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Das Kino von Denis Villeneuve - eine Retrospektive
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Die Besten, Größten und Schönsten? - Filme der Superlative
Studentischer Filmclub Heidelberg
Kinoprogramm Mai 2024 - Übersicht
Vorspann
Wir sind ehrlich. So ehrlich, wie es Mann oder Frau im Wilden Westen immer sein mussten. Bislang führten Western in unserem Kino eher ein Schattendasein. Aber nach elf Jahren stellen wir uns nun mutig zum Duell. Denn es gibt wieder neue Western. Sehr gute dazu, ästhetische, gedankenreiche und natürlich harte. Mit und ohne Mythen. Es gab bereits Anfang der 90er eine kleine Wiedergeburt des einst tot geschossenen Genres – ERBARMUNGSLOS von und mit Clint Eastwood war der Bekannteste. Jetzt geht es weiter: beispielsweise mit Jesse James und seinem Mörder oder einem Mexikaner, der gleich dreimal beerdigt wird. Haben sie keine Angst, reiten sie mit uns auf einem weißen Pferd durch eine eiskalte Nacht voller goldener Sterne. Zumindest im Kino.
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Vorspann
April ist unser Wonnemonat für alle, die spanisch oder auch portugiesisch verstehen und sprechen. Cine
latino ist schuld daran, die traditionelle Veranstaltungsreihe, nicht nur ein Filmfestival, sondern eine
vielfältige Präsentation eines Kulturraums von gigantischem Ausmaß. Wir ergänzen durch untertitelte
Fassungen künstlerisch herausragender Filme in der Originalsprache und Kurzfilmreihen, die immer mehr
Interessenten zu uns locken. Magneten im frühlingshaften Ereignisstrudel, der regelmäßig Heidelberg
durcheinanderwirbelt.
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Vorspann
Nur halbe Talente probieren immer wieder etwas Neues aus. Wahre Meister inszenieren ihre Obsessionen im Wechselspiel von Wiederholung und Variation. So Luis Buñuel (1900 - 1983): „Ich erzähle sehr gern dieselben Geschichten, dieselben Späße, komme mehrmals auf dasselbe Sujet zurück. Ich liebe die Wiederholung, die Besessenheit.“ Dies soll eine kleine Hommage an Buñuel für unseren Kino-Monat Oktober zeigen, eine kleine Retrospektive seiner berühmtesten Filme aus seinem Spätwerk. Buñuel war „Atheist von Gottes Gnaden“ und bekennender Surrealist, er hatte ein Faible für Waffen, Devotionalien, Insekten und Verstümmelungen. Er war ein Provokateur und ein Pessimist, den die Mehrdeutigkeit im Reich zwischen Traum und Wirklichkeit faszinierte. Film war für ihn ein Kampf gegen die Verlogenheit der bürgerlichen Gesellschaft und ihrer Repräsentanten. Er wurde dafür zensiert und ausgezeichnet. Seine Erinnerungen tragen den Titel „Mein letzter Seufzer“, ein seltenes Geräusch im Kino. Seufzen wir also ein bisschen wie Buñuel - denn er war so wunderbar einzigartig..
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Vorspann
Eine Hommage an eine noch ziemlich junge Schauspielerin ist ungewöhnlich. Aber es handelt sich eben auch um Penélope Cruz, die aus einfachen Verhältnissen stammend schon als Jugendliche mit ihrem Talent auffiel. Der spanische Film in seiner Blütephase machte sie bekannt und erlaubte ihr einen Sprung nach Hollywood – um wieder davon Abstand zu gewinnen und sich künstlerisch neu zu orientieren. Spannend an ihr ist insbesondere, wie sie sowohl extreme Charaktere wie auch klassische Rollen auszufüllen vermag. Entsprechend facettenreich die Filme, in denen sie bereits mitgewirkt hat: der kleine Skandal, der große Frauenfilm, die geistreiche Komödie, das umwerfende Melodram. Und immer besteht der Eindruck einer Persönlichkeit, die noch für manch kraftvolle Verwandlung gut sein wird. Kein Symbol, kein Mythos, sondern Kino gewordene, weibliche Wirklichkeit. Kommen Sie, erleben Sie!
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Vorspann
Kaum ein Filmregisseur ist so bekannt wie er. Seinen Namen hat jeder schon einmal gehört. Er steht für Mord, Horror, Schock – überhaupt alles, was einem Angst macht. Aber worin besteht das Phänomen Alfred Hitchcock? Was steckt hinter diesem so oft fotografierten, vollschlanken Herrn im Anzug? Wie hat er das gemacht? 53 Filme hat der gebürtige Engländer, der 1980 in Los Angeles starb, gedreht – im Dezember nun eine Auswahl der besten, Substrat einer längst überfälligen Retrospektive. All unseren Besuchern und Freunden wünschen wir schon jetzt schöne Festtage und viel Glück für 2010!
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Vorspann
Als bekannt wurde, dass wir unseren Themenschwerpunkt im Monat März dem klassischen Science-Fiction-Film widmen wollen, waren die Reaktionen darauf äußerst positiv, ja geradezu euphorisch. Nicht nur, weil damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung ging, sondern auch, weil fast jeder Kinogänger sich unter Science-Fiction so etwas wie „2001“ vorstellt, dann aber sofort wieder die berühmten grünen Männchen im Kopf hat, die unsere Erde bedrohen. Science-Fiction bewegt sich als Genre souverän im Kosmos zwischen Kunst und Trivialität - die Faszination, die von ihm ausgeht, liegt darin begründet. Wie, das zeigt ein kleiner Querschnitt aus acht Filmen zum Thema. Wir sehen darin: Meisterhaftes, Misslungenes, Bedrohliches, Kultiges und Legendäres der 50er, 60er, 70er und 80er Jahre. Selbstredend haben Außerirdische zu allen Veranstaltungen freien Eintritt.
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Vorspann
Man sagt, der April macht was er will, und wir tun es ihm gleich. Darum sind wir so verrückt, uns dieses Mal gleich zwei Schwerpunkte zu leisten. Einerseits natürlich unser Stummfilm-Symposium, mit dem geradezu klassischen Thema 'Der Mensch in der Stadt', immer einer der spannendsten Momente im Leben eines Stummfilmfans. Anderseits feiert zu unserer großen Freude Aki Kaurismäki ausgerechnet im April seinen 60. Geburtstag. Als einer unserer Hausregisseure hat er unbedingt Anspruch auf eine kleine Retrospektive. Wenn man die Wortkargheit seiner Filme kennt, merkt man gleich, beides passt gut zusammen. Also kommen Sie zu dem einen Film und bleiben Sie auch bei den anderen. Denn zu reden brauchen Sie bei Ihrem Besuch wirklich nicht viel.
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Vorspann
Wer von heute kennt noch den Ausdruck „Halbstarke“. Von Rebellen und Außenseitern jedenfalls wimmelt es allenthalben, aber wir wagen einen Sprung in die deutsche Nachkriegsgeschichte und machen uns auf die Suche. Darum hier keine Lobpreisung unseres Programms, sondern ein Aufruf. Wer von Ihnen kennt noch jemanden, der oder die damals dabei war. Dabei bei dem, was man „Die Halbstarken“ nannte. Und die heute noch davon erzählen könnten. Sprechen Sie diese Personen doch an und ermuntern Sie sie, bei uns im Kino am 17. Juni live aus jener Zeit zu berichten. Wir würden uns darüber wahnsinnig freuen.
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Vorspann
B(erlin)-Movies: Berlin bewegt uns und gibt uns Bilder, die sich bewegen. Längst nicht mehr zu zählen sind die Filme, die in unserem geistigen Zentrum spielen. Doch die Filme, die wir bei uns jetzt daraus zeigen, sind neben der Spur, denn von dort lässt es sich am besten überholen. Sie sind eindeutig B, nicht irgendwie A (oder C). Lassen sie sich darum berlinisieren, sehen sie Komödiantisches, Dokumentarisches, Subkulturelles, doch stets aus dem wahren(!) Berlin.
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Vorspann
Filme aus und über den Nahen Osten haben bei uns Tradition und finden auch immer ihr Publikum; im April steht nun das Thema Palästina im engeren Focus. Wir erfüllen damit auch einen großen Wunsch unserer Zuschauer. Denn über die Menschen, die dort leben, sind unlängst einige höchst bemerkenswerte Dokumentar- und Spielfilme entstanden. Es werden wahrscheinlich weitere folgen, das Thema ist und bleibt einfach spannend. Jenseits der üblichen Medienberichte dieses besondere Land einmal konzentriert entdecken: filmische Erlebnisse seien versprochen, die komplex, authentisch, direkt, manchmal auch schroff und unbequem sind. Öffnen Sie die Augen, entdecken und erleben Sie Palästina!
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Chevalier
Chevalier Trailer
Griechenland 2015 | Regie: Athina Rachel Tsangari | 104 min. | mit Yorgos Kentros, Panos Koronis, Vangelis Mourikis, Yorgos Pirpassopoulos | griechisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sechs alternde Männer, eine Yacht und viel Zeit mitten im Ägäischen Meer: Aus Langeweile beginnen die Freunde ein Spiel, in dem sie alles, was sie tun und noch vorzuweisen haben, vergleichen und dafür gegenseitig Punkte vergeben. Aus dem Spiel wird schnell ein harter Wettbewerb und aus den Freunden werden erbitterte Konkurrenten. Denn am Ende darf nur einer den Siegerring, den Chevalier, am kleinen Finger tragen. Der Film führt mit feiner Ironie Rituale der Männlichkeit ad absurdum. „Eine grandiose Komödie über Männer am Rande der Soziopathie“, bescheinigte Georg Seeßlen in DIE ZEIT.

Athina Rachel Tsangari, geboren 1966 in Athenin Griechenland, ist Produzentin und Regisseurin. Ihr Filmdebüt gab sie 1991 als Schauspielerin mit dem Film SLACKER von Richard Linklater, bevor sie 1994 mit dem Kurzfilm FIT und 2000 mit dem Langfilm THE SLOW BUSINESS OF GOING auch hinter die Kamera wechselte. Ihr zweiter Spielfilm ATTENBERG (2010) brachte ihrer Hauptdarstellerin Ariane Labed den Goldenen Löwen bei den Filmfestspielen in Venedig ein. Ihr dritter Film CHEVALIER wurde u.a. als bester Film auf dem BFI London International Film Festival ausgezeichnet.

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Vorspann
Karfreitag starb mit Billy Wilder einer der letzten großen Kinoregisseure. Nahezu jeder, der Filme kennt, kennt auch Filme von Billy Wilder, selbst wenn ihm der Name gar nicht geläufig sein sollte, wer Filme liebt, liebt sie möglicherweise wegen Filmregisseuren wie Billy Wilder, und darüber hinaus hat manches aus seinen unvergeßlichen Filmen sogar Eingang in die populäre Kultur gehalten, z.B. die lustige Wendung, daß eben "niemand vollkommen" ist. Seine Filme aber kommen der Vollkommenheit oft bedenklich nahe, nicht zuletzt seine Komödien - und wie schwierig ist es doch, eine gute Komödie zu drehen! Mit sechs Filmen möchten wir anläßlich seines Todes an Billy Wilder erinnern, selbst wenn er dies im Grunde gar nicht nötig hat, von "Menschen am Sonntag", jenes Musterbeispiel der deutschen Stummfilmavantgarde, für das der später in die USA emigrierte Wilder das Drehbuch schrieb, bis hin zu "Buddy Buddy", seinem letzten Film. Ja, im Grunde könnte man auch noch den zweiten Stummfilm in unserem Programm, "Die Puppe", als siebten Film zu der Hommage hinzuzählen, führte doch bei ihm Ernst Lubitsch Regie, wie später Wilder ein deutscher Emigrant in Hollywood, zugleich dessen großes Vorbild und sein Lehrer. Musikalisch begleitet wird "Die Puppe" übrigens von Markus Tyroller uns seinem Ensemble!
Ein zweiter, etwas kleinerer Schwerpunkt unseres Mai-Programms, der aber eigentlich sein einziger sein sollte, bildet das Radio, ein auf den ersten Blick ganz unfilmisches Thema. Dennoch kommt das Radio immer wieder und auf bedeutsame Weise in Filmen vor! So in den Spielfilmen "Jakob der Lügner", von dem wir das Original, nicht das Remake zeigen, und "Talk Radio", so in der Dokumentation "Radio Star", die die wohl kaum unbedeutende Metamorphose deutschen Musikgeschmacks und allgemein Lifestyles unter der Einwirkung US-amerikanischer Musik vor allem im Medium des Soldaten- und Propagandasenders AFN packend nachzeichnet. Daß Medienmoguln wie Berlusconi ähnliche Verwandlungskünste gelingen, wollen wir nicht hoffen, selbst wenn diese Hoffnung vielleicht ein wenig spät ausgesprochen wird, weswegen wir das Programm um einen Film über den "vergessenen Führer" Alfred Hugenberg ergänzen!
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Vorspann
Nun will der Lenz uns grüßen: Er ist der Monat für Alliterationen, darum frische Filme im Frühling. Spontane Gefühle und deren cinematographischer Ausdruck. Filme, die von Ausbruch und Aufbruch handeln. Die Farbe grün als Zeichen dafür, sich sonst um nichts mehr allzu groß kümmern zu wollen. Eine neue Freiheit erleben , einfach irgendwohin gehen, ohne irgendeinem davon etwas zu sagen, zum Beispiel einfach mal in unser Frühlings-Kino.
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Vorspann
Traditionell steht der Monat August bei uns in unserem Karlstorkino im Zeichen der Filmklassiker. In ihm feiern wir Jubiläen nach und erinnern uns an Filme, die zu schön dafür sind, dass sie sonst irgendwann gezeigt werden. Dazu zeigen wir als Dankeschön an den Internationalen Ferienkurs, der im letzten Jahr so zahlreich seine Gäste bei uns vorbeischickte, zwei Literaturverfilmungen.
Ingmar Bergman ist 85 Jahre alt geworden. Wir hatten bereits vor einigen Jahren eine Retrospektive seines Filmschaffens, die große Resonanz fand. Nun zeigen wir zu seinem Geburtstag noch einmal vier typische Filme des schwedischen Meisterregisseurs.
Die schauen sich natürlich auch unsere VorführerInnen an. Beschämenderweise jedoch geben wir erst jetzt dem hartnäckigen Drängen eines unserer dienstältesten Vorführer nach und zeigen zumindest zwei seiner Lieblingsfilme, nämlich "Pink Panther" und "Dr. Strangelove". Auf dass niemand hier bei uns die Arbeit verweigert.
Die Probleme einer Literaturverfilmung sind längst Forschungsgegenstand, denn es soll ja tatsächlich Menschen geben, die sich statt des Romans lieber den Film darüber anschauen. Das sollte erlaubt sein. Darum prozessiert bei uns im August im Kino Kafka gegen Orson Welles und Thomas Mann stapelt mit Felix Krull sommerlich hoch.
Die Idee zu einem klassischen August stammt übrigens wie so vieles von unserem Kinoreferenten Jörg Tiedjen, dem "Createur" unseres Karlstorkinos. Vor kurzem hat er seine Arbeit bei und für uns beendet, um sich neuen Aufgaben zuzuwenden. Viel Glück!


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Vorspann
„Erotic Tales“ – ein vielversprechender Titel für einen Monats-Schwerpunkt (am 26.3. mit Einführung). So etwas ist nicht ohne Risiko, denn unter Erotik versteht ja nunmehr jede/r was anderes. Was uns hier bei der kleinen, aber feinen Auswahl an Filmen besonders wichtig war: erotische Momente sollen einer interessanten Geschichte zu Grunde liegen, in der sich diese geeignet und vielleicht auch anregend entfalten können. Wir sind auf Ihre Reaktionen gespannt! Darüberhinaus stellt dieser März schon deshalb etwas Besonderes da, weil bisher noch selten so viele Sondervorstellungen (mit Einführungen, Regisseuren, Aktionen etc.) innerhalb eines Monats bei uns zu sehen waren. Da wird es ganz sicher wieder einige unvergessliche Momente geben – ganz herzlich willkommen bei uns im Kino!
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Vorspann
Vor 30 Jahren, am 11. September 1973, wurde in Chile Salvador Allende vom Militär mit Hilfe des CIA gestürzt. Es folgte die Militärdiktatur unter Pinochet, in der viele Oppositionelle ermordet wurden oder gezwungen wurden, das Land zu verlassen. Mit "Amnesia", einem Film von Gerardo Justiniano, möchten wir daran erinnern. Ein anderer Film für September, "Junta- Garage Olimpo" handelt vom Terror der argentinischen Militärs am Beispiel einer jungen Frau. Damit öffnen wir den Blick auf das Thema jugendlicher Erfahrungswelt. So diskutiert ein Junge in Teheran im Auto mit seiner Mutter darüber, dass. so meint er zumindest, die Frau dem Mann untertan zu sein habe ("Ten" von Abbas Kiarostami). Die Mutter sieht das allerdings anders. Auch in "Le fils", dem neuesten Film der Brüder Dardenne geht es um einen Erwachsenen und einen Jugendlichen.
Britisches Kino ist bei uns leider immer etwas unterrepräsentiert. Wir möchten dem abhelfen, darum Vorhang beiseite für den Regie-Star Mike Leigh sowie für das Filmdebüt "My Brother Tom" von Don Rotheroe. Daneben zeigen wir natürlich wieder Klassiker, auch wenn dabei schätzungsweise 30% der Zuschauer das Kino vorzeitig verlassen: "Sálo" von Pasolini ist wieder im Verleih und bei uns. Aber wir freuen uns auch auf Schönes, den "guten" Film über Frida Kahlo, der weltberühmten mexikanischen Malerin, von Paul Leduc aus dem Jahr 1984.
Eines liegt uns noch besonders am Herzen. Am 27.9 und am 28.9 läuft der Dokumentarfilm "Contergan: Die Eltern" von Andreas Fischer. Am 27. 9. wird dabei auch unsere Frau Oberbürgermeisterin Beate Weber voraussichtlich erstmals in unserem Kino anwesend sein. Es wird ihr bei uns gefallen!

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Vorspann
Im November wagen wir wieder die Verwissenschaftlichung unseres Kinos. Ob Mathematik oder Informatik - in Zusammenarbeit mit der Heidelberg Laureate Forum Foundation (HLFF) präsentieren wir Dokumentarfilme über herausragende Persönlichkeiten besagter Disziplinen. Wir zeigen aber auch, dass Wissenschaft und Technik sehr wohl im Einflussbereich der Politik und Ökonomie stehen. Vieles davon wird im Kino sonst kaum zu sehen sein. Zu jedem Film ist ein Experte zu Gast, der in den Film einführt und die anschließende Diskussion begleitet.
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#Neu
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Vorspann
Vom 3. bis 13. Mai ist es wieder soweit: Vorhang auf für cine latino 2012! Die Schau nichtkommerzieller Filmproduktionen Mittel- und Südamerikas locken traditionell neugierige Besucher, die zum ersten Mal zu uns kommen, ebenso an, wie das geschätzte Stammpublikum, das von Anfang mit dabei ist. Es reizt die prickelnde cineastische und kulturelle Authentizität, die es sonst anderweitig zu diesem Thema kaum zu sehen gibt. Man kann sich bei den Filmen über Politik und Kultur informieren, etwas spanisch oder portugiesisch lernen oder sich einfach aufs Beste unterhalten fühlen. Bleiben Sie neugierig, freuen Sie sich auf diesen cine latino Jahrgang mit vielen Gästen und Überraschungen. Hasta luego!
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Vorspann
Im Mai ist es wieder soweit, unser Cine Latino präsentiert Ihnen eine Werkschau aktueller Filme aus Süd- und Mittelamerika. Einige sind dabei, auf die Sie vielleicht schon lange warten, denn wir lieben die Suche nach einem willkommenen Anlass. Hierbei wirkt Cine Latino wie ein Rahmen, der das Gezeigte umso sichtbarer werden lässt. Und es gibt nicht nur Film, sondern sehr viel Atmosphäre. Wir fühlen große Vorfreude.

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Vorspann
Es gibt Filmemacher, deren Wiege war der Regiestuhl. Andere brauchen länger. [Link Reihe=105]Theo Angelopoulos[/Link] brauchte ein abgebrochenes Jura-Studium, dann eine Zeit als Journalist und Kritiker. Nach dem ersten missratenen Filmprojekt, dem ersten Kurzfilm, debütierte der 1936 geborene Athener 1970 mit "Anaparastassi". Jetzt plant er eine Trilogie über die Geschichte seiner Nation im letzten Jahrhundert. In seinen Filmen hat er nicht nur seinen besonderen, so typischen Stil entwickelt, sondern er repräsentiert darüber hinaus den Anspruch seines Landes auf kulturelle Eigenständigkeit. Die griechischen Beiträge zu unseren Filmtagen des Mittelmeers geben davon Zeugnis. Unsere kleine Retrospektive mit seinem neuesten Werk und einigen seiner bekanntesten Filme soll Ihnen jetzt erneut Gelegenheit geben, sich von Theo Angelopoulos ein großformatiges Bild zu machen.
Für Westeuropäer wurde der russische Film lange in der Hauptsache von Andrei Tarkovskij repräsentiert. Aber heute, fast 20 Jahre nach seinem Tod existiert ebenfalls eine kreative Filmproduktion, die zunehmend Beachtung findet, auf den großen Festivals prämiert wird, dabei oft in seinem Geist weiterarbeitet. Die Familie und die Landschaft sind dabei die großen Themen, so auch bei unseren Filmbeispielen [Link Film=645]"Vater und Sohn"[/Link], [Link Film=638]"Koktebel"[/Link] und [Link Film=651]"Die Rückkehr"[/Link].
Jugend und Sexualität sind ebenfalls große Themen im Film, bei Larry Clark ist diese Verknüpfung eine Obsession, die die Gemüter erhitzt. [Link Film=646]"Ken Park"[/Link] wurde gefeiert und verdammt, ein guter Grund, ihn bei uns zu zeigen, der schon traditionellen Abspielstätte für unbequeme Filme.
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Vorspann
Im März erinnert sich das Karlstorkino seiner Tradition. Da wäre etwa die Pflege des klassisch-französischen Films, wie er etwa durch Claude Chabrol verkörpert wird. [Link Reihe=127]In Zusammenarbeit mit dem Ciné Club des deutsch-französischen Kulturkreises zeigen wir drei seiner Filme[/Link], die allesamt nicht ganz so bekannt sind wie etwa die Verfilmung der "Madame Bovary" oder "Eine Frauensache". Uns geht es eher darum, über einen Schaffensraum von 35 Jahren hinweg, von 1960 bis 1995, das Typische bei Chabrol zu zeigen, den feinen Linien der Handschrift dieses Regisseurs nachzufühlen, um damit einem unserer cineastischen Ehrengäste - Chabrol hat uns begleitet, seit es uns gibt - wieder einmal galant den Kino-Vorhang zu öffnen.
Kommt der Franzose auf die Leinwand, kommt der Finne ebenso und geht auch noch nebenan im Saal des Karlstorbahnhofs durch die Tür. [Link Reihe=128]Markku Peltola[/Link] ist Rockmusiker mit eigener Band und auf Tournee. Der gute Ruf, den sich der Karlstorbahnhof in Sachen Konzerte erarbeitet hat, führt ihn in den Saal. Aber da er auch Schauspieler ist, zeigen wir in unserem Kino auch noch [Link Reihe=128]zwei Filme von ihm, entstanden unter der Regie von Aki Kaurismäki[/Link] und bekräftigen damit die gute Zusammenarbeit mit dem Karlstorbahnhof.
Wenn das so ist, soll auch unsere Freunde des türkischen Films nichts mehr aufhalten. Wir räumen die stets knappen Parkplätze vor unserem Haus für das Raumschiff vom Planeten [Link Film=749]G.O.R.A[/Link] und bitten zur Oriental-Space-Comedy. Das ist schon ein Experiment, aber hatten wir jemals Angst vor etwas?
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Vorspann
Bis jetzt wird die Filmkopie per LKW in einem Paket hoffentlich rechtzeitig angeliefert und dann hoffentlich fachgerecht über unseren Projektor vorgeführt. Das wird sich ändern. Wir zeigen Ihnen wie. Die Kino-Zukunft nämlich wird sein, dass die Filme über Telefon oder Parabolantenne in die Kinos gefunkt werden und dann mittels eines Beamers von einem Server (Computer) aus projiziert werden. Der Verleih Salzgeber hat darum mit verschiedenen Kooperationspartnern ein Projekt gestartet, das sich als Testläufer dieser neuen Kino-Technologie versteht. Wir wollen von Anfang an mit dabei sein, um diese kritisch zu begleiten. Darum zeigen wir im Rahmen der Reihe "Delicatessen" auf diese neue Weise in zwei Staffeln von März bis Mai sowie von September bis November jeweils am Mittwoch einen Film, den wir mindestens einmal an einem anderen Tag wiederholen. Wir beginnen mit vier Dokumentarfilmen: "Die Seele Neapels", "Durchfahrtsland", sowie "Horst Buchholz? Mein Papa", eine vielbeachtetes Porträt des deutschen Schauspielers, geschaffen von seinem Sohn, sowie "Pommerland", eine Produktion von Volker Koepp, einem der wohl profiliertesten deutschen Dokumentarfilmer. Wir sind sehr gespannt, ob alles klappt, und wie es Ihnen gefällt.
Oder mögen Sie es lieber konventionell? Es gibt im September bei uns Liebe aus Österreich, alte Männer aus Dänemark, eine israelische Mauer, wunderbaren Flamenco und Kurzfilme aus Brasilien. Wir bleiben uns treu und verändern uns, aber nur ein bisschen.
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Vorspann
Sie kommt aus der Normandie, Truffaut gab ihr die Chance zur ihrer ersten Filmrolle, dem Scriptgirl in „Die amerikanische Nacht“. Michel Piccoli, einer ihrer späteren Filmpartner, beschrieb Nathalie Baye so: „Nathalie ist sanft, weich, doch auch bestimmt, spitzbübisch und zugleich ein Kumpel. Dann wieder schaut sie einen mit durchdringendem Blick an, dass man unwillkürlich nachdenkt, was man eben falsch gemacht hat.“ Als eine der profiliertesten Schauspielerinnen Frankreichs, die Anfang der 1980er gleich dreimal in Folge den französischen Filmpreis, den César, bekam und oft zusammen mit Gérard Depardieu spielte, ist Nathalie Baye bis heute, auch am Theater, sehr aktiv. Die Zeit für eine kleine Hommage ist überfällig, drei Filmbeispiele mögen ihre große Kunst beweisen. Vorhang beiseite für eine Grande Dame des europäischen Kinos!
Und unser Vorhang bleibt dann offen für zwei große alte Herren. Natürlich kennen Sie Laurel & Hardy als Dick & Doof in deutscher Synchronfassung im öffentlich rechtlich Vorabendprogramm von einst. Aber es gibt auch Aufnahmen, auf denen sie sich persönlich mit unserer schweren (deutschen) Sprache abmühen. Und diese präsentieren wir jetzt am Aktionstag der Kommunalen Kinos, der traditionell am 31. Oktober begangen wird. Wir alle sind gespannt, wie sich das anhört.
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Vorspann
Natürlich war der gewaltsame Tod von George Floyd auch ein Grund. Aber es ist darüber hinaus überfällig, sich endlich damit zu beschäftigen, wie filmisches Engagement gegen Rassismus nicht nur gegenüber dem afroamerikanischen Teil der US-Bevölkerung in den letzten Jahren aussah. So fassen wir zusammen und präsentieren Schlaglichter, zum Teil sehr erfolgreiche Filme, die gerade in deren geschichtlichen Rückblick viele Aspekte aufgreifen und damit das Thema in einen breiteren Kontext stellen.
Doch das reicht nicht. Zudem präsentieren wir eine Werkschau von Andrej Tarkowskij, praktisch komplett, denn sein Werk hat uns von Beginn an begleitet. Sind wir zu ehrgeizig? Wenn, dann nur wegen Ihnen. Wir freuen uns!
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Vorspann
Geboren wurde sie am 16. März 1955 in Paris. Ihr Vater war Sicherheitsingenieur, ihre Mutter Englischlehrerin. Schauspielunterricht nahm sie mit 14, ihr Filmdebüt gab sie 1971. Heute ist sie als Darstellerin tiefgründiger, fragiler und willenstarker Charaktere die wohl mit berühmteste Schauspielerin Frankreichs. Zeit für eine Hommage an sie, Isabelle Huppert. Wir zeigen mit „La Dentellière“ sowie „Loulou“ zwei frühe Filme, mit „La Séparation“ einen ihrer typisch-französischen Melodramen sowie denjenigen Film, mit dem sie weltberühmt wurde, „Madame Bovary“, gedreht von ihrem „Hausregisseur“ Claude Chabrol. Denn Stars gehen auf und fallen, KünstlerInnen entwickeln sich weiter.
Wir danken dem Bureau du Cinema, Berlin für die freundliche Unterstützung. Die Filmreihe erfolgt in Kooperation mit dem BCU / dfK, Heidelberg.
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Brigands, Chapitre VII - Briganten
Frankreich/Schweiz/Georgien/Russland 1996 | Regie: Otar Iosseliani | 122 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
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Vorspann
In diesem März flattern wir durch die Nacht, denn sie gehört zu uns. Und wir beißen zu und saugen das Blut derer wir begehren. Es gab vor langer Zeit schon einmal einen Monat mit Vampirfilmen bei uns im Karlstorkino, er war einer der Höhepunkte unserer nächtlichen Kreativität. Endlich kommt die Fortsetzung. Die Aktualität dieser Thematik mit all ihren Verfallsformen ist uns bewusst. Aber wir sind unsterblich und überdauern die Jahrhunderte.
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L'enfant qui voulai être un ours - Der Junge, der ein Bär sein wollte
L'enfant qui voulai être un ours - Der Junge, der ein Bär sein wollte
Dänemark/Frankreich 2001 | Regie: Jannik Hastrup | 78 min. | 35 mm, | Französische Stimmen: Kevin Sommier, Gwénael Sommier, Paolo Domingo, Benoît Allemane, Ariane Deviègue, Bernard Alane, Patrick Poivey, Annie Milon u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Auf der Flucht vor Wölfen verliert eine Eisbärenmutter ihr Kleines. Um sie zu trösten, stiehlt ihr Mann für sie ein Menschenkind. Jahre vergehen. Der Junge wächst unter den Eisbären auf,
bis sein Vater ihn wiederfindet und zurück nach Hause bringt. Doch dort wird er nicht glücklich. Er fühlt sich fremd unter den Menschen und wünscht sich nichts sehnlicher, als ein Eisbär
zu sein … Poetische Verfilmung eines Inuitmärchens, die mit lichten Aquarellzeichnungen und bezaubernden
Harfenklängen ins ewige Eis entführt. Eine Geschichte vom Aufwachsen, von der Beziehung zwischen Mensch und Natur und der Freiheit, selbst zu entscheiden, wer man sein möchte.
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Vorspann
Frisch renoviert riskieren wir im Januar etwas, was wir so bisher noch nicht gemacht haben. Denn wir vergleichen zwei (Real-)Satiren miteinander und lassen darüber den Regisseur, zumindest den einen, darüber zu Wort kommen. Gut, Vergleiche setzen etwas zu Vergleichendes voraus. Wir werden sehen, wo BORAT - ja, wir wagen es diesen Streifen auch bei uns zu präsentieren - und DECKNAME DENNIS, so das quasi deutsche Pendant, die üblichen und die unüblichen Ähnlichkeiten und Unterschiede aufweisen. Thomas Frickel, der DECKNAME DENNIS-Regisseur, wird anwesend sein, um locker durch den Abend zu führen. Vielleicht wissen wir dann anschließend, warum wir lachen - und lachen trotzdem weiter.
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Vorspann
Ob man mit diesem Regisseur gerne zusammengearbeitet hat? Schauspieler tratschen, er hätte oft gesagt: „Das war ganz toll, also gleich noch mal!“ Er lies manche Szenen bis zu 50 Mal wiederholen, die Kunst gibt ihm später recht, der Ruhm sowieso. Stanley Kubrick ist weit mehr als einer der berühmtesten Regisseure, er ist die Verkörperung von Kino - einem der Effekte, der Verführung und der Gefühle. Er hat das Kino großartig gemacht, es über andere Kunstformen erhoben. Sein Werk ist schmal, er drehte nur wenige Filme, dies aber perfekt. Er brillierte in allen Genres und blieb doch immer sich selbst treu. Stanley Kubricks Filme waren auch in der Vergangenheit öfters Gast bei uns im Kino, jetzt aber gibt es eine beinahe vollständige Retrospektive zu sehen. Dem Argument mancher Cineasten, die mit Kubrick groß geworden sind, ihn also auch vom Kino her gut kennen, muss entgegen gehalten werden, dass jüngeren Filmfreunden seine Meisterwerke heute oft nur vom Hörensagen bekannt sind. Auch darum öffnen wir unseren Vorhang nun ganz weit für einen der ganz Großen der Filmgeschichte.
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Vorspann
Wir hatten vor Jahren schon einmal eine Retrospektive mit Filmen der Coen-Brüder, aber die beiden arbeiten so fleißig, dass wir nun erneut eine kleine Werkschau machen wollen, die erneut beweist: Joel und Ethan Coen sind derzeit die vielleicht kreativsten, witzigsten und respektlosesten Regisseure. Ferner hat der große Erfolg mit unserem Thema-Schwerpunkt „Religion“ aus dem letzten Dezember uns Mut gemacht, uns quasi zu spezialisieren. Die Weltreligion „Buddhismus“ rückt in unser cineastisches Auge und damit zugleich auch die Konfliktregion Tibet. So starten wir darüber ebenfalls eine kleine Filmreihe, die nicht nur informieren und begleiten soll, sondern auch Rezeptionsklischees über den Dalai Lama in unserer westlichen Kultur anspricht. All unseren Besuchern und Freunden wünschen wir schon jetzt schöne Festtage und viel Glück für 2009!
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Vorspann
Audrey Hepburn ist eine der Künstlerinnen, die einen ganz eigenen Stil begründeten. Waren Sie vielleicht vor ein paar Jahren in der Ausstellung im Frankfurter Filmmuseum? Erinnern Sie sich an Ballettschuhe in allen Farben und an den verschrammten Motorroller? Requisiten, die Sie nun erneut werden sehen können. Dort wo sie hingehören: in die Filme mit Audrey Hepburn. Der Wonnemonat Mai wird zum Monat der Hommage. Geboren 1929 in Belgien (Audrey Hepburn würde am 4.5.2009 ihren 80. Geburtstag feiern), aufgewachsen in den Niederlanden und später in England kam sie in die USA und wurde dort schnell für Hollywood entdeckt. Audrey Hepburn wurde weltberühmt, aber leider zu oft auf die Rolle einer Kindfrau reduziert. Es ist an der Zeit, zu begreifen, welches Können in dieser zierlichen Person steckte, die 1993 in der Schweiz verstarb und sich in ihren letzten Lebensjahren sehr für humanitäre Zwecke engagierte.
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Vorspann
Schwerpunkt „Kinderkriegen“: nein, mit kommenden Elternfreuden unseres derzeit (fast rein männlichen) Programmgestaltungsteam hat dies nichts zu tun. Stattdessen war wohl das Charisma der Regisseure Silvia Haselbeck und Erich Langjahr, die mit ihrem jüngsten Werk GEBURT einen außergewöhnlich schönen Dokumentarfilm gedreht haben und diesen im Juni auch persönlich bei uns vorstellen werden, der Anlass für diesen eher ungewöhnlichen Schwerpunkt. Es soll eben um Geburt, Kinder und Nachwuchs gehen - und vieles, was mit diesen Themen zusammen hängt. Besonders hinweisen dürfen wir diesen Monat auch auf unseren „Film des Monats“: MAMMOTH – MAMMUT von Lukas Moodysson. Ein Film, der eindringlich ein paar empfindsame Seelen dieser Welt beleuchtet und manchmal melancholisch, aber nie hoffnunglos einige grundsätzliche Fragen des Lebens sehr angemessen behandelt. Wir wünschen einen wundervollen Monat und freuen uns auf Ihren Besuch!
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Vorspann
Flucht und Fremde haben wir unser ehrgeiziges Projekt für den Schwerpunkt im März genannt. Spiel- und Dokumentarfilme darüber was es heißt, seine Heimat verlassen zu müssen. Sie formulieren damit eine cineastische Antwort auf Vereinfachungen, genährt von Ressentiments und Ängsten. Interessant, wie vielfältig unsere Filme zu diesem Themenkomplex dabei ausfielen und wie inspiriert manche dabei gerieten.
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heute keine Vorstellung
heute keine Vorstellung
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Vorspann
Nach heftigen Diskussionen erfüllt sich im Februar ein geheimer Wunsch: Einmal in unserem Karlstorkino einen so richtig schlechten Film zu zeigen. Aber Kultfilm darf er dabei schon sein, also etwa etwas von Ed Wood und dank James Francos Biopic auch „The Room“. Boshaft sei hier vermutet, es gibt bei uns nämlich Cineasten, die auch solch einem „Filmkunstwerk“ ein paar positive Elemente zugestehen würden.
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Vorspann
Extremsportarten im Kino, das mag ungewöhnlich sein. Aber es gab in den letzten Jahren tatsächlich diese auffällige Anhäufung an Spiel- und vor allem auch Dokumentarfilmen zu dieser Thematik. Wobei natürlich dann konkret immer die Frage bleiben wird, ob die eine oder andere Sportart wirklich extrem genannt werden kann oder sich überhaupt noch als Sport verstehen lässt. Sei es drum, die spannendsten und besten Filme über Sport sind auch in einer Form gehalten, die ähnlich extrem ausfällt wie das Dargestellte. Und so wiederum ist eine solche Filmreihe längst überfällig bei uns im Kino. Auch extrem unsportliche Zuschauer sind herzlich willkommen.
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Vorspann
Filme über Bildende Kunst versprühen ihren besonderen Reiz. Denn das eine bildhaft darstellende Medium nähert sich dem anderen an, allerdings ganz verschieden. So gibt es Filme über Kunst und Künstler, die den Stil des jeweils Porträtierten aufgreifen, ja nachahmen. Und andere verhalten sich ganz bewusst distanziert und neutral dazu. Beides sind mögliche Wege, dem Thema gerecht zu werden. Unser Schwerpunkt für April präsentiert Beispiele für Fiktionalisierung künstlerischer Arbeit, für Dokumentation oder für die suggestive filmische Rekonstruktion einer Aura, die vom Kunstwerk ausgeht. Schön dabei, dass es hier ein Wiedersehen mit Filmen gibt, die früher schon große Erfolge bei uns im Karlstorkino waren. Aber auch viele Heidelberger Erstaufführungen sind bei den insgesamt 9 verschiedenen Filmen mit dabei.
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Vorspann
Traditionell ist der Januar der Monat, in dem wir uns alle in Schale schmeißen. Denn dann werden wir das Mekka aller sonnenverwöhnten Cineasten. Bereits zum 18. Mal finden die "Filmtage des Mittelmeers" statt. Wir freuen uns sehr auf ihren großen Ansturm.
Mit unserem regulären Programm möchten wir dazu pointierte Gegenakzente setzen, insbesondere in filmgeographischer Hinsicht. Es muss nämlich nicht immer Marseille sein, Barcelona, Lissabon, Jerusalem oder Kairo. Nein, wie wäre es zum Beispiel mit einem Film von dort, wo Köln am langweiligsten ist: Westend, ein Viertel ganz weit weg vom Dom-Tourismus. Ausgerechnet dort drehte Markus Mischkowsi seinen gleichnamigen, ersten abendfüllenden Film, geradewegs von der Straße, wo die Trinkhalle steht.
Es gibt wahrscheinlich auch dazu ein "Ostend", etwa die Einöde mancher osteuropäischen Siedlungen, wie etwa in Mähren. Dort wurde "Wilde Bienen" gedreht, eine Komödie mit sozialkritischem Einschlag, die vor allem eines sein möchte, unverwechselbar und anders als die Filme, die man sonst über Leute sieht, die nichts tun, außer warten, dass etwas geschieht.
Mit "In this world" von Michael Winterbottom, einem preisgekrönten Film, wagen wir uns wieder einmal an ein Thema, das uns in unserem Kino schon öfters angesprochen wurde, das Problem der Migration und das Problem, für deren filmische Darstellung, eine authentische Form zu finden. Michael Winterbottom ist dies gelungen.
Nach Norden möge unsere Reise dann auch noch gehen. Hoch hinauf nach Island in die Welt von Friðrik Thór Friðriksson. "Islandfalken" heißt sein neuester Film, ein schön fotografiertes Melodram um eine gestörte Vater-Tochter-Beziehung, in dem jene seltene Vogelart eine besondere Rolle spielt.
Und dann gibt es neben "Derrida", einem Portrait des französicshen Philosophen, noch einen gefiederten Klassiker, nein, nicht Hitchcock; die Vögel, die wir zeigen sind intelligenter, nicht bösartig und haben vor allem uns etwas zu sagen: gemeint ist Pasolinis "Große Vögel, kleine Vögel". Hört ihnen zu und geht in unser Kino!
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Vorspann
Ungewöhnliche Themen sind der Schwerpunkt unseres Märzprogramms 2004. Dabei geht es uns weniger darum, im allgemeinen Tabu-Bruch-Wettbewerb mitzumachen, sondern darum, zu zeigen, dass es Filme gibt mit einem Thema, das noch nicht verfilmt wurde. "Claire- Se Souvenir des Belles Choses" von Zabou Breitman ist zum Beispiel solch ein Film: Sehr einfühlsam schildert er die Geschichte einer Liebe im Zustand der Erinnerungslosigkeit und des Gedächtnisverlusts. "Choses Sécrètes - Heimliche Spiele" von Jean-Claude Brisseau hingegen entwickelt in strenger Künstlichkeit ein Spiel von der Macht der Körper im Kampf der Geschlechter Mann und Frau. Und "Empathy" von Amy Siegel wiederum führt uns, nicht ohne ironisches Augenzwinkern, ins Reich der Psychoanalyse und Psychoanalytiker.
Eine besondere Ehre für uns ist es, in unserem Karlstorkino ein Werk eines Regisseurs zu präsentieren, der wahrlich zu den ganz großen seiner Zunft gehört: John Cassavetes "Opening Night" fand damals beim Publikum kein Verständnis und verschwand schnell darum aus dem Verleih. Jetzt ist es wieder zugänglich. Auf solche Glücksmomente arbeiten wir hin.
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Vorspann
Einmal meinte jemand, wenn man sich einen Film einmal angesehen hat, dann würde das auch reichen. Die Erfahrung des Kinogängers aber verhält sich anders. Sich einen Film nochmals ansehen und ihn sich immer wieder ansehen zu müssen, ist ein bekanntes Phänomen. Die einen gehen nach der Premiere gleich noch mal rein, damit sozusagen der visuelle Sog, in den er den Zuschauer gezogen hat, nicht nachlässt. Andere dagegen sehen ihren Lieblingsfilm mit zeitlichem Abstand immer wieder an. Als Zuschauer hat man sich verändert, gilt das auch für den Film?
Die Klassiker, traditionell Schwerpunkt unseres Programms für den Monat August, leben davon, sie sich zum xten Mal anzuschauen. Als vor einigen Jahren in unserem Karlstorkino einst "Down by law" lief, lachten unsere Gäste bereits bei den ersten Szenen schallend los. Nicht nur, weil die ersten Gags bereits so gut sind, sondern natürlich auch, weil sie wussten, dass der ganze Film so weitergeht, man lachte, um sich einzustimmen.
Soweit Jim Jarmusch, der außerdem noch in "Blue in the face" einen Kurzauftritt hat, doch wie wird es Ihnen gehen, wenn sie Filmklassiker wie "Blow Up" oder "A bout de souffle" noch mal erleben? Werden sie zuvor einen Wagen stehlen und dann einen Polizisten erschießen oder bringen sie wenigstens ihren Fotoapparat ins Kino mit? Sie wissen, dass wir ein Fotolabor haben?
Aber vielleicht ist alles ganz anders. Wir nämlich machen ebenso die Erfahrung, dass viele Filmklassiker nicht bekannt sind, das liegt auch an den Verleihen und dem Umstand, dass Filme nicht ewig halten. Also sehen sie besser jetzt, bevor es zu spät ist, den kleinen visuellen Unterschied zwischen einer 35 mm Kopie, einer DVD oder einem Video.
Und der August vergeht bei uns nicht ohne kleine Sensation: "Love and Duty" ist das, was man eine Ausgrabung nennt, ein Blick in das Filmland China der frühen 1930er Jahre Diesen Film wird wohl kaum einer schon einmal irgendwo gesehen haben, es sei denn Sie sind ein alter Chinese. Wir zeigen den Film nämlich als europäische Erstaufführung. Wenn das der Fall sein sollte, wünschen wir Ihnen beim Wiedersehen ein ganz besonderes Vergnügen.
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Vorspann
Wenn wir etwas sein möchten, dann ein Kino für politische Filme. Der schöne, ja großartige Erfolg, den wir im Februar letzten Jahres mit unserer ersten "Globale" hatten, gibt uns den Mut, dieses in Heidelberg wohl einzigartige Festival diesmal aus organisatorischen Gründen im Juni fortzuführen.
Die Filme, die wir sonst in diesem Monat zeigen, verstehen sich zum Teil dazu durchaus als Ergänzung. Sei es in Form eines Science-Fictions mit politischer Thematik wie in "Code 46", dem neuen Film von Michael Winterbottom, sei es in den Dokumentarfilmbeiträgen zur diesjährigen Afrika-Woche im Karlstorbahnhof. Gerade der beklemmende "Darwins Alptraum" sorgte im Vorfeld für viel Aufsehen.
Aber auch eine so scheinbar harmlose wie liebevoll ins visuelle Detail verliebte Satire wie Jacques Tatis "Trafic" offenbart uns unsere alltäglichen Absurditäten, über die wir maulen und jammern, um sie danach wieder hinzunehmen. Also essen wir in diesem Monat keine Barsche und fahren nicht mit dem Auto ins Kino? Unsere slowenischen Filme jedenfalls mögen erneut beweisen, wie filmkreativ die kleinen europäischen Länder zur Zeit sind und darum haben wir zwei für Sie noch unbekannte Beispiele ausgewählt und freuen uns auf ihr Kommen. Der stetig steigende Zuspruch für diese cineastischen Landschaften macht uns einfach Laune.
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Vorspann
Nein, leider konnte dann Ryan Gosling doch nicht bei uns im Kino vorbei schauen, um in Heidelberg ein paar seiner Filme persönlich vorzustellen. Aber nun würdigen wir ihn schon beinahe zu Jugendzeiten – einen Schauspieler, der mit gerade einmal 32 Jahren weltweit zu einem der angesagtesen derzeit zählen dürfte. Seinen Durchbruch hatte Ryan Gosling bekanntlich mit DRIVE, wo er einen grundsätzlich guten Menschen in einem schlechten Milieu spielt. Einen Typus, den er in einer ähnlichen Art auch in anderen Filmen verkörpert – wenn auch nicht immer unumstritten, wie zuletzt in Cannes zu ONLY GOD FORGIVES. Doch auch für die Komödie ist er tauglich, war zudem schon Serienheld und ist auch erfolgreich unterwegs als Musiker mit eigener Band (Dead Man’s Bones). Wir wünschen einen schönen Kino-Sommer!
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Vorspann
Selbst ins Leben gerufenen Traditionen sind zumeist solche, die man auch gerne fortführt. Vor einigen Jahren hatten wir die Idee für „Junges Amerikanisches Kino“ im Sommer – es stellte sich ein überraschender Erfolg ein, der uns bis heute weitermachen lässt. Damit möchten wir auch zeigen, dass so ein Ferienmonat wie der August cineastisch nicht nur gnadenloses Chill-out bei gehobenen Temperaturen heißen muss, sondern sehr wohl auch Reiz, Kontroverse und Anregung bedeuten kann – oder einfach nur die große Schönheit. Die wir auch in LA GRANDE BELLEZZA in Rom finden werden, einem mehr als bemerkenswerten italienischen Beitrag, der in Heidelberger Erstaufführung bei uns läuft (natürlich nur in OmdtU). Lustwandeln Sie also mit uns in großer Schönheit durch diesen Sommer – zu uns ins Karlstorkino!
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Vorspann
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Vorspann
„Innerhalb der wuchernden Medienlandschaft stellt der Dokumentarfilm eine ebenso beglückende und notwendige Einzigartigkeit dar wie auch permanente Herausforderung an die gesellschaftlichen und ästhetischen Möglichkeiten der siebten Kunst“, so lautet die Eingangsthese von „Poeten, Chronisten, Rebellen“ eines Porträts internationaler DokumentarfilmerInnen, herausgegeben von Verena Teissl und Volker Kull, Vorstandsmitglied des Heidelberger Medienforums. Dokumentarfilme stehen weiter im Brennpunkt cineastischen Interesses. Darum haben wir jetzt im Juli wieder einen besonderen Akzent auf sie gelegt und freuen uns besonders auf spektakuläre Werke wie „Workingman’s death“ oder Musikalisch-Sinnliches wie „Opernfieber“. Auch „El perro negro – stories from the Spanish civil war“ oder „Mädchen am Sonntag“ , unsere Antwort auf den Theatermarathon, beweisen erneut die enorme Vielfalt dessen, was unter dem Etikett „Dokumentarfilm“ mittlerweile eigentlich gar nicht mehr zu fassen ist.
Aber auch der italienische Spielfilm in untertitelter Originalfassung soll nicht zu kurz kommen, darum „Dopo Mezzanotte“, ein wunderbares Beispiel für intelligentes und immer auch ein bisschen verspieltes europäisches Kino. Wenn man schlicht Lust hat, bei all den immer wieder kommenden „summer events“ einfach nur mal wieder einen schönen Film zu sehen, so nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die ersten Sterne aufziehen.
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Vorspann
Es gibt nicht nur ständige Remakes im Kino. Es gibt auch Filme, die zu anderen Filmen ihres Regisseurs in Beziehung stehen. Das wollen wir im Filmmonat März verdeutlichen. Zum Beispiel an Alejandro Gonzalez Inárritus Trilogie oder auch an den großartigen Filmen von Chan-wook Park oder Clint Eastwood. Filme, die ein gemeinsames Thema haben, das immer wieder raffiniert variiert wird und damit zusammen eine besonders übergreifende und komplexe Erzählung darstellen.

Dazu gibt es wieder eine Retrospektive eines berühmten Regisseurs. Sie erinnern sich vielleicht noch an unsere Hommagen an Wim Wenders, Rainer Werner Fassbinder oder Ingmar Bergmann? Nun haben wir Woody Allen im Angebot. Sagen Sie nicht, Sie kennen die meisten seiner Filme schon. Eine Präsentation en bloc hat ihren ganz eigenen Charakter, zumal Melodram wie Komödie und auch endlich sein zweitjüngstes Werk MATCH POINT den Weg in unser Kino gefunden hat. Stationen und Obsessionen eines Künstlers, der sich selbst zum Markenzeichen eines melancholischen Humors gemacht hat, in dem er die Absurdität der Existenz verdeutlicht.
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Vorspann
Wir vom Karlstorkino haben uns bei unserem Schwerpunkt im Oktober für Filme mit Scarlett Johansson entschieden. Die gebürtige New Yorkerin gab bekanntlich schon vielen wichtigen Filmen bedeutender Regisseure ihren Charakter, was sicherlich an ihrer einzigartigen Verbindung von erotischer Ausstrahlung und schauspielerischem Können liegt. Eine kleine Werkschau von frühen Filmen wie aktuellen Produktionen möge genügen, ihre charakteristisch raue Stimme hörbar zu machen; ebenso ihre strengen Gesichtszüge zu offenbaren, bei denen immer ein Geheimnis übrig bleibt.
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Das Zauberbuch
Deutschland/Tschechien 1996 | Regie: Vaclav Vorlicek | 85 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: wertvoll.
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Vorspann
Diesen Dezember haben wir uns einen ungewöhnlichen Schwerpunkt vorgenommen. Und zwar einen für viele Millionen von Menschen. Etwa 34 Millionen haben am letzten „Kumbh Mela“ teilgenommen. Das größte Fest der Hindus, das „Fest des Kruges“, gründet auf einem komplexen Mythos und wird in einem speziellen Turnus an vier verschiedenen Orten Indiens ausgerichtet. Im Zentrum stehen rituelle Waschungen in einem großen Fluss und das Treffen der Mönche, genannt Sadhus. Das nächste Treffen findet laut Wikipedia im Jahr 2015 in der Nähe der indischen Stadt Nashik im Bundesstaat Maharashta statt. Doch zuvor sollten Sie sich vielleicht genauer informieren. Zum Beispiel über unsere vier Dokumentarfilme zu diesem außergewöhnlichen Thema. Wir wünschen spirituelle Unterhaltung!
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Vorspann
Wann haben Sie zuletzt einen aktuellen Film aus Italien gesehen? Vielleicht seit unserem letztjährigen „cinema! italia!“ nicht mehr. Die Wiederaufnahme dieser Reihe in unser Kino-Programm entpuppte sich als wahrer Glücksgriff, denn cineastisch geriet sie zu einem unserer Höhepunkte mit teilweise künstlerisch überragenden Filmen, inhaltlich spannend, formal atemberaubend – keine Übertreibung! Jetzt geht es weiter und wir garantieren adäquate Fortsetzung. Ergänzt wird dies durch besondere zeitgeschichtliche Dokumentationen oder ausgesucht ästhetische Filme aus Ostasien. November ist im Heidelberger Kulturjahr traditionell eine Zeit höchster Betriebsamkeit. Wir haben dazu einen markanten Gegenakzent gesetzt, der Ihren Erwartungen gerecht werden wird.
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Vorspann
Vorspann
Welcher ist derzeit der wichtigste Filmregisseur? Eine müßige Frage, aber Wong Kar-wai ist ganz sicher eine richtige Antwort. Geboren in Shanghai 1958, aufgewachsen in Hongkong, studierte Wong Kar-wai Grafikdesign und dreht seit 1989 Spielfilme. Ist z.B. CHUNGKING EXPRESS noch ein typischer Vertreter des einst in den 90ern stürmisch gefeierten Hongkong-Films, schuf er mit IN THE MOOD FOR LOVE und der Fortsetzung 2046 cineastische Kunstwerke von höchster Originalität. Mit MY BLUEBERRY NIGHTS hat er nun einen Stilwandel und Ortswechsel vollzogen, nur um sich weiter treu zu bleiben: einst neonlaut in der Metropole, nun sanft und ruhig in der Weite der USA. Der Zeitpunkt einer ersten Bestandsaufnahme diese Ausnahmeregisseurs liegt also ideal, legitim auch dadurch, weil viele seiner Filme Bezug aufeinander nehmen. Wong Kar-wai: unser Schwerpunkt für den Kinomonat März. Sind sie in Stimmung für die Liebe, die Liebe (nicht nur) zum Kino?
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#Neu
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#Neu
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Vorspann
Keine Programmplanung ohne Grundsatzdiskussion. Junges amerikanisches Kino ist wieder angesagt. Der große Erfolg der Reihe im letzten Jahr ermutigten uns zu einer Wiederholung. Was ist ein junger Film? Wenn etwa der Regisseur jung ist? Wenn ein junger Mann einen Film dreht, wie ihn ein Altmeister nicht besser hingekriegt hätte (siehe Paul Thomas Anderson)? Oder wenn Larry Clark erneut einen Film vorlegt, den auch ein Debütant nicht schwungvoller und aggressiver hinbekommen hätte? Unser Auswahlergebnis ist ein Beispiel für Gesprächskultur ohne Ausgrenzung anderer Ansichten. Wir hoffen sehr, diese gefällt auch Ihnen!
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Vorspann
Cine Latino war und ist schon immer ein ganz besonderes Festival. Zunächst ist es ein Musterbeispiel einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen einzelnen Kinos in Deutschland und Europa, die ebenso diese Reihe präsentieren oder Kooperationspartner sind. Darüber hinaus zeigt es nicht nur Filme aus diesem Subkontinent, sondern integriert die Vorführungen in eine umfassende Schau (Festival Latino) der aktuellen Situation dieser Länder. Was uns ebenso wichtig ist: während der Cine Latino Zeit spielt das Karlstorkino ganz besonders intensiv für den interessierten Zuschauer, es unterhält ihn, es beglückt ihn, es mutet ihm aber auch etwas zu. Denn das Kino dieser Regionen versteht sich aufs Experimentieren. Oft nämlich provozierte Lateinamerika mit seiner Entwicklung die übrige Filmwelt und genauso selbstverständlich greifen dortige Regisseure häufig Themen auf, die sie stilistisch oft betont eigenwillig umsetzen. Filme als Herausforderung, typisch südamerikanisch. Nehmen Sie doch diese Herausforderung an, wir würden uns freuen! Schwerpunkt dabei ist das aktuelle Filmschaffen aus Mittelamerika und eine Retrospektive zum kubanischen Film (im Mai).
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Vorspann
Das Karlstorkino kümmert sich wie kaum ein zweites Kino in Deutschland um den Kurzfilm. Seit 10 Jahren präsentieren wir Vorfilme vor jeder Vorstellung. Zusätzlich zeigen wir regelmäßig ausgesuchte Kurzfilmprogramme wie den „Deutschen Kurzfilmpreis Unterwegs“, die Kurzfilmrolle „Augenblicke“ oder seit einigen Jahren auf den „Heidelberger Filmabenden“ und später bei „Zum Goldenen Hirsch“ auch die Highlights aus der regionalen Filmszene. Nach acht ausverkauften „Hirschen“ seit September 2007 ist das Karlstorkino für die große Abschlussveranstaltung nun zu klein geworden: wir ziehen um in den großen Saal des Karlstorbahnhofes für DEN GROSSEN ENDHIRSCH, unserem gleichzeitiges Schwerpunkt des Monats Juli. Dabei wagen wir auch zum ersten Mal in der Geschichte unseres Kinos eine Open Air Vorstellung vor dem Kino. Lassen Sie sich überraschen, wie bunt und vielfältig die regionale Filmszene ist! Und besuchen Sie das hochwertige Begleitprogramm, welches nur durch die Hilfe zahlreicher Partner, Sponsoren und Unterstützer möglich geworden ist. Dafür sagen wir: herzlichen Dank!
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Vorspann
cinema! italia! ist einer unserer beliebtesten Monats-Schwerpunkte; eine Reihe, die bei uns regelmäßig im November wiederkehrt. Und auch weiterhin einen repräsentativen Querschnitt der italienischen Produktion der letzten Jahre abbildet. Einerseits, was die Genres betrifft – andererseits, was die Geografie anbelangt. Komödie, Beziehungsdrama oder Krimi (natürlich auch ein Mafia-Film); Lecce, Bologna, Mailand, die Dolomiten oder einfach nur ein Schwimmbad. Allesamt Beweise einer cineastischen Vitalität, die auch ein Berlusconi nicht zerstören kann. Lieben Sie Italien – und kommen Sie im November zu cinema! italia!
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Vorspann
Nach unserem sehr erfolgreichen Stummfilmsymposium 2009 wollen wir uns in diesem Monat erneut dem Stummfilm zuwenden – diesmal zum Thema „Palästina - das Heilige Land im frühen Film“. Freuen Sie sich schon jetzt auf zwei besondere Tage, die versuchen werden, über ein ausgewähltes Programm, Einführungen und ausreichend Zeit für Diskussionen tiefer in die (Film-)Geschichte dieses Landes einzudringen. Ganz besonders im April auch zu empfehlen: DER RÄUBER, unser Film des Monats. Zu Recht kürzlich auf der Berlinale euphorisch gefeiert, weil ein ausgesprochen dynamischer, Kraft strotzender, ernster, glaubwürdiger, in Zwischentönen auch komischer Film über einen faszinierenden Fall aus der österreichischen Kriminalgeschichte.
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Vorspann
Junges amerikanisches Kino schert sich nicht um das Alter des Regisseurs. Es geht auch eher dabei um Vitalität, um das freche Spiel mit traditionellen Formen ebenso wie dem mutigen Erzählen neuer Geschichten. Augenfällig ist oft eine schnörkellose Direktheit der Darstellung. Man geht den Dingen auf den Grund, greift sie von der Straße. So oder ähnlich lässt sich der Reiz des nicht primär kommerziellen US-Gegenwartskinos beschreiben. Wir denken, so etwas passt ganz gut zu einem Monat des Aufbruchs.
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Vorspann
Erinner dich, vergiss es! Filme über das Gedächtnis, über das Erinnern und das Vergessen bilden unseren Juli-Schwerpunkt. Es soll dabei weniger um das poetische, das künstlerische Erinnern als Voraussetzung der Produktivität gehen, sondern darum, wie sich „Erinnern und Vergessen“ im Film wiederfinden lassen, sei es im Spielfilm, sei es in der Dokumentation. Auffällig dabei ist natürlich das Thema des Gedächtnisverlusts, eine Anomalie, von der aus dieser Schwerpunkt maßgeblich angegangen wird. Besonders hinweisen dürfen wir auch auf eine Sonderveranstaltung des Films AUF DER SUCHE NACH DEM GEDÄCHTNIS (Sonntag 4.7., 19 Uhr) mit Einführung zum Thema "Gedächtnis aus neurobiologischer Perspektive". Nicht zu vergessen: unser Film des Monats, der großartige MOON von Duncan Jones, der international bereits völlig zu Recht als einer der besten Science Fiction Filme seit BLADE RUNNER beschrieben worden ist. Wir wünschen einen erinnerungswürdigen Kino-Monat!
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Vorspann
Cinema Italia präsentiert uns dieses Mal eine besonders breite Auswahl an Filmen aus Italien, einige von ihnen haben sehr ungewöhnliche Themen wie etwa über das Liebesleben siamesischer Zwillinge oder über die Zeugen Jehovas. Andere präsentieren uns Lieblinge wie Toni Servillo oder Altmeister wie Gianni Amelio. Das vermeintliche Lieblingsland der Deutschen bleibt auch weiterhin cineastisch ungebrochen attraktiv.
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Vorspann
Tanz und Film, was haben sie gemeinsam? Die Bewegung im Raum sicherlich, wahrscheinlich noch vieles mehr. Filme können wie Tanz sein, sie können auch Tanz zeigen. Letzteres bestimmt unseren Schwerpunkt im März, ersteres ist dabei nicht ausgeschlossen. Die Dokumentation, ein Blick auf die Arbeit der Künstlerinnen und Künstler, ist dabei primär. Zudem auffallend: die Thematisierung, wie Nichttänzer zu Tänzer werden können. Denn: „Jeder ist ein Tänzer, eine Tänzerin.“ (Anna Halprin). Film als Verführung zum Tanz. Also tanzen Sie in den März. In unserem Kino – und dann gerne noch anderswo. Wir danken dem Theater der Stadt Heidelberg für die großartige Unterstützung!
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Vorspann
Der Monat April gehört der Frau und ihrem Film. Eben nicht nur als Schauspielerin, sondern als Regisseurin oder als Frau hinter der Kamera. Es wird glücklicherweise wieder verstärkt angesprochen, es gibt davon einfach zu wenige! Und wir wollen darum ein Statement setzen – für die Frau als Filmschaffende. Konsequent darum, dass auch bei unserem traditionellen Stummfilmsymposium Regisseurinnen im Mittelpunkt stehen.

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Vorspann
Ein gutes Jahr hat das italienische Kino in seiner Heimat hinter sich, in Deutschland war davon leider noch nicht so viel zu sehen. Darum: cinema! italia! – noch italienischer als bisher, soll heißen: die ausgewählten sechs Filme (plus einem Bonus-Film) sprechen noch stärker Themen an, die man bei uns oftmals mit Italien verbindet. So besonders die Familie und die Familienverhältnisse. Die Beziehungen zwischen den Partnern und den Generationen werden zu den eigentlichen Schwerpunkten, mit denen man sich auch historischen und politischen Sujets nähert. Das ist natürlich nur ein roter Faden, den man bei aller sonstigen formalen Vielfalt durch diese ausgewählten Filmbeispiele ziehen kann. Gerade wer aber schon wiederholt bei cinema! italia! zu Gast war, wird ein Auge für solche Auffälligkeiten haben. Natürlich sind alle Filme wie immer im Original mit deutschen Untertiteln zu sehen. Also avanti!
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Vorspann
?Frauenwelten I?, das wir im März bei uns hatten, war ein schöner Erfolg. Es gibt eben doch dieses Interesse von Frauen an besonderen Filmen über sie selbst. Und nun legen wir nach: Im Rahmen der ?Frauenwelten II? zeigen wir endlich auch einmal so ästhetische Filme wie ?The Piano?, dazu eine exklusive Heidelberger Erstaufführung mit dem in Cannes preisgekrönten, neuesten Film von Samira Makhmalbaf ?At 5 in the afternoon? und ? man höre und staune - als absolutes Highlight mit ?Real women have curves? von Patricia Cardoso eine echte Deutschlandpremiere.

?Cine Latino Spezial? dagegen brennt nach wie eine Überdosis Tabasco: Noch einmal ?Junta? und dazu ?Japón?. Wir wären eben nichts ohne unsere spanisch sprechenden Filmfreunde und Freundinnen.

Hatten Sie darüber hinaus nicht auch bislang den Eindruck, dass man bei uns zwar oft gute, ja sehr gute Filme schauen kann, aber so etwas richtig Lustiges es jedoch eher selten zu sehen gibt? Das liegt - wir geben es zu - in erster Linie an dem bisweilen sehr seltsamen Humorverständnis mancher Mitarbeiter, die sich die Maxime, Humor, sei, wenn man trotzdem lache, zu sehr ans Herz gelegt haben. Wenn alle Zuschauer betreten dreinschauten, einer der Mitarbeiter aber unangemessen schmunzelte, dann lief der Film wahrscheinlich im Karlstorkino. Das muss sich ändern. Wir lachen jetzt, wenn Sie lachen. Deutsche haben bekanntlich eher wenig Sinn dafür, darum zunächst zwei Musterbeispiele aus dem Ausland: ?Die Rebellion? kommt frisch aus Italien und spielt in einem Krankenhaus, ?Das Leben des Brian? bekanntlich in Palästina. Gerade dieser Monthy Python Film hat Testcharakter für weitere Aufführungen mit dieser zuletzt beinahe zu Grunde ?gekulteten? Komikertruppe, die es auch schon lange nicht mehr gibt.

Und zu guter Letzt zu etwas was völlig Anderem: Sie können sich nach dem Kino nicht mehr bewegen, weil der Film Überlänge hatte und sie nichts davon wussten, aber zu sehr vom Film fasziniert waren, um aus gesundheitlichen Gründen das Kino rechtzeitig zu verlassen? Dann waren sie natürlich erst recht bei uns, den Langfilmspezialisten. ?Elsewhere? ist ein Dokumentarfilm über die Grenzgebiete dieser Erde, geht verträglich vier Stunden und gilt als einer der spannendsten Dokumentarfilme der letzten Zeit. verreisen sie in voller Länge mit!
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Vorspann
Über Italien wird wieder gesprochen, seine Schulden, seine Regierung und so weiter. Es ist wieder an der Zeit darum, über den italienischen Film zu sprechen. Den von heute natürlich, der, der er auf sein Land und dessen Lage reagiert, gleich in welcher Form. Es ist Zeit für Cinema Italia 2018, wie immer eine Schau der aktuellen künstlerisch anspruchsvollen Produktion und wie immer mit ein bisschen „dolce vita“, egal was passiert. Avanti!
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Vorspann
Eine junge Dame aus den USA wird der Fußball Europameisterschaft 2012 trotzen. Michelle Williams heißt sie, schon drei mal für den Oscar nominiert, bekannt durch Serien wie DAWSON’S CREEK. Hat sich im großen Kino wie BROKEBACK MOUNTAIN oder LAND OF PLENTY bereits profiliert wie ebenso in den sogenannten kleineren Filmen wie WENDY AND LUCY, in denen ihr unverwechselbarer, ausgesprochen sympathischer Charakter besonders zum Vorschein kommt. Wir zeigen eine Auswahl ihres bisherigen Schaffens. Eine charakterstarke, unverwechselbare Schauspielerin, auf deren weitere künstlerische Entwicklung man sehr gespannt sein darf ... Wir wünschen einen wunderschönen Juni, im Kino und anderswo!
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Vorspann
„Endless Summer“, ein Schwerpunkt des Monats wie ein Popsong, der einem entspannt dahindösen lässt und dabei sanft streichelt, himmelweiten Raum für Gedanken und Gefühle schafft, auf dass Tage und Wochen wie diese niemals enden mögen. Ein Schwerpunkt, in dem der Dokumentarfilm eine ganz besondere Rolle spielt. So steht unser August also für eine Lebenseinstellung als solche, die zum Auge drängt und wie ein Film über diese flirrt. Erwähnenswert auch ein paar weitere Highlights: unsere monatliche „Film und Wein“ Veranstaltung Ende August; kurz zuvor die Heidelberg-Premiere des Abschluss-Films KALIFORNIA mit Gästen bei freiem Eintritt! Wir wünschen einen wunderschönen Kino-Sommer.
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Vorspann
Filmisches Erzählen ist mittlerweile eine Phrase aus dem Feuilleton, die auf diesen und jenen Roman passen soll. Dennoch aber gibt es Schriftsteller und Schriftstellerinnen, die betont mit beiden Medien arbeiten. Man denke hier an Paul Auster, an Alain Robbe-Grillet oder eben an Marguerite Duras. Berühmt wurde sie mit ihrem Roman "Der Liebhaber", wichtig aber mit ihrer Vielzahl von Prosaübungen, die sich oft wie ein Film lasen. Aber Marguerite Duras drehte auch selber Filme. Wir hatten vor Jahren schon einmal eine kleine Retrospektive, nun zeigen wir einerseits Filme, bei denen sie selbst Regie führte, andererseits sie die Vorlage schrieb, schließlich sogar einen Film über sie selbst.
Man ahnt, der Monat Juli wird ungemütlich, denn wir zeigen Filme wie "Route 181". Es gibt viele Filme über Israel, aber keine vierstündige Dokumentation eines Israelis und eines Palästinensers, die darin den Mut fanden, im Gespräch mit Leuten ihrer Heimat diese mit unbequemen Tatsachen ihrer politischen Lage zu konfrontieren.
"5 Uhr am Nachmittag - Panj è asr" ist der ruppige, unerzogene Film einer jungen Frau mit einem zumindest für Kinofreunde bekannten Vater, Samira Makhmalbaf. Wir haben lange darum gekämpft, unseren Gästen dieses außergewöhnliche Werk in Heidelberg präsentieren zu können.
Julio Medem dagegen ist fast schon zu populär für unser Kino. Obwohl es bei uns mit ihm in Heidelberg anfing. Jetzt, wo er sich soeben mit einer Dokumentation über die Basken seinem Ruhm wieder ein Stück weit verweigert, haben wir die Zeit gefunden, nach "Tierra" nun noch eine kleine Reihe seiner Filme dranzuhängen. Mit den frühen von ihm, "Vacas" ("Kühe") sowie "La ardilla roja" ("Das rote Eichhörnchen") sei begonnen.
Wir hoffen, dass draußen nicht wieder 40 Grad im Schatten sind, wenn wir unsere Glastür öffnen, es sollen lieber 1000 Grad sein, ob Kälte oder Hitze, aber auf unserer Leinwand. Wir lieben einfach Intensität.
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Vorspann
Kulturarbeit ist ein Kampfsport, die Arbeit für den nichtkommerziellen Film besonders hart. Groß ist darum oft unsere Freude, wenn es nach all dem Telefonieren, Faxen und Mailen geklappt hat, wenn wir Ihnen dann doch endlich den Film präsentieren können, von dem wir unbedingt wollten, dass er bei uns läuft. Im Monat April gibt es dafür einige Beispiele: "Samaria" etwa, der Nachfolgefilm von jemandem, der wohl verdientermaßen endlich so richtig bekannt wurde und damit schon zu groß für unser Kino werden drohte. Ähnlich ist es auch bei "Suite Habana": Keine Maus hätte mehr Platz gehabt, als im letzten Jahr Regisseur Fernando Pérez uns bei Cine-Latino besuchte, um bei der Preview dabei zu sein. Jetzt kommt "Suite Habana" offiziell in die deutschen Kinos und zu uns. Auch auf "9 Songs" freuen wir uns, ein kleines wildes Werk eines weltweit angesagten Regisseurs. Und Osteuropa bzw. die neuen EU-Länder dürfen auch nicht vergessen werden, hinter dem wunderbar schrägen Titel "Sex in Brno" versteckt sich nichts anderes als ein wunderbar schräger Film über Möglichkeit und Unmöglichkeit der Liebe. Auch die ist manchmal ein Kampfsport.

Trotz allen Kampfsports möchten wir nicht versäumen, Sie auf unser alljährliches Cine Latino aufmerksam zu machen, das dieses Jahr bereits im April stattfindet. Vom 21. April bis 1. Mai könne Sie sich wieder auf aktuelle und interessante und unterhaltsame Filme aus Lateinamerika freuen.
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Vorspann
Unser vielfältiges Februar-Programm ist da – mit einem Haupt-Schwerpunkt: dem diesjährigen Stummfilm-Symposium zum Thema „Silent future“ (Science Fiction)! Großartige Zukunftswelten aus der tiefsten Vergangenheit, so ließe sich das in aller Kürze beschreiben. Aber auch einer der großen Altmeister der Regiekunst kommt mit einer kleinen Filmreihe zu seinem Recht: Roman Polanski, der jüngst wieder durch beachtliche Produktionen auf sich aufmerksam machte. Wir ergänzen dabei zwei seiner besten Filme aus jüngerer Zeit mit einer Dokumentation, die viele Legenden über sein Leben und seine Arbeit aufklärt. Außerdem freuen uns sehr auf den Besuch von Jeanine Meerapfel, die gleich zu Beginn des Monats, am 1. Februar, ihren Film DER DEUTSCHE FREUND persönlich in Heidelberg vorstellen wird.
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Vorspann
And the Winner is …? Es geht jetzt im Februar um Filme, die für den diesjährigen Oscar nominiert sind. Sehr wohl eine Werkschau, die einem aber auch zeigen könnte, was zu würdigen vergessen wurde. Hoffentlich nicht unkritisch also, aber ein Blick auf Tendenzen. Vielleicht haben wir vom Karlstorkino diese Idee, da wir in den letzten Jahren auch immer wieder Filme im Programm hatten, die diesen goldenen Mann dann auch bekamen. Aber gleich, wie es diesmal ausgeht, erleben sie jetzt einfach bei uns wieder großes Kino mit Anspruch!
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Vorspann
MOViE AGAIN: Es geht weiter, wir wagen einen Neubeginn unter schwierigen Umständen, die Liebe zu unserem Kino treibt uns dazu. Wir hoffen, sie verstehen uns und kommen uns besuchen. Wir werden sie dabei schützen, vor Corona natürlich, nicht aber vor dem was sie wieder bei uns ganz vorne auf der Leinwand erleben werden.
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Vorspann
Kroatien als Filmland ist diesjähriger Schwerpunkt der „28. Filmtage des Mittelmeeres“, auch dieses Jahr wieder in bewährter Kooperation mit dem Montpellierhaus, Heidelberg. Das Mittelmeer schwappt nach Osten, um sich dort mit dem Balkan zu berühren. Filme aus dem Balkan waren bei unseren Mittelmeerfilmtagen stets präsent, nun zeigen wir noch mehr davon – und freuen uns sehr darauf, den Regisseur Nebojsa Slijepcevic zu seinem Film GANGSTER OF LOVE in Heidelberg begrüßen zu dürfen! Eine filmische Entdeckungsreise durch das neue EU-Land Kroatien lohnt sich jedenfalls sehr, soviel sei schon mal versprochen. Natürlich gibt es aber nicht nur Hochkarätiges von dort zu sehen, sondern wie immer aus vielen Ländern, die an das Mittelmeer angrenzen. Auf eine schöne Festivalzeit; wir freuen uns auf ein Wiedersehen!
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Vorspann
Die räumliche Orientierung des Menschen mit seinen Augen funktioniert so, dass zwei verschiedene Bilder auf der Netzhaut zu einem mit räumlicher Tiefe zusammengeführt werden. Dieser Effekt lässt sich auch simulieren, bekannterweise besonders gut im Kino – und jetzt auch in Heidelberg! Eine Stadt setzt sich schwarze Brillen auf, das Karlstorkino eröffnet das 3D-Zeitalter! Deshalb nun ein Querschnitt aus bemerkenswerten, z.T. auch aktuellen 3D-Filmproduktionen quer durch die Genres bei einem leichten Dokumentations-Schwerpunkt. Wie wäre es also im Juni statt Fussball mal mit gutem 3D? Wir sind ausnehmend gespannt auf die Reaktionen unseres geschätzten Publikums!
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Tartüff
Deutschland 1925 | Regie: Friedrich Wilhelm Murnau | 74 min. | Originalfassung.
Stummfilm mit deutschen Zwischentiteln
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Vorspann
Es stimmt schon, viele renommierte europäische Autorenfilmer reproduzieren mittlerweile ihre Ideen, wenn gleich auch auf hohem Niveau. Wirklich Inspiriertes und Frisches kommt zur Zeit oft aus Amerika, wo eine Generation junge/r FilmemacherInnen eine Reihe von Filme realisiert hat, in denen besonders das visuell-innovative, filmische Erzählen entschieden weiterentwickelt wurde. Viele dieser Filme sind bereits einem größeren Publikum bekannt, aber eine Werkschau des jungen amerikanischen Kinos gibt Gelegenheit zur Einordnung und zum Vergleich. Darum haben wir herausragende junge Filme aus den USA - wie etwa von Sofia Coppola oder Michel Gondry - zum Schwerpunkt unseres August-Programms gemacht. Damit soll eine Konstellation und ein Stil sichtbar werden, wie er bei sonst üblichen, normalen Filmvorführungen wohl kaum zu erkennen ist..
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Vorspann
Buster Keaton musste es wissen. Denn für ihn war er der Lustigste: Arthur Stanley Jefferson, berühmt als Stan Laurel; in Deutschland eher bekannt als der Doofe neben dem Dicken. Geboren am 16.6.1890 im englischen Ulverston verstarb er am 23.2.1965 in Santa Monica, Kalifornien. Sein 50. Todestag ist nunmehr ein würdiger Anlass für unser Schwerpunktthema im Februar – mit vier seiner berühmtesten Langfilme, die mit seinem Freund und Kollegen, dem ebenso unvergleichlichen Oliver Hardy, entstanden sind. Von wegen gut gemachter Klamauk! Laurel & Hardy waren großartige Künstler, ihre Filme zutiefst lustige Komödien, die bis zum heutigen Tage herzerfrischend sind. Erleben Sie daher erneut dieses unvergessliche Komiker-Duo, das die Filmgeschichte so bedeutsam mitgeprägt hat.
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#Neu
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Vitalina Varela (ONLINE)
Vitalina Varela (ONLINE) Trailer
Portugal 2019 | Regie: Pedro Costa | 124 min. | mit Vitalina Varela, Ventura, Manuel Tavares Almeida | port. Original mit deutschen Untertiteln.
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Solidarisches Streamen über den Vimeo-Kanal von 'Grandfilm'. Dieser Filmverleih bietet nun ausgewählte Filmkunst aus seinem Programm als 'Video on Demand' an. Die Einnahmen werden geteilt mit den Partnerkinos, u.a. auch mit uns, dem Karlstorkino.

Weitere Filmtitel und Infos findet Ihr hier:
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Vitalina Varela ist nicht nur der Titel des Films und Name der Hauptfigur, sondern auch der Name der Hauptdarstellerin, die hier ihre eigene Geschichte spielt: Kurz nach dem Tod ihres Mannes, der sich als Tagelöhner in Portugal verdingt hatte, kommt die von den Kapverden stammende Vitalina in Lissabon an. Nie hat sie erfahren, warum ihr Mann sich nicht mehr gemeldet hat, mit dem sie doch in der Heimat begonnen hatte, ein Haus zu bauen. Sie bezieht seine heruntergekommene Bleibe in den Slums von Lissabon und spürt seiner verlorenen Seele nach… In beeindruckenden Schwarzweißbildern überwiegend bei Nacht gedrehtes, düsteres Meisterwerk von einem der renommiertesten Filmemacher Portugals.
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Vorspann
Österreich, ein Land in der Mitte Europas, eine Kulturnation, Mozart(kugeln) und Thomas Bernhard (und so viele andere). Aber Filme? Bisher haben wir im Karlstorkino noch zu wenige aus diesem Land gezeigt. Aber nun ist immer öfter zu hören vom „neuen österreichischen Kino“. Ein oftmals ganz persönliches, ganz eigenständiges seiner Art. Das fand bereits international Anerkennung. Als Person sei hier stellvertretend der Regisseur Stefan Ruzowitzky erwähnt, der 2008 den Oscar für DIE FÄLSCHER bekam. Und natürlich auch Ulrich Seidl und Wolfgang Murnberger. Lassen sie sich also bitte schön ein auf diese filmkulturelle Eigenständigkeit; nur dann werden Sie so richtig verstehen, welch großartig-tiefschwarze Filme diese besondere Form der Kreativität und Kritik hervorbringt.
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Vorspann
Der Wonnemonat Mai beschert uns mal wieder: cine latino, regelmäßig wiederkehrendes Highlight in unserem Programm. Insgesamt 17 Filme über einen Subkontinent mit all seinen Facetten – Kunst und Information, Verführung und Erkenntnis. Schwerpunkt ist dieses Jahr Argentinien, ein Land mit einer großen filmischen Tradition. Wir zeigen eine berauschend-lebendige Filmkultur: Sinnliches, Dokumentarisches und auch wieder Filme mit besonders künstlerischen Ambitionen – so pikant wie ein Pfefferkorn im Salat. Zur kulturellen Identität gehört in Argentinien besonders auch der Tango, der sich auch in der Region Heidelberg / Mannheim einer großen Anhängerschaft erfreut. In Zusammenarbeit mit den „3. Tangotagen Heidelberg“ zeigen wir als besonderes Highlight die Dokumentation EL ÚLTIMO APLAUSO in Anwesenheit des Regisseurs German Kral. Herzlich willkommen zu cine latino 2010!
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Vorspann
Es muss zum Jahresbeginn endlich einmal klar gesagt werden: Die Filmtage des Mittelmeeres sind das qualitativ beste Filmfestival der Region. 2017 erstreckt es sich über Ende Januar bis in den Februar hinein. Schwerpunkt wird diesmal Tunesien sein. Das erinnert langjährige Gäste natürlich an unsere Anfänge, als wir dem Heidelberger Kinopublikum dieses Filmland näher brachten. Bekanntlich hat sich dort sehr viel ereignet und es stellt sich sofort die Frage, ob dies auch einen cineastischen Niederschlag gefunden hat. So erinnern wir uns im Filmmonat Januar und blicken zugleich selbstbewusst und neugierig nach vorne.
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Vorspann
Man mag den Animationsfilm, unseren Schwerpunkt des Monats August, definieren wie man will. Um schließlich und endlich doch nur die Unzulänglichkeit einer solchen Definition zu bemerken. Künstlerisch wichtig jedoch und für den Zuschauer von Genuss ist das zusätzliche Element der Phantasie, das der Animationsfilm der Filmgeschichte beschert hat: die Befreiung des Körpers von seinen physikalischen Gesetzen; Körper vollziehen Bewegungen, die sie in der Realität so gar nicht oder nur kaum vermögen. Das ist natürlich nur ein kleiner Teil des gesamten Themenkomplexes, aber er führt schon recht gut ins Zentrum der Faszination, die vom Animationsfilm ausgeht. Wir jedenfalls offerieren Ihnen hiermit in eine kleine, einigermaßen repräsentative Auswahl der letzten Kinojahre, die sich unter dieser Kategorie einordnen lassen. Zudem machen wir einen Ausflug in den Animationskurzfilm und tauchen innerhalb einer Sonderveranstaltung (bei freiem Eintritt) in den ganz frühen Trickfilm ein. Seien Sie davon doch bitte animiert!
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Vorspann
„Junges amerikanisches Kino“ präsentieren wir in diesem Jahr im September, nach 2008 und 2009 die dritte Ausgabe dieses erfolgreichen, beim Publikum recht beliebten jährlichen Sommer-Schwerpunktes. Erneut haben wir großen Wert darauf gelegt, die Kriterien ein wenig ernster zu nehmen. Das bedeutet: junge Regisseure, junge Schauspieler und solch junge Filme, die sozusagen cineastisch (noch) unverstellt sind. In denen also die Macht der Gewohntheit auf der Leinwand noch nicht zur Normalität geworden ist. Wir versprechen anregende, inspirierende Kinoabende und wünschen einen goldenen Spätsommer!
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Vorspann
Mit Cine Latino öffneten wir einst die Augen des cineastischen Entdeckers für den lateinamerikanischen Film. Mit Cine Latino 2017 öffnen wir sie jetzt noch weiter. Mit den diesjährigen Filmen widmen wir uns sowohl dem Dokumentarfilm als auch dem Spielfilm und interessieren uns dabei noch genauer für die Geschichten dieses Subkontinents. Dabei ermöglichen wir Ihnen Identifikation, garantieren Weiterbildung und versprechen geistvolle Unterhaltung. Das macht unser Cine Latino so besonders. Wir freuen uns auf Sie!
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Vorspann
Bei all den Großevents heutzutage zeigt sich wie wichtig auch die kleineren (Film-)Festivals sind. Denn sie führen Traditionen fort, in denen sie den Blick auf das Wesentliche entwickelt haben: die unmittelbare Ermöglichung ästhetischer Erfahrung. Besonders wenn sich das Dargebotene und Gezeigte doch deutlich von dem sonst üblichen abhebt. Musterbeispiel ist cinema! italia!, ein Festival, welches nun wieder bei uns zu Gast ist. Komprimiert auf sechs repräsentative Filme (plus ein Extra-Film) liefert es eine kleine Werkschau eines großartigen Filmlandes, das seit Jahren konstant eine große Fangemeinde bei uns hat. Einen Geburtstag feiern wir diesen Monat auch: 15 Jahre Karlstorkino – mit einem schönen Sonderprogramm und vielen Gästen. Und wer sich mal wieder einen richtig langen Kinoabend gönnen möchte, dem seien die 5 1/2 Stunden CARLOS mehr als empfohlen. Wie dem auch sei: schön Sie alle wieder bei uns zu sehen! Und natürlich: schöne Feiertage und einen guten Rutsch > 2011! Das ist nun schon 10 Jahre nach Kubrick ...
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Vorspann
Kein Schwerpunkt im September für dieses Mal, sondern eine Begegnung. Eine sehr blonde Dame in sehr gefährlicher Mission trifft einen jungen Mann mit kindlichen Gesichtszügen und Klingeln im Ohr. „Atomic Blonde“ und „Baby Driver“ sind Filme von denen man spricht. Aber gibt es heimliche Verbindungen zwischen ihnen? Was bewirken diese im Kopf des Zuschauers? Verändern sie gar sein Bewusstsein? Wir versprechen Ihnen für den September jedenfalls sehr rasante Erfahrungen.
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Vorspann
Tilda Swinton sei unser Februar Schwerpunkt gewidmet. Keine sonderlich schwere Entscheidung. Die kluge, schottische Künstlerin ist gerade wieder in den letzten Monaten ausgesprochen präsent - und bleibt trotzdem rätselhaft. Das liegt vielleicht an ihrer Aura aus Kühle und Überschreitung herkömlicher Weiblichkeit. In Interviews jedoch gibt sie sich immer herzlich und zuvorkommend. Nun, was uns natürlich besonders interessiert: ihre künstlerische Entwicklung, von der Derek Jarman Muse zu eine der weltweit angesagtesten Schauspielerinnen, bereits mit einem Oscar ausgezeichnet. Retrospektiven reizen jedenfalls mit einem Kribbeln im Bauch über die Beständigkeit eines Charakters mitsamt der Wandlungsmöglichkeiten einer Persönlichkeit. Ein schönes Gefühl; freuen Sie sich mit uns auf Tilda Swinton!
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Vorspann
"Der Film, das ist die Wahrheit 24mal in der Sekunde," sagte Jean-Luc Godard einmal, und wenn eines für den Film, der schließlich auch vielfach als das "Schlüsselmedium des 20. Jahrhunderts" gilt, besonders kennzeichnend ist, so ist es sein besonders intensives Verhältnis zur Zeit. Aber was ist überhaupt Zeit? Darüber streiten sich schließlich die Philosophen seit alters her! Wenn schon der Begriff selbst nicht ganz faßbar ist - wie die Zeit! -, so kann man aber doch immer darauf verweisen, wo Zeitliches vorliegt, zum Beispiel in den allermeisten Filmen dieses Programms, das wir aus Anlaß des unter dem Motto "Zeit und Ewigkeit" stehenden, Mitte des Monats beginnenden Festivals "Heidelberger Frühling" einmal ganz dem Thema "Zeit und Film" gewidmet haben. Anlaß vor allem auch, eine ganze Reihe Klassiker mit ausgewählten Werken Revue passieren zu lassen, vom paradigmatischen "Citizen Kane" von Orson Welles über Bergman, Antonioni, Resnais und Straub/Huillet bis hin zu Tarkovskij, der in diesem Programm gleich mit zwei Filmen vertreten ist, "Nostalghia" und "Opfer". Zugleich möchten wir aber auch die Freunde - mutmaßlich! - einfacherer Kost, nämlich der in diesem Zusammenhang unumgänglichen Science fiction, nicht zu kurz kommen lassen, indem wir neben dem Action-Spektakel "Die totale Erinnerung" mit dem unsterblichen Arnold Schwarzenegger und dem ebenso spannenden wie intellektuellen "Moebius" auch den Klassiker "2001" zeigen, einen, wenn nicht den Zeit-Film par excellence! Oder sollte man nicht eher Mekas' fünfstündigem Experimentalfilm "Glimpses of Beauty" dieses Prädikat zukommen lassen? Wer aber für derart schwergewichtige Filmmonster keine Zeit hat - es gibt ja noch die Kurzfilme in unserem Programm!
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Vorspann
Im Juni beansprucht das Karlstorkino erneut, Zentrum der regionalen Anime-Film-Freunde zu sein. Darum präsentieren wir ihnen einerseits „No Game No Life: Zero“, den neuesten Anime voller Bildgewalt. Andererseits zwei aufreizende Wiederentdeckungen aus dem Werk Eichi Yamamotos, beide voll japanischer Sinnlichkeit, entwickelt an orientalisch-antiken Stoffen. Lassen sie sich davon verzaubern oder überwältigen.
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Vorspann
Patrice Chéreau war zuletzt Mitglied der Jury beim Filmfestival von Cannes. Seine umjubelte Inszenierung von Racines "Phädra" war vor kurzem auch in Deutschland zu sehen. Sein Film "Intimité" gewann in Berlin 2001 den Goldenen Bären, auch sein neuester Film "Son Frère" fand große Beachtung. Kurz, Patrice Chéreau ist ein Multitalent und in aller Munde. Schlagartig bekannt wurde er Anfang der 70er in Bayreuth mit seinen Richard-Wagner-Interpretationen. Seit ungefähr dieser Zeit macht er auch Filme. Jetzt, wo immer wieder einmal in den Medien ein Interview oder ein Bericht über ihn kommt, ist es eigentlich angebracht, in einer kleinen Werkschau eine Übersicht zumindest seines Film-Schaffens zu präsentieren: In der Vielfalt Gemeinsames entdecken.
"Johannes Agnoli im Gespräch" ist nur ein Video von 70 min Länge. Aber es porträtiert einen der einflußreichsten Denker der europäischen Linken, und weil wir vom Karlstorkino uns in lichten Momenten sehr wohl als ein autonomes Seminar zu verstehen wagen, freuen wir uns, Sie zu dieser Lektion in Globalisierungskritik und Systemüberwindung einladen zu dürfen. Regisseur Burgmer ist zudem anwesend - mehr als genug Anlaß für eine interessante Diskussion!
Danach folgt unsere cineastische Geschichtsstunde. Thema ist das 16. Jahrhundert. Denn sowohl Patrice Chéreaus "La reine Margot" als auch Ermanno Olmis "Der Medici-Krieger" beziehen ihren Stoff aus dieser Epoche.
Besonders aufmerksam möchten wir auf "Ndyesaan - Le prix du pardon" aus dem Senegal machen, mit dem wir unseren Beitrag zu den Afrika-Wochen des Eine-Welt-Zentrums leisten möchten.
Und das heimliche Highlight unseres Kinos leuchtet auch schon wieder. Norbert Ahlers fand wieder genügend Jungfilme für seinen Heidelberger Filmabend. Mal sehen, was diesmal gerade noch fertig geworden ist!
Man sieht vielleicht, unser Juli-Programm hat schon beim Eintippen Spaß gemacht. Die Klimaanlage bei uns wird bis dahin wohl auch noch funktionieren.

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Vorspann
Es ist bei uns in unserem Karlstorkino schon Brauch, dass der diensthabende Vorführer an Heiligabend selbst den Film auswählt, den er vorführt. So entschied sich diesmal unser Mitarbeiter Christian Weiß für "Barry Lindon" von Stanley Kubrick, der mit betörender Stilsicherheit Billder einer Karriere im 18. Jahrhundert zeichnet. Davor erlauben wir uns Kult und Unterhaltung aus Frankreich, um es dann mit Kürze zu würzen. Etwas verständlcher: Wir präsentieren einen munteren Querschnitt typisch französischer Filme wie "Diva" oder gar "die große Sause" mit Louis de Funès, dem jetzt endlich auch wir die Ehre erweisen.
Dann ist der Deutsche Kurzfilmpreis unterwegs und macht auch bei uns an gleich zwei Abenden Station, wo Kurzfilme seit Jahren fester Bestandteil unseres Programms sind. Wer dabei nicht genug kriegen kann, dem sei unser Heidelberg-Filmabend empfohlen.
Zwei Höhepunkte für Dezember seien noch extra erwähnt. Zum einen unseren Film zum Welt-Aidstag am 1.12.: "Fickende Fische" von Almut Getto, ein vielbeachteter Film darüber, wie schwer es ist, jung zu sein.
Zum anderen widmen wir uns Uri Avnery, einem der profiliertesten Publizisten aus Israel und einem unermüdlichen Kämpfer für Gerechtigkeit und Aussöhnung. Im Heidelberger Palmyra Verlag ist in diesem Herbst soeben ein neues Buch von ihm erschienen: "Ein Leben für den Frieden. Klartexte über Israel und Palästina." Und am 20. September wurde Uri Avnery 80 Jahre alt. Anlass für uns, endlich die Dokumentation von Yair Levy zu zeigen, um damit unser cineastisches Auge wieder auf den Nahen Osten zu werfen, eine notwendige Tradition, die wir gerne fortführen möchten.
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Vorspann
Bekanntlich zeigt unser Medienforum nicht nur Filme in seinem Karlstorkino, sondern dreht dank seiner aktiven Medienarbeit auch selbst welche. Das sind meistens Kurzfilme, es gibt Ausnahmen wie [Link Film=664]"Akhir dil hi to hai - Und schließlich siegt das Herz"[/Link], eine Komödie von Sadashiv Rao, der früher in Neckargemünd gelebt hat und mittlerweile in Halle arbeitet. Die erfolgreiche Frankfurter Premiere seines neuesten Films [Link Film=663]"Sanyogita - The Bright in red"[/Link] ist für uns in Heidelberg Anlass zu einer kleinen Werkschau, auf dass unsere Kinofreunde die Augen wieder nach Osten zum indischen Subkontinent hin wenden.
Aber vielleicht möchten sie doch lieber gen Westen schauen, wohin einst Columbus segelte, um eben dieses Indien zu suchen. Dann finden sie wieder einmal Südamerika. Ciné Latino Spezial präsentiert den beliebten uruguayischen Film [Link Film=669]"El ultimo trén" ("Der letzte Zug")[/Link] über die alten Männer und ihre Dampflokomotive, aber auch den neuen, so außerordentlich vielbeachteten Dokumentarfilm [Link Film=668]"Memoria del saqueo" ("Chronik einer Plünderung")[/Link] von Altmeister Fernando Solanas über den Protest seines argentinischen Volkes gegen das Regime von Carlos Menem.
Aber wo bleiben die Klassiker, wo bleiben die Filme, die uns einst so beliebt gemacht haben? Gemeint sind Filme aus Frankreich, Meisterwerke der dreißiger oder frühen fünfziger Jahre, etwa von Marcel Carné oder Jean Renoir. Nun, drei von ihnen zeigen wir wieder, drei Beispiele für die wohl prägnanteste Form eines Kunstfilms, den poetischen Realismus. Wir ergänzen sie um ein Stück "neorealismo" und öffnen unser Kino für Rossellini. Dann dürfen Sie wieder einmal erleben, wodurch ein wirklich guter Film sich auszeichnet.
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Vorspann
Cine Latino Spezial, Cinéfête, Frauenwelten, Indien im Film und dazu unser Weihnachtsprogramm mit Beklemmung, Unterhaltung und Klassik. Sie als unser Gast müssen Grund zur Annahme haben, wir wollen zu viel des Guten. Sie haben Recht, wir wollen es. Das hat natürlich auch ein bisschen Tradition. So mögen die Filme die wir dank unserer Zusammenarbeit mit dem Ciné Club des deutsch französischen Kulturkreises zeigen können, unsere unstillbare Sehnsucht nach authentischen Filmgenuss bestätigen.
Die Frauenwelten mit ihrem Schwerpunkt der Filme über das Leben von Frauen in islamisch geprägten Ländern fanden von Beginn dieser Filminitiative an großes Interesse. Darum machen wir damit weiter.
Indien im Film dagegen ist ein cineastisches Dokument unserer Hartnäckigkeit. Überzeugt vom künstlerischen Gehalt vieler Produktionen aus Indien allem Bollywood zum Trotz werden wir nicht müde, durch ausgesuchte Filmkunstwerke neueren aber auch älteren Datums Ihnen dies zu beweisen.
Man merkt, das Dezemberprogramm 2004 gleicht einem üppigen Gabentisch unterm Baum (der noch fehlt). Es sei Ihnen gegönnt. Das kommunale Kinojahr hat seine laufenden Attraktionen gehabt, jetzt erleben wir das Grande Finale. Vor der opulenten russischen "Krieg und Frieden" Verfilmung hatten wir gerade wegen ihrer Opulenz stets ein wenig Scheu vor der Präsentation, aber jetzt nicht mehr. Draußen soll es tief verschneit sein, drinnen sollen sie übers Jahr in eine andere Welt entschwinden.
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Vorspann
Natürlich präsentieren wir im Januar wieder unsere „Filmtage des Mittelmeeres“, die nunmehr 27. Ausgabe dieses traditionsreichen Filmfestivals, in bewährter Kooperation mit dem Montpellierhaus, Heidelberg. Sie wandeln sich immer mehr von einer Länderschau der jeweiligen Filmproduktion zu einem Festival des europäischen Spitzenfilms. Gerade weil hier konsequent das Film-Ästhetische zu seinem Recht kommt, und es nicht darum geht, primär irgendwelche Wohlfühlfilme zu zeigen. Wer die sonstige regionale Filmfestivalszene kritisch zu beobachten vermag, wird dem durchaus beipflichten. Also mehr Form und künstlerisches Wagnis, das möge vielleicht auch weiterhin der beste Weg sein. Und dazu noch die Wärme dieser Region auf der Leinwand und zwischen den Plüschsesseln. Herzlich willkommen!
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Vorspann
Ein kurzer Blick ins Programm lässt einen schon schwärmen. Doch, liebe hochverehrte Cineastinnen und Cineasten, die 34. Filmtage des Mittelmeeres haben noch zugelegt, gleich vier Gäste und noch einen Tag länger, soll heißen, wir fangen einen Tag früher an. Es bleiben selbstverständlich die bis zu dreistün­digen Werke für tiefe Seele und scharfen Verstand aus zahlreichen Ländern des Mttelmeerraumes. Und dann ehren wir natürlich auch den ewig großen, jetzt schon 100 Jahre alten Federico Fellini.
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Vorspann
Gibt es im letzten Monat des Jahres ein schöneres Thema als „Glück“? Filme zum Thema Glück wollen wir zeigen – nicht nur Filme, die glücklich machen, sondern auch insbesondere solche, die von Glück handeln. Was aber ist Glück überhaupt? Wie kann man es erlangen und möglicherweise doch ein wenig festhalten? Mögliche Antworten auf solche Fragen: so facettenreich wie individuell. Vielleicht ist es an der Zeit, sich dieser Frage zumindest cineastisch ein Stück weit anzunähern. Denn auf jeden Fall gibt es das Glück hier bei uns im Kino!
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Les glaneurs et la glaneuse - Der Sammler und die Sammlerin
Les glaneurs et la glaneuse - Der Sammler und die Sammlerin
Frankreich 2000 | Regie: Agnès Varda | 82 min. | 35mm | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Les glaneurs et la glaneuse widmet sich spielerisch und assoziativ der heute noch lebendigen Tradition der „Nachlese“: Menschen, die manchmal freiwillig, manchmal aus Not, nach der Ernte oder den Wochenmärkten, auf Feldern oder Schrottplätzen, Dinge auflesen, die andere weggeworfen haben. Die Sammler, das sind die „Ährenleserinnen“ auf Millets berühmtem Gemälde. Das sind Obdachlose, die die überschüssigen Kartoffeln aus den Feldern holen. Das sind Spitzenköche, die das besondere Aroma der überreifen Trauben schätzen, französische Familien, die zur
Apfelernte ziehen, oder auch Künstler, die aus Schrott ihre Werke basteln.
Die Sammlerin, das ist die Regisseurin selbst, die Bilder und Impressionen sammelt, von dem, was in einer Wegwerfgesellschaft „übrig bleibt“, und von denen, die davon leben. Wie nebenbei entwirft sie dabei auch ein facettenreiches Porträt Frankreichs.
Ein Dokumentarfilm in der Tradition der Nouvelle Vague, der in Frankreich Warteschlangen vor Kinos und eine Flut begeisterter Zuschauerpost provozierte!
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Vorspann
Was einst der Karlsruher Karl Freiherr von Drais erfand und was daraus wurde: Heidelberg ist eine Stadt voller Radfahrer. Deswegen ist sie aber noch lange keine Fahrradstadt. Sagen zumindest die Radfahrer. Jetzt aber leisten wir vom Karlstorkino einen kleinen, bescheidenen Beitrag: Wir zeigen Filme, in denen das Fahrrad als solches die heimliche oder tatsächliche Hauptrolle spielt. Ein kräftiger Tritt in die Pedale der Mobilitätsgeschichte also. Radeln Sie zu uns, hinein in unser Kino geht leider noch nicht.
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Vorspann
Cine-Latino 2014 ist Schwerpunkt im Mai – unsere traditionelle Werkschau der Filmproduktion des süd- und mittelamerikanischen Kontinents. Konstant interessant einerseits wegen der ästhetischen Eigenart vieler Filme wie andererseits auch der sozusagen cine-latinischen Sicht auf die Menschen und Dinge dieser Welt. Und provokant gesprochen: ein bisschen südamerikanische Verhältnisse in Verbindung mit einem südamerikanischem Lebensgefühl schaden unserem Kino auch nicht wirklich. Wir freuen uns jedenfalls sehr, Sie wieder bei uns begrüßen zu dürfen!
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Vorspann
Ein berühmtes japanisches Filmstudio stellen wir diesen Monat in unseren Mittelpunkt. ‚Ghibli’ wurde 1985 in Japan gegründet und sollte frischen Wind in die Welt des Anime-Films bringen. Heute ist es ein sorgsam gehegtes Refugium der klassischen Techniken dieses Filmgenres – im Gegensatz zur sonst allgemein üblichen Computeranimation. Einer der Mitgründer ist der heute weltweit verehrte Regisseur Hayao Miyazaki, von dem wir innerhalb unseres „Studio Ghibli Film Festivals“ und gleichzeitigen Schwerpunkt des Monats die meisten Filme zeigen werden, darunter auch THE WIND RISES – WIE DER WIND SICH HEBT, seinem wahrscheinlich letzten Film, der gerade erfolgreich in Deutschland angelaufen ist. Sie werden verzaubert sein!
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Vorspann
Am 29. Mai 1982 verstarb im Alter von 43 Jahren Romy Schneider - Frau, Filmstar, Mythos. Unvergleichbar war bei ihr die Einheit von Leben und Werk, ihre Leidenschaften und Tragödien auf der Leinwand wie im Leben. Einzigartig ihr Weg von der Jugendrolle der unschuldigen Sissi bis hin zu einer der wichtigsten Schauspielerinnen im französischen Kino der 60er und 70er Jahre. Beeindruckend die Intensität ihrer Spielweise auch in nicht immer gelungenen Filmen. Kleine Widersprüche, die ihren großen Nachruhm begründen. Anlässlich ihres 25. Todestages präsentieren wir nun eine Auswahl ihrer wichtigsten und auch spektakulärsten Filme, die die Bandbreite ihres schauspielerischen Könnens und die Präsenz ihrer Person eindrucksvoll beweisen.
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Vorspann
Jurys können irren. Doch manchmal treffen sie um so sicherer die richtige Wahl. Cannes 2007 war dafür
ein eindrucksvolles Beispiel. Mit großer Mehrheit wurde dem rumänischen Film 4 MONATE, 3 WOCHEN, 2 TAGE von Cristian Mungiu die „Goldene Palme“ zugesprochen, ein überragender Film. Hinzu kamen vor einigen Wochen Auszeichnungen beim 20. Europäischen Filmpreis („Bester Film“ und „Bester europäischer Regisseur“). Nun wurde uns vom Verleih sogar eine seltene rumänische Fassung, gleichwohl deutsch untertitelt, versprochen. Ein Tribut den zahlreichen Rumänen gegenüber, die in der Region leben und natürlich gegenüber allen Filmfreunden, die solch eine Version einer deutschen Synchronfassung vorziehen. Zudem die ideale Vorbereitung zu unseren „Filmtages des Mittelmeeres“, die ab dem 17. Januar wieder bei uns stattfinden. Ohne die enge Zusammenarbeit mit dem Heidelberger Montpellier-Haus wäre es auch dieses Mal nicht möglich gewesen, an die Highlights dieses renommierten Festivals, dem „Festival international du Cinema Mediterraneen“, heranzukommen. Für diese großartige Unterstützung danken wir dem Montpellier-Haus ganz herzlich! Ein separates, ausführliches Programmheft zu den „Filmtagen des Mittelmeeres“ (mit nicht weniger als 20 Filmen) liegt überall aus!
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Die Geträumten (ONLINE)
Die Geträumten (ONLINE) Trailer
Österreich 2016 | Regie: Ruth Beckermann | 89 min. | digital | mit Laurence Rupp, Anja Plaschg.
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Der erst seit einigen Jahren veröffentlichte Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan ist die Basis für eine ungemein lebendige und einfühlsame Inszenierung, in der Beckermann die Briefe beider von zwei Schauspielern vortragen lässt und dabei beobachtet, wie die Leidenschaft und Intensität der Briefpartner sich auf die Psyche der Akteure überträgt. Denn Ingeborg Bachmann und Paul Celan hatten in ihren Biografien große Gemeinsamkeiten, aber auch große Unterschiede. So war Bachmanns Vater bei der NSDAP, während Celans Eltern durch die Nazis umgebracht wurden. Andererseits litten beide an den Verhältnissen in der damaligen Bundesrepublik. Zudem war ihre eigene Liebe von permanenter Annäherung und Distanz gekennzeichnet. Besonders interessant jedoch ist hierbei, wie sehr ihnen Politik und Privatheit als Merkmale künstlerischer Existenz eins werden.
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Vorspann
Niemand, der das Kino mag, hätte etwas dagegen, einen Themenmonat über den Schauspieler Klaus Kinski zu gestalten. Es kommt aber darauf an, dies zu realisieren. Und siehe da, es gelang, denn manche Wunder sind die Geschwister der Skepsis, und so können wir für den Monat Mai – auch anlässlich des neuen Films JESUS CHRISTUS ERLÖSER - eine repräsentative Werkauswahl mit Filmen, in denen Klaus Kinski als Haupt- und Nebendarsteller mitwirkte, in unserem Kino vorführen. Wichtig dabei ist uns besonders die langjährige Zusammenarbeit Kinskis mit Werner Herzog, die darum wiederum einen Schwerpunkt im Schwerpunkt bildet. Daneben erhellen auch zwei Dokumentationen den Mythos um den Künstler, seine Exzesse, seine Hingabe, seine Leidenschaft. Und bei soviel Mythos sei auch eine kleine Einführung zu Klaus Kinski erlaubt.
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Vorspann
Ab dem 15. Februar: Viele frische deutsche Filme im Karlstorkino mit neuer Belüftungsanlage: das passt richtig gut. Viele sind Debütfilme, erste Langfilme noch unbekannter Absolventen der Filmhochschulen, allesamt Heidelberger Erstaufführungen. Unausrottbar dabei das Gefühl beim Zuschauer: jetzt sieht man etwas Richtiges, der Regisseur oder die Regisseurin haben es gut hingekriegt, ja geradezu vollbracht. Nicht selten werden Erstlingsfilme aber auch schnell wieder vergessen, andere dagegen werden berühmt und können künstlerisch nicht mehr übertroffen werden. Oft sind deutsche Debütfilme sehr ambitioniert, manchmal so gedreht, dass das Team augenscheinlich froh sein muss, es überhaupt geschafft zu haben. Ganz gleich, was Sie denken – sehen sollten Sie diese besonderen deutschen Filme aber schon, und wer weiß: vielleicht drehen sie anschließend Ihr ganz eigenes Debüt …
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Vorspann
Im Dezember zeigen wir als Schwerpunkt Dokumentarfilme über Künstlerinnen. Über Kunst und Künstler zeigten wir schon vieles, aber jetzt erweitern wir unser Spektrum. Mancher wird sagen, endlich haben auch wir es begriffen, die Kunst ist weiblich. Welche Filme wir dafür nehmen, darüber diskutierten wir ausdauernd, neue spannende Produktionen motivierten uns zusätzlich. Es ist immer ein besonderes Gefühl, zum Ende des Jahres noch etwas zu machen, was längst überfällig war. Also bitte, seien Sie kunstinteressiert!
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L’enfant qui voulait être un ours
L’enfant qui voulait être un ours
Dänemark/Frankreich 2002 | Regie: Jannik Hastrup | 75 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Auf der Flucht vor Wölfen verliert eine Eisbärenmutter ihr Kleines. Um sie zu trösten, stiehlt ihr Mann für sie ein Menschenkind. Jahre vergehen. Der Junge wächst unter den Eisbären auf, bis sein Vater ihn wiederfindet und zurück nach Hause bringt. Doch dort wird er nicht glücklich. Er fühlt sich fremd unter den Menschen und wünscht sich nichts sehnlicher, als ein Eisbär zu sein... Poetische Verfilmung eines Eskimomärchens, die mit lichten Aquarellzeichnungen und bezaubern- den Harfenklängen ins ewige Eis entführt. Eine Geschichte vom Aufwachsen, von der Beziehung zwischen Mensch und Natur und der Suche nach sich selbst.
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Vorspann
Was steht an im Januar? Natürlich die „Filmtage des Mittelmeeres“, die es nun schon seit 25 Jahren gibt und die entsprechend dem 15-jährigen Jubiläum des Karlstorbahnhofes nun 15 Jahre bei uns im Kino stattfinden, natürlich weiterhin in bewährter und enger Zusammenarbeit mit dem Montpellierhaus in Heidelberg. Dieses Mal steht das Filmland Türkei ganz besonders im Mittelpunkt. Denn nicht nur der jüngste Erfolg von BAL – HONIG beweist, wie künstlerisch wichtig zahlreiche türkische Filme jüngeren Datums sind. Sie haben oft ihre besondere Form, eine besondere Erzähltechnik, vor allem aber haben sie eine Poesie, die sie so völlig einzigartig macht. Genießen Sie bei uns unverwechselbares Kino!
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Vorspann
Deutschland im Herbst 1977 ist das Thema im Oktober. Die Schleyer-Entführung und die Folgen, was davor passierte und wie es danach kam. Wir hatten dies bereits 1997 angesprochen. Nun ergreifen wir die zweite Chance, zumal seitdem viele neue Filme dazu gedreht wurden. So gerät die RAF erneut ins Spannungsfeld zwischen Historisierung und sublimer Präsenz.
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Vorspann
Man wird nicht sonderlich überrascht sein; unser Schwerpunkt im Mai heisst: cine latino! Längst eine Institution bei uns geworden, nun noch unabhängiger, noch vielfältiger, noch schöner, wie immer mit Gästen! Wir präsentieren das filmgewordene Leben eines Subkontinents, Oscar-prämierte Schmuckstücke, Entdeckungen, Dokumentarisches, Essayistisches oder einfach nur (bisher) verborgene schwarze Perlen. Vor allem aber freuen wir uns auf Sie, auf die, die immer dabei sind und auf die, die zum ersten Mal den Weg zu uns finden werden. Ganz neu bei uns: Das Karlstorkino zeigt ab sofort einen ausgewählten türkischen Film im Monat. Der Beginn einer Filmreihe, die sich ‚artsinematürkis’ nennen wird, unterstützt und kuratiert vom Deutsch-Türkischen Wirtschaftszentrum, Mannheim. Denn das immer größer werdende Interesse am türkischen Film, wie zuletzt auch sehr bei unseren ‚Filmtagen des Mittelmeeres’ festgestellt, verlangt nach einer besonderen Form der Präsentation.
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Vorspann
Beinahe schon aus Tradition sind die Filmtage des Mittelmeers unserer cineastischer Höhepunkt im Januar. Wir freuen uns mit Ihnen wieder auf ein vielfältiges Programm an Spielfilmen der Länder dieser kulturell so reichen Region. Letztes Jahr wurde das Festival auf zehn Tage verlängert, der Erfolg gab dieser Idee recht, und so haben wir sie selbstverständlich beibehalten. Ein paar Höhepunkte gefällig? Als da wären der in Israel bei der Premiere sehr umstrittene Film "Kadosh" von Amos Gitaï oder der tunesische Beitrag "La saison des hommes" von Moufida Tlatli. Immer wieder nachgefragt wurde auch "Solas" von Benito Zambrano, es ist soweit. Übrigens gleich vorweg: Keine Angst, wenn Sie ihren Lieblingsfilm verpassen, was besonders beliebt war, zeigen wir ihn wie im letzten Jahr gerne in den darauffolgenden Monaten noch einmal.
Aber der Januar hat mehr als zehn Tage, so runden wir das mediterrane Programm gerne mit ein paar Filmen aus Frankreich ab, darunter dem vielgewünschten Klassiker "Kinder des Olymp" oder auch einer Heidelberger Erstaufführung wie "Ressources humaines".
Afghanistan rückte in den Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit, unsere bisher gezeigten Filme über dieses Land waren gut besucht und wurden angeregt diskutiert, darum präsentieren wir noch zwei weitere Filme wie den selten gezeigten DDR-Dokumentarfilm "Afghanistan 1362" sowie die Dokumentation "Ein Traum von Kabul", der von einer Zeit handelt, als viele unbedingt dorthin wollten.
Einen Film möchten wir ihnen besonders ans Herz legen. "Coming apart" ist die cineastische Ausgrabung des Jahres, ein erotischer Experimentalfilm aus dem Jahr 1969, ein Film, der in Deutschland eigentlich nur in Berliner Trend-Stadtteilen in irgendwelchen Hinterhöfen zu sehen war. Wir haben darauf verzichtet, dorthin zu pilgern, wir haben den Film hierher gebracht.
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Vorspann
Unser Mai gehört Cine Latino. Kein Länderschwerpunkt dieses Mal, aber eine repräsentative Werkschau der cineastischen Produktion eines Subkontinents, sowohl beim Dokumentarfilm wie beim Spielfilm. Ein kleines feines Festival, das davon lebt, wie neugierige Erstbesucher(innen) sich mit geliebtem Stammpublikum in die Sitzreihen zwängen. Wir freuen uns.
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Vorspann
Encore une fois: Der große Erfolg mit unserer kleinen Truffaut-Retro drängt uns zur Zugabe. Sechs „Truffauts“ darum im Oktober, manche weltberühmt, manche eher selten gezeigt. Stets jedoch begleitet mit Einleitungen durch ein fast schon bewährtes Team aus Romanistinnen, Filmkritikerinnen und einem ganz gewöhnlichen Cineasten. Alles im Rahmen der Französischen Woche in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Französischen Kulturkreis e. V.
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Vorspann
Eventuell bekommen Sie bei der Lektüre unseres Programms den Eindruck,
dass es dieses Mal ziemlich chaotisch zugeht. Nun ja, wir würden es
nicht gerade als chaotisch bezeichnen, aber kunterbunt ist es schon,
unser Oktoberprogramm. Das liegt in der Natur unserer Arbeit, denn wir
lieben die kinematographischen Randgebiete. Zum einen Länder, die im
deutschen Kino unterrepräsentiert sind, wie die Niederlande zum
Beispiel: "No Planes, no Trains" von Joe Stelling ist eine
´Bahnhofscafé-Story. Oder wir reisen in Gegenden, die gar nicht weit weg
genug sein können, und was ist weiter weg als der Kaukasus mit seinen
Männern? Dort drehte Stefan Tolz seinen sehr ästhetischen Dokumentarfilm.
Oder vielleicht doch lieber nach Italien. Wir werden mit Marco Colli
einen leibhaftigen italienischen Regisseur zu Gast haben. Er spricht mit
uns über einen Film, der von einem sorgenfreien Menschen handelt. Wer
möchte nicht wissen, wie das geht? Italienische Lebenskunst naturale.
Nachträglich zum Welttierschutztag am 4.10. widmen wir uns den
Lebewesen, die uns insgeheim schon immer fasziniert haben, den Insekten:
"Mikrokosmos" porträtiert die Krabbeltiere im Großformat, auf dass wir
erleben, zu was diese fähig sind. Es müssen nicht immer zweibeinige
Schauspieler sein, sie dürfen auch einmal tausend Füße haben.
Was aber wäre ein Programm von uns ohne Beiträge aus Südamerika und
Indien? So erlauben wir uns eine Nachlese zum diesjährigen CineLatino
und zeigen erneut zwei im Mai sehr beliebte Filme aus Argentinien,
ergänzt durch eine Heidelberger Premiere aus Mexiko. Darüber hinaus
präsentieren wir mit "Uttara" einen indischen Spielfilm, der genauso
ist, wie man sich ihn vorstellt. Sehr am Herzen liegt uns auch der
"Bengalische Abend" am 6.10. Mit einem Video porträtieren wir einen
unseren heimlichen Lehrmeister, der den Geist unseres Kommunalen Kinos
beflügelt hat und weiter beflügelt, den Dichter Alokeranjan Dasgupta.
Die Öffnung unseres Filmprogramms für Kino aus anderen Kontinenten,
nicht nur aus Indien, wäre ohne seinen sanften, aber stetigen Einfluss
undenkbar.
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Vorspann
Sci-Fi im Frühling, Science Fiction, die sich verkürzt hat. Keine großen Szenarien mehr, es geht nur noch darum, wie wir leben wollen. Dort, wo es immer enger, heißer und künstlicher wird, auf der Erde nämlich. Wir haben freche filmische Antworten gefunden, oft nicht so ganz ernst gemeint, darum umso ernsthafter formuliert. Wir versprechen Ihnen jedenfalls viel visuelle Inspiration für ihre persönliche Frühlings-Zukunft. Dank dabei auch an den Heidelberger Frühling!
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Vorspann
Ein Regisseur als Monatsschwerpunkt, erscheint dem Cineasten ein quasi natürlicher Zugang zur Filmkunst zu sein. Und im Falle eines Alfonso Cuarón Orozco mag dieser sich sogar auf dem Höhepunkt seines Schaffens befinden. Der Mexikaner, Jahrgang 1961, kam übers Fernsehen zum Film und bewies sich als Meister durch außergewöhnliche Vielfalt der Themen sowie ausgeprägtem Gefühl für Ästhetik, gleich in welchem Genre er bislang arbeitete. Gerade wurde er für den Film "Roma" mit drei Oscars ausgezeichnet für seine Regie- und Kameraarbeit und als "Bester fremdsprachiger Film". Jetzt schauen wir auch auf sein bisheriges Werk. Schauen Sie doch bitte mit!

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Vorspann
Viele Filme sind zu Unrecht keine Klassiker. Sie sind vergessen, zerstört oder verrotten in Archiven. Denn ein "Klassiker" zu sein meint auch einem Selektions-, Ordnungs- und Verdrängungsbegriff zu unterliegen. Aber die Filme, die diesen Beinamen tragen, sind Musterbeispiele der Filmkunst. Und es bedarf wohl schon ausgemacht boshafter Spitzfindigkeit, sich zu fragen, ob dabei nicht doch einer diesen Beinamen zu unrecht trägt. Doch berechtigt oder nicht, die alten Filme sterben aus. Sie sind nicht mehr im Verleih, und immer mehr werden aus ihm herausgenommen. Aber ein Kommunales Kino ist ohne sie nicht denkbar, denn der Rückgriff auf die cineastische Tradition ist notwendige Voraussetzung für heutiges Filmverständnis.
Der diesjährige Heidelberger Frühling hat die Musik aus der neuen Welt zu seinem Schwerpunkt gemacht. Die Filmmusik spielt dabei eine herausragende Rolle, da die Emigrationswelle europäischer Komponisten nach Beginn des Dritten Reichs in die USA auch Avantgarde-Komponisten an den Broadway und nach Hollywood verschlagen hat. Dies waren die stärksten Auftragsgeber, bei denen die Komponisten sich gewissen ästhetischen uns funktionalen Regeln beugen mussten. Dabei entwickelten sie einen neuen Stil, die klassische Filmmusik, die die Bilder begleitet und die Stimmungen und psychologischen Begebenheiten untermalt und deutet. Dieser Stil hat sich bis heute gehalten und prägt die Wahrnehmung von Erzählmustern im audiovisuellen Bereich und konsequenterweise auch den Einsfluss der Musik auf die Zuschauer. Zudem haben diese Komponisten den Orchestersound, der bis zu diesem Zeitpunkt in den Konzertsaal verbannt war, popularisiert. In ihren Kompositionen benutzen sie Motive und Auszüge von Werken der E-Musik und sie entwickelten eine Technik, bei der vor allem das Leitmotiv-System Wagners übernommen wurde.
In diesem thematischen Rahmen zeigen wir als Produkt unserer Zusammenarbeit Klassiker, bei denen die Filmmusik eine ganz besondere Rolle spielt und von europäischen Emigranten wie Max Steiner und Franz Waxmann erarbeitet wurde. Es sind die "richtigen" Klassiker, wie "Gone with the wind" ("Vom Winde verweht"), "Casablanca" oder auch Alfred Hitchcocks schön schaurige "Rebecca".
Und da der Klassikerbegriff sich immer weiter ausdehnt, fasst er auch einen Film wie "Blue Velvet" von David Lynch, der seiner Zeit in den 1980ern mit seinen visuellen Provokationen das Publikum fesselte.
Es ist zwar müßig, sich bei der heutigen Filmproduktion zu überlegen, wer von den neueren Filmen das Zeug zum Klassiker hätte, aber "Son frère" von Patrice Chéreau etwa, einem Film über das Sterben oder "Ararat", in dem der weltweit erfolgreiche Atom Egoyan die Wurzel seiner Heimat Armenien sichtbar macht, sind beides Filme, die einen bewegen, die einen Eindruck auf die Zuschauer hinterlassen, der nicht mehr aus dem Kopf geht. Darauf kommt es uns bei unserer Programmgestaltung an, ob es sich um einen Klassiker handelt oder nicht.
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Vorspann
Drogen sind eine (gefährliche) Macht. Erfahrungen mit ihnen sind Thema der Kunst, auch des Films. Im September möchten wir dies belegen. In Dokumentation und Fiktion. In Tragödie und beinahe Komödie. In Kultfilmen zelebrieren wir nicht ohne Augenzwinkern die Folgen von Begegnungen mit Substanzen teils unbekannter Art, die schon in kleinster Dosis alles verändern. Wie manch guter Film eben. Vor allem aber freuen wir uns auf unseren Stargast Werner Pieper, Verleger und Ex-Dealer. Er wird uns mit grüner Kraft in den Dschungel unseres erweiterungsbedürftigen Bewusstseins führen und so manche Anekdote aus dem Heidelberg der 1970er Jahren erzählen. Wenn das mal nicht ein spannender Abend wird!?
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Vorspann
Cinelatino ist nicht nur das Filmereignis im Monat Mai, sondern neben den Filmtagen des Mittelmeers das Filmereignis im Kinojahr des Karlstorkinos. Traditionell veranstalten wir das Festival lateinamerikanischer Filmkultur mit dem Cinelatino in Tübingen. Schwerpunktland ist in diesem Jahr Kuba. Wir erwarten sehr gute Filme und namhafte Gäste nicht nur aus Kuba, sondern vom gesamten Subkontinent, darunter als Highlight der zur Zeit bekannteste und erfolgreichste kubanische Regisseur Fernando Pérez. Außerdem freuen wir uns, als Gäste zu begrüßen: Juan Carlos Zaldívar, Exilkubaner aus Miami, der seinen prämierten Film "90 millas" vorstellt. Sein Aufenthalt wird großzügig unterstützt durch das DAI Heidelberg, Eliane Caffé, Newcomerin aus Brasilien mit ihrem Film "Narradores de Javé" ("Erzählungen aus Javé") sowie Marcela Arteaga ("Recuerdos"), Dokumentarfilmerin aus Mexiko und Uli Steltzner ("Testamento") sowie Roberto Sánchez ("Das Land der 100000 Witwen") aus Deutschland. Darüber hinaus haben wir uns wie immer erlaubt, das Tübinger Programm durch zusätzliche beliebte Filme aus dem Cinelatino-Fundus zu bereichern, so etwa "Quién diablos es Juliette?" ("Wer zum Teufel ist Juliette?") oder - wenn Fernando Pérez schon einmal da ist - "La vida es silbar" ("Das Leben ein Pfeifen"). Daneben soll es an Komödien nicht fehlen wie "Casate conmigo" ("Heirate mich") oder die Geschichte der Lokomotive "Heart of Fire", zu sehen in "El ultimo trén" ("Der letzte Zug"). Und last but not least zeigen wir den Filmerfolg aus Mexiko "El crimén del Padre Amaro" ("Die Versuchung des Padre Amaro").
Im Anschluss an Cine Latino 2004 wagen wir von New York aus einen kubanischen Epilog und präsentieren mit "Before night falls" Julian Schnabels Verfilmung des Lebens und Schreibens von Reinaldo Arenas, des großen kubanischen Dichters, der ins US-amerikanische Exil gehen musste.
Außerdem zeigen wir zwei Erstlinge: "Osama", der erste Aufsehen erregende Film aus Afghanistan nach dem Sturz der Taliban sowie der erste Film der französisch- italienischen Ausnahmeschauspielerin Valeria Bruni-Tedeschi, bei dem sie auch selbst Regie führte: "Il est plus facile pour un chameau" ("Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr").
Unsere Kinopforte ist größer, wir freuen uns auf ihr zahlreiches Erscheinen. Wir würden auch ein Kamel hereinlassen, aber nur vierbeinige natürlich.
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Vorspann
„In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?“ fragt die ‚Aktion Mensch’ – und präsentiert dazu innerhalb eines Filmfestivals ausgesuchte Spiel- und Dokumentarfilme, die bundesweit durch die Kinos touren, im November an sechs Tagen nun auch bei uns Kino zu sehen. Die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist das diesjährige Thema. Ob nun Sehbehinderung als Einschränkung und Chance zugleich, Gehörlosigkeit und Performance, Biotechnologie und Behinderung, Sex für Behinderte oder ein Porträt zweier Zwillingsbrüder, von denen einer nur halb so groß ist wie der andere. Gerade die exponierte, provokante Auslotung dieser Thematik verspricht einen spannenden und informativen November! Genauso wie die vielen Sonderveranstaltungen, die wir wieder im Programm haben. Wir freuen uns auf ihr Kommen!
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Vorspann
Ohne Zweifel, es gibt ein stetig wachsendes Interesse an Dokumentarfilmen. Und ebenso zweifellos gehört es zu den Aufgaben eines Kommunalen Kinos, dem gerecht zu werden. Unser Filmmonat Februar möchte dies wieder einmal unter Beweis stellen. Dabei ist es auch unser Ehrgeiz, zu zeigen, wie verschieden das Ergebnis ausfällt, was dann als Dokumentarfilm klassifiziert wird. Denn es gibt Dokumentarfilme, die so sehr mit fiktionalen Sequenzen durchsetzt sind, dass sie grenzüberschreitend sind, andere wiederum stellen sich bewusst in eine Tradition nüchterner Darstellung.
Oft sind Dokumentarfilme schlicht das Ende einer Suche. Der Regisseur und sein Team hat dann etwas gefunden, was er verschwunden glaubte. Er erblickt in seinem gefundenen Stück dokumentierter Realität ein Gegenstück zu dem, was sonst allgemein unter Wirklichkeit verstanden wird, ein Partikel Utopie in dem, was zu vergehen bestimmt ist. Erich Langjahrs "Hirtenreise ins 3. Jahrtausend" ist dafür ein wunderbares Beispiel. Nicht müde wurde er, uns, da wir doch im "ländlichen" Heidelberg unser Kino betreiben, seinen Film anzupreisen. Mögen nun die letzten Schweizer Hirten samt ihren Lämmern uns die Berge hinan führen, auf dass wir droben erblicken, wem wir entronnen sind. Wir brauchen erhöhte Positionen, um wahrnehmen und denken zu können. Auch der Dokumentarfilm "Carpatia" zeigt uns Lebensformen im Vergessenen. Aber er öffnet uns auch den Gebirgswald zur Kulturlandschaft Osteuropa, um zunächst einmal zu zeigen, dass es so etwas Homogenes gar nicht gibt, sondern eine atemberaubende Unterschiedenheit, die nur gut sein kann. Aber jetzt genug davon: Wenn Ihnen das zu ländlich ist, gehen Sie in den Nachtclub mit John Cassavetes, laden sie mit Lucas Belvaux einen Terroristen zu sich ein, oder betreten sie ein dänisches Frauengefängnis. Zum Schluss landen sie eh wieder einer Kuh. Aber die kommt aus Polen und kann fliegen. Haben Sie nur Mut, wir wollen hier bei uns alles außer einem Kino für Memmen.
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Vorspann
Okzitanien als Filmlandschaft wird uns im Oktober zum Schwerpunkt. Gleich, ob der Film in dieser Landschaft oder in diesem Kulturraum spielt, ob er sie explizit abfilmt oder gleichsam nur streift. Große Regisseure und berühmte Filme sind auf jeden Fall dabei. Reden danach und Wein trinken dabei ist auch gestattet. Ein bisschen was anderes als sonst, aber gerade in seiner gewissen Vagheit umso spannender.
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Vorspann
Unlängst musste noch ein ungläubiger Gast in unserem Kino belehrt werden: Doch, es gibt im Karlstorkino wirklich ein Festival über Mathematik und Informatik im Film. Das gibt es bei uns schon lange und dank der Laureate-Stiftung. Wie immer, zumeist selten bis einmalig gezeigte Dokumentarfilme, spannend zudem, zu erleben, wie dabei das traditionelle Kinopublikum auf gestandene Mathematiker*innen trifft. So hoffentlich auch dieses Mal wieder.

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Vorspann
Liebe Gäste, bitte bemerken Sie, dass wir uns für April etwas beinahe Unmögliches vorgenommen haben. Denn „Zeit“ als Schwerpunktthema berührt eine der Grunddimensionen unseres Daseins im Allgemeinen und des Films als Abfolge von Bildern mit zeitlicher Ausdehnung im Besonderen. Abgesehen davon gibt es eine Vielzahl an Filmen, die – mal humorvoll, mal ernst, mal kryptisch – versuchen, Zeiterfahrungen filmisch umzusetzen, z.B. durch Beschleunigung, durch Verzögerung oder durch Wiederholung. Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch, um gemeinsam über einen guten Film die Zeit auch mal zu vergessen. Ab 23.4. werden wir unser Kino dann für eine Woche schließen – um es, wie viele andere in Deutschland, für die Zukunft zu rüsten. Denn der technische Fortschritt – die 2K Digitalisierung – lässt sich nicht aufhalten, selbst wenn wir weiterhin und immer wieder auf das bewährte Format 35mm zurückkommen werden.
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Vorspann
cine latino: so heißt unser traditioneller Mai-Schwerpunkt. Dieses Mal bedeutet dies, eine Tradition unter neuen technischen Bedingungen fortzuführen. Denn die Digitalisierung (4K) hat im Karlstorkino Einzug gehalten und auch cine latino wird, so unser aller Hoffnung, mit besonders brillanten Bildern davon profitieren (bitte Daumen drücken, das technisch alles klappt). Dieses traditionsreiche Filmfestival zu lateinamerikanischen Themen steht nach wie vor für ästhetische Experimente und soziales Engagement – für einen Kinoblick auf einen Subkontinent, von dem sonst über das Jahr nur wenig im Kino zu sehen ist. Natürlich gibt es dazu erneut ein umfassendes Rahmenprogramm für unser begeisterungsfähiges Publikum, bei dem bestimmt wieder Stammgäste auf neugierige Erstbesucher treffen. Auch Schulvorstellungen sind möglich. Alle Infos: www.festivallatino.de
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Vorspann
Liebe Cineasten, wir waren gespannt wie die Kino-Initiative und Kino-Innovation „Delicatessen“ in unserem Karlstorkino ankommt. Technisch war alles kein Problem. Besonders erfreulich aber war der Zuspruch, den gerade einige Dokumentarfilme bei uns fanden. Filme, bei denen auch wir uns zunächst überlegen, ob man in Heidelberg dafür wenigstens ein kleines Publikum dafür findet. Doch der Dokumentarfilm weckt international zusehends größeres Interesse. Formal weitaus vielfältiger, als der Kinogänger vielleicht glaubt, zeigt er uns in einem Ausschnitt einen genaueren Blick auf ein Stück Wirklichkeit. Darum wurde und wird unsere Reihe „Delicatessen“ zu einem Forum des Dokumentarfilms. Nicht nur natürlich, aber eben doch in einem besonderen Maße.
Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg findet wieder in den Räumen des Karlstorbahnhofs und in unserem Karlstorkino statt. Bitte beachten Sie die zahlreich ausgelegten Programme. Und wir sind erfreut darüber und schmücken das Festivalprogramm davor mit unserem Markenzeichen, dem Latino-Film in Originalsprache. So mögen das Novemberprogramm Publikumslieblinge wie die so blutrote wie nachtschwarze mexikanische Gangsterfilmparodie „Nicotina“ oder die bei unserem diesjährigen Cine-Latino-Festival ausgesprochen beliebte Musik-Dokumentation „Tango real“ ergänzen.
Vielleicht haben Sie jetzt längst bemerkt, dass Heidelberg im diesjährigen Kulturherbst wieder so richtig „brummt“. Inmitten all der „Events“ organisieren wir im Vergleich dazu fast intime Kino-Abende mit spanischer Film-Avantgarde der 1920er und 1930er Jahre oder einer Werkschau der Dokumentarfilmer Rosenthal. Genau für das jedoch sind wir hier in Heidelberg seit je her bekannt.
So wünschen wir wieder einmal viel cineastisches Vergnügen!
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Vorspann
Nachdem die Proteste um Polizeigewalt gegen Afroamerikaner*innen nicht abklingen und die US-Wahlen vor der Tür stehen, werden wir unsere Reihe zur Protestbewegung #BlackLivesMatter intensivieren und sind sehr glücklich darüber, gleich zwei Klassiker zeigen zu können, die sich schon vor längerem diesem Thema angenommen haben: Spike Lees „Do the Right Thing“ ist bei uns in einer schönen 35mm-Kopie zu sehen und mit „Mississippi Burning“ gedenken wir zugleich dem großen britischen Allroundtalent Alan Parker, der am 31. Juli 2020 verstarb.

Aber auch unser weiteres Programm birgt neue Highlights aktuellen Filmschaffens und wirft Schlaglichter auf die Filmgeschichte. Und so freuen wir uns auf anregende Begegnungen mit Filmen und mit unserem Publikum.
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Vorspann
Keine Angst vor Jubiläen. Darum: Mozart forever! Delicatessen macht es möglich und wenn die Mozartaufnahmen, die wir Ihnen präsentieren, keine Delicatessen sind, was dann. Vorher schon haben wir den Heidelberger Frühling gefeiert und wo ist er in Deutschland schöner als in Alt-Heidelberg? So zeigen wir Mut zu Kitsch und Gefühl und verlieren wieder unsere Herzen dort, wo man sie eh immer verloren zu haben glaubt. Höhepunkt ist die „Student-Prince“ Verfilmung Ernst Lubitschs, die live am Klavier begleitet wird. „Faust“ gibt es auch noch mit lebendiger Klaviermusik.
Weiter freuen wir uns auf Jeanette Wagner, auch eine Heidelbergerin, und ihrem Abschlussfilm „Liebeskind“ sowie auf die exzellente Dokumentation “12 Tangos“ und so weiter und so fort. Das April-Programm ist überreichlich vielfältig geraten wie in den jugendlichen Frühlingstagen unseres Karlstorkinos. Erblühen sie mit uns!
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Vorspann
Der Monat Mai beschert uns wieder das Cine-Latino als einer der absoluten Höhepunkte unseres Karlstorkino-Jahres. Es war unser Ehrgeiz, noch mehr Filme aus verschiedenen Süd- und mittelamerikanischen Ländern zu zeigen, dabei auch die verschiedenen Genres noch stärker auszudifferenzieren. Wohin entwickelt sich der Latino-Film? Das soll unser Filmfestival ganz deutlich machen.
Immer die Frage, wie man so ein Event attraktiv ergänzt. Wir haben uns zum Beispiel für den Aufsehen erregenden spanischen Mittelmeerfilmtage-Beitrag „Te doy mis ojos“ entschieden, weil er auch kulturell an das Cine-Latino anknüpft.
Was gibt es noch schönes? Gegen Monatsende taucht ein Projekt auf, das den mysteriösen Titel „The cremaster cycle“ trägt, ein insgesamt siebenstündiges Performance-Projekt des US-amerikanischen Multitalents Mathew Barney. Seine Ehefrau Björk ist noch etwas bekannter. Diesen Mega-Film zu zeigen, ist ein cineastisches und ästhetisches Wagnis, das nur ein Kommunales Kino, wie wir es verstehen, angehen kann. Filmkunst als Zumutung, der man sich aussetzen muss und die die gewöhnlichen visuellen Vorstellungen von Film allgemein weit hinter sich lässt. Es wird schon ein spannender Kino-Monat werden, dieser Mai.
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Le papillon - Der Schmetterling
Le papillon - Der Schmetterling
Frankreich 2002 | Regie: Philippe Muyl | 83 min. | 35mm | mit Michel Serrault, Claire Bouanich, Nade Dieu u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Wenn ihre Mutter mal wieder vergessen hat, sie von der Schule abzuholen, wartet die achtjährige Elsa manchmal stundenlang allein auf der Straße. Eines Tages nimmt sie ein kauziger
Nachbar mit in seine Wohnung. Die wimmelt nur so von Schmetterlingen aller Größen, denn Julien ist leidenschaftlicher Schmetterlingssammler. Er hat sich eins geschworen: einmal in seinem Leben Isabelle zu fangen, einen seltenen, wunderschönen Nachtfalter, der in den Bergen lebt! Und Elsa weiß sofort, auf die Reise will sie mitfahren. Schließlich hat sie noch nie in ihrem Leben eine echte Kuh gesehen! Als Julien aufbricht, den Falter zu suchen, hat er einen blinden Passagier an Bord ...
Eine witzige und spannende Entdeckungsreise in die Natur beginnt.
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Vorspann
Der August gehört bei uns einmal mehr dem unabhängigen US-Amerikanischen Kino. Für den / die geneigte Besucher/in eine gute Möglichkeit, unkonventionelle Filme zu sehen, die ansonsten eher selten im Kino gezeigt werden. Dieses Mal kreisen die ausgewählten Produktionen oftmals um Ausnahmesituationen – über Momente, in denen die Lage eskaliert oder kaum mehr zu kontrollieren ist. Daneben gibt es einige außergewöhnliche Dokumentationen zu entdecken. Filmästhetische Erfahrungen sind garantiert – denn gerade der US-independent Film bleibt im cinematographischen Gedächtnis oftmals besonders lange hängen.
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Vorspann
Geboren am 20. Januar 1946 als Sohn eines US-Regierungsbeamten studierte David Lynch in Philadelphia und realisierte 1967 dort seinen ersten Kurzfilm. Dem folgte 1970 ein 35 minütiges Werk namens THE GRANDMOTHER, der eigentliche Beginn von Lynchs Schaffen als Filmemacher, stets begleitet von seinen Tätigkeiten als Maler, Fotograf, oder Designer.

ERASERHEAD, entstanden in fünfjähriger zäher Kleinarbeit und der einzige Film, über den Stanley Kubrick bekannte, bei diesem gern selbst Regisseur gewesen zu sein, wurde dank kontinuierlich nächtlicher Ausstrahlung in den Programmkinos als „midnight movie“ zum Kultfilm. Dieser frühen Phase im Schaffen David Lynchs gilt unser Juni-Schwerpunkt, ergänzt durch seine aktuelleren Projekte sowie BLUE VELVET, mit dem Lynch seinen künstlerischen Durchbruch erzielte. MULHOLLAND DRIVE – STRASSE DER FINSTERNIS von 2002 entstand aus einer geplanten TV-Serie. Und LOST HIGHWAY aus dem Jahre 1997, irgendwo zwischen Film noir, Horrorfilm und Psychothriller angesiedelt, gilt bis zum heutigen Tag so manchem Fan als der beste aus seinem Wahnsinns-Werk. 2006 dann hatte INLAND EMPIRE in Venedig Premiere, ein Werk, in das Lynch auch Teile seiner Kurzfilmreihe „Rabbits“ aufgenommen hat. Die Kombination aus (nicht nur) frühen Kurzfilmen und derzeitig aktuellem Film zeigt die Genese im Werk David Lynchs und hellt ein wenig das Verborgene auf, das ihn wie eine finstere Aura umgibt und ihn zum Mythos macht, der ihm einen sicheren Stammplatz in unserem Kino garantiert.
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Vorspann
Quentin Tarantino und Ingmar Bergman: zwei Meisterregisseure, unterschiedlicher wie es kaum geht. Und dennoch verkörpern beide die Faszination, die vom Medium Film herrührt. Die Kombination einer kompletten Werkschau Quentin Tarantinos mit WILDE ERDBEEREN, einem der berühmtesten Werke von Ingmar Bergman, besitzt natürlich ihr tragisches Moment, verstarb doch kürzlich mit Bergman einer der bedeutendsten Künstler überhaupt. Immer wieder hat sein Schaffen bei uns seinen Platz im Programm gefunden. So schließt sich der Kreis aus Hommage, Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Produktion sowie möglicher Perspektiven künftiger Arbeit. Der 1963 geborene Quentin Tarantino nimmt hierbei eine Schlüsselposition ein. Verbindet sich doch bei ihm Trivialität mit Ästhetik, die B-Movie-Tradition der Vorstadtkinos mit virtuos inszenierter Filmkunst. Er gilt dabei als Prototyp einer Reihe von Autorenfilmer, die alle wichtigen Aspekte ihrer Arbeit selbst bestimmen. Zweifellos haben seine Filme zunächst mehr provoziert, als die Zustimmung der Kritiker gefunden. Aber Provokation ist oft die Grundvoraussetzung für Anerkennung. Es war ein langer Weg für Tarantino, auch zu uns ins Karlstorkino. Aber jetzt ist es soweit.
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Vorspann
Im Juni werden „Junge europäische Komödien“ unser Schwerpunkt sein. Die Komödie ist eine Form filmischer Erkenntnis der Realität, bei der einem bisweilen auch mal gerne das Lachen im Halse stecken bleiben kann. Zuvor jedoch würden wir Sie gerne lachen hören. Oder machen Sie sich doch einmal das indiskrete Vergnügen und hören den anderen beim Lachen zu. Im Kino gibt es so wunderbar verschiedene Typen von „Lachern“. Laute und leise, verstohlen oder befreiend. Es gibt Filmszenen, bei denen jeder lacht. Dann der Typus Besucher, der kommende Szenen bereits auswendig kennt und daher schon mal gerne im voraus lacht. Und natürlich diese spontanen „Einzellacher“, bei denen man den Film am liebsten anhalten würde, nur um die betreffende Person zu fragen, was denn jetzt gerade so lustig sei?! Wie dem auch sei: viele Lachanfälle in diesem Juni wünscht Ihnen Ihr Karlstorkino!
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Vorspann
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Vorspann
"Kunst? Mit dem, was man macht, versucht man, sein Publikum auf eine bestimmte Weise zu sensibilisieren für's Leben, für die Umwelt. Das ist ein Sensibilisierungsprozeß, den man mit sich selbst vorgenommen hat und den man übertragen muß auf sein Publikum - mehr ist es nicht." Vermeintlich schlichte Formulierungen, tatsächlich aber essentielle Selbstauskünfte zu Leben und Werk von Rainer Werrner Fassbinder, der vor zwanzig Jahren starb. Der "Basis-Film Verleih" Berlin bringt darum in Zusammenarbeit mit der "Rainer Werner Fassbinder Foundation" eine Werkschau dieses Filmkünstlers heraus, von der wir Ihnen eine Auswahl in unserem Kino präsentieren. Es sind Anfangswerke darunter, Melodramatisches wie Satirisches, natürlich fehlen auch die Filme nicht, mit denen er berühmt wurde.
Voller Erleichterung können wir darüber hinaus endlich wieder einmal die Filme zeigen, die in Heidelberg schon längst schmerzlich erwartet werden. Also, wo bleibt der so vielgelobte Film aus dem Milieu der Putzkolonnen in Kalifornien, "Bread & Roses" von Ken Loach? Er kommt. Ferner setzen wir nicht nur für die expliziten Freunde des französischen Films die Reihe unseres Ciné-Club fort, und wir wiederholen zusätzlich mit "Solas" bereits das erste Highlight der "Filmtage des Mittelmeers" vom Januar, denn gerade ein solcher Film darf ruhig mehrfach angesehen werden.
Und schließlich geht unser Blick ganz weit in den Osten ins ferne Japan, das mit dem Animationsfilm "Prinzessin Mononoké" wieder bewiesen hat, wie überragend in diesem Land diese Filmgattung beherrscht wird. Ja, und manchmal loben Filmkritiker auch schwierige und sperrige Filme, ganz besonders viel Aufsehen erregte "Eureka", eine über drei Stunden lange Meditation über ein Leben nach der Gewalt. Kein Wort zuviel hier über die Relevanz eines solchen Themas, unendlich viele könnte man jedoch über dieses Meisterwerk verlieren! Aber kommen Sie doch einfach vorbei und erleben es selbst.
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Vorspann
Japan und der japanische Film sind unser Schwerpunkt im Monat Juli. Schon längst ist eine Retrospektive des japanischen
Films überfällig, denn derzeit kommen aus kaum einen anderem Land derart eigenwillige Filme, so virtuos wie wagemutig und unkonventionell. Es sei hier nur an ein Opus wie LOVE EXPOSURE erinnert. Den zeigen wir jetzt auch wieder, und einige andere mehr. Eine Art verspätetes cineastisches Sakura matsuri (Kirschblütenfest). Wir wünschen einen wunderbaren Kino-Sommer!
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Vorspann
„Junges amerikanisches Kino Vol. 5“ heisst unser Schwerpunkt im Herbst. Vielleicht mag ja der / die ein oder andere spotten, weil diese Reihe nun nicht mehr wirklich jung, sondern schon ein bisschen zur Tradition geworden ist. In ihr vermischt sich die Suche nach Neuentdeckungen im US-Kino (diesmal inklusive des ein oder anderen Ausflugs nach Europa) mit der Lust darauf, meist unbekanntere, gleichwohl sehenswerte Produktionen im Kino zu entdecken. Bleiben Sie neugierig! In diesem Monat liegt zudem ein besonderer Augenmerk auf dem Dokumentarfilm – so viele interessante Dokus auf einmal waren schon länger nicht mehr bei uns im Programm zu sehen gewesen. Nicht zu vergessen: unsere Kinotage in der Heiliggeistkirche! Wir wünschen anregende Kinostunden und einen wundervollen Herbst!
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Vorspann
Es gibt ein wachsendes Interesse an Filmen mit politischen Themen. Sie finden bei internationalen Filmfestivals zunehmend Anerkennung, im Programm unseres Karlstorkinos hatten sie von je her einen festen Platz. Mit dem globalisierungskritischen Filmfestival ?Globale 2003? zeigen wir nun eine Reihe von Filmen, die sich als visueller Beitrag zu allgemeiner Globalisierungskritik verstehen. Dabei arbeiten wir mit der regionalen Attac-Gruppe Rhein-Neckar in Heidelberg zusammen. Beim Spielfilm entschieden wir uns für ?Ressources humaines?, dem Erstlingswerk von Laurent Cantet über einen Vater-Sohn Konflikt am Arbeitsplatz. Ergänzt wird dabei unser Programm mit ?The big one?, einem hierzulande eher unbekannten Film des allseits bekannten Michael Moore, zynisch, boshaft und hellsichtig.
Auch die anderen Filme passen gut zu diesem Gesamtkonzept. Das Filmkunstwerk ?Abschied von Matjora?, mit dem wir Elem Klimow gedenken, schildert die Zerstörung traditioneller Lebensformen durch rigide Industrialisierung. Die letzte Szene in ?Edipo re? von Pier Paolo Pasolini wiederum ist ein Musterbeispiel politischer Kritik mit ästhetischen Mitteln: Sie zeigt einen blinden Mann, der von einem Freund an Fabriken vorbeigeführt wird, aus deren hohen Schornsteinen der Rauch aufsteigt, Symbol kapitalistischer Herrschaft. Der Mythos von Ödipus ist in der Moderne angelangt.
Wenn auch unpolitisch, dafür aber umso ästhetischer ist ?Dolls?, ein in deutschen Kinos bislang wenig beachteter Film von Takeshi Kitano. Er besticht durch seine Pracht der Bilder und der Ausstattung. Darum sind wir stolz, ihn endlich bei uns Ihnen zu präsentieren.
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Vorspann
Natürlich können Sie jeden Tag indische Filme in Heidelberg Tag sehen. Einfach in einem der zahlreichen indischen Schnellrestaurants ein Lamm-Curry bestellen und en passant an die Wände schielen. Dort hängt oft ein großer Fernseher und man sieht etwas mit lauter Musik, wilden Tänzen, viel Action und Gefühl - in einer Sprache, die man nicht versteht. Also glaubt man, das (und nichts anderes) müsse ein indischer Film sein. Dem mag sein und dennoch weit gefehlt. Denn die ungemein produktive indische Filmindustrie hat viel mehr zu bieten. Im Juli also ein paar Eckpfeiler des neuen indischen Kinos bis hin zu Bollywood und der Frage, wie das US-Kino das heutige Indien so sieht. Ganz besonders freuen wir uns auf eine Sonderveranstaltung am 31.7., bei dem wir als besonderen Gast Alokeranjan Dasgupta begrüssen dürfen, einem der bedeutendsten Lyriker der bengalischen Sprache. Er kannte Satyajit Ray, den wohl berühmtesten Filmregisseur Indiens, persönlich und wird über seine Erinnerungen an ihn sprechen; anschl. wird der Klassiker APUS WEG INS LEBEN gezeigt, der nur sehr selten im deutschen Kino zu sehen ist.
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Vorspann
Schwarz-Weiß-Filme – unser Schwerpunkt dieses Monats. Nicht von ganz früher, sondern Beispiele aus aktuelleren, moderneren oder stilprägenden Produktionen der letzten Jahre, teils auch Jahrzehnte – bei der sich also der Regisseur aus bestimmten Veranlassungen bewusst für Schwarz-Weiß entschieden hat. Manchmal aus ästhetisch-visuellen, oftmals aus inhaltlichen Gründen. Bemerkenswerte Filme in jedem Fall: Geheimtipps, aber auch altbekannte Filme sind dabei. Freuen Sie sich mit uns also auf einen nicht ganz so bunten, aber umso spannenderen Kino-Monat! Der übrigens auch erneut eine Vielzahl an Sonderveranstaltungen (mit Gästen) beinhaltet. Die dann gewohnt farbig daherkommen.
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Vorspann
Im letzten Jahr hatten wir Agnès Varda noch geehrt, jetzt ist sie ein Jahr später im März leider verstorben, Anlass zu einer kleinen Werkschau. Natürlich jetzt erst recht mit passionierter Einführung, denn Agnès Varda gilt schlicht als eine der wichtigsten Regisseurinnen überhaupt. Schier unendlich ihr Lebenswerk, gleichermaßen präsent sowohl im Spiel- wie im Dokumentarfilm, mit spektakulärem Debüt und lebensklugem Finale. Wer eigentlich erinnert sich noch an die Retrospektive, die wir bei uns im Karlstorkino in den späten 90ern hatten?
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Vorspann
Wir hoffen, über das ganze Jahr Ihnen ein anspruchsvolles Programm präsentieren zu können. Aber die wahren Cineasten wissen, im Monat Januar möchten wir alles noch ein wenig überbieten. Das liegt an unseren Filmtagen des Mittelmeers, neben CineLatino im Monat Mai das wichtigste Filmereignis in unserem Karlstorkino. Es enthält, gedrängt auf zehn Tage, fast alles, was wir uns unter unserer Kinoarbeit vorstellen. Und wer unser Programm dabei kennt, weiß, es ist nicht einfach, es zu ergänzen. In diesem Januar helfen uns dabei Leo Tolstoi, Peter Sellers, der Ciné-Club, Rudolf Thome, der österreichische Humor, Cees Noteboom, eine Fahrt nach Marseille und zurück sowie - als Epilog zu unseren Filmtagen - "Solas", einer der Publikumsrenner der Filmtage aus dem Jahr 2000. Höchst unterschiedliche Werke, hier eine Komödie über die Absurditäten unserer menschlichen Existenzen, dort ein Melodram und eine Dokumentation. Alles für mehr Kino, für anderes Kino. Lassen wir 2005 temperamentvoll beginnen.
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Vorspann
Der Wonnemonat ist diesmal eine Zeit zwischen zwei unserer größeren Film-Ereignisse, eine Zeit etwa, um Versprechen einzulösen. So zeigen wir, wenn die Bäume ausschlagen endlich den doch bei uns sehr vermissten Jacques-Rivette "L'histoire de Marie et Julien". Ebenso bekommt dann die schon vor vielen Monaten in den Medien besprochene Dokumentation "Resist" über das Leben und Kämpfen des New Yorker Living Theatres ihren Platz im Programm angewiesen. Dann aber machen wir flugs kleine und große Schritte nach Osten, sei es nach Belarus, ein Land, über das es, abgesehen von Sebastian Heinzels Reisebericht, wohl kaum einen aktuellen Film gibt, sei es nach Japan. "Nobody Knows" ist eine Heidelberg-Premiere und ein erneuter Blick auf den gegenwärtigen, oft so einprägsam originellen, japanischen Film. Dazu lassen wir das Cine-Latino vom April noch ordentlich nachbeben und öffnen dazu mit Michael Winterbottoms "Code 46" die cineastischen Augen für die Film-Globale im Juni. Ganz besonders aber freuen wir uns auf unser altes Klavier im Saal. Nein, es ist keine Attrappe, es ist nicht verstummt, es klingt und swingt wieder. Martin Münch macht es möglich, der metropolische Fritz Lang ist uns allen dazu würdigster Anlass. Keine Tradition ist so schön wie eine wiederbelebte Tradition.
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Jubiläum
2020

Das Karlstorkino wird 25 Jahre alt

Im Januar 2020 beginnt unser Jubiläumsjahr: Ein Vierteljahrhundert Karlstorkino in der Heidelberger Altstadt. Und das heißt: Mehr als 21.000 Filmvorführungen, mehr als 11.000 Filme oder 3 Mal die komplette Heidelberger Bevölkerung in unseren Kinosesseln - beeindruckende Zahlen für ein kleines Kino, das aber in Heidelberg für eine große Filmlandschaft sorgt.

In den kommenden Jahren wird unser Kino gemeinsam mit dem Kulturzentrum „Karlstorbahnhof“ seinen Sitz aus der Altstadt auf die Konversionsflächen am Rand der Südstadt verlegen. Dort werden wir Kino- und Filmarbeit etablieren. Zugleich werben wir aber auf politischer Ebene für die Idee, unsere ausgezeichnete und erfolgreiche Kino- und Filmarbeit an dieser traditionellen Stelle fortführen zu können. Wir wollen zukünftig ein Kommunales Kino mit zwei Spielstätten. Altstadt und Südstadt wären dann wie Standbein und Spielbein für unsere Programmgestaltung - und 2/3 der Bevölkerung Heidelbergs hätten ihr Kino in ihrer Nähe.

2020 feiern wir diese traditionsreiche Bildungs- und Kultureinrichtung und laden Sie/Dich/Euch dazu herzlich in Heidelbergs Kommunales Kino ein.

Ihr/Euer Team des Karlstorkinos
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Vorspann
Der Karlstorkino-Monat August ist immer ein Monat des Sammelns. Endlich haben wir Zeit, besser als sonst auf Publikumswünsche einzugehen, und endlich können wir Filme zeigen, bei denen sich mancher fragt, warum die erst jetzt kommen. "Urga" etwa steht auf der imaginären Liste der Filme, die bei uns am besten ankamen, ganz oben. Zu weit oben, um ignoriert zu werden. So möge sich unser Vorhang wieder einmal für die Mongolei öffnen.
"In the mood for love", ein anderes Highlight des August-Programms, wurde noch nie bei uns gezeigt, Wong Kar-wais frühere Filme wie etwa "Days of being wild" dagegen schon. Danach wurde er zu berühmt und zu erfolgreich für uns. Doch jetzt läuft er.
Aber vielleicht möchten Sie bei uns Filme sehen, die ganz typisch für uns sind, bei deren Titel man einem sofort versichern kann, ein solcher Film muss im Karlstorkino laufen. So hätten wir für den August die wunderschön auf altmodisch gemachte Komödie "Skenbart" anzubieten. Er spielt in der Eisenbahn, und Sie werden sogleich ahnen wie schön es ist, wenn nicht nur drinnen dann der Zug rattert, sondern zeitgleich auch draußen. Oder Sie interessieren sich für "Yasmin", ein engagierter Film über einen Menschen zwischen den Weltanschauungen.
Erwarten Sie vielleicht noch etwas von uns für August? Einen Klassiker vielleicht? Richtig alt und richtig gut? Nun, dann erwartet sie Robert Mitchum im Dunkeln.
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Vorspann
Fassbinder, immer wieder Fassbinder: Im November noch einer der Themenschwerpunkte des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg, möchten wir das wiedererwachte Interesse an ihm nun weiter ausreizen und vier frühe Filme von ihm zeigen, die ganz selten zu sehen waren. Filme, die sein komödiantisches Talent verraten, seine Faszination vom Hollywood-Kino beweisen, vor allem aber seine Herkunft vom Theater verdeutlichen. Es sind Raritäten darunter, Whity“ etwa hatte damals überhaupt keinen Verleih, die „Niklashauser Fahrt“ war nur in einer beschädigten Kopie zugänglich. Allesamt zeigen sie den wohl bedeutendsten deutschen Filmregisseur nach dem Krieg in einem filmischen Experimentierstadium, in dem er bei allem was er macht, ganz nahe bei sich bleibt.
Zuvor ehren wir mit Karl Valentin bereits einen anderen genialischen Bayern. Bei seinen Kurzfilmklassikern gibt es wieder Musik zum Film, im Februar aber nicht Klavier, sondern Saxophon und Gitarre, spannend zu erleben, ob dies einen anderen Film deswegen entstehen lässt. Varianten, die erfreuen.
Auch die Dokumentarfilm-Delikatesse findet im Februar wieder ihren gebührenden Platz. „Schattenland“ meint Masuren, zwei junge deutsche haben diese Landschaft für ihren Film bereist und lassen für uns nach „Carpatia“ oder „89mm“ Osteuropa weiterhin in unseren Karlstorkino-Augen verweilen. So wird dieses Februar-Programm eines von denen, die ganz besonders unsere Charakter- Handschrift tragen. Wir freuen uns auf Sie.
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Vorspann
Es gibt Länder, die über eine Filmproduktion verfügen, die künstlerisch besonders herausragt. Eines dieser Länder ist zweifellos die Türkei. Werke aus diesem Land sind seit vielen Jahren fester Bestandteil unserer alljährlich stattfindenden „Filmtage des Mittelmeeres“ (die 28. Ausgabe startet am 16. Januar 2014) und bescheren dabei den Zuschauern oftmals ungemein intensive Kinoerlebnisse. Mit der erstmaligen Teilnahme am ‚TürkFilmFestivali’, einem der renommiertesten deutschen Festivals zum türkischen Kino, intensivieren wir den Focus auf dieses bemerkenswerte Filmland – seien Sie alle ganz herzlich willkommen!
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Vorspann
Von Ecuador bis Südafrika, von Indien bis Aserbaidschan zeigt sich eine widersprüchliche Wirklichkeit: Ausbeutung und Unterdrückung, Krieg und Umweltzerstörung. Aber auch: Alternativen und Bewegung, Engagement und Widerstand, Hoffnung und Utopie.
Die globale06 in Heidelberg wird sich sieben Tage lang diesen Themen widmen: Dokumentationen, Spielfilme und Low-Budget Produktionen berichten von den Hintergründen der Globalisierung und bebildern die Fantasien im Kampf für soziale Gerechtigkeit und ein selbstbestimmtes Leben. Eindringliche Bilder und Geschichten, die den Betrachter in die kalte Welt der ungerechten Globalisierung führen und dazu anregen, Kino als einen Ort neu zu entdecken, in dem die Realität sichtbar wird. Wir wollen mit der globale06 über das Medium Film Anstöße liefern für die öffentliche Debatte um Alternativen zu einer Ideologie der Ausbeutung und Ausgrenzung. Denn das Karlstorkino ist auch politisches Kino.
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Vorspann
In einem Monat gleich zwei Schwerpunkte zu setzen, das gab es bisher im Karlstorkino noch nie. Im Juli ist es soweit: Zum einen freuen wir uns sehr darüber, nach dem Erfolg des vergangenen Jahres erneut ein Filmfestival über Informatik und Mathematik präsentieren zu können. Herzlicher Dank geht dabei an die „Heidelberg Laureate Forum Foundation“, die wieder als Kooperationspartner mit an Bord ist. Auch der zweite Schwerpunkt ist eine Herzensangelegenheit. Das Karlstorkino Heidelberg ist Partner des bundesweiten „20 Jahre Arthaus Festival“, bei der 20 bedeutende Filmklassiker erneut und in 4K digitalisiert im Kino zu sehen sind. Das Label ‚Arthaus’ wurde 1994 gegründet und verschreibt sich seitdem der Welt des besonderen Films: Herausragende Filme des internationalen Independent-Kinos, Klassiker der Filmgeschichte, große Kino-Dokumentarfilme, aber auch umstrittene Meisterwerke – jedoch immer Filme fernab des Blockbusters. Freuen Sie sich gemeinsam mit uns auf einen wunderbaren Kinosommer!
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Vorspann
Mexiko ist der diesjährige Länderschwerpunkt unseres "CineLatino". Ein Land mit großer Filmtradition! Erinnert sei nur an Luis Bunuel, Arturo Ripstein oder auch an die Beiträge von Sergej Eisenstein. Durch die Filme Inárritus wurde die Welt in der heutigen Zeit auf Filme aus Mexiko erneut aufmerksam. Aber natürlich gibt es noch viele weitere, vor allem junge Filmemacher, die formal äußerst vielfältig, zum Teil sehr gewagte, ja provozierende Werke schaffen, die oft unverwechselbar sind. Näheres zum umfassenden Gesamtprogramm unter www.festivallatino.de oder speziell zu den Filmen unter www.cine-latino.de.

Weiter würden wir Ihnen den neuesten Schlöndorff über die polnische Solidarnosc ans kämpferische Herz legen oder einen Film mit dem schlichten Titel DAS FRÄULEIN empfehlen. Der etwa wurde in der Schweiz gedreht, kein cineastisches "Trendland", aber eines mit einer nicht zu vergessenden Filmkultur. Oder mögen Sie etwa das ganz Besondere? Bitte sehr: THE SADDEST MUSIC IN THE WORLD dürfte Ihnen gefallen!
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Vorspann
Alles redet wieder über Afrika. Ob Rockstar oder Politiker. Was aber wird mit diesem Kontinent geschehen? Wichtig ist in jedem Fall, dass eine Gemeinschaft existiert, die an der Basis kontinuierlich mit und für Afrika arbeitet – gleichgültig ob innerhalb oder außerhalb bestehender Medien. Die Afrikatage des Eine-Welt-Zentrums etwa sind eine Institution mit großer Tradition, und ebenso werden sie von unserem Kino regelmäßig cineastisch begleitet. Ein Musterbeispiel der Zusammenarbeit im Karlstorbahnhof. So präsentieren wir im Monat Juli eine kleine repräsentative Auswahl aktueller afrikanischer Filmproduktionen, die viele Probleme im Umgang Europas mit diesem Kontinent klar und deutlich ansprechen und darüber hinaus die so faszinierende afrikanische Mentalität verkörpern.
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Vorspann
Die „Filmtage des Mittelmeeres“ schwappen erneut wie Wellen am Strand zu uns hinüber, im knurrenden Jänner ein zarter Hauch kommenden Sommers, eine große Woge Filmkunst zugleich und nunmehr in ihrer 29. Ausgabe. Wir haben auch dieses Jahr wieder einen Länderschwerpunkt (Italien), wir haben Gäste und vor allem haben wir tolle Filme – wie Schiffe auf dem Meer. Als Zuschauer schaut man darum gebannt und fragt sich, wer oder was da wohl kommen mag. Januar, ein Monat der Verheißung. Bleiben Sie erwartungsfroh – und lassen Sie Ihre Sehnsucht nach dem europäischen, mediterranen Film bei uns münden.
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Vorspann
Es gibt unzweifelhaft ein wachsendes Interesse an der Religion und an Spiritualität in unserer Gesellschaft. Ursache dafür ist sicherlich auch ein gewachsenes Unbehagen an der modernen Lebens- und Erlebniswelt, die die eigene Identitätsfindung immer mehr erschwert. Das Kino hat sich in seiner Geschichte schon immer mit religiösen Themen beschäftigt. In unserem Schwerpunktthema für Dezember haben wir uns nun zum überwiegenden Teil solche Filme ausgesucht, die jünger sind und auch eine Auseinandersetzung mit dem Islam, Buddhismus und anderen religiösen Formen beinhalten - im bewusst gewählten Kontext einer Vielfalt der vorhandenen Glaubensformen. Religion und Spiritualität als Schwerpunktthema eines Kino-Programms zu wählen, versteht sich als (erster) Versuch, den unterschiedlichen Vorstellungen zu diesem Thema gerecht zu werden. Wir freuen uns auf ihre Reaktionen!
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Carmen
Deutschland 1918 | Regie: Ernst Lubitsch | 70 min. | deutsche Originalfassung.
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Vorspann
Film und Philosophie. Das kann einiges bedeuten. Zum Beispiel könnte ein bestimmter Film von einem Philosophen handeln. Oder auch bedeuten, dass einige Figuren im Film philosophische Fragen ansprechen oder dass ihr Schicksal eine philosophische Dimension hat. Doch es scheint noch mehr möglich zu sein. Nämlich die Wahrheit der Cinematographie. Demnach ist Film eine Form des Philosophierens, der Film selbst ein philosophisches Medium. Kinogänger haben das immer schon gespürt. Nun wollen wir im Juni dieser Sache genauer nachgehen. Mit Filmen, Vorträgen und einem Symposium. Ein Wagnis. Aber diese Angelegenheit bedarf nun mal der Klärung.
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Vorspann
Unser Filmprogramm im Monat Juli korrespondiert in seinem Schwerpunkt mit den Afrikatagen des Eine-Welt-Zentrums, Heidelberg. Sie sind einer der absoluten Höhepunkte im Kulturjahr des Karlstorbahnhofs und haben sich auch entschieden weiter entwickelt. Wichtig ist uns dabei, dass der Beitrag vom Karlstorkino erkennbar bleibt, also ein kleines Afrika-Filmfestival im Gesamtkonzept bildet. Unsere Filme aus Afrika haben Tradition, sie entspringen allesamt einem großen Interesse unseres Kinos an anderen Filmkulturen. Afrikanisches Kino zu zeigen ist uns eine besondere Ehre, sind doch die Produktionsbedingungen für Filme von diesem Kontinent meist eher schwierig. Nutzen sie darum intensiv diese Chance, die sich nur einmal im Jahr in der Region bietet!
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Vorspann
Im Kulturmonat November ist unsere Anzahl der Filme, die wir Ihnen präsentieren möchten, rekordverdächtig. Das liegt an gleich mehreren Filmreihen, Hauptschwerpunkt ist aber ‚cinema! italia!’. Ein kleines Festival auf Wanderschaft, das auch dieses Jahr bei uns Station macht und mit seinem Programm wunderbar vielfältig ausfällt. Ob beeindruckende Dokumentationen, schlichte Landeskunde oder ein Treffen mit großen Altmeistern des einst so ruhmreichen italienischen Films – dieses ‚cinema! italia!’ bietet alle Facetten und hat daher jedes Jahr seinen ganz besonderen Platz in unserem Programm.
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Vorspann
August gehört bei uns seit einigen Jahren dem intelligenten US-Kino. Dann geben wir Filmen, die sich ansonsten zumeist in Kommerz-Kinos breit machen, eine andere Plattform – eine Möglichkeit, die künstlerischen Qualitäten dieser Produktionen überhaupt erst sichtbar zu machen. Dies ist sinnvoll - denn viele dieser US-Filme brillierten bei Kritik und Publikum, da sie Formen filmischen Erzählens belebten, die vom Vergessen bedroht schienen: eine Form ruhiger Schilderung mit sorgsam gesetzten filmischen Zeichen, stets getragen von überragend agierenden Darstellern. Stellvertretend sei hier eine Schauspielerin wie Kate Winslet genannt. Wir wünschen einen fantastischen Kinosommer mit vielen großartigen Filmen!
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#Neu
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Geschlossen
Wegen Erneuerung der Belüftungsanlage ist das Kino geschlossen. Wiedereröffnung: 15.2.
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Vorwort Januar

Mit der Eröffnung des neuen Kinos werden unsere Filmtage des Mittelmeeres von nun an im Süden sein. Bedingt durch Corona in den Sommer verschoben, können wir uns jetzt wieder dem traditionellen Wintertermin widmen. So viel ist passiert! Ist es nicht seltsam passend, unser Festival mit einem Film zu starten, der von einem Mann erzählt, der aufgrund einer mysteriösen Pandemie sein Gedächtnis verliert? Was bedeuten Erinnerungen für das eigene Selbst? Woran halten wir fest? Jedenfalls an einem aufregenden Festivalprogramm! Spannend, hochaktuell und humorvoll bietet es Filmgeschichten - menschliche, politische, poetische. Eine Auswahl von Äpfeln bis hin zu menschlichen Blumen…

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Vorspann
Filme aus dem und über den Iran zu präsentieren, ist eines unser dringlichsten Anliegen - und das seit Bestehen unseres Kinos. Mit unserem „Schwerpunkt: Iran“ für Oktober möchten wir wieder etwas intensiver an diese Tradition anknüpfen, inklusive einer Einführung zum iranischen Kino (am 25.10. vor ZEIT DES ZORNS; in Zusammenarbeit mit kino-zeit.de). Also öffnen wir unsere Kino-Leinwand für einen Querschnitt des iranischen Filmschaffens der letzten Jahre, Koproduktionen inbegriffen.

Zudem möchten wir dem Dokumentarfilm in diesem Monat ein besonderes Gewicht verschaffen: sowohl zum Film KENNZEICHEN KOHL (der u.a. auch in Heidelberg gedreht wurde), als auch zu FRAU WALTER JENS und zu WENN EINER VON UNS STIRBT ... erwarten wir hochkarätige Gäste; Möglichkeit zu anschließenden Diskussionen inbegriffen. Wir wünschen anregende Kino-Stunden und einen angenehmen, hoffentlich sonnigen Herbst!
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#Neu
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Vorwort Juni

Ein wenig ist unser Karlstorkino in der Südstadt nicht nur seiner Einrichtung wegen zu einer Art blauen Lagune geworden, zumindest ein Baggersee im Baustellengebiet. Wer drin in unserem Foyer sitzt, kann beobachten wie sich die Neugierigen nähern, wie weit sie gehen. Gerne dürfen sie noch weiter vordringen, hinein ins Blaue und Filme erleben so frisch wie nirgendwo, seien sie etwa aus Argentinien und für zwei volle Nächte gemacht oder aus einem finsteren Japan voller Gangster. Auch hier gilt: Wer wagt, gewinnt (die Bilder).

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Vorspann
Gerade ist das Jahr vorbei, da beginnt auch schon das neue. Wie sich die Zeit nach jedem Silvester wiederholt gibt es auch bei uns alle Jahre wieder die Filmtage des Mittelmeeres in der Frische des Januars. Diesmal besuchen und bestaunen wir natürlich Länder wie Italien, Frankreich oder Griechenland, bei deren Klang einem sofort das Rauschen des kristallblauen Meers in den Sinn kommt. Genauso sehr freuen wir uns aber auch auf Ägypten, Rumänien, die Türkei und viele weitere Länder, die uns ihre Geschichten erzählen.


Für die Filmtage des Mittelmeeres findet ab dem 8.1. ein Kartenvorverkauf bei uns im Kino statt und zusätzlich vom 8. bis 17.1. auch im Montpellier-Haus, Kettengasse 19. Außerdem bieten wir ab dem 8.1. auch einen Online-Ticketverkauf für die Filmtage über www.filmtage-mittelmeer.de und www.karlstorkino.de an. Für dieses Filmfestival sind gesonderte Eintrittspreise gültig, Kartenreservierungen sind leider nicht möglich.
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Vorspann
Man könnte unser Programm für April eigentlich ganz kurz zusammenfassen als ein Festival, daneben ein paar Heidelberger Erstaufführungen und ein Klassiker. Freunde des "Fürsten des Films", wie Luchino Visconti in einer recht geschwätzigen Biographie genannt wird, haben wahrscheinlich schon längst seinen "Ludwig II" vermisst. Jetzt reichen wir endlich diesen so opulent ausgestatteten und hochkarätig besetzten Langfilm endlich in ungekürzter Fassung nach. Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen das jüngste Werk des wohl mit 93 Jahren ältesten noch arbeitenden Filmregisseurs, des Portugiesen Manoel de Oliveira, "Je rentre á la maison", eine Galavorstellung für den mittlerweile auch nicht mehr ganz jungen Michel Piccoli. Wem das zu sehr in Ehren ergraut scheint, bitte, wir haben noch mit "Schwarze Tafeln" und "Suzhou River" zwei thematisch wie formal sehr überzeugende Beispiele jungen außereuropäischen Kinos anzubieten.
Und endlich ist es auch bei uns so weit, endlich sind auch wir romantisch genug für Heidelberg, romantisch genug für die "Heidelberger Romanze", den wahren Kultfilm dieser Stadt. Wir machen es gleich abendfüllend und unternehmen einen Zeitsprung in das Jahr 1952 mit Wochenschau, Kulturfilm und eben Hauptfilm. Dank dem Haus des Dokumentarfilms Stuttgart! Dank dem Kulturamt der Stadt Heidelberg!

Jetzt aber zu Cine Latino. Im letzten Jahr starteten wir den erfolgreichen Versuch, das allgemeine Publikumsinteresse für ein Filmfestival mit Filmen aus Lateinamerika zu gewinnen , auf Anhieb ein großer Erfolg, darum machen wir weiter. Es gibt wieder einige Deutschland- und Heidelbergpremieren und wir zeigen alle Filme wie gehabt im Original mit Untertitel. Schwerpunkt ist diesmal das Filmland Chile. So präsentieren wir als Eröffnungsfilm "La Fiebre del Loco" von Andrés Wood, eine phantastische Geschichte über eine vermeintlich aphrodisierende Muschel. Doch kein Festival ohne Gäste: wir freuen uns die Regisseure Peter Lilienthal aus Deutschland und Gabriela David aus Argentinien.
Neben Filmen aus Chile zeigen wir die aktuellsten Produktionen aus dem gesamten Kontinent. Wir haben dabei auch nicht "Amores Perros" von Alejandro Gonzáles Iñáritu oder "Tocá para mi" des argentinischen Regisseurs Rodrigo Fürth vergessen. Nichts ohne Rahmenprogramm: es gibt ein Konzert mit der chilenischen Sängerin Veronica Gonzalez, ein weiteres Konzert mit der cubanischen Gruppe Raices Cubanas ein Abend mit Gedichten von Pablo Neruda und José Marti, eine Fotoausstellung und Discos, Discos, Discos. Wir werden eben immer selbstbewusster und fiebern wie Irrsinnige unserem Cine Latino entgegen.
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Akher ayam el madina - In den letzten Tagen der Stadt
Akher ayam el madina - In den letzten Tagen der Stadt Trailer
Ägypten, Deutschland, Großbritannien, Vereinigte Arabische Emirate 2016 | Regie: Tamer El Said | 118 min. | arab. Original mit deutschen Untertiteln.
Kairo 2009, zwei Jahre vor der ägyptischen Revolution: Der Regisseur Khalid (als Alter Ego von Tamer El Said) dreht einen Film über Kairo, seine Bewohner, seine eigenen Freunde und seine Familie. Mit behutsamen Bildern und Vorahnungen nähert er sich seiner Stadt an, in der der Umbruch bereits zu spüren ist. Er bannt darin den Moment eines widersprüchlichen Landes zwischen extremer Armut, Korruption und Luxus kurz vor dem Sturz Mubaraks, entstanden unter großen Entbehrungen der beteiligten Protagonisten. Es ist ein kleines Wunder, dass dieser Film überhaupt fertiggestellt werden konnte. Ein poetisches Werk zwischen Realität und Fiktion, das noch immer Aufführungsverbot in Ägypten hat.

Tamer El Said wurde 1972 in Kairo, Ägypten, geboren, wo er auch Filmregie studierte. Sein Debütfilm IN DEN LETZTEN TAGEN DER STADT, der als Independent-Produktion entstand und sieben Jahre für die Post-Produktion benötigte, gewann neben zahlreichen internationalen Preisen 2016 auch den Caligari Film Award der Berlinale und wurde im MoMA in New York vor ausverkauftem Haus gezeigt.

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Vorspann
Der Winter des Vergnügens: Unser Kino kann sich in diesem Dezember vor cineastischem Ehrgeiz kaum mehr retten – bei 28 verschiedenen Filme sollte doch für jede/n was dabei sein. Gleich zwei Schwerpunkte werden präsentiert: Zum einen eine Werkschau des französischen Regisseurs Olivier Assayas, der sich unlängst mit CARLOS – DER SCHAKAL endgültig im Kinogänger-Bewusstsein etabliert haben sollte. Zudem zeigen wir eine Auswahl bedeutender Literaturverfilmungen. Größe und Problematik eines Genres, so beliebt, oft misslungen, bisweilen aber schlicht großartig. Von Letzterem bei uns in diesem Monat einige Beispiele. Gleich im Januar melden wir uns dann mit den „26. Filmtagen des Mittelmeeres“ (ab 19.1.) zurück ... bis dahin: schöne Feiertage und nur das Beste für 2012!
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Vorspann
Sommerkino – was kann das sein? Sich cineastisch an Winter und Frühjahr erinnern? Oder den Herbst erwarten? Oder vielleich etwas ganz eigenes machen. Genau das haben wir vor, doch mit bekannten Filmen. Nämlich mit Höhepunkten des Jahres, die wir Ihnen jetzt bei uns zu sehen erlauben. Das ist wie wenn Sie am Strand liegen und eben nicht an ihre Arbeit denken, sondern nur an das was unmittelbar vor Ihnen liegt. Es soll sehr heiß werden – auch bei uns.
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Vorspann
Womanizer und Werbefigur, präsent und überpräsent in den Medien, aber George Clooney kann etwas, als Schauspieler, Regisseur und Produzent. Wir zeigen eine kleine Reihe aus seinen besten Filmen. Unser Schwerpunkt des Monats gilt aber dem Stummfilm. „Dänischer Stummfilm – Erfolg und Niedergang eines europäischen Filmzentrums“ – so der Titel des 4. Stummfilmsymposiums am 11. und 12. Februar. Unser besonderer Dank gilt den Musikern des Musikwissenschaftlichen Seminars der Universität Heidelberg (die beide Abende musikalisch begleiten) und der Kineskop Filmschule. Wem es also nicht vergönnt ist, zur Berlinale zu reisen ... bis bald bei uns im Kino!
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Vorspann
Der Schreiber dieses Programmhefts erinnert sich, dass während der Sturm und Drangphase unseres Karlstorkinos auch ein Erotik-Filmfestival in Erwägung gezogen wurde. Aber während der Diskussion bemerkte jemand, dass unter Erotik sich ein jeder oft etwas ganz Bestimmtes vorstellt. Vielleicht gehört dieses zum Kern einer erotischen Phantasie. So ließen wir diesen Plan fallen, verzichteten natürlich keineswegs auf erotische Filme, aber versuchten stereotype Etikettierungen zu vermeiden. Im Widerspruch zu einer sich libertär gebenden, tatsächlich darin aber normierenden Auffassung von Sexualität, interessieren wir uns seit dem mehr für authentische Ausdrucksformen sexuellen Begehrens. Darum zeigen wir "Wir leben?SM" und freuen uns auf ihr Kommen.
"Tierra" ist ein weiterer Höhepunkt in unserem Film-Juni. Julio Medem wird vergöttert für "Los amantes del circulo polar" ("Die Liebenden des Polarkreises") oder auch für "Lucia y el sexo" ("Lucia und der Sex"). Als neuestes Werk drehte er eine Dokumentation über die politischen Konflikte in seiner baskischen Heimat, "La pelota vasca - la piel contra la piedra". Seine frühen Spielfilme "Vacas" und "La ardilla Roja" ("Das rote Eichhörnchen") waren bei uns schon Teil einer kleinen cineastischen Werkschau, dir sehr bald wiederholen werden. Die Filme von Julio Medem sind es wert. "Tierra" sein dritter Spielfilm, fehlte bisher.
Ein weiterer Film sei noch extra angepriesen: "7 Brüder" von Sebastian Winkels ist ein Geheimtipp unter den Dokumentarfilmen. Darin wird nur erzählt, erlebte persönliche Lebensgeschichte aus einer siebenfach geteilten dennoch gemeinsamen Perspektive.
Und last but not least möchten wir Sie auf unsere spannenden Beiträge im Rahmen der Afrika-Tage des Eine-Welt-Zentrums hinweisen. Voodoo, Madame l'eau, African Blues. Und einen Abend zu Ehren des im Februar verstorbenen großen französischen Cineasten Jean Rouch, der in Deutschland weitestgehend ignoriert wird und der aber mit seinen Filmen die internationale Kinematographie (Cinéma Vérité, Nouvelle Vague) maßgeblich beeinflusst hat. Das klingt doch spannend. Wir wünschen viel Spaß in diesem Kinosommer!
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Vorspann
Ein Höhepunkt des diesjährigen Kulturherbstes sind die Baden-Württembergischen Literaturtage. Wir beteiligen uns daran und präsentieren den sowohl Literatur- wie auch Filmbegeisterten zwei seltene Filme über einen schwäbischen Dichter, dessen Namen ein jeder kennt, aber dessen Werke nicht jeder gelesen hat: Hölderlin.
Denn nur das Schwierige ist interessant und auch als Kinogänger reift man an den Widerständen, die man überwunden hat. Jørgen Leth weiß davon zu berichten, er drehte nämlich nach Vorgaben und Auflagen seines Kollegen Lars von Trier einen seiner Filme neu, und das fünfmal verschieden. Filmemachen wurde hier zur kreativ-sportlichen Herausforderung.
Aber noch mal zurück zu Baden-Württemberg. Unser Ländle scheint heimlicher Schwerpunkt zu sein, denn die gute ehrwürdige Wüstenrot Stiftung ermöglicht eine Tour de Provinz preisgekrönter Kurzfilme des Europäischen Kurzfilmfestes Stuttgart Ludwigsburg. Jetzt kommen sie nach Heidelberg und wir werden zum internationalen Kurzfilmzentrum.
Aber vielleicht doch lieber in die weite Welt? Ob düsteres Kanada oder spanische Inseln, ob [Link Film=625]"Spider"[/Link] von David Cronenberg oder [Link Film=623]"Lucia und der Sex"[/Link] von [Link Reihe=96]Julio Medem[/Link], der Abschlussfilm unserer erfolgreichen Werkschau dieses Ausnahmeregisseurs, das Auge unserer Projektoren kreist wieder um den Globus.
Nicht zuletzt auch dafür bekamen wir unsere Auszeichnung, vielen herzlichen Dank den Gratulanten. Wir werden weitermachen und ein noch viel schöneres Kino werden.
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Vorspann
Wie wirken sich Krisen auf den Film eines Landes aus? Ein Gedanke anlässlich cinema! italia! Derzeit steht Italien nicht unbedingt im Zentrum einer international besonders präsenten Filmproduktion – daher besonders interessant, weil sie die Situation im Landesinneren dafür möglicherweise umso genauer widerspiegelt. Dabei muss sie nicht dezidiert politisch ausfallen, gerade das Private beweist oftmals scharfen Zeitgeist. Innenansichten zu liefern wird somit zur einer wichtigen Aufgabe von cinema! italia! 2012, dem kleinen und beliebten Filmfestival des neuen italienischen Films auf Wanderschaft durch deutsche Kinos, im Dezember auch wieder bei uns. Eine Tradition, die stetige Neugierde weckt.
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Vorspann
Unser Sommerkino möchte dieses Mal nicht nur entspannen. Es könnte eher mit relaxten Herausforderungen beschrieben werden, soweit eine und einer sich darunter etwas vorstellen kann. Konkret kombinieren wir große Klassiker mit Berliner Schule, ganz Neues mit dem, was vor einigen Monaten das Publikum in die Säle trieb. Aber dann gibt es doch wieder so etwas wie einen Skater- oder einen Kiffer-Film, so dass der Sommer mit seinen Gefühlen nicht völlig verdrängt wird.
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Vorspann
Der Dezember 2019 könnte ein Monat werden, in dem wir besonders stolz auf unser Programm sein könnten, weil wir besonders stolz auf uns sind. So sind wir im Oktober bei der Verleihung der Kinopreise des Kinematheksverbundes mit einem zweiten Preis in der Kategorie „Kino, das bildet“ ausgezeichnet worden. Zudem freuen wir uns, vom 6. bis 8. Dezember zusammen mit dem Mannheimer Cinema Quadrat den 15. Bundeskongress der Kommunalen Kinos ausrichten zu dürfen. Eine große Ehre, eine große Aufgabe. Und wenn der Kongress tanzt, gehen wir wieder zum Filme sehen nach Italien, zumindest öffnet sich bei uns für Cinema Italia die Leinwand. Wir versprechen hochinteressante Produktionen als Ausklang eines sehr ereignisreichen Karlstorkino-Jahres. Bella Italia, bella Cinema!
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Vorspann
Der Kampf geht weiter. Der Kampf um gute Filme. Als wir auf Marco Tullio Giordanas "Die besten Jahre" aufmerksam wurden, waren wir sofort begeistert. Dieser sechsstündige Epos in zwei Teilen musste zu uns. Denn wir haben in unserem Karlstorkino eine große, sympathische Gemeinde für den italienischen Film. Und wir möchten erneut klar stellen, wie wichtig uns Filme mit politischen und zeitgeschichtlichen Themen sind, da einer, der lediglich nur von Film etwas versteht, Gefahr läuft, irgendwann auch von ihm nichts mehr zu verstehen. Zwar gab es zunächst Probleme, "Die besten Jahre" zu bekommen, aber wir haben es geschafft und freuen uns auf Sie.
Auch für "Following", dem frühen Werk Christopher Nolans, einem, der später sein Talent noch umso deutlicher bewiesen hat, haben wir uns eingesetzt. Sein Film, der als Vorschlag für unser Programm immer wieder auftauchte, drohte schon endgültig übersehen zu werden, aber jetzt ist es soweit. Gerade an einem solchen Werk macht es Vergnügen zu erleben, wie mehr als nur in Ansätzen sich in ihm die Formsprache späterer Arbeiten zeigt.
Mit "Auch Schildkröten können fliegen" präsentieren wir einen Film aus einem Land, dem Irak, ohne eigentliche Filmproduktion, mit "Die Mitte" einen inspirierten Dokumentarfilm, mit "Viaggio in Italia" endlich wieder einmal einen richtigen Filmklassiker, allesamt sollen sie Beispiele unserer Idee sein, auch im heißen Juli mehr Kino als sonst wo zu präsentieren. Ein Sommer ohne bewegte und bewegende Bilder ist einfach keiner.
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Vorspann
Unseren Juni-Schwerpunkt widmen wir Terrence Malick, dessen Ruf als „Poet des US-Kinos“ sich lediglich auf sieben Filme gründet (von denen wir fünf zeigen). Geboren wurde Terrence Malick 1943 in Illinois, arbeitete u.a. als Hilfsarbeiter auf einer Farm in Texas; später erfolgte erst ein Ausflug in die Philosophie, dann wurde mit dem fulminantem Debüt BADLANDS schon sein Status als lebende Legende in die Wege geleitet – geboren aus dem Nichtstun oder ähnlich Abstrusem wie dem Filmen mexikanischer Sonnenuntergänge. Aber Terrence Malick überquerte danach eindrucksvoll den schmalen Grat zwischen Wahnsinn und Kreativität, bekam viele Preise und ist heute durch viele Genres hindurch einer der spannendsten Filmregisseure überhaupt. Ein Lebensweg hin zum Wunder, jetzt bei uns wieder und neu zu entdecken.
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Vorspann
Was macht man nach seiner Geburtstagsparty? Gut, man räumt auf und ruht sich aus. Doch danach, ändert man irgendetwas an seinem Leben und an seiner Arbeit oder macht einfach weiter?
Wer unser Januar-Programm sich ansieht, wird bemerken, wir möchten nach dem Jubiläum einfach ein paar alte Freunde wieder treffen. Filmemacher, die kontinuierlich Gelegenheit bei uns bekommen, ihr neuestes Werk zu präsentieren oder regional arbeitende Künstler, deren Schaffen ebenso bei uns eine Chance hat. So treffen die preisgekrönten Belgier Dardenne auf den Eppelheimer Filmemacher Klaus Klingenfuss. Genauso gespannt sind wir auf das neueste Werk eines so eigenwilligen Regisseurs wie Fred Kelemen oder eines Star-Provokateurs wie David Cronenberg.
Gab es nicht noch etwas im Januar, was auch immer jedes Jahr zu dieser Zeit ist? Nicht dass man wüsste. Doch, da war etwas!!! Ja natürlich, unsere Filmtage des Mittelmeers, unser Musterbeispiel deutsch-französischer Zusammenarbeit auf Heidelberger Ebene, eine seit vielen Jahren reale Vision künftiger intereuropäischer Kulturarbeit. Programm liegt separat aus, es sind wirklich wunderbare Filme darunter, denn die Party nach der Party ist oft die Schönste.

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Vorspann
Als Monatsschwerpunkt eine Filmwoche über Informatik und Mathematik zu lancieren – dazu gehört schon ein bisschen mehr Mut als sonst. Mit der „Heidelberg Laureate Forum Foundation“ haben wir hierbei einen Kooperationspartner gewonnen, der das umfangreiche Programm dieser Reihe erst möglich macht – herzlichen Dank dafür! Doch, es gibt sowohl zum Thema Informatik wie zur Mathematik bekannte und gute Filme, seien es Dokumentationen oder auch Spielfilme. Wir jedenfalls zeigen einen Querschnitt von Russell Crowe bis Konrad Zuse – inklusive Schulvorstellungen (in den Morgenstunden), Begleitfilme (zum Hauptprogramm) sowie viele Vorstellungen mit Einführungen und Gästen.
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Vorspann
Monat für Monat reizt es uns, für Sie Filme zu zeigen, bei denen Ihnen sofort klar wird, diese können nur bei uns zu sehen sein. Ob ältere Literaturverfilmungen, ob Filme mit extremer Überlänge, bei denen es Ihnen trotzdem nie eine Sekunde langweilig wird, oder Kurzfilmen, die ewig dauern könnten. So erinnern wir uns wieder an Konrad Wolfs Christa Wolf-Verfilmung „Der geteilte Himmel“ und sind hoch erfreut über unseren diesmaligen Kurzfilm-Block. Nicht zu vergessen: es gibt dank Jim Jarmusch viel Musik von Neil Young und nicht zuletzt brummt und singt (!!!) der „goldene Bär von Berlin“ bei uns, nämlich die südafrikanische „U Carmen“. Da sind Frühlingsgefühle wohl erlaubt.
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Vorspann
Im November pflegen wir echte Tradition – neues italienisches Kino. Mit cinema! Italia! präsentieren wir erneut ausgesuchte Filme aus einem Land, das bedeutende Beiträge zur Filmgeschichte geleistet hat und immer noch eine Produktionsstätte für Geschichten ist, die sich erheblich von anderen aus Europa unterscheidet. Das thematische Spektrum ist dabei weit: Familie, Politik und Geschichte, aber auch der formale Zugriff ist oft aufschlussreich. Erwähnenswert zudem die ganz besondere Atmosphäre, die regelmäßig von diesen Produktionen ausgeht und sich im Kino auf unsere Gäste überträgt. Erleben Sie auch 2013 wieder eine unserer beliebtesten Filmreihen: Forza cinema! italia!
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Vorspann
„Nouvelle Vague allemande“: sag es auf französisch und du meinst es schöner. Es gibt nicht nur wieder „den“ deutschen Film, er hat sogar wieder Stil. Zumindest wenn seine Macher und Macherinnen aus dem Großraum Berlin kommen und dort arbeiten. „Berliner Schule“, so heißt eine Richtung im deutschen Film, die man sich merken muss. Sie ist kein Dogma, sondern ein Netz von Freunden. Viele kommen von der Deutschen Film- und Fersehakademie Berlin (dffb). Was ist ihnen gemeinsam? Die Grammatik des Sehens (neu) zu entdecken. Film wieder als Kunst zu betrachten und sich nicht mehr durch Fernseh-Ästhetik leiten zu lassen. Keine Beruhigung der Gesellschaft, kein Optimismus, keine Selbstverständlichkeiten, stattdessen Ernüchterung ohne Ausflüchte, Identitätsverlust und schwierige Beziehungen. Vorbilder sind dabei Regisseure wie Robert Bresson, Jean-Luc Godard oder die Vertreter des iranischen Kinos. Als Hauptvertreter der „Berliner Schule“ gelten Benjamin Heisenberg, Christian Petzold, Angela Schanelec oder Henner Winckler. Im September präsentieren wir ihre Filme.
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Vorspann
Unser jährliches Stummfilm-Symposium ist eine besondere Leistung. Es befreit den Stummfilm zum einen aus dem Korsett gepflegter Sonntagabend-Unterhaltung und betont zum anderen die ästhetische Eigenart dieser Kunstform. Vor allem aber erweitert es den Kanon des vermeintlich Zeigbaren und präsentiert kontinuierlich ausgesuchte Raritäten, ergänzt durch kompetente Referate und Vertonungen / musikalische Darbietungen. Freuen Sie sich mit uns beim 6. Stummfilmsymposium auf eindrucksvolle Veranstaltungen – unser herzlichster Dank geht dabei an die Kineskop, Heidelberg (kineskop.de)!
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Vorspann
Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere noch: das Cinema! Italia! Es war einst bei uns zu sehen, jetzt kommt es ebenso italienisch wieder. Sieben ausgesucht schöne Filme aus Italien, alle im Original mit deutschen Untertiteln, Beispiele einer hochklassigen nationalen Filmproduktion, die sich für das deutsche Kino allgemein für zu schade hält. Also eine einmalige Gelegenheit für Kinofreude. Darüber hinaus sind wir gespannt auf ihre Reaktionen über unsere Einfärbung. Denn unser Kino bekommt einen neuen Innenanstrich und wird auch sonst endlich rundherum renoviert. Da darf sich auch unser Programmheft mehr Farbe geben. Arrividerci, schwarz-weiß Ästhetik. Bienvenuto colore!
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Puerto Padre – Vater Hafen
Puerto Padre – Vater Hafen
Costa Rica, Mexiko 2013 | Regie: Gustavo Fallas | 86 min. | digital | Gabriel Retes u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Ein Waisenjunge macht sich auf den Weg: Nach sechzehn Jahren verlässt Daniel seine Heimatinsel Chiras, die ihm keine Perspektive bietet. Getrieben vom Wunsch, seinen Paten zu finden, kommt er in die Hafenstadt Puntarenas. Eine alte Postkarte führt ihn in ein marodes Hotel. Dort bekommt er ein Dach über dem Kopf und Arbeit beim skrupellosen Chico, der als einziger Mensch Licht in seine Vergangenheit bringen kann. Daniel trifft auch auf die junge Soledad, die für Chico arbeitet und selbst ein neues Leben sucht. Als er schließlich bei einem Schiffsunternehmen zu arbeiten beginnt, leuchtet am Horizont eine neue Zukunft.
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Vorspann
Jeden Tag stirbt irgendwo auf der Welt ein Künstler. Am 20. November 2006 aber starb in Los Angeles Robert Altman, Regisseur von insgesamt 86 Filmen. Informationshungrigen sei Wikipedia empfohlen. Dort kann man beispielsweise erfahren, dass sein Großvater detuschstämmig und Altman bekennender Cannabis-Raucher war. Als einer der bedeutendsten Regisseure der Filmgeschichte bekam er kurz vor seinem Tod verdientermaßen noch einen "Ehren-Oscar" für sein großartiges Lebenswerk. Eine kleine Auswahl seiner Filme jetzt in unserem Februarprogramm.
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Vorpsann
Wir vom Karlstorkino haben uns für diesen Oktober sehr viel vorgenommen. Die Vielfalt unseres Programms ist nach unseren Maßstäben schon rekordverdächtig. Diesmal haben wir als Schwerpunkt die Fotografie gewählt. Anlässlich des 2. Fotofestivals Mannheim-Heidelberg-Ludwigshafen haben wir deren Filmblock um weitere Filme ergänzt, die entweder Spielfilme zum Thema Fotografie oder Porträts berühmter Fotografen sind. Wir denken, dass wir die Vielfalt, die das Thema mit sich bringt, durchaus abdecken. Weiter veranstalten wir erstmalig eine “Woche des Sehens - Kino übers Blindsein“, präsentieren Filme zum Thema Blindheit und offerieren dabei erstmalig in unserem Kino Audiodeskriptionen, direkt eingesprochene Off-Kommentare, die das gerade zu Sehende beschreiben. In einem Fall, am 10. Oktober zum Film DAS LEBEN DER ANDEREN, verzichten wir dabei sogar auf die Bilder. Ein Experiment als Herausforderung an das Kino an sich.
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#Neu
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Vorspann
Gute Leute machen sich rar. Diese Beobachtung trifft zu, auch bei Filmregisseuren. Wie bei Lars von Trier oder Julio Médem. Beide waren bei uns schon gut für kleinere Werkschauen. Doch zuletzt hat man von ihnen nicht mehr so viel gesehen und gehört. Es blieb bei Projekten bzw. manche ihrer Filme fanden in Deutschland keinen Verleih mehr. Doch jetzt sind sowohl Lars von Trier mit THE BOSS OF IT ALL als auch Julio Médem mit CAÓTICA ANA zurück. So wird der Januar zu einem Wiedersehen mit zwei der wohl wichtigsten Regisseure Europas, ein spannendes Treffen mit eigenwilligen Männern. Danach schläft man vielleicht unruhig, hat aber neue Ideen und Argumente – und neue Bilder im Kopf. Nicht zu vergessen: unsere berühmten „Filmtage des Mittelmeeres“, die ab 15.1. wieder für 10 Tage cineastische Leckerbissen aus den Mittelmeer-Anrainerstaaten bieten. Nichts wie rein ins Kino!
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Vorspann
Ein Monatsschwerpunkt zu Lars von Trier ist an der Zeit! Aber nicht nur, weil er gerade mit ANTICHRIST wieder Furore macht. Es geht um mehr: sich mit ihm zu beschäftigen, bedeutet nämlich die Begegnung, aber auch die Konfrontation, ja der Schock nicht nur mit / durch seine/r Filmkunst, sondern mit Filmkunst überhaupt, verstanden als Form der Überschreitung, der Grenzen des Zumutbaren. Auch unter den Mitarbeitern unseres Kinos ist Lars von Trier nicht unumstritten. Denn der 1956 geborene Däne, der eine schwierige, Angst besetzte Jugend verlebte, dreht keineswegs nur Filme, sondern zeigt die Möglichkeiten auf, die ein Künstler hat, wenn er den Mut aufbringt, dem Bösen und dem Grauen ins Auge zu schauen. Also schauen Sie mit – denn bereuen werden Sie es garantiert nicht!
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Vorspann
Die Filmtage des Mittelmeeres – nunmehr zum 24. Mal in Heidelberg, in diesem Jahr mit 23 Filmen im Gepäck! Die einzigartige Möglichkeit filmischer Begegnung mit einer vitalen kulturellen Vielfalt - von Nordafrika bis zur Türkei oder hinein in den Balkan – Länder, die eine ganze Reihe von großartigen Filmkünstlern hervorgebracht haben. Besonders reizvoll war und ist nach wie vor, einen Blick in die Filmproduktion kleinerer Filmländer zu werfen. Und: einen besonderen Schwerpunkt bei den Filmtagen legen wir in diesem Jahr auf das Land Israel. Wir freuen uns sehr auf ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern in der Menge, die sich im Foyer drängen, aber natürlich auch auf Neugierige, die sich zum ersten Mal die Mittelmeerfilmsonne ins Gesicht scheinen lassen wollen.
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#Neu
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Vorspann
Wir trauern um Claude Chabrol. Mit ihm verlieren wir einen bedeutenden Regisseur, dessen Werk unser Kino immer und immer wieder beeinflusst hat. Seine Filme stehen für die Weltbedeutung des französischen Films wie Kinos. Seine künstlerische Leistung mag man umschreiben als Filmkunst, die bürgerlich orientierte Gesellschaftsschichten porträtiert und seziert. Chabrol reißt der Bourgeoisie die Masken vom Gesicht und zieht ihr die Häute von den Körpern – manchmal in heiterer Atmosphäre, oftmals aber auch in böser Absicht. Im November nun also eine durchaus repräsentative Auswahl seiner Demaskierungen.

Auch ansonsten gibt sich dieser Monat ausgesprochen frankophon – insbesondere durch unsere „Französische Filmwoche“ aus Anlass des „Deutsch-französischen Filmtreffens“ (25.11. bis 27.11.) in Heidelberg. Eine Filmreihe mit vielen wunderbaren französischen Klassikern, aber auch mit ganz neuen Filmen. Wir danken herzlich unseren Unterstützern: dem ‚Bureau de la Coopération Universitaire’ (BCU), Heidelberg und der Französischen Botschaft (Kulturabteilung), Berlin!
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Ludwig II.
Italien/Frankreich/Deutschland 1972 | Regie: Luchino Visconti, Buch: Luchino Visconti und Enrico Medioli, Kamera: Armando Nannuzzi, Musik: Robert Schumann, Richard Wagner, Jacques Offenbach | 253 min. | Farbe | mit Helmut Berger, Romy Schneider, Trevor Howard, Helmut Griem | italineisches Original mit deutschen Untertiteln.
Vor dem Mythos spröde Fakten: Ludwig II, geboren 1845, wurde 1864 König von Bayern. Das Regieren jedoch überlies er bald seinen Ministern, die politischen Umwälzungen seiner Zeit, vor allem die Deutsche Reichsgründung liefen an ihm vorbei, denn er war pathologisch menschenscheu und damit regierungsunfähig. Er liebte dafür die Künste, förderte insbesondere Richard Wagner in Bayreuth, trieb aber infolge großer Bautätigkeit Bayern (Schloss Neuschwanstein) in große Verschuldung. !886 wurde er, nachdem man seine Geisteskrankheit medizinisch nachgewiesen hatte, entmündigt. Einige Tage später ertrank er aus nicht ganz geklärten Gründen im Starnberger See, der Mythos war geboren. Sein Leben und Sterben waren mehrfach Stoff für Verfilmungen, bekannt wurde etwa die von Helmut Käutner von 1954 mit O.W. Fischer in der Hauptrolle. Luchino Viscontis Verfilmung überragt alle anderen Verfilmungen durch die schauspielerischen Leistungen, allen voran Helmut Berger als Ludwig II, dann aber auch Romy Schneider in der Rolle der Sissi oder Trevor Howard als Richard Wagner nebst Silvana Mangano als Cosima. Darüber hinaus konnte sich in der Ausstattung des Films Visconti in seinem typischen Stil noch einmal überbieten. Ihm gelingt es dadurch, das Bild einer Epoche zu malen, die zum Verschwinden verdammt war. Der Film liegt nun in einer längeren rekonstruierten Fassung vor.
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Vorspann
Man könnte versuchen, Trash zu definieren. Das werden wir vom Karlstorkino aber niemals tun. Denn das wäre ganz gegen den Geist des Trashs. Denn worin besteht er? Das alles irgendwie zusammen geht, dass es keinen Geschmack gibt und kein ästhetisches Empfinden, dass alles auf einen losgelassen wird und es einen packt und man sich dagegen nicht wehren kann. Es möge einem Vergnügen bereiten: das hat auf jeden Fall mit Trash zu tun, mit Trash-Filmen! Lassen wir uns darum im Juni von cineastischem Müll verprügeln! Lautes Lachen sei hiermit garantiert.
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Chemi Bednieri Ojakhi - Meine glückliche Familie
Chemi Bednieri Ojakhi - Meine glückliche Familie Trailer
Georgien, Deutschland, Frankreich 2016 | Regie: Nana Ekvtimishvili & Simon Gross | 120 min. | mit Ia Shugliashvili, Merab Ninidze, Berta Khapava, Tsisia Kumsishvili | georg. Original mit deutschen Untertiteln.
Die Literaturlehrerin Manana lebt mit drei Generationen unter einem Dach auf engstem Raum in Tiflis. Als Ehefrau, Mutter und Tochter muss sie dabei allen in ihrer Familie gerecht werden ohne Recht auf Privatsphäre. Daher verkündet sie an ihrem 52. Geburtstag, dass sie ausziehen will, um in einer ärmlichen Wohnung ein eigenes Leben zu führen und vor allem eines zu finden: Stille. Ihre Familie reagiert fassungslos. Der Film offenbart die strengen gesellschaftlichen Konventionen und die manifeste Rolle der Frau darin, deren Ausbruch und Anspruch auf Selbstbestimmung zugleich einen Angriff auf die Familie bedeutet. Ein ergreifender und wichtiger Film, wie die internationale Kritik einstimmig befand.

Nana Ekvtimishvili, geboren 1978 in Tbilisi, Georgien, studierte Drehbuch und Dramaturgie in Babelsberg. Sie arbeitet seit 14 Jahren erfolgreich mit ihrem Partner Simon Gross zusammen. Für ihren aktuellen Film MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE erhielten sie im internationalen Wettbewerb bereits elf Auszeichnungen und neun Nominierungen.

Simon Gross, geboren 1976 in Berlin, studierte Filmregie in München. Sein gemeinsamer Film mit Nana Ekvtimishvili DIE LANGEN HELLEN TAGE (2013) gewann gleich 29 internationale Filmpreise, darunter den C.I.C.A.E. Award der Berlinale 2013 und den Grand Prix des Tokyo FILMex International Film Festivals und war als georgischer Beitrag für den Oscar prämiert.

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Vorspann
Ein Filmmonat über die Liebe in modernen Zeiten. Der Essay des Brentano-Preisträgers Sven Hillenkamp „Das Ende der Liebe. Gefühle im Zeitalter unendlicher Freiheit“ würde ganz gut dazu passen. Die Möglichkeiten der Liebe und ihre gleichzeitige Unmöglichkeit heute. Nicht in all ihren Formen, aber in einigen sehr typischen. Vielleicht mag der / die ein oder andere protestieren: die von uns präsentierten Filmen hätte mit Liebe nichts oder nicht allzuviel zu tun hat. Worauf nur das Gegenteil zu beweisen wäre.
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Vorspann
Ist es noch vonnöten bekannt zu geben, was der thematische Schwerpunkt unseres Kinomonats Januar ist? Die Erfahrung zeigt: es ist doch sinnvoll, unsere gemeinsam mit dem Montpellier-Haus in Heidelberg initiierten, traditionsreichen Mittelmeer-Filmtage, diesmal mit einem Focus auf das Filmland „Ägypten“, wieder lautstark zu bewerben, da sich unter den lieben Stammgästen immer wieder Cineasten hinzu gesellen, die diese Schau mit Filmen aus einer bestimmten Großregion bisher noch nicht erlebt haben. Also darum wieder: das Schönste, Sonnigste, Intelligenteste und Sinnlichste rund um das blaue Meer herum - mit allem was daran angrenzt. Wir freuen uns auf viele Besucher, hoffentlich erneut so zahlreich wie Sand am Meer!
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Vorspann
Ende Januar scheint regelmäßig in Höhe des Karlstorkinos der sonst wintertrübe Neckar blau wie eine Lagune zu werden. Das liegt an unseren Filmtagen des Mittelmeeres, von denen wir und unsere Partner stolz behaupten könnten, das cineastisch anspruchsvollste regionale Filmfestival des Jahres zu sein. Der große Zuspruch beim Publikum motiviert uns zusätzlich. So präsentieren wir Ihnen auch diesmal wieder wirklich spannende Filme und freuen uns auf ihr Kommen. Auch dieses Jahr können Sie wieder über den Publikumspreis abstimmen. Den Gewinnerfilm präsentieren wir Ihnen in einer Sondervorführung am Samstag, 9. 2. um 19.30 Uhr. Zum ersten Mal findet ein orientalisches Konzert zum Auftakt der Filmtage statt. Die Sängerin Bouchra interpretiert Lieder der ägyptischen Diva Oum Kulthum, aber auch der berühmten Algerierin Warda Al Jazairia und der bekannten Libanesin Fayrouz: Am Samstag, 26. 1. um 21 Uhr im KlubK (oberhalb des Karlstorkinos), Eintritt 12€, ermäßigt 8€.

Kartenvorverkauf: Ab Di, 8.1. im Karlstorkino, im Montpellier-Haus & online unter www.filmtage-mittelmeer.de
Kartenreservierungen sind während des Festivals nicht möglich.
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Vorspann
Auch wir gedenken Bruno Ganz. Denn ohne ihn wäre der deutsche Film anders, ohne ihn hätten wir darum auch ein anderes Karlstorkino. Weil Bruno Ganz sehr verschiedenes gemacht hat, beschränken wir uns wohlweislich auf sein Frühwerk, zeigen wir Ihnen ein paar eher selten gezeigte Filme. Aber die zeigen ganz wunderbar schmerzhaft, was für ein Künstler von uns gegangen ist.
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Vorspann
Kaum eine andere Schauspielerin ist momentan so präsent wie Juliette Binoche, und dennoch findet sie noch die Zeit, bei uns vorbei zu schauen, leider nur auf der Leinwand, aber immerhin. Keine Werkschau bieten wir jedoch, sondern eher eine schnelle Aufnahme dessen, was sie zuletzt gemacht hat. Umso mehr zeigt sie dabei ihre Vielseitigkeit und ihr Gespür für den künstlerisch wichtigen Film. Wir versprechen, mit ihr wird der diesjährige Juli ein sehr beeindruckender Kino-Monat.
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Vorspann
Architektur und Film: es lässt sich ausgezeichnet über den Zusammenhang dieser beiden Künste philosophieren. Über Statik oder Bewegung etwa. Und natürlich über den Raum. Angesichts jüngerer Architektur-Dokumentationen im Kino könnte man möglicherweise stärker darüber diskutieren, was Film in der Architektur denn überhaupt sichtbar machen kann und soll – und was besser nicht. Jedenfalls beschert uns dieser schöne Filmmonat März – nebst einiger Sonderveranstaltungen mit diversen illustren Gästen - einen Blick in eine ausgeklügelte Welt, in der der Beton manchmal unerhört weit in den Himmel reicht – am 27.3. darüber hinaus mit Einführung zum Film OSCAR NIEMEYER – DAS LEBEN IST EIN HAUCH.
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Vorspann
Wer ist die wichtigste Person im Kino? Na gut, der Zuschauer natürlich, aber danach? Die Kassendame oder der Kassenherr? Die Programmgestalter? Es geht doch nichts ohne den Vorführer und in unserem Karlstorkino-Fall ohne Vorführerin. Ihnen soll der Monat Dezember gehören. Fast alle Filme, die wir in dieser Zeit zeigen gehen auf ihre Vorschläge zurück und man ist sehr angetan Ob Animationsfilm, ob politischer Film, ob Dokumentation, ob niveauvolle Unterhaltung: unsere acht VorführerInnen schaffen es, die gesamte Bandbreite unseres regulären Kinoprogramms mühelos abzudecken.
Das alles hat einen einfachen, aber feierlichen Grund. Wir werden 10 Jahre alt. Wer hätte das gedacht? Dank an alle, die uns unterstützt haben, wir haben mit und in unserem Kino viel erlebt und wir wollen weiterhin viel erleben. Wir haben gekämpft, wir haben diskutiert, wir haben uns gestritten und wir hatten glückliche Momente. Lächerlich, hier nostalgisch und sentimental zu werden, ebenso unsinnig hier uns eine große cineastische Zukunft zu prophezeien. Zelebreren wir hier nicht ohne Stolz die Gegenwart, die Kinogegenwart des Monats Dezember. Er möge ein, wenn vielleicht auch kalter, Wonnemonat sein.
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Vorspann
Wir starten wieder durch. August war unser früherer Kino-Wonnemonat der erfüllten Wünsche. Nun gibt es wieder ein Riesenprogramm für die eher ruhige Zeit im Hochsommer, das ein breites Spektrum von der Dokumentation über den Experimentalfilm bis hin zum Klassiker abdeckt. Wir möchten wieder ein wenig Schwerpunkte setzen, darum haben wir jetzt als Neuanfang wegen deren 60-jährigem Jubiläum die DEFA-Filme in den Zoom genommen. Und wir zeigen nicht nur Filme, wir reden auch wieder mehr darüber. Wir sind wieder bunt, frisch und wild, so wie schon eigentlich immer, aber jetzt noch ein bisschen mehr.
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Entre les murs - Die Klasse - Die Klasse
Entre les murs - Die Klasse - Die Klasse
Frankreich 2008 | Regie: Laurent Cantet | 128 min. | 35mm | Francois Begaudeau, Vincent Caire u.a. | deutsche Fassung.
François ist ein junger Französischlehrer an einer Schule in einem Bezirk des 20. Arrondissements von Paris; er unterrichtet eine schwierige 7. Klasse. Er zögert nicht, sich Esmeralda, Souleymane, Khoumba und andere Schüler in anregenden Wortgefechten zu stellen, als wäre die Sprache das einzige, was in solch einer Klasse zum tragen kommt ... „Ein kleines Wunder ist dieser Film. Dem Schauspieler Francois Begaudeau in der Hauptrolle und vielen Laien in den Nebenrollen gelingt es, den Zuschauer mitten hineinzuziehen in den kargen Klassenraum, in dem gut achtzig Prozent aller Szenen spielen (…). Nie passiert etwas Spektakuläres, nie wirkt der Film falsch oder überzogen – und doch ist er ungemein amüsant und tief bewegend." (spiegel online). In Cannes 2008 wurde DIE KLASSE ausgezeichnet mit der „Goldenen Palme“ für den „Besten Film“. Zudem nominiert für den Oscar.
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Do., 19.3. - 19.30 UhrSa., 21.3. - 16.30 UhrSo., 22.3. - 16.30 UhrMi., 25.3. - 19.00 Uhr
The Busters – Eine Band für die Ewigkeit
The Busters – Eine Band für die Ewigkeit
Deutschland 2010 | Regie: Jonas Grosch | 60 min. | digital | deutsche Fassung.
Wer in der Region kennt sie nicht, die legendären “Busters”? Gegründet vor 23 Jahren in Wiesloch sind sie eine der wichtigsten deutschen Ska-Bands und stehen auch immer wieder im (zumeist ausverkauften) Karlstorbahnhof auf der Bühne (so auch am 25.2.). Doch was ist Ska, was macht den Ska der “Busters” aus und was hält eine solche Band überhaupt so lange zusammen? Im gekonnten Mix aus Live-Aufzeichnungen und Interviews mit den zahlreichen Musikern zeigt sich der Reiz, den die Band bis heute verströmt. Jonas Grosch (DER WEISSE MIT DEM SCHWARZBROT) ging in seinem Dokumentarfilm EINE BAND FÜR DIE EWIGKEIT einem Phänomen nach, das in der heutigen, kommerzialisierten Musiklandschaft immer mehr in den Hintergrund zu treten scheint: Leidenschaft für die Musik.

Am 25.2., 19:00: Vorstellung in Anwesenheit der “Busters”, die vor dem Film im Kino live einen kleinen Akustik-Set spielen werden. Im Anschluß ab ca. 21:00 Uhr: “Busters” live im Karlstorbahnhof!

Beide Filmvorstellungen (19:00 und 21:15 Uhr) in Anwesenheit des Regisseurs Jonas Grosch!
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Fr., 25.2. - 19.00 Uhr
Stellet Licht - Stilles Licht
Stellet Licht - Stilles Licht
Mexiko 2008 | Regie: Carlos Reygadas | 142 min. | Miriam Toews, Cornelio Wall, Maria Pankratz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Norden Mexikos leben auch heute noch die „plautdietschen Mennoniten“, die im 18. Jahrhundert aus Westpreußen nach Mittelamerika kamen. In diesem von strengen, religiösen Regeln geprägten Milieu lebt der Bauer Johan, der mit Esther verheiratet ist und sechs Kinder hat. Doch dann verliebt sich Johan in Marianne und begeht damit eine in den Augen seiner Gemeinschaft unverzeihliche Sünde. Bald schon stellen sich entsetzliche Gewissensqualen ein, doch Johan ist fest entschlossen, sich der schwierigen Situation zu stellen.

Carlos Reygadas, 1971 in Mexiko-Stadt geboren, studierte zunächst Jura und gab anschließend seine Karriere als Völkerrechtler auf, um sich ganz dem Filmemachen zu widmen. Bereits mit seinem Debütfilm JAPÓN gewann er im Jahr 2002 die ‚Camera d’Or’ bei den Filmfestspielen von Cannes. 2005 folgte BATALLA EN EL CIELO und 2007 STELLET LICHT, mit dem er den Preis der Jury in Cannes gewann. Reygadas zählt mit seiner eigenwilligen Erzählform und Bildsprache zu den bedeutendsten jüngeren Filmemachern Mexikos. STELLET LICHT ist der weltweit einzige Film, der in plautdietscher Sprache gedreht wurde.
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
Gespräch: „Abstraktion durch Nähe – Das Bild von der Schlacht mit dem Auge der Kamera“
Gespräch: „Abstraktion durch Nähe – Das Bild von der Schlacht mit dem Auge der Kamera“
Bei diesem Gespräch wird es um Fragen gehen, wie vom Krieg als Erfahrung zu erzählen ist. Wie es sein kann, dass gerade mit der Nähe zum Geschehen das Konkrete sich immer mehr zu verflüchtigen scheint? Ist die Kamera ein Augenzeuge oder lediglich eine Aufnahme vom Tatort, deren Indizien wir nicht zu lesen verstehen, wenn wir nicht selbst auf einem Schlachtfeld anwesend waren? Ein Studiengespräch mit Gästen & Filmbeispielen

Moderation: Norbert Ahlers
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
Jappeloup
Jappeloup
France 2012 | Regie: Christian Duguay | 105 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Au début des années 80, abandonnant une carrière d’avocat prometteuse, Pierre Durand se consacre corps et âme à sa passion, le saut d’obstacle. Soutenu par son père, il mise tout sur un jeune cheval auquel personne ne croit vraiment : Jappeloup. Trop petit, trop caractériel, trop imprévisible, il a de nombreux défauts mais une détente et des aptitudes remarquables. De compétition en compétition, le duo progresse et s’impose dans le monde de l’équitation. Mais les JO de Los Angeles sont un terrible échec et Pierre prend alors conscience de ses faiblesses. Avec l’aide de Nadia, sa femme, et de Raphaëlle, la groom du cheval, Pierre va regagner la confiance de Jappeloup et construire une relation qui va les mener aux JO de Séoul en 1988.

6e à 10e classe
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Do., 12.11. - 11.00 Uhr
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
Palindromes - Palindrome
Palindromes - Palindrome
USA 2004 | Regie: Todd Solondz | 100 min. | 35mm | mit Stephen Adly Guirgis, Ellen Barkin, Richard Masur, Jennifer Jason Leigh u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Unter Palindrome versteht man ein Wort, das vorwärts und rückwärts gelesen den gleichen Sinn ergibt, ( z. B. Rentner). Im Film von Todd Solondz („Welcome to the Dollhouse“, „Happiness“) steht „Palindrome“ für die Möglichkeit einer Parallelwelt, in der Wünsche wahr werden, die sonst unmöglich sind. Aviva Victor etwa ist zwölf Jahre alt und ihr Wunsch ist, jetzt sofort schwanger zu werden. Und sie unternimmt alles, um sich diesen Wunsch zu erfüllen. Beinahe gelingt es ihr, doch ihre Eltern können das gerade noch verhindern. Aber dann landet sie in einer anderen Welt und begibt sich auf eine ungewöhnliche Reise. Wird sie danach wieder die gleiche sein, wird sich dort vielleicht ihr Wunsch erfüllen?
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Do., 27.10. - 19.30 UhrSo., 30.10. - 19.30 UhrDi., 1.11. - 21.30 Uhr
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
Shoulder arms
Shoulder arms
USA 1918 | Regie: Charles Chaplin | 45 min. | digital | Charles Chaplin | Stummfilm Originalfassung.
SHOULDER ARMS ist eine sehr frühe Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg – in typischer Chaplin-Manier. Noch vor Kriegsende, 1918, wird der Film in seinem Hollywood-Studio fertiggestellt. Chaplin beschreibt mit Komik und Witz die Leiden des Grabenalltags. Er spielt mit dem Wunsch, den so fernen und unbekannten Aggressor zu besiegen und all dem Leid ein Ende zu setzen.
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
Dia-Vortrag von Reinhard Pantke - 7.200 km per Fahrrad von Vancouver nach Halifax
Dia-Vortrag von Reinhard Pantke - 7.200 km per Fahrrad von Vancouver nach Halifax
Der Reisejournalist und Buchautor Reinhard Pantke radelte im Sommer 2009 über 7.200 km quer durch Kanada, das zweitgrößte Land der Erde. Beginn der abenteuerlichen Reise war im Mai 2009 Vancouver an der Westküste von Kanada. Mitte September endete die Reise in Halifax an der Ostküste. Dazwischen liegen vier Monate durch die spektakulären Rocky Mountains, endlosen Weiten der Prärie, riesigen Seen- und Waldlandschaften. Ergeben haben sich viele witzige und interessante Begegnungen mit der einheimischen Tierwelt. Die Besucher bekommen in diesem live kommentierten Vortrag viele Tipps und Informationen für eigene Reisen aller Art.

Dauer des Vortrages: ca. 100 Minuten
Eintritt Tageskasse: Euro 10.-, Kartenreservierungen (Eintritt: Euro 9.-) per E-Mail an: reinhard.pantke@gmx.de

Einlass: ab 15:30 Uhr / Beginn: 16:00 Uhr
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
Araϊs al-Teϊn - Poupées d'Argile - Puppen aus Ton
Araϊs al-Teϊn - Poupées d'Argile - Puppen aus Ton
Tunesien/Frankreich 2002 | Regie: Nouri Bouzid | 90 min. | Hend Sabri, Ahmed Hafiane, Oumeya Ben Hafsia, Lotfi Abdell u.a. | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Omrane kommt aus einem Dorf im Süden Tunesiens, das berühmt für seine Töpferarbeiten ist. Aber trotzdem gibt es dort keine Zukunftsperspektiven. Darum vermittelt Omrane junge Frauen als Hausmädchen an reiche Familien nach Tunis. Einen Teil des Lohns, den diese erhalten, liefert Omrane wiederum bei den Eltern der Mädchen im Dorf ab. Bei einem dieser Besuche beklagt sich die Mutter von Rebeh. Sie sei weggelaufen, es gäbe keinen Kontakt mehr zu ihr. Omrane macht sich auf die Suche, es begleitet ihn die erst neunjährige Feddah. Nouri Bouzid, Jahrgang 1946, war im politischen Widerstand und wurde inhaftiert. Später drehte er Filme wie "Mann aus Asche" oder "Bezness". Dabei profilierte er sich als Filmemacher, der brisante Themen aufgreift. Das gilt auch für "Puppen aus Ton", für den Nouri Bouzid beim 12. Internationalen Film Festival Innsbruck mehrere Preise bekam. Die Jury lobte besonders die Authentizität der Charaktere, den Einsatz von Licht und Farbe sowie die schauspielerischen Leistungen.
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Fr., 1.4. - 19.30 UhrSa., 2.4. - 21.30 UhrMo., 4.4. - 19.30 UhrDi., 5.4. - 21.30 UhrMi., 6.4. - 21.30 Uhr
Sweet Mud
Sweet Mud
Israel/Deutschland/Frankreich/Japan 2006 | Regie: Dror Shaul | 100 min. | hebräisch/französisches Original mit englischen Untertiteln.
Israel in den 70er Jahren. Dvir ist zwölf Jahre alt und bereitet sich auf seine ‚Bar-Mizwa’ vor, als er realisiert, dass seine Mutter psychisch krank sein ist. Die beiden leben in einem Kibbuz im Süden des Landes, doch die strengen Regeln der Gemeinschaft sind für Dvirs Mutter Miri zu einer unerträglichen Belastung geworden. Umso größer ist die Erleichterung, als Stephan, der Freund seiner Mutter, seinen Besuch ankündigt. Zwar kennt Dvir den Mann noch nicht, doch er weiß, dass er ein Held sein muss – immerhin war Stephan mal Schweizer Judo-Champion. Als dieser endlich vor ihm steht, ist der Junge wie vom Donner gerührt – Stephan ist bereits um die 70 Jahre alt. Doch der Judo-Champion weiß genau, mit welchen Tricks er das Herz Dvirs erobern kann …
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
La Cour de Babel
La Cour de Babel
France 2014 | Regie: Julie Bertuccelli | 89 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ils viennent d’arriver en France. Ils sont Irlandais, Serbes, Brésiliens, Tunisiens, Chinois ou Sénégalais... Pendant un an, Julie Bertuccelli a filmé les échanges, les conflits et les joies de ce groupe de collégiens âgés de 11 à 15 ans, réunis dans une même classe d’accueil pour apprendre le français. Dans ce petit théâtre du monde s’expriment l’innocence, l’énergie et les contradictions de ces adolescents qui, animés par le même désir de changer de vie, remettent en cause beaucoup d’idées reçues sur la jeunesse et l’intégration et nous font espérer en l’avenir...

10e à 13e classe
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Mo., 16.11. - 16.00 Uhr
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
Le Hérisson
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Do., 24.11. - 11.00 Uhr
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
Séraphine
Séraphine
Frankreich, Belgien 2008 | Regie: Martin Provost | 125 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
1912, der erste Weltkrieg rückt näher, der deutsche Kunstsammler Wilhelm Uhde zieht in das französische Städtchen Senlis, um sich dem Schreiben zu widmen und sich vom hektischen Leben in Paris zu erholen. Als Haushälterin stellt er die widerborstige und unscheinbare Séraphine ein. Eines Tages entdeckt er bei Nachbarn ein kleines auf Holz gemaltes Bild, das ihn sogleich fasziniert. Zu seiner großen Überraschung stellt sich heraus, dass das Bild von seiner Haushälterin Séraphine gemalt worden ist. Von den unkonventionellen Werken begeistert, beschließt der Kunstkenner Uhde, der als Entdecker von Picasso und Rousseau gilt, die eigenwillige und von ihren Mitmenschen belächelte Séraphine zu fördern...

Mit "Séraphine" gelingt Martin Provost ein überzeugendes filmisches Porträt der wichtigen, aber immer noch weitgehend unbekannten Künstlerin Séraphine Louis – einer der zentralen Vertreterinnen der "Naiven Kunst". In Frankreich avancierte der Film innerhalb kürzester Zeit zum Publikumsliebling und gewann 2009 sieben Césars – darunter diejenigen für Besten Film, Beste Hauptdarstellerin,
Bestes Drehbuch sowie Beste Kamera.

10. bis 13. Klasse
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
Tendresse du loup
Tendresse du loup
Tunesien 2006 | Regie: Jilani Saadi | 85 min. | arabisches Original mit englischen Untertiteln.
Eine Nacht der Gewalt in Medina, Tunesien. Eine junge Prostituierte wird durch eine Bande von Einzelgängern vergewaltigt. Aus Rache bringt sie Stoufa, der Einzige, der sie verteidigt hatte, fast um. In einer düsteren Welt sind die freundlichsten Menschen meistens diejenigen, die für die Sünden Anderer bezahlen müssen – so auch der junge Mann, der quasi die Schuld anderer auf sich nimmt. Als Stoufa aber aus dem Krankenhaus entlassen wird , kidnappt er das Mädchen, um sie zur Verantwortung für ihre Taten zu ziehen. Aber sie wird ihn ein weiteres Mal verletzen ...
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
Der nackte König - 18 Fragmente über Revolution
Der nackte König - 18 Fragmente über Revolution Trailer
Schweiz; Polen; Deutschland 2019 | Regie: Andreas Hoessli | 108 min. | Dokfilm | FSK: 12.

1979, Revolution im Iran. 1980, Revolution in Polen. Der Sturz des Schahs, des ,Königs der Könige‘ im Iran, Massenstreiks und die Gewerkschaftsbewegung Solidarno?? in Polen. Was geschah in den Köpfen der jungen Frauen und Männer, die damals an den Revolutionen beteiligt waren? Was ging in ihnen vor, als die Revolution niedergeschlagen wurde, oder – wie im Iran – eine religiös-autoritäre Elite die Macht übernahm? Regisseur Andreas Hoessli lebte damals als Forschungsstipendiat in Polen. Dort lernte er den bedeutenden Schriftsteller Ryszard Kapuściński kennen, der als Reporter von der Revolution im Iran berichtete. Kapuscinskis Aufzeichnungen bilden den Ausgangspunkt der Filmerzählung, in der Hoessli auch entdeckt, dass er selbst damals vom polnischen Geheimdienst überwacht wurde und sogar für dessen Machenschaften angeworben werden sollte.

******ONLINE-Kino ab dem 11.02.2021*******


Ab dem 11. Februar 2021 kann der Film beim Vimeo on demand ausgeliehen werden

Online-Stream


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Pressestimmen:


»Das präzise psychologische Porträt einer immer wieder erschütterten Welt.«


DOK.fest München »Beeindruckendes Filmessay über die Veränderbarkeit der Welt.«


ARD titel thesen temperamente »Klug und poetisch.« WOZ Die Wochenzeitung

El viaje extraordinario de Celeste García - Die außergewöhnliche Reise der Celeste García
El viaje extraordinario de Celeste García - Die außergewöhnliche Reise der Celeste García Trailer
Kuba, Deutschland 2018 | Regie: Arturo Infante | 92 min. | mit Maria Isabel Díaz, Omar Franco, Néstor Jiménez, Yerlin Pérez, Tamara Castellanos | Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
L’enfant d’en haut
L’enfant d’en haut
France, Suisse 2012 | Regie: Ursula Meier | 97 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Simon, 12 ans, emprunte l’hiver venu la petite télécabine qui relie la plaine industrielle où il vit seul avec sa soeur Louise, à l’opulente station de ski qui la surplombe. Là-haut, il vole les skis et l’équipement des riches touristes qu’il revend ensuite aux enfants de son immeuble pour en tirer de petits mais réguliers bénéfices. Louise, qui vient de perdre son travail, profite des trafics de Simon qui prennent de l’ampleur et devient de plus en plus dépendante de lui…

10e à 13e classe
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Fr., 13.11. - 14.00 Uhr
De toutes nos forces
De toutes nos forces
France 2014 | Regie: Nils Tavernier | 89 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Comme tous les adolescents, Julien rêve d’aventures et de sensations fortes. Mais lorsqu’on vit dans un fauteuil roulant, ces rêves-là sont difficilement réalisables. Pour y parvenir, il met au défi son père de concourir avec lui au triathlon « Ironman » de Nice : une des épreuves sportives les plus difficiles qui soit. Autour d’eux, c’est toute une famille qui va se reconstruire pour tenter d’aller au bout de cet incroyable exploit.

6e à 10e classe
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Di., 17.11. - 11.00 Uhr
Por tu culpa - It´s your fault
Por tu culpa - It´s your fault
Argentinien 2010 | Regie: Anahí Berneri | 87 min. | Erica Rivas, Zenón Gálán, Nicasio Gálán u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Eine Nacht in Buenos Aires: Die junge Mutter Julieta ist mit ihren beiden Kindern Teo und Valentín allein in ihrer komfortablen Stadtwohnung. In der angespannten Atmosphäre kommt es immer wieder zu Kämpfen, in denen Spiel und Streit ununterscheidbar werden. Unter den permanenten Forderungen der Kinder, inmitten von Lärm und Chaos, Geschrei und Telefonaten, versinkt die überforderte Julieta in Dauerstress und Panik. Immer wieder verwischen die Grenzen, die einen Abstand zwischen den Figuren markieren, bis es zu einem folgenschweren Zwischenfall kommt… Äußerst dicht und beklemmend erzählt Anahí Berneri in ihrem intim beobachteten, sehr intensiven Film von den Kontrollverlusten und Erschöpfungszuständen einer Frau zwischen Verantwortung und vermeintlicher Schuld sowie von den destruktiven Kräften innerhalb einer modernen Familie.

Anahí Berneri, geboren 1975 in Martínez, Buenos Aires, absolvierte eine Produzentenausbildung in Argentinien und besuchte die Filmschule 'Ina' in Paris. Ab 1997 arbeitete sie als Casting-Agentin, Produktionsleiterin sowie als Regie- und Schnittassistentin. Ihr Debütfilm UN AÑO SIN AMOR lief 2005 auf der Berlinale und erhielt den Teddy Award. ENCARNACIÓN gewann 2007 in San Sebastian den ‚Fipresci-Preis’. POR TU CULPA, der in ihrer Wohnung mit ihren beiden Kindern gefilmt wurde, ist ihr erfolgreichster Film.
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Fr., 6.5. - 21.45 UhrSa., 7.5. - 17.30 Uhr
La Bête
Frankreich 1975 | Regie: Walerian Borowski | 94 min. | französisches deutsche Fassung.
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.So., 28.3. - 22.00 UhrMo., 29.3. - 22.00 UhrDi., 30.3. - 22.00 UhrMi., 31.3. - 22.00 Uhr
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.
Sur le chemin de l'école – Auf dem Weg zur Schule
Sur le chemin de l'école – Auf dem Weg zur Schule
Frankreich 2013 | Regie: digital | 75 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Schreiber dieser Zeilen legte früher auf dem Weg zur Schule jeden Morgen 2 km zurück. Er fürchtete sich dabei vor bellenden Hunden, vor Mitschülern, die einen mal kurz verprügeln wollten oder suchte schüchtern den Kontakt zu Teenager-Schönheiten. Alles kein Vergleich zu Jackson aus Kenia, Zahira aus Marokko, Samuel aus Indien oder Carlito aus Argentinien. Auch ihr Weg ist nicht das Ziel – dieser dauert nur viel länger: hohe Berge und tiefe Täler müssen täglich überwunden werden. Oder es geht gleich mit dem Pferd durch die Steppe. Pascal Plisson hat Kinder dieser Welt auf dem Weg zur Schule begleitet; entstanden ist eine anschauliche, ausgesprochen lehrreiche Dokumentation darüber, was Schule in anderen Teilen dieser Welt bedeutet. Schulvorstellungen in den Morgenstunden zu Sonderpreisen möglich. Bitte kontaktieren Sie: Hermann Ungerer / medienforum@gmx.de / 06221 – 97 89 20
Do., 1.1. - Uhrzeit folgt.Mi., 15.1. - 11.00 UhrMi., 22.1. - 09.15 UhrFr., 24.1. - 11.00 UhrMi., 29.1. - 10.45 UhrSo., 16.2. - 15.30 UhrMo., 17.2. - 17.15 UhrMi., 19.2. - 17.15 UhrFr., 19.9. - 10.00 UhrFr., 26.9. - 10.00 UhrFr., 24.10. - 10.00 UhrMo., 24.11. - 10.00 UhrFr., 28.11. - 09.30 Uhr
WoAndersKino
WoAndersKino
Das WoAndersKino macht Kino anders. 2020 heißt es: Raus aus der Blackbox, Rein in die Stadt! Wir holen Filme an ungewöhnliche Orte, und bringen das Kino direkt in die Stadtteile Heidelbergs, von Rohrbach über Bergheim, in den Pfaffengrund und an den Neckar. Von Juli bis September reisen wir mit Leinwand, Projektor und Soundanlage durch Heidelberg und zeigen, meist unter freiem Himmel, Filme, die auf besondere Weise zum Ort passen. Die Veranstaltungen werden kurzfristig auf unserer Webseite www.woanderskino.de und in den sozialen Medien angekündigt. Beginn ist jeweils nach Sonnenuntergang. Es gilt das „Pay-what-you-want-Prinzip“, das heißt: Jeder bezahlt wie viel ihm/ihr der Kino-Abend wert war.

Midnight Madness im Hinterhof
Midnight Madness im Hinterhof

"Midnight Madness im Hinterhof" ist feinstes Open-Air-Hinterhof-Kino in der Tradition des exzentrischen Mitternachtskinos. Unsere Gäste erwartet eine sorgfältig kuratierte Auswahl von Liebhabern für Liebhaber und alle, die es noch werden wollen: Klassisches, wegweisendes, wahnwitziges, skurriles und nischiges Kino trifft in einem Ritt durch den Action- und Science-Fiction-Film der 70er, 80er und 90er Jahre auf etwas Horror, eine ausgewogene Mischung aus Trash und hochwertiger Unterhaltung und vor allem auf viel Guilty Pleasure. Midnight Madness startet am Fr, 21. August und findet immer freitags und samstags im Hof des Karlstorkinos statt. Filmbeginn im August ist 21.30 Uhr. Die Filme werden auf unserer Webseite und in den sozialen Medien angekündigt.

Hable con ella - Sprich mit ihr
Hable con ella - Sprich mit ihr
Spanien 2002 | Regie: Pedro Almodóvar | 116 min. | 35mm | mit Javier Cámara, Dario Grandinetti u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Tänzerin fällt nach einem Unfall in ein Koma. Ihr aufopfernder Pfleger hat sich in sie verliebt. Parallel erleidet eine prominente Stierkämpferin das gleiche Schicksal. Ihr Freund, ein Journalist, fragt sich nun, wie er mit ihr noch kommunizieren kann. Als dann der Pfleger sich an seiner Patientin sexuell vergeht, kommt es zu einem Drama. Auch in Almodovar- Maßstäben gemessen ist „Hable con ella“ ein Meisterwerk an psychologischer Einfühlung in ein Tabu-Thema und zu ein Bekenntnis zur Humanität. Ein Reifezeugnis des einstigen Regie-Provokateurs.
Do., 1.1. - 1..30 UhrMo., 25.12. - 22.00 UhrDi., 26.12. - 21.30 UhrMi., 27.12. - 21.30 UhrFr., 29.12. - 17.00 UhrSa., 30.12. - 21.30 UhrSo., 31.12. - 15.00 UhrDi., 2.1. - 21.30 Uhr
Coming Apart
USA 1969 | Buch und Regie: Milton Moses Ginsberg | 111 min. | s/w | mit Rip Torn, Sally Kirkland, Viveca Lindfors | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Mann, ein Apartment, eine Filmkamera: Joe Glassman arbeitet als Psychiater und ist privat von seinen sexuellen Obsessionen beherrscht. Seine Wohnung gleicht darum konsequent einem Versuchslabor, in dem Frauen ihre eigenen erotischen Phantasien ausleben können, manchmal wird auch nur gekifft und geredet. Aber seine Kamera nimmt alles auf. Der Therapeut spielt dabei den distanzierten Beobachter ebenso wie den temperamentvollen Liebhaber. - In kühlem Schwarz-weiß gedreht, strukturiert durch eine genau arrangierte Mischung von Kalkül und Spontaneität, ähnelt "Coming apart" formal bisweilen Andy Warhols "Blue Movie", nimmt aber auch schon Jean Eustaches "La Maman et la putain" vorweg. Andere Kritker erkennen in ihm ein Bindeglied zwischen Jean-Luc Godard und Andy Warhol. Für über dreißig Jahre in der Versenkung verschwunden, wurde "Coming Apart", der stark verdichtet den Geist der späten Sechziger verkörpert, auf keinem Independent-Film-Festival gezeigt. Regisseur Milton Ginsberg machte auch sonst durch keine weiteren Filme von Bedeutung auf sich aufmerksam. Aber jetzt wurde seine Wiederentdeckung anläßlich einer Retrospektive im "Museum of Modern Art" gefeiert: als einer jener Filme, "die ihren Regisseur unsterblich machen." (epd-Film)
Di., 1.1. - 19.45 UhrMi., 2.1. - 19.45 UhrDo., 3.1. - 22.00 UhrFr., 4.1. - 22.00 UhrSa., 5.1. - 19.45 Uhr
En avoir (ou pas) - Haben (oder nicht)
Frankreich 1998 | Buch und Regie: Laetitia Masson | 90 min. | Farbe | mit Sandrine Kiberlaine, Arnaud Giovaninetti, Roschdy Zern, Claire Denis | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Eine junge Arbeiterin in der nordfranzösischen Stadt Boulogne-sur-mer wird entlassen. Sie versucht verzweifelt, an einen neuen Job zu kommen, aber die Arbeitslosigkeit ist hoch und die Personalchefs können es sich darum erlauben, wählerisch zu sein. So beschließt sie, ihr Glück im Süden Frankreichs zu versuchen. Dort kennt sie natürlich zunächst niemanden, und die Chancen dort Arbeit zu finden, scheinen auch nicht besonders zu sein. In einer Bar trifft sie jemanden, dem es nicht anders zugehen scheint als ihr: Ein junger Mann, seltsam wortkarg, fast mürrisch. Wie sich später herausstellt, ist sein Traum geplatzt, Profifußballer zu werden. Als die beiden zu sehen beginnen, daß ihre Lage ähnlich ist, beginnt eine Liebesgeschichte unter dafür ungeeigneten Bedingungen. "En avoir (ou pas)" brachte dem deutschen Kinobesucher den jungen französischen Film mit neuen Gesichtern auf die Leinwand: Hier sind es vor allem Sandrine Kiberlaine und Roschdy Zem. Zudem wandte er sich frisch und offen wieder sozialen Themen zu.
Di., 1.1. - 22.00 UhrMi., 2.1. - 22.00 UhrDo., 3.1. - 20.00 UhrFr., 4.1. - 20.00 Uhr
Les enfants du paradis - Kinder des Olymp
Frankreich 1943-45 | Regie: Marcel Carné, Buch: Jacques Prévert | 190 min. | s/w | mit Arletty, Jean-Louis Barrault, Pierre Brasseur, Maria Casarès | deutsche Fassung.
Viele Filme handeln von der Liebe, einige handeln auch vom Theater, aber es gibt wohl keinen Film, der beide Bereiche so souverän zusammenführt wie "Kinder des Olymp". Er spielt im Paris der Restaurationszeit im Jahre 1827 und zeigt die bunte Welt der Gaukler, Gauner und Künstler. Einer von ihnen ist der Pantomime Debureau (Jean-Louis Barrault), der unsterblich in die schöne Garance verliebt ist. Mit von der Partie sind auch der Schauspieler Frédéric und der Verbrecher Lacenaire. Was den "Kindern des Olymp" ihren unsterblichen Platz in der Filmgeschichte zuweist, sind der geradezu überbordende Sprachwitz der Dialoge und die herausragenden Leistungen der Schauspieler. Der Film wurde noch in der deutschen Okkupationszeit in Frankreich gedreht, aber erst nach der Befreiung uraufgeführt. Für viele Freunde und Freundinnen des Kinos gilt "Kinder des Olymp" als einer der schönsten Filme überhaupt.
So., 6.1. - 13.00 UhrSo., 6.1. - 20.00 UhrMo., 7.1. - 20.00 UhrDi., 8.1. - 20.00 UhrMi., 9.1. - 20.00 Uhr
Lumumba
Frankreich/Belgien/Haiti/Deutschland 2000 | Regie: Raoul Peck | 112 min. | Farbe | mit Eriq Ebouney, Alex Descas, Théophile Moussa Sowie, Maka Kotto.
Regisseur Raoul Peck, geboren 1953 auf Haiti, der als Kind selbst einige Jahre im Kongo lebte, hat dem ersten Premierminister des unabhängigen Kongo bereits 1991 in einem dokumentarischen Filmessay mit Titel "Lumumba - Tod des Propheten" porträtiert. Jetzt gestaltete er das Leben Lumumbas zu einem politischen Spielfilm, eine mittlerweile selten zu sehende Gattung. Peck schildert darin, wie Lumumba zunächst mit 36 Jahren 1960 zum Premierminister des Landes ernannt wird. Nach nur zwei Monaten Amtszeit gestürzt und nach einem Fluchtversuch verhaftet, ermordeten ihn darauf seine in- und ausländischen politischen Gegner, was seinen einstigen Gefolgsmann Mobutu später nicht daran hinderte, seinen darauffolgenden Militärputsch als friedliche Revolution zu verkaufen. Lumumba wird dagegen im Film als Mann des Wortes gezeigt, denn er wagte es, Kolonialherrschaft Unterdrückung, Unabhängigkeit ein Ergebnis des eigenen Kampfes und Freiheit ein Recht zu nennen.
Do., 10.1. - 19.45 UhrFr., 11.1. - 19.45 UhrSa., 12.1. - 19.45 UhrSo., 13.1. - 22.00 UhrMo., 14.1. - 22.00 UhrDi., 15.1. - 22.00 Uhr
Afghanistan 1362
DDR 1980 | Regie: Volker Koepp | 50 min. | Farbe.
Kurz nach der Intervention sowjetischer Truppen in dem Nachbarland Afghanistan besuchte der DDR-Filmregisseur Volker Koepp das Land, um während eines einmonatigen Aufenthalts diesen Dokumentarfilm zu drehen. Er besuchte Kabul, Mazar-i Sharif und das umgebende Land, auf dem der eskalierende Krieg zwischen Regierungstruppen, Roter Armee und Mudjaheddin bereits unverkennbar Spuren hinterlassen hatte. Der Film, dessen Haltung ebenso objektiv wie von Sympathie mit dem fremden Land getragen ist, zeigt Bilder eines Afghanistan, das trotz aller Anstrengungen, dem großen Teil seiner Bevölkerung ein Mindestmaß an sozialer Fürsorge, Ausbildung, Wohlfahrt zu garantieren, in einer tragischen Wendung seiner Geschichte in Chaos und Zerstörung getrieben wird. Es ist ein Film unwiederholbarer Begegnungen: mit Menschen, die eine hoffnungsvolle Zukunft vor sich zu haben scheinen, mit Orten von seltener Schönheit. Beides wurde auf dem Schachbrett der Weltpolitik gnadenlos geopfert.
Fr., 11.1. - 18.45 UhrSa., 12.1. - 18.45 UhrSo., 13.1. - 18.45 UhrMo., 14.1. - 18.45 Uhr
Ein Traum von Kabul
Deutschland 1996 | Regie: Wilma Kiener, Dieter Matzka | 80 min. | Farbe und s/w | Donovan, Timothy Leary, Julie Driscoll/Tippett, Bommi Baumann, Johannes Schaaf, Embryo.
Nur noch wenig erinnert im zerstörten Kabul an seine Geschichte. Diese hat viele Kapitel, eines ist besonders bunt, denn Kabul war zu Beginn der 70er Jahre das Mekka der Hippies. Auf dem Weg nach Indien und Nepal, bloß weg aus dem Herrschaftsgebiet des "Consum shit", machten hunderttausende Jugendliche Station in dieser Stadt, um darin ihren Traum von einer friedlichen Welt zu leben. Dieser Traum jedoch endete oft böse. Viele wurden dort ernsthaft krank und fanden insbesondere keinen Ausweg aus dem Teufelskreis der harten Drogen. Mit dem alltäglichen Leben der Afghanis kamen sie dagegen kaum in Berührung. 23 Jahre, nachdem Dieter Matzka das erste Mal nach Afghanistan kam, fuhr er mit der Autorin Wilma Kier (Jahrgang 1964) erneut hin, um ein Porträt dieser Region zu zeichnen. Er dokumentiert das Elend der Bevölkerung, blickt auf die Trümmer. Spuren der Hippiezeit gibt es kaum mehr, aber von denen, die den Weg nach Hause fanden, hört man so manche Story. Prominente waren auch dabei, wie der Sänger und Songwriter Donovan. Ganz besonders jedoch blieb diese Stadt im Bewußtsein von Timothy Leary hängen, der nämlich in Kabul vom CIA verhaftet und an die USA ausgeliefert wurde. "Ein Traum von Kabul" fand beim Internationalen Filmfest München großes Interesse. Wir sind gespannt, wie viele Heidelberger Afghanistan-Fahrer sich nun bei uns einfinden werden
So., 13.1. - 13.00 UhrSo., 13.1. - 20.00 UhrMo., 14.1. - 20.00 UhrMi., 16.1. - 22.00 UhrDo., 17.1. - 20.00 Uhr
I cento passi - Die hundert Schritte
Italien 2000 | Regie: Marco Tullio | 104 min. | Farbe | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 18.1. - 19.30 UhrSa., 19.1. - 14.00 UhrSo., 20.1. - 16.00 Uhr
A l'attaque - Attacke
Frankreich 2000 | Regie: Robert Guédiguian | 90 min. | Farbe | französsisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 18.1. - 22.00 UhrDi., 22.1. - 20.00 UhrFr., 25.1. - 18.00 Uhr
Kikar ha'halomot - Desperado Square
Israel 2000 | Regie: Benny Torati | 97 min. | Farbe | hebräisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 18.1. - 24.00 UhrFr., 25.1. - 20.00 UhrSo., 27.1. - 16.00 Uhr
El Milagro de P. Tinto - Das Wunder von P. Tinto
Spanien .
Sa., 19.1. - 16.00 UhrSa., 26.1. - 24.00 UhrSo., 27.1. - 20.00 Uhr
La saison des hommes - Zeit der Männder, Zeit der Frauen
Tunesien/Frankreich .
Sa., 19.1. - 18.00 UhrSo., 20.1. - 11.00 UhrMo., 21.1. - 22.00 Uhr
Soif - Durst
Marokko .
Sa., 19.1. - 20.15 UhrSo., 20.1. - 18.00 UhrMo., 21.1. - 16.00 Uhr
Kadosh
Israel .
Sa., 19.1. - 22.00 UhrSo., 20.1. - 14.00 Uhr
Comme un aimant - Wie ein Magnet
Frankreich .
Sa., 19.1. - 24.00 UhrMi., 23.1. - 22.00 UhrDo., 24.1. - 18.00 Uhr
Lamme Hikyit Maryam - Maryams Geheimnis
Libanon .
So., 20.1. - 20.00 UhrDi., 22.1. - 16.00 Uhr
Hahouna Mehuheret - Späte Hochzeit
Israel/Frankreich .
So., 20.1. - 22.00 UhrMi., 23.1. - 16.00 UhrSa., 26.1. - 22.00 Uhr
Solas - Alleine
Spanien .
Mo., 21.1. - 18.00 UhrDi., 22.1. - 22.00 UhrSa., 26.1. - 16.00 Uhr
Eylül Firtinasi - Septembersturm
Türkei .
Mo., 21.1. - 20.00 UhrDi., 22.1. - 18.00 UhrDo., 24.1. - 16.00 Uhr
Üçüncü Sayfa - Die dritte Seite
Türkei .
Mi., 23.1. - 18.00 UhrDo., 24.1. - 22.00 Uhr
Piso Porta - Hintertür
Griechenland .
Mi., 23.1. - 20.00 UhrFr., 25.1. - 16.00 UhrSo., 27.1. - 18.00 Uhr
Marsal - Der Geist von Marschall Tito
Kroatien .
Do., 24.1. - 20.00 UhrSa., 26.1. - 14.00 UhrSo., 27.1. - 22.00 Uhr
L'attente des femmes - Das Warten der Frauen
Algerien/Frankreich .
Fr., 25.1. - 22.00 UhrSa., 26.1. - 18.00 UhrSo., 27.1. - 14.00 Uhr
Controvento - Gegen den Wind
Italien .
Fr., 25.1. - 24.00 UhrSa., 26.1. - 20.00 UhrSo., 27.1. - 11.00 Uhr
Der Blick des Odysseus
Griechenland/Frankreich/Italien 1995 | Buch und regie: Theo Angelopoulos | 176 min. | Farbe | mit Harvey Keitel, Maia Morgenstern, Erland Josephson, Thanassi Vengos | teilssynchronisierte deutsche Fassung.
Im Anfang des griechischen oder genauer mazedonischen Kinos stehen die Brüder Manakis. Ein Regisseur (Harvey Keitel), der 35 Jahre lang in den USA war und im Film A. genannt wird - für Angelopoulos, aber auch für "Anfang" -, kommt nach Griechenland zurück, um sich nach der dortigen Premiere seines letzten Films auf die Suche nach drei nicht entwickelten Filmrollen zu begeben, auf denen die Brüder Manakis zu Beginn des letzten Jahrhunderts Aufnahmen über den Alltag auf dem Balkan gesammelt haben. Es ist eine Suche nach dem ersten Bild, dem unschuldigen Blick, und sie führt A. in einer Irrfahrt quer über den Balkan. Unterwegs wird er vier Frauen begegnen, die alle von Maia Morgenstern gespielt werden: Penelope, Kirke, Kalypso und Nausikaa. Der Fil merzählt die Geschichte seiner Odyssee und zeigt zugleich die Geschichte des Balkans, seiner Landschaften, seiner Grenzen und seiner Kriege. Was in den erhaltenen Aufnahmen der Brüder Manakis zu sehen ist, Frauen in Schwarz gekleidet, die weben und spinnen, bleibt, entgegen dem Mythos vom nicht abreißenden Schicksallsfaden der Nornen, ein für allemal Vergangenheit. Am Ende, in Sarajevo angekommen, wo sich die vermißten Filmrollen finden, bietet sich dem Auge nur mehr die Beiläufigkeit des Grauens. "Der 'Blick des Odysseus' versagt dabei den Blick auf die Mörder, weil er alles, was er anschaut, mit Schönheit infiziert. Die Monster verdienen kein Bild." (Andreas Kilb) Gedreht wurde dieser Film, der in Cannes 1995 mit dem "Großen Preis der Jury" ausgezeichnet wurde, an Originalschauplätzen und zum Teil unter den Bedingungen des Krieges.
Mo., 28.1. - 20.00 UhrMi., 30.1. - 20.00 UhrDo., 31.1. - 20.00 Uhr
Vénus, Beauté (Institut) - Schöne Venus
Frankreich 1998 | Regie: Tonie Marshall | 105 min. | Farbe | mit Nathalie Baye, Bulle Ogier, Mathilde Seigner, Audrey Tautou | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
"Venus, Beauté" nennt sich ein Schönheitssalon in einem Pariser Vorort. Er hat eine große Glasfassade außen, und drinnen ist alles rosa, ganz besonders sind es die drei Heldinnen von Kosmetikerinnen in ihren Kitteln. In ihrem schönen Reich drehen sie Pirouetten auf ihrem Jahrmarkt der Eitelkeit und kämpfen zugleich um und gegen Männer. Regisseurin Tonie Marshall hatte Lust, einen Frauenfilm zu drehen, der in verschiedenen Episoden charmant mit Kitschmotiven wie aus dem Märchen spielt, um sie dann gerne mit hübsch bissigen Pointen zu durchbrechen. Insbesondere schuf sie einen Film für Schauspielerinen wie die schon zu Truffaut-Zeiten berühmte Natalie Baye, weswegen sogleich seitens der Kritik behauptet wurde, dieser Film verkörpere das Lebensgefühl der Forty-und-Fifty-Something-Generation. Jedenfalls gibt es unter Make-up und Maske viel zum Schmunzeln.
Di., 29.1. - 19.45 UhrDi., 29.1. - 22.00 Uhr
Prinzessin Mononoké
Japan 1997 | Regie: Hayao Miazaki | 133 min. | Farbe | Animation: Hayao Miyazaki, Naoya Tanaka, Yoji Takeshige, Satoshi Kuroda, Kuzuo Oga | deutsche Fassung.
Die Geschichte um "Prinzessin Mononoké" läßt sich an der Dynastie der Muromachi-Shogune fixieren, die immerhin von 1333-1568 herrschten. Ein Dorf, bewohnt von den Emishi, den vermeintlichen Ureinwohnern Japans, wird von einem Waldgott in Gestalt eines riesigen Ebers bedroht. Der junge Krieger Ashitaka nimmt den Kampf gegen ihn auf, tötet ihn zwar, wird aber dabei lebensgefährlich am Arm verletzt. Damit die Wunde endlich verheilt, sucht Ashitaka nach einer Medizin und trifft dabei in einem Urwald die Prinzessin San, die von weißen Wölfen aufgezogen wurde und darum ebenso schön wie animalisch ist, ein unbezähmbarer Geist, genannt Mononoké. Sans Gegenspielerin ist Lady Eboshi, die wie eine dominante Femme fatale wirkt und den Wald für sich erobern möchte. Der Kampf ist unvermeidlich. - Regisseur Hayao Miyazaki wird der Kurosawa des Animationsfilms genannt. Davon zeugt auch "Prinzessin Mononoké", er verbindet furiose Kampfszenen mit Passagen wehmütigen Schmerzes, in denen "Animation" schon wieder wortgetreu als "Beseeltheit" zu verstehen ist.
Fr., 1.2. - 19.45 UhrSa., 2.2. - 22.00 UhrSo., 3.2. - 13.00 UhrMo., 4.2. - 19.45 Uhr
Liebe ist kälter als der Tod
Deutschland 1969 | Buch und Regie: Rainer Werner Fassbinder | 88 min. | s/w | mit Hanna Schygulla, Ulli Lommel, Rainer Werner Fassbinder.
In Fassbinders erstem Langspielfilm, der potentielle Verleiher z. B. mit langen Einstellungen erschreckte und darüber hinaus allgemein höchst improvisiert zustande kam, geht es um Franz, einem Zuhälter, der sich weigert, Gangster zu werden. Darum wird er von einem Syndikat zusammengeschlagen, das danach Bruno auf ihn ansetzt. Doch Franz liebt Bruno, will aber auch seine Freundin mit ihm teilen. Aber Bruno begeht als Berufskiller Morde, die er systematisch Franz anlastet. Schließlich planen sie einen Banküberfall. "Was übrig bleibt, wenn man diesen Film hier gesehen hat, das ist nicht, daß hier jemand sechs Leute ermordet hat, daß es hier ein paar Tote gegeben hat, sondern daß hier arme Leute waren, die nichts mit sich anfangen konnten, die einfach so hingesetzt wurden, wie sie sind, und denen keine Möglichkeit gegeben wurde - die einfach keine haben." (R.W. Fassbinder)
Sa., 2.2. - 20.00 UhrSo., 3.2. - 22.00 UhrMo., 4.2. - 22.15 Uhr
Der amerikanische Soldat
Deutschland 1970 | Buch und Regie: Rainer Werner Fassbinder | 80 min. | s/w | mit Karl Scheydt, Elga Sorbas, Jan George, Margarethe von Trotta, Hark Bohm, Ingrid Caven, Kurt Raab, Marquard Bohm, Rainer Werner Fassbinder, Ulli Lommel, Irm Hermann.
Drei Münchner Polizisten heuern den amerikanischen Berufskiller Ricky an, der ihnen mißliebige Leute beseitigen soll. Ricky erschießt sogleich auftragsgemäß einen Zigeuner, dann ein Mädchen, das mit Pornoheften und Informationen handelt, sowie deren Freund. Abends im Hotel möchte Ricky mit einem Mädchen schlafen, seine Auftraggeber schicken ihm Rosa, die Geliebte eines der drei Polizisten. Rosa verliebt sich in Ricky, doch Ricky erhält danach unvermittelt den Auftrag, sie umzubringen. Ricky zögert nicht. - "Die Gangster haben diesselben bürgerlichen Wünsche wie die Bürger. Darin liegt vielleicht auch der Unterschied zu den amerikanischen Gangsterfilmen, wo die Gangster in manchen Fällen wirkliche Outsider sind, während meine kleinen Gangster und Diebe im Grunde genommen in die Gesellschaft integriert sind." (R.W. Fassbinder)
So., 3.2. - 20.00 UhrDi., 5.2. - 22.00 UhrMi., 6.2. - 22.00 Uhr
Warnung vor einer heiligen Nutte
Deutschland 1970 | Buch und Regie: Rainer Werner Fassbinder | 103 min. | Farbe | mit Lou Castel, Eddie Constantine, Hanna Schygulla, Marquard Bohm, Rainer Werner Fassbinder, Ulli Lommel, Margarethe von Trotta, Kurt Raab, Ingrid Caven, Magdalena Montezuma, Werner Schroeter.
In einem Hotel am Meer wartet ein Film auf den Regisseur, den Star, das Material und das Geld. Die Stimmung ist so aufgekratzt wie gelangweilt. Als Regisseur und Star endlich eintreffen, beginnt das Chaos, dem der Herstellungsleiter Einhalt gebieten will, es aber damit erst recht vergrößert. Erst als der Regisseur in einer Rebellion des gesamten Teams zusammengeschlagen wird, kann die konstruktive Arbeit beginnen. "Ohne daß Sie es recht merken, ist aus dramatischer Hysterie und klischierter Leidenschaft etwas entstanden, was Sie nie recht greifen konnten, was den Grund ihrer Verwirrung ausmachte, was sie sündigen und beten ließ: der Film, der sie anzieht und sich ihnen entzieht, der Film- eine heilige Nutte." (R.W. Fassbinder)
Di., 5.2. - 19.45 UhrMi., 6.2. - 19.45 UhrDo., 7.2. - 22.00 Uhr
Bread and Roses
Großbritannien/Spanien/Frankreich/Deutschland/Schweiz 2000 | Regie: Ken Loach | 110 min. | Farbe | mit Pilar Padilla, Adrien Brody, Elpidia Carillo, George Lopez | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Das Reinigungsunternehmen "Angel" besitzt im Großraum L.A. eine marktführende Position. Doch das ist nur darum möglich, weil arbeitsrechtliche Vorschriften nicht eingehalten werden und das Personal unterbezahlt wird, zudem weder Urlaub noch Krankengeld bekommt. Bei "Angel" arbeiten Rosa sowie ihre Schwester Maya als Janitors, so werden diese Arbeiterinnen genannt. Maya ist erst seit kurzem dabei, sie kam als Mexikanerin illegal über die Grenze und hat keine andere Wahl. Bald trifft sie auf Sam, einen jungen Gewerkschaftler, der die Mißstände bei "Angel" aufdecken möchte. Maya verliebt sich in ihn und wird zu dessen Gefährtin im kommenden Arbeitskampf, ihre Schwester Rosa will davon überhaupt nichts wissen. Regisseur Ken Loach ("Riff Raff", "Land and Freedom", "My Name is Joe") hat sein Filme-Machen in den Dienst der Arbeiterklassen dieser Welt gestellt. Die Idee zu "Bread and Roses" kam ihm nachts an einer Bushaltestelle, als er den Putzfrauen aus Lateinamerika begegnete, wie sie von der Arbeit kamen. Der Film nahm sich dabei die tatsächlichen Arbeitskämpfe um "Justice for Janitors", die 1990 in Kalifornien ausbrachen, zur Vorlage.
Do., 7.2. - 19.45 UhrFr., 8.2. - 19.45 UhrSa., 9.2. - 19.45 UhrSo., 10.2. - 22.00 UhrMo., 11.2. - 19.00 UhrDi., 12.2. - 22.00 UhrMi., 13.2. - 19.15 Uhr
Die bitteren Tränen der Petra von Kant
Deutschland 1972 | Buch und Regie: Rainer Werner Fassbinder | 123 min. | Farbe | mit Margit Carstensen, Hanna Schygulla, Irm Hermann, Eva Mattes.
In einem Luxusappartement lebt die erfolgreiche Mode-Designerin Petra von Kant zusammen mit ihrer Assistentin und Dienerin Marlene, die wortlos alle Launen ihrer Chefin und Herrin über sich ergehen läßt. Dann verliebt sich Petra in die zehn Jahre jüngere Karin. Karin wiederum möchte von Petras Geld profitieren, nicht dafür aber ihre Freiheit aufgeben. Als Karins Mann plötzlich auftaucht, kehrt sie wieder zu ihm zurück. Petra verzweifelt, aber beginnt, zu verstehen: "Ich habe Karin gar nicht geliebt, ich habe sie nur besitzen wollen." "Ich bin Frauen gegenüber genauso kritisch wie Männern. Aber mir geht das eben so, daß ich das, was ich über die Gesellschaft sagen will, besser anhand von Frauenfiguren kann." (R.W. Fassbinder)
So., 10.2. - 13.00 UhrSo., 10.2. - 19.30 UhrSa., 16.2. - 19.30 Uhr
Adieu, plancher des vaches! - Marabus
Frankreich/Scheiz/Italien 1999 | Buch und Regie:: Otar Iosseliani | 117 min. | Farbe | mit Nico Tarielashvili, Lily Lavina, Philippe Bas, Mirabelle Kirkland, Otar Iosseliani, französisch-russisches Original mit deutschen Untertiteln | französisch-russisches Original mit deutschen Untertiteln.
Lange war es eher still um den aus Georgien stammenden Regisseur Otar Iosseliani ("Günstlinge des Mondes", "Zeit der Schmetterlinge"). Bis er mit "Briganten" und vollends "Marabus" wieder sein seltenes Talent für jene spezifische Mischung aus Poesie und Satire beweisen konnte, wie zum Beispiel auch 1999 als Stargast auf dem "Filmfestival Mannheim-Heidelberg". Einmal mehr nimmt Iosseliani in "Marabus" die High- oder, um im Bild des Tierreichs zu bleiben, Hai-Society auf's Korn, und wenn man es genau nimmt, braucht er das noch nicht einmal, sondern es reicht, sie mit ihren sinnlosen und gleichwohl in der Konsequenz vielfach schwerwiegenden Marotten zu porträtieren. Sie ist dabei nämlich wie der Marabu, ein "Stück Natur, das aussieht, als sei es von der Fantasie erfunden worden." (epd Film) Bunte Vögel und andere hohe Tiere, beflügelt im Geiste Chaplins und Jacques Tatis!
Di., 12.2. - 19.45 UhrMi., 13.2. - 22.00 Uhr
Angst essen Seele auf
Deutschland 1973 | Buch und Regie: Rainer Werner Fassbinder | 93 min. | Farbe | mit Brigitte Mira, El Hedi Ben Salem, Barbara Valentin, Irm Hermann, Rainer Werner Fassbinder, Karl Scheydt, Walter Sedlmayr, Marquard Bohm.
Die sechzigjährige Witwe Emmi, die als Putzfrau arbeitet, lernt in einer Gastarbeiterkneipe den viel jüngeren Marokkaner Ali kennen. Man tanzt miteinander, unterhält sich, geht zusammen nach Hause. Ali zieht bei Emmi ein und heiratet sie. Emmis Kinder, die Nachbarn sowie ihre Arbeitskolleginnen reagieren auf diese Ehe mit äußerster Ablehnung. Als dann jedoch dieser äußere Druck plötzlich nachläßt, werden im Gegenzug die inneren Spanungen zwischen Ali und Emmi deutlich. Schließlich hat Ali wieder Kontakt zu seiner früheren Geliebten, der Wirtin Barbara. Emmi will ihn zurückholen. - "Filme müssen irgendwann einmal aufhören, Filme zu sein, müssen aufhören, Geschichten zu sein und anfangen lebendig zu werden, daß man fragt, wie sieht das eigentlich mit mir und meinem Leben aus." (R.W. Fassbinder)
So., 17.2. - 13.00 UhrMi., 20.2. - 19.00 UhrDo., 21.2. - 20.00 Uhr
Solas
Spanien 1998 | Buch und Regie: Benito Zambrano | 98 min. | Farbe | mit Ana Fernández, Maria Galiana, Carlos Alvarez-Novoa | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
"Solas" handelt von Maria, einer jungen Frau, die ihrer durch Alkohol und Gewalt zerrütteten Familie in der spanischen Provinz entflohen ist, um in der Stadt nichts anderes zu finden, nämlich Erniedrigungen und die Momente fragwürdigen Glücks, wenn sie sich mit Alkohol berauscht. Unsentimental und gewissenhaft verfolgt Benito Zambranos international mit höchsten Preisen ausgezeichneter Erstlingsfilm die Geschichte eines Menschen, dem sich nahezu alles, was ihm begegnet, ins Unheil verkehrt, dessen Inneres aufgesogen wurde von einer Leere, die im Film allenfalls Gesten mit Hoffnung zu erfüllen vermögen: der Mutter, die, selbst bis zur Erschöpfung abgearbeitet und vom familiären Unheil zerstört, im Vorübergehen Gutes tut; einer Pflanze, die es wagt, in Marias Wohnung zu erblühen. "'Solas' ist ein Filmdebüt, aber es sieht aus wie die Summe eines Lebens." (Heike Kühn, epd-Film)
Do., 21.2. - 22.00 UhrFr., 22.2. - 20.00 UhrSa., 23.2. - 20.00 UhrSo., 24.2. - 22.00 Uhr
Fontane Effie Briest
Deutschland 1972-74 | Buch und Regie: Rainer Werner Fassbinder | 141 min. | s/w | mit Hanna Schygulla, Wolfgang Schenck, Karlheinz Böhm, Ulli Lommel, Irm Hermann, Hark Bohm, Karl Scheydt, Eva Mattes.
"Mich ekelt, was ich getan. Aber mehr noch ekelt mich eure Tugend! Weg mit euch! Ich muß leben!" Effi Briest wird mit siebzehn Jahren an den zwanzig Jahre älteren Baron von Innstetten verheiratet, einen hrgeizigen Mann, von dem sie sich nicht geliebt fühlt. Dann lernt Effi Major Crampas kennen, eine Beziehung zwischen Freundschaft und Leidenschaft füreinander entsteht. Sie endet, als Effi mit ihrem Gatten nach Berlin zieht. Doch Jahre später entdeckt dieser Briefe, die Effi von Crampas erhalten hat. Er fordert diesen zum Duell und tötet ihn. Gleichzeitig verstößt er Effi. Ihr Lebenswille erlischt. "Dies ist kein Frauenfilm, sondern ein Film über Fontane, über die Haltung eines Dichters zu seiner Gesellschaft. Es ist kein Film, der eine Geschichte erzählt, sondern es ist ein Film, der eine Haltung nachvollzieht. Es ist die Haltung von einem, der die Fehler und Schwächen seiner Gesellschaft durchschaut und sie auch kritisiert, aber dennoch diese Gesellschaft als die für ihn gültige anerkennt." (R.W. Fassbinder)
So., 24.2. - 13.00 UhrSo., 24.2. - 19.00 UhrDo., 28.2. - 19.00 Uhr
Leben auf Probe
Deutschland 1998 | Buch und Regie: Klaus Klingenfuss | 120 min. | Video, Farbe | mit Wolfram Ehrenfried, Jael Kegler, Bernd Reindell.
Mo., 25.2. - 19.45 Uhr
Die Ehe der Maria Braun
Deutschland 1978 | Regie: Rainer Werner Fassbinder | 120 min. | Farbe | mit Hanna Schygulla, Klaus Löwitsch, Ivan Desny, Günter Lamprecht, Elisabeth Trissenaar, Michael Ballhaus, Hark Bohm, Rainer Werner Fassbinder.
Hermann und Maria Braun heiraten mitten im zweiten Weltkrieg. Nach Kriegsende heißt es, Hermann Braun sei gefallen. Maria beginnt ein Verhältnis mit dem schwarzen G.I. Bill. Dann kommt Hermann plötzlich aus der Gefangenschaft nach Hause. Maria erschlägt Bill, Hermann nimmt die Schuld auf sich und geht ins Gefängnis. Maria wird die Geliebte des Fabrikanten Oswald. Als Hermann wieder aus dem Gefängnis entlassen wird, bleibt er bis zu Oswalds Tod dennoch verschwunden, denn beide Mäner haben einst einen Vertrag geschlossen, demnach Hermann zu Oswalds Lebzeiten auf Maria verzichtet, sie beide jedoch danach als dessen Erben eingesetzt werden. Aber es gibt zwischen Hermann und Maria kein glückliches Ende. "Für mich sind Frauen nicht nur dazu da, Männer in Gang zu setzen, diese Objektfunktion haben sie nicht... Ich zeige eben, daß die Frauen mehr als Männer gezwungen sind, zu zum Teil ekelhaften Mitteln zu greifen, um dieser Objektfunktion zu entgehen." (R.W. Fassbinder)
Mo., 25.2. - 22.00 UhrMi., 27.2. - 19.45 UhrDo., 28.2. - 21.45 Uhr
Harry, un ami qui vous veut du bien - Harry meint es gut mit dir
Frankreich 2000 | Regie: Dominik Moll | 123 min. | Farbe | mit Laurent Lucas, Sergi Lopez, Mathilde Seigner, Sophie Guillemin | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Michel ist ein lieber Kerl, aber fürchterlich gestreßt, denn er will es allen recht machen. Die Ferien haben begonnen, mit Ehefrau und drei Töchtern steht er im Stau auf der Autobahn und hat ein schlechtes Gewissen, weil er seine Eltern nicht besuchen konnte. Auf einer Autobahnraststätte begegnet er einem fremden Mann, der sich als sein alter Schulfreund Harry entpuppt. Harry lebt ganz anders, er hat geerbt und kann tun und lassen, was er will. Ein sonderbarer Typ, der langsam auf Michel Einfluß nimmt, vor allem soll Michel wieder mit dem Schreiben anfangen. Man kann eigentlich nichts dagegen haben, wenn ein alter Freund einem hilft, alte Talente wieder zu entdecken, aber Harry pflegt egomanisch für andere zu entscheiden und Schwierigkeiten aller Art dabei rigoros aus dem Weg zu räumen. - Regisseur Dominik Moll schuf einen ironischen Thriller, der sich in seinen besten Momenten von seinem Vorbild Hitchcock inspiriert zeigt.
Di., 26.2. - 19.45 UhrMi., 27.2. - 22.00 Uhr
Citizen Kane
USA 1941 | Buch, Regie und Produktion: Orson Welles | 117 min. | s/w | mit Orson Welles, Harry Shannon, Agnes Moorhead, Joseph Cotten, George Coulouris, Prädikat: besonders wertvoll | deutsche Fassung.
Nach dem Vorbild des "Zeitungszaren" Hearst zeigt "Citizen Kane" den unaufhaltsamen Aufstieg eines in seinen Überzeugungen äußerst anpassungsfähigen, aber auch höchst ehrgeizigen Zeitungsverlegers, der die Macht der Presse erkennt und selbst immer mächtiger wird, zuletzt aber völlig vereinsamt in seiner festungsähnlichen Traumvilla stirbt. Erzählt wird diese exemplarische Geschichte vom amerikanischen Traum und Albtraum in einer komplizierten Rückblendentechnik: Ein Reporter recherchiert über Kanes Vergangenheit, um das berühmte Rätsel zu lösen, was sich hinter dem Wort "Rosebud" verbirgt. "Citizen Kane" ist in geradezu jeder Einstellung verewigte Filmgeschichte. Der damals erst 24jährige Orson Welles hat damit den Film endgültig zu dem werden lassen, wovon er heute immer noch zählt, nämlich die exemplarische Kunstform des 20. Jahrhunderts zu sein. Entsprechend rangiert der Film nach wie vor auf Kritikerlisten stets unangefochten an der Spitze der "besten Filme", genauso einsam wie sein historisches Vorbild.
Fr., 1.3. - 19.45 UhrSa., 2.3. - 19.45 UhrSo., 3.3. - 22.00 UhrMo., 4.3. - 22.00 Uhr
Wilde Erdbeeren
Schweden 1957 | Buch und Regie: Ingmar Bergmann | 92 min. | s/w | mit Victor Sjöström, Bibi Andersson, Ingrid Thulin, Gunnar Björnstrand, Max von Sydow, Gunnel Lindblom, Prädikat: besonders wertvoll | deutsche Fassung.
Im Verlauf einer Autofahrt zieht ein beruflich durchaus erfolgreicher Medizinprofessor die bittere Bilanz seines Lebens, seiner persönlichen Niederlagen, der Opfer, die es erforderte. "Wilde Erdbeeren" ist einer der berühmtesten Filme Ingmar Bergmans, gedreht in einem suggestiven, surrealen Stil. Beispielhaft entfaltet er die großen Themen des schwedischen Regisseurs: über die Liebe, den Glauben, den Tod.
Fr., 1.3. - 22.00 UhrSo., 3.3. - 13.00 UhrSo., 3.3. - 20.00 UhrMo., 4.3. - 20.00 Uhr
Total Recall - Die totale Erinnerung
USA 1990 | Regie: Paul Verhoeven, nach einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick | 113 min. | Farbe | mit Arnold Schwarzenegger, Rachel Ticotin, Sharon Stone, Ronny Cox | deutsche Fassung.
"Seine tricktechnischen Leistungen sind die einzige Originalität des inhaltlich epigonalen und uninspirierten Films, der die wirre Erlösergeschichte um falsche Identitäten lediglich ausbreitet, um eine rabiate Action-Maschinerie zu entfesseln." (Lexikon des internationalen Films) Daß dieser Film nicht unbedingt den Beifall der Filmkritik fand, verdient keinen besonderen Kommentar. Bei Comics spricht man auch selten von Meisterwerken von weltliterarischem Rang! Und sei es als gelungener, greller Comic, sei es als Abenteuer film mit intellektuellem Touch oder beides zugleich fand "Die totale Erinnerung" auch unter anspruchsvolleren Freunden der Science fiction seine Fürsprecher. Nach "Blade Runner" wurde hier nämlich erneut der Versuch unternommen - und vielleicht mit mehr Erfolg -, eine Geschichte Philip K. Dicks, jenes unübertroffenen Altmeisters des Genres, zu verfilmen. In ihrem Mittelpunkt steht ein einfacher Bauarbeiter, der seinem müden Dasein entfliehen und um alles in der Welt einmal auf den Mars reisen möchte. Daran hindern ihn nicht allein seine familiären Verpflichtungen, sondern vor allem auch das Geld. So kommt das Angebot einer neu gegründeten Firma, statt der realen Reise einfach die Erinnerung daran zu verkaufen, gerade recht. Doch irgendetwas scheint dabei mächtig schiefzulaufen. Oder werden etwa seine Träume wahr?
Di., 5.3. - 19.45 UhrMi., 6.3. - 19.45 UhrDo., 7.3. - 22.00 UhrSo., 10.3. - 18.45 Uhr
Moebius
Argentinien 1996 | Regie: Gustavo Mosquery und Kollektiv, nach einem Roman von A.J. Deutsch | 88 min. | Farbe | mit Guillermo Angelelli, Roberto Carnaghi, Jorge Petraglia, Anabella Levy | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
U 36 ist abhanden gekommen, mit 36 Insassen, nein, kein U-Boot, sondern eine Metro in Buenos Aires. Alle Suchaktionen bleiben vergeblic. Bis David Pratt, ein Mathematiker, mit den Nachforschungen beauftragt wird. Ihm kommt ein unglaublicher Verdacht: Könnte die U-Bahn in einer Art Moebius-Schleife in eine andere Dimension hinübergewechselt haben? - Eine ebenso philosophische wie politische Fabel, packend inszeniert von einer Filmklasse der Hochschule für Film: U 36 verschwindet an der Haltestell "Plaza de Mayo", und am Ende betritt Pratt die Metro-Station "Jorge Luis Borges", benannt nach dem Altmeister tiefgründiger Labyrinthe.
Di., 5.3. - 22.00 UhrMi., 6.3. - 22.00 UhrDo., 7.3. - 20.00 UhrFr., 8.3. - 20.00 Uhr
La saison des hommes - Zeit der Männer, Zeit der Frauen
Tunesien/Frankreich 2000 | Regie: Moufida Tlatli | 124 min. | Farbe | mit Rabiaah ben Abdallah, Sabah Bouzouita, Ghalia Ben Ali, Hend Sabri, Ezzedine Gouennoun, Mouna Noureddine.
Aicha ist eine moderne, selbstbewußte Frau, die mit ihrem Mann und den drei Kindern in bescheidenen Verhältnissen auf der tunesischen Insel Djerba lebt. Doch was sie und was aus ihrer Familie geworden ist, mußte sich Aicha in Jahren der Entbehrung und Selbstbehauptung erkämpfen. Der Film geht zurück in die Zeit, in der die achtzehnjährige Aicha mit ihrem Mann Said, den sie liebt, verheiratet wurde, der kein anderes Auskommen sah, als elf Monate im Jahr in der Hauptstadt Tunis als Teppichhändler zu arbeiten. Auf die einmonatige Zeit der Männer folgte die Zeit der Frauen: mit der Schwägerin, deren Mann nach Frankreich ging, um nie wiederzukehren, mit der tyrannischen Schwiegermutter... - Aus der Sicht einer Frau gibt Moufida Tlatli, bekannt geworden bereits durch ihren ersten Spielfilm "Palast des Schweigens", ein Psycho- und Soziogramm der tunesischen Gesellschaft, die, hin- und hergerissen zwischen Tradition und Moderne, ihre Kraft aus starken Persönlichkeiten wie der Hauptfigur dieses Films bezieht.
Mo., 11.3. - 19.00 Uhr
Beruf: Reporter
Italien/Frankreich/Spanien 1973 | Regie: Michelangelo Antonioni | 125 min. | Farbe | mit Jack Nicholson, Maria Schneider, Ian Hendry | deutsche Fassung.
Ein Reporter, der an seiner Arbeit scheitert, schlüpft in die Identität eines Verstorbenen. Quer durch Europa und Afrika reist er zu dessen Terminen, wodurch er unmittelbar ins Zentrum des internationalen Waffenhandels gerät. Begleitet von einer jungen Frau, die er unterwegs trifft, zieht sich die Schlinge seiner Verfolger immer enger. - In "Beruf: Reporter" gelingt es Altmeister Michelangelo Antonioni, das Thema der Entrfremdung und des Leerlaufs der Zeit in einem hochpolitischen Kontext anzusiedeln. Wie in seinem früheren Film "Blow up" geht es dabei auch um die Frage nach der Darstellbarkeit der Wirklichkeit. So entstand ein "intimistischer Abenteuerfilm", (Antonioni) der aufgrund vieler Szenen, so der siebenminütigen Kamerafahrt am Ende, Aufsehen erregte. "Antonionis schönstes filmisches Gemälde und sicherlich eine der atemberaubendsten optischen Reisen, die je gedreht wurden." (Newsweek)
Fr., 15.3. - 19.30 UhrSa., 16.3. - 19.30 UhrSo., 17.3. - 22.15 UhrMo., 18.3. - 19.30 Uhr
Nostalghia
Italien 1982 | Regie: Andreij Tarkowskij, Musik: Ludwig van Beethoven, Claude Debussy, Giuseppe Verdi, Richard Wagner | 130 min. | Farbe und s/w | mit Oleg Jankowski, Domiziana Giordano, Erland Josephson | deutsche Fassung.
Der Schriftsteller Andrej Gortschakow reist nach Italien, um Material für eine Oper über Pavel Sosnowskij zu sammeln. Sosnowskij lebte im 18. Jahrhundert und wurde, obwohl Leibeigener, aufgrund seiner musikalischen Begabung von seinem Gutsherrn zum Studium nach Italien geschickt. Von jener spezifisch russischen Form des Heimwehs und einer tiefen Melancholie erfaßt, kehrte er schließlich in seine Heimat zurück, wo er sich später erhängte. Während seiner Reise gerät Gortschakow in die gleiche Gemütsverfassung wie zuvor Sosnowskij. Anlaß dafür wird ihm über seine Fremdheit im Ausland hinaus die Beobachtung der Entfremdung zwischen den Menschen. Einzig die Bekanntschaft mit einem Mann, der sich mit seiner Familie über Jahre hinweg vor aller Welt verschlossen hielt, scheint ihm einen Weg zu weisen. - "Nostalghia" ist der erste Film, den Andrej Tarkowskij außerhalb seiner Heimat drehte, die Passion eines Künstlers inmitten einer materialistischen, sinnentleerten Welt, die vor dem Hintergrund seines eigenen Lebens einen beklemmend-autobiografischen Aspekt gewinnt.
So., 17.3. - 13.00 UhrSo., 17.3. - 19.45 UhrMo., 18.3. - 22.15 UhrDi., 19.3. - 18.45 UhrDo., 21.3. - 22.00 Uhr
Heidelberg-Filmabend
Deutschland .
Vorhang auf für die neuesten Heidelberger Produktionen auf Video, unter anderem Norbert Ahlers' und Stefan Friedels Kurzfilm "Tunnelposten", einen knallharten Kriegs- oder besser Antikriegsfilm! Das genaue Programm steht heute noch nicht fest. Wer noch Interesse hat, Filmbeiträge einzureichen, wende sich bitte an unsere Aktive Medienarbeit unter 978920!
Mi., 20.3. - 20.00 Uhr
Die Ewigkeit und ein Tag
Griechenland/Frankreich/Italien 1998 | Regie: The Angelopoulos | 134 min. | Farbe | mit Bruno Ganz, Isabelle Renaud, Achilleas Skevis, Despina Bebedeli | griechisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der todkranke Schriftsteller Alexander weiß, daß er, wenn er diesen Tag, wie fest vereinbart, ins Krankenhaus geht, niemals zurückkehren wird. So ordnet er nochmals seine Angelegenheiten, geht mit seinem Hund spazieren, besucht seine Tochter... Doch es ist ein Tag voller berührender Zufälle. Vor allem trifft Alexander bei der Fahrt durch die Stadt einen kleinen albanischen Jungen, der kaum ein Wort Griechisch versteht, sich mit Schwarzarbeit durchschlägt, in ständiger Furcht vor der Polizei. Sowenig Zeit Alexander bleibt, sieht er sich doch plötzlich einer neuen Verantwortung gegenüber, einem letzten Tag, der neu ist wie kaum einer zuvor. "Was zählt am Ende eines Lebens? Würde man die Themen dieses Films benennen, man käme zu ganz allgemeinen Konzeptionen: die Vergänglichkeit des Daseins, die Flüchtigkeit des Glücks, die Schwierigkeit menschlicher Beziehungen. Doch die blassen Begriffe taugen nicht, denn Angelopoulos erforscht diese Themen voller Poesie und ganz konkret. Von seinem Film geht ein Zauber aus, der tagelang anhalten kann." (Karlheinz Oplustil, epd-Film)
Do., 21.3. - 19.30 UhrFr., 22.3. - 19.30 UhrSo., 24.3. - 13.00 UhrMo., 25.3. - 22.00 Uhr
Augenblicke - Kurzfilme im Kino
Diverse .
Zusätzlich zu den Kurzfilmen, die bei uns in allwöchentlichem Wechsel im Vorprogramm gezeigt werden, schließlich diesen Monat auch den Heidelberg-Filmen vom 20.3. freuen wir uns, Ihnen dank der Initiative der "Film- und Bildstelle" der Erzdiözese Freiburg auch dieses Jahr im März wieder ein besonderes Kurzfilmprogramm vorstellen zu können, 10 ausgewählte, insgesamt knapp zwei Stunden lange Filme, die auf Festivals im letzten Jahr besonders auffielen. Aus Deutschland zu sehen sind "Pas de deux" von Florian Baxmeyer, "Paranoia" von Peter Kocyla, "Das Taschenorgan" von Carsten Strauch, "Nebel" von Matthias Müller, "Neulich 2" von Jochen Kuhn und "Ich muß gehen" von Florian Mischa Böder. Aus der internationalen Produktion stammen "Music for one apartment and six drummers" von Ola Simonsson und Johannes Stjörne Nilsson, Schweden, "Emo - Mutter" von Jyri Kähönen, Finnland, "Echo" von Frédéric Roullier-Gall, Belgien, und "It could be you" von Ed Taifan, Großbritannien. Ein Programm, lustig wie traurig, nachdenklich und furchterregend - vielfältig eben wie es nur ein erstklassiges Kurzfilmprogramm sein kann!
Sa., 23.3. - 20.00 Uhr
As I was moving ahead occasionally I saw brief Glimpses of Beauty
USA 2000 | Regie: Jonas Mekas | 288 min. | Farbe | englische Originalfassung.
Jonas Mekas, 1922 in Litauen geboren ,lebt seit 1949 in New York, wo er mit seinen Filmen und durch die Herausgabe der Zeitschrift "Film Culture" sowie die Gründung der "New American Cinema Group" zu einem der bedeutendsten unabhängigen Filmemacher der USA und Repräsentanten der Underground-Kultur wurde. Über Jahrzehnte hinweg hat er auf experimentelle Weise Kultur und Alltag in New York auf Film gebannt, immer wieder gerieten Freunde wie Allen Ginsberg oder Andy Warhol vor seine Kamera. "As I was moving ahead", begeistert gefeiert auf der Berlinale 2001, ist dabei wie die Essenz seines Filmschaffens und einer bewegten, verloren erscheindenden Zeit in New York, der Hauptstadt der westlichen Welt, eine wahre "wiedergefundene Zeit". Material aus zwei Jahrzehnten hat Mekas für den Film montiert und mit Kommentaren versehen. Entstanden ist so ein "ultimativer Dogma-Film, lange bevor Dogma ins Leben gerufen wurde." (Jonas Mekas)
So., 24.3. - 18.00 Uhr
Chronik der Anna Magdalena Bach
Deutschland 1967 | Buch und Regie: Jean-Marie Straub und Danièle Huillet, Musik: Johann Sebastian Bach | 94 min. | s/w | mit Gustav Leonhardt, Christiane Lang, Kathrien Leonhardt, Prädikat: besonders wertvoll.
Es gibt viele Spielfilme über Künstler und Musiker. Zumeist tritt aber ihr Werk, durch das sie eigentlich Bekanntheit erlangten, hinter den ihrer Biografie entlehnten Konflikten stark zurück. Die "Chronik der Anna Magdalena Bach" ist dagegen der avancierte und stilistisch eigenwillige Versuch zweier maßgebender Regisseure des "Neuen deutschen Films", einen nahezu rein musikalischen Film zu drehen. In der hermetischen Welt eines Musikzimmers entfaltet der Film den Kosmos einer Existenz, die wesentlich in ihrer Musik aufgeht, einer Musik, die Johann Sebastian Bach im Film mühsam den Zeitumständen, vor allem den Anforderungen seiner Arbeitgeber abzuringen hat. Die "Chronik" seiner Frau, aus deren Perspektive der Film gewissermaßen gedreht wurde, ist dabei freilich eine Fiktion. Das "Kuratorium junger deutscher Film" versagte dem Film seinerzeit seine Förderung. Heute steht er als einer der bleibenden Klassiker des westdeutschen Nachkriegskinos in Ansehen.
Mo., 25.3. - 20.00 UhrDi., 26.3. - 22.15 Uhr
Opfer
Schweden/Frankreich 1985 | Buch und Regie: Andreij Tarkovskij | 149 min. | Farbe | mit Erland Josephson, Susan Fleetwood, Valérie Mairesse, Allan Edwall, Gudrun Gisladottir | deutsche Fassung.
Ein Künstler, der sich in die Abgeschiedenheit einer schwedischen Insel zurückgezogen hat, erhält anläßlich seines Geburtstages Besuch von Verwandten und Freunden. Doch von Anfang an kommt keinerlei Festtagsstimmung auf, im Gegenteil überwiegt eine beklemmende Stimmung, die sich zunehmend verdüstert. Bis am Abend im Rundfunk plötzlich verstümmelte Nachrichten zu hören sind, von einer Katastrophe, mit der, so präsent sie war, doch kaum jemand gerechnet hatte: vom atomaren Krieg. Gibt es eine Möglichkeit, den Weltuntergang aufzuhalten, ja rückgängig zu machen? - "Opfer" ist weit mehr als ein Appell an die politische Vernunft, vorgetragen zu einer Zeit, in der das Wettrüsten zwischen Ost und West aufgrund des NATO-Doppelbeschlusses in eine neue Runde ging. Auf radikale und poetische Weise stellt dieser Film die Frage, ob nicht die Katastrophe die logische Konsequenz einer Lebensweise ist, wie sie Tarkovskij in diesem letzten Film, den er vor seinem Tod vollenden konnte, in Ibsenscher Unerbittlichkeit vorführt.
Mi., 27.3. - 19.00 UhrDo., 28.3. - 22.00 UhrFr., 29.3. - 19.00 UhrSa., 30.3. - 19.00 Uhr
2001 - A Space Odyssey
Großbritannien 1965-68 | Buch, Produktion und Regie: Stanley Kubrick, Musik: Aram Khatschaturian, Richard Strauß, Johann Strauß, György Ligeti | 160 min. | Farbe | mit Keir Dullea, Gary Lockwood, William Sylvester | englische Originalfassung.
Kaum ein Film dürfte sich mehr "Zwischen Zeit und Ewigkeit" - so das diesjährige Thema des Heidelberger Frühlings - bewegen als dieser, einer der meistdiskutierten Filme überhaupt, ein Film, der in jeder Hinsicht, technisch wie formal und dabei nicht nur für das Genre der Science fiction, Grenzen sprengte und Maßstäbe setzte, die über das Jahr 2001 fortdauern. Die Geschichte, die Stanley Kubrick in seinem nahezu monomanischen Epos erzählt, ist dabei nichts weniger als die Menschheitsgeschichte, von ihren frühesten Ursprüngen bis in die Zukunft, ja Unendlichkeit, wie das letzte, rätselhafte Kapitel des Films überschrieben ist, mit dem der Film an seinen Anfang zurückkehrt. "2001" ist dabei nicht allein eine "technische Utopie", sondern zugleich ein Film über die Technik, die in ihm den Menschen zuerst - das Töten erlaubt. Ein Film voller Ironie und Zynismus, nicht zuletzt aber auch ein sehr musikalischer Film, in dem auf meisterhafte Weise Bild, Ton und Musik ineinandergreifen.
So., 31.3. - 13.00 UhrSo., 31.3. - 19.00 UhrMo., 1.4. - 20.00 UhrDi., 2.4. - 20.00 UhrMi., 3.4. - 20.00 Uhr
Suzhon He - Suzhou River
China/Deutschland 2000 | Buch und Regie: Ye Lou | 83 min. | FarbeF | mit Xun Zhou, Hongsheng Jia, Zhongkai Hua, Anlian Yao, An Nai | chinesisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mitten durch Shanghai fließt der Suzhou River, schwer verseucht, da er von den Abwässern und Kloaken der angrenzenden Industriekomplexe Zulauf bekommt. Ein Videofilmer wird nun damit beauftragt, die Menschen an diesem Fluss zu porträtieren, eine Bar beispielsweise, die als Attraktion in einem Aquarium eine blonde Meerjungfrau namens Meimei hat. Unsere rheinische Lorelei lässt grüßen. Der Videofilmer verliebt sich in sie und entwickelt um sie herum eine Geschichte über eine amour fou zwischen einem Motorradkurier und der Tochter eines reichen Schmugglers. Regisseur Ye Lou, Jahrgang 1965, orientierte sich in seinem Film an Godard ähnlich wie an Hitchcock oder an Jean Vigos "L'Atalante". Sein Film wurde in Shanghai gedreht, in Berlin geschnitten, in Peking gemischt, um dann auf dem Rotterdam Filmfestival mit dem ersten Preis ausgezeichnet zu werden. "Ein wunderbares Filmmärchen (epd Film), unbeschwerte Nouvelle Vague aus China.
Do., 4.4. - 20.00 UhrDo., 4.4. - 22.00 UhrMo., 8.4. - 19.45 UhrDi., 9.4. - 20.00 UhrMi., 10.4. - 22.00 Uhr
Takhte Siah - Schwarze Tafeln
Iran/Italien 2000 | Regie: Samira Makhmalbaf | 84 min. | Farbe | mit Bahman Ghobadi, Said Mohamadi, Behnaz Jafari | perisches Original mit deutschen Untertiteln.
Samira Makhmalbafs zweiter Spielfilm beginnt mit einer strengen Bildkomposition in Schwarz, Ocker und Blau: Dunkel gekleidete Männer tragen schwere Tafeln durch eine Gebirgslandschaft, darüber klarer Himmel. Es sind zwei Lehrer, die im Grenzland zwischen Iran und Irak nach Schülern suchen. Ein aussichtsloses Unterfangen in Zeiten des Krieges. Darum trifft der eine auf jugendliche Schmuggler, der andere lediglich auf alte Männer, die noch einmal ihr Dorf sehen wollen. Die Schultafeln der beiden Lehrer werden dabei zur Metapher des Films, der sich immer zwischen der grausamen Wirklichkeit und ihrer Überhöhung bewegt. Das Handwerkszeug des Lehrers dient beispielsweise jäh als Schutz gegen Granatsplitter oder dann wiederum als Trage für Alte und Kranke: "ein überwältigender Film, ohne jeden Funken Larmoyanz" (epd Film), bei dem zuletzt die Schönheit zu ihrem Recht kommt.
Fr., 5.4. - 19.45 UhrSa., 6.4. - 19.45 UhrSo., 7.4. - 13.00 UhrSo., 7.4. - 19.45 UhrDi., 9.4. - 22.00 Uhr
Je rentre á la maison - Ich geh' nach Hause
Frankreich/Portugal 2001 | Buch und Regie: Manoel de Oliveira, Kamera: Sabine Lancelin | 90 min. | Farbe | mit Michel Piccoli, Antoine Chappey, Catherine Deneuve, John Malkovich | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Gilbert Valence ist ein Nestor der Bühne, prädestiniert für die großen Altersrollen der Theater-Weltliteratur wie zum Beispiel den lächerlichen Herrscher in Ionescos "Der König ist tot.". Michel Piccoli spielt nicht diesen alten Schauspieler, er lebt ihn. Zugleich aber ist Gilbert Valence auch das Alter ego des mittlerweile 92jährigen Regisseurs Manoel de Oliveira. In seinem jüngsten Film zeigt er wie ein alter Mann, der mit dem Leben schon abgeschlossen zu haben scheint, durch einen Schicksalsschlag endgültig aus der Bahn geworfen wird. Nach der Vorstellung teilt man ihm mit, sowohl seine Frau als auch seine Tochter wie auch sein Schwiegersohn seien durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Er hat nur noch seinen Enkel sowie seine Haushälterin. Mit ihnen versucht er sich nun, die ihm noch verbleibende Lebenszeit zu vertreiben. Dann bekommt er ein Angebot, in einer Verfilmung des James Joyce Romans "Ulysses" die Rolle des Buck Mulligan zu spielen. Doch er versagt. "Je rentre à la maison" fällt aus der üblichen Filmproduktion durch die notorische Eigenwilligkeit des Regisseurs heraus. Manoel de Oliveira präsentiert sich wieder einmal darin als beharrlicher Verteidiger der Langsamkeit- es dominieren etwa lange Einstellungen von den Theaterproben- sowie als Virtuose der Beiläufigkeit. "Ein gelungenes Alterswerk" urteilte epd Film, aber das müsste im Fall Oliveira fast für ein Drittel seiner Filme gelten.
Di., 16.4. - 20.00 UhrMi., 17.4. - 20.00 UhrDo., 18.4. - 20.00 Uhr
La fiebre del loco - Loco-Fieber
Chile/Spanien/Mexiko 2001 | Regie: Andrés Wood | 90 min. | Farbe, 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
"Loco" heißt verrückt. "Loco" heißt aber auch eine besondere Muschelart, nach der die Leute in einer bestimmten Gegend im Süden Chiles verrückt sind.. Dieser Muschel werden aphrodisische Wirkungen nachgesagt. Dies löst eine Jagd nach der Muschel aus...
Fr., 19.4. - 19.30 UhrDi., 30.4. - 19.30 Uhr
Amores Perros
Mexiko 2000 | Regie: Alejandro Gonzáles Iñárittu | 154 min. | Farbe | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 20.4. - 14.30 UhrSo., 21.4. - 14.30 UhrDi., 23.4. - 21.30 UhrMi., 24.4. - 21.30 Uhr
El caso Pinochet - Der Fall Pinochet
Chile/Frankreich/Spanien/Belgien 2001 | Dokumentarfilm von: Patricio Guzmán | 110 min. | Farbe, 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Sa., 20.4. - 17.30 UhrSo., 21.4. - 22.00 Uhr
Der Radfahrer von San Christobal
Deutschland 1988 | Regie: Peter Lilienthal | 87 min. | Farbe, 35mm.
Sa., 20.4. - 19.30 Uhr
Urbania
Brasilien 2001 | Regie: Flavio Frederico | 70 min. | Farbe, 35mm | portugiesisches Original mit englischen Untertiteln.
So., 21.4. - 17.30 UhrMo., 22.4. - 22.00 Uhr
Perfume De Violetas - Nadie te oye - Veilchenparfüm- Niemand hört dich
Mexiko 2000 | Regie: Maryse Sistach | 90 min. | Farbe, 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
So., 21.4. - 19.30 UhrMo., 22.4. - 17.30 Uhr
Taxi - Un encuentro - Begegnung im Taxi
Argentinien 2000 | Regie: Gabriela David | 93 min. | Farbe, 35mm | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 22.4. - 19.30 UhrDi., 23.4. - 17.30 Uhr
Domesticas - Bedienstete
Brasilien 2001 | Dokumentarfilm von: Fernando Meirelles und Nando Olival | Farbe, 35mm.
Di., 23.4. - 19.30 UhrMi., 24.4. - 17.30 Uhr
Latitude Zero - Breitengrad Null
Brasilien 2000 | Regie: Toni Venturini | 85 min. | Farbe, 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Mi., 24.4. - 19.30 UhrDo., 25.4. - 17.30 Uhr
3 Noches - 3 Nächte
Venezuela 2001 | Regie: Fernando Venturini | 105 min. | Farbe, 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Do., 25.4. - 19.30 UhrFr., 26.4. - 17.30 Uhr
Tocá para mi - Spiel für mich
Argentinien 2000 | Regie: Rodrigo Fürth | 102 min. | Farbe, 35mm | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 25.4. - 22.00 UhrFr., 26.4. - 22.00 UhrSa., 27.4. - 15.30 UhrSo., 28.4. - 15.30 Uhr
Bastardos en el Paraiso - Bastarde im Paradies
Chile/Schweden 2000 | Regie: Luis L. Vera | 110 min. | Farbe, 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Fr., 26.4. - 19.30 UhrSa., 27.4. - 17.30 Uhr
La Libertad - Die Freiheit
Argentinien 2001 | Regie: Lisandro Alonso | 73 min. | Farbe, 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Sa., 27.4. - 19.30 Uhr
Moro no Brasil - Ich lebe in Brasilien
Finnland/Brasilien/Deutschland 2002 | Dokumentarfilm von: Mika Kaurismäki | 105 min. | Farbe, 35mm | portugiesisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 27.4. - 22.00 UhrSo., 28.4. - 22.00 UhrMo., 29.4. - 22.00 UhrDi., 30.4. - 22.00 Uhr
Neruda, todo el Amor ; Sueños de Hielo - Neruda, die ganze Liebe ; Träume aus Eis
Chile | 80 min. | S-VHS, 16mm | spanische Originalfassung.
So., 28.4. - 17.30 Uhr
La Virgen de los Sicarios
Kolumbien 2000 | Regie: Barbet Schröder | 97 min. | Farbe, 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
So., 28.4. - 19.30 Uhr
Neruda, todo el Amor ; Ardiente Pacienca - Neruda, die ganze Liebe ; Mit brennender Gedult
Südamerika 1990 | 90 min. | S-VHS, 16mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Mo., 29.4. - 17.30 UhrDi., 30.4. - 17.30 Uhr
Y tu Mamá tambien - ... mit deiner Mutter auch
Mexiko 2001/2002 | Regie: Alfonso Cuarón | 105 min. | Farbe, 35mm | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 29.4. - 19.30 Uhr
Jakob der Lügner
DDR/CSSR 1975 | Regie: Frank Beyer, Buch: Frank Beyer und Jurek Becker nach seinem gleichnamigen Roman | 100 min. | Farbe | mit Vlastimil Brodsky, Erwin Geschonneck, Henry Hübchen, Armin Mueller-Stahl.
In einem jüdischen Ghetto irgendwo in Osteuropa zur Zeit der deutschen Okkupation hört Jakob in einem Radiosender, der aber von der Gestapo betrieben wird, daß die "Russen zwanzig Kilometer vor Bezanika stehen." Frank Beyer, einer der profiliertesten Regisseure der DDR, kommentiert: "Die Rote Armee auf dem Vormarsch, das ist eine Nachricht, die neuen Lebensmut geben könnte. Aber die Umstände, unter denen Jakob sie erfahren hat, sind so unwahrscheinlich, daß man ihm nicht glauben würde. So muß Jakob lügen. Er sagt, er besitze ein Radio. Nun verbreitet sich die Nachricht in Windeseile im Ghetto. Jakob gerät in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Es beginnt sein tragikomischer Leidensweg. Die Selbstmorde im Ghetto hören auf. Hoffnung breitet sich aus. Und Jakob sieht, daß die Hoffnung unter Umständen wichtiger sein kann als ein Stück Brot." "'Jakob der Lügner', Beyers erste Arbeit in Farbe, ist ein sehr sanfter, stiller Film, der, bar jeder Larmoyanz, den Ghetto-Alltag mit kurzen retrospektiven Glücks-Visionen konfrontiert, bonbonfarbenen Träumen voller Naivität und Sehnsucht. Das reale Grauen der Ghetto-Existenz ist nur sparsam angedeutet und wirkt gerade dadurch besonders intensiv. Die unzerstörbare Menschenwürde: Beyers großes Thema von 'Fünf Patronenhülsen', 'Königskinder' und 'Nackt unter Wölfen' bis hin zu 'Jakob der Lügner'. Beyers Filme sind optimistische Tragödien über das Prinzip Hoffnung in hoffnungslosen Zeiten." (Hans G. Blumenberg) Einer von wenigen deutschen Filmen, die in Hollywood neuverfilmt wurden!
Mi., 1.5. - 20.00 UhrDo., 2.5. - 22.15 UhrFr., 3.5. - 20.00 UhrSo., 5.5. - 22.15 Uhr
Ariane - Liebe am Nachmittag
USA 1957 | Produktion und Regie: Billy Wilder | 130 min. | s/w | mit Cooper, Audrey Hepburn, Maurice Chevalier | deutsche Fassung.
Liebesgeschichten zählen seit jeher zu den unverzichtbaren Bestandteilen nahezu eines jeden Kinofilms, der Popularität verspricht. Gleichwohl sind diesen Geschichten enge Rahmen gesetzt. So sehr Billy Wilder in Hollywood sicher einen großen Kinofilm und auch -erfolg auf den anderen drehen konnte, so sehr setzte er sich zugleich immer wieder gerne ironisch über die Grenzen der Traumfabrik hinweg und verletzte ihre Tabus - beispielhaft in "Ariane". Im Mittelpunkt des Films steht die nette und hübsche Ariane Chavasse, aus bester Familie und entsprechend in Liebesdingen völlig unerfahren, koboldhaft verkörpert von Audrey Hepburn. Die Liebe fällt ja bekanntlich hin, wohin sie will, und so geschieht es, daß Ariane sich ausgerechnet in Frank Flannagan verliebt, einen in die Jahre gekommenen und dabei durchaus desillusionierten Playboy, hervorragend "fehlbesetzt" (Lexikon des internationalen Films) durch Gary Cooper. Flannagan hat gewiß alles andere im Sinn, als sich auf ein Mädchen einzulassen, das seine Tochter sein könnte. So spielt Ariane die erfahrene Lebedame, gewaschen mit allen Wassern. Herrlich schillert der überaus komische und unterhaltsame Film zwischen Frivolität und Romantik, Märchen und Provokation...
Mi., 1.5. - 22.00 UhrDo., 2.5. - 19.45 UhrSa., 4.5. - 19.45 UhrMo., 6.5. - 22.00 Uhr
Boulvard der Dämmerung
USA 1950 | Regie: Billy Wilder | 110 min. | 16mm - Kopie | Gloria Swanson, Erich von Stroheim, William Holden, Cecil B. de Mille, Buster Keaton | deutsche Fassung.
Der Sunset Boulevard, so der Originaltitel des Films, ist eine der bekannteren Straßen von Los Angeles, da sich auf ihr die Größen des Hollywood-Kinos mittels Plaketten verewigt finden. Dabei haben die USA tatsächlich kaum ein historisches Gedächtnis, zumindest nicht in Filmdingen, und so ist es durchaus üblich, daß die Stars von einst völlig unerkannt inmitten der Lebenden weilen, wie Gespenster, Schattenbilder ihrer einstigen Größe. So Norma Desmond, authentisch dargestellt von der ehemaligen Stummfilmdiva Gloria Swanson, deren Stern mit der Erfindung des Tonfilms tatsächlich ebenso verblaßte wie der von Erich von Stroheim, de Mille und vor allem Buster Keaton, weiteren Protagonisten dieses Films. Doch Norma Desmond träumt unerschütterlich von ihrem Comeback, und als sie den jungen Drehbuchautor Joe Gillis trifft, scheint ihr dies zum Greifen nah. - Daß dieser Film nicht gut ausgeht, dies zu verraten heißt bei "Boulevard der Dämmerung" keineswegs, sein Ende vorwegzunehmen, ist er doch im Rückblick und aus der Perspektive - eines Toten erzählt.
So., 5.5. - 13.00 UhrSo., 5.5. - 19.45 Uhr
Zeugin der Anklage
USA 1958 | Regie: Billy Wilder, nach dem Drama von Agatha Christie | 114 min. | s/w | mit Tyrone Power, Charles Laughton, Marlene Dietrich | deutsche Fassung.
Ein britischer Flieger landet nach Kriegsende eines Abends in einem Hamburger Nachtklub oder was die Bomben davon übriggelassen haben. Dort trifft er eine extrem attraktive Sängerin, in die er sich verliebt und die er mit nach England nimmt und heiratet. So könnte man diesen Film zu erzählen versuchen. Oder: Ein Londoner Staranwalt wird mit der Verteidigung in einem ganz außergewöhnlichen Mordfall beauftragt, in dem vor allem die Frau seines Mandanten "irgend etwas im Schilde zu führen scheint", wie er gleich beim ersten Treffen bemerkt. Aber eigentlich verbietet es sich völlig, irgendwie die Handlung des Films nachzuerzählen, denn das Drehbuch mit seinen aberwitzigen Wendungen und Pointen ist mehr als brillant. So möchten wir darum nur betonen, daß wir mit "Zeugin der Anklage" neben Billy Wilder auch an den legendären Charles Laughton erinnern möchten und dann natürlich vor allem an Marlene Dietrich, ganz sie selbst und jenseits von Vilsmaier.
Mo., 6.5. - 19.45 UhrDo., 9.5. - 22.00 UhrSo., 12.5. - 13.00 Uhr
Jud Süss
Deutschland 1940 | Buch und Regie: Veit Harlan | s/w | mit Werner Krauß, Ferdinand Marian, Heinrich George, Kristina Söderbaum.
"Jud Süss" beruht auf einer Novelle Wilhelm Hauffs von 1827, die bereits selbst einige antisemitische Elemente aufweist, und gibt vor, die authentische Geschichte des Juden "Süss" Oppenheimer am Hof Karl Alexanders von Württemberg zu erzählen. Süss, so wird es dargestellt, habe die Emanzipation der schwäbischen Juden mit Geldern erkauft, die lediglich der aufwendigen Hofführung des Herzogs dienten. Zugleich habe er großen, uzw. Selbstverständlich negativen, Einfluß auf die Politik des Landes gehabt. Daneben stellt der Film Oppenheimer als einen moralisch tief fragwürdigen Menschen dar. - "Jud Süss", von vornherein als Propaganda-Film konzipiert und vom historischen Vorbild so weit entfernt, daß man eher von einer reinen Fiktion sprechen sollte, war eine verhängnisvolle Weise einer der erfolgreichsten Filme der NS-Zeit. Man nimmt an, daß mindestens ein Drittel der damaligen Bevölkerung "Jud Süss" gesehen hat. Der Mannheimer Filmexperte Peter Bär gibt eine ausführliche filmhistorische Einführung zu diesem Film.
Di., 7.5. - 20.00 Uhr
Liam
Großbritannien/Deutschland 2000 | Regie: Stephen Frears | 91 min. | Farbe | mit Ian Hart, Claire Hackett, Anthony Borrows, David Hart | deutsche Fassung.
Stephen Frears wurde mit "Mein wunderbarer Waschsalon" bekannt und berühmt durch seine Verfilmung der "Gefährlichen Liebschaften". Mit "Liam" wagte er einen Film ganz aus der Perspektive eines Kindes. Ursprünglich eine Fernsehproduktion, entwickelt sich dieser aus dem verzerrten Blickwinkel entsprechend der Körpergröße des siebenjährigen Liam. Dieser wohnt in einer Arbeitersiedlung in Liverpool. Es sind die dreißiger Jahre, sein Vater wird arbeitslos, die Familie verarmt. Liam selbst hat Angst vor dem Religionsunterricht, der ihn auf seine Erstkommunion vorbereiten soll. Die Familie wird endgültig innerlich zerstört, als der Vater sich der "British Union of Fascists" anschließt und sich an Terrorakten gegen die jüdische Bevölkerung in Liverpool beteiligt. - "Liam" wurde mit großem Erfolg auf der vorletzten Berlinale und auf dem Filmfestival von Venedig 2001 gezeigt.
Mi., 8.5. - 20.00 UhrDo., 9.5. - 20.00 UhrFr., 10.5. - 20.00 UhrSo., 12.5. - 22.00 UhrDi., 14.5. - 22.00 Uhr
Eins, zwei, drei
USA 1961 | Regie: Billy Wilder | 108 min. | s/w | mit James Cagney, Horst Buchholz, Liselotte Pulver, Hanns Lothar, Karl Lieffen | deutsche Fassung.
Schnell, schneller am schnellsten eilt der Coca-Cola-Generalvertreter MacNamara (James Cagney) auf der Suche nach neuen Absatzmärkten durch ein von der Mauer noch ungeteiltes Berlin. So schnell, daß ihm entgeht, wie die Tochter seines Chefs, auf die er nebenbei aufpassen soll, sich in einen Kommunisten verleibt. Schon ist das Paar getraut - da meldet obendrein der Papa aus Atlanta seinen baldigen Besuch an. - "Eins, zwei, drei" ist die wohl turbulenteste Komödie von Billy Wilder, und auch um den Film herum überschlugen sich die Ereignisse: vor allem der plötzliche Bau der Mauer ließ das Berlin des Films bald der Vergangenheit angehören, und angesichts von verzweifelt in den Westen flüchtenden DDRlern wurde Wilders Spott eher als Hohn empfunden. Erst die Neuaufführung Mitte der achtziger Jahre brachte dem Film Erfolg beim Kinopublikum.
So., 12.5. - 19.45 UhrDi., 14.5. - 19.45 UhrMi., 15.5. - 21.00 Uhr
Der vergessene Führer - Aufstieg und Fall des Medienzaren Alfred Hugenberg
BRD 1983 | Buch und Regie: Peter Heller | 146 min. | Farbe und s/w.
Auf den Trümmern des Palastes, von dem aus Alfred Hugenberg in den zwanziger und dreißiger Jahren den größten Teil der Verlage, Filmgesellschaften und dergleichen mehr lenkte, erhebt sich heute der Axel-Springer-Verlag, ein Vertreter der großen Konzerne, die gegenwärtig die Medien nicht nur eines Landes, sondern zunehmend gleich weltweit bestimmen - und manchmal auch gleich die Politik. Hier liegen Parallelen auf der Hand. So wie etwa mit Silvio Berlusconi (um nur einen Namen zu nennen) Neofaschisten und andere Rechtsradikale in Italien an die Regierung gelangten und nun, nach dem Untergang des Kirch-Imperiums, vollends auch in Deutschland wortwörtlich nach dem Sagen streben, so war nämlich der unersättliche Hugenberg einer der Hauptverantwortlichen an der Machtergreifung der Nationalsozialisten, Hitler sein Ziehkind. Grund genug, sich die Geschichte des deutschen Medienzaren zu vergegenwärtigen!
Mo., 13.5. - 20.00 Uhr
Die Puppe
Deutschland 1919 | Regie: Ernst Lubitsch | 60 min. | s/w | mit Victor Janson, Marga Köhler, Ossi Oswalda.
Baron de Chanterelle möchte seinen Neffen Lancelot verheiraten. Er annonciert, und 40 Jungfrauen melden sich. Zuviel der Weiblichkeit, Lancelot flüchtet in einKloster. Dort sind die Mönche, und sie sind geldgierig. Sie wollen an die Mitgift und überreden Lancelot tollkühn, er möge doch statt einer richtigen Frau eine Puppe heiraten. Und Lancelot gehorcht. Aber diese Puppe ist so gut gelungen, weil sie in Wirklichkeit die Tochter des Puppenmachers ist! - Der Film geht gut aus. Ernst Lubitsch schuf seine Filmoperette aufgrund einiger Motive von E.T.A. Hoffmann und A.E. Willners "Eine lustige Geschichte aus einer Spielzeugschachtel". "Die Puppe" geriet ihm märchenhaft und komisch zugleich, eine turbulente Pappmachéphantasie!
Der Stummfilm wird live begleitet von Markus Tyroller und seinem Ensemble "Sir Vival's Dance Garden of Music" - um rechtzeitige Voranmeldung unter 978918 wird gebeten!
Mi., 15.5. - 19.00 UhrDo., 16.5. - 19.00 Uhr
Buddy Buddy
USA 1981 | Regie: Billy Wilder | 96 min. | Farbe | mit Walter Matthau, Jack Lemmon, Paula Prentiss, Klaus Kinski | deutsche Fassung.
Francis Veber's Bühnenstück diente bereits 1973 als Vorlage für die französische Komödie "Die Filzlaus" mit Lino Ventura und Serge Gainsbourgh. Billy Wilder wagte 1981 eine Amerikanisierung. Wieder treffen sich in einem Hotelzimmer ein Kleinbürger, der sich aus Verzweiflung das Leben nehmen will, und ein Killer, der einen Kronzeugen umzubringen hat. Sie kommen sich in die Quere, und dann begehen sie den Mord gemeinsam. Jetzt kommen sie nicht mehr voneinander los. Eine tempogeladene schwarze Komödie, getragen von den schauspielerischen Leistungen der beiden US-Starkomiker.
Fr., 17.5. - 20.00 UhrMo., 20.5. - 21.30 UhrDo., 23.5. - 22.00 UhrSo., 26.5. - 13.00 Uhr
In den Tag hinein
Deutschland 2001 | Buch und Regie: Maria Speth | 119 min. | Farbe | mit Sabine Timoteo, Hiroki Mano, Florian Müller-Mohrungen, Sabina Riedl.
Sie lebt im Kokon ihrer Jugend, aus dem vielleicht niemals ein Schmetterling schlüpft, und alles, was sie macht, macht sie aus Trotz. Lynn ist 22 Jahre alt und läßt sich mit ihren Gefühlen durchs Leben treiben, ohne sich über die Konsequenzen ihres Tuns den Kopf zu zerbrechen. Sie eckt überall an, eine Rebellin ohne Grund, die andere brüskiert, weil sie selbst verloren ist. "In den Tag hinein" ist der erste Film der jungen Filmemacherin Maria Speth, sie drehte die einzelnen Szenen in einer fast schlafwandlerischen Beiläufigkeit, in einem Berlin, das in einen Dämmerzustand bläulichen Lichts getaucht ist und in dem sich Tag und Nacht fast völlig einander gleichen. Sie schuf dadurch einen Film, der ganz aus der Innenwelt der Hauptfigur gemacht ist.
Sa., 18.5. - 19.45 UhrSo., 19.5. - 19.45 UhrDi., 21.5. - 18.45 UhrMi., 22.5. - 18.45 Uhr
Radio Star - Die AFN-Story
Deutschland 1994 | Buch, Regie und Produktion: Hannes Karnick und Wolfgang Richter | 94 min. | Farbe und s/w.
1943 wurden die American Forces Networks gegründet, ein Sender, gemacht, um die Soldaten bei Laune zu halten, im Zweiten Weltkrieg, während der Luftbrücke nach Berlin, später in Korea und Vietnam. Zwar war die Aufgabe von AFN die Propaganda, aber sie brachten auch die US-amerikanische Musik, zunächst den Swing, dann den Jazz, später vor allem natürlich den Rock 'n Roll, überall dahin, wo die GIs stationiert waren, so auch nach Deutschland. Hannes Karnick und Wolfgang Richter konnten schon mit "Martin Niemöller" einen eindrucksvollen, vor allem auch für das Kino gedachten Dokumentarfilm vorlegen, für "Radio Star" haben sie einiges an unbekanntem Archivmaterial ausgegraben und damalige DJs interviewt. Interessant war für sie auch die Frage nach etwaiger Zensur, ein Song wie Eric Burdons "We've Gotta Get Out Of This Place" etwa war zu gewagt für die Vietnamkämpfer, sie mußten schon bleiben wo sie waren!
So., 26.5. - 19.00 UhrMo., 27.5. - 20.00 Uhr
Talk Radio
USA 1988 | Regie: Oliver Stone | 94 min. | Farbe | mit Eric Bogosian, Ellen Greene, Leslie Hope, John C. McGinley, Alec Baldwin | deutsche Fassung.
Die Filme von Oliver Stone, könnte man vielleicht sagen, stellen den "amerikanischen Albtraum" dar, ohne im Grunde die Grenzen des kommerziellen Kinos zu verlassen. Mehr noch als etwa die Filmbiographie "The Doors" stellt "Talk Radio" dabei auch den Zwiespalt zwischen Kommerzialität auf der einen Seite, zu der die meisten Medien nicht nur in den USA heute gezwungen sind, und Medienfreiheit, Grundbedingung von Kritik und Innovation, selbst in den Mittelpunkt. Ausgangspunkt seiner Handlung ist eine Erscheinung, die sich auf diese Weise freilich im hiesigen Rundfunk noch selten findet: ein "Konfrontations-Radio", bei dem der Sprecher einer kleinen Radiostation hemmungs- und gnadenlos die spießbürgerlich-faschistische Mentalität der Anrufer aus seinem Publikum enthüllt. Worte können zwar nicht töten, sie können aber sehr stark verletzen...
Di., 28.5. - 22.00 UhrMi., 29.5. - 19.45 UhrDo., 30.5. - 19.45 UhrFr., 31.5. - 19.45 Uhr
A bout de souffle - Außer Atem
Frankreich 1959 | Regie: Jean-Luc Godard | 88 min. min. | 35mm | Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg, Van Doude, Liliane David | Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 1.6. - 20.00 UhrSo., 2.6. - 13.00 UhrSo., 2.6. - 22.00 UhrDi., 4.6. - 20.00 UhrMi., 5.6. - 20.00 Uhr
Year of the Horse - Neil Young & Crazy Horse Live
USA 1997 | Regie: Jim Jarmusch | 107 min. min. | 35mm | mit Neil Young & The Crazy Horse | Original mit deutschen Untertiteln.
So., 2.6. - 19.45 UhrMo., 3.6. - 19.45 UhrDi., 4.6. - 22.00 UhrMi., 5.6. - 22.00 Uhr
Wo die grünen Ameisen träumen
BRD 1984 | Regie: Werner Herzog | 100 min. min. | 35mm | mit Bruce Spence, Wandjuk Marika, Roy Marika, Ray Barrett.
Do., 6.6. - 22.00 UhrSo., 9.6. - 13.00 UhrSo., 9.6. - 20.00 Uhr
Vivre sa Vie - Die Geschichte der Nana S.
Frankreich 1962 | Regie: Jean-Luc Godard | 79 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Mi., 12.6. - 19.00 UhrDo., 13.6. - 20.00 UhrFr., 14.6. - 20.00 UhrSo., 16.6. - 13.00 Uhr
Retrospektive: Judith und David MacDougall
Divers Divers | Regie: Judith und David MacDougall | 16 mm und Video VHS und miniDV | englisch Originalfassung.
Gemeinsam mit Jean Rouch sowie Robert Gardner zählen Judith und David MacDougall zu den wichtigsten und namhaftesten ethnographischen Dokumentarfilmern. Ihr Werk, auch und vor allem die Filmtrilogie "Turkana Conversations", ist ein gelungenes Beispiel für Dokumentarfilme im ethnologischen Umfeld und die Umsetzung ethnologischer Feldforschungsmethoden im filmischen Prozeß. Bereits die Bezeichnung "Conversations" ist unmittelbarer Ausdruck ihres filmischen Ansatzes. Weit davon entfernt, feststehende "objektive" Realitäten darzustellen, sind ihre Filme dynamische Produkte, deren Bedeutung sich einerseits in einer Kommunikation zwischen Filmemacher, Gefilmten sowie Zuschauern erschließt und die andererseits die soziale und kulturelle Verwurzelung der Filmemacher ausdrücken. In diesem Sinne bedienen sie sich in ihren Filmen einer hybriden Ästhetik, die sich nicht in herkömmliche Schablonen beobachtender Filme zwängen läßt. Mit ihrem Stil der "teilnehmenden" bzw. "nicht-privilegierten Kamera" überwanden sie das Konzept der beobachtenden Kamera des "Direct Cinema" sowie der erklärdokumentaristischen Dokumentarfilme und übertrugen die Methode der teilnehmenden Beobachtung auf den Prozeß des Filmemachens in der Ethnologie.
Ab 13.00 Uhr zeigen wir mit Filmen aus Afrika, Europa, Australien und Indien eine breite Auswahl des Schaffens von Judith und David MacDougall und freuen uns sehr, daß beide ab ca. 18.00 Uhr im Karlstorkino anwesend sind!

13.00 Uhr To live with herds, USA/Uganda 1974, 70?, s/w
14.30 Uhr Lorang?s way, USA/Kenia 1974, 70?, Farbe
15.45 Uhr Photo Wallahs, Aus/Indien 1991, 60?, Farbe
17.00 Uhr Tempus de Baristas, GB/Italien 1993, 100?, Farbe
18.45 Uhr Diya, Aus/Indien 2000, 55, Farbe
20.00 Uhr With morning hearts, Aus/Indien 2001, 110?, Farbe
Sa., 15.6. - 13.00 Uhr
Afriques: Comment ca va avec la douleur? - Afrika: Was machen die Schmerzen?
Frankreich 1996 | Regie: Raymond Depardon | 165 min. | 35 mm | Französisch Original mit deutschen Untertiteln.
"Ich werde versuchen, hinzuschauen und zuzuhören: den alltäglichen Schmerzen Afrikas." Von Juli 1993 bis Februar 1996 reiste Raymond Depardon durch Afrika. Aus dieser Reise ging dieser auf internationalen Filmfestivals vielbeachtete Dokumentarfilmessay hervor. Depardon traf Nelson Mandela, der nach 20 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen wurde. Oder er begleitete zwei Frauen in Äthiopien, die für ein Feuer ein paar dürre Äste kilometerweit tragen müssen. Er zeigt Kinder, die Reiskörner auffangen, die von der Pritsche eines LKWs rieseln, und er suchte Laiendarstellerinnen eines Spielfilms wieder auf, den Depardon einige Jahre zuvor in der südlichen Sahara drehte. -"Ich bin der Meinung, daß wir unser Afrika-Bild von Grund auf revidieren müssen." (Raymond Depardon)
So., 16.6. - 20.00 UhrDi., 18.6. - 19.00 Uhr
Maldoror
Deutschland/Großbritannien 2000 | Regie: Filmgruppe Chaos / Exploding Cinema | 95 min. | 16 mm | Originalfassung.
Albert Camus nannte ihn verstört einen "genialen Gymnasiasten": Isidor Ducasse, der sich Comte de Lautréamont nannte, verfaßte mit 23 Jahren das Poem "Les chants de Maldoror", um nur ein Jahr später in Paris zu sterben. Lange Zeit war nicht einmal ein Foto von ihm bekannt. Es waren vor allem die Surrealisten, die ihn der Vergessenheit entrissen. "Les chants de Maldoror", eine Phantasmagorie, die etwa davon erzählt, daß Gott nur eine scheußliche Kreatur auf einem Thron aus Gold und Exkrementen ist, fand nun in einer bunt zusammengewürfelten Gruppe junger Super-8-Filmer jene Unerschrockenen, die sich an eine filmische Umsetzung heranwagten. Die zwölf Kapitel der Gesänge wurden von zwölf Filmern und Filmerinnen verfilmt, primär eine deutsch-britische Koproduktion, die "Filmgruppe Chaos" aus Kiel traf auf "Exploding Cinema" aus London. Selbstverständlich entstand daraus ein äußerst disparates Filmprodukt, ein Strudel aus Blut und Samen, aus Poesie und Obsession oder eben ganz einfach wahres Underground-Kino, dessen Ästhethik seinen Schöpfern aus der Independent-Szene alle Ehre macht. Geht noch Mehr? Ja, denn "The Residents", bekannt aus dem Film über Thomas Pynchon, lieferten die Musik dazu, und kein geringerer als Feridun Zaimoglu rezitiert den juvenilen Meister.
Mo., 17.6. - 20.00 UhrDi., 18.6. - 22.00 UhrDo., 20.6. - 22.00 Uhr
Dôlé - Das Lottospiel
Gabun 2000 | Regie: Imunga Ivanga | 92 min. | 35 mm | Französisch Original mit deutschen Untertiteln.
"Dôlé" ist der erste Film seit 1978, der in Gabun gedreht wurde, das Debüt von Imunga Ivanga, geboren 1967 in Libreville, gedreht mit Laienschauspielern, die im wesentlichen sich selbst spielen. "Ich wollte von der Jugend und der Adoleszenz in einem urbanen Umfeld reden. Der Film versucht, das Schicksal dieser Jugendlichen in ihrem Alltag zu erfassen. Wenn die Jungs, die in Schwierigkeiten stecken, für sie auch Lösungen finden, über die man sicher streiten kann, so entwickeln sie doch auch ihre großen Projekte," meint zuversichtlich Imunga Ivanga über seinen Film, der von Mougler und seiner Bande handelt, Rappern und Kleinganoven allesamt, die stehlen, weil Mougler Geld für seine Mutter braucht. Es kommt die große Chance, denn im Kiosk müßte viel Geld sein, da die ganze Stadt von einem neuen Lotteriespiel träumt, dessen Erlös aber dort von einem bewaffneten Mann bewacht wird, der zudem in die charmante Ladeninhaberin verliebt ist. Eine schwierige Aufgabe...
Mo., 17.6. - 22.00 UhrMi., 19.6. - 19.00 UhrDo., 20.6. - 20.00 UhrSa., 22.6. - 20.00 Uhr
Alphaville - Une etrange aventure de Lemmy Caution - Lemmy Caution gegen Alpha 60
Frankreich/Italien 1965 | Regie: Jean-Luc Godard | 93 min. | 35 mm | Eddie Constantine, Anna Karina, Akim Tamiroff, Howard Vernon | Französisch Original mit deutschen Untertiteln.
"Alphaville" kann man zwar nacherzählen, aber stets unter dem Vorbehalt, daß Handlung das mindeste ist, aus dem dieser mitreißende Film in seiner komplexen Montage aus Bild, Text und Ton besteht. "Alphaville" ist eine "intelligente Mischung aus Science fiction und 'Schwarzer Serie" (Lexikon des internationalen Films) und zugleich ein Essay, in dem es um keineswegs ferne Welten, sondern um die Gegenwart geht. Wenig mehr ist in ihm zu sehen als das Paris der mitsechziger Jahre, das Jean-Luc Godard mit Leichtigkeit in eine Albtraumwelt verwandelt, deren filmische Darstellung noch nach drei Jahrzehnten nicht antiquiert wirkt. Sie erscheint nicht nur plausibel, sie wird darüber hinaus von der Logik selbst, genauer dem Computer "Alpha 60" regiert, der den Menschen jegliche Gefühle verbietet, ihre Äußerung mit dem Tod ahndet und ihre Namen vergessen macht. Bis eines Abends der von Action-Film-Star Eddie Constantine verkörperte Geheimagent Lemmy Caution alias Iwan Johnson, Reporter der Figaro-Prawda, nach Alphaville gelangt und, die Automatik, eine Kodak und zwei Bände Gedichte von Éluard und Cocteau stets griffbereit, die Herausforderung durch den selbstgeschaffenen Diktator annimmt. "Die These Godards ist schön, simpel und sentimental: Rettet die Poesie und die Liebe, sonst ist alles aus." (Uwe Nettelbeck, Filmkritik)
Fr., 21.6. - 20.00 UhrSo., 23.6. - 13.00 UhrSo., 23.6. - 20.00 UhrMo., 24.6. - 22.00 Uhr
Walkabout
Großbritannien 1970 | Regie: Nicholas Roeg | 100 min. | 35 mm | Jenny Agutter, Lucien John, David Gumpilil | Englisch Original mit deutschen Untertiteln.
"Walkabout" meint ein Ritual der australischen Aborigines, bei dem ein jugendlicher Eingeborener in der Wüste ausgesetzt wird, damit er lernt, aus eigener Kraft zu seinem Stamm zurückzufinden. Einem solchen Jugendlichen begegnet in der Wüste Australiens ein junges Geschwisterpaar, das sich ebenfalls allein durchschlagen muß, nachdem der Vater tödlich verunglückt ist. Der Aborigine kann den beiden zwar viel über die Wüste beibringen, macht sich selbst aber seinem Glauben gemäß unrein, da er durch die beiden Geschwister mit der Zivilisation berührt wurde. Eine Begegnung, die den Geschwistern zwar die Rückkehr ermöglicht, aber das komplizierte Lebensgefüge ihres Retters zerstört. - Nicholas Roeg, der vor allem mit seinem Psychothriller "Wenn die Gondeln Trauer tragen", Filmgeschichte schrieb, gelangen in seinem zweiten Film suggestiv montierte Bilder eines Traumes vom Leben in der unberührten Natur.
Di., 25.6. - 22.00 UhrDo., 27.6. - 19.45 UhrSo., 30.6. - 13.00 UhrSo., 30.6. - 22.00 Uhr
One plus one
Großbritannien 1968 | Regie: Jean-Luc Godard | 100 min. | 16 mm | Anne Wiazemsky, Iain Quarrier, The Rolling Stones, Frankie Dymon jr., Danny Daniels | Englisch deutsche Fassung.
Zu diesem Film gibt es eine vielleicht nicht ganz wahre, aber hübsche Geschichte, die schon viel über diesen Film sagt: Als der für die Rolling Stones zuständige Plattenboß "One plus one" erstmals sah, war er sogleich enttäuscht, daß der so berühmt-berüchtigte Song "Sympathy for the Devil" ("Every cop is a criminal, and all the sinners saints" etc. ) im Film niemals ganz gespielt, sondern lediglich bruchstückhaft während der Bandproben zu hören ist, mal eben nur den Gesang, mal nur den Bass. Er beschwerte sich sogleich bei Regisseur Godard. Sarkastisch organisierte dieser einen Plattenspieler und baute ihn vor dem Kino auf, in dem der Film soeben lief. Nun, jetzt könne er wohl endlich den Song ruhig in ganzer Länge genießen, meinte er trocken. Zum Bandporträt montierte Godard noch einige Statements des Black-Power-Movements hinzu und drehte eine Szene, in der in einem Sex-Shop jemand einen wahrhaft pornographischen Text vorträgt, Hitlers "Mein Kampf". "One plus One" ist mit einer der radikalsten Filme Jean-Luc Godards, mit ihm nahm er gründlich Abschied vom Erzählkino, um erst 1980 mit "Sauve qui peut (la vie)" zu ihm zurückzukehren.
Mi., 26.6. - 20.00 Uhr
Jules et Jim - Jules und Jim
Frankreich 1961/62 | Regie: Francois Truffaut | 107 min. | 35mm | Jeanne Moreau, Oskar Werner, Henri Serre, Marie Dubois, Boris Bassiak | deutsche Fassung.
"Jules und Jim" ist ein ungewöhnlicher Liebesfilm, der nach einer wahren Geschichte von der Liebe zweier Männer zu derselben Frau erzählt. Der eine, Jim, ist Franzose, der andere, Jules, sein deutscher Freund, frei gestaltet nach dem Bild des Schriftstellers Franz Hessel. Sie, Catherine, heiratet Jules und zieht mit ihm nach Deutschland. Doch weder dies noch auch der Erste Weltkrieg vermag die drei zu trennen... - "Jules und Jim" gab nicht nur eine Glanzrolle für Jeanne Moreau ab, deren Talent nach Truffauts Ansicht zuvor in zu vielen unpersönlichen Rollen verschwendet wurde, sondern auch für den in Deutschland bis dahin vor allem als Shakespeare-Darsteller hervorgetretenen Oskar Werner. Truffauts eigene Einschätzung des Films, die eher pessimistisch ausfiel, konnte nicht verhindern, daß "Jules und Jim" zu einer seiner bekanntesten Arbeiten, ja geradezu zu einem Kultfilm wurde. Eine berühmte Szene nach der anderen folgt aus heutiger Sicht in dem seinerzeit mit seinem Off-Erzähler und den Zeitsprüngen auch formal durchaus unkonventionellen Film, vom Wettlauf auf der Eisenbahnüberführung über das Morgenerwachen auf dem Land und das unverdrossene Briefeschreiben im Schützengraben bis hin zu seinem jähen Ende.
Mo., 1.7. - 22.00 UhrDo., 4.7. - 19.45 UhrFr., 5.7. - 19.45 UhrSa., 6.7. - 19.45 UhrSo., 7.7. - 13.00 Uhr
Curfew - Die Ausgangssperre
Israel/Deutschland/Frankreich/Niederlande 1993 | Regie: Rashid Masharawi | 75 min. | 35mm | Salim Daw, Naïla Zayaad, Mhahmoud Qadah, Younis Younis | arabisch Original mit deutschen Untertiteln.
"Curfew" porträtiert eine palästinensische Großfamilie im von Israel besetzten Ghaza-Streifen aus der Sicht eines zehnjährigen Jungen. Vor versammelter Familie liest der kleine Radar gerade den Brief des Bruders aus Deutschland vor, als plötzlich Lautsprecher des israelischen Militärs eine Ausgangssperre ausrufen. Die Türen fallen ins Schloß, die Familienmitglieder sind gezwungen, tagelang im geschlossenen Raum ihres Hauses zu verweilen. Die Frauen teilen die knappen Vorräte ein, die Männer spielen Backgammon, mit den Nachbarn hat man nur über den Hinterhof Kontakt. Die Familie droht, wegen der angestauten Probleme, die nun offen zu Tage treten, zu zerbrechen, während draußen die Situation eskaliert. - Regisseur Rashid Masharawi war während des Golfkriegs immer wieder von Ausgangssperren betroffen, dadurch kam ihm die Idee zu diesem Film, der während der Dreharbeiten selbst an einer Ausgangssperre zu scheitern drohte. In "Curfew" verzichtet Regisseur Rashid Masharawi zugunsten einer Einheit von Handlung und Atmosphäre auf eine grobe Abgrenzung von Tätern und Opfern. Sein Film gewann die "Goldene Pyramide" von Kairo, den "Unesco-Preis" sowie den Jury-, Kritiker- und Publikumspreis von Montpellier.
Di., 2.7. - 20.00 UhrMi., 3.7. - 22.00 UhrDo., 4.7. - 22.00 Uhr
Zaman al-Akhbar / Chawal - News Time / Looking Awry
Palästina 2001 | Regie: Azza al-Hassan / Sobhi az-Zobaidi | 54 / 29 min. | Video VHS | Arabisch Original mit englischen Untertiteln.
Die Regisseurin Azza al-Hassan wurde 1971 in Jordanien geboren, mußte aber nach dem Massaker der dortigen Armee an den Palästinensern mit ihrer Familie nach Beirut fliehen. Nach dem israelischen Einmarsch 1982 kehrte sie jedoch nach Amman zurück, um später in Glasgow Film und Soziologie zu studieren. 1996 ging sie nach Ramallah und drehte eine Vielzahl von Dokumentarfilmen. Ihr Film "News Time" zeigt, wie sie in Ramallah eine Crew für ihren neuen Film zusammenstellen möchte. Doch die zweite Intifada hat gerade begonnen, und darum bekommt sie immer wieder zu hören: "Jetzt ist keine Zeit für Filme, jetzt ist Zeit für Nachrichten!" So zieht sie es vor, den Alltag dieser Region zu dokumentieren und dies den Nachrichten, die aus dem wohl meistgefilmten Krisengebiet der Welt über die Bildschirme der Welt flimmern, gegenüberzustellen. Während Kampfhubschrauber die Stadt beschießen, läßt sie etwa ihren Vermieter und dessen Frau die Geschichte ihrer Liebe erzählen. Als jedoch das Paar Ramallah verläßt, macht die Regisseurin mit ihrem halbfertigen Film aus ihrer Not eine Tugend und konzentriert sich in ihrer filmischen Aufmerksamkeit nun auf vier Jungen aus ihrer Nachbarschaft. "Es steckt die Essenz des Dokumentarischen in diesem Film. Das leidenschaftliche und wache Erzählen vom Leben der Menschen anderswo," urteilt die Süddeutsche Zeitung.
Jahrgang 1961, wuchs Sobhi az-Zobaidi in einem Flüchtlingslager in der Nähe von Ramallah auf. Er konnte dann jedoch nach New York gehen, um Film zu studieren. 1996 kehrte er nach Palästina zurück und gründete dort eine eigene Produktionsfirma, nebenher schreibt er. Sein Film "Looking Awry" handelt von einem palästinensischen Filmemacher, der im Auftrag einer US-amerikanischen Organisation eine Dokumentation über Jerusalem als Stadt der Liebe und der Toleranz drehen soll. Bilder von Soldaten und Gewalt sind tabu. Aber die zweite Intifada beginnt. Der Filmemacher gerät in Situationen, die ihm immer deutlicher zeigen, daß er einen solchen Film nicht drehen kann. Vieles in "Looking Awry" beruht dabei auf wahren Begebenheiten. 1994 wurde der Regisseur von einem Institut in Washington tatsächlich um ein solches Filmprojekt gebeten, und er sah bald ein, wie unmöglich es zu verwirklichen ist. Diese Erfahrungen kulminieren in "Looking Awry" zu einem "Dramadocula", wie es Sobhi az-Zobaidi selbst nennt, einer Mischung aus Drama, Dokumentation und Dracula - gemeint sind damit die Dinge, die aus einem das Leben heraussaugen. Als die Zuschauer in Ramallah seinen Film das erste Mal sahen, erfreuten sie sich zunächst einmal an den vielen lokalen Anspielungen, mit denen Sobhi az-Zobaidi dem Klischee von den Palästinensern als einer undurchsichtigen, finster dreinblickenden Menge entgegenarbeitete.
Mi., 3.7. - 20.00 Uhr
kanalB spezial: Argentinien 2002
Deutschland 2002 | Regie: Tanja von Dahlern | ca. 60 min. | Video miniDV | deutsche Fassung.
"kanalB" ist ein nichtkommerzieller Berliner Fernsehsender, der seine Sendungen vor allem über das Internet ausstrahlt. Im März diesen Jahres besuchte ein Team von "kanalB" Argentinien, seit dem spektakulären Zusammenbruch des dortigen Finanzsystems das Symbol einer äußerst fragwürdigen Globalisierung. Die Dokumentarfilmer besuchen Landbesetzer, die sich am Rande der Stadt Buenos Aires unter katastrophalen Bedingungen durchschlagen - besseren immerhin, als sie vielen Menschen auf dem Land geblieben sind -, verfolgen die Proteste von Privatisierungsgegnern und Opfern der langen Militärdiktatur, die die Bestrafung der damaligen Verbrechen fordern. Dem Team gelang es, die Brutalität zu bezeugen, mit der das "demokratische" Regime seine Ausplünderungspolitik gegen allen Widerstand durchsetzt, und es nimmt sich Zeit, intime Kenner der argentinischen Politik ausführlich zu Wort kommen zu lassen. Nach dem etwa einstündigen Film besteht Gelegenheit zur Diskussion. Tanja von Dahlern, Mitarbeiterin von kanalB, ist eingeladen!
So., 7.7. - 18.00 Uhr
Ludwig II.
Italien/Frankreich/BRDeutschland 1972 | Regie: Luchino Visconti | 235 min. | 35mm | Helmut Berger, Romy Schneider, Trevor Howard, Helmut Griem | italienisch Original mit deutschen Untertiteln.
Vor dem Mythos spröde Fakten: Ludwig II., geboren 1845, wurde 1864 König von Bayern. Das Regieren jedoch überließ er bald seinen Ministern, die politischen Umwälzungen seiner Zeit, vor allem die deutsche Reichsgründung, liefen an ihm vorbei, denn er war pathologisch menschenscheu und damit regierungsunfähig. Er liebte dafür die Künste, förderte insbesondere Richard Wagner in Bayreuth, trieb aber infolge großer Bautätigkeit - nicht zuletzt in Neuschwanstein - Bayern in große Verschuldung. !886 wurde er, nachdem man seine Geisteskrankheit medizinisch nachgewiesen hatte, entmündigt. Einige Tage später ertrank Ludwig II. aus nicht ganz geklärten Gründen im Starnberger See, der Mythos war geboren. Sein Leben und Sterben waren mehrfach Stoff für Verfilmungen, bekannt wurde etwa die von Helmut Käutner von 1954 mit O.W. Fischer in der Hauptrolle. Luchino Viscontis Verfilmung überragt alle anderen durch die schauspielerischen Leistungen, allen voran mit Helmut Berger als Ludwig, dann aber auch Romy Schneider in der Rolle der Sissi oder Trevor Howard als Richard Wagner nebst Silvana Mangano als Cosima. Darüber hinaus konnte sich Visconti in der Ausstattung des Films in seinem typischen Stil noch einmal überbieten. Auf adäquate Weise gelingt ihm das Bild einer Epoche, die das Verschwinden, zu dem sie verdammt war, überaus glanzvoll inszenierte. Der Film liegt nun in einer längeren rekonstruierten Fassung vor.
So., 7.7. - 20.00 UhrMo., 8.7. - 20.00 UhrMi., 10.7. - 20.00 UhrSo., 14.7. - 13.00 Uhr
Asurot
Israel 2001 | Regie: Anat Even und Ada Ushpiz | 73 min. | Video VHS | hebräisch-arabisch Original mit englischen Untertiteln.
Im Stadtzentrum von Hebron befindet sich in der Shuhada-Straße ein Haus genau auf der Grenze zwischen israelischem und palästinensischem Gebiet. Seine Vorderseite steht unter israelischem Kommando, während die Palästinenser die Rückseite überwachen. Das Haus ist aber nicht nur voller Soldaten, sondern zudem nach wie vor bewohnt, und zwar von den drei palästinensischen Witwen Najwa, Nawal und Shiam mitsamt ihren elf Kindern. Sie dürfen weder die eine noch die andere Grenze übertreten, weswegen sie von Bewohnern zu Gefangenen ihres Domizils - oder soll man besser sagen: der Nahost-Politik? - geworden sind, eine Situation, die mit dem Wort "absurd" nur unzutreffend beschrieben ist, an die sich aber die drei Witwen gewöhnt haben, weil sie es mußten. Anat Even und Ada Ushpiz, zwei israelische Filmemacherinnen, haben in einjähriger Arbeit das Leben dieser drei Frauen porträtiert. Sie zeigen uns diese palästinensichen Frauen nicht nur in ihrem Leid unter der Besatzung, sondern auch mit ihren Problemen innerhalb ihrer eigenen palästinensischen Gesellschaft. "Asurot" war bislang vor allem auf Festivals zu sehen, wo er großes Interesse und Anklang fand.
Di., 9.7. - 20.00 Uhr
Ali Zaoua - Auf den Straßen von Casablanca
Marokko/Frankreich/Belgien 2000 | Regie: Nabil Ayouch | 100 min. | 35 mm | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der Hafen von Casablanca ist das Zuhause von Ali, Kouka, Omar und Boubker. Sie sind Straßenkinder, leben um zu überleben, ohne Ziel und ohne einen Ort, an den sie sich zurückziehen können. Die vier bilden eine Gang, denn Freundschaft ist ihre einzige Chance. Diese wird auf eine harte Probe gestellt. Ali, der davon träumt, eines Tages als Seemann um die Welt zu fahren, wird bei Auseinandersetzungen mit einer rivalisierenden Straßenbande getötet. Seine Freunde möchten ihn nicht einfach so liegen lassen, sondern wollen ihm ein "königliches" Begräbnis organisieren. Dazu müssen sie eine Insel mit zwei Sonnen finden, von der Ali ihnen immer erzählt hat. - Regisseur Nabil Ayouch hatte die Idee zu seinem Film, als er Najat M'jid kennen lernte, die Leiterin der Hilfsorganisation Bayti, die sich den Kampf gegen die Ausgrenzung von Straßenkindern zu ihrem Ziel gemacht hat. Dadurch kam Ayouch in Kontakt mit deren Streetworkern und erhielt Zugang zur Welt der Straße, zur Welt dieser Kinder und ihrer Art, miteinander umzugehen und zu denken. Dabei fand er auch die Darsteller für sein Filmprojekt, das alles andere ist als eine Dokumentation, sondern in ein städtisches Märchen übergeht. - Mit "Mektoub" drehte Ayouch vor wenigen Jahren bereits einen politischen Film, der zugleich als erster marokkanischer Film für einen Oskar nominiert wurde. Auch "Ali Zaoua" repräsentierte Marokko bei der Oskar-Wahl, und mit seinen vielen Auszeichnungen auf internationalen Festivals, so in Mannheim-Heidelberg, Montreal, Brüssel oder auf dem Panafrikanischen Filmfestival in Ouagadougou, dürfte er einer der höchstprämierten Filme der letzten Jahre überhaupt sein.
Do., 11.7. - 20.00 UhrFr., 12.7. - 19.00 UhrSa., 13.7. - 20.00 UhrSo., 14.7. - 22.00 UhrMo., 15.7. - 20.00 UhrDi., 16.7. - 20.00 UhrMi., 17.7. - 22.00 Uhr
Haifa
Palästina/Niederlande 1996 | Regie: Rashid Masharawi | 72 min. | 35 mm | Hiyam Abbas, Ahmad Abu Sal'oum, Muhammad Bakri | arabisch Original mit deutschen Untertiteln.
Haifa ist ein Palästinenser. Für manche ein wenig verrückt, verbringt er seinen Tag damit, seine zahlreichen Bekannten zu besuchen. Darum weiß er alles. Besonders enge Kontakte hat er zu dem Polizisten Abu Said und dessen Familie. Deren ältester Sohn wird demnächst aus dem Gefängnis entlassen. Seine Mutter plant schon dessen anschließende Heirat, während die jüngeren Geschwister entweder rebellieren oder vor sich hin träumen. - In seinem zweiten Film plaziert Regisseur Rashid Masharawi seine Schilderungen aus der Privatsphäre einer Familie vor dem Hintergrund der politischen Veränderungen, der palästinensischen Hoffnungen auf Autonomie, einer Situation der Ungewißheit. "Ein unspektakuläres, subtiles Dokument der Skepsis," urteilte das Berliner Magazin "Tip".
Do., 11.7. - 22.00 UhrSo., 14.7. - 20.00 UhrDi., 16.7. - 22.00 Uhr
Nazareen Sallah ed-Din / My very private Map - Waiting for Saladin
Palästina 2001 / 1998 | Regie: Taufiq Abu-Wael / Sobhi az-Zobaidi | 53 / 21 min. | Video VHS | arabisch Original mit englischen Untertiteln.
Im Fernsehen sieht man Palästinenser meist dann, wenn sie Steine werfen oder Flaggen verbrennen. Taufiq Abu-Wael, geboren 1976 in Um al-Fahim und freier Filmemacher seit 1997, zeigt dagegen Palästinenser, die vor allem warten. Worauf? Sallah ad-Din, hier meist Saladin genannt, mag die Chiffre dieses Wartens sein. Der legendäre Sultan der Fatimiden war im 12. Jahrhundert der Schrecken der Kreuzfahrer, einte die arabischen Stämme und befreite Jerusalem. Die Idee zu seinem Film hatte Taufiq Abu-Wael, als er einmal damit Geld verdienen mußte, in Ost-Jerusalem Kinderbücher von Tür zu Tür zu verkaufen. Er riet damals den Leuten, ihr Geld lieber für Essen auszugeben, denn er sah, wie arm sie waren. Und es blieb ihm auch nicht verborgen, daß hinter jeder Tür, die sich ihm öffnete, eine Geschichte stand. Darum porträtiert er exemplarisch vier Personen aus Ost-Jerusalem in diesem Wartezustand: einen Künstler, der seine eigene Theatergruppe gegründet hat, eine Frau, die auf der Straße Gemüse verkauft, einen Mann, dessen Haus zerstört wurde und dessen Sohn verschwunden ist, zuletzt einen Arbeitslosen, der seinen Sohn losschickt, Geld zu verdienen.
"My very private Map" von Sobhi az-Zobaidi ist ein Film-Kaleidoskop aus Erinnerungen und Gegenwartsszenen, ein Porträt aus Musik, Gedichten und Interviews von Widerstandskämpferinnen, gedreht zum 50. Jahrestag der Naqba, der Vertreibung der Palästinenser aus ihrer Heimat Für seinen Film erhielt der Regisseur 1998 bei der "Biennale du Cinéma Arabe" in Paris einen Preis für die beste Kurzdokumentation..
Mi., 17.7. - 20.00 Uhr
La peau douce - Die süße Haut
Frankreich 1963 | Regie: Francois Truffaut | 116 min. | 35 mm | Jean Desailly, Françoise Dorléac, Nelly Benedetti, Daniel Ceccaldi, Jean Lanier | französisch Originalfassung.
Ein Herausgeber einer literarischen Zeitschrift beginnt auf einer seiner Geschäftsreisen ein Verhältnis mit einer Stewardeß. Über einen längeren Zeitraum versucht er, dies vor seiner Ehefrau und seinem Bekanntenkreis zu verbergen. Doch als er seiner Geliebten schon überdrüssig geworden ist, kommt seine Frau durch Zufall doch noch hinter sein Geheimnis... -" La Peau douce" ist im Vergleich zu anderen Werken Truffauts nicht so ironisch und leicht, sondern härter und schonungsloser. Ja, fast könnte man sagen, daß die unaufdringliche Perfektion, die die Filme Truffauts berühmt machte, sich hier gerade auch an einem ernsten Thema beweist und diesem umso besser kontrastiert. Szenen wie die von der Katze, die sich nach dem Hotelfrühstück über das Tablett hermacht, sind dabei berühmt geworden. "Truffaut entwickelt den melodramatischen Stoff zur kritisch-analytischen Beschreibung männlicher (und bürgerlicher) Verhaltensweisen zwischen Realitäts- und Lustprinzip," meint etwas verklausuliert auch das Lexikon des Internationalen Films.
Do., 18.7. - 19.45 UhrFr., 19.7. - 19.45 UhrSo., 21.7. - 22.00 UhrDi., 23.7. - 22.00 Uhr
L'homme qu'aimait les femmes - Der Mann, der die Frauen liebte
Frankreich 1976/77 | Regie: Francois Truffaut | 119 min. | 35 mm | Charles Denner, Leslie Caron, Brigitte Fossey, Nathalie Baye | französisch deutsche Fassung.
Traum oder Albtraum? Mann stelle sich vor: die eigene Beerdigung - und nur Frauen am Grab. Und alle haben eines gemeinsam, Mann liebte sie aufrichtig, und ebenso herzlich erwiderten sie die Leidenschaft! Und Mann stelle sich weiter vor: Sie alle waren keine Opfer des Machismo, sondern "herrliche Wesen, die mit ihren Beinen einem Zirkel gleich den Erdball umschreiten," wie Truffaut gern paraphrasiert wurde. So gesehen ist seine Utopie über die Liebe eines Mannes visionärer als mancher Science-fiction oder Fantasy-Film, aber sie spielt in der schnöden Gegenwart: Dort lebt ein Mann von eher mittlerer Attraktivität, der sein Leben den Frauen geweiht hat. Das ist auch der Grund seines vorzeitigen Todes, aber das Leben davor wird schön gewesen sein. Dank Charles Denner gelang Truffaut mit seiner typisch komödiantischen Leichtigkeit einer seiner geistreichsten Filme, der viele andere Zelluloidwerke über die Liebe als stumpfsinnige Beziehungskistenfilme dastehen läßt.
Sa., 20.7. - 19.45 UhrSo., 21.7. - 13.00 UhrMo., 22.7. - 19.45 UhrDo., 25.7. - 22.00 Uhr
Starbuck Holger Meins
Deutschland 2001 | Regie: Gerd Conradt | 90 min. | 35 mm | Originalfassung.
"Starbuck" ist der Name des Steuermanns der "Pequod", jenes Walfangschiffs, mit dem Captain Ahab sich in Herman Melvilles Roman "Moby Dick" auf die Jagd nach dem weißen Wal macht. "Starbuck" war auch der Deckname von Holger Meins, Mitglied der RAF der ersten Generation, der am 1. Juni 1972 in Frankfurt verhaftet wurde und am 9. November 33jährig im Hungerstreik starb. Eigentlich wäre Holger Meins beinahe Filmemacher geworden, er war 1966 einer der ersten zwei Dutzend Studenten an der Berliner Film- und Fernseh-Akademie, zusammen etwa mit Harun Farocki oder eben Gerd Conradt, auch ein Filmstudent der ersten Stunde und damals an der Hochschule ein guter Freund von Holger Meins. Conradt blieb dabei, Filme zu machen, und rekonstruierte aus Originalmaterialien und Interviews mit Weggefährten und ehemaligen Mitstudenten den keineswegs geradlinigen und vorgezeichneten Weg von Holger Meins in den bewaffneten Kampf. "Entweder du bist ein Teil des Problems oder ein Teil der Lösung. Dazwischen gibt es nichts. So einfach ist das und doch so schwer". (Holger Meins)
Do., 25.7. - 20.00 UhrFr., 26.7. - 20.00 UhrSa., 27.7. - 20.00 UhrSo., 28.7. - 13.00 UhrSo., 28.7. - 20.00 UhrMo., 29.7. - 22.00 UhrDi., 30.7. - 22.00 UhrMi., 31.7. - 20.00 Uhr
Tirez sur le pianiste - Schießen sie auf den Pianisten
Frankreich 1959/60 | Regie: Francois Truffaut | 82 min. | 35 mm | Charles Aznavour, Marie Dubois, Nicole Berger, Michèle Mercier, Albert Remy | französisch Originalfassung.
"Tirez sur le pianiste" meint eigentlich eine ironische Redewendung, demnach Angriffswütige sich doch einfach das nächstbeste Ziel suchen sollen, wie eben den Pianisten, für alle im Lokal sichtbar und nur auf seine Musik konzentriert. Präventiv findet sich so auch in vielen Western das Schild: "Schießen sie nicht auf den Pianisten!" Truffauts zweiter abendfüllender Spielfilm handelt nun genau von einem solchen Barpianisten, einem besonders schüchternen und unauffälligen, der sich nur für sein Klavierspiel interessiert. Aber auch er gerät in eine Geschichte, denn er verfällt einer mysteriösen Frau und wird durch dunkle Machenschaften in ein Verbrechen mit hineingezogen. Erzählt wird dies mit liebevollem Blick auf das Bar-Milieu, versehen mit einer poetischen Gabe für schwarzen Humor und der teilnahmsvollen Melancholie für einen, der seinem Verhängnis nicht entfliehen kann. Truffaut verzichtet im Gegenzug dabei auf jede Psychologie. "Ich maße mir nicht das Recht an, über meine Gestalten zu urteilen. Ich meine, daß jedermann seine eigenen Gründe für sein Verhalten hat". Charles Aznavour in der Hauptrolle des Pianisten vollendet mit seiner Schauspielkunst diesen kleinen, aber dafür umso raffinierteren französischen Krimi.
So., 28.7. - 22.00 UhrMo., 29.7. - 20.00 UhrDi., 30.7. - 20.00 UhrMi., 31.7. - 22.00 Uhr
Siddhartha
USA 1972 | Regie: Conrad Rooks | 88 min min. | mit Shashi Kapoor, Simi Garewal | deutsche Fassung.
Hiermit würdigen wir anläßlich seines 125. Jubiläums einen Schriftsteller, den manche Germanistikstudenten eher belächeln - oder vielleicht eher ihre Professoren? Aber Hermann Hesse, Nobelpreisträger und Säule des Suhrkamp-Verlages, war ein Autor, der nicht nur Millionen Jugendlichen etwas sagte, sondern gilt darüber hinaus als der erfolgreichste deutsche Schriftsteller überhaupt! Besonderen Erfolg hatte er dabei bekanntlich in den USA. So gelang auch dem stark von der dortigen Hippie-Bewegung inspirierten Regisseur Conrad Rooks einer der besten Filme nach Hesse. Seine Verfilmung des "Siddhartha" wurde dabei mit indischen Stars an "Originalschauplätzen" gedreht.
Do., 1.8. - 20.00 UhrFr., 2.8. - 22.00 UhrSa., 3.8. - 20.00 UhrSo., 4.8. - 22.00 Uhr
Niki de Saint Phalle
Deutschland 1995 | Regie: Peter Schamoni | 98 min. | 35mm.
Die unlängst verstorbene Niki de Saint-Phalle war eine der sicher bekanntesten, aber auch vielschichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart. Sie wurde 1930 geboren und wuchs in den USA auf. Furore machte sie mit dem für das "Centre Pompidou" geschaffenen "Stravinsky-Brunnen" und natürlich mit den Nanas, jenen bunten Riesenfrauen, wie sie beispielsweise in Hannover installiert wurden. Peter Schamoni, der bereits dieses Happening dokumentiert hatte, schuf mit "Niki de Saint Phalle" ein umfassendes Porträt ihres Werks und ihrer Zusammenarbeit mit ihrem 1991 verstorbenen Ehemann, dem Schweizer Nonsense-Maschinenbauer Jean Tinguely.
Do., 1.8. - 22.00 UhrFr., 2.8. - 20.00 UhrSa., 3.8. - 22.00 UhrSo., 4.8. - 20.00 Uhr
Die letzte Nacht des Boris Gruschenko
USA 1974 | Regie: Woody Allen | 85 min. | 35mm | mit Woody Allen, Diane Keaton, Henry Czarniak, Howard Vernon | deutsche Fassung.
Woody Allen in der Ära von "Krieg und Frieden": In "Die letzte Nacht des Boris Gruschenko" parodiert Woody Allen religiösen Fatalismus und versetzt der Heiterkeit einen traurigen Nachgeschmack. Für den Filmkritker Hans Günther Pflaum konkretisiert er damit lediglich, was Immanuel Kant über das Lachen dachte, daß es nämlich ein "Affekt" ist, der "aus der plötzlichen Verwandlung einer gespannten Erwartung in nichts" entsteht. Für Woody Allens Boris Gruschenko zeigt sich das so: "Was ist ein Wunder? Ein brennender Busch, wie sich das Meer vor mir teilt, wie mein Onkel eine Rechnung bezahlt."
Mo., 5.8. - 20.00 UhrDi., 6.8. - 22.15 UhrMi., 7.8. - 20.00 Uhr
Hair
USA 1977 | Regie: Milos Forman | 121 min. | 35mm | mit John Savage, Treat Williams, Beverly D'Angelo, Nicholas Ray | deutsche Fassung.
"Es muß auf der Bühne alles wie Gerangel aussehen," berichteten einmal in einer Fernsehsendung die Macher von "Hair". Bewegung als Ausdruck von Freiheit, darum geht es in dem weltberühmten Rock-Musical, das den Geist der Flower-Power-Generation tanzen läßt. In Milos Formans Verfilmung mischt sich Flower Power zwar bereits mit der Disco-Kultur der 70er, aber die Story, die darin erzählt wird, ist noch immer die vom jungen Mann, der sich freiwillig für Vietnam gemeldet hat, vor seiner Ausbildung aber schnell noch einmal New York sehen will. Dort trifft er im Central-Park eine Gruppe von Hippies. Sie konfrontieren ihn mit ihrem Lebensstil, er schließt sich ihnen an - und wird ein anderer. Das Zeitalter des Wassermanns bricht an...
Mo., 5.8. - 22.00 UhrDi., 6.8. - 19.45 UhrMi., 7.8. - 22.00 Uhr
Amarcord
Italien/Frankreich 1973 | Regie: Federico Fellini | 127 min. | 35mm | mit Magali Noël, Bruno Zanin, Armando Brancia, Pupella Maggio, Giuseppe Ianigro | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der Titel zitiert einen Dialektausdruck, eine Verschleifung von "A m'arcord", auf deutsch: "Ich erinnere mich". Und so gedenkt der große Federico Fellini seiner Jugend, die er in Cinecittà nachbauen ließ. Er porträtiert sein Städtchen, eine Art Arche Noah für ihn, in der man auch ersticken kann. Es gibt keine durchgängige Handlung, sondern einen fellinesken Bilderbogen mit einem klatschsüchtigen Friseur, einem Sonderling und dem irren Onkel Theo. Es gibt eine zwergenhafte Nonne, die italienische Familie als solche und den jungen Titta, Fellinis juveniles Alter Ego. Man duckt sich vor dem Faschismus, und man fiebert den Alltagssensationen entgegen, so dem Ozeandampfer "Rex". Am Schluß heiratet die Dorfschöne nach auswärts: Ja, wie ist das nur möglich?
Do., 8.8. - 19.45 UhrFr., 9.8. - 22.00 UhrSa., 10.8. - 19.45 UhrSo., 11.8. - 22.00 Uhr
Koyaanisqatsi
USA 1976-82 | Regie: Godfrey Reggio | 87 min. | 35mm | Musik: Philip Glass.
"Koyaanisqatsi" ist ein Wort aus der Sprache der Hopi-Indianer und bedeutet "Prophezeihung". Der Inhalt dieser Prophezeiung ist zunehmend mit Händen zu greifen: daß der Mensch die Erde mißbraucht, plündert, damit auch sich. Es ist Zeit zur Umkehr. Regisseur Godfrey Reggio gestaltete diese einfache Botschaft zu einem experimentellen Dokumentarfilm, der mit extremer Virtuosität Bilder zur Musik von Philip Glass inszeniert, seien es Bilder der Ruhe, seien es Bilder äußerster Bewegung, seien es Ansichten der Natur, seien es Ansichten einer kollabierenden Zivilisation. Der Film kam seinerzeit gerade rechtzeitig und gab der Alternativbewegung die visuelle Kraft für ihre eigenen Visionen.
Do., 8.8. - 22.15 UhrFr., 9.8. - 20.00 UhrSa., 10.8. - 22.15 UhrSo., 11.8. - 20.00 Uhr
Ansichten eines Clowns
BRD 1975 | Regie: Vojtech Jasny nach dem Roman von Heinrich Böll | 111 min. | 35mm | mit Helmut Griem, Hanna Schygulla, Eva Maria Meineke, Hans Christian Blech, Helga Anders.
Von Heinrich Bölls zahlreichen Romanen ist "Ansichten eines Clowns" wohl der bekannteste. Er stellt Bölls zentrale Auseinandersetzung mit der Adenauer-Ära dar, entfaltet am Beispiel eines Einzelschicksals aus seiner rheinischen Heimat: Ein Mann aus gutbürgerlichem Haus verweigert sich der verlogenen Moral seiner Familie und scheitert zudem an einer unglücklichen Liebe. Als Clown, der sich am Bahnhof herumtreibt, läßt er sein Leben Revue passieren und zieht Bilanz. Während Heinrich Böll zahlreiche Passagen seines Romans mit grimmigem Humor ausgeführt hat, wählte Regisseur Vojtech Jasny für seine Verfilmung einen eher elegischen und resignativen Ton. Dennoch gelang ihm eine der überzeugendsten Verfilmungen eines Werks des deutschen Literaturnobelpreisträgers.
Mo., 12.8. - 19.45 UhrDi., 13.8. - 22.00 UhrMi., 14.8. - 19.45 Uhr
Les Valseuses - Die Ausgebufften
Frankreich 1973 | Regie: Bertrand Blier nach seinem Roman | 116 min. | 35mm | mit Gérard Depardieu, Miou-Miou, Patrick Dewaere, Jeanne Moreau, Gilles Segal | deutsche Fassung.
"Weder Parodie noch kritische Auseinandersetzung, sondern ein oberflächlich modischer Film, der sich in antibürgerlichen Attitüden gefällt." Ja, das war wohl zu ausgebufft, was Bertrand Blier, später bekannt durch Filme wie "Abendanzug" und schlichtweg einer der profiliertesten Köpfe des französischen Kinos, für die gutbürgerlichen Autoren des "Internationalen Filmlexikons" anstellte. Zwei Rumhänger mischen ihre Vorstadt auf, fahren marodierend durch Frankreich, und lernen dann eine Frau kennen, die es mit ihnen an krimineller Energie aufnehmen kann. "Die Ausgebufften" machte seine Hauptdarsteller über Nacht berühmt und sorgte für einen ordentlichen Skandal. Derb und zotig der Humor, grob und gemein der Alltagsterror. Unser Kino ist endlich reif für diesen Film.
Mo., 12.8. - 22.00 UhrDi., 13.8. - 19.45 UhrMi., 14.8. - 22.00 Uhr
Taxi Driver
USA 1975 | Regie: Martin Scorsese | 114 min. | 35mm | mit Robert De Niro, Peter Boyle, Cybill Shepherd, Jodie Foster, Harvey Keitel, Martin Scorsese | deutsche Fassung.
Der Taxi-Boß lehnt sich im Stuhl zurück und fragt. "Warum willst Du diesen Job?" Travis, der Ex-Vietnamkämpfer, entgegnet: "Ich kann nachts nicht schlafen!" Also fährt er los in seinem Yellow Cab und lernt die Stadt New York von ihrer schlechtesten Seite her kennen. Nacht für Nacht hört er den Kollegen zu, wie sie berichten, daß einem anderen Fahrer wieder übel mitgespielt wurde, und nach der Schicht wischt er oft Blut vom Rücksitz. Tagsüber trifft er eine junge Wahlkampfhelferin, die er gerne näher kennenlernen möchte. Doch daraus wird nichts. Als er einer minderjährigen Prostituierten begegnet, bekommt er jäh die Idee, sie zu befreien - und überhaupt mit all dem Dreck um sich aufzuräumen. Selten wurde das Dickicht der Städte erbarmungsloser dargestellt.
Do., 15.8. - 19.45 UhrFr., 16.8. - 22.00 UhrSa., 17.8. - 19.45 UhrSo., 18.8. - 22.00 Uhr
Zabriskie Point
USA 1969 | Regie: Michelangelo Antonioni | 111 min. | 35mm | mit Mark Frechette, Daria Halprin, Rod Taylor, Paul Fix | deutsche Fassung.
In diesem Film, der seinerzeit in den USA sehr umstritten war, entwirft Antonioni ein grelles und zugleich sehr pessimistisches Bild der gesellschaftlichen Verhältnisse in den Vereinigten Staaten. Erzählt wird von einer jungen Frau, die bei einem Immobilienmakler jobbt, und einem jungen Mann, die der Stadt, der Gewalt, der Universität und den fruchtlosen Debatten entfliehen möchten und dabei im Zentrum des "Tals des Todes", des "Zabriskie Point", einen Augenblick der Erfüllung finden. Doch das Glück währt nicht lange. - Antonionis Auseinandersetzung mit den politischen Zielen der Gegenkultur erstellt zur Musik der frühen Pink Floyd, der Rolling Stones und vor allem auch von Greatful Dead eine Komposition außergewöhnlich suggestiver Bilder, die seinen Film zu einem Rausch machen, in dem das Schöne des Schrecklichen Anfang ist.
Do., 15.8. - 22.00 UhrFr., 16.8. - 19.45 UhrSa., 17.8. - 22.00 UhrSo., 18.8. - 19.45 Uhr
Stalker
UdSSR 1978/79 | Regie: Andrej Tarkovskij | 163 min. | 35mm | Buch: Arkadi und Boris Strugazkij nach ihrem Roman "Picknick am Wegesrand", Farbe, 163 min, mit Aleksander Kajdanovski, Alissa Frejndlich | russisches Original mit deutschen Untertiteln.
Unter der Führung des Stalker begeben sich ein Schriftsteller und ein Naturwissenschaftler auf eine lebensgefährliche Expedition in ein hinter Stacheldrahtverhauen und Wachtürmen liegendes Sperrgebiet. Dieses menschenverlassene Niemandsland, das durch unerklärliche kosmische Ereignisse entstanden sein soll und als die "Zone" bezeichnet wird, beherbergt ein Zimmer, wo angeblich für diejenigen, die es erreichen, der stärkste und aufrichtigste Wunsch in Erfüllung geht... - Weil Andrej Tarkovskij, einer der größten Perfektionisten unter den Filmregisseuren, mit den ersten Aufnahmen zu diesem Film nicht zufrieden war, ließ er ihn gleich ein zweites Mal drehen. Unheimlicherweise soll in ihm das Kernkraftwerk Tschernobyl zu sehen sein, am Rande der "Zone", sieben Jahre, bevor es explodierte. So gilt Tarkovskij nicht nur als ein äußerst eigenwilliger Künstler, sondern vielen fast als ein Prophet.
Mo., 19.8. - 20.00 UhrDi., 20.8. - 20.00 UhrMi., 21.8. - 20.00 Uhr
Les liaisons dangereuses - Gefährliche Liebschaften
USA/Großbritannien 1989 | Regie: Stephen Frears | 112 min. | 35mm | mit Glenn Close, John Malkovich, Michelle Pfeiffer, Swoosie Kurtz, Keanu Reeves, Uma Thurman | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der berühmte Briefroman "Les liaisons dangereuses" von Choderlos de Laclos aus dem Jahre 1782 spielt in der Welt des französischen Adels und handelt von Verführung und Intrige, wobei sich die Intrigantin am Ende ihres Ränkespiels selbst zerstört. Stephen Frears, bis dahin eher mit dem wilden England der 80er beschäftigt, wagte sich an die Vorlage - und gewann. Dank auch der exzellenten Schauspieler, beschleunigte er den Adel auf Hollywood-Tempo und inszenierte ein schwungvolles Schauspiel, so elegant wie brillant. Der Film war auch in Heidelberg einer der großen, unverhofften Kinorenner.
Do., 22.8. - 19.45 UhrFr., 23.8. - 19.45 UhrSa., 24.8. - 19.45 UhrSo., 25.8. - 19.45 UhrMo., 26.8. - 22.00 UhrDi., 27.8. - 22.00 UhrMi., 28.8. - 22.00 Uhr
Belle de jour - Schöne des Tages
Frankreich/Italien 1966/67 | Regie: Luis Buñuel | 99 min. | 35mm | mit Catherine Deneuve, Michel Piccoli, Jean Sorel, Pierre Clémenti, Geneviève Page, Francisco Rabal | deutsche Fassung.
Die junge Séverine könnte eigentlich glücklich verheiratet sein. Aber die Beziehung zu ihrem Mann ist kühl, und sie selbst leidet unter erotischen Zwangsvorstellungen. So beginnt sie, als Gelegenheitsprostituierte "Belle de jour" zu arbeiten. Ihre Kundschaft ist wohlhabend und pervers zugleich. Ein solches Doppelleben zu führen, bereitet Séverine zunächst keine Probleme. Bis ihr einer ihrer Kunden aus Eifersucht nach Hause folgt. - "Belle de Jour", der für Catherine Deneuve den künstlerischen Durchbruch bedeutete, dreht sich mit leichtfüßigem Witz um Buñuels Lieblingsthema, wie nämlich unter der Maskerade des wohlanständigen Bürgertums seine abgrundtief unterdrückten Leidenschaften rumoren.
Do., 22.8. - 22.00 UhrFr., 23.8. - 22.00 UhrSa., 24.8. - 22.00 UhrSo., 25.8. - 22.00 Uhr
Sturm über Asien
UdSSR 1928 | Regie: Wsewolod Pudowkin Buch: Ossip Brick | 88 min. | 35mm s/w | mit Waleri Inkischinoff, L. Dedinzeff, Anna Sudakewitsch, L. Billinskaja, deutsche Tonfassung. | deutsche Fassung.
Ein einfacher Mann aus der Mongolei schließt sich während des russischen Bürgerkriegs 1920 der Roten Armee an, wird von britischen Truppen gefangengenommen und soll hingerichtet werden. Da entdeckt man bei ihm ein Dokument, aus dem hervorzugehen scheint, daß es sich bei dem zum Tode Verurteilten um einen Nachfahren des Dschingis Khan handelt. Nun wollen die Briten ihn zum Kaiser eines neuen mongolischen Reiches ernennen, das aber nichts weiter geworden wäre als ein britisches Protektorat. Doch der "Nachfahre des Dschingis Khan", wie der Originaltitel wörtlich übersetzt heißt, läßt sich nicht so einfach korrumpieren. - "Sturm über Asien", gedreht vor dem Hintergrund einer wahren Begebenheit, ist einer der großen Filmklassiker der Stummfilmzeit.
Mo., 26.8. - 20.00 UhrDi., 27.8. - 20.00 UhrMi., 28.8. - 20.00 Uhr
Tanz der Vampire
Großbritannien/USA 1967 | Regie: Roman Polanski | 108 min. | 35mm | mit Jack McGowran, Roman Polanski, Sharon Tate, Ferdy Mayne, Terry Downes | deutsche Fassung.
In den Karpaten (wo sonst?) gehen ein alter Professor und sein junger treuer Gehilfe (wer sonst?) auf Vampirjagd (was sonst?). Sie gelangen zu einem alten düsteren Schloß, auf dem gerade ein rauschendes Fest stattfindet. Doch hier feiern die Untoten. "Tanz der Vampire" hat unter den Horror-Komödien wohl darum so großen Kultstatus, da er einerseits sowohl mit den Stereotypen des Horror-Genres spielt und dabei jede Menge der berühmten Horror-Klassiker zitiert, andererseits aber auch als Parodie selbst wiederum eine Menge so typischer Merkmale aufweist, daß er darum immer wieder auch selbst gerne parodiert und zitiert wurde. Kurz, dieser Film des gerade jüngst erst wieder in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichneten Kultregisseurs Roman Polanski strotzt nur so vor wortwörtlich haarsträubenden Ideen, und niemand sollte ihn sich entgehen lassen.
Do., 29.8. - 19.45 UhrFr., 30.8. - 22.00 UhrSa., 31.8. - 19.45 Uhr
Dieses obskure Objekt der Begierde
Frankreich/Spanien 1977 | Regie: Luis Buñuel | 103 min. | 35mm | mit Fernando Rey, Carole Bouquet, Angela Molina, André Weber, Julien Bertheau | deutsche Fassung.
Buñuels letzter Film beginnt mit einer Szene in einem Zugabteil: ein eleganter älterer Herr hat sich gerade zu den anderen Reisenden gesetzt, da öffnet sich die Tür, und eine wesentlich jüngere, sehr hübsche Dame schüttet ihm mit energischer Geste einen üppig gefüllten Eimer Wasser über den Kopf. Dies geschieht nicht ohne Gründe, von denen der Herr nun ausgiebig zu berichten Gelegenheit bekommt. Er verbringt nämlich seine Tage wie ein Don Juan, natürlich kein echter, denn gerade das jüngste Objekt seiner Begierde ist sehr widerspenstig, dem Drängen des Mannes erwidert die Frau die List. Da der Surrealismus der schönste Bock im Garten der Lüste ist, setzt Luis Buñuel ihm nur zu gerne noch die Hörner auf, auf daß er ihm dann reich an Einfällen zeige, was das tückische Weib sich ersinnt, um den Mann in der Einsamkeit seines Phallozentrismus in die Raserei zu zwingen...
Do., 29.8. - 22.00 UhrFr., 30.8. - 19.45 UhrSa., 31.8. - 22.00 Uhr
Cet obscur objet du desir - Dieses obskure Objekt der Begierde
Frankreich/Spanien 1977 | Regie: Luis Buñuel | 103 min. | 35 mm | Fernando Rey, Carole Bouquet, Angela Molina, André Weber, Julien Bertheau | Französisch deutsche Fassung.
Es beginnt mit einer Szene im Zugabteil: ein eleganter älterer Herr hat sich gerade zu den anderen Reisenden gesetzt, da öffnet sich die Tür, eine wesentliche jüngere, sehr hübsche Dame schüttet ihm mit energischer Geste einen üppig gefüllten Eimer Wasser über den Kopf. Dies geschieht nicht ohne Gründe, von denen der Herr nun ausgiebig zu berichten Gelegenheit bekommt. Er verbringt nämlich seine Tage als Don Juan, der die Kunst der Verführung dazu mißbraucht, mit einer bestimmten Frau, die er als sein Lustobjekt auserkoren hat, intim zu werden. Aber das Objekt ist widerspenstig...
So., 1.9. - -13.00 Uhr
From Dusk till Dawn
USA 1995 | Regie: Robert Rodriguez | 108 min. | 35 mm | Harvey Keitel, Quentin Tarantino, Juliette Lewis | Englisch deutsche Fassung.
Es gibt Filme, bei denen es nicht darum geht, mitzukriegen, was gerade auf der Leinwand läuft oder soeben gelaufen war, sondern einfach drinnen gewesen zu sein, am besten gleich ein paarmal. Darum haben jetzt bei unserer Vampirfilmreihe die letzten echten Filmfreunde Gelegenheit, ausgerechnet in unserem elitären Kunstkino sich jetzt auch einmal heimlich diesen Film reinzuziehen. Eine Inhaltsangabe von "From Dusk till Dawn" ist eher von sekundärem Interesse, aber bitte: zwei brutale Brüder haben ein Ding gedreht und verschanzen sich mit ihren Geiseln in einem mexikanischen Nachtclub. Es wird dunkel, schön sind die Frauen, aufregend ist die Musik, derb der Humor und dann kommen halt die Vampire. Und ihr kommt am besten schon zu Beginn so breit ins Kino, dass ihr gerade noch durch unsere Tür passt, danach flattert ihr eh alle nur noch bedröhnt durch den Raum.
So., 1.9. - 19.45 UhrMo., 2.9. - 22.00 UhrDi., 3.9. - 19.45 UhrMi., 4.9. - 22.00 Uhr
The fearless Vampire Killers - Tanz der Vampire
Großbritannien/USA 1967 | Regie: Roman Polanski | 108 min. | 35 mm | Jack McGowran, Roman Polanski, Sharon Tate, Ferdy Mayne, Terry Downes | Englisch deutsche Fassung.
In den Karpaten (wo sonst?) gehen ein alter Professor und sein junger treuer Gehilfe (wer sonst?) auf Vampirjagd (was sonst?). Sie gelangen zu einem alten düsteren Schloß, auf dem gerade ein rauschendes Fest stattfindet. Doch hier feiern die Untoten. "Tanz der Vampire" hat unter den Horror-Komödien wohl darum so großen Kultstatus, da er einerseits sowohl mit den Stereotypen des Horror-Genres spielt und dabei jede Menge der berühmten Horror-Klassiker zitiert, andererseits aber auch als Parodie selbst wiederum eine Menge so typischer Merkmale aufweist, daß er darum immer wieder auch selbst gerne parodiert und zitiert wurde. Kurz, der Film ist einfach eine Ideenfundgrube.
So., 1.9. - 22.00 UhrMo., 2.9. - 19.45 UhrDi., 3.9. - 22.00 UhrMi., 4.9. - 19.45 Uhr
The African Queen - African Queen
USA 1951 | Regie: John Huston | 105 min. | 35 mm | Humphrey Bogart, Katherine Hepburn | Englisch deutsche Fassung.
Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbricht, wird auch Afrika nicht davon verschont. Darum müssen eine zunächst ziemlich steife britische Methodistenschwester sowie ein rüpelhafter Bootsführer in einer wilden Flußreise vor den deutschen Kanonenbooten aus Deutsch-Ostafrika fliehen. Dabei kommt zusammen, was sonst nie zusammen käme, das Duell der beiden Grundverschiedenen endet mit einer spröden Romanze. John Hustons Abenteuersaga lebt von dem schauspielerischen Können der beiden Stars und entfaltet mit ihnen immer wieder brilante Situationskomik. Die Dreharbeiten mit den Charakterköpfen John Huston und Humphrey Bogart waren selbst so abenteuerlich, daß Katherine Hepburn nicht anders konnte, als darüber ein Buch zu schreiben.
Do., 5.9. - 19.45 UhrFr., 6.9. - 19.45 UhrSo., 8.9. - 13.00 UhrSo., 8.9. - 22.00 UhrMi., 11.9. - 22.00 Uhr
Nosferatu - Phantom der Nacht
BRD/Frankreich 1978 | Regie: Werner Herzog | 107 min. | 35 mm | Klaus Kinski, Isabelle Adjani, Bruno Ganz, Roland Topor | Deutsch Originalfassung.
Jonathan Harker reist trotz dunkler Vorahnungen seiner Gattin nach Transsylvanien zum Schloß des Grafen Dracula. Und obwohl er von rumänischen Bauern gewarnt wird, muß er dennoch selbst erfahren, daß der Graf ein Vampir ist, von dessen nächtlichem Blutdurst auch er nicht verschont bleibt. Zwar gelingt Jonathan zuletzt die Flucht, aber der Graf ist bereits mit einer Ladung pestverseuchter Särge nach Wismar unterwegs, Jonathans Heimatstadt. Dort bricht nach des Grafen Ankunft die Seuche sofort aus. Nur eine Frau reinen Herzens kann Dracula ein Ende machen. Über die Filmwissenschaftlerin Lotte Eisner, die sich intensiv mit Murnaus "Nosferatu" befasst hat, fühlt sich Werner Herzog mit der Form von Kino verbunden, aus der der "legitime deutsche Film" (Herzog) hervorging. Darum widmete er ihr bereits "Jeder für sich und Gott gegen alle", Herzogs Geschichte des Kaspar Hauser. Werner Herzog hat bei seinem Nosferatur-Film Murnaus Vorbild in manchen Einstellungen bis ins Detail kopiert, um wiederum in der Handlung teilweise im Rückgriff auf den Roman von Bram Stoker einige Änderungen vorzunehmen. Es war bis dahin seine erste internationale Produktion und sein größter kommerzieller Erfolg.
Do., 5.9. - 22.00 UhrSa., 7.9. - 19.45 UhrSo., 8.9. - 19.45 UhrMo., 9.9. - 22.00 Uhr
Korczak
Polen/Deutschland/Frankreich 1990 | Regie: Andrzej Wajda | 112 min. | 35 mm | Wojtek Pszoniak, Ewa Dalkowska, Piotr Kozlowski | Polnisch deutsche Fassung.
Henryk Goldszmit, besser bekannt als Janusz Korczak, wurde 1878 in Warschau geboren, seine Eltern waren assimilierte polnische Juden. Er studierte Medizin und schrieb nebenbei, Janusz Korczak ist sein Pseudonym. Von Beginn seiner Arbeit an interessierte er sich besonders für Kinder und wurde Leiter eines Modellwaisenhauses, einer wahren Gesellschaft für Kinder. Er verfasste zahlreiche Bücher darüber, gab eine Zeitschrift von Kindern für Kinder heraus und war regelmäßig im Rundfunk zu hören. Als die Nazis das Warschauer Ghetto errichteten, kümmerte er sich darin um die Kinder. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde Janusz Korczak gezwungen, sie für den Transport nach Treblinka zu sammeln. Er ging mit ihnen in den Tod. Andrzej Wajda, einer der berühmtesten polnischen Regisseure, drehte "Korczak" zu einer Zeit, als er eigentlich Politker war, denn man hatte ihn zum Senator gewählt. In Agnieszka Holland fand er die Drehbuchautorin, die ihm dabei half, trotz aller Belastungen seinen Film zu realisieren, ein Film, auch über ein jüdisches Thema, derartiges war von der polnischen Zensur lange verbannt worden. Doch, so Andrzej Wajda: "Vielleicht ist in meinem Land nun endlich die Zeit gekommen, da jene, deren Wunden immer noch nicht verheilt sind, wahrheitsgetreue Berichte sehen dürfen." "Ein erschütternder Film" urteilte die Presse.
Mo., 9.9. - 19.45 UhrDi., 10.9. - 19.00 UhrMi., 11.9. - 19.00 UhrSo., 15.9. - 13.00 Uhr
Three Below Zero
USA/Schweiz/Deutschland 1999 | Regie: Simon Aeby | 98 min. | 35 mm | Judith Roberts, Kate Walsh, Wes Bentley | Englisch deutsche Fassung.
Eine quälend lange und heiße Sommernacht in New York: In einem Waschkeller trifft ein junger Drummer einer Grunge-Band eine junge, attraktive Frau. Eine ältere Mitbewohnerin kommt dazu. Dann fällt plötzlich die Tür ins Schloß, die drei werden eingesperrt. Kein Gig für ihn, kein Flug nach San Francisco für sie, es gibt kein Entrinnen, das Kammerspiel beginnt. Simon Aeby, Jahrgang 1954, geboren in Bern, gelang mit seinem mit sehr geringem Budget realisierten, psychologischen Drama auf feuchtem und engem Raum die Überraschung beim Filmfestival Saarbrücken. Das Publikum war begeistert, sein Film packte dann auch die Jury und liess sie nicht mehr los. Man lobte vor allem das Drehbuch, die Dialoge sowie die hervoragenden Schauspieler und verlieh ihm den Max-Ophüls-Preis 1999.
Do., 12.9. - 20.00 UhrFr., 13.9. - 20.00 UhrSa., 14.9. - 20.00 UhrMo., 16.9. - 22.00 Uhr
The Hunger - Begierde
Großbritannien 1982 | Regie: Tony Scott | 98 min. | 35 mm | Catherine Deneuve, David Bowie, Susan Sarandon, Cliff de Young | Englisch deutsche Fassung.
Eine Unsterbliche streift rastlos durch die Jahrhunderte, wahllos erwählt sie sich Männer, die sich in sie verlieben, auf dass diese von ihr vernichtet werden, der Vampir als femme fatal. Sie bekommt jedoch ein Problem, als sie selbst ihren augenblicklichen Liebhaber verliert. Nun ist sie gezwungen, das Verhältnis der Rollen umzukehren. "Begierde" gilt unter Freunden des Genres als besonders elegant fotografierte Variante des weiblichen Vampir-Themas. Er lebt natürlich auch von der fotogenen Präsenz seiner Hauptdarsteller Catherine Deneuve und David Bowie, die zwanzig Jahre nach den Dreharbeiten zu "Begierde" erneut ihre unsterbliche Vitalität in der Kriminalkomödie "8 Frauen" beziehungsweise auf dem Jazzfenstival in Montreux bewiesen haben.
So., 15.9. - 20.00 UhrMo., 16.9. - 20.00 UhrDi., 17.9. - 19.00 UhrMi., 18.9. - 22.00 Uhr
Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens
Deutschland 1921/22 | Regie: Friedrich Wilhelm Murnau | 90 min. | 16 mm viragiert | Max Schreck, Gustav von Wangenheim, Greta Schröder, Alexander von Granach | Deutsch Originalfassung.
Der Film allgemein ist ein Spiel aus Licht und Schatten. So adaptierte die Film-Kunst auch schnell jene literarisch-legendäre Gestalt, die selbst Schattenspiel sein möchte und das Tageslicht wie den Tod fürchtet: der blutsaugende Vampir, in Bram Stokers Romanvorlage Dracula, hier Nosferatu genannt. Die Geschichte vom Grafen, der aus seinem Schloß in den Karpaten aufbricht, um hier in einer norddeutschen Kleinstadt Pest und Tod zu verbreiten und insbesondere die schöne Frau des Kaufmanns Hutter in seinen Bann zu ziehen, wurde zum Klassiker der "dämonischen Leinwand" (Lotte H. Eisner). "Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens", "kein Scherz, über den man banale Bemerkungen macht" (zeitgenössische Kinoreklame zu diesem Film) begründete nicht nur das Genre des Vampirfilms, sondern auch den Ruhm des Regisseurs Friedrich Wilhelm Murnau ("Der letzte Mann", "Faust", "Sunrise","Tabu").
Live am Klavier: Martin Münch!
Mi., 18.9. - 20.00 Uhr
Casablanca
USA 1942 | Regie: Michael Curtiz | 102 min. | 35 mm | Humphrey Bogart, Ingrid Bergman, Paul Henreid, Peter Lorre, Conrad Veidt, Curt Bois | Englisch Original mit deutschen Untertiteln.
Auch Klassiker vertragen eine Inhaltsangabe: "Rick's Bar" in Casablanca ist während des Zweiten Weltkriegs Treffpunkt von Abenteurern, Flüchtlingen, Widerstandskämpfern, Vichy-Polizisten und Nazis. Inmitten dieses allabendlichen Menschen und Unmenschengewimmels entdeckt der Barbesitzer, desen Schicksal ihn hart und zynisch gemacht hat, seine große Liebe wieder, Ilsa Lund, mitlerweile Frau des ungarischen Widerstandskämpfers Victor Laszlo. Rick muß sich entscheiden und er wird sich entscheiden. Als 1952 eine gekürzte und in der Synchronisation verfälschte Fassung in die deutschen Kinos gelangte, waren viele Anspielungen auf den Nationalsozialismus sowie das Vichy-Regime getilgt, der Widerstanskämpfer wurde sogar in einen norwegischen Atomphysiker verwandelt. Erst Mitte der Siebziger gab es eine authentischere Version von "Casablanca" zu sehen, der bei seinem Erscheinen 3 Oscars für den besten Film, die beste Regie sowie das beste Drehbuch nach einer literarischen Vorlage, dem Bühnenstück "Everbody Comes to Rick's" von Murray Burnett und Joan Alison) bekam und heute bekanntermaßen der Kultfilm schlechthin ist (Was niemals bedeutet, es gäbe in ihm beim 1000.mal Anschauen nichts Neues zu sehen.).
Freitag, 20.9., findet die Vorführung im Rahmen eines Referats von Dr. Jochen Goetze statt!
Do., 19.9. - 19.45 UhrFr., 20.9. - 19.45 UhrSa., 21.9. - 19.45 UhrSo., 22.9. - 13.00 UhrSo., 22.9. - 22.00 Uhr
Heidelberger Porträts von Renate Webler
Heidelberg 2001-2 | Regie: Reante Webler | divers min. | Video | Dörte Klages, Werner Boll | Deutsch Originalfassung.
Visualisierte erlebte Geschichte: Schon einige bekannte Persönlichkeiten aus Heidelberg wie etwa die Künstlerin Marie Marcks gaben Renate Webler vor der Kamera Auskunft über sich und ihre Arbeit. Diesmal zeigt sie: 1. "Also von Schuld kann hier nicht die Rede sein, sagt Dörte Klages". 2."Dr. Werner Boll und die Akademie für Ältere zu Heidelberg. 3. Ein handelnder Christ. 4. "Sie bekämpfen den Krebs". Heidelberger Forscher im Porträt (Uraufführung).
So., 22.9. - 18.00 Uhr
La maschera del demonio - Die Stunde, wenn Dracula kommt
Italien 1960 | Regie: Mario Bava | 85 min. | 16 mm | Barbara Steele, Andrea Checchi, John Richardson, Ivo Garrani | Italienisch deutsche Fassung.
Moldawien im 17.Jahrhundert: Die Adelige Asa, jung und unbeschreiblich schön, wird das Opfer der Inquisition. Angeklagt hat sie ihr eigener Bruder. Einen Vampir soll sie zum Liebhaber gehabt haben, als Hexe sei sie darum des Todes. Man richtet sie nicht nur hin, man zerstört ihre Schönheit, treibt ihr eine Maske mit Eisenspitzen ins Gesicht. Asa verflucht ihre Familie. Doch sie kehrt nach 200 Jahren wieder. Die verdammte Frau erhebt sich aus ihrer Gruft und schlüpft in den Körper der jungfräulichen Katja. Es kommt ihre Zeit der Rache. Kenner des Genres schätzen "La Maschera del demonio", wie er im Original heißt, ganz besonders, denn er sei ein "grandioser Film über die Kraft des Weiblichen". Der Filmkritiker Robert Fischer rätselte darüber, "wie dieser Film überhaupt gedreht worden sei, in einer bunten Wirklichkeit von einem tatsächlichen Aufnahmeteam. Er wirke einfach wie ein Stück direkt aus dem Unterbewußtsein."
So., 22.9. - 20.00 UhrDi., 24.9. - 22.00 UhrMi., 25.9. - 20.00 UhrDo., 26.9. - 22.00 Uhr
La belle captive - Die schöne Gefangene
Frankreich 1982 | Regie: Alain Robbe-Grillet | 90 min. | 35 mm | Daniel Mesguich, Gabrielle Lazure, Cyrielle Claire, Daniel Emilfork | Französisch Original mit deutschen Untertiteln.
Grundelement der Vampirfilme ist die Verschiebung der Grenzen von Tod und Leben. Bereits in der griechischen Sage "Die Braut von Korinth" hält ein junger Mann um die Hand eines Mädchens an, das in Wahrheit längst verstorben ist. Dieses Drama durchlebt im Frankreich der 80er Jahre ein junger Mann erneut. Er ist wohlhabend und hat soeben mit seiner schönen Frau eine neue Wohnung bezogen. Die Nächte darin werden ihm zum Alptraum, er wird mit seinen ureigensten Ängsten konfrontiert und ist Mittelpunkt mysteriöser Geschichten. Alain Robbe-Grillet, der des Schreibens nicht müde soeben wieder einen Roman veröffentlicht hat, lies sich für seinen Film von den Bildern des belgischen Surrealisten René Magritte inspirieren. Kameramann Henri Alekan half ihm dabei, einen Film von ausgefeilter Ästhetik und ganz eigenem Charakter zu schaffen.
Mo., 23.9. - 20.00 UhrDi., 24.9. - 20.00 Uhr
Shadow of the Vampire
Großbritannien/USA 2000 | Regie: E. Elias Merhige | 93 min. | 35 mm | John Malkovich, Willem Dafoe, Udo Kier, Catherine MacCormack | Englisch deutsche Fassung.
Max Schreck heißt der Hauptdarsteller in Fritz Murnaus "Nosferatu", er mimt den Vampir. Doch wenn einer schon so einen Namen hat, kann er dann ein ganz gewöhnlicher Mensch sein? Nein, meint Regisseur Elias Merhige und dreht eine fiktive Dokumentation daüber, wie die die Dreharbeiten zu Murnaus "Nosferatu" wohl ausgesehen hätten, wenn der Hauptdarsteller tatsächlich selbst ein Vampir gewesen wäre. Ein Untoter, in jahrhundertelanger Existenz als Untoter zum reinen Triebwesen mutiert, der beständig in Maske und Kostüm herumläuft, um dann bei den nächtlichen Dreharbeiten das Filmteam der Reihe nach zu dezimieren, damit er seinen Durst löschen kann. Regisseur E. Elias Merhige spekuliert damit über die Arbeitsbedingungen beim Filmemachen zur Zeit des deutschen Expressionismus und bekennt sich fröhlich zum spielerischen Umgang mit dem historischen Material. John Malkovich geht als Regisseur F.W. Murnau über Leichen, die Willem Dafoe zuvor erschreckt und ausgesaugt hat.
Mi., 25.9. - 22.00 UhrDo., 26.9. - 20.00 UhrSa., 28.9. - 20.00 UhrSo., 29.9. - 22.00 Uhr
Mayis Sikintisi - Bedrängnis im Mai
Türkei 2000 | Regie: Nuri Bilge Ceylan | 130 min. | 35 mm | Ermin Ceylan, Muzaffer Özdemir, Ermin Toprak | Türkisch Original mit deutschen Untertiteln.
Nuri Bilge Ceylans zweiter Spielfilm, vielfach ausgezeichnet auf internationalen Festivals, ist ein "Film im Film". Ein Regisseur kommt aus Istanbul zurück nach Anatolien in das Dorf seiner Eltern, um dort einen Low-Budget Film zu drehen, in dem die Eltern die Hauptrollen übernehmen sollen. Er möchte mit ihnen das Leben der Leute auf dem Land darstellen, aber er ist so besessen von seinem Projekt, daß ihm der Blick für die tatsächlichen Verhältnisse abhanden kommt. Czechovs "Der Kirschgarten" gab atmosphärisch die Vorlage zu "Mayis Sikintisi", der mit seinen langen Einstellungen und ruhigen Bildern zugleich auch an das Werk von Abbas Kiarostami erinnert. Darüber hinaus scheut sich Nuri Bilge Ceylan nicht, die Folgen einer Politik in der Türkei zu zeigen, die auf Traditionen vielfach wenig Rücksicht nimmt.
So., 29.9. - 13.00 UhrMo., 30.9. - 19.00 Uhr
Üçüncü Sayfa - Die dritte Seite
Türkei 1999 | Regie: Zeki Demirkubuz | 92 min. | 35 mm | Ruhi Sart, Basak Köklükaya, Cengiz Sezici | Türkisch Original mit deutschen Untertiteln.
Die dritten Seiten der türkischen Tageszeitungen berichten bunt und aufreißerisch über Eifersuchtsdramen, Familientragödien und andere skurille Menschenschicksale. Sie sind ein Abbild der türkischen Gesellschaft, vorausgesetzt, man kann zwischen den Zeilen lesen, so wie Regisseur Zeki Demirkubuz. Mit bösem, schwarzem Humor erzählt er hier die Geschichte eines drittklassigen Fernsehschauspielers, der, wie im Grunde fast alle in der Türkei, knapp an Geld ist und daher in eine ebenso mysteriöse wie albtraumhafte Geschichte verwickelt wird. - Mit seinen trockenen und dabei so vielschichtig inszenierten Filmen, die immer auch den Film selbst thematisieren, hat Regisseur Demirkubuz mittlerweile auch international den Erfolg gefunden, den er verdient, indem sein jüngstes Werk auf dem Festival von Cannes zu sehen war. "Die dritte Seite" war wie schon der Vorgängerfilm "Masumiyet" ein Geheimtip auf unseren "Filmtagen des Mittelmeers".
So., 29.9. - 20.00 Uhr
Filler ve Çimen - Elefanten und Gras
Türkei 2001 | Regie: Dervis Zaim | 110 min. | 35 mm | Sanem Çelik, Haluk Bilginer, Bülent Kayabas, Ali Sürmeli, Ügur Polat | Türkisch Original mit deutschen Untertiteln.
Der Film hat einen authentischen Hintergrund. 1996 entwickelte sich ein Verkehrsunfall in der westtürkischen Kleinstadt Susurluk zum größten Politskandal der jüngsten türkischen Geschichte. Denn im Unfallwagen sassen ein rechstextremer Politiker wie auch der ehemalige Polizeipräsident von Istanbul. Der Begriff vom "unergründlichen Staat" kam auf, womit die Verstrickungen von Mafia, Staat und Militär gemeint sind, konkret, daß im staatlichen Auftrag Mafia-Killer gegen kurdische Oppositionelle eingesetzt wurden. In dieser völlig vergifteten Atmosphäre erzählt uns Regisseur Dervis Zaim von Harva, einer Marathonläuferin, deren Training von einem Hotel gesponsort wird. Das aber soll an einen Drogenboss verkauft werden, der um seinen Geschäften frei nachgehen zu können, regelmäßig mit hohen Summen einen Staatsminister besticht. Als der Hotelbesitzer sich weigert, wird er umgebracht. Harva, zunächst ahnungslos, wird eines Tages zur Zeugin der Vorfälle. Dervis Zaim, einer der profiliertesten Repräsentanten des jungen türkischen Kinos, gelang ein hochexplosiver Politthriller und wurde allgemein für seinen Mut, dieses Thema aufzugreifen, bewundert.
Mo., 30.9. - 22.00 Uhr
Eylul Firtinasi - Septembersturm
Türkei 1999 | Regie: Atif Yilmaz | 100 min. | 35 mm | Tarik Akan, Zara, Kutay Özcan, Deniz Türkali, Hazim Körmükçü, Yosi Mizrahi | türkisches Original mit deutschen Untertiteln.
Es ist der 12. September 1980, in der Türkei putscht das Militär. Während seine Eltern das Schicksal Hunderttausender teilen, die von den faschistischen Generalen verfolgt, inhaftiert, gefoltert und vielfach ermordet wurden, wird der fünfjährige Metin von seinem Großvater nach Bozcaada geholt, einer kleinen Insel in der Ägäis, die zunächst weit entfernt scheint von den politischen Ereignissen, die die Türkei bis heute traumatisieren. Metins ruhige Tage am Meer enden jedoch schlagartig, als seine Eltern entlassen werden, von der Haft gezeichnet und gebrochen. Auch für Metin verliert die Welt ihr Gleichgewicht. - Mit "Septembersturm" verfilmte Atif Yilmaz, ein Altmeister des türkischen Kinos, einen Schlüsselroman über die finsterste Zeit der jüngeren türkischen Geschichte, Habib Bektas "Geruch des Schattens".
Do., 3.10. - 19.45 UhrFr., 4.10. - 19.45 UhrSa., 5.10. - 19.45 UhrSo., 6.10. - 22.00 Uhr
Üçüncü Sayfa - Die dritte Seite
Türkei 1999 | Regie: Zeki Demirkubuz | 92 min. | 35 mm | mit Ruhi Sart, Basak Köklükaya, Cengiz Sezici | türkisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die dritten Seiten der türkischen Tageszeitungen berichten bunt und aufreißerisch über Eifersuchtsdramen, Familientragödien und andere skurille Menschenschicksale. Sie sind ein Abbild der türkischen Gesellschaft, vorausgesetzt, man kann zwischen den Zeilen lesen, so wie Regisseur Zeki Demirkubuz. Mit bösem, schwarzem Humor erzählt er hier die Geschichte eines drittklassigen Fernsehschauspielers, der, wie im Grunde fast alle in der Türkei, knapp an Geld ist und daher in eine ebenso mysteriöse wie albtraumhafte Geschichte verwickelt wird. - Mit seinen trockenen und dabei so vielschichtig inszenierten Filmen, die immer auch den Film selbst thematisieren, hat Regisseur Demirkubuz mittlerweile auch international den Erfolg gefunden, den er verdient, indem sein jüngstes Werk auf dem Festival von Cannes zu sehen war. "Die dritte Seite" war, wie schon der Vorgängerfilm "Masumiyet", ein Geheimtip auf unseren "Filmtagen des Mittelmeers". Achtung, kein Film für schwache Nerven!
Do., 3.10. - 22.00 UhrFr., 4.10. - 22.00 UhrSa., 5.10. - 22.00 UhrSo., 6.10. - 20.00 Uhr
Flieg, Engelchen, flieg!
Mexiko/Deutschland 2001 | Regie: Christiane Burkhard | 50 min. | 35 mm | deutsche Originalfassung.
Christiane Burkhard studierte zunächst Politik, danach arbeitete sie oft in Mexiko, wohin sie seit 1994 ihren Lebensmittelpunkt verlagert hat. Seitdem arbeitet sie auch als Filmemacherin. 1998 nahm sie ein lange geplantes Projekt in Angriff, eine filmische Erinnerung an ihre Eltern, die zwanzig Jahre zuvor bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen. Nun ist dieser Film fertig geworden. Er handelt davon, wie zwei Schwestern in ihre Heimatstadt Heidelberg zurückkehren. Sie begeben sich auf die Suche nach Spuren der Vergangenheit ihrer Eltern wie ihrer eigenen Vergangenheit. Schritt für Schritt versöhnen sie sich dabei mit ihrem Schicksal, aus Ohnmacht ihm gegenüber wird zunehmend Akzeptanz.
Regisseurin Christiane Burkhard ist anwesend!
Mo., 7.10. - 20.00 UhrDi., 8.10. - 20.00 UhrMi., 9.10. - 20.00 Uhr
Hälfte des Lebens - Hölderlin
DDR 1984 | Regie: Hermann Zschoche | 98 min. | 35 mm | Ulrich Mühe, Jenny Gröllmann, Michael Gwisdek, Swetlana Schönfeld, Peter-Mario Grau, Christine Gloger | deutsche Originalfassung.
"Mit gelben Birnen hänget / Und voll mit wilden Rosen / Das Land in den See": Mit diesen Zeilen beginnt "Hälfte des Lebens", eines der schönsten, aber auch wehmütigsten deutschen Gedichte. Es stammt von Friedrich Hölderlin (1770-1843). Der gleichnamige Defa-Film zeigt nun den Dichter in seiner Hälfte des Lebens, als Hauslehrer bei der Familie des Frankfurter Bankiers Jakob Gontard, als Liebhaber von dessen Gattin Susette Gontard, als Freund des politischen Aktivisten Isaac von Sinclair und als Dichter des "Hyperion". Kein mystisches Porträt eines deutschen Dichtergenies ist dabei entstanden, sondern das Bild eines bald nicht mehr jungen Mannes, der an seiner Zeit zerbricht und aus deren Wirren in die eigene Verwirrung flieht. "Hälfte des Lebens" beeindruckt durch die schauspielerische Leistung Ulrich Mühes in der Rolle des Hölderlin und erfreut nebenbei Hölderlin-Verehrer durch seinen profunden Schatz von Hölderlinzitaten. Es fehlt eigentlich kaum ein geflügeltes Wort...
Mo., 7.10. - 22.00 UhrDo., 10.10. - 22.00 UhrSa., 12.10. - 22.00 UhrSo., 13.10. - 22.00 UhrMo., 14.10. - 20.00 Uhr
Nâzim Hikmet - Sie haben Angst vor unseren Liedern
Deutschland 1994 | Regie: Osman Okkan | 60 min. | Video | deutsche Originalfassung.
"Wir wissen es beide, Geliebte, / Man hat es uns beigebracht, / Was es heißt, zu hungern, zu frieren, / Vor Erschöpfung zusammenzubrechen / Und voneinander getrennt zu leben." Nâzim Hikmet ist einer der berühmtesten türkischen Dichter. Aus Anlaß seines 100jährigen Geburtstages würdigte man das Werk eines Mannes, der den Großteil seines Lebens im Gefängnis oder im Exil verbrachte. Als Nâzim Hikmet 1963 in Moskau starb, war sein Werk, von dem insbesondere seine Lyrik und sein Großpoem "Menschenlandschaften" hervorzuheben sind, in über 60 Sprachen übersetzt, wobei eine adäquate Übersetzung ins Deutsche noch aussteht. In der Türkei jedoch durfte es erst nach 30jährigem Publikationsverbot erscheinen, denn Nâzim Hikmet bekannte sich seit seiner Jugend zum Kommunismus und ist darum auch heute noch umstritten. Im Film werden Leben und Werk des Dichters noch einmal rekonstruiert.
Regisseur Osman Okkan ist eingeladen!
Di., 15.10. - 20.00 Uhr
Requiem für eine romantische Frau
Deutschland 1998 | Regie: Dagmar Knöpfel | 99 min. | 35 mm | mit Sylvester Groth, Janina Sachau, Jeannette Hain, Felix von Manteuffel | deutsche Originalfassung.
Szenen einer romantischen Liebe und Szenen einer Liebe in Zeiten der Romantik: Die 16jährige Auguste Bußman, Tochter aus bürgerlichem Haus, verliebt sich spontan in Clemens Brentano, Dichter, mehr als doppelt so alt wie sie selbst. Eine bleiche Windsbraut und ein verkrachtes Genie: Augustes Familie drängt zur Heirat, um den Skandal zu vermeiden. Brentano willigt ein, doch die Ehe wird nicht glücklich, zu groß sind die Gegensätze. Auguste Bußmann bekommt ein außereheliches Kind, man läßt sich scheiden. - Dagmar Knöpfel greift für ihren Film die Form des romantischen Briefromans auf, auch sonst gelang es ihr überzeugend, die Form und den Geist dieser Epoche filmisch adäquat umzusetzen, eine Tändelei der Liebesphantasie, hinter der das Morbide bereits lauert.
Mi., 16.10. - 20.00 UhrDo., 17.10. - 22.00 UhrSa., 19.10. - 22.00 UhrSo., 20.10. - 18.00 Uhr
Feuerreiter
Deutschland/Frankreich/Polen 1998 | Regie: Nina Grosse | 132 min. | 35 mm | Martin Feifel, Marianne Denicourt, Ulrich Matthes, Ulrich Mühe | deutsche Originalfassung.
Ist die Frau ein hehres Ideal oder eine Vulgarität, die es zu besitzen gilt? Regisseurin Nina Grosse wagt sich mitten hinein in die Hitze der Gefühle am Ende des 18. Jahrhunderts, versucht eine Restauration dieses Problems und verwendet dabei frische Farben. Ihr Objekt heißt Friedrich Hölderlin. Dessen berühmt-berüchtigte, letztlich leider unglückliche Liebe zur Frankfurter Bankiersgattin Susette Gontard arrangiert sie zu einer Dreiecksgeschichte zwischen einem fröhlichen, etwas verwöhnten Püppchen von Susette Gontard, einem überraschend vitalen und gutaussehenden Friedrich Hölderlin und einem ebenso ungewöhnlich liebevoll und sympathisch gezeichneten Bankier Jakob Gontard. Dabei gelangen Nina Grosse viele schöne und elegante Bilder, einige aufregende Zwischentöne in der Personendarstellung und eindringliche Momente.
So., 27.10. - 21.00 UhrMo., 28.10. - 19.30 UhrDi., 29.10. - 19.30 UhrMi., 30.10. - 22.00 Uhr
Heidelberg-Filmabend
Diverse .
Nun schon zum achten Mal findet am 31.10. der "Bundesweite Aktionstag der Kommunalen Kinos" statt, diesmal zum Thema "Die Zukunft des Kinos", wobei besonderer Wert gelegt wird auf die fortschreitenden Auswirkungen der Digitalisierung. In die technisch am komfortabelsten ausgestatteten Kommunalen Kinos wird daher auch an diesem Abend per Internet eine Konferenz aus dem Karlsruher "ZKM" übertragen. Schließlich, glaubt man den gängigsten Voraussagen, soll es in einigen Jahren Standard sein, daß Filme nicht mehr umständlich auf Zelluloid an die Kinos verschickt und dann dort mit Projektoren vorgeführt werden, wie sie im Prinzip noch genauso funktionieren wie die ersten, die vor etwas über einhundert Jahren erfunden wurden. Alles muß stets neu werden und immer anders! Und einmal in ihrem Leben wollten die Kommunalen Kinos nicht immer nur der technischen Entwicklung hinterhinken, sondern selbst an ihrer Spitze stehen. Wir finden jedoch, daß das alles gar nicht so wichtig ist. Wichtiger ist, daß, egal auf welche Weise, auch gute Filme gemacht werden. Und aller alten Technik zum Trotz haben wir hier viel mehr Stärken als manch milliardenschwerer Kinoneubau! Kurz, seien Sie gespannt auf die neuesten Filme unserer Regietalente aus Heidelberg und Umgebung! Ohne sie wird es keine Zukunft des Kinos geben, sei es digital oder analog!
Do., 31.10. - 20.00 Uhr
Y tu mamá también
Y tu mamá también
Mexiko/USA 2001 | Regie: Alfonso Cuarón | 105 min. | 35 mm | Maribel Verdú, Gael García Bernal, Diego Luna, Diana Bracho, Emilio Echevarría | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Das Leben von Julio und Tenoch, zwei mexikanischen Oberschicht-Teenagern, ist, wie das der meisten siebzehnjährigen Jungen, vor allem bestimmt durch Hormonstau, ihre Freundschaft und ihre Sehnsucht, endlich erwachsen zu werden. Auf einer Familienfeier lernen sie Luisa, eine achtundzwanzigjährige Spanierin kennen. Sie versuchen, mit ihr zu flirten, und laden sie halb im Scherz auf eine Fahrt an einen Strand namens "Boca del cielo" ("Himmelsmund") ein. Luisa geht zunächst nicht darauf ein, erst später, als sie mit ernsten Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Die drei starten zu einer Reise, die bestimmend für ihr Leben sein wird und auf der Unschuld, Sexualität und Freundschaft miteinander in Konflikt geraten. Die Suche nach der eigenen Identität ist das universale Thema dieses Films, der witzig, verspielt und ernst zugleich ist.
So., 3.11. - 17.45 UhrSo., 3.11. - 22.00 UhrMo., 4.11. - 22.00 UhrDi., 5.11. - 22.00 UhrMi., 6.11. - 19.45 Uhr
Ressources humaines
Ressources humaines
Frankreich 1999 | Regie: Laurent Cantet | 103 min. | 35 mm | Jalil Lespert, Jean-Claude Vallot, Chantal Barre, Véronique de Pandelaère | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Frank hat in Paris sein Studium der Betriebswirtschaft erfolgreich abgeschlossen. Jetzt kehrt er zurück in seine Heimatstadt, um in einem Großbetrieb ein erstes Praktikum zu absolvieren. Dort arbeitet auch seit vielen Jahren Franks Vater, ein Arbeiter vom alten Schlag, fleißig, loyal und ein wenig stur. Eine der ersten Aufgaben Franks ist eine scheinbar harmlose Befragung der Arbeiter über die 35-Stunden-Woche (eine Anspielung auf das "Loi Aubry", die gesetzliche Einführung einer solchen Woche im Jahr 1998). Tatsächlich dient diese einer geplanten Umstrukturierung des Betriebs, die Entlassungen zur Folge haben wird, auch die seines Vaters. Durch Zufall kommt Frank dahinter, er stürzt in einen Gewissenskonflikt: "Eines Tages wirst du selbst eine Firma leiten und ähnliche Entscheidungen treffen müssen," entgegnet man ihm in der Führungsetage. Doch Frank weigert sich, dies zu akzeptieren. "Ein subtiler und fesselnder Beitrag über die dunklen Seiten der Globalisierung," urteilt der "Film-Dienst". In Frankreich erhielt "Ressources humaines" zwei Césars: für den besten Nachwuchsschauspieler sowie für den besten Debütfilm.
Do., 7.11. - 08.30 UhrFr., 8.11. - 14.30 UhrSa., 9.11. - 17.30 UhrMo., 11.11. - 19.45 UhrMi., 13.11. - 11.00 Uhr
La fracture du myocarde - Hand aufs Herz
La fracture du myocarde - Hand aufs Herz
Frankreich 1991 | Regie: Jacques Fansten | 100 min. | 35 mm | Sylvain Copans, Nicolas Parodi, Olivier Montiege, Dominique Lavanant, Jacques Bonnaffé | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein 12jähriger Junge will den Tod seiner Mutter mit allen Mitteln geheimhalten, da er die Einweisung in ein Heim fürchtet. Seine Schulkameraden bekommen jedoch langsam mit, was mit ihm los ist. Sie verraten ihn aber nicht, sondern beginnen, sich mit ihm zu verschwören. So unternehmen auch sie den Versuch, allein und ohne Erwachsene, in sozusagen juveniler Autonomie zu leben. An Jacques Fanstens Tragikomödie wurde ihre Glaubwürdigkeit gelobt, die ein Ergebnis psychologischer Genauigkeit war. Der französische Film setzte damit beeindruckend seine Tradition fort, die eigene Welt der Kinder auf die Leinwand zu bannen.
Do., 7.11. - 11.00 UhrDo., 7.11. - 22.00 UhrFr., 8.11. - 11.00 UhrMo., 11.11. - 11.00 UhrMi., 13.11. - 14.30 Uhr
Toto le héros - Toto der Held
Toto le héros - Toto der Held
Belgien/Frankreich/Deutschland 1991 | Regie: Jaco Van Dormael | 90 min. | 35 mm | Michel Bouquet, Jo De Backer, Thomas Godet | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein alter Mann erinnert sich an seine Kindheit und Jugend. Dabei kommt er zum Ergebnis, am Leben vorbeigelebt zu haben. Regisseur und Drehbuchautor Jaco Van Dormael nutzt dieses Szenario zu einer einfühlsamen Persönlichkeitsstudie, die Raum und Zeit, Traum und Wirklichkeit miteinander verschränkt. Dadurch zeigt er, wie verschieden menschliche Lebensentwürfe manchmal ausfallen sowie Anspruch und tatsächliche Lebenslage sich unterscheiden können. In der Kombination von tragischen wie komischen Elementen entwickelt er dabei eine Philosophie der Lebenskunst, die jedem Lebensalter seine eigenen Möglichkeiten und Glücksmomente zuweist.
Do., 7.11. - 14.30 UhrSa., 9.11. - 22.00 UhrMo., 11.11. - 08.30 Uhr
Cine-Club francais des Deutsch-französischen Kulturkreises
La captive - Die Gefangene
La captive - Die Gefangene
Frankreich/Belgien 2000 | Regie: Chantal Akerman | 108 min. | 35 mm | Stanislas Merhar, Sylvie Testud, Olivia Bonamy, Lilianne Rovere, Françoise Bertin, Aurore Clément | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Chantal Akerman interpretiert Proust und seinen fünften Teil der "À la recherche du temps perdu", "La prisonnière", neu: Im heutigen Paris verfolgt Simon eine junge Frau, Ariane, um mit ihr quasi symbiotisch zu verschmelzen. Da Arianes Doppelleben, aber auch ihre weibliche Existenz an sich und ihr Anderssein immer wieder Simons Begehren nach vollständiger Verschmelzung mit ihr, nach völliger Vereinnahmung mit dem anderen Geschlecht in Frage stellt, ist ein tragisches Ende nicht abzuwenden. Akerman stellt sich mit ihren erotischen Anspielungen auf die Seite der überwiegend schweigsamen Frauen und liefert einen merkwürdig beunruhigenden Film, der dem Autor Marcel Proust das Wort zu erteilen scheint, es ihm dann mit ihrer eigenen Inszenierung jedoch wieder entzieht.
Do., 7.11. - 19.45 UhrFr., 8.11. - 19.45 UhrSa., 9.11. - 19.45 UhrSo., 10.11. - 19.45 UhrMo., 11.11. - 22.00 UhrDi., 12.11. - 22.00 UhrMi., 13.11. - 19.45 Uhr
Train de vie - Zug des Lebens
Train de vie - Zug des Lebens
Frankreich/Belgien/Rumänien/Niederlande 1998 | Regie: Radu Mihaileanu | 102 min. | 35 mm | Lionel Abelanski, Rufus, Clement Harari, Michel Muller | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
In einem Schtetl irgendwo in Osteuropa zu Zeiten des 2. Weltkriegs ahnen die Bewohner die beginnenden Deportationen durch die Nazis. In der Angst hat der Dorfnarr eine aberwitzige Idee, man solle doch sich selbst deportieren, aber nicht nach Auschwitz, sondern nach Palästina. Die Frage ist, wie man an einen Zug herankommen und die kommandierenden Nazis darstellen kann. Der Plan steigert sich völlig ins Absurde, als die falschen Nazis beginnen, sich schon wie die richtigen aufzuspielen, entsprechend die Kommunisten schon den ersten Aufstand proben. Man ahnt, in Radu Mihaileanus so schrägem wie provokantem Film, der es auch riskiert, viele Märchenelemente in sich zu integrieren, erinnert manches an Filme wie Ernst Lubitschs "Sein oder Nichtsein" oder neuerlich Roberto Begninis "La Vita è bella"; so hatte auch Regisseur Mihaileanu zunächst Benigni das Drehbuch geschickt, das dieser dann aber zugunsten seines eigenen Projekts ablehnte.
Fr., 8.11. - 08.30 UhrSa., 9.11. - 15.30 UhrMo., 11.11. - 14.30 UhrDi., 12.11. - 14.30 UhrDi., 12.11. - 19.45 Uhr
Harry, un ami qui vous veut du bien - Harry meint es gut mit dir
Harry, un ami qui vous veut du bien - Harry meint es gut mit dir
Frankreich 2000 | Regie: Dominik Moll | 123 min. | 35 mm | Laurent Lucas, Sergi Lopez, Mathilde Seigner, Sophie Guillemin | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Michel ist ein lieber Kerl, aber fürchterlich gestreßt, denn er will es allen recht machen. Die Ferien haben begonnen, mit Ehefrau und drei Töchtern steht er im Stau auf der Autobahn und hat ein schlechtes Gewissen, weil er seine Eltern nicht besuchen konnte. Auf einer Autobahnraststätte begegnet er einem fremden Mann, der sich als sein alter Schulfreund Harry entpuppt. Harry lebt ganz anders, er hat geerbt und kann tun und lassen, was er will. Ein sonderbarer Typ, der langsam auf Michel Einfluß nimmt, vor allem soll Michel wieder mit dem Schreiben anfangen. Man kann eigentlich nichts dagegen haben, wenn ein alter Freund einem hilft, alte Talente wieder zu entdecken, aber Harry pflegt egomanisch für andere zu entscheiden und Schwierigkeiten aller Art dabei rigoros aus dem Weg zu räumen. - Regisseur Dominik Moll schuf einen ironischen Thriller, der sich in seinen besten Momenten von seinem Vorbild Hitchcock inspiriert zeigt.
Fr., 8.11. - 22.00 UhrSo., 10.11. - 13.00 UhrDi., 12.11. - 11.00 UhrMi., 13.11. - 08.30 Uhr
Petit Potam
Petit Potam
Frankreich 2000 | Regie: Bernard Deyriés, Christian Choquet | 75 min. | 35 mm | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Petit Potam lebt in Barbotam, einem kleinen Ort inmitten des Potamazonas. Das ganze Leben dort kreist um diesen Fluß. Papa Potam, der Vater von Petit Potam, hat dabei eine wichtige Aufgabe: er ist Fährmann, verteilt Löhne und Post und leitet die Besucher. Eines Tages, als er gerade mit seiner Schwester Tessie Verstecken spielt, entdeckt Petit Potam ein Boot mit Piraten auf dem Potamazonas. Er erzählt seiner Familie davon, aber niemand glaubt ihm, und auf der Schule machen sich seine Klassenkameraden sogar über ihn lustig. Enttäuscht flieht Klein Potam in den Dschungel, wo er Honigblume trifft, eine junge verwaiste und verlassene Tigerin. Beide erleben eine ganze Reihe Abenteuer zusammen, das größte aber, als sie schließlich nach Barbotam zurückkehren!
Sa., 9.11. - 13.00 UhrSo., 10.11. - 15.30 UhrDi., 12.11. - 08.30 Uhr
Taxi, un encuentro - Taxi, eine Nacht in Buenos Aires
Taxi, un encuentro - Taxi, eine Nacht in Buenos Aires
Argentinien 2001 | Regie: Gabriela David | 100 min. | 35 mm | Diego Peretti, Miguel Guerbof, Josefina Viton, Pochi Duchasse, Pablo Brichta | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Esteban klaut Taxis. Dazu spielt er gerne ein wenig Taxifahrer, bevor er die Wagen an den Hehler liefert. Nicht nur, um sich noch ein paar Pesos dazuzuverdienen, sondern mehr noch, um mit den Fahrgästen zu plaudern. Doch in dieser Nacht steigt ein Mädchen in seinen Wagen ein, das während der Fahrt mit einer Schußwunde zusammenbricht. Esteban traut sich nicht, sie ins Krankenhaus zu bringen, sondern nimmt sie mit zu sich nach Hause und versucht, die Kugel selbst zu entfernen. Als sich ihr Zustand nicht bessert, läßt er sie in seiner Verzweiflung an einer Straßenecke zurück und ruft den Notarzt. Doch Esteban kann das rätselhafte Mädchen nicht vergessen, er fühlt sich verantwortlich für ihr Schicksal und fängt an, nach ihr zu suchen. Eine Zeitungsmeldung bringt ihn wieder auf ihre Spur...
Mi., 13.11. - 22.00 UhrDo., 14.11. - 22.00 UhrSo., 17.11. - 13.00 UhrSo., 17.11. - 17.45 UhrSo., 17.11. - 22.00 UhrDi., 19.11. - 22.00 Uhr
Ramlila / The Loom - Ramlila / Der Webstuhl
Ramlila / The Loom - Ramlila / Der Webstuhl
Indien 2000 / 2001 | Regie: Ananth Sridhar, Sanjay Pande, Subash Kapoor / Anjali Monteiro und K.P. Jayasankar | 28 / 49 min. | Video | indisches Original mit englischen Untertiteln.
Das Spektakel der "Ramlila", ein Theaterspektakel um das altindische Epos "Ramayan", hat für die Zuschauer und die Darsteller jeweils verschiedene Bedeutungen. Das fanden einige Filmemacher heraus, als sie mit ihrer Kamera durch die Straßen Delhis zogen. Dieser Dokumentarfilm erfaßt die faszinierenden Backstage-Diskussionen derjenigen, die den Gottkönig Ram und den Dämon Ravan spielen.
"Loom" ist die Geschichte eines Dichters, eines Malers und einer Stadt. Der Dichter heißt Narayan Surve, der Maler Sudhir Patwardhan und die Stadt Bombay. Die beiden Künstler sind Teil der linken Kulturbewegung der Stadt.
Mo., 18.11. - 20.00 Uhr
My Migrant Soul / Between the Devil and the Deep River - Meine Migrantenseele / Zwischen dem Teufel und dem tiefen Fluß
My Migrant Soul / Between the Devil and the Deep River - Meine Migrantenseele / Zwischen dem Teufel und dem tiefen Fluß
Bangladesch / Indien 2000 / 1999 | Regie: Yasmine Kabir / Arvind Sinha | 35 / 65 min. | Video | bengalisches / indisches Original mit englischen Untertiteln.
"Wenn ich lebe, werde ich die Geschichte meiner Reisen durch Malaysia niederschreiben... Ich werde ein Gedicht darüber schreiben," sagt Shahjahan Babu, bevor er Bangladesch verläßt, um in Malaysia Arbeit zu finden. Shahjahans posthumer Bericht in Form von Videokassetten ist ein Dokument der Hoffnungen, Enttäuschungen und Ängste eines Menschen. Beim Festival in Nepal erhielt "My Migrant Soul" den "Ram-Bahadur-Preis".
Von Menschen verursachte Überflutungen haben den Norden des indischen Bundesstaates Bihar verwüstet. Die Eindämmung des Kosi-Flusses repräsentiert ein Entwicklungsmodell, das das Leben von Millionen Menschen zerstört hat. Trotzdem ist niemand bereit, dieses gescheiterte Modell aufzugeben. Diese fatalen Zusammenhänge deckt der zweite Film des Abends auf.
Di., 19.11. - 20.00 Uhr
The Bee, the Bear and the Kuruba / A Rough Cut on the Life and Times of Lachuman Magar - Die Biene, der Bär und der Kuruba / Ein grober Schnitt über das Leben und die Zeit Lachuman Magars
The Bee, the Bear and the Kuruba / A Rough Cut on the Life and Times of Lachuman Magar - Die Biene, der Bär und der Kuruba / Ein grober Schnitt über das Leben und die Zeit Lachuman Magars
Indien / Nepal 2000 / 2001 | Regie: Vinod Raja / Dinesh Deokota | 63 / 39 min. | Video | indisches / nepalesisches Original mit englischen Untertiteln.
Die Kurubas sind eine Stammesgemeinschaft, die im Bundesstaat Karnataka im Westen Indiens lebt. Seit den frühen 1970er Jahren wurden sie gewaltsam aus den Wäldern von Nagarahole und Kakanakote vertrieben. Heute gibt es für diese Waldbewohner keinen Platz, wohin sie gehen können, und es fällt ihnen schwer, sich dem ihnen aufgezwungenen neuen Lebensstil. Sie sind unbefugte Eindringlinge in ihrem eigenen Land geworden. /
Er kämpfte 1971 im Bangladesch-Krieg, war ein Fallschirmjäger und heiratete fünfmal: Auch mit 58 Jahren flirtet Lachuman gerne noch mit Frauen, umgarnt sie. Aber für diesen Reiniger in einem Touristenhotel im Westen Nepals scheint sich in seinem Leben der Kreis zu schließen. "A rough Cut" wurde beim Festival in Nepal mit dem zweiten Preis ausgezeichnet.
Mi., 20.11. - 20.00 Uhr
A Sun sets in / Born at Home - Eine Sonne geht unter / Zuhause geboren
A Sun sets in / Born at Home - Eine Sonne geht unter / Zuhause geboren
Pakistan / Indien 1999/ 2000 | Regie: Shahid Nadeem / Sameera Jain | 45 / 60 min. | Video | pakistanisches / indisches Original mit englischen Untertiteln.
"A Sun sets in" handelt von der religiösen Intoleranz in Pakistan, dokumentiert durch Interviews und anderes Material in Bild und Ton. Rekonstruiert wird insbesondere das Leben von Bischof John Josef, der 1999 sein Leben verlor, als er der Welt das Schicksal der religiösen Minderheiten in diesem Land mitteilen wollte.
"Born at Home" beobachtet indigene Geburtenpraktiken in verschiedenen Teilen Indiens. Im Spannungsfeld zwischen sozialer Wirklichkeit und mythischem Selbstverständnis präsentiert der Film eine verwickelte Schilderung der Praxis einer "Dai" (Hebamme), die fast immer eine arme Frau aus einer der unteren Kasten ist.
Do., 21.11. - 20.00 Uhr
The Killing Terraces / We Homes Chap - Die Todesterrassen / We Homes Chap
The Killing Terraces / We Homes Chap - Die Todesterrassen / We Homes Chap
Nepal / Indien 2001 / 2001 | Regie: Dhruba Basnet / Manzare Hassin | 40 / 65 min. | Video | nepalesisches / indisches Original mit englischen Untertiteln.
"The Killing Terraces" wurde in den nepalesischen Distrikten Rukum, Rolpa und Jajarkot gedreht, die als Hochburgen der Maoisten gelten. Der Film versucht, die Ursachen des maoistischen Aufstands zu verstehen, die Rolle des Staates und die fürchterlichen zerstörerischen Auswirkungen auf das Leben der Bergbewohner.
Die Feiern zum hundertjährigen Jubiläum von Dr. Grahams Heim im nordbengalischen Kalimpong bieten in "We Homes Chap" einigen älteren Herren und Damen die Möglichkeit, den Ort ihrer Kindheit und Jugend wieder aufzusuchen.
Fr., 22.11. - 20.00 Uhr
Our Boys / The Bee, the Bear, and the Kuruba - Unsere Jungs / Die Biene, der Bär und der Kuruba
Our Boys / The Bee, the Bear, and the Kuruba - Unsere Jungs / Die Biene, der Bär und der Kuruba
Bangladesch / Indien 2000 / 2000 | Regie: Manzare Hassin / | 42 / 63 min. | Video | bengalisches / Original mit englischen Untertiteln.
"Our Boys" porträtiert Mitglieder einer Popgruppe sowie einen jungen Künstler aus der neuen aufstrebenden Mittelklasse in der Hauptstadt Dhaka. Der Film eröffnet einen Blick auf Pflichten und Zwänge, Sehnsüchte, Verwirrung und Widersprüche.
Die Kurubas sind eine Stammesgemeinschaft, die im Bundesstaat Karnataka im Westen Indiens lebt. Seit den frühen 1970er Jahren wurden sie gewaltsam aus den Wäldern von Nagarahole und Kakanakote vertrieben. Heute gibt es für diese Waldbewohner keinen Platz, wohin sie gehen können, und es fällt ihnen schwer, sich dem ihnen aufgezwungenen neuen Lebensstil. Sie sind unbefugte Eindringlinge in ihrem eigenen Land geworden.
Sa., 23.11. - 18.00 Uhr
Die Frauen der Kisani Sabha
Die Frauen der Kisani Sabha
Deutschland 2000 | Regie: Ulrike Schaz | 82 min. | Video | deutsche Originalfassung.
Dieser Film handelt von der Bewegung landloser Frauen in Bangladesch. Wenn die Frauen versuchen, das Land, das ihnen eigentlich zusteht, zu bearbeiten, stoßen sie immer wieder auf die Gegenwehr der reichen Bauern. Die Regisseurin Ulrike Schaz ist anwesend und wird eine kurze Einführung geben. Nach der Vorführung besteht die Möglichkeit, mit ihr über den Film zu diskutieren.
Sa., 23.11. - 20.00 Uhr
Hacerse el sueco - Der Cuba Coup
Hacerse el sueco - Der Cuba Coup
Kuba/Deutschland/Spanien 2000 | Regie: Daniel Díaz Torres | 105 min. | 35 mm | Peter Lohmeyer, Ketty de la Iglesia, Enrique Molina, Coralia Veloz, Mijail Mulkay | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
"Hacerse el sueco" heißt wörtlich "sich zum Schweden machen" und meint "sich dumm stellen". Björn ist Deutscher, macht aber einen auf schwedischer Literaturprofessor, der in Havanna die Besonderheiten der kubanischen Alltagssprache erforschen möchte, die eben Redewendungen wie die oben genannte enthält. Er bringt die nötigen Dollars ins Land. und er ist blond, soll heißen, er ist nicht fähig, irgendetwas Böses zu tun. Der Schein trügt natürlich, Björn ist ein Ganove, und als Deutscher ist er darin perfekt, sehr zum Ärger der lokalen kubanischen Konkurrenz. Eine kubanische Familie hat Björn bei sich einquartiert, um etwas Geld hereinzukriegen, ahnt aber rein gar nichts von Björns dunklen Machenschaften. Bald regiert er mit seinen Devisen über das gesamte Mietshaus. - Daniel Díaz Torres inszenierte seinen Film als dralle Komödie, geliebt vom kubanischen Publikum, gerügt von der Parteizeitung "Granma", da der Film bei aller Gaunerfröhlichkeit einen ungeschönten Blick auf Havanna zeigt. Und der blond eingefärbte Peter Lohmeyer wird mit seinem zweiten kubanischen Spielfilm sowieso bald zum Latino-Star!
So., 24.11. - 13.00 UhrMo., 25.11. - 19.00 UhrDi., 26.11. - 19.00 UhrMi., 27.11. - 19.00 UhrDo., 28.11. - 19.00 UhrFr., 29.11. - 20.00 UhrSa., 30.11. - 22.00 Uhr
Silent Shorts - Stumme Kurzfilme
Silent Shorts - Stumme Kurzfilme
Diverse Länder 2001 | Regie: div. | ca. 75 min. | Video | stumme Originalfassung.
"Kathmandu Silent Night" war ein Festival innerhalb des Festivals, auf dem 22 Kurzfilme gezeigt wurden!
So., 24.11. - 16.00 Uhr
Colours Black / King of Dreams - Die Farben Schwarz / König der Träume
Colours Black / King of Dreams - Die Farben Schwarz / König der Träume
Indien / Indien 2001 / 2001 | Regie: Mamta Murthy / Amar Kanwar | 30 / 30 min. | Video | indische Original mit englischen Untertiteln.
"Colours Black" ist um die Erzählungen von fünf Kindern arrangiert. Er versucht, das Schweigen über den sexuellen Mißbrauch von Kindern zu brechen, in diesem Fall unter Bombays Reichen. /
Wie viele Phantasien hat ein Mann in seinem Leben über sexuelle Vereinigung? Wie oft ersetzen seine Träume den Akt an sich? Und wo genau paßt Liebe in dieses Schema? Unser Abschlußfilm "King of Dreams" versucht, diesen Fragen nachzugehen, und stellt 'Mann-Sein' in ein neues Licht. Damit gewann er eine spezielle Auszeichnung der Jury auf dem "Film Sout Asia"-Festival letztes Jahr in Kathmandu.
So., 24.11. - 18.00 Uhr
King for a Day / Jari Mari: Of Cloth and other Stories - König für einen Tag / Von Kleidern und andere Geschichten
King for a Day / Jari Mari: Of Cloth and other Stories - König für einen Tag / Von Kleidern und andere Geschichten
Bangladesch / Indien 2001 / 2001 | Regie: Alex Gabbay / Surabhi Sharma | 33 / 74 min. | Video | bengalisches / indisches Original mit englischen Untertiteln.
Als Bill Clinton im März 2000 Bangladesch besuchte, begann die Regierung mit der größten Aufräumaktion in der Landeshauptstadt Dhaka seit der Staatsgründung im Jahre 1971. "King for a Day" ist das Tagebuch eines zynischen Journalisten, der sich zum Ziel setzte, zu erkunden, wie diese Aktion vom Mann auf der Straße wahrgenommen wurde. /
Die engen Gassen des Slums von Jari Mari in Mumbai beherbergen Hunderte kleiner Fabriken, in denen die Arbeiter kein Recht haben, sich zu organisieren. "Jari Mari" zeigt den Wandel der Organisation dieses Arbeitssektors in Mumbai in den letzten zwei Jahrzehnten. Der Film wurde in Nepal als drittbester Film ausgezeichnet.
So., 24.11. - 20.00 Uhr
Amores perros
Amores perros
Mexiko 2000 | Regie: Alejandro González Iñárritu | 147 min. | 35 mm | Emilio Echevarría, Gael García Bernal, Goya Toledo, Alvaro Guerrero, Vanessa Bauche | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
"Amores perros" erzählt die Geschichten mehrerer Personen im heutigen Mexiko City. Zum Beispiel von Octavio, einem Teenager, der hofft, daß ihm die Welt der Hundekämpfe einen Weg aus der Armut weist und ihm hilft, mit Susana, seiner Schwägerin, die unter den Gewaltausbrüchen Ramiros leidet, durchzubrennen. Zur selben Zeit verläßt Daniel seine Frau und seine zwei Töchter, um fortan mit dem Fotomodell Valeria zu leben. Und da ist noch El Chivo, ein ehemaliger Revolutionär, der heute mit einem Rudel wilder Hunde als Auftragsmörder durch die Straßen streift, mit seinen Einnahmen seine Tochter unterstützt und auf die Erlösung hofft. "Amores perros" ist ein Film über den Verlust von Menschlichkeit. Folgende Beobachtung des Regisseurs geht uns alle an: "Wir sehen einen heimatlosen Mann und einen heimatlosen Hund. Sorgen machen wir uns um den Hund, weniger um den Mann. Das heißt soch mit anderen Worten, daß die Menschen ihre Menschlichkeit verlieren." "Amores perros" ist einer der innovativsten Filme der vergangenen Jahre, was die "New York Times" veranlaßte, ihn als "Meisterwerk und ersten Klassiker des neuen Jahrhunderts" zu bezeichnen - ein höchst seltenes Lob für einen Film aus Lateinamerika.
Mo., 25.11. - 21.00 UhrDi., 26.11. - 21.00 UhrMi., 27.11. - 21.00 UhrSa., 30.11. - 19.00 Uhr
Die Macht der Bilder - Leni Riefenstahl
Die Macht der Bilder - Leni Riefenstahl
Deutschland/Großbritannien/Frankreich 1993 | Regie: Ray Müller | 188 min. | 35 mm.
Leni Riefenstahl wurde vor kurzem 100 Jahre alt. Sie ist die wohl berühmteste, aber auch die umstrittenste deutsche Filmregisseurin. Das liegt an ihren Filmen "Triumph des Willens" sowie "Olympia", die sie in den Augen vieler zur filmischen Propagandistin des Dritten Reiches machten. Ray Müller verzichtet in seinem ausführlichen Porträt Leni Riefenstahls auf eine vorgegebene politische Postion und befaßt sich stattdessen insbesondere mit der eigentümlichen Form der Ästhetik, die ihre Filme prägt, und die auch heute noch Künstler aller Sparten beeinflußt.
So., 1.12. - 13.00 UhrMo., 2.12. - 20.00 UhrDi., 3.12. - 20.00 UhrMi., 11.12. - 20.00 Uhr
In Eis und Schnee - Arnold Fanck
In Eis und Schnee - Arnold Fanck
Deutschland 1996 | Video | Arnold Fanck, Arnold Fanck jun., Sepp Allgeier, Leni Riefenstahl, Luis Trenker, Enno Patalas | deutsche Originalfassung.
Man könnte Arnold Fanck leicht einen verkannten, ja sogar oft geschmähten Regisseur nennen. Denn in der Filmgeschichtsschreibung wird er allenfalls am Rande erwähnt und dann zumeist im Zusammenhang mit der "Entwicklung einer faschistischen Ästhetik" im Vorfeld der Gleichschaltung der UFA durch Hugenberg und die Nationalsozialisten. Doch diese Sicht ist stark verkürzt. Denn Fanck war vor allem ein filmbesessener Tüftler und Bastler, dem das Kino über den Bergfilm hinaus eine ganze Reihe Erfindungen verdankt. Dieser spannende Dokumentarfilm vereint historisches Material und Interviews vor allem mit Fancks Sohn und Leni Riefenstahl zu einem interessanten Zeitporträt, nicht zuletzt dem Bild eines Menschen, der auf der Suche nach einer authentischen Kunst extreme, ja vielfach lebensgefährliche Anstrengungen unternahm und damit unter anderem zum Vorbild für Regisseure wie Werner Herzog wurde.
So., 1.12. - 22.00 UhrSo., 22.12. - 22.00 UhrMo., 23.12. - 20.00 Uhr
Die weiße Hölle vom Piz Palü
Die weiße Hölle vom Piz Palü
Deutschland 1929/35 | Regie: Arnold Fanck/GWPabst | 92 min. | 35 mm | mit Leni Riefenstahl, Gustav Diessl, Ernst Petersen, Ernst Udet, Mizzi Götzel | deutsche Originalfassung.
Ein junges Paar verbringt seine Flitterwochen in den Dolomiten. Die Gefahr, die von den Bergen ausgeht, und ihre jähe Gewalt unterschätzend, begibt es sich auf eine Bergtour, bei der es von einem drastischen Wetterumschwung überrascht wird... - Ende der zwanziger Jahre war der Bergfilm bereits nicht nur in Deutschland äußerst populär. "Die weiße Hölle vom Piz Palü" ist dabei eine der avanciertesten und unter härtesten Bedingungen gedrehten Hervorbringungen des Genres, eine Pioniertat des Stummfilmkinos. Nach dem Aufkommen des Tonfilms wurde die "Weiße Hölle" alsbald in einer überarbeiteten Tonfilmfassung neu herausgegeben.
Der Film ist auch Donnerstag, den 5.12., um 20.00 Uhr im Kinosaal des Wohnstifts Augustinum auf dem Emmertsgrund zu sehen!
Mi., 4.12. - 20.00 Uhr
Schrei aus Stein
Schrei aus Stein
Deutschland/Frankreich/Kanada 1991 | Regie: Werner Herzog nach einer Idee von Reinhold Messner | 106 min. | 35 mm | Vittorio Mezzogiorno, Stefan Glowacz, Mathilda May, Donald Sutherland, Brad Dourif | stumme Originalfassung.
Der Weltmeister im "Free-Climbing" und ein traditioneller Alpinist wetteifern in der Einöde Patagoniens um die Erstbesteigung eines bislang unbezwungenen, 6000 Meter hohen Berggipfels. Der tragische Ausgang des Duells scheint unausweichlich... - Werner Herzog, einer der maßgebenden Regisseure des Neuen deutschen Films, hat immer wieder nicht nur seltene, ja unberührte Drehorte für seine Filme ausgesucht. Immer wieder knüpfte er in seiner Arbeit gerade auch an den klassischen deutschen Stummfilm an, hier unverkennbar an die Pionierleistungen Arnold Fancks. Irritierend, aber ebenso Herzog-typisch, ist dabei die mystisch-märchenhafte Atmosphäre des Films.
Am Mittwoch, 11.12., 20 Uhr ist der Film auch im Kinosaal des Wohnstifts Augustinum, Emmertsgrund, zu sehen!
Do., 5.12. - 22.15 UhrMo., 9.12. - 22.00 UhrDi., 10.12. - 19.45 Uhr
B-52
B-52
Deutschland 2001 | Regie: Hartmut Bitomsky | 109 min. | 35 mm | deutsche Originalfassung.
"B 52" heißt ein Cocktail, den man anzündet, bevor man ihn trinkt, "B 52" hießen die hochtoupierten Damenfrisuren, die Ende der fünfziger Jahre die Modewelt erschütterten, und so heißt auch eine bekannte US-New-Wave-Band. Aber all dies geht zurück auf das Kürzel, mit dem der achtstrahlige Langstreckenbomber der USA benannt wurde. 1947 als Träger von Kernwaffen entwickelt, setzte man ihn in vielen Kriegen der USA ein, vor allem in Vietnam. Die B 52 ist Symbol des Kalten Krieges und exemplifiziert Macht und Gewalt der US-Außenpolitik. "Wenn wir unsere B 52 schicken, dann weiß die andere Seite, daß wir es ernst meinen," sagt ein US-Militär in Hartmut Bitomskys Dokumentarfilm. Für ihn hat dieser Erfinder, Piloten und Bodenpersonal interviewt, Kriegsaufnahmen mithineinmontiert und zuletzt Impressionen von einem Flugzeugfriedhof beigefügt, auf dem die B 52 auf ihre Verschrottung warten. Dabei zeigt er, wie der Filmkritiker Jan Distelmeyer bemerkt, das Mißverhältnis "zwischen der Komplexität des Geräts und der archaischen Simplizität eines Kriegs als Problemlösung."
Fr., 6.12. - 19.45 UhrSa., 7.12. - 19.45 UhrSo., 8.12. - 13.00 UhrSo., 8.12. - 22.00 UhrMo., 9.12. - 19.45 Uhr
Berge in Flammen
Berge in Flammen
Deutschland/Frankreich 1931 | Regie: Luis Trenker | 94 min. | 35 mm | Luis Trenker, Lissy Arna, Luigi Serventi, Claus Clausen | deutsche Originalfassung.
Der begeisterte Schifahrer und Bergsteiger Luis Trenker wurde als Schauspieler in den spektakulären und außergewöhnlichen Filmen Arnold Fancks weit über Alpinistenkreise hinaus bekannt. Wie eine weitere Schauspielerin Fancks, Leni Riefenstahl, begann auch Trenker schließlich, eigene Filme zu drehen, und dies blieb nicht die einzige Parallele, nahm doch auch Trenker sich in seinen Filmen immer wieder politischer Themen an. "Berge in Flammen" spielt dabei während des Ersten Weltkriegs, in dem die Donaumonarchie Österreich-Ungarn und sein Nachbar Italien in Südtirol erbittert Krieg führen. Bei Trenker selbstverständlich überwindet alpiner Geist leicht solch niederes Treiben. Ein in die Bergwelt verlegter "Kameradschaft"-Film (in Anlehnung an GWPabsts Klassiker), der nicht verhindern konnte, daß neben Riefenstahl auch Trenker dem Nationalsozialismus verfiel.
So., 8.12. - 20.00 Uhr
Takhte Siah - Schwarze Tafeln
Takhte Siah - Schwarze Tafeln
Iran/Italien 2000 | Regie: Samira Makhmalbaf | 84 min. | 35 mm | mit Bahman Ghobadi, Said Mohamadi, Behnaz Jafari | persisches Original mit deutschen Untertiteln.
Samira Makhmalbafs zweiter Spielfilm beginnt mit einer strengen Bildkomposition in Schwarz, Ocker und Blau: Dunkel gekleidete Männer tragen schwere Tafeln durch eine Gebirgslandschaft, darüber klarer Himmel. Es sind zwei Lehrer, die im Grenzland zwischen Iran und Irak nach Schülern suchen. Ein aussichtsloses Unterfangen in Zeiten des Krieges. Darum trifft der eine auf jugendliche Schmuggler, der andere lediglich auf alte Männer, die noch einmal ihr Dorf sehen wollen. Die Schultafeln der beiden Lehrer werden dabei zur Metapher des Films, der sich immer zwischen der grausamen Wirklichkeit und ihrer Überhöhung bewegt. Das Handwerkszeug des Lehrers dient beispielsweise jäh als Schutz gegen Granatsplitter oder dann wiederum als Trage für Alte und Kranke: "ein überwältigender Film, ohne jeden Funken Larmoyanz" (epd Film), bei dem zuletzt die Schönheit zu ihrem Recht kommt.
Do., 12.12. - 20.00 UhrSo., 15.12. - 13.00 UhrSo., 15.12. - 20.00 UhrMo., 16.12. - 22.00 Uhr
Fotograf / Ax - Das Foto / Das Land
Fotograf / Ax - Das Foto / Das Land
Kurdistan/Türkei 1999/2001 | Regie: Kazim Öz | 27 / 66 min. | 35 mm | mit Feyyaz Duman, Nazmi Qirik, Mizgin Kapazan, Zülfiye Dolu / Hikmet Karagöz und Schauspieler des Theaters Jiyana Nu | türkisches/kurdisches Original mit deutschen Untertiteln.
In "Fotograf" sitzen zwei junge Männer nebeneinander in einem Bus, der durch Türkisch-Kurdistan fährt. Jeder verbirgt vor dem anderen den Grund seiner Reise. Vielleicht gerade dadurch entsteht zwischen ihnen bald eine eigentümlich tiefe Beziehung, zumal die Erlebnisse während der sehr strapaziösen Reise bei beiden ihre Spuren hinterlassen.
"Ax" zeigt die Zwangsevakuierung eines kurdischen Dorfes durch die türkische Armee. Ein alter Mann will dabei sein Dorf nicht verlassen. Aber auch ihm bleiben nur noch die Erinnerungen.
Do., 12.12. - 22.00 UhrFr., 13.12. - 20.00 UhrSa., 14.12. - 20.00 UhrSo., 15.12. - 22.00 Uhr
Tîrej / Dapîr - Die Strahlung / Die Großmutter
Tîrej / Dapîr - Die Strahlung / Die Großmutter
Kurdistan/Türkei 2000 | Regie: Halil Uysal / Özcan Alper | 50 / 25 min. | Video/35 mm | mit Nogay Alper, Burcu Ustabas, Ahmet Tabar Hemsin | türkisch-kurdisches Original mit deutschen Untertiteln.
In "Tirej" wird zum ersten Mal der Kampf der kurdischen Guerilla in den Bergen dokumentiert. Zwei Kämpfer geraten dabei in ein Feuergefecht mit türkischen Soldaten. Beide haben sich versteckt und leisten von dort gegen die türkischen Angreifer Widerstand. "Die Großmutter" spielt im Osten der Kackar-Berge, wo sich auf 3000 m Höhe eine Hochebene befindet, das "Land ohne Wasser". Mitten im Sommer fleicht dort ein Tag dem andern. Im Mittelpunkt des Films steht Marte, ein 13jähriger Junge, der gern reitet. Er ist verliebt in die Nachbarstochter. Seine Geheimnisse teilt er aber nur mit seinem Freund und der Großmutter...
Mo., 16.12. - 20.00 UhrDi., 17.12. - 20.00 UhrMi., 18.12. - 22.00 UhrDo., 19.12. - 19.00 Uhr
Zamani baraye masti asbha - Zeit der trunkenen Pferde
Zamani baraye masti asbha - Zeit der trunkenen Pferde
Iran/Frankreich 2000 | Regie: Bahman Ghobadi | 79 min. | 35 mm | mit Rojin Yunesi, Mehdi Ekhtiardini, Ayub Ahmadi, Ameneh Ekhtiardini | persisch-kurdisches Original mit deutschen Untertiteln.
Im iranischen Kurdistan nahe der irakischen Grenze leben fünf Geschwister in tiefster Armut. Der jüngste Bruder ist schwer krank, Medizin für ihn unbezahlbar. Er wird bald sterben, wenn er nicht operiert wird. Trotz aller Mühe seitens der anderen Familienmitglieder kann niemand das Geld auftreiben. Darum heiratet die älteste Schwester einen Iraker, der sie finanziell unterstützen könnte. Doch die Familie des Irakers verweigert dem kleinen Bruder den Grenzübertritt... - Regisseur Bahman Ghobadi, ehemaliger Regieassistent bei Abbas Kiarostami, gehört der zweiten Generation iranischer Filmemacher an. Für seinen ersten abendfüllenden Spielfilm, der mit vielen dokumentarischen Elementen gestaltet wurde, wurde er mit internationalen Preisen überhäuft.
Di., 17.12. - 22.00 UhrMi., 18.12. - 20.00 UhrSa., 21.12. - 20.00 UhrSo., 22.12. - 13.00 Uhr
Stürme über dem Montblanc
Stürme über dem Montblanc
Deutschland 1930 | Regie: Arnold Fanck | 110 min. | 35 mm | mit Leni Riefenstahl, Sepp Rist, Ernst Udet, Mathias Wieman | deutsche Originalfassung.
Ein "Leben über den Wolken" wollte Arnold Fanck in diesem eindrucksvoll gefilmten Klassiker zeigen. Was konnte sich dazu besser eignen als die Berglandschaft um den Montblanc, den höchsten Gipfel Europas, der die Alpen jenseits des Genfer Sees überragt? Niemand jedoch lebt dort freiwillig, lediglich ein Meteorologe wohnt weit abgelegen in der Wetterstation inmitten dieser menschenfeindlichen Einöde. Als diese in einem schweren Sturm zerstört wird, muß dieser um sein Überleben kämpfen. Doch er ist nicht allein... - "Stürme über dem Montblanc" war der erste Tonfilm unter Arnold Fancks in der ganzen Welt populären Bergfilmen und selbst einer der größten Erfolge des Weimarer Kinos. Wie die meisten Filme Fancks wurde auch dieser ohne Tricks, Doubles etc. in freier Natur gedreht. Der Kunstflieger Ernst Udet landete zum Beispiel - ohne offizielle Genehmigung -erstmals auf dem Montblanc-Gletscher. Fanck bewies selbst in abenteuerlichsten Situationen filmisches Geschick. So sollte Hollywood ihm im Anschluß an diesen Film sogar ein Projekt übertragen, an dem ein erstes Team bereits auf tragische Weise gescheitert war: über eine Rettungsexpedition in der Arktis, woraus der Film "SOS Eisberg" entstand.
Fr., 20.12. - 19.45 UhrSo., 22.12. - 20.00 UhrMo., 23.12. - 21.00 Uhr
Kolya
Kolya
Tschechien/GroßbritannienFrankreich 1996 | Regie: Jan Sverák | 105 min. | 35 mm | mit Zdenek Sverák, Andrej Chalimon, Libuse Safránková, Ondrej Vetchy | deutsche Fassung.
Der Film "Kolya" gab dem mittel- und osteuropäischen und insbesondere natürlich dem tschechischen Kino, das ja durchaus einmal in dem Ruf stand, durchweg gute und sehenswerte Filme hervorzubringen, nach den großen Umbrüchen Ende der achtziger Jahre das Gefühl zurück, sich keineswegs hinter dem Kino Westeuropas oder der USA verstecken zu müssen. Auch unter den Bedingungen des Kapitalismus blieb der tschechische Film imstande, anrührende und bewegend menschliche Filme hervorzubringen - wofür "Kolya" mit dem Oscar für den besten nichtenglischsprachigen Film ausgezeichnet wurde. Doch der Film hat auch einen handfest politischen Hintergrund: Einmal kam Rußland mit seinen Armeen nach Tschechien - jetzt in Form eines kleinen, hilflosen Jungen, um den sich der 50jährige Cellist Frantisek plötzlich kümmern muß. Eigentlich wollte er dessen Mutter heiraten, damit sein Junggesellenleben ein Ende hat. Doch die Mutter hatte die Eheschließung nur als Fluchtpunkt in den Westen genutzt. - Der Filmwunsch unseres Vorführers!
Di., 24.12. - 21.00 UhrDi., 31.12. - 20.00 Uhr
Novecento 1 - Neunzehnhundert 1: Gewalt, Macht, Leidenschaft
Novecento 1 - Neunzehnhundert 1: Gewalt, Macht, Leidenschaft
Deutschland/Italien/Frankreich 1975/76 | Regie: Bernardo Bertolucci | 162 min. | 35 mm | mit Gérard Depardieu, Robert De Niro, Burt Lancaster, Dominique Sanda | deutsche Fassung.
Nach dem finanziell großen Erfolg von "Der letzte Tango in Paris" nahm sich Bernardo Bertolucci mit "1900" ein sehr ehrgeiziges Projekt vor. In einer monumental angelegten Interpretation der Geschichte Italiens seit dieser Zeit entwickelt er eine klassenkämpferische Perspektive. Von ihr aus schildert er den Werdegang zweier Freunde, die auf dem selben Landgut aufwachsen. Der eine jedoch ist der Sohn des Gutsherrn, der andere das Kind von Landarbeitern. Im Film werden sie zu Exponenten sozialer wie politischer Konflikte.
Mi., 25.12. - 19.00 UhrDo., 26.12. - 20.00 UhrFr., 27.12. - 20.00 UhrSo., 29.12. - 13.00 Uhr
Novecento 2 - Neunzehnhundert 2: Kampf, Liebe, Hoffnung
Deutschland/Italien/Frankreich 1976 | Regie: Bernardo Bertolucci | 154 min. | 35 mm | mit Gérard Depardieu, Robert De Niro, Dominique Sanda, Donald Sutherland | deutsche Fassung.
Im zweiten Teil seines momunetalen Geschichtsgemäldes "1900" schildert Bertolucci die dreißiger Jahre in Italien und dabei insbesondere die Barbarei des Faschismus. Anschließend zeigt er die befreiung im Jahr 1945 und die Neuformierung der Landarbeiter als politischer Kraft. Die Komposition des zweiten Teils ist gegenüber dem ersten offener gehalten, außerdem wagt der Regisseur eine ironische Schlußpointe seiner Sicht der italienischen Geschichte im 20, Jahrhundert.
Sa., 28.12. - 20.00 UhrSo., 29.12. - 20.00 UhrMo., 30.12. - 20.00 Uhr
Va savoir
Va savoir
Frankreich/Italien/Deutschland 2001 | Regie: Jacques Rivette | 154 min. | 35 mm | Jeanne Balibar, Marianne Basler, Jacques Bonaffé | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die Schauspielerin Camille kehrt für ein Gastspiel ihrer Theatertruppe, die ein Stück von Luigi Pirandello einstudiert hat, nach Paris zurück. Sie fühlt sich nicht wohl dabei, denn obwohl sie längst mit ihrem Kollegen Ugo liiert ist, bedeutet Paris für sie eine Zeit leidenschaftlicher Liebe. Denn dort lebt und arbeitet noch Pierre, Dozent für Philosophie, Experte für Heideggers Eifersucht. Er ist längst wieder mit einer anderen Frau zusammen, aber noch immer liest er wie einst morgens im Park seine Zeitung. Als Camille ihn dort wieder antrifft, weiß sie, ihre Liebe zu ihm ist noch nicht erloschen. Währenddessen sucht Ugo nach einem verschollenen Manuskript Goldonis. Dabei lernt er die jugendlich-charmante Do kennen. - Jacques Rivette liebt es, Filme übers Theater zu machen und dabei die Theaterhandlung mit der persönlichen Realität der Mitwirkenden zu vermischen. Pirandellos Witz ermutigt Rivette selbst diesmal zu einer komödiantischen Variante seiner Art, Filme zu machen, bei der er sonst seinen Vorlieben treu bleibt: der Kunst der Anspielung und der Geheimniskrämerei, der Grauzone zwischen Wahrheit und Lüge, Vermutung und Gewißheit.
Mi., 1.1. - 20.00 UhrDo., 2.1. - 20.00 UhrSo., 5.1. - 21.00 UhrMo., 6.1. - 20.00 UhrDi., 7.1. - 20.00 Uhr
The Navigators
The Navigators
Großbritannien 2001 | Regie: Ken Loach | 95 min. | 35 mm | Dean Andrews, Tom Craig, Joe Duttine, Steve Huison, Venn Tracey, Sean Glenn | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Manche Wirtschaftsexperten halten die Privatisierung von Staatsunternehmen für unumgänglich. Ken Loach zeigt die Gefahren am Beispiel der britischen Eisenbahn auf. Für eine Gruppe von Gleisarbeitern ändern sich deren Arbeitsbedingungen nach der Privatisierung zunächst nur unmerklich. Dann jedoch werden sie allmählich unzumutbar, oft auch gefährlich. In semi-dokumentarischem Stil zeigt Ken Loach, der zuletzt mit "Bread and Roses" die Situation der Putzfrauen in Kalifornien schilderte, wie unzureichende Bedingungen am Arbeitsplatz die Privatsphäre der Einzelnen beeinträchtigen und dabei die traditionelle Solidarität der Arbeiter untereinander zusehends gebrochen wird. Gedreht wurde dieser packende, ebenso witzige wie sarkastische Alltags-Thriller mit Laiendarstellern im Original-Eisenbahnermilieu. Ein Film, der zeigt, daß der soziale Protest nicht nur noch nicht vollständig verstummt ist, sondern zugleich immer wieder hervorragende Filmkunst hervorzubringen vermag!
Fr., 3.1. - 20.00 UhrSa., 4.1. - 20.00 UhrSo., 5.1. - 13.00 UhrSo., 5.1. - 19.00 UhrMi., 8.1. - 22.00 UhrDo., 9.1. - 22.00 UhrSo., 12.1. - 22.00 UhrDi., 14.1. - 19.00 Uhr
Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs 1
Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs 1
Deutschland 2001/2002 | Regie: Bin Chuen Choi / Kirsten Winter / / Jan H. Krüger / Marc Blöhbaum / Wolfgang Dinslage | 18 / 7 / 22 / 30 min. | 35 mm.
Der Deutsche Kurzfilmpreis fördert die nationale Filmkultur, weil hier der Nachwuchs seine ersten Zeichen setzen kann. Die 4. bundesweite Tournee nominierter preisgekrönter Kurzfilme wird von der Kurzfilmagentur Hamburg und dem Bundesverband kommunale Filmarbeit im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien veranstaltet. Das zweiteilige Tourneepaket deckt damit die gesamte Bandbreite des Kurzfilms ab. Es präsentiert neben den jeweils fünf in jeder Sparte nominierten Filmen vor allem auch die Preisträger selbst. Auf tabubrechende Weise setzen sich die Filme mit Liebe, Einsamkeit, Freundschaft und Tod auseinander und porträtieren ungewöhnliche Persönlichkeiten. Die Animationsfilme des Programms bestechen durch ihre formale und musikalische Originalität. Aufgrund der Gesamtlänge der Filme wird das Programm in zwei Teilen präsentiert. Zu diesem ersten Teil zählen die beiden prämierten Filme "Old Choi's Film" und "Escape" sowie die nominierten Beiträge "Freunde/The Whiz Kids" und "Die Katze von Altona".
Mi., 8.1. - 20.00 Uhr
Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs 2
Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs 2
Deutschland 2001/2002 | Regie: Johannes Kaltenhauser, Florian Vogel / Richard Lehun / Hyekung Jung / Katja Pratschke / Lale Nalpantoglu | 30 / 6 / 3 / 28 / 6 min. | 35 mm.
Der Deutsche Kurzfilmpreis fördert die nationale Filmkultur, weil hier der Nachwuchs seine ersten Zeichen setzen kann. Die 4. bundesweite Tournee nominierter preisgekrönter Kurzfilme wird von der Kurzfilmagentur Hamburg und dem Bundesverband kommunale Filmarbeit im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien veranstaltet. Das zweiteilige Tourneepaket deckt damit die gesamte Bandbreite des Kurzfilms ab. Es präsentiert neben den fünf in jeder Sparte nominierten Filmen vor allem auch die die Preisträger selbst. Auf tabubrechende Weise setzen sich die Filme mit Liebe, Einsamkeit, Freundschaft und Tod auseinander und porträtieren ungewöhnliche Persönlichkeiten. Die Animationsfilme des Programms bestechen durch ihre formale und musikalische Originalität. Aufgrund der Gesamtlänge der Filme wird das Programm in zwei Teilen präsentiert. Zu diesem Teil gehören die beiden Gold-Gewinner "Fetisch" und "Fremdkörper" sowie die nominierten Filme "Jenseits der Ferne", "Sofa" und "Entinen Mies".
Do., 9.1. - 20.00 Uhr
Happiness is a warm gun
Happiness is a warm gun
Schweiz 2001 | Regie: Thomas Imbach | 92 min. | 35 mm | Linda Olsansky und Herbert Fritsch | deutsche Originalfassung.
Als die Grünen noch grün waren, war Petra Kelly ob ihrer Eloquenz, ihres moralischen Rigorismus und ihrer Fähigkeit, Betroffenheit und Engagement authentisch zu vermitteln, deren wohl überragende Persönlichkeit. Später von ihren ehemaligen Parteifreunden politisch isoliert, erschrak die Öffentlichkeit 1992 über ihren gemeinsamen Tod mit ihrem Lebensgefährten Gert Bastian. Filmemacher Thomas Imbach hat sich dieses Themas angenommen, aber der kreative Ketzer des Schweizer Films wäre nicht er selbst, hätte er sich darauf beschränkt, schlicht und einfach ihr Leben zu schildern. Nein, er weiß um den Ikonen-Charakter Petra Kellys und setzt darum seine filmische Phantasie ein. Im Moment ihres Todes verlängert er die Liebesgeschichte zwischen ihr und Gert Bastian in unsere unmittelbare Gegenwart. Es entstand ein provokanter Bilderzyklus, dem die markige Songzeile John Lennons, zugleich Titel des Films, seine Richtung gab. Das gefiel nicht jedem Grünen, schon das allein ist Grund für uns, ihn endlich auch bei uns zu zeigen!
Fr., 10.1. - 20.00 UhrSa., 11.1. - 20.00 UhrSo., 12.1. - 13.00 UhrSo., 12.1. - 20.00 Uhr
Miss Frontier Mail
Miss Frontier Mail
Indien 1936 | Regie: Jamshed B.H. Wadia | 145 min. | 35 mm | Fearless Nadia | indisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mary Evans alias "Fearless Nadia" war die erste Stuntfrau Indiens. Zwar war sie selbst keine Inderin, aber dafür ungewöhnlich groß, blond und blauäugig. Die indischen Action-Filme der dreißiger Jahre galten als ihr Terrain. Selbstverständlich machte sie dabei alle Stunts selbst. Im Film "Miss Frontier Mail", bei dessen Dreharbeiten sie beinahe schwer verunglückt wäre, liegt sie in einer Szene etwa bewußtlos auf den Gleisen, der Zug rast heran, im letzten Moment reißt sie ihr Partner, der auf der Lok sitzt, zu sich nach oben. Das wurde ganz normal mit einem fahrplanmäßigen Zug gedreht. Ansonsten kämpft sie auf den Dächern von Zügen und springt von Häusern herunter. Im Film gerät sie in die Auseinandersetzung zwischen einer Flugzeuggesellschaft und einer Eisenbahnfirma, zwischen den Fronten will sei nur eines: Gerechtigkeit.
Vor der ersten Vorführung gibt es eine ausführliche Einleitung zu Leben und Werk der "Fearless Nadia"!
Mo., 13.1. - 20.00 UhrDo., 16.1. - 20.00 Uhr
Heidelberg-Filmabend
Heidelberg-Filmabend
Die neuesten Kurzfilme aus unserer Videowerkstatt, vorgestellt von Norbert Ahlers!
Mi., 15.1. - 20.00 Uhr
LA PLAYA DE LOS GALGOS - DER STRAND DER WINDHUNDE
LA PLAYA DE LOS GALGOS - DER STRAND DER WINDHUNDE
Spanien 2001 | Regie: Mario Camus | 135 min. | 35 mm | Carmelo Gómez, Claudia Gerini, Miguel Ángel Solá, Ingrid Rubio, Gustavo Salmerón | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Wer erinnert sich nicht an die so sympathische Verfilmung des Romans "Der Bienenkorb - La colmena"? Hier ist der neueste Film seines Regisseurs Mario Camus - auch er handelt von der Geschichte und der Politik. Im Zentrum steht dabei Martín, ein einfacher und unbedarfter Bäcker in einem Ort an der Nordküste Spaniens. Er beschließt, nach seinem Bruder Pablo zu suchen, einem ehemaligen Terroristen, der aber vor zehn Jahren untergetaucht ist. Bei seinen Nachforschungen trifft er aber zunächst auf Berta, eine rätselhafte Frau...

Mario Camus, geboren 1935 in Santander, drehte nach einer ersten Zusammenarbeit mit Carlos Saura in den frühen sechziger Jahren seinen ersten Spielfilm, dem zahlreiche weitere der verschiedensten Genres folgten. Camus gehört mit Saura zu den heute routinierten Altmeistern der "Nouvelle Vague" des spanischen Kinos.
Fr., 17.1. - 16.00 UhrMi., 22.1. - 22.00 UhrSo., 26.1. - 11.00 Uhr
INTERVENTION DIVINE
INTERVENTION DIVINE
Palästina 2002 | Regie: Elia Suleiman | 92 min. | 35 mm | Elia Suleiman, Manal Khader, Nayef Fahoum Daher | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die Einwohner von Nazareth scheinen alle verrückt geworden zu sein. So bewirkt der Versuch eines Kaufmanns, den Untergang seines Geschäftes noch abzuwenden, eher das Gegenteil: er steht kurz vor der Selbstzerstörung. Unter verrückten Umständen lebt auch sein Sohn. Seine Freundin wohnt in Ramallah, er selbst in Jerusalem. Da die Regierung von Israel die Verbindung zwischen beiden Städten unterbrochen hat, können beide sich nur an einem Checkpoint treffen - "Intervention divine" ist eine Komödie, entstanden zu einer Zeit, in der es in Palästina eigentlich nichts zu lachen gibt. Bei allem Humor, bei aller Poesie, mit der dieser Film die absurde Situation in Palästina nochmals ins Adsurde zieht: er läßt keinen Zweifel an der hoffnungslosen Verfahrenheit der Situation. Der Film wurde auf dem letzten Filmfestival von Cannes mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet.

Elia Suleiman, geboren 1960 in Nazareth, drehte nach einem mehrjährigen Aufenthalt in den USA und seinen ersten Kurzfilmen mit "Chronik eines Verschwindens" eine erste Komödie über Palästina, die bereits große Beachtung fand und auch auf den "Filmtagen" zu sehen war. Wie dort, spielt Suleiman auch in "Intervention divine" die Hauptrolle des Verliebten, so gut und mit einem so stoischen Gesichtsausdruck, daß er bereits ein "moderner Buster Keaton" genannt wird.
Fr., 17.1. - 19.30 Uhr
TORNANDO A CASA - KURS HEIMAT!
TORNANDO A CASA - KURS HEIMAT!
Italien 2001 | Regie: Vincenzo Marra | 88 min. | 35 mm | Aniello Scotto D'Antuono, Salvatore Iaccarino, Abdel Aziz Azouz, Roberta Papa | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Hart und rauh ist das Leben einer Gruppe neapolitanischer Fischer, die vor Sizilien auf Fischfang gehen. Gefährlich vor allem, wenn sie illegal in den fischreichen afrikanischen Gewässern wildern. Eines Tages werden sie von der Polizei aufgebracht. Sie verlieren ihre Netze, das Boot wird durch Schüsse beschädigt. Ihnen gelingt die Flucht zurück nach Neapel. Hier wollen sie neu anfangen. Vor allem Franco, der jüngst von ihnen, hat große Pläne. Er möchte mit seiner Verlobten Rosa in die USA auswandern. Doch dabei gerät er mit den anderen Fischern und auch der Camorra in Konflikt?

"Bereits als Kind war ich mit meinen Eltern oft auf See und habe den Fischern bei der harten Arbeit zugesehen. Ich war fasziniert vom Meer, seinen Farben, der Magie. Bevor ich mit den Dreharbeiten begann, habe ich viele Monate bei den Fischern verbracht. Alle Protagonisten des Films sind echte Fischer, sie sprechen ihren Dialekt, und es ist mir gelungen, tief in ihre Welt einzudringen." (Vincenzo Marra) Nicht zuletzt folgt der 1972 in Neapel geborene Regisseur in seinem Erstlingsfilm einer berühmten Tradition, indem nämlich einer der bedeutendsten Filme des Neorealismus, "La terra trema" von Visconti, unter Fischern spielte.
Fr., 17.1. - 22.00 UhrFr., 24.1. - 22.00 UhrSa., 25.1. - 14.00 Uhr
SKOOT... HANSAWWAR - RUHE... ES WIRD GEDREHT
SKOOT... HANSAWWAR - RUHE... ES WIRD GEDREHT
Ägypten/Frankreich 2001 | Regie: Yussef Chahine | 102 min. | 35 mm | Latifa, Ahmed Bedeir, Ahmed Wafiq, Rubi, Magda el Khatib | arabisches Original mit fränzösischen Untertiteln.
Malak ist eine in Ägypten berühmte Sängerin und Schauspielerin. Gleichwohl wird sie von ihrem Mann verstoßen, der sie verläßt, um eine andere zu heiraten. Die Scheidung versetzt Malak in eine tiefe Krise. Allein mit ihrer Tochter Paula, wird sie leichte Beute Lameis, eines jungen Karrieristen, der sie mit großem Charme umwirbt, um von der Verbindung mit Malak zu profitieren. Doch Malaks Produzent sieht die Gefahr. Mit einer List versucht er, Malak den Opportunismus ihres angeblichen Verehrers vor Augen zu führen.

Yussef Chahine, geboren 1926 in Alexandria, ist der große Altmeister des ägyptischen Kinos. Sein bis in in die vierziger Jahre zurückreichendes Werk, für das er vor fünf Jahren in Cannes mit der Goldenen Palme geehrt wurde, ist ein einzigartiger Zeitspiegel und voll treffsicherer Kritik nicht allein der ägyptischen Verhältnisse. "Ruhe - es wird gedreht" ist nach "Der Auswanderer", "Das Schicksal" und "Der Andere", die auch auf den "Filmtagen" zu sehen waren, Chahines letzter Film. Die Rolle von Malak wird übrigens gespielt von Latifa, einer in der ganzen arabischen Welt gefeierten Sängerin und Schauspielerin.
Fr., 17.1. - 24.00 UhrMo., 20.1. - 20.00 UhrSa., 25.1. - 16.00 Uhr
FRONTIÈRES - GRENZEN
FRONTIÈRES - GRENZEN
Marokko/Frankreich 2000 | Regie: Mostèfa Djadjam | 105 min. | 35 mm | Lou Dante, Ona Luyenke, Dioucounda Koma, Tadie Tuene, Meyong Bekate, Delvelin Matthews, Clarisse Luambo | französisch-arabisches Original mit englischen Untertiteln.
Als im Sommer des letzten Jahres Marokko die winzige Petersilieninsel nahe der wie diese seit dem Mittelalter von Spanien annektierten Stadt Ceuta besetzte und damit die Entsendung einer ganzen Armada und fast falklandkriegsartige Zustände provozierte, gab es Spötter, die meinten, Marokko hätte besser ein paar Flüchtlinge auf die Insel schicken sollen, die mit Asylanträgen winken - garantiert hätte sich kein spanisches Schiff mehr in der Nähe blicken lassen. In "Frontières" geht es um eben dieses den Alltag um die Meerenge bestimmenden Phänomen: das Schicksal jener tausender afrikanischer Flüchtlinge, die es, aus welchen Motiven auch immer, vor den sich immer mehr verfestigenden "Stählernen Vorhang" um Europa verschlägt, wobei viele von ihnen auf tragische Weise ums Leben kommen. Der Film folgt dabei einer Gruppe Afrikaner durch Senegal, Mauretanien, Algerien und Marokko.

"Frontières" ist der erste lange Spielfilm von Mostéfa Djadjam. Djadjam stammt aus Algerien und lebt nach einem Studium des Theaters in Oran seit den siebziger Jahren in Frankreich. Er arbeitet als Künstler, Drehbuchautor und Regisseur unter anderem zusammen mit Werner Schroeter.
Sa., 18.1. - 14.00 UhrSa., 25.1. - 18.00 Uhr
L'AUTRE MONDE
L'AUTRE MONDE
Algerien/Frankreich 2001 | Regie: Merzak Allouache | 100 min. | 35 mm | Marie Brahimi, Nazim Boudjenah, Karim Bouaiche, Michèle Moretti, Abdelkrim Bahloul | französisch-arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
1999, die bleiernen Jahre in Algerien scheinen vorüber. Yasmine, eine Pariserin algerischer Herkunft, beschließt, ihren Verlobten Rashid zu suchen. Seit er vor Jahren die wahnsinnige Idee hatte, freiwillig in die algerische Armee einzutreten, um gegen die Islamisten zu kämpfen, hat sie nichts mehr von ihm gehört. Obwohl sie bald erfahren muß, daß Rashid in einem Feuergefecht mit den Extremisten getötet wurde, setzt sie ihre Suche fort. Sie führt sie hinein in ein zutiefst widersprüchliches Land.

Mit "Bab el-Oued City" gelang Merzak Allouache 1993 der wohl treffendste und beste Film über seine im Bürgerkrieg versinkende Heimat. Nachdem er über Jahre hinweg gezwungen war, in Frankreich zu arbeiten und Algerien in dieser Zeit nicht wiedersah, wollte er mit "L'autre monde" endlich nicht nur sein eigenes Schweigen über das Land brechen. Die Geschichte von Yasmine gestaltete er nach den authentischen Erfahrungen einer algerischen Journalistin, einer jener algerischen Frauen, "deren Mut in der bleiernen Zeit ohne Grenzen war." (Merzak Allouache) Von Allouache, geboren 1944 in Alger, auf den "Filmtagen" zu sehen war der im Exil entstandene Film "Salut Cousin".
Sa., 18.1. - 16.00 UhrFr., 24.1. - 20.00 UhrSo., 26.1. - 16.00 Uhr
PROMISES - VERSPRECHUNGEN
PROMISES - VERSPRECHUNGEN
Israel/Palästina/USA 2001 | Regie: Justine Shapiro/BZ Goldberg/Carlos Bolado | 106 min. | 35 mm | palästinensisch-arabisch-englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Über einen Zeitraum von vier Jahren hinweg hat das Filmteam das Leben von sieben Kindern aus Jerusalem begleitet. Unter ihnen sind ebenso palästinensische wie israelische. Sie wohnen kaum 20 Autominuten voneinander entfernt, und doch trennen sie Welten. Die Kinder, zu Beginn der Dokumentation um 9 Jahre alt, sprechen über ihren Alltag und ihre Sorgen, auch ihre Sicht des israelisch-palästinensischen Konflikts. Es entsteht ein ebenso authentisches wie aufschlußreiches Bild des Landes und seiner Menschen, weit entfernt von dem an reinen Effekten orientierten Fernsehjournalismus. "Promises" wurde im letzten Jahr für einen Oscar als Bester Dokumentarfilm des Jahres nominiert.

Justine Shapiro ist Südafrikanerin und in Kalifornien aufgewachsen. Nach 15 Jahren als Film- und Theaterschauspielerin wurde sie Mitautorin der Reisesendung "Lonely Planet", für die sie auch gemeinsam mit dem in Boston aufgewachsenen und in Jerusalem lebenden BZGoldberg eine Reportage in Israel drehte. Dabei entwickelten sie die Idee zu "Promises", die sie gemeinsam mit dem erfahrenen und internatiuonal mehrfach ausgezeichneten mexikanischen Regisseur und Cutter Carlos Bolado umsetzten.
Sa., 18.1. - 18.00 UhrSo., 19.1. - 16.00 Uhr
EDEN
EDEN
Israel/Frankreich/Italien 2001 | Regie: Amos Gitaï | 91 min. | 35 mm | Samantha Morton, Thomas Jane, Luke Holland, Danny Huston, Daphna Kaster | hebräische Original mit englischen Untertiteln.
Palästina zu Beginn der vierziger Jahre: Samantha und Dov wandern als überzeugte Zionisten in das Land ein. Dov, ein alter Linker, möchte alles tun, um dort eine neue jüdische Nation entstehen zu lassen, wofür er sogar seine Frau verlassen würde. Unter den Einwanderern sind auch Kalman, Samanthas Bruder, und vor allem Kalkofsky und seine Frau Silvia in Palästina ein, völlig unterschiedliche Charaktere: Kalkofsky ist ein in seine Bücher vertiefter Gelehrter, ein richtiger deutscher Professor, Silvia wird Mitglied einer terroristischen Vereinigung und als solche von der britischen Polizei verhaftet, Dov schließlich geht nach Europa, um gegen die Nationalsozialisten zu kämpfen...

Amos Gitaï (geboren 1950) begann in den achtziger Jahren mit einer ohne offizielle Genehmigung und sehr zum Mißfallen des israelischen Militärs gedrehten Dokumentation über den Libanon-Krieg. Heute ist er der renommierteste und auch produktivste Filmregisseur seines Landes, dem in raschen Abständen ein vielbeachtetes Meisterwerk nach dem anderen zu gelingen scheint. Zwischen "Kippur" und "Kedma" ist "Eden" sein vorletzter Film, ein Panorama der jüdischen Immigration in Palästina, das in einer ideologisch festgefahrenen Situation an die Vielfalt der Motive der Einwanderer erinnert.
Sa., 18.1. - 20.00 UhrMo., 20.1. - 16.00 UhrDo., 23.1. - 18.00 Uhr
SE FOSSI IN TE - WENN ICH DU WÄRE
SE FOSSI IN TE - WENN ICH DU WÄRE
Italien 2001 | Regie: Giulio Manfredonia | 100 min. | 35 mm | Emilio Solfrizzi, Gioele Dix, Paola Cortellesi, Fabio De Luigi, Lunetta Savino, Manuela Ungaro, Bob Messini, Alberto Bognani, Mauro Marino | italienisches Original mit englischen Untertiteln.
Da ist Andrea, Angestellter, verheiratet, zwei Kinder. Dann Bebo, ein erfolgreicher Unternehmer, aber sehr zurückhaltend, vor allem auch seiner Sekretärin Veronica gegenüber, der einzigen, die ihn liebt. Schließlich Christian, ein DJ. Man könnte sagen, das sind alles sehr unterschiedliche Menschen. Doch in einem gleichen sie sich. Sie sind nämlich allesamt völlig unzufrieden mit ihrem Leben, und vor allem meinen sie, daß dieses besser wäre, wenn sie in die Identität des anderen schlüpfen könnten. Das ist die etwas paradoxe Konstellation dieser "Verwechslungskomödie", in der plötzlich die Wünsche wahr zu werden scheinen...

Der 33jährige Regisseur Giulia Manfredonia arbeitete mit erfahrenen Regisseuren wie Luigi Comencini zusammen. Nach einem Kurzfilm drehte er mit "Se fossi in te" seinen ersten langen Spielfilm.
Sa., 18.1. - 22.00 UhrDi., 21.1. - 18.00 UhrSo., 26.1. - 20.00 Uhr
SON DE MAR
SON DE MAR
Spanien 2001 | Regie: Bigas Luna | 95 min. | 35 mm | Jordi Mollà, Leonor Watling, Eduard Fernández, Sergio Caballero, Neus Agulló, Pep Cortés | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ulises ist kürzlich in einer kleinen Küstenstadt angekommen, um als Lehrer Unterricht in Literatur zu geben. Er entdeckt die mediterrane Sinnlichkeit im Meer, im Aroma der Orangen, vor allem aber in den Kartoffeln, die Martina ihm bereitet, und in dieser selbst. Ulises verliebt sich heftig in sie. Um sie zu verführen, verzaubert er sie mit seinen Geschichten. Doch eines Tages verschwindet Ulises. Martina heiratet Sierra, einen reichen Bauunternehmer, der ihr alle Wünsche erfüllt. Alle, bis auf einen. Der wird aber wieder wach, als Ulises Jahre später von seiner Reise zurückkehrt. "Son de mar" ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte. Die kleine spanische Küstenstadt, in der der Film spielt, ist nämlich plötzlich von ganz großen Leidenschaften erfüllt, und der Film gewinnt die Dimension einer richtigen Tragödie...

Der Regisseur, Maler und Designer Bigas Luna wurde 1946 in Barcelona geboren und ist in Deutschland bekannt geworden mit so erotischen wie ironischen Filmen wie "Lulu - Die geschichte einer Frau" oder "Jamón jamón". Neben Pedro Almodóvar ist er der wichtigste Erneuerer des spanischen Kinos. "Son de mar" ist sein neuester Film.
Sa., 18.1. - 24.00 UhrDo., 23.1. - 20.00 UhrSa., 25.1. - 22.00 Uhr
SATIN ROUGE - ROTE SEIDE
SATIN ROUGE - ROTE SEIDE
Tunesien/Frankreich 2002 | Regie: Raja Amari | 91 min. | 35 mm | Hiam Abbas, Hend El Fahem, Maher Kamoun, Monia Hichri, Faouzia Badr, Nadra Mamloun, Abou Moez el Fazaa | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die Lebenswirklichkeit in den vom Islam geprägten Ländern scheint durch die starke Abtrennung der Welten der Männer und Frauen und die Abgeschiedenheit letzterer von aller Öffentlichkeit geprägt. Vor dem Hintergrund dieser Ansicht erscheint die Geschichte der Heldin von "Satin rouge" kaum denkbar. Der Film erzählt nämlich von einer gegen viele Tabus verstoßenden Emanzipation und Bewußtwerdung, vor allem aber einer Wiedergewinnung der Körperlichkeit und Sinnlichkeit, bewirkt vor allem durch die Kunst des Bauchtanzes. "Satin rouge" ist dabei alles andere als ein Film, der nun auf umgekehrte Weise Klischees bedient. "Satin rouge" zeigt vielmehr, daß die islamische Welt alles andere als einheitlich ist, vielmehr geprägt von einer großen Vielfalt.

Raja Amari stammt aus Palästina und lebt in Paris. "Satin rouge" ist ihr erster Spielfilm.
So., 19.1. - 11.00 UhrDi., 21.1. - 22.00 Uhr
YLLJET ALIÇKA - SLOGANS
YLLJET ALIÇKA - SLOGANS
Albanien/Frankreich 2001 | Regie: Gjergj Xhuvani | 90 min. | 35 mm | Artur Gorishti, Luiza Xhuvani, Agim Qirjaqi, Birçe Hasko | albanisches Original mit englischen Untertiteln.
Albanien in den 80er Jahren, mitten in der dunklen Periode der Enver-Hoxha-Diktatur: damals war es üblich, die Propaganda-Slogans, die das Regime gern für sich einsetzte, mit Steinen sichtbar überall im Land auf Hügel und Berge zu "schreiben". So auch in dem kleinen Dorf, in das ein Lehrer versetzt wird, um dort den Unterricht fortzuführen. Die Schulkinder helfen mit, die Steine zusammenzutragen. Der Lehrer muß jedoch bald erkennen, daß diese Propaganda-Arbeit nicht nur ein gesellschaftlicher Anlaß ist, der das ganze Dorf zusammenführt. In ihm brechen auch handfest alle Widerstände auf, es wird spioniert und denunziert. - "Slogans" war auf dem letzten Filmfestival in Cannes nicht nur die Überraschung als überhaupt erster albanischer Film dort. Er überzeugte auch die Kritik. "Eine Tragikomödie in der reinen neorealistischen Tradition" (Le figaro)

Gjergj Xhuvani, geboren 1963 in Tirana, arbeitet seit dem Studium der Theaterwissenschaft an der dortigen Kunsthochschule als Schriftsteller und Drehbuchautor. "Slogans" ist sein zweiter Spielfilm.
So., 19.1. - 14.00 UhrMi., 22.1. - 18.00 Uhr
LJUBLJANA
LJUBLJANA
Slowenien 2002 | Regie: Igor Sterk | 71 min. | 35 mm | Gregor Zorc, Primoz Piriat, Manca Dorrer, Tjasa Zelenic, Jaka Ivanc | slowenisches Original mit englischen Untertiteln.
Fünf junge Leute Anfang zwanzig versuchen, ihren Weg durch das Leben zu finden. Im Mittelpunkt der Geschichte des Films steht dabei Mare, ein Medizinstudent, der plötzlich die Angewohnheit annimmt, Diskos und Parties zu besuchen, Techno-Musik zu hören und Drogen zu konsumieren. Mit welch anderem Erfolg, als daß er natürlich seine Studien zu vernachlässigen beginnt. Der Versuch, das Leben zu meistern, mündet wie bei so vielen seiner Generation in der Orientierungslosigkeit?

Von Igor Sterk (geboren 1968) konnten wir auf den "Filmtagen" bereits den zauberhaften und ganz ohne Sprache gedrehten Film "Express Express" zeigen. Diesmal erzählt Sterk keine romantische Liebesgeschichte, sondern hat einen härteren, lauteren Film gedreht.
So., 19.1. - 18.00 UhrFr., 24.1. - 24.00 Uhr
MARCHE ET RÊVE! - PROTESTIERE UND TRÄUME!
MARCHE ET RÊVE! - PROTESTIERE UND TRÄUME!
Frankreich 2001 | Regie: Paul Carpita | 97 min. | 35 mm | Daniel Russo, Roger Souza, Guy Bélaïdi, Mireille Viti, Ludivine Veillat | französische Originalfassung.
Mit den Mitteln der Komödie karikiert Paul Carpita in diesem Film die Auswüchse der allfälligen Globalisierung, die für die Helden seines Films, der in Martigues, das sich gerne als eine Art "Provenzalisches Venedig" versteht, zunächst Arbeitslosigkeit und andere schmerzliche Unannehmlichkeiten bedeutet: Antoine Paruso, genannt Toinou, ein begeisterter Revolutionär, André Lespinasse, mit seinen 35 Jahren und aufgrund eines unbestimmten Diploms nur "Doktor" genannt, und Brahim Ben Kader oder Bibi. Aber wenn die Kapitalisten immer so schön zusammenhalten können, um den kleinen Leuten das letzte Geld aus der Tasche zu klauen, warum sollte es nicht einmal wieder an der Zeit sein, daß auch diese Solidarität üben und den Spieß umdrehen?

Das Couleur seiner Heimat war für Paul Carpita (geb. 1922) bei der Arbeit an seiner ersten Komödie, die er gern in die Tradition sozial engagierter Regisseure wie De Sica oder De Santis stellt, entscheidend. Er wollte keinen geschniegelten pariser Hochglanzfilm, sondern einen urwüchsigen Mittelmeer-Film mit echten Vertretern der Region. Dieser scheint ihm gelungen zu sein. Als bei der Premiere das Publikum in schallendes Gelächter ausbrach, war dies so ansteckend, daß selbst er als Regisseur mitlachen mußte.
So., 19.1. - 20.00 UhrDi., 21.1. - 16.00 UhrFr., 24.1. - 18.00 Uhr
APO TIN AKRI TIS POLIS - AM RANDE DER STADT
APO TIN AKRI TIS POLIS - AM RANDE DER STADT
Griechenland 1998 | Regie: Constantinos Giannaris | 92 min. | 35 mm | Stathis Papadopoulos, Dimitrios Papoulidis, Theodora Tzimou, Costas Cotsianidis, Panagiotis Chartomatsidas | griechisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sasha ist Grieche, aber in Griechenland, genauer in der tristen Vorstadt von Athen, in der sich alles in Konstruktion - oder im Abriß? - zu befinden scheint, gilt er allen als Russe. Er gehört nämlich zu jenen Griechen, die in der Sowjetunion lebten und im Zuge der stalinschen Umsiedlungsmaßnahmen in das dem mediterranen Griechenland so ferne Kasachstan verschleppt worden waren. Nach dem Untergang des Sowjet-Imperiums in die unbekannte Heimat zurückgekehrt, führt seine Familie jetzt ein Leben nicht nur am Rande der Stadt, sondern auch der Gesellschaft. Doch richtig kompliziert wird es, als Sasha, der es vorzieht, für einen griechisch-russischen Mafioso zu arbeiten als auf dem Bau, sich in die Prostituierte Natasha verliebt, auf die er eigentlich aufpassen soll. -

Regisseur Constantinos Giannaris wurde 1959 in Griechenland geboren, studierte in Großbritannien Geschichte und dreht seit Anfang der achtziger Jahre Dokumentar- und Spielfilme im Low-Budget-Bereich. Nachdem er mit dem 1991 in Mexiko entstandenen Drama "North of Vortex" erstmals internationale Aufmerksamkeit erlangte, ist ihm mit "Am Rande der Stadt" ein irrlichternder Großstadtfilm gelungen, schnell, hart und gnadenlos.
So., 19.1. - 22.00 UhrSa., 25.1. - 24.00 Uhr
YAOULED! (West Beirut) - HE, IHR KINDER!
YAOULED! (West Beirut) - HE, IHR KINDER!
Libanon 1998 | Regie: Ziad Doueiri | 105 min. | 35 mm | Rami Doueiri, Mohammad Chamas, Rola Al Amin, Carmen Loubbos, Joseph Bou Nassar, Leila Karam | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Aus der Perspektive der Kinder Omar und Tarek, die im muslimischen Westen Beiruts wohnen, aber im christlichen Osten zur Schule gehen, erzählt der Film vom beginnenden Bürgerkrieg im Libanon 1975. Während ihre Eltern den rapide wachsenden, zerstörerischen Fanatismus mit großer Sorge beobachten, bringt der Krieg für die beiden Kinder zunächst vor allem ungewohnte Abenteuer mit sich, die sie in der zudem schulfreien Zeit bestehen können. "'Yaouled' lebt von einem ungebärdigen, rebellischen Geist und erinnert damit ein wenig an Kusturica. Der Film ist berauscht von der Energie und der Vergnügungssucht der Halbwüchsigen, euphorisch oder auf der Lauer, ohne jeden toten Moment." (Cahiers du cinéma)

Ziad Doueri ist der Kameramann von Quentin Tarantino. "Yaouled", sein autobiografisch gefärbter, trotz des ernsten Themas von Lebensfülle überschäumender Erstlingsfilm, war im Libanon ein überwältigender Kinoerfolg.
Mo., 20.1. - 18.00 UhrSo., 26.1. - 22.00 Uhr
KATO APO T'ASTRA - UNTER DEN STERNEN
KATO APO T'ASTRA - UNTER DEN STERNEN
ZYpern/Griechenland/Großbritannien 2001 | Regie: Christos Georgiou | 87 min. | 35 mm | Myrto Alikaki, Akis Sakellariou, Stella Fyrogeni, Andros Kritikos | griechisches Original mit englischen Untertiteln.
Im Mittelpunkt dieses Road-Movies, das die Trennung Zyperns in einen türkischen Nordteil und einen griechischen Süden nach der türkischen Invasion 1974 thematisiert, stehen Lukas und Phoebe, ein sehr ungleiches Gespann. Lukas lebt zurückgezogen in Nikosia, verfangen in Erinnerungen an die Vergangenheit. Auch Phoebes Erinnerungen sind von der Trennung des Landes geprägt, aber anders als Lukas läßt sie sich von diesen nie überwältigen. Im Gegenteil hat sie es gelernt, die besondere Situation des Landes auszunutzen, indem sie sich als Schmugglerin zwischen Nord und Süd betätigt. So kommt es dazu, daß sie schließlich den Job übernimmt, Lukas zuurückzubringen in sein Heimatdorf, das jenseits der Grenze im Norden liegt...

Christos Georgiou wurde 1966 in London geboren und verbrachte Kindheit und Jugend auf Zypern. Er studierte Film in Großbritannien und an der Polnischen Filmakademie in Lodz. "Unter den Sternen" ist sein erster Spielfilm.
Mo., 20.1. - 22.00 UhrMi., 22.1. - 16.00 Uhr
ITIRAF - BEKENNTNIS
ITIRAF - BEKENNTNIS
Türkei 2001 | Regie: Zeki Demirkubuz | 90 min. | 35 mm | Taner Birsel, Basak Köklükaya, Miraç Iskender Altin, Gulgun Kutlu | türkisches Original mit englischen Untertiteln.
Harun ist Manager. Die meiste Zeit des Jahres verbringt er in der Stadt, weit weg von seiner Frau. Er ist fest davon überzeugt, daß diese eine Affäre hat. Einen Abend kehrt er unangemeldet nach Hause zurück, und niemand ist in der Wohnung. Als seine Frau schließlich eintrifft, hört er sie leise telefonieren, und sie geht zu Bett, ohne ihn zu wecken. Bei dem Versuch jedoch, mit allen Mitteln die Wahrheit herauszufinden, wird er mit Enthüllungen konfrontiert, mit denen er ganz und gar nicht gerechnet hat...

Zeki Demirkubuz, geboren 1964 im türkischen Isparta, ist sicher einer der bedeutendsten Vertreter einer jungen Generation türkischer Filmregisseure, die dabei sind, ebenso wie vorher etwa die Filmemacher des Iran, dem Autorenfilm ganz neue Impulse zu geben. Nach den wundervollen Filmen "Die Unschuld" und "Die dritte Seite", die wir auf den letztjährigen "Filmtagen" präsentieren konnten, hier Demirkubuz' neuestes Werk, Teil einer Reihe von "Geschichten der Dunkelheit" und gedreht in einem phantastischen, kunstvollen Stil.
Di., 21.1. - 20.00 UhrDo., 23.1. - 16.00 Uhr
ALI, RABIAA, ET LES AUTRES - ALI, RABIAA UND DIE ANDEREN
ALI, RABIAA, ET LES AUTRES - ALI, RABIAA UND DIE ANDEREN
Marokko 2001 | Regie: Ahmed Boulane | 95 min. | 35 mm | Hassan Fad, Younes Megri, Hiam Abbas, Omar Chraibi, Mohamed Marouazi | arabisches Original mit englischen Untertiteln.
Was bei uns die sechziger Jahre waren, das waren in Marokko die siebziger. Aus der Sicht der Freunde Ali, Abdallah und Rabiaa handelt dieser auf internationalen Festivals mehrfach ausgezeichnete Film von jener turbulenten, von der Hoffnung nach einem politischen Aufbruch beseelten Zeit. Für Ali endet sie jedoch jäh, als er in einen Unfall verwickelt und vom Gericht zu zwanzig Jahren Haft verurteilt wird. Als er schließlich begnadigt wird, hat die Welt sich in der Tat geändert: Einer seiner Freunde ist ein erfolgreicher Geschäftsmann geworden, obwohl er auch inhaftiert worden war. Ein anderer vergeudet so seine Zeit... - Nach schon einigen sehenswerten Filmen in den letzten Jahren markiert "Ali, Rabiaa und die anderen" einen Höhepunkt im sich in einer schwierigen Renaissance befindlichen marokkanischen Filmschaffen.

Ahmed Boulane arbeitet seit Anfang der siebziger Jahre als Schauspieler für Theater und Fernsehen, seit Beginn der achtziger Jahre auch als Regisseur und Casting-Direktor für den Film. Mit seiner eigenen Produktionsgesellschaft und vor allem seinen letzten Filmen ist er eine der Schlüsselfiguren des jungen marokkanischen Kinos.
Mi., 22.1. - 20.00 UhrDo., 23.1. - 22.00 UhrSo., 26.1. - 14.00 Uhr
WESH WESH, QU'EST-CE QUI SE PASSE? - Wesh Wesh, was geht hier ab?
WESH WESH, QU'EST-CE QUI SE PASSE? - Wesh Wesh, was geht hier ab?
Frankreich 2001 | Regie: Rabah Ameur-Zaïmeche | 83 min. | 35 mm | Rabah Ameur-Zaïmeche, Ahmed Hammoudi, Farida Mouffok, Ali Mouffok, Serpentine Textier | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Filme, die unter Einwanderern in den Vorstädten von Paris spielen, gibt es ja bereits einige und vor allem auch sehr gute. Dieser Film wurde jedoch auf Festivals, in Presse und Kritik auf ganz besondere Weise gefeiert. Mit großer Genauigkeit und viel Zartgefühl, aber ohne jede Sensationslust zeigt er die ungeheure Rat- und Orientierungslosigkeit jener, die zum Beipiel der frühere französische Innenminister Chevénement als "Wilde" bezeichnete. Dabei erzählt er von Kamal, der nach einer verbüßten Haftstrafe und nachfolgender Ausweisung heimlich zu seiner Familie zurückkehrt. Jetzt will er alles richtig machen. Doch einmal mehr muß er erfahren, daß dies geradezu unmöglich ist. Und dann kommt auch noch sein kleiner Bruder mit dem Gesetz in Konflikt. "Was geht hier vor sich? Integration - wenn jeder kleine Einwanderer verdächtig ist? Pflichten - wenn die Rechte nicht mehr respektiert werden? Würde - wenn die der Väter mit Füßen getreten und dieser Zustand an die Kinder vererbt wird..." (Produktionsmitteilung)

"Wesh Wesh" ist der Erstlingsfilm des 1966 in Algerien geborenen Regisseurs und Hauptdarstellers Rabah Ameur-Zaïmeche.
Fr., 24.1. - 16.00 UhrSa., 25.1. - 20.00 UhrSo., 26.1. - 18.00 Uhr
Auf allen Meeren
Auf allen Meeren
Österreich/Schweiz/Deutschland 2001 | Regie: Johannes Holzhausen | 90 min. | 35 mm | deutsch-russische Originalfassung.
Der Flugzeugträger "Kiev" war einst der Stolz der sowjetischen Kriegsmarine. Er lief 1972 vom Stapel und wurde 1994 seitens der russischen Militärführung außer Dienst gestellt. Seitdem dümpelte er als Schrotthaufen durch das Nordmeer, bis sich ein chinesischer Unternehmer als Käufer fand. Johannes Holzhausen, Dokumentarfilmer aus Österreich, hörte von dieser Geschichte und begab sich an Bord der "Kiev", um deren letzte Fahrt am Haken eines chinesischen Schleppers zu filmen. Heraus kam kein Militärfilm, sondern eine Bestandsaufnahme und ein Porträt des postsozialistischen Russland - in dem der frühere Kommandant der stolzen "Kiev" zum Beispiel zum Bademeister wurde.
Mo., 27.1. - 20.00 UhrDi., 28.1. - 22.15 UhrMi., 29.1. - 20.00 Uhr
L'emploi du temps - Auszeit
L'emploi du temps - Auszeit
Frankreich 2001 | Regie: Laurent Cantet | 128 min. | 35 mm | Aurelien Recoing, Karin Viard, Serge Livrozet, Jean-Pierre Mangeot | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Laurent Cantet wurde durch seinen Film "Ressources Humaines" bekannt. Für seinen neuen Film ließ er sich durch einen tatsächlichen Fall inspirieren. Anfang der 90er Jahre täuschte in Frankreich der Medizinstudent Romand nach verpatztem Examen vor, er wäre ein erfolgreicher Arzt. Als die Wahrheit jedoch ans Licht kam, tötete er seine Familie. "Auszeit" ist nicht ganz so drastisch. In dem Film trifft man auf den Firmenberater Vincent. Er beschließt von heute auf morgen, arbeitslos zu werden. Seiner Familie sagt er nichts davon. Die freie Zeit verbringt er nun nahe der Schweizer Grenze in seinem Auto auf Parkplätzen und Raststätten, er möchte sich von einer Rolle entlasten, der er sich nicht mehr gewachsen fühlt. In einer Atmosphäre großer Beklemmung, in der man hofft, daß die Lebenslüge von Vincent entdeckt wird, entwickelte Laurent Cantet eine feinnervige Charakterstudie, die er sehr lakonisch erzählt.
Mo., 27.1. - 22.00 UhrDi., 28.1. - 19.45 UhrMi., 29.1. - 22.00 UhrDo., 30.1. - 19.45 UhrMo., 3.2. - 22.00 UhrMi., 5.2. - 19.45 Uhr
Le pornographe - Der Pornograf
Le pornographe - Der Pornograf
Frankreich/Kanada 2001 | Regie: Bertrand Bonello | 110 min. | 35 mm | Jean-Pierre Léaud, Jérémie Rénier, Dominique Bland | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
"Ich bin auch nicht dümmer als andere. Ich weiß, daß es Bergman und Antonioni gibt und eine gewisse Modernität. Aber ich mache Pornofilme." An die 40 drehte Jacques Laurent von 1970 bis 1984 davon, dann zog er sich zurück. Nach Jahren jedoch ist seine finanzielle Lage so prekär, daß er sich gezwungen fühlt, noch einmal einen Pornofilm zu drehen. Darüber gerät er in heftigen Streit mit seinem Sohn, der völlig andere Wertvorstellungen als sein Vater besitzt. Während dieser im Zuge der Libertinage der 68er zu seiner Arbeit fand, beharrt der konservative Sohn auf moralischem Rigorismus. Bertrand Bonellos Film zieht aus diesem Konflikt eine pessimistische Bilanz der sexuellen Emanzipation, indem er anhand des Gegensatzes von Vater und Sohn die unterschiedlichen Positionen und den Wertewandel zwischen den 70er Jahren und heute reflektiert. Und so ganz nebenbei beschert uns sein von der Kritik hochgelobter Film auch ein Wiedersehen mit Jean-Pierre Léaud.
Do., 30.1. - 22.15 UhrFr., 31.1. - 19.45 UhrSa., 1.2. - 19.45 UhrSo., 2.2. - 13.00 UhrSo., 2.2. - 19.00 UhrMo., 3.2. - 19.45 UhrDi., 4.2. - 19.45 UhrMi., 5.2. - 22.15 Uhr
Preferisco il rumore del mare - Ich liebe das Rauschen des Meeres
Preferisco il rumore del mare - Ich liebe das Rauschen des Meeres
Italien 2000 | Regie: Mimmo Calopresti | 84 min. | 35 mm | Michele Raso, Paolo Cirlo, Silvio Orlando, Mimmo Calopresti, Fabrizia Sacchi, Andrea Occhipinti | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Rosario ist ein 14jähriger Junge aus Kalabrien, Sohn eines Gangsters, der im Gefängnis sitzt, während seine Mutter ermordet wurde. Schweigsam und durchdrungen von religiösem Anstand sucht Rosario die schwierige Situation, in die er geraten ist, zu meistern. Als ein reicher Industrieller aus Turin seine süditalienische Heimat besucht, aus der er einmal aus einfachen Verhältnissen in den Norden aufgebrochen war, und dabei Rosario kennenlernt, ist es, als begegne ihm in diesem die eigene, verlorene Jugend wieder. Er lädt Rosario nach Turin ein, wo er ihn in einem katholischen Heim unterbringt. In dem Sohn des Fabrikanten begegnet Rosario dabei sein komplettes Gegenbild... -Mimmo Calopresti, bereits mit seinen Filmen "La seconda volta" und "Il parole amore esiste" einer der herausragenden Vertreter des sehr vitalen jungen italienischen Kinos, entwirft eine intensive Fabel über das unglückliche Bewußtsein der italienischen Bourgeoisie im Nord-Süd-Gefälle. Auf den "15. Filmtagen des Mittelmeers" war der Film einer der Publikumslieblinge, entsprechend erhielt er auch auf der jährlichen Festivaltournee "Cinema!" den begehrten Publikumspreis.
Do., 6.2. - 20.00 UhrFr., 7.2. - 20.00 UhrSa., 8.2. - 20.00 UhrSo., 9.2. - 19.00 UhrMo., 10.2. - 20.00 UhrDi., 11.2. - 20.00 UhrMi., 12.2. - 20.00 Uhr
Le mepris - Die Verachtung
Le mepris - Die Verachtung
Frankreich/Italien 1963 | Regie: Jean-Luc Godard | 95 min. | 35 mm | Brigitte Bardot, Jack Palance, Michel Piccoli, Fritz Lang, Giorgia Moll | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Geschichte über den Film und das Kino, und nicht nur eine, nein, eine der größten Geschichten überhaupt, schließlich haben sich doch der Produzent, der Drehbuchautor und der Regisseur in "Le mepris" zusammengefunden, um nichts geringeres als die "Odyssee" zu verfilmen. Dabei haben alle drei nicht nur sehr unterschiedliche Ansichten, wie dies am besten zu geschehen habe. Hinzu kommt, daß die junge, bezaubernde Frau des Drehbuchautors zwischen die Fronten der verschiedenen Meinungen und vor allem auch der Männer, die sie vertreten, gerät... - "Le mepris" ist nicht nur eine unermüdliche Reflexion der Filmkunst, sondern auch eine geradezu überbordende Entfaltung ihrer Möglichkeiten. Mit seinem elegischen Stil, der hier weniger die Antike als vielmehr die große Zeit des Kinos beschwört, personifiziert in Fritz Lang, der sich als Regisseur selbst spielt, nimmt "Le mepris" bereits vieles vorweg, was ansonsten gerade für sein späteres Werk typisch erscheint. Fritz Lang zur Seite stehen mit Brigitte Bardot, Michel Piccoli und Jack Palance drei weitere markante Schauspieler. "Le mepris - Die Verachtung" war nun viele Jahre ein im Kino schmerzlich vermißtes Desiderat. Jetzt kann er endlich wieder in einer zudem sorgfältig neu herausgegebenen Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt werden.
Do., 6.2. - 22.00 UhrSa., 8.2. - 22.00 UhrDo., 13.2. - 22.00 UhrSo., 16.2. - 22.00 UhrMo., 17.2. - 22.00 UhrMi., 19.2. - 20.00 UhrFr., 21.2. - 20.00 UhrSa., 22.2. - 20.00 Uhr
Son de mar
Son de mar
Spanien 2001 | Regie: Bigas Luna | 95 min. | 35 mm | Jordi Mollà, Leonor Watling, Eduard Fernández, Sergio Caballero, Neus Agulló, Pep Cortés | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ulises ist kürzlich in einer kleinen Küstenstadt angekommen, um als Lehrer Unterricht in Literatur zu geben. Er entdeckt die mediterrane Sinnlichkeit im Meer, im Aroma der Orangen, vor allem aber in den Kartoffeln, die Martina ihm bereitet, und in dieser selbst. Ulises verliebt sich heftig in sie. Um sie zu verführen, verzaubert er sie mit seinen Geschichten. Doch eines Tages verschwindet Ulises. Martina heiratet Sierra, einen reichen Bauunternehmer, der ihr alle Wünsche erfüllt. Alle, bis auf einen. Der wird aber wieder wach, als Ulises Jahre später von seiner Reise zurückkehrt. "Son de mar" ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte. Die kleine spanische Küstenstadt, in der der Film spielt, ist nämlich plötzlich von ganz großen Leidenschaften erfüllt, und der Film gewinnt die Dimension einer richtigen Tragödie... - Der Regisseur, Maler und Designer Bigas Luna wurde 1946 in Barcelona geboren und ist in Deutschland bekannt geworden mit so erotischen wie ironischen Filmen wie "Lulu - Die Geschichte einer Frau" oder "Jamón jamón". Neben Pedro Almodóvar ist er der wichtigste Erneuerer des spanischen Kinos. "Son de mar" ist sein neuester Film.
Do., 13.2. - 20.00 UhrFr., 14.2. - 20.00 UhrSa., 15.2. - 20.00 UhrSo., 16.2. - 20.00 UhrMo., 17.2. - 20.00 UhrDi., 18.2. - 19.00 UhrMi., 19.2. - 22.00 Uhr
Jedermanns Fest
Jedermanns Fest
Österreich/Deutschland 2001 | Regie: Fritz Lehner | 173 min. | 35 mm | Klaus-Maria Brandauer, Juliette Gréco, Redbad Klynstra, Sylvie Testud, Alexa Sommer, Veronika Lucanska, Susan Lynch, Piotr Wawrzynczak.
Große Triumphe feierte Klaus Maria Brandauer, als er zwischen 1983 bis 1989 bei den Salzburger Festspielen viermal die Rolle des Jedermann in Hugo von Hoffmannsthals Bühnenstück verkörperte. Der Kern der Geschichte sei, so Hoffmannsthal selbst, "daß dem Menschen ein unbedingtes Streben nach dem Höheren, Höchsten dann entscheidend zu Hilfe kommen muß, wenn sich alle irdischen Treu- und Besitzverhältnisse als scheinhaft und löslich erweisen." Fritz Lehner hat nun diese Vorlage für seinen Film modernisiert. Aus Jedermann wurde ein erfolgreicher, aber auch sehr gefühlskalter Modeschöpfer, der auf der Fahrt zu einem Fest mit seinem Ferrari tödlich verunglückt. In den letzten Sekunden, bevor er stirbt, sinnt er über sein Leben nach. "Jedermanns Fest" wurde in Österreich als beste Produktion des Jahres ausgezeichnet, keine unumstrittene Entscheidung, da Fritz Lehner einen Film voller Stilisierung und Künstlichkeit wagte, eine Art österreichischen "Magnolia". Unterstützt von Stars wie Juliette Gréco vermag Klaus Maria Brandauer dabei alle Register seines schauspielerischen Könnens zu ziehen.
Mo., 24.2. - 20.00 UhrMi., 26.2. - 20.00 UhrDo., 27.2. - 20.00 UhrFr., 28.2. - 19.00 Uhr
Pane e Tulipani - Brot und Tulpen
Pane e Tulipani - Brot und Tulpen
Italien / Schweiz 2000 | Regie: Silvio Soldini | 118 min. | mit Licia Maglietta, Bruno Ganz, Giuseppe Battiston, Marina Massironi, Antonio Catania. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
"Brot und Tulpen" sei eine "märchenhaft wahre Emanzipationskomödie", wie Filmkritiker Rainer Gansera in epd-Film zusammenfasste. Kaum ein anderer Film wärmte in letzter Zeit die Herzen der Heidelberger Kinogänger und vor allem Kinogängerinnen so sehr wie die Geschichte Rosalbas, die damit beginnt, wie sie auf einer italienischen Autobahnraststätte ihre Ohrringe vergisst. Der Reisebus mit ihrem Ehemann und ihren Söhnen ist längst weitergefahren, also beschliesst sie in ihre Heimatstadt Pescara zu trampen. Aber sie landet in Venedig, der Stadt ihrer Träume, wo sie schon immer einmal hinwollte. Sie kommt an und bleibt einen Tag und dann noch einen und noch einen. Rosalba trifft unterdessen Menschen wie Fernando, den Kellner, der gerne Gedichte zitiert, aber sonst seines Lebens sehr müde ist und wird ihm und vielen anderen Menschen zur guten Fee. Die Zuschauer waren höchst angetan von den schauspielerischen Leistungen von Licia Maglietta als Rosalba sowie Bruno Ganz als Fernando, daneben gelang es dem Schweizer Regisseur Silvio Soldini, auf die Lagunenstadt einen Blick zu werfen, bei dem sie in bestimmten Momenten ihre ganze Schönheit preisgibt. Ein Frühlingsfilm, der die Blumen zum Blühen bringt.
Sa., 1.3. - 19.45 UhrSo., 2.3. - 19.45 UhrDo., 6.3. - 22.00 UhrFr., 7.3. - 22.00 UhrSo., 9.3. - 22.00 UhrMo., 10.3. - 22.00 UhrDi., 11.3. - 19.45 UhrMi., 12.3. - 19.45 Uhr
Trobriand Cricket
Trobriand Cricket
USA 1976 | Regie: Jerry Leach | 54 min. | 16mm | englisches Originalfassung.
Der ethnographische Vorfilm zum Spielfilm "Lagaan" handelt davon, wie das in Australien beheimatete Volk der Trobriander, als sie von den Engländern kolonialisiert wurden, deren Kricketspiel kenenlernte und es zu ihrem eigenen Spiel umgestaltete. Die Trobriander machten es zum Höhepunkt ihres Verdienstfestes, in dem das Spiel Wettbewerbscharakter hat. Der Film des Ethnologen Jerry Leach dokumentiert zunächst die Spielregeln und die Ausrüstung der Teilnehmer, anschließend gibt es ein Spiel zwischen zwei Dorfmanschaften zu sehen.
Mo., 3.3. - 18.45 UhrDi., 4.3. - 18.45 UhrMi., 5.3. - 18.45 Uhr
Lagaan
Lagaan
Indien 2001 | Regie: Ashutosh Gowariker | 220 min. | mit Aamir Khan, Gracy Singh, Rachel Shelly, Paul Blackthorne | Hindi Original mit englischen Untertiteln.
Cricket ist den meisten deutschen Sportfreunden unheimlich englisch und unheimlich skurril. Für den indischen Regisseur Ashutosh Gowaniker jedoch wird es zum Märchen, das davon erzählt, wie Menschen sich gegen Ungerechtigkeiten wehren können. So war einmal mitten in Indien und mitten im 19. Jahrhundert das kleine Dorf Champaner. Alljährlich müssen dort die Anwohner den britischen Kolonialherren ihren Zehnten entrichten, den Lagaan. Aber einmal war die Ernte ausgefallen und die Menschen litten große Not. Die Briten fordern sie in ihrer Überheblichkeit zu einem Wettkampf heraus und organisieren ein Cricketmatch. Wenn die Briten gewinnen, haben die Dorfbewohner noch mehr Steuern zu bezahlen, wenn diese jedoch gewinnen, werden sie ihnen erlassen. Nach einigem Zögern nimmt das Dorf die Herausforderung an und bereitet sich auf das Spiel vor. "Lagaan" erhielt 2001 in Locarno den Publikumspreis, dort fieberte man fast ganze vier Stunden mit und spendete unentwegt Szenenapplaus. Weiterhin wurde "Lagaan" für den Oscar in Hollywood nominiert und bekam zusätzlich noch sieben Bollywood-Oscars.
Mo., 3.3. - 20.00 UhrDi., 4.3. - 20.00 UhrMi., 5.3. - 20.00 Uhr
À ma soeur - Meine Schwester
À ma soeur - Meine Schwester
Frankreich / Italien 2001 | Regie: Catherine Breillat | 95 min. | , mit Anaïs Reboux, Roxane Mesquida, Libero de Rienzo, Arsinée Khanjian, Romain Goupil, Laura Betti, Albert Goldberg | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Catherine Breillat profilierte sich mit ihrem letzten Film "Romance" als eine betont eigenwillige Filmkünstlerin, der es gelang, Sexualität sehr explizit darzustellen. Ihr neues Werk "À ma s?ur" handelt von zwei jungen Mädchen, zwei Schwestern. Die eine, Elena ist schlank, verletzbar, aber hat aufgrund ihres guten Aussehens bereits früh sexuelle Erfahrungen. Die andere jedoch, Anaϊs, ist dick. Eine scheinbare Katastrophe für eine 13-jährige. Aber Anaϊs verbietet sich Mitleid. Sie liebt es düster und sie liebt es, zu phantasieren, ihr unförmiger Körper macht sie frei, schafft ihr Distanz zur Umwelt und sie will das auch so. "À ma s?ur" ist im Stil kühl und streng, schon allein dadurch unterscheidet sich der Film von anderen mit ähnlicher Thematik. Aber auch sein Schluß ist anders, es gibt ein verstörendes Ende, das beweist, daß Catherine Breillat alles ist, nur keine harmlose Regisseurin von Jugendfilmen.
Do., 6.3. - 20.00 UhrFr., 7.3. - 20.00 UhrSa., 8.3. - 20.00 UhrSo., 9.3. - 20.00 UhrMo., 10.3. - 20.00 UhrDi., 11.3. - 22.00 UhrMi., 12.3. - 22.00 Uhr
Ribelli per caso - Die Rebellion
Ribelli per caso - Die Rebellion
Italien 2001 | Regie: Vincenzo Terraciano | 100 min. min. | Diovanni Esposito, Antonio Catania, Renato Scarpa, Franco Javarone | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Das Beste an Italien ist natürlich das Essen, die Frauen und Ferrari. Das Schlechteste an Italien ist natürlich Berlusconi und das Fernsehen, aber alles ist nichts gegen das Gesundheitssystem, zumindest so, wie es in "Ribelli per caso" dargestellt wird. In einem neapolitanichen Krankenhaus kommt es zum Aufstand . Weil sie nicht genügend zu essen bekommen und sich obendrein durch das so lieblose wie despotische Krankenhauspersonal schikaniert fühlen, haben sich vier notorische Feinschmecker in ihrem Krankenzimmer verbarrikadiert. Die Krankenhausleitung holt die Polizei. All dies ist eine italienische Komödie, es darf darum herzlich auf italienisch gelacht werden. Wir vom Karlstorkino sind gespannt, ob sich nach dem Film Ähnliches etwa im St.Josef, dem Bethanien, der Ludolf-Krehl oder der Ortopädie oder der Chirurgie wiederholen könnte.
Di., 11.3. - 19.45 UhrDo., 6.11. - 22.00 UhrSa., 8.11. - 19.45 UhrSo., 9.11. - 20.00 UhrMo., 10.11. - 22.00 UhrDi., 11.11. - 19.45 Uhr
Solaris
Solaris
UdSSR 1971/72 | Regie: Andrej Tarkowskij | 167 min. | mit Natalja Bondartschuk, Donatas Banionis, Jurij Jarvet, Anatolij Solonizyn, Nikolaj Grinko, russisches Original mit deutschen Untertiteln. | russisches Original mit deutschen Untertiteln.
"Solaris" basiert auf dem 1961 in Krakau erschienenen gleichnamigen Roman des zu Zeiten des Kommunismus weltberühmten polnischen Science-Fiction Autors Stanislaw Lem. Er handelt von den Geschehnissen auf einer Forschungsstation im Weltraum über der Solaris, einem viele Lichtjahre entfernten Planeten. Dieser Planet ist von einem gallertartigen Ozean umgeben, einer intelligenten Substanz, mit der die Forscher auf der Station Kontakt aufzunehmen versuchen. Das ist bisher gescheitert, die Station ist nur noch mit drei Leuten besetzt, ihre Mitteilungen sind seltsam konfus. Der Psychologe Kris Kelvin soll nun herausfinden, was vor sich geht. Als er ankommt, trifft er auf die Wissenschaftler Snaut und Satorius, die beide einen verwirrten Eindruck machen. Ein weiterer Kollege auf der Station hat vor kurzem Selbstmord verübt. In seinem Nachlass findet Kelvin eine Nachricht, wonach der Ozean bereits auf seine Weise mit der Station Kontakt aufgenommen haben könnte. In der Nacht sitzt ein Mädchen in Kelvins Kabine, seine frühere Geliebte Harey wie er erkennt. Während das Remake von Steven Soderbergh insbesondere die Geschichte von Kelvin und Harey zum Schwerpunkt hat, betont Tarkowskij die philosophischen und zivilisationskritischen Aspekte der Vorlage. Seine Raumstation ist kein Hightech zur Rettung der Menschheit, sondern eine Schrotthalde des wissenschaftlich-technischen Zeitalters. Gerade dadurch auch unterscheidet sein Film sich deutlich von Stanley Kubricks "2001". Gegen ihn wollte die sowjetische Kulturbürokratie mit "Solaris" konkurrieren, er war 1972 offizieller Beitrag beim Festival von Cannes und gewann dort den Großen Preis der Jury.
Do., 13.3. - 20.00 UhrFr., 14.3. - 19.00 UhrSa., 15.3. - 19.00 UhrSo., 16.3. - 18.30 UhrMo., 17.3. - 20.00 Uhr
L'anglaise et le duc - Die Lady und der Herzog
L'anglaise et le duc - Die Lady und der Herzog
Frankreich 2001 | Regie: Eric Rohmer | 125 min. | , mit Lucy Russell, Jean-Claude Dreyfus, François Marthouret, Léonard Cobiant, Caroline Morin, Alain Libolt, Héléna Dubiel | französische Originalfassung.
Eric Rohmer, das ist jener Regisseur, in dessen Filmen so viel gesprochen wird, zumeist über die Liebe, über die sich ja auch unendlich viel sagen läßt, Lustiges und Trauriges. Um die Liebe geht es auch in Rohmers neuestem Werk, das wie seine Kleist-Verfilmungen "Die Marquise von O." und "Käthchen von Heilbronn" in der etwas ferneren Vergangenheit spielt. Vorlage sind diesmal die Memoiren Grace Elliotts, einer schottischen Lady, die gerade zur bewegten Zeit der französischen Revolution in Paris lebte. Der großen Politik war die standfeste Royalistin dabei jedoch weniger zugeneigt als dem Herzog von Orléans, der sich seinerseits auf die Seite der Revolutionäre schlug... - Auf zweifache Weise beschäftigte "Rohmers seltsamster Film" (Heike Kühn in "epd-Film") die Filmkritik besonders: einmal weil der Film, indem er ja aus der Perspektive Lady Elliotts gedreht ist, Partei zu ergreifen scheint für das Ancien Regime. Dann aufgrund seiner besonderen digitalen Gestaltung: wo nämlich die Handlung nicht in nachgebauten Interieurs spielt, da vor großen Wandgemälden mit Ansichten der Zeit.
Di., 18.3. - 19.45 UhrMi., 19.3. - 19.45 Uhr
L'autre Monde
L'autre Monde
Algerien / Frankreich 2001 | Regie: Merzak Allouache | 100 min. | mit Marie Brahimi, Nazim Boudjenah, Karim Bouaiche, Michèle Moretti, Abdelkrim Bahloul, französisch-arabisches Original mit deutschen | franz.-arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
1999, die bleiernen Jahre in Algerien scheinen vorüber. Yasmine, eine Pariserin algerischer Herkunft, beschließt, ihren Verlobten Rashid zu suchen. Seit er vor Jahren die wahnsinnige Idee hatte, freiwillig in die algerische Armee einzutreten, um gegen die Islamisten zu kämpfen, hat sie nichts mehr von ihm gehört. Obwohl sie bald erfahren muß, daß Rashid in einem Feuergefecht mit den Extremisten getötet wurde, setzt sie ihre Suche fort. Sie führt sie hinein in ein zutiefst widersprüchliches Land. - Mit "Bab el-Oued City" gelang Merzak Allouache 1993 der wohl treffendste und beste Film über seine im Bürgerkrieg versinkende Heimat. Nachdem er über Jahre hinweg gezwungen war, in Frankreich zu arbeiten und Algerien in dieser Zeit nicht wiedersah, wollte er mit "L'autre monde" endlich nicht nur sein eigenes Schweigen über das Land brechen. Die Geschichte von Yasmine gestaltete er nach den authentischen Erfahrungen einer algerischen Journalistin, einer jener algerischen Frauen, "deren Mut in der bleiernen Zeit ohne Grenzen war." (Merzak Allouache) Von Allouache, geboren 1944 in Alger, auf den "Filmtagen" zu sehen war der im Exil entstandene Film "Salut Cousin".
Do., 20.3. - 20.00 UhrFr., 21.3. - 20.00 UhrSo., 23.3. - 20.00 UhrSo., 23.3. - 22.00 UhrMo., 24.3. - 20.00 UhrDi., 25.3. - 20.00 Uhr
Augenblicke. Kurzfilme im Kino 2003
In Zusammenarbeit mit der Bild- und Filmstelle der Erzdiözese Freiburg.
Nach dem großen im Erfolg im letzten Jahr geben wir der Bild- und Filmstelle der Erzdiözese Freiburg erneut Gelegenheit, in unserem Karlstorkino in 100 Minuten 12 Kurzfilme zu präsentieren, "wie sie formal und inhaltlich nicht unterschiedlicher sein könten", so Karsten Henning vom Bereich Kirche und Gesellschaft im Sekretariat der Deutschen Bischofskonkurrenz. Als da wären: "2 Minute Warning" von Suzie Halewood, "Gregors größte Erfindung" von Johannes Kiefer (OSCAR-Nominierung "Best Live Action Short" 2002), "At Dawning" von Martin Jones, "Am See" von Ulrike von Ribbek, "Vater und Tochter" von Michael Dudok de Wit, "Wahlverwandtschaften" von Nils Loof, "Doris" von Julia Alice von Heinz, "Bang Nhau---Ègaux"
von Stéfan Sao Nélet (Experimentalfilm über Vietnam), "Der moderne Zyklop" von Daniel Nocke, "Schneckentraum" von Iván Sáinz-Pardo, "Björn - oder die Hürden der Behörden" von Andi Niessner und schließlich "Kampf dem Kino" von Gerd Gockell & Ute Heuer. Wir kämpfen mit.
Sa., 22.3. - 20.00 Uhr
Lange Nacht der Vampirfilme
Lange Nacht der Vampirfilme
Auf dem Programm unserer langen Vampirfilmnacht steht zuerst Friedrich Wilhelm Murnaus Klassiker "Nosferatu". Er wird in einer viragierten, d.h. kolorierten Fassung gezeigt, wie auch früher Stummfilme meist koloriert waren. Sie waren aber nicht nur oft bunt. Fast immer wurden sie musikalisch untermalt. Live am Klavier begleitet also auch diese Stummfilmvorführung Martin Münch. Im Anschluß zeigen wir dann "Im Zeichen des Vampirs", eine Fantasie über die Entstehung von Murnaus Klassiker. Schließlich steht dann noch eine der besten Parodien des Genres auf dem Programm: Roman Polanskis "Tanz der Vampire". Für diesen Abend gibt es über den Heidelberger Frühling und "Heidelberg-Ticket" einen Vorverkauf. An der Abendkasse betragen die Eintrittspreise 13/15 E (ermäßigt/normal).
Mi., 26.3. - 19.00 Uhr
Bend it like Beckham - Kick it like Beckham
Bend it like Beckham - Kick it like Beckham
USA/Großbritannien/Deutschland 2002 | Regie: Gurinder Chadha | 112 min. | mit Parminder Nagra, Keira Knightly, Jonathan Rhys Meyers, Anupam Kher. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die 18-jährige Jess will keine konventionelle Inderin sein, sie will Fußballspielen, wie ihr Idol, der britische Fußballstar David Beckham. Da kommt ihr die gleichaltrige Britin Jules gerade recht, die sie einlädt, in ihrer Mädchenfußballmannschaft mitzuspielen. Reichlich Verwicklungen ergeben sich sowohl daraus, dass Jess' Familie nichts davon erfahren darf, als auch aus der Tatsache, dass Jules den Trainer attraktiv findet, dieser sich aber zu Jess hingezogen fühlt. Die warmherzige, jugendlich-rasante Komödie nimmt die kulturellen Erwartungen an Weiblichkeit sowohl der indischen Einwanderer, als auch der britischen Durchschnittsfamilie aufs Korn. Die in Kenya geborene Inderin Gurinder Chadha lebt in England und hat sich bisher in Filmen wie "What's Cooking" dadurch ausgezeichnet, dass sie die Vielfalt in multikulturellen Gesellschaften untersucht - mit einem Augenzwinkern, aber auch mit analysierendem Tiefgang. Der Film wurde bei seiner Uraufführung beim Internationalen Filmfestival in Locarno mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.
Do., 27.3. - 22.00 UhrSa., 29.3. - 11.00 UhrSa., 29.3. - 19.45 UhrSo., 30.3. - 13.00 Uhr
Annas Sommer
Annas Sommer
Deutschland/Griechenland/Spanien 2001 | Regie: Jeanine Meerapfel | 107 min. | mit Angela Molina, Herbert Knaup, Dimitris Katalifos, Maria Skoula, Rosana Pastor.
"Verschwindet, ihr Geister," sagt Anna (Angela Molina), während sie die Türen weit aufreißt zum glitzernden ägäischen Meer. Aber die Geister lassen sich aus dem alten Haus ihrer Familie nicht so leicht vertreiben. Ihr kürzlich verstorbener Mann Max ist genauso selbstverständlich bei ihr wie ihr verstorbener Vater Leon, der sich in ihren Alltag einmischt und ihr weiterhin gute Ratschläge gibt. Unentschlossen, ob sie das Haus verkaufen soll oder nicht, taucht sie immer wieder in die Vergangenheit ein. Sie erfährt mehr über die Umstände der Deportation ihrer Großmutter Anna, sie beginnt die komplexe Beziehung ihrer Eltern zu begreifen, die sich im Londoner Exil kennen gelernt haben, sie entdeckt die leidenschaftliche Liebesbeziehung ihres Vaters zu einer jungen Frau namens Anna... Trotz all der Erinnerungen nimmt sie die sinnliche Gegenwart der Insel wahr. Sie schwimmt und kocht, sie trifft ihre alte Freundin aus Kindertagen und lernt Nikola kennen, einen jungen Mann von der Insel, der seinerseits davon träumt, in einer Großstadt wie Berlin zu leben. Hin und hergerissen zwischen Gegenwart und Vergangenheit wird Anna schließlich ihren Platz in ihrer eigenen Geschichte einnehmen - sie braucht die Geister nicht mehr zu vertreiben.... Annas Sommer hatte auf der diesjährigen Berlinale seine Erstaufführung
Fr., 28.3. - 22.00 UhrSo., 30.3. - 22.00 UhrMo., 31.3. - 19.45 Uhr
Lundi matin - Montag morgen
Frankreich 2002 | Regie: Otar Iosseliani | 120 min. | mit Jacques Bidou, Arrigo Mozzo, Anne Kravz-Tarnavsky, Narda Blanchet. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der Filmregisseur Otar Iosseliani, der mit seinem letzten Film "Marabus" zu Gast beim Filmfestival Heidelberg-Mannheim war, stammt aus Georgien, einem Land, in dem der Montag nicht Montag, sondern Zweiter-Samstag heißt. Niemand fängt dort an einem solchen Tag eine neue Arbeit an, man ruht sich eher noch ein wenig aus. Vincent, ein Fabrikarbeiter in der französischen Provinz, würde auch gerne nach dieser georgischen Weisheit leben. Aber auch am Montag morgen klingelt regelmäßig der Wecker, und kurz darauf fährt er mit seinem alten Auto zum Bahnhof, um von dort zur Arbeitsstelle zu kommen, eine Chemiefabrik, in der lauter giftige Dämpfe sich ausbreiten, in der man aber trotzdem nicht rauchen darf. Aber eines Tages hat Vincent genug, er geht nicht zur Arbeit und verlässt seine Familie. Er möchte sich einen Traum erfüllen: Mit der Zigarette im Mundwinkel Venedig sehen. Otar Iosseliani erklärt sich seine eigene Art Filme zu machen, mit seiner georgischen Sturheit. Sie macht ihn zu einem kaukasischen Don Quichote, der einen heroischen Kampf gegen ein Publikum mit normiertem Geschmack führt. Außerdem ist Otar Iosseliani natürlich ein starker Raucher.
Fr., 4.4. - 19.30 UhrSa., 5.4. - 19.30 UhrMo., 7.4. - 19.30 UhrDi., 8.4. - 19.30 Uhr
Hundstage
Österreich 2001 | Regie: Ulrich Seidl | 121 min. | mit Maria Hofstätter.
Filmregisseur Ulrich Seidl kommt aus einer sehr katholischen, bürgerlichen Familie aus der Provinz. Und er ist Österreicher, das heißt er lebt in einem Land, dem man filmkünstlerisch wenig zutraut. Das hat sich jetzt vielleicht geändert, denn Ulrich Seidl fuhr mit seinem Film "Hundstage" nach Venedig und gewann dort einen Preis. Er fühlt sich nun bestätigt: "Wir gelten im Moment als eines der radikalsten Filmländer Europas", dahinter stünde "das Beharrungsvermögen von Einzelkämpfern, die sich mit dem Leben und der Realität auseinandersetzen wollen." Aber führt so etwas nicht zur Überlastung? So jedenfalls fühlen sich die Bewohner einer Wiener Vorstadt an einem glühend heißen Wochenende, eben an den Hundstagen. Es vegetieren dahin: ein erfolgloser Vertreter von Alarmanlagen, ein Ehepaar ohne Sprache, ein älterer Witwer und eine Zugehfrau, eine Lehrerin auf der Suche nach Sex. Dazu streift eine junge "geistig behinderte" Anhalterin durch den Film, die durch impertinente Fragerei ihre Mitmenschen in den Nervenzusammenbruch treibt. "Hundstage" inszeniert eine Melange aus Faszination und Abscheu und kennt dabei fast keine Grenze. Das gefiel selbst Filmkritiker Georg Seeßlen: Vielleicht kein angenehmer, aber ein großer Film. Einer von denen, die mit der Zukunft des Kinos zu tun haben."

Mi., 16.4. - 19.30 UhrDo., 17.4. - 19.30 UhrSa., 19.4. - 19.30 UhrSo., 20.4. - 19.30 UhrMo., 21.4. - 19.00 Uhr
Va savoir
Va savoir
Frankreich/Italien/Deutschland 2001 | Regie: Jacques Rivette | 154 min. | mit Jeanne Balibar, Marianne Basler, Jacques Bonaffé | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die Schauspielerin Camille kehrt für ein Gastspiel ihrer Theatertruppe, die ein Stück von Luigi Pirandello einstudiert hat, nach Paris zurück. Sie fühlt sich nicht wohl dabei, denn obwohl sie längst mit ihrem Kollegen Ugo liiert ist, bedeutet Paris für sie eine Zeit leidenschaftlicher Liebe. Denn dort lebt und arbeitet noch Pierre, Dozent für Philosophie, Experte für Heideggers Eifersucht. Er ist längst wieder mit einer anderen Frau zusammen, aber noch immer liest er wie einst morgens im Park seine Zeitung. Als Camille ihn dort wieder antrifft, weiß sie, ihre Liebe zu ihm ist noch nicht erloschen. Währenddessen sucht Ugo nach einem verschollenen Manuskript Goldonis. Dabei lernt er die jugendlich-charmante Do kennen. - Jacques Rivette liebt es, Filme übers Theater zu machen und dabei die Theaterhandlung mit der persönlichen Realität der Mitwirkenden zu vermischen. Pirandellos Witz ermutigt Rivette selbst diesmal zu einer komödiantischen Variante seiner Art, Filme zu machen, bei der er sonst seinen Vorlieben treu bleibt: der Kunst der Anspielung und der Geheimniskrämerei, der Grauzone zwischen Wahrheit und Lüge, Vermutung und Gewißheit.
Fr., 18.4. - 20.00 UhrDi., 22.4. - 20.00 Uhr
Little Senegal
Little Senegal
Frankreich /Deutschland / Algerien 2000 | Regie: Rachid Bouchareb | mit Sotigui Kouyate, Sharon Hope, Roschdy Zem. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mi., 23.4. - 19.00 UhrSo., 27.4. - 22.15 UhrMo., 28.4. - 19.30 UhrDi., 29.4. - 19.30 UhrMi., 30.4. - 19.30 Uhr
11.9.01 - September 11
11.9.01 - September 11
Frankreich 2002 | Regie: Elf Regisseur/innen | 130 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Elf Regisseure, eine Vorgabe: "Ein Film, der 11 Minuten, 9 Sekunden und 1 Bild - 11'09"01- dauert und sich um die Ereignisse des 11.September 2001 und ihre Folgen dreht."
1. Samira Makhmalbaf: Eine Lehrerin erklärt in einem iranischen Flüchtlingslager afghanischen Kindern die Anschläge von New York.
2. Claude Lelouch: Ein Paar in New YorK, der Mann kommt völlig staubbedeckt nach Hause.
3. Youssef Chahine: Einem durch ein arabisches Attentat getöteten US-Soldaten wird vorgerechnet, wieviele Menschen durch die Politik der USA getötet wurden.
4. Danis Tanovic: Wie jedes Jahr am 11. September demonstrieren bosnische Frauen für die Opfer von Sebrenica.
5. Idrissa Quedraogo: Kinder aus Afrika versuchen Osama bin Laden zu fangen - gegen Bezahlung versteht sich.
6. Ken Loach: In einem Brief an die Hinterbliebenden des Terroranschlags vom 11.9.2001 erinnert ein Chilene an den Putsch der Militärs gegen den Präsidenten Salvador Allende am 11.September 1973.
7. Ajejandro Gonzáles Iňárritu: Schwarze Leinwand, eine Tonspur von Geräuschen einer gewalttätigen Kakophonie.
8. Amos Gitaϊ: Als eine israelische Reporterin am 11. September über ein palästinensiches Selbstmordattentat berichten möchte, wird sie darüber belehrt, der Anschlag von New York sei das einzig wichtige Thema von nun an.
9. Mira Nair: Trauerfeier von US-Polizisten um ihre beim Anschlag ums Leben gekommenen muslimischen Kollegen.
10. Sean Penn: In einem dunklen Zimmer führt ein alter Mann Selbstgespräche, draußen ziehen die Schatten des einstürzenden World Trade Centers vorbei.
11. Shohei Imamura: Pathetische Filmerzähung über die Unmöglichkeit eines gerechten Krieges.
12. "Ein großes Kollektivwerk" (DIE ZEIT)
Do., 24.4. - 19.30 UhrFr., 25.4. - 19.30 UhrSa., 26.4. - 19.30 UhrSo., 27.4. - 19.30 UhrMo., 28.4. - 21.30 UhrDi., 29.4. - 21.30 UhrMi., 30.4. - 21.30 Uhr
Promises - Versprechungen
Promises - Versprechungen
Israel /Palästina / USA 2002 | Regie: J.Shapiro, BZ Goldberg, C. Bolado | 106 min. | engl.-arabisch-hebräisches Original mit deutschen Untertiteln.
Über einen Zeitraum von vier Jahren hinweg hat das Filmteam das Leben von sieben Kindern aus Jerusalem begleitet. Unter ihnen sind ebenso palästinensische wie israelische. Sie wohnen kaum 20 Autominuten voneinander entfernt, und doch trennen sie Welten. Die Kinder, zu Beginn der Dokumentation um 9 Jahre alt, sprechen über ihren Alltag und ihre Sorgen, auch ihre Sicht des israelisch-palästinensischen Konflikts. Es entsteht ein ebenso authentisches wie aufschlußreiches, aber auch bewegendes, ja tief erschütterndes Bild des Landes und seiner Menschen, weit entfernt von dem an reinen Effekten orientierten Fernsehjournalismus. "Promises" wurde für einen Oscar als "Bester Dokumentarfilm" des Jahres nominiert. - Justine Shapiro ist Südafrikanerin und in Kalifornien aufgewachsen. Nach 15 Jahren als Film- und Theaterschauspielerin wurde sie Mitautorin der Reisesendung "Lonely Planet", für die sie auch gemeinsam mit dem in Boston aufgewachsenen und in Jerusalem lebenden BZGoldberg eine Reportage in Israel drehte. Dabei entwickelten sie die Idee zu "Promises", die sie gemeinsam mit dem erfahrenen und international mehrfach ausgezeichneten mexikanischen Regisseur und Cutter Carlos Bolado umsetzten. BZGoldberg gelingt es dabei eindrucksvoll, in die Welt der palästinensischen und israelischen Kindern einzudringen und dem Betrachter so eine intime Innenansicht des Nahostkonflikts zu gewähren.
Do., 1.5. - 19.45 UhrFr., 2.5. - 19.45 UhrSa., 3.5. - 19.45 UhrSo., 4.5. - 19.45 UhrMo., 5.5. - 19.00 UhrDi., 6.5. - 22.00 UhrMi., 7.5. - 22.00 Uhr
freedom2speak
Deutschland 2003 | Regie: Chr. Gamp, M. Schmidt, U. Nagel, B. Keidies | 80 min. | Video Beta SP | unter der Beteiligung von Dustin Hofmann, John Hurt, George Clooney, Martina Gedeck, Minnie Driver, Oskar Roehler, Andres Veiel, Gerdt Conradt.
"freedom2speak" ist ein außergewöhnliches Filmprojekt, das anläßlich der letzten Berlinale im Februar von Christoph Gamp, Markus Schmidt, Uwe Nagel und Boris Keidies ins Leben gerufen wurde und seitdem immer mehr Beteiligte und Zuschauer gefunden hat. Um der seit Monaten andauernden Kriegspropaganda in den offiziellen Medien etwas entgegenzusetzen, richtete das Filmteam auf der Berlinale eine Art "Speakers Corner" ein, um alternative Meinungen und Ansichten ebenso einfacher Leute wie Prominenter einzufangen. Neben der "Speakers Corner" richtete man aber auch die Sektion "Freestyle" ein, offen für Beiträge jeglicher Art. Am Ende der Berlinale wurde das Ergebnis dann im Rahmen des "Panoramas" der Öffentlichkeit präsentiert. Von dort aus gelangte "freedom2speak" nicht nur ins Fernsehen und auf weitere Festivals. Auch führten Regisseure wie Gerdt Conradt, von dem wir im letzten Jahr die Biografie "Starbuck Holger Meins" zeigten, das Projekt immer weiter fort, so daß es bis jetzt in Wandlung ist, fähig auch, auf die veränderten Bedingungen zu reagieren.
So., 4.5. - 22.00 UhrDi., 6.5. - 20.00 UhrMi., 7.5. - 20.00 UhrDo., 8.5. - 20.00 Uhr
O Invasor - Der Eindringling
O Invasor - Der Eindringling
Brasilien 2001 | Regie: Beto Brant | 97 min. | mit Marco Ricca, Alexandre Borges, Paulo Miklos, Malu Mader, Mariana Ximenes, Chris Couto, George Freire. | brasilianisches Original mit englischen Untertiteln.
In São Paulo ist Gewalt an der Tagesordnung. Seit ihrer Kindheit sind Estevão, Ivan und Gilberto befreundet. Jetzt betreiben sie gemeinsam ein Bauunternehmen. Bei einem Streit verfallen sie auf eine in São Paulo naheliegende Lösung: ein professioneller Mörder soll das Problem regeln. Doch der Killer will mehr und setzt sich im Leben seiner Auftragsgeber fest.
Fr., 9.5. - 19.30 UhrMo., 19.5. - 17.30 Uhr
Eu, tu, eles - Ich, Du, Sie - Darlenes Männer
Eu, tu, eles - Ich, Du, Sie - Darlenes Männer
Brasilien 2000 | Regie: Andrucha Waddington | 106 min. | mit Regina Casé, Lima Duarte, Stëno Garcia, Luiz Carlos Vasconcelos, Nilda Spencer. | brasilianisches Original mit deutschen Untertiteln.
Darlene ist eine lebenslustige junge Frau, die mit ihrem unehelichen Sohn nach jahrelanger Abwesenheit, wieder in das Hinterland von Ceara zurückkehrt. Kurz nach ihrer Ankunft heiratet sie den schon etwas älteren Osias. In ihrem neuen, wenn auch ärmlichen Heim entwickelt sich Darlenes Alltag oft sehr mühselig. Dennoch weiß sie dem Leben immer eine positive Seite abzugewinnen, wenn auch auf eine etwas unkonventionelle Weise. Am Ende lebt sie mit drei Ehemännern zusammen und stellt so die gewohnten Rollenverhältnisse auf den Kopf. "Eu, tu, eles" ist eine mit viel Humor und Sensibilität erzählte Komödie über ein außergewöhnliches Liebes-Quartett.
Fr., 9.5. - 22.00 UhrSa., 10.5. - 13.00 UhrSo., 11.5. - 15.30 Uhr
Lista de espera - Kubanisch reisen
Lista de espera - Kubanisch reisen
Kuba 1999 | Regie: Juan Carlos Tabío | 106 min. | mit Vladimir Cruz, Thaimí Alvarino, Jorge Perugorría, Saturnino García, Alina Rodríguez, Antonio Valero. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Bushaltestelle in einer kubanischen Kleinstadt. Unter den Wartenden sind Emilio, ein junger arbeitsloser Ingenieur, ein Blinder und Jacqueline, eine schöne junge Frau, die auf dem Weg nach Havanna ist, um die letzten Vorbereitungen für ihre Hochzeit zu treffen. Der Bus, mit dem sie fahren wollten, ist mal wieder kaputt. Als Stationsvorsteher Fernández verkündet, dass er nicht repariert werden kann, schlägt Emilio vor, den Bus selbst zu reparieren. Ein Film über Wünsche, Hoffnungen, die Liebe und vor allem von Freiheit.
Sa., 10.5. - 15.30 UhrMo., 12.5. - 14.00 UhrDi., 13.5. - 15.00 UhrMi., 14.5. - 15.00 UhrDo., 15.5. - 11.00 UhrDo., 15.5. - 15.00 Uhr
A guerrera da luz - Kriegerin des Lichts
A guerrera da luz - Kriegerin des Lichts
Deutschland 2001 | Regie: Monika Treut | 90 min. | mit Yvonne Bezerra de Mello, Alvaro Bezerra de Mello, Isabel Loefgren, Lucia Cavalcanti, Luciana Martha, Ayrton S. Ribeiro, Dr. med Evelyn Eisenstein, Paolo Longo, Campos, Amarylis Vianna, Rodrigo da Silva, Fernanda Gorette und den Kindern des Projeto Uerê, vor allem Tiago, Vanessa, Rodrigo, Jessica, Joice und Pamela.
"A guerrera da luz" porträtiert Yvonne Bezerra de Mello und ihre Arbeit mit den Straßenkindern in Rio. De Mello ist eine international ausgezeichnete Menschenrechtlerin, Bildhauerin und Schriftstellerin, die sich politisch für die Rechte der Kinder engagiert. Durch das weltweite Medienecho auf die Hinrichtung von 8 Straßenkindern durch Polizisten vor der Candelaria Kirche in Rio 1993 wurde Yvonnes Engagement für die ausgestoßenen Kinder und Jugendlichen über die Grenzen Brasiliens hinaus bekannt. Allerdings brachte es sie auch in Konflikt mit der Oberschicht ihres Landes, da sie selbst zur Elite gehört.
Sa., 10.5. - 17.30 UhrMi., 14.5. - 17.30 Uhr
Bolivar, soy yo - Bolivar bin ich
Bolivar, soy yo - Bolivar bin ich
Kolumbien 2002 | Regie: Jorge Ali Triana | 94 min. | mit Robinson Díaz, Amparo Grisales, Jairo Camargo, Fanny Mikey, Gustavo Angarita, Ma. Eugenia Dávila, Carlos Barbosa. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Santiago Miranda, Schauspieler in einer Seifenoper über den Befreiungskämpfer Simón Bolívar, verlässt wütend die Sendung. Er ist mit dem Ende der Episode nicht einverstanden und versucht nun, eine der wirklichen Geschichte würdigere Version zu leben. Mit sehr schwarzem Humor zeichnet der Film ein bitterböses Spiegelbild der kolumbianischen Realität - weit entfernt von der Vision Bolívars eines souveränen und unabhängigen Kontinents."Bolívar soy yo" wurde u.a. in Mar del Plata (Argentinien), beim Filmfestival in Toulouse (Frankreich), in Triest (Italien) und Puerto Rico ausgezeichnet. Am 10.5., 19.30 Uhr deutsche Erstaufführung in Anwesenheit des Regisseurs!
Sa., 10.5. - 19.30 UhrSo., 11.5. - 17.30 UhrSo., 11.5. - 22.00 Uhr
Lavoura arcaica - Zur Linken des Vaters
Lavoura arcaica - Zur Linken des Vaters
Brasilien 2001 | Regie: L.F. Carvalho | 171 min. | mit Selton Mello, Raul Cortez, Juliana Carneiro da Cunha, Simone Spoladore, Leonardo Medeiros, Caio Blat. | brasilianisches Original mit englischen Untertiteln.
Ein Familien-Melodram, eine subversive Variante des Gleichnisses vom Verlorenen Sohn: Pedro möchte seinen jüngeren Bruder wieder nach Hause holen, der vor seinem tyrannischen Vater geflohen ist. "Sounddesign und musikalische Komposition zählen zum Raffiniertesten, was der brasilianische Film gegenwärtig zu bieten hat" (P.B. Schumann). "Lavoura arcaica" wurde als bester künstlerischer Film in Montreal 2001, als bester Film, beste Kamera, beste Musik, beste Darstellung im Festival do Cinema Brasileiro de Brasilia 2001, beste Kamera, beste Musik in Havanna 2001 und mit dem Publikumspreis São Paolo 2001 ausgezeichnet und bekam den Preis der Jury in Biarritz 2001.
So., 11.5. - 12.00 Uhr
Cartas del parque - Briefe aus dem Park
Cartas del parque - Briefe aus dem Park
Kuba / Spanien 1988 | Regie: Tomás Gutiérrez Alea | 87 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Matanzas, Kuba, 1913: Juan und Maria, verliebt ineinander, bedienen sich desselben Schreibers, um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen - ohne es zu wissen. Bald schon beginnen sich die Worte und Gefühle der drei zu verselbständigen.
Mo., 12.5. - 17.30 Uhr
De la calle - Von der Straße
De la calle - Von der Straße
Mexiko 2002 | Regie: Gerardo Tort | 85 min. | mit Luis Fernando Peña, Maya Zapata, Armando Hernández, Mario Zaragoza, Alfonso Figueroa. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Rufino ist einer unter zehntausend Kindern und Jugendlichen, die in Mexico-Stadt auf der Straße leben, die betteln, stehlen und billige Drogen schnüffeln, um ihr Elend erträglicher zu machen. Als Rufino mit seiner Freundin aus dem Kreislauf des Elends ausbrechen will, indem er einem korrupten Polizisten Drogen klaut, heftet der sich an seine Fersen. Doch statt zu fliehen, beschließt Rufino, seinen tot geglaubten Vater zu suchen. Dieser international preisgekrönte Debütfilm vermittelt eine aktuelle Version von Los olvidados, dem Klassiker von Luis Buñuel.
Mo., 12.5. - 19.30 UhrDi., 13.5. - 17.30 UhrDi., 13.5. - 22.00 Uhr
Tan de repente - So ganz plötzlich
Tan de repente - So ganz plötzlich
Argentinien 2002 | Regie: Diego Lerman | 94 min. | mit Tatiana Saphir, Carla Crespo, Verónica Hassan, Beatriz Thibaudín, María Merlino, Marcos Ferrante, Ana María Martínez, Susana Pampín, Luis Herrera. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
"Willst du mit mir schlafen?" fragt die Punkerin Mao die pummelige Dessous-Verkäuferin Marcia. Diese verneint und wird daraufhin einfach von Mao und ihrer Freundin Lenin entführt. Mit einem gestohlenen Taxi wollen sie ans Meer fahren - als Liebesbeweis für Marcia, die noch nie am Meer war. Stilistisch in der Tradition von Jarmusch und des frühen Wenders spiegelt der Film die Gefühle der jüngeren Generation Argentiniens und ihr Verhältnis zur Generation ihrer Großeltern. "Tan de repente" wurde 2002 u.a. auf dem Internationalen Filmfest in Locarno mit dem Silbernen Leopard, auf dem Filmfestival in Buenos Aires (2002) mit dem Publikums- und dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet.
Di., 13.5. - 19.30 Uhr
La pluma del arcángel - Die Feder des Erzengels
La pluma del arcángel - Die Feder des Erzengels
Venezuela 2002 | Regie: Luis Manzo | 90 min. | mit Iván Tamayo, Roque Valero, Elba Escobar, Alejo Felipe, Julio Mota, Armando Gota, Martha Pabón, Rolando Padilla, Elaiza Gil, Héctor Manrique. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
In den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts leiden die Bewohner einer kleinen Stadt irgendwo in den Bergen unter dem Terror eines diktatorischen Regimes, das seine Anweisungen und Urteile per Telegramm in das entlegene Dorf schickt. Doch der neue Telegraph verändert einfach die offiziellen Telegramme ins Gegenteil und bringt so das Glück zu den Dorfbewohnern zurück. "La pluma del arcángel" war der venezolanische Beitrag zum Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film.
14.5. deutsche Erstaufführung
Mi., 14.5. - 19.30 UhrDo., 15.5. - 17.30 Uhr
Chircales & Nunca más - Ziegelarbeiter & Nie wieder
Chircales & Nunca más - Ziegelarbeiter & Nie wieder
Kolumbien 1972 / 2001 | Regie: Marta Rodríguez / M.Rodriguez u. F. Restrepo | 42 / 56 min. | 16mm / S-VHS | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Chircales: Kolumbien 1972, R: Marta Rodríguez, 42 Min., s/w, 16mm, OmU: Lehmgruben in der Nähe von Bogotá: hier stellen Familien, einschließlich der kleinsten Kinder, Ziegelsteine im Akkord her. Der Film porträtiert Menschen, deren Leben eigentlich nur aus Arbeit und Entbehrungen besteht, die aber dennoch, bei Hochzeiten, Beerdigungen oder der Erstkommunion der Kinder, bei aller Armseligkeit ihren Anspruch auf Würde bekunden.
Nunca más: Kolumbien 2001, R: Marta Rodríguez und Fernando Restrepo, 56 Min., Farbe, S-VHS, OmeU: Nicht weit von der Grenze zwischen Kolumbien und Paraguay kam es zu Übergriffen der Armee und paramilitärischer Gruppen. Die Bevölkerung einer ganzen Region wurde deshalb vertrieben - doch die Menschen wollen wieder zurück.
Deutsche Erstaufführung in Anwesenheit der Regisseurin!
Do., 15.5. - 19.30 Uhr
Un día de suerte - Ein Glückstag
Un día de suerte - Ein Glückstag
Argentinien 2002 | Regie: Sandra Gugliotta | 94 min. | mit Valentina Bassi, Lola Berthet, Fernán Miras, Darío Vittori. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die 25jährige Elsa hält sich mit Gelegenheitsjobs mühsam über Wasser. Aber eigentlich will sie vor der Hoffnungslosigkeit Argentiniens fliehen, am liebsten nach Italien. Dort lebt der Typ, in den sie sich vor Jahren verliebte. Außerdem ist dies das Land ihrer Vorfahren. Walter, mit dem sie eine Art Liebesbeziehung unterhält, findet schließlich den Weg, der ihr die Reise nach Europa ermöglicht. Doch Italien entpuppt sich nicht gerade als die Verwirklichung ihres Traums. Sandra Gugliotta ist mit ihrem Spielfilm-Debut ein Werk von hoher Realitätsdichte und unmittelbarem Bezug zur politischen und ökonomischen Katastrophe, die das Land zur Zeit durchlebt, gelungen. "Un día de suerte" erhielt den Caligari-Preis als bester Film beim internationalen Forum des jungen Films der Berlinale 2002.
Fr., 16.5. - 15.00 UhrSa., 17.5. - 17.30 UhrSo., 18.5. - 13.00 Uhr
Orfeu negro
Orfeu negro
Frankreich / Italien / Brasilien 1959 | Regie: Marcel Camus | 100 min. | mit Breno Melho, Marpessa Dawn, Lourdes de Oliveira, Lea Garcia, Ademar da Silva, Alexandro Constantino, Waldemar de Souza, Jorge dos Santos, Aurino Cassiano. | brasilianisches Original mit deutschen Untertiteln.
Orpheu und Mira sind schon lange ein Paar und bestellen nun endlich das Aufgebot für ihre Hochzeit. Doch am selben Morgen hat Orpheu ein Mädchen getroffen. Es handelte sich um Eurydice. Sie hat die Farm ihrer Eltern verlassen, weil dort ein geheimnisvoller Mann ihr immer nachgestellt hat. Genau dieser Mann, taucht kurze Zeit später in der kleinen Stadt auf und verfolgt sie. Bis dahin hat sich Orpheu allerdings schon unsterblich in das Mädchen verliebt. "Orfeu negro" erhielt 1959 die Goldene Palme in Cannes und wurde 1960 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet.
Fr., 16.5. - 17.30 UhrSa., 17.5. - 22.00 Uhr
25 watts - 25 Watt
25 watts - 25 Watt
Uruguay 2001 | Regie: Juan Pablo Rebella | 92 min. | mit Daniel Hendler, Jorge Temponi, Alfonso Tort, Valentín Rivero, Valeria Mendieta. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Montevideo, drei Jungs, Anfang 20 hängen frühmorgens am Straßenrand herum, trinken Bier, tun nichts, sind müde, haben Liebeskummer, rauchen, studieren, machen merkwürdige Jobs. "Stranger then Paradise" in Montevideo: die Atmosphäre in einem Barrio und die Verantwortungslosigkeit des Jung-Seins. Deutsche Erstaufführung!
Fr., 16.5. - 19.30 Uhr
La ciénaga - Morast
La ciénaga - Morast
Argentinien 2001 | Regie: Lucrecia Martel | 102 min. | mit Martín Adjemian, Diego Baenas, Leonora Balcarce, Silva Bayle, Sofia Bertolotto, Juan Cruz Bordeu, Graciela Borges, Noella Bravo Herrera, María Micol Ellero, Andrea Lopez, Sebastián Montagna, Mercedes Moran, Daniel Valenzuela, Francio Veneranda, Fabio Villafañe. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der Februar im Nordwesten Argentiniens kann sehr heiß und schwül sein. Alles brütet in einem Käfig aus Hitze sowie tropischen Regengüssen und wird vor Trägheit langsam verrückt. Mecha und Tali leben mit ihren Familien wohnen in der Stadt La Ciénaga, was soviel bedeutet wie "sumpfiger Morast". Um der Hitze zu entfliehen, verbringen Mecha und ihre Familie den Sommer in La Mandragora, einem Landsitz, dessen Glanz längst verblichen ist. Das Leben geht weiter, mit seinen kleinen Schmerzen und den großen Verletzungen - jenen, die bluten und anderen.
Fr., 16.5. - 22.00 UhrSa., 17.5. - 15.30 Uhr
Balseros - Floßflüchtlinge
Balseros - Floßflüchtlinge
Spanien / Kuba 2002 | Regie: Carlos Bosch | 120 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Im Sommer 1994 eskalierte die soziale Krise in Kuba und Castro öffnete die Grenzen für die Floßflüchtlinge. Ein Massenexodus - mehr als 32000 in einem Monat - war die Folge. Ein Fernsehteam interviewte sieben Kubaner und ihre Familien. Sieben Jahre später gelingt es dem Fernsehteam, dieselben Flüchtlinge wieder aufzuspüren und ihre Lebenswege nachzuzeichnen.
Sa., 17.5. - 19.30 UhrSo., 18.5. - 15.30 Uhr
El lugar donde estuvo el paraíso - Wo einst das Paradies war
El lugar donde estuvo el paraíso - Wo einst das Paradies war
Spanien / Peru 2002 | Regie: Gustavo Herrero | 102 min. | mit Federico Luppi, Elena Ballesteros, Gastón Pauls, Paulina Gálvez, Gianfranco Brero, Villanueva Cosse. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
In Iquitos, dem peruanischen Amazonas-Zipfel, zu Beginn der Achtziger, als fast überall in Lateinamerika Militärdiktaturen herrschten, wartet ein alternder Vater und Konsul auf seine Tochter. Mit demselben Flugzeug kommt ein Diplomat an, der mit dem Militär kollaboriert und auf den Konsul angesetzt ist. In einer Zeit zu Anfang der 80er Jahre, als fast ganz Lateinamerika unter Militärdiktaturen leidet, entspannt sich eine Geschichte um Liebe, Verrat, Lügen und den Regen. So, 18.5., deutsche Erstaufführung!
So., 18.5. - 17.30 UhrMo., 19.5. - 19.30 Uhr
Cidade de deus - Stadt der Götter
Cidade de deus - Stadt der Götter
Brasilien 2002 | Regie: F. Meirelles | 135 min. | mit Alexander Rodrigues, Leandro Firmina da Hora, Phellipe & Jonathan Haagensen, Matheus Nachtergaele, Seu Jorge. | deutsche Fassung.
Wenn man in der Cidade de Deus, einer der ältesten und größten Favelas von Rio de Janeiro, aufwächst, ist die Kindheit früh zu Ende. Was andernorts Bandespiele sind, ist hier Bandenkrieg - mit echten Waffen. Beginnend in den sechziger Jahren erzählt der Film die Geschichte des rücksichtslosen Dadinho, der der gefürchtetste Kokain-Dealer Rios wird, und des schüchternen Buscapé, der Fotograf sein möchte. Ein überwältigendes Epos der Gewalt.
Deutsche Erstaufführung!
So., 18.5. - 19.30 Uhr
Volver a vernos - Pinochets Kinder, Zeit, uns wiederzusehen
Volver a vernos - Pinochets Kinder, Zeit, uns wiederzusehen
Deutschland / Chile 2002 | Regie: Paula Rodriguez de Silva | 81 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Fast zwei Jahrzehnte lang dauerte die Diktatur Augusto Pinochets in Chile Der Film zeigt das Aufwachsen von drei Studentenführern in dieser Zeit. Ihre Ängste als Kinder, deren Väter ermordet wurden. Ihre Motive für ihr politisches Engagement an der Universität und ihre Enttäuschung über die beim Demokratisierungsprozess nach dem Ende der Diktatur. Auf dem Internationalen Festival in Valdivia 2002 wurde er als bester Dokumentarfilm prämiert.
So., 18.5. - 22.00 UhrMo., 19.5. - 17.30 Uhr
La Voleuse de St. Lubin - Die Diebin von St. Lubin
La Voleuse de St. Lubin - Die Diebin von St. Lubin
Frankreich 2000 | Regie: Claire Devers | 78 min. | mit Dominique Blanc, Denis Podalydes | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Françoise Barnier hat nie in ihrem Leben etwas Schlechtes getan - abgesehen davon vielleicht, daß sie einmal, im Schutz der Wahlkabine, aus einem Gefühl des Überdrusses heraus den Front national gewählt hat. Sie ist es nämlich unter anderem leid, ihren Kindern jeden Tag den gleichen, billigen Nudeleintopf vorzusetzen. Wie immer mehr Franzosen, reichen ihre Mittel gerade so zum Leben aus - zuviel zum Sterben, zuwenig zum Leben. Da überkommt es sie plötzlich in einem Supermarkt: unversehens beginnt sie, zur Abwechslung auf dem Mittagstisch Fleisch zu stehlen. Sie wird dabei erwischt. Zum noch Schlechteren wendet sich ihre Geschichte jedoch nicht dadurch, ja noch nicht einmal vor Gericht. Dort wird sie nämlich von einer verständigen Richterin freigesprochen, sie habe aus einer Notlage heraus gehandelt. Nein, ihre Lage verschärft sich, als die Presse ihren Freispruch zum Anlaß einer regelrechten Hetzkampagne werden läßt: denn was wäre, wenn nun jeder sich einfach nimmt, was er braucht? - Claire Devers Gerichtsdrama ist ein Höhepunkt des neuen französischen Films, der mit Werken wie "La vie revée des anges" oder "Ressources humaines" sehr erfolgreich die soziale Realität wieder auf die Kinoleinwand gebracht hat. Gedreht wurde der Film dabei nach einer authentischen Geschichte, die in Frankreich viel Aufsehen erregte.
Di., 20.5. - 20.00 UhrMi., 21.5. - 20.00 UhrDo., 22.5. - 20.00 UhrFr., 23.5. - 20.00 UhrSo., 25.5. - 22.00 Uhr
War Photographer
War Photographer
Schweiz 2001 | Regie: Christian Frei | 96 min.
James Nachtwey ist einer der bedeutendsten Fotojournalisten und Kriegsfotografen der Gegenwart. Seine Reportagen über die Kriege und Bürgerkreige in Jugoslawien, Ruanda oder in Israel/Palästina wurden durch ihre Veröffentlichung in Zeitschriften wie dem "stern" nicht nur einem großen Publikum bekannt, sie prägten zudem auch unmittelbar dessen Wahrnehmung der politischen Konflikte. Nachtwey wurde für seine Fotografien vielfach ausgezeichnet, und sein fotografisches Werk erfuhr große Ausstellungen. Christian Freis Film zeigt, wie Nachtwey arbeitet und wie aus seinen Aufnahmen Reportagen werden, von der Vorbereitung seiner Reisen über die Aufnahmen vor Ort bis hin zur Redaktionsarbeit bei Zeitschriften und Agenturen. Dazu ist Frei Nachtwey nicht nur an die Stätten seiner Arbeit gefolgt. Mit Hilfe einer Mini-Videokamera, die er an einem Fotoapparat Nachtweys angebracht hat, zeigt Frei sogar die Schauplätze aus der Sicht des Profi-Fotografen Nachtwey und so die Bilder im Moment des Entstehens. Es ist dabei die moralische Überzeugung des sensiblen und sehr zurückhaltenden Fotografen Nachtwey, daß er die Schrecken nicht allein des Krieges, sondern auch - und diese Szenen sind zum Teil weit erschütternder - katastrophaler Lebens- und Arbeitsbedingungen etwa in Indonesien, einem größeren Publikum zeigen muß, um daran mitzuwirken, daß Krieg und Elend aufhören. Vorbild ist ihm dabei die Erfahrung des Vietnam-Kriegs. Künstlerisch folgt Nachtwey dem Motto des berühmten Frank Capa, daß, wenn ein Foto nicht gut genug ist, der Fotograf zu weit von seinem Gegenstand entfernt war...
Mi., 21.5. - 22.00 UhrMo., 26.5. - 20.00 UhrDi., 27.5. - 20.00 UhrMi., 28.5. - 22.00 Uhr
Bungalow
Deutschland 2002 | Regie: Ulrich Köhler | 84 min. | mit Lennie Burmeister, Trine Dyrholm, Devid Striesow, Nicole Gläser.
Auf dem Rückweg vom Manöver zur Kaserne bleibt der Rekrut Paul unbemerkt an einer Raststätte zurück. Die Kompanie fährt ab und Paul nach Hause, in den Bungalow seiner abwesenden Eltern. In der kleinen Provinzstadt irgendwo in Oberhessen ist gerade Hochsommer. Während die Bundeswehr den Deserteur sucht, geht der 19jährige seinem unerwartet auftauchenden Bruder gehörig auf die Nerven, verliebt sich in dessen Freundin und schwebt manchmal mit dem Skateboard um die nächste Kurve. Eigentlich passiert nichts, fast nichts... - Ulrich Köhlers Erstlingswerk wurde auf nationalen und internationalen Festivals ausgezeichnet. Seit Wochen steht es auf der Bestenliste der "Zeit". Dabei ist "Bungalow" zugleich ein kontroverser Film, den jeder ein wenig anders sieht. "Regisseur Ulrich Köhler ist eine wunderbar verhaltene, grundsympathische Komödie gelungen, die den Zuschauer mit ihrem spröden Charme entwaffnet und die manchmal an die legendären Gammler-Komödien erinnert." (Der Spiegel)
Do., 22.5. - 22.00 UhrSa., 24.5. - 20.00 UhrSo., 25.5. - 20.00 UhrMo., 26.5. - 22.00 Uhr
Forget Baghdad - Jews and Arabs
Forget Baghdad - Jews and Arabs
Schweiz / Deutschland 2002 | Regie: Samir | 114 min. | Video digital.
Wie in unserem Dokumentarfilm "Promises", der Anfang des Monats auf dem Programm steht, geht es auch in "Forget Baghdad" um das Verhältnis von Juden und Arabern. Anders als "Promises" zeigt der Film dabei aber nicht die schier hoffnungslos verfahrene menschliche und politische Situation auf, in der sich insbesondere die Palästinenser befinden. Vielmehr widmet sich die Dokumentation des Schweizer Künstlers, Schriftstellers und Regisseurs Samir dem Leben und den Personen von Israelis, denen es gelungen ist, die arabischen und jüdischen Kulturen und Traditionen in sich zu versöhnen. So verfolgt er die Geschichten jüdischer Emigranten vor allem aus Baghdad, die als Sephardim oder "Mizrahim" in Israel bis heute einen schweren Stand haben, indem sie vielfach von den aus Europa stammenden Ashkenazim dominiert und diskriminiert werden. Die Geschichte der Sephardim ist dabei bis heute hierzulande kaum bekannt oder auch Gegenstand vieler Vorurteile. "Forget Baghdad" porträtiert unter anderem Shimon Ballas, Professor für arabische Sprache und Literatur, den Bestsellerautor Sami Michael, Schriftsteller Samir Naqqash und den Unternehmer Moshe Houri. Auch stellt der Film die Arbeit der Film- und Kulturwissenschaftlerin Ella Shohat vor. "Forget Baghdad" wurde von der Jury der Evangelischen Filmarbeit zum "Film des Monats" März 2003 gewählt.
Mi., 28.5. - 19.45 UhrDo., 29.5. - 19.00 UhrFr., 30.5. - 19.45 Uhr
Fresa y Chocolate - Erdbeer und Schokolade
Fresa y Chocolate - Erdbeer und Schokolade
Kuba / Mexiko / Spanien 1993 | Regie: Tomás Gutiérrez Alea und Juan Carlos Tabío | 110 min. | mit Jorge Perugorría, Vladimir Cruz, Mirta Ibarra, Francisco Gattorno, Joel Angelino, Marilyn Solaya. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der sowohl in Kuba als auch international seinerzeit sehr erfolgreiche Film "Erdbeer und Schokolade"
rührt an gleich zwei Themen, die in seiner Heimat eigentlich eher als heikel gelten. Verkörpert sind beide in Diego, der nicht nur gerne gegen die Regierung seines Landes Stellung bezieht, sondern zudem auch noch homosexuell ist. Diego verliebt sich in den jungen David und wendet dazu alle Mittel der Verführung an. Doch es entsteht keine Liebesbeziehung, vielmehr eine tiefe Freundschaft zwischen zwei sehr gegensätzlichen Charakteren. Über die Gespräche und Begegnungen des Films taucht man ein in das heiter-melancholische Leben in Kubas Hauptstadt Havanna, in dem - bei allem Mangel und allen Schwierigkeiten, die der Film keineswegs ausblendet -noch weitgehend die Menschlichkeit und Improvisationsgabe die Stelle einnehmen, die hier Geld und Konsum zukommt. Die Vorführung erfolgt zu Ehren des Besuchs von Mirta Ibarra, die in dem Film in einer Nebenrolle zu sehen ist, zugleich der Frau von Regisseur Tomás Gutiérrez Alea, einem der ganz Großen des kubanischen Kinos.
Mirta Ibarra ist anwesend!
Sa., 31.5. - 19.45 Uhr
D'ailleurs Derrida - Derrida anderswo
D'ailleurs Derrida - Derrida anderswo
Frankreich 2000 | Regie: Safaa Fathy | 68 min. | Video | Jacques Derrida | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Auch Philosophen gehen mitunter gerne ins Kino, und mancher kommt, wie fast schon in Platons "Höhlengleichnis" vorausgeahnt, aus dem Kino als Philosoph hervor. Jacques Derrida z.B. kam in seiner Jugend in Algier zunächst aus dem Kino gar nicht mehr heraus, in Paris ging er als Student gleich in mehrere Vorführungen am Tag, auch heute noch verbringt er viel Zeit darin, vor allem wenn er sich im Ausland aufhält. Und beim Schreiben sieht er die Gedanken und Sätze vor sich, als würde er für sich dabei eine Art Film vor seine Augen projizieren, wie er bekennt. Die Bedeutung des Kinos als Kunstform erklärt sich für Derrida dadurch, daß sich bei ihr die Unmittelbarkeit der Erscheinungen und Emotionen relativ problemlos mit dem finanziellen Engagement mischt. Passend zu seinen Kino-Neigungen hat die ägyptische Dichterin, Theater- und Filmregisseurin Safaa Fathy jetzt endlich das Naheliegende gewagt: ein Film-Porträt des Philosophen Jacques Derrida, der ja vor kurzem auch in Heidelberg geehrt wurde. Hierzu folgte sie Derrida in seine algerische Heimat, sie zeigt ihn in seinem Haus, beim Unterricht, auf Reisen. Interviewpassagen, Home Movies, Architektur- und Landschaftsbilder formen bei ihr eine Art biographischer Struktur Derridas, die seine Welt dem Zuschauer näherbringt. Derrida über den Film: "In diesem Film stellt sich oft die Frage der Adresse, der Bestimmung, der Unbestimmtheit dessen, an den er gerichtet ist. Wer adressiert was an wen? Was im Bild zählt, das ist nicht das, was unmittelbar sichtbar ist, sondern auch die Worte, die die Bilder bewohnen, die Unsichtbarkeit, die die Logik der Bilder bestimmt, also die Unterbrechung, die Ellipse, die ganze Zone der Unsichtbarkeit, die die Sichtbarkeit drängt/beschleunigt."
Regisseurin Safaa Fathy ist anwesend!
Mi., 4.6. - 20.00 UhrDo., 5.6. - 20.00 Uhr
Baran
Baran
Iran 2001 | Regie: Majid Majidi | 94 min. | 35 mm | Hossein Abedini, Zahra Bahrami, Mohammed Amir Naji, Hossein Mahjoub, Abbas Rahimi | persisches Original mit deutschen Untertiteln.
Zahlreiche Flüchtlinge aus Afghanistan leben im Iran. Sie arbeiten oft auf dem Bau, Papiere haben sie meist keine. Auf einer solchen Baustelle spielt "Baran" von Majid Majidi, bekannt durch Filme wie "Kinder des Himmels" und "Die Farbe des Paradieses". Als dort einer der Arbeiter durch einen Unfall ausfällt, taucht am folgenden Tag dessen vermeintlich stummer Sohn auf, um ihn zu ersetzen. Doch dieser hält die körperliche Belastungen nicht aus. Darum wird er in die Küche versetzt. Der bisherige Küchenjunge Lateef muß nun auf dem Bau arbeiten, was ihn sehr verärgert. Dann jedoch bemerkt er, daß der Ersatz für den verunglückten Arbeiter in Wirklichkeit ein junges Mädchen ist. Lateef verliebt sich heimlich in sie und versucht, ihr zu helfen. Aber Baran bleibt unerreichbar... - "Ein Film voller naturalistischer, aber auch poetischer Bilder, der ohne Melodramatikvon Solidarität und Hoffnung erzählt." (film-dienst)
Sa., 7.6. - 20.00 UhrSo., 8.6. - 20.00 UhrMo., 9.6. - 20.00 UhrDi., 10.6. - 20.00 UhrMi., 11.6. - 20.00 UhrMi., 11.6. - 22.00 Uhr
Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr
Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr
Frankreich 2001 | Regie: Claude Lanzmann | 95 min. | 35 mm | Yehuda Lerner | hebräisch-französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Am 14. Oktober 1943, 16 Uhr, begann in Sobibor der einzige Aufstand in einem Vernichtungslager der Nationalsozialisten, der erfolgreich war. Als Claude Lanzmann im Rahmen seiner Arbeit an "Shoah" dazu Yehuda Lerner, der an dem Aufstand beteiligt war, befragte, merkte er schnell, daß Thema und Bedeutung seiner kaum faßbaren, geradezu unglaublichen Erzählung nach einem eigenen Film verlangten. Zwanzig Jahre nach den damaligen Aufnahmen fuhr Lanzmann so wieder nach Weißrußland, um diese exemplarische Dokumentation zu vollenden, die nicht zuletzt das Vorurteil widerlegt, daß die Juden sich damals ihren Mördern widerstandslos ergeben hätten. "Der Aufstand ist ein paradigmatisches Beispiel für die Wiederaneignung von Kraft und Gewalt durch die Juden." (Claude Lanzmann) Der Film selbst besteht aus vier Teilen. In zwei größeren, gleich langen Hauptteilen zeigt Claude Lanzmann Bilder, gedreht als Echo auf Yehuda Lerners Off-Stimme, danach zeigt er dessen Gesicht, wie es das Geschehen erzählt. Dazwischen liegen zwei kürzere Teile, zunächst ein auf die Leinwand projizierter Text, der von Claude Lanzmann vorgetragen wird und von den Bedingungen handelt, unter denen dieser Film gedreht wurde. Im anderen Text am Ende nennt er die Namen der Personen, die im Lager Sobibor ermordet wurden, gesprochen wie ein Totengebet...
Do., 12.6. - 20.00 UhrDo., 12.6. - 22.00 UhrFr., 13.6. - 20.00 UhrSo., 15.6. - 20.00 UhrMo., 16.6. - 20.00 Uhr
Jeobsok - Der Kontakt
Jeobsok - Der Kontakt
Republik Korea 1997 | Regie: Jang Yun-hyeon | 106 min. | 35 mm | Han Suk-kyu, Jeon Do-youn, Chu Sang-mi | koreanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Regiedebüt, das bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Es geht um eine moderne Liebesgeschichte: Die Rundfunkjournalisten Dong-hyun und Su-hyun haben schlechte Erfahrungen gemacht. Dong-hyun ist völlig auf eine alte Flamme fixiert, und Su-hyun ist in den Freund ihrer Freundin verliebt. Über ein gemeinsames Interesse an Musik und Online-Kommunikation bahnt sich zwischen beiden via Internet eine Beziehung ganz besonderer Art an...
Mi., 18.6. - 19.30 UhrSo., 22.6. - 22.00 Uhr
Jeong - My Heart
Jeong - My Heart
Republik Korea 1999 | Regie: Bae Chang-ho | 116 min. | 35 mm | Kim Yu-mi, Kim Myeong-kon, Yoon Yu-sonj, Kim Seoung-soo, Kang Ki-hwa | koreanisches Original mit englischen Untertiteln.
Die sechzehnjährige Soonie ist mit dem zehnjährigen Sohn eines koreanischen Landarztes verheiratet. Da sie noch ein Kind ist, muß sie sich den strengen Regeln, die für eine Schwiegertochter gelten, unterwerfen. Zehn Jahre vergehen, während denen ihr Mann seine Ausbildung in einer anderen Stadt absolviert. Er kehrt mit einer sich ganz modern gebenden Frau zurück. Als Soonie herausfindet, daß diese Frau ein Kind von ihrem Mann erwartet, packt sie ihre Sachen und verläßt das Haus. Sie lebt jahrelang in einem kleinen Dorf, wo man sie für eine Witwe hält. Duk-soon, ein Töpfer, lädt sie eines Tages zu sich nach Hause ein und gesteht ihr, daß er sie liebt. Soonie ist von seiner ehrlichen, reinen Liebe angetan. Die beiden leben viele Jahre lang glücklich zusammen. Doch dann passiert ein Unfall...
Do., 19.6. - 17.30 UhrMo., 23.6. - 19.30 Uhr
Areumdaun Sijeol - Frühling in meiner Heimat
Areumdaun Sijeol - Frühling in meiner Heimat
Republik Korea 1999 | Regie: Lee Kwang-mo | 113 min. | 35 mm | Lee In, Ahn Sung-ki, Bae Yu-jeong, Song, Ok-suk, Yu O-sung, Myeong Sun-mi | koreanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sommer 1952, während des Korea-Krieges: Chang-hees Mutter schafft es kaum noch, sich und die Kinder durchzubringen, als ihr ein Job auf einer US-amerikanischen Militärbasis angeboten wird - sie soll die Unterwäsche der US-amerikanischen Soldaten waschen. Eines Tages werden ihr die Kleider gestohlen, und ihr bleibt nur der Ausweg, das Stillschweigen des verantwortlichen Offiziers mit Sex einzukaufen. Doch das "Geschäft" bleibt nicht geheim... - Ein bildgewaltiger Film über das Schicksal einfacher Menschen, die im Alltag des Krieges zerbrechen...
Do., 19.6. - 19.30 UhrSo., 22.6. - 17.30 Uhr
Hamyeondoenda - Just do it!
Hamyeondoenda - Just do it!
Republik Korea 2000 | Regie: Park Dae-young | 93 min. | 35 mm | Ahn Suk-hwam, Song Ok-sook, Park Sang-myun, Park Jin-hee, Jung Joon | koreanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die Wirtschaftskrise hat Jung Byung-hwan stark zugesetzt: schon wieder ist er bankrott gegangen. Die Familie zieht in eine schäbige Einzimmerwohnung um. Bei einem Unfall wird Byung-hwan verletzt und bekommt die rettende Versicherungssumme ausbezahlt. Das bringt ihn auf die glorreiche Idee, durch Versicherungsbetrug die finanzielle Misere zu überwinden. Die Familie schließt zahlreiche Versicherungen ab und provoziert wohldurchdachte Unfälle, nach denen sie groß abkassiert. Die Freude ist aber nur von kurzer Dauer. Chung-un, seines Zeichens Mitarbeiter einer Versicherungsgesellschaft, treibt sie mit einem Anklageschreiben in die Enge. Doch man weiß sich zu helfen...
Do., 19.6. - 22.00 UhrFr., 20.6. - 20.00 Uhr
Seonmul - Das Geschenk
Seonmul - Das Geschenk
Republik Korea 2001 | Regie: Oh Ki-hwan | 113 min. | 35 mm | Lee Yioung-ae, Jee Young-jae | koreanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der ambitionierte Komiker Yong-gi ist seit drei Jahren mit Jung-geon verheiratet. Seit dem Tod ihres einzigen Sohnes driftet die Beziehung zwischen den beiden jedoch immer mehr auseinander. Für Yong-gi bestehen die Tage aus einem ebenso verzweifelten wie erfolglosen Bemühen um den großen Durchbruch. Eines Tages erfährt er, daß seine Frau unheilbar krank ist. Durch diese Nachricht wird er sich schlagartig bewußt, weshalb sie ihn häufig so abweisend behandelt, tut aber so, als ob er von nichts wüßte. Zufällig entdeckt er ein altes Fotoalbum aus der Schulzeit seiner Frau und beschließt, ihre alten Freunde für sie zu suchen. Yong-gis letztes Geschenk an seine Frau soll eine Begegnung mit ihrer Jugendliebe sein...
Sa., 21.6. - 14.00 UhrSo., 22.6. - 19.30 Uhr
Goraesanyang - The Whale Hunter
Republik Korea 1984 | Regie: Bae Chang-ho | 112 min. | 35 mm | Ahn Sung-ki, Lee Mi-suk, Kim Su-chul, Lee Dae-keun | koreanisches Original mit englischen Untertiteln.
Ein kleinmütiger Junge namens Byeong-tae ist in Miran verliebt, die seine Liebe aber nicht erwidert. Er hört nicht auf, um sie zu werben, aber ohne Erfolg. Schließlich zieht sich der gedemütigte Byeong-tae völlig zurück. Während eines ziellosen Stadtbummels lernt Byeong-tae den Obdachlosen Minu kennen. Dieser hat studiert und ist aufgrund unglücklicher Umstände zu dem geworden, was er ist. Eines Tages begeben sich die beiden ins Rotlichtmilieu, wo Byeong-tae Chun-ja trifft. Sie ist Prostituierte und über ihr
Leben so unglücklich, daß sie stumm geworden ist.
Sa., 21.6. - 19.30 UhrSo., 22.6. - 13.00 Uhr
Martha... Martha
Martha... Martha
Frankreich 2001 | Regie: Sandrine Veysset | 97 min. | 35 mm | Valérie Donzelli, Yann Goven, Lucie Régnier, Lydia Andrei, Séverine Vincent, Javier Cruz | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Martha lebt mit Reymond und ihrer kleinen Tochter Lise in einer Kleinstadt in der Provinz. Sie handeln mit Second-Hand-Bekleidung und tingeln von einem Dorfmarkt zum anderen. Das Geld ist knapp. Martha liebt Lise über alles, aber ebenso vernachlässigt sie sie, weil sie selbst die Freiheit braucht, der Unerträglichkeit des Daseins davonzulaufen. Zudem wird Martha immer wieder seelisch gedemütigt. Als sie dann noch vergewaltigt wird, verliert sie das seelische Gleichgewicht und den Bezug zur Wirklichkeit. - Regisseurin Sandrine Veysset, Jahrgang 1967, widmete ihren Film "unserem Bedürfnis nach Trost". "Le Temps" warnte, ihr Film sei "hart und schwierig -eine obsessive Welt voller Schattenzonen", für "Les Inrockuptibles" ist "Martha... Martha" ein "schönes, modernes Melodrama", und Altmeister Robert Bresson meinte zur Regisseurin: "Dein Film hat die Schönheit und die Traurigkeit, die in einer Stadt, einer Landschaft, einem Haus zu spüren sind, und nicht die Schönheit und die Traurigkeit, die auf der Fotografie einer Stadt, einer Landschaft oder eines Hauses zu spüren sind." Glaubwürdigkeit, die man nicht vergißt.
Di., 24.6. - 20.00 UhrMi., 25.6. - 20.00 UhrDo., 26.6. - 20.00 UhrFr., 27.6. - 20.00 UhrSo., 29.6. - 22.00 UhrMo., 30.6. - 22.00 Uhr
Anansi - Anansi - Der Traum von Europa
Anansi - Anansi - Der Traum von Europa
Deutschland 2001 | Regie: Fritz Baumann | 75 min. | 35 mm | deutsche Originalfassung.
"Anansi" ist die Geschichte einer Gruppe von Westafrikanern, die sich auf den abenteuerlichen Weg nach Deutschland macht, um das Glück der Satellitenbilder und die Traumschlösser der Rückkehrer zu finden. Sie versuchen, dem politischen Druck zu entfliehen, der sie bis in ihre Träume verfolgt. Es wird eine Odyssee voller Leiden und Wunder... - Die Geschichte ist Teil einer unaufhaltsamen Völkerwanderung. Die Kontinente sind längst in Bewegung geraten, der Süden sucht den Weg in den Norden, sucht sein Glück jenseits seiner Grenzen - um jeden Preis. Not macht erfinderisch, und Hunger schärft den Verstand. Eine letzte Illusion des Glücks, die Vision eines neuen Paradieses manifestiert sich über Satellitenschüsseln: eine schöne, reiche Welt hoch im Norden, in den Ländern der ehemaligen Kolonialmächte. Aber Europa verschließt sich, hat seine eigene Geschichte vergessen und die Erinnerung daran verloren, daß die Bausteine seiner eigenen Größe die Impulse fremder Kulturen und die Reichtümer seiner ehemaligen Kolonialstaaten waren. Der Film erzählt in gefühlvoller Weise die Reise einer Gruppe von Ghanaern und eines Togolesen um die halbe Welt bis nach Deutschland. So entstand ein Spielfilm, der sich nicht ohne Humor eines ernsten Themas annimmt, das in Zukunft für Deutschland und andere Länder der Europäischen Union immer dramatischere Ausmaße annehmen wird. "Anansi" betrachtet unsere Welt durch fremde Augen - ein anderer Blick. Am Ende bleibt die Frage nach Toleranz und Menschenwürde.
Di., 24.6. - 22.00 UhrSa., 28.6. - 20.00 UhrSo., 29.6. - 20.00 UhrMo., 30.6. - 20.00 Uhr
La reine Margot - Die Bartholomäusnacht
La reine Margot - Die Bartholomäusnacht
Frankreich/Italien/Deutschland 1994 | Regie: Patrice Chéreau | 144 min. | mit Isabelle Adjani,Daniel Auteuil,Virna Lisi, Vincent Perez | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
1572 fanden die Hugenottenverfolgungen in Frankreich in der Bartholomäusnacht ihren traurigen Höhepunkt. Das Massaker der Katholiken an den Protestanten wurde zu einem Fanal in der Geschichte der Glaubenskriege, einem besonders blutigen Paradebeispiel für die Folgen religiöser Intoleranz. Patrice Chéreau erzählt von den Ereignissen, die dazu führten, vor dem Hintergrund einer Familiengeschichte um eine aus politischen Gründen erzwungene Heirat. Formal komponierte der Regisseur dafür großformatige Filmbilder voll Drastik und Eindringlichkeit, die die Historie hautnah beschwören, zugleich jedoch auch einen Bezug zur Gegenwart herstellen. "La Reine Margot" war sicherlich einer der spektakulärsten Historienfilme der 90er Jahre.
Di., 1.7. - 20.00 UhrMi., 2.7. - 20.00 UhrMo., 7.7. - 20.00 UhrDi., 8.7. - 20.00 Uhr
Unloved
Unloved
Japan 2001 | Regie: Kunitoshi Manda | 117 min. | mit Yuko Moriguchi,Toru Nakamura, Shunsuke Matsuoko | japanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die junge Mitsuko arbeitet im Rathaus einer japanischen Kleinstadt. Sie lebt bescheiden und hat kein Interesse, aus Karrieregründen sich anzubiedern. Gerade darum wirft der dynamische Machtmensch Eiji ein Auge auf sie. Er beschließt, wie er meint, sie vor sich selbst zu retten, und möchte sie darum zu seiner Assistentin machen, doch sie lehnt ab, läßt sich aber auf eine Liebesbeziehung mit ihm ein. Aber sie kommen nicht wirklich zusammen, Mitsuko mag spielende Kinder, Eiji Markenprodukte. Dann lernt Mitsuko den Nachbarn Hiroshi kennen, verträumt und chronisch unerfolgreich: für Mitsuko zunächst die Verwirklichung all ihrer Idealvorstellungen von einem Mann. Als Hiroshi jedoch Eiji begegnet, verwandelt sich jener plötzlich in den personifizierten Neid. Es kommt zu einer Dreiecksgeschichte, bei der Mitsuko zuletzt als Verliererin dastehen wird. - In "Unloved" erinnert sich Regisseur Kunitoshi Manda an die japanischen Frauengeschichten der 40er Jahre, entwickelt dabei aber in der Figur der Mitsuko eine passive Rebellin, die es in dieser Form im japanischen Kino wenn überhaupt, dann nur höchst selten zu sehen gab. Nicht nur dies macht "Unloved" zu einem interessanten Beispiell japanischen Gegenwartskinos.
Do., 3.7. - 19.45 UhrFr., 4.7. - 19.45 UhrSa., 5.7. - 19.45 UhrSo., 13.7. - 22.00 UhrMo., 14.7. - 22.00 Uhr
Das negative Potential-Johannes Agnoli im Gespräch
Das negative Potential-Johannes Agnoli im Gespräch
Deutschland 2003 | Regie: Markus Mischkowski,Christoph Burgmer, Siddho Varza | 70 min.
Am 4.Mai verstarb in Lucca Johannes Agnoli, geboren 1925 in Valle di Cadore, bis 1990 Professor für Politikwissenschaft am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Agnoli gilt als einer der wichtigsten Theoretiker der 68er Studentenbewegung, bereits 1967 erschien sein Hauptwerk "Die Transformation der Demokratie", das er zusammen mit Peter Brückner veröffentlichte, eine Streitschrift gegen das parlamentarische System, das er den kapitalistischen Interessen unterworfen glaubte. Daraus folgte für ihn: "Die Überwindung des Zwangscharakters der Gesellschaft ist ein langer Prozeß, weil erst in diesem Prozeß sich die neuen Organisationsformen entwickeln können, die in der Lage sind, den Zwangscharakter zu überwinden." Als Person stellte Agnoli den Prototyp eines undogmatischen Linken dar. Markus Mischkowski, der bereits auf unseren früheren "Film- und Videotagen" zu Gast war, kennt Koregisseur Christoph Burgmer noch aus seinem Studium. In dessen WG stieß er auf die Schriften Agnolis, die Idee zu einem Video über ihn wurde geboren. Unterteilt in drei Kapitel, beruht es auf drei dreiviertelstündigen Gesprächen, in denen Agnoli insbesondere über die Selbsterkenntnis und Selbstorganisation des "negativen Potentials", gemeint sind damit die Ausgeschlossenen und Ausgebeuteten des Systems, spricht. Dank seines Charismas wurde es ein Video, "das Lust und Mut macht, weil es aus einem Leben kommt", so der Kritiker Olaf Möller.
Bei der Vorführung wird Regisseur Christoph Burgmer anwesend sein, ebenso der Herausgeber von Agnolis Gesammelten Werken, die im Freiburger "Ça ira Verlag" erscheinen!

So., 6.7. - 20.00 Uhr
Heidelberger Filmabend
Heidelberger Filmabend
Kurzfilme aus Heidelberg und Umgebung.
Der Abend zeigt in unkomplizierter Leichtigkeit einen Ausschnitt aus der Vielfalt der Szene Heidelberger Jungfilmer, Arbeiten aus der Heidelberger Videowerkstatt und aus der ganzen Region. Ein Abend, der für alle Anwesenden so überraschend wie unberechenbar ist. Ein Kinoerlebnis für alle, die nicht nur Filme sehen wollen, sondern auch einen Eindruck bekommen möchten, wie schrill die realen Bedingungen dieser Nachwuchsfilmer und ihren No-budget-Projekten sind. Ein Kinoabend, der nicht zuletzt auch zeigt, daß man in Heidelberg nicht nur Kino schauen, sondern auch selbst machen kann.


Mi., 9.7. - 20.00 Uhr
Der Medici-Krieger
Der Medici-Krieger
Italien/Deutschland/Frankreich/Bulgarien 2001 | Regie: Ermanno Olmi | 100 min min. | mit Hristo Jikov,Desislava Tenekedijeva, Sandra Ceccarelli | deutsche Fassung.
"Das Handwerk in Waffen", so der wörtlich übersetzte Originaltitel, erzählt, wie im Winter 1526 Giovanni di Medici, Hauptmann der päpstlichen Truppen unter General de Rovere, in die Schlacht gegen das kaiserliche Heer Karls V. unter Führung des Generals Georg von Frundsberg zieht, das sich am Po formiert hat, um ihn zu überschreiten und Rom zu erobern, Kaiser gegen Papst. Giovanni di Medici wird diese Schlacht verlieren, er wird an der Wade so schwer verletzt werden, daß er daran verstirbt, im Alter von 28 Jahren. Es wird von vornherein ein ungleicher Kampf gewesen sein, ein zahlenmäßig unterlegenes päpstliches Reiterheer gegen einen Kugelhagel aus Gewehren und Kanonen, der moderne Krieg, in dem man den Getöteten nicht mehr ansehen muß, hat begonnen. - Ermanno Olmi, mittlerweile 70 Jahre alt, gehört zu den Altmeistern des italienischen Kinos, berühmt wurde er durch "Der Holzschuhbaum", ein Filmepos über das Landleben in Oberitalien am Ende des 19. Jahrhunderts. Auch "Der Medici-Krieger" zeugt von seiner Art, Filme zu machen: unspektakuläre, fast spröde, dabei sehr malerische Bildkompositionen, nur wenige Dialoge sowie sehr lange Einstellungen. Erzähler und Off-Kommentar verleihen dem Film zudem dokumentarischen Charakter, beeindruckend genug für neun Donatellos, die italienischen Filmpreise.
Do., 10.7. - 19.45 UhrFr., 11.7. - 19.45 UhrSa., 12.7. - 19.45 UhrSo., 13.7. - 19.45 UhrMo., 14.7. - 19.45 UhrDi., 15.7. - 22.00 UhrMi., 16.7. - 22.00 Uhr
La faute à Voltaire - Voltaire ist schuld
La faute à Voltaire - Voltaire ist schuld
Frankreich 2000 | Regie: Abdel Kechiche | 129 min. | mit Elodie Bouchez, Sami Bouajila, Aure Atike, Bruno Lochet, Olivier Loustau, Virginie Darmon, | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Mensch ohne Papiere ist kein Mensch. Jallel aus Tunesien glaubt das zunächst nicht, aber das ändert sich. Denn "Voltaire hat schuld", meint zumindest Victor Hugo, und darum landet Jallel wie Voltaires Candide eines Tages in Frankreich, seinem gelobten Land. Dort steckt man ihn zunächst in ein Obdachlosenheim, nicht so schlimm, wie es ein könnte. Jallel arbeitet als Blumenverkäufer, lernt bald in einem Bistro eine junge hübsche Frau kennen, mit der er sogar eine Scheinehe eingehen könnte, aber die Frau kneift vorm Standesamt. Jallel fällt in Depressionen, kommt in die psychiatrische Klinik und dort trifft er auf Lucie, die Zigaretten schnorrt und dafür als Gegenleistung mit einem schläft. Sie schnorrt viele Zigaretten. Zwischen beiden beginnt eine Amour fou der besonderen Art, aber die Fremdenpolizei macht aller Liebe ein Ende. - Das Thema ist vielleicht nicht originell, originell ist jedoch, wie Regisseur Abdel Kechiche seine Geschichte erzählt: er verzichtet auf irgendwelche politischen Statements, sondern zeigt nur Jallels Alltag und wie er sich darin mit seiner intelligenten Naivität durchschlägt. Dabei gefällt besonders, wie individuell Abdel Kechiche seine Figuren modelliert, welche menschliche Wärme er ihnen dabei zukommen läßt. Deshalb brilliert nicht nur Elodie Bouchez in der Rolle der Lucie.

Di., 15.7. - 19.30 UhrMi., 16.7. - 19.30 UhrDo., 17.7. - 19.30 UhrSa., 19.7. - 22.00 UhrMo., 21.7. - 22.00 UhrDi., 22.7. - 19.30 Uhr
Ndeysaan-Le prix du pardon
Ndeysaan-Le prix du pardon
Senegal 2001 | Regie: Mansour Sora Wade | 90 min. | mit Gora Seck, Rokhaya Niang, Hubert Kunde | wolof Original mit deutschen Untertiteln.
Die Lebu, ein kleines Fischervolk, leben an der südlichen Antlantikküste des Senegal. Das Meer ist alles, was sie zum Leben brauchen. Doch seit langer Zeit schon liegt ein eigenartig dichter Nebel über dem Wasser, behindert die Fischer und bedroht die Zukunft des Dorfes. Die Gebete des Marabut Baay Sogi, des im Sterben liegenden Wunderheilers, können das Verhängnis nicht beseitigen. Erst sein Sohn Mbanik wagt es, sich dem Fluch der Geister entgegenzustellen, und bringt die Sonne zurück ins Dorf. Mit dieser Tat erobert er sich zugleich die Liebe der schönsten Frau im Dorf, Maxoy, sehr zum Unwillen seines Freundes Yatma, der ebenfalls in Maxoy verliebt ist. Rasend vor Eifersucht versucht Yatma, seinen Rivalen auszustechen, und geht dabei bis zum Mord. Doch dafür bezahlt er einen hohen Preis... - Regisseur Mansour Sora Wade und der Autor der Romanvorlage Mbissane Ngom entstammen selbst dem Volk der Lebu und schöpfen aus dessen mündlicher Tradition und Kultur. Ein Griot, ein afrikanischer Geschichtenerzähler, führt in die Handlung ein, die auf einer alten Legende beruht. Mit der Wucht einer antiken Tragödie erzählt der Film von einer Kultur, in der das Reale und das Übernatürliche zusammengehören. "Le prix du pardon" wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem als "bester afrikanischer Film" auf dem Karthago-Festival 2002.

Fr., 18.7. - 20.00 UhrSa., 19.7. - 20.00 UhrSo., 20.7. - 20.00 UhrMo., 21.7. - 20.00 UhrDi., 22.7. - 22.00 UhrMi., 23.7. - 19.00 Uhr
Intimité-Intimacy
Intimité-Intimacy
Frankreich 2001 | Regie: Patrice Chéreau | 119 min. | mit Mark Rylance, Kerry Fox, Timothy Spall, Alastaire Galbraith, Philippe Calvario, Marianne Faithfull | deutsche Fassung.
Jeden Mittwoch treffen sich in einem verdreckten Keller in der Londoner City ein Mann und eine Frau Ende 30, um miteinander zu schlafen und sonst nichts. Sie wissen nichts voneinander und möchten es auch nicht, ihre gegenseitige Verschwiegenheit schützt sie. Doch eines Tages kommt die Frau nicht. Der Mann bricht auf, um sie zu suchen und er beginnt sich für sie zu interessieren. Sie arbeitet als Schauspielerin, tritt gerade in einem Hinterzimmer eines Pubs in einer Tennessee Williams-Inszenierung auf und ist mit einem Taxifahrer verheiratet. Er hat vor kurzem Frau und Kind verlassen, arbeitet als Barkeeper und wartet darauf, daß sich etwas ändert. Beim Pool-Billard in dem Pub, in dem die Frau auftritt, kommt er ins Gespräch mit deren Ehemann und beginnt ganz langsam, von der Beziehung der beiden zueinander zu erzählen. - "Intimité" erregte zunächst Aufsehen wegen der direkten Darstellung von Sexualität, ebenso besticht er aber mit seinen fulminanten Kamerafahrten durch London, dem Einsatz von Rockmusik und besonders durch seine konsequent durchgehaltene morbide Atmosphäre, in der sich das Lebensgefühl heutiger Großstadtbewohner schonungslos widerspiegelt. 2001 bekam "Intimité" bei den Berliner Filmfestspielen den Goldenen Bären.
Do., 24.7. - 19.45 UhrFr., 25.7. - 19.45 UhrSo., 27.7. - 22.00 UhrMo., 28.7. - 22.00 UhrMi., 30.7. - 22.00 UhrDo., 31.7. - 19.45 Uhr
Ceux qui m'aiment prendront le train - Die mich lieben nehmen den Zug
Ceux qui m'aiment prendront le train - Die mich lieben nehmen den Zug
Frankreich 1997 | Regie: Patrice Chéreau | 121 min. | mit Valéria Bruni-Tedeschi, Charles Berling, Jean-Louis Trintignant, Pascal Greggory, Bruno Todeschini, Sylvain Jacques, Vincent Perez, Roschdy Zem | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die französische Stadt Limoges hat ca 140.000 Einwohner, auf dem Friedhof von Limoges jedoch sind 185.000 Tote begraben, eine bizarre Konstellation. Dort möchte auch der Künstler Jean-Baptiste begraben werden. Die, die ihn lieben, so bittet er, mögen darum den Zug nach Limoges nehmen. Im Abteil findet sich eine Gruppe ein, die sehr verschieden zusammengesetzt ist, alte Freunde, junge Liebhaber (Jean-Baptiste war homosexuell), Leute, die mitten im Leben stehen, und welche vom Rand der Gesellschaft. In der Enge des Abteils und während der Trauerzeremonie werden sie auf einander losgelassen mit all ihren Problemen und Ängsten. Patrice Chéreau fand dafür durchaus drastische Szenen und Situationen. Er schuf mit "Ceux qui m'aiment prendront le train" einen sehr expressiven Film mit betont musikalischer Struktur, der in einer fulminanten Großaufnahme des Friedhofs seinen letzten Höhepunkt findet. Ein wahres "Gesamtkunstwerk", so das Urteil der Kritik.
Do., 24.7. - 22.00 UhrMo., 28.7. - 19.45 UhrDi., 29.7. - 19.45 UhrMi., 30.7. - 19.45 UhrDo., 31.7. - 22.00 Uhr
Judith Therpauve - Die letzte Ausgabe
Judith Therpauve - Die letzte Ausgabe
Frankreich 1978 | Regie: Patrice Chéreau | 125 min. | mit Simone Signoret, Robert Manuel, Marcel Imhoff, Philippe Létard, François Simon | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Gerade auch in Heidelberg gab es immer wieder Versuche, mit einer politisch linken Zeitung ein Gegenblatt zur konservativ-rechtspopulistischen Monopolpresse zu lancieren. Sie sind bislang trotz manch beachtlicher Erfolge gescheitert. Somit hat Patrice Chéreaus "Judith Therpauve - Die letzte Ausgabe " lokalpolitische Virulenz. Er handelt nämlich von einer linksradikalen Zeitung in der französischen Provinz, die einen neuen Chefredakteur sucht. Die Witwe eines ehemaligen Résistance-Kämpfers nimmt das Angebot an. Mit Engagement und Tatkraft gelingt es ihr, sowohl neue Ideen umzusetzen als auch Auflage und Anzeigeneinnahmen zu steigern. Jedoch erweist sich die Konkurrenz eines finanzstarken Anzeigenblatts als übermächtig. - Patrice Chéreau wählte für sein Thema einen eher konventionellen Inszenierungsstil und setzt betont auf das schauspielerische Können von Simone Signoret in der Hauptrolle.
Sa., 26.7. - 19.30 UhrSo., 27.7. - 19.30 Uhr
La belle et la bête - Es war einmal
La belle et la bête - Es war einmal
Frankreich 1946 | Regie: Jean Cocteau | 95 min min. | mit Jean Marais, Josette Day, Mila Parély, Nane Germon, Michel Auclair, Raoul Marco, Marcel André | deutsche Fassung.
Um ihren Vater zu retten, wagt sich eine schöne junge Frau auf ein verwunschenes Schloss, das von einem rätselhaften Tier bewohnt wird. Ihre Geschwister wollen es töten, denn es hütet große Schätze, sie aber jedoch hat Mitlied mit ihm. Und so wird das Untier zum Prinzen. Jean Cocteau schuf mit Maskerade und Dekor eine filmische Fantasiewelt, die "La belle et la bête" zu einem poetischen Meisterwerk macht.

Fr., 1.8. - 20.00 UhrSa., 2.8. - 20.00 UhrSo., 3.8. - 22.00 UhrDi., 5.8. - 20.00 Uhr
Der Prozess
Der Prozess
BRD /Frankreich/Italien 1962 | Regie: Orson Wells | 118 min min. | mit Anthony Perkins, Jeanne Moreau, Orson Welles, Romy Schneider | deutsche Fassung.
"Jemand muß Josef K verleumdet haben?" so beginnt bekanntlich der Prozess, ein Fragment gebliebener Roman von Franz Kafka, dessen fortlaufende Handlung aufgrund der ungeklärten Frage, in welcher Reihenfolge nun die einzelnen nachgelassenen Kapitel zu lesen sind, bis heute ungeklärt geblieben ist. Aber lassen wir so etwas das Problem der beiden Heidelberger Kafka-Experten und Herausgeber Roland Reuß und Peter Stängle sein, gehen wir lieber mit Kafka ins Kino und schauen, was das große dicke Enfant terrible Orson Welles mit dem Prager
Versicherungsangestellten und Feierabendschriftsteller angestellt hat. Welles deutet Kafkas "Prozeß" als politische Parabel, durchaus ein wenig im Sinne von Orwells "1984", ein expressionistischer Alptraum voller Verfremdungseffekte, durchaus anfechtbar, aber auch durchaus kafkaesk und eine der berühmtesten Literaturverfilmungen überhaupt.

So., 3.8. - 19.45 UhrMo., 4.8. - 20.00 UhrMi., 6.8. - 20.00 Uhr
Tystnade - Das Schweigen
Tystnade - Das Schweigen
Schweden 1963 | Regie: Ingmar Bergmann | 95 min min. | mit Ingrid Thulin, Gunnel Lindblom, Hakan Jahnberg, Birger Malmsten, Jörgen Lindström, Edurado Gutierrez, Lissi Ahland, | deutsche Fassung.
Ingmar Bergman liebt die Provokation, auch wenn er im Rückblick seine eigenen Filme kommentiert. "Es war ganz einfach wahnsinnig amüsant, ?Das Schweigen' zu machen. Außerdem waren die Schauspielerinnen talentiert, diszipliniert und fast immer gut gelaunt." Tatsächlich jedoch ist "Das Schweigen" einer der bedrückendsten Filme, die Ingmar Bergman je gedreht hat. Das liegt besonders an der klaustrophobischen Atmosphäre, die der Film verbreitet und die aus seiner stilistischen Strenge folgt. Das Szenario spielt irgendwo in einer fremden Stadt im Krieg in einem Hotelzimmer. Dort leben zwei Schwestern, von denen, die eine einen kleinen Sohn hat. Ihre aussichtslose Lage lähmt jede Kommunikation, die eine Schwester stirbt darüber an einer Krankheit, die andere gibt sich sexuellen Exzessen hin (weswegen der Film bei seiner Präsentation auch zum Teil beschlagnahmt und zensiert wurde).

Do., 7.8. - 20.00 UhrFr., 8.8. - 22.00 UhrSa., 9.8. - 20.00 UhrSo., 10.8. - 22.00 UhrMo., 11.8. - 20.00 UhrMi., 13.8. - 20.00 Uhr
Accattone - Wer nie sein Brot mit Tränen aß
Accattone - Wer nie sein Brot mit Tränen aß
Italien 1961 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 115 min min. | mit Franco Citti, Silvana Corsini, Franca Pasut, Adriana Asti | deutsche Fassung.
"Meine Leidenschaft für das Kino ist eines der wichtigsten kulturellen Elemente in meiner Bildung und Biographie, im Grunde genommen denke ich schon mein ganzes Leben lang ans Kino" Im September 1960 war es dann soweit, mit einem kleinen Team dreht Pasolini "Accatone" seinen ersten Spielfilm. Er hat zunächst kaum technisches Verständnis, doch die Borgata, jene subproletarischen römischen Vorstadtviertel, für die es anderswo kein Äquivalent gibt, sind das Zentrum, aus dem er immer wieder sein künstlerisches Schaffen, sei es als Filmemacher, sei es als Schriftsteller, schöpft. Sie sind ihm eine gefährdete Gegenwelt zum Bürgertum und zur Konsumgesellschaft. Dort spielt auch "Accatone" sein erster Spielfilm. Ein junger Mann, ohne Arbeit und ohne Hoffnung schlägt sich durchs Leben. Er versucht sich als Zuhälter und wird zum Dieb, am Schluss verunglückt er, als er durch die Polizei verfolgt wird. "Accattone ist in seinem Stil so schonungslos realistisch gehalten, wie es ihm gelingt, das gezeigte Reale zu überhöhen. Er gilt als einer der besten Filme Pasolinis.
Do., 7.8. - 22.00 UhrFr., 8.8. - 19.45 UhrSa., 9.8. - 22.00 UhrSo., 10.8. - 19.45 UhrDi., 12.8. - 20.00 Uhr
The pink panther - Der rosarote Panther
The pink panther - Der rosarote Panther
USA 1963 | Regie: Blake Edwards | 113 min min. | mit David Niven, Peter Sellers, Robert Wagner | deutsche Fassung.
"Rosaroter Panther" heißt ein höchst wertvoller Diamant, der einer orientalischen Prinzessin gehört. Ein Gentlemanverbrecher ist ihm auf der Spur, und den verfolgt wiederum in seiner unnachahmlichen Art der unrettbar trottelige Inspektor Clouseau. Was dieser vor allem nicht weiß: seine liebe Ehefrau ist zugleich die Geliebte des Täters. So wird der Nobelwintersportort Cortina und die Stadt Rom Schauplatz einer turbulenten Kriminalkomödie, die auf geschmeidigen Pfoten von einem Gag zum nächsten springt. Berühmt wurde die Großkatze mit der ungewöhnlichen Fellfarbe, der weitere Filme mit Inspektor Clouseau folgten, durch das schauspielerische Können eines David Niven sowie Peter Sellers', der Ohrwurmmusik von Henry Mancini, besonders aber auch durch den Trickfilmvorspann, aus dem die deutsche Zeichentrickfilmserie "Paulchen Panther" ("Heute ist nicht alle Tage, ich komme wieder, keine Frage") wurde.
Do., 14.8. - 19.45 UhrFr., 15.8. - 22.00 UhrSa., 16.8. - 19.45 UhrSo., 17.8. - 22.00 UhrMo., 18.8. - 20.00 UhrMi., 20.8. - 20.00 Uhr
Vargtimmen - Die Stunde des Wolfs
Vargtimmen - Die Stunde des Wolfs
Schweden 1968 | Regie: Ingmar Bergmann | 90 min min. | mit Max von Sydow, Liv Ullmann, Gertrud Fridh | deutsche Fassung.
"Die Stunde des Wolfs" war die mit Spannung erwartete cineastische Weiterentwicklung Ingmar Bergmans nach "Persona". Aber er düpierte diese. Denn Bergman nahm das Experimentelle wieder zurück und wählte eine fließende Form aus fragmentarischen, zueinander oft widersprüchlichen Einzelszenen, die ohne Distanz oder Objektivität von einem Künstlerpaar erzählen, das von Todesfurcht, Aberglauben und Wahnsinn heimgesucht wird, Dabei begegnen sie den Dämonen, die ihrer eigenen Seele entsprungen sind.

Do., 14.8. - 22.00 UhrFr., 15.8. - 20.00 UhrSa., 16.8. - 22.00 UhrSo., 17.8. - 20.00 UhrDi., 19.8. - 20.00 Uhr
Dr. Strangelove - Dr. Seltsam oder wie lernte die Bombe zu lieben
Dr. Strangelove - Dr. Seltsam oder wie lernte die Bombe zu lieben
Großbritannien 1964 | Regie: Stanley Kubrick | 90 min min. | mit Peter Sellers, Sterling Hayden, Tracy Reed, George C. Scott, Keenan Wynn, Slim Pickens | deutsche Fassung.
Jack D. Ripper ist Amerikaner, General und geistesgestört. Das eine folgt bisweilen durchaus aus dem anderen. Er fühlt sich bedroht, verschanzt sich in seinen Luftwaffenstützpunkt und beginnt von dort aus, zum atomaren Erstschlag gegen die UdSSR auszuholen. Der US-Präsident ist hilflos, der Sowjetpräsident betrunken, das Ende der Welt möglich. Als Ripper sich dann in einem Anfall von Schwermut das Leben nimmt, kann man nur unter Mühe das Codewort zum Rückruf der Bomber finden, doch es ist zu spät, der nukleare Gegenschlag ist bereits gezündet Jetzt schlägt die Stunde von Dr. Seltsam, ein deutscher Wissenschaftler, der aus der Versenkung auftaucht und dem Pentagon seine Herrenmenschentheorien erklären möchte. Gerade wegen seiner grotesken Überzeichnungen und seinen Ideen ohne Ende gilt "Dr. Seltsam oder wie ich lernte die Bombe zu lieben" als einer der besten Filme Stanley Kubricks, der das "Gleichgewicht des Schreckens" als pures Phantasma entlarvt.

Do., 21.8. - 20.00 UhrFr., 22.8. - 22.00 UhrSa., 23.8. - 20.00 UhrSo., 24.8. - 22.00 UhrMo., 25.8. - 20.00 UhrMi., 27.8. - 22.00 Uhr
Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
Deutschland 1957 | Regie: Kurt Hoffmann | 107 min min. | mit Horst Buchholz, Liselotte Pulver, Ingrid Andree, Susi Nicoletti, Paul Dahlke, Walter Rilla.
"Indem ich die Feder ergreife, um in völliger Muße und Zurückgezogenheit - gesund übrigens, wenn auch müde, sehr müde?". Thomas Manns letzter, unvollendet gebliebener Roman, letztendlich erschienen 1954, erzählt vom gesellschaftlichen Aufstieg eines jungen Manns ohne Qualifikationen und Können, aber voller Charme und Verführungskunst. Mit seiner typischen Ironie greift Thomas Mann dabei auf das Genre des Schelmenromans zurück. Nicht zu verwechseln mit der Verfilmung des Romans von 1982 durch Bernhard Sinkel, die aus einer fünfteiligen Fernsehfassung zusammen geschnitten wurde, beschert diese hier gezeigte Verfilmung von 1957 dank der Mitarbeit Erika Manns am Drehbuch dem Thomas Mann Verehrer zahlreiche inspirierte komödiantische Momente.


Do., 21.8. - 22.00 UhrFr., 22.8. - 19.45 UhrSa., 23.8. - 22.00 UhrSo., 24.8. - 19.45 UhrDi., 26.8. - 20.00 Uhr
Sommarnattens leende - Lächeln einer Sommernacht
Sommarnattens leende - Lächeln einer Sommernacht
Schweden 1955 | Regie: Ingmar Bergmann | 108 min min. | mit Gunnar Björnstrand, Ulla Jacobsson, Eva Dahlbeck, Margit Carlquist, Jarl Kulle | deutsche Fassung.
Gute Komödien entstehen offenbar besonders dann, wenn der Regisseur zum Scheusal wird. Ingmar Bergman war bei den Dreharbeiten zu "Lächeln einer Sommernacht" magenkrank und muss, so sieht er es selbst im nachhinein, wie der Teufel mit allen Mitarbeitern umgesprungen sein. Aber es sollte dabei doch bloß, so wiederum Bergman, im Film, um die erschreckende Erkenntnis gehen, "dass man einander lieben kann, obwohl man nicht miteinander leben kann." Das zeigt uns Ingmar Bergman mit ein bisschen Strindberg und ein bisschen Schnitzler und natürlich mit einer ordentlichen Dosis Shakespeare. Um die Wende zum 20.Jahrhundert verliert ein zynische Anwalt seine junge Ehefrau an seinen Sohn, den er aus einer früheren Ehe mitgebracht hat. Dafür lässt er sich wieder von einer früheren Geliebten erobern, ein Sommer der Liebe auf die ganz eigene Art.
Do., 28.8. - 19.45 UhrFr., 29.8. - 22.00 UhrSa., 30.8. - 19.45 UhrSo., 31.8. - 22.00 Uhr
Persona
Persona
Schweden 1966 | Regie: Ingmar Bergmann | 85 min. | mit Bibi Andersson, Liv Ullmann, Margaretha Krook, Gunnar Björnstrand | deutsche Fassung.
Die Krankenschwester Alma übernimmt die Pflege der psychisch gestörten, in Schweigen verfallenen Schauspielerin Frau Vogler. Die beiden geraten in Abhängigkeit zueinander, sie werden zu zwei Hälften eines verstörten Bewusstseins. Bergman variiert in "Persona" Grundmotive seiner bisherigen Filme wie die Abwesenheit Gottes und der zur Einsamkeit verurteilte Mensch durch eine neue so experimentelle wie asketische Form. Ingmar Bergman fand den Mut zu diesem Film, als er eine große persönliche Krise durchlief . Im nachhinein fand er, "dass ich in Persona so weit gekommen bin, wie ich kommen kann. dass ich in Freiheit wortlose Geheimnisse berühre, wie sie nur die Kinematografie zu Tage bringen kann."


Do., 28.8. - 22.00 UhrFr., 29.8. - 20.00 UhrSa., 30.8. - 22.00 UhrSo., 31.8. - 20.00 Uhr
Frida Kahlo, naturaleza viva - Frida Kahlo
Frida Kahlo, naturaleza viva - Frida Kahlo
Mexiko 1984 | Regie: Paul Leduc | 108 min. | mit Ofelia Medina, Juan José Gurrola, Salvador Sánchez, Max Kerlow,Claudio Brook | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Vorab: Dieser Film ist nicht zu verwechseln mit der "Frida?, in der Salma Hayek die Hauptrolle der mexikanischen Künstlerin spielt. Paul Leducs Film ist anders. Es ging ihm nicht darum, die Biographie nachzufilmen. Er montierte lieber signifikante Lebensmomente zu einer hochartifiziellen Komposition, deren symbolgeladene Ästhetik sich eng an der Bilderwelt Frida Kahlos anlehnt. Im Zentrum stehen dabei die schweren Verletzungen, die sie als junges Mädchen bei einem Verkehrsunfall erlitten hat und die sie zu extremen Körpererfahrungen zwingen. Von da aus knüpft Paul Leduc eine Assoziationskette, die Frida Kahlos politisches Engagement, ihren Kontakt mit Leo Trotzki, ebenso ansprechen wie ihre Ehe mit dem kommunistischen Maler Diego Rivera. "Frida Kahlo" lief schon einmal in unserem Karlstorkino und begeisterte das Publikum.
Mo., 1.9. - 20.00 UhrDi., 2.9. - 20.00 UhrMi., 3.9. - 20.00 Uhr
Amnesia - Gedächtnisschwund
Amnesia - Gedächtnisschwund
Chile 1994 | Regie: Gerardo Justiniano | 90 min. | mit Julio Jung, Pedro Vicina | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ramirez war im Chile der 60er Jahre ein einfacher Soldat. Nach dem Sturz Salvador Allendes durch das Militär befiehlt ihm sein unmittelbarer Vorgesetzter, der Offizier Zuniga, mehrere Gefangene zu töten. Ramirez gehorcht, nur einmal gelingt es ihm, einen Gefangenen mit Namen Carrasco entkommen zu lassen. Zwanzig Jahre später treffen Ramirez und Zuniga auf den Straßen von Valparaiso aufeinander. Aus Zuniga wurde ein braver Familienvater, aber Ramirez sinnt auf Rache. Regisseur Gerardo Justiniano schuf mit "Amnesia" ein filmisches Pamphlet gegen Krieg und Gewalt.

Do., 11.9. - 20.00 UhrFr., 12.9. - 22.00 UhrSo., 14.9. - 14.00 UhrSo., 14.9. - 22.00 UhrMo., 15.9. - 20.00 UhrMi., 17.9. - 20.00 Uhr
Junta - Garage Olimpo
Junta - Garage Olimpo
Argentinien/Italien 1999 | Regie: Marco Bechis | 98 min. | mit Antonella Costa, Carlos Echeverría, Dominique Sand | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Argentinien zu Zeiten der Militärdiktatur: Die junge Lehrerin Maria arbeitet in den Armenvierteln von Buenos Aires und ist zudem in der politischen Opposition gegen das Regime aktiv. Eines Tages wird sie auf der Straße entführt und in einem Keller gefangen gehalten, der den verharmlosenden Decknamen "Garage Olimpo" trägt. Dort wird sie gefoltert. Ihr Folterer ist Felix, ein früherer Untermieter ihrer Familie, der in Maria verliebt war. Regisseur Mario Bechis verzichtete in seinem Film auf spektakuläre Gewaltdarstellungen, aber auch auf alles, was den Film zu sehr historisiert, so dass das Gezeigte für ein abgeschlossenes Kapitel der Geschichte gehalten werden könnte. Wichtiger war ihm das Grauen inmitten der Normalität des Alltags. Marco Bechis war selbst ebenfalls Lehrer, für seinen Film konnte er auf einiges zurückgreifen, was er als Regimegegner in der Zeit der Diktatur erlebt und erfahren hatte. Der Bezug zu unserem Schwerpunkt "Chile 1973 - 2003"? "Junta" erzählt eine Geschichte, wie sie ebenso in Chile, Mitte der 1970er Jahre, hätte stattfinden können. Übrigens: Vor drei Jahren lief "Junta - Garage olimpo" auf dem Internationalen Kinder- und Jugendfilmfestival Lucas in Frankfurt und beeindruckte die dort jugendliche Jury im Alter von 14 bis 17 Jahren so sehr, dass sie ihm den ersten Preis zuerkannte.

Do., 11.9. - 22.00 UhrFr., 12.9. - 20.00 UhrSa., 13.9. - 20.00 UhrSo., 14.9. - 20.00 UhrMo., 15.9. - 22.00 UhrDi., 16.9. - 20.00 UhrMi., 17.9. - 22.00 Uhr
Träume
Träume
Japan/USA 1990 | Regie: Akira Kurosawa | 119 min. | mit Akira Terao, Mitsuko Baisho, Toshihiko Nakano, Martin Scorsese, Mitsunori Izaki | japanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Acht Träume, acht Episoden:

1. "Sonne, die durch den Regen scheint",
2. "Der Pfirsichgarten",
3. "Schneesturm",
4. "Der Tunnel",
5. "Krähen",
6. "Fujiyama in Rot",
7. "Der weinende Menschenfresser" und
8. "Das Dorf mit den Wassermühlen":

Akira Kurosawa gestaltete in seinem 29. Film einen märchenhaft magischen Bilderbogen, für den er auf seine Kindheitserinnerungen, seine Ängste und Hoffnungen zurückgreift. Dabei möchte der japanische Altmeister zeigen, wie im kleinsten scheinbar banalen Detail das Wunderbare präsent wird, dass das Geheimnis des Daseins entbirgt.
Fr., 19.9. - 20.00 UhrSa., 20.9. - 22.00 UhrSo., 21.9. - 14.00 UhrMo., 22.9. - 19.45 UhrDi., 23.9. - 22.00 UhrMi., 24.9. - 19.45 Uhr
Klassiker
Saló o le 120 giornate di Sodoma - 120 Tage von Sodom
Saló o le 120 giornate di Sodoma - 120 Tage von Sodom
Italien/Frankreich 1975 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 117 min. | mit Paolo Bonacelli, Giorgio Cataldi, Umberto Paolo Quintavalle, Aldo Valetti, Caterina Boratto, Hélène Surgère | deutsche Fassung.
Die Republik von Sálo in Norditalien war am Ende des 2.Weltkriegs das letzte Refugium der Faschisten. Dorthin verlegte Pier Paolo Pasolini die Handlung von "Die 120 Tage von Sodom", dem Roman des Marquis de Sade. Vier ältere Herren entführen ausgesucht schöne Jungen und Mädchen auf ein Schloss, um sie dort, streng abgeschirmt von der Außenwelt, in einem Schreckenspiel der Höllenkreise zunächst sexuell zu missbrauchen und dann zu Tode zu foltern. ?Sálo o le 120 Giornate di Sodoma? blieb Pasolinis letzter Film, am 2. November 1975 wurde Pasolini ermordet, die Hintergründe sind bis heute nicht geklärt. Gerade dadurch bekam der Film etwas von einem Vermächtnis, zumal er voller Gewaltszenen ist, deren schockierende Wirkung bis heute ungebrochen anhält. Erst 1979 wurde er in Deutschland freigegeben, seitdem fristet er ein Dasein als Kultfilm, den man sich nicht ansehen kann, sich aber auszusetzen hat. Das behindert die Diskussion über Pasolinis bei vielen Sade-Experten umstrittene Deutung Sades als Vordenker des Faschismus oder sein hier filmisch bebildertes Credo, dass Kunst prinzipiell nichts zur Humanisierung beiträgt.
Do., 25.9. - 19.45 UhrSo., 28.9. - 19.45 UhrMo., 29.9. - 22.00 UhrDi., 30.9. - 19.45 UhrMi., 1.10. - 22.00 Uhr
Neues britisches Kino
All or nothing
All or nothing
Frankreich/Großbritannien 2002 | Regie: Mike Leigh | 128 min. | mit Timothy Spall, Lesley Manville, Alison Garland, James Corden, Ruth Sheen, Marion Bailey, Kathry Hunter | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mike Leigh wurde dem internationalen Filmpublikum durch "Naked" bekannt, eine Symphonie der Trostlosigkeit. Weiterhin drehte er "Big Expectations oder "Secrets and Lies". In "All or Nothing" zeigt er erneut die Unterschicht. Das Leben der Familie Bassett in einem Hochhaus-Silo im Südosten Londons ist trübe. Die Eltern leben stumm nebeneinander her Die Kinder sind rotzfrech und dann auch noch zu dick. Bei den Nachbarn geht es nicht anders zu. Es regieren Flasche und Faust. Doch dann scheint sich am Elend der Bassetts etwas zu ändern, ein kleiner Silberstreif am Horizont, aber ist selbst er nicht trügerisch? Mit hartem Realismus und großartigen Schauspielern wie etwa Timothy Spall in der Rolle des Phil Bassett beweist Mike Leigh erneut seinen Rang als der zur Zeit profilierteste englische Regisseur.
Do., 25.9. - 22.00 UhrSo., 28.9. - 22.00 UhrMo., 29.9. - 19.30 UhrDi., 30.9. - 22.00 UhrMi., 1.10. - 19.30 Uhr
Contergan- die Eltern
Contergan- die Eltern
Deutschland 2003 | Regie: Andreas Fischer | 100 min. | s-vhs.
Ausdrücklich als unschädlich beworben, verursachte das Schlafmittel Contergan, wenn es von Schwangeren eingenommen wurde, später Missbildungen an deren Neugeborenen. Der Conterganskandal wurde zum Trauma der frühen sechziger Jahre. Der Prozess gegen den Hersteller Grünenthal ging mit einem Vergleich zu Ende, die Firma musste 60 Millionen in eine Stiftung einzahlen. Was blieb waren die behinderten Kinder, heute längst erwachsen, und die Eltern, wie sie erleben mussten, wie ihr Wunschkind mit Behinderungen zur Welt kam. Gerade das seelische Erleben der Eltern hat sich der Dokumentarfilmer Andreas Fischer zu seinem Thema gemacht. Er konnte zehn Interviews zu einem Film montieren, bei dem ihn die Offenheit der Befragten sehr überrascht hat. Gefördert wurde sein Film durch den Bundesverband Contergangeschädigter e.V. sowie dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Bundesministerin Renate Schmidt attestiert dem Film, er liefert Müttern und Vätern contergangeschädigter Menschen endlich eine Plattform, "um ihre tiefsten Gefühle und Ängste, ihre Freude und ihr Leid zum Ausdruck zu bringen."
Der Filmemacher Andreas Fischer, einige Protagonisten des Films sowie Vorstandsmitglieder der Bundes- und Landesverbands BaWü Contergangeschädigten sind zur Vorstellung am 27.09. anwesend und stehen nach dem Film zur Diskussion zur Verfügung. Darüber hinaus wurde Beate Weber, Oberbürgermeisterin der Stadt Heidelberg, eingeladen.

Sa., 27.9. - 20.00 UhrSo., 28.9. - 14.00 Uhr
No Trains, no Planes
No Trains, no Planes
Niederlande 1999 | Regie: Joe Stelling | 100 min. | 35mm | mit Dirk van Dijck, Gene Bervoets, Ellen ten Damme, Katja Schuurman | niederländisches Original mit englischen Untertiteln.
Die Tragik-Komödie von Jos Stelling zeigt eine Kette von Ereignissen eines bestimmten Tages im Café Centraal. Es liegt am Bahnhofsplatz und ist für die meisten Leute nicht mehr als ein Ort, um auf den nächsten Zug zu warten, doch manche versuchen hier, einem Leben voller Kummer und leerer Illusionen zu entfliehen. Diese regelmäßigen Gäste bilden das Herz des Cafés, Einsame, die sich auf der Suche nach Wärme und Unterstützung einander zuwenden. Jede/r einzelne von ihnen hat eine eigene Geschichte. Als Gerard ankündigt, dass er nach Italien ziehen wird, findet das normale Leben ein abruptes Ende. Er möchte sich von all seinen Freunden im Café verabschieden: Von seiner Freundin Paula, vom Barmann Joop, von Joops Tochter Rietje und von vielen anderen. Auch seinen Bruder, den er seit 20 Jahren nicht gesehen hat, möchte er treffen. Zur Überraschung aller stellt sich heraus, dass Gerards Bruder der berühmte Schlagersänger Mario Russo ist. Der Tag wird ein unerwartetes Ende nehmen.
Do., 2.10. - 20.00 UhrSa., 4.10. - 19.45 UhrSo., 5.10. - 14.00 UhrSo., 5.10. - 22.00 UhrDi., 7.10. - 20.00 UhrMi., 8.10. - 19.00 Uhr
Am Rande der Zeit
Am Rande der Zeit
Deutschland 2002 | Regie: Stefan Tolz | 90 min.
Stefan Tolz dokumentiert das Leben im nördlichen Kaukasus aus der Perspektive seiner männlichen Bewohner. Er wählte dafür vier Drehorte: Das schneebedeckte Dorf Uschguli in den Höhen Swanetiens im Zentralkaukasus, aus dem alle jüngeren Bewohner abwandern, oder Batluch im Nordkaukasus, das nach dem Ende der Sowjetunion wieder islamisch geprägt ist. Dort wird der Waisenjunge Islam in einer Koranschule zum Muezin ausgebildet. Der "Ölfelsen" im Kaspischen Meer ist Relikt einstiger ehrgeiziger Industrialisierung. Die "Villa Freundschaft", ein ehemaliges Erholungszentrum für blinde Pensionäre steht ebenso beinahe vor der Schließung. An allen vier Orten scheint die Gegenwart geprägt von Melancholie und Fatalismus. Aus dieser Grundstimmung heraus gelangen dem Regisseur ausdrucksstarke, kontemplative Bilder. Er verzichtete auf Kommentar und lies nur die kaukasischen Männer sprechen. Dazu hat Stefan Tolz aber ein wenig lakonischen Humor in seine kaukasische Bilderwelt hineingewoben.
Do., 2.10. - 22.00 UhrFr., 3.10. - 20.00 UhrSa., 4.10. - 22.00 UhrDi., 7.10. - 22.00 Uhr
Giovanni Senzapensieri - Carefree Giovanni
Italien 1986 | Regie: Marco Colli | 97 min. | mit Sergio Castellitto, Eleonora Giorgi, Aldo Fabrizi | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der letzte Herzog einer Adelslinie, die im 15. Jahrhundert eng verbunden war mit der Familie Leonardo da Vincis, der "sorglose Giovanni", lebt zusammen mit zwei älteren Damen, die ihn umgarnen und mit Intrigen umspinnen. Sein einziger Trost ist der Aufenthalt auf der Dachterrasse seines Hauses, wo er die Welt betrachten und sich seinen Tagträumen hingeben kann. Er hat eine besondere Leidenschaft für die bezaubernde Claire von gegenüber entwickelt. Um seine Aufmerksamkeit zu zeigen, lässt er kleine Papierflugzeuge zu ihr hinübersegeln. Diese Flugzeuge jedoch sind aus Original-Manuskripten des berühmten Leonardo angefertigt. Könnte es sein, dass Giovanni der letzte Nachkomme des vor 400 Jahren verstorbenen Künstlers ist? Der Film, erstes Werk von Marco Colli, wurde in Cannes präsentiert; gewann den "Grand Prix" in Annecy und die "Freccia D'oro" in Tbilisi.

Anschließend wird eine Diskussion in Anwesenheit des Regisseurs stattfinden.
So., 5.10. - 20.00 Uhr
Bengalischer Abend: Alokeranjan Dasgupta - A Bridge Between Two Cultures
Indien 2003 | Regie: Suranjan Ray | 30 min.
Alokeranjan Dasgupta ist einer der bedeutendsten Dichter Bengalens. Der ehemalige Dozent des Südasien-Instituts lebt bei Heidelberg und feiert am 6.10. seinen siebzigsten Geburtstag. Viele, die bei ihm studierten, denken gern an die Zeit zurück, als er sie mit der Sprache und Literatur Bengalens bekannt machte. Das kontinuierliche Interesse an Indien, besonderes Merkmal der Arbeit unseres Heidelberger Medienforums, wäre ohne ihn undenkbar. Der Film von Suanjan Ray gibt jetzt Zeugnis von der außergewöhnlichen Persönlichkeit Alokeranjan Dasguptas. Er zeigt ihn im Gespräch mit bengalischen Schriftstellerkollegen und stellt prägende Szenen aus seiner Jugend nach. Vor allem jedoch porträtiert der Film Dasgupta als Meister der Kulturvermittlung, die Welt Tagores umarmt die Welt Goethes. Und natürlich hat der Dichter ausführlich Gelegenheit zum Rezitieren eigener Werke. Anschließend zeigen wir noch einen sehr stimmungsvollen und einfühlsamen Film zu Dasguptas großem Vorbild, dem Nobelpreisträger Rabindranath Tagore.
Mo., 6.10. - 20.00 Uhr
8 femmes - 8 Frauen
8 femmes - 8 Frauen
Frankreich 2002 | Regie: François Ozon | 103 min. | mit Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Emmanuelle Béart, Fanny Ardant, Virgine Ledoyen, Danielle Darieux, Ludivine Sagnier, Firmine Richard | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Französische Provinz, abgelegenes großbürgerliches Landhaus. 8 Frauen kommen dort zusammen, um mit einem Mann, dem Hausherrn, Weihnachten zu feiern. Doch der ist bald tot, Messer im Rücken, pourquoi pas! Tochter Catherine ermittelt. Wer war's? Es gibt eine Überraschung! "Wie wilde Löwinnen in der Arena" lies François Ozon 8 der prominentesten Schauspielerinnen Frankreichs aufeinander los, auf dass sie Gelegenheit haben zu Masken- und Machtspiel. Der Gewinner war auf jeden Fall der Regisseur, er riskierte eine leichte Kriminalkomödie, zitierte dabei ausführlich berühmte Vorbilder und hatte keine Angst vor dem Boulevard, "Genuss ohne Reue" (epd Film). "8 femmes" machte François Ozon populär. Der Lieblingsfilm der Berlinale gefiel auch vielen Heidelbergerinnen. Encore une fois!
Do., 9.10. - 19.45 UhrSa., 11.10. - 19.45 UhrSo., 12.10. - 14.00 UhrSo., 12.10. - 22.00 UhrMo., 13.10. - 19.45 UhrDi., 14.10. - 22.00 UhrMi., 15.10. - 20.00 Uhr
Sylvia Scarlett
Sylvia Scarlett
USA 1936 | Regie: George Cukor | 97 min. | mit Katharine Hepburn, Edmund Gwenn, Brian Aherne, Cary Grant | deutsche Fassung.
Ein glückloser Kleinganove flieht zusammen mit seiner Tochter auf einem Dampfer aus Frankreich. An Bord treffen sie einen jungen und charismatischen Spieler, der die beiden davon überzeugt, einmal ein großes Ding zu drehen, damit alle drei endlich zu Geld kommen. So versucht man es eben zu dritt, bleibt aber trotzdem erfolglos. Es bleibt nur die ehrliche Arbeit als Alternative. Hollywood Star-Regisseur George Cukor ("Die Kameliendame", "Das Haus der Lady Alquist", "A Star is born", "Machen wir's in Liebe") inszenierte mit diesem frühen Werk eine elegante Gauner- und Abenteuerkomödie mit Wortwitz, in der die noch recht junge Katherine Hepburn bereits brillieren konnte.
Fr., 10.10. - 20.00 UhrSo., 12.10. - 20.00 UhrDi., 14.10. - 20.00 UhrMi., 15.10. - 22.00 Uhr
Mikrokosmos
Mikrokosmos
Frankreich 1996 | Regie: Claude Nuridsany und Marie Pérennou | 80 min.
Das Leben der Insekten ist kein Kampf ums Dasein, nein, es gleicht dem der Schauspieler auf der Bühne. Alle Tragik, alles Lachen; die kleinen Tiere, sie kennen es gut. Das Regieteam Claude Nuridsany und Marie Pérennou durchstreifte an einem idyllischen Sommertag eine Wiese, auf der sich alles tummelt, Käfer, Würmer, Libellen, Raupen und Schmetterlinge. Sie alle erscheinen in Großaufnahme, die Geräusche, die sie machen, wenn sie krabbeln und schwirren, fressen und fressen, wurden dann im Studio effektvoll nachvertont. Man merkt, die Wiese ist keine Wiese, sie ist eine Parallelwelt voller Attraktionen. Inspiriert wurden wir vom Karlstorkino, diesen spektakulären Film endlich auch einmal bei uns zu zeigen, durch die vielen lieben Kerb- und Kleintiere, die in unseren Mauern ihr Dasein fristen.
Do., 16.10. - 20.00 UhrDo., 16.10. - 22.00 UhrFr., 17.10. - 20.00 UhrSo., 19.10. - 14.00 UhrSo., 19.10. - 22.00 UhrDi., 21.10. - 22.00 Uhr
Uttara
Uttara
Indien 2000 | Regie: Buddhadeb Dasgupta | 99 min. | bengalisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die Freunde Balaram und Nemai leben in Bengalen und arbeiten dort als Bahnwärter. Ihr Hobby ist der Ringkampf. Dann aber kriegen die beiden Streit, weil Balaram Uttara heiratet. Ihre Situation wird noch schlimmer als religiösen Fundamentalisten den Priester töten, der sich so sehr um die Gemeinde gekümmert hat und seine Kapelle in Brand stecken. Uttara muss hilflos zusehen. Das klingt alles recht düster, aber "Uttara" ist ein Film über die Fähigkeit der Menschen, von einer besseren Welt zu träumen. Buddhadeb Dasgupta, Jahrgang 1944, wurde dem europäischen Publikum mit "Charachar" (Der Vogelfänger) bekannt. Er arbeitete als Dokumentar- und Fernsehfilmer ebenso wie als Schriftsteller. "Uttara" fand bei der Kritik große Beachtung: "Die Außergewöhnlichkeit von "Uttara" liegt in der doppelten Botschaft: Parabelhaft erzählt der Film von menschlicher Selbstversessenheit, Intoleranz und religiösem Fanatismus; gleichzeitig entwirft er in der Bildsprache eine Gegenwelt, so luftig und verträumt wie im Märchenland", urteilte etwa das Schweizer Magazin züritipp.
Sa., 18.10. - 20.00 UhrSo., 19.10. - 20.00 UhrMo., 20.10. - 19.00 UhrDi., 21.10. - 20.00 UhrMi., 22.10. - 19.00 Uhr
Tan de repente - Aus heiterem Himmel
Tan de repente - Aus heiterem Himmel
Argentinien 2002 | Regie: Diego Lerman | 90 min. | 35mm | mit Tatiana Saphir, Carla Crespo, Veronica Hassan, Beatriz Thibaudin | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Nach einem Motiv aus dem Roman "La Prueba" des argentinischen Schriftstellers César Aira drehte Diego Lerman einen Film, darüber, was einem passieren kann, wenn man plötzlich mit seinen intimen Wünschen, deren Erfüllung man sich bisher versagt hat, konfrontiert wird. So scheint es jedenfalls Marcia zu ergehen. Sie ist dick und träge, sitzt dazu noch ihre Arbeitszeit in einem Dessous-Geschäft ab. Ihr Horoskop verspricht ihr zwar in Sachen Liebe leidenschaftliche Eruptionen, aber zunächst macht sie zu Hause bloß Gymnastik und sitzt einsam vor dem Fernseher. Doch dann geschieht es. Zwei lesbische Punkerinnen, die sich Mao und Lenin nennen, werden auf Marcia aufmerksam. Sie gehen ihr nach und stellen sie mitten auf der Straße: "Willst du vögeln ?" "Tan de repente" war ob der Story und der Situationskomik einer der beliebtesten Filme unseres diesjährigen Cine-Latino-Festivals.
Do., 23.10. - 20.00 UhrSa., 25.10. - 20.00 UhrSo., 26.10. - 14.00 UhrSo., 26.10. - 22.00 UhrMo., 27.10. - 19.00 UhrDi., 28.10. - 22.00 UhrMi., 29.10. - 20.00 Uhr
Un dia de suerte - Ein Glückstag
Un dia de suerte - Ein Glückstag
Argentinien/ Spanien/Italien | Regie: Sandra Gugliotta | 94 min. | 35mm | mit Valentina Bassi, Fernán Mirás, Darío Vittori | spanisches und italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Buenos Aires am Ende des Jahres 2000: es gibt keinen Strom mehr, nachts ist die Lage in den Städten gespenstisch, tagsüber demonstriert das Volk gegen die Regierung, wütend schlägt es auf Kochtöpfe ein, Argentinien steht vor dem Bankrott. In diesem Land schlägt sich die 25jährige Elsa mit schlecht bezahlten Jobs durchs Leben. Aber sie will weg. Am liebsten nach Italien, denn dort lebt Cándido, der Mann, in den sie sich spontan verliebt hat. Und dazu ist Italien das Land, von dem einst ihr anarchistischer Großvater nach Argentinien auswanderte. Elsas Freunde raten ihr von der Reise ab, aber sie haben dabei ihre eigenen Interessen. Elsa kratzt die letzten Pesos für ein Flugticket zusammen und schafft es immerhin bis nach Palermo. Dort heißt sie aber der so sehr geliebte Cándido alles andere als herzlich willkommen. Sandra Gugliottas Spielfilmdebüt gefiel vor allem durch seine atmosphärische Dichte und dem quirligen jugendlichen Temperament der Hauptdarstellerin.
Do., 23.10. - 22.00 UhrFr., 24.10. - 19.45 UhrSo., 26.10. - 20.00 UhrDi., 28.10. - 20.00 UhrMi., 29.10. - 22.00 Uhr
Japón
Japón
Mexiko/Spanien 2002 | Regie: Carlos Reygadas | 122 min. | mit Alejandro Ferretis, Magdalena Flores, Yolanda Villa, Luis Martín Serrano, Rolando Hernández, Bernabé Pérez, Carlos Reygadas Barquín | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein namenloser Mann hinkt durch das mexikanische Hochland, auf einer Reise, die seine letzte sein soll. Er hasst sich und hat genug vom Leben. Er sucht die Einsamkeit der Berge, um sich auf den Tod vorzubereiten. In einem kleinen Dorf findet er Unterschlupf bei Ascen, einer alten Witwe, die etwas abseits in einer Steinhütte lebt. Ihr Neffe jedoch will sie aus der Hütte vertreiben. Vorsichtig entwickelt sich zwischen dem Mann und Ascen eine Beziehung. Gleichzeitig kämpft er jedoch mit seinem Drang nach Selbstzerstörung und seinen Gefühlen für Ascen und dem Wunsch, ihr zu helfen. Der Filmkritiker von "Le Monde" schrieb über Japón: "Der schönste Film des Jahrhunderts." Auch wenn es ein wenig übertrieben klingt, so muss ja doch etwas dran sein.
Do., 30.10. - 19.30 UhrSa., 1.11. - 19.30 UhrSo., 2.11. - 14.00 UhrMo., 3.11. - 19.30 UhrDi., 4.11. - 22.00 UhrMi., 5.11. - 19.30 Uhr
Die Medienkunstrolle
Die Medienkunstrolle
Deutschland | Regie: verschiedene Regisseure | 80 min.
Videokunst für ein interessiertes Publikum: Der SWR Baden-Baden und das Zentrum für Kunst- und Medientechnologie Karlsruhe haben aus dem Archiv des Internationalen Medienkunstpreises 18 beispielhafte Kunstvideos ausgewählt. Ein internationaler Überblick von den 90ern bis heute. Kleine Kunststücke mit Farbbalken bilden den roten Faden zwischen den einzelnen Beiträgen. Zum Programm gehören etwa. "Why I never became a Dancer" von Tracey Emin, "Tänään/Today" von Eia-Lisa Ahtila, "Canon. Taking to the Street" von Dara Birnbaum, "Akt: Inge für Franz"von Hartmut Jahn, "Rdeci Celjcki/ red Shoes" von Marina Grzinic/Aina Smid.
Fr., 31.10. - 20.00 Uhr
Garage olimpo - Junta
Garage olimpo - Junta
Argentinien/Italien 1999 | Regie: Marco Bechis | 98 min. | Antonella Costa, Carlos Echeverría, Dominique Sand u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Argentinien zu Zeiten der Militärdiktatur: Die junge Lehrerin Maria arbeitet in den Armenvierteln von Buenos Aires und ist zudem in der politischen Opposition gegen das Regime aktiv. Eines Tages wird sie auf der Straße entführt und in einem Keller gefangen gehalten, der den verharmlosenden Decknamen ?Garage Olimpo? trägt. Dort wird sie gefoltert. Ihr Folterer ist Felix, ein früherer Untermieter ihrer Familie, der in Maria verliebt war. Regisseur Mario Bechis verzichtete in seinem Film auf spektakuläre Gewaltdarstellungen, aber auch auf alles, was den Film zu sehr historisiert, so dass das Gezeigte für ein abgeschlossenes Kapitel der Geschichte gehalten werden könnte. Wichtiger war ihm das Grauen inmitten der Normalität des Alltags. Marco Bechis war selbst ebenfalls Lehrer, für seinen Film konnte er auf einiges zurückgreifen, was er als Regimegegner in der Zeit der Diktatur erlebt und erfahren hatte.
Sa., 1.11. - 22.00 UhrSo., 2.11. - 19.00 UhrMo., 3.11. - 22.00 UhrDi., 4.11. - 20.00 Uhr
Monty Python's Life of Brian - Das Leben des Brian
Monty Python's Life of Brian - Das Leben des Brian
Großbritannien 1979 | Regie: Terry Jones | Terry Gilliam, John Cleese, Graham Chapman, Eric Idle, Terry Jones, Michael Palin | deutsche Fassung.
Ganz wichtig für das intellektuelle Verständnis dieses Films, den manche locker 10 Mal gesehen haben und andere darum niemals sich anschauen müssen und trotzdem darüber mitreden können, so impertinent erzählen seine Fans auf Feten alle Gags nach: Jede Ähnlichkeit mit dem Leben Jesu ist rein zufällig. Finanziell wäre der Film beinahe gescheitert, da der Hauptgeldgeber, so "Pontius Pilatus" Michael Palin, fürchtete, in seinem nächsten Leben für die Unterstützung dieses Film-Projekts zur Rechenschaft gebeten zu werden. Es half Alt-Beatle George Harrison (dass es ihm darum im Himmel schlecht geht, davon ist hier auf Erden nichts bekannt). Anfangs übrigens waren die Pythons von der Idee nicht begeistert, es lag ihnen nichts an Heiland und Religion, danach gab es trotzdem fundamentalistische Proteste. Wir zeigen den Film, weil in unserem Karlstorkino allgemein zu wenig gelacht wird. Die Idee seitens unseres radikal-blasphemischen Flügels, ihn doch bitte an Karfreitag zu zeigen, wurde auf Protest unserer gemäßigt-religiösen Fraktion aber fallengelassen. Aber eigentlich wollen wir damit eh nur Terry Gilliam loben und preisen.
Do., 6.11. - 20.00 UhrFr., 7.11. - 19.45 UhrSo., 9.11. - 14.00 UhrSo., 9.11. - 22.00 UhrMo., 10.11. - 20.00 UhrMi., 12.11. - 19.30 Uhr
Le lait de la tendresse - Milch der Zärtlichkeit
Le lait de la tendresse - Milch der Zärtlichkeit
Belgien / Frankreich 2000 | Regie: Dominique Cabrera | 96 min. | Patrick Bruel, Marilyne Canto, Bruno Salvador, Antoine Bonnaire, Nour Gana | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Frau, die verschwindet: In Panik rennt Christelle aus ihrer Wohnung, nie mehr will sie dort zurück, nie mehr ihren Mann sehen. Zurück bleiben ihre drei Kinder, das jüngste liegt gerade auf dem Wickeltisch. Eine Nachbarin gibt der völlig verstörten Christelle Zuflucht. Von nun an sitzt sie apathisch vor deren Fernseher und weigert sich beharrlich, für sich und für andere eine Erklärung zu finden für das, was sie getan hat. Christelles Ausbruch aus ihrem Leben nutzt die Regisseurin Dominique Cabrera für einen filmischen Drahtseilakt zwischen den beteiligten Figuren, um Bilder dafür zu finden, wie Nähe unerträglich wird und wiederum das Bedürfnis nach dem Anderen zugleich unerfüllt bleibt: kein Glück, nirgends. Dabei weiß Dominique Cabrera es niemals besser, sie bleibt eine, die mit der Kamera sucht. Das allerdings tat sie so überzeugend, dass sie mit ihrem Film beim Filmfestival von Locarno 2001 beinahe den Goldenen Leoparden dafür bekommen hätte.
Do., 13.11. - 20.00 UhrSa., 15.11. - 20.00 UhrMo., 17.11. - 20.00 Uhr
Bringing up, Baby - Leoparden küsst man nicht
Bringing up, Baby - Leoparden küsst man nicht
USA 1938 | Regie: Howard Hawks | 102 min. | Katharine Hepburn, Cary Grant, Charles Ruggles, Walter Catlett, Barry Fitzgerald | deutsche Fassung.
Claviculus Intercostalus heißt der Knochen, der dem Paläontologen D. David Huxley (Cary Grant) noch fehlt. Dann wäre das Skelett fertig, das er im Stuyvesant-Museum of Natural History aufgebaut hat. Auch sonst wäre dann für ihn alles geregelt, er heiratet bald die sittsame Alice, besser kann es kaum kommen. Eine kleine Spende von einer Million Dollar jedoch wäre nicht schlecht, dafür lässt sich Dr. David Huxley auf eine mondäne Partie Golf ein. Der Dino-Forscher ist ein wenig schusselig und darum trifft sein Golfball nicht das Loch, sondern Susan Vance, exzentrisch und sexy und Frauchen eines Leoparden. Die Screwball-Comedy nimmt ihren Lauf, sie wird zu einer der besten der Filmgeschichte, obwohl der Film bei seiner Premiere zunächst durchfiel, das Publikum meinte, der Film wäre unrealistisch, solche Menschen wie darin gäbe es einfach nicht. Doch das Volk täuscht sich oft. Jedenfalls würdigen wir damit das Person und Lebenswerk von Katherine Hepburn, die am 29.6.2003 mit 96 Jahren verstarb. So alt wird kein Leopard.
Do., 13.11. - 22.00 UhrSo., 16.11. - 14.00 UhrDi., 18.11. - 19.45 UhrMi., 19.11. - 20.00 Uhr
Rembetiko
Rembetiko
Griechenland 1983 | Regie: Costas Ferris | 105 min. | Sotiria Leonardou, Michalis Maniatis, Nikos Kalogeropoulos, Konstantinus Tzoumas | griechisches Original mit deutschen Untertiteln.
Rembetiko ist die Musik der griechischen Vorstädte, was die einfachen Leute bewegt, findet hier seinen Ausdruck. Mit der Figur der Sängerin Marika Ninou erfindet Regisseur Costas Ferris einen Star dieses Milieus, in deren Biographie, sie lebt von 1917 bis 1956, sich die so wechselhafte Geschichte Griechenlands wiederspiegelt. Diese erzählt Costas Ferris ausgesprochen bildgewaltig und mit viel Gespür für melodramatische Effekte, Stil und Pathos. Vor allem jedoch lässt der Musik großen Raum, weswegen "Rembetiko" so zahlreiche Liebhaber fand.
Fr., 14.11. - 20.00 UhrSo., 16.11. - 19.30 UhrMo., 17.11. - 22.00 Uhr
The Piano - Das Piano
The Piano - Das Piano
Australien / Neuseland 1993 | Regie: Jane Campion | 120 min. | Holly Hunter, Harvey Keitel, Sam Neill, Anna Paquin, Kerry Walzer | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
1851 reist die stumme, sensible Schottin Ada McGrath, Witwe und Mutter der neunjährigen Flora, auf einem Schiff um den Globus nach Neuseeland. Dort wurde sie von ihrem Vater dem ausgewanderten Briten Stewart zur Ehe versprochen. Sie hat ihn noch nie gesehen. Stewart entpuppt sich als egomanischer Grobian, das Klavier, ihr Allerliebstes und das einzige, womit sie sich ausdrücken kann, soll am Strand zurück bleiben, es taugt ja zu nichts. George Baines jedoch, ein Nachbar, erwirbt das Klavier für ein Stück Land, Ada darf ihm jetzt darauf vorspielen. Stewart wird eifersüchtig und gewalttätig. "The Piano", wofür Jane Campion ("An Angel at my Table") 1993 bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme erhielt, überwältigt durch die Bildinszenierungen, die aus dem Gegensatz von Natur und Kunst entspringen. Darüber hinaus beeindruckte damals bei der Premiere vor allem die Schauspielkunst Holly Hunters in der Rolle der Ada.
Do., 20.11. - 19.45 UhrMo., 24.11. - 19.45 UhrDi., 25.11. - 22.00 UhrMi., 26.11. - 19.45 Uhr
Once We're Warriors - Die letzte Kriegerin
Once We're Warriors - Die letzte Kriegerin
Neuseeland 1994 | Regie: Lee Tamahori | 103 min. | Rena Owen, Temuera Morrison, Mamengaroa Kerr-Bell, Julian Arahanga, Taungaroa Emile | deutsche Fassung.
Vor allem unter den Nachfahren der Maori-Einwohner herrschen in Neuseeland Armut, Arbeitslosigkeit und Drogenmissbrauch. Jake ist einer von ihnen. Er ist ein Schläger, er schlägt auch seine Frau Beth, die davor zurückschreckt, damit die Familie nicht auseinander fällt, ihn zu verlassen. Als dann aber einer von Jakes Saufkumpanen sich an ihrer 13jährigen Tochter Grace vergeht und diese sich daraufhin umbringt, zieht Beth mit ihren anderen Kindern zurück auf das Land, das von ihrer Familie bewohnt wird, eine Rückkehr zu den Ursprüngen. Dank der Hauptdarstellerin Rena Owen gelang Regisseurin Lee Tamahori von der unteren Hälfte der Erdkugel ein eindringliches Porträt über eine Frau, die die Kraft hat, sich zu entscheiden.
Do., 20.11. - 22.00 UhrMo., 24.11. - 22.00 UhrDi., 25.11. - 20.00 UhrMi., 26.11. - 22.00 Uhr
Panj è asr - At 5 in the afternoon
Panj è asr - At 5 in the afternoon
Frankreich/Iran 2003 | Regie: Samira Makhmalbaf | Agheleh Rezaie, Abdolgani Yousefrazi, Razi Mohebi, Marzieh Amiri | Original mit englischen Untertiteln.
Er erzählt sehr poetisch von einem Mädchen im zertrümmerten Afghanistan, das sich nach dem Taliban-Regime mit neuen Freiheiten und alten Beschränkungen zurechtzufinden sucht. Der aktuelle Film von Samira Makhmalbaf wurde auf dem letzten Filmfestival in Cannes preisgekrönt. Offizieller Kinostart des Films ist im März 2004. Wir zeigen den Film als Heidelberger Erstaufführung und exklusive Preview.
Fr., 21.11. - 20.00 Uhr
Afghanistan Unveiled / Die Frauen von Kabul
Afghanistan Unveiled / Die Frauen von Kabul
Frankreich/Afghanistan 2003; Deutschland/Afghanistan 2003/2002 | Regie: Brigitte Brault / Elke Jonigkeit | 55 min. / 55 min. | Original mit englischen Untertiteln /deutscheFassung.
"Afghanistan Unveiled" ist der erste Film, der je von und über afghanische Kamerafrauen gedreht wurde. Im Jahr 2002 brachen mehrere 19-jährige Afghaninnen zu einer abenteuerlichen Reise ins Innere Afghanistans auf. Sie hielten die Schicksale der Frauen dort in bezaubernden Bildern fest, mit schrecklichen, berührenden und jugendlich-frischen Momenten dieser Reise.

Fünfzehn Jahre nach ihrem ersten Aufenthalt fährt die Regisseurin von "Die Frauen von Kabul", Elke Jonigkeit, ins zerbombte Afghanistan, um die Frauen ihres ersten Films wiederaufzufinden - und sie findet sie, mit ungebrochenem Überlebensgeist. Die Geschichten der drei Protagonistinnen fügen sich zu einem eindringlichen Portrait des heutigen Afghanistan: die Träume an die sowjetische Gesellschaft und an den Kampf der Mudjaheddin sind verflogen, alle Frauen mussten teuer dafür bezahlen, dass sie für ein selbstbestimmtes Leben kämpften. Trotzdem haben sie nicht aufgegeben.
Sa., 22.11. - 17.30 UhrSo., 23.11. - 16.30 Uhr
Real Women have Curves
Real Women have Curves
USA 2002 | Regie: Patricia Cardoso | 90 min. | America Ferrara, Lupe Ontiveros, Ingrid Oliu, Gorge Lopez, Brian Sites, Soledad St. Hilaire | Original mit englischen Untertiteln.
"Real women have curves" erzählt schwungvoll die Geschichte einer jungen Mexikanerin in den USA, die in einem Sweatshop Kleider herstellt, jedoch eigentlich lieber an der Universität studieren würde. Mutig stellt sie dabei sowohl die traditionellen Vorstellungen ihrer mexikanischen Familie über ihre weibliche Rolle in Frage, als auch die in den USA gängige fixe Idee, wie ein mageres Model auszusehen sei die höchste Erfüllung einer jungen Frau. Offizieller Kinostart des Films ist im April 2004. Wir zeigen den Film als Deutschlandpremiere und exklusive Preview.
Sa., 22.11. - 20.00 Uhr
Fire
Fire
Indien 1997 | Regie: Deepa Mehta | 104 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei indische Frauen sind äußerst frustriert und leiden in ihren arrangierten Ehen. Sie finden Trost und erotische Spannung in ihrer gegenseitigen Zuneigung, was zu gewalttätigen Reaktionen ihrer Umgebung führt. Auch die Filmemacherin wurde zur Zielscheibe von Gewaltangriffen indischer Fundamentalisten.
So., 23.11. - 14.00 UhrSo., 23.11. - 19.00 Uhr
Autofocus
Autofocus
USA 2002 | Regie: Paul Schrader | 107 min. | Greg Kinnear, Willem Dafoe, Mario Bello, Rita Wilson, Ron Leibman, Bruce Solomon, Michael E. Rodgers, Kurt Fuller, Ed Begley jr. | deutsche Fassung.
Der amerikanische DJ Bob Crane wurde Mitte der Sechzigerjahre als Hauptdarsteller der Fernsehserie "Hogan's Heroes" zum Star. Danach kam der Absturz zum Provinzschauspieler. Privat ein Sexaholic, der es vor allem liebt, sich dabei filmen zu lassen - die in den Siebzigerjahren sich rapide entwickelnde Video-Technik machte es möglich . Er wurde zum Prototyp eines Rebellen gegen Prüderie und Doppelmoral. Seine Obsessionen wurden ihm letztlich aber auch zum Verhängnis. Man fand ihn am Morgen des 29. Juni 1978 in einem Hotel in Arizona mit eingeschlagenem Schädel. Paul Schrader, berühmt durch sein Drehbuch für "Taxi Driver2 oder seiner Regiearbeit bei "American Gigolo", drehte mit "Autofocus" einen Film darüber, wie die sexuelle Revolution ihre Kinder frisst. Erzählt wird davon auf der Basis einer Männerfreundschaft, die keine ist, da es zuletzt eh nur ums Geld geht, nämlich die zwischen Crane (Greg Kinnear) und Carpenter (Willem Dafoe).
Do., 27.11. - 20.00 UhrFr., 28.11. - 20.00 UhrSo., 30.11. - 14.00 UhrMo., 1.12. - 22.00 Uhr
Elsewhere
Elsewhere
Österreich 2001 | Regie: Nikolaus Geyrhalter | 240 min.
Anderswo gibt es eigentlich nicht mehr: In bestimmter Hinsicht scheint das das Fazit des österreichischen Dokumentarfilmers Nikolaus Geyrhalter zu sein, der zuvor im Laufe eines Jahres zwölf entlegene Orte dieser Erde aufsuchte und dort die Bewohner über ihr Leben und ihre Arbeit erzählen ließ. Jeweils zwanzig Minuten dauern die Sequenzen, die
Geyrhalter aufnahm und in denen er die Menschen porträtiert. Schwarzfilm sorgt für die strukturelle Ordnung. Im Stil ist "Elsewhere" betont ruhig und unspektakulär. Die einzelnen Episoden stammen der Reihe nach aus dem Niger, Finnland, Namibia, Indonesien, Grönland, Australien, Indien, Russland, China, Italien, Kanada und Mikronesien. Es zeigt sich dabei einerseits, wie ähnlich doch bei aller Andersartigkeit die Vorstellungen vom Glück und vom Leben doch zu sein scheinen, andererseits aber auch wie umfassend heute ursprüngliche Daseinsweisen von der technischen Zivilisation bedroht werden.
Sa., 29.11. - 17.30 UhrSo., 30.11. - 19.30 Uhr
Fickende Fische
Fickende Fische
Deutschland 2002 | Regie: Almut Getto | 105 min. min. | mit Sophie Rogall, Tino Mewes, Annette Uhlen, Hans-Martin Stier, Ferdinand Dux, Angelika Milster, Jürgen Tonkel, Thomas Feist, Uwe Rohde, Ellen ten Damme.
Haben Fische Sex? Jedenfalls haben junge Menschen Probleme. So Jan, so Nina. Nina kann auf ihren Skates nicht bremsen und trifft darum auf Jan. Die Freche und der Schüchterne. Sie brechen gemeinsam aus der Welt aus und leben ihr Leben fern der Wirklichkeit so als ob sie eine Nacht im Aquarium verbringen würden. Aber die Welt holt sie dann doch ein, Jan ist mit dem HIV-Virus infiziert. Die Jury des Max-Ophüls-Festivals 2002 begründete ihre Wahl für "Fickende Fische" so: "Wer hätte ahnen mögen, dass es für die Zeit, in der junge Menschen mit sich ins Reine zu kommen suchen, noch einen unverbrauchten Ton gibt, der vom ersten Moment an im Zuschauer nachklingt?"
Mo., 1.12. - 11.00 UhrMo., 1.12. - 20.00 UhrDi., 2.12. - 09.00 UhrDi., 2.12. - 11.00 UhrDi., 2.12. - 22.00 UhrMi., 3.12. - 09.00 UhrMi., 3.12. - 11.00 UhrMi., 3.12. - 19.45 Uhr
Contergan- die Eltern
Contergan- die Eltern
Deutschland 2003 | Regie: Andreas Fischer | 100 min. | VHS.
Ausdrücklich als unschädlich beworben, verursachte das Schlafmittel Contergan, wenn es von Schwangeren eingenommen wurde, später Missbildungen an deren Neugeborenen. Der Conterganskandal wurde zum Trauma der frühen sechziger Jahre. Der Prozess gegen den Hersteller Grünenthal ging mit einem Vergleich zu Ende, die Firma musste 60 Millionen in eine Stiftung einzahlen. Was blieb waren die behinderten Kinder, heute längst erwachsen, und die Eltern, wie sie erleben mussten, wie ihr Wunschkind mit Behinderungen zur Welt kam. Gerade das seelische Erleben der Eltern hat sich der Dokumentarfilmer Andreas Fischer zu seinem Thema gemacht. Er konnte zehn Interviews zu einem Film montieren, bei dem ihn die Offenheit der Befragten sehr überrascht hat. Gefördert wurde sein Film durch den Bundesverband Contergangeschädigter e.V. sowie dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Bundesministerin Renate Schmidt attestiert dem Film, er liefert Müttern und Vätern contergangeschädigter Menschen endlich eine Plattform, "um ihre tiefsten Gefühle und Ängste, ihre Freude und ihr Leid zum Ausdruck zu bringen."


Di., 2.12. - 20.00 Uhr
Mon père, ce heros - Mein Vater, der Held
Frankreich 1991 | Regie: Gerard Lauzier | 103 min. | mit Gérard Depardieu, Marie Gillain, Patrick Mille, Catherine Jacob, Charlotte de Turckheim, Eric Berger, Jean-François Rangasamy, Yan Brian | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
André und seine fünfzehnjährige Tochter Véronique machen auf der Insel Mauritius Urlaub. Wie jedes Jahr sind die gemeinsamen Ferien für den geschiedenen Vater die einzige Möglichkeit, seine Tochter wiederzusehen. Diesmal aber muss André sich der Tatsache stellen, dass Véronique kein Kind mehr ist: sie schminkt sich, zieht sich aufreizend an und wird von Männern umschwärmt. Am Strand begegnet Véronique dem jungen Benjamin. Ihm macht sie weis, André sei ihr Liebhaber, der sich für ihren Vater ausgebe, da sie eine minderjährige Ausreißerin sei. Außerdem sei André ein Geheimagent mit falschem Ausweis. Benjamin wird eifersüchtig und beschließt, Véronique von André zu befreien. André seinerseits versucht, mit Isabelle ein neues Leben zu beginnen. Als Véronique ihm ihre Lügen beichtet und ihn bittet, den Schein zu wahren, willigt er zögernd ein

Do., 4.12. - 11.00 UhrMo., 8.12. - 09.00 UhrDi., 9.12. - 14.30 Uhr
Le fabuleux destin d'Amélie Poulain - Die fabelhafte Welt der Amélie
Le fabuleux destin d'Amélie Poulain - Die fabelhafte Welt der Amélie
Frankreich 2001 | Regie: Jean-Pierre Jeunet | 120 min. | mit Audrey Tautou, Mathieu Kassovitz, Rufus, Serge Merlin, Jamel Debbouze, Yolande Moreau, Artus de Penguern, Urbain Cancelier | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Es war einmal ein ganz besonderes Mädchen namens Amélie Poulain. Als sie noch ein Kind war, sah sie, wie eine Touristin von Notre-Dame auf ihre Mutter hinabstürzte, die auf der Stelle tot war. Ihr Vater war darüber so erschüttert, dass er von da an seine ganze Zuneigung einem Gartenzwerg schenkte. Amélie wächst auf sich allein gestellt auf und verlässt das Haus ihres Vaters, um Kellnerin in einem Café im Pariser Künstlerviertel Montmartre zu werden. In ihrem Leben nehmen die Phantasie und die kleinen Freuden des Alltags einen großen Platz ein. Eines Tages trifft sie einen Entschluss, der ihr ruhiges Leben völlig verändert: Sie möchte andere glücklich machen. So schreibt sie ihrer Hausmeisterin im Namen des verschollenen Ehemannes Briefe. Ihrem Vater macht sie Lust auf Reisen, indem sie seinen Gartenzwerg entführt, und ihn dank der Hilfe einer Stewardess um die Welt reisen lässt... Da begegnet Amélie einem mysteriösen Mann, Nino Quincampoix. Nino arbeitet teils im Sexshop, teils im Karussel und sammelt Passfotos, die er in Automaten findet. Amelie verliebt sich in ihn, doch sie ist zu schüchtern diese Liebe zu gestehen. Es beginnt ein Versteckspiel durch ganz Paris. Jedem, der bisher in diesem Film war, hat er gefallen.
Do., 4.12. - 14.30 UhrFr., 5.12. - 19.30 UhrSa., 6.12. - 15.30 UhrSo., 7.12. - 22.00 UhrDi., 9.12. - 11.00 UhrMi., 10.12. - 14.30 Uhr
Swing
Swing
Frankreich 2002 | Regie: Tony Gatlif | 90 min. | mit Oscar Copp, Lou Rech, Tchavolo Schmitt, Mandino Reinhardt, Abdellatif Chaarani, Fabiène Mai, Ben Zimet, Hélène Mershtein, Colette Lepage | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der zehnjährige Max verbringt seine Ferien bei seiner Großmutter im Elsass, während seine Mutter durch die Welt reist. Er ist ein großer Fan von Django Reinhardt, dem Begründer des Swing "manouche" ("Mensch"), dem Jazz der Sinti und Roma. Als er den Straßburger Swing-Meister Miraldo in einer Bar spiele hört, wird es sein sehnlichster Wunsch, bei ihm Unterricht zu nehmen. Max kauft sich eine alte Gitarre und sucht Miraldo auf. Durch den Gitarrenunterrichten bei Miraldo lernt Max nicht nur die Musik der Manusch, sondern auch ihre Kultur kennen und lieben. Er begegnet dem Mädchen Swing, die ihn durch ihr Selbstvertrauen, ihren Freiheitssinn und Charme in den Bann zieht.
Do., 4.12. - 20.00 UhrFr., 5.12. - 11.00 UhrSo., 7.12. - 20.00 UhrMo., 8.12. - 22.00 UhrDi., 9.12. - 19.30 UhrMi., 10.12. - 09.00 Uhr
Diva
Diva
Frankreich 1981 | Regie: Jean-Jacques Beineix | 123 min. | mit Wilhelmenia Wiggins Fernandez, Frédéric Andrei, Richard Bohringer, Thuy An Luu, Jacques Fabbri, Chantal Deruaz, Anny Romand, Roland Bertin | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der junge Briefträger Jules ist ein leidenschaftlicher Fan der berühmten Opernsängerin Cynthia Hawkins, deren wunderschöne Stimme nur live zu erleben ist. Bei einem Konzert gelingt es ihm, die Stimme seines Stars heimlich aufzunehmen und ihr ein Kleid zu stehlen. Zwei Asiaten versuchen, die kostbare Aufnahme zu rauben, um als erste eine Schallplatte von Cynthia Hawkins zu pressen. Vor dem Bahnhof von Saint-Lazare in Paris steckt eine junge Prostituierte, kurz bevor sie getötet wird, ein weiteres brisantes Tondokument in Benjamins Tasche. Die Kassette enthält kompromittierende Informationen über Kommissar Saporta. Jules ahnt nichts davon und sieht sich plötzlich von einem Menschenhändlerring, Schallplattenbossen und der Polizei verfolgt. Inmitten der Wirren bringt Jules Cynthia das gestohlene Kleid zurück. Und es entsteht Freundschaft zwischen der Diva und ihrem Bewunderer... "Diva" ist schlicht einer der absoluten Kultfilme der 80er, der Regisseur konnte den Erfolg später mit "Betty Blue" wiederholen.


Do., 4.12. - 22.00 UhrSa., 6.12. - 19.45 UhrSo., 7.12. - 14.00 UhrMo., 8.12. - 20.00 Uhr
Fais-moi des vacances
Frankreich 2002 | Regie: Didier Bivel | 86 min. | mit Aymen Saidi, Ibrahim Koma, Nabil El Bouhairi, Hiam Abbass, Bernard Blancan, Marie-Philomène Nga, Rochelle Redfield, Makan Fofana, Hawa Yakaré Sissoko | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Hochhaussiedlung in der Pariser Vorstadt. Lucien und Adama, beide zehn Jahre alt, langweilen sich dort zu Tode. Wenn sie etwas erleben wollen, gehen sie in den Supermarkt. Jeden Tag müssen sie zusehen, wie ihre Nachbarn voller Vorfreude in den Urlaub fahren. Auch sie möchten weg! Lucien und Adama beschließen darum, ebenfalls Urlaub zu machen, koste es was es wolle... Sie verstecken sich im Wohnwagen eines Nachbarn. Alles läuft wie nach Plan? bis sie in einem FKK-Zentrum landen. Eine böse Überraschung! Sie machen sich erneut auf den Weg, aber bald haben sie nichts mehr zu essen und müssen in den Wäldern übernachten. Fast sind sie bereit, nach Hause zurückzukehren. Da begegnet ihnen eine englische Touristin, die sie einlädt ihr Schwimmbecken zu nutzen. Kurz darauf richten sie es sich heimlich in einer Villa ein - bis die Besitzer zurückkehren.

Fr., 5.12. - 09.00 UhrMo., 8.12. - 11.00 Uhr
La grande vadrouille - Die große Sause
Frankreich 1966 | Regie: Gérard Oury | 122 min. | mit Bourvil, Louis de Funès, Terry-Thomas, Mike Marshall, Claudio Brook, Marie Dubois, Benno Sterzenbach, Pierre Bertin, Andrea Parisy | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Paris 1942. Ein englisches Flugzeug wird über der Stadt abgeschossen. Am Bord drei Flieger, die noch rechtzeitig abspringen: Peter Cunningham landet vor der deutschen Militärkommandantur im Baugerüst von Augustin Bouvet. Alan Mac Intosh rettet sich auf das Dach der Pariser Oper, während einer Generalprobe des Dirigenten Stanislas Lefort. Und Sir Reginald springt in das Seehundbecken des Zoos. Während die Gestapo sich auf die Suche nach den drei Flüchtlingen macht, beschließen Augustin und Stanislas, den Engländern zu helfen. Sie treffen Sir Reginald im türkischen Dampfbad, wo sich die drei Engländer verabredet haben. Sir Reginald erklärt den beiden Franzosen seinen Plan: Er will mit den anderen beiden Fliegern die freie Zone zu erreichen. Währenddessen entdecken die Deutschen den Fallschirm in Stanislas' Loge. Dieser sieht sich gezwungen, die Flucht zu ergreifen. Augustin und Stanislas beschließen, die drei Engländer bis nach Burgund zu begleiten. Um inkognito zu reisen, ziehen sie deutsche Uniformen an. Die längst überfällige Hommage unseres Kinos für Louis de Funès.
Fr., 5.12. - 14.30 Uhr
TGV Express - TGV Express. Der schnellste Bus nach Conakry
TGV Express - TGV Express. Der schnellste Bus nach Conakry
Senegal/Frankreich 1997 | Regie: Moussa Touré | 90 min. | mit Makéna Diop, Al Hamdou Traoré, Bernard Giraudeau, Philippine Leroy-Beaulieu, Joséphine M?Boup, Joséphine Zambo | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der Held dieses afrikanischen Roadmovies ist ein klappriger, buntlackierter Mercedes von Reisebus, der zwischen Dakar und Guinea Conakry stolz dahinrattert. Sein ebenso stolzer Besitzer Rambo hat ihn nach dem französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV getauft. Trotz eines drohenden Aufstandes des Bassari-Volkes an der Grenze zu Guinea will Rambo das Krisengebiet nach Conakry durchfahren. Nur eine Handvoll Passagiere wagen die Reise ins Ungewisse, darunter ein Ex-Minister auf der Flucht, ein europäisches Ethnologen-Pärchen, zwei Marabouts und ein paar selbstbewusste Frauen. In unserem Kino der bestbesuchteste Film seit es uns gibt.
Sa., 6.12. - 18.00 UhrSo., 7.12. - 18.00 UhrMo., 8.12. - 14.30 UhrMi., 10.12. - 11.00 Uhr
Le château des singes - Kwom und der König der Affen
Frankreich 1999 | Regie: Jean-François Laguionie | 76 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Vor langer Zeit lebten die Affen friedlich in der Savanne, bis eine Naturkatastrophe sie in zwei Gruppen spaltete. Die Woonkos entkamen dem Hochwasser, in dem sie auf Urwaldbäume kletterten, die Lankoos dagegen fanden Zuflucht zwischen gigantischen Felsmassen. Die Zeit verging und die beiden Affenvölker entwickelten sich auseinander, sie wurden einander fremd und feindlich. Auch der junge Wonkoos-Affe Kwom weiß kaum noch etwas über die geheimnisvolle Welt der Lankoos, die nach Art der Menschen auf der Erde leben und vor denen sich alle Wonkoos fürchten. Eines Tages stürzt Kwom bei einem tollkühnen Sprung hinab ins Reich der Laankos. Er gelangt dort zum mythenumrankten Schloss der Affen, wo der Herrscher der Lankoos residiert und sich als Erfinder betätigt. Dieser rettet Kwom vor seinen Landsleuten, die den "Wilden" töten wollen und ernennt ihn zu seinem Hofnarren. Mit Hilfe der hübschen Zofe Gina und dem alten Gelehrten Flavius entdeckt Kwom die Sitten der Laankos. Aber dem Königreich droht Gefahr.
Di., 9.12. - 09.00 Uhr
Heidelberger Filmabend
Mit Norbert Ahlers. Erleben auch Sie sich in einem Kurzfilm. Wir drehen weiter!
Mi., 10.12. - 20.00 Uhr
Carrément à l'Ouest - Ich habe dich nicht um eine Liebesgeschichte gebeten
Carrément à l'Ouest - Ich habe dich nicht um eine Liebesgeschichte gebeten
Frankreich 2000 | 97 min. | Lou Doillon, Caroline Ducey, Guillaume Saurrel | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Alex, der sich in Paris mit kleinen Drogengeschäften über Wasser hält, begegnet eher zufällig zwei jungen Frauen: der charmanten, selbstsicheren Fred und der einfühlsamen, schüchternen Sylvia. Im Verlaufe einer Nacht inszeniert Fred ein bizarres Spiel der Verführung, in dem auf engstem Raum alle Formen der Liebe durchgespielt werden - bis aus dem Spiel Ernst wird. Ein Kammerspiel über die Liebe, das durch die erfrischende Natürlichkeit seiner jungen Schauspieler fasziniert. Das ist typisch für Jacques Doillon, hat er sich mit seiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vor der Kamera etwa mit "Le jeune Werther" oder "Der kleine Gangster" schon sehr profilieren können.
Do., 11.12. - 20.00 UhrFr., 12.12. - 19.45 UhrSa., 13.12. - 19.45 UhrSo., 14.12. - 22.00 UhrMo., 15.12. - 19.00 UhrDi., 16.12. - 22.00 UhrMi., 17.12. - 19.30 Uhr
Programmänderung - Effi Briest
DDR 1970 | Regie: Wolfgang Luderer | 125 min. | mit Angelika Domröse.
Achtung! Wir zeigen nicht wie in der Presse und in unserem Programmheft angekündigt die Effie Briest Verfilmung von Rainer Werner Fassbinder, sondern die Defa-Produktion von Wolfgang Luderer aus dem Jahre 1970.
Do., 11.12. - 22.00 UhrSo., 14.12. - 14.00 UhrSo., 14.12. - 19.30 UhrMo., 15.12. - 09.00 UhrDi., 16.12. - 19.30 Uhr
Kagaz ke Phool - Paper flowers
Indien | Regie: Guru Dutt | 153 min.
Sa., 13.12. - 14.00 Uhr
Uri Avnery - Warrior for peace
Uri Avnery - Warrior for peace
Israel 2002 | Regie: Yair Lev | 75 min. | VHS | hebräisches und englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Uri Avnery, geboren 1923 im westfälischen Beckum, emigrierte 1933 mit seinen Eltern nach Palästina. Seit mehr als 50 Jahren lieben es die Israelis, ihn zu hassen. Zum ersten Mal beschäftigt sich das Kino mit der komplexen, widersprüchlichen und kontroversen Figur des "letzten Mohikaners der radikalen Linken", dem erfahrenen Friedensaktivisten und prominenten Journalisten, der von 1965 bis 1973 sowie von 1979 bis 1981 Mitglied im israelischen Parlament war, 1982 als erster Israeli mit Arafat zusammentraf und 1992 die Friedensorganisation "Gush Shalom" (Friedensblock) mitbegründete. Yair Ley zeigt Uri Avnery als unermüdlichen und kompromisslosen Kämpfer, der für die absolute Treue zu seinen Überzeugungen einen hohen persönlichen Preis bezahlt hat. Der Film bewegt sich zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Ury Avnerys öffentlicher Person und der Psychologie seiner inneren Welt. Er komponiert Archivbilder mit aktuellen Aufnahmen und schafft so ein abgerundetes Porträt. Gleichzeitig stellt der Film die Frage, wie man überhaupt ein filmisches Porträt schaffen kann.
Do., 18.12. - 20.00 UhrMo., 22.12. - 22.00 Uhr
Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs - Programm I
Deutschland | Regie: verschiedene | ca. 71 min. | 35 mm.
Die Preisträgerfilme und Nominierungen des deutschen Kurzfilmpreises, der am 10.November 2003 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) Frau Christina Weiss, in Berlin vergeben wird, geht auf Tournee und kommt zu uns nach Heidelberg. Das Filmpaket enthält sowohl Spiel- als auch Animations- und Dokumentarfilme.
Das Programm 1 präsentiert "Durst" von Leo Khasin, ein Experimentalfilm von 8 min. Ferner "Dangle" von Philip Trail, ein Kurzspielfilm von fast 6 min. Dann "Der Schüler" von Edina Konsek, wieder ein Kurzspielfilm, Dauer: 7?23 min. Weiter geht es mit "Einfach so bleiben" von Sven Taddicken, dem zweimaligen Gewinner unserer Heidelberger Film- und Videotage, der 15 min dauert. Schließlich zeigen wir "Fragile" von Sikander Goldau, ein Kurzspielfilm von 20 min, zuletzt "Nachmittag in Siedlisko" von Anne Wild, nochmals 15 min.
Fr., 19.12. - 20.00 UhrSo., 21.12. - 22.00 Uhr
I Cento Passi - 100 Schritte
I Cento Passi - 100 Schritte
Italien 2000 | Regie: Marco Tullio Giordana | 104 min. | mit Luigi Lo Cascio, Luigi Maria Burruano, Lucia Sardo, Paolo Briguglia, Tony Sperandeo, Andrea Tidona, Claudio Gioè, Domenico Centamore, Ninni Bruschetta, Paola Pace, Pippo Montalbano, Aurora Quattrocchi, Gaspare Cucinella, Dario Veca | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Nur hundert Schritte ist das Haus des Mafiabosses Gaetano Badalamenti von dem der Impastatos entfernt. Loyal und voll Angst dienen ihm Vater und Onkel, nicht so jedoch Sohn Giuseppe genannt "Peppino". Politisch engagiert, beginnt er zunächst kleinere spontane Protestaktion gegen die Mächtigen in seiner Region. Dann gründet er einen Piratensender, mit dem er voll Witz immer wieder die Mafia bloßstellt. Es kommt darüber zum Bruch mit dem Vater, der seinen Sohn zunächst noch zu schützen vermag. Der Film zeigt ein wahres Schicksal, er verklärt Guiseppe Impastato nicht, sondern zeigt einen Menschen mit Schwächen. Mit einer herausragenden schauspielerischen Leistung von Luigi Lo Cascio in der Rolle des Guiseppe bewirkte Regisseur Marco Tullio Giordena eine Renaissance des klassischen italienischen Politthrillers im Stil eines Francesco Rosi oder Damiano Damiani.
Sa., 20.12. - 19.45 UhrSo., 21.12. - 14.00 UhrSo., 21.12. - 19.45 UhrDi., 23.12. - 19.45 UhrSa., 27.12. - 20.00 UhrMo., 29.12. - 22.00 Uhr
Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs - Programm II
Deutschland 2003 | Regie: verschiedene | ca. 80 min. | DVD und 35 mm.
Hier das zweite Tourneepaket: Zunächst gibt es "Q" von Oliver Husain, ein Animationsfilm von 15?30 min Länge. Danach kommt "Yo Lo Vi" ein experimenteller Animationsfilm von Hanna Nordholt und Fritz Steingrobe von 14?30 min. Dazu gibt es noch "Himmelreich" von Jan Bosse, ein Dokumentarfilm von 23 min. und zuletzt "Visit Iraq" von Kamal Aljafari, ebenfalls ein Dokumentarfilm, gedreht in französisch, englisch und persisch, der 27 min dauert.
Mo., 22.12. - 20.00 UhrDi., 23.12. - 22.00 Uhr
Barry Lyndon
Barry Lyndon
Großbritannien 1974 | Regie: Stanley Kubrick | 184 min. | mit Ryan O'Neal, Marisa Berenson, Patrick Magee, Hardy Krüger, Steven Berkoff, Gay Hamilton, Marie Kean, Diana Koerner, Murray Melvin, Frank Middlemass, Andre Morell, Godfrey Quigley, Leonard Rossiter, Philip Stone, Leon Vitali | deutsche Fassung.
Mitte des 18.Jahrhunderts tritt ein junger Ire zuerst in die englische, dann in die preußische Armee ein, erlebt dort menschenverachtende Schindereien und nimmt an diversen Feldzügen teil. Durch die Heirat mit einer vermögenden Dame steigt er anschließend in höchste gesellschaftliche Kreise auf, scheitert jedoch an seiner Verschwendungssucht und Skrupellosigkeit, um schließlich verarmt und verkrüppelt in seine Heimat zurückzukehren. Stanley Kubricks Verfilmung des Romans von William Makepeace Thackeray gilt als Musterbeispiel für einen stimmigen historischen Film. Er besticht durch seine ruhige Erzählweise in einem äußerst sorgfältig rekonstruierten Ambiente, das plastisch und schonungslos deutlich die Welt des 18.Jahrhunderts wiedergibt. Der Film wurde dabei ausschließlich mit natürlichen Lichtquellen der Zeit gedreht, Kostüme und Masken sind ebenso authentisch.
Mi., 24.12. - 20.00 UhrFr., 26.12. - 20.00 UhrSo., 28.12. - 20.00 Uhr
Les innocents aux mains sales - Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen
Les innocents aux mains sales - Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen
Frankreich 1974 | Regie: Claude Chabrol | 125 min. | mit Romy Schneider, Rod Steiger, Paolo Giusti, Jean Rochefort, Francois Maistre, Pierre Santini | deutsche Fassung.
Romy Schneider spielt eine Frau, die mit einem wesentlich älteren Mann verheiratet ist. Ihre Ehe ist nicht glücklich, sie nimmt sich einen Liebhaber. Der plant einen Mordanschlag auf ihren Gatten, sie unterstützt ihn dabei. Aber der Plan misslingt, der Ehemann hat beide getäuscht und stürzt damit alle drei ins Unglück. "Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen", ein Psychothriller, der schonungslos die moralischen Abgründe der Bourgeoisie aufdeckt, ist ein Prototyp von einem Chabrol. Der Altmeister hat sein Lieblingsthema dementsprechend auch oft wiederholt, aber hier ist alles ganz klassisch und unverbraucht.
Do., 25.12. - 20.00 UhrSa., 27.12. - 22.00 UhrSo., 28.12. - 14.00 UhrMo., 29.12. - 20.00 Uhr
Amadeus Director's cut
Amadeus Director's cut
USA 1984/2001 | Regie: Milos Forman | 160 min. | mit F. Murray Abraham, Tom Hulce, Elizabeth Berridge, Simon Callow | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
"Amadeus" ist die Geschichte einer Rivalität unter Künstlern. Der eine, Salieri, hat sich seinen bescheidenen Erfolg hart erarbeitet, der andere, Mozart, ist das umschwärmte und vergötterte Jugendgenie. Was sich wie ein ernsthaftes Künstlerdrama ausnehmen könnte, gestaltet Milos Forman als wildes und turbulentes Kostümspektakel, in dem das Genie so ausgelassen albern sein darf, wie es vielleicht doch gewesen sein mag. Als der Film in Heidelberg anlief, war er nicht mehr aufzuhalten, sogar Kinder trugen dann den Vornamen des kindischen Komponisten. Die Directors cut-Version dauert noch 20 Min. länger. Da darf Tom Hulce in der Hauptrolle des Mozart noch öfters lachen, so oft, bis es ihm am Ende vergeht.
Di., 30.12. - 20.00 UhrMi., 31.12. - 20.00 UhrDo., 1.1. - 20.00 Uhr
Westend
Westend
Deutschland 2001 | Regie: Markus Mischkowski | 89 min. | mit Kai Maria Steinkuhler, Markus Mischkowski, Jens Classen, Katharina Schmaltz, Karen Oldenburg.
Wenn wir einem jungen deutschen Filmemacher helfen möchten, dann Markus Mischkowski. Der Kölner war schon mit seinem Kurzfilm "Was tun?" bei unseren unvergessenen Film- und Videotagen dabei, brillierte ein Jahr später als Schauspieler in der Bankräuberkurzkomödie "Roulez Relax", um dann wieder ganz plötzlich als Co-Regisseur eines Dokumentarfilms über den Politikwissenschaftler Johannes Agnoli sich zu zeigen. Aber jetzt ist "Westend" im Verleih, sein erster Langfilm, lange angekündigt, wir haben darum gekämpft, jetzt kommt er. Westend ist ein Viertel von Köln, so zwischen den Stadteilen Ossendorf und Longerich, Gewerbegebiet, Niemandsland und sozialer Wohnungsbau, eine Gegend, wo es noch viele Ford Capri gibt, aber keine Farben. Darum drehte Mischkowski seinen Film auch in schwarz/weiß. Mike und Alfred hängen den ganzen Tag ab, bis ihr ehemaliger Kumpel Rasto auftaucht, ein zwielichtiger Typ. Der will mit gepumptem Geld eine Ruine von Kiosk in eine florierende Tanke umbauen. Riskante Sache!
Fr., 2.1. - 20.00 UhrSo., 4.1. - 20.00 UhrDi., 6.1. - 20.00 UhrMi., 7.1. - 22.00 Uhr
Divoké vcely - Wilde Bienen
Divoké vcely - Wilde Bienen
Tschechien 2001 | Regie: Zdenek Rauser | 94 min. | mit Tatiana Vilhelminová, Marek Daniel, Vanda Hybnerová, Pavel Liska | tschechisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der Alltag in einem Dorf in Mähren ist von Tristesse und Alkohol beherrscht. Gerade die Jugend langweilt sich und weiß nicht weiter. So wie Kaja, der Sohn des selbsternannten Dorfphilosophen. Er steigt Bozka hinterher, die in einem Kiosk arbeitet. Bozka wiederum wird von Lada verehrt, der sein Leben seinem Idol Michael Jackson gewidmet hat: Pepsi statt Urquell! Beim Feuerwehrball taucht dann Petrj auf, Kajas vergessener Bruder. Endlich passiert etwas. Schon allein, wer den "Feuerwehrball" von Milos Forman kennt, wird auch "Wilde Bienen" mögen, der junge Regisseur Zdenek Rauser sieht sich durchaus in dessen Tradition und drehte einen betont eigenwilligen Film, der, typisch für viele Filme aus Osteuropa, damit auch den Wunsch nach eigener kultureller Identität ausdrücken möchte.
Fr., 2.1. - 22.00 UhrSa., 3.1. - 20.00 UhrSo., 4.1. - 22.00 UhrMo., 5.1. - 20.00 UhrDi., 6.1. - 22.00 UhrMi., 7.1. - 20.00 Uhr
Swimming Pool
Swimming Pool
Frankreich 2003 | Regie: Francois Ozon | 102 min. | mit Charlotte Rampling, Ludivine Sagnier, Charles Dance, Marc Fayolle, Jean-Marie Lamour | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sarah Morton, eine Frau um die fünfzig, ist eine bekannte Kriminalautorin. Aber sie hat Schreibhemmungen. Ihr Verleger bietet ihr darum an, sie könne doch in seiner Villa in der Provence ausspannen und sich von der fremden Umgebung inspirieren lassen. Die nötige Ruhe dazu werde sie auf jeden Fall haben, denn das Haus steht leer. Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Mitten in der Nacht wird sie von der Ankunft einer blonden Frau von animalischer Schönheit überrascht: Julie, die Tochter des Verlegers, die dieser noch mit keinem Wort erwähnt hat. Die beiden sind sich von Beginn an unsympathisch. Julie lärmt herum und bringt jeden Abend einen anderen Mann mit nach Hause. Sarah kann nicht arbeiten. Aber dann geschieht ein Mord und Sarah findet heraus, dass Julie ihr Ideen für ein neues Buch gibt. Aber was ist an Julies Leben wahr und was ist an der ganzen Situation nur Einbildung? In "Swimming Pool" inszeniert François Ozon ("8 Frauen") gekonnt ein Verwirrspiel zwischen Wirklichkeit und Fiktion, unterstützt dabei durch das schlagkräftige Zusammenspiel von seiner Lieblingsschauspielerin Charlotte Rampling sowie Ludivine Sagnier, die gegenüber ihrem Auftritt in "8 Frauen" nicht mehr wiederzuerkennen ist. Wir zeigen den Film im französischen und englischen Original.
Do., 8.1. - 22.00 UhrSa., 10.1. - 20.00 UhrMo., 12.1. - 22.00 UhrDi., 13.1. - 20.00 UhrMi., 14.1. - 22.00 Uhr
In this world
In this world
Großbritannien 2002 | Regie: Michael Winterbottom | 88 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Jamal, ein afghanischer Flüchtling, macht sich zusammen mit seinem jüngeren Cousin von einem pakistanischen Lager aus auf, um illegal nach London zu emigrieren. Die Fahrt ist äußerst strapaziös, sie führt wochenlang zunächst durch Pakistan und den Iran, dann durch die Türkei. Von dort aus werden die zwei in einem Container nach Italien verschifft. Nach 40 Stunden ohne Licht und Wasser schlägt Jamal sich zu einem französischen Flüchtlingslager durch, um dann weiter als blinder Passagier versteckt in einem LKW den Kanaltunnel zu durchqueren. Michael Winterbottom ("Welcome to Sarajevo") wählte für "In this World" eine halbdokumentarische Form und nahm den Film mit einer digitalen Videokamera auf. Dadurch entstand eine besondere Authentizität, der der weltweiten Flüchtlingstragödie Namen gibt und dem Elend der Immigration Gesichter verleiht. Der Film bekam 2002 auf der "Berlinale" den "Goldenen Bären".
Do., 8.1. - 22.00 UhrFr., 9.1. - 20.00 UhrSo., 11.1. - 19.00 UhrMo., 12.1. - 20.00 UhrDi., 13.1. - 22.00 UhrMi., 14.1. - 20.00 UhrDo., 15.1. - 20.00 Uhr
Begrüßung der 18. Filmtage des Mittelmeers
Begrüßung der 18. Filmtage des Mittelmeers
"Der kulturelle Unterschied", sagte der amtierende französische Kulturminister Jean-Jacques Aillagon vergangenes Jahr bei der Eröffnung des Filmfestivals in Montpellier "ist ein Grundrecht, das den Respekt für die Kreativität und die Besonderheiten sowie die Originalität eines Landes oder einer Region garantiert." In diesem Sinne bedeutet die Entscheidung, Filme aus dem Mittelmeer zu zeigen, zweierlei: Zum einen möchten wir das kinematographische Interesse für eine Region wecken, die seit langem für ihre ausgezeichneten - ästhetisch wie auch inhaltlich jedoch völlig unterschiedlichen - Filme bekannt ist, in unseren Kinos aber - sieht man einmal vom französischen oder italienischen Kino ab - viel zu kurz kommen. Zum anderen ist es unser Anliegen, tiefergehende, nicht alltägliche Einblicke zu vermitteln in einen heterogenen Raum, dessen Länder und Regionen trotz aller politischer, sozialer und kultureller Unterschiede eine gemeinsame Geschichte und Traditionen haben und eben nicht nur geographisch miteinander verbunden sind.

Die Filme erzählen über Liebe und Politik, Einwanderungsproblemen und Alltagsdramen. Dadurch bilden sie Geschichte und Entwicklung eines Gebietes ab, das sich - wie sein Meer ständig bewegt und immer wieder für Innovationen des modernen Kinos außerhalb des Mainstream sorgt.

Zum 18. Geburtstag passend - endlich volljährig - , zeigen wir Ihnen 18 Filme aus fast allen mediterranen Länder, alle selbstverständlich in Original Fassung und beinahe ausnahmslos zum ersten Mal in Heidelberg zu sehen.

Wir heißen Sie herzlich willkommen im gut geheizten Karlstorkino. Entdecken Sie gemeinsam mit uns im frostigen Januar die Wärme des Mittelmeers. Wir wünschen Ihnen interessante Kinoerfahrungen.
Fr., 16.1. - - Uhr
Algérie, guerre sans image - je sais que tu sais - Algerien, Krieg ohne Bilder - Ich weiß, dass du weißt
Algérie, guerre sans image - je sais que tu sais - Algerien, Krieg ohne Bilder - Ich weiß, dass du weißt
Schweiz/Frankreich/Algerien 2002 | Regie: Mohammed Soudani | 90 min.
Algerien, Land im Ausnahmezustand, zerrissen von einem namenlosen Krieg. Nach dreißig Jahren Abwesenheit kehrt der algerisch-schweizerische Regisseur Mohammed Soudani in seine Heimat zurück, begleitet vom Fotografen Michael von Graffenried. Mit dem Fotoalbum in der Hand konfrontieren Soudani und von Graffenried die abgebildeten Personen mit ihrer Vergangenheit. Diese erinnern sich an dramatische Augenblicke, an persönliche Schicksalsschläge, an die Grausamkeit der Täter. Und sie erzählen von ihren Ängsten und Hoffnungen, von ihrem Leben zwischen Vergangenheit und Zukunft im Algerien der Gegenwart?

Mohammed Soudani (geboren in El-Asnam 1949) lebt seit 1972 in der Schweiz. Er studierte in Paris und in den USA. Arbeitete seit 1987 an mehrere Werbespots und ist als Regisseur und Aufnahmeleiter für TSR und für mehrere Unternehmer tätig. 1997 erhielt er für seinen Film u.a. "Waalo Fendo - oú la terre gèle" ("Waalo Fendo - Wo die Erde gefriert") den schweizer Filmpreis.
Fr., 16.1. - 16.00 UhrSo., 25.1. - 16.00 Uhr
Los lunes al sol - Montags zur Sonne
Los lunes al sol - Montags zur Sonne
Spanien/Frankreich/Italien 2002 | Regie: Fernando León de Aranda | 115 min. | mit Javier Bardem, Luis Tosar, José Angel Egido, Nieve de Medina.
Jeden Montag nehmen Santa und seine Freunde, drei ehemalige Arbeitskollegen, die Fähre in die Stadt. Seit ihre Jobs am Schiffsbau gestrichen wurden, sind sie arbeitslos. Da ist Lino, der glaubt, zu alt zu sein für einen neuen Job. Da ist José, der sich damit abfinden kann, dass seine Frau Ana nun für den Unterhalt alleine aufkommt. Und da ist Santa mit der großen Klappe und dem ebenso großem Herz. Er hat einen Prozess wegen einer kaputten Straßenlampe, die bei einer Demo zu Bruch ging, am Hals und träumt von Australien...

Fernando Leon de Aranda wurde in Madrid 1968 geboren. Seine ersten Filmen, "Sirenas" (1994) und "Familia" (1996), wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Mit "Barrio" (1998) gewann er den Goya Preis 1999 für den besten Regisseur und die beste Inszenierung sowie die «Concha de plata» für den besten Regisseur in San Sebastian. Für "Los lunes al sol" erhielt er 2002 in San Sebastian zahlreiche Auszeichnungen, darunter die «Concha de oro» für den besten Film sowie den Preis der "Fipresci".
Fr., 16.1. - 19.30 UhrSa., 17.1. - 22.00 Uhr
Pame gia ena ouzo? - Trinken wir einen Ouzo?
Pame gia ena ouzo? - Trinken wir einen Ouzo?
Griechenland 2002 | Regie: Kleoni Flessa | 85 min. | mit Despina Kourti, Theodora Tzimou, Dimitra Pantelaki, Theodore Bogiatzis.
Sofia, Eléni, Petros und Alexandros sind vier junge Menschen, Wohnungsnachbarn in einem Mietshaus, die bei einem Ouzo über das Leben und ihre Probleme philosophieren. Sofia, sensibel und noch unerfahren, sucht den für sie richtigen Weg ins Leben. Eléni will Mutterschaft und Beruf vereinbaren und macht genau dieselben Fehler, die sie immer ihrer Mutter vorgeworfen hat. Alexandros ist ein Heranwachsender, der die ersten Erfahrungen mit der Liebe macht, während Petros längst vergangenen Freund- und Liebschaften hinterherläuft.

Kleoni Flessa wurde in Kalamata geboren. Sie studierte Photographie und Kinogeschichte in Florenz sowie Regie in Athen. Sie schuf zwei Kurzfilme, arbeitete zwischen 1982 und 1986 für das Fernsehen und drehte zwischen 1987 und 2001 ungefähr 30 Dokumentarfilme. "Pame gia ena ouzo?" ist ihr erster Spielfilm.
Fr., 16.1. - 22.00 UhrSa., 17.1. - 18.00 UhrMo., 26.1. - 22.00 Uhr
Bell´amico - Ein solch guter Freund
Bell´amico - Ein solch guter Freund
Italien 2003 | Regie: Luca D´Ascanio | 82 min. | mit Luca D´Ascanio, Mariano Bartolomeu, Rosalinda Velentano.
Mariano Bartolomeu, ein Regisseur aus Angola, wohnt vorübergehend bei dem jungen Drehbuchautor Nicola. Tage und Wochen vergehen, aber er geht nicht mehr weg. Im Gegenteil, er mischt sich in das Leben Nicolas ein und nimmt sein Leben auf Video auf. Aus kleinen Missverständnissen entstehen Konflikte, die eine plötzliche Wendung nehmen. Luca D'Ascanio stellt die Schwierigkeiten des Zusammenlebens zwischen zwei unterschiedlichen Kulturen, aber auch die Tiefen zweier extremer Charaktere dar.

Die Karriere Luca D'Ascanios beginnt Anfang der 80er Jahre. Er arbeitet als Drehbruchautor in vielen Filmen von Enrico Caria, Pino Quartullo und Massimo Guglielmi. 1993 dreht er die Episode "Ciao amore" des Films "80 metriquadri", der auf dem Festival von Venedig präsentiert wurde. "Bell'amico" ist sein erster Spielfilm
Fr., 16.1. - 24.00 UhrSo., 18.1. - 22.00 UhrMo., 19.1. - 20.00 Uhr
La veritá, vi prego, sull'amore - Die Wahrheit, bitte, über die Liebe
Italien 2002 | Regie: Francesco Apolloni | 90 min. | mit Elda Alvigini, Francesco Apolloni, Pierfrancesco Favino, Beatrice Fazi, Yari Gugliucci.
Monica liebt Lorenzo, Lorenzo liebt Olga, Olga liebt Luca - Die Hauptfiguren sind alle um die 30, sind kleine Unternehmer, Kellner, Arbeitslose, die sich im Laufe des Tages immer wieder treffen und mit dem Thema Liebe konfrontiert werden. "La veritá, vi prego, sull'amore" ist eine lustige Geschichte, ein außergewöhnlicher Film mit 12 Hauptdarstellern, die sich mit dem Alltagsleben auseinandersetzen müssen, um letztendlich ihren eigenen Weg zur Liebe zu finden. "La verità, vi prego sull'amore" ist die Verfilmung der gleichnamigen Komödie für das Theater, die Apolloni vor ein paar Jahren schrieb und die den Preis Fondi La Pastora gewann.

Francesco Apolloni (geboren 1970) lebt in Rom, ist Regisseur, Schauspieler und schreibt Drehbücher für Kino und Theater. Sein erster Kurzfilm gewann 1998 zwei goldene ?Sacher? auf dem Festival von Nanni Moretti. Sein letzter Film ?Fate come noi? - ?Groß und Stark? (2002) lief auf dem diesjährigen Filmfestival Mannheim-Heidelberg.
Sa., 17.1. - 14.00 UhrSa., 17.1. - 24.00 UhrSo., 18.1. - 16.00 Uhr
Rana's Wedding - Ranas Hochzeit
Rana's Wedding - Ranas Hochzeit
Palästina/ Niederlande 2002 | Regie: Hany Abu-Assad | 90 min. | mit Clara Khoury, Khalifa Natour, Ismael Dabbag.
Rana hat nur zehn Stunden, um ihren zukünftigen Ehemann Khalil im Chaos des besetzten Jerusalem zu finden. Zehn Stunden, um ihre Hochzeit vorzubereiten und ihren Vater davon zu überzeugen, dass Khalil, den sie liebt, der richtige Mann für sie ist. Ihr Vater hat andere Pläne, sie soll mit ihm nach Ägypten gehen und einen Mann von einer vorbereiteten Liste auswählen. Rana muss sich also nicht nur über die eigenen Zweifel und Ängste hinwegsetzen, auch die äußeren Umstände türmen sich zu scheinbar unüberwindlichen Hindernissen und absurden Abenteuern auf?.

1994 gründet er seine eigene Produktionsfirma und produziert mehrere Dokumentarfilme über die Einwanderung für die BBC und für Channel 4. 1992 fängt er an Kurzfilme zu drehen ("Paper house" und "The13th"). Sein erster Spielfilm von 1998, "The Fourteen Chick", eröffnet das Filmfestival der Niederlande. Er dreht den Dokumentarfilm Nazareth 2000 und schreibt die Drehbücher von "In Between two days" und "Rana's Wedding".
Sa., 17.1. - 16.00 UhrSo., 18.1. - 14.00 Uhr
Kedma
Israel 2002 | Regie: Amos Gitai | 100 min. | mit Andrei Kashkar, Yelena Yaralova, Moni Moshonov.
Kedma erzählt die selbst in Israel bislang wenig beachtete Geschichte des Kampfes um die Straße nach Jerusalem während der Vertreibung der Palästinenser und in der Gründungsphase des Staates Israel in den Jahren 1947-48. Die Teilnehmer dieses als Untergrund-Kampfes begonnenen offenen Bürgerkriegs kamen meistens als Holocaust-Flüchtlinge aus Europa und sollten nun einen nicht existierenden Staat erkämpfen mit nichts weiter, als ihrem nackten Leben und einer Waffe in der Hand. Viele starben, ohne dass überhaupt ihr Name bekannt wurde.

Amos Gitai (geboren 1950) begann seine Karriere in den 80er Jahren mit einer Dokumentation über den Libanon-Krieg. Heute ist er einer der produktivsten und renommiertesten Regisseuren in Israel. Nach Kippur und Eden, die wir in unserem Festival zeigten, versucht er mit Kedma den aktuellen Konflikt zu erklären, indem er die Wurzeln analysiert, die zur heutigen Situation geführt haben.
Sa., 17.1. - 20.00 UhrMo., 19.1. - 22.00 UhrMi., 21.1. - 18.00 Uhr
L'ora di religione - Das Lächeln meiner Mutter
Italien 2002 | Regie: Marco Bellocchio | 102 min. | mit Sergio Castellitto, Tony Bertorelli, Jacqueline Lustig, Gigio Alberti, Piera degli Espositi, Maurizio Donadoni.
Ernesto ist ein bekannter Maler, er lebt getrennt von seiner Frau Irene und ist Vater des kleinen Leonardo, den er sehr liebt. Eines Tages erfährt er, dass die Kirche seine Mutter selig sprechen will. Verblüfft, nichts davon gewusst zu haben, befindet er sich nun in Kontrast zu seiner eigenen Einstellung als Künstler und Atheist. Die Erinnerung an die Mutter (an ihr Lächeln) setzt ein Prozess in Gang, durch den die Vergangenheit verarbeitet und die Gegenwart verändert wird.

Marco Bellocchio wurde 1939 in Piacenza geboren. Sein erster Film aus dem Jahre 1965, "I pugni in tasca", wird in Venedig präsentiert. In den 70er Jahren lebt er sein linkes politisches Engagement in Filmen wie "La Cina é vicina" aus. "La Balia" (1999), bei unseren Filmtagen 2000 zu sehen, gewann er den "David" in Donatello und mehrere andere Auszeichnungen.
So., 18.1. - 11.00 UhrFr., 23.1. - 20.00 UhrSa., 24.1. - 22.00 Uhr
Yazgi - Schicksal
Türkei 2001 | Regie: Zeki Demirkubuz | 115 min. | mit Serdar Orcin, Zeynep Tokus, Engin Gunaydin, Demir Karahan.
Musa, der als Buchhalter bei der Zollbehörde arbeitet, glaubt an die Lehre und Absurdität des Lebens. Als passiver Zuschauer betrachtet er sein Leben mit Gleichgültigkeit und weigert sich, dieses aktiv zu bestimmen. Sogar der Tod seiner Mutter nimmt ihn nicht besonders mit. Obwohl er sie liebt, gesteht er, dass ihr Tod ihn glücklich macht. Durch seine passive Einstellung verwickelt ihn sein Schicksal in ein Verbrechen aus Leidenschaft, welches von Leuten geplant wurde, die, anders als Musa, eigentlich ihr Schicksal kontrollieren möchten.

Demirkubuz wurde 1964 in Isparta geboren. Er dreht seine Filme ohne Unterstutzung und ist einer der Pioniere des türkischen Independent-Kinos. Seine Filme("C Blok", 1994; "Die Unschuld", 1997; "Die dritte Seite", 1999; "Das Geständnis", 2001) wurden auf nationalen und internationalen Festivals gezeigt und gewannen mehrere Auszeichnungen.
So., 18.1. - 18.00 UhrDi., 20.1. - 22.00 Uhr
Marie-Jo et ses deux amants - Marie-Jo und ihre zwei Liebhaber
Frankreich 2002 | Regie: Robert Guédiguian | 124 min. | mit Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Gerard Meylan, Julie-Marie Parmentier.
Marie-Jo liebt zwei Männer: ihren Ehemann Daniel, mit dem sie eine kleine Tochter hat und ihren Liebhaber Marco. Dass unter diesen Umständen die heile Fassade der Familie nicht aufrecht zu halten ist und die Idylle langsam in die Tragödie abgleitet, davon handelt der neue Film von Robert Guédiguian. Mit seiner Version einer Dreiecksgeschichte und ihrer Auswirkungen auf die Protagonisten setzt der Regisseur seine Chronik der Menschen im Midi, der Umgebung von Marseille, fort, indem er die christlichen und archaischen Mythen, die unserem gesellschaftlichen Code zugrunde liegen, einer radikal-utopischen Kritik unterzieht.

Geboren in Marseille 1953, dreht Robert Guédiguian seine Filme immer mit den gleichen Schauspielern, dem gleichen Team und in dem gleichen Viertel mit dem Ziel, die Wirklichkeit in ihrer Unmittelbarkeit darzustelen. Seine Vorbilder sind Bertold Brecht und Pier Paolo Pasolini.
So., 18.1. - 20.00 UhrDi., 20.1. - 18.00 UhrMi., 21.1. - 22.00 Uhr
Sjaj u ocima - Liebende Blicke
Sjaj u ocima - Liebende Blicke
Serbien-Montenegro / Großbritannien 2002 | Regie: Srdjan Karanovic | 97 min. | mit Senad Alihodzic, Ivana Bolanca, Jelena Dokic.
Eine Liebesgeschichte über die ethnischen Gräben des Balkankonflikts hinweg. Labud ist vom Bürgerkrieg aus seiner vertrauten Umgebung herausgerissen worden und trifft die hübsche Romana. Dass sie - wie einst Romeo und Julia - zwei verfeindeten Familien angehören, tut ihrer Liebe zunächst keinen Abbruch, bringt jedoch Hindernisse und Schwierigkeiten mit sich, die sie erst überwinden müssen. Die Gespenster der Vergangenheit kehren mal in surrealistischen, mal in komödiantischen Bildern und Ereignissen wieder, bevor sie vor der siegreichen Liebe verblassen. Ein surrealistisches Poem über die Völker des Balkans mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Srdjan Karanovic (geboren 1945 in Belgrad) studierte an der FAMU in Prag. Er arbeitete für das Fernsehen und drehte über 70 Dokumentarfilme. Seine ersten beiden Spielfilme ("Gesellschaftsspiel", "Der Duft von wilden Blumen") wurden in Cannes präsentiert. Er unterrichtet an der Columbia University in New York.
Mo., 19.1. - 18.00 UhrMi., 21.1. - 20.00 UhrDo., 22.1. - 16.00 Uhr
Raja l´Africaine - Raja, die Afrikanerin
Marokko/Frankreich 2002 | Regie: Jacques Doillon | 112 min. | mit Pascal Greggory, Najat Benssallem, Ilham Abdelwahad.
Die junge Prostituierte Raja und der ältere Franzose Frédéric, der sie als Haushälterin anstellt, verlieben sich ineinander. Sie können sich kaum verständigen, weil jeder von der Sprache des anderen nur einzelne Worte kennt. Die Liebe scheitert. Aber nicht so sehr an diesem Sprachproblem, sondern daran, dass ihre Umgebung und irgendwann auch sie selbst in erster Linie die geschäftlichen Aspekte dieser Verbindung sehen?

Jacques Doillon wird 1944 in Paris geboren. Seine ersten Schritten zum Film machte er als Regieassistent bei Robbe-Grillet und Eddie Matalon. Er wird der Schule der "Nouveau naturel" zugerechnet, die alltäglichen Geschichten oft mit Laiendarsteller erzählt. Fast immer schreibt er das Drehbuch zu seinen Filmen selbst.

Di., 20.1. - 20.00 UhrFr., 23.1. - 18.00 UhrSa., 24.1. - 16.00 Uhr
August - a moment before the Eruption - August- Ein Augenblick vor dem Ausbruch
Israel/Frankreich 2002 | Regie: Avi Mograbi | 72 min. | mit Avi Mograbi, Adi Ezroni, Meital Dohan, Tchelet Semel.
"August" ist halb Dokumentar-, halb Spielfilm und beschreibt einen Monat im Leben des Regisseurs und seiner Frau. Der Monat August ist für ihn Metapher für alles Verabscheuungswürdige in Israel, für seine Frau hingegen repräsentiert dieser Monat den Optimismus. Er verliert die Kontrolle über das, was seine Kamera aufnimmt und ist nicht in der Lage, die geplanten Szenen fertig zu stellen. Zur gleichen Zeit wird seine Frau von einem Produzenten festgehalten, für den er einen Film über das Massaker in der Höhle von Machpela bei Hebron drehen sollte. Alle drei Charaktere - der Regisseur, seine Frau und der Produzent - werden von einer Person gespielt: Avi Mograbi.

Mit "August" gelingt Avi Mograbi, geboren 1956 in Israel, ein Porträt des Landes, das nicht das Politische, sondern das Menschliche eines Landes darstellt, in dem jeder Mensch einen Feind hat, ein Porträt des kontinuierlichen Ärgers, Bitterkeit und Verdächtigungen, denen man dort ständig ausgesetzt ist.
Do., 22.1. - 18.00 UhrSa., 24.1. - 24.00 UhrSo., 25.1. - 14.00 Uhr
Le soleil assassiné - Die ermordete Sonne
Le soleil assassiné - Die ermordete Sonne
Frankreich 2002 | Regie: Abdelkrim Bahloul | 83 min. | mit Charles Berling, Mehdi Dehbi, Ouassini Embarek.
Der Dichter und Journalist Jean Sénac, ein Franzose, der sich nach der Unabhängigkeit 1962 entschieden hat, in Algerien zu bleiben, wird von der Geheimpolizei des neuen Staates überwacht. Seine Radiosendungen sind bei den jungen HörerInnen beliebt. Als ein Theaterstück von zwei jungen Autoren auf einem nationalen Festival zunächst prämiert wird, der Preis aber dann unter dem Vorwand, das Stück sei auf Französisch aufgeführt worden, aberkannt wird, solidarisiert er sich mit den jungen Autoren im Kampf um ihre Anerkennung. Sie werden seine Freunde und unterstützen wiederum ihn in seinem Einsatz um Meinungsfreiheit und um eine eigenständige algerische Kultur. Sénac wird in einer Nacht im August 1973 erschossen, einer der beiden wird beschuldigt, der Täter zu sein.

Geboren 1950 in Rebahia (Algerien). Nach seinem Studium an der IDHEC von 1972 bis 1975, arbeitet er erst als Kameramann und dann alsRegieassistent. Er dreht zwei Kurzfilme ("La cellule", 1975; "La cible", 1978) und danach vier Spielfilme ("Le thé à la menthe", 1984; "Un vampire au paradis", 1991; "Les Soeurs de Hamlet", 1996; "La nuit du destin", 1997).

Do., 22.1. - 20.00 UhrFr., 23.1. - 22.00 UhrSa., 24.1. - 18.00 Uhr
Vai e vem - Er kommt und geht
Portugal/Frankreich 2003 | Regie: Joao César Monteiro | 179 min. | mit Joao César Monteiro, Rita Pereira Marques, Joaquina Chcau, Manuela de Freitas.
Joao Vuvu lebt als alleinstehender Witwer in einem alten Haus in Lissabon. Sein Sohn ist im Gefängnis wegen einem bewaffneten Raubüberfall. Als er entlassen wird, bringt er das Leben seines Vaters aus dem Gleichgewicht, was für beide fatale Folgen hat.

Monteiro wurde 1939 in Figueira da Foz geboren. Er begann seine Karriere 1975 und erreicht schnell den Ruf als experimenteller, schizophrener Künstler. Heutzutage ist er als einer der großen Namen des portugiesischen Kinos zu bezeichnen. Er starb am 03.02.2003 in Lissabon, sein Werk wurde in Cannes außerhalb des Wettbewerbers präsentiert.
Do., 22.1. - 22.00 UhrSo., 25.1. - 11.00 Uhr
Occident - Westen
Rumänien 2002 | Regie: Christian Mungiu | 100 min. | mit Anca Androne, oca Bloos, Alexandru Papadopol, Tania Popa.
Das Leben hat nicht viel anzubieten in Rumänien, die meisten möchten nur das Land verlassen. Auf der Suche nach Inspiration besuchen Luci und seine Freundin Sorina besuchen das Grab von Sorinas Vater, als sich Luci an einer Flasche Luci. Der Franzose Jérome bringt sie ins Krankenhaus. Für Sorina wird er die einzige Hoffnung einer Verbesserung ihres Lebens. Während Luci versucht, sie wieder für sich zu gewinnen, lernt er Mihaela kennen.

Cristian Mungiu ist 1968 in Iasi geboren. Zwischen 1994 und 1998 arbeitete bei über 15 Spielfilme. Als freier Journalist veröffentlicht er Kurzgeschichte. Er drehte mehrere Kurzfilme und schrieb das Drehbuch für "Tina and her Mother" und "For City Ends". "Occident" ist sein erster Spielfilm.
Fr., 23.1. - 16.00 UhrSo., 25.1. - 18.00 Uhr
Volveras - Du wirst zurückkommen
Spanien 2002 | Regie: Antonio Chavarrías Ocaña | 100 min. | mit Tristán Ulloa Unax Ugalde, Elizabeth Cervantes.
Ignacio und Carlos sind Brüder, die sich seit Jahren nicht mehr gesehen haben. Durch Zufall kreuzen sich eines Abends ihre Lebenswege. Carlos steckt in Schwierigkeiten: Er hat beim Spiel eine große Summe Geld verloren und seine Freundin hat ihn gerade aus der Wohnung geworfen. Ignacio will ihm helfen, aber es bleibt nur wenig Zeit, denn in fünf Tagen geht sein Flug nach Los Angeles, wo er Architektur studieren wird. Fünf Tage, in denen die beiden ihre familiäre Beziehung auf die Probe stellen und erneuern können. Für Ignacio mehr als eine Bewährungsprobe, denn die Welt seines Bruders ist voller Gefahren und unerwarteter Bedrohungen, denen Ignacio sich stellen muss.

Antonio Chavarrías Ocaña, geboren in Barcelona 1956, drehte verschiedene Kurzfilme wie "La cena" (1975) und "Paisaje sin árbol" (1978) und mehrere Spielfilme: "Manila" (1991), "El hundimiento del Titanic" (1992), "Susanna" (1995). 1996 drehte er mit "Un caso para dos" und "Cróniques de la veritat oculta" auch zwei erfolgreiche Fernsehfilme.
Fr., 23.1. - 24.00 UhrSa., 24.1. - 20.00 UhrSo., 25.1. - 22.00 Uhr
Uzak - Weit weg
Uzak - Weit weg
Türkei 2002 | Regie: Nuri Bilge Ceylan | 110 min. | mit Muzaffer Özdemir, Mehmet Emin Toprak, Zuhal Gencer Erkaya.
Ein freier Fotograf in Istanbul sieht sich mit den Trümmern seiner Existenz konfrontiert. Die zunehmende Entfremdung von seiner ehemaligen Freundin, die ihn verlassen hat, der Besuch eines jungen Vetters aus seinem Dorf, der nach Istanbul kommt, um Arbeit zu suchen und das Scheitern eines lange geplanten Filmprojektes treiben ihn in eine Stimmung der Trauer und Isolation, die von Bildern der in Eis und Schnee erstarrten Stadt adäquat wiedergegeben wird.

Ceylan wurde in Istanbul 1959 geboren. Seinen ersten Spielfilm Kasaba drehte er 1998; sein zweiter Film "Bedrängnis im Mai " (1999) lief in den deutschen Kinos. "Uzak " gewann in Cannes den Darstellungspreis für die beiden Hauptfiguren und in Montpellier den Preis als bester Film.
Sa., 24.1. - 14.00 UhrSo., 25.1. - 20.00 Uhr
Uccelacci e uccellini - Große Vögel, kleine Vögel
Uccelacci e uccellini - Große Vögel, kleine Vögel
Italien 1966 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 88 min. | mit Totó, Ninetto Davoli, Femi Benussi, Umberto Bevilacqua,Renato Capogna, Alfredo Leggi | deutsche Fassung.
Ein alter, etwas kauzig wirkender Mann und dessen jugendlich schwärmerischer Sohn wandern durch ein Italien der frühen sechziger Jahre, das mit der Gewalt des Betons modern werden will. Sie sind beide zwei Unangepasste. Eines Tages treffen sie einen Raben, bekanntlich ein sehr kluger Vogel. Dieser Rabe jedoch kann nicht nur sprechen, mit ihm kann man sogar diskutieren: über die Bestimmung des Menschen, die Analogien zwischen Marx und Christus, dem Verhältnis von Natur und Geschichte. Anschließend spiegelt Pasolini diese Geschichte mit einer Episode aus dem Mittelalter zur Zeit der Gründung des Franziskanerordens. Zwei Wandermönche versuchen die Sprache der Vögel zu verstehen. "Grosse Vögel, kleine Vögel" gilt unter Pasolini-Liebhabern als einer seiner poetischsten Filme, so ästhetisch wie intelligent.
Mo., 26.1. - 20.00 UhrDi., 27.1. - 20.00 UhrMi., 28.1. - 20.00 Uhr
Derrida
Derrida
USA 2002 | Regie: Kirby Dick, Amy Ziering Kofman | englisches und französisches Original mit deutschen Untertiteln.
In den 1980 Jahren war es für Studierende an der philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg noch äußerst schwierig, über diesen "Nicht-Philosophen" (O-Ton eines damaligen Ordinarius) sich prüfen zu lassen. Das hat sich hoffentlich geändert. Der Autor zahlreicher Werke - von "Die Schrift und die Differenz" bis hin zu "Gesetzeskraft" - ist endlich auch für Heidelberger Verhältnisse intellektuell zu gewichtig, um ignoriert zu werden, wofür ja auch die "Gadamer Professur" spricht. Dementsprechend stieß sein letzter Besuch hier auf große Resonanz. Dieser Film über Derrida nun, schlicht "Derrida" genannt, ist nicht zu verwechseln mit der französischen Produktion "D'ailleurs Derrida" von Safaa Fathy, die schon bei uns gezeigt wurde. In diesem Film haben die Regisseure über fünf Jahre hinweg gearbeitet, Derrida bei seiner Denkarbeit begleitet und ihn auch privat sowohl in New York als auch in Paris besucht. Ergebnis ist ein vielfältiges Porträt, dass einem die Bedeutung Derridas für das Selbstverständnis unserer Zeit klar verdeutlicht.
Do., 29.1. - 20.00 UhrFr., 30.1. - 20.00 UhrSo., 1.2. - 22.00 UhrMo., 2.2. - 20.00 UhrDi., 3.2. - 20.00 Uhr
Falcons - Islandfalken
Falcons - Islandfalken
Deutschland/Frankreich/Großbritannien/Norwegen/Island 2002 | Regie: Friðrik Thór Friðriksson | 95 min. | mit Keith Carradine, Rafi Guessous, Margrét Vilhálmsdóttir, Ingvar Eggert Sigurðssons | englisches und isländisches Original mit deutschen Untertiteln.
Simon will seinem verpfuschten Leben eine Wende geben. Darum reist er zurück aus den USA nach Island, der Heimat seiner Mutter. Dort trifft er Dúa, eine junge Künstlerin, von der Simon glaubt, sie könnte seine verschwundene Tochter sein. Als Simon Dúa in einem Konflikt mit der Polizei verteidigt, kommen die beiden einander näher und fliehen gemeinsam nach Hamburg. Sie haben einen der begehrten isländischen Falken bei sich. Simon will ihn an reiche Araber verkaufen, aber Dúa hat ganz andere Pläne. Friðrik Thór Friðriksson wurde dem europäischen Filmpublikum mit "Children of Nature" bekannt. Auch mit seinem neuesten Film beweist er wieder seinen Sinn für cineastische Schönheit, die von der Schönheit der isländischen Landschaft und deren dramatischen Dimensionen bestimmt ist.
Do., 29.1. - 22.00 UhrSa., 31.1. - 20.00 UhrSo., 1.2. - 20.00 UhrMo., 2.2. - 22.00 UhrDi., 3.2. - 22.00 UhrMi., 4.2. - 19.00 Uhr
Edipo Re - Edipo Re - Bett der Gewalt
Edipo Re - Edipo Re - Bett der Gewalt
Italien 1967 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 110 min. | mit Franco Citti, Silvana Mangano, Alida Valli, Julian Beck | deutsche Fassung.
Die Handlung der Tragödie verlegt Pasolini in eine archaische Wüstenlandschaft. Er verzichtet auf jedes direkte Zitat aus dem Text von Sophokles, sondern erzählt die Sage lediglich nach. Davon wie Ödipus als Findelkind aufwächst, wie er, ohne es zu wissen, seinen Vater erschlägt, wie er König von Theben wird, weil er die Stadt von der Sphinx befreit, wie er seine eigene Mutter heiratet und wie er sein Verhängnis entdeckt. Kühn schlägt Pasolini dabei den Bogen von der Antike zur modernen Industriegesellschaft. Wohl kaum ist in der Filmgeschichte ein antiker Stoff faszinierender interpretiert worden.
Do., 5.2. - 19.30 UhrFr., 6.2. - 19.30 UhrSa., 7.2. - 20.00 UhrSo., 8.2. - 20.00 Uhr
The big one - der große Macher
The big one - der große Macher
USA/Großbritannien 1997 | Regie: Michael Moore | 94 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
"The big one" zeigt Michael Moore, bevor er zur Kultfigur wurde, ein einfaches intelligentes Beispiel für einen anderen, kritischen Amerikaner. Michael Moore darf dabei tun, was er am besten kann, Menschen interviewen, Menschen, die etwas zu sagen haben, aber bisher noch keine Chance dazu gehabt haben, und Menschen, die etwas sagen könnten, aber es nicht wollen, weil sie lieber verschweigen als aussprechen. Thema sind die Konzentrationsprozesse in der amerikanischen Wirtschaft, die zur Ausbeutung der Arbeiter führen. Anlass für Michael Moores Interviews ist seine Lese- und Gesprächs-Tour anlässlich der Präsentation seines Buchs "Downsize this". Die leichte Videokamera hatte er dabei stets griffbereit. Er berichtet darüber, wie es dem Süßwarenhersteller Payday gelingt, Arbeitskräfte zu entlassen, weil sie zu produktiv sind oder er interviewt einen kalifornischen Häftling, dessen Aufgabe es ist, den Telefonservice der Fluggesellschaft TWA zu betreuen. Zuletzt gelingt ihm ein Interview mit einem der "größten" organisierten Kriminellen Amerikas, Phil Knight von Nike.
Sa., 7.2. - 22.00 UhrMo., 9.2. - 19.30 UhrDi., 10.2. - 19.30 UhrMi., 11.2. - 19.30 Uhr
Zapatistas - crónica de una rebelión
Zapatistas - crónica de una rebelión
Mexiko 2003 | Regie: Victor Mariña und Mario Viveros | 120 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mexiko, 1. Januar 1994: Das Freihandelsabkommen NAFTA tritt in Kraft, Mexiko wird damit zum Billiglohnland für die US-amerikanischen Konzerne.
Zeitgleich besetzt die EZLN (Ejército Zapatista de Liberación Nacional - Zapatistische Armee der nationalen Befreiung) Städte im Süden Mexikos. Sie ist der bewaffnete Teil der indigenen zapatistischen Bewegung in der Region Chiapas, die für die Rechte der indigenen Bevölkerung und gegen die neoliberale Ausbeutung kämpft. Im August 2003 wird dort eine Autonomieregierung ausgerufen.
Der Film ist eine Chronik der vergangenen zehn Jahre: eine Region zwischen paramilitärischen Übergriffen und der breiten zivilgesellschaftlichen Mobilisierung durch die Zapatisten. Exklusive Interviews mit Subcomandante Marcos und Mitgliedern der Regierung zeigen die schwierigen Bedingungen, unter denen sich die Autonomiegebiete gegen die Armee behaupten müssen.

Gast: Andrea Jung (Universität Frankfurt am Main)

Do., 12.2. - 19.30 Uhr
Attac Rhein-Neckar und Medienforum Heidelberg e.V. präsentieren: Die Globale 03
Attac Rhein-Neckar und Medienforum Heidelberg e.V. präsentieren: Die Globale 03
In Berlin hat ein Globale03 Team aus attac-AktivistInnen, Kinobetreibern, Stipendiaten der Hans-Böckler-Stiftung und Cineasten in sechsmonatiger Arbeit ein Programm zusammengestellt (www.globale03.de), das die Widersprüche der Globalisierung zeigt. Die Kameras sind dabei mitten im Geschehen und lenken den Blick auf eine Welt, in der immer mehr Lebensbereiche von Profit-Logik und Ausbeutung dominiert werden. Die filmischen Formen sind dabei höchst vielfältig, sie reichen von der Selbstdokumentation, über das Porträt weltweiter Protestbewegungen bis hin zu abendfüllenden Dokumentationen. Gemeinsam mit Attac Rhein-Neckar haben wir eine große Auswahl des Berliner Programms zu uns nach Heidelberg geholt. Dann wird auch in unserem Kino ein Raum kritischer Öffentlichkeit besetzt, und unser Kino bricht in die Realität ein. Be more than a spectator. Eine andere Welt ist möglich.

Für unsere Globale-Woche bieten wir auch eine Dauerkarte für 30 Euro (erm.: 25 Euro) an.
Karten für alle Veranstaltungen der Globale erhalten Sie ab Donnerstag, 12. Februar, 17 Uhr im Karlstorkino.
Bitte beachten Sie, daß während der Globale KEINE KARTEN-RESERVIERUNGEN möglich sind!
Do., 12.2. - 19.30 Uhr
The Revolution Will Not Be Televised
The Revolution Will Not Be Televised
Irland 2002 | Regie: Kim Bartly und Donnacha Ó Briain | 74 min. | span. & engl. Original mit englischen Untertiteln.
Venezuela 2002 - Präsident Chavez regiert seit vier Jahren und verspricht mehr Demokratie, mehr Bildung, eine Landreform und die Umverteilung der Gewinne des viertgrößten Ölexporteurs der Welt zugunsten der armen Bevölkerung. Aber er hat starke Gegner in der Wirtschaftselite und so kommt es am 11. April 2002 zum Putsch. Chavez wird verschleppt, der Kampf um die Macht entbrennt. Durch einen Zufall ist das Filmteam genau zu diesem Zeitpunkt im belagerten Präsidentenpalast und dokumentiert die dramatischen Ereignisse der folgenden Stunden und Tage. Der vielfach ausgezeichnete Film stellt mit seiner "Heldenerzählung" auch die Frage nach der Objektivität der Kamera: Welche Wirklichkeit bildet sie ab?

Do., 12.2. - 22.00 Uhr
Brandzeichen - Momente einer Rebellion
Brandzeichen - Momente einer Rebellion
Deutschland 2003 | Regie: Susanne Dzeik, Kirsten Wagenschein (ak kraak) | 80 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Einfühlsam, kraftvoll und aus nächster Nähe dokumentieren die beiden Berliner Filmemacherinnen die dramatischen Momente der argentinischen Rebellion Anfang 2002. Für zwei Monate tauchen sie mit ihren Kameras ein in den Strudel aus Massenprotesten, Fabrikbesetzungen und brutaler Polizeigewalt. Herausgekommen ist eine packende Polit-Collage, die mehr ist als eine Momentaufnahme. Während viele europäische Medien vor allem über die verängstigte Mittelklasse und ihre Kochtopf-Aktionen in Argentinien berichteten, sehen die beiden Regisseurinnen genauer hin: Sie zeigen Menschen bei ihrem täglichen Kampf um Respekt, Würde und das Überleben. Die Arbeitslosenbewegung der Piqueteros hat eindringliche Zeichen gesetzt - Brandzeichen. Die Musik zum Film stammt von Martin Iannaccone. Der in Buenos Aires geborene und in Berlin lebende Musiker und Komponist kommentiert die Bilder mit leidenschaftlichem Elektro-Tango.

Fr., 13.2. - 18.00 Uhr
Mate, Ton und Produktion. Zanon - eine Fabrik unter Arbeiterkontrolle
Mate, Ton und Produktion. Zanon - eine Fabrik unter Arbeiterkontrolle
Argentinien/Deutschland 2003 | Regie: Susanne Dzeik, Kirsten Wagenschein (ak kraak) | 50 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der neueste Film der beiden Berliner Filmemacherinnen zeigt beeindruckende Bilder aus einer besetzten Keramikfabrik in der argentinischen Provinz Neuquén. Seit zwei Jahren gilt sie als Symbol der neuen sozialen Bewegungen in Argentinien: Die Fabrik Ceramico Zanon ist im Rahmen der Wirtschaftskrise in Argentinien von Arbeitern besetzt worden und verwaltet sich als Basiskollektiv seitdem selbst. Bisherige Versuche, sie zu räumen, sind gescheitert. Landesweit haben Arbeiter über 160 leerstehende Betriebe und Fabriken übernommen, nachdem sich die alten Besitzer aus dem Staub gemacht hatten. Vom alltäglichen Kampf, Hoffnungen und politischen Konsequenzen berichten die beiden Regisseurinnen zwischen Matetee und der Produktion von Keramikfliesen.

Gast: Wolf-Rüdiger Branscheid (attac Rhein-Neckar)

Dieser Film läuft zusammen mit "Jenseits der Schnellstraße".
Fr., 13.2. - 20.00 Uhr
Jenseits der Schnellstraße
Jenseits der Schnellstraße
Deutschland 2003 | Regie: Cornelia Siebeck, Eva Völpel u.Michael Zimmer (ak kraak) | 30 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im März 2001 trat der Plan-Puebla-Panamá (PPP) in Kraft, ein Entwicklungsprogramm für Mittelamerika. Der Plan möchte die mehrheitlich von Indígenas bewohnten Regionen Südmexikos für den Weltmarkt fit machen. Drei Projekte zeigen beispielhaft wie zugunsten transnationaler Unternehmen die Interessen der Bevölkerung auf der Strecke bleiben - aber auch, dass sich inzwischen massiver Widerstand gegen den PPP regt.

Dieser Film läuft zusammen mit "Mate, Ton und Produktion".
Fr., 13.2. - 20.00 Uhr
Schöpfer der Einkaufswelten
Schöpfer der Einkaufswelten
Deutschland 2001 | Regie: Harun Farocki | 72 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Das Auge im Fadenkreuz: eine Maschine analysiert die Wahrnehmung des menschlichen Organs in einer Shopping Mall. In Harun Farockis Film wird das Bild zur Metapher für den Trend, aus natürlichen menschlichen Verhaltensweisen Kapital zu schlagen. Subtilster Mittel bedienen sich die "Schöpfer der Einkaufswelten", um das große Ziel zu erreichen: mehr verkaufen. Eine ganze Armada von Wissenschaftlern, Beratern und Architekten macht sich Gedanken, wie die Shopping-Mall angelegt wird, wo die Bildbände im Laden stehen oder wie das Toastbrot gestapelt wird - eine manchmal lächerlich-komische, manchmal orwellesk anmutende Angelegenheit.

Sa., 14.2. - 14.00 Uhr
Ressources humaines
Ressources humaines
Frankreich 1999 | Regie: Laurent Cantet | 103 min. | mit Jalil Lespert, Jean-Claude Vallot, Chantal Barre, Véronique de Pandelaère | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Fabrik und eine Familie in irgendeiner französischen Kleinstadt. Der Vater steht schon seit Jahrzehnten als einfacher Arbeiter an der Stanzmaschine, der Sohn tritt in der Fabrik gerade seine Stelle als Trainee im Personalbereich an. Er trägt den obligatorischen Anzug, sein Vater den Blaumann.
Die äußeren Zeichen machen die Unterschiede zwischen den Generationen deutlich, doch hier wird keine sentimentale oder klischeebesetzte Geschichte erzählt. Vielmehr wird die Rückkehr des Sohnes in die Heimatstadt für ihn zu einer existenziellen Erfahrung zwischen hinterhältiger Unternehmensleitung, kämpferischer Gewerkschaft und familiären Konflikten.
Mitreißend erzählt der Film von der Sehnsucht, das richtige Leben im falschen zu finden. Der preisgekrönte Film verzichtet mit Ausnahme von Hauptdarsteller Jalil Lespert auf Schauspielprofis und lässt dafür arbeitslose Arbeiter auftreten. Diese authentische Stimmung macht den Film noch stärker."Ein subtiler und fesselnder Beitrag über die dunklen Seiten der Globalisierung," urteilte der film-dienst.

Sa., 14.2. - 16.00 UhrSo., 15.2. - 11.00 UhrMi., 18.2. - 19.30 Uhr
Eine Welt zu erfinden
Eine Welt zu erfinden
Deutschland 2002 | Regie: Florian Schneider | 40 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
WTO-Bashing war noch nie so unterhaltsam wie mit den Yes Men. Die Mitglieder dieser skurrilen Spaßguerilla lassen sich als vermeintliche Experten als Referenten für Tagungen anheuern und verschaukeln mit absurden Vorträgen und Performances die versammelte Wirtschaftselite.
Ein Vorschlag zum Beispiel: Der Hunger in der Welt sollte mit McDonald`s-Hamburgern bekämpft werden, die aus dem Müll westlicher Wohlstandsgesellschaften hergestellt werden.

Dieser Film läuft zusammen mit "Wiedergeburt des Liberalismus".
Sa., 14.2. - 18.00 Uhr
Wiedergeburt des Liberalismus
Wiedergeburt des Liberalismus
Frankreich 1999 | Regie: Jean Druon | 60 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Nach der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren war der Liberalismus diskreditiert. Erst mit den so genannten "Chicago boys" um Milton Friedman begann 40 Jahre später seine Wiedergeburt - der Neoliberalismus, der zunächst in Margaret Thatcher seine prominenteste politische Förderin in Europa fand.
In keinem der europäischen Staaten kam es je zu einer öffentlichen Debatte über den Liberalismus als solchen. Somit wurden eventuelle Alternativen von vornherein ausgeschlossen. Auch anerkannt hervorragend funktionierende öffentliche Dienste wurden geopfert und müssen sich nun auf einem "freien" Markt gewinnorientierten Konkurrenten stellen.
Am Beispiel der Privatisierung der einst öffentlichen Telekommunikation zeichnet der Dokumentarfilmer Jean Druon den rasanten Siegeszug der Ideologie, ihre kompromisslose Übernahme durch die Politik und ihre Auswirkungen nach.

Dieser Film läuft zusammen mit "Eine Welt zu erfinden".
Sa., 14.2. - 18.00 Uhr
IWF - Die Macht der Kredite
IWF - Die Macht der Kredite
Frankreich 1999 | Regie: Pascal Vasselin | 85 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Pascal Vasselin begleitete 1999 den damaligen IWF-Chef Michel Camdessus zu seinen Verhandlungen mit den Regierungen der Länder, die sich um Kredite des Währungsfonds bemühen. Ein spannender Einblick in die Mechanismen dieser Institution: faktisch erreicht der IWF eine Kontrolle der Innenpolitik der "geförderten" Staaten, die ihre wirtschaftlichen Bemühungen im Sinne der reichen Industrie-Nationen umstrukturieren müssen. Ganz gleich, ob es sich um Nigeria, Russland, Nicaragua oder Honduras handelt, die Bedingungen, die Camdessus vorgibt, sind immer die selben.
Hinter der jovialen Fassade des "Mannes mit dem Scheckbuch" verbirgt sich die monetaristische Ideologie eines Systems, das einen weltweit freien Warenverkehr für die Großkonzerne als Fortschritt für arme Länder verkauft.

Sa., 14.2. - 20.00 Uhr
The Secrets of Silicon Valley
The Secrets of Silicon Valley
USA 2001 | Regie: Alan Snitow, Deborah Kaufmann | 60 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Es war einmal die New Economy.... die Zeit scheint längst vergangen als geblendet von "revolutionären Technologien" und in schwindelnde Höhen steigenden Aktienkursen Wirtschaftsexperten von einem Zeitalter ohne Konjunkturzyklen schwärmten. Der Börsencrash von 2001 erzeugte Katerstimmung unter den "immateriellen" Arbeitern in vollklimatisierten Büros, ohne dass die Prämissen der "goldenen 90er" ernsthaft auf die Probe gestellt wurden.
Alan Snitows Dokumentation folgt Raj Jayadev, einem jungen indoamerikanischen Arbeiter, bei seiner unterbezahlten Tätigkeit in Computerfabriken im Silicon Valley. Für ihn trug der Kaiser "neue Informationstechnologie" noch nie glänzende Kleider, sondern lief schon immer splitternackt herum. Vergiftet von den toxischen Chemikalien in einer Druckerfabrik und um den verdienten Lohn betrogen, entschließt er sich mit anderen ArbeiterInnen gegen die Ausbeutung der unsicher Beschäftigten zu kämpfen.
Die Welt der kreativen Symbol-Manipulateure in ihren Büros und mit Aktienoptionen ist für die ArbeiterInnen, deren Körper wie zu Zeiten des Manchester-Kapitalismus verbraucht werden, sehr fern.
Die IT-Industrie, die sich gern als progressiv und weltoffen inszeniert, erweist sich als strikt anti-gewerkschaftlich und enthält den ArbeiterInnen fundamentale Rechte vor.

Dieser Film läuft zusammen mit "The Yes Men".
So., 15.2. - 14.00 Uhr
The Yes Men
The Yes Men
USA 2000 | Regie: The Yes Men | 30 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
WTO-Bashing war noch nie so unterhaltsam wie mit den Yes Men. Die Mitglieder dieser skurrilen Spaßguerilla lassen sich als vermeintliche Experten als Referenten für Tagungen anheuern und verschaukeln mit absurden Vorträgen und Performances die versammelte Wirtschaftselite.
Ein Vorschlag zum Beispiel: Der Hunger in der Welt sollte mit McDonald`s-Hamburgern bekämpft werden, die aus dem Müll westlicher Wohlstandsgesellschaften hergestellt werden.

Dieser Film läuft zusammen mit "The Secrets of Silicon Valley".
So., 15.2. - 14.00 Uhr
genua G8-Gipfel 2001
genua G8-Gipfel 2001
Deutschland 2001 | Regie: KanalB | 30 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
G8-Gipfel in Genua 2001: 300.000 Demonstranten, prügelnde Polizisten und ein Toter: Carlo Giuliani, 24 Jahre alt. Das Genua-Tagebuch des alternativen Videokollektivs kanalB dokumentiert die Ereignisse des Gipfels, lässt Protestierende zu Wort kommen, ihre Ziele und Motive erklären und rekonstruiert, wie die Gewalt eskaliert und ihren Höhepunkt mit dem Tod von Carlo Giuliani findet.

Dieser Film läuft zusammen mit "Carlo Giuliani, ragazzo".
So., 15.2. - 16.00 Uhr
Carlo Giuliani, Ragazzo
Italien 2002 | Regie: Francesca Comencini | 60 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Carlo Giuliani wurde am 20. Juli 2001 bei den Ausschreitungen während des Gipfeltreffens der G8-Staaten in Genua von italienischen Polizeikräften erschossen. In dieser Dokumentation erzählt Carlos Mutter Heidi Gaggio Giuliani von den letzten Stunden ihres Sohnes. Die Filmemacherin Francesca Comencini rekonstruiert den Tod des Globalisierungsgegners und Pazifisten. Ihre aufwendige Recherche kommt zu dem Ergebnis, dass die offizielle Version "Notwehr" nicht zutreffend ist. Der Film wurde schon vor seiner Fertigstellung in Italien verboten und letztes Jahr bei den Filmfestspielen in Cannes uraufgeführt.

Dieser Film läuft zusammen mit "genua G8-Gipfel 2001".
So., 15.2. - 16.00 Uhr
Deportation Class
Deportation Class
Deutschland 2002 | Regie: Kirsten Esch | 30 min.
Die Lufthansa fliegt als zentraler "Dienstleister" der deutschen Abschiebepolitik jedes Jahr mehr als 10.000 Menschen außer Landes. Durch die gewaltsame Abschiebung wurden schon zwei Menschen getötet.
Die Kampagne "Deportation Class" kämpft mit ungewöhnlichen Mitteln gegen die unmenschliche Abschiebepraxis und trifft das Unternehmen an einer verwundbaren Stelle: der Corporate Identity.
So tauchen bei Aktionärsversammlungen und Reisemessen täuschend echte Lufthansa-Mitarbeiter auf und weisen freundlich auf die "Deportation Class" hin.

Dieser Film läuft zusammen mit "Tarifa Traffic".
So., 15.2. - 18.00 Uhr
Tarifa Traffic
Tarifa Traffic
Deutschland 2003 | Regie: Joakim Demmer | 60 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Strand im Süden Spaniens an der Straße von Gibraltar ist ein europäisches Grab, sagt eine Frau im Film. Dort wo sich tagsüber Touristen beim Surfen und Sonnenbaden vergnügen, ist manchmal nur Stunden vorher ein Mensch gestorben. Zahllose Flüchtlinge versuchen jedes Jahr mit simplen Schlauchbooten die Meerenge zwischen Marokko und Spanien zu überqueren - eine mörderische Passage, die viele nicht überleben.
Regisseur Joakim Demmer beschreibt, wie das Sterben im Surferparadies fast schon Routine geworden ist. Ein stiller Film über die große Tragödie an den Außenmauern der Festung Europa.

Dieser Film läuft zusammen mit "Deportation Class".
So., 15.2. - 18.00 Uhr
Medicina de todos
Medicina de todos
Deutschland 2002 | Regie: Katja Reusch, Ulrich Selle | 40 min. | deutsche Fassung.
In einem kleinen, von der Regierung vergessenen Dorf im mexikanischen Urwald organisieren sich die Einwohner ihr Gesundheitssystem selbst, denn die ungewöhnliche Pflanzenvielfalt der Region birgt wahre Schätze an Heilkräutern. "Biopiraten", von Pharmakonzernen entsendete Kundschafter, versuchen die Geheimnisse auszuspionieren und für das Patentieren zu verwerten.

Dieser Film läuft zusammen mit "Tote Ernte. Der Krieg ums Saatgut".
So., 15.2. - 20.00 Uhr
Tote Ernte. Der Krieg ums Saatgut
Tote Ernte. Der Krieg ums Saatgut
Deutschland 2001 | Regie: Kai Krüger und Bertram Verhaag | 45 min.
Percy Schmeiser ist der kanadische José Bové: unerschrocken kämpft er gegen scheinbar übermächtige Konzerne. So hat ihn der Chemie- und Saatgutkonzern Monsanto in einem haarsträubenden Prozess auf Patentverletzung angeklagt. Ihr patentgeschützter genmanipulierter Raps hat sich durch Wind und Vögel "unerlaubt" auf die Felder des Bauern verbreitet und wächst dort munter weiter. Auch die bayerischen Bauern nehmen den Kampf gegen den Global Player auf: denn Monsanto ist überall.

Dieser Film läuft zusammen mit "Medicina de todos".
So., 15.2. - 20.00 Uhr
Behind the Labels
USA 2001 | Regie: Tia Lessin (labormov[i]e 0.3) | 45 min. | englische Originalfassung.
Gelockt von falschen Versprechungen und getrieben von Verzweiflung, zahlen Tausende von chinesischen und philippinischen Frauen große Summen, um in den Textilfabriken der Pazifikinsel Saipan zu arbeiten. Hier befindet sich das einzige Stück US-Territorium, dass nicht den Gesetzen über Mindestlohn und Einwanderungskontrolle unterliegt.
Versteckte Kameraaufnahmen und die persönlich erzählten Geschichten der Arbeiterinnen zeichnen ein nachhaltiges Bild über aktuelle Ausbeutung und »sweatshop«-Arbeit. Erzählt von Susan Sarandon.

Gast: Mia Lindemann (Gewerkschaftliche Gegenstrategien)

Dieser Film läuft zusammen mit "Mickey Mouse Monopoly".
So., 15.2. - 22.00 Uhr
Mickey Mouse Monopoly
Mickey Mouse Monopoly
USA 2003 | Regie: Miguel Picker | 53 min. | englische Originalfassung.
Welcome to Disney World! Die Zeichentrickfilme des Mega-Konzerns prägen seit Jahrzehnten das Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen. Da lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen und die kulturelle Pädagogik zu beleuchten, die den Figuren und Geschichten zugrunde liegt. Wie werden Nationalitäten, Geschlechter und soziale Schichten präsentiert?
Und siehe da: Der "global storyteller" Disney mutiert unversehens zur ideologischen Waffe.

Dieser Film läuft zusammen mit "Behind the Labels".
So., 15.2. - 22.00 Uhr
Not For Sale
Not For Sale
USA 1998 | Regie: Mark Dworkin und Melissa Young | 31 min. | englische Originalfassung.
Durch Patentierung eignen sich einige wenige Großkonzerne traditionelles Wissen z. B. der Völker Südamerikas oder Südasiens an. Außerdem unterliegen gentechnisch veränderte Produkte den patentrechtlichen Bestimmungen. Das hat katastrophale Auswirkungen besonders im landwirtschaftlichen Bereich: die Großkonzerne bestimmen (mit Hilfe der WTO) global die Bedingungen für Anbau und Handel. Weltweit richten sich Proteste gegen die Patentierung von Leben und tradiertem Wissen.

Dieser Film läuft zusammen mit "Profit, nichts als Profit".
Mo., 16.2. - 18.00 Uhr
Profit, nichts als Profit
Profit, nichts als Profit
Deutschland 2001 | Regie: Raoul Peck | 57 min.
Money makes the world go round. Aber so ganz rund läuft sie eben nicht: einerseits eine Makro-Ökonomie, die auf der Macht der Finanzmärkte basiert, andererseits die Mikro-Wirtschaft der Fischer und Bauern von Haiti, wo die Produkte des alltäglichen Lebens im Tauschverfahren unters Volk gebracht werden. Raoul Peck greift diesen Kontrast filmisch auf: Haiti, ein kleines verarmtes Land belastet von einem gigantischen Schuldenberg. Existiert Haiti als "Staat" überhaupt?
In den Büchern der Gläubiger stehen nur rote Zahlen. Peck zeichnet einen Schaltplan der Mechanismen des globalisierten Kapitalismus und fragt nach den Ergebnissen von Widerstand und den unterschiedlichen Formen des Protests seit den 70er Jahren.
Was haben die vergangenen Opfer genützt? Wo stehen wir heute und welche Mittel bleiben uns? Er wagt eine Bilanz des Wechselspiels der sozialen Kämpfe mit seiner eigenen Biographie.

Dieser Film läuft zusammen mit "Not For Sale".
Mo., 16.2. - 18.00 Uhr
Fette Beute
Fette Beute
Deutschland 2002 | Regie: Inge Altemeier und Reinhard Hornung | 41 min.
Margarine ist ein Beispiel für den ganz normalen Wahnsinn der globalen Agrarwirtschaft. Was sich bei uns harmlos im Kühlregal stapelt, verursacht z.B. in Indonesien massive soziale und ökologische Schäden. Auf Sumatra werden für die Palmölplantagen transnationaler Konzerne riesige Urwaldflächen abgeholzt und Ackerland enteignet. Das alles geschieht im Rahmen der "Entwicklungshilfe" mit milliardenschweren Krediten von Weltbank und EU.

Dieser Film läuft zusammen mit "Wasser, Macht, Geld!".
Mo., 16.2. - 20.00 Uhr
Wasser, Macht, Geld!
Wasser, Macht, Geld!
Deutschland 2003 | Regie: Michael Schomers | 45 min.
Wasser ist ein Geschäft geworden. Großkonzerne wie RWE und Vivendi haben das lebensnotwendige Nass als vermarktbares Gut entdeckt und gehen auf Einkaufstour, um im großen Stil kommunale Wasserversorger aufzukaufen. Der weltweite Markt für private Versorger wird nach Expertenansicht von derzeit 90 Milliarden Euro auf 450 Milliarden Euro im Jahr 2010 anwachsen.
Regisseur Michael Schomers spürt den Auswirkungen der Privatisierungswelle in Orten in Ungarn, Wales, Frankreich und Deutschland nach. Er hinterfragt die gängigen Argumente für die Privatisierung dieser sensiblen Infrastruktur und vergleicht sie mit den bisherigen Erfahrungen. Sein Befund ist ernüchternd: Weder ist das Wasser sauberer, noch der Umgang mit der kostbaren Ressource effizienter geworden. Stattdessen gehen die Privatisierungen einher mit Entlassungen und massiven Preiserhöhungen. Und nicht selten bedienen sich die Firmen krimineller Praktiken, um ihr Stückchen vom großen Kuchen zu sichern.

Gast: Referent des Bereichs Wasserversorgung der Stadtwerke Heidelberg

Dieser Film läuft zusammen mit "Fette Beute".
Mo., 16.2. - 20.00 Uhr
No Logo
No Logo
USA 2003 | Regie: Sut Jhally und Loretta Alper | 42 min. | englische Originalfassung.
NO LOGO ist die filmische Umsetzung des gleichnamigen Bestsellers der kanadischen Journalistin und Aktivistin Naomi Klein. Im Zentrum steht der zunehmende Einfluss multinationaler Konzerne in ökonomischer und kultureller Hinsicht: Marken wie Nike, Gap und Tommy Hilfiger verkaufen längst keine Produkte mehr. Ihre Marken sind Träume vom besseren Leben. Und wir sehen, in welchem Elend unsere schöne bunte Warenwelt entsteht.

Dieser Film läuft zusammen mit "Surplus - terrorized into being consumers".

Mo., 16.2. - 22.00 Uhr
Surplus - terrorized into being consumers
Surplus - terrorized into being consumers
Schweden 2003 | Regie: Erik Gandini | 54 min. | Original mit englischen Untertiteln.
SURPLUS ist eine großartige filmische Collage von Bildern und Statements, die überraschende Sinn-Zuweisungen und Gegenüberstellungen ermöglicht. Ausgehend von den Protesten in Genua, wo gezielt Markenläden angegriffen und beschädigt wurden, wird der Frage nachgegangen: Sind es diese Menschen, die die schöne Welt der Waren terrorisieren oder ist es nicht vielmehr umgekehrt? Es entsteht eine Art poetry-slam zwischen z. B. Fidel Castro und George W.Bush.

Dieser Film läuft zusammen mit "No Logo".
Mo., 16.2. - 22.00 Uhr
Steps for the Future: It's my Life
Steps for the Future: It's my Life
Frankreich / Südafrika 2001 | Regie: Brian Tilley | 75 min. | englische Originalfassung.
Zackie Achmat ist der Kopf der Treatment Action Campaign. Die TAC setzt sich für einen allgemeinen und für alle erschwinglichen Zugang zu AIDS-Medikamenten in Südafrika ein. Zackie lebt selbst seit zehn Jahren mit dem Virus. Obwohl er die teuren Medikamente aus dem Ausland bezahlen könnte, hat er für sich entschieden, diese nicht zu nehmen, solange die Nationale Gesundheitsbehörde nicht den Zugang für alle gewährleistet. Sein Leben ist zum Symbol des Kampfes geworden.
(Steps for the Future: Aus dem südlichen Afrika kommt eine einzigartige Filmreihe ungewöhnlicher Geschichten über Menschen und ihr Leben mit HIV/AIDS: positiv, provokativ, humorvoll, mutig. STEPS FOR THE FUTURE ist eine Gemeinschaftsproduktion zahlreicher FilmemacherInnen, RedakteurInnen, Einzelpersonen und Organisationen verschiedenster Nationalitäten. Über 30 Einzelfilme wurden für diese Serie produziert.)

Gast: Dr. med. Clemens Roll (5% - Gruppe Heidelberg)
Di., 17.2. - 18.00 Uhr
Levis - Arbeiterinnen dieser Welt
Levis - Arbeiterinnen dieser Welt
Frankreich 2002 | Regie: Marie-France Collard | 84 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Was geschieht, bis die Jeans in den Laden kommen? Arbeiterinnen von Levis sprechen über ihre Probleme. Die Fabriken in den westlichen Industrienationen werden reihenweise geschlossen, die Produktion wird in so genannte Leichtlohnländer verlagert. In Europa kämpfen die Frauen daher gegen die Auslagerung der Produktion aus Kostengründen und gegen die Schließung der Betriebe und damit gegen ihre Entlassung. In der Türkei, in Indonesien und auf den Philippinen dagegen kämpfen die Levis-Arbeiterinnen um minimale Sozialstandards und gegen ihre katastrophalen Entlohnungen. Der Film lässt diese Welten aufeinander prallen: er konfrontiert die belgischen Arbeiterinnen mit den Video-Interviews der indonesischen "Kolleginnen" und macht so die Notwendigkeit einer globalen Perspektive augenfällig.

Gast: Irmel Frey (Terres des Femmes Heidelberg)

Di., 17.2. - 20.00 Uhr
30 Frames a Second - The WTO in Seattle
30 Frames a Second - The WTO in Seattle
USA 2000 | Regie: Rustin Thompson | englische Originalfassung.
Der Film ist ein sehr persönliches Videotagebuch über die Demonstrationen gegen die WTO-Tagung in Seattle. Thompson schildert die Geschehnisse bewusst aus seiner subjektiven Sicht und sagt vielleicht gerade deswegen viel mehr aus, als jeder Versuch einer objektivierten Darstellung. Er erlebt sowohl massive polizeiliche Gewalt als auch eine Vielfalt an Protest-Aktionen gegen Polizeirepressionen und globalisierte Ökonomie. Die Bedeutung Seattles als "Wiedererwachen" einer breiten Protestbewegung wird so nachvollziehbar.

Di., 17.2. - 22.00 Uhr
Süßhunger - Der heimliche Zuckerkrieg
Süßhunger - Der heimliche Zuckerkrieg
Deutschland 2002 | Regie: Christoph Corves | 43 min.
Zucker ist ein 70-Milliarden-Dollar-Geschäft, an dem Norden und Süden gleichermaßen profitieren möchten. Aber es ist ein ungleicher Kampf.
Filmemacher Christoph Corves reist durch drei Kontinente und besucht die Gewinner und Verlierer des globalen Zuckermarktes: auf der einen Seite die hochsubventionierte norddeutsche Rübenscholle, der Preismacher Coca-Cola und die Spekulanten der Zuckerbörse in New York, auf der anderen Seite die Zuckerrohrplantagen in der Dominikanischen Republik, auf denen immer noch wie zur Sklavenzeit produziert wird, und die kleinen Zuckerrohrbauern in Mexiko, die durch das Freihandelsabkommen mit den USA (NAFTA) ihre Existenzgrundlage verlieren.
Die größte Bedrohung steht dem Welthandel mit Zucker allerdings noch bevor, denn vielleicht wird die Gentechnik schon in wenigen Jahren für das Ende der ganzen Industrie sorgen...

Mi., 18.2. - 18.30 Uhr
Ma vraie vie à Rouen - Mein wahres Leben in der Provinz
Ma vraie vie à Rouen - Mein wahres Leben in der Provinz
Frankreich 2002 | Regie: Olivier Ducastel, Jaques Martineau | 102 min. | mit Ariane Ascaride, Jonathan Zacai, Hélène Surgère, Jimmy Tavares, Lucas Bonnifait | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der 16jährige Etienne bekommt zu seinem Geburtstag eine Videokamera geschenkt. Das hat Folgen. Denn von nun an beginnt er seinen Alltag zu filmen. Er dokumentiert den Schulunterricht, befragt seinen besten Freund über dessen erste sexuelle Erfahrungen oder lässt sich gar selbst dabei ablichten, wie er als Eiskunstläufer für die französische Meisterschaft trainiert. Darüber hinaus hält er seine erwachende Homosexualität mit der Kamera fest. Der Regisseur Olivier Ducastel beschränkt sich selbst in seinem Film, dem fiktiven Selbstporträt eines Jugendlichen in Rouen, ausschließlich auf die Perspektive von Etienne, Selbstbespiegelung als Sehnsucht nach Anerkennung in einer Welt ohne besondere Dramatik. "Ein kleines, gelungenes Kinoexperiment." (epd Film).
Do., 19.2. - 20.00 UhrSa., 21.2. - 19.30 UhrSo., 22.2. - 22.00 UhrMo., 23.2. - 20.00 UhrDi., 24.2. - 22.00 UhrMi., 25.2. - 19.30 Uhr
Abschied von Matjora - Prosctschanije s Matjory
Abschied von Matjora - Prosctschanije s Matjory
UDSSR 1983 | Regie: Elem Klimow | 126 min. | mit Stefanija Stanjuta, Lew Durow, Alexej Petrenko | deutsche Fassung.
Matjora ist ein Dorf mitten in Russland. Es liegt auf einer Insel. Wegen des Baus eines Wasserkraftwerks soll diese nun überflutet werden. Die Bewohner des Dorfes reagieren auf die geplante Evakuierung unterschiedlich. Einige Ältere widersetzen sich. Sie wollen lieber mit ihrer Heimat sterben, als diese verlieren. Andere sind zunächst eher gleichgültig, erkennen erst im Moment des Untergangs den Verlust. Angesiedelt im Spannungsfeld von Tradition und Fortschritt, macht der Film diesen komplexen Zusammenhang in überwältigenden Bildmetaphern deutlich, die zugleich Ausdruck einer großen Humanität sind. Elem Klimow, der im letzten Jahr verstarb, wurde besonders mit dem Antikriegsfilm ?Komm und sieh? bekannt. Mit "Abschied von Matjora" würdigen wir einen der profiliertesten Regisseure, die Russland in den letzten Jahrzehnten hervorgebracht hat.
Do., 19.2. - 22.00 UhrFr., 20.2. - 19.30 UhrSo., 22.2. - 19.30 UhrMo., 23.2. - 22.00 UhrDi., 24.2. - 19.30 Uhr
Takeshi Kitanos Dolls
Takeshi Kitanos Dolls
Japan 2002 | Regie: Takeshi Kitano | 113 min. | mit Kyoko Fukada, Miho Kanno, Chieko Matsubara | japanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Drei Paare, drei Episoden: Zwei Liebende sind mit einer Seidenschnur verkettet und gleichen Bettlern in einer japanischen Landschaft. Er hat seine Geliebte verlassen, um Karriere zu machen, kehrt aber zurück, als sie nach einem Selbstmordversuch als verrückt gilt. Die Freundin eines Fabrikarbeiters wartet ein Leben lang mit einem Lunchpaket auf der Parkbank auf dessen Rückkehr. Ein Fan einer verunglückten Popsängerin sticht sich die Augen aus, um ihr nahe zu sein. Alle drei Episoden sind dramatisch zugespitzte Geschichten ohne Happy End, in allen drei tragen die Figuren Kostüme von Yohji Yamamoto, unzweckmäßig und edel. Im ersten Film, in dem er nicht selbst mitspielt, verfremdet Regisseur Takeshi Kitano ("Hana-BI") seine Geschichten ins Traumhafte, ganz im Stil des japanischen Bunraku-Puppentheaters und beschreitet neue Wege in der Farbfotographie. "Dolls" hier zu verstehen als "Modell" oder auch "Vorbild", dem Willen zu Form und Farbe gehorchen ist "Poesie pur" (epd Film).
Do., 26.2. - 19.00 UhrSa., 28.2. - 19.30 UhrSo., 29.2. - 19.30 UhrMo., 1.3. - 22.00 UhrDi., 2.3. - 20.00 UhrMi., 3.3. - 22.00 Uhr
The good thief
The good thief
Kanada/England/Frankreich 2002 | Regie: Neil Jordan | 108 min. | mit Nick Nolte, Théky Karyo, Said Taghmaoui, Nusta Kukhianidze, Gérard Darmon, Marc Lavoine, Patricia Kell, Warren Zavatta, Nocolas Drmoard | deutsche Fassung.
Neil Jordan wurde Cineasten bekannt durch raffinierte Krimis wie "Mona Lisa" oder "The Crying Game". "The good thief" nun ist ein Remake von Pierre Melvilles "Bob, le flambeur" von 1956. Er spielt in einem Casino, ein Flambeur ist dabei jemand, der unerschrocken mit permanent hohem Einsatz spielt. Doch bei allem Spielerglück und -pech kommt eben mancher auf die schlichte Idee, wie es denn so wäre, das Casino einfach mal auszurauben. Speziell Nick Nolte in der Hauptrolle wurde seitens der Kritik sehr gelobt.
Fr., 27.2. - 19.30 UhrSo., 29.2. - 22.00 UhrMo., 1.3. - 20.00 UhrDi., 2.3. - 22.00 UhrMi., 3.3. - 20.00 Uhr
Claire - Se Souvenir Des Belles Choses - Claire
Claire - Se Souvenir Des Belles Choses - Claire
Frankreich 2002 | Regie: Zabou Breitman | 110 min. | mit Isabelle Carré, Bernard Campan, Bernard Le Coq, Zabou | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Claire ist 32 Jahre alt. Immer häufiger beginnt sie an Gedächtnisschwund zu leiden und vermag ihr Leben nur noch durch eine Vielzahl von Merkzetteln zu organisieren. Als sie in eine Klinik eingeliefert wird, lernt sie dort Philippe kennen, der nach einem Unfall, bei dem sein Sohn ums Leben kam, sich an nichts mehr erinnern kann. Claire verliebt sich in ihn und durch ihre Wärme und Geborgenheit, die sie ihm gibt, kann er wieder gesund werden. Bei Claire jedoch wird die Krankheit immer schlimmer. In ihrem Debütfilm schildert Zabou Breitman eine amour fou unter außergewöhnlichen Umständen. Die filmische Umsetzung des ungewöhnlichen Themas gelang durch eine dichte Inszenierung sowie dank der schauspielerischen Leistungen von Isabelle Carré und von Bernard Campan in den beiden Hauptrollen.
Do., 4.3. - 19.30 UhrFr., 5.3. - 19.30 UhrSa., 6.3. - 19.30 UhrSo., 7.3. - 19.30 Uhr
Zapatistas - crónica de una rebelión
Zapatistas - crónica de una rebelión
Mexiko 2003 | Regie: Victor Mariña und Mario Viveros | 120 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mexiko, 1. Januar 1994: Das Freihandelsabkommen NAFTA tritt in Kraft, Mexiko wird damit zum Billiglohnland für die US-amerikanischen Konzerne.
Zeitgleich besetzt die EZLN (Ejército Zapatista de Liberación Nacional - Zapatistische Armee der nationalen Befreiung) Städte im Süden Mexikos. Sie ist der bewaffnete Teil der indigenen zapatistischen Bewegung in der Region Chiapas, die für die Rechte der indigenen Bevölkerung und gegen die neoliberale Ausbeutung kämpft. Im August 2003 wird dort eine Autonomieregierung ausgerufen.
Der Film ist eine Chronik der vergangenen zehn Jahre: eine Region zwischen paramilitärischen Übergriffen und der breiten zivilgesellschaftlichen Mobilisierung durch die Zapatisten. Exklusive Interviews mit Subcomandante Marcos und Mitgliedern der Regierung zeigen die schwierigen Bedingungen, unter denen sich die Autonomiegebiete gegen die Armee behaupten müssen.
So., 7.3. - 17.00 UhrSo., 7.3. - 22.00 UhrDi., 9.3. - 22.00 Uhr
Teorema - Teorema - Geometrie der Liebe
Teorema - Teorema - Geometrie der Liebe
Italien 1968 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 95 min. | mit Silvana Mangano, Terence Stamp, Anne Wiacemsky u.a. | deutsche Fassung.
Kann sich die Bourgeoisie von sich selbst befreien? Ein junger Mann, schön und intelligent, vielleicht so etwas wie ein säkularisierter Engel, tritt in den Kreis einer großbürgerlichen Familie, auf dass ein jeder von ihnen nun sein Leben ändere: der Vater, die Mutter, der Sohn, die Tochter, das Dienstmädchen. Alle brechen sie nun aus ihrer gewohnten Existenz aus, aber für alle gibt es danach kein besseres Leben, sondern nur die große Absurdität. Mit Lust an der Groteske rechnet Pasolini in "Teorema" schonungslos mit den Emanzipationsangeboten seiner Zeit ab und offenbart sich damit als intelligenter wie unbequemer Querdenker. Dabei gelangen ihm mit einem Aufgebot bekannter Schauspieler großartige Szenen.
Do., 11.3. - 19.30 UhrSa., 13.3. - 19.30 UhrSo., 14.3. - 19.30 UhrMo., 15.3. - 19.30 Uhr
Apocalypse Now Redux
Apocalypse Now Redux
USA 1979/2001 | Regie: Francis Ford Coppola | 194 min. | mit Dennis Hopper, Harrison Ford, Robert Duvall, Martin Sheen, Marlon Brando, Frederic Forrest, Laurence Fishburne u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Unter den US-amerikanischen Spielfilmen über den Vietnamkrieg ragt Francis Ford Coppolas unter härtesten Bedingungen auf den Philippinen gedrehtes cineastisches opus magnum dadurch hervor, dass es den Krieg aufs höchstmögliche Maß ästhetisiert, indem es seine Schrecken bis ins Extrem treibt. Zugleich vermag es sich dahinter verstecken, es wäre eigentlich nur eine modernisierte Verfilmung des Romans "Heart of Darkness" von Joseph Conrad. Im Lauf der Kampfhandlungen fährt auf einem Patrouillenboot ein Sonderkommando von Marines den Fluss hinauf, um ganz tief im Dschungel von Kambodscha einen renitenten Colonel zu liquidieren, der ein autonomes Schattenregime zu errichten bestrebt ist. Die ?Redux?-Fassung ist gegenüber der in den 70er Jahren in die deutschen Kinos gespielten Fassung um fast 50 min. länger. Sie nimmt sich darum mehr Zeit für Nebenstränge der Handlung, thematisiert etwa auch die Erfahrungen der französischen Kolonialherren, die 1954 durch die Niederlage von Dien Bien Puh zum Verlassen der Region gezwungen wurden, und verhilft allgemein den Intentionen Coppolas zu besserem Ausdruck.
Fr., 12.3. - 19.30 UhrDi., 16.3. - 19.30 UhrMi., 17.3. - 19.30 Uhr
Rana's Wedding - Ranas Hochzeit
Rana's Wedding - Ranas Hochzeit
Palästina/ Niederlande 2002 | Regie: Hany Abu-Assad | 90 min. | mit Clara Khoury, Khalifa Natour, Ismael Dabbag | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Rana hat nur zehn Stunden, um ihren zukünftigen Ehemann Khalil im Chaos des besetzten Jerusalem zu finden. Zehn Stunden, um ihre Hochzeit vorzubereiten und ihren Vater davon zu überzeugen, dass Khalil, den sie liebt, der richtige Mann für sie ist. Ihr Vater hat andere Pläne, sie soll mit ihm nach Ägypten gehen und einen Mann von einer vorbereiteten Liste auswählen. Rana muss sich also nicht nur über die eigenen Zweifel und Ängste hinwegsetzen, auch die äußeren Umstände türmen sich zu scheinbar unüberwindlichen Hindernissen und absurden Abenteuern auf.
Do., 18.3. - 19.30 UhrSo., 21.3. - 19.30 UhrMo., 22.3. - 21.30 UhrDi., 23.3. - 21.30 UhrMi., 24.3. - 19.30 Uhr
Choses Sécrètes - Heimliche Spiele
Choses Sécrètes - Heimliche Spiele
Frankreich 2002 | Regie: Jean-Claude Brisseau | 115 min. | mit Sabrina Seyvecou, Coralie Revel, Roger Mirmont | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sex, Macht, Manipulation und Moral: Sandrine und Nathalie, zwei Frauen Anfang und Mitte 20 möchten in der Firma, bei der sie beschäftigt sind, aufsteigen. Dazu benutzen sie ihre Körper. Liebe ist tabu, Selbstkontrolle ist alles. Es geht um die Lust am Macht-Spiel. Christophe jedoch ist der Mann, der für sie zur Herausforderung wird, er, der steinreiche Junior-Chef der Firma ist eine Figur wie aus einem Roman des Marquis de Sade. Mit seinem Film präsentiert sich Jean-Claude Brisseau als in seiner Radikalität typisch französischer Filmemacher, der den Grenzbereich von Moral und Unmoral erforscht, in dem er dort ein stilisicher arrangiertes Filmpoem inszeniert.
Do., 18.3. - 21.30 UhrSa., 20.3. - 19.30 UhrSo., 21.3. - 21.30 UhrMo., 22.3. - 19.30 UhrDi., 23.3. - 19.30 Uhr
Augenblicke - Internationale Kurzfilme im Kino
Augenblicke - Internationale Kurzfilme im Kino
verschiedene Kurzfilme .
Auch im Jahr 2004 veranstaltet die Bild-und Filmstelle Freiburg wieder eine Tournee mit einem internationalen Kurzfilmprogramm durch zwölf verschiedene Städte der Erzdiözese Freiburg. Zur Aufführung kommen zehn Produktionen aus Deuts
chland, Polen, Neuseeland, Italien und Österreich mit einer Gesamtlänge von rund 90 Minuten.

Hochbetrieb, D 2003, Regie: Andreas Krein, 5 min., Animationsfilm (Cannes 2003)
Auf der Baustelle einer Hochhaus-Konstruktion im New York der 30er Jahre ruft die Sirene zur Mittagspause. Die findet für die Arbeiter auf einem der Stahlträger in schwindelerregender Höhe statt. Neueste digitale Technik im Einklang mit einem Genre aus den Anfängen der Kinematographie: Was wie eine Slapstick-Komödie wirkt, ist tatsächlich ein Animationsfilm, in dem nur die Schauspieler real sind.

The Cathedral, Polen 2002, Regie: Tomek Baginski, 6 min., Animationsfilm (Oscar-Nominierung 2003)
Ein surrealistisches Meisterwerk über einen Pilger, der am Ende einer langen Reise an einem unirdischen Ort am äußersten Ende der uns bekannten Welt ankommt. Am Rand eines Kliffs erhebt sich eine riesige Kathedrale, ein Ort voller Geheimnisse. Der Pilger geht durch gewundene Gänge tief in die Kathedrale hinein. Wachsame Augen sind Zeuge seiner Fortbewegung. Schließlich erreicht er einen Teil der Kathedrale, der unvollendet ist...

The Platform, Neuseeland 2001, Regie: Robin Walters, 4 min., Kurzspielfilm (Silver-Spike Award 2001)
Wie jeden Tag steht ein Mann allein am Bahnsteig und wartet auf seinen Zug... aber heute passiert etwas Ungewöhnliches... heute spielt ihm das Leben einen kleinen Streich.

The Last Pistolero, Italien 2002, Regie: Alessandro Dominici, 8 min, s/w, Westernkomödie (Filmfestival Turin 2002)
Ein Mann streift durch ein riesiges verlassenes Industriegelände. Hut, Stiefel, Gürtel. Der letzte Pistolero ist bereit, sich seiner letzten Herausforderung zu stellen...
"Der letzte Revolverheld" bedient sich eines Genres, das der Western, das Kurzfilmemacher aus verschiedenen Gründen bisher gemieden haben. Es ist beides: eine Hommage und der ironische Schlusspunkt einer "Reihe", da der Hauptdarsteller tatsächlich "der letzte Revolverheld" war.

Morgen, Niederlande 2002, Regie: Jaqueline van Vugt, 10 min., Kurzspielfilm, OmeU (versch. Int. Filmfestivals)
Ein Ehepaar, das über ein halbes Jahrhundert miteinander gelebt hat, nimmt Abschied voneinander. Der Mann leidet am Alzheimer-Syndrom und wird in ein Pflegeheim umziehen. Die beschwingte Kamera begleitet mit zärtlich genauem, anrührend poetischem Blick ihren letzten gemeinsamen Morgen. Die Gesten, die Blicke, die eingespielten Rituale beim Frühstück. Erinnerungen kommen und gehen. Einmal noch gemeinsam Tanzen, auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Das Gedächtnis ist ganz Gegenwart geworden.

Dark Ages, Deutschland 2002, Regie: Daniel Acht, Ali Ecker, 12 min., Kurzspielfilm
England 1256, die Zeit der Unterdrückung hat ein Ende. Es ist die letzte Schlacht der Mutigen und damit der Anfang unserer europäischen Gesellschaft. Doch das eigentliche Grauen steht ihnen noch bevor...

Uzbek Express, Uzbekistan/Deutschland 2001, Regie: Veit Helmer und Studenten der Filmschule Taschkent:
Der Express-Zug nach Samarkand steht auf dem Gleis zur Abfahrt bereit. Der Lokomotivführer schaut verträumt zum Bahnsteig. Der Schaffner gibt das Zeichen zur Abfahrt. Ein sich küssendes Pärchen bringt den Lokomotivführer auf ganz neue Ideen. In den nächsten fünf Minuten nimmt sein Leben eine ungeahnte Wendung...

Copy Shop, Österreich 2001, Regie: Virgil Widrich, 12 min., Experimentalfilm (versch. Int. Filmfestivals)
"Copy Shop" ist ein genialer, visuell beeindruckender Experimentalfilm über einen Mann, der in einem Copy Shop arbeitet. Mit gutem Schauspiel und immer wieder außergewöhnlichen Bildern kommentiert "Copy Shop" die moderne Technik derart lyrisch, dass er die poetischsten Filme der Stummfilm-Ära wiederbelebt. Formal besteht "Copy Shop" aus fast 18.000 fotokopierten Digitalfilmkadern, welche am Tricktisch animiert und in 35mm abgefilmt wurden.

Neulich 3, Deutschland 2002, Regie: Jochen Kuhn, 6 min, Animationsfilm
Hiermit der dritte, aber noch längst nicht der letzte Teil von Jochen Kuhns treffsicheren Alltagsbetrachtungen: Beim Warten an der Bushaltestelle wird der Erzähler unfreiwillig Zeuge einer modernen Liebesgeschichte - mit überraschendem Ausgang...

Der Bildermacher, Deutschland 2002, Regie: Stefan Hering, 6 min., Kurzspielfilm
Der passionierte Fotograph Martin arbeitet an einer Fotostrecke - Elend und Gewalt, Menschen am Abgrund, abgelichtet im Moment des Absturzes. In einem Armenviertel jagt er den Moment für das perfekte Bild...und trifft auf Anna. Martin ist bezaubert von ihr und auch Anna genießt diesen seltenen Moment des Glücks. Brutal fährt ihr Mann Radek dazwischen und zerrt sie ins Haus. Als Martin die panischen Schreie Annas hört, schleicht er ins Haus, um zu helfen. Hinter der Küchentür verborgen, beobachtet er den prügelnden Radek und die hilflose Anna - das perfekte Motiv für seine Fotoserie...

Letzte Bahn, Deutschland 2002, Regie: Tom Uhlenbruck, 11 min., Kurzspielfilm (Nominierung "Short Tiger" 2002 der FFA Berlin)
Ein Blick genügt, und ich sag´dir, wer du bist - davon ist die siebzehnjährige Nathalie überzeugt. Mit ihrer selbstbewussten Art kommt Nathalie beim Warten auf die letzte Bahn mit dem älteren Wolle ins Gespräch. Die beiden scheinen sich gut zu verstehen.

Vor der Veranstaltung gibt es eine kurze Einführung, nach der Vorführung Gelegenheit zu einem Filmgespräch mit Lothar Strüber von der Film- und Bildstelle der Erzdiözese Freiburg.
Fr., 19.3. - 20.00 Uhr
Rachida
Rachida
Algerien/Frankreich 2002 | Regie: Yamina Bachir Chouikh | 100 min. | mit Ibtissem Djouadi, Bahia Rachedi, Rachida Messaouden, Zahi Boudikenafed | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Rachida arbeitet als Lehrerin in einem alten Stadtviertel von Algier. Als sie eines Morgens zur Arbeit geht, wird sie von einem ehemaligen Schüler und dessen Freunden umringt. Sie wollen sie zwingen, in ihrer Schule eine Bombe einzuschmuggeln. Als Rachida sich weigert, wird sie niedergeschossen, überlebt aber mit schweren Verletzungen. Danach flieht sie mit ihrer Mutter aufs Land. In ihrem ersten Film schildert die Regisseurin Yamina Bachir Chouikh eine Gesellschaft, die an ihren Konflikten zerbricht, sie zeigt dabei wie die Männer und Frauen mit der ständigen Gewalt, die sie bedroht, verschieden umgehen.
Do., 25.3. - 19.30 UhrSa., 27.3. - 19.30 UhrMo., 29.3. - 19.30 UhrDi., 30.3. - 21.30 UhrMi., 31.3. - 19.30 Uhr
Empathy
Empathy
USA 2003 | Regie: Amie Siegel | 92 min. | mit Gigi Buffington, Dr. David Solomon, Maria Silvermann, Patricia Donegan | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sigmund Freud interessierte das Kino nicht besonders. Sehr wohl aber interessierte sich das Kino für dessen Psychoanalyse. Filmkritiker wählten für das Gesehene oft die Metapher des Traums und noch öfter haben die Plots gerade eher trivialer Filme tiefgründige Dimensionen, die dem Bereich Freudscher Symbole entlehnt sind. Amie Siegel nun fand die Idee zu ihrem Film, da die Analyse-Situation der der Zuschauerposition im Kino ähnlich sei, in beiden Fällen sei eine Interpretationsleistung gefordert. Sie konfrontiert eine fiktive Geschichte um die Schauspielerin Lila, die mehrfach einen Analytiker aufsucht, mit Interviews dreier Analytiker, die Auskunft über ihren Beruf geben und dabei vor Selbstentlarvung nicht gefeit sind. Ferner fragt Amie Siegel etwa am Beispiel von Richard Neutras nach dem Bezug von Psychoanalyse und moderner Architektur. Immer jedoch weiß sie, wie vage nur sie sich mit ihrem Filmessay der Materie annähern kann. So etwas nennt man Experiment.
Do., 25.3. - 21.30 UhrFr., 26.3. - 19.30 UhrSo., 28.3. - 19.30 UhrMo., 29.3. - 21.30 UhrDi., 30.3. - 19.30 Uhr
Ich hieß Sabina Spielrein
Ich hieß Sabina Spielrein
Schweden/Schweiz/Finnland/Dänemark 2003 | Regie: Elisabeth Márton | 90 min.
Sabina Spielrein war als junge Frau C.G. Jungs erste Analyse-Patientin. In deren Verlauf verliebten sie sich ineinander. Es entstand eine immer schwierige Beziehung, die zuletzt im Zusammenbruch Sabina Spielreins endete. Doch sie wurde wieder gesund, studierte und wurde Kinderpsychologin. Aufmerksam wurde die Öffentlichkeit auf ihr Leben und Schicksal, als ihre Korrespondenz mit C.G. Jung wieder entdeckt wurde. Regisseurin Elisabeth Márton, geborene Stuttgarterin, studierte in Budapest an der dortigen Film Akademie. Für ihren Film über Sabina Spielrein wollte sie die Person vom Klischee befreien, lediglich Opfer ihres Übervaters und Geliebten C-G. Jungs gewesen zu sein. Formal kombinierte sie dabei historische Dokumente mit Assoziationen und Erinnerungen von Sabina Spielrein selbst.


Bei der Vorstellung am Samstag sind die Regisseurin und die Drehbuchautorin anwesend!



Fr., 2.4. - 19.30 UhrSa., 3.4. - 19.30 UhrMo., 5.4. - 19.30 UhrMi., 7.4. - 19.30 Uhr
Son Frère - Sein Bruder
Son Frère - Sein Bruder
Frankreich 2003 | Regie: Patrice Chéreau | 88 min. | mit Bruno Todeschini, Eric Caravaca, Nathalie Boutefeu, Maurice Garrel, Catherine Ferran u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Thomas und Luc: zwei Brüder Mitte 30, die sich aus den Augen verloren haben. Sie finden wieder zueinander als Thomas unheilbar erkrankt. Sein Blut gerinnt nicht mehr, er hat noch sieben Monate zu leben. Luc kümmert sich um Thomas, aber erst bei einem gemeinsamen Urlaub in der Bretagne beginnt er sich mit Thomas auseinander zu setzen. Patrice Chéreau ("Intimacy") zertrümmert die Chronologie des Sterbeprozesses von Thomas, beginnt mit dem Ende, um dann zum Anfang zu gehen, montiert Krankenhaus neben Urlaubsszenen. Ihn interessiert, den verfallenden Körper für das Kino präsent zu machen. Dafür hat er eine kontemplative Bildersprache gewählt, die unmittelbar inszeniert wird. Ihm gelang dabei ein Film von "der Würde des Humanen" (film-dienst).
Do., 8.4. - 21.30 UhrFr., 9.4. - 19.30 UhrSo., 11.4. - 21.30 UhrMo., 12.4. - 19.30 UhrDi., 13.4. - 19.30 UhrMi., 14.4. - 21.30 Uhr
Le Souffle - Der Atem
Le Souffle - Der Atem
Do., 15.4. - 19.30 UhrSa., 17.4. - 19.30 UhrSo., 18.4. - 21.45 UhrMo., 19.4. - 21.45 UhrDi., 20.4. - 19.30 UhrMi., 21.4. - 21.45 Uhr
Los Lunes Al Sol - Montags in der Sonne
Los Lunes Al Sol - Montags in der Sonne
Spanien/Frankreich/Italien 2002 | Regie: Fernando León de Aranda | 115 min. | mit Javier Bardem, Luis Tosar, José Angel Egido, Nieve de Medina u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Jeden Montag nehmen Santa und seine Freunde, drei ehemalige Arbeitskollegen, die Fähre in die Stadt. Seit ihre Jobs am Schiffsbau gestrichen wurden, sind sie arbeitslos: Lino, der glaubt, zu alt zu sein für einen neuen Job, José, der sich damit abfinden kann, dass seine Frau Ana nun für den Unterhalt alleine aufkommt. Und da ist Santa mit der großen Klappe und dem ebenso großem Herz. Er hat einen Prozess wegen einer kaputten Straßenlampe, die bei einer Demo zu Bruch ging, am Hals und träumt von Australien...
Do., 22.4. - 19.30 UhrSa., 24.4. - 19.30 UhrDi., 27.4. - 19.30 UhrMi., 28.4. - 19.30 Uhr
Medea
Medea
Frankreich/Italien/Deutschland 1969 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 105 min. | mit Maria Callas, Guiseppe Gentile, Massimo GiLaurent Terzieff u.a. | deutsche Fassung.
In "Medea" deutet Pasolini den Stoff der Tragödie von Euripides um die verlassene Frau, die Rache übt, als Tragödie des Menschen zwischen barbarisch-sakraler und zivilisiert-rationalistischer Kultur. Dafür wählt er eine in typischem Pasolini-Stil eine archaisch-drastische Formensprache und vertraut sich der Präsenz von Maria Callas in der Hauptrolle an.
Do., 22.4. - 21.30 UhrFr., 23.4. - 19.30 UhrSo., 25.4. - 19.30 UhrMo., 26.4. - 19.30 Uhr
Blue Velvet
Blue Velvet
USA 1986 | Regie: David Lynch | 120 min. | mit Kyle MacLachlan, Isabella Rosselini, Dennis Hopper, Laura Dern u.a. | deutsche Fassung.
Ein typischer US-Teenanger in einer typisch amerikanischen Stadt wagt es eines Abends, in ein Viertel zu gehen, dass ihm die Eltern streng verboten haben. Mit gutem Grund: Er trifft dort nämlich auf eine mysteriöse Nachtclubsängerin, in die er sich spontan verliebt und ihr nach Hause folgt. Dort wird er zum Zeugen, wie sie von einem äußerst gefährlichen Psychopathen gedemütigt und misshandelt wird. Der Alptraum beginnt. "Blue Velvet" machte David Lynch endgültig berühmt und fasziniert durch seine außergewöhnliche suggestive Kraft seiner Bilder, durch die der Zuschauer völlig von der bedrohlichen und morbiden Atmosphäre in den Bann gezogen wird. Es gibt wohl kaum einen Film der 80er, dessen Szenen sich so ins visuelle Bewusstsein seiner Zuschauer eingegraben haben. Jetzt ist er endlich wieder im Verlieh.
Do., 29.4. - 19.30 UhrSa., 1.5. - 19.30 UhrSo., 2.5. - 21.45 UhrMo., 3.5. - 19.30 UhrMi., 5.5. - 19.15 Uhr
Ararat
Ararat
Do., 29.4. - 21.45 UhrFr., 30.4. - 19.30 UhrSo., 2.5. - 19.30 UhrMo., 3.5. - 21.45 UhrDi., 4.5. - 19.15 Uhr
La vida es silbar - Das Leben ein Pfeifen
La vida es silbar - Das Leben ein Pfeifen
Kuba/Spanien 1998 | Regie: Fernando Pérez | 106 min. | mit Luis Alberto Garcia, Coralia Veloz, Claudia Rojas, Bebé Pérez, Isabel Santos, Rolando Brito, Juan Manuel Reyes, Mónica Guffanti u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Warmer Regen, pulsierendes Trommeln: Die Tänzerin Mariana, der Musiker Elpidio und Julia, eine Altenpflegerin, sind auf der Suche nach dem Glück. Zärtlich und gemischt mit surrealistischem Humor, der über die Ernsthaftigkeit, mit der die Figuren diese Suche betreiben, herzlich lachen lässt, ist "Das Leben, ein Pfeifen" eine bunte Mischung aus Drama und Komödie, die Kuba am Ende des 20. Jahrhunderts beleuchtet. Eine Liebeserklärung an Havanna und seine Menschen und zugleich ein entschiedenes Plädoyer für ein selbstbestimmtes Leben. Preise und Auszeichnungen: Internationales Festival Des Neuen Lateinamerikanischen Kinos, Havanna 1998: Bester Film, Beste Regie, Beste Kamera, Beste Nachwuchsschauspielerin (Claudia Rojas) Kubanischer Kritikerpreis, FIPRSCI-Preis Sundance Filmfestival: Spezialpreis der Jury Internationales Filmfestival Rotterdam 1999: Kritikerpreis Berlinale 1999: Preis des Internationales Filmkunsttheaterverbandes C.I.C.A.E. Internationales Filmfestival Viña del Mar/Chile, 1999: Bester Film, Spezialpreis der Jury, Andacollo-Preis.
Do., 6.5. - 19.30 UhrFr., 7.5. - 23.30 UhrSo., 9.5. - 13.00 Uhr
Casate conmigo - Heirate mich
Casate conmigo - Heirate mich
Deutschland 2003 | Regie: Uli Gaulke | 105 min. | mit Gladimi Illas Ibanez, Erik Rodenwald | spanisches und deutsches Original mit deutschen Untertiteln.
Auf einer Urlaubsreise nach Kuba lernt Erik Gladis kennen, die manchen Zuschauern bereits aus "Havanna, mi amor" bekannt ist. Sie verlieben sich, heiraten und bald fliegt Gladis mit ihrem kleinen Sohn nach Hamburg, um dort ihr Leben zu verbringen. Auf Einladung ihres Ehemanns begleiten die Regisseure das ungleiche Paar in den ersten Monaten der Ehe, eine Zeit mit vielen komischen, realsatirischen, aber auch dramatischen Momenten. "Heirate Mich" sollte auch ein Film werden über den Machtkampf der Geschlechter, über das Verstehen und Nichtverstehen, über die Schwierigkeit, festgefahrene Vorstellungen zu überwinden und sich eine neue, eigene Welt aufzubauen. Und natürlich ging es darum zu beschreiben, was passiert, wenn unterschiedliche Kulturen, Mentalitäten, Wünsche und Projektionen aufeinander prallen." (Jeannette Eggert, Uli Gaulke)
Do., 6.5. - 21.30 UhrSa., 8.5. - 15.30 UhrSo., 9.5. - 17.30 Uhr
La fé del volcán - Der Glaube des Vulkans
La fé del volcán - Der Glaube des Vulkans
Argentinien 2001 | Regie: Ana Poliak | 85 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Die junge Ana arbeitet in einem Friseursalon. Der Scherenschleifer Danilo zieht mit seinem Fahrrad durch die Straßen und bietet seine Dienste an. Das Mädchen und den Mann mittleren Alters verbindet eine ungewöhnliche Freundschaft, Außenseiter sind sie beide, versuchen jeder auf seine Weise über die Runden zu kommen. Gemeinsam wandern sie durch Buenos Aires.
Sa., 8.5. - 17.30 UhrSo., 9.5. - 21.30 Uhr
Amor en concreto - Unmögliche Liebesgeschichten
Amor en concreto - Unmögliche Liebesgeschichten
Venezuela 2003 | Regie: Franco de Peña | 102 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Caracas, eines Nachts auf der Avenida del Libertador, auf der sich verschiedene Lebenswege kreuzen: Carlos, der besserwisserische Taxifahrer, der es in 20 Jahren nicht geschafft hat, einer Kellnerin seine Liebe zu gestehen; Claudia, die verantwortungsbewusste Ärztin, deren Leben sich nur um ihren Mann dreht und von dem sie sich nach langen Ehejahren scheiden lassen will; Héctor, der junge Mann, der auf einer Yamaha durch die Stadt rast, aus der Armut fliehen und etwas aus seinem Leben machen will sowie Tony, der in ewigem Konflikt mit seinem Vater und sich selbst steckt und auf dem Weg zu Clemencia, einem Transvestit, ist, mit dem er seine Träume teilt.
Sa., 8.5. - 19.30 Uhr
La Cruz del Sur - Das Kreuz des Südens
Frankreich/Argentinien 2003 | Regie: Pablo Reyero | 87 min. | mit Letizia Lestido, Luciano Suardi, Humberto Tortonese, Mario Paolucci, Silvia Bayle, Oscar Alegre u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Javier und seine Freundin Nora schlagen sich in Argentinien als Kleindealer mit gelegentlichen Kokaintransporten in einem Ambulanzwagen durchs Leben. Während Javier zwischen seinen Crack-Pfeifen davon träumt ein großer Drogenboss in Paraguay zu werden, sucht Nora nach dem Grab ihres Vaters, der in den 1970er Jahren in der Nähe einer Küstenstraße lebendig begraben wurde. Ohne die Konsequenzen zu bedenken, beschließen die beiden gemeinsam mit dem Transvestiten Wendy eine Ladung Kokain zu rauben. Doch das geht nicht, ohne den Ganoven Ivan zu verraten, der mit der lokalen Polizei zusammenarbeitet und Kommissar Negro auf ihre Spur bringt. Nach ihrem Coup finden die drei Unterschlupf bei Wendys Eltern, die in einem unwirtlichen Ort an der stürmischen Atlantikküste Argentiniens verbittert ihr Dasein fristen. Doch auch hier sind sie weder vor der Polizei noch vor den betrogenen Drogenbossen sicher. Gehetzt flüchten sie weiter, berauscht von Drogen, ständig in Auseinandersetzungen verstrickt und stets an der Grenze zum Wahnsinn... "La cruz del sur" der erste Spielfilm des Regisseurs und wurde auf dem Festival in Cannes 2003 in der Reihe "Un certain regard" gezeigt.
Sa., 8.5. - 21.30 Uhr
Quién diablos es Juliette? - Wer zum Teufel ist Juliette?
Quién diablos es Juliette? - Wer zum Teufel ist Juliette?
Mexiko 1997 | Regie: Carlos Marcovich | 91 min. | mit Yuliet Ortega, Fabiola Quiroz, Jorge Quiroz, Victor Ortega, Michele Ortega, Salma Hayek, Benny Ibarra, Francesco Clemente, Daniel Giménez Cacho u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die 16jährige Kubanerin Juliette ist eine Träumerin und Gelegenheitshure. Ihre Eltern hat sie nie gekannt. Ihr Vater ist in die USA emigriert, ihre Mutter hat sich aus Kummer darüber umgebracht. Auch ihre Freundin Fabiola sucht ihren leiblichen Vater, seit ihr geliebter Stiefvater bei einem Zusammenstoß mit einem LKW sein Leben verlor. Mit den Stilmitteln eines Dokumentarfilms gibt der Regisseur vor, zwei glaubwürdige Portraits zweier junger Frauen zu realisieren, die an unterschiedlichen Orten in unterschiedlichen sozialen Kontexten leben. Doch sobald man als Zuschauer diese Ausgangslage ernst nimmt, wird man vom Lachen Juliettes auf den Boden einer brüchigen Realität geholt. Juliette, die auf der Strasse lebt, macht sich über alles und jeden lustig: Dahinter verbirgt sich jedoch eine tiefe Traurigkeit und Abbild kubanischer Befindlichkeiten. Marcovich nennt seinen Film 'eine der Realität geraubte Fiktion'. Auszeichnungen: F.I.P.R.E.S.C.I Award, Havanna Filmfestival, Kuba 1997; Regard d'Or und Preis der Ökumenischen Jury, Internationales Filmfestival Freiburg 1998; Critics Award und O.C.I.C. Award, Guadalajara Filmfestival Mexico 1998; Critics Award, Cartagena Filmfestival, Kolumbien, 1998
Sa., 8.5. - 23.30 UhrSo., 9.5. - 11.00 UhrMi., 12.5. - 17.30 Uhr
Soy Cuba - Ich bin Kuba
Soy Cuba - Ich bin Kuba
Sowjetunion/Kuba 1964 | Regie: Mikhail Kalatozov | 141 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Platziert zwischen Kaltem Krieg und kubanischem Rhythmus war "Soy Cuba" als Lehrstück sowjetischer Filmpropaganda verschrien. 1964, auf dem Höhepunkt der Kuba-Krise gedreht, verschwand der Film rasch wieder in den Archiven. Den Regierungen in Havanna und Moskau war der Film zu experimentell, zu gewagt in der Kameraführung und wahrscheinlich mit zuviel Humor und Ironie versehen. Erst Anfang der 1990er haben Francis Ford Coppola und Martin Scorsese "Soy Cuba" wieder ausgegraben und ihn für das internationale Kino neu entdeckt. "Soy Cuba" ist ein Juwel der Filmgeschichte.
So., 9.5. - 15.00 Uhr
Narradores de Javé - Die Erzähler aus dem Javé-Tal
Narradores de Javé - Die Erzähler aus dem Javé-Tal
Brasilien 2003 | Regie: Eliane Caffè | 100 min. | brasilianisches Original mit deutschen Untertiteln.
Das kleine Dorf Javé soll im Zuge eines Staudammprojekts überflutet werden. Nur eine historisch bedeutsame Vergangenheit könnte den Ort vor den Wassermassen bewahren. Um ihre Heimatgemeinde zu retten, beschließen die Einwohner alle Geschichten und Legenden zu sammeln und aufzuschreiben. Doch fast alle in Javé sind Analphabeten...

Die Regisseurin ist anwesend.

Der Aufenthalt von Eliane Caffé in Heidelberg wird unterstützt durch Hotel Denner und Hotel Monpti.
Di., 11.5. - 19.30 Uhr
Das Land der 100.000 Witwen
Das Land der 100.000 Witwen
Deutschland 2002 | Regie: Roberto Sánchez | 120 min. | Beta Pal | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Zwischen 1960 bis 1996 kamen in Guatemala ca. 250.000 Menschen ums Leben. 80 Prozent der Opfer, die von der guatemaltekischen Armee unter dem Vorwand der Aufstandsbekämpfung getötet wurden, waren Maya-Indigenas. Der Film erinnert das Schicksal der sogenannten 'Verschwundenen' und ihrer Hinterbliebenen, meist Frauen, die bis heute noch keine Anerkennung ihres erlittenen Unrechts erfahren haben.

Der Regisseur Roberto Sánchez wird persönlich seinen film vorstellen
Mi., 12.5. - 19.30 Uhr
Sábado
Sábado
Chile 2003 | Regie: Matías Bize | 65 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Antonia ist schwanger und auf dem Weg zu Blanca, die Victor, den Vater ihres Kindes, in wenigen Stunden heiraten wird. Blanca soll wissen, was Victor nicht nur die Nacht zuvor getrieben hat. Mit dabei hat Antonia ihren Nachbarn, der das Ganze mit der Videokamera dokumentieren soll. Nachdem sich Blanca von der wiederholten Untreue ihres zukünftigen Ehemannes überzeugt hat, stürmt sie im Brautkleid los, um Victor zur Rede zu stellen - und leiht sich kurzerhand den Kameramann aus. Was nun folgt sind weitere Enthüllungen in Echtzeit....
Der Film gewann auf dem Filmfestival Mannheim-Heidelberg 2003 den Rainer Werner Fassbinder-Preis.
Mi., 12.5. - 22.00 Uhr
El ultimo trén - Der letzte Zug
El ultimo trén - Der letzte Zug
Argentinien/Spanien/Uruguay 2002 | Regie: Diego Arsuaga | 98 min. | mit Alfredo Caser, Ingrid Rubio, Valentina Bassi, Emilio Disi, Norma Aleandro u.a., | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Aufgebracht erfahren die "Friends of the Rails Association", dass die wunderschöne historische Lokomotive mit dem Namen "Heart of Fire" an ein Hollywood-Studio verkauft werden soll. Drei Veteranen der Association beschließen darum, die Lok zu entführen. Unter dem Schlachtruf "Unser nationales Erbe steht nicht zum Verkauf" entführen sie den Zug und reisen entlang der alten, längst verlassenen Bahnlinien Uruguays, verfolgt und gejagt von der Polizei und dem Käufer aus Hollywood. Die Zugentführer sind nicht gerade ein professionelles Team: der sogenannte Professor hat Herzbeschwerden, Dante leidet unter seniler Gedächtnisschwäche und Pepe langweilt alle mit seinen immer wiederkehrenden Geschichten aus dem Krieg. Außerdem haben sie einen Jungen mit an Bord des Zuges, der als Einziger fähig ist, mit einem Handy umzugehen. "El ultimo trén" ("Der letzte Zug") ist ein humorvolles "rail movie" über Zivilcourage und die Verteidigung von individuellen Werten, ein tragikomischer Western - ohne Cowboys und Pistolen. Auszeichnungen: Darstellerpreis Film Festival San Valladolid 2002, GOYA für den besten ausländischen Film in spanischer Sprache 2002, Bestes Drehbuch, Bester lateinamerikanischer Film, Montreal World Film Festival 2002, FIPRESCI Preis Taormina Film Festival 2003, Publikumspreis Toulouse Film Festival 2003, OSCAR Nominierung aus Uruguay für den Besten Fremdsprachigen Film 2003.
Do., 13.5. - 17.30 UhrSa., 15.5. - 19.30 UhrSo., 16.5. - 21.30 UhrMo., 17.5. - 19.30 UhrDi., 18.5. - 21.30 UhrMi., 19.5. - 19.30 Uhr
Testamento - Testament
Testamento - Testament
Deutschland 2003 | Regie: Uli Stelzner/Thomas Walther | 89 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Alfonso Bauer Paiz wurde 1918 in Guatemala-Stadt geboren. Seit mehr als einem halben Jahrhundert kämpft er für soziale Gerechtigkeit und zahlt einen hohen Preis für seine politischen Ideen: Auf seiner Suche nach Würde für sein Land, sein Einsatz gegen Intervention, Militärregime und skrupellose Multis kommt er an die Brennpunkte der lateinamerikanischen Revolutionen in Chile, Kuba, Nicaragua und Mexiko und gestaltet sie mit. Ein faszinierendes Portrait, das die tiefe Kluft zwischen politischem Erfolg und persönlichem Versagen nicht verschweigt.

Uli Steltzner wird anwesend sein.
Do., 13.5. - 19.30 Uhr
Paraíso - Paradies
Paraíso - Paradies
Kuba/Deutschland 2003 | Regie: Alina Teodorescu | 96 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Madera Limpia (dt. Sauberes Holz) nennen sich die sieben Musiker um den Sänger und MC Yasel. Sie leben in der Provinzstadt Guantánamo. Hier passiert nicht viel, nur der Karneval lässt einmal im Jahr die Leute durch die Straßen tanzen. Also machen Yasel und seine Freunde Musik, spielen HipHop mit einer dicken Portion Changüi, Nengón, Kiribá, Sucu-Sucu und Son, den traditionellen Rhythmen der Region. Der Film zeichnet nicht nur ein Porträt der Band, sondern vermittelt auch einen tiefen Einblick in das Leben der Protagonisten, ihrer Freunde und Familien, die mit viel Energie ihren Alltag meistern. Mit Madera Limpia hat der kubanische Hip Hop nach den international erfolgreichen Orishas wieder eine Band, die es abseits der Buena Vista-Klischees zu entdecken gilt.
Fr., 14.5. - 21.30 UhrMi., 19.5. - 17.30 Uhr
La muerte de un burócrata - Tod eines Bürokraten
La muerte de un burócrata - Tod eines Bürokraten
Kuba 1966 | Regie: Tomas Gutiérrez Alea | 87 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Paco, ein strebsamer Arbeiter, der eine Maschine erfunden hat, die Büsten des kubanischen Nationaldichters José Martí herstellt, stirbt bei einem Arbeitsunfall und wird mit allen Ehren eines revolutionären Helden begraben... Mit dieser satirisch-kritischen Komödie voll cineastischem Einfallsreichtum begründete das kubanische Kino in den 1960er Jahren seinen Ruhm in Europa.
Sa., 15.5. - 17.30 Uhr
Los ojos de Latinoamerica - Die Augen Lateinamerikas
Los ojos de Latinoamerica - Die Augen Lateinamerikas
Deutschland/Kuba 2003 | Regie: Tidi Tiedemann | 40 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Spannende Dokumentation über das größte lateinamerikanische Filmfestival in Havanna, mit vielen interessanten Interviews der wichtigsten Regisseure.
Der Film läuft gemeinsam mit "Video de familia".
Sa., 15.5. - 21.30 Uhr
Video de familia - Familienvideo
Kuba 2002 | Regie: Humberto Padrón | 47 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Zum Geburtstag soll Raulito, der seit 4 Jahren nicht mehr in Kuba lebt, ein Familienvideo erhalten. Inmitten vieler Geschichten und Anekdoten, die das Bild einer harmonischen Familienidylle vorgaukeln, beschließt die jüngere Schwester ihr gutgehütetes Geheimnis auszupacken. Die Fassade beginnt zu bröckeln. Der junge Regisseur Humberto Padrón greift Tabus an, die durch Inhalt und Form an Dogma Filme wie ?Das Fest? erinnern. "Video de familia" ist gleichsam das Gegenstück zu "90 miles".
Der Film läuft gemeinsam mit "Los ojos de Latinoamerica.
Sa., 15.5. - 21.30 Uhr
El crimén del Padre Amaro - Die Versuchung des Padre Amaro
El crimén del Padre Amaro - Die Versuchung des Padre Amaro
Mexiko/Spaniel/Argentinien/Frankreich 2002 | Regie: Carlos Carrera | 118 min. | mit Gael García Bernal, Ana Claudia Talancón, Sancho Gracia u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der junge Padre Amaro wird von seiner Diözese in das abgelegene Bergdorf Los Reyes geschickt, um den alten Padre Benito zu unterstützen. Angetreten im aufrechtem Glauben, den Ärmsten unter den Armen zu helfen, entdeckt der junge Priester bald, dass in der Kirchengemeinde vieles im Argen liegt: Padre Benito fungiert als Geldwäscher für den örtlichen Drogenbaron und ist sich dabei keiner Schuld bewusst, da er damit den Bau eines Krankenhauses finanziert. Darüber hinaus unterhält er seit Jahren ein Verhältnis mit der Dorfwirtin Sanjuanera. Ein anderer Priester unterstützt die Guerillas und lebt mit den Rebellen in den Bergen. Doch auch Padre Amaro kann der Sünde nicht lange widerstehen. Er verliebt sich in Sanjuaneras hübsche 16-jährige Tochter Amelia. Als sie schwanger wird, will sie Los Reyes verlassen, um mit ihm ein neues Leben zu beginnen. Der junge Geistliche aber hat Ambitionen und ist nicht bereit, seine Karriere auf dem Altar der Liebe zu opfern. Als er das Mädchen zur Abtreibung zwingt, kommt es zu lebensgefährlichen Komplikationen.
Sa., 15.5. - 23.30 UhrSo., 16.5. - 17.00 UhrMo., 17.5. - 21.30 UhrDi., 18.5. - 19.30 UhrMi., 19.5. - 21.30 Uhr
Taxi, un encuentro - Taxi, eine Begegnung
Taxi, un encuentro - Taxi, eine Begegnung
Argentinien 2000 | Regie: Gabriela David | 93 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junger Mann hat sich auf das Klauen von Taxis spezialisiert. Doch bevor er sie seinen Dealern abliefert, spielt er gern noch eine Weile Taxifahrer. Eines Tages fährt er eine junge Frau, die wegen einer Schusswunde im Taxi zusammenbricht. "Ein intime Geschichte von zwei Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen. Eine Allegorie auf die Unterschiede zwischen den Argentiniern und der Gleichgültigkeit, mit der sie einander begegnen." (Gabriela David) Der Film zeigt, wie präsent im argentinischen Kino schon die sozialen Themen schon vor Ausbruch der großen Krise waren.
So., 16.5. - 11.00 UhrMo., 17.5. - 11.00 UhrMi., 19.5. - 11.00 Uhr
Lucía
Lucía
Kuba 1969 | Regie: Humberto Solás | 163 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Dreimal heißt die Frau Lucía: Zur Zeit des kubanisch-spanischen Krieges Mitte des 19.Jahrhunderts, zur Zeit der bürgerlichen Revolte gegen den verhassten Diktator Machado Anfang der 1930er Jahre und im Kuba der 1960er Jahre, nach dem Triumph der Revolution, nach dem Einsetzen der Hilfe der UdSSR, zum Höhepunkt der Alphabetisierungskampagne... Ein Klassiker des kubanischen Films und ein filmhistorisches Dokument über das Schicksal von kubanischen Frauen in drei Zeitepochen.
So., 16.5. - 14.00 Uhr
Contra todos - Gegen alle
Contra todos - Gegen alle
Brasilien 2004 | Regie: Roberto Moreira | 95 min. | brasilianisches Original mit deutschen Untertiteln.
Teodoro heißt der strenge und gläubige Vater von Soninha, die ein Heavy-Metal-Fan ist. Religiosität und Strenge hindern Teodoro nicht, eine Geliebte zu haben. Von Terenzinhas Existenz ahnen weder Soninha noch ihre Mutter Claúdia etwas. Diese unterhält ihrerseits eine Affäre mit Júlio, dem Metzgerssohn aus der Nachbarschaft. Regelmäßiger Besucher der Familienidylle am Stadtrand São Paulos ist Waldomiro, ein alter Freund Teodoros. Als Júlio ermordet wird und Claúdia Teodoro für die Tat verantwortlich macht, eskalieren die familiären Auseinandersetzungen. Was sie nicht weiß: Im Hauptberuf sind Teodoro und Waldomiro Auftragskiller, deren Dienste Geschäftsleute regelmäßig in Anspruch nehmen. Claudia verlässt nach dem Tod des Geliebten das Haus. Während ihr Mann sie sucht, nutzt Soninha die Gunst der Stunde und breitet sich in der elterlichen Wohnung aus. Als Waldomiro Claúdia vor ihrem Mann findet, versteckt er sie in einem Hotel, wo Claúdia eine Affäre mit dem Hoteldiener Lindoval beginnt. Doch dieser wird kurz darauf zusammengeschlagen. In der Zwischenzeit hat Teodoro von Júlios Vater den Auftrag bekommen, den Mörder seines Sohns zur Strecke zu bringen - Auftakt für Verwicklungen, die, aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, schließlich vor den Traualtar führen.
So., 16.5. - 19.30 Uhr
Cuba - Wiege des Latin Jazz
Cuba - Wiege des Latin Jazz
Deutschland 2000 | Regie: Torsten Esser | 90 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der Film ist eine Zeitreise durch die Geschichte des kubanischen Jazz. Vom Ende der Sklaverei in den 1890er Jahren bis zu den "Sternen" der Jazzer-Generation von morgen beschreibt er die Höhepunkte dieser weithin im Verborgenen gebliebenen !Erfolgsgeschichte." Anerkannte Musikwissenschaftler - Leonardo Acosta, Helio Orovio etc. - führen durch die verschiedenen Epochen dieser Kunstrichtung.
Di., 18.5. - 17.30 Uhr
Before night falls (Epilog zu Cine Latino 04)
Before night falls (Epilog zu Cine Latino 04)
USA 2000 | Regie: Julian Schnabel | 134 min. | mit Javier Bardem, Olivier Martinez, Johnny Depp, Andrea Di Stefano, Sean Penn, Hector Babenco, Basierend auf den Memoiren von Reinaldo Arenas | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Kuba Anfang der 1960er: Die Batista-Diktatur ist gestürzt, die Revolution in vollem Gange, als der 19-jährige Reinaldo Arenas, begeistert von den neuen Ideen und Idolen, nach Havanna kommt. Er schreibt sich an der Universität von Havanna ein und entdeckt in dieser aufregenden Stadt eine pulsierende homosexuelle Subkultur. Gleichzeitig bringt ihm sein offensichtliches Talent erste schriftstellerische Erfolge ein: mit 20 Jahren veröffentlicht er seinen ersten Roman. Als homosexueller Künstler, der sich der Revolution anschließt, wird er jedoch bald zum Opfer eines zunehmend strengeren Regimes. Ein erster Fluchtversuch scheitert, er landet im Gefängnis. 1980, als Castro mit dem Erlass des "Mariel Harbour Boatlift? "Kriminellen" die Emigration gestattet, gelingt es Arenas, unter falschem Namen das Land zu verlassen. Auch im New Yorker Exil, verarmt und staatenlos, bleibt seine Begeisterung fürs Schreiben und sein Hunger nach Leben ungebrochen.
Basierend auf Reinaldo Arenas Erzählungen und Gedichten sowie auf seinen 1993 postum publizierten Memoiren wird "Before night falls" zum lebendigen Portrait eines ungeheuer talentierten und sensiblen Menschen, zum packenden Bericht über politische Repression, Verfolgung und Exil.
In opulenten Bildern lässt der Maler und Regisseur Julian Schnabel das farbenfreudige Havanna der 60er Jahre wieder auferstehen. Sein Hauptdarsteller Javier Bardem wurde für den Oscar nominiert. Johnny Depp glänzt zudem in einer ungewöhnlichen Doppelrolle.
Do., 20.5. - 19.30 UhrFr., 21.5. - 19.30 UhrSa., 22.5. - 19.30 UhrSo., 23.5. - 21.30 UhrMo., 24.5. - 19.30 Uhr
Osama
Osama
Afghanistan/Irland/Japan 2003 | Regie: Siddiq Barmak | 83 min. | deutsche Fassung.
"Osama" ist der erste in Afghanistan gedrehte Spielfilm nach dem Sturz der Taliban. Als Motto steht ihm ein Zitat von Nelson Mandela voran: "Ich werde verzeihen. Aber ich werde nie vergessen." Es gibt keinen Schlussstrich unter die Gewalt und trotz allem ist der Freiheitsdrang des Menschen nicht zu besiegen. Ein zwölfjähriges Mädchen wird von der Mutter als Junge verkleidet, um so besser für den Unterhalt der Familie sorgen zu können. Aber das ist nur eines von den Frauenschicksalen unter der Zeit der Schreckensherrschaft der Taliban, von denen der Film erzählt und in dem oft die eigenen Erfahrungen der Laiendarstellerinnen miteingeflossen sind. Der Regisseur war bis 1992 Direktor der staatlichen Afghan Film, ging dann ins Exil und konnte nach seiner Rückkehr dank des Engagements des iranischen Kollegen Mohsen Makhmalbaf diesen Film drehen. Auszeichnungen: Golden Globe in der Kategorie "Bester Ausländischer Film", 2004, Besondere Erwähnung der Camera-d'Or-Jury, Cannes 2003, Preis der französischen Arthouse-Kinos 2003, Fellini-Medaille der UNESCO für Siddiq Barmak,
Do., 20.5. - 22.00 UhrSo., 23.5. - 19.30 UhrMo., 24.5. - 22.00 UhrDi., 25.5. - 19.30 UhrMi., 26.5. - 19.30 Uhr
Il est plus facile pour un chameau - Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr
Il est plus facile pour un chameau -  Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr
Frankreich/Italien 2003 | Regie: Valeria Bruni Tedeschi | 110 min. | , mit Valeria Bruni Tedeschi, Chiara Mastroianni, Jean Hugues Anglade u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
"Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes kommt." So heißt es im Mathäusevangelium, Kapitel 19, Vers 24, so heißt es auch für Franca. Sie ist reich, zu reich vielleicht, denn sie fühlt sich zu nichts zu gebrauchen. In einem Paris im Juni gerät die Enddreißigerin in eine existenzielle Krise. Sie ist gepeinigt von innerer Unruhe und Schuldgefühlen, da sie ahnt, dass die Zeit ihrer ewigen Jugendlichkeit bald vorüber sein wird. Ihr Freund drängt sie zur Heirat, ihr Vater liegt im Sterben. Durch die Mitarbeit am Drehbuch von Mimmo Caloprestis "Ist Liebe nur ein Wort?" bekam Valeria Bruni Tedeschi Lust aufs Weitermachen, Lust einen eigenen Film zu drehen. Das Resultat fand begeisterte Kritiker. Da wir vom Karlstorkino Valeria Bruni Tedeschi immer wieder Gelegenheit gaben, sich bei uns auf der Leinwand zu zeigen, freuen wir uns mit Ihnen jetzt ganz besonders auf ihren Regieerstling.
Do., 27.5. - 19.30 UhrSo., 30.5. - 19.30 UhrMo., 31.5. - 21.30 UhrDi., 1.6. - 19.30 UhrMi., 2.6. - 19.30 Uhr
Broken Wings
Broken Wings
Israel 2002 | Regie: Nir Bergman | mit Orly Silbersatz Banai, Maya Maron, Nitai Gaviratz, Vladimir Friedman, Dana Ivgi, Danny Niv, Daniel Magon, Eliana Magon, Yarden Bar-Kochba, Eitan Green u.a. | hebräisches Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Familie in Israel: Tragödien und Krisen, am Rande des Abgrunds und wieder ins Leben zurück. Nach dem Tod ihres Vaters haben die Ulmans weder Geld noch Hoffnung, zudem entfremdet sich die Mutter Dafne zunehmend von ihren vier Kindern. Bar, fünf Jahre alt, fühlt sich schlichtweg vernachlässigt, Ido will dagegen den Weltrekord im Turmspringen brechen - ausgerechnet in ein leeres Schwimmbecken.Yair, schon ein Teenager, will plötzlich nicht mehr in die Schule, lieber verkleidet er sich als Maus, die in der U-Bahn Flugblätter verteilt. Und Maya, schon 16, muss die Ersatzmutter spielen. Aber dann gibt es einen unerwarteten Vorfall. Ob die Ulmans ihre einst gebrochenen Flügel wieder ausbreiten können? Regisseur Nir Bergman fand für seinen Film eine Form zwischen Drama und Komödie, um zu zeigen wie der Zusammenhalt in einer Familie dem Einzelnen wieder Lebenskraft geben kann. Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen auf internationalen Festivals, darunter im Jahr 2003 den israelischen Filmpreis für den besten Film, die beste Regie, die beste Kamera sowie die beste Darstellerin, außerdem auf der Berlinale 2003 Publikumspreis im Panorama und den Preis der Ökumenischen Jury und den Großen Preis des Filmfestivals in Tokio.
Do., 3.6. - 19.30 UhrSa., 5.6. - 19.30 UhrSo., 6.6. - 19.30 UhrMo., 7.6. - 21.30 UhrDi., 8.6. - 19.30 UhrMi., 9.6. - 19.30 Uhr
Topkapi
Topkapi
USA 1963 | Regie: Jules Dassin | 118 min. | mit Melina Mercouri, Peter Ustinov, Maximilian Schell u.a. | deutsche Fassung.
Im Topkapi-Museum in Istanbul ist ein besonders kostbarer Dolch ausgestellt. Ihn zu besitzen ist das Begehren von Elisabeth Lipp, einer attraktiven Diebin, die sich genauso leidenschaftlich für Juwelen wie für Männer interessiert. Für ihren Topkapi-Coup trommelt sie eine spleenige Crew zusammen. Der Plan ist raffiniert, das Chaos programmiert. Aber trotz des türkischen Geheimdienstes scheint dann doch alles zu klappen, oder? ?Rififi? als Prototyp einer Einbrecherkomödie stand bei ?Topkapi? Pate, die wunderbaren Schauspieler heben den Film aus dem üblichen heraus. Neben Peter Ustinov möchten wir mit ?Topkapi? dabei auch der unvergessenen Melina Mercouri (?Sonntags nie?, später auch am Sonntag Kulturministerin) gedenken und den noch immer aktiven Maximilian Schell (Schauspieler des Jahrhunderts) ehren.
Do., 17.6. - 19.30 UhrFr., 18.6. - 21.30 UhrSa., 19.6. - 21.30 UhrSo., 20.6. - 19.30 UhrMi., 23.6. - 21.45 Uhr
Madame l'eau
Madame l'eau
Frankreich/Niger 1992 1992 | Regie: Jean Rouch | 120 min. | mit Lam, Damouré, Tallou | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Jean Rouch, der Begründer des "Cinéma Vérité", und der berühmteste der ethnographischen Filmemacher, arbeitete in seinen Filmen sehr eng mit den Protagonisten zusammen. Seine "Madame l'Eau" ist dafür ein gutes Beispiel. In diesem wird die übliche kolonialistische Perspektive umgekehrt. Nicht der Europäer reist in andere Erdteile, um dort Menschen zu treffen, die vielleicht noch nie zuvor einen Weißen gesehen haben, sondern drei Männer aus dem Niger fahren ins Reich des Wassers, nach Holland mit seinen Kanälen und Windmühlen. Die bösen Geister der Kolonialisierung können sie dabei nicht bannen.

Die Vorführungen werden unterstützt durch das Institut für Ethnologie der Universität Heidelberg
Di., 22.6. - 19.30 UhrMi., 23.6. - 19.30 Uhr
Lilja 4-ever
Lilja 4-ever
Schweden 2002 | Regie: Lukas Moodysson | 109 min. | mit Oksana Akinsjina, Artiom Bogutjarskij u.a. | russisches Original mit deutschen Untertiteln.
"Lilja 4-ever" ritzt eine junge Russin in ungelenken Buchstaben auf eine Parkbank ein. Sie will damit eine Spur hinterlassen, denn ihre Lage ist aussichtslos. Es begann alles, als ihre Mutter den tristen Vorort verließ, in dem sie, Lilja und ihr kleiner Bruder Volodja lebten, und ihrem Liebhaber nach Amerika folgte. Lilja ist dageblieben, sie verelendet und gerät auf die schiefe Bahn der Prostitution. Unter ihren Freiern ist einer, der nett zu sein scheint. Er nimmt sie mit nach Malmö, Schweden. Sie glaubt an ein besseres Leben dort, fällt aber nur vom Regen in die Traufe. Regisseur Lukas Moodysson wurde hier vor allem durch seine Komödie "Raus aus Åmal" bekannt. In "Lilja 4-ever", gedreht in einem rauen, fast dokumentarischem Stil, beweist er diesmal sein feines cineastisches Gespür für die Situation derer, die für es keinen Ausweg gibt.
Do., 24.6. - 21.30 UhrFr., 25.6. - 19.30 UhrSa., 26.6. - 21.30 UhrSo., 27.6. - 19.30 UhrMo., 28.6. - 19.30 UhrDi., 29.6. - 21.30 UhrMi., 30.6. - 19.30 Uhr
Les Enfants - Die Kinder
Les Enfants - Die Kinder
Frankreich 1984 | Regie: Marguerite Duras | 94 min. | mit Pierre Arditi, Martine Chevalier, André Dussolier, u.a. | Originalfassung.
Er versteht schon Hegel, was will man ihm dann noch erklären? Ein Siebenjähriger, der aussieht wie ein Vierzigjähriger, verweigert den Schulbesuch. Seine Begründung: "weil ich nicht lernen will, was ich nicht weiß?. Mit "Les Enfants" führt Marguerite Duras mit charmanter List herkömmliche Denkmuster über Mensch und Welt, Geist und Körper, Lernen und Leben ad absurdum. Dafür wählte sie eine strenge, manchmal spröde und minimalistische Form, die den abstrakten Schemata zu gleichen scheint, die manche Professoren zur Verdeutlichung ihrer Thesen an die Tafel zeichnen. Aber alles bleibt dabei so heiter wie melancholisch. Ein höchst eigenwilliger, ja markanter Film wurde daraus, der nicht seinesgleichen hat.
Do., 1.7. - 19.30 Uhr
Faat Kiné
Faat Kiné
Senegal 2001 | Regie: Ousmane Sembène | 120 min. | mit Venus Seye, Mama Ndoumbé Diop, Tabara Ndiaye, Awa Séne Sarr u.a. | französisches und Oulof Original mit deutschen Untertiteln.
Mit feinem Gespür für Blicke, Mimik und Gesten porträtiert der senegalesische Altmeister des afrikanischen Films drei Frauen-Generationen einer gut situierten Großfamilie. Mit Humor und harscher Kritik an der patriarchalischen Gesellschaft unterstreicht er seine Überzeugung, dass es die Frauen sind, die Afrika voranbringen werden. Die erfolgreiche Geschäftsführerin einer Tankstelle in Dakar hat sich ihren wirtschaftlichen Erfolg hart erkämpfen müssen, nachdem sie von den Vätern ihrer beiden Kinder verlassen wurde. Faat-Kine ist der zweite Film einer Triologie mit dem Namen "Héroisme au quotidien" (alltägliches Heldentum), die Ousmane Sembène den afrikanischen Frauen gewidmet hat.
Do., 1.7. - 21.30 UhrFr., 2.7. - 21.30 UhrSo., 4.7. - 22.00 UhrMo., 5.7. - 21.30 UhrDi., 6.7. - 22.00 UhrMi., 7.7. - 21.30 Uhr
Hiroshima mon amour
Hiroshima mon amour
Frankreich 1959 | Regie: Alain Resnais | 91 min. | mit Emanuelle Riva, Eiji Okada | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Hiroshima: die Erinnerung an den Atombombenabwurf über der Stadt ist noch präsent. Dorthin fährt eine junge französische Schauspielerin, um einen Film über den Frieden zu drehen. Sie trifft einen Japaner und verliebt sich in ihn. Diese Liebe erinnert sie wiederum an eine frühere Liebe: in ihrer französischen Heimatstadt Nevers, während der Besatzungszeit, ein junger Deutscher. Er wurde vor ihren Augen getötet. Sie weiß, dass die Zeit ihre jetzige japanische Liebe auslöschen wird - so wie sie auch den damaligen Schmerz ausgelöscht hat. Alain Resnais ("Nacht und Nebel", "Letztes Jahr in Marienbad", "Mélo", "Smoking/ No Smoking") wählte für die Darstellung des eigentlich Undarstellbaren eine kühle distanzierte Form mit harten Kontrasten, die die Zerrissenheit der Figuren souverän verdeutlicht. Ihm gelang eine Reflexion über die Kraft des Vergessens und die Vergeblichkeit des Erinnerns. Wahrscheinlich einer der besten Filme überhaupt.
Fr., 2.7. - 19.30 Uhr
Moderato Cantabile
Moderato Cantabile
Frankreich 1960 | Regie: Peter Brook | 71 min. | mit Jeanne Moreau und Jean-Paul Belmondo | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Eine junge verheiratete Frau, unglücklich und unzufrieden, ist zusehends von einem Mord beeindruckt, der aus purer Leidenschaft begangen worden schien. Sie zeigt sich schließlich so sehr davon fasziniert, dass sie sogar den Tatort aufsucht, eine Hafenkneipe. Dort trifft sie auf einen jungen, mysteriösen Mann, in den sie sich verliebt. Aber zugleich identifiziert sie sich mit der unbekannten Ermordeten so sehr, dass sie einen Zusammenbruch erleidet. Der weltberühmte Theaterregisseur Peter Brook drehte auch sehr bedeutende Filme, wie etwa "Marat/Sade" oder die Bearbeitung des alten indischen Epos "Mahabharata". "Moderato Cantabile" nach dem gleichnamigen Roman von Marguerite Duras ist ein weniger bekanntes Meisterwerk von stilsicherer Bildsprache. Jeanne Moreau erhielt zudem damals für ihre schauspielerische Leistung in Cannes den Darstellerinnenpreis. Nur der frühere Verleihtitel "Stunden voller Zärtlichkeit" ist komplett irreführend.
Sa., 3.7. - 19.30 Uhr
Le Camion
Le Camion
Frankreich 1977 | Regie: Marguerite Duras | mit Marguerite Duras und Gérard Depardieu | Originalfassung.
Das nennt man Reduktion, der Lastwagen, die Straße, die Landschaft, mehr gibt es nicht zu sehen. Aber bei Marguerite Duras genügt das für das "Off-Portrait? einer Frau. Sie steigt als Anhalterin in die Führerkabine eines Sattelschleppers, sie sitzt neben dem Fahrer, sie fahren durch die Nacht. Marguerite Duras und Gérard Depardieu sind lediglich in den Rollen der Regisseurin und des Schauspielers zu sehen, wie sie in einem dunklen Raum unter einer Lampe sitzen. Sie reden, lesen und kommentieren einen virtuellen Film, der an den Zuschauer appelliert, sich kraft seiner Phantasie eigene Bilder zu erfinden. Wahrlich ein Experiment!
So., 4.7. - 19.30 Uhr
Nathalie Granger
Nathalie Granger
Frankreich 1972 | Regie: Marguerite Duras | 85 min. | mit Gérard Depardieu und Jeanne Moreau | französisches Original mit englischen Untertiteln.
In einer Villa am Stadtrand von Paris lebt eine Frau mit ihren beiden Töchtern sowie einer Freundin, die sich um den Haushalt kümmert. Die Mutter macht sich Sorgen, denn ihre Tochter Nathalie beginnt immer offener zu rebellieren. Aber dennoch sind die Tage still, das Alltägliche kehrt ständig wieder. Doch am 10. April 1972 ändert sich das. Es gibt eine Reportage im Radio und ein Handelsvertreter erzählt den Frauen sein gescheitertes Leben. Doch hat sich damit jetzt tatsächlich etwas geändert? Virtuos erzählt Marguerite Duras eine Chronik der Ereignislosigkeit und fand dabei sehr prägnante filmsprachliche Mittel.
Mo., 5.7. - 19.30 Uhr
India Song
India Song
Frankreich 1974 | Regie: Marguerite Duras | mit Delphine Seyrig, Michael Lonsdale | Original mit englischen Untertiteln.
Geschichten von der Liebe, hier erzählt in einem Indien der dreißiger Jahre, in einer überbevölkerten Stadt am Ufer des Ganges. Es ist die Zeit des Sommermonsuns. Zu sehen ist eine vermögende Frau, unglücklich in zahlreiche Affären verwickelt. Nie im Bild dagegen ist deren alter ego, eine Bettlerin. Beide finden am gleichen Ort zur selben Zeit den Tod, ohne jemals einander zu begegnen. "India Song" gilt unter den Filmen Marguerite Duras' als besonders gelungen, da sie sehr suggestive wie auch stille Bilder des Zerbrechens an der eigenen Gefühlswelt fand, die sie akustisch durch ein langes, lyrisches, aus dem Off eingesprochenes Filmgedicht unterlegte. Ein Film, der Marguerite Duras so intellektuell wie sensibel geriet, da er gerade auch an die eigene Vorstellungskraft des Zuschauers sich wendet.
Di., 6.7. - 19.30 Uhr
Ecrire und La mort du jeune aviateur anglais
Ecrire und La mort du jeune aviateur anglais
Frankreich 1993 | Regie: Benoît Jacquot | 43 und 48 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Benoît Jacquot wurde dem deutschen Kinopublikum durch Filme wie "La fille seule" bekannt. Dieser Kurzfilm, zwei Jahre davor entstanden, zeigt, wie sehr Jacquot Lust hat, seine eigenen Vorstellungen vom Filmemachen umzusetzen. In Marguerite Duras fand er für seine Projekte natürlich eine kongeniale Partnerin. So bemerkt die Schriftstellerin zur Entstehung von "Ècrire. la mort du jeune aviateur anglais": "Es war die Idee von Benoît Jacquot, mich in meiner Wohnung in Paris zu filmen, wie ich ihm die Geschichte vom Tod des jungen englischen Fliegers erzähle... Anschließend unterhielten wir uns in meinem Haus in Neauphle-le-Château über das Schreiben.? Andere hätten daraus wahrscheinlich einerseits eine ganz normale Literaturverfilmung, andererseits ein ganz normales Interview gemacht.
Mi., 7.7. - 19.30 Uhr
Cet amour-là - Diese Liebe
Cet amour-là - Diese Liebe
Frankreich 2001 | Regie: Josée Dayan | 100 min. | mit Jeanne Moreau, Aymeric Demarigny, Christiane Rorato, Justine Levy | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
In "Moderato Cantabile" spielt Jeanne Moreau die weibliche Hauptrolle in einem Film nach einem Roman von Marguerite Duras. Fast 40 Jahre danach spielt Jeanne Moreau Marguerite Duras selbst. Sie versucht nicht, ihr zu ähneln, gibt Marguerite Duras aber Lebendigkeit in einem Film, der ganz wie der typische Duras-Stil nicht bebildert, sondern quasi auf einer leeren Fläche Personen plaziert. Es sind Personen, die sich lieben, die sich wirklich geliebt haben, 16 Jahre lang war Marguerite Duras mit dem Literaturwissenschaftler Yann Andrea befreundet. Er war 40 Jahre jünger als sie. Harold und Maude in Paris? Jedenfalls trank man zusammen, man schrieb, man trennte sich, um sich wieder zu versöhnen und man ging am Strand von Trouville spazieren.
Do., 8.7. - 19.30 UhrSa., 10.7. - 19.30 UhrMo., 12.7. - 21.30 UhrDi., 13.7. - 21.30 Uhr
La ardilla roja - Das rote Eichhörnchen
La ardilla roja - Das rote Eichhörnchen
Spanien 1993 | Regie: Julio Medem | 110 min. | mit Emma Suarez, Nancho Novo, Maria Barranco, Karra Elejalde u.a., | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Gerade wollte ein junger Mann seinem kaputten Leben durch einen beherzten Sprung von einem Geländer ein Ende setzen. Plötzlich schleudert ein Motorrad gegen die Brüstung. Eine Frau bleibt reglos liegen, der Mann eilt zu ihr, nimmt ihr den Helm ab und erkennt, es ist eine Blondine von überirdischer Schönheit. Aber sie scheint sich an nichts mehr zu erinnern. Er nutzt plötzlich die Chance für ein neues Leben und gibt sich am Krankenbett als ihr Freund aus. Aber damit beginnt das Verhängnis, denn die junge Frau war auf der Flucht vor einem Alptraum.
"Ungewöhnlich intensiv und visuell beeindruckend" urteilte etwa die Zeitschrift Variety über "La ardilla roja", ein Film, der bereits alles hat, was Kinokenner an Julio Medem lieben, die poetische Kraft seiner Bilder oder die außerordentliche Fähigkeit, für das Innenleben der Figuren eine visuelle Form zu finden. Und dann Emma Suarez!
Fr., 9.7. - 19.30 UhrSo., 11.7. - 19.30 UhrMi., 14.7. - 19.30 Uhr
Heidelberg-Premiere
Musik für Hochzeiten und Begräbnisse
Musik für Hochzeiten und Begräbnisse
Norwegen 2002 | Regie: Unni Straume | 97 min. | mit Lena Endre, Bjørn Floberg, Rebecka Hemse, Petronella Barker, Goran Bregovic, Wenche Foss, Kristoffer Joner, Sophia Kaushal, Frederik Skavlan | norwegisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die erfolgreiche Schriftstellerin Sara ist privat gescheitert. Ihre Ehe wurde geschieden, und sie hat ihr Kind verloren. Sie versucht damit fertig zu werden, indem sie ihr Leben ordnet, dabei wünscht sie sich aber insgeheim, etwas Unvorhergesehenes möge eintreten. Das Haus, in dem sie wohnt, ist Produkt ihrer Entscheidung, ungewöhnlich kühl, karg und nüchtern. Man könnte es durchaus ein kleines Meisterwerk der Architektur nennen, aber es überkommt einem darin eher Unbehagen. Die Situation eskaliert, als Saras Ex-Mann Peter auftaucht, ein Architekt, ein Mann, der Klarheit will und Chaos lebt. Die Begegnung endet tragisch, Peter bringt sich um. Als dann Peters zweite Frau Katja kommt sowie die Studentin Helen, die Peters Geliebte war, offenbaren sich die großen Widersprüche dieses Mannes. Für ihren fünften Spielfilm fand Unni Straume pointierte Dialoge, die einander entlarven. Sie korrespondieren sogar mit der Architektur. Erst allmählich dringen die Gefühle durch. "Musik für Hochzeiten und Begräbnisse" ist ein schönes Beispiel für gegenwärtiges psychologisches Kino, dazu aus einem Land, aus dem auch andere Filme als "Elling" kommen.
Do., 15.7. - 19.30 UhrFr., 16.7. - 21.30 UhrSa., 17.7. - 19.30 UhrMo., 19.7. - 21.30 UhrDi., 20.7. - 19.30 UhrMi., 21.7. - 21.30 Uhr
Panj è asr - 5 Uhr am Nachmittag
Panj è asr - 5 Uhr am Nachmittag
Iran/Frankreich 2002 | Regie: Samira Makhmalbaf | 105 min. | persisches Original mit deutschen Untertiteln.
Samira Makhmalbaf, die Tochter des berühmten iranischen Regisseurs Mohsen Makhmalbaf und erst 22 Jahre alt, drehte einen Film, der nicht primär Kunst sein will. Er soll mehr, er soll anklagen, soll eine Waffe zur Veränderung sein, denn dort wo ihr Film spielt, gibt es genug zu verändern. In ihrem Film geht es um Afghanistan, er wurde auch in und um Kabul gedreht, wenige Woche nach Kriegsende. Nogreh ist eine junge Afghanin, die sich selbst sein will und darum mit ihrer Familie und überhaupt mit der Kultur und Politik ihres Landes in heftige Konflikte gerät. Das Thema ist nicht ganz neu, der Film ist auch ein Stück weit eine Fortführung von der "Reise nach Kandahar" von Mohsen Makhmalbaf. Aber die Tochter ist nicht der Vater. "5 Uhr am Nachmittag - panj è asr" ist voller Ehrgeiz, streift kurz dieses und das Thema und hat bei allem eine fast gespenstische Authentizität. Für manche Filmkritiker ist er darum einer der spektakulärsten Filme der letzten Zeit.

Es gibt eine weitere Vorstellungen am
Mi., 04.08., 19.30 Uhr
Do., 22.7. - 19.30 UhrFr., 23.7. - 21.30 UhrSa., 24.7. - 21.30 UhrSo., 25.7. - 19.30 UhrMo., 26.7. - 21.30 UhrDi., 27.7. - 19.30 UhrMi., 28.7. - 21.30 UhrDo., 29.7. - 21.30 UhrFr., 30.7. - 19.30 UhrSa., 31.7. - 19.30 UhrSo., 1.8. - 21.30 UhrMo., 2.8. - 19.30 UhrDi., 3.8. - 21.30 UhrMi., 4.8. - 19.30 Uhr
Vacas - Kühe
Vacas - Kühe
Spanien 1994 | Regie: Julio Medem | 96 min. | mit Emma Suárez, Carmelo Goméz, Ana Torrent, Txema Blasco, Karra Elejalde u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Drei Generationen von Menschen, drei Generationen von Kühen: "Vacas" erzählt mit diesem wahrlich originellen Einfall die konfliktreiche Geschichte zweier baskischer Familien im Zeitraum von 1875 bis 1936. Surreale und mystische Elemente korrespondieren im Film dabei mit Episoden aus dem Alltagsleben, das der Menschen und das der Kühe: Leidenschaft und Ehre, Trübsinn und Wahnsinn, Milch und Muh. Man kann sich bei Julio Medem, der damit als Filmemacher bekannt wurde, denken, dass dabei ein sehr intelligentes Porträt der "condition humaine" sowie der "condition animale" entstand.
Do., 22.7. - 21.30 UhrFr., 23.7. - 19.30 UhrSa., 24.7. - 19.30 UhrSo., 25.7. - 21.30 UhrMo., 26.7. - 19.30 UhrDi., 27.7. - 21.30 UhrMi., 28.7. - 19.30 Uhr
Cat on a hot tin roof - Die Katze auf dem heißen Blechdach
Cat on a hot tin roof - Die Katze auf dem heißen Blechdach
USA 1958 | Regie: Richard Brooks | 108 min. | mit Elizabeth Taylor, Paul Newman, Burl Ives, Judith Anderson, Jack Carson, Madelein Sherwood, u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Big Daddy Pollitt ist der autoritäre Patriarch einer Industriellenfamilie in den Südstaaten. Zur Feier seines 65. Geburtstages kommt die Familie zusammen und die Konflikte brechen wieder auf. Seine über alles geliebte Maggie Pollitt (Elisabeth Taylor) ist mit einem Trinker (Paul Newman) verheiratet. Ihre Ehe blieb bisher kinderlos. Sein anderer Sohn und dessen Frau sind damit zwar reichlich gesegnet, aber sie haben in den Augen Big Daddys bisher trotzdem in ihrem Leben nichts zustande gebracht. Die Verfilmung des Bühnenstücks von Tennessee Williams erzeugt eine Atmosphäre von klaustrophobischer Dichte, der niemand entkommen kann. Schön, dass dieser Klassiker wieder im Verleih ist.
Do., 29.7. - 19.30 UhrFr., 30.7. - 21.30 UhrSa., 31.7. - 21.30 UhrSo., 1.8. - 19.30 UhrMo., 2.8. - 21.30 UhrDi., 3.8. - 19.30 UhrMi., 4.8. - 21.30 Uhr
Smoke - Alles blauer Dunst
Smoke - Alles blauer Dunst
USA 1994 | Regie: Wayne Wang | 108 min. | mit William Hurt, Harvey Keitel, Harold Perrineau Jr., Forest Whitaker u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Rauchen kann tödlich sein, aber Tabak ist Genuss: Wir hätten diesen Film am Weltnichtrauchertag zeigen müssen. Oder wir sollten für ihn das Rauchen in unserem Kino erlauben. Viele Stars sind darin zu sehen, im Zentrum aber steht Harvey Keitel. Er spielt Auggie Wren. Der hat einen Tabakladen mitten in New York und eine besondere Passion: Jeden Morgen, bevor er öffnet, fotografiert er zunächst den Platz vor seinem Geschäft, Tag für Tag, Jahr um Jahr. Aber er ist nur einer von den vielen ausgefallenen Typen in dieser Stadt, die sich bei ihm treffen und Auggie Wren an ihren Problemen und Problemchen teilhaben lassen. Dies zu erleben, ist in "Smoke" so entspannend wie eine Pausenzigarette. Darum dürfte er auch einer der schönsten Filme der 1990er sein.
Do., 5.8. - 19.30 UhrFr., 6.8. - 21.30 UhrSa., 7.8. - 19.30 UhrSo., 8.8. - 21.30 UhrMo., 9.8. - 19.30 UhrDi., 10.8. - 21.30 UhrMi., 11.8. - 19.30 Uhr
Blue in the face
Blue in the face
USA 1995 | Regie: Wayne Wang, Paul Auster | 85 min. | mit Harvey Keitel, Lou Reed, Roseanne, Jim Jarmusch, Lily Tomlin u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
"Blue in the face? verhält sich zu "Smoke? wie die Zigarette nach der täglichen Suchtpflichtpackung. Im Lauf der Dreharbeiten zu "Smoke" nämlich kamen erneut einige Schauspieler und Künstler wie Lou Reed oder Jim Jarmusch zusammen, um in jenem Tabakladen weitere kleine Episoden zu improvisieren, einfach um zu zeigen wie das verqualmte Leben in Brooklyn so ist. Dabei entfalteten sie den Charme des Mikrokosmos von Brooklyn mit seiner Kollektion verschiedenster Mentalitäten und machten ganz ohne Zwang einen lässigen aber wahren Film daraus.
Do., 5.8. - 21.45 UhrFr., 6.8. - 19.30 UhrSa., 7.8. - 21.45 UhrSo., 8.8. - 19.30 UhrMo., 9.8. - 21.45 UhrDi., 10.8. - 19.30 UhrMi., 11.8. - 21.45 Uhr
11'09"01 - September 11
11'09
Frankreich 2002 | Regie: Elf RegisseurInnen | 130 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Elf Regisseure, eine Vorgabe: "Ein Film, der 11 Minuten, 9 Sekunden und 1 Bild - 11'09"01- dauert und sich um die Ereignisse des 11.September 2001 und ihre Folgen dreht."


1. Samira Makhmalbaf: Eine Lehrerin erklärt in einem iranischen Flüchtlingslager afghanischen Kindern die Anschläge von New York.

2. Claude Lelouch: Ein Paar in New York, der Mann kommt völlig staubbedeckt nach Hause.

3. Youssef Chahine: Einem durch ein arabisches Attentat getöteten US-Soldaten wird vorgerechnet, wie viele Menschen durch die Politik der USA getötet wurden.

4. Danis Tanovic: Wie jedes Jahr am 11. September demonstrieren bosnische Frauen für die Opfer von Sebrenica.

5. Idrissa Quedraogo: Kinder aus Afrika versuchen Osama bin Laden zu fangen - gegen Bezahlung versteht sich.

6. Ken Loach: In einem Brief an die Hinterbliebenen des Terroranschlags vom 11.9.2001 erinnert ein Chilene an den Putsch der Militärs gegen den Präsidenten Salvador Allende am 11.September 1973.

7. Ajejandro Gonzáles Iňárritu: Schwarze Leinwand, eine Tonspur von Geräuschen einer gewalttätigen Kakophonie.

8. Amos Gitaϊ: Als eine israelische Reporterin am 11. September über ein palästinensisches Selbstmordattentat berichten möchte, wird sie darüber belehrt, der Anschlag von New York sei das einzig wichtige Thema von nun an.

9. Mira Nair: Trauerfeier von US-Polizisten um ihre beim Anschlag ums Leben gekommenen muslimischen Kollegen.

10. Sean Penn: In einem dunklen Zimmer führt ein alter Mann Selbstgespräche, draußen ziehen die Schatten des einstürzenden World Trade Centers vorbei.

11. Shohei Imamura: Pathetische Filmerzählung über die Unmöglichkeit eines gerechten Krieges.


"Ein großes Kollektivwerk" (DIE ZEIT)
Do., 12.8. - 19.30 UhrSo., 15.8. - 19.30 UhrMo., 16.8. - 19.30 UhrDi., 17.8. - 19.30 Uhr
Bob Marley "Time will tell"
Bob Marley
USA 1992 | Regie: Declan Lowney | 90 min. | englische Originalfassung.
Bob Marley "Time will tell" ist der beliebteste Musikfilm, der jemals in unserem Kino lief. Über die zahlreichen anderen Reggae-Filme ragt er hinaus, da er Bob Marley nicht als Star oder Mythos glorifiziert, sondern den inspirierten Künstler, den politisch engagierten Kämpfer, schlicht den Menschen zeigt. Die zahlreichen Fans, die bei unserer ersten Vorführung vor einigen Jahren erschienen, waren damals insbesondere davon angetan, wie natürlich und uneitel Bob Marley im Film wirkt. So lässt Regisseur Decan Lowney in vielen Sequenzen Bob Marley Auskunft über sich selbst und seine Musik geben und schildert dabei auch das Umfeld, aus dem der Reggae seine Energie bezog, die ihn zur einer der wichtigsten Bereicherungen der Rockmusik seit den 1970ern machte. Davon gibt es natürlich auch jede Menge zu hören.
Do., 12.8. - 22.00 UhrFr., 13.8. - 22.15 UhrSa., 14.8. - 22.15 UhrSo., 15.8. - 22.00 UhrMo., 16.8. - 22.00 UhrDi., 17.8. - 22.00 UhrMi., 18.8. - 22.15 Uhr
Amores Perros
Amores Perros
Mexiko 2000 | Regie: Alejandro Gonzáles Iñárittu | 153 min. | mit Gael Garcia Bernal, Emilio Echevarria, Goya Toledo, Alvaro Guerrero, Vanessa Bauche u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Menschen in Mexiko-City und der Verlust ihrer Menschlichkeit: Octavio zum Beispiel, ein junger Mann, der hofft, mit Hundekämpfen seiner Armut zu entfliehen, um dann mit seiner Schwägerin wegzugehen. Oder Daniel, der seine Frau und seine zwei Töchter verlässt, um künftig mit dem Fotomodell Valeria zu leben. Und El Chivo, ein ehemaliger Revolutionär und jetziger Auftragskiller, der mit einem Rudel wilder Hunde durch die Straßen streift. "Amores Perros" wurde seitens der Kritik als eines der ersten Meisterwerke des neuen Kino-Jahrhunderts gelobt, da Alejandro Gonzáles Iñárittu, vor kurzem erschien seine neuestes Werk "21 Gramm", für die Montage verschiedener Großstadtgeschichten miteinander eine neue höchst dynamische Form fand, die eine rauschhafte Wirkung entfaltet.
Fr., 13.8. - 19.30 UhrSa., 14.8. - 19.30 UhrMi., 18.8. - 19.30 Uhr
Down by law
Down by law
USA 1986 | Regie: Jim Jarmusch | 106 min. | mit Tom Waits, John Lurie,Roberto Benigni, Nicoletta Braschi, Ellen Barkin u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der eine ist ein versoffener DJ, der sich dem Kommerzradio verweigert. Darum hat er keinen Job, folglich auch kein Geld, und lässt sich deshalb überreden, einen Jaguar durch die Stadt zu fahren, in dessen Kofferraum eine Leiche liegt. Der andere ist ein großspuriger Zuhälter, den die Polizei schon längst im Visier hat. Und der dritte ist nichts weiter als ein italienischer Tourist mit einem Notizbuch für typische Redewendungen der amerikanischen Umgangssprache, dazu ein äußerst unglücklicher Billardspieler. Alle drei landen im Knast und kommen dort gemeinsam in eine Zelle. Doch das ist zuviel, sie brechen gemeinsam aus und fliehen durch die Sümpfe Louisianas. Und sie haben Glück, denn das Prinzip Hoffnung ist (zumindest hier) ein kleiner Italiener.
Do., 19.8. - 19.30 UhrSa., 21.8. - 19.30 UhrMo., 23.8. - 21.45 UhrMi., 25.8. - 21.45 Uhr
Blow up
Blow up
Großbritannien 1966 | Regie: Michelangelo Antonioni | 111 min. | mit David Hemmings, Vanessa Redgrave, Peter Bowles, Sarah Miles, John Castle, Jane Birkin u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
In einem englischen Park folgt ein Fotograf mit der Kamera einem Paar. Als ihn danach die Frau in seinem Atelier besucht und ihn auffordert, sofort den Film herauszugeben, wird er neugierig. Beim Entwickeln macht er eine Entdeckung, er scheint einen Mord fotografiert zu haben. Dazu aber muss er einzelne Auszüge der Fotos stark vergrößern, sogenannte Blowups anfertigen. Aber was ist auf den Bildern wirklich zu sehen, was ist Einbildung, was ist Realität? "Blow up" basiert auf der Erzählung "Teufelsgeifer" des Argentiniers Julio Cortázar, wurde aber so konsequent in das "Swinging London" der 1960er verlegt, dass man fast behaupten könnte, es wurde in diesem Film erfunden, wie Sarah Miles, eine der damaligen Schauspielerinnen, später dazu meinte.
Do., 19.8. - 21.30 UhrSa., 21.8. - 21.30 UhrMo., 23.8. - 19.30 UhrMi., 25.8. - 19.30 Uhr
Woodstock
Woodstock
USA 1970 | Regie: Michael Wadleigh | 169 min. | mit Joan Baez, The Who, Joe Cocker, Santana, Jimi Hendrix u.v.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
"Freedom, freeeedom, freeeedom", " Gimme an F, gimme a U, gimme a C, gimme a K !!!!", "See me, feel me, hear me, touch me, hear me", "What would you do, if I sang out of Tune?? , Wouhouhouhouhou, peace, peace, peace peace!!!, "I wanna take you higher!, higher!", I'm going home, she's my baby", "da da da da da dam, jaul, quietsch, brumm": Wesentlich länger als die deutsche Synchronversion und wieder im Programm auf ausdrücklichem Wunsch seitens unseres Publikums, war "Woodstock? der erste Musikfilm, der uns damals bei der Eöffnung unseres Kinos einfiel. "We are stardust, we are golden" und erwarten erneut 400000 Gäste.
Fr., 20.8. - 19.30 UhrSo., 22.8. - 19.30 UhrDi., 24.8. - 19.30 Uhr
Los amantes del círculo polar - Die Liebenden des Polarkreises
Los amantes del círculo polar - Die Liebenden des Polarkreises
Spanien 1998 | Regie: Julio Medem | 107 min. | mit Fele Martinez, Najwa Nimri, Nacho Nova, Maru Valdivielso, Peru Medem, u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der Zufall soll Schicksal sein. Die Kinder Ana und Otto verschwören sich gegen die Welt der Erwachsenen, die Welt der Trennung und die Welt des Sterbens. Dann heiratet Anas Mutter Ottos Vater, die Kinder werden Geschwister. Als ihre Liebe zueinander erwacht, ist sie schon verboten. Und nichts hilft gegen die Zeit. Ana und Otto werden erwachsen und sie werden getrennt. Otto fliegt in Skandinavien, Ana unterrichtet in Madrid. Aber Sehnsucht hat die Form einer Landkarte. Darauf kann man Linien ziehen, die miteinander verbinden. So treffen die Liebenden sich wieder, denn dazu ist die Jugend da. "Einen Stich ins Herz" empfand ein Kritiker bei der Präsentation dieses wohl schönsten Liebesfilms der letzten Jahre.
Do., 26.8. - 19.30 UhrMo., 30.8. - 19.30 UhrDi., 31.8. - 21.30 UhrMi., 1.9. - 19.30 UhrMi., 1.9. - 21.45 Uhr
A bout de souffle - Außer Atem
A bout de souffle - Außer Atem
Frankreich 1959 | Regie: Jean Luc Godard | 80 min. | mit Jean Paul Belmondo, Jean Seberg, Henri Huet, u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Wer Bertoluccis "Die Träumer" gesehen hat, wird sie in einer kurzen Einblendung wieder erkennen, die junge Amerikanerin, die auf einem Pariser Boulevard steht und den "New Herald Tribune" verkauft. Das ist Jean Seberg in "A bout de souffle", wahrscheinlich dem typischsten Film der Nouvelle Vague, mit dem Jean-Luc Godard auf einen Schlag berühmt wurde, mehr als ein Film, ein Lebensgefühl, ein cineastischer Mythos. Godard erzählt darin die Geschichte vom Gangster und vom Mädchen, das ihn liebt und verrät. Das gab es schon vorher, aber seit "A bout de souffle" gibt es sie anders. Denn der nonkonformistische Großmeister des Kunstkinos bürstete einst das herkömmliche Erzählkino gegen den Strich und genau das gibt "A bout de souffle" bis heute seine Vitalität.
Do., 26.8. - 21.45 UhrFr., 27.8. - 19.00 UhrSa., 28.8. - 19.00 UhrMo., 30.8. - 21.45 UhrDi., 31.8. - 19.30 Uhr
Shen-nü - Die Göttin
Shen-nü - Die Göttin
China 1934 | Regie: Wu Yonggang | 67 min. | VCD | mit Ruan Lingyu, Chang Chih-chih, Li Chün-p'an, Pa .
Ruan Lingyu (1910-35) spielt in dem Film "Die Göttin" eine alleinstehende Frau, die sich prostituiert, um ihrem Sohn eine Schulausbildung zu ermöglichen. Ihre Lage verschlimmert sich, als ein Gangster sie zwingt, für ihn zu arbeiten, was für sie den Verlust ihres Einkommens bedeutet. Der Film zeigt die soziale Ungerechtigkeit im Shanghai der 30er Jahre, in dem die Hauptdarstellerin zwischen ihren Rollen als Mutter und Prostituierte hin und hergerissen wird. Durch ihre tragischen Lebensumstände verliert sie schließlich jegliche Hoffnung. "Die Göttin" - in Shanghai eine Bezeichnung für eine Frau, die ihren Körper verkauft - ist ein Beispiel für die sozialkritischen Filme dieser Zeit. Ruan Lingyu, die damals bekannteste chinesische Schauspielerin, nahm sich ein Jahr nach diesem erschütternden Film das Leben.

Wir zeigen den Film im Rahmen des Kongresses der European Association of Chinese Studies in Zusammenarbeit mit dem sinologischen Seminar der Universität Heidelberg.
So., 29.8. - 19.00 Uhr
Lian'ai yu yiwu - Liebe und Pflicht
Lian'ai yu yiwu - Liebe und Pflicht
China 1930/31 | Regie: Bu Wancang (1903-1974) | 152 min. | mit Ruan Lingyu (1910-1935), Jin Yan (1910-1983) u.a.
In den 1990er Jahren tauchte in Südamerika eine Kopie von "Love and Duty" wieder auf, einem der wichtigsten chinesischen Filme der dreißiger Jahre. Die Kopie gelangte nach Taiwan, jetzt ist sie auch in Europa zu sehen. "Love and Duty" basiert auf dem gleichnamigen Roman einer Europäerin, die in den 1920er Jahren mit ihrem chinesischen Mann in Peking lebte. In ihrem Buch schildert sie die tragische Liebesgeschichte zweier Jugendlicher, die Tür an Tür heranwachsen, aber nicht zueinander finden können, da das Mädchen von ihrer Familie an einen anderen Mann verheiratet wird. Jahre später treffen die Liebenden sich wieder. Der Film wurde bei seiner Präsentation in China ein großer Erfolg, was auch an den vielen bekannten Persönlichkeiten lag, die daran beteiligt waren, ganz besonders an Ruan Lingyu, der wohl talentiertesten chinesischen Filmschauspielerin ihrer Zeit. Leider verschwand der Film schnell aus den Kinos, nachdem in China der Tonfilm eingeführt wurde, zumal auch den Kommunisten später die Thematik und Form der Darstellung zu wenig kämpferisch war. Noch gibt es keine Musik zum Film, sie können aber sicher sein, dass alles unternommen wird, bis zum Vorführungstermin Filmmusik auf zu organisieren.

Wir zeigen den Film im Rahmen des Kongresses der European Association of Chinese Studies in Zusammenarbeit mit dem sinologischen Seminar der Universität Heidelberg.
So., 29.8. - 20.30 Uhr
Lucía y el sexo - Lucía und der Sex
Lucía y el sexo - Lucía und der Sex
Spanien 2000 | Regie: Julio Medem | 128 min. | mit Paz Vega, Tristán Ulloa, Najwa Nimri u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Insel ist die eigentliche Hauptfigur in diesem Film, eine Insel voller Leuchttürme und Löcher, in die man hineintauchen kann, denn die Insel hat keinen festen Boden, sie schwimmt. Dorthin findet Lucia, die junge Kellnerin, die ihren Geliebten, den Schriftsteller Lorenzo sucht. Sie hatte einst sein Buch gelesen und sich darauf sofort in ihn verliebt. Doch Lorenzo leidet an Schuldgefühlen und Depressionen, hat Lucia plötzlich verlasen und ist aus der Welt geflohen. Zwischen beiden entsteht ein Spiel aus Fiktion und Wirklichkeit, getaucht in gleißend helles Licht. Wie "Los amantes del circulo polar" zeugt auch "Lucia y el sexo" von der filmpoetischen Kraft Julio Medems.
Do., 2.9. - 19.30 UhrFr., 3.9. - 19.30 UhrSa., 4.9. - 21.30 UhrSo., 5.9. - 19.30 UhrMo., 6.9. - 21.30 UhrMi., 8.9. - 19.30 Uhr
The five obstructions
The five obstructions
Dänemark 2001-2003 | Regie: Lars von Trier und Jørgen Leth | 90 min. | dänisches, englisches, französisches und spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Lars von Trier gilt als das enfant terrible des europäischen Films. Im Jahr 2000 trifft er auf einen homme terrible, soll heißen auf einen ihm ebenbürtigen Kontrahenten. Es ist ein Mann, den er seit seiner Jugend bewundert, er heißt Jørgen Leth und er drehte 1967 einen 12minütigen Kurzfilm mit Titel "The perfect Human", 1976 noch eine Dokumentation über das Radrennen Paris-Roubaix. Lars von Trier bewundert "The perfect Human", behauptet, ihn mehr als 20 Mal gesehen zu haben. Nun fordert er ihn heraus, Leth soll fünf neue Varianten seines Kurzfilms drehen und dabei immer verschiedene Vorgaben, stilistische Einschränkungen und Hindernisse, eben Obstruktionen beachten. Man kennt Lars von Trier, die Auflagen sind gemein und raffiniert. Aber Leth ist ein Däne und hat keine Angst vor einem Landsmann, er nimmt an und gemeinsam begeben sich die zwei auf eine Abenteuerreise in die Welt des Filmemachens.
Fr., 3.9. - 21.45 UhrSa., 4.9. - 19.30 UhrSo., 5.9. - 21.45 UhrMo., 6.9. - 19.30 UhrDi., 7.9. - 19.30 UhrMi., 8.9. - 21.45 Uhr
Power and terror: Noam Chomsky in our times - Noam Chomsky Gespräche nach 9/11
Power and terror: Noam Chomsky in our times - Noam Chomsky Gespräche nach 9/11
Japan 2003 | Regie: John Junkerman | 98 min. | Noam Chomsky | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Noam Chomsky, Jahrgang 1928, Professor für Linguistik ("Language and Mind"), profilierte sich in den 60ern als Gegner des Vietnamkriegs, später als Kritiker von deren Nahostpolitik. Seitdem ist er der Prototyp eines engagierten Intellektuellen. Die Terroranschläge vom 11. September 2001 waren für ihn Anlass zu grundlegenden Reflexionen über die Ziele der US-Außenpolitik. Dabei kam er zum Ergebnis, die USA habe sich den selben moralischen Standards zu unterziehen, die sie selbst von anderen verlangen. Im Frühjahr 2002 führte er in Kalifornien und in New York mehrere Gespräche über diesen Themenkomplex, den für den Film Regisseur John Junkermann um ein weiteres Interview in Cambridge ergänzt hat. Es entstand eine wichtige Dokumentation darüber, in welcher Weise sich die Welt nach dem jenem 11. September verändert hat.
Do., 9.9. - 21.30 UhrSa., 11.9. - 19.30 UhrMo., 13.9. - 19.30 UhrDi., 14.9. - 21.30 UhrMi., 15.9. - 21.30 Uhr
Kurz und Gut 03 - Die Kurzfilmpreise 2003 der Wüstenrotstiftung beim Filmfest Stuttgart Ludwigsburg
Kurz und Gut 03 - Die Kurzfilmpreise 2003 der Wüstenrotstiftung beim Filmfest Stuttgart Ludwigsburg
Großbritannien/Schweden/Deutschland/ 2001-2003 | Regie: verschiedene | 95 min.
"Kurz und Gut" heißt die Tournee von Preisträgern des Europäischen Kurzfilmfestivals Stuttgart Ludwigsburg 2003, ausgelobt von der Wüstenrot Stiftung. Sie verspricht ein spannendes Programm. Bis auf eine Ausnahme stammen die Filme von Studenten an Filmhochschulen. Wir zeigen:

Def von Ian Clark (Großbritannien): Ein taubstummer Junge will Rapper werden.

Viktor och Hans Bröder von Marten Klingberg (Schweden): Ein Familiendrama um zwei sich bekämpfende Brüder.

Tag 26 von Andreas Samland (Berlin): Banale Alltäglichkeit nach nuklearem Unglück.

Reparation von Jens Jonsson (Schweden): Ein Ehebruch und das Gespräch danach.

Ich und das Universum Hajo Schomerus (Dortmund): In vier Episoden erzählen einzelne Personen, wie sie kleine Probleme im Alltag lösen.

Fr., 10.9. - 19.30 UhrSo., 12.9. - 19.30 Uhr
M - eine Stadt sucht einen Mörder
M - eine Stadt sucht einen Mörder
Deutschland 1931 | Regie: Fritz Lang | 107 min. | mit Peter Lorre, Ellen Widmann, Inge Landgut, Otto Wernicke, Theodor Loos, Gustaf Gründgens, Friedrich Gnaß, Fritz Odemar, Paul Kemp, Theo Lingen, Rudolf Blümner, Georg John, Franz Stein, Ernst Stahl-Nachbaur, Gerhard Bienert u.a.
"M - eine Stadt sucht einen Mörder" ist einer der besten Filme, die jemals gedreht wurden. Auch Leute, die im Kino sich sonst nur ansehen, was gerade angesagt ist, zeigen sich erstaunt darüber, wie man "bereits 1931 eine solchen Film drehen konnte". Fritz Lang entnahm die Idee zu "M" Berliner Polizeiberichten über damalige Prozesse gegen Massenmörder. Davon inspiriert zeigte er, wie ein pathologischer Typ zum Verbrecher erklärt und gemeinsam von Polizei und Unterwelt gejagt wird. Dabei fragt Lang nach der Relativität von Begriffen wie Recht und Gerechtigkeit und betont deren soziale Problematik. Filmhistorisch bedeutsam wurde Langs Film aber durch die Dramaturgie der Ton-Effekte, deren Einsatz erzählerische Funktion hat. Weiter inszeniert er authentisch die Atmosphäre der Großstadt Berlin in den späten 20er Jahren, Mietskasernen, Hinterhöfe, kleine Läden, Eckkneipen. Und dann war Peter Lorre in der Hauptrolle des Kindermörders ein großer Gewinn für den Film. Ihm sei diese Wiederaufführung darum gewidmet.
Do., 16.9. - 19.30 UhrFr., 17.9. - 22.00 UhrMo., 20.9. - 21.45 UhrMi., 22.9. - 19.30 Uhr
Der letzte Tango in Paris - Ultimo tango a Parigi
Der letzte Tango in Paris - Ultimo tango a Parigi
Italien/Frankreich 1972 | Regie: Bernardo Bertolucci | 129 min. | mit Marlon Brando, Maria Schneider, Maria Michi, Giovanna Galletti, Gitt Magrini, Catherine Allégret, u.a. | deutsche Fassung.
Eine junge Französin (Maria Schneider), die bald heiraten will, trifft bei der Wohnungssuche auf einen schon älteren Hotelier ( Marlon Brando), dessen Frau vor kurzem Selbstmord begangen hat. Schon nach der ersten Begegnung riskieren sie eine rein sexuelle Beziehung, in der der eine dem anderen nichts von sich preisgeben muss als seinen Körper. Es werden Rendezvous der Leidenschaft und der Erniedrigung, deren Spirale bis zum Ende sich immer weiter schraubt. "Der letzte Tango in Paris" gilt neben Pasolinis "Salo" oder Oshimas "Im Reich der Sinne" als einer jener 70er Jahre "Skandalfilme", in denen Sex und Gewalt freie Bilder fanden. Schon bei der Präsentation gab es erheblichen Wirbel um die Dreharbeiten mit Marlon Brando, einzelne Szenen erregten immer wieder den Anstoß der Öffentlichkeit. Bertolucci wurde dadurch international bekannt und berüchtigt, aber was dabei unterging, war die cineastische Qualität seines Films, ein Verdienst der Kameraführung, der Musik, nicht zuletzt auch der Schauspieler. Die meisten Leute, die den letzten Tango mittanzen, verlassen mit einem äußerst widersprüchlichem Gefühl das Kino. Vielleicht kam es Bertolucci genau darauf an.
Fr., 17.9. - 19.30 UhrSo., 19.9. - 21.30 UhrMo., 20.9. - 19.30 Uhr
HIP HOP JAM im KTB - verschiedene Filme
Sa., 18.9. - 19.30 Uhr
L'homme sans l'occident - Vom Westen unberührt
L'homme sans l'occident - Vom Westen unberührt
Frankreich 2002 | Regie: Raymond Depardon | 105 min. | mit Ali Hamit, Wodji Quardougou, Hassan Yoskoï, Issa Mauli, Hamat Adoum u.a. | französische Originalfassung | FSK: 6.
Raymond Depardon wurde unserem Publikum bekannt mit seinem Dokumentarfilm "Afriques: Comment ça va avec la douleur?". In "L'homme sans l'occident" fand seine langjährige Leidenschaft für Afrika eine neue Form. In einem Filmessay von sich stets bewegenden Schwarzweißfotografien aus der Sahara gibt er den Bericht eines französischen Offiziers aus den 20er Jahren wieder. Darin erzählt dieser von Alifa, dem Nomaden, der in die Wüste geht und die weißen Fremden meidet, aber von ihnen träumt. Er ist ein Räuber, der wiederum beraubt wird, eine Existenz, die dem fliegenden Sand ausgeliefert ist. Depardon gelingt es dabei, den Zuschauer die Sicht eines Menschen einnehmen zu lassen, der die Wüste zum ersten Mal sieht. Er macht ihn zum Zeugen einer Welt, die so schön wie grausam ist, denn Sand ist ein ästhetisches Phänomen, in dem man haltlos versinken kann.
Do., 23.9. - 19.30 UhrSa., 25.9. - 19.30 UhrSo., 26.9. - 21.30 UhrMo., 27.9. - 19.30 UhrDi., 28.9. - 21.30 UhrMi., 29.9. - 21.30 Uhr
DJ CONFERENCE im KTB
Das Kino bleibt heute leider geschlossen.
Fr., 24.9. - 19.30 Uhr
O Melissokomos - Der Bienenzüchter
O Melissokomos - Der Bienenzüchter
Griechenland/Frankreich 1986 | Regie: Theo Angelopoulos | 122 min. | mit Marcello Mastroianni und Nadia Mourouzi u.a | griechisches Original mit deutschen Untertiteln.
Spyros, ein alter Mann, fährt wie gewohnt zum Jahrestreffen der Bienenzüchter. Er selbst hat sich innerlich vom Leben verabschiedet. Sein Dasein ist völlig melancholisch, er wartet auf den Tod. Auf der Fahrt trifft er noch mal auf die Stationen seines Lebens, dann lernt er eine junge Frau kennen. Aber auch die Begierde nach ihr kann seine Todessehnsucht nicht stillen. Unter den Filmen von Theo Angelopoulos ist "Der Bienenzüchter" ein eher kleines Werk, das aber dennoch seine großen Themen entfaltet und nicht nur dank der schauspielerischen Leistungen eines Marcello Mastroianni beim Publikum sehr gut ankam.
Do., 7.10. - 19.30 UhrSa., 9.10. - 21.30 UhrMo., 11.10. - 19.15 Uhr
Mia eoniotita ke mia mera - Ewigkeit und ein Tag
Mia eoniotita ke mia mera - Ewigkeit und ein Tag
Griechenland/ Frankreich/Italien 1998 | Regie: Theo Angelopoulos | 132 min. | mit Bruno Ganz, Fabrizio Bentivoglio, Isabelle Renaud, Achilleas Skevis u.a | griechisches Original mit deutschen Untertiteln.
Alexander, ein vereinsamter Dichter hat nur noch kurze Zeit zu leben. Er versucht darum, seine letzten Dinge zu ordnen. Dabei nehmen die Stationen seines Lebens in der Erinnerung wieder Gestalt an. Schließlich trifft er auf einen Jungen aus Albanien, der ähnlich wie er in einer unbehausten Welt lebt. Beide lernen, füreinander Verantwortung zu übernehmen und überwinden dabei ihre Angst. "Die Ewigkeit und ein Tag" brachte Theo Angeplopoulos die längst als überfällig empfundene Anerkennung. Unter den Filmen, die er gedreht hat, ragt er heraus, da hier alle Stilmittel, für die Angelopoulos berühmt wurde, wie die extrem langen Einstellungen, die Metaphernschwere seiner Bilder, das meditativ ruhige Erzähltempo in vollkommener Form zu sehen sind.
Do., 7.10. - 22.00 UhrSo., 10.10. - 19.00 UhrMi., 13.10. - 19.00 Uhr
To meteora vima tou pelargou - Der schwebende Schritt des Storches
To meteora vima tou pelargou - Der schwebende Schritt des Storches
Griechenland / Frankreich 1991 | Regie: Theo Angelopoulos | 140 min. | mit Marcello Mastroianni, Jeanne Moreau, Gregory Karr, Dora Chrysikou, Ilias Logothetis u.a | griechisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Fernsehjournalist aus Athen sucht an einem abgelegenen griechischen Grenzort nach einem verschwundenen Minister. Hier haben sich Asylbewerber aus dem fernen Osten versammelt, unter ihnen möglicherweise der Politiker, der sich auf einfache Lebensformen zurückgezogen hat. Es bleibt offen, ob er nicht erkannt werden will oder ein gestrandeter unter anderen ist. Ein filmisches Meisterwerk voller magischer Momente, ein philosophischer und politischer Diskurs über die Grenzen zwischen Ländern und Kulturen, aber auch über die Grenzlinien in jedem Einzelnen.
Fr., 8.10. - 19.30 UhrSa., 9.10. - 19.00 Uhr
O Thiassos - Die Wanderschauspieler
O Thiassos - Die Wanderschauspieler
Griechenland 1975 | Regie: Theo Angelopoulos | 230 min. | mit Eva Kotamanidou, Aliki Georgoulis, Kyrianos Katrivanos, Stratos Pachis, Iannis Firos, Maria Vassiliou, Petros Zarkadis, Kostas Stiliaris, Iskovos Pairidis u.a | griechisches Original mit deutschen Untertiteln.
Anhand einer Gruppe von Wanderschauspielern verdichtet Angelopoulos gesellschaftliche, historische und individuelle Ereignisse zu einem brechtianischen Fresko der griechischen Geschichte zwischen 1935 und 1952. Vergangenheit und Gegenwart durchdringen sich gegenseitig und sind jederzeit allgegenwärtig: Als Folge der verräumlichten Zeit und des dynamischen Raums, als Ausdruck des Willens, die aktuelle Situation zu verstehen und vielfältig abzuleiten. Es werden Zusammenhänge konkretisiert, die bislang als filmisch kaum darstellbar gegolten haben. Vielfach werden in einer einzigen Einstellung verschiedene Zeiten und Begebenheiten zu einem historisch assoziativen Gebilde verwoben, das Antwort auf die tragische Geschichte Griechenlands zwischen Fremdherrschaft, Diktatur und Demokratie geben will. Dies geschieht in einer vitalen Vergegenwärtigung aller geistigen und sinnlichen Kräfte, die dem Film als Kunstwerk eigen sind.
Di., 12.10. - 19.30 Uhr
Chappaqua
Chappaqua
USA 1966 | Regie: Conrad Rooks | 82 min. | mit Jean Louis Barrault, Conrad Rooks, William S. Burroughs, Allen Ginsberg, Ravi Shankar, Paula Pritchett, John Esam, Ornette Coleman, Musik: Ravi Shankar, Philip Glass | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junger drogensüchtiger Amerikaner fliegt von New York nach Paris, um sich in einem Sanatorium einer Schlaftherapie zu unterziehen. Ein stark assoziativer Debütfilm, der von der Lust an der Entgrenzung bis zu Entzugsfantasien ungewöhnliche Bilder findet. Die innovative, an Pop Art und die literarische Montagetechnik William S. Burroughs angelehnte Erzählweise erregte seinerzeit viel Aufsehen. Hinter der zwischen Schwarz-weiß und Farbe wechselnden Bilderflut wird eine mythisch-idealisierte Sehnsucht nach Heimat als Inbegriff umfassender Harmonie spürbar.
So., 24.10. - 19.30 UhrMi., 27.10. - 21.30 Uhr
Haschisch
Haschisch
Deutschland 2003 | Regie: Daniel Gräbner | 80 min.
Ein kleines Dorf hoch oben in den Bergen von Ketama, Nordmarokko. Das Leben der Menschen hier ist seit Jahrhunderten geprägt von der Droge Haschisch. Haschisch als tägliche Arbeit, Haschisch als Tauschwährung, Haschisch als Geschäft, Haschisch als Basis und Philosophie eines sozialen Systems, Haschisch als Medium für die Träume und Haschisch als Grund der Stagnation.
Der Film entwirft ein Portrait dieses Lebens: Beobachtungen der Arbeit und des täglichen Lebens in der Familie; die Droge; Musik und Landschaft als metaphysische Projektionsfläche; die Suche nach Freiheit; und im Mittelpunkt des Films die Menschen selbst.
Do., 28.10. - 19.30 UhrFr., 29.10. - 21.30 UhrSa., 30.10. - 21.30 Uhr
Vozvrashcheniye - Die Rückkehr
Vozvrashcheniye - Die Rückkehr
Russland 2003 | Regie: Andrei Zvyagintsev | 105 min. | mit Vladimir Garin, Ivan Dobronravov, Konstantin Lavronenko, Natalia Vdovina u.a | russisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Die Brüder Iwan und Andrei leben bei ihrer Mutter in einer kleinen russischen Provinzstadt. Ihre Welt ist frei von Sorgen. Aber dann taucht der Vater auf, von dem seit zehn Jahren nichts mehr zu hören und zu sehen war. Er nimmt die Kinder mit auf einen einwöchigen Angelausflug durch den unwirtlichen Norden Russlands. Die Fahrt wird zum Alptraum, da der Vater für die Söhne in seiner Undurchsichtigkeit und Gefühlskälte mysteriös bleibt. Es kommt zum Vater-Sohn-Konflikt, der epische Dimensionen annimmt. Mit seinem Debütfilm gelang Andrei Zvyagintsev großartiges, bildgewaltiges Kino, für das er mit dem Goldenen Löwen von Venedig ausgezeichnet wurde. Kritiker sprachen sogar schon von einem Nachfolger Tarkovskijs.
Do., 28.10. - 21.30 UhrFr., 29.10. - 19.30 UhrSa., 30.10. - 19.30 UhrSo., 31.10. - 21.30 UhrDi., 2.11. - 19.30 UhrMi., 3.11. - 21.30 Uhr
Emil und die Detektive (1931)
Emil und die Detektive (1931)
Deutschland 1931 | Regie: Gerhard Lamprecht | 72 min. | 16mm | mit Fritz Rasp, Käthe Haack, Rolf Wenkhaus, Rudolf Briebach, Olga Engl u.a | FSK: ohne Altersbeschränkung | BJF/KJF-Empfehlung: 6 Jahre.
Emil Tischbein, ein aufgeweckter Junge aus Neustadt, fährt in den Schulferien zu seiner Großmutter nach Berlin. Doch diese Zugfahrt wird er so schnell nicht vergessen. Der freundliche Herr im Abteil spendiert ihm ein ?Bonbon', das den Jungen aus den Latschen kippen lässt. Und während Emil den merkwürdigsten Traum seines Lebens träumt, klaut ihm der Schurke sein mühsam erspartes Reisegeld. So erwacht Emil in Berlin ohne Moneten, aber nicht ohne Köpfchen. Als er den Dieb die Allee herunterspazieren sieht, nimmt er die Verfolgung auf.
Der kleine Detektiv bleibt zum Glück nicht lange allein. Ein ganzer Haufen Berliner Rangen und Gören unterstützt ihn bei der Jagd nach dem dämonischen Gauner. Als die Bande auch noch durch Emils Cousine Pony Hütchen verstärkt wird, hat der Ganove bald keine Chance mehr und landet endlich hinter Schloss und Riegel.
"Die Gradlinigkeit und künstlerische Konsequenz machten diesen frühen Film für Kinder und Erwachsene vor über 60 Jahren zum Welterfolg.? Anlässlich seiner Wiederaufführung im Kino fanden die Kritiker 1986 noch ebenso lobende Worte für diesen filmischen Geniestreich. Und was sagen die Kids von heute zu dem ?Buben' von gestern? Tobende Kinosäle lassen da keinen Zweifel.

Wir zeigen den Klassiker von Erich Kästner aus dem Jahre 1928 in der klassischen Version von 1931 und in der modernen Fassung von 2000.

So., 31.10. - 14.30 Uhr
Emil und die Detektive (2000)
Emil und die Detektive (2000)
Deutschland 2000 | Regie: Franziska Buch | 114 min. | 16mm | mit Tobias Retzlaff, Anja Sommavilla, Jürgen Vogel, Maria Schrader, Kai Wiesinger u. a | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung | BJF/KJF-Empfehlung: 8 Jahre.
Der zwölfjährige Emil Tischbein lebt allein mit seinem arbeitslosen Vater in einer Kleinstadt an der Ostsee. Als der Vater endlich einen Job als Vertreter findet, baut er vor lauter Begeisterung einen Autounfall. Der Führerschein ist weg und er im Krankenhaus. Bis sein Vater wieder gesund ist, soll Emil zu Pastorin Hummel nach Berlin fahren. Da Emil von einem Freund gehört hat, dass man in Berlin alles kaufen kann, sogar einen Führerschein, nimmt er all seine Ersparnisse mit. Doch im Zug stiehlt ihm der Ganove Max Grundeis sein ganzes Geld. In Berlin angekommen nimmt Emil die Verfolgung auf, aber erst als ihm Pony Hütchen mit ihrer Gang zu Hilfe kommt, geht es Grundeis mit viel Witz und geballter Kinderpower an den Kragen.

"1928 schrieb Erich Kästner diese Ikone der Kinderliteratur. Eine ganz einfache Detektivgeschichte mit einer ganz einfachen Botschaft: Kinder können die Welt verändern. Dass die Geschichte auch 2001 noch funktioniert, ist ein Verdienst der Regisseurin und Drehbuchautorin Franziska Buch, die Erich Kästner mit dem angemessenen Respekt und der erforderlichen Respektlosigkeit begegnete. Ersteres, indem sie seine romantische Utopie unangetastet ließ und seinen Sprachwitz erfolgreich in Handlungskomik übersetzte. Letzteres durch eine radikale Transformation der Story in die Gegenwart." (Kuno Nensel, TV-Spielfilm Nr. 5/2001)

Wir zeigen den Klassiker von Erich Kästner aus dem Jahre 1928 in der klassischen Version von 1931 und in der modernen Fassung von 2000.
So., 31.10. - 16.00 Uhr
Être et avoir - Sein und haben
Être et avoir - Sein und haben
Frankreich 2002 | Regie: Nicolas Philibert | 105 min. | mit Georges Lopez und seinen Schülern Olivier, Guillaume, Jonathan, Laura, Laetitia, Alizé, Jojo, Nathalie, Jessie, Axel, Johann, Marie und Julien | französisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung | BJF/KJF-Empfehlung: 12 Jahre.
In der Auvergne gibt es die Zwergschule von Saint-Etienne-sur-Usson. Fünf Klassen, von der Vorschule bis zum Collège, finden sich dort in einem Zimmer. Es gibt 13 Schüler. Unter 400 möglichen Kandidaten hat Dokumentarfilmer Nicolas Philibert sie ausgesucht, um zu seinem Thema zu finden, das Staunen wieder zu erlernen, so wie die Schildkröte, die nach Schulschluss durch das Klassenzimmer kriecht, um dann vor der Weltkugel stehen zu bleiben. Und dann kann man sich mit Georges Lopez anfreunden, dem Lehrer, einem Pädagogen von altem Schlag, charmant und autoritär zugleich. Und man findet vielleicht bei allen Diskussionen um die Bildungsmisere den Glauben an die Institution Schule wieder als Ort des Gemeinwesens, des Miteinandererlebens und Voneinanderlernens. Wahrscheinlich ist darum "Être et avoir" einer der schönsten Filme der letzten Zeit.
So., 31.10. - 19.30 UhrMo., 1.11. - 19.30 UhrMi., 3.11. - 19.30 Uhr
Requiem for a dream
Requiem for a dream
USA 2000 | Regie: Darren Aronofsky | 101 min. | mit Ellen Burstyn, Jared Leto, Jennifer ConnellyMarlon Wayans, Christopher MacDonald u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Vor einigen Jahren wurden in den USA eine Reihe von Filmen gedreht, die sich mit den Gefahren von Drogen befassten, wie etwa "Traffic" von Soderbergh oder "Blow" von Ted Demme. "Requiem for a dream" jedoch, ebenso in dieser Zeit gemacht, fällt aus dem Rahmen: Vier Personen, kein Happy-End. Drogen zerstören und nichts anderes. Seien es die Diätpillen, von denen Sara nicht mehr loskommt, da sie glaubt, ohne diese keine TV-gerechte Figur zu haben. Oder sei es Heroin, dass sich Saras Sohn Harry spritzt. Zusammen mit seinem Freund Tyrone kommt er dann auf die Idee, selbst ins Geschäft einzusteigen, obwohl gerade in der Stadt ein Drogenkrieg herrscht. Und als das Geld knapp wird, überredet Harry seine Freundin Marion sich zu prostituieren. Es gibt kaum einen beklemmenderen Film über Drogen, keinen auswegloseren. Das liegt an der Regiekunst von Darren Aronofsky, aber auch an dem schauspielerischen Können von Ellen Burstyn, die dafür für den Oscar nominiert wurde.
Do., 4.11. - 21.30 UhrSa., 6.11. - 21.30 UhrSo., 7.11. - 21.30 UhrDi., 9.11. - 21.30 UhrMi., 10.11. - 21.30 Uhr
Akhir dil hi to hai - Und schließlich siegt das Herz
Akhir dil hi to hai - Und schließlich siegt das Herz
Deutschland 1995 | Regie: Sadashivam Rao | VHS | mit Dipankar Chakrabarty, Birte Stösser, Harald Fischer-Tiné, Tom Weichert, Thomas Bärtlein, Aditya Malik, Evelyn Hust, Klaus-Peter Zoller, Francesca Quaggetto, Sabine Meier, Christian Weiß, | Hindi Originalfassung.
Ein junger Sachbearbeiter kommt durch Zufall zu Reichtum und vermag nun endlich die Tochter des Firmenchefs für sich zu gewinnen. Aber dem Glück der frisch Vermählten stehen viele Hindernisse im Weg: der Vater lehnt die Verbindung ab, ein Gangsterboss plant Finsteres, auch der Polizeichef hat eigene Pläne. Komödie, Action und Liebe verbinden sich im ersten Heidelberger Hindi-Film zu spannenden Szenen, die kommerzielle Hindi-Filme parodieren. Gedreht wurde "Akhir dil hi to hai" bei geringstem Budget mit Laiendarstellern aus dem Umfeld des Südasien-Instituts. Und für einen Filmmoment wurde Heidelberg (und Neckargemünd) zu Indien.

Wir freuen uns den Regisseur Sadashivam Rao am 15.11. als Gast begrüßen zu dürfen.
Do., 11.11. - 21.30 UhrMo., 15.11. - 21.30 Uhr
Roma, citta aperta - Rom, offene Stadt
Roma, citta aperta - Rom, offene Stadt
Italien 1945 | Regie: Roberto Rossellini | mit Anna Magnani, Aldo Fabrizi, Marcello Pagliero, Maria Michi u.a. | deutsche Fassung.
"Dieser Film richtet sich nicht gegen das deutsche Volk. Er klagt nicht den deutschen Soldaten an". So hieß es zu Beginn der um 15 Jahre verspäteten, zudem gekürzten und fehlerhaft synchronisierten westdeutschen Kinoversion von "Rom, offene Stadt". Roberto Rossellini hatte ihn zwei Monate nach der Befreiung Roms im Winter 1945 vor dem Hintergrund zerstörter Häuser und überwiegend mit Laiendarstellern gedreht. Durch Verzicht auf künstliche Dekors und ein detailliertes Drehbuch unterstrich er seinen neorealistischen Wahlspruch: "Die Sachen sind da - warum sie manipulieren?" Im März 1944 ist Rom eine "offene Stadt". Während sich Mussolini nach der Landung der Alliierten in den Norden zurückzieht, wächst in dem noch unter deutschem Kommando stehenden Rom der Widerstand. Ein kommunistischer Ingenieur, ein katholischer Priester, ein Drucker von Untergrundzeitungen und seine schwangere Freundin vereinen sich im Kampf gegen die Besatzer.
Fr., 12.11. - 19.30 UhrSa., 13.11. - 19.30 Uhr
Bandit Queen
Bandit Queen
Indien/Großbritannien 1994 | Regie: Shekhar Kapur | 119 min. | mit Seema Biswas, Sunita Bhatt, Ram Charan Nirmalker, Ranjit Chaudhry u.a. | Hindi Original mit deutschen Untertiteln.
Sie ist die meistgehasste und meistvergötterte Frau Indiens: Phoolan Devi - Göttin der Blumen. Um keine andere ranken sich so viele Gerüchte wie um die rabiate Banditenkönigin, die zwischen 1979 und 1983 die zerklüfteten Schluchten des Chambal-Tals im mittelindischen Unionsstaat Uttar Pradesh unsicher macht. Innerlich zerbrochen nach einer Kette von Demütigungen und Vergewaltigungen kämpft sie mit dem Mut der Verzweiflung, bis sie im Februar 1983 in einer aufsehenerregenden Zeremonie kapituliert und freiwillig ins Gefängnis geht. Während manche Zeitungen sie eine rachedurstige, skrupellose Killerin nannten und andere sie zum "weiblichen Robin Hood" stilisierten, erzählt Shekhar Kapur in überwältigenden Bildern die bittere Biographie einer mutigen Inderin.

Der Film wird in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Emmertsgrund und dem Augustinum noch einmal am 16.11. um 19.00 Uhr im Theatersaal des Augustinums, Jasperssstraße im Emmertsgrund gezeigt.
Sa., 13.11. - 21.30 UhrSo., 14.11. - 19.30 Uhr
Deutschland wäre meine richtige Heimat / Catenaccio in Mannheim
Deutschland 2003 / 2001 | Regie: Mario di Carlo | 33 / 32 min. | DV, Beta SP.
"Deutschland - wäre meine richtige Heimat" ist eine Produktion des Mannheimer Migrantenvereins "Die Unmündigen e.V.", die in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Baden entstand. Der Film porträtiert drei Aussiedlerjugendliche und Jugendliche türkischer Herkunft, die nicht nur ihre persönlichen Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung schildern, sondern auch ihr ambivalantes Verhältnis zum "Heimatland" Deutschland beschreiben. "Catenaccio in Mannheim" schildert die Lebenssituation italienischer Emigranten in Deutschland. Ihr kollektives Gedächtnis wird als Auseinandersetzung zwischen den zwei Welten Italien und Deutschland thematisiert: Was wissen die Kinder der ehemaligen italienischen "Gastarbeiter" von der Einwanderung ihrer Eltern? Der Film zeigt die persönliche Reise eines Migranten der zweiten Generation. Von den Straßen Mannheims während der Fußballeuropameisterschaft 2000 führt der Weg bis in das Heimatdorf des Vaters nach Sizilien...

Im Anschluss an die Filmaufführung findet eine Diskussionsrunde statt. Die beiden Abgeordneten, Regisseur Mario Di Carlo und Darsteller stehen für Fragen zur Verfügung. "Die Unmündigen e.V." ein "Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt" werden die Gelegenheit nutzen sich und ihre Arbeit genauer vorzustellen. Im Wesentlichen initiiert diese Gruppe selbst einzelne modellhafte Projekte und beteiligt sich nicht zuletzt auch an Aufklärungskampagnen.
Mi., 17.11. - 19.30 Uhr
El ultimo trén - Der letzte Zug
El ultimo trén - Der letzte Zug
Argentinien/Spanien/Uruguay 2002 | Regie: Diego Arsuaga | 98 min. | mit Alfredo Caser, Ingrid Rubio, Valentina Bassi, Emilio Disi, Norma Aleandro u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Aufgebracht erfahren die Friends of the Rails Association, dass die wunderschöne historische Lokomotive mit dem Namen "Heart of fire" an ein Hollywood-Studio verkauft werden soll. Drei Veteranen der Association wollen das nicht hinnehmen und beschließen, die Lok bei Nacht zu entführen. Unter dem Schlachtruf "Unser nationales Erbe steht nicht zum Verkauf" entführen sie den Zug und reisen entlang der alten, längst verlassenen Bahnlinien Uruguays, verfolgt und gejagt von der Polizei und dem Käufer aus Hollywood. Die Zugentführer sind nicht gerade ein professionelles Team: der sogenannte Professor hat Herzbeschwerden, Dante leidet unter seniler Gedächtnisschwäche und Pepe langweilt alle mit seinen immer wiederkehrenden Geschichten aus dem Krieg. Außerdem haben sie einen Jungen mit an Bord des Zuges, der sich aber immerhin als Einziger entpuppt, der fähig ist, mit einem Handy umzugehen. Nach und nach zerfällt die "Entführerbande": Guito, der Junge, verlässt den Zug, nachdem die Männer beschuldigt werden, den Jungen entführt zu haben. Ihm folgt Dante, dessen Vergesslichkeit immer mehr zu einem Unsicherheitsfaktor wird. Dennoch gelingt es der Polizei nicht, den Zug mit den beiden verbliebenen Alten zu stoppen, da die Entführer mittlerweile zu Volkshelden geworden sind und überall, wo sie hinkommen, Unterstützung von Seiten der Bevölkerung bekommen. "El ultimo trén" ist ein humorvolles rail movie über Zivilcourage und die Verteidigung von individuellen Werten, ein tragikomischer Western - ohne Cowboys und Pistolen. Auszeichnungen: Darstellerpreis Film Festival San Valladolid 2002, GOYA für den besten ausländischen Film in spanischer Sprache 2002, Bestes Drehbuch, Bester lateinamerikanischer Film, Montreal World Film Festival 2002, FIPRESCI Preis Taormina Film Festival 2003, Publikumspreis Toulouse Film Festival 2003, OSCAR Nominierung aus Uruguay für den Besten Fremdsprachigen Film 2003.
Fr., 19.11. - 19.30 UhrSa., 20.11. - 21.45 UhrSo., 21.11. - 19.30 UhrMo., 22.11. - 21.45 UhrDi., 23.11. - 19.30 UhrMi., 24.11. - 21.45 Uhr
Sólo por hoy - B.Aires
Sólo por hoy - B.Aires
Argentinien 2001 | Regie: Ariel Rotter | 102 min. | mit Ailí Chen, Sergio Boris, Damián Dreizik, Federico Esquerro, Mariano Martínez, Marcelo Mangone, Carlos Kaspar u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Fünf junge Leuten zwischen Jugend und Erwachsensein, zwischen Träumen und Realität, an fünf Tagen in Buenos Aires: Toro reinigt Hotelzimmer und gibt sich als geborener Schauspieler. Endlich steht sein erstes Casting an. - Equis schuftet als Koch, er träumt von der Liebe seines Lebens und Paris. Beides liegt näher als er ahnt. - Morón hat gerade die Filmhochschule absolviert und befragt mit seiner Kamera Menschen auf der Straße nach ihrer Vorstellung von dem Glück, das er selbst sucht. Zu allem Übel ist er in Ailí verliebt. - Fer ist Moróns Bruder, der Älteste von allen - und zu schwermütig, um ein Appartement zu streichen. - Die chinesische Einwanderin Ailí ist hübsch, irgendwie künstlerisch talentiert und jobbt als Motorrad-Kurierin. Alle wohnen zusammen, und der Film fängt feinfühlig Momente ihrer Leben ein wie mit einer Polaroid-Kamera - nicht mehr, vor allem aber nicht weniger. "Wir sind das, was wir tagtäglich machen, und nicht, was wir erträumen", stellt Morón fest. Die Bedingungen sind allerdings gestellt, im Buenos Aires von jetzt und gerade.
Do., 25.11. - 21.30 UhrSa., 27.11. - 19.30 UhrMo., 29.11. - 19.30 UhrDi., 30.11. - 21.30 UhrMi., 1.12. - 19.30 Uhr
un indien dans la ville
Do., 2.12. - 11.00 UhrDi., 7.12. - 09.00 Uhr
Etre et avoir
Do., 2.12. - 14.30 UhrMo., 6.12. - 11.00 UhrMi., 8.12. - 14.30 Uhr
Une affaire de femmes - Eine Frauensache
Une affaire de femmes - Eine Frauensache
Frankreich 1988 | Regie: Claude Chabrol | 110 min. | mit Isabelle Huppert, François Cluzet, Marie Trintignant, Nils Tavernier, Lolita Chammah, Aurore Gauvin, Guillaume Foutrier, Nicolas Foutrier, Marie Bunel, Dominique Blanc, u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Frankreich unter deutscher Besetzung. Die Männer sind in Kriegsgefangenschaft und Arbeitslager, das Essen ist rationiert, mancher deutsche Soldat lebt wie Gott in Frankreich. Marie, Frau eines kriegsversehrten Mannes und Mutter zweier Kinder, kann nur mit Mühe ihre Familie ernähren. Eines Tages hilft sie ihrer verheirateten Freundin, die von einem deutschen Soldaten schwanger ist, bei der Abtreibung. Es gelingt ihr. Daraufhin bietet Marie schwangeren Frauen ihre Dienste als Ratgeberin und ?Engelmacherin' an, später vermietet sie auch Zimmer an Prostituierte. Das illegale Geschäft blüht. Marie ist endlich in der Lage, ihre Familie zu ernähren und kann sich sogar eine schönere Wohnung leisten. Ihr Traum von einem besseren Leben scheint in Erfüllung zu gehen. Doch da stirbt eine ?Kundin' nach der Abtreibung. Und Maries Mann, der die Unabhängigkeit seiner tatkräftigen, lebenshungrigen Frau und ihre Liaison zu einem französischen Kollaborateur nicht verkraftet, denunziert sie. Er setzt damit ungewollt eine Staatsmaschinerie in Gang, die an Marie ein Exempel statuiert. Ein packendes Drama über Abtreibung, Emanzipation und die Doppelmoral der Gesellschaft unter der Vichy-Regierung.
Do., 2.12. - 21.30 UhrFr., 3.12. - 14.30 UhrMo., 6.12. - 19.30 UhrDi., 7.12. - 11.00 Uhr
Astérix et Obélix mission Cléopatre
Fr., 3.12. - 09.00 UhrDi., 7.12. - 14.30 Uhr
La vie ne me fait pas peur - Verrückt nach Liebe
La vie ne me fait pas peur - Verrückt nach Liebe
Frankreich 1999 | Regie: Noémi Lvovsky | 105 min. | mit Ingrid Molinier, Julie-Marie Parmentier, Camille Rousselet, Magali Woch, Jean-Luc Bideault, Valéria Bruni-Tedeschi, Valérie Mairesse, Jacques Spiesser, u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Das Leben macht ihnen keine Angst - Emilie, Stella, Inès und Marion, vier Freundinnen, die gemeinsam durch dick und dünn gehen und die Pubertät bestehen. Die eine ist verträumt, die zweite linkisch, die dritte stürmisch und die vierte aggressiv. Gemeinsam kämpfen sie mit ihren Komplexen und rechnen mit allem ab: ihrem Körper, ihren Eltern und ihren ersten Liebesbeziehungen. Die Freundschaft verändert ihr Leben. Gemeinsam bestehen sie die Schulzeit, bevor sie nach dem Abitur die ersten Schritte in ein eigenständiges Leben wagen. Lvovsky knallbunte und temporeiche Komödie widmet sich den Träumen und Enttäuschungen, den ersten Verliebtheiten und Verletzungen der Teenager und vermeidet dabei auch schwierige Themen - wie Tod und Vergewaltigung - nicht.
Seine unwiderstehliche Dynamik erlangt der Film, indem er die Perspektive der Protagonistinnen selbst annimmt und die Welt mit den verrückten Augen der Adoleszenz betrachtet Er schwingt im Rhythmus ihres Lebensgefühls und vollzieht dabei die Extreme der Pubertät, von Euphorie bis Verzweiflung nach. Elemente der Burleske, der Komödie, des Musicals, des Zeichentrickfilms oder des Theaters greift Lvovsky in "La vie ne me fait pas peur" auf, um Erinnerungen an die eigene Jugend in den 70er Jahren zu verarbeiten.
Fr., 3.12. - 11.00 UhrMo., 6.12. - 21.30 UhrDi., 7.12. - 19.30 UhrMi., 8.12. - 11.00 Uhr
Bécassine, le trésor viking
Mo., 6.12. - 09.00 Uhr
Tanguy
Mo., 6.12. - 14.30 UhrMi., 8.12. - 09.00 Uhr
Pyaasa
Pyaasa
Indien 1957 | Regie: Guru Dutt | mit Guru Dutt, Mala Sinha, Waheeda Rehmann u.a. | Hindi Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Meisterwerk von einem der bedeutendsten Regisseure Indiens. Ein armer Dichter muss seine Gedichte als Altpapier verkaufen. Als er die verlorenen Verse wieder zu suchen beginnt, begibt er sich auf eine Wanderschaft, durch die er die Nichtigkeit dieser Welt erkennt. Angenommen, man kann sich im Leben nur einen einzigen indischen Film ansehen, "Pyaasa" wäre eine gute Wahl.
Fr., 10.12. - 21.30 UhrMo., 13.12. - 19.00 UhrDi., 14.12. - 21.30 Uhr
Mate, Ton und Produktion. Zanon, eine Fabrik unter Arbeiterkontrolle
Mate, Ton und Produktion. Zanon, eine Fabrik unter Arbeiterkontrolle
Argentinien/Deutschland 2003 | Regie: Susanne Dzeik, Kirsten Wagenschein (ak kraak) | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der neueste Film der beiden Berliner Filmemacherinnen zeigt beeindruckende Bilder aus einer besetzten Keramikfabrik in der argentinischen Provinz Neuquén. Seit zwei Jahren gilt sie als Symbol der neuen sozialen Bewegungen in Argentinien: Die Fabrik Ceramico Zanon ist im Rahmen der Wirtschaftskrise in Argentinien von Arbeitern besetzt worden und verwaltet sich als Basiskollektiv seitdem selbst. Bisherige Versuche, sie zu räumen, sind gescheitert. Landesweit haben Arbeiter über 160 leerstehende Betriebe und Fabriken übernommen, nachdem sich die alten Besitzer aus dem Staub gemacht hatten. Vom alltäglichen Kampf, Hoffnungen und politischen Konsequenzen berichten die beiden Regisseurinnen zwischen Matetee und der Produktion von Keramikfliesen.

Im Rahmen von "Argentinien brennt!" zeigen wir am 11.12. um 15.30 Uhr "MAte, Ton und Produktion" und um 19.15 Uhr einen Vortrag von Jutta Sundermann mit dem Titel "Escrache - Öffentlich angeklagt: Währungsfonds, Banken und Konzerne" . Um 21.30 Uhr mit "Daniel Tuero y la banda" Latino-Rock vom Feinsten geben.

In Zusammenarbeit mit Attac Rhein-Neckar und Attac Campus.
Sa., 11.12. - 15.30 Uhr
Deutschland, bleiche Mutter
Deutschland, bleiche Mutter
Deutschland 1980 | Regie: Helma Sanders-Brahms | 123 min. | mit Eva Mattes, Ernst Jacobi, Elisabeth Stepanek, Angelika Thomas, u.a.
Helma Sanders-Brahms zeigt in einem ihrer bekanntesten Filme eine Frau, die sich im Krieg allein mit ihrem Kind durchschlagen muss, und später, als ihr Mann zurückkehrt, sich ihm völlig entfremdet hat. Dabei verknüpft die Regisseurin Autobiographisches mit einer Analyse patriarchalischer Herrschaftsstrukturen.

In Zusammenarbeit mit dem Theater der Stadt Heidelberg
Do., 16.12. - 19.30 UhrSo., 19.12. - 19.30 Uhr
Promises
Promises
Israel/Palästina/USA 2001 | Regie: Justine Shapiro, BZ Goldberg, Carlos Bolado | 106 min. | palästinensisch-arabisch-englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Über einen Zeitraum von vier Jahren hinweg hat das Filmteam das Leben von sieben Kindern aus Jerusalem begleitet. Unter ihnen sind ebenso palästinensische wie israelische. Sie wohnen kaum 20 Autominuten voneinander entfernt, und doch trennen sie Welten. Die Kinder, zu Beginn der Dokumentation um 9 Jahre alt, sprechen über ihren Alltag und ihre Sorgen, auch ihre Sicht des israelisch-palästinensischen Konflikts. Es entsteht ein ebenso authentisches wie aufschlussreiches Bild des Landes und seiner Menschen, weit entfernt von dem an reinen Effekten orientierten Fernsehjournalismus. "Promises" wurde im letzten Jahr für einen Oscar als Bester Dokumentarfilm des Jahres nominiert. Justine Shapiro ist Südafrikanerin und in Kalifornien aufgewachsen. Nach 15 Jahren als Film- und Theaterschauspielerin wurde sie Mitautorin der Reisesendung "Lonely Planet", für die sie auch gemeinsam mit dem in Boston aufgewachsenen und in Jerusalem lebenden BZ Goldberg eine Reportage in Israel drehte. Dabei entwickelten sie die Idee zu "Promises", die sie gemeinsam mit dem erfahrenen und international mehrfach ausgezeichneten mexikanischen Regisseur und Cutter Carlos Bolado umsetzten.
Fr., 17.12. - 21.30 UhrSa., 18.12. - 21.30 UhrMo., 20.12. - 19.30 UhrDi., 21.12. - 21.30 Uhr
Der dritte Mann - The third man
Der dritte Mann - The third man
USA 1950 | Regie: Carol Reed | 100 min. | mit Joseph Cotton, Orson Welles, Paul Hörbiger, Trevor Howard, Erich Ponto, Ernst Deutsch u.a. | deutsche Fassung.
Im ausgebombten Wien der Nachkriegszeit sucht ein Amerikaner nach einem mysteriösen Mann, der offenbar für zahlreiche Verbrechen verantwortlich ist. Wir ehren damit Graham Greene, vor allem aber die Filmkunst. Ein absolutes Zelluloid-Kunstwerk: man höre nur die Zither, sehe das Riesenrad, renne durch den Abwassertunnel.
Do., 23.12. - 19.30 UhrSa., 25.12. - 19.30 UhrSo., 26.12. - 21.30 UhrMo., 27.12. - 19.30 UhrDi., 28.12. - 21.30 Uhr
Die Marx Brothers in: Eine Nacht in Casablanca - The Marx Brothers in: A night in Casablanca
Die Marx Brothers in: Eine Nacht in Casablanca - The Marx Brothers in: A night in Casablanca
USA 1946 | Regie: Archie L. Mayo | 81 min. | mit Groucho Marx, Harpo Marx, Chico Marx, Charles Drake, Lois Collier, Sig Ruman u.a | deutsche Fassung.
Die Nazis haben aus Frankreich einen Schatz geraubt und in einem Hotel in Casablanca versteckt. Das war keine gute Idee, denn Groucho, Chico und Harpo sind schon auf der Suche. Ob sie ihn finden werden? Jedenfalls inszenieren sie davor hochkarätige Action, scheuen keinen Aberwitz und bringen jede Sekunde einen Gag.
Do., 23.12. - 21.30 UhrMo., 27.12. - 21.30 UhrDi., 28.12. - 19.30 UhrMi., 29.12. - 21.30 Uhr
Der Partyschreck - The party supper
Der Partyschreck - The party supper
Großbritannien 1967 | Regie: Blake Edwards | 99 min. | mit Peter Sellers, Claudine Longet, Marge Champion, Fay McKenzie, Buddy Lester, Steve Franken, J. Edward McKinley, Sharron Kimberley, Denny Miller, Gavin MacLeod, Sharron Kimberly u.a. | deutsche Fassung.
Wenn sie ein Inder zu sich auf eine Party einlädt, gehen sie ruhig hin, es wird ein schöner Abend werden. Aber laden sie nie umgekehrt einen Inder auf ihre Party ein, es könnte das Chaos bedeuten. Zumindest bei einem Inder wie ihn Peter Sellers verkörpert, ein Statist, der sich als berühmter Regisseur ausgibt und entsprechend nur Verwirrung stiftet. Nun, vielleicht mögen sie daheim so etwas, ganz sicher jedenfalls werden sie diesen Film mögen.
Fr., 31.12. - 19.30 UhrSa., 1.1. - 21.30 UhrMi., 5.1. - 19.30 Uhr
Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit
Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit
Österreich 2001 | Regie: Bernhard Ludwig | 99 min. | mit Bernhard Ludwig.
Kabarett, Seminar oder gar Therapie? "Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit" ist auf jeden Fall mehr als ein Film, er ist das Programm Bernhard Ludwigs, einem nicht nur in Österreich bekannten Kabarettisten. Als Verfechter der provokativen Verhaltenstherapie steht er die nächsten 99 Minuten allein auf der Bühne, nur ein Filzstift und eine sogenannte FlipChart sind seine Partner. Damit verfolgt er ein Ziel, Mann und Frau garantiert sexuell unzufrieden werden zu lassen oder dafür zu sorgen, dass sie es bleiben. Ludwig ermöglicht tiefe Einblicke in die Intimwelt beider Geschlechter. Danach folgt das sexual healing. Interaktiv mit dem Publikum werden Lösungsvorschläge erarbeitet. Also nichts mit einfach nur reinsetzen und danach zu mir oder zu dir.
Sa., 15.1. - 21.30 UhrSo., 16.1. - 19.30 UhrMo., 17.1. - 19.30 Uhr
El Kotbia - Die Buchhandlung
El Kotbia - Die Buchhandlung
Tunesien 2002 | Regie: Nawfel Saheb-Ettaba | 103 min. | mit Hend Sabri, Ahmed El Haffiène, Martine Gafsi, Yadh Béj, u.a. | arabisches Original mit englischen Untertiteln.
"El Kotbia" ist ein Film, der zeigt, wie in Tunesien die Zeit des Patriarchats abläuft. Ort ist eine Buchhandlung, im Mittelpunkt der Personen , die diese Buchhandlung führen, steht die Schwiegermutter, eine Witwe in einer selbstgewählten Gruft. Die Schwiegertochter dagegen begehrt nach Leben, sie träumt von Aufbruch und Ausbruch. Ihr Mann ist diesen Wünschen nicht gewachsen. Man könnte bei diesem Muster einen plakativen Film mit deutlicher Botschaft erwarten, aber "El Kotbia" geriet zu einem schönen und schön dunklen Film, der letztlich von Zwangsheirat und Befreiung handelt. Denn plötzlich ist ein junger Mann da. Und plötzlich arbeitet dieser in dieser völlig vollgestopften Buchhandlung. Und der Film beginnt mit dem Auftritt dieses rätselhaften Mannes und endet mit seinem Verschwinden.
Fr., 21.1. - 22.00 UhrMo., 24.1. - 18.00 Uhr
Sa., 22.1. - 16.00 UhrMi., 26.1. - 20.00 UhrSa., 29.1. - 24.00 Uhr
Solas
Solas
Spanien 1998 | Regie: Benito Zambiano | 98 min. | mit Anna Fernandez, Maria Gailana, Carlos Alvarez-Novoa, u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Maria, 35 Jahre alt, lebt in einem staubigen Vorort von Sevilla. Überraschend bekommt sie eines Tages Besuch von ihrer Mutter, einer liebevollen, geduldigen, sanften Frau, die ihren Mann in eine Klinik der Stadt begleitet. Selbst im todkranken Zustand verweigert er, der unnachgiebige Verfechter des machismo, den Besuch der Tochter, von der er sich vor langer Zeit abgewendet hat.. Die Mutter freundet sich mit einem Nachbarn Marias an. Sie kocht für ihn, er verliebt sich ein bisschen in sie. Zwar folgt sie ihrem lieblosen Ehemann zurück in ihr Dorf, aber ein Teil ihres friedensstiftenden Wesens scheint bei der Tochter zurückzubleiben. Schwanger von einem egoistischen Mann, geht Maria mit ihrem Nachbarn ein humanes, wenn auch ziemlich kurioses Bündnis ein. Preise und Auszeichnungen: Internationales Filmfestival Tokyo 1999: Darstellerpreis für Maria Galiana und Carlos Alvarez-Novoa Filmfestival Bastia 1999; Publikumspreis, Darstellerpreis für Maria Galiana und Ana Fernandez Filmfest Ludwigsburg Stuttgart 1999: Verleiherpreis Berlinale 1999; Publikumspreis Filmfestival Huesca 1999; Publikumspreis, "Ojo Critico Kritikerpreis. "Solas" war auf unseren Filmtagen des Mittelmeers 1999 einer der großen Publikumsrenner.
Mo., 31.1. - 19.30 UhrDi., 1.2. - 19.30 UhrMi., 2.2. - 19.30 Uhr
West Side Story
West Side Story
USA 1961 | Regie: Jerome Robbins, Robert Wise | 150 min. | mit Natalie Wood, Richard Beymer, Russ Tamblyn, Rita Moreno, George Chakiris u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Romeo und Julia in New York, Maria und Riff, eine verbotene Liebe in einem von Puertoricanern bewohnten Armenviertel, Kämpfe zwischen tief untereinander verfeindeten Gangs, Sentimentalität, Tragik, Dramatik. Robert Wise und Jerome Robbins gelang es, das Musical von R.E. Griffith und R:S. Prince zu einem opulenten Musikfilm zu gestalten mit glänzenden tänzerischen Leistungen und zahlreichen optischen Einfällen. Aber natürlich machte erst die Musik von Leonard Bernstein, "I want to be in America", "Maria, Maria", "West Side Story" zu einem Klassiker des Genres. Jetzt wieder in restaurierter Fassung!
Do., 3.2. - 19.30 UhrFr., 4.2. - 19.30 UhrSa., 5.2. - 19.30 UhrSo., 6.2. - 19.30 UhrMo., 7.2. - 19.30 UhrMi., 9.2. - 19.30 Uhr
D'ailleurs Derrida - Derrida anderswo
D'ailleurs Derrida - Derrida anderswo
Frankreich 2000 | Regie: Saffaa Fathy | 68 min. | mit Jaques Derrida | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Auch Philosophen gehen mitunter gerne ins Kino, und mancher kommt, wie fast schon in Platons "Höhlengleichnis" vorausgeahnt, aus dem Kino als Philosoph hervor. Jacques Derrida z.B. kam in seiner Jugend in Algier zunächst aus dem Kino gar nicht mehr heraus, in Paris ging er als Student gleich in mehrere Vorführungen am Tag und auch noch in höherem Alter verbrachte er viel Zeit darin. Und beim Schreiben sah er dann die Gedanken und Sätze vor sich, als würde er für sich dabei eine Art Film vor seine Augen projizieren, wie er bekannte. Die Bedeutung des Kinos als Kunstform erklärte sich für Derrida dadurch, dass sich bei ihr die Unmittelbarkeit der Erscheinungen und Emotionen relativ problemlos mit dem finanziellen Engagement mischte. Passend zu seinen Kino-Neigungen hat die ägyptische Dichterin, Theater- und Filmregisseurin Safaa Fathy das Naheliegende gewagt: ein Film-Porträt des Philosophen Jacques Derrida, der ja kurz vor seinem Tod auch in Heidelberg geehrt wurde. Hierzu folgte sie Derrida in seine algerische Heimat, sie zeigt ihn in seinem Haus, beim Unterricht, auf Reisen. Interviewpassagen, Home Movies, Architektur- und Landschaftsbilder formen bei ihr eine Art biographischer Struktur Derridas, die seine Welt dem Zuschauer näher bringt. Derrida über den Film: "In diesem Film stellt sich oft die Frage der Adresse, der Bestimmung, der Unbestimmtheit dessen, an den er gerichtet ist. Wer adressiert was an wen? Was im Bild zählt, das ist nicht das, was unmittelbar sichtbar ist, sondern auch die Worte, die die Bilder bewohnen, die Unsichtbarkeit, die die Logik der Bilder bestimmt, also die Unterbrechung, die Ellipse, die ganze Zone der Unsichtbarkeit, die die Sichtbarkeit drängt/beschleunigt."

Wir zeigen "D'ailleurs Derrida" zu Ehren des kürzlich verstorbenen Philosophen.
Do., 3.2. - 22.15 UhrFr., 4.2. - 22.15 UhrSo., 6.2. - 22.15 UhrDi., 8.2. - 19.30 UhrMi., 9.2. - 22.15 Uhr
Après la vie - Nach dem Leben
Après la vie - Nach dem Leben
Frankreich/Belgien 2002 | Regie: Lucas Belvaux | 123 min. | mit Ornella Muti, Francois Morel, Dominique Blanc, Gilbert Melki, Catherine Frot, Lucas Belvaux, Patrick Cescamps und vielen Nebendarstellern | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
In "Après la vie", dem letzten Teil seiner Trilogie wechselt Regisseur Lucas Belvaux vom Melodram zur Tragödie. Nun steht Agnès im Mittelpunkt. Sie kann nur mit Morphium leben und allein ihr Mann Pascal weiß darum. Er ist zwar Polizist, aber dennoch besorgt er ihr das Rauschgift beim örtlichen Großdealer Jacquillat. Eines Tages bittet ihn eine Schulkollegin seiner Frau, deren Mann Alain zu beschatten. Pascal kann an Alains Verhalten nichts Auffälliges entdecken, aber Cécile beginnt ihn zu faszinieren. Als dann die Jagd auf den Terroristen Le Roux beginnt, der ein ehemaliger Partner von Jacquillat ist, will dieser, dass Pascal Le Roux tötet. Pascal weigert sich, also gibt es kein Morphium mehr, Agnés bricht unter dem Zwangsentzug zusammen. Da trifft Agnés auf Le Roux, der ihr das Leben rettet. Die Konstellation der Figuren erreicht jetzt ihren dramatischen Höhepunkt: nackte Gefühle, wilder Schmerz, unbedingte Liebe.
Do., 3.3. - 19.30 UhrSa., 5.3. - 19.30 UhrSo., 6.3. - 19.30 UhrMo., 7.3. - 21.30 UhrMi., 9.3. - 19.30 Uhr
Bread and Roses
Bread and Roses
Großbritannien/Spanien/Deutschland 2000 | Regie: Ken Loach | 110 min. | mit Pilar Padilla, Adrien Brody, Elpidia Carillo, Georges Lopez, Alfonso Chavez u.a. | spanisches und englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Das Reinigungsunternehmen "Angel" besitzt im Großraum L.A. eine marktführende Position. Aber nur darum, weil arbeitsrechtliche Vorschriften nicht eingehalten werden, das Personal unterbezahlt wird, zudem weder Urlaub noch Krankengeld bekommt. Bei "Angel" arbeiten Rosa sowie ihre Schwester Maya als "Janitors", so werden diese Arbeiterinnen genannt. Maya ist erst seit kurzem dabei, sie kam als Mexikanerin illegal über die Grenze und hat keine andere Wahl. Bald trifft sie auf Sam, einen jungen Gewerkschaftler, der die Missstände bei "Angel" aufdecken will. Maya verliebt sich in ihn und wird zu dessen Gefährtin im kommenden Arbeitskampf, ihre Schwester Rosa dagegen will nichts davon wissen. Regisseur Ken Loach ( "Riff Raff", "Land and Freedom", "My Name is Joe?) hat sein Filmschaffen in den Dienst der Arbeiterklassen dieser Welt gestellt. Die Idee zu "Bread and Roses" kam ihm nachts an einer Bushaltestelle, als er Putzfrauen aus Lateinamerika begegnete, die von der Arbeit kamen. Der Film nahm sich dabei die tatsächlichen Arbeitskämpfe um "Justice for Janitors", die 1990 in Kalifornien ausbrachen, zur Vorlage.
Do., 3.3. - 21.45 UhrFr., 4.3. - 19.30 UhrSo., 6.3. - 21.45 UhrDi., 8.3. - 19.30 Uhr
Palermo flüstert
Palermo flüstert
Deutschland 2003 | Regie: Wolf Gaudlitz | 90 min. | mit Mimmo Cuticchio, Francesco di Gangi, Simone Genovese, Donatella Febraro, Sergio Lo verde u.a | italienisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein Mann sitzt in einem geparkten Auto. Plötzlich wird aus mehreren anderen Autos heraus auf ihn geschossen. Dann schaut jemand nach, ob er wirklich tot ist. Eine Frau rennt schreiend über die Strasse. Ein Junge steht am Fenster und sieht alles. Dieser Junge wird später zum Dichter, und er kehrt zurück, zurück nach Palermo, die Stadt, die er verlassen sollte, weil es dort geschah. Seine Verwandten haben ihn dazu gedrängt, alles zu vergessen, aber er kann nicht. Er beginnt stattdessen aufzuschreiben, alles zu notieren, was er auf Palermos Straßen sieht. Diese Notizen werden langsam zu Geschichten und pointierten Anekdoten. Regisseur Wolf Gaudlitz hat für diesen Stoff eine eigene Form gesucht und sie in Bildern gefunden, die sich den üblichen Sehgewohnheiten verweigern und aus denen man die Handlung erst herausfiltern muss. Eine Stimme aus dem Off benennt das so eben Gesehene, nur selten treten Figuren auf und reden. Man ahnt: "Palermo flüstert" ist eine beeindruckende Verbindung von deutschem Kunstwillen und sizilianischer Wirklichkeit.
Do., 10.3. - 21.45 UhrSo., 13.3. - 19.30 UhrMo., 14.3. - 19.30 UhrMi., 16.3. - 21.45 Uhr
Kaus Pilvet Karkaavat - Wolken ziehen vorüber
Kaus Pilvet Karkaavat - Wolken ziehen vorüber
Finnland 1996 | Regie: Aki Kaurismäki | 96 min. | mit Kati Outinen, Kari Väänänen, Sakari Kuosmanen, Elina Salo, Markku Peltola u.a. | finnisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Arbeitslosigkeit in Finnland: eine Kellnerin wird entlassen, ihr Mann, Straßenbahnfahrer, wird Opfer der Rationalisierungsmaßnahmen der städtischen Verkehrsbetriebe. Die jetzt folgende Suche nach einem neuen Job ist nur deprimierend. Also beschließen die beiden die Flucht nach vorne. Sie wagen es in Zeiten allgemeiner Rezession, ein Restaurant zu eröffnen. Ob es gelingt? Jedenfalls gelang Aki Kaurismäki eine wunderbar stilsichere Balance zwischen Komödie und Drama, der Kritik und Publikum gleichermaßen rührte. Ein passender Film für die Zeit von Ich-AG und Hartz IV.
Do., 17.3. - 21.30 UhrMo., 21.3. - 19.30 UhrDi., 22.3. - 21.30 UhrMi., 23.3. - 21.30 Uhr
Augenblicke 2005
Augenblicke 2005
AUGENBLICKE - KURZFILME IM KINO
Seit 1992 ist "AUGENBLICKE - Kurzfilme im Kino" kirchliche Kinoarbeit mit cineastischem Anspruch und empathischem Blick auf den Menschen. AUGENBLICKE ist ein Projekt des Sekretariates der Deutschen Bischofskonferenz, Bereich Kirche und Gesellschaft im Rahmen von "Kirche und Kino". Damit wird v.a. jungen Filmautoren ein Forum für die Präsentation ihrer neueren, oft preisgekrönten Produktionen geschaffen. Diese Filme sind - aufgrund ihrer dramaturgischen Verdichtung - ästhetisch-künstlerisch zum Ausdruck gebrachte AUGENBLICKE, eben "Zeichen der Zeit", die - nicht selten nachhaltig und tief, oft aber sehr unterhaltsam - die Befindlichkeit der Menschen und der Gesellschaft widerspiegeln. Daher versuchen wir über die Präsentation hinaus den Dialog mit den Zuschauern im Kino - oft im Beisein einzelner Filmemacher - über Form und Inhalt der Programme anzuregen.

Dangle
Deutschland/England 2003, 6 Min., Farbe, Kurzspielfilm, Regie und Buch: Philip Traill, Produktion: Berlinale Talent Campus 2003, Ohne Dialog
FBW-Prädikat: besonders wertvoll
Ein Mann wandert tagsüber auf dem Teufelsberg in Berlin und entdeckt ein Seil, das vom Himmel herunterhängt. Erstaunt betrachtet er das Seil, bis er der Versuchung erliegt, daran zu ziehen. Das Licht geht aus, es ist Nacht. Er zieht erneut und es ist wieder Tag. Mit steigender Begeisterung verwandelt der Mann in Sekunden Tag und Nacht. Doch auf einmal geschieht etwas Unvorhergesehenes ?
Philip Traill, 1995 Abschluss an der Newcastle University in Englisch und Film. Seit 1998 Filmemacher, inszeniert auch Werbeclips. Filme: "Hiccup", "Post", "Flipped" (2001).

Der Schüler
Der Schüler, Deutschland 2002, 7 Min., Farbe, Kurzspielfilm, Regie: Edina Kontsek, Preise (Auswahl):
Publikumspreis Landshut; Spezialpreis der Jury beim Zagreb Int. Film Festival; "Best Art Direction" beim New York Short Film Fest; Deutscher Kurzfilmpreis für den besten Kurzspielfilm bis 7 Minuten
Paul ist Schüler und so ein Schüler hat es nicht leicht. Kein Erwachsener der Welt kann sich vorstellen, wie schwer es ist, Schüler zu sein. Der Wecker klingelt um sieben. Der Schulgong klingelt um acht. Dazwischen liegt ein weiter Schulweg und überall fliegen komische Wörter herum. Am liebsten würde Paul heute im Bett bleiben ?

Edina Kontsek
Jahrgang 1972; Studium an Filmakademie Baden Württemberg; Abschluss mit Diplom 2000, FB Dokumentarfilm-Regie; Autorin und Regisseurin; "Der Schüler" ist ihr erstes Werk nach dem Studienabschluss.
Filme (Auswahl): "Traumatisches Spiel" (1993); "Bananenberti" (1995), "Mücke sticht" (1996), "Skunk", "Hammerzart" (1999).

Der Warter
Deutschland 2001, 15 Min., Farbe, Kurzspielfilm, Regie und Buch: Christian Ehrhardt, Preis: Filmfest Dresden 2002: Darstellerpreis für Frank Witter
Bene und seine Freunde fahren mit dem Auto in die Stadt, um in die Disco zu gehen. Bene kommt aber nicht am Türsteher vorbei. Während seine Freunde sich in der Disco vergnügen, geht Bene in die gegenüberliegende Imbissbude, um auf sie zu warten. Irgendwann setzt sich Mia an seinen Tisch. Aus einem langweiligen Abend wird eine unerwartet ereignisreiche Nacht, die jedoch mit schmerzlichem Erwachen endet.

Regie: Christian Ehrhardt
Studierte Film, Fernseh- und Theaterwissenschaften, Gaststudent an der Filmakademie in Prag. Seit 1997 arbeitet er u. a. als freier Autor für diverse TV-Sendungen. 2000 gründete er zusammen mit Andy Löv die Produktionsfirma TICK Film.


Ich warte auf den Nächsten
Frankreich 2002, 5 Min., Farbe, Kurzspielfilm, Regie: Philippe Orreindy
(französische OF m dt. UT)
Ein Mann sucht die Liebe in der U-Bahn.
Eine Love Story im Zeitalter der urbanen Beschleunigung.
Philippe Orriendy
Regisseur zahlreicher Kurzspiel- und Werbefilme. Filme (Auswahl): "La concierge est dans l'angoisse", "Harmonique", "Voyage dans une toile?.


Fragile
Deutschland 2003, 20 Min., Farbe, Kurzspielfilm, Regie und Buch: Sikander Goldau, Preise (Auswahl):
Int. Filmfestival der Filmhochschulen München 2003: Panther für den besten deutschen Film, Starter Film Preis 2004 der Stadt München, Festival der Nationen - Ebensee 2004: Bär in Gold, 48th Cork Film Festival 2003: Lobende Erwähnung der Jury, 10. Regensburger Int. Kurzfilmfestival 2003: Lobende Erwähnung der Jury.
An einem Tag im September tritt eine Frau eine lange Reise an. Sie besucht die Menschen, die sie liebt und verabschiedet sich von ihnen. Ohne ihnen jedoch zu sagen, dass es lange dauern kann, bis man sich wieder sehen wird.
Ein formal wie inhaltlich herausragender Kurzspielfilm zu den Themen Sterben, Tod und Abschiednehmen sowie über die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod.

Sikander Goldau
Am 22.02.1969 in Pakistan geboren, 1988 Abitur in Friedrichshafen. Seit 1989 Studium an der HFF München, seit 1991 als freier Designer und Concept Artist, u. a. für Claussen + Wöbke, Constantin, Senator, tätig. "Fragile" ist sein Diplom-Film an der HFF.
Filme (Auswahl): "08452-E? (1989), Philipp Morris Commercials (1992), "Scarmour? (1997), "Time Slot? (2001).


Heavy Pregnant
Deutschland 2003, 9 Min., Farbe, Kurzspielfilm, Regie: Piotr J. Lewandowski
Buch: Piotr J. Lewandowski, Carsten Strauch, FBW-Prädikat: wertvoll
Der 27-jährige Herr Ströbele hat sich im Bauch seiner Mutter behaglich eingerichtet. Der behandelnde Arzt bekniet ihn, endlich die Entbindung einleiten zu lassen. Der Vater befürchtet, der Junge werde nie auf eigenen Beinen stehen. Es muss doch eine Lösung geben ?

Piotr J. Lewandowski
Geboren 1975 in Warschau; seit 1994 Studium an den Universitäten Warschau, London, HfG Offenbach und Filmakademie Baden-Württemberg in den Bereichen EDV-Programmierung, Wirtschaftsmanagement, Film und Visuelle Kommunikation, 1996 Berufsabschluss als Techniker EDV-Programmierung, seit 1996 Arbeiten in den Bereichen Produktionsassistenz, 3D-Animation und Regie.
Filme (Auswahl): "Demokratie? (2000), "Projekt 02? (2000), "Little Computer People? (2001), "Aromabar: Father? (2001), "Papa" (2003).
Produktion: Carsten Strauch
Geboren am 21.12.1971 in Offenbach, 1992-2000 Studium der "Visuellen Kommunikation" an der HfG Offenbach, seit 1994 mit dem Schwerpunkt Film/AV bei Prof. Helmut Herbst, 1995 Praktikum beim Hessischen Rundfunk, 1998-2000 Schauspielunterricht u. a. bei Jochen Rühlmann, seit 1998 Praktikum im Bereich Script/Continuity (U5 Filmproduktion) und Arbeit als Regie-Assistent (HR), 2001 Abschluss als "Diplom Designer" an der HfG Offenbach
Filme: "Coming out", "Unter Druck", "Futter", "Nachbarn", "Das Taschenorgan", "Demokratie"


KNOCK OUT - Die zweite Chance
Deutschland 2003, 12 Min., Farbe, Kurzspielfilm, Regie: André F. Nebe
Buch: Veronika Hampl
Einen Tag vor ihrem Meisterschaftskampf verliebt sich die Boxerin Lenka in den Musiker Rouven. Statt zum Training geht sie zu dessen Konzert, doch dort passiert ihr ein Missgeschick. Überstürzt flüchtet sie und glaubt, Rouven ein für allemal verloren zu haben. Sie bestreitet ihren Boxkampf voller Wut, doch sie entdeckt wider Erwarten Rouven unter den Zuschauern ? Eine romantische Komödie über zwei unterschiedliche Menschen, die trotz Hindernisse zueinander finden.

André F. Nebe
Geboren am 25.10.1973; 1994-2000 Jurastudium 1. Staatsexamen; Praktika bei Film- und TV-Produktionen; 2000-2001 Auslandsstudium in Spanien und Costa Rica, seit 2002 Postgraduiertenstudium - FB Regie - an der Universität Hamburg.
Filme: "Morgen" (1997), "Sterne" (2001), "Kunstgriff" (2002); geplant: "Weekend" (90 Min.).


Road Movie
Deutschland 2001, 1 Min., Farbe, Kurzspielfilm, Regie: Harry Sachs
Der Hauptdarsteller des Films heißt Daihatsu Charade. Vor einem alten Lagerhaus in der Hafen-City Hamburgs liegt ein Autowrack.
Ein Road Movie der etwas anderen Art.


Vergissmeinnicht
Deutschland 2004, 15 Min., Farbe, Kurzspielfilm, Regie und Buch: Till Endemann, FBW-Prädikat: besonders wertvoll, Filmfest Emden 2004: Publikumspreis und Ostfriesischer Kurzfilmpreis.
Ein an Demenz leidender alter Mann kümmert sich rührend um eine Mitbewohnerin im Altenheim, die er jeden Morgen entdeckt und in die er sich neu verliebt.
Eine zärtliche Liebesgeschichte über Zeit und Vergessen, Erinnerung und Abschied. Gut gespielt, gekonnt inszeniert und mit einem besonderen Gespür für den Einsatz der Musik.

Till Endemann
Geb. 23.02.1976 in Hamburg; 1997-2002 Student der Abteilung Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg; 2001 Erwerb des "Caligari-Förderpreis" der Filmakademie für besondere Studienleistungen; Regisseur und Drehbuchautor.
Kurzfilme: "Strandnähe", "Im grünen Bereich", "Salzfische", "Spritztour". Dokumentarfilme: "Die alten Männer und das Meer", "Rückkehr in den Dschungel".


12 ½ Minuten
Deutschland 2003, 14 Min., Farbe, Experimenteller Dokumentarfilm
Buch und Regie: Joscha Douma
Preise: Int. Festival der Filmhochschulen 2003 Spezialpreis der Jury; Kurzfilmfestival g-niale Stralsund 2004: Erster Preis der Jury; Filmfest Eberswalde 2004: Gewinner
Das durchschnittliche Mitglied unserer Gesellschaft ist (angeblich) männlich, deutsch, 38 Jahre alt und steht um 8 Uhr 15 auf. An diesem völlig normalen Tag wird er völlig normale Dinge tun, wie Zähne putzen, zur Arbeit fahren, im Supermarkt einkaufen, Rasen mähen, Fernsehen und wieder ins Bett gehen. Doch obwohl seine Welt sehr geordnet ist, mag er eine gewisse Orientierungslosigkeit in seinem Leben empfinden. Bei der Vielzahl an Eindrücken, Bildern, Meinungen, Anschauungen, die jeden Tag auf ihn einprasseln, wird er sich am Abend viele Fragen stellen, wovon sich einige auch damit beschäftigen, wofür er überhaupt auf dieser Welt ist. Dafür bleiben ihm zwischen zu Bett gehen und Einschlafen durchschnittlich zwölfeinhalb Minuten. - Ein ironisch wie aufrüttelnder Experimentalfilm, der kongenial die (von Medien geprägte) Wirklichkeit als unbedingt reflexionsbedürftig präsentiert und somit grundsätzliche Fragen über das Leben, die Welt und die Wahrnehmung dessen stellt.

Joscha Douma:
Geboren 1975 in Gelsenkirchen, 1995 Ausbildung am Institut für Neue Medien in Rostock, danach Studium der Kulturwissenschaften, Schwerpunkt Medienwissenschaft, an der Universität Hildesheim von 1996-2000. Nebenher arbeitete er als Kameramann und Cutter, später war er Assistent an der Uni Hildesheim. Seit 2000 Studium in den Bereichen Regie und Drehbuch an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg.
Filme (Auswahl): "Quia Chayenne" (1996), "Diva", "Chief Jonas" (1999), "Exit? (2000), "Wut?, "OmU? (2001), "Hagen? (2002).

Durch das Programm führt Lothar Strüber von der Medienzentrale Freiburg, der es auch zusammengestellt hat.
Fr., 18.3. - 19.30 Uhr
Mies vailla menneisyyttä - Der Mann ohne Vergangenheit
Mies vailla menneisyyttä - Der Mann ohne Vergangenheit
Deutschland/Frankreich/Finnland 2003 | Regie: Aki Kaurismäki | 97 min. | mit Markku Peltola, Kati Outinen, Juhani Niemelä, Kaija Pakarinen, Sakari Kuosmanen u.a. | finnisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein Mann wird bei einer Zugfahrt überfallen und ausgeraubt. Die Ärzte erklären ihn für tot. Als er dennoch wieder aufwacht, findet er sich in einem zweiten Leben wieder, in dem er sich an nichts mehr von früher erinnern kann. Als Namenloser bezieht er einen Schrottcontainer am Flussufer, versorgt von der Heilsarmee. Dank der fürsorglichen Liebe einer solchen Heilsarmistin und dank eigener Zähigkeit gelingt es ihm, sein neues Leben zu bewältigen. Dann jedoch wird er zufällig identifiziert. Muss er nun in seine frühere, erste Welt zurück? Nach längerer Schaffenspause ergänzte Aki Kaurismäki die Reihe seiner schönen Filme um ein kleines Meisterwerk mit sanftem humanistischen Grundton, mancher Situationskomik, warmen Farben und wunderbarer Musik. Dafür gab es als Anerkennung bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2002 den Großen Preis der Jury, Kati Outinen wurde zur besten Darstellerin gewählt.
So., 20.3. - 21.30 UhrMo., 21.3. - 21.30 UhrDi., 22.3. - 19.30 UhrMi., 23.3. - 19.30 Uhr
Uzak - Weit
Uzak - Weit
Türkei 2003 | Regie: Nuri Bilge Ceylan | 110 min. | mit Muzaffer Özdemir, Mehmet Emin Toprak, Zuhal Gencer Erkaya u.a. | türkisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Fotograf in Istanbul sieht sich mit den Trümmern seiner Existenz konfrontiert. Die zunehmende Entfremdung von seiner ehemaligen Freundin, die ihn verlassen hat, der Besuch eines jungen Vetters aus seinem Dorf, der nach Istanbul kommt, um Arbeit zu suchen und das Scheitern eines lange geplanten Filmprojektes treiben ihn in eine Stimmung der Trauer und Isolation, die von Bildern der in Eis und Schnee erstarrten Stadt adäquat wiedergegeben wird. Nuri Bilge Ceylan wurde in Istanbul 1959 geboren. Seinen ersten Spielfilm Kasaba drehte er 1998; sein zweiter Film "Bedrängnis im Mai " (1999) lief in den deutschen Kinos. "Uzak " gewann in Cannes den Darstellungspreis für die beiden Hauptfiguren und in Montpellier den Preis als bester Film.
Do., 24.3. - 19.30 UhrFr., 25.3. - 19.30 UhrSa., 26.3. - 21.30 UhrSo., 27.3. - 19.30 UhrMo., 28.3. - 19.30 UhrDi., 29.3. - 21.30 UhrMi., 30.3. - 21.30 UhrDo., 31.3. - 19.30 Uhr
Das Gespenst
Das Gespenst
Deutschland 1983 | Regie: Herbert Achternbusch | 88 min. | mit Herbert Achternbusch, Annamirl Bierbichler, Kurt Raab, Dietmar, Schneider, Judit und Rita Achternbusch, Werner Schroeter u.a.
Das Lexikon des Internationalen Films, herausgegeben vom Katholischen Institut für Medieninformation und der Katholischen Filmkommission für Deutschland, urteilt über "Das Gespenst" wie folgt: "ästhetisch und gedanklich radikale Tragikomödie, die allzu sehr auf Geschmacklosigkeiten und Provokationen des religiösen Empfindens vieler Menschen setzt". Warum zeigen wir dann einen solchen Film, der lange verboten war und einst die Gemüter erhitzte? Weil Jesus auch nach Bayern kam, weil er auf Herbert Achternbusch traf, weil Deutschland Bayern braucht wie der deutsche Film Herbert Achternbusch (und es vielleicht nicht mehr weiß).
Do., 24.3. - 21.30 UhrSa., 26.3. - 19.30 UhrDi., 29.3. - 19.30 UhrMi., 30.3. - 19.30 Uhr
Suite Habana
Suite Habana
Kuba 2003 | Regie: Fernando Pérez | 80 min. | ohne Dialog | FSK: 6.
Fernando Pérez lässt uns an 24 Stunden im Leben seiner geliebten Heimatstadt teilhaben. Er betrachtet ein knappes Dutzend Menschen auf dem Gang durch ihren Alltag, inszeniert sie über eine atemberaubende Montage und lässt sie am Abend die überraschendsten Wandlungen vollziehen. Nach der Arbeit kommt der ganz besondere Rhythmus, tauchen die Figuren ein ins Nachtleben, wo sie erst richtig aufblühen. Pérez komponiert aus Beobachtungen, Klängen, Musik, Gesichtern, Geräuschen, Gesten, Rhythmen seine visuelle Suite und ein Stück Kino, wie man es noch selten gesehen hat.
Do., 31.3. - 21.30 UhrSa., 2.4. - 19.30 UhrSo., 3.4. - 19.30 UhrMo., 4.4. - 21.30 UhrDi., 5.4. - 19.30 Uhr
Heidelberger Filmabend
Heidelberger Filmabend
Die Filmwerkstatt des Medienforums veranstaltet regelmäßig ein Kinoerlebnis besonderer Art: der Heidelberger Filmabend. Bereits zum 9. Mal hat die Aktive Medienarbeit des Medienforums dem Publikum die vielversprechenden Werke junger FilmemacherInnen und MedienkünstlerInnen aus der Stadt Heidelberg sowie der Region Rhein-Neckar präsentiert. Ursprünglich gedacht zur Präsentation der Filmarbeiten aus dem eigenen Haus, wurde dieses Event rasch zu einem wichtigen Diskussionsforum für die Nachwuchsfilmemacher der Region, das rege Resonanz sowohl von Seiten der jungen Filmemacher als auch der Presse und der Zuschauer erfährt.

Nähere Infos zum Programm in Kürze.
Mi., 6.4. - 19.30 Uhr
Comme une image - Schau mich an
Comme une image - Schau mich an
Frankreich 2004 | Regie: Agnès Jaoui | 110 min. | mit Marilou Berry, Agnès Jaoui, Jean-Pierre Bacri u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Vater-Tochter Beziehungen sind nicht immer einfach. Bei Lolita Cassard und Etienne Cassard gibt es zwei zusätzliche Schwierigkeiten. Lolita ist ungeachtet ihres so sinnlichen Vornamens zu dick, glaubt sie zumindest selbst. Ihr Vater dagegen ist ein Erfolgsschriftsteller, folgerichtig ein Narziss und damit ein Prachtexemplar von Übellaunigkeit und Zynismus. Es gibt übrigens noch eine dritte Schwierigkeit, Etienne Cassard ist in zweiter Ehe mit einer sehr jungen Frau verheiratet, die gertenschlank und bildhübsch ist. Doch es haben noch mehr Figuren ihren Auftritt, die Verwicklungen nehmen zu, die Komödie der Peinigungen setzt sich fort, aber für Lolita kommt die Katharsis. Der Kinofreund ahnt schon: es könnte diesem Film ein raffiniertes und pointiertes Drehbuch zu Grunde liegen. Und er hat Recht, Agnès Jaoui profilierte sich schon durch ihre Drehbücher zu Resnais' "Smoking/No Smoking" und "Das Leben ist ein Chanson" "Schau mich an" ist nach "Lust auf Anderes" ihre zweite Regiearbeit. Die Kritik war sehr angetan.
Do., 7.4. - 19.30 UhrFr., 8.4. - 21.30 UhrSa., 9.4. - 19.30 UhrMo., 11.4. - 19.30 UhrDi., 12.4. - 21.30 UhrMi., 13.4. - 21.30 Uhr
Familia rodante
Familia rodante
Argentinien 2004 | Regie: Pablo Trapero | 95 min. | mit Liliana Capurro, Graciana Chironi, Ruth Dobel, Federico Esquerro, Bernardo Forteza, Leila Gomez, Nicolás López u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Nach seinem wunderbaren Debüt Mundo grúa kehrt Pablo Trapero zum Genre des Road Movie zurück. Eine zwölfköpfige Familie fährt in einem 50 Jahre alten Wohnmobil von Buenos Aires in eine entlegene argentinische Provinz. Für seine Großmutter, die auch die Hauptrolle spielt, hat Trapero diesen Film geschrieben und spürt darin der Gleichzeitigkeit von Gegenwart, einer langen Vergangenheit und nur noch kurzen Zukunft in einem 84-jährigen Leben nach. Zugleich lässt er die gesellschaftliche und politische Entwicklung Argentiniens Revue passieren. Pablo Traperos Debütfilm "Mundo grúa" war der erste Film des Neuen Argentinischen Kinos, der internationale Anerkennung fand und die Aufmerksamkeit auf den stilistischen Erfindungsreichtum der aufstrebenden Kinolandschaft lenkte. Mit "Familia rodante", das halb Familiendrama, halb Road Movie ist, kehrt Trapero zu der Intimität, die sein Debüt ausmachte, zurück. "Familia rodante" ist eine ruhige Komödie um die außergewöhnliche Reise einer Familie und gleichzeitig eine scharfe Beobachtung der familiären Strukturen. So gelingt es Trapero, die Familienverhältnisse im Lauf der Reise auf intime und dennoch nie aufdringliche Weise zu vermitteln und von den größeren und kleineren Schwierigkeiten des Lebens zu erzählen, die auch unseren Alltag bestimmen. Nicht das Ziel ist in "Familia rodante" von Bedeutung, sondern der über tausend Kilometer lange Weg dorthin, der die Fragilität des sozialen Gefüges deutlich werden lässt. Trapero hält die Kamera, ein wenig als Erbe von Cassavetes, immer nahe an den Personen. Er vollzieht mit, wie sich Affekte aufbauen und entladen, wie Leidenschaften nicht offiziellen Eheverhältnissen folgen. Während das Auto auf Straßen entlangrattert, schlittert die Familie auf die Katastrophe zu und findet, von einer weisen Großmutter navigiert, doch auch wieder zueinander.

PABLO TRAPERO
Geboren 1971 in Ramos Mejía, Argentinien. 1995 schließt er sein Regiestudium an der Unversidad del Cine in Buenos Aires ab. Dreht zwei erfolgreiche Kurzfilme, Mocoso malcriado (1993) und Negocios (1995). Mit seinem Debütfilm Mundo grúa (1999, VIENNALE 2000) gewinnt er den Preis für den besten Film in der Kritikersektion des Festivals in Venedig und wird zu einem Wegbereiter des Neuen argentinischen Kinos; 2001 produziert er Lisandro Alonsos Debütfilm La libertad, 2002 realisiert er El Bonaerense.
Do., 21.4. - 19.30 UhrFr., 22.4. - 21.30 Uhr
La niña santa - The holy girl
La niña santa - The holy girl
Argentinien 2004 | Regie: Lucrecia Martel | 106 min. | mit Mercedes Moran, Maria Alche, Carlos Belloso u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Die attraktive, geschiedene Helena lebt mit ihrer halbwüchsigen Tochter Amalia, einem Chormädchen, in einem Hotel, das ihr und ihrem Bruder Freddy gehört und das schon bessere Tage gesehen hat. Sie hilft Freddy bei der Organisation eines Kongresses für Hals-, Nasen- und Ohren-Spezialisten, der dort stattfindet. Unter den teilnehmenden Ärzten ist auch Dr. Jano, der sich zu Helena hingezogen fühlt, was ihn in ein moralisches Dilemma stürzt, denn er hat Familie.
Do., 21.4. - 21.30 UhrSa., 23.4. - 19.30 Uhr
Garage olimpo - Junta
Garage olimpo - Junta
Argentinien/Italien 1999 | Regie: Marco Bechis | 98 min. | Antonella Costa, Carlos Echeverría, Dominique Sand u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Argentinien zu Zeiten der Militärdiktatur: Die junge Lehrerin Maria arbeitet in den Armenvierteln von Buenos Aires und ist zudem in der politischen Opposition gegen das Regime aktiv. Eines Tages wird sie auf der Straße entführt und in einem Keller gefangen gehalten, der den verharmlosenden Decknamen "Garage Olimpo" trägt. Dort wird sie gefoltert. Ihr Folterer ist Felix, ein früherer Untermieter ihrer Familie, der in Maria verliebt war. Regisseur Mario Bechis verzichtete in seinem Film auf spektakuläre Gewaltdarstellungen, aber auch auf alles, was den Film zu sehr historisiert. Marco Bechis war selbst Lehrer, für seinen Film konnte er auf eigene Erfahrungen zurückgreifen, die er als Regimegegner in der Zeit der Diktatur erlebt hatte.
Fr., 22.4. - 09.00 UhrSa., 23.4. - 17.30 UhrSo., 24.4. - 15.30 UhrMi., 27.4. - 17.30 Uhr
Nicotina
Nicotina
Mexiko/Spanien/Argentinien 2004 | Regie: Hugo Rodríguez | 93 min. | mit Diego Luna, Daniel Giménez Cacho, Lucas Crespi u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Nicotina ist eine schwarze Komödie in Echtzeit. Die Geschichte beginnt um 21:17 Uhr und endet um 22:50 Uhr. Lolo, ein 22-jährigen Hacker, im wirklichen Leben voller Komplexe und sehr schüchtern, versucht in der virtuellen Welt geschickt, Andrea, eine Cellistin, zu verführen. Joaquín ist der Liebhaber Andreas und der Nachbar im oberen Stock. Carlos ist der wirkliche Freund der Cellistin und Leiter der Philharmoniker von Sevilla. Ein atemlose Geschichte mit mehreren Erzählsträngen, die von Anfang an fesselt.
Fr., 22.4. - 19.30 UhrSa., 23.4. - 21.30 Uhr
Tocá para mí - Spiel für mich
Tocá para mí - Spiel für mich
Argentinien 2000 | Regie: Rodrigo Furth | 102 min. | mit Hermes Gaido, Laura Frigerio, Alejandro Fiore, Bernardo Perco u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Carlos ist Schlagzeuger in einer Punkrock-Band in Buenos Aires. Genaro, ein alter italienischer Immigrant, der sich seinen Lebensunterhalt mit Auftritten als Akkordeonspieler in armseligen Dörfern verdiente, hatte ihn einst adoptiert, ihm aber nie etwas über die genaueren Umstände erzählt. Als Genaro stirbt, bricht für Carlos eine Welt zusammen. Die empfindliche Balance seines Lebens gerät aus dem Lot. SPIEL FÜR MICH ist eine Reise zu einem geisterhaften Dorf. Ein Trip aus einem Zentrum kultureller Vielfalt an einen Ort, wo man nur das tägliche Überleben kennt. Eine Reise in unser Inneres - und in das unseres Landes. Eine Suche. Zu Beginn seiner Reise, einer Art Initiation, besteht sein einziges Gepäck aus dem Akkordeon, das Genaro ihm vermacht hat. Je weiter er die Punkmusik hinter sich lässt, desto offener wird er für Rhythmen der Folklore, seiner angestammten Musik wie etwa die Cumbia oder dem Cuartelazo.
[Film des Monats]

Los Angeles ist ein kleines Dorf, das versunken irgendwo in der Pampa liegt und dessen einzige Handelsverbindung mit der Außenwelt die Bahnschienen bilden. Es ist allerdings schon zehn Jahre her, dass hier ein Zug vorbeifuhr. Deshalb haben viele der Dorfbewohner das Weite gesucht, oder sie prostituieren sich, um zu überleben, wie die junge Fabiana. Carlos in seiner hoffnungslosen Lage ist ihr sympathisch, und sie bietet ihm ein Dach über dem Kopf an ...
Sa., 23.4. - 15.30 UhrMo., 25.4. - 17.30 UhrDi., 26.4. - 17.30 Uhr
Nietos - identidad y memoria - Enkelkinder - Identität und Erinnerung
Nietos - identidad y memoria - Enkelkinder - Identität und Erinnerung
Argentinien 2004 | Regie: Benjamín Ávila | 74 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Ein Film über eines der düstersten Kapitel der argentinischen Diktatur zwischen 1976 und 1983: die Adoption von Kindern durch die Mörder ihrer Eltern. Rund 500 Kinder "verschwanden" auf diese Weise: Kurz nach der Geburt wurden sie ihren Müttern weggenommen und meist von Angehörigen des Militärs adoptiert. Die Eltern wurden umgebracht. Benjamín Ávila zeigt in seinem ersten langen Dokumentarfilm anhand einiger dramatischer Zeugnisse, wie junge Menschen ihre Identität wiederherzustellen versuchen und wie die Großmütter von der Plaza de Mayo um die Aufklärung der Schicksale ihrer Enkel ringen. (Peter B. Schumann)
So., 24.4. - 17.30 Uhr
Una de dos - Entweder oder
Argentinien 2004 | Regie: Alejo Taube | 88 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
In der Stadt Estación Cortez, wo der Zug schon längst nicht mehr hält, lebt Juan Martín, genannt der Blonde. Mitten in einem Land, das mit der Wirtschaftskrise unterzugehen droht, versuchen die Leute ein normales Leben zu führen, der Blonde, mit "Gelegenheitsjobs" zu überleben...
So., 24.4. - 19.30 UhrMo., 25.4. - 21.30 Uhr
Los muertos - The Death
Argentinien 2004 | Regie: Lisandro Alonso | 89 min. | spanisches Originalfassung.
Nach über 30-jähriger Haft wird Vargas in der argentinischen Provinz Corrientes aus dem Gefängnis entlassen. Dort saß er für den Mord an seinen beiden Brüdern ein, den er als Jugendlicher begangen hatte. Jetzt muss er in die abgelegenen Sümpfe seiner Heimat zurück, um seine Schwester wieder zu finden. Ein Film, so mysteriös und offen für unsere eigenen Gedanken, wie die gesamte rätselhafte Biographie dieses Mannes...
So., 24.4. - 21.30 Uhr
Adán y Eva, todavía - Adam and Eve, still
Mexiko 2004 | Regie: Iván Ávila | 100 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
LAngenommen, Adam und Eva hätten vor der Vertreibung aus dem Paradies noch einen Apfel vom Baum der Unsterblichkeit gegessen: Wie könnte ihr Leben in der Gegenwart aussehen? Regisseur Iván Ávila verpflanzt das erste Paar der Menschheitsgeschichte ins heutige Mexiko Stadt. Der Alltag der beiden ist geprägt von Überdruss und Langeweile. Alles haben sie schon gesehen, alles haben sie schon ausprobiert, satt sind sie, gelangweilt. Sie schlagen mit provokativen Sex-Spielchen die Zeit tot, nachdem sie selbst dazu verdammt sind, bis in alle Ewigkeit weiterzuleben. Der Film ist geprägt durch Ávilas experimentelle Arbeitsweise: Die Schauspieler bekamen weder Drehbuch noch Dialoge zu lesen, die Szenen entstanden bei den Dreharbeiten aus der Improvisation heraus.
Mo., 25.4. - 19.30 UhrDi., 26.4. - 22.00 Uhr
Cachimba
Chile 2003 | Regie: Silvio Caiozzi | 127 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Eine Literaturverfilmung nach José Donoso. Der junge Bankangestellte Marcos verzehrt sich danach, endlich mit seiner rundlich naiven Freundin Hilda allein zu sein, als Ausgleich für die unbequemen Nächte auf dem quietschenden Wohnzimmersofa ihrer Eltern. Zu diesem Zweck arrangiert er ein Wochenende an der Küste. Dort entdeckt das junge Paar ein heruntergekommenes Museum, das von einem ebenso verrückt wie geheimnisvoll anmutenden alten Mann verwaltet wird. Das Gebäude birgt für Marcos ungeahnte Schätze: die Bilder eines unbekannten chilenischen Malers, der im Paris der 1930er Jahre große Erfolge feierte. Marcos setzt sich zum Ziel, das Vermächtnis des Künstlers in ganz Chile bekannt zu machen und gerät im Verlaufe seiner Bemühungen als lateinamerikanischer Don Quijote in die Windmühlenflügel habgieriger Denkmalschützer, die nicht so uneigennützig handeln wie er selbst...
Di., 26.4. - 19.30 Uhr
O homem que copiava - Der Mann, der kopierte
O homem que copiava - Der Mann, der kopierte
Brasilien 2003 | Regie: Jorge Furtado | 123 min. | mit Lázaro Ramos Leandra Leal Luana Piovani Pedro Cardos u.a. | brasilianisches Original mit deutschen Untertiteln.
André ist 20 Jahre jung und hat die Schule nie abgeschlossen. Er arbeitet als Fotokopierer in der Papeterie in einem Arbeiterviertel der Großstadt Porto Alegre im Süden Brasiliens. André wohnt bei seiner Mutter. Er zeichnet für sein Leben gern und ist in Silvia verknallt, eine Nachbarin, die zunächst noch nichts von seiner Liebe weiß.
Eine neckische Liebesgeschichte, eine coole Diebesgeschichte und ein cleveres Stück Kino vereint der Brasilianer Jorge Furtado in seinem erfrischenden Spielfilm.
Mi., 27.4. - 19.30 Uhr
Tango real - Vom Alltag einer Leidenschaft
Tango real - Vom Alltag einer Leidenschaft
Deutschland | Regie: Anne und Marcelo Berrini | 70 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
"Der Tango kommt vom Rio de la Plata. Dort gibt es drei Hafenstädte, die ihn verkörpern: Rosario, Buenos Aires und Montevideo. Und geprägt wirst du vom Tango nur, wenn du auf diesem Fleck der Erde geboren wurdest", verkündet der 66jährige argentinische Radiomoderator Marcelo Mignozzi. Neben der Musikerin Alicia Petronelli und den Tänzern Claudio Omar und Maria Veronica steht er im Mittelpunkt eines Dokumentarfilms, der sich auf die Suche nach Bildern, Geschichten und Melodien rund um den wahren Tango Argentino begibt. In einer Hafenstadt des Tangos zwischen Shopping-Center, Bordell und Schulgymnasien erleben wir Alltag und Leidenschaft, Vergangenheit und Zukunft, Leben und Überleben des argentinischen Tangos, der mehr zu sein scheint als nur Musik, Tanz und Poesie. Fern des exportierten Bilder und europäischen Klischees eine neue Betrachtung des Tangos.
Mi., 27.4. - 21.30 UhrSo., 1.5. - 17.30 Uhr
Historias minimas
Historias minimas
Argentinien 2002 | Regie: Carlos Sórin | 92 min. | Javier Lombardo, Antonio Benedictti, Javiera Bravo u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Tausende Meilen südlich von Buenos Aires entfernt, sind drei Menschen auf den einsame n Landstraßen Süd-Patagoniens unterwegs. Don Justo, der ehemaliger Besitzer eines Gemischtwarenladens, flieht von seinem Altenteil, um seinen Hund zu suchen, den irgendjemand in San Julian gesehen zu haben glaubt. Er trampt und hofft, dass der Lastwagenfahrer, den er von früher kannte, ihn mitnimmt. Während er so seinem Hund immer näher kommt, bekommt man den Eindruck, dass sich etwas Merkwürdiges mit Don Justo zugetragen haben muss. Der Handlungsreisende Roberto ist auf derselben Straße in seinem alten Auto unterwegs, und hat eine sehr empfindlichen Fracht dabei: einer Cremetorte, extra bestellt für den Geburtstag des Sohnes einer jungen Frau, der Witwe eines ehemaligen Kunden in diesem Gebiet. Robertos Plan, einem seiner Marketingbücher entnommen, ist es, überraschend mit dem Geburtstagskuchen vor dem Haus der Witwe zu erscheinen, um ihr so seinen dringlichen Wunsch zu gestehen, ihr Mann zu werden. Zur selben Zeit und auf der selben Straße reist Maria Flores mit ihrem Baby. Sie fährt mit dem Bus und ist eine arme Frau, die in einer Fernsehshow eine Universalküchenmaschine gewonnen hat. Obwohl sie nicht genau weiß, was das eigentlich ist, entscheidet sich Maria zu einer Reise in die ferne und aufregende Welt des Fernsehens. Alle sind alleine unterwegs, aber wie auf der verlassenen Landstraße Patagoniens, verwickeln sich ihre Geschichten und Träume an den wenigen Haltestellen.
Do., 28.4. - 17.30 UhrSa., 30.4. - 15.30 UhrSo., 1.5. - 15.30 Uhr
Habana, Havana
Habana, Havana
Venezuela 2004 | Regie: Alberto Arvelo | 78 min. | spansiches Original mit deutschen Untertiteln.
Salvador, ein Mann aus der Provinz, kommt nach Havanna, um seiner einzigen Tochter, die bald ihren neunten Geburtstag feiert, ein Paar Schuhe zu kaufen. Er zieht sein bestes Hemd an, setzt den Panamahut auf und macht sich auf den Weg. Es sollen ganz besondere Schuhe sein und diese sind nicht so einfach zu finden. Zum Ende seiner Suche gönnt er sich einen guten Rum und ahnt nicht, was in dieser Nacht noch passieren wird. Havanna zeigt sich durch seinen ruhigen Blick von innen und außen. Zufall und Schicksal, Gewalt und Zärtlichkeit mischen sich zu kraftvoller Poesie.
Do., 28.4. - 19.30 UhrFr., 29.4. - 17.30 Uhr
Machuca - Machuca, Mein Freund
Machuca - Machuca, Mein Freund
Chile 2004 | Regie: Andrés Wood | 120 min. | mit Matias Quer, Ariel Mateluna, Manuela Martelli u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Chile 1973. Die einzigartige Freundschaft zwischen Gonzalo und Pedro vor dem Hintergrund der dramatischen politischen Ereignisse, die zum Putsch durch Pinochet führten. Der 11jährige Gonzalo stammt aus guten Verhältnissen und besucht die katholische Schule von Santiago. Eines Tages nimmt die Schule auf Initiative des idealistischen Paters Mac Enroe neue Mitschüler aus den ärmlichen Vororten auf, unter ihnen Pedro Machuca. Gonzalo freundet sich mit Pedro an und entdeckt eine ihm bislang unbekannte Welt aus Freundschaft, Solidarität und Respekt - und mit der hübschen Silvana auch die erste Liebe. "Machuca lief 2004 in Cannes im Programm "Quinzaine des Réalisateurs" und war für den Oscar 2005 nominiert.
Fr., 29.4. - 19.30 UhrSa., 30.4. - 21.30 Uhr
Voces inocentes - Unschuldige Stimmen
Mexiko 2004 | Regie: Luis Mandoki | 110 min. | mit Carlos Padilla, Leonor Varala, Maria Xuna Primis, Gustavo Muñoz, José María Yazpik, Ofelia Medina, Daniel Giménez, Jesús Ochoa, Jorge Angel Toriello, Adrian Alonso, Andrés Marquez, Ana Paulina Cáceres, Alejandro Felipe Flores, | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
In den 80er Jahren herrscht in dem mittelamerikanischen Land El Salvador ein heftiger Bürgerkrieg, in dessen Verlauf 75.000 Salvadorianer sterben, 8.000 "verschwinden" und eine knappe Million Menschen emigrieren. Der Film schildert das Schicksal des elfjährigen Chava, der in dem umkämpften Dorf Cuscatazingo lebt. Als sein Vater eines Tages fortgeht und nachdem sich sein Onkel den Guerillatruppen angeschlossen hat, wird der Junge unversehens zum Familienvorstand. Da die Regierung nicht davor zurückschreckt, schon zwölfjährige Jungen zum Militärdienst einzuziehen, steht das Ende seiner Kindheit unmittelbar bevor. Doch schon jetzt ist sein Alltag vom Kampf ums Überleben
geprägt und sein Dorf quasi ein Ort zwischen Spielplatz und Schlachtfeld.
Fr., 29.4. - 21.30 Uhr
El inmortal - Der Unsterbliche
Nicaragua/Mexiko/Spanien 2005 | Regie: Mercedes Moncada | 78 min. | Beta Pal | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die Geschichte der Familie Rivera in Nicaragua zeigt, wie der Krieg Menschen auseinander reißt, wie Söhne sich gegenseitig bekämpfen. Als sie nach Ende des Krieges wieder zusammenkommen, versucht jeder, die Erinnerung an die Wunden, an die Toten, an die Schuld und den gegenseitigen Hass zu überwinden.
Sa., 30.4. - 17.30 UhrSo., 1.5. - 19.30 Uhr
El abrazo partido - Geteilte Umarmung
El abrazo partido - Geteilte Umarmung
Argentinien 2004 | Regie: Daniel Burman | 100 min. | mit Daniel Hendler, Adriana Aizenberg u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Das ist Ariels Welt: ein kleines, leicht heruntergekommenes Einkaufszentrum in der Innenstadt von Buenos Aires. Den ganzen Tag über kann man hier die italienischen Ladenbesitzer herumschreien hören; zusehen, wie die Koreaner Feng-Shui-Artikel verkaufen - und der alte Osvaldo auf seinem Kram sitzen bleibt. Ariels Mutter betreibt hier ein Geschäft für Damenunterwäsche, sein Bruder ist im Import-Export-Handel tätig. Es ist eine gemütliche, überschaubare Welt, die freilich keine große Zukunft hat. Während sich andere junge Leute auf die Suche nach ihren ethnischen Wurzeln begeben, um an ausländische Papiere zu gelangen, die ihnen den Weg in die weite Welt öffnen sollen, sucht Ariel etwas anderes. Seine Großeltern sind einst auf der Flucht vor dem Holocaust aus Polen nach Argentinien gekommen, doch Ariel will mehr als einen polnischen Pass: Er will verstehen... "El abrazo partido" gewann u.a. auf der Berlinale 2004 den Großen Preis der Jury und den Silbernen Bären für den besten Darsteller.
Sa., 30.4. - 19.30 UhrSo., 1.5. - 21.30 Uhr
89mm - freedom in Europe's last dictatorship
89mm - freedom in Europe's last dictatorship
Deutschland/Belarus 2004 | Regie: Sebastian Heinzel | 77 min. | Mini-DV | Original mit deutschen Untertiteln.
An der neuen Grenze der EU beginnt die letzte Diktatur Europas, sie nennt sich natürlich nicht so, sie nennt sich Republik, ihr Präsident heißt Alexander Lukaschenko. Die Rede ist von Belarus, geläufiger unter dem Namen Weißrussland. Mit dem Zug dorthin zu fahren, ist nicht so einfach, denn dort haben die Eisenbahngleise eine andere Spurweite, genau den Unterschied von 89 Millimetern. Der junge deutsche Filmemacher Sebastian Heinzel wählte diesen Titel für seine Dokumentation, um auf den kleinen, aber bedeutsamen Unterschied hinzuweisen, der Belarus von Europa trennt und gerade darum eine andere Welt bedeutet. Sebastian Heinzel wechselte die Spurbreite, um Menschen zu treffen wie einen politischen Flüchtling, einen Widerstandskämpfer, einen Fassadenstreicher oder eine GoGo-Tänzerin, dazu eine Journalistin und einen Soldaten. All dies wurde zu einem Porträt der postsowjetischen Generation.

Wir zeigen den Film in Kooperation mit der ai Hochschulgruppe.
Mo., 2.5. - 19.30 Uhr
Heidelberger Filmabend: 10 Jahre AG Unabhängiger Filmemacher, Heidelberg
Annäherung an Margarete
Buch und Regie: Klaus Klingenfuss, mit Judith Gabriel, Andreas Hug, Tobias Sorge, Nicole Schmitt u.a.
Die Geschichte der Liebe Fausts zu Margarete und die Katastrophe dieser Liebe aus der Sicht junger Leute unserer Tage! - "Annäherung an Margarete" vereinigt das Schicksal der Frankfurter Dienstmagd Anna Margareta Brandt, die anno 1773 wegen Kindsmord hingerichtet wird, mit der Dichtung Goethes und einer Liebesgeschichte aus unseren Tagen. Dabei macht der von Studenten und Schülern aus Heidelberg unglaublich professionell gedrehte Spielfilm schlagartig sichtbar, dass Goethes Gretchentragödie aus "Faust I" keineswegs "ein Happen aus der literarischen Tiefkühltruhe" ist, sondern ein zeitlos erregender Beitrag zum ewig neuen Thema des prekären Verhältnisses der Geschlechter. - Der Film wurde weltweit durch die Goethe-Institute bekannt gemacht und lief zusammen mit allen Faust-Verfilmungen anlässlich des Goethejahres in Weimar.

Damokles
Buch und Regie: Klaus Klingenfuss, mit Maik van Epple, Jael Kegler, Rebecca Stephany, Manfred Fischer u.a.
Als die junge Mathematikerin Dr. Jael Hertz ihre Stammbuchhandlung verlässt, wird sie von einem Clochard angesprochen. Er will unbedingt die gerade von ihr gekauften Fachzeitschriften ausleihen. Der verblüfften Wissenschaftlerin erklärt er, es gehe um eine ganz bestimmte Information. Sie bilde sozusagen eine Lebensfrage für ihn. Versteht sich, dass die junge Frau nun ihrerseits neugierig wird. Sie lässt nicht locker, bis sie den schäbig gekleideten Alten zum Reden bringt. Und nun erfährt sie eine unerhörte Geschichte - die des 28jährigen Kybernetikers und Biochemikers Tobias Lavater, dem auf dem Felde der Intelligenzforschung etwas gelingt, wovon der Papst der Kybernetik, der Nobelpreisträger VanGelderen nicht einmal zu träumen wagt. - Der frei nach einer Erzählung des polnischen Science-fiction-Autors Stanislaw Lem gedrehte dritte Spielfilm der a.u.f. und ihres Betreuers Klaus Klingenfuss stellt ein faszinierendes Denkexperiment an. Und er stellt die hochaktuelle Frage: Wie weit darf die Denk- wie weit die Handlungsfreiheit des Menschen gehen? Grundlagenforschung wird in ihm als das dargestellt, was sie in ihren großen Augenblicken immer gewesen ist - ein atemberaubendes Abenteuer des Geistes. Außerdem aber ist die Geschichte Tobias Lavaters eine zutiefst menschlich bewegende Geschichte. Der Weg des Forschers ins Unbekannte ist für Lavater ein Herzensanliegen, dem er viel opfert. Zu viel?...
Di., 10.5. - 19.30 Uhr
L'histoire de Marie et Julien - die Geschichte von Marie und Julien
L'histoire de Marie et Julien - die Geschichte von Marie und Julien
Frankreich 2003 | Regie: Jaques Rivette | 150 min. | mit Emanuelle Béart, Jerzy Radziwilowicz, Anne Brochet, Bettina Kee, Olivier Cruveiller, Mathias Jung u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Zum einen ist da Julien, ein Mann um die 40, einsam, etwas verschroben. Er restauriert Turmuhren und hegt und pflegt seine Katze. So nebenbei erpresst er auch die Stoffhändlerin Madame X. Zum anderen ist da Marie, sinnlich und rätselhaft. Sie tritt in Juliens Leben und beide erleben eine Liebe in Leidenschaft und Fantasie. Aber manchmal wirkt Marie abweisend und kühl. Sie scheint etwas zu verbergen. Doch was? Ausgerechnet Madame X könnte das Geheimnis um Marie kennen.
Jacques Rivette ist sozusagen einer unserer liebsten Hausregisseure, denn er hat eine unverwechselbare Handschrift und ist einer der Regisseure, die die Einbildungskraft des Zuschauers nicht beliefern, sondern stimulieren. Dabei freuen wir uns darauf, zu sehen, wie sich die erneute Zusammenarbeit mit Emmanuelle Béart - nach "Die schöne Querulantin" vor zwölf Jahren - ausmacht.
Do., 12.5. - 19.30 UhrSa., 14.5. - 19.15 UhrMo., 16.5. - 19.15 Uhr
Element of crime
Element of crime
Dänemark 1984 | Regie: Lars von Trier | 104 min. | mit Michael Elphick, Me Me Lei, Esmond Knight, Jerold Wells,Preben Lerdorff Rye,Astrid Henning-Jensen u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Nach 13 Jahren in Kairo kehrt ein Kriminalbeamter nach Europa zurück, um in einem nicht näher genanntem Land eine mysteriöse Mordserie aufzuklären. Seine Methode, den Mörder zu finden, ist dabei höchst individuell. Sie verlangt die nahezu vollkommene Identifikation mit dem Täter. Dies wird dem Beamten jedoch zum Verhängnis. Zunehmend gerät er in den Sog des Verbrechens, schließlich wird er selbst zum Mörder. "In Element of crime" bewies Lars von Trier schon früh seine Meisterschaft, Geschichten und Genres gegen die Erwartungen zu filmen, die man ihnen gegenüber hegt. So liegt ihm in diesem Fall weniger an der Kriminalhandlung, sondern an gesellschaftlichen Konstellationen, die er in einem surrealen Szenario präsentiert. Endlich ist dieser Film wieder im Verleih zu haben.
Do., 19.5. - 19.30 UhrFr., 20.5. - 21.30 UhrSa., 21.5. - 21.30 UhrSo., 22.5. - 19.30 UhrMi., 25.5. - 19.30 Uhr
All'n All - internationales Kurzfilmprgramm
All'n All - internationales Kurzfilmprgramm
versch. | Regie: verschiedene | 97 min.
Festival-Highlights des 20. Internationalen Kurzfilmfestival Hamburg 2004. Eine neue abendfüllende Kurzfilmrolle, zusammengestellt aus dem Besten der verschiedenen Wettbewerbe des diesjährigen Jubiläumsfestivals in Hamburg. Neun Filme aus neun Ländern, darunter viele mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnete Produktionen zeigen in einem Programm von knapp hundert Minuten die Vielfalt modernen Kurzfilmschaffens.
Alle Filme der Rolle erreichen in ihrem jeweiligen Genre ein sehr hohes Niveau - und wurden von den Jurys der verschiedenen Festivalwettbewerbe und vom Publikum zu Favoriten bzw. Preisträgern gekürt. Im Programm findet sich u.a. der diesjährige Oscar Gewinner in der Kategorie "Bester Animationsfilm" "Harvie Krumpet" von Adam Elliot aus Australien, der Gewinner des Kurzfilmpreises im Panorama der Berlinale 2004 "Two Cars One Night" des Neuseeländers Taika Waititi sowie "WASP", Oscargewinner 2005.
Kurzum: die Rolle wird gleichermaßen die Freunde des Nervenkitzels, des Humors, der Spannung, der Experimentalkunst, der Absurdität und des Gefühlskinos erfreuen.
Die Filmtitel:
* All in All, Torbjørn Skårild - Norwegen 2003 - 4'45 Min
* Two Cars One Night, Taika Waititi - Neuseeland 2003 - 11'12 Min.
* Girl Power, Per Carleson - Schweden 2004 - 3'45 Min.
* Himmelfahrt, Ulrike Grote - Deutschland 2002 - 13'17 Min.
* Equestrian, Michiel van Bakel - Niederlande 2003 - 3'57 Min.
* Wasp, Andrea Arnold - England 2003 - 24'30 Min.
* The God, Konstantin Bronzit - Russland 2003 - 4'14 Min.
* Abhaun!, Christoph Wermke - Deutschland 2004 - 9'30 Min.
* Harvie Krumpet, Adam Elliot - Australien 2003 - 22'15 Min.
Sa., 21.5. - 19.30 UhrMo., 23.5. - 19.30 Uhr
Resist
Resist
Belgien/Deutschland 2004 | Regie: Dirk Szuszies | 90 min.
"Resist!? meint: Kämpfe gegen die Kreuzzugpolitik der US-Regierung, gegen die Todesstrafe, gegen den Krieg überhaupt und für die gelebte Utopie. Seit mehr als fünfzig Jahren reist das New Yorker Living Theatre um die Welt, um mit seinen Mitteln ein politisches Bewusstsein zu schaffen. Dirk Szuszies, Berliner Film- und Theaterregisseur hat die Gruppe um ihre Gründerin Judith Malina begleitet, auf die Straßen von New York nach dem 11. September, zum G8-Gipfel nach Genua, nach Khiam, dem Straflager der israelischen Armee im Südlibanon. Er zeigt die interne Kultur der Gruppe ebenso wie deren künstlerische Inszenierungen. "Resist ist ein preisgekrönter, international gefeierter Kinodokumentarfilm.

Wir freuen uns, dass der Regisseur, Dirk Szuszies, am 29.5. um 19.30 Uhr unser Gast sein wird
Do., 26.5. - 19.30 UhrSa., 28.5. - 21.30 UhrSo., 29.5. - 19.30 UhrMo., 30.5. - 21.30 UhrDi., 31.5. - 19.30 Uhr
Metropolis
Metropolis
Deutschland 1927/2001 | Regie: Fritz Lang | 145 min. | mit Brigitte Helm, Gustav Fröhlich, Heinrich George, Alfred Abel, Rudolf Klein-Rogge, Fritz Rasp, Theodor Loos, .
"Metropolis" ist neben Fritz Murnaus "Nosferatu" der wohl heute populärste deutsche Stummfilm. Obwohl, damals war der Film ein Fiasko. Die USA wollten nichts von ihm wissen, der deutsche Markt deckte lediglich einen Bruchteil der Kosten. Und er war von Beginn an künstlerisch umstritten, inszeniert er doch am Schluss die idyllische Eintracht von Arbeit und Kapital, die auch Thema der faschistischen Propaganda wurde. Eine Zukunftsstadt ist in zwei Hälften geteilt. Unten im ewigen Dunkel leben die Arbeiter. Die Maschinen, die sie bedienen, gestatten den Bewohnern der Oberstadt ein Leben in vollendetem Komfort. Der große Konflikt gärt. Da erscheint das Mädchen Maria in den Katakomben und verkündet das Evangelium der Liebe. Man merkt schon, eine nicht besonders komplexe Geschichte. Aber bei "Metropolis" denkt man eh sofort an das Wunderwerk seiner Ausstattung mit ihrer einmaligen, immer wieder oft zitierten Ästhetik. Mehr als genug für eine Wiederbelebung unserer mittlerweile oft kopierten Stummfilm-mit-Musik-Tradition. Zumal unser Mann am Klavier auch wieder dabei ist. Wir freuen uns auf Martin Münch.
Fr., 27.5. - 19.30 Uhr
Rauchopfer
Rauchopfer
Deutschland 2003 | Regie: Peter Heller | 58 min.
Angeschlagen von Klagen und Anti-Rauch-Gesetzen verzeichnen die Tabakkonzerne in Europa und den USA sinkende Absätze. Deren Verantwortliche betreiben deshalb eine globale Verlagerung von Produktion und Konsum. Zum Beispiel nach Tansania. Durch Abholzung und Verwüstung des Trockenwaldes werden die Lebensgrundlagen für die Menschen nachhaltig zerstört. Im Zentrum des Films steht John Waluye, ein in Tansania bekannter Journalist. Seit Jahren beobachtet er die Folgen des Tabakanbaus und die Aktivitäten der Tabakkonzerne in seinem Heimatland.

John Waluye ist auch der Referent in der um 19.30 Uhr folgenden Vortrags-Veranstaltung.

19.30 Uhr Vortrag und Diskussion zum Thema "Tabak und Umwelt"
mit John Waluye, Journalist aus Tansania
im Karlstorbahnhof, Gumbel-Raum.
Mi., 1.6. - 18.30 Uhr
Eiszeit
Eiszeit
Deutschland 2004 | Regie: Daniela Michel, Alexander Kleider | 45 min.
Der Film wechselt die Perspektive zwischen verschiedenen Menschen in der BRD im Jahre 2004. Für die Menschen im Film bedeutet jedes verabschiedete Gesetz eigenes Schicksal. Kommentarlos und direkt vermittelt der Film dem Zuschauer die Stimmung einer Gesellschaft im Wandel. Er taucht ein in eine nach wie vor geteilte Stadt, geteilt nicht mehr in Ost und West, sondern in Arm und Reich. Sensibel werden die Menschen begleitet. Träume, Hoffnungen und Enttäuschungen, aber auch Wut werden spürbar sowie die Auswirkungen eines politischen Wertewandels im Zeichen der Agenda 2010. Kontrastvoll eingerahmt werden diese biographischen "Nah-Aufnahmen" von Bildern, die die Gesichter der "Reform"-Vertreter - des Arbeitgeberlagers und des "rot-roten"-Kürzungssenats - zeigen. Es sind die zynischen Gesichter des "neuen" Berlins, der Hauptstadt der Neuen Armut.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit UND K. ERBLEICHTE und RAUS AUS DER ARBEIT.


Diskussionsgast:
Mia Lindemann (ver.di Heidelberg)
Do., 2.6. - 19.30 Uhr
Raus aus der Arbeit - Rein mit der Realität
Raus aus der Arbeit - Rein mit der Realität
Deutschland 2004 | Regie: gruppe bankleer | 20 min.
Karin Kasböck und Christoph Leitner zeigen ihren neuen Film "raus aus der arbeit, rein mit der realität!" zur Aktionswoche im Arbeitsamt Stuttgart. Er thematisiert die Auswirkungen der jüngsten Gesetzesänderungen am Ort ihrer Anwendung. Seit über einem Jahr beschäftigen sich bankleer mit der Mär von der Vollbeschäftigung - der Illusion, das Phänomen Arbeitslosigkeit durch schnellere Vermittlung, Förderung von Selbstständigkeit oder Ausweitung der Leiharbeit in den Griff zu bekommen. Dies alles sind Techniken des Staates, sich aus der gesellschaftlichen Verantwortung zurückzuziehen. Der Kapitalismus dringt in alle Lebensbereiche vor und verwandelt auch die Arbeitslosigkeit in ein Produkt.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit UND K. ERBLEICHTE und EISZEIT.
Do., 2.6. - 19.30 Uhr
und K. erbleichte (Wir und ihr)
und K. erbleichte (Wir und ihr)
Deutschland 2004 | Regie: Tania v. Dahlern, Bärbel Schönafinger (kanalB) | 14 min.
Am 16. November 2004 fand in der Serie "Hauptstadtgespräche" eine Talkshow mit Franz Müntefering (SPD-Vorsitzender), dem Ministerpräsidenten von Thüringen Dieter Althaus (CDU), sowie einem Ökonomen und einem Intellektuellen statt. Es ging um die Sozial- und Arbeitsmarktreformen. Da niemand in der Runde eine kritische Position einnahm, sondern bis auf Müntefering alle die Haltung vertraten, dass noch weit radikalere Reformen her müssten, ergab sich eine skurrile Gesprächssituation, in der in Umrissen deutlich wurde, wie weit "wir" gehen wollen, um Deutschland "wieder zukunftsfähig" zu machen.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit RAUS AUS DER ARBEIT und EISZEIT.
Do., 2.6. - 19.30 Uhr
Weltmarktführer - Die Geschichte des Tan Siekmann
Weltmarktführer - Die Geschichte des Tan Siekmann
Deutschland 2004 | Regie: Klaus Stern | 94 min.
Er galt als der deutsche Bill Gates. Mit seiner Firma Biodata erlebte er einen kometenhaften Aufstieg. Weltmarktführerschaft war sein Ziel. Internationale Fernsehsender rissen sich um Interviews, Politiker ließen sich gern mit dem Börsenwunderkind ablichten, Investmentbanker rannten ihm die Tür ein.
WELTMARKTFÜHRER porträtiert den Konzernchef und Idealisten Tan Siekmann, dessen wechselvolle Karriere exemplarisch für den Zusammenbruch der "New Economy" in Deutschland steht. Was damals passierte, kann er sich heute nicht mehr vorstellen. Klaus Stern erzählt die Geschichte des visionären Mannes und seiner Firma, die sich auf ISDN-Datenverschlüsselung spezialisierte, nach dem tiefen Fall. Mehr als ein Jahr lang begleitet er Siekmann nach der Pleite mit der Biodata AG bei seinem Neuanfang und auf dem Weg zur neuen Weltmarktführerschaft. Wir folgen ihm zum ehemaligen Firmensitz Burg Lichtenfels im Nordhessischen, zu potentiellen großen Deals, die nie zustande kommen, erleben, wie er auf Betriebsversammlungen Mitarbeiter vertröstet, die seit Monaten auf ihr Gehalt warten, während der Porscheliebhaber Siekmann auf der Automesse Probe sitzt. Trotz Misserfolgen und Widrigkeiten verfolgt Tan Siekmann mit notorischem Optimismus seinen Kurs unbeirrt weiter. In der Hoffnung auf den nächsten großen Auftrag.
Stern geht in seiner Dokumentation nicht durchweg chronologisch vor, sondern gliedert "Weltmarktführer" in erster Linie thematisch. Nach einem ersten Ausloten der Begleitumstände, die Biodata in ihren enormen Erfolg und schließlich zu ihrem tiefen Absturz führten, beleuchtet Stern die Firmenpolitik und das Geschäftsgebaren Tan Siekmanns. Nachdem ein Ehepaar zu Wort gekommen ist, das Siekmann auf Schadensersatz verklagte, da es bei seinen Spekulationen 40.000 Euro verlor, zeigt der Film den Unternehmer beim Probesitzen in einem 500.000 Euro teuren neuen Porsche, der später in dessen Fuhrpark überging, und bei Flügen in einem seiner beiden privaten Kleinflugzeuge. Der Zuschauer darf sich selbst ein Urteil bilden. Ein vielschichtiger, intelligent montierter und überaus informativer Dokumentarfilm, der das Scheitern der New Economy am Beispiel einer einzigen Firma repräsentativ vorführt.
Do., 2.6. - 22.00 UhrSo., 5.6. - 21.30 Uhr
Circa in Leeds
Circa in Leeds
Großbritannien 2004 | Regie: CIRCA | 13 min. | englische Originalfassung.
Clowns statt Kugeln: Die Clandestin Insurgent Rebel Clown Army (CIRCA) macht mächtig Wirbel im Rekrutierungscenter der britischen Armee. Da ist lustvoller Widerstand am Werk!

Wir zeigen den Film gemeinsam mit CASTOR 2003.
Fr., 3.6. - 17.30 Uhr
Castor 2003
Castor 2003
Deutschland 2003 | Regie: Video-Gruppe der BI Lüchow-Dannenberg | 81 min.
Im November 2003 rollte der siebte Castor-Transport Richtung Gorleben. Für die Bewohner des Wendlands beginnt mit Gewalt die 5. Jahreszeit, was soviel bedeutet wie "AUFSTEHEN UND WIDERSETZEN". Der Film zeigt die große Bandbreite des Widerstands: Vom Laternenumzug über Straßen- und Schienenblockaden bis hin zur Straßenunterhöhlung. Er zeigt den Lebensmut der Menschen, die sich trotz aller Polizeigewalt immer wieder mit neuen oder bewährten Ideen querstellen. Dieser Film zeigt brutale Polizeiübergriffe ebenso wie die mutigen und witzigen Aktionen, mit denen die Menschen dagegenhalten. Die Videogruppe der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg hat die Ereignisse dokumentiert und gibt einen hautnahen Eindruck vom Kampf mit den Ordnungskräften.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit CIRCA IN LEEDS.
Fr., 3.6. - 17.30 Uhr
Voces argentinas
Voces argentinas
Großbritannien/Argentinien 2002 | Regie: Zoe Young, Dylan Howitt | 16 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Hinter den Schlagzeilen der ökonomischen Krise stehen verärgerte, beredte, zum Überleben fest entschlossene Menschen. Stimmen der Strassen in Buenos Aires erzählen, wie es sich anfühlt, plötzlich in einem Land der "Dritten Welt" zu leben. Sie widerstehen den schrecklichen persönlichen und sozialen Konsequenzen mit Poesie, Liedern, Lachen und praktischer Solidarität. Dieser Film zeigt Menschen und eine Stadt, die durch die schwersten Zeiten hindurch am Leben bleiben.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit LAS GRANDES ALAMEDAS - DIE GROSSEN ALLEEN.
Fr., 3.6. - 19.30 Uhr
Las grandes alamedas - Die großen Alleen
Las grandes alamedas - Die großen Alleen
Chile/Deutschland 2004 | Regie: Colectivo Presente | 76 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Chile gilt als wirtschaftliches und soziales Vorzeigemodell Lateinamerikas. Der Film erzählt dagegen eine andere Geschichte: Sie führt von der Diktatur Pinochets direkt zum heutigen entfesselten Neoliberalismus.
Mit dem Putsch 1973 begann ein tiefgreifender Umbau der ökonomischen und gesellschaftlichen Struktur.
Die für viele Menschen unvorstellbaren Privatisierungsmaßnahmen und die vollkommene Liberalisierung des Marktes haben in Chile nicht nur zu hohen Wachstumsraten geführt, wie gerne von der ausländischen Presse und von "Wirtschaftsexperten" hervorgehoben wird, sondern initiierten gleichermaßen einen praktischen Ausverkauf des Landes an multinationale Konzerne. Heute wird das Land durch ansteigende Armut und den praktischen Ausverkauf der öffentlichen Sektoren erschüttert. Durch die persönlichen, kritisch reflektierenden Erzählungen der verschiedenen Protagonisten begibt sich der Film zugleich auf die Spur des früheren und heutigen Widerstands.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit VOCES ARGENTINAS.
Fr., 3.6. - 19.30 Uhr
The Corporation
The Corporation
Kanada 2004 | Regie: Mark Achbar, Jennifer Abbott, Joel Bakan | 145 min. | englische Originalfassung.
Noch vor 150 Jahren war "das Unternehmen" eine relativ bedeutungslose gesellschaftliche Größe. Heute durchdringt die Präsenz dieser absonderlichen "juristischen Person" unser aller Leben - wie vormals nur Kirche, König oder Partei. Diese unterhaltsame, aber komplexe Dokumentation ("beachtenswert gut durchargumentiert" - Der Spiegel) bietet eine Analyse dieses historischen Phänomens. Sie dokumentiert in zahlreichen Einzelstudien sowie durch viele Interviews mit den Machern, Beratern und Kritikern der "corporate culture" die strukturellen Ähnlichkeiten zwischen "krankhaft-pathologischen" Personen und diesen Jägern des Profits. Fokussiert wird dabei auch, wie wohl sich Unternehmen in den demokratiefreien Räumen fühlen können: Da ist der US-Konzern Bechtel, der in der bolivianischen Stadt Cochabamba die Rechte an jedem Regentropfen besitzt und diese von der Polizei mit Gewalt durchsetzen lässt; oder der Chemiekonzern Monsanto, der brachial jede Berichterstattung über sein umstrittenes Hormonpräparat Posilac zu unterdrücken sucht. Musik von Yo La Tengo über David Wilcox bis zu Higher Intelligence Agency begleitet diesen Film, der u.a. in Amsterdam und beim Sundance-Festival als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde.
Fr., 3.6. - 21.30 UhrSo., 5.6. - 15.00 Uhr
Grow or go - Die Architekten des global village
Grow or go - Die Architekten des global village
Deutschland 2003 | Regie: Marc Bauder | 95 min.
Berater - kaum eine Transaktion der Multikonzerne ist ohne sie denkbar. Ihr Job heißt Kostenminimierung, heißt Effizienz. Dass es dabei immer um Stellenabbau, Lohnkostensenkung und besonders um die Leistungsgesellschaft geht, weiß jeder Arbeitslose, der solch einer so genannten Kostenoptimierung zum Opfer fiel. Marc Bauder hat vier Absolventen der European Business School bei ihrem Aufstieg in die Sphären der Unternehmensberatung begleitet. Junge Menschen, die in ihrer kühlen Businesswelt wie Roboter anmuten. Bauder kommentiert nicht, er lässt die Berater sich selbst bloßstellen - als erschreckend schlichte Vollstrecker der Neoliberalisierung. Zwischen Golfplatz, Luxushotel und funktionalen Büros sprechen sie ihre eigene Sprache. Begriffe wie personal effectness, recruiting, debriefing klingen wie aufgeblasene Worthülsen, die auf elegante Weise die Unmenschlichkeit verschleiern sollen.
Skrupellos, immer dynamisch, vielverdienend: Marc Bauder skizziert trefflich das Global Village und seine Architekten. Der Leitsatz einer Unternehmensberatung spricht für sich: "We are interested in results - and nothing but.?
Sa., 4.6. - 17.30 Uhr
Contempt of Conscience
Großbritannien 2004 | Regie: Joe Jenkins | 12 min. | englische Originalfassung.
Krieg wird durch Steuern finanziert und genau an diesem Punkt setzt eine effektive Strategie der Antikriegsbewegung an: In England haben sich 2003 sieben Menschen zusammengetan, die den Steueranteil für Krieg und Rüstung nicht bezahlen, sondern für Friedensarbeit einsetzen. Ein kurzes Portrait der "peace tax seven" und ihres Kampfes.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit DER VIERTE SEKTOR.
Sa., 4.6. - 19.30 Uhr
Der 4. Sektor
Der 4. Sektor
Deutschland 1999 | Regie: Martin Zawadzki | 78 min.
"Wie verändern sich die Zusammenhänge, in denen wir leben? Wie verändert uns der wirtschaftliche Druck, der immer heftiger wird?" Der Film folgt einem besonderen Symptom der herrschenden Verhältnisse: dem Geschäft mit der Angst. Martin Zawadzki portraitiert fünf Teilnehmer einer Weiterbildungsmaßnahme des Arbeitsamtes: dem Lehrgang "Detektiv". Sie erzählen offen und eindringlich von ihren Erfahrungen mit prekären Lebens- und Arbeitsverhältnissen und ihren ganz unterschiedlichen Hoffnungen für die Zukunft. Ort der Ausbildung ist die TÜV Akademie in Berlin - zur technischen kommt jetzt die gesellschaftliche Überwachung. Eingestreute Interviews mit Stadtsoziologen und Politologen erklären die Ursache des Sicherheitswahns: Er ist Produkt einer Gesellschaft, die ganz bewusst soziale Ungleichheit und Unsicherheit produziert.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit CONTEMPT OF CONSCIENCE.
Sa., 4.6. - 19.30 Uhr
Crowd Bites Wolf
Prag / Tschechien 2000 | Regie: Guerillavision | 22 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine kleine Perle unter den Bewegungsfilmen: Originalaufnahmen der Proteste gegen IWF und Weltbank in Prag 2000, zusammengeschnitten zu einem kleinen Thriller. Während sich die Elite des Neoliberalismus trifft, um weiteres Unheil auszuhecken, bleibt auch die Gegenseite nicht untätig: In der zapatistischen Kommandozentrale entwirft Subcommandate Marcos den Schlachtplan zum strategischen Boykott des Gipfels. Der Ich-Erzähler ist zugleich Kontaktperson in Prag und rasender Reporter, der uns durch die Ereignisse führt. Echt charmant.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit MIAMI MODEL.
Sa., 4.6. - 21.30 Uhr
Miami Model
Miami Model
USA 2004 | Regie: FTAA Miami Video Working Group | 91 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Im November 2003 treffen sich die Wirtschaftsminister aus 34 Ländern in Miami/Florida um über die FTAA (Nordamerikanisches Freihandelsabkommen) zu verhandeln. Das Abkommen droht Arbeitsplätze, Umwelt, öffentliche Leistungen wie Gesundheitsversorgung, Bildung und Wasser zu zerstören. Außerdem werden indigene Rechte und kulturelle Vielfalt von Nord- bis Südamerika gefährdet. Um ihren Protest gegen dieses Abkommen zu demonstrieren, versammeln sich tausende von Gewerkschaftsmitgliedern, Umweltschützern, Feministinnen, Medien- und Menschenrechtsaktivisten. Die anfänglich friedvolle und bunte Demonstration wird plötzlich von Polizisten mit Gummigeschossen, Tränengas und Elektroschockern angegriffen. Unter ihnen befinden sich auch eingebettete Journalisten. Koordiniert wird die Aktion von der US-amerikanischen Abteilung für innere Sicherheit. Der Film zeigt Möglichkeiten des Widerstands von unten, kreativen Protesten und Solidarität gegen paramilitärische Unterdrückung, Informationskrieg und das Diktat der multinationalen Konzerne.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit CROWD BITES WOLF.
Sa., 4.6. - 21.30 Uhr
Das Netz
Das Netz
Deutschland 2003 | Regie: Lutz Dammbeck | 115 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Am 3. April 1996 wird Theodore J. Kaczynski in den Bergen Montanas vom FBI verhaftet. Dem ehemaligen Harvard-Absolventen und Mathematikprofessor wird zur Last gelegt, als "Unabomber" Anschläge gegen Personen aus Wissenschaft, Kunst, Militär und Computertechnologie verübt zu haben.
"Das Netz" taucht ein in die Geschichte von Ted Kaczynski und spürt den Einflüssen und Utopien nach, unter denen seine Generation aufgewachsen ist: Die Hippie-Kultur Kaliforniens mit ihren ausgeflippten Rockkonzerten und LSD-Räuschen. Die Kunstszene New Yorks, wo schräge Multimedia-Events und Beat- Happenings an der Tagesordnung sind. Die wissenschaftlichen Utopien einer durch Technologie versöhnten Welt, wie sie in den Laboren der Computerfreaks ausgedacht werden.
So., 5.6. - 11.00 UhrDi., 7.6. - 21.30 Uhr
Invisible - illegal in Europa
Invisible - illegal in Europa
Deutschland 2004 | Regie: Andreas Voigt | 92 min.
In einem Flüchtlingscamp in Marokko wartet Oumar auf die Gelegenheit, die 25 Kilometer Mittelmeer, die ihn von Europa trennen, zu überwinden, vielleicht, indem er sich zwei leere Plastikkanister unter den Bauch bindet. Malika wartet mit ihrer Familie zwei Jahre in einem Flüchtlingscamp in Polen auf eine Aufenthaltsgenehmigung. Sie zeigt Bilder von früher, als noch Frieden war in Tschetschenien. Bilder von ihr und ihrem Mann an einem Sonntagnachmittag im Park. Ein europäisches Paar, das unsere Eltern sein könnte. Zwei von fünf Menschen, die dieser Film porträtiert. Sie alle leben, zumindest eine Zeitlang, ohne Papiere in Europa, hoffen auf einen Neubeginn. Geschichten über die Relativität des Wortes Glück.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit LE DETROIT und SCHLEUSER.NET.
So., 5.6. - 17.30 UhrMi., 8.6. - 11.00 UhrFr., 10.6. - 11.00 Uhr
Le Detroit
Deutschland 2004 | Regie: Institut für Nomadologie | 5 min. | franz. Originalfassung.
Das Grenzregime spinnt sein immer dichteres Netz um Europa; ein Netz, das einige Privilegierte durchlässt, viele Außen vorhält, durch das einige es zu schlüpfen schaffen und an dem immer mehr scheitern.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit SCHLEUSER.NET und INVISIBLE - ILLEGAL IN EUROPA.
So., 5.6. - 17.30 Uhr
Schleuser.Net
Schleuser.Net
Deutschland 2000 | Regie: Farida Heuck, Ralf Homann, Manuela Unverdorben | 3 min.
Die Festung Europa macht die undokumentierte Grenzüberschreitung zunehmend schwierig. Was liegt näher als ein Dienstleistungsangebot, dass sich um die Sorgen und Nöte dieser Reisenden kümmert? Ein Informationsfilm des Bundesverbands Schleppen & Schleusen.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit LE DETROIT und INVISIBLE - ILLEGAL IN EUROPA.
So., 5.6. - 17.30 Uhr
Die Helfer und die Frauen
Die Helfer und die Frauen
Deutschland 2003 | Regie: Karin Jurschick | 80 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
"Es gibt Dörfer in der Ukraine, in Moldawien und Rumänien, in denen alle Frauen unter 40 Jahren verschwunden sind", sagt die Autorin zu Beginn des Filmes. Die Kamera begibt sich auf die Suche, entlang der Straßen des "Arizona Marktes" in Bosnien, wo Frauen ebenso eine Ware sind wie Autoersatzteile und Baustoffe. Karin Jurschick sieht einen Zusammenhang zwischen dem gewinnträchtigen Frauen-Geschäft, Trafficking genannt, und der Präsenz internationaler Hilfstruppen wie UNO, KFOR und NATO vor Ort. Ein Vorwurf, der sich kaum beweisen lässt. Doch Haltung und Aussagen der Interviewten sprechen für sich.
Karin Jurschick geht behutsam mit dem Schicksal der Frauen um. Sie gibt keine der betroffenen Frauen der Kamera preis.


Anschließend Diskussion mit dem
amnesty international - Länderkoordinator für Serbien-Montenegro.
So., 5.6. - 19.30 Uhr

So., 5.6. - 21.30 Uhr
Let The Lords Do What They Want
Deutschland 2004 | Regie: Andrea Plöger, Sabine Weber | 60 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Reportage zeigt Szenen vom Weltsozialforum in Mumbai. Mumbai, so die Filmautorinnen, ist das Brennglas der Globalisierung. Hier leben mehr Millionäre als in Manhattan. Gleichzeitig gibt es an kaum einem anderen Ort dieser Welt soviel Armut wie in Mumbai. Auf überraschend deutliche Weise rückte das Weltsozialforum die Situation der Frau in der globalisierten Gesellschaft in den Brennpunkt. Sexarbeiterinnen demonstrierten gegen ihre Unterdrückung und Entrechtung als "Unberührbare". Alleinerziehende berichten von ihrem Leben auf der Strasse. Auch unter der Privatisierung des Wassers haben in besonderem Maße die Frauen zu leiden, da sie es sind, die ihre Familien mit Wasser versorgen. Konzerne wie Coca-Cola und Suez, die Indien austrocknen und verschmutzen, bauen Stacheldrähte an den Ufern der Flüsse.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit PERFORMING THE BORDER.
Mo., 6.6. - 19.30 Uhr
Performing The Border
Performing The Border
Schweiz 1999 | Regie: Ursula Biemann | 45 min. | englische Originalfassung.
Mexiko, Ciudad Juarez: eine Wüstenstadt, die sich mit der Freihandelszone 1994 plötzlich gewandelt hat. Seither siedeln sich massiv US-amerikanische Firmen an, um vom zollfreien Handel und den billigen Arbeitskräften zu profitieren. Das Ergebnis ist ein völlig neuer sozio-ökonomischer Raum: die neoliberale Zone. Es ist ein zusammengeflickter Raum, ohne gewachsene soziale und architektonische Strukturen. Besondere Kennzeichnen: Ausbeutung, Gewalt, Anonymität, Entrechtung, Überwachung, Kontrolle. Der Film portraitiert Frauen, die ihre Erfahrungen mit der Zone gemacht haben. Sie sind gekommen, um ihr Überleben zu sichern, arbeiten zum Teil als Schmugglerinnen oder Prostituierte und sind seit Jahren von einer monströsen Mordserie bedroht, die nicht aufgeklärt wird. Ursula Biemann nähert sich der gespenstischen Wirklichkeit von Ciudad Juarez mit einem klaren, analytischen Blick.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit LET THE LORDS DO WHAT THEY WANT.


Diskussionsgast:
Irene Jung (Terre des Femmes)
Mo., 6.6. - 19.30 Uhr
Chain
Chain
USA 2004 | Regie: Jem Cohen | 99 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Fünf Jahre lang hat Regisseur Jem Cohen mit seiner Kamera die westliche Welt bereist, u.a. Japan, Nordamerika, West- und Osteuropa. Es sind suggestive Aufnahmen von gigantischen Stadtlandschaften und künstlichen Welten entstanden, in denen sich die Menschen verlieren: Es scheint keine Wurzeln mehr zu geben, menschliche Bindungen lösen sich auf, alles wird flüchtig. In dieses dokumentarische Material bettet er die Geschichten von Amanda und Tamiko ein. Amanda, eine junge Obdachlose in den USA, wohnt in verlassenen Häusern und verdient sich ihr Geld u.a. als Reinigungsfrau in einem kleinen Motel. Eine gefundene Videokamera wird zu ihrem Tagebuch. Tamiko arbeitet für einen krisengeschüttelten japanischen Stahlkonzern, der sich zum Freizeitpark umbauen will. In seinem Auftrag bereist sie die USA und analysiert die dortige Vergnügungsindustrie.
CHAIN findet für die kalte Welt des Neoliberalismus kraftvolle, eindringliche Bilder und Geschichten. Ein ganz außerordentlicher Film.
Mo., 6.6. - 22.00 Uhr
100% Baumwolle - made in India
100% Baumwolle - made in India
Deutschland 2003 | Regie: Inge Altemeier | 29 min.
Einige hochgiftige Pestizide von Bayer, Monsanto, Unilever, Syngenta und Advanta sind in Europa seit Jahren verboten, dennoch produzieren und verkaufen die Konzerne sie weiterhin, allerdings in den Entwicklungsländern. Im Südindischen Baumwollgürtel ruinieren die hochgiftigen Chemikalien die Gesundheit der Bauern und Textilarbeiter. Die rasche Schädlingsresistenz erfordert immer höhere Dosen der teuren "Pflanzenschutzmittel", bis die Bevölkerung verschuldet und das Trinkwasser verseucht ist. Der Film "100% Baumwolle - made in India" ist im Rahmen des 20. Ökomedia-Filmfestivals in Freiburg mit dem Sonderpreis des Bundesumweltministeriums ausgezeichnet worden.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit THE COCONUT REVOLUTION.
Di., 7.6. - 19.30 Uhr
The Coconut Revolution (Bougainville story)
The Coconut Revolution (Bougainville story)
Großbritannien 1999 | Regie: Dom Rotheroe | 50 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Bougainville war eine fast vergessene Insel irgendwo im pazifischen Ozean. Bis plötzlich Ende der 80er Jahre eine Öko-Revolution begann, die sich zum Unabhängigkeitskampf ausgeweitet hat. Die Gegner der Inselbewohner: der britische Minenkonzern BCL, dessen Kupferabbau seit den 60er Jahren Landschaft, Pflanzen, Tiere und Menschen verseucht hat. Doch schnell war es auch ein Kampf gegen Armeeeinheiten aus Papua-Neuguinea und Australien, die die Interessen des Minenkonzerns durchsetzen sollten. Dennoch war die Revolte gegen diese fast übermächtigen Gegner erfolgreich - dank der bemerkenswerten Fähigkeit der Widerständischen, ihr gesamtes Wissen und Improvisationstalent für den Kampf zu bündeln. Der Film zeigt die unglaubliche Öko-Revolution auf Bougainville, der auch eine lang andauernde Blockade der Insel nichts anhaben konnte: die Medizin kommt aus dem Urwald, Wasserkraft plus altem Aggregat sorgen für Strom, Kokosöl dient als Treibstoff der Autos, aus alten Metallteilen werden Waffen. Und jeden Tag kommen neue Ideen hinzu.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit 100% BAUMWOLLE - MADE IN INDIA.
Di., 7.6. - 19.30 Uhr
Mother To Child
Mother To Child
Südafrika 2001 | Regie: Jane Thandi Lipman | 40 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Jede vierte Schwangere in Südafrika ist HIV-positiv. Angst, Schuldgefühle und Einsamkeit bestimmen das Leben dieser jungen Frauen. Regisseurin Jane Thandi Lipman begleitet Pinky und Patience, zwei HIV-infizierte Mütter, während ihrer Schwangerschaft bis zu dem Tag, an dem sie erfahren, ob ihre Babies den tödlichen Virus in sich tragen.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit THE BALL und ASK ME, I'M POSITIVE.
Mi., 8.6. - 19.30 Uhr
Ask me, I'm positive
Ask me, I'm positive
Südafrika 2004 | Regie: Teboho Edkins | 45 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Es sind sympathische Typen: Thabo, Moalosi und Thabiso. Sie sind HIV-positiv. Sie ziehen mit einer Serie von Aufklärungsfilmen STEPS FOR THE FUTURE von Dorf zu Dorf und sprechen mit den Einwohnern über die Ansteckungsgefahren und den Schutz vor HIV. Ungläubige Blicke, Staunen, Verlegenheit und Gelächter, viele Fragen. Thabo, Moalosi und Thabiso erzählen über das Leben mit dem Feind, dem Virus. Sie reden vom Leben, sie reden vom Tod, von Mädchen und Sex.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit THE BALL und MOTHER TO CHILD.


Diskussionsgast:
Katja Roll (Aktionsbündnis gegen Aids)
Mi., 8.6. - 19.30 Uhr
The Ball
The Ball
Mosambik 2001 | Regie: Orlando Mesquita | 5 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Aha! Aus Kondomen lassen sich - eins, zwei, drei - Fußbälle basteln. Ist aber keine clevere Idee, denn Kondome sind in Mosambik rar. Ein witziger Beitrag aus der Aids-Aufklärungs-Reihe STEPS FOR THE FUTURE.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit MOTHER TO CHILD und ASK ME, I'M POSITIVE.
Mi., 8.6. - 19.30 Uhr
Globalization & the Media
Großbritannien 2002 | Regie: Paul O'Connor | 22 min. | englische Originalfassung.
Seit drei Jahren läuft der "war on terror". Die einflussreichsten Medienkonzerne machen sich dabei zu den Erfüllungsgehilfen der politischen und militärischen Kriegstreiber und tun, was von ihnen verlangt wird: Sie liefern durch die Verbreitung von Angst und Unsicherheit die propagandistische Legitimation für Krieg und Aufrüstung.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit OUTFOXED: RUPERT MURDOCH'S WAR ON JOURNALISM.
Mi., 8.6. - 21.30 Uhr
OutFoxed: Rupert Murdoch's War on Journalism
OutFoxed: Rupert Murdoch's War on Journalism
USA 2004 | Regie: Robert Greenwald | 80 min. | englische Originalfassung.
Rupert Murdoch ist seit Jahrzehnten im globalen Mediengeschäft - und immer auf der Seite der Macht. 1981 fielen ihm mit Unterstützung der konservativen Partei fast die Hälfte aller überregionalen englischen Printmedien in die Hände. Er nutzte seinen Einfluss massiv und erfolgreich für Margret Thatcher und ihre neoliberalen Torys. Die Geschichte wiederholt sich jetzt in den USA: Mit seinem einflussreichen Nachrichtensender "Fox News Network" macht Murdochs Medienkonzern dreist und unverhohlen Wahlkampf für George W. Bush. "Outfoxed" zeigt, welche Methoden der Sender anwendet, um Gegner zu diffamieren, Lügen zu verbreiten und für ein Ziel kämpft: die reaktionäre Machtclique im Weißen Haus und ihre ökonomischen und militärischen Interessen zu stützen. Eine aufschlussreiche Analyse über die Strategien und Methoden einer Propagandamaschine.

Wir zeigen den Film gemeinsam mit GLOBALIZATION AND THE MEDIA.
Mi., 8.6. - 21.30 Uhr
Atash - Durst
Atash - Durst
Palästina 2004 | Regie: Tawfiq Abdel Wahab | 110 min. | mit Hussein Yassin Mahjane, Ahamad Abed El Gani, Roba Blal, Amal Bweerat u.a. | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Zehn Jahre schon lebt Abu Shukri mit seiner Familie in einem Tal inmmiten vom Nirgendwo und ganz weit weg von der Heimat. Vollkommen unabhängig bestreiten sie ihren Lebensunterhalt damit, Kreide herzustellen. Nur Vater und Sohn stehen in Kontakt zur Außenwelt, denn der Vater geht regelmäßig ins Dorf, um dort seine Kreide zu verkaufen, während Mutter und Tocher daheim bleiben. Gegen ihren Willen hat Abu Shukri sie hierher ins Tal gebracht und sie ahnen, der Grund, warum sie das Dorf verlassen haben, ist derselbe, warum sie niemals zurückkehren können. Tawfik Abu Wael, Jahrgang 1976, hat in Tel Aviv studiert, und arbeitete anschließend sowohl im Dokumentarfilm- wie auch im Theaterbereich.
"Atash" war einer der beliebtesten Filme der diesjährigen Filmtage des Mittelmeers.
Fr., 10.6. - 19.30 UhrSa., 11.6. - 21.30 UhrSo., 12.6. - 19.30 UhrMo., 13.6. - 21.30 UhrDi., 14.6. - 19.30 Uhr
Ravioli
Ravioli
Österreich 2003 | Regie: Peter Payer | 79 min. | mit Alfred Dorfer, Gertraud Jesserer, Brank Samarovski, Günther Paal, Michou Friesz, Isabella Richtar u.a.
Österreichische Nachfrage zu einem Leitsatz der abendländischen Geistesgeschichte: Wieso kann Descartes sagen: ich denke, also bin ich - und mein Nachbar existiert dennoch? Sind das die Reflexionen von Heinz Hoschek? Zumindest ist er ein Mensch, mit dem man Mitleid haben könnte. Er war ein Bankfilialenleiterstellvertreter, er hatte eine Frau: es ist alles vorbei. So kehrt er zurück in die Wohnung seiner Eltern. Sie steht leer, die Mutter ist verstorben, der Vater im Pflegeheim. Hoschek bleiben der Alkohol und die Pillen, die Einsamkeit und der Wahn. Es kommen die Besucher, sie heißen Tod (eingebildet) und Nachbarin (real). Doch Hoschek, er rafft sich auf und geht auf Jobsuche, Bademeister, das wäre es doch! Der Filme käme nicht aus Österreich, wenn er damit zu Ende wäre und nicht noch einige kunstvolle Verschnörkelungen böte!
Do., 16.6. - 19.30 UhrFr., 17.6. - 21.30 UhrMo., 20.6. - 19.30 UhrDi., 21.6. - 21.30 Uhr
Atash - Durst
Atash - Durst
Palästina 2004 | Regie: Tawfiq Abdel Wahab | 110 min. | mit Hussein Yassin Mahjane, Ahamad Abed El Gani, Roba Blal, Amal Bweerat u.a. | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Zehn Jahre schon lebt Abu Shukri mit seiner Familie in einem Tal inmmiten vom Nirgendwo und ganz weit weg von der Heimat. Vollkommen unabhängig bestreiten sie ihren Lebensunterhalt damit, Kreide herzustellen. Nur Vater und Sohn stehen in Kontakt zur Außenwelt, denn der Vater geht regelmäßig ins Dorf, um dort seine Kreide zu verkaufen, während Mutter und Tocher daheim bleiben. Gegen ihren Willen hat Abu Shukri sie hierher ins Tal gebracht und sie ahnen, der Grund, warum sie das Dorf verlassen haben, ist derselbe, warum sie niemals zurückkehren können. Tawfik Abu Wael, Jahrgang 1976, hat in Tel Aviv studiert, und arbeitete anschließend sowohl im Dokumentarfilm- wie auch im Theaterbereich.
"Atash" war einer der beliebtesten Filme der diesjährigen Filmtage des Mittelmeers.
Do., 16.6. - 21.30 UhrFr., 17.6. - 19.30 UhrSa., 18.6. - 19.30 UhrSo., 19.6. - 21.30 Uhr
Klassiker
Trafic - Tati im Stoßverkehr
Trafic - Tati im Stoßverkehr
Frankreich 1971 | Regie: Jaques Tati | 96 min. | mit Jaques Tati, Maria Kimberly, Marcel Fraval, u.a. | deutsche Fassung.
Gewöhnlich verkörpert das Auto im Kino Freiheit und Abenteuer, man fährt der Polizei davon oder einfach über den schier endlosen Highway. Aber gerade in Heidelberg ist die Realität so ganz anders. Ob Schlierbacher Landstraße, Speyerer Straße oder Berliner Straße.: Wer den täglichen Stau kennt, sollte auch "Trafic" gesehen haben, die Satire um Monsieur Hulot, der mit seinem von ihm selbst entworfenen Camping-Car nach Amsterdam zur Ausstellung will. Aber der Weg dorthin ist schwierig, es gibt einfach zu viele Autos, zu viele dieser wunderbaren Maschinen, die zur Fortbewegung entworfen, die meiste Zeit stehen. "Trafic" wurde dabei ein Film, der einem die Sinne schärft. Der Texter dieser Zeilen sah diesen Film einst in einem autonomen Jugendhaus ohne Schalldämmung, eine Kakophonie klappernder Türen und Verbrennungsgeräusche, ein jeder wurde wahnsinnig. Manche meinen, das könnte man bei unserer automobilen Gesellschaft auch werden.
So., 19.6. - 19.30 UhrMo., 20.6. - 21.30 UhrDi., 21.6. - 19.30 UhrMi., 22.6. - 19.30 Uhr
Touki Bouki
Touki Bouki
Senegal 1973 | Regie: Djibril Diop Mambéty | 95 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mit einer Rinderherde macht sie Mory auf nach Dakar, um sie dort zu verkaufen. - Doch sein Traum und eigentliches Ziel ist es, nach Paris aufzubrechen - ins gelobte Land Frankreich. Natürlich fehlt es an Geld für die Schiffspassage und auch die trickreich entwendete Kiste mit den vermeintlichen Gesamteinnahmen für die Errichtung eines Denkmals zu Ehren von Charles de Gaulle führt nicht ans Ziel. Deshalb muss Mory zunächst mit seiner Freundin Anta einen Playboy ausnehmen, ehe sie sich die Tickets für die Schiffspassage leisten können.
Doch die Reise nach Frankreich wird Mory nicht antreten.
In Touki Bouki setzt sich Djibril Diop Mambéty mit den europäisch beeinflussten Eliten seines Landes auseinander, mit den neuen politischen Führern des Senegals, die auch nach der Unabhängigkeit die von der Kolonialmacht übernommenen Verwaltungs- und Machtstrukturen unangetastet lassen. Für seine Zeit war dieser Film inhaltlich wie formal revolutionär. Er kritisiert bestehende gesellschaftliche Hierarchien, thematisiert die Suche nach einer neuen, afrikanischen Identität und greift Tabuthemen wie Korruption und Homosexualität auf. Mambéty entwickelt dabei eine eigene - nicht nur für das afrikanische Kino - innovative Bildersprache und einen eigenwilligen, meisterhaft arrangierten Soundtrack.

"Mit freundlicher Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung. Veranstaltet im Rahmen von "Fokus Afrika, Africome 2004 - 2006" und in Zusammenarbeit mit EZEF.
Fr., 24.6. - 19.30 UhrSo., 26.6. - 19.30 UhrMo., 27.6. - 21.30 Uhr
Abouna - der Vater
Abouna - der Vater
Tschad/Frankreich 2002 | Regie: Mahamat-Saleh Haroun | 85 min. | mit Ahidjo Mahamat Moussa, Hamza Moctar Aguid, Zara Haroun, Mounira Khalil u.a. | arabisch-französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der 17jährige Tahir und sein jüngerer Bruder Amin leben in Ndjamena, der Hauptstadt des Tschad. Eines Tages verschwindet ihr Vater auf geheimnisvolle Weise und kehrt nicht zurück. Die Brüder schwänzen tagelang die Schule, durchsuchen die ganze Stadt, finden von ihm jedoch keine Spur. Doch eines Abends im Kino glauben sie, in einer kurzen Szene sein Gesicht auf der Leinwand wiederzuerkennen. Spontan beschließen Tahir und Amin, am nächsten Tag die Filmrolle aus dem Kino zu klauen. Leider werden sie dabei erwischt und der Polizei übergeben. Ihre überforderte Mutter, die mit der ganzen Situation nicht mehr klarkommt, schickt ihre Söhne in ein abgelegenes Dorf. In einer strengen Koranschule sollen sie wieder zur Ordnung erzogen werden. Heimlich verliebt sich Tahir in ein gleichaltriges stummes Mädchen, das im Dorf arbeitet. Und eines Tages erhalten die beiden Brüder durch ihren Onkel eine Nachricht vom Vater aus Tanger in Marokko: er schickt ihnen ein großes Poster mit einem Blick aufs Meer?
Mit einer anrührenden Geschichte erzählt ABOUNA - DER VATER vom Alltag im Tschad, einem der ärmsten Länder der Erde, von seinen weiten Horizonten, von der Sehnsucht nach dem Meer, von Glück und Trauer, vom Leben ohne Vater, von einer sehr kurzen Kindheit und von der innigen Beziehung zweier Geschwister.
Regisseur Mahamet Saleh Haroun gilt seit "Bye Bye Africa" (1999) als einer der großen Erneuerer des afrikanischen Kinos. Der Ausgangspunkt der Handlung ist ein weitverbreitetes Phänomen im Tschad: daß Männer ihre Familien plötzlich spurlos verlassen, meist um irgendwo im Ausland Arbeit zu suchen. Im Film stehen die Gefühle der Zurückgebliebenen im Mittelpunkt. Zum künstlerischen Erfolg von ABOUNA tragen die schauspielerischen Leistungen der beiden jugendlichen Hauptdarsteller ebenso bei wie der melancholisch-schöne Soundtrack des bekannten Musikers Ali Farka Touré und die Farbgestaltung, bei der Regisseur und Kameramann eng mit dem Maler und Kalligraphen Kader Badaouni zusammenarbeiteten. Die warmen Pastelltöne durchbrechen das Gefühl der Verlassenheit und leiten hin auf die Schlußsequenz voller Zärtlichkeit.

ABOUNA - DER VATER wurde für die "Quinzaine des Réalisateurs" beim Festival von Cannes ausgewählt.

"Mit freundlicher Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung. Veranstaltet im Rahmen von "Fokus Afrika, Africome 2004 - 2006" und in Zusammenarbeit mit EZEF.
Sa., 25.6. - 21.30 UhrMo., 27.6. - 19.30 UhrMi., 29.6. - 21.30 Uhr
Filmabend Burkina Faso
Filmabend Burkina Faso
Burkina Faso, das "Land der Ehrlichen", ging 1960 aus der französischen Kolonie Obervolta hervor. Obwohl der Vielvölkerstaat in Westafrika über einen unermesslichen Reichtum an Kulturen verfügt, ist er in Europa leider nur wenigen Menschen wirklich bekannt. Vielen Cineasten jedoch dürfte das seit 1969 alle zwei Jahre in der Hauptstadt Ouagadougou stattfindende panafrikanische Filmfestival FESPACO ein Begriff sein. Dieses findet nicht nur zufällig in Burkina Faso statt, denn die einheimische Filmindustrie ist eine der produktivsten Afrikas. Einer der Regisseure aus Burkina Faso ist Dani Kouyaté, dessen erster Film "Keïta! l'héritage du griot" (Keïta! Das Erbe des Griot) auch über Burkinas Grenzen hinaus bekannt wurde. Wir zeigen den Film im Bamabara und französischen Original mit deutschen Untertiteln.

Der Streifen handelt vom alten Griot (traditioneller Geschichtenerzähler) Djeliba Kouyaté, der die Geschichte seines Volkes und seiner Familie an seine Nachkommen weitergeben möchte, bevor er stirbt. Die mystischen Erzählungen, Mischungen aus historischer Wahrheit und Fiktion, fesseln seinen Enkel Mabo so sehr, dass dieser die Schule schwänzt, worüber seine Eltern und Lehrer alles andere als glücklich sind.

Der Film stellt auf eindrucksvolle Art und Weise den für das heutige Afrika so typischen Konflikt zwischen traditioneller Weisheit, kulturellem Erbe und moderner Lebensweise dar und tritt für ein Gleichgewicht zwischen diesen vordergründig so gegensätzlich und unvereinbar erscheinenden Polen ein. "Ich habe großes Glück im Jahrhundert des Kinos zu leben", sagt Dani Kouyaté, selber Sohn eines Griot, "denn der Film ist ein wunderbares Werkzeug für einen Griot."

Nouna ist die Hauptstadt der Provinz Kossi in Burkina Faso. Der aus einer langjährigen Kooperation zwischen der Abteilung Tropenhygiene der Universität Heidelberg und dem Forschungszentrum für Gesundheit in Nouna hervorgegangene Verein "Freunde von Nouna e.V." organisiert Projekte zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung der Region in den Bereichen Infrastruktur und Gesundheitsversorgung sowie in der Sozial- und Bildungsarbeit. So wurde vor kurzem ein aus Spendengeldern finanzierter Trinkwasserbrunnen fertiggestellt sowie Gesundheitszentren mit Solarzellen für die nächtliche Beleuchtung sowie für den Betrieb von Kühlschränken zur Lagerung von Impfstoffen ausgestattet. Zudem wird ein Hühnerzuchtprojekt unterstützt. Ein weiteres Ziel des Vereines ist die Förderung des kulturellen Austausches zwischen Deutschland und Burkina Faso.
Der Filmabend ist eine Kooperation mit "Freunde von Nouna e.V."
Do., 30.6. - 19.30 Uhr
Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs - Programm I
Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs - Programm I
Deutschland 2004 | Regie: verschiedene | ca. 84 min.
Abhaun!
Regie: Christoph Wermke Drehbuch: Ulrike Zinke und Christoph Wermke Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie, Berlin Länge: 11 min. Genre: Spielfilm
Auch ein tristes ostdeutsches Provinznest macht einem jungen Mann das Weggehen schwer. "Abhaun!" legt mit sachlicher Dramaturgie, kurzen und überzeugenden Dialogen die menschliche Intensität des Alltags junger Leute in dieser Umgebung frei: Ihre Suche nach Zärtlichkeit und Lebenschancen, ihre Art, Konkurrenzen auszutragen und Entscheidungen zu fällen. Die Darsteller überzeugen durch Sensibilität und Direktheit; sie repräsentieren Leben und Beziehungsfähigkeit. Die selbstverständliche Leichtigkeit des Films, seine Absage an Larmoyanz und Pathos und sein Beispiel, den Realitäten ins Auge zu sehen, machen ihn zu einem nachhaltigen Erlebnis.

Zur Zeit verstorben
Regie und Drehbuch: Thomas Wendrich Produktion: IT WORKS!, Berlin Länge: 17 min. Genre: Spielfilm
Die Verwirrungen eines alten Mannes überschreiten die Grenzen der Verträglichkeit. Es kommt zu einem Streit mit seiner Tochter und der alte Mann macht sich unbeirrt auf seine letzte Reise, über die Felder zum Dorfplatz, zu seinen ebenfalls hoch betagten Freunden. Dann setzt er sich in einen Bus. Dem Regisseur ist es gelungen, Altersverwirrung und das darin liegende Konfliktpotential zugespitzt und in größter Konzentration zu erzählen und doch den Figuren ihre menschliche Würde zu lassen. Vier wunderbare Schauspieler (Michael Gwisdek, Marie Gruber, Fritz Marquardt, Paul Schulz) führen Verwirrung und Überdrehung in glaubhafte Normalität zurück und man bekommt so das Gefühl, dass diese letzte Reise in Ordnung ist. In seiner überhöhten Komik besticht dieser Film durch Einfachheit.

Im Labyrinth
Regie: Barbara Miersch Drehbuch: Barbara Miersch, Vanuhi Vahanyan, Petra Mistry Produktion: Cinnamon Film in Zsarb. mit der Hochschule für Fernsehen und Film sowie Wiedemann & Berg Filmproduktion, München Länge: 24 min. Genre: Spielfilm
Zwei Freundinnen, Fanny und Rike, treffen sich nach längerer Zeit, um sich über ihre Freuden und Leiden auszutauschen. Fanny leidet regelmäßig unter Panikattacken, die sie erfolgreich vor ihrer Freundin geheim zu halten versucht. Durch kraftvolle Bilder und einen rigorosen Schnitt bleibt dem Zuschauer nichts anderes übrig, als die Angstanfälle von Fanny mitzuerleben. Die authentische filmische Vermittlung und die hervorragende Verkörperung der Fanny durch Jessica Schwarz lassen keine Chance zum Entrinnen. Barbara Miersch vermag mit "Im Labyrinth" in einem sich bis zum dramatischen Finale immer weiter zuspitzenden Thriller in jeder der 24 Minuten zu fesseln.

Living a beautiful life
Regie, Drehbuch und Produktion: Corinna Schnitt, Köln Länge: 13 min. Genre: Dokumentarfilm
Das Video beschreibt eine glückliche Welt äußerst präzise, zeigt die Kulmination aller erträumten Sehnsüchte unserer Gesellschaft und entwirft dadurch eine groteske Scheinwelt.
Fr., 1.7. - 19.30 UhrMo., 4.7. - 21.30 Uhr
Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs - Programm II
Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs - Programm II
Deutschland 2004 | Regie: verschiedene | ca. 86 min.
Full Stopp
Regie, Drehbuch und Produktion: Caspar Arnhold, Frankfurt/Main Länge: 5 min.
Ein kaltes und dunkles Meer von Wolkenkratzern in einer unbekannten Metropole. Menschen rennen entlang Spiegel verglaster Hochhäuser durch die Strassen und haben keine Zeit, ein Wort miteinander zu wechseln. Sie nehmen sich allenfalls durch kurze Blickkontakte im Vorbeilaufen wahr. Raum und Zeit verschwimmen zwischen Fassaden und im Regen, der die düstere Unwirtlichkeit der Lebensumstände noch verstärkt. Einige der Passanten scheinen daher auch ihren Lebensmut verloren zu haben.

Trumpet for love
Regie, Drehbuch und Produktion: Carsten Aschmann, Hannover Länge: 5 min. Genre: Spielfilm
In einer kargen Wohnung liegt vor einem Mann auf dem Tisch eine Trompete. Sorgfältig baut er das Instrument auseinander, reinigt die verschiedenen Teile und setzt die Trompete wieder zusammen. Er beginnt eine Melodie zu spielen. In ungewöhnlichen Perspektiven gelingt es dem Film, die Liebe zur Musik als eine höchst konzentrierte, gleichsam "heilige Handlung" erscheinen zu lassen. Der Musiker und sein Instrument repräsentieren eine Lebenseinstellung, die im Spiel eine andere Welt jenseits der alltäglichen Aufgaben und Belastungen signalisiert. Und in der aufmerksamen Reinigung des Instrumentes wird die Hingabe erkennbar, die sowohl in der Kunst wie im Leben dringend gebraucht wird.

True
Regie und Drehbuch: Tom Tykwer Produktion: X Filme Creative Pool GmbH, Berlin Länge: 11 min.
Wie kann der blinde Thomas (Melchior Beslon) bei seiner Freundin, der Schauspielerin Francine (Natalie Portman), unterscheiden, ob sie eine Rolle einstudiert oder sich gerade in einem intensiven Gespräch mit jemand anderem befindet? Und auf welche Weise kann sie wissen, was er als Blinder wahrnimmt? Ihre Liebe verlangt eine besondere Sensibilität für den anderen, für seine Gefühle, seine Tonlage, seine Wahrnehmung. Immer wieder fällt es Thomas schwer, Francine in ihrer Arbeit als Schauspielerin zu begreifen. Wie im Zeitraffer fliegt ihre Liebe durch die Straßen und Plätze von Paris. Ständig sind ihre Augen und Ohren scheinbaren Täuschungen ausgesetzt, die ihre Liebe in Frage stellen.

3,48 EUR/min.
Regie, Drehbuch und Produktion: Michel Klöfkorn, Frankfurt/Main Länge: 5 min.
Als "eine sympathische Apokalypse im Supermarkt" wurde "3,48 EUR/min." des in Frankfurt/M. lebenden Filmemachers Michel Klöfkorn bezeichnet. Zufriedene Kunden schieben lässig ihre Einkaufswagen durch den Supermarkt. Auf dem Rüdesheimer Ausflugsdampfer ordnen Senioren ihre Tablettensortimente bei Kaffee und Kuchen. Managerinnen geben sich hinter dem Steuer von Luxuslimousinen Yogaübungen hin. Unsere moderne Welt scheint in Ordnung zu sein, bis eine bunte, eine sehr lebendige "Apokalypse" den Zuschauer überrascht.

Lucia
Regie und Drehbuch: Felix Gönnert Produktion: Felix Gönnert, Berlin in Co-Produktion mit der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf", Potsdam Länge: 8 min. Genre: Animationsfilm
Die Anwendung digitaler Animationstechniken dient hier zur feinfühligen und sinnlichen Schilderung der Krankheitsgeschichte eines kleinen Mädchens.

Nome road system
Regie, Drehbuch und Produktion: Rainer Komers, Mülheim a.d. Ruhr Länge: 26 min.
Der Dokumentarfilmer Rainer Komers hat die Trilogie "Erdbewegung" erstellt, ein Epos über drei Strassen, eine in seiner Heimat, dem Ruhrgebiet, eine in Alaska und eine in Indien. Wie die Sätze einer Symphonie, sagt Komers selbst, steht jeder Teil für sich allein, und zusammen ergeben sie ein Ganzes. Während der erste Teil von einem hoch industrialisierten Landstrich in Deutschland, der Bundesstraße "B 224" handelt, erzählt "Nome Road System", der zweite Teil des Projekts, über den Spätsommer in Nome Country, einer arktischen, kaum industrialisierten und nur dünn besiedelten Region.

Die Daumendreher
Regie und Drehbuch: Alexandra Gulea Produktion: Ciulei Films, München in Co-Produktion mit der Hochschule für Fernsehen und Film, München Länge: 45 min. Genre: Dokumentarfilm
Drei Filme ("Die Daumendreher", "Tarifa Traffic" und "Die Schläfer") sind nach Auffassung der Mitglieder der Jury gleichermaßen für den Sonderpreis qualifiziert. Diese drei Dokumentarfilme spiegeln auf bemerkenswerte Art wichtige gesellschaftliche und politische Fragestellungen wider. Die Entscheidung fiel schließlich zugunsten des Films "Die Daumendreher" aus wegen seiner sensiblen Annäherung an Menschen am Rande der Gesellschaft, ohne dem Versuch zu erliegen, vorschnell über ihre Lebensumstände zu urteilen.
Fr., 1.7. - 21.30 UhrMo., 4.7. - 19.30 Uhr
Epidemic
Epidemic
Dänemark 1988 | Regie: Lars von Trier | 106 min. | mit Svend Ali Hamann, Claes Kastholm Hansen, Udo Kier, Gitte Lind, Susanne Ottesen u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die Wirklichkeit überbietet jede Schreckensphantasie. Dies müssen zwei junge Filmemacher erfahren, als sie ein Drehbuch schreiben, das von einer Epidemie handelt, die durch die Auswüchse heutiger moderner Wissenschaft verursacht wird. Dabei bemerken sie mit Entsetzen, dass es um sie herum immer mehr alarmierende Anzeichen einer tatsächlich ausgebrochenen Epidemie gibt. Lars von Trier, dessen zweiter Teil seiner Amerika-Trilogie soeben in Cannes Premiere hatte, gelang es im zweiten Teil seiner Europa-Trilogie, die beklemmende Ersetzung der Fiktion durch die Realität mittels einer kunstvoll stilisierten Atmosphäre so aufzuladen, dass eine unterschwellige Spannung erzeugt wird, der man sich nicht mehr entziehen kann.
Fr., 8.7. - 19.30 UhrSa., 9.7. - 21.30 UhrSo., 10.7. - 19.30 UhrMo., 11.7. - 21.30 UhrDi., 12.7. - 19.30 UhrMi., 13.7. - 21.30 Uhr
Heidelberger Filmabend
Heidelberger Filmabend
Die Filmwerkstatt des Medienforums veranstaltet regelmäßig ein Kinoerlebnis besonderer Art: der Heidelberger Filmabend. Bereits zum 11. Mal hat die Aktive Medienarbeit des Medienforums dem Publikum die vielversprechenden Werke junger FilmemacherInnen und MedienkünstlerInnen aus der Stadt Heidelberg sowie der Region Rhein-Neckar präsentiert. Ursprünglich gedacht zur Präsentation der Filmarbeiten aus dem eigenen Haus, wurde dieses Event rasch zu einem wichtigen Diskussionsforum für die Nachwuchsfilmemacher der Region, das rege Resonanz sowohl von Seiten der jungen Filmemacher als auch der Presse und der Zuschauer erfährt.

Nähere Infos zum Programm in Kürze.
Mi., 20.7. - 19.30 Uhr
Before sunset
Before sunset
USA 2004 | Regie: Richard Linklater | 80 min. | July Delpy, Ethan Hawke, Vernon Dobtcheff, Rodolphe Pauly u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Obwohl "Before sunset" sich schon wie eine Fortsetzung von "Before sunrise" versteht, gerät er darüber hinaus zu einem Film, der charmant von der Möglichkeit und Unmöglichkeit der großen Liebe erzählt. Viele Jahre sind vergangen und aus Wien ist Paris geworden. Er, mittlerweile ein erfolgreicher Schriftsteller und verheiratet, sie, Mitarbeiterin einer internationalen Organisation, treffen sich zufällig in einer Buchhandlung bei einem seiner Lese-Termine. Es ist bald wie einst, man plaudert, trinkt Kaffee, diskutiert und findet seine Gefühle wieder. Am Schluss singt Julie Delpy zur Gitarre und danach kann man in den Saal des Karlstorbahnhofs hinüber gehen, um den nächsten Song Julie Delpys nun live zu erleben. Das ist doch eine aufregende Perspektive!
Do., 28.7. - 21.30 UhrFr., 29.7. - 19.30 UhrSa., 30.7. - 19.30 UhrSo., 31.7. - 21.30 UhrMo., 1.8. - 19.30 UhrDi., 2.8. - 21.30 UhrMi., 3.8. - 19.30 Uhr
Yasmin
Yasmin
Großbritannien/Deutschland 2004 | Regie: Kenny Glenaan | 87 min. | mit Archie Panjabi, Renu Setna, Steve Jackson, Syed Ahmed u. a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Nach dem 11. September ist für Yasmin die Welt nicht mehr so wie sonst. Davor war sie eh schwierig genug. Denn Yasmin lebt zwischen Werten und Welten. Jeden Morgen verwandelt sie sich für ihren Job von einer verschleierten Pakistani zu einer modernen Frau. Ihrem Vater zuliebe hat sie den ihr eigentlich unsympathischen Faysal geheiratet, damit dieser britischer Staatsbürger werden kann. Nach den Anschlägen wird sie offen zum Ziel von Pöbeleien und Aggressionen, schließlich stürmt die Polizei ihre Wohnung, weil Faysal angeblich ein Terrorist sei. "Yasmin" zeigt am Leben einer Frau, wie eine sich bislang zivilisiert gebende Gesellschaft ihre Intoleranz plötzlich offen zeigen kann. Die Eindringlichkeit der Inszenierung ist besonderes Verdienst der Hauptdarstellerin Archie Panjabi sowie des Drehbuchautors Simon Beaufoy, der schon auf ganz andere Weise mit "The Full Monthy" sein Können bewies.
Do., 4.8. - 21.30 UhrSa., 6.8. - 19.30 UhrMo., 8.8. - 21.30 UhrDi., 9.8. - 19.30 Uhr
Vera Drake
Vera Drake
Großbritannien/Frankreich 2004 | Regie: Mike Leigh | 125 min. | mit Imelda Staunton, Philip Davis, Daniel Mays, Alex Kelly, Peter Wight, Adrian Scarborough, u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
In den 1950er Jahren kümmert sich die Hausfrau Vera Drake aufopfernd um die kranke Mutter, ihre zwei Kinder und obendrein fast die gesamte Nachbarschaft, während ihr Mann Frank das Kraftfahrzeuggeschäft leitet. Was weder er noch die Kinder ahnen: Wenn es die Situation erfordert, nimmt Vera schon mal kostenfrei die eine oder andere Abtreibung vor und ist sogar im Laufe der Zeit ziemlich gut darin geworden. Als das Gesetz ihre Fährte aufnimmt, sind die Folgen für alle dramatisch.
Ein Goldener Löwe beim internationalen Filmfestival in Venedig war der gerechte Ausgleich für sein neuestes Sozialdrama, nachdem Cannes ihm in diesem Jahr die kalte Schulter zeigte.
Fr., 5.8. - 19.30 UhrSa., 6.8. - 21.30 UhrSo., 7.8. - 19.30 UhrDi., 9.8. - 21.30 UhrMi., 10.8. - 19.30 Uhr
In the mood for love
In the mood for love
Hongkong 2000 | Regie: Wong Kar-Wai | 97 min. | mit Maggie Cheung, Tony Leung, Chiu Wai, Lai Chen, Rebecca Pan, Paulyn Sun u.a. | chinesisches Original mit deutschen Untertiteln.
Zumutungen des Kinos versöhnt."? "Mit ?In the mood for love' hat Wong Kar-wais lyrisches Genie jetzt seine Form gefunden."?"Dieser Film ist für das Melodrama, was Polanskis ?Chinatown' für den Krimi und Kubricks ?Barry Lindon' für das Kostümkino sind: das Maß, an dem alles Kommende gemessen wird."?"Truffaut, wenn er noch lebte, hätte Wongs Film geliebt." Man merkt, das ist einer der schönsten Filme der letzten Jahre und endlich, endlich zeigen wir ihn auch bei uns. Der Film nebenbei gesagt spielt im Hongkong des Jahres 1962 in einem klaustrophobisch engen Mietshaus und schildert die Liebe zwischen einem Redakteur und einer Sekretärin, deren Ehepartner eine Affäre verbindet.
Do., 11.8. - 19.30 UhrFr., 12.8. - 21.30 UhrSa., 13.8. - 19.30 UhrSo., 14.8. - 21.30 UhrMo., 15.8. - 19.30 UhrDi., 16.8. - 21.30 UhrMi., 17.8. - 19.30 Uhr
Les jeux sont faits - Das Spiel ist aus
Les jeux sont faits - Das Spiel ist aus
Frankreich 1947 | Regie: Jean Delannoy | 93 min. | mit Micheline Presle, Marcello Pagliero,Charles Dullin Marguerite Moreno, Fernand Fabre u.a. | deutsche Fassung.
Irgendwo in einer faschistischen Diktatur: Eve, eine Dame der obersten Gesellschaftsschicht, ist von ihrem ehebrecherischen Mann vergiftet worden; Pierre, ein Vorarbeiter und Anführer der Revolutionäre, ist aus dem Hinterhalt von einem Polizeispitzel erschossen worden. Beide treffen sich im Totenreich und erhalten von einer mysteriösen Registraturdame wegen eines Buchungsfehlers die Chance, unter die Lebenden zurückzukehren, wenn sie binnen 24 Stunden die ihnen vorherbestimmte Liebe zueinander ohne Wenn und Aber verwirklichen. Unüberwindliche Hindernisse im Milieu, Standesunterschiede und Pflichten stellen sich ihnen in den Weg. Sie können nicht eins werden und müssen zurück zu den Toten.
Do., 11.8. - 21.30 UhrFr., 12.8. - 19.30 UhrSa., 13.8. - 21.30 UhrSo., 14.8. - 19.30 UhrMo., 15.8. - 21.30 UhrDi., 16.8. - 19.30 UhrMi., 17.8. - 21.30 Uhr
Dom za vesanje - Time of the Gypsies
Dom za vesanje - Time of the Gypsies
Jugoslawien 1989 | Regie: Emir Kusturica | 138 min. | mit Moreno de Bartolli, Miki Manojlovic, Mirana Karanovic, Mustafa Nadrevic, Mira Furlan u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junger Roma verlässt zusammen mit einem reichen Patron sein armes Heimatdorf, um seinem Elend zu entkommen. Er wird Mitglied einer Bande, die in Mailand von Diebstahl, Prostitution und Hehlerei lebt. Zwar macht er als Krimineller Karriere, wird aber ständig ausgenutzt und betrogen. Emir Kusturica, längst einer der angesagtesten Regisseure, bewies mit diesem Film seinen cineastischen Einfallsreichtum und inszenierte eine Odyssee voller visionärer, rauschhafter Bilder, aberwitziger Charaktere und wunderbarer Musik.
Do., 18.8. - 19.30 UhrSo., 21.8. - 21.30 UhrMo., 22.8. - 19.30 UhrDi., 23.8. - 21.30 Uhr
Paraíso
Paraíso
Deutschland 2003 | Regie: Alina Teodorescu | 92 min. | mit Yasel González Rivera, Gerald Thomas Collymore, Angel Rubio Espinoza, Rafael Ocaña Creagh, Pedro Garcia Sanchez, David Ortiz Savon u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Es reichen ihnen ein paar Stücke Holz, vom Meer an den Strand gespült. Einige ausgebleichte Flaschen aus Plastik. Und schon entsteht Musik, kraftvoll und vibrierend vor Lust, eine Explosion, der Rhythmus des jungen Cuba. Rafael schleicht mit seinem gelben Chevrolet Baujahr ´57 mit zerbrochener Windschutzscheibe durch die Straßen Guantánamos, bleibt an jedem Hügel hängen und versucht mit wenig Erfolg, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Auf seiner ständigen Suche nach Benzin lernt er die Musiker von Madera Limpia (dt. Reines Holz) kennen. In Guantánamo, wo die Enkel der alten Herren vom "Buena Vista Social Club" auftreten, gibt es keine Clubs, keine Studios und schon gar keinen Ry Cooder. Nichts als Armut, Regen und Sex. Hier scheint die Zeit einen anderen Rhythmus zu haben. Die junge Band im tropischen Osten der Insel spielt die Musik der Straße. Schnell, heiß und aggressiv. Den pulsierenden Changúy vermengt mit Rap und Hiphop auf Holzinstrumenten. "Unsere Musik", sagt Puro, der Mann an der Trés-Gitarre, "musst du tanzen, singen und spüren, um sie zu hören." Die Musik entspringt aus dem Überlebenskampf der Straße und erzählt von alltäglichen Momenten, von Liebe, Untreue, Sehnsucht, Frustration, Langeweile. "Mein größtes Problem? Zu leben. Während ich lebe, merke ich, was mir fehlt. Ich kann davon träumen und es suchen", sagt Yasel, die Hauptfigur des Films. 1000 Kilometer ist Guantánamo von Havanna entfernt. Ein Ort ohne Strände, ohne Touristen. Die Filmemacher Alina Teodorescu und Sorin Dragoi wussten, dass sie sich auf ein Wagnis einließen, als sie gegen alle Ratschläge nach Guantánamo aufbrachen. Sie haben dort ein anderes Cuba entdeckt und aus der filmischen Herausforderung eine Kombination zwischen Dokumentarfilm und Fiktion entstehen lassen, die sich dem Herzen Cubas mit poetischen Bildern nähert. Eine tief authentische und an den Ursprung gebundene Welt wird offenbar, in der sich Informationen, Impressionen, Stimmungen, Gefühle, Musik und Momente der Stille auf sehr persönliche Art und Weise filmisch miteinander verflechten.
Do., 18.8. - 22.00 UhrFr., 19.8. - 19.30 UhrSa., 20.8. - 21.30 UhrSo., 21.8. - 19.30 UhrMi., 24.8. - 19.30 Uhr
Out of the past
Out of the past
USA 1947 | Regie: Jaques Tourneur | 97 min. | mit Robert Mitchum, Jane Greer, Kirk Douglas, Rhonda Fleming, Richard Webb, Steve Brodie, Paul Valentine, Virginia Huston u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Gangster engagiert einen Privatdetektiv, damit dieser seine Geliebte überwache. Der Privatdetektiv hat seinerseits eine dunkle Vergangenheit. Er verliebt sich in die Frau und verfällt ihr. Nur noch durch eine Verzweiflungstat vermag er dem Strudel von Gewalt und Verbrechen zu entkommen, an dem er mitschuldig geworden ist. "Out of the past" ist ein Klassiker der "Schwarzen Serie" des Holllywood-Films der 40er. Seine besondere Spannung erhält er durch den Gegensatz einer sehr komplexen Handlung und der Intensität des melodramatischen Grundtons. Außerdem ist es für uns eine große Ehre, für den großen Robert Mitchum unseren kleinen Kinovorhang zu öffnen.
Fr., 19.8. - 21.30 UhrSa., 20.8. - 19.30 UhrMo., 22.8. - 22.00 UhrDi., 23.8. - 19.30 UhrMi., 24.8. - 21.30 Uhr
Urga
Urga
Frankreich/UdSSR 1991 | Regie: Nikita Michalkov | 120 min. | mit Badema, Bayertu, Babuschka, Wladimir Gostjukin, Larissa Kuwnezowa u.a. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 6 | BJF/KJF-Empfehlung: 16 Jahre.
Ein Film, in dem die Landschaft genauso wichtig ist wie die Schauspieler. "Urga" lebt von der erschreckend schönen Weite der mongolischen Steppenlandschaft, die Menschen, die dort leben, haben sich ihr auf besondere Weise angepasst. Viele haben zum Beispiel eine Urga. Das ist eine Stange, an deren Ende sich eine Schlinge befindet und die den mongolischen Nomaden dazu dient, Tiere einzufangen. Aber sie wird auch dazu verwendet, ein bestimmtes Terrain abzustecken, etwa wenn man sich im Freien lieben will. Nun aber gibt es in der Mongolei von heute eine relativ strenge Geburtenkontrolle, Ehepaare dürfen nicht mehr als drei Kinder haben. Die Mongolin meint darum, der Mongole braucht ein Kondom, aber die Stadt ist weit. Doch dann kommt ein russischer Lastwagenfahrer mit seinem LKW und wird, nachdem man ihn in der Jurte freundlich aufgenommen hat, gebeten, in die Stadt zu fahren. Der Mongole soll dort einkaufen, was er wirklich braucht, also kein Kondom, lieber einen Fernsehapparat.
Do., 25.8. - 19.30 UhrFr., 26.8. - 21.45 UhrSa., 27.8. - 19.30 UhrSo., 28.8. - 21.45 UhrMo., 29.8. - 19.30 UhrDi., 30.8. - 21.45 Uhr
Zatoichi - Der blinde Samurai
Zatoichi - Der blinde Samurai
Japan 2003 | Regie: Takeshi Kitano | 116 min. | mit Takeshi Kitano, Tadanobu Asano, Yui Natsukawa, Michiyo Ookusu, Gadarukanaru Taka u.a. | japanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Durch "Die sieben Samurai? oder "Yojimbo? von Kurosawa hat der japanische Samurai-Film Weltruhm erlangt. "Zatoichi - Der blinde Samurai" ist nun Takeshi Kitanos Variante des Genres. Der Regisseur von "Hanabi" oder "Dolls", der in "Zatoichi" erneut die Hauptrolle spielt, bezieht sich dabei auf den gleichnamigen blinden japanischen Filmstar, der von 1962-1989 als Schwertkämpfer zur Legende wurde. Diese Person nun überträgt Takeshi Kitano nun in eine Geschichte aus dem Japan des 19. Jahrhunderts. Ein Bergdorf wird von der Ginzo-Gang tyrannisiert. Dorthin gelangt Zatoichi, auf den ersten Blick Glücksspieler und Masseur, im Gehstock aber ist sein Schwert verborgen. Er und sein Freund Shinkichi lernen zwei Geishas kennen, die den Mörder ihres Vaters suchen, um sich an ihm zu rächen. Man ahnt, der alte Samurai wird bald wieder sein Schwert herausziehen. Eine Zeit prächtiger Action bricht an.
Do., 25.8. - 21.45 UhrFr., 26.8. - 19.30 UhrSa., 27.8. - 21.45 UhrSo., 28.8. - 19.30 UhrMo., 29.8. - 21.45 UhrDi., 30.8. - 19.30 Uhr
Kino wegen Umbaus geschlossen
Mi., 31.8. - - UhrDo., 1.9. - - Uhr
Lalecet Al Hamaim - Walk on water
Lalecet Al Hamaim - Walk on water
Israel 2004 | Regie: Eytan Fox | 104 min. | 35mm | Lior Ashkenazi, Knut Berger, Caroline Peters u.a. | deutsche Fassung.
Eine Situation, so aberwitzig wie ein Lauf auf dem Wasser: Eyal arbeitet als Auftragskiller für den israelischen Geheimdienst Mossad. Sein neuester Job ist, den Ex-Nazi-Offizier Alfred Himmelmann aufzuspüren. Die erste Spur führt zur Enkelin Pia, die ihre Familie verlassen hat und seitdem ausgerechnet in einem Kibbuz lebt. Die nächste Spur führt zu ihrem Bruder Axel, ein netter, junger Mann, tolerant und schwul. Macho Eyal tarnt sich als Fremdenführer und nimmt Kontakt auf. Die Männer freunden sich trotz aller Gegensätze an. Dann soll es in Berlin ein großes Familienfest geben. Auch Eyal ist eingeladen. Kommt Alfred Himmelmann ebenso? Mit "Walk on Water" zeigt Regisseur Eytan Fox, bekannt geworden u.a. durch "Yossi und Jagger", wie Menschen an den Rand ihrer Überzeugungen geführt werden. Dabei legt er offen, welche Rolle die Vergangenheit im Leben heutiger junger Deutscher sowie Israelis immer noch spielt.
Fr., 2.9. - 21.30 UhrSa., 3.9. - 19.30 UhrSo., 4.9. - 21.30 UhrMo., 5.9. - 21.30 UhrDi., 6.9. - 19.30 Uhr
La demoiselle d'honneur
La demoiselle d'honneur
Frankreich 2004 | Regie: Claude Chabrol | 110 min. | 35mm | mit Aurore Clément, Benoît Magimel, Laura Smet; Thomas Chabrol, Isolde Barth u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Philippe Tardieu ist ein verantwortungsvoller junger Mann. Er lebt mit seiner Mutter Christine und seinen Schwestern Sophie und Patricia zusammen. Längst sind die Rollen des Vaters, Ehemanns, Bruders und besten Freundes in ihm verschmolzen. Fast hat er vergessen, dass er ein eigenes Leben hat. Dann aber, auf Sophies Hochzeit, trifft er die bezaubernde Brautjungfer Senta. In dieser Nacht lernt er nie geahnte Leidenschaften und Sehnsüchte kennen. Senta schlägt ihm vor, zum Beweis ihrer gegenseitigen Liebe etwas völlig Irrsinniges zu tun: Beide sollen einen wildfremden Menschen umbringen ...
Do., 15.9. - 19.30 UhrFr., 16.9. - 21.30 UhrSa., 17.9. - 19.30 UhrSo., 18.9. - 19.30 UhrDi., 20.9. - 21.30 Uhr
Brasilianisches Kurzfilmprogramm - Programm I
Brasilianisches Kurzfilmprogramm - Programm I
Brasilien 2000-2004 | Regie: verschiedene | 101 min. | brasilianische Original mit deutschen Untertiteln.
O Encontro - Die Begegnung
Bra 2002, Regie: Marcos Jorge, Fiktion, 12 min.; "Die Begegnung? ist eine Beziehungskomödie, aber auch ein Film über das Kino. Gesprochen wird im Film "Cinemaisch?, eine Phantasiesprache aus Wörtern und Namen der Filmgeschichte. Ein wahrer Leckerbissen für Filmliebhaber.

A Lata - Blechbüchsen
Bra 2003, Regie: Leopoldo Nunes, Fiktion, 15 min.; Immer mehr Leute suchen nach alternativen Überlebensstrategien - z.B. leere Büchsen sammeln.

Carro-Forte - Geldtransporter
Bra 2003, Regie: Mário Diamante, Fiktion, 12 min.; Vier Leben, verdichtet auf 4 Quadratmeter. Vier Menschen transportieren mitsamt ihren Träumen und Sehnsüchten so viel Geld, wie sie es in ihrem ganzen Leben nicht verdienen könnten.

A História da Eternidade - Geschichte der Ewigkeit
Bra 2003, Regie: Camilo Cavalcante, Fiktion, 10 min.; Poetisch-metaphorische Reise ins Innere der menschlichen Instinkte.

Nave Mãe - Mutterschiff
Bra 2004, Regie: Oto Guerra, Animation, 12 min.; Ein 3D-Zeichentrick-Science-Fiction-Film über ein Raumschiff, das außer Kontrolle gerät?

Jonas
Bra 2003, Regie: Allan Sieber, Fiktion, 15 min.; Nur von einem uralten Foto kennt Jonas seine Großmutter. In dieser schrecklichen Nacht hätte er sie mehr denn je gebraucht.

Transubstancia - Transsubstantial
Bra 2003, Regie: Torquato Joel, Fiktion, 17 min.; Die existenzialistische Vision des Poeten Augusto dos Anjos, erzählt anhand von Auszügen seiner Gedichte.

Nada a Declarar - Nichts zu deklarieren
Bra 2003, Regie: Gustavo Acioli, Fiktion, 9 min.; Portrait der brasilianischen Elite, gezeichnet von einem Künstler in schwieriger Lage.

Almas em Chamas - Entflammte Seelen
Bra 2000, Regie: Arnaldo Galvão, Animation, 11 min.; Ein Feuerwehrmann wird in eine flammende Liebesgeschichte verwickelt, als er eine heißblütige Frau aus einem brennenden Gebäude rettet?
Fr., 16.9. - 19.30 UhrMo., 19.9. - 21.30 Uhr
Rauchopfer / Rote Bohnen - braunes Gold / Vom Land leben
Rauchopfer / Rote Bohnen - braunes Gold / Vom Land leben
Deutschland 2003 Deutschland 2001 | Regie: Peter Heller u.a. | insg. 100 min. | Österreich 2002 | VHS.
Rauchopfer
Deutschland 2003, Regie: Peter Heller, 58 min.
Ein Film über die globale Süd-Offensive der Zigaretten- und Tabakindustrie zur Jahrtausendwende. Der Zeitgeist in den Vereinigten Staaten arbeitet gegen sie - deshalb setzen die Strategen der Zigarettenmultis auf globale Verlagerung von Produktion und Konsumtion. In Zukunft soll der Tabak dort geraucht werden, wo er auch in zunehmendem Maße angebaut wird. Eine Auseinandersetzung mit den neuesten Konsumentenstrategien der Tabakriesen auf dem afrikanischen Kontinent. Ein Film über Tabakschäden für Natur, Umwelt und Menschen begleitet den tanzanischen Journalisten John Waluye, der gegen die Invasion der Konzerne aus USA und Deutschland in seiner ostafrikanischen Heimat kämpft.

Rote Bohnen - braunes Gold - Die Kaffeebauern von El Cua
Deutschland 2001, Regie. Markus Adloff, Volker Hoffmann, 30 min.
Auf dem Weg des Kaffees von den Plantagen zu den Verarbeitungsfabriken in den Ebenen Nikaraguas begleitet der Film die Menschen, die von diesem in unseren Ländern so gefragten Lebenselixier abhängig sind. Einfache Landwirte mit ihren Familien, Händler, Fabrikarbeiter, Geschäftsführer und der Mitarbeiter zweier deutscher Entwicklungshilfeorganisationen erzählen von ihren Problemen mit dem Anbau, dem gefallenen Kaffeepreis und den Möglichkeiten des Fairen Handels.

Vom Land Leben
Österreich 2002, Regie: HORIZONTE 3000, 10 min.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Konsumverhalten in den Industrieländern und den Produktionsbedingungen in der Landwirtschaft weltweit? Dieser Kernfrage geht das Impulsvideo nach, indem es Themen, wie Handel, Agrarpolitik, Gentechnik, Konsum und fairen Handel aufgreift. Das Ziel ist, für die angesprochenen Zusammenhänge zu sensibilisieren und Impulse zum Weiterdenken bzw. Handeln im täglichen Leben zu setzen.
Sa., 17.9. - 21.30 UhrSo., 18.9. - 21.30 UhrMo., 19.9. - 19.30 UhrDi., 20.9. - 19.30 Uhr
Mur - Die Mauer
Mur - Die Mauer
Frankreich/Israel 2004 | Regie: Simone Bitton | 99 min. | 35mm | arabische und hebräische Original mit deutschen Untertiteln.
Entlang einer willkürlich gezogenen Demarkationslinie lies die israelische Regierung eine Mauer zwischen Israel und den besetzen Gebieten errichten, da sie sich von den Palästinensern bedroht fühlte. Dies Mauer ist seitdem Symbol für ein gespaltenes, einander unversöhnliches Land. Die Pazifistin und Dokumentarfilmerin Simone Bitton nutzte dies als Anlass für ein mit filmischen Mitteln meditativ gehaltenes Projekt, entlang der Mauer Stimmungen und Eindrücke aufzufangen, die das Groteske der Situation klar zeigen. Menschenstimmen und Bulldozerlärm: Simone Bitton interviewt israelische und palästinensische Anrainer, zeigt Menschen, wie sie die Mauer passieren, um auf der anderen Seite zur Arbeit zu kommen. Aber sie kommentiert nicht, sondern sie wagt es dabei, die Hoffnung vor Versöhnung nicht aufzugeben. "Mur" bekam 2004 den großen Preis des Dokumentarfilm-Festivals in Marseille.
Do., 22.9. - 19.30 UhrSo., 25.9. - 21.30 UhrDi., 27.9. - 19.30 UhrMi., 28.9. - 21.30 Uhr
Brasilianisches Kurzfilmprogramm - Programm II
Brasilianisches Kurzfilmprogramm - Programm II
Brasilien 2002-2003 | Regie: verschiedenes | 103 min. | brasilianisches Original mit deutschen Untertiteln.
Por Gentileza - Liebenswürdiger Weise
Bra 2002, Regie: Dado Amaral, Dokumentarfilm, 14 min.; Ein Essay über den Propheten "Gentileza? (Liebeswürdigkeit), eine populäre Figur Rio des Janeiros. Die Stadt Rio wird dabei von ihrer urbansten und bodenständigsten Seite gezeigt, aus dem Blickwinkel des Propheten.

Alumbramentos - Erleuchtung
Bra 2002, Regie : Laine Milan, Fiktion, 20 min ; Wenn der kleine Francisco in sein altes Wörterbuch hineintaucht, entdeckt er eine neue Welt, die ihn aufweckt, aufrüttelt und zum Riesen werden lässt.

Águas de Bonanza - Wasser der günstigen Winde
Bra 2002, Regie: Gláucia Soares u. Patrícia Baía, Fiktion, 15 min.; Ein Mädchen, das im Sertao, der Halbwüste im Nordosten Brasiliens, lebt, träumt davon, eines Tages den Regen kennen zu lernen.

Nevasca Tropical - Tropisches Schneegestöber
Bra 2003, Regie: Bruno Vianna, Fiktion, 12 min.; Das brasilianische Kino besucht die Favela. Die Übergabe eines Beutels voller Pulver löst in der Favela eine Verwirrung größeren Stils aus.

Os Fiéis - Treue Freunde
Bra 2003, Regie: Danilo Solferini, Fiktion, 16 min.; Drei Freunde erzählen von dem Abenteuer, das sie während eines legendären Fußballspiels erlebt haben.

Os irmãos Willians - Die Willians-Brüder
Bra 2000, Regie: Ricardo Dantas, Animation, 11 min.; Ein äußerst unterhaltsamer Zeichentrickfilm über Geburt, Leben und Tod der Brüder Willians, die seinerzeit als berühmte Schlagertruppe aus Sao Paulo unterwegs waren.

Truques, Xaropes e outros artigos de confiança - Tricks, Sirups und andere Artikel Ihres Vertrauens
Bra 2003, Regie: Eduardo Goldenstein, Fiktion, 15 min.; Am Largo de Carioca, einem Platz im Zentrum von Rio de Janeiro: ein Verkäufer von Kuscheltieren trifft die seltsamsten Gestalten und lernt die verschiedenen Gesichter eines Betrügers kennen.
Sa., 24.9. - 19.30 UhrMo., 26.9. - 21.30 Uhr
Europa
Europa
Deutschland/Frankreich/Schweiz/Schweden/Dänemark 1991 | Regie: Lars von Trier | 112 min. | 35mm | mit Jean-Marc Barr, Barbara Sukowa, Udo Kier, Ernst-Hugo Järegård, Erik Mør u.a. | englische und deutsche Originalfassung.
Der dritte Teil der "Europa-Trilogie" von Lars von Trier handelt von einem jungen Amerikaner deutscher Abstammung, der kurz nach dem Krieg nach Deutschland kommt, um als Schlafwagenschaffner zu arbeiten. Der junge Mann steckt voller Ideale und möchte etwas zum Wiederaufbau leisten. Aber er gerät in ein Komplott rechtsradikaler Werwölfe, die die amerikanische Militärregierung bekämpfen wollen. Schließlich treibt man ihn zu einer Verzweiflungstat. Auch in "Europa" beweist Lars von Trier seine überragende Bedeutung als Regisseur, in dem er das Genre zwar aufgreift, aber mit seinem visuellen Gestaltungswillen zugleich sprengt. So entsteht wie bei den anderen Teilen der Trilogie zuvor erneut eine optisch betont ausgefeilte Form, die höchst suggestiv wirkt.
Do., 29.9. - 19.30 UhrSa., 1.10. - 19.30 UhrSo., 2.10. - 19.30 UhrMo., 3.10. - 21.30 UhrDi., 4.10. - 19.30 UhrMi., 5.10. - 21.30 Uhr
Pour l'amour du peuple - Aus Liebe zum Volk
Pour l'amour du peuple - Aus Liebe zum Volk
Deutschland/Frankreich 2004 | Regie: Eyal Sivan, Audrey Maurion | 93 min. | 35mm | mit Axel Prahl (Sprecher), Hanns Zischler (Text) .
Februar 1990, die Berliner Mauer ist gefallen, jetzt wird das Ministerium für Staatssicherheit aufgelöst. Major S. war einer ihrer Offiziere. 20 Jahre arbeitete er als Beamter im Dienst der Gesellschaft. Er tat es aus Liebe, aus Liebe zum Volk, diese Liebe war blind und zerstörerisch. Aber jetzt wird Herr S. entlassen. das Büro gehört ihm bald nicht mehr, wenn er durch die Tür geht, wird er nicht mehr zurückkehren. An seinem letzten Arbeitstag berichtet S. über sein Leben und seine Arbeit. Eyal Sivan und Audrey Maurion verwendeten diese Aufzeichnungen für eine Montage mit Fundstücken aus dem erstmals erschlossenen Filmarchiv der Gauck-Behörde, Stasi-Schulungsfilmen, Mitschnitten von Verhören und anderen Materialien, eine Reise durch den Überwachungsstaat DDR, ein Film über Glauben und Desillusion.
Fr., 30.9. - 19.30 UhrSa., 1.10. - 21.30 UhrMo., 3.10. - 19.30 UhrDi., 4.10. - 21.45 Uhr
La dentellière - Die Spitzenklöpplerin
La dentellière - Die Spitzenklöpplerin
Deutschland/Frankreich/Schweiz 1977 | Regie: Claude Goretta | 107 min. | 35mm | mit Isabelle Huppert, Yves Beneyton, Florence Giorgetti | deutsche Fassung.
„Die Spitzenklöpplerin“ ist der Name eines berühmten Gemäldes von Vermeer. In Claude Gorettas psychologischer Studie wird es zum Sinnbild für das Schicksal eines jungen Mädchens, das sich in einen Studenten verliebt, dabei in ihrer Liebe jedoch unerwidert bleibt. Claude Goretta ergriff dabei eindringlich Partei für all jene, die ihre Gefühle nicht auszudrücken verstehen. Darüber hinaus gelang ihm ein hervorragend fotografierter und außergewöhnlich eindringlich inszenierter Film mit einer damals noch sehr jungen, aber schon überragenden Isabelle Huppert in der Hauptrolle.
Do., 13.10. - 19.30 UhrSo., 16.10. - 19.30 UhrMo., 17.10. - 19.30 UhrDi., 18.10. - 21.30 UhrMi., 19.10. - 21.30 Uhr
Pakostnik - The Rascal
Pakostnik - The Rascal
Russland 2005 | Regie: Tania Detkina | 82 min. | 35mm | mit Maxim Roganov, Anton Priwalow, Swetlana Malyjschewa, Alexandra Ilienko u.a. | russisches Original mit deutschen Untertiteln.
Paschkas Fantasma, Paschkas Rache: Er, Wachmann und Hausmeister hat keinen Job mehr, die reiche Familie hat ihn entlassen. Schade, denn gerade hatte er sich in die Hausherrin verliebt. Damit jedoch ist es aus und vorbei. In einen niedlichen Teddybär montiert nun Paschka eine tickende Bombe, der Hund seines ehemaligen Chefs möge dann mit Bär und Bombe so lange spielen, bis es rummst. Natürlich kommt es nicht so, sondern viel gefährlicher. Wie, das erzählt Tania Detkina in einem unwirklichen Schmuddel - Schwarz-weiß voller Dadaismus. Einzelne Szenen wirken dabei wie Kurzfilme. „Pakostnik“ wird dadurch zum besten Beispiel russisch absurden Humors. Auf eine Vorführung des Films zum Welttierschutztag (4.10.) wurde aus Liebe zu Tier und Plüschtier bewusst verzichtet.
Fr., 28.10. - 19.30 UhrSo., 30.10. - 21.30 UhrMo., 31.10. - 21.30 UhrDi., 1.11. - 19.30 Uhr
Spuk um Mitternacht
Spuk um Mitternacht
USA 1930 | Regie: James Parrott | 38 min. | mit Stan Laurel, Oliver Hardy, Otto Fries, Clara Guiol u.a. | deutsche Fassung.
In der Umbruchphase vom Stumm- zum Tonfilm wurden für den Export zahlreiche Filme in mehreren Sprachfassungen gedreht, so auch deutsche Sprachversionen von Laurel & Hardy-Filmen. Sie sprechen darin ein von Sprachtrainern beigebrachtes phonetisches Deutsch mit englischer Betonung. „Mühsam entringen sich ihnen unsere schönen Mutterlaute“ urteilte einst darüber die deutsche Kritik. Lange waren diese Filme verschollen, „Spuk um Mitternacht“ wurde letztes Jahr in einem Moskauer Filmarchiv entdeckt. Laurel & Hardy erfahren, dass sie reich geerbt haben, reisen zur Testamentsverlesung und müssen erfahren, dass sie in einem Mordkomplott gelandet sind. Es werden immer weniger. Wer wohl bleibt?
Mo., 31.10. - 19.30 Uhr
Way out west
Way out west
USA 1937 | Regie: James W. Horne | 65 min. | mit Stan Laurel, Oliver Hardy, Sharon Lynn, James Finlayson u.a. | englische Originalfassung.
Jetzt wieder Laurel & Hardy, unangestrengt auf Englisch und für das erste und einzige Mal im Wilden Westen. Sie kommen nach Brushwood Gulch, stolpern dort in den Salon auf der Suche nach einer Mary Roberts. Denn ihr haben sie einen Anteil an einer Gold-Mine zu übergeben, aber sie wissen nicht, wie Mary Roberts aussieht. Schnell werden sie reingelegt, der Wirt gibt seine Freundin für Mary Roberts aus. Aber die wahre Mary Roberts gibt sich auch bald zu erkennen. So bleibt Laurel & Hardy nichts übrig, als das Papier zurückzustehlen. Ob ihnen das gelingt?
Mo., 31.10. - 19.30 Uhr
Drôle de Felix
Drôle de Felix
Frankreich 2000 | Regie: Olivier Ducastel, Jaques Martineau | 95 min. | 35mm | Sami Bouajila, Arian Ascaride, Pierre-Loup Rajot, Charly Sergue u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Felix und Daniel leben in Dieppe. Einer Reihe von Umständen ist es zu verdanken, dass Felix einen langgehegten Plan umsetzen kann: Er wird nach Marseille fahren, um seinen Vater zu treffen, den er nicht kennt. Aber Felix ist ein wenig schwämerisch veranlagt. Und so nimmt er keine direkte Verbindung mit dem Zug, sondern er zieht es vor, einfach draufloszufahren. Dazu »leiht« er sich hier und da ein Auto. Der Zauber des Frühlings, die Landschaft und manch eine Begegnung halten ihn auf. Aufgebrochen, um seinen wirklichen Vater kennenzulernen, baut er sich auf dieser Reise eine ideale Familie zusammen: einen kleinen Bruder, eine Großmutter, einen Cousin, eine Schwester ...
Do., 3.11. - 19.30 UhrFr., 4.11. - 19.30 UhrSa., 5.11. - 21.30 UhrDi., 8.11. - 19.30 Uhr
Die Spielwütigen
Die Spielwütigen
Deutschland 2003 | Regie: Andres Veiel | 108 min. | 35mm | Constanze Becker, Karina Plachetka, Stephanie Stremler, Prodromos Antoniadis, Jochen Becker, Jutta von Zitzewitz, Ilse Plachetka, Helmut Plachetka.
Die „Spielwütigen“ sind vier junge Schauspielschüler auf dem Weg zum Traumberuf. Über einen Zeitraum von sieben Jahren begleiten wir sie vom Vorsprechen an der Hochschule bis zu ihren ersten Engagements. Stephanie, Karina, Constanze und Prodromos, unsere vier Bewerber, bereiten sich auf die Aufnahmeprüfung vor. Wir lernen sie in ihren Familien kennen, die unterschiedlichsten Hintergründe, Motive und Zweifel. Erst nach monatelangem Auswahlprozedere und endlos zermürbendem Bangen fällt die Entscheidung, wer es geschafft hat. Auf den euphorischen Studienbeginn folgt bald harsche und provozierende Kritik: gnadenlos wird von den Dozenten jede Unzulänglichkeit und Unfähigkeit gespiegelt, die Unbedingtheit des Berufswunsches auf harte Proben gestellt. Wir begleiten die Protagonisten bei ihrem Kampf, sich nicht zwischen hohen Erwartungen und dem eigenen Können aufzureiben und zu verlieren. Am Ende steht die eigentliche Bewährungsprobe: der Sprung ins Berufsleben. Plötzlich stellen sich alle Fragen neu: Was ist Erfolg? Und was ist der Preis dafür? Was ist nach sieben Jahren aus den frühen Träumen und Wünschen geworden? Im Anschluss an die Filmvorführung am 6.11., um 16.00 Uhr werden die beiden Schauspieldozenten Franz Burkhard und Hubert Habig in lockerer Gesprächsrunde den Film reflektieren, Legende von Wirklichkeit in der Schauspielausbildung zu trennen versuchen und sicher auch die eine und andere Anekdote aus dem Schauspielschulen-Alltag zum besten geben...
Sa., 5.11. - 19.30 UhrSo., 6.11. - 16.00 Uhr
Manos Ariba - Filme und Vortrag zur spanischen Filmavantgarde der 1920er Jahre
Manos Ariba - Filme und Vortrag zur spanischen Filmavantgarde der 1920er Jahre
Zwei Nächte für wahre Cineasten: Filmwissenschaftler Thomas Tode präsentiert bei uns im Karlstorkino am 6.11. um 19.30 und 21.30 Uhr als
Programm I Musterbeispiele spanischer Filmpioniere wie Luis Buñuels kürzlich wiedergefundenes Homemovie von 1930 über Salvador Dalis Vater „Menjant garotes („Beim Essen von Seeigeln“), einen 4 minütigen Stummfilm. Feliciano Vitores „El orador Bluff („Der Redner Bluff“) von 1928 ist ein avantgardistischer Monolog. Ernesto Giménez Caballero filmte 1930 mit „Esencia de verbena“ („Die Essenz der Virbena-Kirmes“) ein Poem über Madrid während der Fiesta de la Virgen del Carmen. Von ihm stammt auch „Noticiario del cine-club“ („Kinoklub-Wochenschau“) ein Defilee der Intelektuellen der kastiliansich-katalanischen Filmklubbewegung. Nemesio Sobrevilla dagegen schuf 1929 eine 77 minütige Satire auf die traditionelle spanische Folklore und die Madrider Filmclique.
Das Programm II zeigt „Las Hurdes“, Luis Buñuels dokumentarischer Filmessay von 1932, porträtiert eine der ärmsten Gegenden Spaniens. Filmpionier José Val del Omar führt in „Estampas“ von 1932 Schüler auf Mulis in abgelegene Dörfer. Schließlich zeigt Eugène Deslaws rein musikalische „Visión fantástica“ („Fantastische Vision“) 60 Minuten lang solarisierte Bilder von Menschen und Landschaften, ein unklassifizierbarer und einzigartiger Rausch.

Wir wiederholen die Filmprogramme am 7.11. ohne Vortragsbegleitung.
So., 6.11. - 19.30 UhrSo., 6.11. - 21.30 UhrMo., 7.11. - 19.30 UhrMo., 7.11. - 21.30 Uhr
Der Traum ist aus oder die Erben der Scherben
Der Traum ist aus oder die Erben der Scherben
Deutschland 2001 | Regie: Christoph Schuch | 92 min. | digital.
Der Film erzählt ohne Anspruch auf Vollständigkeit die Geschichte von „Ton, Steine, Scherben“, der bisher einflussreichsten deutschsprachigen Rockband und stellt vor allem die Frage, was am Beginn des 21. Jahrhunderts von ihrem Engagement für eine klassenlose Gesellschaft und den Ideen von 1968 übriggeblieben ist. Wie agieren heute Punk-Rocker, Hip-Hopper oder Bands der Hamburger Schule auf dem Musikmarkt ? Für oder gegen was singen sie? Was verbindet sie mit Rio Reiser und den Scherben, deren Songs von Liebe & Zorn in den 70er und 80er Jahren den Soundtrack zum politischen Protest der Studenten-, Hausbesetzer- und Umweltschutzbewegung lieferten, die 1970 mit Macht kaputt was euch kaputt macht den Punk vorwegnahmen, im gleichen Jahr als erste deutsche Band ihr eigenes Musik-Label gründeten und später vor ihrem Image als agitierende Music-Box von Berlin aus in eine Landkommune nach Nordfriesland flüchteten? Zwischen aktuellen und historischen Konzertmitschnitten kommen u.a. Musiker der Bands „Ton, Steine, Scherben“, „Tocotronic“, „Die Sterne“, „Element of crime“ und „Das Department“ zu Wort. Es geht dabei um Widersprüche, Ansprüche, Feindbilder, Ideale und natürlich Musik. Durch die Verzahnung von Vertretern dreier Musikdekaden entsteht so ein aufschlussreicher Einblick in eine Standortbestimmung der kulturellen Linken im Jahr 2001.
Mi., 9.11. - 19.30 UhrDi., 29.11. - 22.15 UhrMi., 30.11. - 21.30 Uhr
Nicotina
Nicotina
Mexiko/Spanien/Argentinien 2004 | Regie: Hugo Rodríguez | 93 min. | 35mm | Diego Luna, Daniel Giménez Cacho, Lucas Crespi u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Nicotina ist eine schwarze Komödie in Echtzeit. Die Geschichte beginnt um 21:17 Uhr und endet um 22:50 Uhr. Lolo, ein 22-jährigen Hacker, im wirklichen Leben voller Komplexe und sehr schüchtern, versucht in der virtuellen Welt geschickt, Andrea, eine Cellistin, zu verführen. Joaquín ist der Liebhaber Andreas und der Nachbar im oberen Stock. Carlos ist der wirkliche Freund der Cellistin und Leiter der Philharmoniker von Sevilla. Ein atemlose Geschichte mit mehreren Erzählsträngen, die von Anfang an fesselt. Eine ziemlich schräge Geschichte, die sich der Mexikaner Hugo Rodriguez da ausgedacht hat. Alles läuft in Echtzeit ab, das heißt, der fantastisch montierte Film dauert genau so lang wie seine Handlung, und die dreht sich um einen rauchenden Computerfreak, der irgendwelche Schweizer Bankkonten ausfindig machen muss. Er ist in seine hübsche Nachbarin verliebt und hat zum Zweck ihrer Beobachtung Computerkameras in ihrer Wohnung installiert. Ein Russe kommt ins Spiel, verschwundene Diamanten und ein Coiffeursalon mit einem Frisier-Paar, bei dem sich insbesondere die Frau als recht schonungslos erweist, wenn sie nur mal das große Geld-Glück wittert. Es geht einiges drunter und drüber in diesem irrwitzigen Geschehen eines Nachts in Mexiko. Der Kinohit ist eines der eindrücklichsten Beispiele eines erstarkenden und erfrischenden mexikanischen Filmschaffens. Er wurde nicht umsonst mit sechs der begehrten mexikanischen Film-Awards preisgekrönt und kann von Raucherinnen wie Nichtrauchern genauso genossen werden.
Do., 10.11. - 19.30 UhrFr., 11.11. - 19.30 UhrMo., 14.11. - 21.30 UhrDi., 15.11. - 19.30 UhrDi., 15.11. - 21.30 Uhr
Tango real - Vom Alltag einer Leidenschaft
Tango real - Vom Alltag einer Leidenschaft
Deutschland/Argentinien 2002 | Regie: Anne und Marcelo Berrini | 72 min. | DVD | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
„Der Tango kommt vom Rio de la Plata. Dort gibt es drei Hafenstädte, die ihn verkörpern: Rosario, Buenos Aires und Montevideo. Und geprägt wirst du vom Tango nur, wenn du auf diesem Fleck der Erde geboren wurdest“, verkündet der 66jährige argentinische Radiomoderator Marcelo Mignozzi. Neben der Musikerin Alicia Petronelli und den Tänzern Claudio Omar und Maria Veronica steht er im Mittelpunkt eines Dokumentarfilms, der sich auf die Suche nach Bildern, Geschichten und Melodien rund um den wahren Tango Argentino begibt. In einer Hafenstadt des Tangos zwischen Shopping-Center, Bordell und Schulgymnasien erleben wir Alltag und Leidenschaft, Vergangenheit und Zukunft, Leben und Überleben des argentinischen Tangos, der mehr zu sein scheint als nur Musik, Tanz und Poesie. Fern des exportierten Bilder und europäischen Klischees eine neue Betrachtung des Tangos.
Do., 10.11. - 21.30 UhrMo., 14.11. - 19.30 UhrMi., 16.11. - 21.30 Uhr
Von der Revolte zur Revolution - 30 Jahre experimentelle und dokumentarische Filmarbeit in Hamburg und Südamerika - Filme und Geschichten von und mit den Filmemachern Christine und Kurt Rosenthal
Von der Revolte zur Revolution - 30 Jahre experimentelle und dokumentarische Filmarbeit in Hamburg und Südamerika - Filme und Geschichten von und mit den Filmemachern Christine und Kurt Rosenthal
Beta, 16mm, 35mm.
Christine und Kurt Rosenthal studierten Grafik, Malerei und Film. 1973 gingen sie nach Südamerika und drehten dort über hundert Dokumentarfilme, die meisten für das deutsche Fernsehen. Bekannt wurden sie durch eine Fernsehserie über „traditionelle, indianische Medizin in Lateinamerika“. Doch bereits in Deutschland realisierten sie wichtige Animationsfilme sowie eine Dokumentation über die Studentenbewegung 1968. Nun präsentieren sie in einer Werkschau bei uns im Karlstorkino ihre Arbeiten als Filmemacher.

Wir zeigen aus Deutschland:
1) Score. 1969, Regie: Kurt Rosenthal, Animationsfilm, 16mm. 10 min.

2) Storyboard. 1970, Regie Kurt Rosenthal, Animationsfilm, 16mm, 10 min.

3) Für ausländische und deutsche Arbeiter. 1972, Regie Kurt und Christine Rosenthal, Fotoanimationsfilm über die Arbeits- und Lebensbedingungen türkischer Gastarbeiter in Deutschland und einen Streik in der Fabrik, 16mm, 13 min. Prädikat. Besonders wertvoll.

4) Von der Revolte zur Revolution. Zweiteiliger Dokumentarfilm. Teil I : Die Studentenbewegung 1968 in der BRD und die Besetzung des Springer-Verlagshauses in Hamburg. Teil II: Der Sternmarsch auf Bonn 1968. Regie: Kurt Rosenthal, je 20 min.

5) Das Interview. Experimentalfilm von 2005, Regie: Kurt und Christine Rosenthal, DVD, 9 min.

Aus Peru zeigen wir
1) Die Brücke aus Gras. Dokumentarfilm von 1979/ 80 über den Bau einer Brücke über den Apurimac Fluss, Regie: Kurt und Cristine Rosenthal 45 min.

2) Der Eierdieb. Eine Allegorie auf ungerechten Handel, Kurzspielfilm, Regie: Kurt und Christine Rosenthal, 16mm, 13 min.

3) Traditionelle Medizin in Lateinamerka. Die Mapuche. Dokumentarfilm, Regie: Kurt und Christine Rosenthal, Betacam SP, 30 min.

Christine und Kurt Rosenthal sind an beiden Abenden persönlich anwesend, um ihre Filme vorzustellen.
Sa., 12.11. - 19.30 UhrSo., 13.11. - 19.30 Uhr
89mm - freedom in Europe's last dictatorship
89mm - freedom in Europe's last dictatorship
Deutschland/Belarus 2004 | Regie: Sebastian Heinzel | 77 min. | digital | deutsches teilweise russisches Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: wertvoll.
89 Millimeter - das ist der Unterschied der Spurweite der Eisenbahngleise zwischen Weißrussland und seinen westlichen Nachbarn. Kein großer Abstand. Aber an der Grenze der neuen EU öffnet sich zugleich auch eine andere Welt, angeblich ‚die letzte Diktatur Europas’. Reisebegegnungen mit jungen, weißrussischen Erwachsenen – vom Widerstandsaktivisten bis zur Go-Go-Tänzerin. Intime Einblicke in das „Coming of Age“ einer postsowjetischen Generation, die versucht, einen Weg für sich und ihre Zukunft zu finden in einem jungen, totalitär regierten Land, das zerrissen scheint zwischen Stagnation, Protest und Aufbruch. Goldener Schlüssel, Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest 2004, One World International Human Rights Documentary Film Festival, Prag 2005
Mi., 16.11. - 19.30 UhrMo., 28.11. - 22.15 Uhr
Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg - vom 17. bis 26.11. im Karlstorkino HD
Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg - vom 17. bis 26.11. im Karlstorkino HD
Dieses Jahr findet das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg endlich auch wieder im Kalrstokino statt. Das Programm finden Sie in den ausliegenden Programmheften des Festivals oder auf der homepage www.mannheim-filmfestival.com
Do., 17.11. - - Uhr
Yan Mo – Vor der Flut
Yan Mo – Vor der Flut
China 2005 | Regie: Li Yifan & Yan Yu | 150 min. | digital | Mandarin/Sichuan Original mit deutschen Untertiteln.
Seit 2003 befindet sich in China der größte Staudamm im Bau, den die Menschheit je errichtet hat. Bis Ende der Bauarbeiten werden Millionen von Einheimischen umquartiert worden sein, denn hunderte von Städten und ganze Landstriche werden unter der Wasseroberfläche verschwinden. Hierzu gehört auch die 50.000 Einwohner Stadt Fengjie. „Yan Mo – vor der Flut“ ist ein aufwühlendes Dokument dieser großen Menschenverschiebung. Er blickt auf die Einzelschicksale und schwelenden Konflikte, die nicht Teil der offiziellen Berichterstattung sind. Denn die chinesische Regierung verfährt mit dem Volk nicht anders wie mit den wegzuschaufelnden Landmassen... Dokumentarfilmpreis des Bayerischen Rundfunks, München Dokumentarfilmfest 2005, Forum, Internationale Filmfestspiele Berlin 2005.
So., 27.11. - 19.30 UhrMo., 28.11. - 19.30 UhrDi., 29.11. - 19.30 Uhr
Do., 1.12. - 11.00 UhrFr., 2.12. - 14.30 UhrMi., 7.12. - 14.30 Uhr
Comme une image - Schau mich an
Frankreich .
Do., 1.12. - 11.00 UhrFr., 2.12. - 14.30 UhrMi., 7.12. - 14.30 Uhr
Le dernier métro
Do., 1.12. - 14.30 UhrMo., 5.12. - 11.00 Uhr
Rotation
Rotation
DDR 1949, | Regie: Wolfgang Staudte | 84 min. | 35mm | mit Paul Esser, Irene Korb.
Ein deutsches Arbeiterleben von 1920 bis 1945: ein gelernter Drucker wird arbeitslos, arrangiert sich seiner Familie zuliebe 1933 mit der NSDAP, engagiert sich dann doch gegen das Nazi-Regime, wird aber von seinem eigenen Sohn denunziert. Von der SS verhaftet, wird er bei Kriegsende im letzten Moment von sowjetischen Truppen gerettet. Wolfgang Staudte („Der Untertan“) analysierte mit „Rotation“ beispielhaft den Typus des Opportunisten und Mitläufers, ohne den der Nationalsozialismus keine Chance gehabt hätte.
Do., 1.12. - 19.30 UhrDi., 6.12. - 19.30 Uhr
La prophètie des grenouilles
Fr., 2.12. - 09.00 Uhr
Bearing Witness
Bearing Witness
USA 2005 | Regie: Barbara Kopple | 90 min. | VHS | Originalfassung.
Moly Bingham, Marie Calvin, Janine DiGiovanni, Mary Rogers und May Ying Welsh haben eines gemeinsam: sie sind Kriegsberichterstatterinnen aus dem Irakkrieg und sehen diese Aufgabe als Berufung. Oscar-Preisträgerin Barbara Kopple schildern sie ihre Erfahrungen in einer klassischen Männerdomäne.
Fr., 2.12. - 19.30 Uhr
Die Frauen von Kisani Sabha
Deutschland 2001 | Regie: Ulrike Schaz | 82 min. | VHS.
Bangladesch ist ein sehr armes Land, und besonders schlecht geht es dort den Frauen. Doch gibt es dort auch welche, die sich sehr engagiert gegen Ungerechtigkeiten zur Wehr setzen. Davon erzählt in sehr bewegenden Bildern der Film der Hamburger Regisseurin Ulrike Schaz. Er handelt von Frauen, die sich dagegen wehren, dass ihnen das Stückchen Land, das sie besitzen, von reichen Bauern weggenommen wird.
Sa., 3.12. - 16.00 UhrSo., 4.12. - 17.30 Uhr
Coca: Die Taube aus Tschetschenien
Coca: Die Taube aus Tschetschenien
Schweiz 2005 | Regie: Eric Bergkraut | 86 min. | 35 mm.
Tschetschenien, der verdrängte Krieg: was Präsident Putin zur „antiterroristischen Aktion“ erklärt, führte in Tschetschenien zur Tötung von wahrscheinlich 30 Prozent der Bevölkerung. Die Weltöffentlichkeit zeigt dafür kein besonderes Interesse. Sainap Gaschaiewa – ihre Eltern nannten sie „Coca“, die Taube – ist Geschäftsfrau und Mutter vierer Kinder. Seit 1994 dokumentiert sie, was in ihrer Heimat geschieht: Verschleppung, Folter und Mord. Hundert Video-Kassetten hat sie aufgenommen und versteckt. Jetzt will sie sie nach Europa schaffen. Sie hofft auf ein Tribunal.
Sa., 3.12. - 19.30 UhrSo., 4.12. - 16.00 Uhr
When Ruoma was 17
When Ruoma was 17
China 2002 | Regie: Zhang Jiarui | 88 min. | 35 mm | Original mit englischen Untertiteln.
Ruoma gehört den Xjani im Süden Chinas an. Im traditionellen Geist ihres Stammes fern von Städten aufgewachsen, träumt sie mit ihren 17 Jahren davon, die moderne Welt zu entdecken. Als eines Tages der attraktive junge Modefotograf Ming sie als Modell engagiert, scheint der Traum von der großen weiten Welt in greifbare Nähe gerückt.

Sa., 3.12. - 21.30 Uhr
Amu
Indien/USA 2004 | Regie: Shonali Bose | 102 min. | 35 mm | Original mit englischen Untertiteln.
Kaju, eine lebenslustige junge Amerikanerin indischer Abstammung, ist auf der Suche nach ihrer Herkunft. Recherchen in Dehli führen sie zu Massakern an 5000 Sikhs im Jahr 1984 zurück. Wie ist ihre eigene Geschichte mit der ihres Geburtslandes verwoben? Warum spricht niemand über die Vorgänge von damals? FIPRESCI-Preis 2005, Bombay Filmfestival.

So., 4.12. - 19.30 Uhr
Zulu love letter
F/Süd Afrika/D 2004 | Regie: Ramadan Suleman | 100 min. | 35 mm | Original mit englischen Untertiteln.
Die Journalistin Thandi quälen tiefe Schuldgefühle. Während der Apartheid schwanger inhaftiert und gefoltet, brachte sie ihr Kind taub zur Welt. Die traumatisierte Tochter wiederum hofft durch Herstellung eines Zulu love letter, eines Amuletts, Zugang zu ihrer Mutter zu finden. Die Apartheid jedoch lässt Thandi nicht so schnell los…Filmpreis Quagadougou 2005.
So., 4.12. - 21.30 Uhr
Malabar Princess
Mo., 5.12. - 09.00 Uhr
Hop
Mo., 5.12. - 14.30 UhrDi., 6.12. - 11.30 UhrMi., 7.12. - 09.00 Uhr
Tawk al hamama al mafkoud - Das verlorene Halsband der Taube
Tawk al hamama al mafkoud - Das verlorene Halsband der Taube
Tunesien 1991 | Regie: Nacer Khemir | 90 min. | 35 mm | Navin Chowdry, Walid Araki, Nina Eser | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Andalusien des 11. Jhs. schrieb der Philosoph Ibn Hazm einen Ratgeber in allen Liebesfragen. Er beschwört darin ein mystisches Andalusien, eine Utopie schöpferischen Zusammenlebens verschiedener Menschen. Der Film nun erinnert daran, indem er einen Jugendlichen nach den hundert Namen der Liebe suchen lässt und dabei eine Seite des Buches von Ibn Hazm aus einer brennenden Biblitohek rettet. Gedreht in eindrucksvollen Landschaften Tunesiens und Spaniens, zeigt der Film dabei, wie dieser Mythos stets von Fanatismus und Gewalt bedroht war und ist.
„Das verlorene Halsband der Taube“ war, als er vor zehn Jahen zum ersten Mal bei uns im Karlstorkino lief, ein großer Publikumserfolg. Jörg Tiedjen, zehn Jahre Programmleiter des Karlstorkinos, begann mit ihm die Entdeckung Nordafrikas für das Heidelberger Kinobewusstsein. Er ist anwesend und erneut bereit zum gemeinsamen Brückenschlag zwischen Zeiten und Welten.
Mo., 5.12. - 19.30 Uhr
L'auberge espagnole
Di., 6.12. - 09.00 UhrDi., 6.12. - 14.30 UhrMi., 7.12. - 11.00 Uhr
Heidelberger Filmabend
Heidelberger Filmabend
Höhepunkte aus unserem Studiokeller: die Jury der jungen Filmemacher präsentiert herausragende Beispiele regionaler Filmarbeiten aus dem Umfeld des Heidelberger Medienforums: provokant, witzig, romantisch, jenseits von gut und böse.
Mi., 7.12. - 19.30 Uhr
Appleseed
Appleseed
Japan 2004 | Regie: Shinji Aramaki | 108 min. | 35 mm | japanisches Original mit deutschen Untertiteln.
2131, die Welt liegt in Trümmern. Deunan, eine junge Kriegerin wird entführt und in die Metropole Olympus verschleppt Sie erwacht in einer futuristischen Gesellschaft, in der Menschen und sogenannte Bioroids, genetisch veränderte Klone, harmonisch zusammenleben. Dort trifft Deunan auf Briareos, ihr früherer Freund. Sein Körper jedoch wurde durch Roboterteile ersetzt. Kann sie ihm noch vertrauen? Langsam entdeckt Deunan das gefährliche Geheimnis von Olympus. „Appleseed“ beweist erneut das hohe Niveau des japanischen Animationsfilms.
Do., 8.12. - 19.30 UhrFr., 9.12. - 21.45 UhrSa., 10.12. - 19.30 UhrMo., 12.12. - 19.30 UhrDi., 13.12. - 21.45 UhrMi., 14.12. - 19.30 Uhr
Winterschläfer
Winterschläfer
Deutschland 1997 | Regie: Tom Tykwer | 124 min. | 35mm | Ulrich Matthes, Heino Ferch, Floriane Daniel.
In einer verschneiten Kleinstadt inmitten der bayrischen Alpen zwischen Neujahr und Weihnachten findet sich ein Paar und verliert sich ein anderes. Überschattet wird das Geschehen vom schweren Unfall der kleinen Tochter eines Bergbauern. Tom Tykwer gelang mit „Winterschläfer“ das Porträt einer Generation, die durch Desorientierung und innere Widersprüchlichkeit gekennzeichnet ist. Dabei fand er filmisch sehr einprägsame Bilder für deutsche Befindlichkeiten.
Fr., 9.12. - 19.30 UhrSo., 11.12. - 19.30 UhrMo., 12.12. - 21.30 UhrDi., 13.12. - 19.30 UhrMi., 14.12. - 21.30 Uhr
Leçons de tenèbre - Lektionen der Finsternis
Leçons de tenèbre - Lektionen der Finsternis
Frankreich 2000 2000 | Regie: Vincent Dieutre | 77 min. | 35 mm | Andrzej Burzynski, Vincent Dieutre | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Möglicherweise ein Film über die Kunst, möglicherweise ein Liebesfilm, ganz bestimmt aber ein Film über die Liebe zur Kunst: aus 52 Std. Rohmaterial befreite sich für Regisseur Vincent Dieutre eine emotionsgeladene Fiktion aus dem dokumentarischen Material, in dem sie zuvor eingebettet war. Material gedreht in Utrecht, Neapel, Rom; Aufzeichnungen zu Städten, Landschaften und Kunstwerken, Töne, Texte und Musik, super8 und 35mm, alles ein obskures Fresko und eine weißglühende Collage in der Film gewordenen Leidenschaft eines Caravaggio, der einen Homosexuellen auf der Suche nach der verlorenen Schönheit durch die Nächte begleitet.
Do., 15.12. - 19.30 UhrFr., 16.12. - 21.45 UhrSa., 17.12. - 19.30 Uhr
The Goddess of 1967
The Goddess of 1967
Hongkong/Australia 2000 | Regie: Clara Law | 118 min. | 35 mm | Hongkong/Australia 2000, Regie: Clara Law, 35mm, 118 min, mit Rose Byrne, englisches Original mit deutschen Untertiteln. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junger Börsenspekulant aus Japan ist auf der Suche nach seinem Traumauto, einem Citroen DS, Baujahr 1967. Er findet von diesem Fahrzeugtyp, der momentan gerade sein 50stes Jubiläum auf den Straßen Europas feiert, in einem völlig verlassenen australischen Dorf ein exzellent erhaltenes Exemplar. Aber so etwas muß ein Rätsel in sich bergen. Darum erscheint ein blindes junges Mädchen, das ihn mit auf eine Reise durch den Kontinent nimmt. Es entwickelt sich ein Roadmovie voll meditativer Ruhe und atemberaubend schönen Bildern. Einer der eigenwilligsten und zugleich auch ästhetischsten Filme, die bei uns liefen.
Do., 15.12. - 21.30 UhrFr., 16.12. - 19.30 UhrMo., 19.12. - 19.30 UhrDi., 20.12. - 21.30 UhrMi., 21.12. - 21.30 Uhr
Elephant
Elephant
USA 2003 | Regie: Gus van Sant | 81 min. | 35 mm | Alex Frost, Eric Deulen u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Massaker an einer US-Highschool, und wie es dazu kam: In einer Reihe von Parallel-Geschichten entwirft Gus van Sant („My private Idaho“, „To die for“) ein Porträt der US-Jugend zwischen Konsum, Hilflosigkeit und Revolte. Gus van Sant vermeidet dabei jede Wertung, sondern schildert nur formal, besonders durch die Kameraführung, höchst origninell, wie ein ganz normaler Schultag zu einem Tag des Grauens wurde. Dafür bekam der Regisseur zu Recht die Goldene Palme von Cannes, „Elephant“ ist sicherlich einer der ergreifendsten Filme, der in letzter Zeit zu sehen war. .
Sa., 17.12. - 21.30 UhrSo., 18.12. - 19.30 UhrMo., 19.12. - 21.45 UhrDi., 20.12. - 19.30 UhrMi., 21.12. - 19.30 Uhr
Diva
Diva
Frankreich 1981 | Regie: Jean-Jacques Beineix | 123 min. | 35 mm | Frédéric Andrei, Roland Bartin, Richard Bohrimger | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Junge aus Paris geht in seiner Verehrung für eine berühmte Opernsängerin so weit, dass er eines ihrer Konzerte illegal mitschneidet. Damit beginnt eines der phantsievollsten Abenteuer auf der Kino-Leinwand der 80er, ein virtuoser Stilmix aus Genres wie Melodram, Komödie, Gangster- und Jugendfilm, getrieben von französischem Charme und Tempo, also schlicht der Inbegriff eines Kultfilms und darüber hinaus Signatur des damaligen Zeitgeistes.
Do., 22.12. - 19.30 UhrMo., 26.12. - 19.30 UhrDi., 27.12. - 21.30 UhrMi., 28.12. - 19.30 Uhr
Rivers and tides
Rivers and tides
Deutschland 2000 | Regie: Thomas Riedelsheimer, | 90 min. | 35 mm.
Es gibt diese Filme, die man nicht nacherzählen kann, sondern miterleben muss. „Rivers and tides“ ist so ein Beispiel dafür. Zwar könnte man sagen, dieser Dokumentarfilm ist ein Porträt der Arbeit des Künstlers Andy Goldsworthy, aber was macht dieser eigentlich genau? Er ist ein im weiten Sinne ein „Land-Art“-Künstler, er arbeitet mit dem Material der Natur. Seine Werke, die er schafft, sind oft nur von kurzer Dauer, aber ob Eis, ob Erde, ob Stein, oft Gebilde von meditativer Schönheit. Es ist das große Verdienst von Regisseur Thomas Riedelsheimer, diese Schönheit nicht zu banalisieren, indem er sie einfach abfilmt, sondern sie in Ruhe reinszenieren. Wahrscheinlich wurde „Rivers and tides“ darum zu einem der intensivsten Dokumentarfilme der letzten Jahre.
Fr., 23.12. - 19.30 UhrSa., 24.12. - 21.45 UhrDi., 27.12. - 19.30 UhrMi., 28.12. - 21.45 Uhr
Cinema Paradiso
Cinema Paradiso
Italien 1989 | Regie: Giuseppe Tornatore | 123 min. | 35 mm | Salvatore Cascio, Jacques Perrin, Philippe Noiret u.a., | deutsche Fassung.
Eine der schönsten Liebeserklärungen an das Kino, ein kraftvoller Film voller Nostalgie und Sentimentalität, aber auch Ironie und Witz: Ein Regisseur in den besten Jahren, wird durch den Tod eines alten Freundes mit seiner Vergangenheit konfrontiert, dem Sizilien, das er vor 30 Jahren verließ und dem Kino seiner Heimat mitsamt seinem Filmvorführer. Das Kino versteht sich dabei zur „Kunst der Emotionen“ ein Erlebnisort und eine dunkle Kammer der Träume.
Fr., 23.12. - 21.30 UhrSa., 24.12. - 19.30 UhrSo., 25.12. - 19.30 UhrMo., 26.12. - 22.00 Uhr
Rebel without a cause - Denn sie wissen nicht was sie tun
Rebel without a cause - Denn sie wissen nicht was sie tun
USA 1955 | Regie: Nicholas Ray | 105 min. | 35 mm | James Dean, Nathalie Wood, Dennis Hopper | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junger, von Selbstzweifeln geplagter Mann kommt als Neuling auf ein College. Dort muss er sich zuerst mit den Regeln vertraut machen. Er eckt dabei sofort an, der Anführer der dortigen Gang fordert ihn schließlich zu einem illegalen Autorennen heraus. Als dieser dabei tödlich verunglückt, will er sich der Polizei stellen, aber seine Eltern wollen ihn daran hindern. Es beginnt eines der wohl berühmtesten Jugenddramen der Filmgeschichte, voller programmatischer Dialoge und exemplarischer Szenen. Für James Dean war es neben „Jenseits von Eden“ und „Giganten“ die Rolle, deswegen man sich auch heute noch 50 Jahre danach an ihn erinnert. Es ist wohl eine dieser unerträglichen ironischen Pointen dieser Welt, dass der Star eine tatsächlichen Wettfahrt mit dem Auto nicht etwa auch überlebte, sondern dabei ums Leben kam. Aber so mancher Mythos hat seinen absurden Anfang.
Do., 29.12. - 19.30 UhrSa., 31.12. - 19.30 UhrSo., 1.1. - 21.30 UhrMo., 2.1. - 19.30 UhrDi., 3.1. - 21.30 UhrMi., 4.1. - 19.30 Uhr
Splendor
Splendor
Italien/Frankreich 1989 | Regie: Ettore Scola | 105 min. | 35 mm | Marcello Mastroianni, Marina Vlady, Massimo Troisi, Paolo Panelli | deutsche Fassung.
Ein Kino ist nicht nur ein dunkler Raum, in dem Menschen ruhig sitzen müssen und vorne eine Wand ist, auf der bewegliche Bilder zu sehen sind. Nein, ein Kino ist ein kultureller und sozialer Ort. Wer den Glauben daran verloren hat, möge sich „Splendor“ anschauen, ein Film, der davon handelt, wie die Kino-Zuschauer sich untereinander solidarisieren, um den Abriss eines Kinos zu verhindern, das einem Kaufhaus weichen soll. Sie haben sogar Erfolg, und das ist das Schönste dabei. Italiens Meisterregisseur Ettore Scola nutzt diesen Plot für eine Liebeserklärung an seine Kunst, indem er in zahlreichen Rückblenden mit Charme und Witz eine Hommage inszeniert, die einem Märchen gleicht.

Fr., 30.12. - 19.30 UhrSo., 1.1. - 19.30 UhrMo., 2.1. - 21.30 UhrDi., 3.1. - 19.30 UhrMi., 4.1. - 21.30 Uhr
Wo der Himmel die Erde berührt
Wo der Himmel die Erde berührt
Deutschland 1999 | Regie: Frank Müller | 85 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junger deutscher Regisseur, ein großer alter Dichter: Frank Müller lernte Tschingis Aitmatov kennen. Er schrieb sogar ein Gedicht für diesen Film, der ein Land zwischen Tradition und High-Tech porträtiert. Kirgistan, ehemalige Sowjetrepublik, Heimat Aitmatovs, gegründet am 31.8. 1991, 4,5 Millionen Einwohner, achtzig verschiedene ethnische Gruppen. In „Wo der Himmel die Erde berührt“ trifft man auf die Nomadin Bübüsch, auf den Geschichtenerzähler Rysbeck, man erlebt traditionelle Reiterkämpfe, eine kirgisische Taufe, herrliche Bilder einer Tradition. Aber im Land werden große Goldvorräte vermutet. Die Ausbeutung und die Zerstörung der Landschaft hat begonnen. Ein sehr kontrastreicher Film, entstanden unter abenteuerlichen Bedingungen.
Do., 5.1. - 19.30 UhrSo., 8.1. - 19.30 UhrMi., 11.1. - 21.30 UhrSo., 15.1. - 21.30 Uhr
A history of violence
A history of violence
USA 2005 | Regie: David Cronenberg | 85 min. | 35 mm | mit Viggo Mortensen, Maria Bello, Ed Harris | deutsche Fassung.
Eine mustergültige Familie im mustergültigen Westen der mustergültigen USA besitzt ein schönes Restaurant. Aber eines Tages passiert es, zwei Schwerverbrecher tauchen auf. Doch Vater Tom erschießt sie beide und wird darüber zum gefeierten Medienstar. Dabei wird das organisierte Verbrechen auf den Plan gerufen, da in dem braven Familienvater ein untergetauchter Gangster vermutet wird. Es folgt eine hübsch kompliziert erzählte Story mit guter schauspielerischer Besetzung in allerbester Cronenberg-Manier, der Kritik und Publikum gehörig provozierte.
Fr., 6.1. - 19.30 UhrSa., 7.1. - 19.30 UhrSo., 8.1. - 21.30 UhrMo., 9.1. - 19.30 UhrDi., 10.1. - 21.30 UhrMi., 11.1. - 19.30 Uhr
Das Herz sitzt links. Klaus Wagenbach
Das Herz sitzt links. Klaus Wagenbach
BRD 2005 | Regie: Margit Knapp und Arpad Bondy | 60 min. | DVD | Sprecherin Eva Mattes, | deutsche Fassung.
1964 gründete Klaus Wagenbach seinen Verlag. Diesen gibt es noch heute. Er verlegte einst Rudi Dutschke ebenso wie Che Guevara oder Erich Fried, und scheute dabei keinen Widerstand. Später profilierte er sich als Kafka-Forscher und –Biograf sowie als Freund und Förderer der italienischen Literatur. Die roten Salto-Bände kennt jeder Bibiliophile. Arpad Biondy und Margit Knapp porträtierten Klaus Wagenbach lebendig und mit viel Humor. Sie zeigen darin die Möglichkeit eines linken Lebensentwurfs, geboren aus einer noch heute notwendigen Gegenöffentlichkeit.
Fr., 6.1. - 21.30 UhrMo., 9.1. - 21.30 UhrDi., 10.1. - 19.30 Uhr
L'enfant - Das Kind
L'enfant - Das Kind
Belgien 2005 | Regie: Luc und Jean-Pierre Dardenne | 95 min. | 35 mm | mit Jérémie Rénier, Déborah Francois, Fabrizio Rongione | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die Wirklichkeit liegt in der Banlieue und Belgien liegt an der Grenze zu Frankreich. Ein junger Kleinkrimineller auf der untersten sozialen Stufe bekommt mit seiner Freundin ein Kind, den Sohn Jimmy. Aber für ihn ist kein Patz in dieser rauen Welt. Der Vater verkauft ihn darum so nebenher, die Mutter bricht darüber zusammen. Jetzt will er ihn zurückhaben, nur wie? Für „L’enfant bekamen die filmenden Brüder Luc und Jean-Pierrre Dardenne die Goldene Palme von Cannes 2005, schon für „Rosetta“ haben sie diese Auszeichnung bekommen. Sie sind Meister in der Darstellung sozialer Randgruppen, ihre Bildsprache ist betont nüchtern und viel zu realistisch, darum steht ihre Präsenz im Kino in keinem Verhältnis zu all dem Lob für ihre Arbeit. Schon von ihrem ersten Film „La promesse“ an haben wir ihr Werk bei uns gezeigt. So ist es eine große Ehre für uns, auch „L’enfant bei uns vorführen zu können.
Do., 12.1. - 19.30 UhrSa., 14.1. - 19.30 UhrSo., 15.1. - 19.30 UhrMo., 16.1. - 19.30 UhrMi., 18.1. - 21.30 Uhr
Glut
Glut
BRD/Lettland 2005 | Regie: Fred Kelemen | 90 min. | 35 | mit Egons Dombrovskis, Nikolaj Korobov, Aija Dzerve | lettisch/russisch Original mit deutschen Untertiteln.
Fred Kelemen drehte Filme wie „Abendland“, „Verhängnis“ oder „Frost“. Mit „Glut“ setzt er sein cineastisches Unternehmen fort und entwickelt seinen Stil weiter. Schon auf dem Festival des Deutschen Films letztes Jahr in Ludwigshafen konnte man im Gespräch mit ihm einen Eindruck von seinem Formwillen bekommen. „Glut“ gibt davon Beispiel. Die Handlung ist gar nicht so spektakulär. Ein junger Mann beobachtet, wie eine Frau nachts von der Brücke in den Tod springt. Ihm war vorher vieles gleichgültig, aber nun beginnt er sich für das Leben, das diese Frau hatte, zu interessieren, ja es wird ihm zur Obsession. Einer der ästhetisch aufregendsten Filme, die in letzter Zeit aus Deutschland kamen.
Do., 12.1. - 21.30 UhrFr., 13.1. - 19.30 UhrMo., 16.1. - 21.30 UhrMi., 18.1. - 19.30 Uhr
Die Fessel
Die Fessel
Deutschland 2004 | Regie: Klaus Klingenfuss | 160 min. | mit Jael Kegler, Andreas Zeuch, Matthias Paul, u.a.
Ein Spielfilm frei nach dem Drama „Le soulier de satin“ von Paul Claudel: die Geschichte einer verbotenen Liebe. Dona Proeza, blutjunge Frau eines spanischen Adeligen verliebt sich in Don Rodrigo. Aber im Spanien der Gegenreformation ist die Ehe unauflöslich, da eine geheiligte Einrichtung. Proeza flieht. Als sie sich zwischen beiden Männern entscheiden muss, folgt sie der Stimme ihres Glaubens und bleibt Ehefrau. Dann übernimmt sie in Marokko den Kampf gegen die dortigen Aufständischen und trifft auf Camilo, der sie sexuell bedrängt. Als ihr Ehemann stirbt, wäre Proeza frei, aber Rodrigo regiert als Vize König am anderen Ende des spanischen Weltreich.In Mogador droht ein Aufstand. Camilo ist allein fähig ihn niederzuschlagen. In höchster Not willigt sie in die Ehe mit ihm. Das neueste Projekt der Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Filmemacher in Zusammenarbeit mit dem Dietrich Bonhoeffer-Gymnasium in Eppelheim.
Di., 17.1. - 19.30 Uhr
Astronautas - Raumfahrer
Astronautas - Raumfahrer
Spanien 2003 | Regie: Santi Amodeo | 86 min. | 35 mm | mit Nancho Novo, Teresa Hurtado, Juan Mortilla u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Der Titel von Santi Amodeos erstem eigenen Langfilm bezieht sich auf jemanden, der jeglichen Komfort des modernen Lebens genießt, aber trotzdem getrennt bleibt von seiner Umgebung. In diesem Sinne bezeichnet sich Daniel, der 40-jährige Held des Films, als Astronaut: Nach seiner langjährigen Heroinsucht befindet sich der Dichter und Comic-Zeichner in einer verschärften Konfrontation mit der Alltagsrealität. Sein Therapeut hat ihm deshalb einen Zehn-Punkte-Plan verordnet, sozusagen ein Trainingsprogramm für den Weg ins normale Leben. Und dazu gehört zunächst einmal die Renovierung seiner Wohnung, was natürlich auch metaphorisch zu verstehen ist. Als die 15-jährige, frühreife Laura aus Andalusien auftaucht, die auf der Suche nach ihrem Bruder Andres ist, gewinnt Daniel unerwartet eine Sparringspartnerin, die ihn beeinflusst und verändert.
„Astronautas“ ist ein Film der Kult werden könnte: Frisch, originell, ebenso dramatisch wie komisch erzählt er von Daniels Ankunft in der Wirklichkeit, die immer wieder von surrealen Elementen unterwandert wird. Den Soundtrack dazu, hörbar von „The Velvet Underground“ beeinflusst, hat übrigens Amodeos eigene Band „Lavadora“ beigesteuert.
Do., 19.1. - 19.00 UhrSo., 22.1. - 16.00 UhrFr., 27.1. - 24.00 Uhr
Ve lakachta lecha isha - Zur Frau nehmen
Ve lakachta lecha isha - Zur Frau nehmen
Israel/Frankreich 2004 | Regie: Ronit und Shlomi Elkabetz | 97 min. | 35 mm | mit Ronit Elkabetz, Simon Abkarian, Gilbert Melki u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Das Regiedebüt der Geschwister Elkabetz, das von der eigenen Familiengeschichte inspiriert ist, führt tief in die nordafrikanisch-jüdische Kultur. Haifa 1979: Vivian und ihr Mann Eliyahoo stehen kurz vor der Scheidung. Die Gleichgültigkeit ihres Mannes, religiöser Druck und die erstickende Präsenz der Familie lasten auf der Mutter von vier Kindern. Während Vivian von einem neuen Leben in Israel träumt, will Eliyahoo seine traditionelle marokkanische Welt bewahren. Offensichtlich passen die beiden nicht zusammen, doch die Konventionen zwingen sie, zusammen zu bleiben. Da erhält Vivian einen Anruf von ihrem früheren Liebhaber Albert, der ihrer Sehnsucht nach individueller Unabhängigkeit neuen Auftrieb gibt.
Vor dem Hintergrund übermächtiger Traditionen entfaltet der Film eindrucksvoll das Portrait einer modernen Frau, die gegen die patriarchalische israelische Gesellschaft ankämpft. Getragen wird das Ehedrama von hervorragenden Schauspielern und einer intensiven Inszenierung.
Fr., 20.1. - 16.00 UhrDi., 24.1. - 18.00 UhrSo., 29.1. - 14.00 Uhr
Al Malaika la tuhaliq fi al-dar albayda - In Casablanca fliegen keine Engel
Al Malaika la tuhaliq fi al-dar albayda - In Casablanca fliegen keine Engel
Marokko/Italien 2004 | Regie: Mohamed Asli | 94 min. | 35mm | Mit Abdessamed Miftah El Kheir, Abderrazak El Badaoui, Rachid El Hazmir, Leila El Ahyani u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
In Oulad Lissa, einem von der Welt abgeschnittenen Berberdorf im schneebedeckten Atlas-Gebirge lebt die Familie von Saïd unter schwierigen Verhältnissen. Er reist deshalb gegen den Willen seiner schwangeren Frau Aicha zusammen mit seinen Freunden Ismail und Ottman in die Großstadt Casablanca. In einem Restaurant finden sie Arbeit, doch sein Besitzer behandelt sie mit unverhohlener Verachtung und zahlt ihnen zu niedrige Löhne. Während Saïd vergeblich versucht, Geld für seine Familie zu sparen und sich in der Fremde zunehmend einsamer fühlt, fleht Aicha ihn an, nach Hause zurückzukehren: Denn im gewinnsüchtigen Casablanca fliegen keine Engel, sondern allenfalls Geier und andere Raubvögel.
Das in Karthago mit dem Tanit d’or für den besten Spielfilm ausgezeichnete Erstlingswerk des marokkanischen Regisseurs Mohamed Asli ist eine Chronique humaine über die Träume dreier Männer. Beeinflusst vom italienischen Neorealismus, wurde den Film größtenteils in den Straßen Casablancas gedreht und überzeugt durch eine visuelle Sensibilität fernab der gängigen Klischees von Ansichtskarten.

Fr., 20.1. - 18.00 UhrDi., 24.1. - 22.00 Uhr
Te doy mis ojos - Öffne meine Augen
Te doy mis ojos -  Öffne meine Augen
Spanien 2003 | Regie: Iciar Bollain | 106 min. | 35 mm | mit Laia Marull, Luis Tosar, Candela Peña und Rosa María Sardá u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Wohnsiedlung in Toledo: Hier lebt Pilar zusammen mit ihrem Ehemann Antonio und dem kleinen Juan. Seit über zehn Jahren sind Pilar und Antonio ein Paar. Doch der jähzornige Mann schlägt seine Frau, weshalb ihre Liebesbeziehung zu zerbrechen droht. In einer Winternacht verlässt Pilar zusammen mit ihrem Sohn überstürzt das Zuhause. Bei ihrer jüngeren Schwester Ana finden sie Zuflucht. Endlich bricht sie ihr Schweigen. Während Ana sie zu einer Scheidung drängt und ihr hilft, einen Job im Souvenirladen der Kathedrale zu finden, ringt Antonio sich zu einer Therapie durch. Er fleht Pilar an, zu ihm zurückzukehren. Hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen für Antonio und ihrer Angst vor seiner Unberechenbarkeit, muss sich Pilar entscheiden.
„Eine grausame und ergreifend hoffnungslose Liebesgeschichte über eine fatale Mischung aus Zärtlichkeit, Aggression und Minderwertigkeitsgefühlen, über die Einsamkeit, die die häusliche Gewalt noch unerträglicher macht.“ (film-dienst)
Fr., 20.1. - 20.00 UhrSa., 21.1. - 22.00 UhrMi., 25.1. - 22.00 Uhr
Iluzija - Trugbild
Iluzija - Trugbild
Mazedonien 2004 | Regie: Svetozar Ristovski | 107 min. | 35 mm | mit Mustafa Nadarevic, Vlado Jovanovski, Nikola Djuricko, Dejan Acimovic, Marko Kovacevic u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Ein Satz von Nietzsche schlägt den düsteren Grundton dieses Films an: Hoffnung sei das schlimmste aller Übel, denn sie verlängere die Qual des Menschen. Der junge Marko lebt in der Hölle: Sein arbeitsloser Vater ist ständig betrunken, seine Schwester kommuniziert nur noch schreiend und die Mutter erduldet den familiären Zusammenbruch wortlos. In der Schule wird Marko wegen seiner guten Noten regelmäßig von einer Bande brutaler Mitschüler zusammengeschlagen. Als ihn sein Lehrer auffordert, an einem Schreibwettbewerb teilzunehmen, schöpft Marko Hoffnung und gewinnt neues Selbstvertrauen. Denn als Preis für ein Gedicht auf das Vaterland winkt eine Reise nach Paris und damit die Chance, aus der Familien- und Schulhölle auszubrechen.
„Iluzija“ zeigt anhand des Schicksals eines Heranwachsenden die Folgen von Krieg und Gewalt in Mazedonien. Der Film reflektiert kritisch die gesellschaftlichen Umbrüche auf dem Balkan nach dem Krieg und scheut sich nicht politisch inkorrekt und pessimistisch zu sein: „Ich sehe keine besonders helle Zukunft für uns“, so der Regisseur Svetozar Ristovski.
Fr., 20.1. - 22.00 UhrMi., 25.1. - 16.00 UhrFr., 27.1. - 18.00 Uhr
Dhiskoli Apoheretismi: O Babas Mou - Schwere Abschiede: Mein Vater
Dhiskoli Apoheretismi: O Babas Mou - Schwere Abschiede: Mein Vater
Deutschland/Griechenland 2002 | Regie: Penny Panayotopoulou | 108 min. | 35 mm | mit Giorgos Karayannis, Stelios Mainas, Ioanna Tsirigouli, Christos Bougiotas u.a. | griechisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mai 1969 in Athen. Der 10-jährige Elias ist völlig im Bann der bevorstehenden ersten Mondlandung. Zusammen mit seinem Vater schwelgt er in Erzählungen von Jules Verne und fühlt sich dabei als Abenteurer und Entdecker. Als der geliebte Vater bei einem Autounfall stirbt, flüchtet er sich in eine Phantasiewelt, in der der Verstorbene weiterlebt. Bis er am Tag der Mondlandung seinen eigenen Weg findet, um sich von seinem Vater zu verabschieden.
In ruhigen, eindringlichen Bildern und mit großer Einfühlungskraft erzählt der Film vom schmerzlichen Gefühl des Verlusts, das mit dem Erwachsenwerden verbunden ist. Dabei begleitet er mit viel Wärme seinen kleinen Helden, dem es gelingt, mit der Kraft seiner Phantasie die Trauer zu überwinden.
Fr., 20.1. - 24.00 UhrDi., 24.1. - 20.00 UhrSa., 28.1. - 16.00 Uhr
Politiki kouzina - Zimt und Koriander
Politiki kouzina - Zimt und Koriander
Griechenland/Türkei 2003 | Regie: Tassos Boulmetis | 108 min. | 35 mm | Mit George Corraface, Ieroklis Michailidis, Renia Louizidou, Stelios Mainas u.a. | griechisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der 45-jährige Fanis, Professor für Astrophysik, steht an einem Wendepunkt in seinem Leben. Als er erfährt, dass sein geliebter Großvater Vassilis schwer erkrankt ist, fliegt er von Griechenland nach Istanbul. Es ist eine Reise in die eigene Kindheit, an die sich Fanis erinnert und von der „Zimt und Koriander“ in einer langen Rückblende erzählt: In den fünfziger Jahren lebt der Junge mit seiner Familie in der Stadt am Bosporus, wo ihn Vassilis in die Geheimnisse der Kochkunst einweiht. Da der Besitzer eines Krämerladens aus ihr eine eigene Philosophie von Lebensregeln entwickelt hat, wird sie auch für Fanis bald zu einem nützlichen Ratgeber. Vor allem, als er die schöne Saime, seine erste große Liebe kennenlernt. Doch die idyllische Welt der Kindheit bricht zusammen, als die Türken 1964 ihre griechischen Mitbürger zwingen, das Land zu verlassen.
„Mit humoristischer Leichtigkeit mildert der Regisseur die Melancholie seiner Kindheitserinnerungen und lässt das Sujet Vertreibung und Exil so bewegend wie unaufdringlich im Alltäglichen aufgehen.“ (film-dienst)
Sa., 21.1. - 14.00 UhrSo., 22.1. - 22.00 Uhr
La pelota vasca. La piel contra la pietra - Die baskische Pelota. Die Haut gegen den Stein
La pelota vasca. La piel contra la pietra - Die baskische Pelota. Die Haut gegen den Stein
Spanien 2003 | Regie: Julio Medem | 115 min. | 35 mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Der erste Dokumentarfilm des international renommierten spanischen Filmemachers Julio Medem löste bereits vor seiner Premiere auf dem Festival von San Sebastián eine hitzige Debatte aus. Die Gegner des kontroversen Films, der sich mit dem komplizierten Konflikt zwischen baskischer Nationalbewegung und spanischer Regierung beschäftigt, bezichtigten den Regisseur der Komplizenschaft mit dem ETA-Terrorismus und den baskischen Separatisten. Sie forderten, den Film aus dem Festivalprogramm zu nehmen. Daraufhin schrieb Medem unter dem Titel „Ein Vogel fliegt in einer Schlucht“ einen Essay, der den biographischen und gedanklichen Prozess schildert, der zu dem Film geführt hat. In Form von Interviews mit Politikern, Künstlern, Soziologen, Historikern, Opfern des ETA-Terrors und Familienangehörigen der Häftlinge dokumentiert das Werk eine enorme Bandbreite an Meinungen zum Thema. Wie beim baskischen Ballspiel Pelota fliegen die Argumente im schnellen Rhythmus (und in verschiedenen Sprachen) hin und her; wobei Medem bemüht ist, gleich große Distanz zu den beiden Extremen zu halten. Die Wahrheit soll sich vielmehr aus der Gesamtheit der einander widersprechenden Meinungen ergeben. Auf versöhnliche Weise spiegelt „La pelota vasca“ so den tragischen Konflikt einer gespaltenen Gesellschaft zwischen spanischem und baskischem Nationalismus wider.
Sa., 21.1. - 16.00 UhrDo., 26.1. - 20.00 Uhr
Il dono - Das Geschenk
Il dono - Das Geschenk
Italien 2003 | Regie: Michelangelo Frammartino | 76 min. | 35 mm | mit Angelo Frammartino, Gabriella Maiolo u.a. | Originalfassung.
Das raue, triste Leben in einer kalabrischen Stadt, deren Einwohnerzahl von 15.000 auf eine Handvoll Menschen geschrumpft ist: Ein teilnahmsloser alter Mann und ein geistig zurückgebliebenes Mädchen scheinen nur noch auf das Ende ihrer Tage zu warten. Nur gelegentlich werden sie von seltsamen Dingen und sexuellen Begegnungen aus ihrer tiefen Apathie gerissen. Das Mädchen, das sich von einem Dämon besessen wähnt, der all ihre verdrängten Leiden verkörpert, gibt sich deshalb gefühllosen Fahrern hin, die sie beim Trampen mitnehmen. Der Alte wiederum findet ein Mobiltelefon, dessen Klingeln ihn zunächst unterhält, doch schon bald langweilt. Es wird zum Bestandteil einer Welt nutzloser Gegenstände. Wie die gestrandeten Boote an der Küste oder die Schrottautos an den Straßenrändern: Eine Sammlung lebloser Wracks und zugleich die passenden Gegenstücke zu jener Prozession von Geistern, die zwischen ihnen vorbeizieht. Wie in Zeitlupe vollzieht sich das Unheil, von dem der Film erzählt.
Sa., 21.1. - 18.00 UhrFr., 27.1. - 20.00 Uhr
Mon père est ingénieur - Mein Vater ist ein Ingenieur
Mon père est ingénieur - Mein Vater ist ein Ingenieur
Frankreich 2004 | Regie: Robert Guédiguian | 108 min. | 35 mm | mit Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Gérard Meylan, Pascale Roberts u.a. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Natacha steht unter Schock: Sie isst und bewegt sich nur noch, wenn man ihr hilft und reagiert kaum mehr auf ihre Umwelt. Da kehrt Jérémie, ihr früherer Liebhaber und Kommilitone, zu ihr nach Marseille zurück. Nach dem gemeinsamen Medizinstudium hatten sich ihre Lebenswege getrennt. Während Jérémie eine Karriere im Gesundheitsministerium anstrebte und in der Welt herumkam, arbeitete Natacha als Kinderärztin in der Sozialsiedlung des Viertels. Von der humanitären Weltpolitik desillusioniert, zieht Jérémie zu Natacha, um herauszufinden, warum sie das Weiterleben verweigert. Seine Nachforschungen führen ihn zu den Menschen, mit denen sie gelebt hat, die sie liebte und heilte.
Auf verschiedenen Zeit- und Bedeutungsebenen und mit einer schonungslosen Darstellung des Arbeitermilieus setzt sich der Film mit dem Scheitern sozialer Utopien auseinander. Dabei verknüpft der Regisseur Gegenwart und Vergangenheit, Traum und Realität, christliche Mythologie und kommunistische Theorie.
Sa., 21.1. - 20.00 UhrDo., 26.1. - 18.00 UhrSo., 29.1. - 16.00 Uhr
O Vasilias - Der König
O Vasilias - Der König
Griechenland 2002 | Regie: Nikos Grammatikos | 103 min. | 35 mm | mit Vangelis Mourikis, Marilita Lambropoulou, Minas Hatzisavvas u.a. | griechisches Original mit englischen Untertiteln.
Ein Mann, eben aus dem Gefängnis entlassen, will mit seiner dunklen Vergangenheit brechen. Er nimmt Abschied von seiner Freundin Maria, von der Mutter und seinen alten Freunden. Dann verlässt Vangelis Athen, um in dem entlegenen Dorf Paradeisi auf dem Peloponnes ein neues Leben anzufangen. Doch die misstrauischen Dorfbewohner sagen unter sich: „Er ist nicht wie wir.“ Und begegnen dem Ruhe suchenden Fremden mit Intoleranz und zunehmender Feindseligkeit.
Was wie eine typische Aussteigergeschichte beginnt, entwickelt sich zu einem Lehrstück über das Verhältnis des einzelnen zur Gesellschaft. Wohltuend unspektakulär und ruhig, dafür aber mit deutlichen Symbolen steigert Grammatikos den tiefwurzelnden Konflikt zur ausweglosen Tragödie. Nicht zufällig erinnert der Schluss des Films an die „Antigone“ von Sophokles.

Sa., 21.1. - 24.00 UhrSo., 29.1. - 11.00 Uhr
Amarcord
Amarcord
Italien/Frankreich 1973 | Regie: Federico Fellini | 127 min. | 35 mm | Mit Bruno Zanin, Magali Noël, Pupella Maggio, Armando Brancia u.a. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der Titel “Amarcord” ist entstanden aus dem in der Mundart der Romagna zusammengezogenen Satz “Io mi ricordo”, das heißt “Ich erinnere mich. In Anekdoten, Erfahrungen und Träumen erinnert sich der italienische Meisterregisseur in seinem wohl populärsten und zugänglichsten Film an seine Jugendzeit in Rimini. Zahlreiche Episoden schildern die Erlebnisse seines Alter Ego Titta: Bei einem Volksfest wird der Winter verbrannt; eine Galerie karikaturistisch überzeichneter Lehrer passiert Revue; zu Hause streitet die temperamentvolle Mutter mit dem jähzornigen Vater; ein faschistisches Fest (der Film spielt in den 1930er Jahren) wird von der „Internationale“ gestört. Und in einer Reihe sexueller Obsessionen lässt der Satiriker Fellini seiner Phantasie und Vorliebe fürs Groteske freien Lauf – „eine bildmächtige Schau des vielfältigen, abgrundtief hässlichen wie unendlich schönen Lebens“ (Lexikon des internationalen Films).
So., 22.1. - 11.00 UhrSo., 29.1. - 01.30 Uhr
Vizontele Tuuba
Vizontele Tuuba
Türkei 2003 | Regie: Yilmaz Erdogan | 111 min. | 35 mm | mit Yilmaz Erdogan, Tarik Akan, Demet Akbag, Deniz Akkaya u.a. | türkisches Original mit englischen Untertiteln.
„Der Vizontele ist schuld“, sagen die kurdischen Bewohner des anatolischen Dorfes Hakkari im Südosten der Türkei, wenn etwas Schlimmes passiert. Und weil „Vizontele“ vom türkischen „televizyon“ kommt, ist natürlich der Fernseher gemeint. Das politische Chaos und die anarchische Atmosphäre, die im Sommer des Jahres 1980 kurz vor dem Militärputsch das Land erfasst haben, sind noch in dem entlegenen Bergdorf zu spüren. Selbst hier befehden sich die Anhänger verschiedener politischer Fraktionen, als der geschasste und strafversetzte Staatsdiener Güner Sernikli mit seiner Familie eintrifft. Bald beginnt der Verbannte, mit dem Segen des Bürgermeisters und der Hilfe des irren Emin, eine Bibliothek aufzubauen und sie den teilweise analphabetischen Bewohnern mit allen Tricks schmackhaft zu machen. Der neue Bildungstempel versöhnt zwar kommunistische Splittergruppen, ist aber dem Militär ein Dorn im Auge. Und das putscht sich am 12. September schließlich an die Macht.
Was sich hier liest wie der Plot zu einem politischen Drama, ist in Wirklichkeit der Stoff für eine teilweise ziemlich überdrehte Tragikomödie, die in witzigem, leichtem Tonfall und mit viel Lokalkolorit von einer politisch düsteren Zeit erzählt.
So., 22.1. - 14.00 UhrMo., 23.1. - 20.00 UhrSo., 29.1. - 18.00 Uhr
Haaretz Hamuvtacht- Promised Land - Gelobtes Land
Haaretz Hamuvtacht- Promised Land - Gelobtes Land
Großbritannien/Frankreich/Israel 2004 | Regie: Amos Gitai | 88 min. | 35 mm | Mit Rosamund Pike, Diana Bespechni, Hanna Schygulla, Anne Parillaud u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Eine Nacht in der Sinai-Wüste. Eine Gruppe von Männern und Frauen wärmt sich an einem Lagerfeuer unterm Sternenhimmel. Die Frauen kommen aus Osteuropa. Die Männer, die normalerweise mit ihren Kamelen durch diese Gegend ziehen, sind Beduinen. Am nächsten Tag überschreiten sie illegal die Grenze nach Israel. Dann werden Diana und die anderen Frauen geschlagen, vergewaltigt und versteigert. Die Geschäfte werden von der Französin Anne geleitet, die zu einem internationalen Netzwerk von Menschenhändlern gehört. Schließlich landen die Frauen als Prostituierte in einem Bordell am Roten Meer. Dort trifft Diana, die aus Estland stammt, auf die Engländerin Rose, von der sie sich Hilfe erhofft. Ihre Begegnung ist ein Zeichen der Hoffnung auf dem langsamen Abstieg in die Hölle.
Amos Gitais neuer Film, der sich mit dem brisanten Thema des Menschenhandels auseinandersetzt, ist deprimierend, hässlich und brutal. Entsprechend inkohärent ist sein Stil, der verschiedene Filmformate, Aufnahmetechniken und Formsprachen kombiniert.
So., 22.1. - 18.00 UhrMi., 25.1. - 20.00 UhrDo., 26.1. - 16.00 Uhr
Maarek hob - Auf dem Schlachtfeld
Maarek hob - Auf dem Schlachtfeld
Frankreich/Belgien/Libanon 2004 | Regie: Danielle Arbid | 90 min. | 35mm | mit Marianne Feghali, Rawia Elchab, Laudi Arbid-Nasr, Carmen Lebbos, Aouni Kawass u.a. | französisches und arabisches Original mit englischen Untertiteln.
Beirut 1983. Während in den Straßen der Bürgerkrieg tobt, erlebt die 12-jährige Lina ihren Eintritt in die Erwachsenenwelt. Im Mittelpunkt ihrer rebellischen Kindheit steht Siham, das 18-jährige Dienstmädchen ihrer Tante, deren heimliche Liebschaften von der Jüngeren überwacht und verteidigt werden. Jedoch scheint Lina für Siham genauso unsichtbar zu sein wie für ihre Familie, insbesondere für ihren Vater, einen zerstörerischen, leitlebigen Spieler.
In ihrem ersten abendfüllenden Spielfilm zeigt Danielle Arbid, wie der Krieg das Leben intensiviert. Dabei richtet sie den Fokus auf die Grausamkeiten innerfamiliärer Konflikte, ihre Implosion kurz vor dem drohenden Untergang. Arbids instinktive Untersuchung von Gefühlen schwankt zwischen Wildheit und Kontemplation und erzeugt filmisch eine große Nähe zu den Protagonisten und ihren dunklen Leidenschaften.
So., 22.1. - 20.00 UhrFr., 27.1. - 16.00 UhrSa., 28.1. - 14.00 Uhr
Alf Char- Mille mois - Tausend Monate
Alf Char- Mille mois - Tausend Monate
Frankreich/Belgien/Marokko 2003 | Regie: Faouzi Bensaïd | 124 min. | 35 mm | Mit Fouad Labied, Nezha Rahil, Mohammed Majd, Abdelati Lambarki u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Marokko 1981, zur Zeit des Ramadan. Mehdi und seine Mutter Amina sind gerade in eine kleine Stadt im Atlasgebirge gezogen, um bei ihrem Großvater Ahmed zu leben. Der 7-jährige Mehdi glaubt, sein Vater sei in Frankreich. Tatsächlich wurde er aber bei einem Arbeiterstreik gefangen genommen und inhaftiert. Der Junge hat Schwierigkeiten, Freunde zu finden, wird aber bald zum Lieblingsschüler seines Lehrers. Daneben lernt er die rebellische Teenagerin Malika kennen, die Zigaretten raucht, sich provozierend kleidet und an Studentenprotesten teilnimmt. Während Amina und Ahmed auf die Freilassung von Mehdis Vater hoffen, kommt es in der Nachbarschaft zu einem Liebesdrama mit verheerenden Folgen.
„Mille mois“ zeigt den Alltag in einer kleinen marokkanischen Stadt Anfang der achtziger Jahre, als Korruption, Zensur, Gefängnisstrafen für politische Gefangene und fehlende Meinungsfreiheit die Tagesordnung bestimmten. Konzentriert und mit großer Zurückhaltung, ebenso nachdenklich wie berührend registriert der Regisseur in seinem atmosphärisch stimmigen Film das zerbrechliche Gleichgewicht des Lebens.

Mo., 23.1. - 18.00 UhrDo., 26.1. - 22.00 UhrSo., 29.1. - 20.00 Uhr
San zimske noci - Traum einer Winternacht
San zimske noci - Traum einer Winternacht
Serbien/Montenegro 2004 | Regie: Goran Paskaljevic | 95 min. | 35mm | Mit Lazar Ristovski, Jasna Zalica, Jovana Mitic u.a. | serbisches Original mit englischen Untertiteln.
Serbien im Winter 2003. Lazar kehrt zurück nach Hause, nachdem er zehn Jahre lang verschwunden war. Er ist nicht mehr derselbe. Er möchte die schwere Last seines bisherigen Lebens zurücklassen, um einen neuen Anfang zu wagen: Wie das Land, in dem er aufgewachsen ist. Seine frühere Wohnung wird jetzt von der alleinerziehenden Jasna und ihrer 12-jährigen autistischen Tochter bewohnt. Auch sie sind bosnische Flüchtlinge, die nach einem neuen Halt im Leben suchen. Weil die von ihrem Mann verlassene Jasna und ihre Tochter Jovana keine andere Bleibe haben, bringt es der Heimkehrer nicht übers Herz, sie wegzuschicken. Und so entwickelt sich allmählich zwischen den drei gesellschaftlichen Außenseitern eine einzigartige Beziehung.
In Paskaljevics moderner Tragödie, die Shakespeare zitiert, ist der Autismus eine Metapher für die serbische Nachkriegsgesellschaft. Ein traurig schöner und zutiefst pessimistischer Film, der lange nachwirkt.
„So realistisch Paskaljevics Filme auch scheinen, so ereignen sie sich doch tief in uns, in der Ruhelosigkeit unserer Seelen, im Krieg, der in uns tobt.“ (Josef Schnelle)


Mo., 23.1. - 22.00 UhrDi., 24.1. - 16.00 UhrSa., 28.1. - 18.00 Uhr
Viva Laldjérie - Es lebe Algerien
Viva Laldjérie - Es lebe Algerien
Algerien/Belgien/Frankreich 2004 | Regie: Nadir Moknèche | 113 min. | 35 mm | Mit Lubna Azabal, Biyouna, Nadia Kaci, Jalil Naciri u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Algier im Winter 2003. Islamische Fundamentalisten gewinnen einen immer größeren Einfluss in der Stadt. Die ebenso schillernde wie starrköpfige Frau Sandjak, die früher unter dem Namen „Papicha“ ihr Geld als Tänzerin verdiente, lebt zusammen mit ihrer 27-jährigen Tochter Goucem in einem heruntergekommenen Hotel. Goucem ist eine attraktive, emanzipierte Frau, die in einem Fotoladen arbeitet und eine Affäre mit einem verheirateten Arzt hat. Gleich nebenan wohnt Fifi, eine fröhliche, selbstbewusste Prostituierte und quasi die Dritte im Bunde dieser freizügigen, modernen Frauen. Daneben freundet sich „Papicha“ noch mit Tiziri an, einem jungen Mädchen, das Tanzen lernen möchte. Eines Tages erfährt Frau Sandjak, dass ein berühmter Nachtclub, in dem sie einst auftrat, zur Moschee umfunktioniert werden soll. Betrübt und aufgebracht über die Veränderungen in der Stadt, entschließt sie sich, einen Treffpunkt zu finden, um ihre Karriere als Tänzerin wieder aufzunehmen.
„Viva Laldjérie“ ist ein Melodram über drei Frau im heutigen Algerien, die im Spannungsfeld zwischen islamischem Fundamentalismus und moderner Gesellschaft sich weigern, den Kampf für ein selbstbestimmtes Leben aufzugeben.

Mi., 25.1. - 18.00 UhrFr., 27.1. - 22.00 Uhr
Provincia meccanica - Italienische Kleinstadt
Provincia meccanica - Italienische Kleinstadt
Italien 2005 | Regie: Stefano Mordini | 107 min. | 35 mm | mit Stefano Accorsi, Valentina Cervi, Ivan Franek, Miro Landoni, Silvia Pasello u.a. | italienisches Original mit englischen Untertiteln.
“Was mein ist, ist auch dein”, lautet das Motto im chaotischen Haushalt der Familie Battaglia. Werftarbeiter Marco und seine Frau Silvia leben mit zwei Kindern, einem Hund und einem Leguan in einer italienischen Provinzstadt. Ihr unkonventioneller Lebensstil, liebevoll und verantwortungslos zugleich, verstößt gegen die gesellschaftlichen Normen: Die Tochter fehlt ständig in der Schule, der 3-jährige Sohn ist meist sich selbst überlassen und beschäftigt sich mit Videospielen. Das führt zu Konflikten mit dem Sozialamt. Als Silvia auch noch von einem Freund Marcos schwanger wird, steht ihre Ehe und die Familie vor einer harten Zerreißprobe. Regisseur Stefano Mordini versucht in seinem Debütfilm, ein möglichst authentisches Bild einer Familie am Rande der Gesellschaft zu zeichnen.
Sa., 28.1. - 20.00 UhrSo., 29.1. - 22.00 Uhr
Satin rouge - Roter Satin
Satin rouge - Roter Satin
Frankreich/Tunesien 2002 | Regie: Raja Amari | 91 min. | 35 mm | Mit Hiam Abbas, Hend El Fahem, Maher Kamoun, Monia Hichri u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
„Das ist die Geschichte einer Frau, die durch das Tanzen ihren Körper wiederentdeckt und so auch ihre Sexualität. Sie lebt plötzlich ein Leben, das sie bisher für verwerflich hielt.“ Die tunesische Regisseurin Raja Amari, die an der Pariser Filmhochschule Femis studiert hat, sagt das über „Satin Rouge“, ihren ersten abendfüllenden Spielfilm. Dieser erzählt die weibliche Entdeckungsreise der schönen Lilia, einer alleinerziehenden Hausfrau und Mutter Anfang Vierzig, die sich in eine verführerische Tänzerin verwandelt. Lilia führt ein Doppelleben: Während tagsüber langweilige Hausarbeit und schwülstige TV-Seifenopern ihren Alltag bestimmen, taucht sie nachts im „Satin Rouge“ in das von Männern dominierte Milieu der Bauchtänzerinnen ein. Raja Amaris Portrait einer weiblichen Selbsterkundung führt den Betrachter in eine weitgehend verborgene Welt. Die behutsam und mit offenem Blick erzählte Emanzipationsgeschichte reflektiert dabei auch das Verhältnis von Tradition und Moderne.
Sa., 28.1. - 22.00 Uhr
Flamenco
Flamenco
Spanien 1995 | Regie: Carlos Saura | 100 min. | 35 mm | Mit La Paquera de Gerez, Merche Esmeralda u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Im Unterschied zu Carlos Sauras „Carmen“ (1983) ist „Flamenco“ ein reiner Konzertfilm. Er wurde gedreht in einem stillgelegten alten Bahnhof in Sevilla und basiert auf 48 Stunden Material. Innerhalb von 100 Minuten werden fast zwei Dutzend unterschiedliche Stile aus verschiedensten Regionen eingeführt und filmisch inszeniert. Schließlich sind die Einflüsse der im Andalusien des 19. Jahrhunderts entstandenen Gitarren- und Tanzmusik vielgestaltig: Kastilische Liebes- wie jüdische Klagelieder hinterließen hier ebenso ihre Spuren wie Zigeunerrhythmen, gregorianische Gesänge und mozarabische Volkslieder. In seinem Film mischt Saura Klassisches und Innovatives, er präsentiert Tänzer mit unterschiedlicher Statur und Altersgruppe, sowohl bekannte als auch unbekannte Könner. Unter ihnen finden sich Stars wie der umjubelte Tänzer Joaquin Cortès und der Gitarrist Paco de Lucia.
„Ein Film zum mehrfachen Sehen, zum sich langsam Hineinfallenlassen in die kontrollierte Ekstase, zum allmählichen Kennenlernen der Finessen des Rhythmus, der Stimm-Nuancen und der Körperbeherrschung. Eine musikalische Feier des Individuums. Und: eine optisch attraktive Lektion in aufrechtem Stehen zum eigenen Schmerz, ohne ihm zu verfallen.“
(Simone Mahrenholz, epd Film)
Sa., 28.1. - 23.30 Uhr
Graffiti Artist
Graffiti Artist
USA 2004 | Regie: Jimmy Bolton | 80 min. | digital | mit Ruben Bansie-Snellman, Pepper Fajans, Daniel Parker | Original mit deutschen Untertiteln.
Nick, ein einsamer junger Mann lebt auf den Straßen Seattles. Er verbringt seine Zeit mit Sprayen, Taggen oder Skaten. Auf einem seiner künstlerischen Streifzüge durch die Stadt begegnet er dem Gleichgesinnten Jesse. Beide ergänzen sich gut und sie werden innige Freunde. Jessen aber geht schließlich nach Portland, Nick wird von der Polizei verhaftet. Die Kritik würdigte Jimmy Boltons Film als intime und authentische Studie physischen und künstlerischen Überlebens im Untergrund.
Mo., 30.1. - 19.30 UhrMi., 1.2. - 19.30 UhrSa., 18.3. - 19.30 UhrDo., 30.3. - 21.30 Uhr
Stummfilm mit Live-Musik - Karl Valentin, der Sonderling
Stummfilm mit Live-Musik - Karl Valentin, der Sonderling
Deutschland 1929 | Regie: Walter Jerven | 109 min. | mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Truus van Alten, Ferdinand Martini, Heinz Koennecke, Gustl Stark-Gstettenbaui, Musikalische Begleitung am 31.1.2005 Martin Münch, am 5.2.2005 Knut Rössler (Sax) und Werner Goos(Gitarre).
Als Kabarettist und Komiker stand Karl Valentin dem Dadaismus, aber auch dem Expressionismus nahe. Der Humor seiner Sketche und Stücke beruhte insbesondere auf seiner Sprachkunst bzw. seinem "Sprach-Anarchismus"; 1924 lobte ihn der Kritiker Alfred Kerr als Wortzerklauberer.
Valentins Sprachwitz zielte besonders auf ihn selbst; unterstützt wurde sein Humor durch seine lange, hagere Gestalt, die er durch slapstickartige Einlagen betonte. Der Pessimismus und die Tragik seiner Komik wurden durch den ständigen Kampf mit alltäglichen Dingen wie der Auseinandersetzung mit Behörden und Mitmenschen genährt, die er auch selbst erlebte.
Wir zeigen Ihnen „Karl Valentins Hochzeit“ (1912); „Der neue Schreibtisch“ (1914) und „Karl Valentin, der Sonderling“(1929).
Am Dienstag, den 31.01.2006 begleitet die Veranstaltung am Klavier Martin Münch.
Am Sonntag 05.02.2006 begleiten die Veranstaltung Knut Rössler (Sax.) und Werner Goos(Gitarre).
Di., 31.1. - 19.30 UhrSo., 5.2. - 19.30 Uhr
La finestra di fronte - Das Fenster gegenüber
La finestra di fronte - Das Fenster gegenüber
Italien 2003 | Regie: Ferzan Özpetek | 106 min. | 35 mm | mit Giovanna Mezzogiorno, Massimo Girotti, Raoul Bova | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei Liebesgeschichten, getrennt duch die Zeit, und doch eng miteinander verflochten: Regisseur Ferzan Özpetek „(Hamam“, Die Ahnungslosen“), erzählt zunächst von Giovanna, einer jungen Fabrikarbeiterin, die in ihrer Ehe öde dahinlebt. Ein bisschen Abwechslung erlebt sie, wenn sie ihren attraktiven Nachbarn Lorenzo durchs Fenster beobachtet. Sie beginnt ihn zu mögen, aber er erscheint ihr unerreichbar. Dann jedoch bringt ihr Mann Filippo einen offenbar verwirrten Alten mit in die Wohnung, und genau dadurch kommen sich auch Lorenzo und Giovanna näher. Denn der mysteriöse Gast trägt ein Rätsel mit sich, das in der Vergangenheit von 1943 wurzelt und aber bis heute nachreicht. Giovanna spürt dabei, auch sie muß sich entscheiden. „La finestra di fronte“ war in Italien ein großer Publikumserfolg. Er beschert uns mit der fabelhaften Giovanna Mezzogiorno und haucht ein letztes Arrividerci für den ewig großartigen Massimo Girotti („Ossessione“, „Teorema“).
Mi., 1.2. - 21.30 UhrFr., 3.2. - 21.30 UhrSa., 4.2. - 19.30 UhrMo., 6.2. - 19.30 UhrMi., 8.2. - 21.30 Uhr
L’homme du train - Das zweite Leben des Monsieur Manesquier
L’homme du train -  Das zweite Leben des Monsieur Manesquier
D/GB/F/CH 2002 | Regie: Patrice Leconte | 90 min. | 35 mm | mit Jean Rochefort, Johnny Hallyday, Jean- François Stévenin | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Zufällig trifft der pensionierte Lehrer Monsieur Mannesquier in einer Apotheke den Gangster Milan, den gerade Kopfschmerzen plagen. Der Lehrer lädt den Gangster zu sich nach Hause ein, dort könne er ein Glas Wasser für seine Tabletten bekommen. So freunden sich die beiden Männer an und erkennen das lebenswertere Leben im Leben des anderen. es kommt für beide der entscheidende Tag, der Tag, an dem der Lehrer eine Herzoperation vor sich hat, und der Gangster zugleich einen letzten großen Coup landen möchte. Ein vielgelobter Film vom Meisterregisseur Patrice Leconte mit den überragenden Darstellern Jean Rochefort und Johnny Haliday. Jetzt dürfen sie raten, wer wen spielt!
Do., 2.2. - 19.30 UhrSa., 4.2. - 21.30 UhrDi., 7.2. - 19.30 UhrMi., 8.2. - 19.30 Uhr
Schattenland
Schattenland
Deutschland 2005 | Regie: Volker Koepp | 88 min. | digital | pol./ukr./dt Original mit deutschen Untertiteln.
Masuren ist die wohl bekannteste Landschaft des früheren Ostpreußen. Volker Koepp und sein langjähriger Kameramann Thoms Plenert haben diese Region bereist, sie begegneten Menschen abseits der touristischen Gegenden: Bauern die den kurzen Sommer dazu nutzen, dem kargen Boden Getreide abzuringen, zwangsumgesiedelte Ukrainer, die nach Polens EU-Beitritt wieder in die alte Heimat zurückehren werden, Fischer, die die sprichwörtlich fischreichen 3000 Seen auch im Winter befischen. Stimmungsreiche Impressionen aus einem Land der Erinnerung auf der Suche nach einer regionalen Identität.
Do., 2.2. - 21.30 UhrDo., 9.2. - 19.30 UhrSa., 11.2. - 19.30 Uhr
Pioniere in Ingolstadt
Pioniere in Ingolstadt
Deutschland 1970 | Regie: R. W. Fassbinder | 95 min. | 35 mm | mit Hanna Schygulla, Irm Hermann, Günther Kaufmann, Klaus Löwitsch.
Nach dem berühmten Theaterstück von Marie Luise Fleißer: Ein Trupp Pionier-Soldaten zieht in Ingolstadt ein und bringt Bewegung in die verschlafene Kleinstadt. So verliebt sich auch das Dienstmädchen Berta.in Karl, einen normalen Soldaten. Aber dieser will nichts von ihr wissen, weil sie nicht bereit ist, sogleich mit ihm so zu tun, so wie es alle anderen tun. Fassbinder verlegte das Skandalstück der 20er nach 1970. Theatralisch, manieriert, volkstümlich, fernseh-ästhetisch: ein Paradebeispiel für Fassbinders Antitheater.
Fr., 3.2. - 19.30 UhrMo., 6.2. - 21.30 UhrSo., 12.2. - 19.30 Uhr
Whity
Whity
Deutschland 1970 | Regie: R.W. Fassbinder | 95 min. | 35 mm | mit Hanna Schygulla, Ulli Lommel, Günther Kaufmann, Harry Baer.
1878 im Westen der USA residiert der Gutsbesitzer Nicholson mit seiner Familie in einem Herrenhaus. Dort lebt auch der Schwarze Whity, illegitimer Sohn und unterwürfiger Diener. Aber sein Selbstbewusstsein wächst, als nacheinander verschiedene Mitglieder der Familie ihn bitten, jemand anderes aus der Familie zu töten. Whity wird zum Vollstrecker und besiegelt das Schicksal der Nicholsons. Er selbst flieht mit seiner Geliebten, einer Prostituierten in den sicheren Tod. Kompliziertes Beziehungsgeflecht, Melodram und Western zugleich.
Fr., 10.2. - 19.30 UhrMo., 13.2. - 21.30 UhrMi., 15.2. - 19.30 Uhr
Nach einer wahren Geschichte
Nach einer wahren Geschichte
Niederlande 2004 | Regie: Walter Stokman | 75 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
John Wojtowicz beging in New York 1972 erfolglos einen Bankraub. Ungewöhnlich war sein Motiv. Er wollte mit dem erbeuteten Geld die Geschlechtsumwandlung seines suizidgefährdeten Liebhabers finanzieren. Das fand Beachtung in den Medien. 1975 verfilmte Sidney Lumet den Stoff in „Hundstage“ mit Al Pacino in der Hauptrolle. Aber John Wojtkowicz war darüber sehr unzufrieden, behauptete, der Film enthalte nur 30 % der Wahrheit. Nun rekonstruiert Walter Stokman das Geschehen erneut. Zuvor hatte er John Wojtkowicz getroffen. Somit rollte er den Fall nochmals auf, diesmal aus der Sicht des Täters.
Do., 16.2. - 19.30 UhrSo., 19.2. - 19.30 UhrMo., 20.2. - 21.30 UhrSo., 26.2. - 19.30 Uhr
Niklashauser Fart
Niklashauser Fart
Deutschland 1970 | Regie: R.W. Fassbinder | 86 min. | 35 mm | mit Hanna Schygulla, Micahel König, Günther Kaufmann, Margit Carstensen.
Niklashausen, Franken, am 24. März 1476: der Hirte Hans Böhm predigt. Seine Anhängerschaft wird größer, denn seine Predigten haben Erfolg. Aber er ist kein Revolutionär, sondern verrät zuletzt seine eigene Mission. Ihm bleibt nur der Richtplatz von Würzburg, auf dem er noch im selben Jahr verbrannt wird. Experimentelle, nicht historisch genaue Produktion des Münchener Antitheaters, die assoziativ Episoden kombiniert und das Spätmittelalter mit Revolutionstheorien konfrontiert. Für das Lexikon des Internationalen Films ein „Zeitdokument“, also eigentlich immer noch gültig.
Fr., 17.2. - 19.30 UhrDi., 21.2. - 19.30 UhrMi., 22.2. - 21.30 Uhr
Rio das Mortes
Rio das Mortes
Deutschland 1970 | Regie: R.W. Fassbinder | 84 min. | 16 mm | mit Hanna Schygulla, Michael König, Günther Kaufmann.
Michael und Günther besitzen eine Landkarte von Peru. Auf ihr ist in der Gegend von Rio das Mortes ein Schatz eingetragen. Die beiden beschliessen, dorthin zu fahren, den Schatz zu finden und reich zu werden. Hanna passt das nicht. Sie will Michael heiraten und nichts weiter. Nachdem erste Versuche, die Reise zu finanzieren, fehlgeschlagen sind, finden sie eine reiche Mäzenin. Man ahnt, das Verhängnis nimmt nun seinen Lauf. Eine betont komödiantische Auseinandersetzung mit Ausbruchs- und Fluchtphantasien der 68er.
Do., 23.2. - 19.30 UhrSo., 26.2. - 21.30 UhrDi., 28.2. - 21.30 UhrMi., 1.3. - 19.30 Uhr
Bulutari Beklerken - Waiting for the clouds
Bulutari Beklerken - Waiting for the clouds
F/D/ Griechenland/Türkei 2004 | Regie: Yesim Ustaoglu | 87 min. | 35 mm | mit Rüchan Caliskur, Riduan Yagci, Ismail Baysan | türkisches Original mit deutschen Untertiteln.
Trebolu, ein Fischerdorf im Nordosten der Türkei. Es sind die 70er Jahre, im Land herrscht tiefes Misstrauen allen Andersdenken gegenüber. Ayshe ist eine alte Frau, die wunderbar Geschichten erzählt, womit sie besonders den 10jährigen Mehmet beeindruckt. Als das Dorf zu einer Hochzeitsfeier in die Berge aufbricht, bleibt Ayshe dort oben in einer kleinen Hütte zurück, das sorgt für Gesprächsstoff. Dann taucht ein Fremder auf und man erfährt, Ayshe ist ponitische Griechin, ein Volk, das während des ersten Weltkriegs gewaltsam vertrieben wurde. Ayshe macht sich nun auf, ihren Bruder zu suchen, der damals nach Griechenland deportiert wurde. Ein eindrucksvolles Plädoyer für Toleranz.
Fr., 24.2. - 19.30 UhrSa., 25.2. - 19.30 UhrMo., 27.2. - 19.30 UhrDi., 28.2. - 19.30 Uhr
Le grand voyage - Die große Reise
Le grand voyage - Die große Reise
Marokko/Frankreich 2004 | Regie: Ismael Ferroukhi | 102 min. | 35 mm | mit Nicolas Cazalé, Mohammed Majd, Jacky Nercessian, Ghina Ognianova | französisches/arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die große Reise meint die Pilgerreise nach Mekka in Saudi Arabien, die ein jeder gläubige Moslem einmal im Leben machen sollte. Das Erstlingswerk von Ismael Ferroukhi erzählt davon in Form eines Road-Movies. Ein Vater aus Marokko und sein Sohn, der in Frankreich aufgewachsen ist zwängen sich in ein Auto und fahren 5000 Kilometer Richtung Orient. Natürlich kommt es zwischen den beiden zu Konflikten, aber die beiden finden auch zueinander. Darüber zeigt der Film ganz schnörkellos Bilder der Landschaften, die sie durchfahren und völlig selbstverständlich und unspektakulär den Isalm als gelebte Religion.
Do., 2.3. - 19.30 UhrSa., 4.3. - 19.30 UhrMo., 6.3. - 19.30 UhrDi., 7.3. - 21.30 UhrMi., 8.3. - 19.30 Uhr
Elisabeth Kübler-Ross - Dem Tod ins Gesicht sehn
Elisabeth Kübler-Ross - Dem Tod ins Gesicht sehn
Schweiz 2002 | Regie: Stefan Haupt | 98 min. | digital | mitwirkende E. Kübler-Ross, Erika Faust- Kübler, Eva Bacher-Kübler | deutsche Fassung.
Elisabeth Kübler-Ross, geboren 1926 in Zürich, lebt seit 1958 in den USA. 1969 veröffentlichte sie ihren Bestseller „On Death and Dying“, in dem die Ärztin das Sujet der Sterbebegleitung thematisierte. Heftig umstritten, hat sie sich um die Enttabuisierung des Todes verdient gemacht: „Sterben ist nur ein Umziehen in ein schöneres Haus“. Dokumentarfilmer Stefan Haupt hat Elisabeth Kübler-Ross porträtiert und seinen Film um Archivmaterial ergänzt. Dabei sieht die schwerkranke Frau ihrem eigenen Sterben entgegen.

Do., 2.3. - 21.30 UhrSo., 5.3. - 19.30 UhrMo., 20.3. - 19.30 UhrMi., 22.3. - 21.30 UhrSa., 1.4. - 21.30 Uhr
U-Carmen e -Khayelitsha - U-Carmen
U-Carmen e -Khayelitsha - U-Carmen
Südafrika 2005 | Regie: Mark Dornford-May | 126 min. | 35 mm | mit Pauline Malefane, Andile Tshoni, Andiswa Kedama | xhosa Original mit deutschen Untertiteln.
Mit Ernst Lubitschs Verfilmung 1918 begann Carmen die Leinwand zu erobern. Es folgten so viele hochklassige wie auch triviale Bearbeitungen. Das Besondere der südafrikanischen Variante ist zunächst seine Sprache: denn in Xhosa, eine der elf Sprachen dieses Landes lässt Mark Domford-May seine Adaption Oper Bizets singen, die im Township Khaelitsha nahe Cape Town gedreht wurde. Heraus kam ein Film von so großartiger Intensität, entsprungen aus der Berührung mehrerer Kulturen, dass „U-Carmen“ 2005 den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele davontrug.
Fr., 3.3. - 19.30 UhrSo., 5.3. - 21.30 UhrMo., 6.3. - 21.30 UhrDi., 7.3. - 19.30 Uhr
Vokse mennesker - Dark Horse
Vokse mennesker - Dark Horse
Dänemark, Island 2005 | Regie: Dagur Kári | 100 min. | 35 mm | mit Jakob Cedergren, Tilly Scott Pedersen, Nicolas Bro | dänisches Original mit deutschen Untertiteln.
Regisseur Dagur Kári wurde durch „Nói Albinói“ bekannt. „Dark Horse“ nun erzählt wieder mit lakonischem Humor von Menschen, die sich dieser Welt nicht anpassen können und wollen. So verdient der charamant verantwortungslose Künstler Daniel sein Geld damit, Liebeserklärungen an Wände zu sprühen. Er bekommt Ärger mit dem Finanzamt, der Polizei und sogar noch seinem Vermieter und dann verliebt sich noch sein bester Freund, eine „schwarze Sau“, also Schiedsrichter, in dasselbe Mädchen. Dieses heißt Francesca und hat soeben seinen Job als Bäckereifachverkäuferin verloren, da es Brot unter Einfluss bewusstseinserweiternder Pilze verkauft hat. (Wäre natürlich noch besser, wenn diese im Brot verbacken worden wären). Und so weiter, sie mögen doch skandinavisches Chaos?

Do., 9.3. - 19.30 UhrSa., 11.3. - 19.30 UhrMo., 13.3. - 19.30 UhrDi., 14.3. - 21.30 UhrMi., 15.3. - 19.30 Uhr
Nói Albinói
Nói Albinói
Island 2003 | Regie: Dagur Kári | 93 min. | 35 mm | mit Tómas Lematquis, Throstur Leo Gunnarsson, Elin Hansdóttir | isländisches Original mit deutschen Untertiteln.
In einer Reihe lakonischer Kurzgeschichten erzählt der junge isländische Filmregisseur vom in sich kreisenden Leben eines abgelegenen Küstendorfes. Nächtliches Blau verzaubert die Landschaft in eine verwunschene Idylle, aus deren Enge Nói immer wieder auszubrechen versucht. Im Keller seines Elternhauses, wo er seinen Fantasien nachhängen kann, überlebt er eine Lawine, die seine Verwandte und Freunde in den Tod reißt. Der Verschüttete wird nach Tagen geborgen und erlebt fast eine Wiedergeburt aus dem Grab.»Noi Albinoi« ist eine optimistische Tragödie voller poetischer Wahrheit und feinsinniger Komik über die Sehnsucht nach einem anderen Leben. Ein wunderbares Kinoerlebnis - melancholisch, unterhaltsam und befreiend.
Do., 9.3. - 21.30 UhrFr., 10.3. - 19.30 UhrSo., 12.3. - 19.30 UhrMo., 13.3. - 21.30 UhrDi., 14.3. - 19.30 Uhr
Zur falschen Zeit am falschen Ort
Zur falschen Zeit am falschen Ort
Deutschland 2005 | Regie: Tamara Milosevic | 65 min. | digital | deutsche Fassung.
Im Juli 2002 wurde im Brandenburgischen Potzlow der 17jährige Marinus von drei Jugendlichen misshandelt, getötet und verscharrt, einer der grausamsten Morde nach der Wende. Tamara Milosevic hat sich mehr für das Leben im Dorf danach interessiert als für den Mord. Bei ihrer Recherche lernte sie Matthias kennen, der mit Marinus befreundet war. Dieser hat tatsächlich dessen Leiche ausgegraben. Seitdem ist er traumatisiert, depressiv und fasst nur wieder schwer Fuss in seinem Leben. Er ahnt, es hätte auch ihn treffen können.
Do., 16.3. - 19.30 UhrSo., 19.3. - 21.30 UhrMi., 22.3. - 19.30 Uhr
Der geteilte Himmel
Der geteilte Himmel
DDR 1964 | Regie: Konrad Wolf | 110 min. | 35 mm | mit Eberhard Esche, Renate Blume, Hilmar Tate | deutsche Fassung.
Rita ist in Manfred verliebt, einem ehrgeizigen Wissenschaftler. Manfred fühlt sich von der Engstirnigkeit und dem Gesinnungsterror in seinem Land immer mehr frustriert und geht nach Westberlin. Rita folgt ihm zwar zunächst nach, geht aber bald wieder in die DDR zurück, weil „ man im Westen schlimmer als im Ausland dran ist; man ist auf schreckliche Weise in der Fremde“. Bei der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Christa Wolf riskierte Konrad Wolf eine zersplitterte und fragmentierte Dramaturgie, um so seiner filmische Erzählung ein Äquivalent zu den Möglichkeiten von Literatur zu geben, was damals bei Erscheinen des Films nicht unumstritten blieb. Heute überzeugt er durch die außerordentlich differenzierte Schilderung der inneren Situation in der damaligen DDR.

Do., 16.3. - 21.30 UhrFr., 17.3. - 19.30 UhrSo., 19.3. - 19.30 UhrMo., 20.3. - 21.30 UhrDi., 21.3. - 19.30 Uhr
Dead man
Dead man
USA/D/Japan 1995 | Regie: Jim Jarmusch | 121 min. | 35 mm | mit Johnny depp, Gary Farmer, Iggy Pop | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Wenn das möglich ist, dann ist „Dead Man“ ein Western, wie er Jacques Derrida gefallen haben könnte. Er dekonstruiert nämlich alle klassischen Elemente des Genres, führt sie ad absurdum und erzählt eine typische Story neu. Ein unbedarfter Buchhalter muß vor Kopfgeldjägern nach Arizona fliehen. Lebensgefährlich verletzt, trifft er auf der Flucht auf einen Indianer und gemeinsam werden sie zu einer unbesiegbaren Legende. „Dead Man“ überragt alle neuen Western-Versuche durch die metaphysische Schönheit seiner Bilder, seine Komik sowie durch die Musik von Neil Young.

Do., 23.3. - 19.30 UhrMo., 27.3. - 19.30 UhrDi., 28.3. - 21.30 UhrMi., 29.3. - 19.30 Uhr
Yes
Yes
GB/USA 2004 | Regie: Sally Potter | 95 min. | 35 mm | mit Sirley Henderson, Joan Allen, Sam Neill, Simon Abkarian | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Zwischen einer gutsituierten Amerikanerin, die glücklos mit einem Politiker verheiratet ist, und einem Libanesen entbrennt leidenschaftliche Liebe, in der die Konflikte zwischen beiden Kulturen am eigenen Leib spürbar werden. Kommentiert wird ihre Geschichte durch die Putzfrau, die einen Hang zur Philosophie hat. Sie wählt für ihre Worte die Form von Versen und die hört man lieber im Original als synchronisiert. Sally Potter gefiel mit „Orlando“, faszinierte unser Publikum mit „Tango Lessons“ und hat mit „Yes“ wieder den Beweis großer künstlerischer Kraft und Originalität abgeliefert.

Do., 23.3. - 21.30 UhrFr., 24.3. - 19.30 UhrSa., 25.3. - 19.30 UhrMo., 27.3. - 21.30 UhrDi., 28.3. - 19.30 Uhr
Beckett- Lippen schweigen
Beckett- Lippen schweigen
Deutschland 2005 | Regie: Goggo Gensch | 90 min. | dvd | Sir Peter Hall, Michael Colgan, James Knowlson, Klaus Herm.
In Anwesenheit des regisseurs.
Samuel Beckett wäre am 13. April 2006 100 Jahre alt geworden. Zwar verweigerte der Nobelpreisträger von 1969 zeitlebens Auskünfte über Leben und Werk, dennoch aber wagte Filmemacher Gogo Gensch eine Dokumentation, die er als filmische Biografie in zwei Akten versteht. Er porträtiert den Verfasser von „Endspiel“, „Glückliche Tage“ , „Malone stirbt“ oder „Watt“, der auch selbst Filme drehte, als sanften Melancholiker, der sich seine künslerischen Freiraum hart erkämpft hat. Zu Wort kommen Beckett-Kenner wie der Kunsthistoriker Werner Spiess oder die Übersetzerin Erika Tophoven. Ob auch Godot kommt?
So., 26.3. - 19.30 Uhr
The year of the horse
The year of the horse
USA 1997 | Regie: Jim Jarmusch | 106 min. | 35 mm | mit Neil Young, Frank Sampedro, Jim Jarmusch | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Musikfilm, der seinen Platz in der Filmgeschichte finden wird, so das Lexikon des Internationalen Films, denn Jim Jarmusch drehte sein Porträt Neil Youngs, vor kurzem 60 Jahre alt geworden, wie dessen Musik klingt, geradlinig und ohne Effekte. Er lässt die Songs dabei ausspielen und zeigt damit Respekt vor dem Künstler. Jarmusch dokumentiert dabei eine von Neil Youngs Konzert-Tourneen und hat diese durch Archivmaterial aus der Zeit 1976-1986 ergänzt.
Do., 30.3. - 19.30 UhrSa., 1.4. - 19.30 UhrMo., 3.4. - 21.30 UhrDi., 4.4. - 21.30 Uhr
Augenblicke - Internationale Kurzfilme im Kino 2006
Augenblicke - Internationale Kurzfilme im Kino 2006
Was wäre das Karlstorkino ohne seine Kurzfilme? Haben Sie darum einen Augenblick Zeit für „kirchliche Kinoarbeit mit cineastischem Anspruch und offenem Blick auf Menschen“. So wirbt Karsten Henning vom Sekretariat der deutschen Bischofskonferenz ( bei uns kein Unbekannter) für seine Kurzfilme 2006. Seit 1992 ist "AUGENBLICKE - Kurzfilme im Kino" kirchliche Kinoarbeit mit cineastischem Anspruch und emphatischem Blick auf den Menschen. AUGENBLICKE ist ein Projekt des Sekretariates der Deutschen Bischofskonferenz, Bereich Kirche und Gesellschaft im Rahmen von "Kirche und Kino". Damit wird v.a. jungen Filmautoren ein Forum für die Präsentation ihrer neueren, oft preisgekrönten Produktionen geschaffen. Diese Filme sind - aufgrund ihrer dramaturgischen Verdichtung - ästhetisch-künstlerisch zum Ausdruck gebrachte AUGENBLICKE, eben "Zeichen der Zeit", die - nicht selten nachhaltig und tief, oft aber sehr unterhaltsam - die Befindlichkeit der Menschen und der Gesellschaft widerspiegeln. Daher versuchen wir über die Präsentation hinaus den Dialog mit den Zuschauern im Kino - oft im Beisein einzelner Filmemacher - über Form und Inhalt der Programme anzuregen

AUGENBLICKE ist seit einigen Jahren, Dank Lothar Strüber, dem Leiter der katholischen Medien- und Bildstelle in Freiburg, ein fester Bestandteil im Programm des Karlstorkinos. Auch in diesem Jahr wird er die Filme wieder persönlich in Heidelberg vorstellen:

1. Der Bananenkaktus Lernen, nein zu sagen

Deutschland 2004
Regie und Buch: Ralf Westhoff
Produktion: Ralf Westhoff
Kamera: Helmfried Kober
Schnitt: Tom Kohler
Musik: Michael Heilrath
DarstellerInnen: Matthias Bundschuh (Michael); Cornelia Köndgen (Yvonne) u.a.
Preise: FBW Prädikat: wertvoll, 10 Min., Farbe,

Michael, ein hilfsbereiter junger Mann, freut sich auf ein ruhiges Wochenende zu Hause. Doch da durchkreuzt die nette Nachbarin mit ihrem stacheligen Monster seine Pläne... Es wird klar: Michael muss lernen, Nein zu sagen!

2. Lucia Traum und Wirklichkeit verwischen

Deutschland 2004, 9 Min.
Farbe, Animation
Regie, Buch, Animation: Felix Gönnert
Produktion: Konrad Wolf Potsdam-Babelsberg
Schnitt: Gregor Wille
Ton u. Musik: Max Knoth
Geräuschemacher: Günter Röhn
Mädchenstimme: Philine Wittur

Auszeichnungen (Auswahl): FBW Prädikat: besonders wertvoll, Kurzfilm des Monats Januar 2004 der FBW; Kinderfilmfest der Berlinale 2004: Spezialpreis des Deutschen Kinderhilfswerks für den besten Kurzfilm; "KROK" - International Animated Film Festival 2004, Moskau: Special Price for the creative search in the field of modern technologies, Personal Price for the best character

Lucia entdeckt auf ihrer nächtlichen Erkundung durch das Krankenhaus ein paar Röntgenbilder. Das Bild eines Kopfes regt ihre Phantasie an - Traum und Wirklichkeit verwischen. Ihre Krankheit führt sie zu einem Ort des Ursprungs. Nach der Rückkehr überwiegt die Hoffnung.

3. WASP Dem harten Alltag ein Stück Liebe abringen

Großbritannien 2003

Regie und Buch: Andrea Arnold
Produktion: Natasha Marsh
Kamera: Robbie Ryan
Schnitt: Nicholas Chaudeurge
Ton: Neil Herd
DarstellerInnen: Natalie Press (Zoë), Danny Dyer (Dave), Jodie Mitchell (Kelly), Mollie Griffiths (Sinead), Kaitlyn Raynor (Leanne), Danny Daley (Kai) u.a.
Auszeichnungen: über 30 internationale Preise, darunter der "Oscar" 2005 als bester Realkurzfilm, Lobende Erwähnung der Ökumenischen Jury in Oberhausen 2004 25 Min., Farbe

In einer heruntergekommenen englischen Vorortsiedlung schlägt sich Zoë mit vier Kindern durch. Bis Dave wieder auftaucht...

Andrea Arnold inszeniert ultrarealistisch Zoës Sehnsucht, aber auch den dramatischen Konflikt, in dem sie versucht, dem harten Alltag ein Stück Liebe und privaten Glücks abzuringen.

4. 601-S Die Aura des Unverwüstlichen

Ungarn 2001

Regie: Márton Nyitrai
Buch: Márton Nyitrai, Gábor Marosi
Kamera: Gábor Marosi
Schnitt: Judit Czakó
Darsteller: Ádám Wallner, Krisztián Vörös
2 Min.

Ein Road Movie um die Aura des Unverwüstlichen. Im Mittelpunkt: ein Trabant 601 S mit seinem unverwechselbaren Sound.

5. Nie solo sein
Ursache und Wirkung werden vertauscht

Deutschland 2004

Regie und Buch: Jan Schomburg Produktion: Kunsthochschule für Medien (KHM) Köln
Kamera: Benedikt Ritter
Schnitt: Katharina Schmidt
Musik: Olaf Kasimir
DarstellerInnen: Jakob Hüfner, Sandra Borgmann
10 Min.,Farbe

Was passiert, wenn sich Ursache und Wirkung vertauschen? Der Held des Films bekommt die Folgen als handfeste Probleme zu spüren. Spätestens seit MEMENTO ist es erlaubt, Filme auch rückwärts laufen zu lassen.

6. Rain is falling
Eine einfache Geschichte von universeller Bedeutung

Deutschland 2004
Regie: Holger Ernst
Buch: Mahtab Ebrahimzadeh, Holger Ernst
Produktion: Nathalie Arnegger
Kamera: Stefan Grandinetti
Schnitt: Andi Preisner
Ton: Immo Trumpelmann
Musik: Tonburo, Moritz Denis, Eike Hosenfeld
DarstellerInnen: Fadma Ettagoum (Mädchen); Zehra Ettagoum (Mutter); Abdellah Ettagoum (Arzt)
Auszeichnungen: Diverse Preise, u. a. Max-Ophüls-Kurzfilmpreis 2005, FBW Prädikat: besonders wertvoll, 15 Min., Farbe

In einer fremden Welt versucht ein kleines Mädchen, seine kranke Mutter zu retten. RAIN IS FALLING entwickelt eine einfache Geschichte von universeller Bedeutung.

7. Two cars, one night
Liebe lauert auch an ungewöhnlichen Orten

Neuseeland 2003

Regie: Taika Waititi
Buch: Taika Cohen
Produktion: Ainsley Gardiner, Catherine Fitzgerald
Kamera: Charles Edwards
DarstellerInnen: Tangi Ngamoki, Hutini Waikato, Te Ahiwaro Ngamoki-Richards
Auszeichnungen (Auswahl): New Zealand Film Awards 2003: bester Darsteller / bester technischer Beitrag / bestes Drehbuch; Berlinale 2004: bester Kurzfilm - Sektion Panorama; Drifting Clouds Film Festival 2004: beste Bearbeitung; nominiert für den "Oscar" 2005, 11 Min., schwarzweiß

Auf dem Parkplatz einer Dorfkneipe: Während sie auf ihre Eltern warten, begegnen sich zwei Jungen und ein Mädchen. Aus anfänglicher Rivalität wird langsam Freundschaft. Die Liebe lauert auch an ungewöhnlichen Orten.

8. Hauptsache Lehmann
Lehmänner meistern ihr Namensschicksal

Deutschland 2004

Regie und Produktion: Birgit Lehmann Kamera: Vita Spieß
Schnitt: Katrin Suhren Ton: Katrin Feller, Sonja Umstätter
Musik: Hugo Egon Balder
Animation: Fay Grambart
Auszeichnungen: Hessischer Filmpreis 2005: bester Kurzfilm, 12 Min., Farbe

Das erste, was du im Leben verpasst bekommst, ist dein Name. Dazu brauchst du noch nicht einmal geboren zu sein, ja noch nicht einmal gezeugt. Bums und du heißt Lehmann, ohne dass du Einspruch einlegen kannst. Und dann musst du dich auch noch mit einem Allerweltsnamen abfinden! Der 12-minütige Dokumentarfilm zeigt humorvoll, wie Lehmänner ihr Namensschicksal meistern.

9. The tourist
Die tragische Geschichte eines Pauschaltouristen

Deutschland 2004

Regie und Buch: Lancelot von Naso
Kamera: Ralf Leistl Schnitt: Patricia Mestanza-Niemi
Ton u. Kamera-Assistenz: Nikolaus Summerer
Musik: Oliver Thiede
Darsteller: Jürgen Tonkel (Tourist), Joel Mooto (kleiner Junge), Lancelot von Naso, Nikolaus Summerer (Rucksacktouristen) u.a.
Auszeichnungen (Auswahl): FBW Prädikat: besonders wertvoll, Kurzfilm des Monats Dezember 2004 der FBW, Farbe, 7 Min

Zwei Reisenden eröffnet sich die tragische Geschichte eines Pauschaltouristen, der sich benahm wie der Elefant im Porzellanladen.
Fr., 31.3. - 19.30 Uhr
Zulu love letter
Do., 6.4. - 17.00 Uhr
Tout va bien on s'en va - Alles bestens- wir verschwinden
Tout va bien on s'en va - Alles bestens- wir verschwinden
Frankreich 2000 | Regie: Claude Mouriéras | 96 min. | 35 mm | mit Miou Miou, Michel Piccoli, Sandrine Kiberlain | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Drei Schwestern haben es fertiggebracht, auch ohne Eltern ihr Leben zu meistern. Aber 15 Jahre nach der Trennung taucht ihr Vater plötzlich wieder auf, ein alter, einsamer Mann ist er geworden, der mit sich nicht mehr allzu viel anzufangen weiß. Man ahnt, was passieren wird, er bringt von nun an das Beziehungsgeflecht zwischen den Dreien gehörig durcheinander. Claude Mouriéras gelang ein subtiles Psychodrama auch mit heiteren Momenten, ein Kammerspiel mit herausragenden Darstellern, das letztlich davon handelt, wie man mit sich selbst Frieden schließen kann.
Do., 6.4. - 19.30 UhrFr., 7.4. - 21.30 UhrSa., 8.4. - 19.30 UhrMo., 10.4. - 21.30 UhrDi., 11.4. - 21.30 UhrMi., 12.4. - 21.30 Uhr
Happy Family
Happy Family
Deutschland 2004 | Regie: Heesook Sohn | 68 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Heesook Sohn über ihren Film: „Ich wollte bei meinem Film für mich nichts definieren, sondern eines für mich greifbar machen: meine Familie.“ Denn diese ist seit 1980 nicht mehr zusammen. Der Vater ging nach Los Angeles. Zwei seiner Kinder ließ er nachkommen. Ein anderer Teil lebt in Los Angeles, ein anderer in Seoul. Die Regisseurin besuchte sie alle um sie nachher noch mal zu filmen, nichts wurde erfunden, alles geschah so wirklich, wie es eben so oft ist, wenn die Familie zusammen kommt.
Do., 6.4. - 21.30 UhrMi., 12.4. - 19.30 UhrDo., 13.4. - 21.30 UhrSa., 15.4. - 21.30 UhrDi., 18.4. - 21.30 Uhr
Jesus, du weißt
Jesus, du weißt
Österreich 2003 | Regie: Ulrich Seidl | 87 min. | 35 mm.
Ulrich Seidl, einer der derzeit angesagtesten Dokumentarfilmer, gelang es, sechs völlig verschiedene Personen zu bewegen, über ihr Verhältnis zu Gott, zur Kirche oder zu Jesus zu sprechen. Jesus wird Ihnen dabei zu Vater und Freund, Heiland und Retter, Wegweiser und Klagemauer, Redender, Schweigender oder einfach Liebender. Ergebnis ist ein Dokument höchst lebendiger Religiosität.
Do., 13.4. - 19.30 UhrFr., 14.4. - 21.30 UhrSa., 15.4. - 19.30 UhrDi., 18.4. - 19.30 UhrMi., 19.4. - 19.30 Uhr
Fußballgöttinnen
Fußballgöttinnen
Deutschland 2006 | Regie: Nina Erfle und Frédérique Veith | 90 min. | digital.
Eine alte Klischeefrage: Frauen und Fußball? Wie passt das zusammen. Alle Titel unserer Fussballdamen reichen nicht, um diese Frage aus der Welt zu räumen, oder? Jedenfalls porträtieren die RegisseurInnen vier Frauen und ihre Leidenschaft für die Jagd nach dem runden Leder und liefern damit, spannende Einblicke weit über das Spielgeschehen hinaus.

Do., 20.4. - 19.30 UhrMo., 24.4. - 19.30 Uhr
Liebeskind
Liebeskind
Deutschland 2005 | Regie: Jeanette Wagner | 85 min. | 35 mm | mit Anna Fischer, Lutz Blochberger, Radik Golovkov.
Alma war noch ein Kind als der Vater die Familie verließ und als Arzt in Krisengebieten im Ausland arbeitete. Alma ist siebzehn als sie sich wieder begegnen. Anfangs versuchen sie, an die gemeinsame Vergangenheit anzuknüpfen. Versäumnisse nachzuholen. Doch sie merken bald, dass sie nicht da weitermachen können, wo sie aufgehört haben. Alma ist kein Kind mehr. Sie ist eine junge Frau, die mit ihren weiblichen Reizen kokettiert - auch bei ihrem Vater. Er spürt, dass ihre Beziehung in eine falsche Richtung läuft. Beide leiden zunehmend unter ihren Gefühlen und müssen eine Entscheidung treffen.
Auf dem diesjährigen Filmfestival in Saarbrücken gewann"Liebeskind" den Preis der besten Darstellerin und galt als eines der Highlights.
Fr., 21.4. - 19.30 UhrSa., 22.4. - 19.30 UhrMo., 24.4. - 21.30 UhrDi., 25.4. - 19.30 Uhr
Heidelberger Filmabend
Heidelberger Filmabend
Deutschland 2005/2006 | Regie: verschiedene.
Nicht nur Filme anderer Art sehen, sondern auch die eigene Art in Filmen eine Form geben, das ist immer wieder das Motto der Filmwerkstatt des Medienforums. An unseren Heidelberger Filmabenden finden Filmemacher und ihr Publikum zusammen. Auch wenn das Programm erst am Abend selbst präsentiert wird, eines ist schon jetzt sicher: es wird ein überraschender und offener Abend, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
Mi., 26.4. - 19.30 Uhr
12 Tangos- Adios Buenos Aires
12 Tangos- Adios Buenos Aires
Deutschland 2005 | Regie: Arne Birkenstock | 90 min. | 35 mm | mit Roberto Tonet, Marcela Maiola, Yolanda Zubieta | Original mit deutschen Untertiteln.
„12 Tangos“ erzählt die Geschichten von mehreren Tangueros im von wirtschaftlichen und politischen Krisen geschüttelten Buenos Aires. In der „Catedral“, einem zum stadtbekannten Tango-Club umfunktionierten, zweihundert Jahre alten ehemaligen Kornspeicher in Buenos Aires, spielt ein argentinisches Tango-All-Star-Orchester 12 bekannte Tangos, während sich die Gäste des allwöchentlichen Tangoballs dazu im Kreise drehen. Kreise, die zu den Kreisen ihres Lebens werden. Im Mittelpunkt des für den Film wesentlichen Lebenskreises stehen der 71-jährige Berufstänzer Roberto Tonet, die 20-jährige Tänzerin Marcela Maiola und die vier Kinder von Yolanda Zubieta. Tonet hat seine Rente während der Bankenkrise verloren, seine Tanzpartnerin Marcela bereitet ihre Auswanderung nach Europa vor. Yolanda Zubieta reist ebenfalls nach Europa, um sich in Spanien die Raten für ihr Haus zu verdienen, ihre vier Kinder lässt sie alleine in Buenos Aires zurück.
Im angesagtesten Tangoschuppen der Stadt treffen wir natürlich auch auf die fünf Freaks der Rockband „Las Muñecas“, die hier in der „Catedral“ leben, dort die Tangobälle ausrichten und Gardel-Lieder auf ihren E-Gitarren interpretieren. Tango als Ausdruck von Krise und Hoffnungslosigkeit und Trauer. Aber auch Lebensfreude, Genuss, Sehnsucht, Hilfe - er war dies schon immer. Er ist dies immer noch. Der Zusammenhang wird über die erzählten Geschichten der Tangotänzer und Musiker deutlich, die die aktuelle Situation um Vermögen, Job und Einkommen gebracht hat. Eingebettet in 12 Tangos, erzählt der Film die Geschichten dieser Tänzer und ihrer Vorfahren. Tango, Krise, Ein- und Auswanderung fügen sich organisch darin ein, über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft dieser Menschen wird die Geschichte des Tangos selbst erzählt. Und auch ein Porträt der Stadt Buenos Aires unserer Tage gezeichnet.
Fr., 28.4. - 19.30 UhrSa., 29.4. - 19.30 UhrMo., 1.5. - 19.30 UhrDi., 2.5. - 21.30 UhrMi., 3.5. - 19.30 Uhr
El viento - Der Wind
El viento - Der Wind
Argentinien 2005 | Regie: Eduardo Mignogna | 100 min. | 35 mm | mit Federico Luppi, Antonella Costa, Pablo Cedrón, Esteban Meloni | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ema Osorio wird beerdigt. Sie war Tochter und Mutter, aber keine Ehefrau. Zurück bleiben Vater und Tochter, aber kein Ehemann. Das muss keine Schande sein, aber in dem ländlich abgeschiedenen Punta Negra an der Südspitze Patagoniens ist es besser, wenn man für die Geburt weggeht und ansonsten eine möglichst akzeptable Erklärung für die außereheliche Schwangerschaft findet. Eine Erklärung, die gleichwohl Alina mit der Frage zurücklässt, wer sie eigentlich ist, wer ihr Vater war.
Die Frage nach der Identität bricht für Alina wieder auf, als ihr Großvater Frank sie überraschend mit der Nachricht vom Tod ihrer Mutter Ema in Buenos Aires besucht. Frank ist der Schlüssel zur Wahrheit, doch Alina wehrt seine Versuche, eine Beziehung zu ihr aufzubauen mit einer Mauer aus Misstrauen, Trauer und Zweifeln ab. Zu sehr scheint die Vergangenheit das Leben zu bedrohen, das sie sich mühsam aufgebaut hat. Dennoch hinterlässt Franks Aufenthalt Spuren: neben Emas Schmuck und ihren Briefen die Möglichkeit, sich mit der Vergangenheit auszusöhnen. Für El viento hat Filmemacher und Schriftsteller Eduardo Mignona am längsten gebraucht: 64 Jahre. Ein Leben lang hat er sich mit der Idee getragen, einen Film über Identität, Schuld und Gerechtigkeit zu drehen.
Do., 4.5. - 19.00 Uhr
Whisky
Whisky
Uruguay 2004 | Regie: Juan Pablo Rebella und Pablo Stoll | 98 min. | 35 mm | mit Andrés Pazos, Mirella Pascual, Jorge Bolani, Daniel Hendler, Ana Katz | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der 60jährige Jacobo, Inhaber einer Sockenfabrik in Montevideo, lebt seit dem Tod seiner Mutter alleine. Sein einziger Besitz ist die heruntergekommene Fabrik. Marta ist für ihn viel mehr als nur eine qualifizierte Angestellte, sie ist praktisch seine rechte Hand: Versucht sie doch regelmäßig, Probleme vor Jacobo fern zu halten. Über die Jahre hinweg ist zwischen den beiden eine gewisse Abhängigkeit entstanden. Als sich sein jüngerer Bruder Herman meldet, er würde zur Grabsteinsetzung für die verstorbene Mutter aus Brasilien anreisen, gibt Jacobo Marta als seine Ehefrau aus. Er tut dies, um mit seinem jüngeren Bruder gleichzuziehen. Denn Herman ist erfolgreich, leitet in Brasilien eine gut gehende Strumpffabrik und hat Frau und Kinder. Marta sieht Jacobos Bitte sich als seine Ehefrau auszugeben als Beweis dafür, dass sie mehr ist, als nur seine Angestellte. Herman, der wegen der Pflege der kranken Mutter seinem Bruder gegenüber ein schlechtes Gewissen hat, lädt Jacobo und Marta zu einem Ausflug ans Meer ein. Dabei verändert sich die Beziehung zwischen den dreien. Zum Schluss Eine kleine Auswahl der Auszeichnungen von „Whisky“: Cannes 2004: Prix du Regard Original und Preis der internationalen Filmkritik (FIPRESCI), Sundance-NHK International Filmmakers Award for Latin America für das beste Drehbuch.

Do., 4.5. - 21.30 UhrFr., 5.5. - 17.30 Uhr
Noticias lejanas - Neuigkeiten aus der Ferne
Noticias lejanas - Neuigkeiten aus der Ferne
Mexiko 2005 | Regie: Ricardo benet | 120 min. | 35 mm | mit David Aarón Estrada, Mayahuel del Monte, Martín Palomares, Gina Moret | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Der 17-jährige Martín, der in einem kleinen Dorf auf der mexikanischen Hochebene aufgewachsen ist, macht sich auf eine Reise in die Stadt, die zu einer Reise ins Erwachsenenleben wird. Er will den Kreis der Marginalisierung durchbrechen, die seine Familie bestimmt hat. Doch das Schicksal schickt ihn zurück zu seinem Ausgangspunkt – mit der Idee, dass man nicht die Zukunft, jedoch die Vergangenheit verändern kann. Die Umstände bringen ihn dort dazu, seinen allgegenwärtigen Vater zu zerstören und dem Haus, in dem er geboren wurde, ein Ende zu bereiten. Die Flammen reinigen die Vergangenheit und das Schicksal wird ihm eine zweite Chance geben.
Fr., 5.5. - 19.30 Uhr
Días de Santiago
Días de Santiago
Peru 2004 | Regie: Josué Mendez | 83 min. | mit Pietro Sibille, Milagros Vidal, Marisela Puicón, Alheli Castíllo, Lili Urbina, Ricardo Mejía, Erick García, Ivy La Noire | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der 23jährige Santiago Roman kehrt nach Lima zurück, nachdem er drei Jahre als Soldat für sein Land gedient hat. Er war in der Bekämpfung von Terror und Drogenhandel an der Grenze zu Ecuador im Einsatz. Jetzt möchte er ein normales Leben beginnen, arbeiten und eine Familie gründen, doch die Regierung hält für ihre Soldaten keine Unterstützung bereit und in Peru gibt es zu wenig Arbeitsplätze. Santiago muss selber schauen, wie er mit dem zivilen Leben zurechtkommt. Der Ansatz von „Días de Santiago“ ist global gültig: Ein junger Mann kehrt nach dem Militärdienst an den Ort seines normalen Lebens zurück und soll sich dort nach drei Jahren Abwesenheit im Dienste irgendeines Vaterlandes wieder zurecht finden. Auch die Situation, die er vorfindet, ist austauschbar, egal ob er als Soldat aus dem Irak in die USA heimkehrt, aus Tschetschenien nach Moskau oder eben von der ecuadorianischen Grenze nach Lima: Die Gesellschaft und der Staat, die ihn zur Verteidigung von irgendwelchen Gütern gebracht haben, haben ihm nun nichts zu bieten, was verteidigenswert wäre. Der junge peruanische Filmemacher Josué Méndez, der bereits mit seinen hervorragenden Kurzfilmen aufgefallen ist, legt hier ein inhaltlich überzeugendes wie formal bestechendes Erstlingswerk vor, in dem er aufzeigt, dass das Drama eines Armeedienstes oft erst dann richtig beginnt, wenn der Dienst vorüber ist. Zwischen schwarzweißen und farbigen Szenen wechselnd betont Méndez die Lebensnähe seines überzeugenden Films. Es ist bei weitem nicht nur ein Film über den heimkehrenden Soldaten, Méndez zeigt uns auch ein ungeschminktes Bild vom Leben in Perus Hauptstadt Lima.
Fr., 5.5. - 21.30 UhrMi., 10.5. - 17.30 Uhr
Julia Mann
Julia Mann
Brasilien 2005 2005 | Regie: Marcos Strecker Gomes | 55 min. | Beta SP | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Eine eindrückliche Dokumentation, die auf einfühlsame Weise das Leben und die Entwicklung von Julia Mann, der Mutter von Heinrich und Thomas Mann, erzählt.1857, im Alter von sechs Jahren, wird die in Parati, im Staat Rio de Janeiro, geborene Julia Mann zur Halbwaisin. Schon bald nach dem Tod ihrer Mutter bringt Julias Vater seine vier Kinder nach Lübeck und kehrt mit der Amme Anna nach Parati zurück. Später wird sie auch noch von ihrem Geschwistern getrennt Am Ende ist sie ganz allein auf sich gestellt iben ihr in der deutschen Fremde nur noch die Kindheitserinnerungen, die ihr aber keinen Trost und Kraft schenken können. Vollkommen entwurzelt, bleibt sie alleine in einer Welt zurückgelassen, an die sie sich für den Rest ihres Lebens nicht gewöhnen wird.
Ihr Schicksal und ihr späteres Leben nehmen großen Einfluss auf das Leben ihrer Kinder und vor allem auf die Literatur ihrer Söhne Heinrich und Thomas Mann, die den Schmerz und die Sehnsucht – saudades – ihrer Mutter in ihren Werken verarbeitet und verewigt haben.
Marcos Strecker Gomes wurde 1962 in São Paulo geboren, ist Journalist und studierte Regie und Physik an der Universität von São Paulo. Er schrieb mehrere Bücher, Julia Mann ist sein erster Film.
Sa., 6.5. - 17.30 Uhr
Maroa
Maroa
Venezuela, Spanien 2005 | Regie: Solveig Hoogesteijn, | 102 min. | 35 mm | mit Yorlis Domínguez, Tristán Ulloa, Elba Escobar, Luke Grande | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Maroa ist 11 Jahre alt und steht Schmiere in der Tiefgarage während ihr Freund ein Auto knackt. Nicht so ungewöhnlich in Caracas. Ungewöhnlicher schon, dass der Musiklehrer Joaquín an seinem VW-Käfer lehnt und Klarinette spielt. Ebenfalls in der Tiefgarage. Maroa ist so von seiner Musik fasziniert, dass sie ihm als "Dank" das Radio aus dem Auto stiehlt.
Bislang bestand Maroas Leben aus der Straße, kleinen Gaunereien und ihrer Großmutter, die auf dem Markt Lose und die Zukunft feilbietet. Lesen hat sie nicht gelernt, sehr wohl aber, sich gegen eine feindliche und durchaus tödliche Umwelt zur Wehr zu setzen. Als Maora in einem Heim landet, trifft sie zufällig Joaquín wieder und wird von ihm in seine Orchesterklasse aufgenommen. Für Maroa der Beginn ihrer Leidenschaft für die Musik, verbunden mit ungewohnter Disziplin, herben Rückschlägen, aber auch einer nicht ganz einfachen Freundschaft zu Joaquín. Während in Maroa die Vision einer Zukunft und Hoffnung wächst, wird Joaquín mit einer Realität konfrontiert, die auch von ihm ein Umdenken fordert.
Ein Jahr nach ihrer Geburt emigrierte die 1946 in Schweden geborene Tochter eines Holländers und einer Deutschen mit ihrer Familie nach Venezuela. Von 1971-1976 studierte sie an der Hochschule für Film und Fernsehen, später außerdem Literatur und Kunst. Maroa gewann den Publikumspreis beim Film Festival in Biarritz 2005.

Sa., 6.5. - 19.00 Uhr
Habana Blues - Havanna Blues
Habana Blues - Havanna Blues
Spanien/Kuba/Frankreich 2005 | Regie: Benito Zambiano | 110 min. | 35 mm | mit Alberto J. Garcia Osorio, Roberto Sanmartin, Yailene Sierra | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Am Morgen verkaufen sie Zigarren und Strohhüte an Touristen und Hummer auf dem Schwarzmarkt der „Perle der Karibik". Am Nachmittag singen und spielen sie traditionelle kubanische Lieder für die Sonnenanbeter im Sand der Playas del Este. Abends träumen sie von der großen internationalen Karriere.
Ruy und Tito sind begnadete Musiker. Ruy pflegt seine Dreadlocks und seinen 54er roten Chevvy Convertible, der leider allzu oft ein Opfer der Schlaglöcher in den Straßen Havannas wird. Tito, den die Frauen zärtlich, die Männer mitunter spöttisch „Mulatto" nennen, ist ein Fan von „Iron Maiden" und lässt auch sonst nichts anbrennen.
Gemeinsam haben sie eine Band, die die Musik des „anderen" Kuba spielt, eine mitreißende Mischung aus Samba, Salsa und Blues, elektrisch verstärkt und begleitet von den harten Beats moderner Drums. In Ermangelung eines Tonstudios funktionieren sie das Wohnzimmer von Ruys Großmutter um. Die Aufnahme der für den Durchbruch unerlässlichen Demo-Kassette wird zum Zeit und Nerven raubenden Abenteuer. Ebenso langwierig gestaltet sich die Suche nach einem Saal, in dem sie ihr erstes großes Live-Konzert geben können. Die Hallen, in denen einst die großen kubanischen Sänger und Musiker aufgetreten sind, sind in einem bemitleidenswerten Zustand.
Das Los der verhinderten Musik-Stars scheint sich zu wenden, als eines Tages die Talent Scouts einer spanischen Plattenfirma auftauchen und Ruy und Tito ihnen vorgestellt werden...
„Havanna Blues“ zeigt uns ein junges Kuba mit einer lebhaften Musikszene, in der die aktuellen Rhythmen der Welt den Takt angeben. Die Ausgelassenheit bei Rap, Hip Hop, Hard Rock und Heavy Metal macht die zum alltäglichen Überleben notwendige Improvisation nicht vergessen. Sie ist aber eine aufregende Alternative zum hier allzu gern gepflegten Lamento.
„Havanna Blues“ ist erfrischend lebendige Musik mit den Bildern eines etwas anderen Kubas. „Eine vergnügt anarchische Liebeserklärung an den Überlebenswillen der Kubaner", resümierte die US-Filmzeitschrift „Variety", ein Feel-Good-Movie, dessen Tempo einen aus den Sitzen reißt.
Sa., 6.5. - 22.00 UhrMo., 8.5. - 17.30 UhrDi., 9.5. - 17.30 UhrMi., 10.5. - 09.00 UhrMi., 10.5. - 12.00 Uhr
Batalla en el cielo - Kampf im Himmel
Batalla en el cielo - Kampf im Himmel
Mexiko, Belgien, F. 2005 | Regie: Carlos Reygadas | 98 min. | 35 mm | mit Marcos Hernández, Anapola Mushkadiz, Berta Ruiz, David Bornstein | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der Fahrer Marcos und seine Frau entführen ein Baby, um Geld zu erpressen, doch tragischerweise geht alles schief und das Baby stirbt. Zu einer völlig anderen Welt gehört Ana, die sich für ihr eigenes Vergnügen prostituiert und die Tochter des Generals ist, den Marcos chauffiert.
Marcos gesteht ihr in einer verwirrten Suche nach Erlösung und Vergebung seine Schuld. Findet sich dann aber auf seinen Knien wieder inmitten einer Vielzahl von Gläubigen, die sich langsam zur Ehre der Jungfrauen von Guadalupe zur Basilika bewegen.
Carlos Reygadas, der schon mit seinem Erstlingsfilm Japón, für seine sublime und verstörend visuelle und narrative Erzählweise für Aufsehen sorgte, galt mit Batalla en el cielo als Skandalfilm im Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes 2005.
So., 7.5. - 17.30 Uhr
O prisioneiro de grade da ferro - Der Gefangene der eisernen Gitter
O prisioneiro de grade da ferro - Der Gefangene der eisernen Gitter
Brasilien 2004 | Regie: Paulo sacramento | 123 min. | 35 mm | brasilianisches Original mit englischen Untertiteln.
Das "Carandiru" Gefängnis in São Paulo ist mit 7.500 Insassen das größte Gefängnis Lateinamerikas. O Prisioneiro da grade de ferro gibt einen Einblick in den harten Alltag der Häftlinge. Das Besondere an dieser Dokumentation ist, dass die Gefangenen im Rahmen von Video-Kursen an der Kamera ausgebildet wurden und selbst ihren Alltag gefilmt haben. Auf diese Weise kamen über 170 Stunden Material zusammen, die Drehzeit betrug sieben Monate. Exemplarisch werden 14 Männer näher vorgestellt, die für die Aufnahmen verantwortlich zeichnen. Unter ihnen sind zum Beispiel der 30-jährige Reginaldo Peres, genannt Beá, ein leidenschaftlicher Boxer und Hip Hop Musiker oder der 43-jährige Jonas Freitas Cruz, der bereits zum dritten Mal inhaftiert ist und als Krankenpfleger versucht, seinen Mitgefangenen bei ihren gesundheitlichen Problemen zu helfen.
Regisseur Paulo Sacramento studierte Film an der Universität von São Paulo. O prisioneiro da grade de ferro ist sein Langfilm-Debüt und wurde in Brasilien mit Preisen überhäuft. Er arbeitet auch erfolgreich als Produzent und Cutter, u.a. für den preisgekrönten Spielfilm Amaralo manga. und für Quanto vale ou é por quilo? Paulo Sacramento über O Prisioneiro da grade de ferro: "Unser Film versucht die traditionelle Interviewer-Interviewter-Beziehung aufzuheben, in der ersterer komplett verantwortlich ist für die Konstruktion des Films. Während der Dreharbeiten fand ein ständiger Austausch zwischen unserer Crew und den Inhaftierten statt"

So., 7.5. - 19.00 Uhr
Amarelo Manga - Mango Gelb
Amarelo Manga - Mango Gelb
Brasilien 2002 | Regie: Cláudio Assis | 101 min. | 35 mm | mit Matheus Nachtegaele, Jonas Bloch, Dira Paes, Chico Diaz, Leona Cavalli | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Amarelo Manga ist ein Streifzug durch das pralle Alltagsleben in der brasilianischen Küstenstadt Recife. In diversen Erzählsträngen wird das Schicksal mehrerer Hauptdarsteller miteinander verwoben. Im Zentrum stehen der Metzger Wellington und die junge Kika, frommes Mitglied einer evangelikalen Gemeinde. Um sie herum gruppiert sich eine bunte Schar einfacher Leute, die ihrer Arbeit nachgehen, in der Kneipe abhängen oder ihren heimlichen Leidenschaften frönen. Das Panorama entfaltet sich vom schwulen und intriganten Hotelangestellten über den betrogenen Betrüger bis zur wehmütig in Erinnerungen schwelgenden Matrone.
Regisseur Cláudio Assis wurde in Caruaru (Pernambuco) geboren. Amarelo Manga ist sein erster Spielfilm, nachdem er bereits mehrere Kurzfilme gedreht hatte. Mit Amarelo Manga inszenierte er einen munteren Reigen, angesiedelt in der pittoresken Kulisse einer bröckelnden Altstadt. Sein pralles Sittengemälde erhielt auf der Berlinale 2003 den Preis des Internationalen Forums.
So., 7.5. - 22.00 Uhr
Quanto vale ou é por quilo? - Wieviel kostet es?
Quanto vale ou é por quilo? - Wieviel kostet es?
Brasilien 2005 | Regie: Sérgio Bianchi | 110 min. | 35 mm | mit Silvio Guindane, Claudia Mello, Herson Capri, Caco Ciocler | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Die Sklaverei wurde in Brasilien im Jahr 1888 endgültig abgeschafft – oder etwa doch nicht? Den unheimlichen Kontinuitäten der brasilianischen Gesellschaft ist der Film Quanto vale? auf der Spur. Auf geschickte Weise kontrastiert er historische mit gegenwärtigen Episoden, wobei die Schauspieler jeweils identisch sind. So mutieren der Sklavenjäger Candinho und die entlaufene Sklavin Arminda zum Auftragskiller und zur politischen Aktivistin – ihr Schicksal bleibt jedoch das gleiche.
Die Vorlage für den Film lieferte der Roman “Pai contra Mãe“ von Machado de Assis, der im Nationalarchiv von Rio de Janeiro recherchierte. Dabei entdeckte er die frappierenden Ähnlichkeiten der feudalen Sklaverei mit den modernen Machenschaften von Wohltätigkeitsorganisationen. Unter dem Deckmantel des sozialen Engagements bedienen sich diese bei den 100 Mio. $ großen Budgets der Spendengelder. Nicht mehr nur durch brutale Gewalt, sondern zuallererst mit Hilfe geschickter Manipulation beuten sie die Unterprivilegierten genauso aus wie vor 150 Jahren. Was also ist ein Menschenleben wert? Damals so wenig – oder so viel – wie heute.
Sérgio Bianchi gilt als polemischer Regisseur, der beißend, aber intelligent die brasilianische Gesellschaft kritisiert. Er zeigt auf der Leinwand seine Verzweiflung an dem Land, das oberflächlich gesehen fröhlich und demokratisch, aber in Wirklichkeit voller Vorurteile und elitär ist. Zu seinen herausragenden Filmen gehören außerdem Romance (1988) und Cronicamente Inviável von 2000
Mo., 8.5. - 19.30 Uhr
Ruido - Lärm
Ruido - Lärm
Uruguay, Argentinien, Spanien 2004 | Regie: Marcelo Bertalmío | 100 min. | 35 mm | mit Jorge Visca, Jorge Bazzano, Maiana Olazábal, Lucía Carlevari | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Basilio ist ein phänomenaler Typ und hat auch noch ein großes Herz, aber das merkt niemand. Seine Frau verprügelt ihn, seine Kollegen machen ihn lächerlich und selbst der Junge, der seinen Hund Gassi führt, verachtet ihn. Als er sich umbringen will, kreuzt Irene auf, eine professionelle Nachtschwärmerin, die ihm die Tür für ein neues Leben öffnet. Sie stellt ihm Méndez vor, einem Unternehmer mit einem etwas ungewöhnlichen Geschäft, der ihm einen Job anbietet.
Außerdem trifft er auf Vera, ein 12-jähriges Mädchen, das ihn in einer Angelegenheit von Leben und Tod um Hilfe bittet. Während die Stunden vergehen, treibt Basi durch die Stadt und verwickelt sich tiefer und tiefer in die extravaganten Anliegen seiner neuen Freunde. Und der Lärm wird immer lauter...
Der 1972 in Montevideo geborene Marcelo Bertalmío wuchs im Exil in Spanien auf, kehrte dann aber nach Uruguay zurück, wo er einen Abschluss als Ingenieur machte. Im Jahr 2000 landete er eine große Überraschung mit seinem ersten Film "Los días con Ana", der gleich als Bester Film, Bester Spielfilm und Beste Nachwuchsproduktion beim Internationalen Filmfest Uruguays ausgezeichnet wurde. Ruido ist sein zweiter Spielfilm.
Mo., 8.5. - 21.30 Uhr
How the Garcia Girls spent their summer - Wie die Garcia Girls ihren Sommer verbrachten
How the Garcia Girls spent their summer - Wie die Garcia Girls ihren Sommer verbrachten
USA 2005 | Regie: Georgina García Riedel | 128 min. | 35 mm | mit Elizabeth Peña, America Ferrera, Lucy Gallardo, Jorge Cevera Jr. | englisches Originalfassung.
Ein heißer Sommer in einer kleinen Grenzstadt in Arizona. Die Garcia Girls, drei Frauen aus drei Generationen, entdecken jede auf ihre Weise die Liebe und ihre Sehnsucht nach Zärtlichkeit.
Doña Genoveva, die mit 70 Jahren die Älteste ist, hat sich ein Auto gekauft, jedoch hat sie weder einen Führerschein noch kann sie Auto fahren. Dass ihr Gärtner Don Pedro ihr Fahrunterricht gibt, ist für ihre Tochter Lolita undenkbar.
Lolita ist geschieden und allein erziehende Mutter. Sie sehnt sich nach Zärtlichkeit und fühlt sich zu Víctor hingezogen, der verheiratet und ein womanizer ist.
Blanca, die jüngste der García-Familie, sucht Abwechslung in ihrer Freundschaft zu Sal, der alles andere als einen tadellosen Ruf hat. Mit der Zeit entwickelt sich zwischen den beiden etwas, das über bloße Freundschaft hinausgeht.
Georgina García Riedels Film ist eine Liebeserklärung an den Ort, an dem ihre Großmutter lebt. Die Idee für den Film entstand, als ihre Großmutter sich zu Weihnachten ein Auto wünschte und sich Riedel ausmalte, welche Reaktionen sich daraus ergäben. Die Filmemacherin ist eine mexikanischstämmige Amerikanerin, die an der University of Arizona Mediendesign studierte und anschließend Regie am American Film Institute. Nach zahlreichen Kurzfilmen ist How the Garcia girls spent their summer ihr erster Spielfilm.

Di., 9.5. - 19.00 Uhr
Mojados:Through the night
Mojados:Through the night
USA/Mexiko 2004 | Regie: Tommy Davis | spanische Originalfa min. | BETA | Guapo, Oso, Tigre, Viejo.
Der Schöne, der Tiger, der Alte und der Bär haben ein gemeinsames Ziel: ins gelobte Land USA zu gelangen. Dafür nehmen die vier Mexikaner ein hohes Risiko auf sich. Nachdem sie sich von ihren Familien verabschiedet haben, überqueren sie heimlich die Grenze und machen sich auf einen mehrtägigen Fußmarsch durch die texanische Wildnis. Ihre ständigen Begleiter auf dem 120 Meilen weiten Weg sind Hunger, Durst und Kälte, während sie gleichzeitig von den US-amerikanischen Grenzpatrouillen gejagt werden.
In dem Dokumentarfilm über ihr waghalsiges Unternehmen sind die gewohnten Perspektiven umgedreht: die sonst meist unscharf und marginal gezeichneten Flüchtlinge erscheinen hier in Farbe und lebensnah, während die US-Polizei und die Farmer an der Grenze nur am Rande und in Schwarzweiß vorkommen. Der Film besticht durch seine menschliche Sicht auf die Ereignisse, die aus den sonst nur als Randnotiz in den Nachrichten erscheinenden „Wetbacks“ Hauptfiguren macht.
Regisseur Tommy Davies wurde 1978 in Texas geboren. Monatelang hielt er sich in der mexikanischen Grenzregion auf, bis einige Auswanderungswillige Vertrauen zu ihm gefasst hatten. Mit einer Handkamera und über 40 Kilogramm Gepäck begleitete er das abenteuerliche Unternehmen der vier Männer. Mit Mojados, seinem ersten Langfilm, gelang ihm ein beeindruckendes Dokument der illegalen Einwanderung in die USA. Sein filmisches Tagebuch behandelt eines der Schlüsselthemen des 21. Jahrhunderts.
Di., 9.5. - 22.00 Uhr
Unser Amerika
Unser Amerika
Schweiz 2005 | Regie: Kristina Konrad | 84 min. | 35mm | mit Ana Cecilia Rojas, Magaly Cabrera, Enrique Fonseca, Josefina Ulloa, Emigdia Ferrufino, Francisco Ramirez, Herty Lewites, Walfriede Schmitt (Erzählerin) | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
25 Jahre nach einer Revolution, die damals niemand für möglich hielt, kehrt die Filmemacherin Kristina Konrad nach Nicaragua zurück. In das Land, das sie als einen Ort der Utopie erlebt hatte: einen Ort der Revolutionen, wo Frauen ausbrechen und ein Volk den Diktator zum Teufel, respektive in die USA, jagt, wo alphabetisiert und umverteilt wird, wo Dichter Minister sind ... einen Ort, der Tausende aus aller Welt anzog. Die europäische Filmemacherin erinnert sich und sucht im veränderten neoliberalen Nicaragua, verwundet von Krieg und Korruption, Spuren in den Erinnerungen der Menschen, in Mythos und Dichtung und denkt dabei über ihre eigene Beziehung zu diesem kleinen Land im „anderen“ Amerika nach. Dabei trifft sie auf Menschen, die ein bewegendes Zeugnis davon geben, wie viel mehr an Hoffung und Mut, wie viel Emanzipation möglich ist in Zeiten der revolutionären Veränderung. Der suchende, wenn auch nicht neutrale Blick, vermag es dabei, die spannende Geschichte der sandinistischen Revolution fühlbar zu machen. Und für die Generation, die dieser außergewöhnlichen Revolution damals eine lange Zukunft gewünscht hat, ist „Unser America“ ein unsentimentaler, doch engagierter Rückblick, der sich weigert, den Aufbruch und Ausbruch dieses kleinen, armen Landes nur an seinem Scheitern zu messen.

Mi., 10.5. - 19.30 UhrDo., 11.5. - 17.30 Uhr
Maria llena eres de gracia - Maria voll der Gnade
Maria llena eres de gracia - Maria voll der Gnade
USA/Kolumbien 2003 | Regie: Joshua Marston | 101 min. | 35mm | mit Catalina Sardina Moreno, Yenny Paola Vega, Guilied López, Patricia Rae, Orlando Tobón, John Àlex Toro | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Die 17jährige María lebt in einer Kleinstadt nördlich von Bogotá – unter einem Dach mit ihrer Mutter, Großmutter, Schwester und derem kleinen Sohn. Sie arbeitet auf einer Rosenplantage, wo sie zusammen mit ihrer besten Freundin Blanca Tag für Tag Dornen von den Stiefeln entfernt und Sträuße für den Export bindet. Die einzige Abwechslung in ihrem Leben sind die fiestas auf dem Marktplatz, auf die sie zusammen mit ihrem Freund Juan, von dem sie schwanger ist, geht. Sie fühlt sich zunehmend von ihrem Dasein in der Kleinstadt eingeengt. Sie möchte der häuslichen Armut und ihrem tristen Job entfliehen. So lässt sie sich von dem charmanten Franklin als Drogenkurier anwerben und fliegt zusammen mit drei weiteren Kurieren mit 62 Drogen-Päckchen im Bauch nach New York. Die Reise wird zu einer leidvollen Erfahrung für Maria - aber auch zur Herausforderung, einem neuen Leben entgegenzublicken.

Mi., 10.5. - 21.30 UhrDo., 11.5. - 12.00 UhrFr., 12.5. - 12.00 UhrFr., 12.5. - 17.30 UhrMo., 15.5. - 09.00 Uhr
Barrio Cuba - Stadtviertel Kuba
Barrio Cuba - Stadtviertel Kuba
Kuba 2005 | Regie: Humberto Solás | 105 min. | 35 mm | mit Luisa María Jiménez, Jorge Perugorría, Isabel Santos, Mario Limonta | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
In den 90er Jahren schrieb Humberto Solás einige Kurzgeschichten, gute 10 Jahre später bilden diese Geschichten das Gerüst von Barrio Cuba. Ganz nah am Alltag der Kubaner, weit entfernt von Bildern à la Buena vista, erzählt Solás von Menschen in Havanna.
Magalis, Ignacio, Vivian, Miguelito und Santo sind einige der Personen, die das "Stadtviertel Kuba" bewohnen und auf der Suche nach ihrem Stück vom Glück sind. Menschen, die das Leben aufsaugen, sich gegen ein unsicheres Schicksal auflehnen und sich immer wieder aufs Neue darauf einlassen, einen Ausweg zu finden. Die Realität kann manchmal hart sein, aber sie verlieren nie ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Vivian und El Chino wünschen sich ein Kind. Santo hat seine Frau verloren. Der alte Ignacio sehnt sich nach Liebe und mittendrin ist die junge und hübsche Magalis, die immer wieder die Liebe verliert.
Humberto Solás gehört zu den emblematischen Figuren des lateinamerikanischen Kinos und gilt als Begründer des Neuen lateinamerikanischen Kinos der 60er Jahre. Aus dieser Zeit stammt Lucía, der zu den wichtigsten Filmen des Kontinents gezählt wird.
Do., 11.5. - 19.00 Uhr
Como un avión estrellado - Wie ein abgestürztes Flugzeug
Como un avión estrellado - Wie ein abgestürztes Flugzeug
Argentinien 2005 | Regie: Ezequiel Acuña | 80 min. | 35 mm | mit Ignacio Rogers, Santiago Pedrero, Manuela Martelli, Carlos Echevarría | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Vor einem Jahr sind Nicos Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Seitdem lebt der Teenager bei seinem älteren Bruder Fran, der eine Tierklinik betreibt. Die Geschwister haben kein inniges Verhältnis, jeder versucht auf seine Weise ohne viele Worte über den Tod von Mutter und Vater hinwegzukommen. Wenn Nico nicht gerade in der Tierklinik seines Bruders jobbt, verbringt er seine Freizeit zumeist mit seinem besten Freund Santi, der ihn jedoch immer wieder für seine Diebstähle als Komplizen missbraucht, was die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe stellt. Die Sonne scheint wieder aufzugehen, als Nico sich in Luchi verliebt, deren krankes Kaninchen in der Tierklinik behandelt wird ...
Regisseur Ezequiel Acuña legt mit Como un avión estrellado seinen zweiten Spielfilm vor, der wie schon sein erster Langfilm Nadar Solo von dem bekannten argentinischen Regisseur Daniel Burman (El abrazo partido) produziert wurde. Nachwuchs-Schauspielerin Manuela Martelli glänzte bereits in Filmen wie Andrés Woods preisgekröntem Drama Machuca und Gonzalo Justinianos B-Happy.
Do., 11.5. - 22.00 Uhr
La sombra del caminante
La sombra del caminante
Kolumbien 2004 | Regie: Ciro Guerra | 91 min. | Beta SP | mit César Badillo, Ignacio Prieto, Inés Prieto Saravia | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Wer ist dieser Mann, der mit einem Stuhl auf dem Rücken, einem Regenschirm in der Hand und einer Sonnenbrille durch die Straßen Bogotás wandert? Mañe versucht dies mit allen Mitteln herauszufinden, schließlich ist der Mann mit dem Stuhl der einzige Mensch, der ihm hilft. Denn Mañe hat ein Holzbein und die Menschen aus seinem Viertel verspotten ihn, weil er keine Arbeit findet und in ihren Augen nutzlos ist. Doch auch Mañe kann dem geheimnisvollen Mann helfen und zwischen den beiden entwickelt sich langsam eine Freundschaft, die beiden das Leben erleichtert. Jedoch überschattet die Vergangenheit des Wanderers, die Teil der gewalttätigen Geschichte Kolumbiens ist, ihre Freundschaft.
Ciro Guerra zeigt die Geschichte Kolumbiens aus einer einzigartig menschlichen Perspektive. Der Film auf zahlreichen renommierten Festivals Preise gewonnen, u.a. in San Sebastián, Toulouse, Mar del Plata, Triest und Warschau. „Es ist ein kolumbianischer Film, und wenn man ihn am anderen Ende der Erde zeigt und alle ihn verstehen, finde ich das fantastisch – das Kino vereint die Welt wirklich.“ (C.G.). Ciro Guerra wurde 1981 in Río de Oro, Kolumbien, geboren. Er studierte Kino- und Fernsehwissenschaften an der Universidad Nacional de Colombia. Seit 1998 hat er mehrere Kurzfilme gedreht, bevor er mit einem Low-Budget La sombra del caminante, seinen ersten Spielfilm, produzieren konnte.

Fr., 12.5. - 19.30 Uhr
Discurso contra el olvido
Discurso contra el olvido
Guatemala/Österreich 2003 | Regie: Sergio Valdés Pedroni | 90 min. | dvd | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Kann das Kino die Vergangenheit eines Volkes retten und den Weg in die Zukunft weisen? Diese Aufgabe erscheint unmöglich, vor allem wenn dieses Land Guatemala heißt, dessen unmittelbare Geschichte von Blut, Rebellionen, Hinrichtungen und Völkermorden, verschleiert, beseitigt und systematisch vergessen wurde.
El Olvido ist ein ergreifender Film aus verschiedenen Genres. - Dokumentation?, Fiktion?, historische Wiedergutmachung? Protagonistin in El Olvido ist die Bevölkerung Guatemalas, deren Aktionen verstreut, heldenhaft, selbstmörderisch zu keinem Ziel zu führen scheinen. Die ermüdete Stimme der überlebenden Mitkämpfer im Ohr, begibt sich der Regisseur auf die Suche nach aufkeimenden und konvergierenden Stimmen eines verjüngten Guatemalas.
Fr., 12.5. - 21.30 Uhr
500 almas - 500 Seelen
500 almas - 500 Seelen
Brasilien 2004 | Regie: Joel Pizzini | 109 min. | 35 mm | mit Paulo José, Matheus Nachtergaele, Stefania Lars und zahlreiche Guatós | Original mit englischen Untertiteln.
Die Guató sind ein indigenes Volk, das in den Pantanal Sümpfen der südlichen Mato Grosso Region Brasiliens lebt, verstreut auf verschiedene Ortschaften an der Grenze zu Bolivien, wo ihr Ursprungsgebiet liegt. Galten die Guató in den sechziger Jahren als ausgestorben, wird diese ethnische Gruppe heute auf "500 Seelen" geschätzt. Der Film zeigt: Die "Totgesagten" sind heute noch sehr lebendig.
Der Zuschauer erlebt die Guató als naturverbundene, handwerklich geschickte, ernste und zugleich lustige Menschen, die dieselbe konzentrierte Ruhe ausstrahlen wie der langsame Wasserstrom, an und von dem sie leben. Ihre Sprache ist metaphorisch und verwoben mit dem natürlichen Umfeld der Insel, von der sie stammen und auf die viele gerne zurückkehren würden.
Forschungsergebnisse und Aussagen über die Guató aus dem Munde von – fiktiven – Richtern, Ethnologen, Südamerikanisten etc. werden der Lebenswirklichkeit einzelner Mitglieder der Gruppe und ihren eigenen Äußerungen wirkungsvoll gegenübergestellt. Vergessen und Vergessen werden ist das reale und poetische Thema des Films.
Ein ruhiger, fließender Film, eine gelungene Mischung aus vorwiegend dokumentarischen Anteilen, mit Verfremdungseffekten und nachgestellten Szenen. Im Vordergrund steht die Ethnopoesie, nicht die Fakten. Pizzini macht seit 1988 Filme, meist Kurzfilme und TV-Produktionen. Poesie, Musik, Kunst und Sprachen sind seine thematische Inspiration. 500 Almas erhielt den Preis als bester Dokumentarfilm beim Festival Mar del Plata.
Sa., 13.5. - 17.30 Uhr
Alma Mater - Mutterseele
Alma Mater - Mutterseele
Uruguay 2005 | Regie: Álvaro Buela | 100 min. | 35 mm | mit Roxana Blanco, Nicolás Becerra, Walter Reyno, Werner Schünemann | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Die 34-jährige Pamela ist schüchtern, sieht aus wie eine graue Maus und arbeitet als Kassiererin in einem Supermarkt. Ihr fades Leben findet nur im Besuch obskurer Sektengottesdienste etwas Abwechslung und Bestimmung. Zu einem Kneipenabend muss sie sich überwinden. Seit kurzem wird sie von einem unheimlich aussehenden Mann verfolgt, den jedoch weder ihre Kolleginnen noch die Überwachungskameras registrieren. In letzter Zeit passiert es ihr immer wieder, dass sie sich übergeben muss. Ob es ihr nicht gut gehe, ob sie Hilfe brauche, wird sie daher von der Transvestitin Katia gefragt. Aus dieser Begegnung entwickelt sich eine Freundschaft, in deren Folge sich Pamela verändert. Ihr Gesicht lernt Pflege und Kosmetik kennen, und gemeinsam mit Katia macht sie sich auf die Suche nach dem Vater für Pamelas Kind. Und sie finden den richtigen, auch wenn er nicht, wie ursprünglich gewünscht "Salvador" heißt.
Es wird behauptet, Frauen Mitte 30 wollten nur noch eines: ein Kind. Wenn man sich das vor Augen führe, würde man ihr Verhalten endlich verstehen. Auch Regisseur Álvaro Buela scheint diese schlichte These zu kennen. Ob der 44-jährige Vater ist, ist nicht bekannt. Derzeit arbeitet er nach einem Psychologiestudium als Lehrer, Journalist und Filmemacher in Montevideo.
Sa., 13.5. - 20.00 Uhr
ICARO-Guatemala-Filmfest: Kurzfilme
 ICARO-Guatemala-Filmfest: Kurzfilme
Guatemala/El Salvador/Costa Rica | 111 min. | Originalfassung.
Das Filmfestival Ícaro von Guatemala-City existiert seit 1998 und gilt als das bedeutsamste Forum für zeitgenössische audiovisuelle Kunst und Kultur in Mittelamerika. Beim 8. Ícaro-Filmfest liefen im November 2005 über 150 Film-, Video- und Fernsehproduktionen, sowohl Kurz- wie Langfilme, Spielfilme und Dokumentationen, Animation, Experimentelles wie auch Reportagen. Das Programm bietet somit, neben weiteren Filmen aus der Lateinamerika, einen umfassenden Querschnitt über das Filmschaffen der Region. Zur Förderung der Filmkultur laufen im Anschluss an das Festival die prämierten Filme in weiteren Städten Mittelamerikas. Weitere Informationen unter. www.festivalicaro.com
In Kooperation mit dem Ícaro hat Cine Latino Heidelberg nun erstmals die Gelegenheit, eine Auswahl dieser prämierten Kurzfilme in Original - und ohne Untertitel - zu präsentieren.

Die Filme im Einzelnen:

Placa, placa, policía ladrón
Guatemala 2005, Dir. Luis Enrique Gálvez, 1 min, DVD, Idioma Español
Corto publicitario de la UNESCO dirigido a los padres de familia donde por medio de un juego de niños se enfatiza que no se debe dejar el destino de los hijos en manos de otras personas. Premio ICARO Mejor Spot Pubblicitario.

25 años de impunidad
El Salvador 2005, Dir. Carlos Corado, 21 min, DVD, Idioma Español
Esta Producción hace una evaluación sobre la situación de los derechos humanos y el acceso a la justicia antes, durante y después de la guerra. En este se desarrollan 4 casos de asesinatos que se dan dentro de ese periodo: Caso Romero, Masacre de Copapayo, Caso García Prieto y caso Katya Miranda. Premio ICARO Mejor Reportage.

El cuento de lo quiero y no quiero
El Salvador 2004, Dir.: Ricardo Barahona, 4 Min, DVD, Idioma Español
Dos niñas campesinas hablan de aquellas cosas que quisieran y no quisieran tener, en las cuales se refleja una realidad cruda desde un punto de vista inocente pero positivo de la infancia. Premio ICARO Mejor Animación.

Paso a paso: A sentimental journey
Costa Rica 2005, Dir.: Julio Molina, Daniel Ross, 38 min, DVD, Idioma: Ingles, Español original, con subtitulos en Español
Este es el recorrido de Mr. Pitters, un músico calipsonian ciego, a travéz de su pueblo Siquirres, en busca de un amigo. Durante el trayecto se encuentra on distintos amigos en su camino, y se desarrollan conversaciones acerca de la historia de la comunidad negra … Premio ICARO Mejor Documental.

Difusores acústicos
Guatemala 2005, Dir.: Eduardo Spiegeler, 47 min, DVD, Idioma Español
En este corto Efraín Recinos e Igor Sarmientos nos hacen una visita guiada por la historia del arte en la explicación del mural en el conservatorio nacional de Guatemala.
Premio ICARO Mejor Documental Educativo.
Sa., 13.5. - 21.30 UhrSo., 14.5. - 17.30 Uhr
Quase dois irmaos - Fast wie Brüder
Quase dois irmaos - Fast wie Brüder
Brasilien 2004 | Regie: Lúcia Murat | 102 min. | 35 mm | mit Caco Ciocler, Flavio Bauráqui, Werner Schüneman, Antônio Pompeo | Original mit englischen Untertiteln.
In Kindertagen scheint die Freundschaft zwischen dem weißen Bürgersohn Miguel und dem schwarzen Slumjungen Jorge im Rio der 50er Jahre noch ungetrübt: Musik schweißt ihre Familien zusammen, das Slum beansprucht noch nicht seine Rechte. Sie treffen sich als junge Männer im berüchtigten Knast "Ilha Grande" wieder: Miguel als "politischer Gefangener" im Widerstand gegen die Militärdiktatur, Jorge als "Krimineller". Der Konflikt zwischen den "Politischen" und "Kriminellen" spitzt sich zu, weil die Spielregeln der vorwiegend weißen Linken und der meist schwarzen Gefangenen aus dem Umfeld des Drogenhandels so unterschiedlich sind – wie deren Lebensbedingungen außerhalb der Mauern eben auch. Jorge wird Anführer des "Comando Vermelho", das später den nationalen Drogenhandel dominiert. Als reife Männer führt die Realität Miguel und Jorge nochmals zusammen: noch ungleicher als jemals zuvor. Und der Teufelskreis von Ungleichheit und Macht wiederholt sich in ihren Kindern. Miguel und Jorge sind Archetypen der brasilianischen Gesellschaft, die eine Freund- oder gar Bruderschaft verhindert.
Ein Drama, das die drei Zeitebenen als Puzzle dargestellt. Der Einfluss Paulo Lins', der die Romanvorlage zum weltweit umjubelten Kino-Film City of God geschrieben hat, ist unverkennbar. Lucia Murat drosselt das Tempo und lenkt den Blick von der Gewalt per se auf deren Ursachen.
Lúcia Murat begann ihre Laufbahn als Journalistin für Zeitung und Fernsehen, bevor sie Spielfilme produzierte. Während der Militärdiktatur in den 1970ern war sie im Widerstand, wurde festgenommen und gefoltert. Dies und ihr Gefängnisaufenthalt haben sie wachsam für die Auswirkungen von Gewalt und Ungerechtigkeit gemacht. Quase dois irmãos gewann den Publikums- und Beste Regie-Preis beim Festival Mar del Plata.
So., 14.5. - 19.30 Uhr
Machuca - Machuca mein Freund
Machuca - Machuca mein Freund
Großbritannien, Spanien, Chile 2004 | Regie: Andrés Wood | 120 min. | 35mm | mit Matias Quer, Ariel Mateluna, Manuela Martelli | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Chile 1973. Die einzigartige Freundschaft zwischen Gonzalo und Pedro vor dem Hintergrund der dramatischen politischen Ereignisse, die zum Putsch durch Pinochet führten. Der 11jährige Gonzalo stammt aus guten Verhältnissen und besucht die katholische Schule von Santiago. Eines Tages nimmt die Schule auf Initiative des idealistischen Paters Mac Enroe neue Mitschüler aus den ärmlichen Vororten auf, unter ihnen Pedro Machuca. Gonzalo freundet sich mit Pedro an, der in der Slum-Siedlung am Rande der Stadt lebt. Gonzalo entdeckt eine ihm bislang unbekannte Welt aus Freundschaft, Solidarität und Respekt, und mit der hübschen Silvana auch die erste Liebe. Durch Gonzalos wache Augen beobachtet Regisseur Andrés Wood, wie das gesellschaftliche Klima der Offenheit in Chile sich praktisch täglich verschlechtert. „Machuca“ lief 2004 in Cannes im Programm Quinzaine des Réalisateurs und war für den Oskar 2005 nominiert.
So., 14.5. - 21.30 UhrMo., 15.5. - 17.30 UhrDi., 16.5. - 12.00 UhrMi., 17.5. - 17.30 Uhr
Ultranova
Ultranova
Frankreich/Belgien 2005 | Regie: Bouli Lanners | 83 min. | 35 mm | mit Vincent Lecuyer, Marie du Bled, Hélène de Reymaeker | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Wiedermal ein Kultfilm, diesmal aus Belgien. Dimitri verkauft dort Fertighäuser. Sein eigenes Dasein ist elend. Leer ist das Fertighaus, leer ist Dimitris Leben, denn so ganz ohne Liebe. Aber es gibt doch dieses Mädchen, das im Lager eines Möbelhauses arbeitet, das nie ein Kunde bertritt, und das träumt von einem schweigsamen Fremden wie Dimitri. Regisseur Bouli Lanners gelang in seinem Debüt eine stilsichere Übung in filmischer Lakonie, in dem das Cinemascope-Format mit dem Understatement von Figuren und Orten reizend kontrastiert. Dazu gibt es einen wunderbaren Soundtrack von DJ Jarb. Ergebnis ist eine Darstellung der Welt in ihrer natürlichen Traurigkeit.

Do., 18.5. - 19.30 UhrSa., 20.5. - 21.30 UhrMo., 22.5. - 19.30 UhrMi., 24.5. - 19.30 Uhr
Septemberweizen
Septemberweizen
BRD 1980 | Regie: Peter Krieg | 96 min.
Septemberweizen ist ein Begriff aus der Warentermin-Spekulation und bezeichnet einen im September fälligen Weizenkontrakt - also "Papierweizen". Vor allem um diesen Weizen, der so gar nichts mehr von einem Lebens-Mittel hat, geht es in diesem Film. In 7 Kapiteln wird in collageartigen Montagen gezeigt, wie Farmer, Wissenschaftler, Händler, Spekulanten, Verarbeiter und Politiker mit dem Weizen umgehen und was dabei übrigbleibt für Hungrige und Hungernde. Brechts Wort von den Hungersnöten, die nicht "ausbrechen", sondern vom Weizenhandel veranstaltet werden, erweist sich am Beispiel des amerikanischen Weizens eher als Untertreibung, denn auch Wissenschaftler, Spekulanten, Konzerne und Politiker backen am Hunger mit. Wo Weizen Ware und Waffe zugleich ist, kann es nur als Zufall erscheinen, wenn am Ende doch noch essbares Brot zustande kommt – als Abfallprodukt einer Reihe aufwendiger Geschäfte, die trotz aller gegenteiligen Beteuerungen den Hunger eher vergrößern als stillen.
Fr., 19.5. - 19.30 UhrMo., 22.5. - 21.30 UhrMi., 31.5. - 21.30 Uhr
Te doy mis ojos - Öffne meine Augen
Te doy mis ojos - Öffne meine Augen
Spanien 2003 | Regie: Iciar Bollain | 106 min. | 35 mm | mit Laia Marull, Luis Tosar, Candela Peña und Rosa María Sardá u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Seit über zehn Jahren sind Pilar und Antonio ein Paar. Doch der jähzornige Mann schlägt seine Frau, darum Pilar mit ihrem Sohn überstürzt das Zuhause verlässt. Antonio fleht Pilar an, sie möge zurückkehren. Pilar jedoch ist im Widerstreit mit sich und Antonios Unberechenbarkeit. Eine grausame und ergreifend hoffnungslose Liebesgeschichte. Die Regisseurin Iciar Bollain wurde auch bei uns bekannt durch „Flores de otro mundo (Blumen aus einer anderen Welt) Für „Te doy mis ojos“ erhielt sie zahlreiche Preise.
Fr., 19.5. - 21.30 UhrSa., 20.5. - 19.30 UhrMi., 24.5. - 21.30 UhrSo., 28.5. - 21.30 UhrMi., 31.5. - 19.30 Uhr
Kinder des Olymp
Kinder des Olymp
Frankreich 1943-45 | Regie: Marcel Carné, Buch: Jacques Prévert | 190 min. | s/w | Arletty, Jean-Louis Barrault, Pierre Brasseur u.a.
Das Leben als Theater, das Theater als Leben: Im Paris von 1827 begegnen sich eine Schöne, ein Schauspieler, ein Pantomime und ein Gauner, Liebe und Trauer, Glück und Enttäuschung. Ein Meisterwerk der Filmgeschichte, einer der wohl besten Filme dieser Welt, einzigartig in Dialogwitz, schauspielerische Leistungen und filmische Poesie.
Di., 23.5. - 19.30 UhrSa., 27.5. - 21.30 Uhr
The cremaster cycle 1+2
The cremaster cycle 1+2
USA/Großbritannien/Frankreich 1995/1999 | Regie: Matthew Barney | 119 min. | digital | deutsche Fassung.
Ein optisch und intellektuell herausforderndes, fünfteiliges Filmwerk, benannt nach dem Muskel, der die Hoden hebt oder senkt. Ein fast siebenstündiges Gesamtkunstwerk aus Tanz, Bildener Kunst und beinahe wortloser filmischer Narration schuf der amerikanische Performer, Bildhauer und Tänzer Mathew Barney. In einem Stadion schweben zwei Zeppeline. In ihnen wohnen zwei Frauen, die aus dem Zeppelin heraus Weintrauben pflücken. Oder. Der Künsler räkelt sich in einer organischen Mase, die zwei Autos mitienander verbindet. Zuletzt eine Hommage an den in ungarischen Entfesselungskünstler Houdini. Kerngedanke ist allgemein, in extrem gewagten Bildern die sexuelle Ausdifferenzierung bildhaft umzusetzen. Das Ergebnis ist höchstkomplex, aber auch sehr ergreifend. Wir vom Karlstorkino wissen, welches cineastische Wagnis wir hier eingehen, aber wir freuen uns darauf, ihnen wieder etwas ganz Besonderes anzubieten.
Do., 25.5. - 19.30 UhrSo., 28.5. - 19.30 Uhr
The cremaster cycle 3
The cremaster cycle 3
USA 2002 | Regie: Mathew Barney | 181 min. | digital | deutsche Fassung.
Ein optisch und intellektuell herausforderndes, fünfteiliges Filmwerk, benannt nach dem Muskel, der die Hoden hebt oder senkt. Ein fast siebenstündiges Gesamtkunstwerk aus Tanz, Bildener Kunst und beinahe wortloser filmischer Narration schuf der amerikanische Performer, Bildhauer und Tänzer Mathew Barney. In einem Stadion schweben zwei Zeppeline. In ihnen wohnen zwei Frauen, die aus dem Zeppelin heraus Weintrauben pflücken. Oder. Der Künsler räkelt sich in einer organischen Mase, die zwei Autos mitienander verbindet. Zuletzt eine Hommage an den in ungarischen Entfesselungskünstler Houdini. Kerngedanke ist allgemein, in extrem gewagten Bildern die sexuelle Ausdifferenzierung bildhaft umzusetzen. Das Ergebnis ist höchstkomplex, aber auch sehr ergreifend. Wir vom Karlstorkino wissen, welches cineastische Wagnis wir hier eingehen, aber wir freuen uns darauf, ihnen wieder etwas ganz Besonderes anzubieten.
Fr., 26.5. - 19.30 UhrMo., 29.5. - 19.30 Uhr
The cremaster cycle 4+5
The cremaster cycle 4+5
USA 1994/1997 | Regie: Mathew Barney | 96 min. | digital | deutsche Fassung.
Ein optisch und intellektuell herausforderndes, fünfteiliges Filmwerk, benannt nach dem Muskel, der die Hoden hebt oder senkt. Ein fast siebenstündiges Gesamtkunstwerk aus Tanz, Bildener Kunst und beinahe wortloser filmischer Narration schuf der amerikanische Performer, Bildhauer und Tänzer Mathew Barney. In einem Stadion schweben zwei Zeppeline. In ihnen wohnen zwei Frauen, die aus dem Zeppelin heraus Weintrauben pflücken. Oder. Der Künsler räkelt sich in einer organischen Mase, die zwei Autos mitienander verbindet. Zuletzt eine Hommage an den in ungarischen Entfesselungskünstler Houdini. Kerngedanke ist allgemein, in extrem gewagten Bildern die sexuelle Ausdifferenzierung bildhaft umzusetzen. Das Ergebnis ist höchstkomplex, aber auch sehr ergreifend. Wir vom Karlstorkino wissen, welches cineastische Wagnis wir hier eingehen, aber wir freuen uns darauf, ihnen wieder etwas ganz Besonderes anzubieten.
Sa., 27.5. - 19.30 UhrDi., 30.5. - 19.30 Uhr
Portugiesisches Kurzfilmprogramm
Portugiesisches Kurzfilmprogramm
Portugal 1999-2005 | Regie: verschiedene | 35mm.
A drogaria – Der Kramladen
von Elsa Bruxelas, 2001, 24 Min, OmeU
Noch findet man sie in Lissabon, die drogarias mit ihrem Krimskrams von Schrauben über Bindfäden, Terpentin, Batterien bis hin zu Plastikgeschirr, alles auf engstem Raum abenteuerlich verstaut. Dies ist die Welt des Sr. António. Nur er findet sich hier zurecht. Bis ..., ja bis der Sohn des Besitzers den Laden modernisiert. Regale werden eingebaut, in denen die Ware übersichtlich untergebracht wird. Doch für den alten Sr. António bricht alles zusammen, zumal ihm ein junger, kompetenter Angestellter zur Seite gestellt wird. Und so nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Ein liebevoller Abgesang auf das alte Lissabon.
I'll see you in my dreams
von Miguel Ángel Vivas, 2004, 20 Min, OmeU
Ein Film für starke Nerven. In einem dürren Eukalyptuswald (natürlich, hier fehlt das heilsame Element des Wassers!) haben die Zombies ihre Herrschaft errichtet. Nur der ehrbare Arbeiter Lúcio kann ihnen Widerstand leisten. Doch wie lange? Der perfekt gemachte Horrorfilm wurde auf dem Fantasy Filmfestival von Amsterdam 2003 für den Goldenen Preis nominiert.
Cinemaamor - Kinoliebe
von Jacinto Lucas Pires, 1999, 24 Min, OmeU
Der romantische Joaquim versauert als Angestellter in einem Supermarkt. Auch die Aufmunterungen seines Kollegen Gaspar, alles Filmzitate, können ihn nicht aufmuntern. So sucht er die Frau fürs Leben. Er findet sie, doch unter welch dramatischen Umständen! Eine augenzwinkernde Hommage an den Film und die Liebe.
História trágica com final feliz - Tragische Geschichte mit glücklichem Ausgang
von Regina Pessoa, 2005, 8 Min, OmeU
Es gibt Leute, die sind anders als die anderen. Gegen ihren Willen, unausweichlich. Dabei möchten sie doch so gerne wie die anderen sein. Sie versuchen, unauffällig in der Menge unterzutauchen. Manche schaffen es zu Lebzeiten nicht. Aber vielleicht doch über den Tod hinaus. In den Herzen der anderen. Der poetische und anrührende Zeichentrickfilm erhielt den Preis ARTE France.
A Suspeita - Der Verdacht
von José Miguel Ribeiro, 1999, 25 Min, OmeU
Ein Zugabteil, vier Reisende, ein Kontrolleur, ein Schweizer Armeemesser und ein potentieller Mörder. Ein Trip, der nur böse enden kann. Der Zeichentrickfilm voll hintergründigem Witz erhielt 2000 den Preis Cartoon d’Or.
Do., 1.6. - 19.30 Uhr
Die Träume Neapels
Die Träume Neapels
Niederlande 2005 | Regie: Anna Bruchetti | 75 min. | didital | Original mit deutschen Untertiteln.
In Neapel brauchen die Menschen viel Glück. Anna und Maria betreiben eine alte „ricevitoria", eine Art Lottoannahmestelle der besonderen Art. Die Kunden berichten von Ihren Träumen und Erlebnissen und die beiden erstellen daraufhin persönliche Zahlenreihen, basierend auf dem italienischen Buch der Zahlen „Grimas", wo alles eine Nummer hat. Ein Film über Menschen auf der Suche nach dem Glück und die Kraft der Zahlen.
Do., 1.6. - 21.30 UhrFr., 16.6. - 19.30 Uhr
A Costa dos Murmúrios - Die Küste des Raunens
A Costa dos Murmúrios - Die Küste des Raunens
Portugal 2004 | Regie: Margarida Cardoso | 120 min. | 35mm | mit Beatriz Batarda, Filipe Duarte, Mónica Calle, Adriano Luz, Luís Sarmento u.a. | portugiesisches Original mit englischen Untertiteln.
Auch dieser Film spielt nah am Wasser. Die Küste des Raunens wird jedoch umspült vom Indischen Ozean. Es ist das Moçambique der 1960er Jahre zur Zeit der Kolonialkriege des ausgehenden Salazar-Regimes. Die junge Evita kommt aus Lissabon, um Luís zu heiraten, einen Mathematikstudenten, der seinen Militärdienst ableistet. Bald muss die junge Braut feststellen, dass dieser mörderische und sinnlose Krieg Luís verändert hat. Er ahmt seinen Hauptmann, den Hau-Drauf Forza Leal nach und verabschiedet sich von seinen Idealen. Als das Bataillon zu einem Einsatz in den Norden des Landes abzieht, versucht sich Evita durch das Knüpfen von Kontakten in dieser Welt der Bitterkeit neu zu orientieren. Sie schließt sich Helena an, der unterwürfigen Frau des Hauptmanns, und deckt mit einem Journalisten ein Verbrechen an der schwarzen Zivilbevölkerung auf.
Die bekannte Dokumentarfilmerin Cardoso kehrt mit diesem Film in ihre alte Heimat zurück. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von Lídia Jorge. Er erschien 1988 und ist der größte Erfolg der wohl bedeutendsten zeitgenössischen Autorin Portugals. Sie erhielt dafür den neu geschaffenen Albatros-Preis der Günther Grass-Stiftung. Der Film wurde mit Erfolg auf den großen Filmfestivals von Venedig, Berlin und Cannes gezeigt.
Fr., 2.6. - 19.30 UhrSo., 4.6. - 19.30 Uhr
Kiss Me
Kiss Me
Portugal 2004 | Regie: Antônio da Cunha Telles | 120 min. | 35mm | mit Marisa Cruz, Manuel Wiborg, Nicolau Breyner, Clara Pinto Correira, Susana Mendes, Rui Unas u.a | portugiesisches Original mit englischen Untertiteln.
Tavira in den 50er Jahren. Die junge Laura (Marisa Cruz) hat sich aus ihrem heimatlichen Dorf in diese malerische, aber verschlafene Algarvestadt vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflüchtet. Aufnahme findet sie bei ihrer Tante Marta, die einige Jahre in den Vereinigten Staaten gelebt hat und sie in die feineren Genüsse des Lebens und die Welt des Kinos einführt. Vor allem ist es das Vorbild von Marilyn Monroe, das ihr hilft, sich mehr und mehr vom Spießertum des salazaristischen Portugals zu befreien. Als sie die Nachricht vom Tode ihres Idols erreicht, mutiert sie förmlich zur zweiten Marilyn. Sie sieht ihr nunmehr nicht nur verblüffend ähnlich, sie kündigt auch ihre Stelle als Näherin bei Sr. Almeida und eröffnet ihren eigenen Frisiersalon. Und wie ihr Vorbild liebt sie voller Hingebung die verschiedensten Arten von Männern: den verheirateten Filou Rodrigo, den schüchternen Lehrer Artur und den väterlichen Sr. Almeida, der sie vor allen Gefahren schützt und ihr verworrenes Leben wieder in Ordnung bringt. António da Cunha Telles, dem Altmeister der portugiesischen Komödie, ist mit diesem Film in mehrfacher Hinsicht ein Kunststück gelungen. Abgesehen von der überzeugenden Verkörperung der portugiesischen Marilyn durch Marisa Cruz, einem 20jähriges Model mit wenig Schauspielerfahrung, frappiert die Darstellungskunst der Schriftstellerin Clara Pinto Correia als die verruchte Tante Marta. Auch der in Portugal als Komiker populäre Nicolau Breyner gewinnt in der Rolle des Sr. Almeida an Tiefe. Vor allem aber ist es das Ineinander von Lauras Traumwelt und den harten politischen und gesellschaftlichen Realitäten des vorrevolutionären Portugals, das diesen Film so sehenswert macht. Das portugiesische Publikum zeigte sich dankbar und machte ihn zu einem kommerziellen Erfolg.
Sa., 3.6. - 19.30 UhrDi., 6.6. - 19.30 Uhr
Alice
Alice
portugal 2005 | Regie: Marco Martins | 102 min. | 35mm | mit Nuno Lopes, Beatriz Bastarda, Miguel Guilherme, Ana Bustorff, Laura Soveral u.a. | portugiesisches Original mit englischen Untertiteln.
Weltweit verschwinden jährlich Tausende von Kindern und tauchen nie wieder auf. Ein Albtraum für die Eltern. So auch für Mário. Seit seine Tochter Alice vor 193 Tagen verschwand, ist er nicht mehr derselbe Mensch. Verzweifelt sucht er einen Hinweis, ein Zeichen. Zwanghaft geht er immer wieder die Strecke ab, von der Alice nicht zurückgekehrt ist. Er installiert sogar Videokameras und wertet die Filme aus, wenn er abends von der Arbeit nach Hause kommt. Diese zwanghafte und verzweifelte Suche ist Mários einzige Möglichkeit, an die Rückkehr der geliebten Tochter zu glauben.
Marco Martins, der auch das Drehbuch zu diesem beklemmenden Film geschrieben hat, sagt zur Interpretation des Filmes: „An der Geschichte interessierte mich vor allem das Thema der Besessenheit. Jemand verliert eine Tochter und aus dem Gefühl der Handlungsunfähigkeit heraus funktioniert er eigenständig, außerhalb der Gesellschaft, in der er lebt. Wenn er abends auf den Videos all die anonymen Gesichter sieht, wissen wir schon nicht mehr, ob diese Bilder wahr sind oder nur im Kopf von Mário existieren. Die Stadt ist ein Ort der Abstraktion, in der jemand wie Mário in tiefe Isolation geraten kann. Doch bei seiner Suche lernt er andere Menschen kennen, die in ihrer Stadt auch in gewisser Weise isoliert sind. ,Alice’ ist vor allem ein Film über die Abwesenheit.“
Auf der Quinzaine de Réalisateurs in Cannes erhielt er 2005 den Nachwuchspreis und im März dieses Jahres wurde er im argentinischen Mar del Plata mit dem silbernen Astor für die beste Regie ausgezeichnet.
Mo., 5.6. - 19.30 UhrMi., 7.6. - 19.30 Uhr
Profils paysans
Profils paysans
Frankreich 2005 | Regie: Raymond Depardon | 95 min. | 35mm | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 8.6. - 19.30 UhrFr., 9.6. - 19.30 UhrSa., 10.6. - 19.30 UhrSo., 11.6. - 19.30 UhrMo., 12.6. - 19.30 UhrDi., 13.6. - 19.30 UhrMi., 14.6. - 19.30 Uhr
Il Palio - Das Rennen von Siena
Il Palio - Das Rennen von Siena
Niederlande 2004 | Regie: John Appel | 88 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Alljährlich findet das berühmte Pferderennen Il Palio auf dem Marktplatz von Siena statt. Dieses Jahr hat sich der kleinste Stadtteil Civetta vorgenommen, nach 24 langen Jahren endlich wieder die Ehre eines Sieges nach Hause zu tragen. Der Film begleitet einige der leidenschaftlich engagierten Bewohner dieses Stadtteils und erzählt von ihren Hoffnungen, moralischen Überzeugungen und dem Glück, auf das sich keiner verlassen kann.
Do., 15.6. - 19.30 UhrMi., 21.6. - 19.30 Uhr
Zulu love letter
Zulu love letter
Frankreich/Südafrika/Deutschland 2004 | Regie: Ramadan Suleman | 100 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
„Zulu Love Letter“ erzählt die Geschichte von Thandeka Khumalo, die von tiefen Schuldgefühlen gequält wird. Während der Apartheid wurde die schwangere Journalistin nach der Veröffentlichung eines Artikels über einen Polizeimord an einer schwarzen Aktivistin inhaftiert und gefoltert. Ihre Tochter, die mittlerweile 13-jährige gehörlose Mangi, leidet noch immer unter dem Trauma der Mutter. Über die traditionelle Herstellung eines Amuletts, dem Zulu Love Letter, erhofft sie sich, wieder Zugang zu ihrer Mutter zu finden.
Das Drama über die Folgen der Apartheid feierte seine Premiere beim Filmfestival von Venedig im Jahr 2004. Seither wurde es mit verschiedenen internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Preis der Europäischen Union beim größten afrikanischen Filmfestival in Ouagadougou sowie dem Preis von UNICEF für die Unterstützung der Rechte von Frauen.
Sa., 17.6. - 19.30 UhrSo., 18.6. - 19.30 UhrMo., 19.6. - 19.30 UhrDi., 20.6. - 19.30 Uhr
Le petit criminel
Le petit criminel
Frankreich 1990 | Regie: Jaques Doillon | 100 min. | 35mm | mit Richard Anconina, Gérald Thomassin, Clotilde Courau u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Als Jacques Doillon einmal von einem Jungen las, der eine halbe Stunde lang in einem Auto einen Polizisten mit der Waffe bedroht hatte, fragte er sich, worüber die beiden in dieser angespannten Situation miteinander gesprochen haben könnten. Das war die Idee zu „le petit criminel“. Jacques Doillon suchte darauf über Jugendämter nach einem Hauptdarsteller und fand den 14 jährigen Gérald Thomassin, einen schüchternen, aber auch aggressiven Jugendlichen. In intensiver Arbeit mit ihm erfand Jacques Doillon für ihn eine Geschichte, die fast nur in einem fahrenden Auto spielt. Das waghalsige Konzept Doillons ging auf, „le petit criminel“ gilt als einer seiner besten Filme und der Hauptdarsteller bekam für seine schauspielerische Leistung den César.
Do., 22.6. - 19.30 Uhr
Lost Children
Lost Children
Deutschland 2005 | Regie: Ali Samadi Ahadi und Oliver Stoltz | 96 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Es ist der längste Krieg Afrikas: Seit fast 20 Jahren findet unter den Augen der Weltöffentlichkeit im Norden Ugandas ein unvorstellbares, systematisches Morden statt. Die Mitglieder der fanatisch-religiösen Lord’s Resistance Army (LRA) entführen Kinder aus ihren Dörfern und zwingen sie zum Töten auch ihrer eigenen Familienangehörigen. Opfer werden zu Tätern gemacht und einem Volk werden über Generationen hinweg Lebensgrundlage und Zukunft genommen.
„Lost Children“ ist das Porträt von vier Kindersoldaten zwischen 8 und 14 Jahren, die nach gelungener Flucht aus den Buschlagern der Rebellen nur Eines wollen: wieder Kind sein und leben.
Beide Regisseure waren selbst in ihrer Kindheit mit Krieg konfrontiert und wählten deshalb für ihren Film konsequent die Perspektive der Kinder.
„Lost Children“ wurde auf der Berlinale 2005 (Panorama-Publikumspreis) uraufgeführt und inzwischen auf vielen internationalen Festivals mit Preisen ausgezeichnet. Zuletzt erhielt er den UNICEF-Filmpreis und den deutschen Filmpreis 2006 für den besten Dokumentarfilm.
Do., 22.6. - 21.30 UhrMo., 26.6. - 19.30 UhrDi., 27.6. - 19.30 UhrMi., 28.6. - 19.30 Uhr
Les doigts dans la tête
Les doigts dans la tête
Frankreich 1974 | Regie: Jaques Doillon | 104 min. | 35mm | mit Christophe Soto, Olivier Bousquet, Ann Zacharias, Roselyne Vuillaumé u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Jacques Doillons erster langer Spielfilm besteht quasi nur aus Dialogen. Dafür suchte Doillon vier Personen aus, die kaum über Schauspielerfahrung verfügten, ihn aber als Menschen mit all ihren Ängsten und Träumen interessierten. Mit ihnen drehte er dann fast ausschließlich in einem Zimmer unterm Dach in sechs Wochen einen Film voller natürlicher Situationen, Lachanfällen, unbeabsichtigter Gesten. Grob handelt er davon, wie drei junge Franzosen ihrem Alltag entfliehen möchten, weil sie einer schwedischen Tramperin begegnet sind. „Die vollendetste Form jenes Kinos, das die Wirklichkeit erhellt in einer Perspektive, die geöffnet ist auf deren virtuell Mögliches“ fand damals eine französische Kritikerin.
Fr., 23.6. - 19.30 Uhr
Petits frères
Petits frères
Frankreich 1999 | Regie: Jaques Doillon | 92 min. | 35mm | mit Stéphanie Touly, Iliés Sefraoui, Mustapha Goumane, Nassim Izem, Rachid Mansouri, Dembo Goumane u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Wie kann nach dem Zusammenbruch psychischer und sozialer Ordnungen wiederum Gemeinschaft entstehen? Eine Kernfrage für die Arbeit Jacques Doillons, hier weitergedacht an der Banlieue. Gedreht in einer ghettoartigen Hochhaussiedlung vor den Toren von Paris mit 10-14 jährigen Immigrantenkindern schickte Doillon in „Petits frères“ seine Hauptdarstellerin Stéphanie Touly in eine Gegenwelt, die von geradezu archaischen Regeln geleitet wird. Sie ist diejenige, die darin das Wort erhebt, darum immer für eine „Szene“ gut ist, weil sie in einem Milieu von Geld und Gewalt die Themen „Schuld“ und „Liebe“ hineinbringt. Durch Jacques Doillons Regie und Schauspielerführung wurde daraus eine improvisierte Zeremonie, ein symbolisches Spiel, schließlich eine eindringliche Studie über die Selbstbehauptung einer Einzelnen in einer Parallelgesellschaft.
Sa., 24.6. - 19.30 Uhr
Ouaga Saga
Ouaga Saga
Burkina Faso 2005 | Regie: Dani Kouyaté | 85 min. | 35mm | mit Amidou Bonsa, Sébastien Bélem, Aguibou Sanou, Thomas Ouédraogo, José Sorgho, Yacouba Dembélé, Gérôme Kaboré, Delphine Ouattara, Yasminh Sidibé u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Alle zwei Jahre findet in Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, Fespaco, das wichtigste Filmfestival Schwarzafrikas statt. „Ouaga Saga“ ist eine hinreißende Liebeserklärung an die Stadt, ihren Rhythmus, ihre Menschen - und an das Kino, in Szene gesetzt von Dani Kouyaté, dem mehrfach international prämierten und vielleicht bekanntesten Regisseur des Landes. „Ich versuche, die Gegenwart in Burkina Faso zu übersetzen“, sagt Kouyaté, „eine Wirklichkeit, in der sich die ökonomischen Sorgen mit einer großen Jugendarbeitslosigkeit eingeschrieben haben, der Wille, Erfolg zu haben, die sozialen Umstände, ohne dabei in eine pessimistische Vision zu verfallen oder in ein negatives Bild.“ Genau dies gelingt ihm aufs Vorzüglichste. Mit Witz und Ironie macht er auf gesellschaftliche Eigenarten aufmerksam, etwa wenn der Polizeibeamte dem Geschädigten erst gar nicht zuhört, bevor dieser einen Ausweis vorzeigen kann, oder wenn der Féticheur seinen staunenden Kunden abzockt, sein Wissen jedoch übers Handy bezieht. Auf den Machismo wird ebenso angespielt wie auf die leichte Verführbarkeit der Männer, die sich die praktisch veranlagten Frauen hemmungslos zunutze machen, wenn es darauf ankommt.
„Ouaga Saga“ ist zugleich eine Hommage ans Kino. Nicht nur, dass dieses als Treffpunkt eine Rolle spielt - Kouyaté spielt auch mit diversen Genres: Neben dem Fantasyfilm wird vor allem der Western in der Figur des Westernfans „Le Shérif“ zitiert. Dieser trägt ständig einen Cowboyhut oder erzählt etwa ausführlich einen John-Wayne-Film nach - untermalt von klassischem Westernsoundtrack. Ein Kritiker meinte schlicht: „Man verlässt den Film mit einem Schmunzeln, hat oft gelacht und fährt fort, mit dem Fuß zu wippen“.
So., 25.6. - 19.30 Uhr
Shnat Effes - Die Geschichte vom bösen Wolf
Shnat Effes - Die Geschichte vom bösen Wolf
Israel 2004 | Regie: Joseoph Pitchhadze | 131 min. | 35 | mit Sarah Adler, Keren Mor, Menashe Noi, Moni Moshonov u.a. | hebräisches Original mit deutschen Untertiteln.
Es kommt, wie es kommt und das Schicksal nimmt seinen Lauf: In vier ineinander verwobenen Geschichten mit Personen aus der Mittelklasse in der israelischen Metropole Tel Aviv erzählt Josef Pitchhadze stilistisch souverän über Verantwortung und gesellschaftliche Macht und muss dabei den Vergleich mit „Short Cuts“ oder gar „Amores Perros“ nicht scheuen. Der Film lief beim letzten Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg, war im Heimatland ein großer Erfolg und gefiel nicht nur den Kritikern: „Nicht entgehen lassen !! (epd-film), Großes Kino aus Israel, ein Meilenstein... (Westfälische Nachrichten)“
Do., 29.6. - 19.00 UhrFr., 30.6. - 19.30 UhrSa., 1.7. - 19.30 UhrMo., 3.7. - 19.00 UhrMi., 5.7. - 19.30 Uhr
Namibia Crossings
Namibia Crossings
Schweiz 2004 | Regie: Peter Liechti | 90 min. | 35mm | Musik: Hambana Sound Company; Sunshine Kids, Epukiro; The San Musicians, Tsumkwe, Lovers Band, Mariental, Freedom Gospel Singers, Lüderitz, | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwölf Musiker und Sängerinnen aus Namibia, Zimbabwe, der Schweiz und Russland, die „Hambana Sound Company", gehen zusammen in Namibia auf Konzerttournee. 12 verschiedene Träume unterwegs in einem Land, das sich genauso wie das frisch gegründete Ensemble von Grund auf neu erfinden muss: Namibia, ehemals Deutsch-Südwestafrika. Die gemeinsame Suche nach den tieferen Quellen von Musik wird mehr und mehr zur Grenzerfahrung jedes Einzelnen, vor allem durch die Begegnung mit den lokalen Musikgruppen in den abgelegenen Provinzen - euphorische, traurige, heftige Begegnungen ... „Namibia Crossings" ist die Reise durch ein Land von archaischer Schönheit, voller bizarrer Gegensätze - stetes Echo auf die Polyphonie der seelischen Landschaften, gebildet aus den Hochs und Tiefs des Ensembles. Das Wort „Hambana" steht für Ausgelassen-Sein, Nicht-an-irgendwelche-Grenzen-oder-Konventionen-gebunden-Sein.
Do., 29.6. - 21.30 UhrSo., 2.7. - 19.30 UhrMo., 3.7. - 21.30 UhrDi., 4.7. - 19.30 Uhr
Gabrielle
Gabrielle
Frankreich/Italien 2005 | Regie: Patrice Chéreau | 35mm | mit Pascal Greggory, Isabelle Huppertcu.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Im Paris von 1912 lebt ein vermögendes Paar in einer Ehe, die nicht aus Liebe, sondern aus gesellschaftlichen Verpflichtungen und Repräsentation besteht. Eines Tages aber beschließt die Ehefrau, ihren Gatten für einen Liebhaber zu verlassen, nur um schon wenige Stunden später zurückzukehren. Nun beginnt ein Duell der Körper, der Herzen und der Seele.. Im Raum steht der mysteriöse Satz der Frau: „Wenn ich gewusst hätte, dass du mich liebst, wäre ich nie zurück gekommen.“ Basierend auf der Kurzgeschichte von Joseph Conrad „Die Rückkehr“ inszeniert Patrice Chéreau ein Schauspielerspektakel, getragen von der Virtuosität Pascal Greggorys sowie Isabelle Hupperts. Darüber hinaus gelang Chéreau wieder eine so ganz eigene Bildästhetik, die souverän seine Arbeit sowohl fürs Theater wie auch fürs Kino zusammenfügt.
Do., 6.7. - 19.30 UhrFr., 7.7. - 19.30 UhrSa., 8.7. - 19.30 UhrSo., 9.7. - 19.30 UhrDi., 11.7. - 19.30 Uhr
Opernfieber
Opernfieber
Deutschland 2004 | Regie: Katharina Rupp | 70 min. min. | digital.
Dieser Film begibt sich auf eine musikalische Entdeckungsreise zu den größten Opernhäusern Italiens und zeigt vor und hinter den Kulissen Akteure, Altstars, Liebhaber, Vergessene und Claqueure, die gegen alle Rivalitäten und Widerstände aber eines verbindet: die große Liebe zur Oper. Der Begriff „italienische Oper“ lässt an die glanzvolle Ära Giuseppe Verdis, überschwängliche Theatralik, große Gefühle, herzzerreißende Arien und strahlende Karrieren in altehrwürdigen Häusern denken. Viel davon ist nicht geblieben, der Oper fehlt heute, nicht zuletzt wegen der hohen Eintrittspreise, das Nachwuchspublikum. Doch Alfredo, 28 Jahre alt, kennt die Oper noch wirklich. Er liebt sie und lebt von ihr. Denn er ist „Capo di Claque“, Chef einer ganzen Gruppe von Claqueuren, professionellen „Klatschern“, die über das Weh und Wohl der Akteure richten. Sie räuspern sich während einer Arie, husten, lassen etwas laut fallen, klatschen zu früh oder gar nicht, oder sie spenden feurigen Applaus und befördern mit brennender Begeisterung Karrieren, allerdings nur gegen Bezahlung. „Opernfieber“ erhielt den Hessischen Filmpreis 2005 als bester Dokumentarfilm.
Do., 6.7. - 21.30 UhrMo., 10.7. - 19.30 Uhr
Eine Liebe in Heidelberg: Karoline v. Günderrode und Friedrich Creuzer
Deutschland 2006 | Regie: Medienforum Heidelberg | DVD.
2006 wird der Tod der Dichterin Karoline von Günderrode 200 Jahre Vergangenheit sein.
Der Film erzählt von einer Annäherung an diese modernen Frau, einer Dichterin, von der die meisten nicht mehr als ihren Namen kennen. Eine Romantikerin, deren Briefe und Gedichte aber heute beeindrucken können. Es war ihre Sehnsucht, ideale Ansprüche zu leben und schließlich ihr Suizid, der wie ein literarisches Fanal wirkte, vor dem schon ihre Weggenossen zurückschreckten. Zwei Frauen betrachten in einem Ausstellungssaal fünf Radierungen, die von dem Leben der Karoline v. Günderrode erzählen. Die Bilder scheinen erzählen zu wollen. In filmischen Sequenzen stellen die Radierungen nach Art des tableau vivant fünf Momente aus dem Leben der Dichterin da. Diese Momente möchten selber zum Betrachten, zu einer Annäherung auffordern, doch bleiben sie letztlich eine Phantasie. So springen die Zuschauer zwischen der Erzählsituation, der Radierung und der Ausstellung hin und her. Gleichzeitig sind aber die Besucherinnen im Ausstellungssaal selbst Figuren eines Bildes – ähnlich wir oftmals die Figuren in der romantischen Malerei um 1800. Zu Wort kommen auch Christina v. Braun, Kulturwissenschaftlerin an der FU Berlin, und Gerhard Wolf, Autor und Verleger.
Der Film wird von einem Vortrag und lyrischem Programm mit dem Limbus [club] eingerahmt sein.
Wir zeigen "Karoline von Günderrode" anlässlich des Literatursommers 2006 "Im Spiegel der Romantik" und
in Zusammenarbeit mit der Landesstiftung Baden-Württemberg


Mi., 12.7. - 19.30 Uhr
Ceský sen - Der tschechische Traum
Ceský sen - Der tschechische Traum
Tschechien 2004 | Regie: Vít Klusák, Filip Remunda | 87 min. | 35mm | tschechisches Original mit deutschen Untertiteln.
Tschechien ist im Konsumvormarsch. Symbol für den Boom sind die Hypermarkets, riesige Einkaufszentren, die alle Waren führen. Freiheit ist die Freiheit, zu konsumieren bis der Arzt kommt. Zwei tschechische Filmemacher haben darauf reagiert. Sie inszenieren einen großen Werbefeldzug für einen Neuen Hypermarkt, den es aber niemals geben wird. Die Botschaft, die sie in ihren Spots vertraten hieß: Geht nicht hin, gebt kein Geld aus! Es kam natürlich anders. Am Eröffnungstag drängten sich 4000 Menschen vor einer Kaufhausfassade, hinter der sich eine grüne Wiese und sonst nichts auftat. Aus der Traum. Vorläufig. Eine Parabel über die Allmacht des Konsums. Wir werden ja in Heidelberg sehen, wie es beim geplanten Bahnstadt-Shopping-Center sich verhalten wird.
Do., 13.7. - 19.30 UhrFr., 14.7. - 19.30 UhrSa., 15.7. - 19.30 UhrSo., 16.7. - 19.30 Uhr
El perro negro – stories from the Spanish civil war
El perro negro – stories from the Spanish civil war
Niederlande 2004 | Regie: Péter Forgács | 84 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Am 17. Juli 1936 begann unter der Führung des obersten Befehlshabers der spanischen Armee Francisco Franco Bahamonde ein konservativer Militäraufstand gegen die kurz zuvor gewählte Volksfrontregierung Spaniens. Der Aufstand war vor allem ein Militärputsch, wurde aber auch von zivilen Gruppen (spanischem Klerus, Adel, Royalisten und großen Teilen der Bourgeoisie) und der faschistischen Bewegung Falange getragen. Die Aufständischen stützten sich, neben Teilen des spanischen Militärs auf der iberischen Halbinsel, auf die spanischen Kolonialtruppen in Nordafrika, einem Heer marokkanischer Söldner. Die Aufständischen errangen bald die Kontrolle über die großen Städte; sie scheiterten jedoch in Madrid und Barcelona. Ein Krieg hatte begonnen, der erst 1939 endete. Anhand von nie gezeigten Amateurfilmaufnahmen, unveröffentlichten Tagebuchaufzeichnungen und Briefen hat der ungarische Filmemacher Péter Forgács die erschütternde Collage eines Bürgerkrieges geschaffen. 60 Jahre alte Dokumente, die nichts von ihrer Aktualität verloren haben. Mosaiksteine aus persönlichen Eindrücke, privaten Umständen und unmittelbaren Emotionen fügen sich zu einem Gesamtbild einer menschlichen Katastrophe. Geschichte aus Geschichten.
Mo., 17.7. - 19.30 UhrDi., 18.7. - 19.30 UhrMi., 19.7. - 19.30 Uhr
Kurische Nehrung
Kurische Nehrung
Deutschland 2001 | Regie: Volker Koepp | 92 min. | digital.
Dort an sarmatischen Ufern: Die Memel fällt durch ein Delta ins Kurische Haff. Vom Meer, der Ostsee, ist das Haff durch die Kurische Nehrung getrennt. Diese wundersame Landzunge ist 100 Kilometer lang und oft nur ein paar hundert Meter breit. Der Himmel wölbt sich hoch, zwischen Kiefern und Birken hat der Wind riesige Wanderdünen vor sich hergeschoben. Der Sand hat manche Orte verschluckt, erst seit etwas mehr als hundert Jahren stehen die Dünen durch Bepflanzung. Besiedlung durch Kuren und Deutsche. Nach dem Ersten Weltkrieg wird der nördliche Teil der Kurischen Nehrung litauisch und nach dem Zweiten Weltkrieg der südliche Teil russisch. Auch die neu angesiedelten Menschen leben meist vom Fischfang. Und jedes Jahr wieder gibt es die großen Vogelzüge über die Nehrung. Die Orte des Films heißen Rybatschi (Rossitten) und Nida (Nidden). Dort leben heute vor allem Russen und Litauer, ein paar Deutsche sind im litauischen Teil der Nehrung geblieben ...
Do., 20.7. - 19.30 UhrMo., 31.7. - 19.30 UhrMi., 2.8. - 21.30 Uhr
Workingman’s death
Workingman’s death
Österreich/Deutschland 2005 | Regie: Michael Glawogger | Sprachen: Russisch, min. | 35mm.
Michael Glawogger, der Regisseur von „Megacities“ fragte sich bei „Workingman’s death“, ob die körperliche Arbeit verschwindet und wo sie im 21. Jahrhundert noch zu finden ist. So filmte er in illegalen Minen in der Ukraine, unter Schwefelarbeitern in Indonesien, auf einem Schlachthof in Nigeria, Schiffswracker in Pakistan, schließlich chinesische Stahlarbeiter. Alles Arbeit, die noch sichtbar , erklärbar und darstellbar ist. Marli Feldvoss von der Neuen Zürcher Zeitung etwa meinte zum „Workingman’s death“: „Besonders eindrucksvoll, wie der Dokumentarfilm „Workingman`s Death" des Österreichers Michael Glawogger in einer Reise rund um die Welt den Begriff der Arbeit reflektiert und gewissermaßen neu definiert."
Do., 20.7. - 21.30 UhrFr., 21.7. - 19.30 UhrSa., 22.7. - 19.30 UhrSo., 23.7. - 19.30 UhrMo., 24.7. - 21.30 UhrDi., 25.7. - 21.30 UhrMi., 26.7. - 19.30 Uhr
Deutscher Kurzfilmpreis 2005 unterwegs: Wendepunkte
Deutscher Kurzfilmpreis 2005 unterwegs: Wendepunkte
Deutschland 2005 | Regie: verschiedene | 80 min. | 35mm.
Vorletzter Abschied
Regie und Drehbuch: Heiko Hahn, Produktion: Heiko Hahn Filmproduktion, München, 21 min., Spielfilm.
Aufgrund einer fortgeschrittenen Alzheimererkrankung entschließt sich der Ehemann, seine Frau in ein Pflegeheim zu geben. Dem Film gelingt es, das Drama einer solchen Trennung in überzeugenden Dialogen und Szenen als Kammerspiel zu gestalten. Die Überforderungen und Missverständnisse, die schwierigen emotionalen und psychischen Belastungen werden spürbar, die das Ende einer vertrauten Beziehung mit sich bringt. Maßvoll hält die Kamera Abstand zu den beiden Hauptpersonen und ermöglicht auf diese Weise, dass Spielräume zwischen den Gefühlen intensiver Nähe und wachsender Ferne entstehen. Eindringlich nimmt der Regisseur Heiko Hahn eine prekäre Situation im Zusammenleben hochbetagter und gebrechlicher Menschen wahr und wirbt um Verständnis für deren Verhalten. Großartige schauspielerische Leistungen und eine behutsame Bildregie eröffnen einen einfühlsamen Umgang mit dem schwierigen Thema der Altersdemenz und ihrer Folgen. Bild und Ton sind so aufeinander abgestimmt, dass ein äußerlich „ruhiger" Film entstanden ist, der um so mehr Raum lässt für die innere Dramatik der Hauptpersonen. Mit sparsamen Mitteln, in kleinen Gesten und leicht erhobenen Stimmen, wird die Vertrautheit der beiden, aber auch die Trauer und die Empörung über den unausweichlichen Abschied ganz unpathetisch zum Ausdruck gebracht.

Chaim
Regie, Drehbuch und Schnitt: Jonathan Greenfield, Produktion: Kunsthochschule für Medien Köln in Koproduktion mit Benjamina Mirnik und Jonathan Greenfield, 14 min., Spielfilm.
Als kleiner Junge hat Chaim den Holocaust überlebt, konnte jedoch nicht den Tod seiner Schwester verhindern. Diese Tatsache lastet als Schuld schwer auf ihm und lässt ihn auch 60 Jahre später nicht los, als er mit einem Brief aus Amerika konfrontiert wird. Chaims Gedankengänge zwischen Gegenwart und Vergangenheit und die ihn bedrängende Last werden für den Zuschauer durch eine geschickte Bilddramaturgie und die herausragende Schauspieler- Leistung von Israel Mirnik fühlbar. So erschließt sich sensibel und gleichzeitig mit aller Wucht die Unentrinnbarkeit von Chaims Schicksal - und dennoch zeigt sich am Ende ein Hoffnungsschimmer, dass Chaim sich mit seinem Leben versöhnen könnte.

Jam Session
Regie: Izabela Plucinska, Drehbuch: Izabela Plucinska und Justyna Celeda, Produktion: Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf”, Potsdam in Koproduktion mit Izabela Plucinska, Berlin, 9 min., Animationsfilm.
Das pulsierende Leben eines Jazzclubs verführt ein altes Ehepaar. Der Rhythmus der Musik verbindet die Welten der Jungen und der Alten. Das Gefühl der Lebendigkeit schafft diese Knetanimation durch ungewöhnliche Perspektiven, die hervorragend durch Lichtgestaltung und den Umgang mit Tiefenschärfe bestimmt sind: Die Fußsohlen fangen an zu jucken, die Augen leuchten, ein kurzer Moment von vergessen geglaubter Lebensfreude.

Goodbye
Regie und Drehbuch: Steve Hudson, Produktion: Steve Hudson, Köln in Zusammenarbeit mit Rosebud Films, Hürth, 15 min., Spielfilm.
Eine junge Mutter wird verhaftet und verschweigt, dass ihre zweijährige Tochter allein in der Wohnung ist. "Goodbye” zeigt eine beklemmende, hervorragend inszenierte Geschichte über die ausweglose Situation einer Frau und ihres Kindes, die als tödliches Drama ihren unaufhaltsamen Lauf nimmt. Die Zerrissenheit der Mutter zwischen der Verzweiflung, nichts über das Wohlbefinden ihrer Tochter zu wissen, und der Angst, dass das Jugendamt ihr das Sorgerecht entzieht, wird von Anna Thalbach beeindruckend verkörpert.

Wattläufer
Regie und Drehbuch: Dennis Jacobsen, Produktion: Open Sky Pictures Promeß/Jacobsen, Berlin u. Deutsche Film- und Fernsehakademie, Berlin, 20 min., Spielfilm.
Wattläufer beschreibt mit einfachen, aber überzeugenden filmischen Mitteln die Konfrontation eines jungen Mannes mit dem eigenen Tod. Durch die dramaturgische Entwicklung, die mehr und mehr die vermeintlich reale Ebene zu Beginn als die imaginäre des Protagonisten aufzeigt, wird eine starke Spannung erzeugt. Die Ansiedlung der Geschichte in der archaisch anmutenden Welt des Wattenmeeres verstärkt den existentialistischen Effekt und überzeugt ebenso wie die konzentrierte darstellerische Leistung von August Diehl.
Mo., 24.7. - 19.30 Uhr
Deutscher Kurzfilmpreis 2005 unterwegs: Fixpunkte
Deutscher Kurzfilmpreis 2005 unterwegs: Fixpunkte
Deutschland 2005 | Regie: verschiedene | 70 min. | DVD, 35mm.
Christina ohne Kaufmann
Regie: Sonja Heiss; Buch: Sonja Heiss, Svenja Steinfelder; Kamera: Nikolai von Graevenitz; Schnitt: Heike Parplies; Produktion: Janine Jackowski, Susanne Ehlers, 15 min., HFF München (Hauptpreis).
Eine Frau um die Vierzig landet auf der Suche nach einem Abenteuer auf der Couch von René und Sandra. Doch alle Gesprächsversuche mit dem Pärchen, das scheinbar harmonisch zusammen lebt, scheitern. Erst nach und nach wird klar, was das Trio zusammengeführt hat. Tragikomischer Anti-Porno. (Jury)

Cousin Cousine
Regie und Drehbuch: Maria Mohr, Produktion: Maria Mohr, Berlin in Zusammenarbeit mit der Universität der Künste, Berlin, 20 min., Dokumentarfilm.
Der Filmemacherin gelingt eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit ihrer Biographie durch eigenständige formale Mittel. Musik und Familienbilder evozieren die erotische Atmosphäre unter Heranwachsenden. Das höchste Maß an eigener emotionaler Verstrickung findet in der Aufbereitung des Materials eine überzeugende Übersetzung.

female/male
Regie und Drehbuch: Daniel Lang, Produktion: Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf”, Potsdam, 3 min., s/w o Dolby Stereo, Spielfilm.
Die Momentaufnahme widmet sich dem gesellschaftlich sensiblen Thema der Sexualität alter Menschen auf stilistisch eindrucksvolle Weise. Von einer an einen Scherenschnitt erinnernden Komposition ausgehend, nähern sich die beiden Charaktere einander. Diese zunächst zweidimensionale Darstellung wird um die dritte Dimension erweitert; die Kamera folgt ihrer Begegnung in Ausschnitten bis zu beinahe abstrakten Detailaufnahmen der Landschaften der Körper, der Haut. Nach kurzen drei Minuten haben sich die beiden wieder getrennt, sind auch in die Zweidimensionalität zurückgekehrt, allerdings mit getauschten Positionen.
Die Würde dieser Intimität und Körperlichkeit wird vom Autor Daniel Lang mit sorgsam reduzierten Mitteln wirkungsvoll inszeniert. Die scheinbar einfachen und zurückhaltenden Mittel, die zunächst statisch-photografisch wirkende Darstellung ermöglichen einen „diskreten", nie ins Voyeuristische abgleitenden Blick. Die stimmige Reduktion der Mittel setzt sich auf der Tonebene fort. Daniel Lang webt aus Geräuschen wie Wassertropfen oder Käuzchenrufen ein assoziatives Sounddesign. "[female/male]” hebt sich von konventionellen Narrationsmustern ebenso ab wie von dem verbreiteten TV-Look, trotzdem er mit Mitteln der Werbeästhetik zu spielen vorgibt. Doch bricht der Film diese Ästhetik ebenso wie er sich dem Look der Vorabendserien und TV-Movies komplett verweigert.

Heim
Regie: Marc Brummund, Drehbuch: Christina Töllner, Produktion: Hamburg Media School, 6min., Spielfilm.
Man glaubt, ein alter Mann kommt nach Hause. Unspektakulär und in einfachen schwarz/weiß-Bildern verfolgt man aus seiner Sicht, wie Einbrecher sein Heim ausräumen. Der Alte versucht, sich den Eindringlingen entgegen zu stellen. Mit ihm empfindet man das Unrecht bis zu dem Augenblick, in dem der Alte, auch ganz unspektakulär, in sein Pflegeheim zurück gebracht wird. In kürzester Zeit offenbart sich für den Betrachter die Tragödie, die hinter Altersverwirrung stehen kann.

Mast Qalandar
Regie und Drehbuch: Till Passow, Produktion: Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf”, Potsdam in Koproduktion mit gop03 GmbH, Filmproduktion, Berlin, 30 min., Dokumentarfilm.
Der Film beobachtet muslimische Pilger auf der Suche nach Ekstase. Er legt Zeugenschaft ab ohne Kommentar und Wertung. Auf diese Weise lernen wir eine fremde und verstörende Welt von Glaube, Grenzüberschreitung und Gewalt kennen.
Di., 25.7. - 19.30 Uhr
Dopo mezzanotte - die zweite Hälfte der Nacht
Dopo mezzanotte - die zweite Hälfte der Nacht
Italien 2003 | Regie: Davide Ferrario | 90 min. | 35 mm | mit Giorgio Pasotti, Francesca Inaudi, Fabio Troiano u.a. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Martino ist Nachtwächter, und zwar im Filmmuseum von Turin. Für einen Cineasten wie ihn, der vor allem für Buster Keaton schwärmt, ein Traumjob. Tagsüber kauft Martino regelmäßig im Laden gegenüber ein. Dort arbeitet die schöne Amanda. Eines Nachts sucht sie Zuflucht in seinem Museum, die Polizei sucht sie, Martino soll sie beschützen. Regisseur Davide Ferrario, einer der derzeit profiliertesten Intellektuellen des italienischen Kinos, schuf mit „Dopo mezanotte eine romantische Geschichte mit doppeltem Boden zwischen Kunst und Technik, Traum und Liebe. Auf der Berlinale 2004 erhielt „Dopo Mezzanotte“ den Caligari-Preis.
Do., 27.7. - 19.30 UhrFr., 28.7. - 21.30 UhrSa., 29.7. - 21.30 UhrSo., 30.7. - 21.30 UhrMo., 31.7. - 21.30 UhrDi., 1.8. - 19.30 UhrMi., 2.8. - 19.30 Uhr
Mädchen am Sonntag
Mädchen am Sonntag
Deutschland 2005 | Regie: RP Kahl | 79 min. | 35mm | mit Laura Tonke, Nicolette Krebitz, Katharina Schüttler, Inga Birkenfeld.
Laura Tonke, Inga Birkenfeld, Nicolette Krebitz, Katharina Schüttler, sie können eine Generation hochbegabter, aber bisher nicht ausreichend gewürdigter Schauspielerinnen repräsentieren. RP Kahl hat sie nun der Reihe nach interviewt, sie auch sich dabei ein wenig sich selbst inszenieren lassen und im Dogma-Stil mit einfacher Digitalkamera und ohne künstliche Beleuchtung einen Film daraus gemacht, in dem der Zuschauer miteinbezogen wird, da er sich die Fragen zu den Antworten mitdenken muss. Ein Zeitdokument darüber, was es heißt, von der Kunst leben zu wollen.
Fr., 28.7. - 19.30 UhrDi., 1.8. - 21.30 Uhr
Circus
Circus
USA 1928 | Regie: Charlie Chaplin | 71 min. | 16mm | mit Charlie Chaplin, Allan Garcia, Merna Kennedy, Harry Crocker, Betty Morissey, Stanley Sanford, John Rand, George Davis, Henry Bergman, Steve Murphy.
Ein Vagabund flieht vor der Polizei ausgerechnet in einen Zirkus. Dort läuft gerade eine Vorführung. Er stört ohne Absicht die Nummern, aber unfreiwillig so gekonnt, dass er sofort angestellt und zur Attraktion wird. Als er sich dann in die Artistin verliebt, verzichtet er trotzdem auf sie und bleibt lieber allein zurück. Charlie Chaplins letzter Stummfilm ist gegenüber früheren Werken von besonderer Bitterkeit und Melancholie, jedoch dabei besonders poetisch.
Live interpretiert von Jugendlichen des Bildungshauses für Musik (BIMU).
Sa., 29.7. - 19.30 Uhr
Die Puppe
Die Puppe
Deutschland 1919 | Regie: Ernst Lubitsch | 80 min. | 16mm | mit Josefine Dora, Victor Janson, Marga Köhler, Max Kronert, Ossi Oswalda, Hermann Thimig, Jakob Tiedtke, Lapitski, Ernst Lubitsch, Paul Morgan, Gerhard Ritterband.
Eigentlich ein Männertraum, aber ein Alptraum für Lancelot. Denn er ist schüchternen und möchte partout nicht heiraten. Darum führt sein Onkel, der Baron de Chanterelle, ihm sage und schreibe 40 Jungfrauen zu. Lancelot möge sich darunter eine aussuchen. Ein kleines Meisterwerk, was sonst bei so einer Geschichte.
Live interpretiert von Jugendlichen des Bildungshauses für Musik (BIMU).
So., 30.7. - 19.30 Uhr
Bertolt Brecht – Bild und Modell
Bertolt Brecht – Bild und Modell
Deutschland 2006 | Regie: Peter Voigt | 80 min. | digital.
Bertolt Brecht hat in seinem Werk generell das Dokumentarische konsequent benutzt und bearbeitet. Für seine Theaterarbeit spielte ferner die Fotografie eine besondere Rolle, sie begleitete die Proben und diente als Ausgangsmaterial für Weiterbearbeitung und Fertigstellung. Im Film nun debattieren Peter Voigt, von 1954 bis 1956 Brechts jüngster Assistent im Berliner Ensemble und Erdmut Wizisla, Leiter des Archivs, aus dem das Material für diesen Film stammt, über Brechts Arbeitsmethoden, und erweitern dabei das gängige Brecht-Bild entscheidend.
Do., 3.8. - 19.30 UhrMi., 9.8. - 19.30 Uhr
Caché
Caché
Frankreich 2005 | Regie: Michael Haneke | 119 min. | 35 | mit Daniel Auteuil, Juliette Binoche u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Georges ist erfolgreich, glücklich verheiratet und hat einen Job als Moderator einer Literatursendung. Da wird ihm anonym eine Videokassette geschickt. Zunächst erscheint ihm alles lächerlich, aber es spinnt sich ein Netz aus Vermutungen, das immer feinmaschiger wird und sein bisheriges Leben komplett aus der Bahn zu werfen droht. Mit exzellenten Hauptdarstellern schuf Michael Haneke - „Die Klavierspielerin“ - ein packendes Verwirrspiel, das in Cannes mit dem Preis für die beste Regie prämiert wurde und Kritik und Publikum sehr beeindruckte.
Do., 3.8. - 21.30 UhrFr., 4.8. - 21.45 UhrSo., 6.8. - 19.30 Uhr
Molaadé - Bann der Hoffnung
Molaadé - Bann der Hoffnung
Senegal/Frankreich 2005 | Regie: Ousmane Sembène | 120 min. | 35mm | Fatoumata Coulibaly, Maimouna H. Diarra u.a. | französisches und Wolof Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ousmane Sembène war schon zu Gast im Karlstorbahnhof. Nicht nur der, der ihn damals erlebt hat, empfindet es als Untertreibung, ihn lediglich „Altmeister“ des afrikanischen Films zu nennen. Sein neues Werk „Molaadé“ ist eine Parabel über die traditionelle Beschneidung junger Mädchen in Afrika sowie dem Kampf einer jungen Frau gegen diese Praxis. Für sein kraftvolles Drama bekam Sembène den Jurypreis „Un Certain Regard“ beim „Festival de Cannes 2005“.
Fr., 4.8. - 19.30 UhrSa., 5.8. - 19.30 UhrSo., 6.8. - 21.45 UhrDi., 8.8. - 22.00 Uhr
Komm näher
Komm näher
Deutschland 2005 | Regie: Vanessa Jopp | 104 min. | 35mm | mit Meret Becker, Hinnerk Schönemann u.a | FSK: 12.
Menschen in der Stadt und Menschen, die einsam sind, brauchen kein fertiges Skript, das ihnen vorschreibt, was sie zu machen haben. Darum ist Vanessa Jopps „Komm näher“ zunächst das Resultat von Beobachtung. Aus dem flüchtigen Zusammenstoß zwischen Mathilda und dem Polizisten Bronski entwickelt sie mit der Macht des Zufalls eine visuelle Kontaktkette, die so leicht wie rau und berührend erzählt wird. Neun Nominierungen für den deutschen Filmpreis brachte Vanessa Jopp das kleine künstlerische Risiko bereits ein.
Do., 10.8. - 21.30 UhrFr., 11.8. - 21.30 UhrSa., 12.8. - 22.00 UhrSo., 13.8. - 19.30 UhrMo., 14.8. - 19.30 UhrDi., 15.8. - 19.30 UhrMi., 16.8. - 21.30 Uhr
Für immer und dich – Ein Abend in Erinnerung an Rio Reiser
Für immer und dich – Ein Abend in Erinnerung an Rio Reiser
Deutschland 2006 | Regie: Elser Maxwell | 80 min. | digital.
Am 20.August 1996 starb mit Rio Reiser eine der wohl profiliertesten Musiker-Persönlichkeiten Deutschlands. Jetzt gibt es eine Aufzeichnung einer Lesung aus Hellow Skais nicht unumstrittener Rio-Reiser Biografie „Das alles und noch viel mehr“, musikalisch begleitet von Marius del Mestre, dem Gitarristen der Scherben. Eine Hommage, eine Huldigung, die alle Facetten dieses Ausnahme-Sängers und Songwriters berührt, seine Zeit bei den Scherben, seine Solokarriere als „König von Deutschland, seine Homosexualität, sein Engagement für die PDS, eben alles und noch viel mehr.
Do., 17.8. - 19.30 UhrMi., 23.8. - 21.30 Uhr
37 uses for a dead sheep
37 uses for a dead sheep
Großbritannien/TK 2005 | Regie: Ben Hopkins | 84 min. | 35mm | kirgisische, türkische und englische Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Eine Geschichte von den Pamir-Kirgisen, einer Volksgruppe von ca. 2000 Menschen aus Zentralasien. Ein ethnografischer Dokumentarfilm, aber nicht nach dem Motto „Wir und die Anderen“, sondern mit mehr Spaß an der Sache. Ben Hopkins drehte zunächst „Footprints“ in Afghanistan, dann besuchte er 2005 das kirgisische Dorf Ulupamir und schuf in einer Montage von Interviews, Alltagsszenen und nachinszenierten Stummfilmsequenzen eine selbstironische Dokumentation, die nicht nur die Presse begeisterte.
Do., 17.8. - 21.30 UhrMo., 21.8. - 19.30 UhrDi., 22.8. - 19.30 UhrMi., 23.8. - 19.30 Uhr
Komm näher
Komm näher
Deutschland 2005 | Regie: Vanessa Jopp | 104 min. | 35mm | mit Meret Becker, Hinnerk Schönemann u.a | FSK: 12.
Menschen in der Stadt und Menschen, die einsam sind, brauchen kein fertiges Skript, das ihnen vorschreibt, was sie zu machen haben. Darum ist Vanessa Jopps „Komm näher“ zunächst das Resultat von Beobachtung. Aus dem flüchtigen Zusammenstoß zwischen Mathilda und dem Polizisten Bronski entwickelt sie mit der Macht des Zufalls eine visuelle Kontaktkette, die so leicht wie rau und berührend erzählt wird. Neun Nominierungen für den deutschen Filmpreis brachte Vanessa Jopp das kleine künstlerische Risiko bereits ein.
Fr., 18.8. - 19.30 UhrSa., 19.8. - 19.30 Uhr
Tarnation
Tarnation
USA 2004 | Regie: Jonathan Caouette | 88 min. | 35mm | Jonathan Caouette, Renee LeBlanc u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein autotherapeutisches Home Movie-Familienepos, das wendig und aufwändig von einer komplizierten Mutter-Sohn-Beziehung erzählt, beindruckend und beunruhigend persönlich, ja schonungslos selbstexhibitionistisch. Das ist „Tarnation“ von Jonathan Caouettes, einem 30-jährigen Filmemacher, der sein Material aus Familienfotos und Videos plus traumatischer Erlebnisse an einem normalen Apple-PC montierte und dann das Glück hatte, dass Gus van Sant auf ihn aufmerksam wurde. Höchst originell und mehrfach ausgezeichnet.
Fr., 18.8. - 21.30 UhrSa., 19.8. - 21.30 UhrSo., 20.8. - 22.00 Uhr
A bout de souffle - Außer Atem
A bout de souffle - Außer Atem
Frankreich 1959 | Regie: Jean-Luc Godard | 88 min. | mit Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein Kleinganove erschießt einen Polizisten, taucht in Paris unter und trifft dort eine amerikanische Studentin wieder. Sie verlieben sich, sie verbringen den Tag und die Nacht, schließlich wird er von ihr an die Polizei verraten. Einer der bekanntesten Filme der Nouvelle Vague, immer noch beeindruckend durch das impulsive Lebensgefühl, das er vermittelt. Das aber ist ein Effekt bestimmter filmischer Techniken und nicht nur das wird in der Filmanalyse von Dr. Franz Schneider am 20.8., um 19.30 Uhr, erklärt.
So., 20.8. - 19.30 UhrMo., 21.8. - 21.30 Uhr
Midnight movies
Midnight movies
USA 2005 | Regie: Stuart Samuels | 86 min. | 35mm | mit John Waters, David Lynch u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der Film um Mitternacht, oft war er ein besonderer Film. Er ging besonders tief unter die Haut, erschreckte und verstörte. Filme wie „Die Nacht der lebenden Toten“, „Pink Flamingos“, „The Rocky Horror Picture Show“ oder „Eraserhead“ veränderten in ihrer Zeit von 1970-1977 die Sehgewohnheiten des Publikums und trafen den Nerv der Jugend, da sie fast immer die Grenzen des „guten“ Geschmacks sprengten. Damit aber definierten sie neu, was Film kann und darf. „Midnight Movies“ dokumentiert dieses Phänomen mit langen Filmausschnitten – man sieht dann praktisch alle oben erwähnten Filme nochmals - und schneidet spannende Interviews mit den Regisseuren dazwischen. Eine kompakte Ladung bewegter Schockbilder, klug kommentiert.
Di., 22.8. - 21.30 UhrMi., 30.8. - 21.30 UhrDo., 31.8. - 21.30 UhrSo., 3.9. - 21.45 UhrMi., 6.9. - 21.30 Uhr
Drawing restraint 9
Drawing restraint 9
USA/Japan 2005 | Regie: Matthew Barney | 135 min. | 35mm | mit Björk, Matthew Barney u.a | englisches und japanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sie mochten "The Crewmaster Cycle”? Hier ist die vom Publikum heiß gewünschte Fortsetzung von Mathew Barneys Filmkunst. Es asssistiert Gattin Björk. Gemeinsam inszenieren sie eine Liebe bis hin zur Zerstörung, eine Komposition aus Fell, Kälte und Vaseline, eine magisch-mysteriöse Selbstzerfleischung auf hoher kalter See, bei der auch Herman Melville grüßen lässt. Sie ahnen, liebe Fans, es ist wieder etwas Unbeschreibliches geworden. Sie kommen aus unserem Kino und haben etwas gesehen, das sie nicht begreifen, aber etwas Unfassbares erlebt.
Do., 24.8. - 19.30 UhrFr., 25.8. - 19.30 UhrSa., 26.8. - 19.30 UhrSo., 27.8. - 21.30 UhrDi., 29.8. - 21.30 Uhr
Hotel
Hotel
Deutschland/Österreich 2004 | Regie: Jessica Hausner | 76 min. | 35mm | Franziska Weisz, Birgit Minichmayer u.a | FSK: 12.
Ein Hotel im tiefen finsteren Wald. Irene tritt dort ihre neue Stelle als Rezeptionistin an. Zunächst fasziniert von der Abgeschiedenheit, beginnt Irene nun, der Stille zu misstrauen und fühlt sich von einer geheimnisvollen Gefahr bedroht. Denn sie stellt bald fest, ihre Vorgängerin ist auf mysteriöse Weise verschwunden. Als bester Film der Diagonale 2005, wurde Jessica Hausners Regiearbeit schon mit der Michael Hanekes verglichen.
Do., 24.8. - 22.00 UhrFr., 25.8. - 22.00 UhrSa., 26.8. - 22.00 UhrSo., 27.8. - 19.30 UhrMo., 28.8. - 21.30 Uhr
Short cut to Nirvana
Short cut to Nirvana
USA 2004 | Regie: Maurizio Benazzo | 87 min. | 35mm | mit dem Dalai Lama, Kali Baaba u.a. | indisches und englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Auf einer während der Trockenzeit freien Stelle am Ganges, nahe der Stadt Allahabad, kommen im Abstand von zwölf Jahren an die 70 Millionen Pilger zusammen, um Kumbh Mela zu feiern, das größte Fest der Hindhus, das größte religiöse Fest der Menschheit. Der Film begleitet einen Hindhu-Mönch und einige westliche Pilger während der Feierlichkeiten, porträtiert dabei einige herausragende Persönlichkeiten des Festes und ist vom Charisma der Pilger höchst infiziert. Ein Doku-Spektakel.
Mo., 28.8. - 19.30 UhrDi., 29.8. - 19.30 UhrMi., 30.8. - 19.30 UhrSa., 2.9. - 19.30 UhrMo., 4.9. - 21.45 UhrDi., 5.9. - 21.45 Uhr
Private
Private
Italien 2004 | Regie: Saverio Costanzo | 94 min. | 35mm | Mohammed Bakri, Lior Miller u.a. | arabisches, hebräisches und englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Mohammed B. lebt mit seiner Familie im Niemandsland zwischen einem palästinensischen Dorf und einem israelischen Militärstützpunkt. Eines Tages beschließt die israelische Armee diesen Ort einzunehmen. Aber Mohammed weigert sich, sein Haus zu verlassen. Also wird das Haus aufgeteilt. Oben das Militärlager, unten die Familie. Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit.
Do., 31.8. - 19.30 UhrFr., 1.9. - 19.30 UhrMi., 6.9. - 19.30 Uhr
Hitlerkantate
Hitlerkantate
Deutschland 2005 | Regie: Jutta Brückner | 114 min. | 35mm | mit Hilmar Tate, Lena Lauzemis, Rike Schmidt u.a.
Hanns Broch ist ein berühmter Komponist zu Zeiten der NS-Diktatur, der aber dem System kritisch gegenüber steht. Dennoch erhält er den Auftrag, zum 50. Geburtstag Adolf Hitlers eine Kantate zu komponieren. Er will sich dafür in sein Ferienhaus in Finnland zurückziehen, bekommt aber von der politischen Führung eine Sekretärin zur Seite gestellt, die von den Nazis begeistert ist. Die verschiedenen Weltanschauungen prallen zunächst hart aufeinander, aber dann kommen die beiden Charaktere sich unerwartet näher. Künstlerisch eine Melange aus Theater-Elementen und Film-Essay, überzeugt „Hitlerkantate“ insbesondere durch die schauspielerischen Leistungen, allen voran Hilmar Tate in der Rolle des Komponisten. Erstaufführung in Heidelberg!
So., 3.9. - 19.30 UhrMo., 4.9. - 19.30 UhrDi., 5.9. - 19.30 Uhr
Caravaggio
Caravaggio
Großbritannien 1986 | Regie: Derek Jarman | 93 min. | digital | mit Nigel Terry, Sean Bean u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Caravaggio gilt als einer der Maler, der durch seine künstlerische Bereitschaft zum ästhetischen Risiko die Entwicklung der Malerei um Jahrzehnte vorwegnahm, weswegen er zu einem der bekanntesten Maler der Renaissance geworden ist. Um seinen wilden, zügellosen Lebenswandel kursieren wilde Mythen. Grund genug für Derek Jarman („Jubillee“, „The Tempest“, „Edward II“, „Blue“), diese in einem opulenten Rausch der Bilder zum Film zu machen. Es wurde sein Erfolgreichster. Schön, dass er wieder zu sehen ist.
Do., 7.9. - 19.30 UhrMi., 13.9. - 21.30 Uhr
Batalla en el cielo - Battle in heaven
Batalla en el cielo - Battle in heaven
Frankreich/Mexiko 2005 | Regie: Carlos Reygadas | 98 min. | 35mm | mit El Abuelo, Brenda Angulo u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Die Schöne und der Hässliche, eine Liebe, die für beide in den Himmel führt. Aber davor gibt es Mexiko und die Demütigung. Marco ist dick, verheiratet, arbeitet als Fahrer und Fahnenhisser. Er liebt Anna. Sie ist die Tochter seines Chefs, die aus Langeweile als Edelprostituierte arbeitet. Marco entführt mit seiner Frau zusammen ein Baby. Sie brauchen das Geld. Aber es stirbt. Marco beichtet es Anna. Die Lage spitzt sich zu. Ein bisschen wie bei „Schuld und Sühne“. Es gibt keinen Film in letzter Zeit, der so virtuos Lust und Ekel miteinander verbindet wie „Battle in Heaven“, Körperlichkeit wie Gefühl. Herausragend die Beleuchtung und die Kameraführung und nicht nur die. Carlos Reygadas riskiert viel für seinen Film und schuf einen der besten, da provokantesten Filme der letzten Zeit.
Do., 7.9. - 21.30 UhrSo., 10.9. - 21.30 UhrMo., 11.9. - 21.30 UhrDi., 12.9. - 21.30 Uhr
Frühling, Sommer, Herbst, Winter … und Frühling
Frühling, Sommer, Herbst, Winter … und Frühling
Korea/Deutschland 2003 | Regie: Kim Ki-Duk | 103 min. | 35mm | mit Oh Young-Su, Kim Ki-Duk u.a. | deutsche Fassung.
Eine koreanische Idylle, eine Insel mitten in einem Bergsee. Dort wohnt der Meister mit seinem Schüler. Er unterweist ihn, lässt ihn seine Fehler machen, damit er lernt und begreift. Die Jahreszeiten wechseln, der Schüler wird erwachsen, bricht auf und kehrt zurück. Kim Ki-Duk wurde mit diesem Film endlich auch in Deutschland zum Begriff. Mit „Frühling, Sommer, Herbst, Winter … und Frühling“ hat er eine zyklisch angelegte Film-Meditation konzipiert, für die er eine strenge und überaus ästhetische Bildsprache gefunden hat, die in höchstem Maße beeindruckt.
Mo., 11.9. - 19.30 UhrDi., 12.9. - 19.30 UhrMi., 13.9. - 19.30 UhrMi., 20.9. - 19.30 Uhr
12 Tangos – Adios Buenos Aires
12 Tangos – Adios Buenos Aires
Deutschland 2005 | Regie: Arne Birkenstock | 85 min. | 35mm | mit Roberto Tonet, Marcela Maiola u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
„Catedral“, Buenos Aires: früher ein Kornspeicher, heute spielt darin ein argentinisches Tango-All-Star-Orchester zwölf bekannte Tangos, dazu drehen sich die Gäste des allwöchentlichen Tangoballs im Kreis. Um den Mittelpunkt drehen sich Roberto Tonet, 71 Jahre alt und durch die Bankenkrise ohne Rente, sowie Marcela Maiola, sie plant, nach Europa auszuwandern. Neben ihnen tanzen Philosophen, Arbeiter, Schüler, Emigranten, dann trifft man auf die Trashrockband „Las Munecas“, die Gardel auf ihren E-Gitarren interpretieren. Eine Dokumentation, der derzeitigen argentinischen Tango-Szene? Nein, ein Tanzerlebnis, verknüpft mit allzu wahren Geschichten.
Do., 14.9. - 21.30 UhrSa., 16.9. - 21.30 UhrSo., 17.9. - 21.30 UhrMo., 18.9. - 21.30 UhrDi., 19.9. - 21.30 Uhr
Love is a devil
Love is a devil
Großbritannien 1997 | Regie: John Maybury | 89 min. | digital | mit Derek Jacobi, Daniel Craig u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
George Dyer, ein Kleinkrimineller aus dem Londoner East End, war über Jahrzehnte hinweg Muse, Mann und Modell für den englischen Maler Francis Bacon und inspirierte ihn zu seinen berühmtesten Bildern. Regisseur John Maybury gelang in seinem Porträt dieser ungewöhnlichen Beziehung ein hochartifizielles Werk, das in seiner formalen Gestaltung und unter minimalistischem Musikeinsatz die Abgründe der Bilderwelt Bacons öffnet, indem es ihm oft gelingt, für sie filmisch äquivalente visuelle Ideen zu finden. Ein Film über Kunst, der auch künstlerisch ist Das gibt es beileibe nicht oft.
Do., 21.9. - 19.30 UhrMi., 27.9. - 19.30 Uhr
Schläfer
Schläfer
Österreich/Deutschland 2005 | Regie: Benjamin Heisenberg | 105 min. | 35mm | mit Bastian Trost, Mehdi Nebbou u.a.
Johannes Merveldt arbeitet als Doktorand der Virologie an der TU-München. Einer seiner Kollegen, der auch das gleiche Forschungsvorhaben hat, ist der Algerier Farid Madani. Eines Tages wird Johannes von einer Verfassungsschützerin angesprochen, die ihn bittet, Informationen über Farid zu liefern. Obwohl Johannes dies entschieden ablehnt, ist danach seine Beziehung zu Farid prinzipiell anders geworden. Sie bewegt sich auf einem zunehmend schmaler werdenden Grat zwischen Zuneigung und Misstrauen. Die Situation spitzt sich zu, als Beate, eine junge Kellnerin, für die sich auch Johannes interessiert, sich in Farid verliebt. Nun durchmischt sich für Johannes Privates und Berufliches, moralische und politische Verantwortung. Eine intensive Inszenierung eines brisanten Themas.
Do., 21.9. - 21.30 UhrMo., 25.9. - 19.30 UhrSa., 30.9. - 19.30 Uhr
Bonnie & Clyde
Bonnie & Clyde
USA 1967 | Regie: Arthur Penn | 111 min. | 35mm | mit Warren Beatty, Faye Dunaway u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Es gibt Filme, die dank der Globalisierung ungebrochen aktuell bleiben. Einer wie dieser zum Beispiel. Die Leute verarmen, Verbrechen ist die letzte Chance, um zu überleben. Und dabei schön zu bleiben: Warren Beatty und Faye Dunaway sind wohl eines der bestgebautesten Paare der Filmgeschichte. In der Wirtschaftskrise der US-amerikanischen 1930er fahren sie durch die Südstaaten auf der Suche nach Banken, die noch Geld haben, das sie zu lässiger Banjo-Musik noch rauben können. Es reicht zum Heldentum fürs Volk, es reicht zum ehrenvollen Tod durch die Polizeikugeln, es reicht für die Filmgeschichte. Eigentlich hätte Truffaut das Projekt realisieren sollen, aber es wurde nichts daraus, stattdessen hat es Arthur Penn als Musterbeispiel des „New Hollywood“ überragend in Szene gesetzt.
Am 24.9., um 19.30 Uhr mit einer kurzen Einführung von Dr. Franz Schneider.
So., 24.9. - 19.30 UhrMo., 25.9. - 21.30 Uhr
Marseille
Marseille
Deutschland 2004 | Regie: Angela Schanelec | 95 min. | 35mm | mit Maren Eggert, Emily Atef u.a.
„All meine Filme beruhen auf dem Gedanken, dass ein Grossteil des Lebens undurchschaubar, voller Missverständnisse und dem Zufall überlassen ist.“ Das klingt nicht so originell, aber Angela Schanelec hat darüber einen höchst originellen Film gedreht. Zunächst geht es um eine Art Austausch: Sophie, eine junge Fotografin fährt nach Marseille, eine Französin wiederum nach Berlin. Marseille ist im Februar schroff und unzugänglich. Sophie überlässt sich trotzdem der Stadt und fotografiert. Aber Berlin und Sophies (Liebes)Problem rücken näher. Ein unaufdringlich schöner Film, so unaufdringlich, dass er im Gegenzug zu einem der meistdiskutiertesten Filme wurde, die in den letzten Jahren im Karlstorkino gezeigt wurden. Eine sanfte cineastische Provokation.
Di., 26.9. - 19.30 UhrSo., 1.10. - 19.30 UhrDi., 3.10. - 19.30 Uhr
Der Kuss der Tosca
Der Kuss der Tosca
Schweiz 1984 | Regie: Daniel Schmid | 87 min. | digital | mit Sara Scuderi, Della Benning u.a. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
In Mailand steht ein Künstleraltenheim mit Namen „Casa Verdi“, gestiftet von dem gleichnamigen Komponisten. In einer Melange aus Spiel- und Dokumentarfilm gelang darüber dem vor kurzem verstorbenen Schweizer Filmregisseur Daniel Schmid ein sensibles Plädoyer für die Würde des Alterns am Beispiel der dort untergebrachten Opernstars und Musiker. Denn er vermittelt dem Zuschauer die Durchdringung von Sein und Schein anhand der immer wiederkehrenden „Rollenspiele“, die für das Leben der BewohnerInnen der „Casa Verdi“ typisch sind. Ein sanfter, wunderbarer Blick auf den alten Menschen als Künstler und Lebenskünstler, zugleich auch ein sanfter Abschied von Daniel Schmid.
Do., 5.10. - 19.30 UhrMi., 11.10. - 19.30 Uhr
Janine F.
Deutschland 2004 | Regie: Teresa Renn | 80 min. | Digi Beta.
Der Fall Janine F. ging im November 2002 durch die Presse. Die 24-jährigeFrau hatte sich aus dem fünften Stockwerk des Berliner Kunsthauses Tache-les gestürzt. Die Zeitungen gaben den Tacheles-Künstlern eine Mitschuldan ihrem Tod. Sie hatten Janines Todesankündigung auf Video aufgenom-men, aber nicht ernst genommen. Am nächsten Morgen hatten Touristenihre Leiche fotografiert. Sie glaubten an eine Kunstperformance.In ihrem Film begibt sich Teresa Renn auf eine Spurensuche und fragt, werJanine F. war und wie es zu ihrem Selbstmord kam. Ihre Suche beginnt imKunsthaus Tacheles. Hier teilte sich Janine mit anderen Künstlern ein Ge-meinschaftsatelier. Eine fröhliche, starke Frau, die weiß, was sie will – daswar der erste Eindruck ihrer Kollegen. Resa, ein iranischer Maler, bemerkte,wie sie sich im Lauf der Zeit veränderte und von Stimmen zu erzählen be-gann, die sie verfolgten.Neben den Künstlern kommen Janines engste Freunde zu Wort. Ein Bildihrer Persönlichkeit beginnt sich zu entwickeln. Neben ihrer Kunst, an dersie Tag und Nacht arbeitete, gehörten Drogen wie Speed oder LiquidEcstasy zu ihrem Alltag. Janine F. lebte ein intensives Leben auf einem schmalen Grat. Von den Stimmen, die sie hörte, erzählte sie nur wenig. Keiner ihrerFreunde ahnte, wie ernst es um sie stand.
Fr., 6.10. - 19.00 Uhr
Weightless - Ohne Gewicht
Norwegen 2002 | Regie: Sigve Endresen | 75 min. | norwegisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sie hatte nur noch 34 kg gewogen, ein lebensgefährlicher Zustand, aber Kari Iveland hat ihre Anorexie überlebt. 18 Jahre später blickt die Sängerin zurück. In ihren Songs, die sie während der Filmaufnahmen für ihr Soloalbum aufnimmt, verarbeitet sie ihre Erfahrungen. Ihr früherer Todeswunsch wird, wie es scheint, von der Lebendigkeit ihrer aktuellen Musik neutralisiert.
Sa., 7.10. - 14.00 Uhr
SeelenSchatten
Schweiz 2002 | Regie: Dieter Gränicher | 89 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei Frauen und ein Mann, die unter schweren Depressionen leiden, werden zwei Jahre lang filmisch begleitet.

Ausgangspunkt der filmischen Erzählung ist ihre akut depressive Phase. Wie erleben sie ihre Krankheit und den Klinikaufenthalt? Wie entwickelt sich ihre Arbeits- und Familiensituation nach der großen Krise? Wann fühlen sie sich wieder gesund? Der Film erforscht dunkle Seiten der menschlichen Seele und die verschiedenen Aspekte der Depression. Er weckt Verständnis für Menschen, die durch ihre psychische Krankheit nach wie vor stigmatisiert sind.

"Ich habe eigentlich nichts gesehen außer schwarz; das Loch, in dem man selber drin ist." [Betroffener Charles E.]

"Meine Depression war eine Art Schutz, damit ich selber merkte, dass es so nicht mehr weiter gehen kann." [Betroffene junge Frau]
Sa., 7.10. - 17.00 Uhr
Tarnation
Tarnation
USA 2004 | Regie: Jonathan Caouette | 88 min. | 35mm | Jonathan Caouette, Renee LeBlanc u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein autotherapeutisches Home Movie-Familienepos, das wendig und aufwändig von einer komplizierten Mutter-Sohn-Beziehung erzählt, beindruckend und beunruhigend persönlich, ja schonungslos selbstexhibitionistisch. Das ist „Tarnation“ von Jonathan Caouettes, einem 30-jährigen Filmemacher, der sein Material aus Familienfotos und Videos plus traumatischer Erlebnisse an einem normalen Apple-PC montierte und dann das Glück hatte, dass Gus van Sant auf ihn aufmerksam wurde. Höchst originell und mehrfach ausgezeichnet.
Sa., 7.10. - 20.00 Uhr
Raum 4070/4071
Deutschland 2006 | Regie: Jana Kalms, Torsten Striegnitz | 80 min.
"Was außen so konfus aussieht, wird innen immer stimmiger. Und die anderen wollen das bloß nicht verstehen." Lutz, Betroffener

"Wir sind in einem Raum, in dem sich Menschen Erlebnisse erzählen, die man sich eigentlich nicht erzählt. Es sind Erfahrungen, die sie selbst gemacht haben und Erfahrungen von Menschen, die ihnen sehr nahe stehen. Es geht um Angst und Gewalt. Es geht um Familien, die zerstört werden. Es geht um ihre Existenz.
In dem Raum findet ein Psychoseseminar statt. Innerhalb der letzten zehn Jahre sind etwa 100 Seminare solcher Art in Deutschland entstanden. Das zeigt, dass diese Idee auf Zustimmung stößt. Grundgedanke ist, miteinander zu reden, um voneinander zu lernen. Das Potsdamer Seminar wurde 1996 von Prof. Peter Stolz, Psychiater und Hochschullehrer, gegründet. Es findet jeden zweiten Mittwoch statt. Manchmal sind 40 Menschen im Raum, manchmal 80. Einige sind verwandt miteinander, die meisten kennen sich nicht.
Jedes Seminar ist ein Experiment. Es gibt so unterschiedliche Verstehensperspektiven und Wahrheiten wie Menschen in diesem Raum."
Jana Kalms, Torsten Striegnitz, Regisseure von Raum 4070.
So., 8.10. - 11.00 Uhr
Un' ora sola ti vorrei - Noch eine Stunde mit dir
Italien 2003 | Regie: Alina Marazzi | 65 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Familienfotos und -filme, Tagebuchaufzeichnungen und Briefe und auch die Krankenberichte verarbeitet Alina Marazzi zu einer Spurensuche nach der eigenen Mutter, die, von Depressionen gequält, Selbstmord beging, als die Regisseurin 7 war.

Viele Jahre waren die Fundstücke, die Alina Marazzi hier zu einer intensiven Collage verarbeitet hat, in einem Schrank ihrer Großeltern versteckt - ein Familiengeheimnis versiegelt von Staub und Vergessen. Es sind die Familienfotos und -filme, die Tagebuchaufzeichnungen und Briefe und auch die Krankenberichte ihrer Mutter. Dieses Material benutzt Marazzi, um ein Bild dieser hübschen, jungen Frau der Mailänder High Society zu zeichnen, die ihre Mutter war und die sie kaum kannte. Als Alina 7 war und ihre Mutter 33, hat diese, gequält von Depressionen, ihrem Leben ein Ende bereitet.

Mit ihrer visuell beeindruckenden Erinnerungsarbeit hat Alina Marazzi nicht nur eine Lücke in ihrer persönlichen Geschichte geschlossen, sie hat auch ein ergreifendes Porträt einer Depression geschaffen, dem sich der fremde Zuschauer nicht entziehen kann.
So., 8.10. - 17.00 Uhr
People Say I'm Crazy
USA 2004 | Regie: John Cadigan | 84 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
"Willkommen in meinem Gehirn. Mein Name ist John Cadigan und ich bin ein schizophrener Künstler."

"People Say I'm Crazy ist meine Doku über die Welt in meinem Kopf.
Es ist eine chaotische Welt, voll von Paranoia, Kreativität, Angst und Verlangen. Ich muss da jeden Tag kämpfen um herauszufinden, was real ist und was nicht. Vor zehn Jahren nach meinem ersten Schub begann ich mich zu filmen, weil ich die Leute wissen lassen wollte wie das ist mit Labeln wie 'psychotisch', ‚schizophren' und ‚schwerbehindert' herumzulaufen. Ich habe alles gefilmt, - Katatonie ebenso wie EKT (Elektrokrampftherapie).
Jetzt gibt es endlich Medikamente die helfen. Mein Leben ist jetzt auszuhalten und manchmal sogar zu genießen. Ich habe wieder angefangen zu künstlerisch zu arbeiten, ich zeichne und mache Holzschnitte.
Aber wenn meine Familie und mein Doktor mich nicht so unterstützt hätten, wäre ich wahrscheinlich schon tot." John Cadigan

Auszeichnungen
Humanitarian Award - Vancouver International Film Festival
Documentary Feature Award - Chicago International Film Festival
Media Award 2005-Southern California Psychiatric Society
Outstanding Media Award 2004-National Alliance for the Mentally Ill
Bester Dokumentarfilm:
-Rhode Island International Film Festival
-New Jersey Film Festival
-Route 66 Film Festival
-Wilmington Independent Film Festival
So., 8.10. - 20.00 Uhr
Aliénations - Entfremdungen
Frankreich/Algerien 2003 | Regie: Malek Bensmail | 105 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Indem Bensmail den Alltag in der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses von Constantine filmt, porträtiert er ein Land, in dem die von den Dschinns verursachten Qualen auf den Jammer und das Leid der heutigen Zeit stoßen.

Bensmail widmet den Film seinem Vater, einem für sein soziales Engagement bekannten algerischen Arzt. Aliénations zieht Parallelen zwischen der Welt der Kranken und dem ganzen Land. Der Film hat nichts Spektakuläres an sich. Die Bilder folgen ohne jede Hektik aufeinander, in einer Montage, die den betroffenen Menschen, dem Pflegepersonal und den Patienten Respekt bezeugt. Die Geschichten der Patienten, die bestimmt sind von der allseits herrschenden sozialen Gewalt, fügen sich zu einem fesselnden Kollektivporträt der Gesellschaft Algeriens.


Festivalteilnahmen, Preise und Auszeichnungen



Festival Cinéma du Réel Beaubourg 2004

Großer Preis der langen Dokumentarfilme 7. Biennale des Institut du Monde Arabe

10. Rencontres Internationales de Cinéma de Paris

Festival des Films du Monde-Montréal

"Silbener Schlüssel"-Festival des psychiatrischen Films Lorquin

Internationales Filmfestival Alexandria

Preis "Enjeux méditerranéens" Dokumentarfilmfestival Syracuse

Auszeichnung Filmfestival Karthago
Mo., 9.10. - 19.30 Uhr
Knallhart
Knallhart
Deutschland 2006 | Regie: Detlev Buck | 98 min. | 35mm | mit David Kross, Jenny Elvers-Elbertzhagen u.a.
Das hätte man als Schüler nicht gerne selbst miterlebt. Aus einem schönen, ruhigen Bezirk mitten rein nach Neukölln. So geht es dem 15jährigen Michael. Die Mutter vom Freund rausgeworfen, der Sohn nun neu an der Schule als willfähriges Opfer der Gangs. Detlev Buck schildert mit Unterstützung bekannter Schauspieler Michaels Entwicklung, die ihn in seinem Selbstbehauptungswillen und Drang nach Anerkennung zunächst zum Drogenkurier werden lässt. Ein harter Film, wie der Titel schon sagt, der Detlev Buck ins Kino zurückbringt.
Fr., 13.10. - 21.45 UhrDo., 19.10. - 21.30 UhrSo., 22.10. - 17.30 Uhr
Der freie Wille
Der freie Wille
Deutschland 2006 | Regie: Matthias Glasner | 163 min. | 35mm | mit Jürgen Vogel, Sabine Timoteo u.a.
Kein Film über das Thema Vergewaltigung, sondern darüber wie „zwei Menschen bis zum konsequenten Ende mitgehen. Im Guten wie im Bösen.“ So Matthias Glasner über seinen ziemlich umstrittenen Film, in dem er den Terror der Einsamkeit mit der Kamera begleitet. Einsam ist Theo, der nach neun Jahren Knast, die er wegen Vergewaltigung absaß, raus kommt und Angst vor Frauen hat. Einsam ist Nettie, die sich nach 27 Jahren von ihrem Vater lösen kann, der sie sexuell missbraucht hat. Sie begegnen sich, sie lieben sich, die Reise an die Grenzen des freien Willens beginnt. Sondervorstellung im Karlstorkino.
So., 15.10. - 15.00 Uhr
Zeugin der Anklage
Zeugin der Anklage
USA 1957 | Regie: Billy Wilder | 114 min. | 35mm | mit Marlene Dietrich, Charles Laughton u.a. | deutsche Fassung.
Christine Vole kommt aus Hamburg und lebt in England. Ihr Mann, ehemals Soldat, hat sie dort unmittelbar nach dem Krieg in einem Nachtclub kennen gelernt. Als Leonard Stephen Vole des Mordes angeklagt wird, übernimmt der so brillante wie kauzige Staranwalt Sir Wilfrid Robarts den Fall. Gleich beim ersten Treffen mit Christine Vole ahnt er, dass diese etwas im Schilde führt. Aber der sonst so gewiefte Anwalt weiß nicht was. So beginnt eines der berühmtesten Court-Room Dramen der Filmgeschichte. Am 15.10. mit einer Einführung von Norbert Ahlers.
So., 15.10. - 19.30 UhrMo., 16.10. - 21.30 Uhr
Wie Luft zum Atmen
Wie Luft zum Atmen
Deutschland 2006 | Regie: Ruth Olshan | 83 min. | digital | georgisches Original mit deutschen Untertiteln.
Georgische Musiker auf der Suche nach ihrer musikalischen Identität. Sie spüren auf einer Reise durch ihre Heimat altes Liedgut auf, treffen auf Menschen, die ihnen erzählen, was die Musik ihrer Region für sie bedeutet. Aber der Film porträtiert auch die Arbeit heutiger georgischer Musiker, in ihrem Netz von Tradition und modernen Elementen, wie etwa aus dem Jazz, so etwa die in Stuttgart lebende Gruppe „The Shin“. Weiter zeigt die Dokumentation Menschen, die sich den traditionellen georgischen Tänzen verschrieben haben. Ein buntes, lebendiges Bild einer aufregenden Musikkultur.
Do., 19.10. - 19.30 UhrMi., 25.10. - 22.00 Uhr
Familia Rodante - Reisen auf argentinisch
Familia Rodante - Reisen auf argentinisch
Argentinien 2004 | Regie: Pablo Trapero, | 95 min. | 35mm | mit Graciana Chironi, Liliana Capuro u.a., | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Familie aus Buenos Aires kommt nur noch zu Festen zusammen, ansonsten lebt jeder sein Leben. Aber das ändert sich. Denn Großmutter Emilia, 84 Jahre alt, gespielt von der eigenen Großmutter des Regisseurs und deren erste Filmrolle, soll Trauzeuge bei der Hochzeit ihrer Nichte spielen. Die Hochzeit findet jedoch an Emilias Geburtsort statt, einem kleinen Dorf nahe der brasilianischen Grenze. Weit ist der Weg für die elfköpfige Sippe, inklusive Autopanne, Mosquitos und zahlreicher Streitereien untereinander. Einer der beliebtesten Filme beim letzten Cine-Latino.
So., 22.10. - 11.00 UhrSo., 22.10. - 19.30 UhrMo., 23.10. - 19.30 UhrDi., 24.10. - 19.30 Uhr
Heidelberger Filmabend
Mi., 25.10. - 19.30 Uhr
Blade Runner – Directors Cut
USA 1982 | Regie: Ridley Scott | 112 min. | digital | mit Harrison Ford, Rutger Hauer u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
2019: Die Welt ist eine Stadt. Dort sucht ein „Blade Runner“, ein Spezialdetektiv, nach vier künstlichen Menschen, die er unschädlich machen soll, da sie eine Gefahr für das System werden. Aber als er mit ihnen Kontakt aufnimmt, beginnt er langsam deren humane Qualitäten zu lieben. Er kommt in einen großen Konflikt. „Blade Runner“ ist wegen vieler Spezialeffekte filmhistorisch bedeutsam und fasziniert darüber hinaus durch seine konsequent futuristische Atmosphäre, die ihn zum Prototypen eines Action-Films aus nicht mehr so ganz ferner Zeit macht. Die Directors Cut-Version verzichtet auf unpassenden Off-Kommentar und aufgesetztes Happy-End. Im Rahmen des Aktionstages der Kommunalen Kinos innerhalb des Themas „Unzensiert“
Di., 31.10. - 21.30 Uhr
* Campamento de Benyounes
* Campamento de Benyounes
Spanien 2005 | Regie: Colectivo Frontera del Sur | 26 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Interviews mit Afrikanern, die in den Wäldern um Ceuta in Marokko in slumartigen Camps leben, vom Militär drangsaliert, gequält und deportiert werden und versuchen, die Zäune nach Ceuta oder die Meerenge nach Spanien zu überwinden.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit ABSCHIEBUNG IM MORGENGRAUEN.

Do., 2.11. - 19.30 Uhr
* Abschiebung im Morgengrauen
* Abschiebung im Morgengrauen
Deutschland 2005 | Regie: Michael Richter | 46 min. | digital.
Etwa 20.000 Menschen leben allein in Hamburg behördlich „geduldet“, aber ohne dauerhaften Aufenthaltsstatus. Viele von ihnen sind Kriegsflüchtlinge, die kein Asyl erhielten, die aber gleichwohl nicht abgeschoben werden durften. Sobald sich die Situation im Herkunftsland nach Einschätzung der deutschen Politik ändert, stehen sie auf den Abschiebungslisten.
Ein Kamerateam des NDR begleitet Beamte der Ausländerbehörde bei der nächtlichen Abschiebung, die sich normalerweise hinter den Fenstern anonym abspielt. Die Menschen haben sich nichts zu Schulden kommen lassen, dennoch ist ihre Gnadenfrist jetzt vorbei.
In der Zentralen Ausländerbehörde Hamburg, „Abschnitt für Rückführungsangelegenheiten“, wird entschieden, wer bleiben darf und wer gehen muss. Nach welchen Kriterien urteilen die Mitarbeiter des Amtes, wie gehen sie mit den Menschen um, über deren Schicksal sie auf oft dramatische Art mitentscheiden? „Wir buchen, Sie fluchen - mit freundlicher Unterstützung des Reisebüros Never-Come-Back-Airlines“ - den zynischen Spruch auf dem Amts-Bildschirm kann jeder lesen.
Nicht nur die systematische, sondern insbesondere auch die rechtswidrige Unmenschlichkeit, die in den Behörden Alltag ist, wird hier deutlich. Ein Versuch öffentlich zu machen, was sich jeden Tag, jede Nacht mitten in Deutschland abspielt. Abseits des medialen und politischen Mainstreams. Der Film von Michael Richter erhielt 2005 den Grimme-Preis.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit CAMPAMENTO DE BENYOUNES.


Anschließend Diskussion mit Claudius Brenneisen (Fluchtpunkt Hamburg)
und einem Mitglied des Asylarbeitskreises Heidelberg.

Do., 2.11. - 19.30 Uhr
* Gefängnisbilder
* Gefängnisbilder
Deutschland 2000 | Regie: Harun Farocki | 60 min. | Video.
In Filmzitaten spürt Harun Farocki dem Wesen der Überwachung und der Zurichtung des Menschen in der Institution Gefängnis nach. Ihre vorläufige Perfektion findet sie in den Bildern der Überwachungskameras des kalifornischen Corcoran Hochsicherheitsgefängnisses: Man sieht eine Betonfläche, die so konstruiert ist, dass Gefangene an keinem Ort Schutz vor dem Blick der Kamera suchen könnten. Man sieht Männer, die nur Unterwäsche tragen. Ein Gefangener greift einen anderen an, alle Unbeteiligten legen sich sofort auf den Boden. Es wird geschossen, der Häftling bricht zusammen. Weißer Rauch zieht durch das Bild. Das Gewehr ist direkt neben der Kamera, Blickfeld und Schussfeld fallen zusammen.


Anschließend Diskussion mit Eva Markwig
(USA-Expertin von ai Deutschland)

Do., 2.11. - 21.30 Uhr
Store Wars
Store Wars
USA 2005 | Regie: Louis Fox | 7 min. | digital | Originalfassung.
Liebevolle Star Wars-Parodie zum Thema Bioernährung kontra Ernährung mit Lebensmitteln aus industrieller Massenproduktion. Von den Machern von The Meatrix.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit UNSER TÄGLICH BROT.

Fr., 3.11. - 19.30 Uhr
* Unser täglich Brot (PREVIEW!)
* Unser täglich Brot (PREVIEW!)
Österreich 2005 | Regie: Nikolaus Geyrhalter | 92 min. | 35 mm.
Willkommen in der Welt der industriellen Nahrungsmittelproduktion und der High-Tech-Landwirtschaft! Zum Rhythmus von Fließbändern und riesigen Maschinen gibt der Film kommentarlos Einsicht in die Orte, an denen Nahrungsmittel in Europa produziert werden: Monumentale Räume, surreale Landschaften und bizarre Klänge - eine kühle industrielle Umgebung, die wenig Raum für Individualität lässt.
Der Film kommt ohne Erläuterung, Interviews oder Off-Stimme aus und konzentriert sich ganz auf die Inszenierung der Bilder und Töne. Es ist die Geschichte einer Landwirtschaft, die dem Profit und der Effizienz alles andere unterordnet. Was gezeigt wird, ist nicht immer leicht verdaulich und manchmal kaum zu ertragen. Wer hier agiert, bleibt in diesem ästhetischen Bilderstrom unsichtbar: Es ist die Produktion von Lebensmitteln in Zeiten von Lidl, Aldi und Co.
Ausgezeichnet beim Internationalen Dokumentarfilmfestival Amsterdam 2005 mit dem Spezialpreis der Jury.

Wir zeigen UNSER TÄGLICH BROT in einer exklusiven Preview vor dem Bundesstart am 18.01.2007!


Anschließend Diskussion mit Dr. Rolf Künnemann
(FIAN International)

Fr., 3.11. - 19.30 Uhr
You've got sugar
Dänemark 2005 | Regie: Jannik Hastrup, Bigita Faber | 8 min. | Animation, digital | englische Originalfassung.
Kleine Zeichentrick-Überraschung des dänischen Kinderfilmemachers Jannik Hastrup. Der Film ist im Zusammenhang mit der Aktionswoche „Global Week of Action 2005“ entstanden.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit GARNELENRING.
Fr., 3.11. - 21.30 Uhr
Garnelenring
Garnelenring
Deutschland 2005 | Regie: Heiko Thiele, Dorit Siemers | 55 min. | digital.
Bitterer Beigeschmack einer Delikatesse. Mangrovenwälder, Artenvielfalt und die Lebensgrundlagen der heimischen Bevölkerung stehen am Rande der Vernichtung. Die industrielle Garnelenzucht in Guatemala und Honduras ist Teil eines neoliberalen Mega-Entwicklungsprojektes, des Plan Puebla Panamá, der wirtschaftlichen Aufschwung und Armutsbekämpfung verspricht. Die Realität spricht jedoch eine andere Sprache: Die Fischerei ist geschädigt, lokale Märkte sind geschwächt, Lebens- und Arbeitsbedingungen haben sich verschärft. Dokumentiert wird der mutige Widerstand gegen Fremdbestimmung, Landenteignung und Beschränkung von Fangrechten. Der Film lässt Betroffene und Organisationen zu Wort kommen, die die erklärten Ziele von Unternehmen und Politikern scharf kontrastieren. Denn im Schatten der „Blauen Revolution“, die der industriellen Aquakultur seit den 1980er Jahren mit Unterstützung von Weltbank und IWF einen enormen Aufschwung bescherte, stehen ökologischer, sozialer und ökonomischer Kahlschlag.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit YOU'VE GOT SUGAR.

Fr., 3.11. - 21.30 Uhr
Latitude 36 - Der 36. Breitengrad
Latitude 36 - Der 36. Breitengrad
Spanien 2004 | Regie: José Luis Tirado | 65 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der 36. Breitengrad ist eine imaginäre Linie auf der Landkarte und gleichzeitig ein realer Ort, die Straße von Gibraltar, wo Flüchtlinge versuchen, über das Meer nach Europa zu gelangen. Der Film zeigt, immer wiederkehrend, die Ankunft der Boote im spanischen Tarifa, das Aufsammeln der Flüchtlinge durch die Guardia Civil, ihren Abtransport in Bussen in Auffanglager. Gleichzeitig hat Latitude 36 weitere, künstlerische und dokumentarische Ebenen: Optisch verfremdet sieht man eine absurde Welt, in der das Elend der Gestrandeten, ihre Hoffnungen und ihre Verzweiflung den alltäglichen Urlaubsritualen der Strandbesucher gegenübergestellt werden.
Die künstlerische Umsetzung des Themas lässt viel Zeit und gibt Raum zum Nachdenken über eine Welt, die, parallel zur Segeljacht-Urlaubsrealitätswelt der Europäer, den Tod durch Ertrinken bedeutet oder zumindest eine ungewisse, oft deprimierende Zukunft für diejenigen andeutet, welche es geschafft haben, mit dem Boot nach Europa zu kommen.

Sa., 4.11. - 17.30 Uhr
* Why close the G8?
* Why close the G8?
Großbritannien 2005 | Regie: Camcorder Guerillas | 14 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
14 Minuten Informationen, Klimawandel und ökologische Ausbeutung, Armut, Krieg, multinationale Konzerne: der Mobilisierungsfilm gegen den G8-Gipfel 2005 in Gleneagles (Schottland). Es gibt viele gute Gründe, um gegen die Versammlung der mächtigsten Staatschefs der Welt und ihre brutale Agenda zu protestieren. Der Film zeigt militärische Einflussnahme in Afrika im Namen der Entwicklungshilfe, Abhängigkeit und Krieg im Irak.
„Meine große Sorge beim G8 ist, dass die Menschen nur Krawalle und Unruhe sehen, aber nicht die Themen dahinter. Die Mainstream-Medien verdrehen, worüber es in der Politik wirklich geht und warum die Menschen dagegen sind.“ Non-violent direct action.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit EVIANNAIVE.

Sa., 4.11. - 19.30 Uhr
* Eviannaive
* Eviannaive
Deutschland 2005 | Regie: Verena Varas, Laurent Notaro | 80 min. | digital.
Vom 1. bis 3. Juni 2003 trafen sich die Herren des Clubs der reichsten Länder der Welt (G7/8) in Evian, Frankreich. Eine Handvoll junger Aktivisten aus Berlin organisierten einen Sonderzug, um gegen diesen G8-Gipfel zu mobilisieren und das Treffen „im besten Sinne zu verhindern“.
Der Film begleitet den Zug und seine mehr als tausend Fahrgäste auf der Fahrt nach Genf und ins „Village Intergalactique“, dem internationalen Protestcamp. Dort werden unter basisdemokratischen Gesichtspunkten die Aktionen des zivilen Ungehorsams und die Blockade der Zufahrtsstrassen nach Evian gemeinsam geplant und vorbereitet.
Parallel dazu erzählen Aktivisten in Einzelinterviews, was sie dazu bewegt hat, den Kampf gegen die „nicht gewählte Weltregierung“ aufzunehmen, von ihren Hoffnungen, Befürchtungen und der anderen Welt.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit WHY CLOSE THE G8?


Anschließend Diskussion mit Max Wiehle
(Sozialforum Heidelberg)

Sa., 4.11. - 19.30 Uhr
Zdroj (Source)
Zdroj (Source)
Tschechische Republik 2005 | Regie: Martin Marecek | 75 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Source führt uns den weiten Weg ans kaspische Meer in das Ölgebiet Baku in Aserbaidschan. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Ölfelder von Baku die größten der Welt. Sie erbrachten die Hälfte der Welterdölproduktion. Als die Ölreserven an Land zu schwinden drohten, wurden die Bohrungen auch in das Meer ausgedehnt. Am 25. Mai 2005 wurde die Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline in Betrieb genommen, mit 1.760 Kilometern Länge die längste und technisch aufwändigste Pipeline der Welt.
Doch von all dem Geschäft kann die Bevölkerung kaum profitieren, ganz im Gegenteil. Der soziale Standard, den wir in Baku vorfinden, ist erschreckend. Die Gegend ist geprägt von bitterer Armut. Verseuchte Böden zerstören die landwirtschaftlichen Einnahmequellen, das Vieh weidet neben Öllachen und der Lohn der Arbeiter reicht kaum zum Leben. Doch während die Menschen versuchen, sich Gehör zu verschaffen, verschließen die örtlichen Behörden und die internationalen Ölkonzerne die Augen. Schamlos kaschieren sie ihre ausbeuterischen Interessen, verstrickt in ein Netz von Korruption und Profitgier.
Source bringt diese Umstände mit filmischer Finesse zum Ausdruck.
Der Film wurde auf dem Dokumentarfilmfest Leipzig 2005 mit dem Preis für den besten osteuropäischen Dokumentarfilm ausgezeichnet.


Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit HAMMER AND FLAME.

Sa., 4.11. - 21.30 Uhr
Hammer and Flame
Großbritannien 2005 | Regie: Vaughan Pilikian | 10 min. | digital | Originalfassung.
An der nordindischen Küste gibt es einen Ort, an den sich die Schiffe zum Sterben zurückziehen. Ausgemusterte Schiffe aus der ganzen Welt werden hier von Männern und Frauen mit den einfachsten Werkzeugen abgewrackt.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit ZDROJ (SOURCE).

Sa., 4.11. - 21.30 Uhr
Der letzte Tag des Salvador Allende
Der letzte Tag des Salvador Allende
Deutschland 2004 | Regie: Michael Trabitzsch | 80 min. | 35mm | spanisches und französisches Original mit deutschen Untertiteln.
„Ich habe keine Wahl. Man muss mich mit Kugeln durchlöchern, wenn man mich hindern will, den Willen des Volkes zu erfüllen.“ Salvador Allendes Rede am Vorabend des Putsches, dem seine Ermordung und General Pinochets Machtergreifung folgte, ist das Trauer-Leitmotiv einer dokumentarischen Erinnerungsarbeit, die vom Chile heute ständig auf die Ereignisse von 1973 zurückgreift. Nicht die politische Analyse steht dabei im Vordergrund, sondern das menschliche Drama selbst. Und so zeigt der Film nicht unpathetisch Menschen mit gefesselten oder erhobenen Händen, oder er lässt ausgiebig Zeitzeugen erzählen. Oder wie es Georg Seeßlen zusammenfasst: „Es ist sozusagen ein ‚allendischer’ Film voller Trauer um diese zerstörte Hoffnung in der Geschichte, voller unterschwelliger Trauer wohl auch um den Verlust einer politischen Sprache und einer politischen Sprache der Bilder.“
So., 5.11. - 11.00 Uhr
Can´t do it in Europe
Can´t do it in Europe
Chile/Bolivien/Schweden 2005 | Regie: Anna Weitz | 46 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Ein Film über den Zynismus des alternativen Tourismus. „Gegen Massentourismus grenzt sich der Individualreisende durch Rucksack und den alternativen Reiseführer Lonely Planet unter den Arm geklemmt entschieden ab. Von dieser Spezies der Gattung Tourist, dessen Einzelexemplare verstärkt über die abgelegensten Regionen dieses Planeten herfallen, berichtet "Can't do it in Europe". Reiseziel Bolivien. Besuch der Silberminen von Potosi. Echte Minenarbeiter. In Originalkluft. Unter Arbeitsbedingungen wie im 19. Jahrhundert. Der Tourist kann ihnen sogar bei der Arbeit zuschauen. Und sich dabei ein klein wenig wie einer von ihnen fühlen, trägt er doch die gleiche Kluft wie die Mineros. Ohne hämischen Unterton, allenfalls verwundert und überrascht von der Unbekümmertheit, mit der Besucher ihre Motive und Gefühle erklären, gelingt den Filmemacherinnen eine fein abgestimmte Nahaufnahme des Abenteuer-Tourismus und dessen grundlegendem Missverständnis: Denn es geht nicht darum, die Kultur des Anderen kennen zu lernen, sondern bestenfalls um Langeweile und Aussicht auf Zerstreuung. Es gibt sogar welche, die wollen mitarbeiten, erzählt einer der Mineros, aber das geht natürlich nicht. Denn Touristen seien es gewohnt, Ausflüge zu machen und sich zu amüsieren, egal wo sie sind. Damit beschreibt dieser Mann, der sein Leben lang keine Schule besucht hat, die Grundlagen einer mobilen Klassengesellschaft im globalen Maßstab. Wir reisen – ihr arbeitet.“ (M. H., Dokfilmfestival Leipzig)

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit DOW HOAX.

So., 5.11. - 15.30 Uhr
Dow Hoax
Dow Hoax
USA 2005 | Regie: Yes Men | 13 min. | digital | Originalfassung.
1984: Durch einen Giftgasunfall in der Chemiefabrik von Union Carbide in Bhopal, Indien, starben unmittelbar 5000 Personen. Weitere 15.000 in den darauffolgenden zwei Jahrzehnten. Seitdem benötigen ca. 120.000 Bhopalis lebenslang medizinische Behandlung. Dow Chemical kaufte 2001 Union Carbide auf, zahlte jedem Opfer einmalig 500 US$ und meinte, damit seine Schuldigkeit getan zu haben. Zum 20. Jahrestag der Katastrophe kontaktierte ein BBC-Reporter den Konzern über DowEthics.com. Er ahnte nicht, dass die Website ein Fake der Yes Men war. So kam der angebliche Sprecher von Dow, Jude Finisterra („Ende der Welt“), auf BBC World TV zum Einsatz. Und endlich sagte jemand die Wahrheit...

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit CAN'T DO IT IN EUROPE.

So., 5.11. - 15.30 Uhr
Bonheur publicitaire - Werbeglück als Trugbild
Frankreich 2005 | Regie: Capone, Blocky | 12 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Praktische Anleitung für ein besseres Leben: Adbusting in Grenoble.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit WASSER UNTERM HAMMER.

So., 5.11. - 17.00 Uhr
Wasser unterm Hammer
Wasser unterm Hammer
Deutschland 2005 | Regie: Leslie Franke, Hermann Lorenz | 57 min. | digital.
Eine haarsträubende Dokumentation über Strategien und Praktiken der Akteure der Wasser-Privatisierungen und ihre verheerenden Konsequenzen. Konnte in Hamburg die geplante Privatisierung der Wasserwerke durch ein erfolgreiches Volksbegehren 2004 vorerst verhindert werden, herrschen in Berlin zwei Global Player über den wertvollen Wasserschatz: der französische Riese „Veolia“ und die zum deutschen RWE-Konzern gehörende „Thames Water“. Mit verheerenden Konsequenzen für die Stadt: Seit der Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe 1999 ist die Zahl der Angestellten um über 2000 gesunken, die Wasserpreise stiegen um über dreißig Prozent und allein im Jahr 2004 verzichtete Berlin auf 41,2 Millionen Euro Einnahmen für den Haushalt, um dem Konsortium eine jährliche Renditegarantie von acht Prozent zu sichern. Der Unmut in der Stadt wächst.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit BONHEUR PUBLICITAIRE.

So., 5.11. - 17.00 Uhr
* Der Marsch
* Der Marsch
Großbritannien 1990 | Regie: David Wheatley | 90 min. | Video.
Der Film, unter Federführung der BBC produziert, ist das wohl aufwendigste Fernsehspiel in der britischen Mediengeschichte zum Thema „ökologische Migration“.
Ein charismatischer Führer bricht aus dem Süden Sudans mit einer Gruppe verzweifelter Menschen auf, um nach Europa zu ziehen. Nur so sieht er eine Chance, seine Leute vor dem Hungertod zu retten. Der Marsch wird zu einem Marsch der Millionen. Die EG ist ratlos – humanitäre Lösungen oder militärische Gewalt?
Der Film löste bei seiner Erstausstrahlung erbitterte Diskussionen aus: Soll man so etwas zeigen, macht man den Menschen mit der Vision einer „Invasion der Armen“ nicht unnötige Angst, provoziert man vielleicht gar Rassismus?
Was der britische Autor William Nicholson 1990 im Drehbuch zu „Der Marsch“ als düstere, biblisch unterlegte und fast prophetische Vision entwarf, hat heute beklemmende Aktualität. Die italienischen Fischer der kleinen Insel Lampedusa, an deren Küste fast täglich Leichen angeschwemmt werden, berichten: „Wir haben keine Garnelen, sondern Leichen in den Netzen.“ Das Rote Kreuz schätzt, dass nur jeder dritte Ertrunkene gefunden wird: man kann also von 20.000 Toten seit Mitte der Neunziger Jahre ausgehen.
„In diesem Horror-Bild konkretisiert sich Europa als grausame, abweisende Festung“, kommentiert der schwedische Autor Henning Mankell. Wie eine frühere Vorführung in Heidelberg gezeigt hat, kann dieser Film seine Zuschauer zu sehr langen Diskussionen anregen.


Anschließend Referat von Corinna Milborn (Autorin "Gestürmte Festung Europa") und Diskussion.

So., 5.11. - 19.00 Uhr
[Der Lagerkomplex] - Flüchtlinge, Bramsche-Hesepe und die Freiwillige Ausreise
[Der Lagerkomplex] - Flüchtlinge, Bramsche-Hesepe und die Freiwillige Ausreise
Deutschland 2006 | Regie: kinoki now (Timo Luthmann/ Tobias Schmid) | 107 min. | digital.
Äußere Grenzen sind sichtbar. Sie werden geschützt. Gesichert. Sind statisch. Innere Grenzen dagegen sind nur sichtbar für diejenigen, denen sie gelten. [Der Lagerkomplex] zeigt eine dieser inneren Grenzen: das Lager. In der scheinbaren Idylle des Osnabrücker Land befindet sich im Ort Bramsche-Hesepe Deutschlands größtes Abschiebelager mit dem Schwerpunkt der sogenannten Freiwilligen Ausreise. Wie äußert sich diese innere Grenze im sicheren Hinterland? Was passiert mit den dort untergebrachten 550 Flüchtlingen, und wie gehen diese Menschen mit der Situation um? Was bedeuten Lager für die Regionen, und welche Rolle spielen sie im nationalen und europäischen Zusammenhang?
[Der Lagerkomplex] lässt Menschen erzählen, was Lagerleben bedeutet. Betrachtet von innen und außen; durch Flüchtlinge selbst und durch Stimmen aus Wissenschaft, Medizin, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Dabei ist das Lagerleben nicht statisch; es passiert auch Unvorhergesehenes.

So., 5.11. - 22.00 Uhr
* La lucha del agua - Das Recht auf Wasser
* La lucha del agua - Das Recht auf Wasser
Mexiko 2003 | Regie: Nicolás Israel | 14 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
In La lucha del agua baut eine Zapatistengemeinde mit Hilfe umliegender Gemeinden ein unabhängiges System der Trinkwasserversorgung auf. Dieses Konzept trägt dazu bei, Krankheiten zu bekämpfen und die Trinkwasserquellen vor den einseitigen Entwicklungsplänen der mexikanischen Regierung zu schützen.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit
LA TIERRA ES DE QUIEN LA TRABAJA und CARACOLES.

Mo., 6.11. - 19.30 Uhr
* La tierra es de quien la trabaja - Das Land denen, die es bearbeiten
Mexiko 2004 | Regie: Moisés/Caracol V | 15 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Leben kann vor allem, wer Land für den selbstbestimmten Anbau von Nahrungsmitteln hat - und eben solches Land beanspruchen die Zapatisten für sich. Eindrückliche Konfrontation zwischen einer autonomen Zapatistengemeinde und einer Regierungsbehörde.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit
LA LUCHA DEL AGUA und CARACOLES.

Mo., 6.11. - 19.30 Uhr
* Caracoles – los nuevos caminos de la resistencia - Caracoles – die neuen Wege des Widerstandes
* Caracoles – los nuevos caminos de la resistencia - Caracoles – die neuen Wege des Widerstandes
Mexiko 2003 | Regie: Colectivo de Videografos | 42 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Seit 1994, haben die Zapatista Gemeinden 30 autonome widerständische Bezirke aufgebaut, die heutzutage mehr als die Hälfte von Chiapas ausmachen. Um die Probleme der Selbstregierung zu lösen und um eine direkte Brücke zur Welt zu bilden, verkünden sie die Geburt der Caracoles, welche die früheren Aguascalientes als regionale, politische und kulturelle Zentren ersetzen werden.
Am 8., 9. und 10. August 2003 wird die Zivilgesellschaft zu einem großen Fest eingeladen, um diese Geburt zu feiern. Das Bild der Schnecke symbolisiert den Pfad der Entscheidungsfindung mit seinen politischen Diskursen und der Weitergabe der getroffenen Entscheidungen. Durch den Eingang des Schneckenhauses betreten die Zapatistas den Pfad kollektiver Auseinandersetzung, um in der Spirale den Stimmen aller Beteiligten Gehör zu gewähren. Das Zentrum steht für den angestrebten Konsens. Alle so getroffenen Beschlüsse wiederum verlassen das Schneckenhaus durch die Spirale, um nach außen kommuniziert zu werden.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit
LA TIERRA ES DE QUIEN LA TRABAJA und LA LUCHA DEL AGUA.


Anschließend Diskussion mit einer Chiapas-Aktivistin.

Mo., 6.11. - 19.30 Uhr
The Bitter Drink
The Bitter Drink
Indien 2003 | Regie: P. Baburaj, C. Saratchandran | 27 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
The Bitter Drink ist eine Chronik eines zwei Jahre dauernden Kampfes der randständigsten Gruppe der indischen Gesellschaft, der Adivasis, gegen den mächtigen multinationalen Coca-Cola-Konzern in Plachimada in der Palakkad Region/Kerala. Darüber hinaus erörtert der Film die Frage der natürlichen Ressourcen, vor allem die Frage des Eigentums von Wasser.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit GRANITO DE ARENA.


Mo., 6.11. - 21.30 Uhr
Granito de Arena
Granito de Arena
Mexiko/USA 2005 | Regie: Jill Freidberg | 60 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Seit mehr als 20 Jahren demontieren globale Wirtschaftskräfte das öffentliche Bildungswesen in Mexiko. Seit 25 Jahren verteidigen hunderte Lehrer und Lehrerinnen die öffentlichen Schulen. Ihre Gewaltlosigkeit überraschte Mexiko und überdauert brutale Repression. Was sollen wir von einer Coca Cola- oder Ford-Schule halten? Dieser Dokumentarfilm ist essentiell, um die Krise zu verstehen, in der sich das öffentliche Bildungssystem in Lateinamerika befindet. Er wirft wichtige Fragen über Demokratie, Souveränität und das Recht auf Bildung auf. Im Film kommen u.a. die Schriftsteller Eduardo Galeano und Maude Barlow zu Wort.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit THE BITTER DRINK.

Mo., 6.11. - 21.30 Uhr
* The Take
* The Take
Kanada/Argentinien 2004 | Regie: Avi Lewis | 87 min. | 35 mm | Freddy Espinoza, Nestor Kirchner, Gustavo Cordera, Naomi Klein, Avi Lewis, Anoop Singh, Lalo Paret, Luis Zanon, Juan Domingo Perón, Carlos Saúl Menem, Bill Clinton.
The Take - Die Übernahme erzählt die packende Geschichte einer Industriearbeitergruppe im von wirtschaftlichen und politischen Krisen geschüttelten Buenos Aires, Argentinien. Von Verzweiflung und Armut zermürbt beschließen die Arbeiter eines Tages ihren in einem Vorort der Hauptstadt gelegenen ehemaligen Arbeitsplatz, die „Forja“-Fabrik für Autoteile, zu besetzen, zu übernehmen, und die Fabrik nicht mehr zu verlassen, bis die Produktion wieder läuft.
Sie alle zusammen haben den Anblick der stillstehenden Anlage, die einst ihnen allen Arbeit und Brot gegeben hatte, und die nun zum politischen Spielball in einem großen Schacher zwischen Regierung, internationalen Investoren und dem Eigentümer geworden war, nicht mehr ertragen, und sehen die „Enteignung mit den Füßen“ als einzig gebliebenen Weg an, ihr Recht auf (Weiter-)Arbeit in der eigentlich funktionstüchtigen Fabrik zu erkämpfen.
Die Arbeiter der „Forja“ sind in derselben Situation wie viel hunderttausende ihrer Landsleute auch. Denn nach dem spektakulären Zusammenbruch des argentinischen Wirtschaftssystems versinkt das einst mit der stärksten und wirtschaftlich prosperierendsten Mittelklasse in ganz Lateinamerika gesegnete Land in einem Sumpf aus Verfall und Massenarbeitslosigkeit.
Der Film ist ein sowohl in der visuellen Form als auch im Inhalt - weil klar polarisierend und damit eindeutig Stellung beziehend - ein absolut zeitgemäß umgesetztes Dokumentarfilmwerk. Naomi Klein, „die wohl einflussreichste Person unter 35 Jahren“ (The London Times), Autorin des Weltbestsellers „No Logo!“, hat zusammen mit Avi Lewis mit dem hier vorliegenden Film ein in vielem radikales Dokumentarfilm-Manifest für das 21. Jahrhundert geschaffen.


Anschließend Diskussion mit Gewerkschaftsvertretern

Di., 7.11. - 19.30 Uhr
Des Wahnsinns letzter Schrei
Des Wahnsinns letzter Schrei
Deutschland 2005 | Regie: B. Schönafinger, T. v. Dahlern | 60 min. | digital.
BRD 2005. Es gibt zu wenig Arbeit. Trotzdem zwingt ein neues Gesetz Arbeitslose dazu, ihre Ersparnisse aufzubrauchen, unterhalb der Armutsgrenze zu leben und für 1,50 Euro eine ihnen zugewiesene Arbeit zu leisten. Man spricht von leeren Kassen und von Gürteln, die enger geschnallt werden müssen.
Auf der anderen Seite wird so viel Geld verdient wie noch nie, Firmen schreiben Rekordgewinne, und die Einnahmen aus Kapitalanlagen steigen. Der Film geht diesem Wahnsinn auf die Spur und lässt „Experten“, Betroffene und Passanten zu Wort kommen. Bizarrer Höhepunkt dieses Gesellschaftspanoramas ist der Mitschnitt einer öffentlichen Veranstaltung, auf der neoliberale Vertreter von Franz Müntefering über Paul Nolte bis zu Dieter Althaus Klartext reden. Recht unverhohlen begrüßen sie die Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums nach oben. Sie nennen es „Ausdifferenzierung der Gesellschaft“.

Di., 7.11. - 22.00 Uhr
* Eine Frage der Menschlichkeit
* Eine Frage der Menschlichkeit
Deutschland/Indien 2005 | Regie: T. Jayashree | 65 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Was hat die schlechte Medikamentenversorgung in Afrika mit dem Leben in Deutschland zu tun? Welche Gemeinsamkeiten haben Frauen mit HIV in Indien und Deutschland? Wo können die einen von der Erfahrung der anderen profitieren? Diesen Fragen stellt sich der Dokumentarfilm Eine Frage der Menschlichkeit. Der Film ist als Gemeinschaftsproduktion der BUKO Pharma-Kampagne und der indischen Organisation Sangama entstanden. Regie führte die indische Filmemacherin T. Jayashsree, die sich mit sozialkritischen Dokumentationen international einen Namen gemacht hat. Der Film bringt die Sichtweisen verschiedener Länder und Kulturen zusammen. So wird deutlich, dass AIDS ein globales Problem ist. Selbst wenn das kulturelle Umfeld sehr unterschiedlich ist, haben die Einzelschicksale oft mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick meinen möchte.
Im Film berichten Frauen aus Deutschland und Indien über ihr Leben mit HIV. Die Erfahrung von Migrantinnen gibt tiefe Einblicke in die Wechselwirkungen zwischen Nord und Süd. Wie kommen Flüchtlinge mit HIV in Deutschland zurecht, getrennt vom sozialen Netz ihrer Heimat? Wie gehen Politik und Behörden mit diesem Schicksal um? Ein Blick in die Geschichte der Deutschen AIDS-Hilfe zeigt, wie wichtig es für Betroffene sein kann, sich selbst zu organisieren und sich für die eigenen Bedürfnisse und Rechte einzusetzen. Das setzt sich fort beim Zusammenschluss südafrikanischer Menschen zur Treatment Action Campaign, und der Film zeigt die jüngsten Entwicklungen in Indien, wo immer mehr Betroffene für bezahlbare AIDS-Medikamente kämpfen. Aus der Perspektive von Menschen mit HIV schafft es der Film, AIDS als politisches Problem zu zeigen – und das, ohne nur die üblichen Politikprofis zu Wort kommen zu lassen.


Anschließend Diskussion mit der Regisseurin T. Jayashree
und mit Ingo Meyer (5%-Gruppe Heidelberg)

Mi., 8.11. - 19.30 Uhr
Telestreet
Telestreet
Italien 2004 | Regie: Andrew Lowenthal | 8 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
200 TV-Piratensender werden Berlusconis Medienimperium sicherlich nicht in Bedrängnis bringen. Dennoch sind sie Ausdruck von Widerstand und Subversion gegen Gleichschaltung, Gleichförmigkeit und Konsumgläubigkeit: Empfängergeräte werden zu Sendern umgebaut; eigene, nicht-kommerzielle Sendungen werden kollektiv erstellt. Telestreet: eine weitere Form von zivilem Ungehorsam.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit SEEING IS BELIEVING.

Mi., 8.11. - 21.30 Uhr
Seeing is Believing
Seeing is Believing
Kanada 2002 | Regie: Peter Wintonick, Katerina Cizek | 58 min. | digital | Originalfassung.
Ein Film, der den Video-Aktivismus rund um die Welt betrachtet und die Art und Weise, wie Handicams und neue Technologien die Menschenrechtsarbeit, Journalismus, internationale Gesetze und Gerechtigkeit wandeln. Seeing is Believing ist eine noch nie da gewesene Untersuchung des politischen und sozialen Gebrauchs von Handicams und neuen Kommunikationstechnologien: Menschenrechtsaktivisten, Ermittler von Kriegsverbrechen, rechtsradikale Filmer und Bürger bewaffnen sich mit Werkzeugen der neuen visuellen Revolution. Das Regie-Team Katerina Cizek and Peter Wintonick beleuchtet die Arbeit von internationalen Journalisten und Medien-Aktivisten wie Joey Lozano, einem mutigen Video-Aktivisten, der die Menschenrechtsverletzungen gegenüber indigener Bevölkerung auf den südlichen Philippinen dokumentiert. Verhindert seine Kamera Gewalt - oder setzt sie Leben aufs Spiel? Mit Originalaufnahmen rund um die Welt, der Zusammenstellung aus Hunderten von Stunden exklusiven Archivmaterials, öffnet Seeing is Believing ein dramatisches Fenster auf die Macht des do-it-yourself-Filmemachens.

Wir zeigen diesen Film gemeinsam mit TELESTREET.

Mi., 8.11. - 21.30 Uhr
Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran - Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran
Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran - Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran
Frankreich 2002 | Regie: François Dupeyron | 94 min. | 35mm | mit Omar Sharif, Pierre Boulanger, Isabelle Adjani, Gilbert Melki, Isabelle Renauld, Lola Naymark u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Paris in den 60er Jahren. Der 13-jährige Momo lebt mit seinem Vater in der Rue Bleue. Während der tagsüber in der Kanzlei sitzt, muss Momo sich um den Haushalt und das Essen kümmern.
Sein erspartes Geld trägt er zu den Prostituierten um die Ecke. Wenn es nicht mehr reicht, begeht er kleine Diebstähle im arabischen Lebensmittelladen von Monsieur Ibrahim
oder setzt seinem Vater Katzenfutter statt Pastete vor. Eines Tages verkauft Monsieur Ibrahim eine Flasche Wasser zu Wucherpreisen an die Schauspielerin Brigitte Bardot und bemerkt dazu: „Irgendwie muss ich doch all die Büchsen, die Du klaust, wieder reinholen.“ Da werden die beiden Freunde. Zwar ist Monsieur Ibrahim kein echter Araber, wie auch die Rue Bleue nicht blau ist. Aber er weiß einiges über das Leben, Religionen, Liebe und Glück. Eine poetische Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Eric-Emmanuel Schmitt und ein Plädoyer für die Toleranz!
Do., 9.11. - 11.00 UhrFr., 10.11. - 14.30 Uhr
Les Brodeuses - Die Perlenstickerinnen
Les Brodeuses - Die Perlenstickerinnen
Frankreich 2004 | Regie: Eléonore Faucher | 88 min. | 35mm | mit Lola Naymark, Ariane Ascaride, Marie Félix, Thomas Laroppe, Arthur Quehen, Jacky Berroyer u.a. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Claire, 17 Jahre alt, ist allein. Ihre Arbeit im Supermarkt macht ihr keinen Spaß. Und dann wird sie auch noch schwanger! Eines ist klar, das Baby will sie auf keinen Fall behalten. Sie versteckt
ihren Bauch und wartet auf eine anonyme Geburt. Nur ihre Freundin Lucile weiß Bescheid. Doch dann lernt Claire Madame Melikian kennen, eine begnadete Stickerin für die Pariser Haute-Couture, die gerade ihren Sohn bei einem Motorradunfall verloren hat. Sie nimmt Claire als Lehrling an. Über die gemeinsame Arbeit mit den prächtigen und weichen Stoffen beginnen
sich die beiden Frauen einander anzunähern. Dann ist da noch Luciles Bruder Guillaume, der sich schuldig fühlt am Tod seines Freundes, weil er mit auf dem Motorrad saß. Auch er möchte sein Leben am liebsten über den Haufen
werfen … Gibt es Chancen auf einen Neuanfang? Vielfach preisgekröntes Regiedebüt, das Publikum und Kritik begeisterte.
Do., 9.11. - 14.30 UhrFr., 10.11. - 11.00 Uhr
Warum halb vier?
Warum halb vier?
Deutschland 2005/2006 | Regie: Lars Pape | 85 min. | digital | mit Joachim Król, Rudi Völler u.a.
Samstags ab halb vier ist nicht nur für sie die Welt am schönsten, denn Fußball ist ihr Leben. Drei Männer reden über ihre Liebe zum runden Leder, das ins Eckige muss. Das sind z.B. die beiden Freunde Manni und Heinz und das ist der Schauspieler Joachim Król. Für ihn ist das Fußballstadion ein Versammlungsraum, in dem sich die Sehnsucht nach emotionaler Gemeinsamkeit erfüllt. Dort sah er seinen Vater zum ersten Mal weinen – sein Verein war soeben abgestiegen. Manni und Heinz dagegen kennen sich seit ihrer Jugend, auf dem Bolzplatz spielten sie einst gegeneinander. Lars Pape begab sich auf Spurensuche nach dem Phänomen und traf dabei Rudi Völler ebenso wie den Fußballfrauen-Fanclub „Girls United“.
Do., 9.11. - 19.30 UhrMi., 15.11. - 22.00 Uhr
Der Spiegel
Der Spiegel
UdSSR 1975 | Regie: Andrej Tarkowskij | 105 min. | 35mm | mit Margarita Terekhova, Ignat Daniltsev u.a | deutsche Fassung.
Ein Mann sucht seine Identität. Sein Schicksal ist verbunden mit den sozialen und politischen Erschütterungen der Sowjetunion zwischen 1930 und den späten 1970er Jahren. Um die verschlungene Struktur eines Bewusstseins abzubilden, wählte Tarkowskij statt einer linearen Erzählweise ineinander montierte Sequenzen, die poetisch gebrochen sind und sich wiederum selbst reflektieren, ein komplexes System sich gegenseitig kommentierender Spiegelbilder. In der UdSSR hat sich Tarkowskij durch diesen Film dem Vorwurf des Subjektivismus ausgesetzt. Auf alle Fälle ist es in seinem Werk der formal wahrscheinlich eigenwilligste Film. Am Sonntag, 12.11., um 19.30 Uhr wird Norbert Ahlers eine Einführung geben und es besteht anschließend die Gelegenheit zur Diskussion.
So., 12.11. - 19.30 UhrMo., 13.11. - 21.30 Uhr
Moi César, 10 ans 1/2, 1m39
Moi César, 10 ans 1/2, 1m39
Frankreich 2002 | Regie: Richard Berry | 91 min. | 35mm | mit Jules Sitruk, Maria de Medeiros, Jean-Philippe Ecoffey, Joséphine Berry, Mabo Kouyaté, Anna Karina u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
César Petit ist 10 1/2 Jahre alt, 1 m 39 klein, schüchtern und ein bisschen pummelig. Genau das Gegenteil von seinem Freund Morgan. Der ist gut in der Schule, ruhig, groß und stark,
und hat nur ein einziges Problem: Er kennt seinen Vater nicht. Beide sind in Sarah verliebt, das schönste Mädchen der Schule. Wie soll César es bloß anstellen, ihr zu gefallen? César
wundert sich über die Welt und die Erwachsenen, die ihm nichts richtig erklären. Da macht er sich eben seine eigenen Gedanken! Als sein Vater plötzlich verschwindet, behauptet César,
er sitze im Gefängnis. ...
Und als es daraufhin zum großen Krach zu Hause und in der Schule kommt, haut César mit seinen beiden Freunden ab nach England: auf die Suche nach Morgans Vater. Damit aber fangen die richtigen Abenteuer erst an ... Eine originelle, phantasiereiche Komödie über Familie, Freundschaft, Schule und die erste Liebe.
Mo., 13.11. - 09.00 UhrDi., 14.11. - 11.00 Uhr
La Veuve de Saint-Pierre - Die Witwe von Saint-Pierre
La Veuve de Saint-Pierre - Die Witwe von Saint-Pierre
Frankreich 2000 | Regie: Patrice Leconte | 102 min. | 35mm | mit Juliette Binoche, Daniel Auteuil, Emir Kusturica, Michel Duchaussoy, Philippe Magnan, Christian Charmetant u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Saint-Pierre 1850, eine kleine, entlegene französische Insel. Eines Nachts, wird ein Mann brutal ermordet. Sein Mörder, Neel Auguste, wird zum Tode verurteilt. Aber auf Saint-Pierre gibt es weder Henker noch Guillotine. Da beginnt die schöne Frau des Hauptmanns sich für das
Schicksal des Verurteilten zu interessieren. Überzeugt, dass jeder Mensch sich ändern könne, möchte sie Neel eine zweite Chance geben: gegen den Willen der Herrschenden, aber mit
Unterstützung ihres Mannes, der sie über alles liebt. An ihrer Seite macht Neel sich für die Dorfgemeinschaft nützlich. Doch die Zeit vergeht und das Schiff mit der Guillotine, la veuve, naht ...
Wird Staatsraison oder Gerechtigkeit, Pflicht oder Zivilcourage, Tod oder Liebe siegen? Ein prächtiger Kostümfilm, ein Plädoyer für die Menschlichkeit und eine faszinierende Liebesgeschichte mit dem Startrio Juliette Binoche, Daniel Auteuil und Emir Kusturica in den Hauptrollen.
Nach einer wahren Begebenheit.
Mo., 13.11. - 11.00 Uhr
Eine Liebe in Heidelberg: Karoline v. Günderrode und Friedrich Creuzer
Deutschland 2006 | Regie: Medienforum Heidelberg | digital.
2006 wird der Tod der Dichterin Karoline von Günderrode 200 Jahre Vergangenheit sein.
Der Film erzählt von einer Annäherung an diese moderne Frau, einer Dichterin, von der die meisten nicht mehr als ihren Namen kennen. Eine Romantikerin, deren Briefe und Gedichte aber auch heute beeindrucken können. Es war ihre Sehnsucht, ideale Ansprüche zu leben und schließlich ihr Suizid, der wie ein literarisches Fanal wirkte, vor dem schon ihre Weggenossen zurückschreckten. Zwei Frauen betrachten in einem Ausstellungssaal fünf Radierungen, die vom Leben der Karoline v. Günderrode erzählen. In filmischen Sequenzen stellen die Radierungen fünf Momente aus dem Leben der Dichterin dar. Diese Momente möchten selber zum Betrachten, zu einer Annäherung auffordern, doch bleiben sie letztlich eine Phantasie. So springen die Zuschauer zwischen der Erzählsituation, der Radierung und der Ausstellung hin und her. Gleichzeitig sind aber die BesucherIinnen im Ausstellungssaal selbst Figuren eines Bildes – ähnlich wie oftmals die Figuren in der romantischen Malerei um 1800. Zu Wort kommen u.a. Christina v. Braun, Kulturwissenschaftlerin an der FU Berlin, und Gerhard Wolf, Autor und Verleger.
Mi., 15.11. - 19.30 Uhr
Vom Schaukeln der Dinge
Vom Schaukeln der Dinge
Deutschland 2005 | Regie: Beatrix Schwehm | 80 min. | digital.
Rudolf Höhn arbeitet als Schauspieler und Kabarettist. Zudem ist er großer Rugby-Fan. Doch er erkrankt an Parkinson. Alles bricht für ihn zusammen – bis er merkt, dass die Krankheit ihn für neue Begegnungen öffnet. Höhn gründet das Behinderten-Theater Pschyrembel und wird Pressesprecher des Bremer Rugbyclubs. Und er schreibt viel, Artikel, Aufsätze, Satiren, auch Theaterstücke. Filmemacherin Beatrix Schwehm hat Höhn dabei über ein Jahr begleitet und einen anderen Blick auf die Welt und das Leben dabei gewonnen. „Die Welt ist nichts als ein ewiges Schaukeln … Ob wir auch auf den erhabensten Thron sitzen, am Ende sitzen wir doch alle nur auf unserem Steiß.“ (Michel de Montaigne)
Do., 16.11. - 19.30 UhrMi., 22.11. - 19.30 Uhr
Le temps qui reste - Die Zeit die bleibt
Le temps qui reste - Die Zeit die bleibt
Frankreich 2005 | Regie: François Ozon | 86 min. | 35mm | mit Melvil Poupaud, Jeanne Moreau, Valeria Bruni-Tedeschi u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Film über das Sterben. Romain ist erst 30 Jahre alt, sieht gut aus und ist erfolgreich. Aber er erkrankt unheilbar an Krebs. Es bleiben ihm drei Monate. Die Krankheit behält er für sich, er isoliert sich weitgehend von seiner Umwelt und seinen Bekannten, nur der Großmutter vertraut er sich an. Schließlich trifft er auf die Kellnerin Jany. Erfolgsregisseur François Ozon gelang es, sich dem Thema Sterben mit hohem Einfühlungsvermögen in unverwechselbarem Stil zu nähern. Zudem beschenkt er uns mit einem Wiedersehen mit Jeanne Moreau in der Rolle der Großmutter.
Do., 16.11. - 21.30 UhrSo., 19.11. - 15.00 UhrSo., 19.11. - 19.30 UhrMo., 20.11. - 21.30 Uhr
El viento - Der Wind
El viento - Der Wind
Argentinien/Spanien 2005 | Regie: Eduardo Mignogna | 100 min. | 35mm | mit Federico Luppi, Antonella Costa, Pablo Cedrón u.a. | spanische Original mit deutschen Untertiteln.
Ein rauer Wind weht über Patagonien. Dort lebt Frank und seine Tochter Ema. Als diese plötzlich stirbt, fährt Frank nach Buenos Aires zu seiner Enkelin Alina. Aber Alina, gerade selbst in einer Lebenskrise, hat wenig Interesse an ihrer Familie und ihrer Herkunft. Frank jedoch ist entschlossen, die Distanz zwischen sich und Alina zu brechen. Immer wieder legt er ihre Briefe aus, die Ema schrieb, als sie mit Alina schwanger war. Ein stiller Film mit starken, ruhigen Bildern, nüchtern intensiv und leise uneindeutig.
Fr., 17.11. - 19.30 UhrSo., 19.11. - 11.00 UhrDi., 21.11. - 19.30 UhrMi., 22.11. - 21.30 Uhr
Vom 23.11. bis 29.11. bleibt unser Kino aufgrund Renovierungsarbeiten geschlossen.
Zwischen dem 23.11. bis 29.11. bleibt unser Kino aufgrund Renovierungsarbeiten geschlossen. Wiedereröffnung des Kinos ist am 30.11.2006, um 19.30 Uhr.
Do., 23.11. - 00.00 UhrMi., 29.11. - 00.00 Uhr
Angry Monk - Eine Reise durch Tibet
Angry Monk - Eine Reise durch Tibet
Schweiz 2005 | Regie: Luc Schaedler | 97 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Tibet, geheimnisvolles Dach der Welt, Sitz erleuchteter Mönche — nur einer legt sich quer: Gendun Choephel heisst der streitbare Mönch, der sich 1934 vom klösterlichen Leben abwendet und in die Moderne aufbricht. Er ist ein Rebell, der die Gemüter der tibetischen Obrigkeit erhitzt. Ein reinkarnierter Lama, der auch die Frauen und den Alkohol liebt. Ein Freigeist, der seiner Zeit weit voraus ist und heute zu einem Hoffnungsträger für ein freies Tibet geworden ist.
Die cineastische Zeitreise nimmt die Lebensgeschichte dieses unorthodoxen Mönchs zum Anlass, um ein Bild von Tibet aufzudecken, das gängigen Klischees zuwiderläuft. Zahlreiche verblüffende und seltene historische Aufnahmen werden hier erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Elegant und überraschend verwebt der Film Damals und Heute: Archivbilder von prächtigen Karawanen und Klöstern wechseln sich ab mit Szenen von Discos und Bildern von mehrspurigen Schnellstrassen in Lhasa, wo Pilger sich niederwerfen, um ihr Heiligtum zu umrunden.

ANGRY MONK gibt einen aktuellen und faszinierenden Einblick in ein Land, dessen schicksalhafte Vergangenheit sich im heutigen Alltag — vielfältig und widersprüchlich — spiegelt.
Das Roadmovie erzählt von einem, der auf ausgedehnten Reisen nach etwas sucht, was das alte Tibet aus seiner Erstarrung lösen könnte. Der Querdenker Gendun Choephel bleibt stets offen für das Neue. Er ist fremd in der Heimat und heimatlos in der Fremde — ein Wanderer zwischen den Welten.
Do., 30.11. - 19.30 Uhr
Angry Monk - Eine Reise durch Tibet
Angry Monk - Eine Reise durch Tibet
Schweiz 2005 | Regie: Luc Schaedler | 97 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Mönch kann zornig sein?! Luc Schaedler hat Tibet lange Jahre bereist und schuf mit seinem Film ein persönliches wie klischeefreies Bild dieses Landes, jenseits von Spiritualismus oder dem Glauben, Tibet sei irgendwie am Ende angelangt. Dagegen begleitet der Regisseur einen Mönch nach Lhasa. Ein beeindruckender Dokumentarfilm, der Tibet „on the road and from the road“ zeigt - garantiert ohne Interviews mit dem Dalai Lama.
Fr., 1.12. - 19.30 UhrSo., 3.12. - 11.00 UhrSo., 3.12. - 19.30 UhrDi., 5.12. - 19.30 UhrMi., 6.12. - 19.30 Uhr
Cinemania
Cinemania
Deutschland 2002 | Regie: Angela Christlieb | 79 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Wir vom Karlstorkino wissen es ganz genau: exzessive KinogängerInnen sind eine so ganz andere Art von Mensch. Oft ist es auch so: je schlimmer das Leben draußen, desto schöner die Welt drinnen in der dunklen Kammer, in der vorne sich die Bilder bewegen. Und bekanntlich ist in den USA jede Obsession noch viel größer als bei uns. So porträtiert Angela Christlieb fünf New Yorker Über-Cineasten mit zum Teil schon sehr bizarren Marotten. Wir von unserem Kino sind dagegen ja noch völlig harmlos. Ein schrulliger Spaß und im Rahmen unserer Wiedereröffnung nach der Renovierung. Mit Sektempfang ab 19:30 Uhr und in Anwesenheit von Dr. Gerner, Kulturbürgermeister Heidelberg.
Sa., 2.12. - 20.00 Uhr
Pingpong
Pingpong
Deutschland 2006 | Regie: Matthias Luthardt | 89 min. | 35mm | mit Sebastian Urzendowsky, Marion Mitterhammer u.a.
Ohne Vorankündigung besucht der 16-jährige Paul seine Verwandten. Er hat erst vor kurzem seinen Vater verloren, auf der Suche nach einer heilen Welt geht er an einen Ort, der ihn an unbeschwerte Kindheitstage erinnert. Dabei dringt er in den Mikrokosmos einer scheinbar glücklichen Familie ein. In seiner Tante Anna lernt Paul eine Frau kennen, die seine Anwesenheit anfänglich widerwillig hinnimmt, ihn dann aber zu akzeptieren beginnt und auf ihre Seite zieht. Paul sucht immer stärker ihre Nähe und bemerkt zu spät, dass sie ihn als Spielball benutzt. Als sie dabei die Kontrolle verliert, reagiert Paul mit einer Verzweiflungstat ... Nicht nur auf dem Festival in Cannes, auch beim Förderpreis Deutscher Film des Münchner Filmfestes wurde Regisseur Matthias Luthardt für das Beste Drehbuch des Films ausgezeichnet. Von der Evangelischen Filmjury wurde PINGPONG zum Film des Monats November 2006 gekürt.
Sa., 2.12. - 22.00 UhrSo., 3.12. - 17.30 UhrSo., 3.12. - 21.30 UhrMo., 4.12. - 21.30 UhrMi., 6.12. - 21.30 Uhr
Road to Guantanamo
Road to Guantanamo
Großbritannien 2006 | Regie: Michael Winterbottom | 95 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Michael Winterbottom thematisiert die Vorgänge in der amerikanischen Militärbasis Guantanamo Bay auf Kuba, indem er das Schicksal der „Tipton Three“ erzählt. Drei in England aufgewachsene Pakistanis fahren nach Afghanistan und geraten in kriegerische Auseinandersetzungen. Die Nordallianz greift sie auf und verhaftet sie – bis sie schließlich nach Guantanamo kommen, wo sie in zermürbenden Verhören gezwungen werden, sich als Al-Qaida-Kämpfer zu bekennen. Ihre Alibis werden ignoriert. Als sie nach Jahren frei kommen, begann Michael Winterbottom sie zu interviewen und ihren Fall nachzustellen. Das Resultat: eine engagierte wie beklemmende Doku-Fiktion.
Im Anschluss and die Vorführung am 3.12. um 15 Uhr gibt es Gelegenheit zur Diskussion mit G. Dinkelbach von amnesty international, Heidelberg.
So., 3.12. - 15.00 UhrMo., 4.12. - 19.30 UhrDi., 5.12. - 21.30 Uhr
Die Bewohner der Eremitage
Die Bewohner der Eremitage
Niederlande 2003 | Regie: Aliona van der Horst | 73 min. | digital.
Über 1000 Räume hat die Petersburger Eremitage, ungefähr 350 sind für das Publikum zugänglich, die die dort gesammelten Kunstschätze bewundern können. Aber auch die Angestellten haben zu den Exponaten oft eine sehr persönliche Beziehung. Ihnen, den Museumswärtern, Ausstellungstechnikern und Kuratoren und natürlich auch den Kunstwerken gilt das Augenmerk der Filmemacherin Aliona van der Horst. Großer Preis des Montreal Festivals of Films on Art 2006.
Do., 7.12. - 19.00 UhrMi., 13.12. - 21.30 Uhr
A luci spente - Licht aus!
A luci spente - Licht aus!
Italien 2005 | Regie: Maurizio Ponzi | 118 min. | 35mm | mit Giuliana De Sio, Giulio Scarpati u.a. | italienisches Original mit englischen Untertiteln.
Rom 1943-1944, ein Filmteam hat zwar den Befehl erhalten, nach Venedig zu gehen, harrt aber in Rom aus und verlängert die Dreharbeiten Tag für Tag. Da sich dazu das Team um immer mehr Gesichter von Flüchtlingen vermehrt und verändert, entdeckt der Regisseur und seine Diva neue Möglichkeiten des Filmemachens. Nach einer authentischen Episode des neorealistischen Regisseurs Vittorio de Sicas gedreht, zeigt „A Luci spente“ wie sich die Menschen ändern, wenn sich das Kino ändert.
Do., 7.12. - 21.00 UhrFr., 8.12. - 19.00 Uhr
Non ti muovere - Geh nicht fort
Non ti muovere - Geh nicht fort
Italien 2004 | Regie: Sergio Castellitto, | 120 min. | 35mm | mit Penélope Cruz, Sergio Castelletto u.a. | italienisches Original mit englischen Untertiteln.
Gelegenheiten, die man verpasst hat, weil man zu selbstsicher ist: Als die 15-jährige Angela ins Krankenhaus eingeliefert wird, erinnert sich ihr Vater, der Chirurg Timoteo an die prägendste Zeit seines Lebens: die Liebe zu einer Frau aus einem anderen Milieu, zu der sich erst bekannte, als es zu spät war. Nach dem Roman von Margaret Mazzantini - mit Penélope Cruz ausgesprochen prominent besetzt.
Fr., 8.12. - 21.30 UhrSa., 9.12. - 19.00 Uhr
La guerra di Mario - Ich bin Mario
La guerra di Mario - Ich bin Mario
Italien 2005, R: OmdtU, Minuten, 100 | Regie: Antonio Capuano, | 35mm | mit Valeria Golino, Marco Grieco u.a | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Neapel. Der 9-jährige Mario wird per Gericht seiner Familie entzogen, um ihn vor Missbrauch zu schützen. Seine Pflegeeltern sind gutsituierte Mitte-40er, eine fremde Welt für ihn, ein goldener Käfig ... Der Film basiert auf Erfahrungen mit einer Adoption, die Regisseur Antonio Capuano erzählt wurden. Von „Krieg“ ist in ihm die Rede, weil sich Mario ständig im Konflikt mit der Außenwelt befindet, hin- und hergeschoben, ständig auf der Suche nach der eigenen Identität.
Sa., 9.12. - 21.30 Uhr
Die große Stille
Die große Stille
Deutschland 2005 | Regie: Philip Gröning | 162 min. | 35mm.
Ein Dokumentarfilm über das Kloster Grande Chartreuse des Karthäuserordens, das in den Französischen Alpen liegt, eine strenge, fast stumme Meditation über das Klosterleben - ohne Kommentar, ohne Interviews, nur der Lauf der Zeit und das Gebet, Kontemplation und die Präsenz Gottes. Als Reise in die Stille, bildet der Film das Kloster und seine Bewohner nicht ab, sondern bewahrt als Film dessen Form und Rhythmus, einer der beeindruckendsten Dokumentarfilme der letzten Zeit.
So., 10.12. - 11.00 UhrSo., 24.12. - 19.30 UhrSo., 31.12. - 11.00 Uhr
Il regista di matrimoni - Der Regisseur der Hochzeit
Il regista di matrimoni - Der Regisseur der Hochzeit
Italien 2004 | Regie: Marco Bellocchio | 107 min. | 35mm | mit Sergio Castelletto, Donatella Finocchiaro u.a | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die Tochter des Regisseurs, einem überzeugten Atheisten, heiratet einen strenggläubigen Katholiken. Zugleich bekommt der Brautvater das Angebot einer Verfilmung der „Brautleute“ Manzonis. Auf der Suche nach Inspiration trifft er in Sizilien einen Mann, der Hochzeitsvideos dreht. Und dann verliebt er sich noch in eine junge Frau, die kurz vor einer Vernunftehe steht. Der Regisseur beschließt sie zu retten. Ein amüsantes Wiedersehen mit dem großartigen und religionskritischen Meister-Regisseur Marco Bellocchio.
So., 10.12. - 19.30 UhrMo., 11.12. - 14.30 UhrMo., 11.12. - 21.30 Uhr
Le conseguenze dell’ amore - Die Folgen der Liebe
Le conseguenze dell’ amore - Die Folgen der Liebe
Italien 2004 | Regie: Paolo Sorrentino | 100 min. | 35mm | mit Toni Servillo, Olivia Magnani u.a | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein distinguierter Herr lebt seit vielen Jahren als mysteriöser Gast in einem noblen Hotel in der italienischen Schweiz ein Leben zwischen Foyer und Bar. Aber er geht auch diskreten Geschäften nach. Und dann erwachen bei ihm auch noch Gefühle. Ein Seelenthriller, geboren aus dem Faszinosum des „Kosmos Grand-Hotel“.
Mo., 11.12. - 19.30 Uhr
La bestia nel cuore - Die Bestie im Herzen
La bestia nel cuore - Die Bestie im Herzen
Italien 2005 | Regie: Cristina Comencini | 112 min. | 35mm | mit Giovanna Mezzogiorno, Alessio Boni u.a. | italienisches Original mit englischen Untertiteln.
Sabina ist Schauspielerin und glücklich mit ihrem Kollegen Franco zusammen. Doch sie wird von Alpträumen gequält, die mit ihrer Kindheit zu tun haben. Deshalb besucht sie ihren Bruder Daniele, der in den USA lebt. Als sie zurückkehrt, kennt sie das Geheimnis ihrer Familie und fängt an, ihren Weg damit zu gehen. Verfilmung des bekannten Romans.
Di., 12.12. - 19.30 Uhr
La seconda notte di nozze - Die zweite Hochzeitsnacht
La seconda notte di nozze - Die zweite Hochzeitsnacht
Italien 2005 | Regie: Pupi Avati | 103 min. | 35mm | mit Antonio Albanese, Neri Marcoré u.a | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ende des zweiten Weltkriegs muss die Witwe Lilliana und ihr nichtsnutziger Sohn Nino das geliebte Bologna verlassen. Sie ziehen zu Schwager Giordano, einem Bauern in Apulien, der Bomben entschärft, Zuckermandeln herstellt und Schönschrift schreibt. Man merkt, so jemand ist ein feinfühliger Charakter, man ahnt, das ist italienischer Humor.
Mi., 13.12. - 19.30 Uhr
Le cou de la girafe - Der Hals der Giraffe
Le cou de la girafe - Der Hals der Giraffe
Frankreich/Belgien 2004 | Regie: Safy Nebbou | 84 min. | 35mm | mit Sandrine Bonnaire, Claude Rich u.a | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die neunjährige Mathilde hat Mut und rüttelt an einem Tabu. Nachdem sie sehr alte Briefe entdeckt hat, entführt sie ihren Großvater aus dem Altersheim, weil sie ein Familiengeheimnis klären möchte. Denn die Großmutter hat vor dreißig Jahren die Familie verlassen und ist seitdem verschwunden ... Regisseur Nebbou erzählt diese Geschichte ebenso leicht, zart und gefühlvoll, wie tragisch und auch komisch. Ein wunderbarer Film!
Do., 14.12. - 19.30 UhrSa., 16.12. - 19.30 UhrSo., 17.12. - 11.00 UhrDi., 19.12. - 19.30 Uhr
Peer Gynt
Peer Gynt
Deutschland 2006 | Regie: Uwe Janson | 81 min. | digital | mit Robert Stadlober, Ulrich Mühe u.a.
Der junge Peer auf der Suche nach der Liebe, immer begleitet von der Urangst des durch „Knopfgießer“ personifizierten Todes. Peers Mutter Aase und seine große Liebe Solveig bilden zwei Konstanten seiner dramatischen Existenz, deren vermeintlich sinnlose Lebenslinie ihn zurück zu seinen Ursprüngen führt, auf der Suche nach der Liebe als einzig mögliche Erlösung von seiner Lebensgier und dem Zugriff des Todes ... Ibsen-Jahr 2006: Ibsens Opus Maximum, der Faust des Nordens, jetzt als moderne dynamische und gegenüber dem Bühnenstück auch deutlich gekürzte Kino-Fassung. Ein Film-Theater-Spektakel.
Do., 14.12. - 21.30 UhrMi., 20.12. - 22.00 Uhr
The Take - Die Übernahme
The Take - Die Übernahme
Kanada 2004 | Regie: Avi Lewis | 87 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
The Take - Die Übernahme erzählt die packende Geschichte einer Industriearbeitergruppe im von wirtschaftlichen und politischen Krisen geschüttelten Buenos Aires. Von Verzweiflung und Armut zermürbt beschließen die Arbeiter eines Tages ihren in einem Vorort der Hauptstadt gelegenen ehemaligen Arbeitsplatz, die „Forja“-Fabrik für Autoteile, zu besetzen, zu übernehmen, und die Fabrik nicht mehr zu verlassen, bis die Produktion wieder anläuft. Der Film ist sowohl in seiner visuellen Form als auch von seinem Inhalt her - weil klar polarisierend und damit eindeutig Stellung beziehend - ein absolut zeitgemäß umgesetztes Dokumentarfilmwerk. Naomi Klein, „die wohl einflussreichste Person unter 35 Jahren“ (The London Times), Autorin des Weltbestsellers „No Logo!“, hat zusammen mit Avi Lewis ein radikales Dokumentarfilm-Manifest für das 21. Jahrhundert geschaffen.
Fr., 15.12. - 17.30 UhrFr., 15.12. - 19.30 Uhr
Madeinusa - Das Mädchen aus den Anden
Madeinusa - Das Mädchen aus den Anden
Peru/Spanien 2005 | Regie: Claudia Llosa | 100 min. | 35mm | mit Magaly Solier, Carlos de la Torre u.a | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
„Madeinusa“, so heißt tatsächlich ein junges Indio-Mädchen aus den peruanischen Anden. In ihrem Dorf gibt es alljährlich ein religiöses Fest, bei dem die „Heilige Jungfrau“ gewählt wird. Die Wahl fällt auf Madeinusa. Trotzdem ist sie nicht glücklich, leidet an den beengten und autoritären Verhältnissen in ihrer Familie. Dann aber taucht auf dem Fest Salvador auf, ein Gringo. Und er verliebt sich in Madeinusa und sie schöpft Hoffnung, aus dem Dorf zu kommen. Die Ereignisse überschlagen sich ... Eine ironische Fabel mit schwarzem Humor, einfallsreich und packend. FIPRESCI-Preis auf dem Filmfest Rotterdam 2006.
Sa., 16.12. - 21.30 UhrSo., 17.12. - 15.00 UhrMo., 18.12. - 19.30 UhrDi., 19.12. - 21.30 Uhr
Siddhartha
Siddhartha
USA 1972 | Regie: Conrad Rooks | 88 min. | 35mm | mit Shashi Kapoor, Simi Garewal u.a. | deutsche Fassung.
Frei und schön nach Hermann Hesse. Eine Schüler-Lehrer-Beziehung auf indisch. Das Glück liegt in der Einfachheit, der Weg ist das Ziel. Wunderbar komponierte Bilder und Seelenzustände. Wahrscheinlich einer der beliebtesten Filme, die je bei uns liefen.
So., 17.12. - 17.30 UhrSo., 24.12. - 17.30 UhrMo., 25.12. - 20.00 UhrDi., 26.12. - 15.00 UhrMi., 27.12. - 17.00 Uhr
Taxi Driver
Taxi Driver
USA 1976 | Regie: Martin Scorsese, | 114 min. | 35mm | mit Robert De Niro, Jodie Foster u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Travis, ein Vietnam-Heimkehrer, nimmt in New York einen Job als Taxifahrer an, weil er nicht schlafen kann. Konfrontiert mit dem nächtlichen Elend der Stadt und ihren Versprechen am Tage, lernt er schließlich eine Teenager-Prostituierte kennen. In seiner Einsamkeit und Abscheu vor allem plant er ihre gewaltsame Befreiung und wandelt sich zur Kampfmaschine. Sicher einer der bedeutensten Filme der Filmgeschichte – am So. 17.12. mit Einführung von Dr. Franz Schneider und der Möglichkeit zur Diskussion.
So., 17.12. - 19.30 UhrMo., 18.12. - 21.30 Uhr
Heidelberger Filmabend
Wieder lädt die Videowerkstatt der Aktiven Medienarbeit Heidelbergs zu einem Filmabend der besonderen Art ein. Mit Filmarbeiten aus Heidelberg und aus der Region präsentieren sich junge Filmemacher dem Publikum. Überraschungen sind gewiss und einmal mehr wird deutlich, dass Heidelberg nicht nur ein Ort ist, wo man Filme schauen, sondern auch realisieren kann. Im Anschluss an diesem Abend findet wieder der jour fixe statt, wozu jeder herzlich eingeladen ist.
Mi., 20.12. - 19.30 Uhr
Das Leben, das ich immer wollte
Das Leben, das ich immer wollte
Italien 2004 | Regie: Giuseppe Piccioni | 125 min. | 35mm | mit Luigi Lo Cascio, Sandra Ceccarelli u.a. | deutsche Fassung.
Ein Film für Romantiker, falls es noch welche gibt. Zwei Liebesgeschichten aus zwei Jahrhunderten. Fiktion und Realität geraten durcheinander, als die Schauspieler Laura und Stefano in einem opulenten Historienfilm agieren, denn sie spielen die Liebe und sie sind wirklich ineinander verliebt. Aber hat diese Liebe im echten Leben bei aller heutigen Bindungsarmut und Beziehungsunfähigkeit wirklich eine Chance? Das Ende ist nicht ohne Hoffnung. Vom Regisseur von LICHT MEINER AUGEN (Luce dei miei occhi) mit italienischer Starbesetzung.
Do., 21.12. - 19.30 UhrSo., 24.12. - 15.00 UhrMo., 25.12. - 15.00 UhrDi., 26.12. - 17.00 UhrMi., 27.12. - 19.00 Uhr
Volver (OmU)
Volver (OmU)
Spanien 2006 | Regie: Pedro Almodóvar | 120 min. | 35mm | mit Penelope Cruz, Carmen Maura u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein geradezu klassischer Almodóvar-Film. Seine Frauen sind wieder am Rande des Nervenzusammenbruchs. Raimunda (Penélope Cruz) sorgt sich, während in ihrem Restaurant vorne eine Party steigt, hinten in der Kühltruhe um einen auffallend schweigsamen Männerkörper. Sie muss ihn entsorgen. „Volver“ ist insbesondere auch die Rückkehr des Regisseurs zu seinen Ursprüngen, zu seiner Heimat La Mancha, zu seinen starken Frauen und zu einem Film voll schwarzem Humor und melodramatischer Elemente. Im Karlstorkino im spanischen Original mit deutschen Untertitel zu sehen.
Do., 21.12. - 22.00 UhrFr., 22.12. - 19.30 UhrSa., 23.12. - 19.30 UhrSo., 24.12. - 11.00 UhrMo., 25.12. - 17.30 UhrDi., 26.12. - 19.30 UhrDo., 28.12. - 17.00 UhrFr., 29.12. - 19.30 Uhr
Montag kommen die Fenster
Montag kommen die Fenster
Deutschland 2006 | Regie: Ulrich Köhler | 88 min. | 35mm | mit Devid Striesow, Harry Baer, Tatja Seibt u.a.
Horror linksliberale Kleinfamilie: Ärztin Nina hat Urlaub, Hausmann Frieder legt Fliesen, Tochter Charlotte spielt. Eine Scheinidylle. Doch dann verlässt Nina ihre Familie, besucht ihren Bruder, streift durch die Landschaft und landet in einem heruntergekommenen Sporthotel bei einem Ex-Tennis-Star. Tragödie ist, alles zu durchschauen und dennoch keinen Weg zu finden, es zu ändern. Regisseur Ulrich Köhler profilierte sich bereits mit BUNGALOW, jetzt macht er erneut ausgesprochen überzeugend auf sich aufmerksam.
Do., 28.12. - 19.30 UhrFr., 29.12. - 22.00 UhrSa., 30.12. - 19.30 UhrMo., 1.1. - 19.30 Uhr
Volver (OmU)
Volver (OmU)
Spanien 2006 | Regie: Pedro Almodóvar | 120 min. | 35mm | mit Penelope Cruz, Carmen Maura u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Ein geradezu klassischer Almodóvar-Film. Seine Frauen sind wieder am Rande des Nervenzusammenbruchs. Raimunda (Penélope Cruz) sorgt sich, während in ihrem Restaurant vorne eine Party steigt, hinten in der Kühltruhe um einen auffallend schweigsamen Männerkörper. Sie muss ihn entsorgen. „Volver“ ist insbesondere auch die Rückkehr des Regisseurs zu seinen Ursprüngen, zu seiner Heimat La Mancha, zu seinen starken Frauen und zu einem Film voll schwarzem Humor und melodramatischer Elemente. Im Karlstorkino im spanischen Original mit deutschen Untertitel zu sehen.
Sa., 30.12. - 17.00 UhrSo., 31.12. - 19.00 UhrMo., 1.1. - 17.00 UhrMi., 3.1. - 19.30 Uhr
The house is burning
The house is burning
Deutschland 2006 | Regie: Holger Ernst | 97 min. | 35mm | mit Joe Petrilla, Harley Adams u.a | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ein Episodendrama über die Hoffnungslosigkeit in den US-amerikanischen Vorstädten. Der Glaube an den „American Dream“ ist ausgeträumt, stattdessen herrschen Chancenungleichheit und soziale Kälte. Im Zentrum steht ein junger Mann, der, um eine Perspektive für sein Leben zu finden, in die US-Army eintritt. Ein schonungsloser und genauer Blick auf die weiße Unterschicht, boshaft auch „white trash“genannt.
Mo., 1.1. - 21.30 UhrDi., 2.1. - 19.30 UhrMi., 3.1. - 22.00 UhrDo., 4.1. - 19.30 UhrSo., 7.1. - 17.00 Uhr
Der gewöhnliche Faschismus
Der gewöhnliche Faschismus
UdSSR 1965 | Regie: Michail Romm | 128 min. | digital | deutsche Fassung.
Eine der bekanntesten Dokumentarfilmstudien über die Voraussetzungen, die Entstehung und die Erscheinungsformen des deutschen Faschismus. Außergewöhnlich durch die Fundiertheit im Detail und die bemühte Objektivität in der Enthüllung alltäglicher Barbarei. Filmisch besonders interessant durch die Verwendung einer Kommentierung, die auf voreilige Erklärungen verzichtet. Im Rahmen des Programms „Delicatessen – Kinokultur digital“.
Do., 4.1. - 21.30 UhrMi., 10.1. - 19.30 Uhr
Borat (OmdtU)
Borat (OmdtU)
Großbritannien/USA 2006 | Regie: Larry Charles | 81 min. | 35mm | mit Sacha Baron Cohen, Ken Davitian u.a | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Borat Sagdiyev, ein kasachischer Fernsehreporter mit offen antisemitischer und frauenfeindlicher Grundhaltung, wird vom Innenministerium beauftragt, in die USA zu reisen, um die dortigen Gebräuche und Gewohnheiten der Menschen zu studieren. Die wildeste Kino-Satire des Jahres, das dürfte mittlerweile bekannt sein. Im Karlstorkino im englischen Original mit deutschen Untertitel zu sehen.
Sondervorstellung am So. 7.1., 19:00: Doppelprogramm: Deckname Dennis + Borat (OmdtU) mit Einführung und Begleitung des Abends von Thomas Frickel, Regisseur von „Deckname Dennis“
Fr., 5.1. - 19.30 UhrSa., 6.1. - 21.30 UhrSo., 7.1. - 19.00 UhrMo., 8.1. - 21.30 UhrDi., 9.1. - 21.30 UhrDo., 11.1. - 21.30 UhrMi., 17.1. - 22.00 Uhr
Deckname Dennis
Deckname Dennis
Deutschland 1996 | Regie: Thomas Frickel | 100 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Ein US-Amerikaner, getarnt als Bundeskanzler im Freizeitlook, wird in unser Deutschland geschickt, um die typisch deutsche Mentalität zu erkunden, also die tagtägliche Dummheit: Gartenzwerge und Spießer, geputzte Autos und Spargel. „Der erste wirklich komische deutsche Film seit langer Zeit“, titelte 1996 die Fachpresse - respektlos, munter und absonderlich. Eine Art BORAT für Deutschland? Sondervorstellung am Sonntag 7.1., 19:00: Doppelprogramm: DECKNAME DENNIS + BORAT (OmdtU) mit Einführung und Begleitung des Abends von Thomas Frickel, Regisseur von DECKNAME DENNIS
Sa., 6.1. - 19.30 UhrSo., 7.1. - 19.00 UhrMo., 8.1. - 19.30 UhrDi., 9.1. - 19.30 Uhr
Il postino - Der Postmann
Il postino - Der Postmann
Italien/Frankreich 1995 | Regie: Michael Radford | 107 min. | 35mm | mit Philippe Noiret, Massimo Troisi u.a | Original mit deutschen Untertiteln.
In memoriam Philippe Noiret: Der berühmte chilenische Dichter Pablo Neruda lebt eine Zeit lang im Exil auf einer italienischen Insel. Dort freundet er sich mit dem Postboten an, einem einfachen, aber keineswegs dummen jungen Mann, der unglücklich verliebt ist ... Traurig, dass Philippe Noiret erst sterben muss, damit dieser wunderschöne Film wieder bei uns läuft.
So., 7.1. - 11.00 UhrSo., 7.1. - 15.00 Uhr
Fauteuils d’orchestre - Ein perfekter Platz
Fauteuils d’orchestre - Ein perfekter Platz
Frankreich 2006 | Regie: Daniéle Thompson | 105 min. | 35mm | mit Cécile de France, Valérie Lemercier u.a | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Ein kleines Bistro in einer luxuriösen Avenue in Paris: Die Bohème langweilt sich dort auf hohem Niveau: eine hysterische Schauspielerin, ein allem überdrüssiger Konzertpianist und ein Sammler von Kunst, der sein gesamtes Lebenswerk versteigern will, um mit seiner neuen, wesentlich jüngeren Geliebten von nun an frei leben zu können. Schwung kommt in die Szenerie, als die neue, ausgesprochen hübsche Kellnerin Jessica im Bistro anfängt und mit ihrer aufgeweckten, ungezwungenen Art die Stammgäste ansteckt. Gelungene Ensemble-Komödie mit vielen namhaften französischen Schauspielern und Schauspielerinnen, voller Lebensweisheit und ehrlichem Optimismus. Und danach ins Lieblings-Café!
Do., 11.1. - 19.30 UhrFr., 12.1. - 19.30 UhrSa., 13.1. - 19.30 UhrSo., 14.1. - 17.30 Uhr
In my father’s den - Als das Meer verschwand
In my father’s den - Als das Meer verschwand
Neuseeland/Großbritannien 2004 | Regie: Brad McGann | 128 min. | 35mm | mit Matthew MacFadyen, Emiliy Barclay u.a | Original mit deutschen Untertiteln.
Paul, ein Kriegsfotograf, kehrt nach 17 Jahren in seine Heimat Neuseeland zurück. Er wird dort von seinen Verwandten und ehemaligen FreundInnen eher kühl empfangen. Doch dann lernt er die 16-jährige Celia kennen, eine Tochter seiner ehemaligen Jugendliebe Jackie. Es könnte seine eigene Tochter sein. Als Celia plötzlich verschwindet, fällt der Verdacht des Kindesmissbrauchs auf ihn. Für die komplexe Geschichte hat Regisseur Matthew MacFadyen (STOLZ UND VORURTEIL) Thriller-Elemente mit jenen des klassischen Familiendramas souverän kombiniert, unterstützt von hochkarätigen Schauspielern.
So., 14.1. - 11.00 UhrSo., 14.1. - 15.00 UhrMo., 15.1. - 19.30 UhrDi., 16.1. - 19.30 UhrMi., 17.1. - 19.30 Uhr
Citizen Kane
Citizen Kane
USA 1941 | Regie: Orson Welles | 117 min. | 35mm | mit Orson Welles, Joseph Cotton u.a | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Aufstieg, Karriere und Ende des Zeitungsmilliardärs Kane, erzählt als verschachtelte Rückblende aus mehreren Perspektiven. Orson Welles Filmdebüt, als Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller, filmhistorisch bedeutend durch seine Montage und Bildkomposition, die Erinnerung, Kommentar und Dokument miteinander virtuos kombiniert. Gilt laut einer Umfrage unter Filmkritikern schlicht als der beste Film der Welt. Das ist sicherlich nicht völlig falsch.
Sondervorstellung am Sonntag 14.1., 19:30: mit Einführung zur Produktionsgeschichte / Biografie von Orson Welles und anschließender Filmanalyse von Dr. Peter Bär
So., 14.1. - 19.30 UhrMo., 15.1. - 22.00 Uhr
Bled Number One
Bled Number One
Algerien/Frankreich 2005 | Regie: Rabah Ameur-Zaïmeche | 100 min. | 35mm | mit Meriem Serbah, Rabah Ameur-Zaïmeche, Abel Jafri, Farida Ouchani, Ramzy Bedia, Sakina Dammene-Debbih u.a. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Gerade eben aus dem Gefängnis in Frankreich entlassen, wird der gebürtige Algerier Kamel in seine Heimat abgeschoben. Gemeinsam mit seiner Frau kehrt er in das rückständige Dorf seiner Eltern zurück, doch der in den tristen Vorstädten von Paris Aufgewachsene bleibt in Algerien ein Fremder, ein teilnahmsloser Beobachter einer Gesellschaft, die mit ernormen Spannungen und Veränderungen zu kämpfen hat.
Rabah Ameur-Zaïmeche, geboren 1966 in Beni Zid, Algerien, wuchs in Montfermeil nahe Paris auf und studierte nach seiner Schulzeit zuerst Soziologie, bevor er sich dem Filmemachen zuwandte. 1999 gründete Ameur-Zaïmeche seine eigene Produktionsfirma Sarrazinc Productions, im Jahr 2002 realisierte er mit Wesh Wesh - Qu'est-ce qui se passe? seinen ersten Film. Bled Number One ist sein zweiter Langspielfilm.
Donnerstag 18.1., 19.00 Uhr Eröffnungsveranstaltung mit anschl. Feier
Do., 18.1. - 19.00 UhrFr., 19.1. - 18.00 Uhr
7 Virgines - 7 Jungfrauen
7 Virgines - 7 Jungfrauen
Spanien 2005 | Regie: Alberto Rodríguez | 86 min. | 35mm | mit Juan José Ballesta, Jesús Carroza, Alba Rodríguez, Vincente Romero, Julián Villagrán u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 19.1. - 16.00 UhrSo., 21.1. - 22.00 Uhr
Aus der Ferne
Aus der Ferne
Deutschland 2005 | Regie: Thomas Arslan | 89 min. | 35mm | türkische Original mit deutschen Untertiteln.
Im Mai des Jahres 2005 brach der in Essen geborene deutschtürkische Filmemacher Thomas Arslan auf, um jenes Land zu erkunden und zu durchqueren, das seine zweite (oder erste) Heimat ist – die Türkei. Mit einem Tonmann, einem Regieassistenten und einem Fahrer machte sich Arslan auf die Reise, die von Istanbul und Ankara über Gaziantep, Diyarbakir und Van bis nach Dogubayazit an der Grenze zum Irak führte. Doch der Film ist nicht nur eine Entdeckungsreise durch die Türkei, sondern auch ein Essay über das Reisen selbst, immer wieder werden Durchgangsstationen, Bahnhöfe und Straßen ins Bild gefasst und gewähren Einblicke in das Leben der Türkei abseits von Postkartenidylle und metropolenhaftem Gepränge.
Thomas Arslan, geboren 1962 in Braunschweig, verbrachte seine Grundschulzeit in Ankara, bevor seine Eltern wieder nach Deutschland zurückkehrten. Er studierte von 1986 bis 1992 an der DFFB (Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin) und arbeitet seitdem als Drehbuchautor und Filmemacher. Sein Film Dealer aus dem Jahr 1999 erhielt auf der Berlinale zwei Auszeichnungen.
Fr., 19.1. - 20.00 UhrDo., 25.1. - 16.00 Uhr
L’enfant endormi - Das schlafende Kind
Marokko / Belgien 2004 | Regie: Yasmine Kassari | 95 min. | 35mm | mit Rachida Brakni, Mounia Osfour, Aïssa Abdessamie, Nermine Elhaggar, Fatna Abdessamie u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Zeinab hat gerade ihre Hochzeit gefeiert, da bricht ihr Mann Hassan zusammen mit anderen Bewohnern des Dorfes im Nordosten Marokkos nach Europa auf, um dort Arbeit zu finden. Mit dem verdienten Geld wollen die Männer ihre Familien in der Heimat unterstützen, damit diese es einmal besser haben, die Frauen bleiben alleine zurück. Bereits kurz nach der Abreise ihres Gatten merkt Zeinab, dass sie ein Kind erwartet. Auf Drängen ihrer Mutter beschließt die junge Frau, den Fötus mittels uralter Praktiken in einen Schlafzustand zu versetzen, damit das Kind erst dann zur Welt kommt, wenn sein Vater wieder zuhause ist. Es beginnt eine zermürbende Zeit des Wartens...
Yasmine Kassari wurde 1968 in Ouida in Marokko geboren. Seit 1991 lebt sie in Brüssel, wo sie an der INSAS Film studierte und einige Zeit als Produktionsassistentin arbeitete. Sie hat bislang drei Kurzfilme gedreht und einen Dokumentarfilm Quand les Hommes Pleurent (2000) realisiert, der sich ebenfalls mit dem Thema der Arbeitsexilanten auseinander setzt, allerdings aus der Perspektive der Männer, die fern der Heimat ihr Dasein fristen müssen.
Fr., 19.1. - 22.00 UhrSo., 21.1. - 14.00 UhrMi., 24.1. - 20.00 Uhr
La Trahison - Betrayal / Verrat
La Trahison - Betrayal / Verrat
Frankreich/Belgien 2005 | Regie: Philippe Faucon | 80 min. | 35mm | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Anfang der Sechzigerjahre, als der Algerienkrieg in vollem Gang ist, wird der französische Leutnant Roque mit seiner Truppe in einem algerischen Dorf stationiert und soll dort Jagd auf die Rebellen der FLN machen. In seiner Einheit befinden sich auch Franzosen algerischer Herkunft, die von den Einheimischen als Verräter betrachtet werden. Und für die eigenen Kameraden sind die „Harkis“ nichts weiter als potenzielle Saboteure, die auf einen günstigen Moment zum Zuschlagen warten. Die Spannungen zwischen den Konfliktparteien wachsen ins Unermessliche und entladen sich schließlich in Greueltaten auf beiden Seiten.
Philippe Faucon kennt die Probleme und die Geschichte des Maghreb, denn er selbst wurde 1958 in Marokko, nahe der Grenze zu Algerien, geboren. Nach dem Studium Literaturwissenschaft in Aix-en-Provence kam er schließlich als Regisseur zum Film und drehte 1984 seinen ersten Kurzfilm La Jeunesse. In seinem ersten Spielfilm L'Amour (1990) beschrieb Faucon auf einfühlsame Weise das Leben Jugendlicher in den Vorstädten. Es folgten Filme wie Sabine (1993) und Muriel fait le désespoire de ses parents (1995). Häufig wählt er autobiographische Berichte als Ausgangspunkte seiner Filme, so auch in La Trahison, der auf den Aufzeichnungen eines jungen Offiziers aus dem Algerienkrieg beruht.
Fr., 19.1. - 24.00 UhrDi., 23.1. - 20.00 UhrFr., 26.1. - 22.00 Uhr
A Fost Sau N-A Fost - 12:08 East of Bucharest
A Fost Sau N-A Fost - 12:08 East of Bucharest
Rumänien 2006 | Regie: Corneliu Porumboiu | 89 min. | 35mm | mit Ion Sapardu, Mircea Andreescu, Teodor Corban, Luminita Gheorghiu, Lucian Iftime u.a. | rumänisches Original mit englischen Untertiteln.
„Gab es eine oder gab es keine?“ – so lässt sich A Fost Sau N-A Fost sinngemäß ins Deutsche übertragen. Die Titel gebende Frage, die diesem Film zugrunde liegt, bezieht sich auf die rumänische Revolution im Jahr 1989, allerdings nicht auf die große, die weltweite Schlagzeilen machte, sondern auf die kleinen Revolutionen in der Provinz, die mehr oder wenig erfolgreich die alten Machtstrukturen hinwegspülten. Sechzehn Jahre nach dem Sturz Ceaucescus lädt der lokale TV-Sender einer Provinzstadt zwei Männer ins Studio, um mit ihnen zu diskutieren, ob es auch abseits der Metropole Bukarest so etwas wie eine Revolution gab. Das Ergebnis, zu dem der Moderator und seine Gäste kommen, ist freilich wenig erbaulich…
Corneliu Porumboiu , geboren 1975 in Vaslui, Rumänien, studierte zunächst Wirtschaftswissenschaften bevor er von 1999 bis 2003 Filmregie an der Film- und Theaterhochschule I. L. Caragiale in Bukarest absolvierte. Nachdem Porumboiu bereits mehrere Kurfilme realisiert hat, ist A Fost Sau N-A Fost sein erster Langspielfilm, der beim diesjährigen Filmfestival von Cannes die Goldene Kamera für den Besten Erstlingsfilm erhielt.
Sa., 20.1. - 16.00 UhrSo., 21.1. - 20.00 Uhr
Vento di terra
Vento di terra
Italien 2004 | Regie: Vincenzo Marra | 82 min. | 35mm | mit Vincenzo Pacilli, Edoardo Melone, Francesco Giuffrida, Giovanna Ribera, Vincenza Modica, Francesco Di Leva u.a. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Als der Vater des 18-jährigen Enzo aus einem bitterarmen Viertel von Neapel stirbt, muss der Junge von einem Tag au den anderen erwachsen werden. Urplötzlich sieht er sich mit Problemen konfrontiert, an die er vorher niemals auch nur einen Gedanken verschwendet hat. Und er lernt, dass es gar nicht so einfach ist, eine Familie durchzubringen, wenn man kaum die Aussicht auf einen gut bezahlten Job hat. Sein einziger Ausweg führt in geradewegs in die Armee als letzten sozialen Zufluchtsort des Staates ein, doch die scheinbare materielle Sicherheit hat einen hohen Preis…
Vincenzo Marra, geboren 1972 in Neapel, gehört zu den aufstrebenden jungen Regisseuren Italiens und wird aufgrund seines Interesses an sozialen Fragen und wegen seiner Vorliebe für Laiendarsteller häufig als Nachfolger der Regisseure des italienischen Neorealismus angesehen. Sein erster Kurzfilm Una rosa prego entstand 1998, sein erster Langfilm Tornando a casa (2001) schaffte es auf Anhieb auf zahlreiche Festivals. Es folgten Estranei alla massa (2001) und Paesaggio a sud. Gerade fertig gestellt wurde Marras neuster Film L’udienza è aperta.
Sa., 20.1. - 18.00 UhrFr., 26.1. - 20.00 Uhr
Le voyage en Arménie
Le voyage en Arménie
Frankreich 2006 | Regie: Robert Guédiguian | 125 min. | 35mm | mit Ariane Ascaride, Gérard Meylan, Chorik Grigorian, Romen Avinian, Simon Abkanian, Serge Avedikian u.a. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Hals über Kopf macht sich die Ärztin Anna aus Marseille nach Armenien auf, um dort nach ihrem verschwundenen Vater Bersham zu suchen. Es beginnt eine Reise, die sie nicht nur auf die Spur ihres Vater, eines gebürtigen Armeniers, führt, sondern die sie auch viel über sich selbst und die eigenen Wurzeln erfahren lässt. Denn obwohl Anna noch nie zuvor in Armenien war, erkennt sie das Land wieder, vernimmt seinen Rhythmus, seine Farben, seine Geräusche, seine Sprache – all das ist vertraut und fremd zugleich. Staunend taucht Anna in die ganz eigene Welt Armeniens ein, sie entdeckt ein Land voller extremer Widersprüche, voller Zärtlichkeit und Schmerz, Brutalität und Mitmenschlichkeit.
Robert Guédiguian, 1953 in Marseille geboren, zählt zu den bekanntesten Regisseuren Frankreichs und hat im Verlauf seiner Karriere bislang 14 Filme realisiert, darunter Werke wie À la Vie, à la Mort! (1995), Marius et Jeanette (1997), À la Place du Cœur (1998) und Marie-Jo et ses 2 Amours (2002). 2005 sorgte sein Film Le Promeneur du Champs de Mars, eine Auseinandersetzung mit den letzten Jahren des früheren Staatspräsidenten François Mitterand, für Aufsehen und war im Wettbewerb der Berlinale zu sehen.
Sa., 20.1. - 20.00 UhrDo., 25.1. - 18.00 UhrSo., 28.1. - 11.00 Uhr
Mañana al Mar
Mañana al Mar
Spanien / Deutschland 2006 | Regie: Ines Thomsen | 83 min. | 35mm | spanisches und katalanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Jeden Morgen zieht es die 76-jährige Paulina Ubiedo Pardo an den Strand von Barcelona, ganz gleich, ob es tiefster Winter ist oder Sommer. Im Meer schwimmend vergisst sie all ihre Gebrechen und Beschwerden und fühlt sich frei. Sie ist nicht die einzige Seniorin, die den unwirtlichen Strand Barcelonas im eiskalten Winter 2005 besucht. Da ist beispielsweise noch José Boadas, der bereits 87 Jahre zählt. Auch Antonio Martin, 83, kann der frostige Wind nicht davon abhalten, am Strand zu verweilen, wo der Masseur meist vergeblich auf seine ebenfalls greisen Kundinnen wartet. Doch das macht ihm nichts aus, denn wer weiß schon, ob es für ihn und seine Bekannten ein "Mañana al Mar" geben wird?
Ines Thomsen wurde 1975 in Pinneberg in Schleswig-Holstein geboren. Von 1997 bis 2004 studierte sie Kamera an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam Babelsberg. Im Jahr 2000 erhielt sie ein einjähriges Stipendium für das Studfium an der Filmschule ESCAC in Barcelona und begegnete in dieser Zeit den Paulina Ubiedo Pardo, die sie so sehr faszinierte, dass sie einen Kurzfilm mit dem Titel Cantando la Vida drehte, der mehrfach ausgezeichnet wurde.
Sa., 20.1. - 20.15 UhrMo., 22.1. - 18.00 Uhr
Iki genç kiz - Zwei Mädchen aus Istanbul
Iki genç kiz - Zwei Mädchen aus Istanbul
Türkei 2005 | Regie: Kutlug Ataman | 107 min. | 35mm | mit Feride Cetin, Vildan Atasever, Hülya Avsar, Tugce Tamer, Sezgi Mengi u.a. | türkisches Original mit deutschen Untertiteln.
Unterschiedlicher können zwei junge Frauen kaum sein: Die rothaarige Behiye ist trotzig, aufsässig, intelligent und versucht sich gegen das strenge Diktat ihrer Familie durchzusetzen. Handan lebt mit ihrer Mutter Leman zusammen, die sich von verschiedenen Liebhabern aushalten lässt. Was die beiden Mädchen trotz ihrer Gegensätzlichkeit miteinander verbindet und Freundinnen werden lässt, ist der unbändige Wunsch nach einem anderen Leben. Beide wollen den Familienbanden entrinnen und sich irgendwo fern von Istanbul ein neues, ein eigenes Leben aufbauen. Doch der Kampf gegen die erstarrten Strukturen ist keineswegs so einfach, wie sich dass Behiye und Handan vorstellen.
Kutlug Ataman, 1961 in Istanbul geboren, arbeitet seit 1984 in der Filmbranche. Nach seinem Abschluss an der Filmhochschule in Paris und Los Angeles 1987, machte er mit La Fuga seinen ersten Kurzfilm, der mehrere Preise gewinnt. Kutlug kehrte anschließend nach Istanbul zurück und wurde dort zu einer der führenden Figuren in der türkischen Schwulenbewegung. Es folgten die Filme Karanlik Sular (1993) und Lola und Bilidikid (1997). Heute lebt Kutlug Ataman in London und Barcelona.
Sa., 20.1. - 24.00 UhrMi., 24.1. - 18.00 UhrSa., 27.1. - 20.00 Uhr
Juventude em Marcha - En avant, jeunesse / Colossal Youth
Juventude em Marcha - En avant, jeunesse / Colossal Youth
Portugal / Frankreich / Schweiz 2006 | Regie: Pedro Costa | 155 min. | 35mm | mit Ventura, Vanda Duarte, 5, Gustavo Sumpta, Cila Cardoso u.a. | portugiesisches Original mit englischen Untertiteln.
Ventura ist ein Gastarbeiter von den kapverdischen Inseln, der bereits seit vielen Jahren in einem Elendsviertel der portugiesischen Hauptstadt lebt. Als ihn seine Frau Clotilde unvermittelt verlässt und sein Viertel von der Stadtverwaltung abgerissen wird, muss er mitsamt seinen früheren Nachbarn n eine anonyme Mietskaserne ziehen, was seine Einsamkeit noch weiter verstärkt. Doch mit der Zeit kann er seinem Leben einen neuen Sinn geben, indem er sich um die Kinder des Viertels und um Verstoßene kümmert...
Pedro Costa wurde 1959 in Lissabon geboren. Nach dem Studium an der Escola Superior de Cinema gab er 1989 sein Debüt als Spielfilmregisseur mit O Sangue. Es folgten Filme wie Casa de Lava (1994), Osos (1997), No Quarto da Vanda (2000) und weitere Werke. Juventude em Marcha feierte seine Premiere auf dem Filmfestival von Cannes und wurde dort äußerst kontrovers aufgenommen. Die Viennnale widmete dem als düster und pessimistisch geltenden Regisseur im vergangenen Jahr eine umfassende Werkschau.

So., 21.1. - 11.00 UhrMo., 22.1. - 22.00 UhrSo., 28.1. - 20.00 Uhr
Kilomètre Zéro
Kilomètre Zéro
Frankreich / Kurdistan 2005 | Regie: Hiner Saleem | 96 min. | 35mm | mit Nazmî Kirik, Eyam Ekrem, Belcim Bilgin, Ehmed Qeladizeyi, Nezar Selami u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Irak, 1988, das letzte Jahr des Krieges mit dem Iran: Der kurdische Elektriker Ako lebt zusammen mit seiner Frau Selma und ihrem kleinen Sohn in der öden und unwegsamen Bergregion des irakischen Teils von Kurdistan. Bei einer Personenkontrolle wird Ako für die Armee Sadam Husseins zwangsrekrutiert und muss noch froh sein, nicht exekutiert zu werden. Hilflos muss der Kurde das sinnlose Sterben an der Front miterleben. Als er den Befehl erhält, gemeinsam mit einem arabischen Fahrer die Leiche eines gefallenen Soldaten zu dessen Familie zu eskortieren, glaubt Ako das große Los gezogen zu haben, doch die Reise mit dem Sarg gerät zu einer wahren Tour de Force durch ein zerstörtes und marodes Land.
Hiner Saleem wurde am 9. März 1964 in Acna, Kurdistan, im Norden des Iraks, geboren. Mit 17 Jahren flüchtete er über Syrien nach Italien, wo er und in Mailand Politologie studierte. 1997 drehte er seinen ersten Film Vive la mariée... et la libération du Kurdistan, eine Komödie, die sich auch mit dem Dilemma der Kurden in der Diaspora auseinander setzte. 2000 folgte Passeur de reves, bevor Saleem 2003 mit Vodka Lemon wieder auf die Kinoleinwand zurückkehrte. 2005 erschien Kilomètre zéro, der sein Debüt beim Filmfestival von Cannes feierte. Hiner Saleem lebt als Filmemacher, Maler und Autor in Paris.
So., 21.1. - 16.00 UhrFr., 26.1. - 24.00 Uhr
Free Zone
Free Zone
Israel /Belgien / Frankreich / Spanien 2005 | Regie: Amos Gitai | 90 min. | 35mm | mit Natalie Portman, Hana Laszlo, Hiam Abbass, Carmen Maura, Makram Khoury u.a. | hebräisches Original mit deutschen Untertiteln.
Free Zone erzählt die Geschichte der jungen Amerikanerin Rebecca, die wegen ihres Verlobten nach Jerusalem gekommen ist. Als die Beziehung beendet ist, flieht die junge Frau verwirrt in das Taxi von Hanna. Die ist gerade in die „Free Zone“ nach Jordanien unterwegs, um dort eine größere Summe Geld für ihren Mann zu entgegen zu nehmen. Die Reise der beiden unterschiedlichen Frauen gerät zu einer Odyssee…
Amos Gitai, der als Amos Weinraub 1950 in Tel Aviv geboren wurde, studierte zunächst Architektur, bevor er sich – ausgelöst durch den Yom-Kippur-Krieg – dem Filmemachen zuwandte. Nach Schwierigkeiten mit dem israelischen Fernsehen, das seine Dokumentarfilm häufig ablehnte, zog Gitai Anfang der Achtzigerjahre nach Paris um und kehrte erst 1993 nach Israel zurück, nachdem der Premierminister Ytzhak Rabin den Friedensprozess mit den Palästinensern in die Wege geleitet hatte. Sein Werk umfasst mittlerweile rund 40 Filme; sowohl Dokumentationen wie auch Spielfilme.
So., 21.1. - 18.00 UhrDo., 25.1. - 20.15 UhrSa., 27.1. - 24.00 Uhr
Dunia - Kiss Me Not On My Eyes
Dunia - Kiss Me Not On My Eyes
Ägypten / Frankreich/ Libanon 2005 | Regie: Jocelyn Saab | 112 min. | 35mm | mit Hanane Turk, Mohamed Mounir, Aida Riad, Fathi Abdelwahab, Sawsan Badr u.a. | Arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Nach dem Studium der Literatur in Kairo macht sich die junge Ägypterin Douina auf die Suche nach ihren Wurzeln und folgt den Spuren ihrer Mutter, die einst eine berühmte Tänzerin war. Als sie auf den Sufi-Dichter und Schriftgelehrten Beshir trifft, nimmt ihr Leben eine unerwartete Wendung. Durch ihn entdeckt sie die Freude am Tanzen und den Rausch der Worte.
Jocelyne Saab, 1948 im Libanon geboren, machte sich über lange Jahre einen Namen als kritische Journalistin und Expertin für den Nahen Osten, sie arbeitete unter anderem für das französische Fernsehen und für verschiedene europäische Magazine. Ihre zahlreichen Dokumentarfilme errangen eine Vielzahl von Preisen und Auszeichnungen auf verschiedenen Festivals rund um den Globus. Ihr Film Dounia wurde in der muslimischen Welt heftig angegriffen, weil er sich auf ungewohnt offene Weise mit Tabuthemen wie der Genitalverstümmelung bei Frauen auseinandersetzt.
Mo., 22.1. - 20.00 UhrSa., 27.1. - 22.00 UhrSo., 28.1. - 18.00 Uhr
Un Franco, 14 Pesetas
Un Franco, 14 Pesetas
Spanien 2006 | Regie: Carlos Iglesias | 102 min. | 35mm | mit Carlos Iglesias, Javier Gutiérrez, Isabel Blanco, Nieve de Medina, Tim Frederick u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Spanien im Jahr 1960: Das Land steckt in einer schweren Krise, und auch die beiden Freunde Martin und Marcos sind unzufrieden mit ihrer finanziellen Lage. Trotz guter Ausbildung reicht der Lohn einfach nicht für ein anständiges Leben, so dass sie beschließen, ihr Glück als Gastarbeiter in der Schweiz zu versuchen. Die Integration in die paradiesische Schweiz fällt Martin und Marcos nicht einfach, zumal die Familien anfangs noch im fernen Spanien leben. Doch bald schon ist es mit dem süßen Leben der beiden Quasi-Junggesellen vorbei…
Carlos Iglesias, geboren 1955 in Madrid, ist einer der bekanntesten Fernsehkomiker Spaniens, der aber auch in einige Kino-Rollen und immer wieder auf der Theaterbühne zu sehen ist. Un Franco, 14 Pesetas ist seine erste eigene Regiearbeit, und beruht hauptsächlich auf eigenen Erfahrungen, denn die Eltern des Regisseurs gehörten in den Sechzigerjahren zu den Spaniern, die ihr Glück in der Schweiz suchten.
Di., 23.1. - 18.00 UhrDo., 25.1. - 22.00 UhrSo., 28.1. - 16.00 Uhr
I Kardia Tou Ktinous - Le Cœur du monstre
I Kardia Tou Ktinous - Le Cœur du monstre
Griechenland 2005 | Regie: Renos Haralambidis | 111 min. | 35mm | mit Giorgos Voultzatis, Alkis Panagiotidis, Yannis Zouganellis, Yannis Bostantzoglou, Dimos Gigantakis u.a. | griechisches Original mit englischen Untertiteln.
Stephanos ist der festen Überzeugung, dass er allen anderen Menschen haushoch überlegen ist und dass ihm nach seiner Entlassung aus der Armee die Welt gehört. Doch die Realität ist weitaus schnöder als erträumt: Stephanos sieht sich einem enormen Schuldenberg gegenüber, den ihm seine kürzlich verstorbene Mutter hinterlassen hat. Und seine Ex-Freundin hat ihn im Handumdrehen durch einen neuen Liebhaber ersetzt. Als Stephanos seinem alten Schulkameraden Nikos begegnet, beschließen die beiden, die Bank auszurauben, in der ihr früherer Kumpel Aris als Kassierer arbeitet. Ein fataler Entschluss, wie sich herausstellen wird…
Der 1970 in Athen geborene Renos Haralambidis ist in seiner Heimat sowhl als Schauspieler wie auch als Regisseur bekannt. Bereits sein erster Spielfilm No Budget Story (1997) wurde zu einem großen Erfolg in Griechenland, der Regisseur erhielt dafür den griechischen Filmpreis als bester Debütfilm. Auch sein nächster Film Ftina Tsigara / Cheap aus dem Jahr 2000 fand große nationale wie internationale Beachtung. Haralambidis ist unter anderem Mitglied der Europäischen Filmakademie (EFA).
Di., 23.1. - 22.00 UhrSa., 27.1. - 15.30 Uhr
Bab’Aziz - Le Prince Qui Contemplait Son Âme
Bab’Aziz - Le Prince Qui Contemplait Son Âme
Tunesien 2005 | Regie: Nacer Khémir | 98 min. | 35mm | mit Parviz Shahinkhou, Maryam Hamid, Nessim Kahloul, Mohamed Grayaa, Golshifteh Farahani, Hossein Panahi u.a. | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ishtar und ihr Grossvater Bab’Aziz sind auf der Suche nach einem großen Sufi-Treffen, das nur alle dreißig Jahre stattfindet. Wo genau die Zusammenkunft stattfindet, dass offenbart sich allerdings nur dem Eingeweihten. Bab’Aziz ist ein Derwisch, also ein Anhänger des Sufismus, jener mystischen Spielart des Islam. Auf ihrer Reise, die von Persien über den Maghreb bis nach Andalusien führt, begegnen der alte Mann und seine Enkelin verschiedenen Menschen. Vor allem aber stoßen sie immer wieder auf die Spuren von Märchen und Legenden, die das Leben in der Wüste geprägt haben…
Nacer Khemir, 1948 in Korba in Tunesien geboren, ist ein echtes Allroundtalent: Der Regisseur, der sich selbst in erster Linie als Erzähler begreift, dreht nicht nur Filme, sondern ist auch als Autor, Maler und Bildhauer tätig. Seine Filmographie umfasst neben Dokumentationen und Filmessays auch die Spielfilme Filme Les Baliseurs du Désert (1986) und Le Collier Perdu de la Colombe (1991), die beide mehrfach ausgezeichnet wurden, unter anderem auf dem Festival von Locarno. Nacer Khemir lebt seit über 20 Jahren in Frankreich.
Mi., 24.1. - 16.00 UhrSa., 27.1. - 18.00 Uhr
Ideme Na Zapad - Go West
Ideme Na Zapad - Go West
Bosnien und Herzegowina/Kroatien 2005 | Regie: Ahmed Imamoviæ | 97 min. | 35mm | mit Mario Drmaè, Tarik Filipoviæ, Rade Šerbedžija, Mirjana Karanoviæ, Haris Burina, Jeanne Moreau, Milan Pavloviæ u.a. | Bosnisch-kroatisches Original mit englischen Untertiteln.
Als 1992 der Krieg in Bosnien ausbricht, sind der schwule serbische Student Milan und sein Lebensgefährte, der muslimische Cellist Kenan, in der Stadt gefangen und wollen zuerst den Ernst der Lage gar nicht begreifen. Erst als sie von den ersten Greueltaten erfahren, fliehen die beiden. Über Umwege gelangt das Paar in Milans Heimatdorf, wo sich Kenan als Milans Gattin Frau ausgeben muss, um den Anfeindungen zu entgehen. Als Milan schließlich zum Militär eingezogen werden soll, eskaliert die Situation und wird zusehends zu einer Farce…
Der 1971 geborene Ahmed Imamoviæ studierte Regie an der Akademie für darstellende Künste in Sarajevo und wirkte von 1993 bis 1995 als Kameramann für die Produktionsfirma SAGA in mehr als 30 Dokumentationen mit. Für seinen Kurzfilm 10 minuta / 10 Minutes gewann er im Jahr 2002 den Europäischen Filmpreis. Ideme Na Zapad ist sein erster Langspielfilm und wurde auf dem Filmfestival von Sarajevo trotz diverser Morddrohungen gegen den Regisseur frenetisch gefeiert.
Mi., 24.1. - 22.00 UhrFr., 26.1. - 18.00 Uhr
Andiamo
Andiamo
Deutschland / Italien 2004 | Regie: Thomas Crecelius | 94 min. | 35mm | Italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Nach dem Abitur steht eine Clique junger Leute in Sizilien vor der entscheidenden Frage, ob sie vor Ort bleiben oder in den Norden gehen sollen. Sie leben in Noto, der „Hauptstadt des sizilianischen Barock“, doch so schön das Städtchen auch ist, das fehlende Geld und die mangelnden Perspektiven lassen den zauberhaften Ort langsam verfallen, oft fällt es schwer festzustellen, ob das Gebäude selbst oder das stützende Gerüst älteren Ursprungs sind. Kein Wunder also, wenn der Gang in den reichen Norden Italiens vielen Jugendlichen als das Paradies erscheint. Denn die Verhältnisse in Sizilien zu ändern, das traut sich anscheinend niemand zu…
Thomas Crecelius arbeitete als Journalist für verschiedene deutsche Tageszeitungen und schrieb Romane, die u.a. beim Rowohlt- Verlag erschienen sind. 1986 begann er mit seiner filmischen Arbeiten, er drehte zahlreiche Dokumentarfilme für den WDR und NDR, unter anderem Harte Zeiten für wilde Herzen, für den er 1992 den Robert-Geissendörfer-Preis erhielt. Außerdem arbeitet er als Synchronregisseur u.a. für Spike Lee, Aki Kaurismäki, Wim Wenders und Gus van Sant.

Fr., 26.1. - 16.00 UhrSo., 28.1. - 14.00 Uhr
Indien
Indien
Österreich 1993 | Regie: Paul Harather | 90 min. | 35mm | mit Josef Hader, Alfred Dorfer u.a.
Heinzi Boesel (Josef Hader), ein kleinbürgerlicher Widerling, und Kurt Fellner (Alfred Dorfer), ein vom Yuppie-Zeitgeist gestreifter Streber, reisen als lnspektoren des Gast- und Hotelgewerbes durch die Provinz. Aus der anfänglichen Feindseligkeit entsteht eine Freundschaft, die am Schluss selbst der Intensivstation standhält ...
Die Rarität einer österreichischen Road-Movie-Komödie versetzte 1994 die Alpenrepublik in helle Aufregung und bewegte die Massen ins Kino. Aber nicht nur im Heimatland, sondern auch auf internationalen Festivals wurde die von den beiden renommierten Kabarettisten Josef Hader und Alfred Dorfer souverän getragene Tragi-Komödie euphorisch gefeiert. Ein bemerkenswert leicht inszeniertes Zweipersonenstück, das treffsicher menschliche Verhaltensweisen karikiert, ohne dabei psychologisierend zwanghaft zu werden.
Mo., 29.1. - 19.30 UhrMi., 31.1. - 21.45 Uhr
Komm, süßer Tod
Komm, süßer Tod
Österreich 2000 | Regie: Wolfgang Murnberger | 108 min. | 35mm | mit Josef Hader, Barbara Rudnik, Nina Proll u.a.
Auf den Straßen Wiens tobt ein erbitterter Kleinkrieg der Rettungsdienste um die Opfer. Kein Wunder, dass dabei mancher auf der Strecke bleibt. Und der Rettungsfahrer Brenner von seiner Vergangenheit als Detektiv eingeholt wird, obwohl er von der eigentlich nichts mehr wissen will. Jetzt ist nämlich schon wieder was passiert: Erst ein Doppelmord im Krankenhaus, und dann einer an einem Kreuzritter-Kollegen. Die Polizei tappt im Dunkeln und verhaftet mit dem altgedienten Rettungsfahrer Lanz den Falschen. Dessen attraktiver Tochter Angelika zuliebe macht sich Brenner an die Ermittlungen und stößt dabei inmitten des erbitterten Konkurrenzkampfes zwischen Kreuzrettern und Rettungsbund auf ein schier unentwirrbares Netz aus Intrigen, verdächtigen Unfällen, Fuhrpark-Sponsoring, seltsamen Testamenten und überraschenden Querverbindungen ...
Sechs Jahre hatte es gedauert, bis Regisseur Wolfgang Murnberger wieder einen Film in die Kinos brachte. Das war kein einfaches Unterfangen: Vorlage vom österreichischen Krimi-Star Wolf Haas, dessen Bücher als unverfilmbar gelten, Kabarettist Josef Hader in der Hauptrolle und ein Ensemble bekannter Gesichter. "Wurscht", wie Brenner sagen würde, den Hader wieder mit feiner Charakterarbeit unter der griesgrämigen Oberfläche gibt. Murnberger inszenierte mit flotten Sprüchen über alle negativen Spekulationen hinweg – mit Erfolg, wie der große Erfolg in den Kinos unter Beweis stellte. Versuchen wir es mal im Tonfall Brenners zu beschreiben: das Warten hatte sich gelohnt.
Mo., 29.1. - 21.30 UhrDi., 30.1. - 19.30 Uhr
Silentium
Silentium
Österreich 2004 | Regie: Wolfgang Murnberger | 110 min. | 35mm | mit Josef Hader, Joachim Krol u.a.
Jetzt ist schon wieder was passiert ... Nachdem beim Vorgänger Wien der Schauplatz des Geschehens war, wird nun bei SILENTIUM das beschauliche Salzburg zum Tatort. Ausgerechnet der Schwiegersohn des Präsidenten der Festspiele (Udo Samel) ist aus dem Leben geschieden, doch wie es den Anschein hat, geschah dies freiwillig. Die trauernde Witwe (Maria Köstlinger) glaubt allerdings nicht so recht an den Freitod des Gatten und beauftragt Simon Brenner (Josef Hader), Nachforschungen anzustellen – mit reichlich Augengeklimper, versteht sich. Denn der aus dem Leben Geschiedene hatte kurz zuvor noch Missbrauchsvorwürfe gegen den jetzigen Erzbischof, seinen ehemaligen Erzieher im altehrwürdigen Knabenkonvikt der Stadt erhoben. Schnell allerdings wird klar, dass auch der Festspielpräsident Dreck am Stecken hat und in dunkle Machenschaften verstrickt war ...
So abstrus die Handlung vielleicht klingen mag, die Geschehnisse sind längst von der (österreichischen) Wirklichkeit eingeholt worden, wenn man an den Skandal um die Vorkommnisse im St. Pöltener Priesterseminar denkt. Der Blick hinter die Kulissen des Knabenkonvikts gerät so – satirisch überzeichnet freilich – ebenso zur treffenden Studie eines exklusiven Mikrokosmos wie die Erkundungen Brenners im Milieu der Festspiele. So hat etwa das Enfant Terrible der deutschen Theater- und Opernszene, Christoph Schlingensief einen bemerkenswert selbstironischen Auftritt als Festspielregisseur und Jürgen Tarrach gibt die durchgeknallte männliche Operndiva mit Witz, Verve und massenhaft Exzentrik. SILENTIUM ist schräg, wild, bizarr und grandios und ein weiterer Beweis für die ketzerische Hypothese, dass die besseren und wagemutigeren deutschen Filme seit Jahren aus Österreich kommen.
Di., 30.1. - 21.30 UhrMi., 31.1. - 19.30 Uhr
Des Wahnsinns letzter Schrei
Des Wahnsinns letzter Schrei
Deutschland 2005 | Regie: Bärbel Schönafinger | 60 min. | digital | deutsche Fassung.
Leben mit Hartz IV. Wie wirken sich die Maßnahmen zur Ankurbelung des Arbeitsmarktes auf den Alltag der von Hartz IV Betroffenen aus? Inwiefern hat sich durch Hartz IV unsere Gesellschaft verändert? Eine kritische Dokumentation.

Eröffnungsveranstaltung Filmfestival "ueber_arbeiten". Eintritt 1 Euro.
Do., 1.2. - 19.00 Uhr
Behind the Couch - Casting in Hollywood
Behind the Couch - Casting in Hollywood
Deutschland 2005 | Regie: Veit Helmer | 70 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Casting als gigantische, weltweit agierende Industrie. In Los Angeles etwa leben alleine ca. 250.000 Menschen davon. Menschen, die über Casting Karriere machen oder aber in den Abgrund stürzen. Denn Casting-Agenturen entscheiden üer Erfolg oder Flop. Veit Helmers Dokumentation begleitet einige Jungschauspieler, wie sie nach Los Angeles kommen und dort ihr Glück versuchen.
Fr., 2.2. - 19.00 Uhr
Requiem for a dream
Requiem for a dream
USA 2000 | Regie: Darren Aronofsky | 101 min. | 35mm | Ellen Burstyn, Jennifer Connelly u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine alternde Frau lebt zusehends in der Scheinwelt von Fernseh-Shows, während ihr Sohn dealt und wie seine Mutter immer mehr der Sucht verfällt. Ein kompromissloser Film über Selbstzerstörung durch Drogenkonsum, eine zunächst ganz reale Geschichte, die sich durch filmisch radikalste Mittel zu einem höchst suggestiven emotionalen Delirium steigert, dessen Wirkung sich der Zuschauer nicht mehr entziehen kann. Aus Anlass des neuen Films von Darren Aronofsky (THE FOUNTAIN) erneut im Programm!
Fr., 2.2. - 21.45 UhrSa., 3.2. - 22.00 UhrSo., 11.2. - 21.45 Uhr
Irgendwo dazwischen
Irgendwo dazwischen
Deutschland 2005 | Regie: Silvia von Gerlach | 60 min. | digital | deutsche Fassung.
Ein Portrait dreier Jugendlicher aus der tiefsten Schwarzwaldprovinz. Maxi, Dule und Heiko, alle um die 17, erleben ihren "Sommer der Entscheidung". Großstadt oder Dorf, Ernst des Lebens oder verlängerte Jugend, Beruf oder Herumjobben, spätpubertär bleiben oder erwachsen werden? Auf jeden Fall ein Leben irgendwo dazwischen.
Sa., 3.2. - 16.45 Uhr
Enron - The smartest guys in the room
Enron - The smartest guys in the room
USA 2005 | Regie: Alex Gibney | 109 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
ENRON steht für den größten Skandal in der US-Wirtschaftsgeschichte. Während verantwortliche Manager sich in großem Stil persönlich bereichert haben, verloren gleichzeitig 20.000 Mitarbeiter ihre Jobs.
Sa., 3.2. - 19.00 Uhr
China Blue
China Blue
USA 2005 | Regie: Micha X. Peled | 87 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Was steckt hinter dem Etikett "Made in China"? Unter welchen Bedingungen sind die preiswerten Kleidungsstücke hergestellt? Die Dokumentation zeigt Einblicke hinter geschlossene Fabriktore und gibt den bisher anonymen Arbeitern und Arbeiterinnen ein Gesicht und eine Identität.
So., 4.2. - 11.00 Uhr
Herb, mein Herbst?
Herb, mein Herbst?
Schweiz 2004 | Regie: Maire-Jeanne Urech | 55 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Drei Damen mit Courage: Rose, Nadine, Jaqueline, zusammen 240 Jahre alt, arbeiten noch immer, aber würdevoll und selbständig. Ein einfühlsames Portrait von Unbeugsamen.
So., 4.2. - 14.30 Uhr
John & Jane
John & Jane
Indien 2005 | Regie: Ashim Ahluwalia | 83 min. | digital | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Science-Fiction-artige Dokumentation um ein Callcenter in Mumbai, Indien. An ihm lässt sich das zunehmende Outsourcing und die fortschreitende Amerikanisierung der Alltagskultur auf der ganzen Welt untersuchen.
So., 4.2. - 16.45 Uhr
Abschalten! - Apaga y vámonos
Abschalten! - Apaga y vámonos
Spanien 2005 | Regie: Manel Mayol | 87 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
In Chile wird der weltweit größte Staudamm gebaut. Bauherr ist der spanische Energiekonzern Endesa. Mit dem Bau aber ist die im Gebiet des Staudamms lebende Mapuche-Pehuenche-Kultur dem Untergang geweiht. Seitens der bedrohten Völker formiert sich heftiger Widerstand.
So., 4.2. - 19.00 Uhr
Pi
Pi
USA 1997 | Regie: Darren Aronofsky | 84 min. | 35mm | Sean Gulette, Mark Margolis u.a. | deutsche Fassung.
Der Schlüssel in der Erkenntnis der Welt liegt in der Mathematik, glaubt ein junger Wissenschaftler. Aber sein Wissensdrang treibt ihn in die Schizophrenie, woraufhin er sich immer mehr von der Wirklichkeit abschottet. Experimentell gestaltet mit Elementen des Psychothrillers und des Horrorfilms beeindruckt dieser seltsame Film durch seine atmosphärische Dichte und intensive schauspielerische Darstellung. Aus Anlass des neuen Films von Darren Aronofsky (THE FOUNTAIN) erneut im Programm!
So., 4.2. - 21.30 UhrDi., 6.2. - 21.30 Uhr
Zwischen den Welten
Zwischen den Welten
Schweiz 2006 | Regie: Yusuf Yesilöz | 54 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Lebensgeschichte einer Migrantin: 1977 kommt die Kurdin Güli Dogan als Kind in die Schweiz. Sie hat zunächst enorme Schwierigkeiten, sich der fremden Kultur anzupassen. Heute aber arbeitet sie im Einwohneramt von Winterthur.
Mo., 5.2. - 18.45 Uhr
Wir leben im 21. Jahrhundert
Wir leben im 21. Jahrhundert
Deutschland 2004 | Regie: Claudia Indenhock | 60 min. | digital | deutsche Fassung.
Jasmin, Pascal und Patrick sind aus Köln und alle noch keine 20 Jahre alt. Aber ihre Aussichten auf einen Job sind schlecht. Darum beteiligen sie sich an einem Sonderförderungsprojekt, wollen damit die Hauptschule nachholen und anschließend über ein Praktikum ins Arbeitsleben finden.
Di., 6.2. - 18.45 Uhr
Schwarzes Gold
Schwarzes Gold
Großbritannien 2006 | Regie: Marc Francis | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Analyse der Abhängigkeiten in der Weltwirtschaft, in der die reichen Industrienationen ihre eigene Landwirtschaft großzügig subventionieren und damit im Gegenzug die Preise zum Schaden der südlichen Herstellerländer niedrig halten.
Mi., 7.2. - 18.45 Uhr
The Fountain
The Fountain
USA 2006 | Regie: Darren Aronofsky | 94 min. | 35mm | Hugh Jackman, Rachel Weisz | Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll.
Ein Film auf drei Zeitebenen. Im 16. Jahrhundert reist der spanische Entdecker Tomas Verde auf der Suche nach dem Baum des Lebens in den Dschungel der Mayas. In unserer Gegenwart sucht der Mediziner Tommy Verde nach einem Mittel gegen Krebs, woran seine Frau erkrankt ist. Im 26. Jahrhundert reist Tom durch das All und erinnert sich an die Mayas und die verlorene Liebe. Einer der innovativsten Regisseure der Gegenwart mit einem großen Wurf, der allerdings positiv gestimmte Betrachter braucht. Außerordentlich künstlerisch muss man THE FOUNTAIN nennen. Soghaft und virtuos wie kaum ein Film seit Kubricks "2001" und Tarkowskijs "Stalker", visionär und mysthisch, zärtlich-dunkel und suggestiv ist die bildgewaltige Parabel vom ewigen Leben, das den Tod überwindet. Ein Augen- und Sinnesschmaus. Vielleicht schon jetzt der aufregendste Film des Jahres.
Fr., 9.2. - 19.30 UhrSa., 10.2. - 19.30 UhrSo., 11.2. - 17.30 UhrMo., 12.2. - 19.30 UhrDi., 13.2. - 19.30 UhrMi., 14.2. - 19.30 UhrDi., 20.2. - 21.30 Uhr
Prêt-à-porter
Prêt-à-porter
USA 1994 | Regie: Robert Altman | 134 min. | 35mm | Marcello Mastroianni, Sophia Loren u.a. | deutsche Fassung.
Ein Mordfall in der Mode-Welt ist der kleine rote Seidenfaden, der Altmans Kriminalkomödie durchzieht, die der Regisseur in eine Vielzahl von Handlungssträngen parallel unterteilt hat. Turbulenter wie faszinierender Hintergrund sind dabei die herbstlichen Pariser Modenschauen, deren Vorbereitungen auf vollen Touren laufen und bei denen die Journalisten fiebrig nach adäquaten Interviewpartnern suchen. Um so beeindruckender noch, dass in den Designer-Kollektionen oft die Körper wunderbarer Schauspieler und Schauspielerinnen stecken.
So., 11.2. - 11.00 UhrDi., 20.2. - 19.00 UhrSo., 25.2. - 15.00 UhrMo., 26.2. - 19.00 Uhr
Short Cuts
Short Cuts
USA 1992 | Regie: Robert Altman | 188 min. | 35mm | Tim Robbins, Jennifer Jason Leigh u.a. | deutsche Fassung.
Raymond Carvers Kurzgeschichten sind die Vorlage für Robert Altmans monumentalen Episodenfilm, der so unspektakulär wie kunstvoll eine Reihe von Erlebnissen und Momentaufnahmen aus dem Leben der bürgerlichen Mittelschicht von Los Angeles miteinander verknüpft. Unterstützt wird Altman dabei vom Who-is-who der US-amerikanischen Filmstars. SHORT CUTS: ein durch seine souverän gestaltete Form wegweisender Film der 90er Jahre, inspirierend für viele andere (auch deutsche) Regisseure.
So., 11.2. - 14.00 UhrSa., 17.2. - 19.00 UhrSo., 18.2. - 11.00 UhrMi., 21.2. - 21.00 Uhr
Rom, offene Stadt
Rom, offene Stadt
Italien 1945 | Regie: Roberto Rosselini | 93 min. | 35mm | Aldo Fabrizi, Anna Magnani u.a. | deutsche Fassung.
Im März 1944 sucht die Gestapo in Rom den Widerstandskämpfer Giorgio Manfredi. Er flieht zu seinem Freund Francesco, trifft auf dessen Geliebte Pina. Deren Sohn wiederum soll mit dem Priester Don Pietro Kontakt aufnehmen. Aber als Manfredi verraten wird, wird auch Don Pietro verhaftet. Manfredi stirbt an der Folter, Don Pietro wird hingerichtet. Der Film entstand unter schwierigsten finanziellen und technischen Bedingungen, enttäuschte zwar die Kritik zunächst, begeisterte aber das Publikum. Filmhistorisch gilt ROM, OFFENE STADT heute als Durchbruch des italienischen Neorealismus.

Am 11.2. mit einer Einführung von Dr. Franz Schneider.
So., 11.2. - 19.30 UhrMo., 12.2. - 21.30 Uhr
L´esquive
L´esquive
Frankreich 2003 | Regie: Abdellatif Kechiche | 117 min. | 35mm | Osman Elkharraz, Sara Forestier u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die sozial engagierte Lehrerin einer Schule in St. Denis, einem jener verrufenen Orte in der Banlieue von Paris, ist davon überzeugt, dass der elegante Rokkokodichter und feinsinnige Kritiker der absolutistischen Ständegesellschaft Frankreichs Pierre Carlet Chamblain de Marivaux ein Vorbild für die heutige Jugend ist. Deshalb will sie die Komödie "Le jeu de l´amour et du hasard" (Ein Spiel von Liebe und Zufall) mit ihren Schülern auf die Bühne bringen. In dem Stück geht es um die vermeintlichen und tatsächlichen Standesunterschiede zwischen Paaren und wie die soziale Herkunft das eigene Verhalten prägt - auch für die raue Wirklichkeit der Vorstadt ein interessantes Thema. Regisseur Abdellatif Kechiche hat es verstanden, seinen Film mit großartigen Laiendarstellern an Originalschauplätzen umzusetzen - sehr nah an der Wirklichkeit, ausgesprochen überzeugend.
Do., 15.2. - 19.30 UhrSo., 18.2. - 17.15 UhrMo., 19.2. - 19.00 Uhr
Brinkmanns Zorn
Brinkmanns Zorn
Deutschland 2006 | Regie: Harald Bergmann | 105 min. | 35mm | deutsche Fassung.
"Wenn ich ein Maschinengewehr hätte, würde ich sie jetzt erschießen!", so einst Brinkmann zum Kritiker Reich-Ranicki. Rolf Dieter Brinkmann (1940-1975) ist heute literarische Kultfigur und einer der wichtigsten deutschen Autoren. Er rezipierte die amerikanische Beat-Literatur, wurde später radikaler Subjektivist und Sprachbearbeiter. Nicht zu vergessen: sein Einfluss auf die jüngst schon wieder beerdigte Pop-Literatur. Regisseur Harald Bergmann, bekannt durch seine Filme über Hölderlin, griff für seine Kombination aus Hörfilm, Dokumentation und Spielfilm besonders auf den medialen Nachlass Brinkmanns zurück, eine Unzahl von Tonbändern, zu denen der Schauspieler Eckhard Rohde durch Köln flaniert. "Ein Meilenstein verfilmter Literatur" urteilte nicht nur die Frankfurter Rundschau.
Fr., 16.2. - 19.30 UhrSo., 18.2. - 19.30 Uhr
The Company
The Company
USA 2003 | Regie: Robert Altman | 112 min. | 35mm | Neve Campbell, Malcolm McDowell u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Ensemblefilm, der sich um die Tänzer des Joffrey Ballets aus Chicago dreht. Im Mittelpunkt steht die junge Ry, die sich mit Fleiß und harter Arbeit nach oben tanzen möchte. Aber als die zum ganz großen Karrierresprung ansetzt, lässt sie sich offenbar von ihrem Ziel ablenken. Nicht diese Handlung ist in Altmans Film zentral, sondern das Ensemble selbst, das der Regisseur ein Jahr lang begleitete. So besticht THE COMPANY durch seine Tanzeinlagen und besonders durch die Choreographien von Lar Lubovich, Robert Desrosier und ihrer visuellen Aussagekraft.
So., 18.2. - 15.00 UhrMo., 19.2. - 21.30 UhrSo., 25.2. - 11.00 UhrDi., 27.2. - 19.30 Uhr
A prairie home companion - Robert Altman´s last radio show (Preview)
A prairie home companion - Robert Altman´s last radio show (Preview)
USA 2005 | Regie: Robert Altman | 105 min. | 35mm | Woody Harrelson, Tommy Lee Jones u.a. | deutsche Fassung.
In Robert Altmans letztem Film fand sich eine Crew hochkarätiger wie buntschillernder Künstler und Künstlerinnen zu einer Variety-Show zusammen. Ein Treffen mit den Johnson Sisters (Meryl Streep und Lily Tomlin), einer jungen Sängerin namens Lola (Lindsay Lohan), Cowboys und anderen Überraschungsgästen.

A PRAIRIE HOME COMPANION: als Preview im Karlstorkino zu erleben!
Do., 22.2. - 19.30 Uhr
Last Days
Last Days
USA 2005 | Regie: Gus van Sant | 96 min. | 35mm | Michael Pitt, Lukas Haas u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Beeing Kurt Cobain, Sänger der Kultband Nirvana: der Rockstar wirkt verwirrt, ist innerlich auf einer Reise ohne Ziel. Wenn sein Manager kommt, flüchtet er in die Wälder, Vorboten eines nahenden Todes. Gus van Sant (MY PRIVATE IDAHO, ELEPHANT) entwickelte in LAST DAYS eine freie Interpretation über die Bewusstseinszustände und die Gedankenwelt eines zerstörten Menschen, erratisch und irrlichternd, bedrückend und verwirrend, schlicht polarisierend. Großartiges Kino!
Do., 22.2. - 21.45 UhrFr., 23.2. - 19.30 UhrSa., 24.2. - 19.30 UhrSo., 25.2. - 17.30 UhrSo., 25.2. - 21.45 UhrMo., 26.2. - 21.45 Uhr
Der Tod kennt keine Wiederkehr
Der Tod kennt keine Wiederkehr
USA 1973 | Regie: Robert Altman | 107 min. | 35mm | Elliot Gould, David Carradine u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Privatdetektiv Philip Marlowe muss den angeblichen Selbstmord eines Freundes klären und gerät dabei in eine dunkle Geschichte, in der ein alkoholabhängiger Schriftsteller und ein sadistischer Gangsterboss eine Rolle spielen. Robert Altman inszenierte diese Detektiv-Vorlage aus einem Chandler-Roman gegen die herkömmlichen Sehgewohnheiten des Genres und schuf eine Art Puzzle, gedacht als satirische Parabel auf die Unmöglichkeit echter Individualität in dieser Welt.
So., 25.2. - 19.30 Uhr
Heidelberger Filmabend
Heidelberger Filmabend
Filme aus Heidelberg, Mannheim und anderen Orten. Filme von jungen FilmemacherInnen, von denen man vielleicht schon bald weiteres sehen und lesen wird. Und ein Kinoabend, der in Heidelberg keinen Vergleich findet. Wieder werden Überraschungen und Neuheitgen auf einem bemerkenswerten Niveau zu sehen sein und beim anschließenden "JOUR FIXE" besteht die Möglichkeit, mit den Filmemachern, Darstellern und Cineasten ganz unkompliziert ins Gespräch zu kommen.
Mi., 28.2. - 19.30 Uhr
Sein und Haben
Sein und Haben
Frankreich 2002 | Regie: Nicolas Philibert | 104 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
12 Dorfschulkinder im Alter von sechs bis vierzehn Jahren teilen sich einen Raum. Lehrer Monsieur Lopez kümmert sich um alles. Gelernt wird in der Gemeinschaft im Rhythmus der Natur. Regisseur Nicolas Philibert hat dieses Bildungsphänomen ein halbes Jahr lang beobachtet, zärtlich und unaufdringlich. Die Reaktionen von Kritik und Publikum waren begeistert, ein Plädoyer für das Recht auf Kindheit.
Do., 1.3. - 19.00 UhrSo., 4.3. - 17.00 Uhr
Letters from Iwo Jima
Letters from Iwo Jima
USA 2006 | Regie: Clint Eastwood | 141 min. | 35mm | Ken Watanabe, Kazunari Ninomiva u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Febraur 1945 trafen amerikanische und japanische Truppen auf Iwo Jima aufeinander und lieferten sich eine erbarmungslose Schlacht. Jahrzehnte später fand man Hunderte von Briefen auf der Vulkaninsel. Durch diese Briefe bekommen die Männer, die dort gekämpft haben, eine Stimme und erzählen von ihrem Leben und Sterben. In einem beispiellosen Doppelprojekt erzählt Clint Eastwood in seinen zwei Filmen FLAGS OF OUR FATHERS und LETTERS FROM IWO JIMA von den verschiedenen Sichtweisen auf den Krieg und auch die symbolträchtige Schlacht um die kleine Insel im Pazifik. Eine Demaskierung falschen Heldentums.
Do., 1.3. - 21.00 UhrSa., 3.3. - 21.30 UhrSo., 4.3. - 19.00 UhrMo., 5.3. - 19.00 UhrMi., 7.3. - 19.00 UhrDo., 8.3. - 21.15 UhrFr., 9.3. - 21.30 UhrSo., 11.3. - 21.45 UhrDi., 13.3. - 19.00 Uhr
Flags of our Fathers
Flags of our Fathers
USA 2006 | Regie: Clint Eastwood | 131 min. | 35mm | Ryan Philippe, Jesse Bradford, Adam Beach u.a. | deutsche Fassung.
In der Endphase des Krieges im Pazifik erobern die US-Marines nach harten, sehr verlustreichen Kämpfen die öde Vulkaninsel Iwo Jima. Die Schlacht endet mit dem Hissen der US-Flagge auf dem Gipfel eines Vulkans, dem berühmtesten Foto aus dem Zweiten Weltkrieg. Clint Eastwood wagt als Regisseur die Geschichte einer Einheit, die an den Kämpfen um Iwo Jima teilnimmt, so komplex zu erzählen, dass sich dabei das Psychogramm einer Nation abzeichnet.
Fr., 2.3. - 19.00 UhrSa., 3.3. - 19.00 UhrSo., 4.3. - 11.00 UhrDi., 6.3. - 19.00 UhrSo., 11.3. - 14.30 UhrMo., 12.3. - 21.30 Uhr
Lady Vengeance
Lady Vengeance
Südkorea 2005 | Regie: Chan-wook Park | 112 min. | 35mm | Lee Young-ae, Choi Min-sik u.a. | deutsche Fassung.
Dritter Teil der Rache-Filme von Chan-wook Park. Diesmal rächt sich aber eine Frau. Geum-ja Lee saß 13 Jahre im Gefängnis. Sie soll einen Jungen ermordet haben und hat die Tat gestanden. Die Öffentlichkeit war geschockt. Aber als selbst ein Priester von Geum-ja Lees Reue überzeugt ist, kommt sie frei - frei für Rache. Als hervorragendes und intensives Drama beurteilt, gefiel der Kritik besonders die traumhafte Stilsicherheit der Inszenierung und die formale Perfektion. Auch sein Vorläufer OLD BOY haben wir diesen Monat ins Programm genommen!
Fr., 2.3. - 21.30 UhrSo., 4.3. - 21.45 UhrMo., 5.3. - 21.45 UhrDi., 6.3. - 21.30 Uhr
Los lunes al sol - Montags in der Sonne
Los lunes al sol - Montags in der Sonne
Spanien 2002 | Regie: Fernando León de Aranoa | 113 min. | 35mm | Javier Bardem, José Ángel Egido u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Spanien aus der Untersicht. Drei ehemalige Werftarbeiter sitzen nur noch in der Kneipe und improvisieren sich durchs Leben. Melodramatisch, tragikomisch, psychologisch genau und sehr menschlich. Einer der schönsten spanischen Filme der letzten Jahre. Vom Regisseur von PRINCECAS.
So., 4.3. - 14.30 UhrSo., 11.3. - 11.00 UhrMo., 12.3. - 19.00 Uhr
Old Boy
Old Boy
Südkorea 2004 | Regie: Chan-wook Park | 120 min. | 35mm | Hye-jeong Kang, Ji-tae Yu u.a. | deutsche Fassung.
15 Jahre lang wird ein Geschäftsmann in einem Verlies gefangen gehalten. Übers Fernsehen erfährt er, dass man seine Frau ermordet hat. Als er so überraschend frei kommt, wie er gekidnappt wurde, sinnt er nur noch auf Rache. OLD BOY ist bins ins Detail ausgeklügelt, visuell exzellent gestaltet, schonungslos hart mit extremen Bildern, eines der wildesten Filmerlebnisse der letzten Jahre. So gut, dass es im romantischen Heidelberg erst jetzt eine Erstaufführung gibt.

Unter dem Jury-Vorsitztenden Quentin Tarantino mit dem Spezialpreis der Jury bei den Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet.
Mi., 7.3. - 21.45 Uhr
Quand la mer monte - Wenn die Flut kommt
Quand la mer monte - Wenn die Flut kommt
Frankreich/Belgien 2004 | Regie: Yolande Moreau | 93 min. | 35mm | Yolande Moreau, Wim Willaert u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Liebesgeschichte und ein Road-Movie. Zwei traurige Clowns und eine traurige Landschaft, Nordfrankreich. Yolande Moreaus Durchstart zur Regisseurin, Drehbuchautorin und Hauptdarstellerin gefällt durch ruhige Erzählweise und die Gabe für betont differenzierte Charakterdarstellungen. Ein ganz besonders eigentständiges Stück französisches Kino.
Do., 8.3. - 19.30 UhrSo., 11.3. - 17.00 Uhr
Grbavica - Esmas Geheimnis
Grbavica - Esmas Geheimnis
Bosnien-Herzegowina/Österreich 2005 | Regie: Jasmila Zbanic | 91 min. | 35mm | Mirjana Karanovic u.a. | deutsche Fassung.
Esma lebt mit ihrer 12jährigen Tochter in Grbavica, einem Stadtteil von Sarajewo. Der Krieg ist vorbei, doch die Menschen leiden noch immer. Esma ist durch den Krieg traumatisiert, den ihre Tochter Sara ist das Ergebnis mehrfacher Vergewaltigungen durch die Tschetniks. Großes Sozialkino, belohnt mit dem Goldenen Bären der Berlinale 2006!

Mit Einführung zum Film vom Verein "Frauen helfen Frauen e.V.".
Fr., 9.3. - 19.00 Uhr
Princecas
Princecas
Spanien/Frankreich 2005 | Regie: Fernando León de Aranoa | 113 min. | 35mm | Candela Pena u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Caye und Zulema sind Huren und Prinzessinnen zugleich. Sie leben in Madrid, sie schlagen sich durch ihren Alltag. Ein äußerst warmherziges Portrait - voll sanfter Ironie und Lebensweisheit.

Mit Einführung zum Film vom Verein "Frauen helfen Frauen e.V."
Sa., 10.3. - 19.00 Uhr
Te doy mis ojos - Öffne meine Augen
Te doy mis ojos - Öffne meine Augen
Spanien 2003 | Regie: Iciar Bollain | 106 min. | 35mm | Laia Marull, Luis Toscar u.a. | deutsche Fassung.
Immer wieder gedemütigt, bedroht und angegriffen flieht eine junge Frau vor ihrem Mann. Zwar unterzieht sich dieser einer Therapie, aber die Probleme bleiben bestehen. Beeindruckend insbesondere durch die schauspielerischen Leistungen, wurde ÖFFNE MEINE AUGEN zu einem der meistdiskutierten Filme Spaniens und zu einem Musterbeispiel filmisch thematisierter Männer-Gewalt in der Ehe.

Mit Einführung zum Film vom Verein "Frauen helfen Frauen e.V.".
So., 11.3. - 19.00 Uhr
Pierre M. Krause
Pierre M. Krause
Deutschland | digital.
Während das Heidelberger Kulturpublikum im Karlstorbahnhof die anspruchsvollste Filmkunst begutachtet, arbeitet eine Etage tiefer in der Filmwerkstatt der Aktiven Medienarbeit schon die nächste Generation an der Zukunft des Deutschen Films. Und siehe da: der ein oder andere, der es mittlerweile zu Geld oder wenigstens Ruhm gebracht hat, hat auch mal klein bei uns angefangen. Wir laden in den nächsten Monaten einige dieser lokalen Helden ein, die irgendwann auf ihrem Lebensweg auch mal die ein oder andere Stunde in unserem kleinen feinen Kellerstudio zugebracht haben.

Den Anfang macht Pierre M. Krause. Der Moderator der SWR-Late-Night-Show RING FREI hat 2001 zusammen mit Matthias Vogel den Heidelberger Altstadt-Thriller DER ATEMRÄUBER bei uns gedreht - ein Krimi, irgendwo zwischen Derrick und Kottan ermittelt. Mittlerweile ist Pierre M. Krause in der deutschen Fernsehlandschaft angekommen. Wir zeigen ein paar Frühwerke aus der goldenen Studiokellerzeit, genauso wie ein BEST-OF seinder aktuellen Fernseh-Experimente. Natürlich in Anwesenheit von Pierre M. Krause!

Im Anschluss findet der Jour Fixe der Aktiven Medienarbeit in der Sudpfanne statt.
Mi., 14.3. - 20.00 Uhr
Premiere
Premiere
Österreich 1937 | Regie: Géza von Bolváry | 77 min. | digital | Zarah Leander, Karl Martell, Theo Lingen u.a. | deutsche Fassung.
Zarah Leanders erster deutschsprachiger Film, eine effektvolle Ausstattungsrevue und eine spannende Kriminalgeschichte, der Beginn ihres Erfolges, der Anfang des Zarah-Mythos. Zuvor wird es eine ca. 20-minütige filmische Einführung von Paul Seiler, dem Zarah-Leander-Experten aus Berlin geben.
Do., 15.3. - 19.30 UhrMi., 21.3. - 19.30 Uhr
Unser täglich Brot
Unser täglich Brot
Österreich 2005 | Regie: Nikolaus Geyrhalter | 92 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Nahrungsmittel, eine Industrie: In ungewöhnlichem Rythmus, prägnanten Bilderwelten, langen kommentarlosen Einstellungen von Schlachthöfen, Legebatterien und Monokulturen zeigt Nikolaus Geyrhalter die Lebensmittelproduktion der Industriestaaten ebenso, wie dadurch auch der Mensch vergegenständlicht wird.

Sondervorstellung am 16.3. in Anwesenheit von Greenpeace Rhein-Neckar mit anschließender Möglichkeit zur Diskussion!
Fr., 16.3. - 19.30 UhrSa., 17.3. - 19.30 UhrSo., 18.3. - 11.00 UhrMo., 19.3. - 09.30 UhrMo., 19.3. - 19.30 UhrDi., 20.3. - 19.30 UhrDo., 22.3. - 12.00 UhrDo., 22.3. - 21.30 UhrSo., 25.3. - 15.00 UhrSo., 13.5. - 19.00 UhrMi., 23.5. - 19.30 Uhr
Was Sie schon immer über Sex wissen wollten..
Was Sie schon immer über Sex wissen wollten..
USA 1972 | Regie: Woody Allen | 88 min. | 35mm | Woody Allen, Burt Reynolds, Tony Randall u.a. | deutsche Fassung.
Episodenfilm aus dem Reich der Liebe und Triebe. Wohl der albernste Woody-Allen-Film überhaupt. Unerreichter Nonsense in Sachen Erotik, aber auch mit geradezu genialen Effekten. Der Film mit dem größten Busen der Welt.
Fr., 16.3. - 22.00 Uhr
Manhattan
Manhattan
USA 1979 | Regie: Woody Allen | 96 min. | 35mm | Woody Allen, Diane Keaton, Michael Murphy u.a. | deutsche Fassung.
Philosophie einer Großstadt, im Zentrum ein Mann und seine viel zu junge Freundin. Wunderbare Einstellungen, schön pointierte Dialoge. In jeder Debatte, welcher denn nun der beste "Woody Allen" sei, fällt ganz oft: MANHATTAN!
Sa., 17.3. - 21.30 UhrMo., 26.3. - 19.30 Uhr
Match Point
Match Point
Großbritannien 2005 | Regie: Woody Allen | 124 min. | 35mm | Scarlett Johansson, Jonathan Rhys Meyers u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ehrgeiziger junger Tennislehrer findet Zugang zur Londoner upper-class und trifft dort eine Blondine, die seinen Aufstiegstraum massiv gefährdet. Allens erster nicht in New York gedrehter Psychothriller ist ein fulminant inszenierter Anti-Dostojewskij und war sein großes Comeback im Jahre 2005. Gleichzeitig einer der besten Filme der letzten Jahre.
So., 18.3. - 15.00 UhrSo., 25.3. - 11.00 UhrDi., 27.3. - 19.30 Uhr
Blow up
Blow up
Großbritannien/Italien 1966 | Regie: Michelangelo Antonioni | 107 min. | 35mm | David Hemmings, Vanessa Redgrave u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der Fotograf Thomas hat nichts gesehen. Und doch hat er alles gesehen: Heimlich hat er ein Liebespaar im Park fotografiert - erst auf den Vergrößerungen der Fotos entdeckt er Indizien dafür, dass vor seinen Augen ein Mord geschah. Oder doch nicht? Michelangelo Antonionis BLOW UP wurde 1966 vom US-Verband der Filmkritiker mit den Preisen für den Besten Film und den Besten Regisseur ausgezeichnet. Seine absolut stilsichere Studie der Paranoia und Intrigen einer orientierungslosen Generation erwies sich als ausgesprochen einflussreich. Zudem ist BLOW UP ein ausgezeichnetes Portrait des Lebensgefühls im London der 60er Jahre: Mode, freie Liebe, Party und Musik!

Am 18.3. mit einer Einführung von Dr. Peter Bär!
So., 18.3. - 19.30 UhrMo., 19.3. - 21.30 Uhr
Bananas
Bananas
USA 1971 | Regie: Woody Allen | 82 min. | 35mm | Woody Allen, Louise Lasser, Carlos Montalban u.a. | deutsche Fassung.
Bitterböse, aber auch hübsch klaumaukhafte Abrechnung mit linken und pseudolinken Phantasien vom antiimperialistischen Befreiungskampf.
Do., 22.3. - 19.30 Uhr
Der Stadtneurotiker
Der Stadtneurotiker
USA 1977 | Regie: Woody Allen | 93 min. | 35mm | Woody Allen, Diane Keaton, Tony Roberts u.a. | deutsche Fassung.
Ein intelektueller Clown mit ernsten Problemen, der tortzdem immer komisch bleiben muss: das ist Alvy Singer, aber das ist auch Woody Allen. "Annie Hall", so der Originaltitel, markiert in Allens künstlerischer Biographie den Übergang vom Gag-Film zur intelligenten, melancholisch-angehauchten Komödie. Ausgezeichnet mit 4 Oscars!
Fr., 23.3. - 19.30 Uhr
Der Schläfer
Der Schläfer
USA 1973 | Regie: Woody Allen | 88 min. | 35mm | Woody Allen, Diane Keaton, John Beck u.a. | deutsche Fassung.
Eine Scinece-Fiction-Comedy. Der Jazzmusiker Miles Monroe segnet im Rahmen einer Routineoperation das Zeitliche. Von Ärzten kurzerhand testweise eingefroren, erwacht er 200 Jahre später in einem futuristischen Obrigkeitsstaat zu neuem Leben. Dort erlebt Monroe allerlei Abenteuer mit den Segnungen der modernen Technologie.
Fr., 23.3. - 21.30 Uhr
Stardust Memories
Stardust Memories
USA 1980 | Regie: Woody Allen | 90 min. | 35mm | Woody Allen, Charlotte Rampling, Jessica Harper u.a. | deutsche Fassung.
Ein erfolgreicher New Yorker Regisseur ist von Ängsten, Selbstzweifeln und von Beziehungsschwierigkeiten geplagt. STARDUST MEMORIES ist eine tragische Komödie: autobiographisch, komplex und ein bisschen pessimistisch. Mit einer großartigen Charlotte Rampling.

Am Samstag 24.3.: Sondervorstellung mit Einführung von Matthias Hurst, Woody-Allen-Experte und Dozent für Film Studies am European College of Liberal Arts (ECLA) in Berlin!
Sa., 24.3. - 19.30 UhrMo., 26.3. - 21.30 Uhr
Yes I am!
Yes I am!
Deutschland 2006 | Regie: Sven Halfar | 109 min. | 35mm | Xavier Naidoo, Brothers Keepers, D-Flame u.a. | deutsche Fassung.
Eine Dokumentation über Afrodeutsche im Musikgeschäft. Zum Beispiel Adé Bantu, D-Flame oder Mamadee. Aber auch Xavier Naidoo ist mit von der Partie. Faszinierend eindringlich und jenseits aller Multi-Kulti-Klischees vor allem dann, wenn die drei Protagonisten ganz bei sich sind. Ein Film, der eines klar macht: als Afrodeutscher lernt man vor allem, stark zu sein.
So., 25.3. - 17.00 UhrSo., 25.3. - 21.30 UhrDi., 27.3. - 22.00 UhrMi., 28.3. - 21.30 Uhr
Innenleben
USA 1978 | Regie: Woody Allen | 91 min. | 35mm | Kristin Griffith, Mary Beth Hurt u.a. | deutsche Fassung.
Woody Allen würdigt Ingmar Bergmann: Ein erfolgreicher Familienvater verlässt seine Frau und seine erwachsenen drei Töchter. Die bürgerliche Idylle zerbricht. Handwerklich äußerst sorgfältig gemacht, arbeitet er sich am Widerspruch ab, dass viele hochintelektuelle Menschen nur ein sehr unterentwickeltes Gefühlsleben haben. Einer der ungewöhnlichsten, aber auch umstrittensten Woody-Allen-Filme.
So., 25.3. - 19.30 Uhr
Sweet and lowdown
Sweet and lowdown
USA 1999 | Regie: Woody Allen | 95 min. | 35 | Sean Penn, Uma Thurman, Samantha Morton u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Emmet Ray gilt nach Django Reinhardt als der beste Jazz-Gitarrist der 30er Jahre. Seine Lebensgeschichte verwendet Woody Allen zu einer Hommage an den Swing, optisch und erzählerisch höchst elegant, atmosphärisch stimmungsvoll mit einem überragenden Sean Penn in der Hauptrolle. Gilt unter echten Allen-Fans als absoluter Geheimtipp, der viele, weit bekannntere Woody-Allen-Filme künstlerisch überragt.

ACHTUNG! LETZE KINO-VORSTELLUNG von SWEET AND LOWDOWN IN DEUTSCHLAND! (auslaufende Rechte am 29.3.07!)
Mi., 28.3. - 19.30 Uhr
Babel
Babel
USA 2006 | Regie: Alejandro Gonzalez Inárritu | 144 min. | 35mm | Brad Pitt, Cate Blanchett u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
In einem marokkanischen Bergdorf schenkt ein alter Mann einem seiner Söhne ein Gewehr, damit er die Schakale von der Ziegenherde fernhält. Aber der Sohn schießt aus Spaß auf einen Bus und verletzt eine amerikanische Touristin. Davon handelt die erste Sequenz einer Reihe von Kommunikationsstörungen und Missverständnissen zwischen den Kulturen, die Inárritu im dritten Teil seiner Trilogie anspricht und zu exemplarischen Szenen von überwältigender Bildkraft verdichtet. Seine Filme 21 GRAMM und AMORES PERROS haben wir ebenfalls nochmals ins Programm genommen.
Do., 29.3. - 19.00 UhrSa., 31.3. - 19.00 UhrSo., 1.4. - 17.30 UhrMi., 4.4. - 19.00 UhrSo., 8.4. - 11.00 UhrMo., 9.4. - 19.00 UhrDi., 10.4. - 19.00 Uhr
21 Gramm
21 Gramm
USA 2003 | Regie: Alejandro Gonzalez Inárritu | 125 min. | 35mm | Sean Penn, Naomi Watts u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
"Es heißt, wir alle verlieren 21 Gramm genau in dem Moment, in dem wir sterben, jeder von uns". Drei Lebenswege, drei Tragödien, der Tod ist das Thema. Ein schwerkranker Mathematikprofessor, ein ehemaliger Gefangener, nun durch Jesus Christus geläutert, ine Mutter und Ehefrau mit Drogenvergangenheit, alle holt sie die Vergangenheit wieder ein. Anspruchsvolles, faszinierendes Darstellerkino auf höchstem Niveau mit grobkörnigen Bildern und ausgeblichenen Farben. Aus Anlass von BABEL wieder bei uns im Programm!
Do., 29.3. - 21.45 UhrFr., 30.3. - 19.00 UhrSo., 1.4. - 15.00 UhrDi., 3.4. - 19.30 UhrDi., 10.4. - 21.45 Uhr
Amores Perros
Amores Perros
Mexiko 2000 | Regie: Alejandro Gonzalez Inárritu | 154 min. | 35mm | Emilio Echevarria, Goya Toledo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Drei Geschichten aus dem Moloch Mexiko-City, der junge Hundekämpfer, das verkrüppelte Model, der Stadtstreicher und Ex-Guerillero, montiert Inarritu in schnellem Rhythmus und aggressiver Bildsprache zu einem der wichtigsten Filme des 21. Jahrhunderts. Aus Anlass von BABEL wieder bei uns im Programm!
Fr., 30.3. - 21.15 UhrSo., 1.4. - 11.00 UhrMo., 2.4. - 19.00 UhrSo., 8.4. - 21.30 UhrMo., 9.4. - 21.45 Uhr
The saddest music in the world
The saddest music in the world
Kanada 2003 | Regie: Guy Maddin | 99 min. | 35mm | Isabella Rossellini, Mark McKinney u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Wettbewerb der besonderen Art: Im kanadischen Winnipeg der 30er Jahre, soeben gekürt zur deprimierendsten Stadt der Welt, mögen die Nationen der Welt zusammenkommen, um die traurigste Musik der Welt zu spielen. Eine Chance für Chester, aber auch für den Bruder Roderick. Der Vater ist ebenso dabei und möchte den Gewinn in mit Bier gefüllte (es herrscht Prohibition!) Glasprothesen für die Veranstalterin, eine beinamputierte Brauerei-Lady, stiften. Kinofreunde, Ihr merkt, das klingt nach surrealem Experimentalfilm, zuckend nervöse schwarz-weiß-Bilder und hektisch nervöser Erzähl-Duktus. Aber keiner bringt dies so gekommt hin wie Genie-Filmer Guy Maddin. Ein Karlstorkino-Abend der ganz besonderen Art sei hiermit versprochen.
So., 1.4. - 20.15 UhrMo., 2.4. - 21.45 UhrDi., 3.4. - 21.45 UhrMi., 4.4. - 21.45 Uhr
Balletts Russes
Balletts Russes
USA 2005 | Regie: Dayna Goldfine | 118 min. | digital | deutsche Fassung.
1909 bringt der russische Kunstkritiker und Kurator Sergej Pawlowitsch die Tänzer und Tänzerinnen der Kaiserlichen Ballettschule von Sankt Petersburg unter dem Namen "Balletts Russes" nach Paris. In Inszenierungen inspiriert durch die Avantgarde ihrer Zeit und mit der Choreographie von Michail Fokin gelingen ihnen historisch bedeutsame Aufführungen, oft provokant, aber von geradezu märchenhaft anmutenden visuellen Reizen. Der Film zeigt die wechselvolle Geschichte dieses Ensembles, das nach der Oktoberrevolution in Paris bleibt und liefert dazu zahlreiche Informationen wie auch manch kleine Anekdote. Ein Muss für Liebhaber des klassischen Tanzes.
Do., 5.4. - 19.30 UhrSo., 8.4. - 15.00 Uhr
Junebug
Junebug
USA 2005 | Regie: Phil Morrison | 106 min. | digital | Embeth Davidtz, Alessandro Nivola u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zuerst gibt es jodelnde Männer zu sehen. Ein solcher Anfang verspricht Abstruses. Eigentlich geht es um Madeleine und George, ein halbes Jahr verheiratet und jetzt auf dem Weg in die Provinz zu Georges Eltern. Die entpuppen sich als völlige Hinterwäldler, also als hoch interessante Menschen. Eine hübsche Komödie, toll gespielt und mit der Botschaft, dass Dummheit letztlich kein Provinz-, sondern ein globales Problem ist. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Phil Morrison in einem Atemzug mit Jim Jarmusch, Woody Allen und Gus van Sant genannt wird" (Newsday).
Fr., 6.4. - 19.00 UhrSa., 7.4. - 19.00 UhrSo., 8.4. - 17.15 UhrMi., 11.4. - 22.00 Uhr
The Fountain
The Fountain
USA 2006 | Regie: Darren Aronofsky | 94 min. | 35mm | Hugh Jackman, Rachel Weisz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Für die einen ein visionäres, bildgewaltiges Vermächtnis wie Kubricks "2001" oder Tarkowskijs "Stalker", für andere die grandioseste Kitschveranstaltung seit es Kino gibt: der neue Film von Darren Aronowski (REQUIEM FOR A DREAM) bietet reichlich Diskussionsstoff. Hugh Jackman reist im 16. Jahrhundert als Entdecker Tomas Verde auf der Suche nach dem Baum des Lebens durch den Dschungel der Mayas. In unserer Gegenwart sucht er als Mediziner Tommy Verde nach einem Mittel gegen Krebs. Im 26. Jahrhundert reist Tom durchs All und erinnert sich an die Mayas und die verlorene Liebe. Diese bildgewaltige Parabel vom ewigen Leben, das den Tod überwindet wird auch von Ihnen eine Stellungnahme erzwingen: Genial suggestiv oder genial daneben?
Fr., 6.4. - 21.30 UhrSa., 7.4. - 21.30 UhrSo., 8.4. - 19.30 UhrSo., 15.4. - 11.00 UhrSo., 15.4. - 21.45 Uhr
Heidelberger Filmabend
Heidelberger Filmabend
Kurzfilme sind eine Herausforderung: wer nur wenige Minuten für seine Erzählung hat, muß Mut zu unkonventionellen Ideen haben. In Heidelberg haben die Erzähler dieses Genres ihr Forum im Karlstorkino. Am 11.4. gibt es wieder die Gelegenheit, kreative Inszenierungen von Ideen und Menschen beim Heidelberger Filmabend zu sehen. Junge Nachwuchsfilmer zeigen ihre Arbeiten auf der Leinwand und im Anschluß haben Publikum und Filmenacher beim jour fixe in der Sudpfanne die Gelegenheit, über gerade Gesehenes heftig zu diskutieren.
Mi., 11.4. - 19.30 Uhr
Vers le sud - In den Süden
Vers le sud - In den Süden
Frankreich 2005 | Regie: Laurent Cantet | 105 min. | 35mm | Charlotte Rampling, Louise Portal u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Haiti in den späten 70er Jahren, Sonne, Meer und Sex. Das verheißt für die drei Nordamerikanerinnen Ellen, Brenda und Sue ein abwechslungsreiches Intermezzo. Einsam und vernachlässigt von den Männern in ihrer Heimat, können sie auf Haiti für ein paar Wochen ihre sexuellen Sehnsüchte ohne Scham ausleben. Und zwar durch die Dienste einiger gutaussehender einheimischer, junger Männer, die den Frauen für ein paar Dollar wieder das Gefühl geben, schön und begehrenswert zu sein. Doch die Harmonie im Garten Eden beginnt zu bröckeln, als sich zwei Frauen in denselben Mann verlieben... Regisseur Laurent Cantet inszeniert anhand dieser drei Frauen den Kontrast zwischen der Schönheit der Umgebung und ihrer Bewohner und der harten Realität alltäglichen Elends in einem Land, das zu dieser Art von Tourismus aus ökunomischen Überlebensgründen gezwungen zu sein scheint.
Do., 12.4. - 19.30 UhrFr., 13.4. - 19.30 UhrSo., 15.4. - 15.00 UhrDi., 17.4. - 19.30 UhrMi., 18.4. - 21.30 Uhr
Strajk - Die Helden von Danzig
Strajk - Die Helden von Danzig
Deutschland/Polen 2006 | Regie: Volker Schlöndorff | 104 min. | 35 mm | Katharina Thalbach, Andrzej Chyra u.a. | deutsche Fassung.
Agnieszka Koslowska arbeitet als Kranführerin an der Danziger Lenin-Werft. Immer wieder weist sie dort auf Missstände hin bekämpft diese erfolgreich. Ihr reales historisches Pendent heißt Anna Walentynowicz, Mitbegründerin der Solidarnosc, Symbol des zu Ende gehenden Kommunismus. Aber im Vergleich zum berühmten Lech Walesa ist sie heute im Westen praktisch unbekannt. Ihre Geschichte, von 1961 bis zur Gegenwart, hat Volker Schlöndorff jetzt verfilmt und dabei mit Katharina Thalbach exzellent besetzt. Ein bewegendes Stück Zeitgeschichte.
Fr., 13.4. - 21.30 UhrSa., 14.4. - 19.30 UhrSo., 15.4. - 17.30 UhrMo., 16.4. - 19.30 UhrDi., 17.4. - 21.30 UhrMi., 18.4. - 19.30 Uhr
Moderne Zeiten
Moderne Zeiten
USA 1936 | Regie: Charles Chaplin | 87 min. | 35mm | Charles Chaplin u.a.
Vitalität gegen Rationalisierung oder: Der Mensch im Räderwerk der Technik. Charlie Chaplins zweiter Tonfilm exemplifiziert es unvergleichlich an Charlie dem Tramp, der sich zunächst am Fließband, dann als Frühstücksmaschinentester, dann als Streikführer wieder findet, um schließlich mit der Frau seines Lebens auf der Landstraße von dannen zu ziehen. So ironisch bitter, voller Bildwitz und Galgenhumor, einer der großartigsten Filme überhaupt.

Am 15.4. mit Live-Vertonung des Films von Martin Münch (am Piano).
So., 15.4. - 19.30 UhrMo., 16.4. - 21.30 Uhr
O céu de Suely - Suelys Himmel
O céu de Suely - Suelys Himmel
Brasilien/Deutschland/Frankreich/Portugal 2006 | Regie: Karim Ainouz | 88 min. | 35mm | Hermila Guedes, Maria Menezes, u.a. | portugiesisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die 21-jährige Hermila kehrt nach zwei Jahren Abwesenheit - inzwischen mit Kleinkind - aus der Stadt zurück. Zunächst noch auf einer rosa Wolke, muss Hermila feststellen, dass der Vater ihres Kindes sie sitzen lässt. Hermila, einerseits verletzlich, andererseits mutig und lebenslustig, sucht nach Auswegen aus der ländlichen Armut. Um sich selbst und ihrem Sohn eine Zukunft zu ermöglichen, wählt sie einen unkonventionellen Weg. Da keiner ihrer Jobs genug Geld einbringt, verlost sie unter dem Pseudonym Suely eine "Nacht im Paradies" mit sich selbst. Damit reizt sie die einen, provoziert andere, kompromittiert sich, verliert aber nie ihre Würde.

ERÖFFNUNGSFILM. In Anwesenheit der Hauptdarstellerin Hermila Guedes (geplant).
Do., 19.4. - 19.00 Uhr
Más Tango - Mehr Tango
Más Tango - Mehr Tango
Deutschland 2006 | Regie: Anja Hansmann & Sebastian Schnabel | 56 min. | digital | deutsche Fassung.
Für die Tango-Profis Graciela und Pedro hat nur die traditionelle Variante des Tango mit ihren starken Wurzeln in Buenos Aires wirkliche Bedeutung. Die jungen Tänzer Cica und Santiago dagegen halten es ganz anders: Sie sind aufsteigende Stars der elektronischen, modernen Version des Traditionstanzes. Doch in einem Punkt sind sich beide Paare einig: Tango ist mehr als ein Tanz, Tango ist ein Lebensgefühl, Tango ist ihr Leben...

Eröffnung "1. Heidelberger Tango-Tage". Am 19. April in Anwesenheit des Regisseurs Sebastian Schnabel!
Do., 19.4. - 21.30 UhrMo., 23.4. - 18.00 UhrSo., 29.4. - 21.30 Uhr
Mataron a Fausto Algeria - Fausto Algeria wurde getötet
Mataron a Fausto Algeria - Fausto Algeria wurde getötet
Venezuela 2003 | Regie: Camilo Pineda, Nascuy Linares, Ricardo Chetuan | 60 min. | digital | Javier Parra, Mariano Rangel, Marcelo Rangel u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Am Tag nach dem Dorffest findet Liborio den toten Fausto Algeria in seiner Mühle. Er trägt die weißen Schuhe von Liborios älterem Sohn. Das fällt zunächst dem jüngeren Bruder Trino auf. Doch Liborio lässt nicht zu, dass Trino seinen Verdacht ausspricht, und selber fragt dieser auch nicht nach. Die Atmosphäre ist voller unausgesprochener Verdächtigungen, gleichzeitig erinnert sich niemand richtig, was in der Nacht geschah, da alle zu viel getrunken hatten. Die Indizien lassen schließlich eine Vielzahl von möglichen Mördern zu...
Fr., 20.4. - 18.00 Uhr
La perrera - Die Hundehütte
La perrera - Die Hundehütte
Uruguay/Argentinien/Kanada/Spanien 2006 | Regie: Manuel Nieto Zas | 110 min. | 35mm | Pablo Riera, Martin Adjemian, Sergio Gorfain u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Der 25-jährige David steckt in einer tiefen Lebenskrise: An der Universität durchgefallen, das Stipendium verloren und die Frau seiner Träume denkt auch nicht daran, sich in ihn zu verlieben. Um dieser unangenehmen Realität zu entfliehen, nimmt er Drogen zu sich, die David gerne und ausdauernd konsumiert. Doch sein Vater stört sich am Lotterleben seines Sohnes und setzt ihn kurzerhand auf die Straße bzw. auf ein leeres Grundstück. Dort soll er im Verlauf der nächsten zwei Monate sein eigenes Haus bauen, lernen mit seinen eigenen Händen zu arbeiten und die Zeit bis zur Wiederaufnahme seines Studiums überbrücken. Aller Anfang ist schwer, doch nach und nach schält sich David aus seiner Lethargie heraus und entwickelt bislang ungeahnte Fähigkeiten und Energien..
Fr., 20.4. - 19.30 Uhr
Kurzfilme aus Mexiko
Kurzfilme aus Mexiko
Mexiko 2006 | Regie: diverse | insg. 120 min. | digital | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
10 kleine Meisterwerke von den größten Nachwuchstalenten Mexikos.
Fr., 20.4. - 21.30 Uhr
Cuesta Abajo - Abwärts
Cuesta Abajo - Abwärts
USA 1934 | Regie: Louis J. Gasnier | 75 min. | digital | Carlos Gardel, Mona Maris u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Carlos Gardel in einem seiner bedeutendsten Filme. Gardel singt "Cuesta Abajo", "Amores de Estudiante", "Criollita deci que si" u.a. Ein gefeierter Tangosänger zwischen zwei Frauen, zwei Welten und zwischen den Weltstädten Buenos Aires und Paris.

Im Rahmen der "1. Heidelberger Tango Tage" präsentieren wir Ihnen an zwei Nachmittagen schwarz-weiß-Filme mit Carlos Gardel aus den 30er Jahren in der spanischen Originalfassung mit englischen Untertiteln. Carlos Gardel (1890 - 1935) war Tango-Sänger und -Komponist. Er gilt als wichtigste Persönlichkeit des Tango in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Sa., 21.4. - 16.00 Uhr
State of Fear: The truth about terrorism - Staat der Angst: Die Wahrheit über den Terrorismus
State of Fear: The truth about terrorism - Staat der Angst: Die Wahrheit über den Terrorismus
USA 2005 | Regie: Pamela Yates, Paco de Onis, Peter Kinoy | 94 min. | Beta | englisches und spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Als im Jahr 2003 die Wahrheits- und Versöhnungskommission ihren Bericht vorstellte, hatte sie viele der 17.000 Zeuginnen gehört und mehr als 20 Jahre Terror mit fast 70.000 Toten in Peru dokumentiert: die maoistisch inspirierten Ideen des Dozenten Abimail Guzman an der Universität von Ayacucho zu Beginn der 70er Jahre - die Anfänge des Leuchtenden Pfads und die Begeisterung seiner Anhänger - ihren unerbittlichen Terror in den Anden und später im Urwald - die wahllose und aggressive Reaktion der Armee ab 1982 - die Ausdehnung des Terrors auf die Hauptstadt Lima - die arrogante Ignoranz der weißen herrschenden Klasse - die Menschenrechtsbewegung und die durch den Terror bedingte Auflösung eines demokratischen Staates unter Fujimori, der viele Unschuldige, besonders Studenten willkürlich verhaftete und 10 Jahre lang Peru korrumpierte und malträtierte.
Sa., 21.4. - 17.30 UhrMi., 25.4. - 17.30 Uhr
Havanna - die neue Kunst Ruinen zu bauen
Havanna - die neue Kunst Ruinen zu bauen
Deutschland 2006 | Regie: Florian Borchmeyer und Matthias Henschler | 85 min. | digital | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Portrait der Ruinen Havannas und ihrer Bewohner. Ein Film über die Ambivalenz von Zauber und Zerstörung. Und eine letzte Momentaufnahme, bevor diese Gebäude renoviert werden oder zusammenstürzen. Gewann u.a. den Bayerischen Filmpreis 2006. Vornominiert zum Deutschen Filmpreis.

Am 21. April in Anwesenheit des Regisseurs!
Sa., 21.4. - 19.30 UhrDo., 26.4. - 17.30 UhrFr., 1.6. - 21.00 UhrSa., 2.6. - 19.00 UhrDi., 12.6. - 21.30 Uhr
En la cama - Im Bett
En la cama - Im Bett
Deutschland/Chile 2005 | Regie: Matias Bize | 85 min. | digital | Blanca Lewin, Gonzalo Valenzuela | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Eine Mann und eine Frau im gammeligsten Hotelzimmer der Welt. Sex nach der Party, aber keine schnelle Nummer ohne Nachspiel. Denn erst bei der Zigarette danach lernen sich die Beiden kennen, bis dahin wusste der eine nicht, wie der andere heißt. Vorher gab es die vielleicht schönste Sexszene der letzten Jahre auf der Leinwand zu sehen, ein Kammerspiel auf weißem Laken, das beinahe zu Liebe wird. Der ungekrönte Sieger des Filmfestivals Mannheim-Heidelberg 2005.

Mit seinem Echtzeit-Experiment SABADO-DAS HOCHZEITSTAPE wurde Matias Bize auch in Deutschland bekannt. Mit seinem neuen Film EN LA CAMA ging der 1979 in Santiago geborene Regisseur sogar für Chile ins Rennen um einen der begehrten fünf Nominierungen für den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film. Ebenso wurde EN LA CAMA vorgeschlagen für den spanischen Filmpreis Goya.
Sa., 21.4. - 21.30 UhrSo., 22.4. - 21.30 Uhr
El dia que me quieras - Der Tag, an dem Du mich lieben wirst
El dia que me quieras - Der Tag, an dem Du mich lieben wirst
USA 1935 | Regie: John Reinhardt | 82 min. | digital | Carlos Gardel, Rosita Moreno u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Dieser Film war der Lieblingsfilm von Carlos Gardel. Unglücklicherweise lebte er nicht mehr lange genug, um an seinem Erfolg teilhaben zu können. Sein Genie als Komponist, Schauspieler und Sänger erreichte in diesem Film seinen Höhepunkt. Wenn Sie Tango, Argentinien und Liebesgeschichten mögen, ist dieser Film ein Muß!
So., 22.4. - 16.00 Uhr
Más que a nada en el mundo - Am liebsten in der Welt
Más que a nada en el mundo - Am liebsten in der Welt
Mexiko 2006 | Regie: Andrés León und Javier Solar | 90 min. | 35mm | Elizabeth Cervantes, Julia Urbini, Juan Carlos Colombo u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Nach der Trennung von ihrem Ehemann zieht Alicias Mutter gemeinsam mit ihrer Tochter in eine neue Wohnung. Dort fängt Alicia an, nachts seltsame Geräusche zu hören, die sich nicht zuordnen kann. Von ihrer Schulfreundin Lucia wird sie mit überbordender Fantasie darin bestärkt, dass ihre Mutter von Vampiren besessen ist. Dabei versucht ihre Mutter lediglich, wieder einen netten Mann kennenzulernen, ihre Arbeit gut zu machen und ihre Tochter pünktlich zur Schule zu bringen. Schuld ist in Alicias Augen der kranke alte Nachbar, der sie immer so seltsam ansieht. Um ihre Mutter und sich selbst zu retten, beschließt Alicia, in die Wohnung des Nachbarn einzubrechen.
So., 22.4. - 17.30 UhrMo., 23.4. - 21.30 Uhr
Morirse en domingo - Sonntags sterben
Morirse en domingo - Sonntags sterben
Mexiko 2006 | Regie: Daniel Gruener | 125 min. | 35mm | Humberto Busto, Silverio Palacios, Maya Zapata u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Als Carlos geliebter Onkel nach schwerer Krankheit inmitten seiner Familie stirbt, will diese ihn möglichst schnell unter die Erde bringen. Doch es ist Sonntag und da wird normalerweise nicht beerdigt. Außer von diesem kleinen, schleimigen Inhaber eines merkwürdigen Beerdigungsinstituts. Auf Carlos, der ganz benommen von seinem Schmerz vergisst, sich eine Bestätigung geben zu lassen, wartet am nächsten Tag eine schlimme Überraschung: denn plötzlich gibt der Bestatter vor, von Carlos und seinem Onkel noch nie etwas gehört zu haben..

Regisseur Daniel Gruener ist eingeladen!
So., 22.4. - 19.00 Uhr
Asalto al sueno - Angriff auf den Traum
Asalto al sueno - Angriff auf den Traum
Guatemala/Deutschland 2006 | Regie: Uli Stelzner | 82 min. | Beta | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Auf ihrem Weg nach Norden überwinden sie diverse Grenzen, tausende von Kilometer und setzen ihr Leben aufs Spiel. Für sie bedeutet ihr "amerikanischer Traum" die Hoffnung auf ein besseres Leben und die Flucht vor Benachteiligung, aber eigentlich wollen sie nur die zukünftig verdienten Dollars ihren zurückgelassenen Familien schicken. Zumeist junge Menschen verlassen täglich ihre Familien in Honduras, El Salvador, Nicaragua und Guatemala und für sie beginnt die gefährlichste Etappe kurz hinter der Grenze zwischen Guatemala und Mexiko. Dort versuchen sie, auf Güterzüge aufzuspringen, gewarnt und verängstigt von den Gefahren der Müdigkeit und den maras, die ihnen alles nehmen und sie nicht selten von den Zügen werfen. Der Film begleitet die, die unterwegs sind, diejenigen, die in den Abschiebelagern Mexikos warten, sich in Krankenhäusern von ihren schweren Verletzungen erholen oder, im nicht mit leeren Händen zu ihren seres queridos zurückzukehren, lieber die Straßen Südmexikos fegen.
Mo., 23.4. - 19.30 UhrDi., 24.4. - 17.30 Uhr
El Amarilli - Der Gelbe
El Amarilli - Der Gelbe
Argentinien 2006 | Regie: Sergio Mazza | 87 min. | 35mm | Gabriela Moyano, Alejandro Barratelli u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Ein Mann kommt abends in einem Dorf an. Er nimmt einen Drink in der einzigen Kneipe, die zugleich das Bordell des Ortes ist. Die leidenschaftliche Stimme einer wunderschönen Frau, die melancholische Lieder von Liebe und Leidenschaft singt, geht dem Mann durch und durch. Er will diese Frau, Amanda heißt sie, unbedingt kennen lernen. Sie zeigt sich spröde und scheint nicht interessiert zu sein. Doch der Mann gibt nicht auf und nimmt dafür einiges in Kauf...
Di., 24.4. - 19.30 Uhr
Yawar Fiesta - Das Fest Yawar
Yawar Fiesta - Das Fest Yawar
Peru 1982 | Regie: Luis Figueroa | 100 min. | digital | Jorge Acuna, Julio Benavente u.a. | spanische Originalfassung.
In Puquio, einem Dorf Mitten in den Anden, bereiten sich die indianischen Einwohner für das alljährliche Fest Yawar vor. In Stierkämpfen stellen sich die Bauern dem wilden Stier gegenüber, den sie für diesen Anlass fangen. Durch diesen Kampf stellen sie den Mut und den Eifer zur Schau, die sie vor dem herrschenden Grundbesitzer repräsentieren können. "El Condor Inca" reitet symbolisch auf der Macht der Eroberung und der Kolonialisierung. Das Indianische und das Spanische vermischen sich in einem rasenden Blut aus Freude und tragischer Schönheit.

Der Film von 1982 basiert auf dem Roman des peruanischen Schriftstellers José Maria Arguedas, der als einer der Ersten in seinen Werken die indigenen Traditionen beschrieb.

Am 23. April in Anwesenheit des Regisseurs Luis Figueroa! In Kooperation mit der Universität Würzburg und dem Romanischen Institut der Universität Heidelberg.
Di., 24.4. - 21.30 Uhr
Los perros hambrientos - Die hungrigen Hunde
Los perros hambrientos - Die hungrigen Hunde
Peru 1976 | Regie: Luis Figueroa | 103 min. | Beta | Manuel Ibánez, Arsenia Arroyo u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
In den 30er Jahren führen die Campesinos in den nördlichen Anden von Peru ein mühevolles, armseliges Leben. Als eine Dürreperiode anhält, wird die hungernde Bevölkerung zornig und rebelliert gegen den Großgrundbesitzer, der ein luxuriöses Leben führt und sogar seinen Hunden besseres Essen gibt als seinen Arbeitern. Er versucht, seine vollen Vorratsspeicher mit aller Macht zu verteidigen. Zur selben Zeit hat der Campesino Julian aus Notwehr einen Großgrundbesitzer getötet. Er wird zum flüchtigen Dieb und kann seine Freundin fortan nur noch heimlich in der Dunkelheit der Nacht aufsuchen. Simon Robles züchtet Hirtenhunde und schenkt einen davon seiner Tochter. Weil sie einen Moment nicht aufpasst, entwischt ihr Hund und wird von Julian mitgenommen. So spinnt sich ein Netz aus Geschichten um die einzelnen Personen, das am Ende durch den langersehnten Regen endgültig aufgelöst wird. Doch für einige kommt der Regen zu spät.

In Anwesenheit des Regisseurs Luis Figueroa!
Mi., 25.4. - 19.30 Uhr
Acidente - Zufall
Acidente - Zufall
Brasilien 2006 | Regie: Cao Guimaraes und Pablo Lobota | 72 min. | Beta | portugiesisches Original mit englischen Untertiteln.
Azurblauer Himmel, orangefarbene Hausmauern, weiße Kacheln, betende Gläubige in einer Prozession, spielende Kinder, einfache Menschen im Alltag: ACIDENTE ist ein flimmerndes, brillant gefilmtes Epos auf die zwanzig Städte des brasilianischen Bundesstaates Minas Gerais. Als roter Faden zieht sich allein ein Gedicht durch den Film, das durch die Ortsnamen der besuchten Stätten inspiriert ist.

Den beiden Filmemachern Cao Guimaraes und Pablo Lobato gelingt es durch ihre geschickte Kameraführung und raffinierte Montage das filmische Portrait einer Provinz zu zeichnen. Durch ihren Blick auf Alltag, Armut und Randständiges hat es nichts mit gängigen Postkartenidyllen gemein, und dennoch entfaltet sich in Bildern, Farben und Klängen ein Filmpanorama mit einer beinahme hypnotischen Faszination.
Mi., 25.4. - 21.30 Uhr
Familia tortuga - Die Schildkröten-Familie
Familia tortuga - Die Schildkröten-Familie
Mexiko 2006 | Regie: Ruben Imaz Castro | 129 min. | 35mm | Manuel Plata Lopez, Dagoberto Gama, Luisa Pardo u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Onkel Manuel hat viele Ticks und wirkt am seltsamsten und einsamsten, doch tatsächlich ist er der sozialste und menschlichste in einer reduzierten Familie. Manuel sorgt sich um die Schildkröte Rosita, die er schon seit Tagen nicht mehr gesehen hat. Er bereitet das Frühstück für die Geschwister Omar und Ana vor. Er erinnert sie - überflüssigerweise - an den bevorstehenden Todestag der Mutter. Ana hat nur ihren Freund im Kopf und kifft schon am frühen Morgen. Omar drückt sich ebenfalls vor der Schule, während ihr Vater Jose, ein arbeitsloser Gewerkschafter, versucht, wieder auf die Beine zu kommen. Am Abend will er mit Ana und Jose eine wichtige Entscheidung besprechen. Gäbe es Onkel Manuel nicht, wäre diese Familie schon lange keine mehr.

Regisseur Ruben Imaz Castro ist eingeladen!
Do., 26.4. - 19.00 Uhr
Lo más bonito y mis mejores anos
Lo más bonito y mis mejores anos
Bolivien 2005 | Regie: Martin Boulocq | 93 min. | 35mm | Juan Pablo Milan, Alejandra Lanza, Roberto Guilhon u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Berto hat von seinem Großvater einen Volkswagen Baujahr 65 geerbt, sein wertvollster Besitz. Den will er verkaufen, um sich den Flug nach Europa leisten zu können. Dabei ist Berto der Typ erfolgloser, gemiedener Einzelgänger und man kann sich daher nicht so ganz vorstellen, wie er denn in Europa sein Glück machen will. Ihm hilft allerdings sein Freund Victor, Typ Besserwisser, dem man seine Erfolglosigkeit zumindest nicht auf den ersten Blick ansieht. Und dann kommt auch noch dessen Freundin Camila hinzu. Gemeinsam sind sie ständig im Auto unterwegs, fahren durch Cochabamba oder an Orte magischer Erinnerungen.

Ein Film über Freundschaft, Sehnsucht und dem Bedürfnis nach einer Bedeutung im Leben.
Do., 26.4. - 21.30 Uhr
Hartos Evos aqui hay - Hier gibt es sehr viele Evos
Hartos Evos aqui hay - Hier gibt es sehr viele Evos
Frankreich/Kolumbien 2006 | Regie: Hector Ulloque Franco, Manuel Ruiz Montealegre | 51 min. | Beta | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Die Campesinos Boliviens sind Indigene und wollen endlich mitbestimmen. In ihrem Land haben seit 470 Jahren, seit der Eroberung der Spanier, andere Leute das Sagen, die ihre Machtposition oft gewaltsam verteidigen. "Wir Frauen wissen, wofür wir kämpfen, denn wir tragen die Last des Haushalts hier, wir sehen, was fehlt", erklärt Juana Quispe, Leiterin der Föderation. Und die Frauen sind es auch, die bei den Demonstrationen in der ersten Reihe stehen. Männer und Frauen der Arbeiterföderation erzählen davon, wie sie anfingen, sich zu organisieren und um ihre Rechte zu kämpfen. Evo Morales, einer aus ihren Reihen, soll ihr neuer Präsident werden. Dann ist es soweit: am 18. Dezember 2005 finden die Präsidentschaftswahlen statt...
Fr., 27.4. - 18.00 Uhr
La sagrada familia - Die heilige Familie
La sagrada familia - Die heilige Familie
Chile 2004 | Regie: Sebastian Campos | 100 min. | 35mm | Sergio Hernandez, Nestor Cantillana, Coca Guazzini u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
An der chilenischen Küste stehen drei Häuser in Sichtweite. Der Architekturstudent Marco ist bereits bei seinen Eltern. Er freut sich auf die Ankunft seiner Freundin Sofia. Auch seine Mutter und sein erfolgreicher Vater sind neugierig auf diese Schauspielschülerin. In einem der anderen Häuser bereitet sich unterdessen Pedro mit seinem Kommilitonen Aldo auf die Jura-Prüfung vor, während Rita wiederum alleine in ihrer selbstgewählten Stille lebt.

Am Ostersamstag abend treffen sich alle bei Marco, dessen Mutter kurzfristig zu einer Freundin gefahren ist und dessen Vater sich bald zurückzieht. Die jungen Leute sind also unter sich. Sofia hat "Geschenke" mitgebracht, die es für alle einfacher machen, ihren Gefühlen nachzugeben. Der Abend wird für alle schön, sie sind glücklich, doch am nächsten Morgen erwachen sie langsam aus ihrem Rausch und werden sich der Konsequenzen ihrer destruktiven Leidenschaft bewusst.
Fr., 27.4. - 19.30 Uhr
A propósito de Buenos Aires - Apropos Buenos Aires
A propósito de Buenos Aires - Apropos Buenos Aires
Argentinien 2006 | Regie: ein Kollektivfilm von 11 Regisseuren | 81 min. | digital | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
A PROPOSITO DE BUENOS AIRES ist nicht die Aneinanderreihung von elf kleinen Filmen verschiedener Regisseure. A PROPOSITO DE BUENOS AIRES ist ein von elf Regisseuren in Ko-Regie gemachter Film, der die argentinische Metropole zur Hauptperson hat. Die elf Vorstellungswelten des Regie-Kollektivs verweben sich ebenso wie die Imaginationen der Charaktere. Sie durchleben Situationen ohne Anfang und Ende und verdoppeln das Erlebte durch wiederholtes Rezitieren von Texten der argentinischen Literatur. So einsteht ein von Stimmen und Ereignissen erfüllter urbaner Raum. 11 FilmemacherInnen, 32 Charaktere und eine 5teilige kollektive Erfahrung der Stadt Buenos Aires.
Fr., 27.4. - 21.30 UhrSa., 28.4. - 21.30 Uhr
Tocar y luchar - Spielen und Kämpfen
Tocar y luchar - Spielen und Kämpfen
Venezuela 2005 | Regie: Alberto Arvelo Mendoza | 80 min. | Beta | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
"Ich glaube, Gott ist wie Musik, denn etwas so Schönes kann nur das Werk Gottes sein." so Kenneth, 11 Jahre alt. Der kleine Junge aus einem Vorort von Caracas schläft am liebsten in der Nähe seines Cellos. Gemeinsam mit 240.000 anderen Kindern aus ganz Venezuela partizipiert er an einem bemerkenswerten musikalischen und sozialen Projekt. Von Kindesbeinen an erfahren sie musikalische Förderung und erlenen Disziplin durch die Mitgliedschaft in einem Orchester. Dieses Programm zeigt den Kindern, dass das Leben mehr für sie bereit hält, als die Kriminalität auf Venezuelas Straßen. Produkt dieser Politik ist die "Junge Philharmonie Venezuelas", das beste Kinderorchester der Welt, dessen Initiator Dr. Jose Antonio Abren den Alternativen Nobelpreis erhielt. Beeindruckend ist nicht allein die pure Lebensfreude und Begeisterung dieses jüngsten Orchesters der Welt, sondern über alle Maße die enorme Qualität ihrer musikalischen Darbietung.
Sa., 28.4. - 18.00 Uhr
El violin - Die Violine
El violin - Die Violine
Mexiko 2006 | Regie: Francisco Vargas | 98 min. | 35mm | Don Angel Tavira, Dagoberto Gama, Femin Martinez u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Gekämpft wird mit Waffengewalt: die Soldaten des Militärregimes gegen die Guerilleros, die als Bauern in den Dörfern leben. Dieser Film zeigt aber vielmehr einen anderen "Kampf": den zwischen roher Gewalt und der Musik, zwischen der Willkür des Militärs und der Solidarität einfacher Leute.
Sa., 28.4. - 19.30 Uhr
Rabia - Wut
Rabia - Wut
Chile 2006 | Regie: Oscar Cardenas | 75 min. | Beta | Carola Carrasco, Constanza Aguirre, Camila Aguirre u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
RABIA ist ein Film über Wut. Die stille Wut der Arbeitslosen auf Jobsuche, die wie Don Quijote in immer neuen Bewerbungsgesprächen erfolglos gegen die Windmühlen ihres scheinbar unabänderlichen Schicksals kämpfen. Eine von ihnen ist die 25-jährige Camila aus Chile, die zwischen ihren Bewerbungsgesprächen die Bekanntschaft zahlreicher anderer Frauen in derselben Lage macht und dabei fast unmerklich einen Wandlungsprozess durchläuft. Als sie schließlich doch eine Arbeit findet, führt diese Veränderung zur Eskalation.

Mit einfachsten filmischen Mitteln gelingt es dem jungen chilenischen Regisseur Oscar Cardenas das Bild von arbeitssuchenden Frauen im zeitgenössischen Chile zu zeichnen, einem Land, das von einer Wirtschaftskrise und der daraus resultierenden psychischen Verunsicherung geprägt ist. Gleichzeitig handelt es sich aber auch um eine allgemeingültige Schilderung der erbarmungslosen kapitalistischen Menschenökonomie, die den einzelnen verunsichert und deformiert - so lange bis er sich wehrt?
So., 29.4. - 18.00 Uhr
El custodio - Der Leibwächter
El custodio - Der Leibwächter
Argentinien/Deutschland 2005 | Regie: Rodrigo Moreno | 93 min. | 35mm | Julio Chavez, Osmar Nunez, Elvira Onetto u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Als EL CUSTIDIO, der "Schatten", ist es Rubens Aufgabe, den Minister für Planung ständig zu bewachen. Wenn der Minister aus dem Auto steigt, steigt Ruben aus dem Auto. Wenn der Minister links abbiegt, biegt Ruben links ab. Wie ein Schatten beobachtet er alles aus der Nähe, als ob sich das gesamte Leben einige Meter von ihm entfernt abspielen würde. Er ist sehr nah dran an den Ereignissen, und versteht doch nicht, worum es wirklich. Ruben wohnt zwar allein, ist aber auch nicht der Hauptdarsteller seines eigenen Lebens. Es ist ein seltsames Leben, zu dem eine labile Schwester, eine überdrehte Nichte, der Verkauf illegaler Waffen und billige Prostituierte gehören. Ein solcher Druck kann letztlich zur Explosion führen...
So., 29.4. - 19.30 Uhr
Das Fräulein
Das Fräulein
Schweiz 2006 | Regie: Andrea Staka | 81 min. | 35mm | Mirjana Skaricic u.a. | deutsche Fassung.
Drei eigenwillige Frauen in der Schweiz. Sie kommen aus einem Land, das es so nicht mehr gibt, Ex-Jugoslawien. Der Film erzählt von Entwurzelung und Sehnsucht in einer Zeit, in der immer mehr Menschen sich als Reisende wie Vertriebene zwischen den Kulturen bewegen oder bewegen müssen. Lief mit großem Erfolg im Wettbewerb des diesjährigen Filmfestivals von Locarno (Goldener Leopard).
Mo., 30.4. - 20.15 UhrDi., 1.5. - 19.30 UhrMi., 2.5. - 19.30 UhrSa., 5.5. - 19.30 Uhr
The Black Dahlia
The Black Dahlia
USA 2006 | Regie: Brian De Palma | 121 min. | 35mm | Josh Hartnett, Scarlett Johansson u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
"Miss Short, are you capable of playing sadness?" Traurigkeit muss in Hollywood gespielt werden, in Wahrheit sind nämlich alle glücklich. Doch als die B-Film-Schauspielerin Betty Ann Short, genannt die "scharze Dahlie", bestialisch ermordet wird, bleiben die Fotos vom Tatort unter Verschluss. Und als zwei Polizisten mit der Untersuchung des Mordfalls beginnen, werden sie zunehmend so sehr davon in Bann gezogen, dass es ihre Persönlichkeit verändert. Brian De Palma, wie der Cineast ihn kennt und liebt. Kontruktion einer Story und Dekonstruktion. Das war wohl bislang etwas zuviel für die Heidelberger Kinowelt; vielleicht ein Grund, warum THE BLACK DAHLIA hier erst jetzt in Erstaufführung läuft.
Di., 1.5. - 21.30 UhrSo., 6.5. - 19.30 UhrMo., 7.5. - 21.30 UhrDi., 8.5. - 19.30 UhrSo., 27.5. - 19.30 Uhr
Losers and Winners
Losers and Winners
Deutschland 2006 | Regie: Ulrike Franke | 96 min. | 35mm | Mo Lishi, Rainer Kruska, Liao Lianchun u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
400 chinesische Arbeiter zerlegen im Ruhrgebiet die Kokerei Kaiserstuhl in Einzelteile und verschiffen sie in ihre Heimat: Abbruch West - Aufbau Fernost. Ulrike Frankes Film ist "ein großartiges Stück politisch dokumentarisches Erzählkino, das die gegenwärtigen Bedingungen globaler Arbeitsteilung in ungewohnte regionale Perspektiven rückt und viele Fragen aufwirft", so stellvertretend für viele andere Pressestimmen der "Tagesspiegel".
Fr., 4.5. - 19.30 UhrSo., 6.5. - 21.30 UhrMo., 7.5. - 19.30 UhrDi., 8.5. - 21.30 Uhr
Quand j'etais chanteur - Chanson d'amour
Quand j'etais chanteur - Chanson d'amour
Frankreich 2006 | Regie: Xavier Giannoli | 112 min. | 35mm | Gérard Depardieu, Cécile de France u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der Schlagersänger Alain Moreau ist zwar in seiner Heimatregion bekannt und beliebt, steckt jedoch in einer persönlichen Krise. Bei einem Auftritt trifft er Marion, eine junge Immobilienmaklerin. Sofort verliebt er sich in sie, sie aber bleibt distanziert, wenn auch neugierig. Es beginnt ein Wechselspiel aus Nähe und Distanz, in der sich beide Partner langsam auf den anderen einzustellen beginnen und sich füreinander öffnen. Ein wunderschöner Liebesfilm, très francais!
Do., 10.5. - 19.30 UhrFr., 11.5. - 19.00 UhrSa., 12.5. - 19.30 UhrMo., 14.5. - 19.30 UhrDi., 15.5. - 19.30 Uhr
Slumming
Slumming
Österreich/Schweiz 2006 | Regie: Michael Glawogger | 96 min. | 35mm | August Diehl, Paulus Manker u.a. | deutsche Fassung.
Ein Jahr lang kämpfte die Heidelberger Filmvorführerin und Filmemacherin Inci Bosnak dafür, dass dieser Film nun endlich in Heidelberg gezeigt wird. Der Film habe nämlich eine interessante Drehbuchidee, wonach einige Juppie-Typen einen alkoholkranken Schöngeist-Proletarier-Penner auf üble Weise zum Narren halten. Daneben sei da ja auch noch eine ziemlich ungewöhnliche Love-Story. Vor allem aber habe SLUMMING die Botschaft, Frauen sollen zu einem Blind Date nicht im Rock erscheinen.

Alles Gründe dafür, warum der Programmrat letztendlich Inci Bosnak gefolgt ist. Vielleicht aber auch, weil SLUMMING ein absolutes Highlight der Berlinale 2006 war und nun endlich einen Verleih gefunden hat. Und vielleicht auch, weil Michael Glawogger zur Zeit der interessanteste Filmemacher Österreichs ist. (MEGACITIES, WORKING MENS DEATH).
Do., 10.5. - 21.45 UhrFr., 11.5. - 21.15 UhrSo., 13.5. - 21.00 UhrMo., 14.5. - 21.45 UhrDi., 15.5. - 21.45 Uhr
Stefan Hillebrand
Stefan Hillebrand
Eine Etage unter dem Karlstorkino basteln seit Jahren junge Filmenthusiasten an der Zukunft des deutschen Films. Wir laden in diesem Jahr einige ehemalige Mitglieder ein, die es mittlerweile zu beachtlichem Erfolg gebracht haben.

Im Mai ist Stefan Hillebrand unser Gast, vielen als der lokale Regie-Matador bestens bekannt. Wir zeigen seinen grandiosen Kurzfilm "Die Wurstverkäuferin" und seinen wunderbaren aktuellen Film "Wir werden uns wiederseh'n", der auf dem Filmfestival in San Sebastian Premiere hatte und beim Filmfestival Heidelberg-Mannheim und kurz darauf bei Kino unterwegs in Mannheim stürmisch gefeiert wurde.

Stefan Hillebrand ist gleichzeitig Regisseur und Mitbegründer des sehr beliebten Improvisations-Theaters "Drama Light".

Natürlich in Anwesenheit von Stefan Hillebrand!
Mi., 16.5. - 19.30 Uhr
Die Spaziergängerin von Sans Souci
Die Spaziergängerin von Sans Souci
Frankreich/Deutschland 1981 | Regie: Jacques Rouffio | 115 min. | 35mm | Romy Schneider, Maria Schell, Michel Piccoli u.a. | deutsche Fassung.
Ein Präsident einer Hilfsorganisation erkennt in einem ausländischen Diplomaten einen ehemaligen Faschisten. Die Vergangenheit des Präsdenten wird wieder lebendig, der Tod der jüdischen Eltern, der Terror, die Flucht und der Überlebenskampf im Exil. Der Beginn einer persönlich geprägten Rache.. All das aber erzählt Regisseur Jacques Rouffio als melodramatischen Liebesfilm mit politischen Bezügen und vertraut dabei ganz auf die wunderbare Ausstrahlung und schauspielerische Leistung Romy Schneiders, die sich in ihrem letzten Film förmlich die Seele aus dem Leib spielt.
Fr., 18.5. - 19.30 UhrMo., 21.5. - 19.30 Uhr
Halb elf in einer Sommernacht
USA/Spanien 1965 | Regie: Jules Dassin | 85 min. | 35mm | Romy Schneider, Melina Mercouri, Peter Finch u.a. | deutsche Fassung.
Die Beziehung des Ehepaars Paul und Maria steckt in einer schweren Krise. Mit Claire, ihrer gemeinsamen Freundin, fahren sie in Urlaub nach Kastilien. Dort trifft Maria den Bauern Rodrigo und verliebt sich in ihn. Dann aber nimmt sich Rodrigo das Leben und Maria kehrt zu Paul zurück. Der jedoch ist mittlerweile der attraktiven Claire hoffnungslos verfallen. Marguerite Duras lieferte zu diesem hochambitionierten Film die Vorlage und war auch am Drehbuch beteiligt. Ein sinnlicher Film, der auch durch seine Farbkomposition und seine herausragenden schauspielerischen Leistungen besticht.
Sa., 19.5. - 19.30 UhrSo., 20.5. - 22.00 UhrDi., 22.5. - 19.30 UhrDi., 29.5. - 19.30 Uhr
To be or not to be - Sein oder Nichtsein
To be or not to be - Sein oder Nichtsein
USA 1942 | Regie: Ernst Lubitsch | 99 min. | 35mm | Carole Lombard, Jack Benny, Robert Stack u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Kann man über Hitler lachen? Die Filmgeschichte hat diese Frage seit Ernst Lubitsch längst beantwortet. Eine polnische Theatergruppe wird mit den Nazis konfrontiert und entkommt ihnen, da sie deren politsche Inszenierung satirisch überbieten, in dem sie selbst als Nazis agieren. Eine Rolle spielen dabei auch die internen Querelen des Ensembles, die sich exemplarisch zeigen, wenn der Hamletdarsteller zum Monolog antritt. Ein Meilenstein des Films über die Möglichkeiten, das Böse mit Gelächter zu Bekämpfen, brillant inszeniert und voller unerreichter Gags.

Am Sonntag den 20.5. um 19.30 Uhr mit einer Einführung von Dr. Peter Bär!
So., 20.5. - 19.30 UhrMo., 21.5. - 21.45 Uhr
Nachtblende
Nachtblende
Frankreich/Italien/Deutschland 1974 | Regie: Andrzej Zulawski | 113 min. | 35mm | Romy Schneider, Klaus Kinski u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Die dramatischen 70er Jahre: aus Liebe zu einer erfolglosen Schauspielerin arbeitet ein Journalist als Pornofilmer, damit diese doch noch Karriere macht. Regisseur Andrzej Zulawski, einer der provokantesten Filmemacher seiner Zeit, verwendete dafür filmische Ausdrucksmittel von existenzialistischer Überdeutlichkeit, so barock wie grell und kombiniert dabei Melodram mit Psychogramm zu einem sehr unverwechselbaren Film voll nachtschwarzem Zeitgeist. So ist denn NACHTBLENDE aus heutiger Sicht auch ganz sicher eine echte "Film-Ikone"..
Di., 22.5. - 21.30 UhrDi., 29.5. - 21.30 Uhr
Die Frau am Fenster
Frankreich/Italien/Deutschland 1976 | Regie: Pierre Granier-Deferre | 110 min. | 35mm | Romy Schneider, Victor Lanoux u.a. | deutsche Fassung.
Athen 1936, es herrscht die Militärjunta. Die frau eines italienischen Diplomaten beginnt dort eine leidenschaftliche Affaire mit einem Kommunisten, der vom Regime verfolgt wird. Auf verschiedenen zeitlichen Ebenen angesiedelt und nicht nur darum von formaler Raffinesse, scheut Pierre Granier-Deferres Melodram auch nicht die Dimension eines sentimentalen Abenteuers. So zeigt er eine Frau, die in Zeiten der Ideologie und des zynischen Machtmissbrauchs eine persönliche Entscheidung trifft und damit ihre Menschlichkeit und Unabhängigkeit rettet. Gedreht nach einem Roman von Pierre Drieu La Rochelle.
Mi., 23.5. - 21.30 UhrFr., 25.5. - 19.30 UhrMo., 28.5. - 19.30 UhrDo., 31.5. - 19.30 Uhr
Dol - Tal der Trommeln
Dol - Tal der Trommeln
Kurdistan/Frankreich/Deutschland 2006 | Regie: Hiner Saleem | 90 min. | 35mm | Nazmi Kirik, Belcim Bilgin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Das Dorf Balliova an der Grenze zum Irak wird vom türkischen Militär kontrolliert. Ursache ist der Kurdenkonflikt. Trotz der vielen Repressionen entschließen sich Azad und Nazenin zu heiraten. Auf der Hochzeitsfeier allderdings kommt es zu einem Handgemenge mit türkischem Militär. Als dabei Azad auf einen türkischen Kommandanten schießt und fliehen muss, überschlagen sich die Ereignisse. Ein in wunderbarer Landschaft beeindruckend gefilmter, von großer Eindringlichkeit und Aktualität geprägter Film.
Do., 24.5. - 19.30 UhrFr., 25.5. - 21.45 UhrSa., 26.5. - 19.30 UhrMi., 30.5. - 19.30 Uhr
Prinzessinnenbad
Prinzessinnenbad
Deutschland 2007 | Regie: Bettina Blümner | 92 min. | digital | Klara, Mina, Tanutscha | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Klara, Mina und Tanutscha sind erst fünfzehn und leben in Berlin. Aufgewachsen bei ihren Müttern in Kreuzberg kennen sie sich seit ihrer Kindheit. Sie sind unzertrennlich und haben drei gemeinsame Leidenschaften: Jungs, Partys , vor allem aber das Prinzenbad, für die drei natürlich das Prinzessinenbad. An der Schwelle zum Erwachsenwerden muss jede von ihnen sich entscheiden: Klara schmeißt die Schule, Mina will mit ihrem Freund zusammenziehen, Tanutscha mehr Freiheit von ihrer Mutter... PRINZESSINNENBAD: eine ungemein frische, lebendige Dokumentation. Authentisch, ungeschönt, preisgekrönt. Der Publikums- und Kritikerliebling auf der diesjährigen BERLINALE!
Fr., 1.6. - 19.00 UhrSa., 2.6. - 21.00 UhrMi., 6.6. - 19.30 UhrSa., 9.6. - 21.30 UhrMo., 11.6. - 21.30 UhrFr., 10.8. - 21.30 UhrSa., 11.8. - 21.30 UhrSo., 12.8. - 21.30 Uhr
Lost Highway
Lost Highway
USA/Frankreich 1997 | Regie: David Lynch | 135 min. | 35mm | Bill Pullman, Patricia Arquette u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„Dick Laurent ist tot“ sagt die Türsprechanlage. Kennt Fred Madison jemanden mit diesem Namen? Weiß er, wer zu ihm gesprochen hat? Oder hat er gar auf diese Botschaft gewartet? Derweil ist Madison zerfressen von Eifersucht, verdächtigt seine Frau Renee, ihn zu betrügen. Als er unter dem Verdacht steht, sie auf bestialische Weise ermordet zu haben, wird er plötzlich verhaftet ... „Faszinierender, verstörender Alptraum aus Sex und Gewalt, in dem der Wahn Sinn macht.“ (Blickpunkt Film).

Ein Fest für Sinnsucher und Story-Zusammenpuzzler. Vielleicht der beste David Lynch. Ein Film, den man sich mindestens 14mal ansehen sollte.
So., 3.6. - 19.30 UhrMo., 4.6. - 21.15 UhrDi., 5.6. - 21.15 UhrMi., 6.6. - 21.30 Uhr
Notre Musique
Notre Musique
Frankreich/Schweiz 2004 | Regie: Jean-Luc Godard | 80 min. | 35mm | Sarah Adler, Nade Dieu u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein filmisches Tryptichon: Hölle, Fegefeuer, Paradies. Es grüßt Dante und wir treten ein ins Kino und lassen alle Hoffnung fahren. Denn uns erwartet zunächst ein zehnminütiges apokalyptisches Bild- und Tongewitter. Der Mittelteil spielt in Sarajevo und Mostar, zeigt sichtbare Spuren des Krieges und lässt die unsichtbaren ahnen. Zuletzt kommt Olga, opfert sich und kommt in den Himmel. Wir vom Karlstorkino freuen uns, endlich einmal einen der neueren Godard-Filme bei uns präsentieren zu können, denn Godard hat das Kino erneuert und macht dies weiterhin. Auch dieser Film ist eine kühne Herausforderung für den Zuschauer, ein Leckerbissen für den echten Cineasten.
Mo., 4.6. - 19.30 UhrDi., 5.6. - 19.30 Uhr
La chevre
La chevre
Frankreich 1981 | Regie: Francis Veber | 90 min. | 35mm | Pierre Richard, Gérard Depardieu u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der Großindustrielle Bens hat eine Tochter, die vom Pech nur so verfolgt wird. Als sie man sie schließlich in Mexiko entführt, wird Privatdetektiv Campana von Bens beauftragt, die Tochter wiederzufinden. Aber Bens ist ihm gegenüber misstrauisch. Darum wird Camapna von Pignon begleitet, dem Dümmsten seiner Angestellten. Ein Verhängnis für die Beteiligten, ein Vergnügen für die Zuschauer.
Do., 7.6. - 19.30 Uhr
Liberté-Oléron
Liberté-Oléron
Frankreich 2000 | Regie: Bruno Podalydès | 107 min. | 35mm | Denis Podalydès | Original mit englischen Untertiteln.
Jacques verbringt den Urlaub mit seiner Familie auf der Insel Oléron. Dort langweilt er sich zunächst, beschließt aber dann ein kleines Segelboot zu kaufen, das „Liberté-Oléron“ getauft wird. Damit erwächst die Sehnsucht nach großen Taten, er will hinaussegeln, obwohl er von der Seefahrt absolut keine Ahnung hat. So jemandem sollte man lieber ausweichen ...
Fr., 8.6. - 19.30 Uhr
La tourneuse de pages - Das Mädchen, das die Seiten umblättert
La tourneuse de pages - Das Mädchen, das die Seiten umblättert
Frankreich 2006 | Regie: Denis Dercourt | 85 min. | 35mm | Catherine Frot, Deborah Francois u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Vielleicht gibt es in keiner Sparte mehr gemeine Gefühle als zwischen den Künstlern in der klassischen Musik. Das jedenfalls berichtet Denis Dercourt mit seinem Thriller, der von zwei Frauen aus ebendieser Welt handelt. Melanie wurde ihre Karriere verweigert, weil die Jurorin und Starpianistin Ariane Fouchécourt Melanie bei der Aufnahmeprüfung empfindlich störte. Aber zehn Jahre danach hat Melanie die Chance zur Rache. Sie wird Haushälterin und später sogar künstlerische Assistentin von Ariane, sie darf ihr eben die Seiten umblättern. Zunehmend gerät Ariane in Abhängigkeit von Melanie ... Raffiniert, kühl und originell - es grüßt Chabrol!
Fr., 8.6. - 21.30 UhrSo., 10.6. - 21.30 UhrMo., 11.6. - 19.30 UhrMi., 13.6. - 19.30 Uhr
Les bronzes
Les bronzes
Frankreich 1978 | Regie: Patrice Leconte | 95 min. | 35mm | Michel Blanc, Josiane Balasko u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Die Pariser Theatertruppe des „Splendid“ in einer ihrer absoluten Kultrollen: Ein Woche Intensivurlaub in einem afrikanischen Ferienklub, Entspannung auf Teufel komm raus. Eine Gruppe Urlauber aus Paris ist fest entschlossen, ihren Alltag zu vergessen, relaxt, flirtet, mischt auf. Sommer, Strand, Sonnenschein. LES BRONZES (DIE STRANDFLITZER) ist bis zum heutigen Tage eine der beliebtesten französischen Komödien überhaupt.
Sa., 9.6. - 19.30 Uhr
Bernie
Bernie
Frankreich 1996 | Regie: Albert Dupontel | 87 min. | 35mm | Albert Dupontel, Claude Perron u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der dreißigjährige Bernie lebte noch immer im Waisenhaus, da er als Kind in eine Mülltonne geworfen wurde. Jetzt hat er nur ein Ziel: er will seine Eltern finden. Dabei findet er Vorzeigeeltern, die einem Komplott zum Opfer gefallen sind und deshalb gezwungen waren, ihn auszusetzen. Eine Komödie der schrägen, bissigen, schonungslosen Art mit sozialkritischem Hintergrund.
So., 10.6. - 19.30 Uhr
Les visiteurs
Les visiteurs
Frankreich 1993 | Regie: Jean-Marie Poiré | 105 min. | 35mm | Christian Clavier, Jean Reno u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Unter der Herrschaft Louis VI. tötet im Jahre 1122 Ritter Godefroy de Papincourt aus Versehen den Herzog von Pouille, seinen zukünftigen Schwiegervater. Mit Hilfe eines Zaubertranks jedoch will der Ritter dieses Missgeschick ungeschehen machen. Aber sein Hofmagier pfuscht bei der Zubereitung der Mixtur und katapultiert Godefroy und seinen Knappen ins Jahr 1992, keine Ritter und Recken, sondern Flugzeuge und Toiletten. Die unvermeidliche Komik eskaliert, als Godefroy seine Urenkelin trifft, die das Familienschloss an einen Neureichen verkaufen musste. LES VISITEURS war in Frankreich ein absoluter Publikumshit.
Di., 12.6. - 19.30 Uhr
Mulholland Drive
Mulholland Drive
USA/Frankreich 2001 | Regie: David Lynch | 147 min. | 35mm | Naomi Watts, Laura Harring u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Betty will in Hollywood Karriere machen. In der Wohnung ihrer Tante findet sie die verängstigte Rita, die sich an nichts mehr erinnert als an einen Autounfall. Gemeinsam versuchen sie, die Vergangenheit ausfindig zu machen. So viel versteht man vom Film nach der ersten Hälfte, aber dann zeigt sich David Lynch als Meister der unlinearen Erzählweise. Beim Dreh wurden auch die Schauspieler vom Regisseur nicht darüber aufgeklärt, worauf die Story eigentlich hinaus will. Resultat ist einer der genialsten Thriller der Filmgeschichte, den man sich mindestens 9mal ansehen sollte.
Mi., 13.6. - 21.30 UhrFr., 15.6. - 22.30 UhrSa., 16.6. - 22.30 UhrSo., 17.6. - 22.00 UhrSo., 24.6. - 19.00 Uhr
Je vous trouve très beau - Sie sind ein schöner Mann
Je vous trouve très beau - Sie sind ein schöner Mann
Frankreich 2006 | Regie: Isabelle Mergault | 97 min. | 35mm | Michel Blanc u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein griesgrämiger und schrulliger Bauer verliert seine Frau durch einen Arbeitsunfall. Danach wächst ihm alles über den Kopf, der Haushalt, die Tiere, der Hof. Er sieht nur eine Lösung: eine neue Frau. So wendet er sich an eine Heiratsvermittlung, aber es geht nicht um romantische Liebe, er braucht eine Arbeitskraft. Die Agentur rät ihm zu einer Reise nach Rumänien. Getarnt als Fahrt zu einer deutschen Landmaschinenmesse, trifft er in Rumänien die hübsche Elena. Sie ist bereit, ihm auf den Hof zu folgen, da ihr das Landleben liegt. Bald soll auch ihre Tochter nachkommen. Doch dann tauchen die ersten Probleme auf ... Eine Komödie, in der alles anders kommt – bereits mit großem Erfolg in den französischen und deutschen Kinos gelaufen.
Do., 14.6. - 19.30 UhrMo., 18.6. - 19.00 UhrDi., 19.6. - 19.00 UhrMi., 20.6. - 19.00 Uhr
Inland Empire
Inland Empire
USA/Polen 2006 | Regie: David Lynch | 179 min. | 35mm | Laura Dern, Jeremy Irons u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll.
Eine Frau in Schwierigkeiten, eine Frau und ein Geheimnis, eine großartige Laura Dern in einem David Lynch-Film, der so sehr die Handschrift des Regisseurs trägt, das er vollkommen unerzählbar ist und manche Kritiker schon ganz unironisch anmerkten, jeder andere hätte mit so einem Film-Projekt unweigerlich Schiffbruch erlitten, aber eben nicht David Lynch. Ein cineastisches Mysterium, eine Offenbarung, ganz besonders in der OmU-Fassung.

Ein Film, den man sich mindestens 9mal anschauen sollte.
Fr., 15.6. - 19.00 UhrSa., 16.6. - 19.00 UhrMo., 18.6. - 21.00 UhrDi., 19.6. - 21.00 UhrMi., 20.6. - 21.00 UhrMo., 25.6. - 21.00 UhrDi., 26.6. - 21.00 Uhr
Metropolis
Metropolis
Deutschland 1927 | Regie: Fritz Lang | 124 min. | 35mm | Brigitte Helm, Gustav Fröhlich u.a. | deutsche Fassung.
Metropolis, Stadt der Zukunft, erbaut von unterirdisch lebenden Proletariermassen. Dort unten entfesselt ein Wissenschaftler einen Aufstand mit Hilfe der Agitation eines weiblichen Maschinenmenschen. Darauf stürmen die Proletarier die Maschinen. Ideologisch ist METROPOLIS eine Kombination aus technokratischem Utopismus und der Sozialpsychologie von Herr und Knecht. Ästhetisch inspiriert durch den Expressionismus, schuf METROPOLIS durch seine Architektur, seine Licht- und Schattenspiel und seine Montage eine komplett eigenständige Bildsprache, die immer wieder anderweitig zitiert und zum Emblem des 20.Jahrhunderts wurde. Damals höchst umstritten, gilt METROPOLIS heute als einer der wohl berühmtesten Stummfilme überhaupt. Mit Live-Vertonung von Martin Münch (Piano)!
So., 17.6. - 19.30 Uhr
Verführung von Engeln - Kurzfilme von Jan Krüger
Verführung von Engeln - Kurzfilme von Jan Krüger
Deutschland 2000-2007 | Regie: Jan Krüger | 70 min. | digital | deutsche Fassung.
Vier Kurzfilme von Jan Krüger. VERFÜHRUNG VON ENGELN ist ein tänzerisch schwuler Bilderreigen in grobkörnigem Schwarzweiß - ein wenig wie Derek Jarman, aber mit Musik von Udo Lindenberg. „Freunde“ enthält lakonisch dicht die Dramatik eines ganzen Jugendromans. „Tango Apasionado“ handelt von zwei Männern, aber noch mehr von der Kunst des Hinschauens. „Hotel Paradijs“ zeigt uns Paul in Amsterdam, wie er jeden Tag über den Kanal zu seinem Liebhaber geht, aber dann Claire trifft. Alle vier Beispiele Jan Krügers beweisen sein großes Talent als neuer deutscher Filmemacher, ein Mann voller Liebe und Selbstbewusstsein.
Do., 21.6. - 19.30 Uhr
2 Tage Paris
2 Tage Paris
Frankreich/Deutschland 2006 | Regie: Julie Delpy | 96 min. | 35mm | Julie Delpy, Daniel Brühl u.a. | deutsche Fassung.
Savor-vivre gegen Pragmatismus, Hedonismus gegen Verklemmtheit, Kultur gegen Ignoranz, Laissez-faire gegen Geschäftigkeit: Frankreich gegen die USA, ein Missverständnis mit Fortsetzungen. Davon handelt Julie Delpys Debüt als Regisseurin, wobei sie die Hauptrolle in ihrem Film spielt und sich zudem als pointierte Drehbuchautorin ausweist. Eine gelungene Weiterentwicklung solcher Filme wie BEFORE SUNRISE oder BEFORE SUNSET.
Do., 21.6. - 21.00 UhrFr., 22.6. - 19.30 UhrSa., 23.6. - 19.30 UhrMo., 25.6. - 19.00 UhrDi., 26.6. - 19.00 UhrFr., 29.6. - 19.30 UhrSa., 30.6. - 19.30 Uhr
Blue Velvet
Blue Velvet
USA 1986 | Regie: David Lynch | 120 min. | 35mm | Kyle MacLachlan, Isabella Rossellini, Dennis Hopper, Laura Dern u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein junger amerikanischer Teenager landet aus Langeweile in einem verruchten Viertel einer Stadt und folgt einer mysteriösen Nachtclubsängerin, in die er sich verliebt. Sie umrankt ein furchtbares Geheimnis, dem er langsam auf die Spur kommt.. Hinsichtlich Spannungsaufbau, Bildkomposition, Farbdramaturgie und Intensität der Darsteller in seiner grellen und drastischen Filmsprache einer der spektakulärsten Filme der 80er Jahre und ein Meilenstein des Kinos überhaupt. Ein Film, den man sich mindestens 20mal ansehen sollte.

Am Fr., 22.6. mit Einführung von PD Dr. Matthias Hurst, Dozent für Film Studies, Berlin.
Fr., 22.6. - 21.30 UhrSa., 23.6. - 21.30 UhrDo., 28.6. - 19.30 Uhr
The short films of David Lynch
The short films of David Lynch
USA 1968-1995 | Regie: David Lynch | 97 min. | digital | Originalfassung.
SIX MEN GETTING SICK, THE ALPHABET, THE GRANDMOTHER, THE AMPUTEE, THE COWBOY AND THE FRENCHMAN, LUMIERE: Kurze Meisterwerke des Kultregisseurs, die er zwischen 1968 und 1995 produziert hat. Animierter Trickfilm, 16mm-Filme, Videos - eine große Bandbreite an Möglichkeiten, einen Film zu machen und alle im unnachahmlichen David Lynch-Stil. Eine Hommage an den großen Künstler. Ein Abend für Fans und solche die es werden wollen. Jeden Lynch-Kurzfilm sollte man mindestens einmal gesehen haben.
So., 24.6. - 22.00 Uhr
Der letzte Heidelberger Filmabend
Man soll aufhören, wenn’s am Schönsten ist. Der Heidelberger Filmabend hat sich in den letzten Jahren zur Plattform der regionalen Film- und Videoszene entwickelt: Kurzfilme, Musikvideos, Dokumentarfilme und Videokunst von jungen Talenten aus der Region haben ihren festen Platz im Karlstorkino gefunden. Mal rasend komisch, mal bierernst, mal fröhlich schrill, mal finster und fies. Ob mit dem Handy gedreht oder der Cinemascope-Filmkamera, ob mit deutschen Schauspielstars oder mit der eigenen Oma besetzt: was originell und gut ist, wurde hier gezeigt.

Auch das letzte Filmabend-Programm hat es in sich: das auf internationalen Festivals gefeierte Kurzfilmdebüt der Mannheimer Filmproduktion Projekt Gold, sehr merkwürdige Vorkommnisse im Heidelberger Schlosshotel, Flaschensammler in der Heidelberger Altstadt und der fröhliche Sohn eines Metzgers: treten Sie ein und lassen Sie sich überraschen!

Für soviel kreatives Filmschaffen in der Metropolregion ist der Heidelberger Filmabend in Zukunft zu klein. Doch in jedem Ende steckt ein Neuanfang. Warten Sie´s ab!

Ab 22.00 Uhr ABSCHIEDSPARTY im KLUB K
Mi., 27.6. - 19.30 Uhr
Eraserhead
Eraserhead
USA 1971-1976 | Regie: David Lynch | 89 min. | digital | Jack Nance, Charlotte Stewart | Originalfassung.
Einer der wohl finstersten Filme der Filmgeschichte und zugleich einer der unbeschreiblichsten. Berühmt-berüchtigt unter anderem durch die Intensität der Tonspur. Gedreht als Low Budget Film über eine längere Zeitdauer hinweg geht es formal um ein Vater-Kind-Melodram (das Kind ist ein Monster..), dessen Bezugspunkte immer mehr verschoben werden. Einmal erlebt und nie mehr vergessen. Ein Film, den man sich mindestens 5mal ansehen sollte.
Mi., 27.6. - 22.00 Uhr
Twentynine Palms
Twentynine Palms
Frankreich/Deutschland 2003 | Regie: Bruno Dumont | 119 min. | 35mm | David Wissak, Katia Golubeva u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Schon vor vier Jahren gedreht, jetzt endlich im Kino: Ein junges Paar in der südkalifornischen Wüste, Schönheit und Einsamkeit. Ein Fotograf und ein osteuropäisches Model durchstreifen die Landschaft, lieben sich leidenschaftlich, verstehen sich aber nicht wirklich. Eine Situation, die sich immer weiter zuspitzt, bis es zur Katastrophe kommt. Davon erzählt Bruno Dumont (L'HUMANITÉ) aufreizend ruhig mit den Mitteln des radikalen Kunstfilms voll hypnotischer Wucht und rauer Energie - so intensiv, dass man als Zuschauer zurückschreckt, diesen Film aber unbedingt gesehen haben sollte.
Do., 28.6. - 22.00 UhrSa., 30.6. - 21.30 UhrSo., 1.7. - 21.30 UhrMo., 2.7. - 21.30 UhrDi., 3.7. - 21.30 UhrMi., 4.7. - 21.30 Uhr
Congo River
Congo River
Belgien/Frankreich 2006 | Regie: Thierry Michel | 116 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine filmische Reise von der Mündung bis zur Quelle des Kongo. Rostige eiserne Flussschiffe sind die Haupttransportmittel, wie schwimmende Dörfer beladen mit alten und jungen Menschen, Zelten und Feuerstellen, Ziegen und geschlachteten Affen. Schlichtweg das einzig verbliebene Transportmittel in einem Land, dessen Verkehrssystem ebenso zusammengebrochen ist wie andere staatliche Einrichtungen. Wasserfälle, Stromschnellen und das Profitstreben der Reedereien machen die Reise zum Glücksspiel. Ganz allmählich entsteht ein Bild des Kongo, bei dem die Schiffbrüche eine Ahnung vom Ausmaß der menschlichen Tragödien vermitteln, die sich dort abspielen.
So., 1.7. - 19.00 UhrDi., 3.7. - 19.00 UhrSo., 8.7. - 19.00 UhrMo., 9.7. - 21.30 Uhr
Bamako
Bamako
Mali/Frankreich 2006 | Regie: Abderrahmane Sissako | 115 min. | 35mm | Helene Traore u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mitten in Bamako, der Hauptstadt von Mali, geht ein spektakulärer Prozess über die Bühne. Auf der Anklagebank sitzen der Internationale Währungsfond und die Weltbank, zwei mächtige Institutionen, die den Umgang mit der so genannten „Dritten Welt“ bestimmen. Nun aber haben die Vertreter der afrikanischen Zivilgesellschaft Klage erhoben und bieten eine ganze Reihe von Zeugen auf, um die Anschuldigungen zu untermauern ... Der Regisseur Abderrahmane Sissako hat BAMAKO zum überwiegenden Teil im Hof jenes Hauses gedreht, in dem er aufwuchs. Und es sind hauptsächlich die Menschen von der Straße, die hier als Zeugen vor das Gericht und die Kamera treten, um von ihrem Leben zu erzählen.
Mo., 2.7. - 19.00 UhrSa., 7.7. - 19.00 UhrMo., 9.7. - 19.00 UhrDi., 10.7. - 21.30 Uhr
Ali Zaoua
Ali Zaoua
Frankreich/Marokko/Belgien 2000 | Regie: Nabil Ayouch | 100 min. | 35mm | Mounim Kbab, Mustapha Hansali u.a. | deutsche Fassung.
Die zwölfjährigen Jungen Ali, Kouka, Omar und Boubker leben als Straßenkinder im Hafen von Casablanca. Hier zu überleben, ohne Ziel, ohne einen Ort, an den sie sich zurückziehen könnten, wird ihre tägliche Aufgabe. Ihre Freundschaft ist ihre einzige Chance und bildet das Band, das die Gang zusammenhält. Ali träumt davon, wegzugehen, Seemann zu werden und die Welt zu sehen. Doch das bleibt ein Traum ... Eine nahegehende Fabel, fast ein Märchen über die harte Realität, Träume und den Tod.
Mi., 4.7. - 19.30 Uhr
Wenn uns zwei Berge trennen
Wenn uns zwei Berge trennen
Deutschland 2007 | Regie: Marion Nagel & Martin Reinbold | 48 min. | digital | deutsche Fassung.
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen mitten in Afrika in einer spärlich beleuchteten Bar mit 20 Afrikanern, die fließend Deutsch sprechen und Geschichten von ihrer Kindheit in der DDR erzählen. Sie stimmen Lieder von Karat und den Pudhys an oder berichten von ihrer Zeit als Jungpioniere. Die beiden Filmemacher Marion Nagel und Martin Reinbold erzählen in ihrem Dokumentarfilm ein Stück Namibisch-Deutsche Geschichte. WENN UNS ZWEI BERGE TRENNEN ist ein Film über das Schicksal namibischer Kinder, die 1979 im Rahmen „brüderlicher Hilfe" in die DDR geflogen wurden. Sie wuchsen dort bis 1990 auf und wurden im Zuge der Wende ohne jede Vorbereitung in ihre fremde Heimat zurückgebracht. Verwurzelt in einer fremden sozialistischen Kultur, waren sie weder Deutsche, noch wurden sie von ihren ehemaligen Landsleuten - auch nicht ihren Familien - angenommen. Vorstellung in Anwesenheit der Regisseure Marion Nagel und Martin Reinbold / Eintritt Euro 4.-
Do., 5.7. - 20.00 Uhr
Dunia
Dunia
Ägypten/Libanon 2005 | Regie: Jocelyne Saab | 112 min. | 35mm | Hanan Turk u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Dunia ist eine junge Frau in Kairo. Sie studiert Literatur an der Universität und möchte nun wie ihre Mutter Tänzerin werden. Doch die Befreiung von den harten und rigiden Regeln der Gesellschaft, die ihren Lebensplänen allzu oft im Wege stehen, lässt sich nur behutsam verwirklichen: Nach langem Zögern gibt Dunia ihren Widerstand gegen das hartnäckige Werben ihres Verehrers Mamdouh auf und heiratet diesen schließlich wider besseren Wissens. Erst als eine junge Cousine schließlich der Beschneidung zugeführt wird – ein Schicksal, das auch Dunia als junges Mädchen erlitt – erwacht sie aus ihrer Lethargie … Ursprünglich sollte Jocelyne Saabs Spielfilm DUNIA – insgesamt ist es ihr dritter – der Zensur in Ägypten zum Opfer fallen, doch internationale Proteste sorgten dafür, dass der Staatspräsident Hosni Mubarak höchstpersönlich die Aufführung des Filmes erlaubte.
Fr., 6.7. - 19.00 UhrSo., 8.7. - 21.30 UhrDi., 10.7. - 19.00 UhrMi., 11.7. - 22.00 Uhr
Play
Play
Chile 2005 | Regie: Alicia Scherson | 105 min. | 35mm | Viviana Herrera, Andres Ulloa u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Santiago de Chile im Sommer, heiß und gefährlich. Christina, ein junges Mapuche-Mädchen arbeitet als Krankenpflegerin. Eines Tages lernt sie in einer Grünanlage Manuel, den Gärtner kennen. Zudem findet sie in einer Mülltonne eine Aktenmappe mit intimen Inhalt. Sie gehört Tristan, dem Architekten, jung und aus der Oberschicht. Christina verfolgt darauf seine Spur - ganz heimlich, ohne dass es Tristan bemerken würde. Ein Sommer-Thriller. Filme aus Chile finden nicht nur bei unserem Cine-Latino eine immer größer werdende Fangemeinde.
Fr., 6.7. - 21.30 UhrFr., 13.7. - 21.30 UhrSa., 14.7. - 21.30 UhrDi., 17.7. - 19.30 UhrMi., 18.7. - 21.30 Uhr
Wer Schmetterlinge lachen hört..
Wer Schmetterlinge lachen hört..
Deutschland 2007 | Regie: Günter Faber | 67 min. | digital | deutsche Fassung.
Mokosané singt ausschließlich Lieder vom schwarzen Kontinent und ist begeistert von den Rhythmen und der Lebensfreude. Was liegt näher, als genau dorthin zu fahren, wo die Lieder herkommen: die Menschen und ihre Lieder in ihrem eigenen Land kennen zu lernen. 2005 war Mokosané, ein Chor der Musik- und Singschule Heidelberg, mit vierzig Sängerinnen und Sängern zum ersten Mal in Südafrika. Der Film begleitet den Chor auf den verschiedenen Stationen und Treffen mit den einheimischen Chören und fängt die Stimmung, die Überraschungen, die Landschaften, die Tiere, die Freude, die Herzlichkeit unmittelbar ein. Der Regisseur des Films, Günter Faber, wird anwesend sein, ebenso Annette Lennartz, Vorsitzende des Vereins „Voices for Africa e.V.“.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Eine-Welt-Zentrum Heidelberg / Eintritt Euro 4.-
So., 8.7. - 16.30 Uhr
Die österreichische Methode
Die österreichische Methode
Deutschland 2006 | Regie: diverse | 93 min. | digital | Maja Beckmann, Laurens Walter u.a. | deutsche Fassung.
Selbstmord ist nicht einfach und geht oft schief. Am sichersten und schmerzfreisten gilt die sogenannte „österreichische Methode“. Man betrinkt sich und schläft im Schnee ein. Das geht natürlich nicht nur in Österreich, sondern auch in einer der modernen Skihallen, die im Ruhrgebiet wie Pilze aus dem Boden schießen. Nun ist es zwar so, dass in jeder der fünf Episoden, die in diesem Gemeinschaftsfilm von fünf ehemaligen Schülern der Kölner Hochschule für Medien miteinander verwoben werden, Selbstmord oder wenigstens Selbstmordgedanken eine Rolle spielen. Der Film ist aber alles andere als eine Anleitung zu grausamen Plänen, seinem Leben ein Ende zu setzen. Vielmehr suchen die Helden der einzelnen Episoden nach ihren Abgründen und nach Auswegen aus der Kälte des Lebens, das sie führen.

Die aktive Medienarbeit lädt dieses Jahr Ex-Mefo-Mitglieder ein, die hier in der Videowerkstatt ihre ersten Schritte unternommen haben. DIE ÖSTERREICHISCHE METHODE ist der neueste Film von Kameramann Matthias Schellenberg, der schon mit DAS WEISSE RAUSCHEN und DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI eindrücklich auf sich aufmerksam gemacht hat.

Natürlich in Anwesenheit von Matthias Schellenberg, der außerdem seinen Kurzfilm HEIM vorstellen wird.
Mi., 11.7. - 19.30 Uhr
Je vais bien, ne t'en fais pas - Keine Sorge, mir gehts gut
Je vais bien, ne t'en fais pas - Keine Sorge, mir gehts gut
Frankreich 2006 | Regie: Philippe Loiret | 96 min. | 35mm | Melanie Laurent, Kad Merad u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Lili, 19 Jahre alt, kommt aus einem Spanienurlaub zurück. Da erfährt sie, dass ihr Zwillingsbruder nach einem Streit mit dem Vater spurlos verschwunden ist. Ihren Eltern scheint dies ziemlich egal zu sein, nicht so aber Lili. Zunächst zornig, dann depressiv, wird sie vom Ereignis zunehmend traumatisiert – bis sie die Postkarte ihres Bruders erhält. Emotional überwältigendes, subtiles Drama mit einer überragenden Hauptdarstellerin. Ebenso beeindruckend wie das letzte Werk des Regisseurs DIE FRAU DES LEUCHTTURMWÄRTERS.
Do., 12.7. - 19.30 UhrFr., 13.7. - 19.30 UhrSo., 15.7. - 19.30 UhrMi., 18.7. - 19.30 Uhr
Die Hochstapler
Deutschland 2006 | Regie: Alexander Adolph | 84 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Da sagte ich einfach, dass Joschka Fischer ein Freund von mir ist. Tatsächlich kannte ich den Mann nur vom Fernsehen“, bekennt einer der vier Hochstapler, die Regisseur Alexander Adolph in jahrelanger Suche gefunden und jetzt porträtiert hat. Ob Torsten S., Marc Z., Peter G., oder Jürgen H. - was die vier vor allem können, ist Reden und damit Eindruck schinden. Sie waren für den Film bereit, Einsicht in ihre Strafakten zu gewähren und wurden vom Regisseur damit in Interviews konfrontiert. Heraus kam ein absolut spannendes Kammerspiel über den Mechanismus der Lüge und der Manipulation.
Do., 12.7. - 21.30 UhrSa., 14.7. - 19.30 UhrSo., 15.7. - 21.30 UhrMo., 16.7. - 19.30 Uhr
American Hardcore
American Hardcore
USA 2006 | Regie: Paul Rachman | 98 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
US-Präsident Ronald Reagan war an allem schuld. Bekannte er doch, er vertrete alle Amerikaner. Das provozierte unter anderem junge weiße Amerikaner aus der Unterschicht, die sich in einer Jugendbewegung um den amerikanischen Hardcore Punk Rock formierten. Regisseur Paul Rachmann ging dem Kulturphänomen auf den Grund, sichtete und montierte Archivmaterial aus der ersten Hälfte der 80er. Resultat ist ein authentisches Bild dieser Ära, rau, ungeschliffen und laut. Ergänzt werden die Original-Aufnahmen durch Interviews der Überlebenden, allen voran Henry Rollins, dem „Bono“ des Hardcore.
Mo., 16.7. - 21.30 UhrDi., 17.7. - 21.30 UhrSo., 5.8. - 21.30 Uhr
Elbe
Elbe
Deutschland 2006 | Regie: Marco Mittelstaedt | 86 min. | 35mm | Hennig Peker, Tom Jahn u.a. | deutsche Fassung.
Zwei Freunde, zwei Gegensätze: sowohl der bodenständige Gero als auch der leichtsinnige Kowsky verlieren ihren Arbeitsplatz als Binnenschiffer auf der Elbe, Deutschlands zweitgrößtem Fluss. Er bleibt ihre Straße - und darum fahren sie auf ihr von Dresden nach Hamburg ... Marco Mittelstaedt drehte ein deutsches Water-Road-movie mit der Elbe als heimlichen Hauptdarsteller, ruhig und tiefgehend. Ein Film über Verlieren, Suchen und Finden, Freiheit, Träume und Verantwortung, Weggehen und Ankommen - über das Leben als langen Fluss.
Do., 19.7. - 19.30 UhrFr., 20.7. - 21.30 UhrSa., 21.7. - 21.30 UhrMo., 23.7. - 19.30 UhrDi., 24.7. - 19.30 Uhr
Sketches of Frank Gehry
Sketches of Frank Gehry
USA 2005 | Regie: Sidney Pollack | 83 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Sydney Pollack ist im allgemeinen bekannt als Regisseur (JENSEITS VON AFRIKA) sowie als Schauspieler, etwa in Woody Allen-Filmen oder in EYES WIDE SHUT. Nun zeigt er seine Begabung für den Dokumentarfilm. Fünf Jahre lang hat Sydney Pollack Frank Gehry begleitet, einen der absoluten Stararchitekten der heutigen Zeit. Vor der DV-Kamera führte er mit Gehry Gespräche, beobachtete seine Arbeit, interviewte Bauherren wie Lehrmeister und Kollegen. Dabei gibt es darüber ein Stell-dich-ein mit zahlreichen Prominenten wie Dennis Hopper, Bob Geldof, Julian Schnabel oder Michael Eisner, den ehemaligen Chef von Walt-Disney. Denn Architektur ist mitunter auch eine Form von Entertainment.
Fr., 20.7. - 19.30 UhrSa., 21.7. - 19.30 UhrSo., 22.7. - 21.00 UhrMi., 25.7. - 19.30 Uhr
Elf Architekten über Friedensreich Hundertwasser
Elf Architekten über Friedensreich Hundertwasser
Deutschland 2005 | Regie: Mario A. Conte & Simone Wendel | 55 min. | digital | deutsche Fassung.
Der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser konnte sich auch als Architekt profilieren. Wir begleiten elf Architekten bei einer Wanderausstellung über “Friedensreich Hundertwasser. Ein Sonntagsarchitekt” nach Schleswig, Schwäbisch Hall und Zwickau. Dabei stellen sich die elf Architekten vor und reflektieren über ihre Einschätzung Friedensreich Hundertwassers. Formal bewegt sich der Film zwischen informativer Dokumentation und formbedachtem Exponat.

In Anwesenheit der Regisseure PROJEKT GOLD Filmkreation.
So., 22.7. - 19.00 Uhr
Bejing Bubbles
Bejing Bubbles
Deutschland/China 2006 | Regie: Susanne Messmer | 80 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Dokumentarfilm über die Punk-Szene in Peking, denn überall brauchen Jugendliche den Punk. Viel zu unbedeutend, um Subkultur zu sein, ist Punk dort zunächst ein Musikstil, zelebriert von Musikern, die sich im aufstrebenden China dem Konsum und der Leistung verweigern, dabei eher Melancholiker als Protestler sind. Die Filmemacher hatten engen Kontakt zu den Protagonisten, die sehr offen Auskunft gaben. Quasi im Domino-Prinzip öffnete sich eine Tür nach der anderen, traf man Band für Band. Heraus kam ein so intimes wie lautstarkes Videotagebuch, so ungewöhnlich wie interessant.
Mo., 23.7. - 21.30 UhrDi., 24.7. - 21.30 UhrMi., 25.7. - 21.30 Uhr
Ganges - Fluss zum Himmel
Ganges - Fluss zum Himmel
USA/Indien 2004 | Regie: Gayle Ferraro | 81 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Ganges ist einer der längsten Flüsse der Erde und zugleich von tiefer religiöser Bedeutung für den Hinduismus. So pilgern Millionen von Gläubigen zum indischen Wallfahrtsort Varanasi, damit dort ihre todkranken Angehörigen an der heiligen Stätte in den Ganges-Fluten ihre letzte Ruhe und ein ewiges Leben finden. Anhand eines Porträts von vier Hindu-Familien zeigt Regisseurin Gayle Ferraro in ihrer preisgekrönten Dokumentation normalerweise verborgene Hindu-Riten, die als besonderes kulturelles Phänomen zu verstehen sind.
Do., 26.7. - 19.30 UhrSa., 28.7. - 19.30 UhrSo., 29.7. - 19.30 UhrMo., 30.7. - 19.30 Uhr
Der Traum ist aus - Die Erben der Scherben
Der Traum ist aus - Die Erben der Scherben
Deutschland 2001 | Regie: Christoph Schuch | 92 min. | digital | Gert Möbius, Lutz Kerschnowski u.a. | deutsche Fassung.
Macht kaputt was euch kaputt macht“, „Wir müssen hier raus“, „Keine Macht für niemand“, „Halt dich an deiner Liebe fest“ und weiter: „Ton Steine Scherben“ sind die wahrscheinlich wichtigste Rock-Band Deutschlands gewesen, so typisch für die Szene wie unverwechselbar. Regisseur Schuch fragt nach den Resten ihres Engagements und ihren Idealen. Zu sehen sind zahlreiche Konzertausschnitte sowie Interviews mit den Überlebenden. Drei Dekaden Musik nebst einer Standortbestimmung der heutigen Linken. Was will man mehr?
Do., 26.7. - 21.30 UhrDi., 31.7. - 21.30 Uhr
Azuloscurocasinegro - Dunkelblaufastschwarz
Azuloscurocasinegro - Dunkelblaufastschwarz
Spanien 2006 | Regie: Daniel Sanchez Arevalo | 105 min. | 35mm | Quim Gutierrez, Marta Etura u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
n seinem Langfilmdebüt bewegt sich Regisseur Daniel Sánchez Arévalo kaum merklich zwischen Drama und Komödie. Bei der Farbe Dunkelblaufastschwarz verhält es sich ähnlich, auch sie variiert unmerklich je nach Lichteinfall. Eine solche Farbe hat der Anzug, den Jorge im Schaufenster sieht. Er wird zum Symbol seiner Hoffnung auf ein anderes, besseres Leben. Denn Jorge ist MItte 20, hat studiert, aber keinen Job, weiß nicht, welche Frau er lieben soll und eigentlich überhaupt nicht, wie er sein Leben in den Griff kiregen kann. Jorge ist zurückhaltend und sensibel, aber irgendwann entlädt sich seine permanente Anspannung. Ein Film, der an einen frühen von Almodovar erinnert - ganz neu und unverbraucht.
Fr., 27.7. - 19.30 UhrSa., 28.7. - 21.30 UhrDi., 31.7. - 19.30 UhrMi., 1.8. - 19.30 Uhr
Für immer und dich - Ein Abend in Erinnerung an Rio Reiser
Für immer und dich - Ein Abend in Erinnerung an Rio Reiser
Deutschland 2006 | Regie: Elser Maxwell | 80 min. | digital | deutsche Fassung.
Einmal gefragt, wer denn Deutschlands bester Song-Schreiber sei, antwortete Rio Reiser, er selbst. Das ist nicht falsch. Es gibt Zeilen, die zu Umgangssprache wurden. Anläßlich seines 10.Todestages stellte Elser Maxwell eine materialreiche Dokumentation zusammen, in deren Zentrum die Biografien von Kai Sichtermann und Hollow Skai stehen. Ein liebevolles, dabei nicht unkritisches Porträt, ergänzt durch Interviews mit ehemaligen Band-Mitgliedern.
Fr., 27.7. - 21.30 UhrMo., 6.8. - 21.30 Uhr
Deutscher Kurzfilmpreis Unterwegs
Deutscher Kurzfilmpreis Unterwegs
Deutschland 2006 | Regie: diverse | 68 min. | digital | deutsche Fassung.
Bewegend, spannend, unterhaltsam, nur so dürfen Kurzfilme sein. Darum ist der Deutsche Kurzfilmpreis wieder auf Tournee und präsentiert einen Querschnitt der besten deutschen Kurzfilmproduktionen des Jahres 2006. Es sind dies „The Ballad Battle“ von Dirk Hendler, „Motodrom“ von Jörg Wagner, „Eine einfache Liebe“ von Maike Mia Höhne, „Kein Platz für Gerold“ von Daniel Nocke, „Hattenhorst“ von Ove Sander sowie „Dog“ von Daniel Lang.
So., 29.7. - 21.30 Uhr
Beastie Boys - Awesome: I fuckin' shot that!
Beastie Boys - Awesome: I fuckin' shot that!
USA 2006 | Regie: Adam Yauch | 90 min. | digital | Originalfassung.
You gotta fight for your right to party: Bei einem Konzert im New Yorker Madison Square Garden verteilten die Beastie Boys 50 Video-Kameras an ihre Fans, und montierten ausschließlich aus deren Aufnahmen einen Film. Hier das beeindruckende Ergebnis! No sleep till …
Mi., 1.8. - 21.30 UhrFr., 3.8. - 21.30 UhrSa., 4.8. - 21.30 UhrMi., 8.8. - 21.30 Uhr
Irina Palm
Irina Palm
Belgien/Frankreich/Deutschland 2007 | Regie: Sam Garbanski | 103 min. | 35mm | Marianne Faithful u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine typische englische Hausfrau im Alter von 60 Jahren braucht dringend einen Job. Um ihrer Familie zu helfen. Aber es gibt nichts, was Geld bringt. Dann aber ein dubioses Angebot in einer Art Pornoladen, das sie anfangs ganz anders versteht. Der Besitzer bietet ihr für 600 Pfund die Woche den Raum hinter der Kabine für Männer an, den Platz an einer Wand mit einem runden Loch. Anonym für die Kunden, anonym für sie. Irina Palm nimmt widerwillig die Chance an, und entwickelt dabei ungeahntes Talent. Komplikationen bleiben nicht aus ... Eine großartige, ganz neue Marianne Faithful brilliert in einer umwerfend komischen Geschichte, die auf der diesjährigen Berlinale mit Ovationen gefeiert wurde. Bei uns im englischsprachigen Original mit deutschen Untertiteln zu sehen.
Do., 2.8. - 19.30 UhrFr., 3.8. - 19.30 UhrSa., 4.8. - 19.30 UhrSo., 5.8. - 19.30 UhrMo., 6.8. - 19.30 UhrDi., 7.8. - 19.30 UhrDi., 7.8. - 21.30 UhrMi., 8.8. - 19.30 Uhr
La belle noiseuse - Die schöne Querulantin
La belle noiseuse - Die schöne Querulantin
Frankreich 1991 | Regie: Jacques Rivette | 240 min. | 35mm | Michel Piccoli, Emmanuelle Beart, Jane Birkin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein ehemals berühmter Maler steckt in einer künstlerischen Krise. Ein Frauenakt drängt auf Vollendung, aber dem Maler fällt nichts ein. Dann aber trifft er auf eine junge, so selbstbewusste wie sensible junge Frau und kann sie überreden, sein Model zu werden. Es kommt zu einer langwierigen Auseinandersetzung bei der künstlerischen Umsetzung, bei der es der Frau gelingt, sich immer stärker einzubringen und somit das Bild im besten Sinne zu vollenden. Jacques Rivette schuf eine exemplarische Verfilmung über das Wesen der Malerei mit seinen ganz eigenen Mitteln. “LA BELLE NOISEUSE” basiert auf einer Novelle von Rivettes Lieblingsautor Balzac und gilt als eines der elegantesten Werke des französischen Altmeisters. Gerade in der gezeigten vierstündigen Fassung kann sich seine hohe Kunst voll und ganz ausbreiten – ein großartig-seltenes Vergnügen!
Do., 9.8. - 19.30 UhrMo., 13.8. - 19.30 UhrDi., 14.8. - 19.30 UhrMi., 15.8. - 19.30 Uhr
Verstörung - und eine Art von Poesi
Verstörung - und eine Art von Poesi
Deutschland 2007 | Regie: Elisabeth Wicki-Endriss | 124 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Regisseur Bernhard Wicki schrieb Filmgeschichte als Regisseur von DIE BRÜCKE, einem der engagiertesten Antikriegsfilme überhaupt. Bekannt wurde er später u.a. auch durch die Joseph Roth-Verfilmung DAS SPINNENETZ oder sein ehrgeiziges Projekt DIE EROBERUNG DER ZITADELLE ... Mit dieser neuen Filmdokumentation liegt nun ein sehr persönlich gehaltenes Porträt Bernhard Wickis von seiner Witwe Elisabeth Wicki-Endriss vor, das ein facettenreiches, aber auch widersprüchliches Leben, das dem Film gewidmet war, eindrucksvoll zum Ausdruck bringt.
Fr., 10.8. - 19.00 UhrSa., 11.8. - 19.00 UhrSo., 12.8. - 19.00 Uhr
Full Metal Village
Full Metal Village
Deutschland 2006 | Regie: Sung-Hyung Cho | 90 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Wacken – ein mit seinen rund 2000 Einwohnern hoch oben im deutschen Norden ganz normales Dorf. Nur einmal im Jahr wird es dort laut und viele seltsam angezogene Fremde fallen ein. Denn dann findet dort eines der größten Heavy-Metal-Festivals der Welt statt und es kommen an die 40000 Fans ... Der koreanischen Regisseurin Sung-Hyung Cho gelang ein liebevolles Porträt der Bewohner, die friedlich in ihren bäuerlichen Alltag hineinleben, sich aber auch im positiven Sinne mit dem alljährlich stattfindenden Festival arrangiert haben und selbst Nutzen daraus ziehen. Echt norddeutscher Humor bei tieflandflacher Lebensphilosophie – bereits jetzt mit über 100.000 Kinobesuchern ein Riesenerfolg in den deutschen Kinos!
Do., 16.8. - 21.00 UhrFr., 17.8. - 19.30 UhrSa., 18.8. - 19.30 UhrSo., 19.8. - 19.30 UhrMo., 20.8. - 19.30 UhrDi., 21.8. - 19.30 UhrMi., 22.8. - 19.30 Uhr
Marie Antoinette
Marie Antoinette
USA 2006 | Regie: Sofia Coppola | 123 min. | 35mm | Kirsten Dunst, Jason Schwartzman, Marianne Faithful u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Maßgeschneidert für Kirsten Dunst zeichnet Sofia Coppola das Porträt einer jungen Dame am Hof von Versailles, die sich vor allem langweilt. MARIE ANTOINETTE erfrischt durch den lockeren Umgang der Regisseurin mit der historischen Hauptfigur, verzichtet frivol auf geschichtliche Hintergründe und reizt stattdessen durch an Musik-Videos orientierte Cinematographie. Kuchen statt Brot!
Fr., 17.8. - 21.30 UhrSa., 18.8. - 21.30 UhrDo., 23.8. - 19.00 UhrMo., 27.8. - 21.30 UhrDi., 28.8. - 19.30 Uhr
Eternal sunshine of the spotless mind - Vergiss mein nicht!
Eternal sunshine of the spotless mind - Vergiss mein nicht!
USA 2004 | Regie: Michel Gondry | 115 min. | 35mm | Jim Carrey, Kate Winslet, Eliah Wood u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Man stelle sich vor, man könne im Gehirn bestimmte Erinnerungen wie in auf einer Festplatte einfach löschen. Wäre das wirklich schön? Das ist zentrale Thema von ETERNAL SUNSHINE OF THE SPOTLESS MIND, einer von diesen so wunderbar unerzählbaren Filmen. So formuliert der Filmdienst: „Eine aberwitzige Tragikomödie über den Vorstellungskomplex ‘Gedächtnis/Erinnerung’. Das überbordende Buch bietet unerschöpfliche Möglichkeiten und konfrontiert mit immer neuen, ungeahnten Wendungen. Getragen von überzeugenden Darstellern, eröffnet der Film einen philosophischen Liebesdiskurs und jongliert virtuos mit dem Potenzial des Kinos“. Und dafür gab es auch einen Oscar für das beste Originaldrehbuch.
So., 19.8. - 21.30 UhrSa., 25.8. - 19.30 UhrSo., 26.8. - 19.30 UhrFr., 31.8. - 21.30 Uhr
Punch-drunk Love
Punch-drunk Love
USA 2002 | Regie: Paul Thomas Anderson | 94 min. | 35mm | Adam Sandler, Emily Watson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Diesen Film muß man gesehen haben, um zu begreifen, warum man ihm glaubt, was man sieht. In keiner anderen Form als genau der, die er hat, wären seine Figuren oder seine Geschichte als überzeugend denkbar”, so ein Kritiker über PUNCH-DRUNK LOVE, einem Film von Paul Thomas Anderson (MAGNOLIA). Es geht um Barry Egan, schlicht eine bizarre Figur, ein Verkäufer von geschmacklosen Toiletten-Artikeln und Bruder von sieben Schwestern, ein Tölpel und ein Genie. Barry Egan begibt sich auf einen Parcour der Liebe, der Verzweiflung und des Glücks, der vor allem eines nicht ist: vorhersehbar. Ein an Ideen überbordendes Kino-Spektakel.
Mo., 20.8. - 21.30 UhrFr., 24.8. - 19.30 UhrSa., 25.8. - 21.30 UhrMi., 29.8. - 21.30 Uhr
The Royal Tenenbaums
The Royal Tenenbaums
USA 2001 | Regie: Wes Anderson | 110 min. | 35mm | Gene Hackman, Ben Stiller, Gwyneth Paltrow, Owen Wilson. Luke Wilson, Bill Murray, Angelica Houston u.a. | deutsche Fassung.
"Das Beste, was dem Kino seit PULP FICTION passiert ist" übertitelte die FAZ am Sonntag ihre mehrseitige Hymne auf das Erscheinen von THE ROYAL TENENBAUMS. Der Regisseur Wes Anderson - nicht verwandt oder verschwägert mit dem ebenfalls in dieser Reihe vertretenen Paul Thomas Anderson - studierte Philosophie, entdeckte Bill Murray für das Arthouse-Kino wieder (RUSHMORE), wurde 2mal zum bestangezogenen Amerikaner des Jahres gewählt. Alle seine Filme enden mit einer Zeitlupe. Er gilt als das große Genie unter den jungen Regisseuren dieser Welt. Seine artifiziellen und völlig verschrobenen Filmuniversen werden bis in kleinste Nebenrollen nur mit großen Hollywoodstars besetzt. Der Soundtrack gehört zum erlesensten, was es derzeit in den Kinos der Welt zu Hören gibt. THE ROYAL TENENBAUMS ist die große amerikanische Familiensaga voller skuriller Gestalten und Lebensentwürfe - die Buddenbrooks für das junge Amerika. Nur einhunderttausendmal unterhaltsamer.
Di., 21.8. - 21.30 UhrMi., 22.8. - 21.30 UhrDo., 30.8. - 21.30 Uhr
Napoleon Dynamite
Napoleon Dynamite
USA 2003 | Regie: Jared Hess | 95 min. | 35mm | Jon Heder, Tina Majorino u.a. | Originalfassung.
Zwischen einem Zustand von Gesichtslähmung und Drogenkonsum kämpft sich ein junger Mann mit Namen Napoleon durch den mitunter höllischen Schulalltag. Napoleon hat eine skurrile Familie nebst Lama als Haustier und zeichnet am liebsten furzende Einhörner, während des Schulunterrichts natürlich. Dabei lernt er Pedro kennen und bewirbt sich um die Wahl des Schulsprechers. Gegenkandidatin ist eine Britney Spears-Kopie, was natürlich verhindert werden muss. „Wer aber die Chance hat, den Film zu sehen, sollte diese nutzen – und mir sogar glauben, dass NAPOLEON DYNAMITE mit jedem Sehen besser wird.“ befindet ein Cineast. Recht hat er und ihr habt die Chance. Kult in den USA - Erstaufführung in Heidelberg!
Do., 23.8. - 21.30 UhrFr., 24.8. - 21.30 UhrDi., 28.8. - 22.00 UhrMi., 29.8. - 19.30 Uhr
The Fountain
The Fountain
USA 2007 | Regie: Darren Aronofsky | 98 min. | 35mm | Hugh Jackman, Rachel Weisz, Ellen Burstyn u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Film auf drei Zeitebenen. Im 16. Jahrhundert reist der spanische Entdecker Tomas Verde auf der Suche nach dem Baum des Lebens in den Dschungel der Mayas. In unserer Gegenwart sucht der Mediziner Tommy Verde an einem Mittel gegen Krebs, da seine Frau daran erkrankt ist. Im 26. Jahrhundert reist Astronaut Tom durch das All und erinnert sich an die Mayas und an verlorene Liebe. Ein 1000 Jahre umspannendes Liebesdrama, ein sechs Jahre währendes Filmprojekt mit exzellenten Schauspielern, ein ambitioniertes Projekt, vielleicht ein wenig wie 2001-ODYSSEE IM WELTRAUM, höchst virtuos in Szene gesetzt von einem Regie-Genie.
So., 26.8. - 21.30 UhrMo., 27.8. - 19.30 Uhr
Ferien
Ferien
Deutschland 2007 | Regie: Thomas Arslan | 91 min. | 35mm | Angela Winkler, Karoline Eichhorn, Uwe Bohm, Wiegand Witting | deutsche Fassung.
Mit DEALER wurde Thomas Arslan einst einer der profiliertesten jungen deutschen Filmemacher. FERIEN, sein neuester Film, soeben auf dem „Festival des deutschen Films“ in Ludwigshafen präsentiert, versteht sich als formal strenges Familienmelodram mit 10 Personen aus 4 Generationen. Tod und Verlust, eine erste Liebe, eine Affäre und ein sich lange nicht mehr gesehen haben. Ein Film, in dem vor Intensität alles atmet, alles gerahmt ist und der einen ganz ruhigen Rhythmus hat.
Do., 30.8. - 19.30 UhrFr., 31.8. - 19.30 UhrSa., 1.9. - 21.30 UhrMi., 5.9. - 19.30 Uhr
Dunkelblaufastschwarz
Dunkelblaufastschwarz
Spanien 2006 | Regie: Daniel Sanchez Arevalo | 105 min. | 35mm | Quim Gutierrez, Marta Etura u.a. | deutsche Fassung.
n seinem Langfilmdebüt bewegt sich Regisseur Daniel Sánchez Arévalo kaum merklich zwischen Drama und Komödie. Bei der Farbe Dunkelblaufastschwarz verhält es sich ähnlich, auch sie variiert unmerklich je nach Lichteinfall. Eine solche Farbe hat der Anzug, den Jorge im Schaufenster sieht. Er wird zum Symbol seiner Hoffnung auf ein anderes, besseres Leben. Denn Jorge ist Mitte 20, hat studiert, aber keinen Job, weiß nicht, welche Frau er lieben soll und eigentlich überhaupt nicht, wie er sein Leben in den Griff kriegen kann. Jorge ist zurückhaltend und sensibel, aber irgendwann entlädt sich seine permanente Anspannung. Ein Film, der an einen frühen von Almodovar erinnert – aber ganz neu und unverbraucht. Auf vielfachen Wunsch nochmals bei uns im Karlstor-Kino zu sehen.
Sa., 1.9. - 19.30 UhrSo., 2.9. - 21.00 UhrMo., 3.9. - 21.00 UhrDi., 4.9. - 21.00 UhrMo., 10.9. - 21.30 UhrMi., 12.9. - 19.30 Uhr
Žižek!
Žižek!
USA 2005 | Regie: Astra Taylor | 71 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der slowenische Philosoph Slavoj Żižek kommt aus der Lacan-Schule. Mit diesem Begriffsinstrumentarium startete er zum Angriff auf die bis dahin gängige Kulturphilosophie. Ob Lenin, ob Hitchcock, ob das Christentum, ob 9/11 – er kennt in seiner Lust an der Interpretation keine Skrupel. Astra Taylor nun zeigt den überaus polarisierenden Querkopf bei dem, was er am besten kann: reden. Und so lässt sie ihn ausführlichst zu Wort kommen. Heraus kam ein temporeiches Porträt einer der wohl einflussreichsten Denker unserer Gegenwart.
So., 2.9. - 19.00 UhrMo., 3.9. - 19.00 UhrDi., 4.9. - 19.00 UhrDi., 30.10. - 17.00 UhrDo., 31.1. - 19.00 Uhr
Deutschland privat - Im Land der bunten Träume
Deutschland privat - Im Land der bunten Träume
Deutschland 2007 | Regie: Robert Van Ackeren | 84 min. | digital | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein Denkmal für Super 8, dem ehemaligen Filmformat für das Volk. Schon in den 80ern sammelte Robert van Ackeren (DIE FLAMBIERTE FRAU) Dokumente deutschen Schmalfilmdaseins. Hier die Fortsetzung, Privates für die Öffentlichkeit aus Ost und West. DDR-Jugendliche bei der Fahrt entlang des antifaschistischen Schutzwalls, die Ehefrau am Straßenrand beim Pinkeln, Würstchen, gegrillt in der Unterhose und viel Erotik. Eine schonungslose Kompilation dessen, was uns Deutsche filmisch wirklich bewegt?
Mi., 5.9. - 21.30 Uhr
Stealing Klimt
Stealing Klimt
Großbritannien 2006 | Regie: Jane Chablani | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die fünf wohl berühmtesten Gemälde Gustav Klimts befanden sich im Besitz des Zuckerrohrfabrikanten Ferdinand Bloch-Bauer und seiner Frau Adele. 1938 wurden diese Gemälde enteignet. 54 Jahre später erreicht die Nichte Bloch-Bauers, Maria Altmann, nach siebenjährigem Rechtsstreit die Rückgabe der Gemälde von der österreichischen Regierung. Davon und von der Odyssee dieser Kunstwerke durch die halbe Welt erzählt Regisseurin Jane Chablani spannend wie in einem Krimi.
Do., 6.9. - 19.30 UhrSa., 8.9. - 19.30 UhrSo., 9.9. - 19.30 UhrDi., 11.9. - 21.30 UhrSa., 15.9. - 19.30 UhrDi., 18.9. - 19.30 Uhr
Half Moon
Half Moon
Iran/Österreich 2006 | Regie: Bahman Ghobadi | 107 min. | 35mm | Golshifteh Farahani, Ismail Ghaffari u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach ZEIT DER TRUNKENEN PFERDE und SCHILDKRÖTEN KÖNNEN FLIEGEN inszeniert Bahman Ghobadi mit HALF MOON erneut die Musik, Landschaft und Magie Kurdistans, ein Land, das halb sichtbar und halb verborgen ist, wie eben der Halbmond, der „Niwemang“. Obwohl alt und krank, will Mamo, der Musiker zusammen mit seinen zehn Söhne in den Irak zu einem großen Konzert fahren. Denn nach dem Sturz Saddam Husseins hat die Unterdrückung kurdischer Musik im Irak ein Ende gefunden. Der Weg ist beschwerlich, aber Mamo ist ein zielstrebiger Reiseführer.
Fr., 7.9. - 19.30 UhrMo., 10.9. - 19.30 UhrDi., 11.9. - 19.30 UhrSo., 16.9. - 19.00 UhrMo., 17.9. - 19.30 UhrMi., 19.9. - 19.30 Uhr
Wilde Erdbeeren
Wilde Erdbeeren
Schweden 1957 | Regie: Ingmar Bergmann | 88 min. | digital | Victor Sjöström, Ingrid Thulin u.a. | deutsche Fassung.
Unterwegs zu einer Ehrung reflektiert ein alt gewordener Medizinprofessor sein Leben. Dabei entdeckt er in der Wiederbegegnung mit seiner Kindheit und Jugend sowie seinen in Erinnerungsbildern fixierten Stationen seines Lebens die Ursache seiner heutigen emotionalen Vergletscherung, hinter der am Schluss die Einsicht steht, es ist alles vergeblich gewesen. Die filmhistorische Bedeutung von WILDE ERDBEEREN liegt in der meisterlichen Kombination von irrealen und realen Sequenzen, wodurch es Ingmar Bergmann gelingt, die großen Themen um Liebe, Gott und Tod visuell höchst überzeugend zu gestalten. Ein Musterbeispiel für Ingmar Bergmans Filmkunst.

Am Montag, den 30. Juli 2007 verstarb Bergmann im Alter von 89 Jahren.
Fr., 7.9. - 21.30 Uhr
Kill Bill Volume 1
Kill Bill Volume 1
USA 2003 | Regie: Quentin Tarantino | 111 min. | 35mm | Uma Thurman, Lucy Liu, David Carradine, Daryl Hannah, Michael Madson u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Fünf Jahre nach JACKIE BROWN inszenierte Tarantino ein groß angelegtes Epos. Während der Dreharbeiten entschied er, es in zwei Teilen ins Kino zu bringen. Volume 1 beginnt in Schwarz-Weiß, um dann zum Funk der 70er Jahre einen farbigen Vergeltungszug zu starten. Hauptfigur ist „Die Braut”. Zu Beginn schwer misshandelt, hat sie die Torturen dennoch überlebt und kennt nur ein Ziel: die Rache.
Do., 13.9. - 19.30 UhrSo., 23.9. - 19.30 Uhr
Kill Bill Volume 2
Kill Bill Volume 2
USA 2004 | Regie: Quentin Tarantino | 136 min. | 35mm | Uma Thurman, David Carradine, Daryl Hannah, Michael Madson u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Die Rache der Braut ist noch nicht vollendet. Drei Namen stehen noch auf der „Dead List Five”. Stilistisch besonders durch die Spaghetti-Western inspiriert, kommt gerade in Volume 2 Tarantinos gesamtes Können zum Einsatz. Fans mögen ihn darum noch mehr als Volume 1. Das liegt vielleicht auch am vielleicht grandiosesten Showdown der Filmgeschichte.
Do., 13.9. - 21.45 UhrSo., 23.9. - 21.45 Uhr
Reservoir Dogs
Reservoir Dogs
USA 1991 | Regie: Quentin Tarantino | 99 min. | 35mm | Harvey Keitel, Tim Roth, Steve Buscemi, Michael Madson, Quentin Tarantino u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein Überfall missglückt, einer muss ein Polizeispitzel gewesen sein. In einer Atmosphäre extremen Misstrauens beargwöhnen sich die einzelnen Bandenmitglieder gegenseitig. Furios inszeniert, glänzend gespielt, konsequent krass.

Als der Debütfilm von Quentin Tarantino in Cannes uraufgeführt wurde, verließ die Hälfte des Publkums schockiert den Saal. Die andere Hälfte feierte nach Filmende frenetisch das neue Regie-Genie aus Amerika. Gilt unter Verehrern Tarantinos als sein vielleicht schonungslosester und bester Film.
Fr., 14.9. - 19.30 UhrMo., 24.9. - 19.30 UhrDi., 25.9. - 21.45 UhrMi., 26.9. - 19.30 Uhr
Pulp Fiction
Pulp Fiction
USA 1994 | Regie: Quentin Tarantino | 154 min. | digital | John Travolta, Samuel L. Jackson, Bruce Willis, Uma Thurman, Harvey Keitel, Tim Roth, Ving Rhames, Christopher Walken, Steve Buscemi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Mein Name ist Esperanca, das bedeutet die Hoffnung. Mein Name ist Jack, und bei uns bedeuten Namen einen Scheiß.” Noch vor einigen Jahren konnte man auf den einst so zahlreichen Parties in Heidelberg erleben, wie oft angetrunkene, meist männliche Party-Gäste unvermittelt begannen, bestimmte Gags aus einem Film nachzuerzählen, ja nachzuspielen. Dieses Gags stammten fast immer aus PULP FICTION, der so dynamischen und aberwitzigen Gangsterkomödie mit dem tollen Soundtrack. Zwar ist es heute um diesen Film noir etwas ruhiger geworden, doch genau darum muss man ihn wieder zeigen.

PULP FICTION gewann 1994 die Goldene Palme in Cannes und 6 Oscars, darunter für die beste Regie. Er machte sämtliche Darsteller zu Stars (außer Bruce Willis, der war schon vorher einer..) John Travolta kehrte nach vielen erfolglosen Jahren triumphal zurück auf die große Leinwand. Es ist schlicht der wichtigste und einflussreichste Film der 90er Jahre. Nicht mehr und nicht weniger.
Mo., 17.9. - 21.30 Uhr
CSI: Grave Danger - Grabesstille
CSI: Grave Danger - Grabesstille
USA 2005 | Regie: Quentin Tarantino | 85 min. | digital | William L. Petersen, Marg Helgenberger u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Die medienhistorische Bedeutung der US-Krimiserie „CSI“ sollte auch einem Karlstor-Kinogänger bekannt sein. Einer der größten Fans der Serie ist Quentin Tarantino. Für ihn ist die CSI-Hauptfigur Gil Grissom „der beste Ermittler seit Columbo“. Eine große Ehre für das CSI-Drehteam, den Meisterregisseur selbst einmal Regie führen zu lassen. Für seine Doppel-Episode GRAVE DANGER wähnte er sich inspiriert durch den bereits 1972 gedrehten Fernsehfilm THE LONGEST NIGHT, in dem ein Entführungsopfer lebendig begraben wird. Stilistisch zog es Tarantino dabei vor, seine Vorstellung von Horror eher ruhig und doch besonders intensiv zu entfalten. Die Erwartungen an ihn waren hoch – und wurden nicht enttäuscht.
Di., 18.9. - 21.30 Uhr
From dusk till dawn
From dusk till dawn
USA 1996 | Regie: Robert Rodriguez | 104 min. | digital | George Clooney, Quentin Tarantino, Harvey Keitel, Juliette Lewis, Salma Hayek u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Nach der brutalen Entführung eines Vaters und seiner Tochter fahren zwei Gangster in die mexikanische Ödnis, um dort in einem heruntergekommenen Nachtclub wie vereinbart ihre Partner zu treffen. Diese aber kommen nicht, dafür nach Einbruch der Nacht jede Menge Vampire ... Ein kongenialer Mix aus Road-Movie, Gauner-Komödie und Splatterfilm, immer wieder sehenswert.

Selbstverständlich in der ungeschnittenen FSK 18-Fassung.
Mi., 19.9. - 21.30 Uhr
Jackie Brown
Jackie Brown
USA 1997 | Regie: Quentin Tarantino | 154 min. | digital | Pam Grier, Samuel L. Jackson, Robert Forster, Robert de Niro, Bridget Fonda, Michael Keaton, Chris Tucker | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Eine nicht mehr ganz junge Stewardess gerät beim Versuch, für einen Waffenhändler Geld zu schmuggeln in die Hände der Polizei. Mit Hilfe eines Anwalts kommt sie wieder aus dem Gefängnis und versucht nun, selbst an das große Geld zu kommen, indem sie beide Parteiein gegeneinander ausspielt. Voller Anspielungen auf die Popkultur, insbesondere die der Black Community, entwickelt Quentin Tarantino aufreizend ruhig einen Thriller, der sich auf großartige Art und Weise auf seine Figuren einlässt. Vielleicht der künstlerisch reifste Film des Regisseurs. Aber ganz zweifellos derjenige mit dem schönsten Score und einem Star-Aufgebot der Extraklasse.
Do., 20.9. - 21.30 Uhr
Death Proof - Todsicher
Death Proof - Todsicher
USA 2007 | Regie: Quentin Tarantino | 114 min. | 35mm | Kurt Russell, Sydney Tamiia Poitier u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Die 70er Jahre in den USA waren die Blütezeit der Exploitationfilme, B-Movies voller Blut und Unkorrektheit, präsentiert in dazugehörenden Schmuddel – und Bahnhofkinos. Mit DEATH PROOF wagt nun Quentin Tarantino eine bis in die Details ausgearbeitete Stilkopie - als GRINDHOUSE-Idee in den USA noch als Double-Feature präsentiert, mittlerweile für Europa aber leider getrennt, nachdem diese Konzeption keinen großen Besucheranklang in den Staaten fand. Eine party-wütige Mädchengang trifft auf einen mysteriösen Fremden mit Totenkopf auf dem Auto, der sich schon bald als perfider Killer entpuppt. Edel-trash, bisweilen nostalgisch, aber absolut nicht zimperlich. Bei uns im Original mit deutschen Untertiteln zu sehen!
Fr., 21.9. - 19.30 UhrSa., 22.9. - 19.30 UhrDi., 25.9. - 19.30 UhrFr., 28.9. - 19.00 UhrSa., 29.9. - 22.00 Uhr
Sin City
Sin City
USA 2005 | Regie: Robert Rodriguez, Frank Miller, Quentin Tarantino | 124 min. | 35mm | Bruce Willis, Mickey Rourke, Jessica Alba, Elijah Wood, Clive Owen, Benicio del Toro u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein Actionthriller adaptiert vom gleichnamigen Comic Frank Millers. Tarantino war in einer Szene Gastregisseur. Belastbare und widerstandsfähige Helden kämpfen in verwobenen Handlungssträngen gegen das Böse in ihrer Stadt mit Namen Sin City. Der Zweck heiligt die Mittel. Stilistisch geriet SIN CITY höchst originell, zunächst in Farbe gedreht, wurde er später in hochauflösendes Schwarz-Weiß konvertiert. Zahlreiche Szenen wurden zudem eins-zu-eins aus dem Comic übernommen. Kult-Comiczeichner Frank Miller führte Co-Regie. Die wohl werkgetreueste Comicverfilmung der Welt.
Fr., 21.9. - 21.45 UhrMi., 26.9. - 21.30 UhrSo., 30.9. - 21.45 Uhr
Coeurs - Herzen
Coeurs - Herzen
Frankreich/Italien 2006 | Regie: Alain Resnais | 125 min. | 35mm | Sabine Azéma, Isabelle Carré u.a. | franz. Original mit deutschen Untertiteln.
In Paris sei fast jeder mit seiner Wohnung unzufrieden und ständig auf der Suche nach etwas besserem meint Alain Resnais, befragt, was ihn zur Komödie HERZEN antrieb. Gedreht nach Alan Ayckbourns Theaterstück SILENT FEARS IN PUBLIC PLACES, lässt Resnais in einem winterlich verschneiten Paris sechs ganz alltägliche Menschen nach Liebe, Wärme und einer neuen Wohnung suchen. Die Besetzungsliste gleicht einem Who-is-who der französischen Schauspielzunft. Die Kritik war begeistert : „der beste Resnais seit 20 Jahren“ urteilten etwa ‚cahiers du cinéma“.
Do., 27.9. - 19.30 UhrSa., 29.9. - 19.30 UhrMo., 1.10. - 19.00 UhrDi., 2.10. - 19.00 Uhr
Unser täglich Brot
Unser täglich Brot
Österreich 2003 | Regie: Nikolaus Geyrhalter | 92 min min. | digital.
Nahrungsmittel, eine Industrie: In ungewöhnlichem Rhythmus, prägnanten Bilderwelten, langen kommentarlosen Einstellungen von Schlachthöfen, Legebatterien und Monokulturen zeigt Nikolaus Geyrhalter in seinem mehrfach ausgezeichneten experimentellen Dokumentarfilm die Lebensmittelproduktion der Industriestaaten und ebenso, wie dadurch auch der Mensch vergegenständlicht wird.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit den Agenda Tagen 2007 der Stadt Heidelberg („Zukunft lernen – Bildung für nachhaltige Entwicklung“). Weitere Infos: www.heidelberg.de
So., 30.9. - 19.30 Uhr
Auf Anfang (:reprise)
Auf Anfang (:reprise)
Norwegen/Schweden 2006 | Regie: Joachim Trier | 105 min. | digital | Anders Danielsen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei Freunde versuchen sich als Schriftsteller. Das Manuskript des einen wird abgelehnt, der andere wird über Nacht zum Star des Literaturbetriebs, erleidet aber darüber einen psychischen Zusammenbruch und muss sich wieder neu orientieren. Während dessen gelingt es auch dem anderen, seinen Roman zu veröffentlichen, aber die Kritik verreißt ihn ... AUF ANFANG erinnert vom Stil und Lebensgefühl an die frühe Nouvelle Vague und fand bei Kritik und Publikum begeisterten Anklang. Lebendiges Kino aus Skandinavien.
Mo., 1.10. - 21.30 UhrSo., 7.10. - 21.30 UhrDi., 9.10. - 21.30 UhrMi., 17.10. - 22.00 Uhr
Salvador
Salvador
Spanien/Großbritannien 2006 | Regie: Manuel Huerga | 129 min. | digital | Daniel Brühl u.a. | deutsche Fassung.
Salvador Puig Antich wurde 1974 als politischer Gefangener nach einem Schau-Prozess vom Franco-Regime hingerichtet. Ihm wurde Mord an einem Polizisten vorgeworfen. Man vermutet, General Franco wollte sich für ein ETA-Attentat rächen. In einer groß angelegten Rückblende erzählt der katalanische Regisseur Manuel Huerga spannend und emotional den Werdegang eines jungen Mannes zur Symbolfigur des antifaschistischen Widerstandes. Eine Herausforderung für Daniel Brühl in der Hauptrolle des Salvador.
Mi., 3.10. - 19.00 UhrMo., 15.10. - 21.30 UhrDi., 16.10. - 21.30 UhrMo., 22.10. - 21.30 UhrDi., 23.10. - 21.30 UhrMo., 29.10. - 21.30 Uhr
Landesschau unterwegs: Mit den Händen sehen. Die Blindenschule in Ilvesheim
Landesschau unterwegs: Mit den Händen sehen. Die Blindenschule in Ilvesheim
Deutschland 2001 | Regie: Eberhard Reuß | 30 min. | digital.
Als Auftaktveranstaltung: Dokumentation einer der weltweit ältesten Blindenschulen. Anlass darüber nachzudenken, was sich in den letzten 50 Jahren in der Situation für Blinde geändert hat. Mit freundlicher Genehmigung des SWR. In Anwesenheit von Vertretern der Blindenschule Ilvesheim.

Eintritt frei!
Do., 4.10. - 19.00 Uhr
Blindsight
Blindsight
Großbritannien 2006 | Regie: Lucy Walker | 104 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
2004 begleitete Lucy Walker den blinden Bergsteiger Erik Weihenmayer, der auch schon auf dem Mount Everest war, bei dem Versuch, mit den Schülern der Blindenschule der Deutschen Tibetologin Sabriye Tenberken auf den 8000er Lhakpa Ri zu besteigen. Mehrfach ausgezeichnet.

Als Preview erstmals in Heidelberg zu sehen!
Do., 4.10. - 20.00 Uhr
Der Duft der Frauen
Der Duft der Frauen
USA 1992 | Regie: Martin Brest | 157 min. | 35mm | Al Pacino, Chris O`Donnell u.a. | deutsche Fassung.
Ein blinder Offizier fährt zusammen mit seinem jungen und naiven Neffen nach New York, um sich noch einmal so richtig zu amüsieren. Zunächst verstehen sich die beiden nicht, aber das ändert sich. Beide lernen voneinander. Al Pacino in der Hauptrolle wurde für seine überragende Vorstellung mit dem Oscar ausgezeichnet.
Fr., 5.10. - 19.00 Uhr
Erbsen auf halb 6
Erbsen auf halb 6
Deutschland 2003 | Regie: Lars Büchel | 110 min. | digital | Fritzi Haberland u.a. | deutsche Fassung.
Jakob war es gewohnt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Als er bei einem Unfall erblindet, bricht für ihn eine Welt zusammen und er findet sich weder physisch noch psychisch zurecht. Als er Lilly trifft, die von Geburt an blind ist, will er deren Hilfe nicht annehmen. Dann aber beschließen die beide, Jakobs todkranke Mutter zu besuchen, die tief in Russland lebt. Eine Reise, die beide verändert, ein wundervolles und sensibles Märchen mit Happy End.

Vorstellung mit offener Audiodeskription!
Sa., 6.10. - 19.00 Uhr
Der Blindgänger
Der Blindgänger
Deutschland 2003 | Regie: Bernd Sahling | 88 min. | digital | Ricarda Ramünke u.a. | deutsche Fassung.
Marie und Inga sind beide 13. Lehrer, Jungs, erste Liebe spielen die Hauptrolle - wie Mädchen ihres Alters nun mal sind.. Doch sie sind blind und leben in einem Internat für Sehbehinderte. Sie lieben vor allem die Musik und würden gerne in einer Band spielen. Nach ersten Absagen lernen sie Herbert kennen, einen jungen Russlanddeutschen. Der hat ein komisches Instrument bei sich und will zurück nach Kasachstan. Dafür braucht er Geld, also kommt die Band doch noch zustande. Und das Abenteuer beginnt ...

Vorstellung mit offener Audiodeskription!
So., 7.10. - 17.00 Uhr
Licht im Dunkel
Licht im Dunkel
USA 1962 | Regie: Arthur Penn | 106 min. | 35mm | Anne Bancroft, Inga Swenson u.a. | deutsche Fassung.
Helen Keller wurde zu einer berühmten amerikanischen Schriftstellerin, obwohl sie 19 Monate nach ihrer Geburt blind und taub wurde. Dank der Arbeit der jungen Erzieherin Annie Sullivan konnte das hochbegabte Kind seine kreativen Fähigkeiten wecken. Schauspielerisch höchst beeindruckend, wurde LICHT IM DUNKEL zu einem Plädoyer für ein Leben mit behinderten Menschen und dem Willen, niemals im Leben aufzugeben.
So., 7.10. - 19.00 Uhr
Die Farben des Paradieses
Die Farben des Paradieses
Iran 1999 | Regie: Majid Majidi | 90 min. | 35mm | Mohsen Ramezani u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
n den Ferien kehrt ein blinder Junge aus Teheran in sein Heimatdorf zurück. Dort nimmt er auf seine Weise die Schönheit der Landschaft und des ländlichen Lebens wahr, wird aber zugleich Opfer im Überlebenskampf seines Vaters, der sich für ihn wegen seiner Blindheit schämt. Typisch für viele iranische Produktionen entfaltet auch „Die Farben des Paradieses“ märchenhafte Bilder von archaischer Wucht zu einer Parabel auf die menschliche Existenz.
Mo., 8.10. - 19.00 Uhr
Dancer in the Dark
Dancer in the Dark
Dänemark/Schweden 2000 | Regie: Lars von Trier | 140 min. | digital | Björk u.a. | deutsche Fassung.
Ein dänischer Dogma Film, in dem Elemente der US-Musicals hineingemischt sind, dazu ein Popstar in der Hauptrolle und eine Story, die Kitsch neu definiert: Eine tschechische Einwanderin hat eine schwere Augenkrankheit. Auch ihr Sohn droht zu erblinden. Sie spart auf eine Operation und arbeitet hart. Als aber das Geld verloren geht, begeht sie eine Verweiflungstat und wird dafür zum Tode verurteilt. Für diese Art Filmkunst dieses Filmkünstlers Lars von Trier konnte einst die Palme von Cannes gar nicht golden genug sein.

Vorstellung mit offener Audiodeskription!
Di., 9.10. - 19.00 Uhr
Das Leben der Anderen
Das Leben der Anderen
Deutschland 2005 | Regie: Florian Henckel von Donnersmarck | 137 min. | digital | Ulrich Mühe, Martina Gedeck u.a. | deutsche Fassung.
Als Abschlussveranstaltung in völlig verdunkeltem Kino: die oscar-prämierte Verfilmung über die Stasi-Überwachung mit dem leider so früh verstorbenen großartigen Ulrich Mühe in der Hauptrolle. Vorstellung mit offener Audiodeskription, aber ohne Bildprojektion!

Der / die normalsehende BesucherIn soll sich in die Situation eines blinden Menschen hinein versetzen können, in dem bei dieser Filmvorstellung nur Dialoge, Musik und Geräusche zu hören, nicht aber die Bilder zu sehen sind.

Beginn (pünktlich): 19:00 Uhr mit einer Einführung von Anke Nicolai.

Seit 1998 als Filmbeschreiberin tätig führt Anke Nicolai, Vorsitzende von Hörfilm e.V., in folgende Themen ein: Grundlagen der Audiodeskription (akustische Bildbeschreibung > in knappen Worten wird in den Dialogpausen erklärt, was im Bild zu sehen ist - Handlungselemente, Gestik, Mimik, Kostüme, Landschaften). Zudem werden einzelne Arbeitsphasen einer Hörfilm-Produktion erklärt.
Weitere Infos: www.hoerfilmev.de

Mit Beginn der Einführung ist kein Einlass mehr möglich!
Mi., 10.10. - 18.15 Uhr
One hour photo
One hour photo
USA 2002 | Regie: Mark Romanek | 96 min. | 35mm | Robin Williams u.a. | deutsche Fassung.
Seymour Parrish arbeitet als Angestellter in einem One-Hour-Foto-Studio einer Supermarktkette und entwickelt dort die Schnappschüsse der Kunden. Selbst sehr einsam, lassen ihn die Fotos der Kunden auf ihre Weise am Zwischenmenschlichen teilhaben. Besonders liebt er die seiner Stammkundin Nina Yorkin, Familienfotos voller Harmonie. Aber da entdeckt er, dass Nina Yorkin von ihrem Ehemann betrogen wird ... Robin Williams in einer Paraderolle in einem Film zwischen Psychostudie und Thriller. Dazu ist ONE HOUR PHOTO eine großartige Studie über die Fotografie überhaupt.

Am 20.10. mit Einführung von Sylvia Ballhause, Freie Fotografin, Mannheim.
Do., 11.10. - 19.00 UhrSa., 20.10. - 19.00 Uhr
War photographer
War photographer
Schweiz 2001 | Regie: Christian Frei | 96 min. | 35mm | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Christian Frei porträtiert James Nachtwey, einen Fotografen aus den zahllosen Krisengebieten dieser Welt, der dort immer nach dem Bild sucht, das sich publizieren lässt. Dabei ist James Nachtwey so engagiert wie scheu, auch wenn er als einer der bedeutendsten und mutigsten Kriegsfotografen der Welt gilt.
Fr., 12.10. - 19.00 UhrDo., 18.10. - 19.00 Uhr
Blow up
Blow up
Großbritannien 1966 | Regie: Michelangelo Antonioni | 107 min. | 35mm | Vanessa Redgrave u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Neurotischer Starfotograf entdeckt beim Vergrößern zufällig geschossener Aufnahmen, dass er einen Mord fotografiert hat. Angesiedelt im „Swinging London“ der 60er Jahre entwickelt der vor kurzem verstorbene Regisseur Michelangelo Antonioni ein aufreizend kühl und rätselhaft verschlungenes Spiel von Schein, Wirklichkeit und der Macht des Zufalls. Ein ewiger Klassiker, nicht wegzudenken aus unserem Kinoprogramm.

Mit Einführung von Carolin Ellwanger, Kunsthistorikerin, Kuratorische Assistentin Galerie Zephyr, Mannheim.
Sa., 13.10. - 19.00 Uhr
Henri Cartier-Bresson - Biographie eines Blicks
Henri Cartier-Bresson - Biographie eines Blicks
Schweiz 2003 | Regie: Heinz Bütler | 72 min. | digital | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mittlerweile 95 Jahre alt, gab der Fotograf Henri Cartier Bresson dem 20. Jahrhundert seine Bilder. Er bereiste fünfzig Jahre lang die Welt, sein Werk hat für den Bildjournalismus Referenzcharakter. Viele seiner Aufnahmen wurden zu Ikonen. Jetzt hat sich Henri Cartier-Bresson auf ein Filmprojekt eingelassen und gibt Auskunft über Leben und Werk. Freunde und Kollegen Cartier-Bressons ergänzen dieses stimmige Porträt eines Ausnahmefotografen.
So., 14.10. - 19.00 Uhr
By the ways - a journey with William Eggleston
By the ways - a journey with William Eggleston
Frankreich 2005 | Regie: Vincent Gerard | 100 min. | 35mm | William Eggleston, Dennis Hopper, David Byrne | englische Originalfassung.
Der Fotograf William Eggleston wurde berühmt für seine Farbbilder, ja er gilt sogar als Vater der modernen Farbfotografie. Seine Sujets bilden oft Aufnahmen von Städten und Landschaften - bevorzugt aus seiner Heimat, den Südstaaten der USA. Ferner nahm er scheinbar völlig banale Motive aus dem US-amerikanischen Alltag auf, die aber dennoch von einer ganz besonderen Intensität sind. Berühmt ist etwa ein Bild eines grünen Dreirades, aus der Untersicht aufgenommen, das verlassen auf einem großen Hof herumsteht. Vincent Gérard ging dem Phänomen William Eggleston nach und dokumentiert ein Porträt des Künstlers, der mit seiner Arbeit auch zahlreiche Filmregisseure wie beispielsweise Gus van Sant inspirierte.
Mo., 15.10. - 19.00 Uhr
Pecker
Pecker
USA 1998 | Regie: John Waters | 86 min. | digital | Edward Furlong, Christina Ricci u.a. | deutsche Fassung.
Die fiktive Geschichte eines Amateurfotografen, der mit verwackelten Schwarz-Weiß-Fotos nicht ganz unfreiwillig zum Star der lokalen Kunstszene aufsteigt. Erzählt in dem für John Waters typischen schrillen Stil voller Seitenhiebe auf den tatsächlichen Kunstbetrieb und vorangetrieben durch einen furios agierenden Hauptdarsteller.
Di., 16.10. - 19.00 Uhr
Der Photograph
Der Photograph
Deutschland 2006 | Regie: Jürgen Heiter | 134 min. | digital | Benjamin Katz, Georg Baselitz u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Seit den Sechzigern dokumentiert Benjamin Katz mit seiner Kamera den Kunstbetrieb. Oft ist Katz dabei mit den Künstlern befreundet, generell besteht sein fotografischer Stil in aufmerksamem Nichtvorhandensein. Nun porträtiert Jürgen Heller den Porträtisten Katz auf ebensolche Weise, beobachtet ihn bei der Arbeit und reflektiert das Wechselspiel von Abwesenheit, Präsenz und Sichtbarmachung im Abbildungs- und Darstellungsprozess.
Mi., 17.10. - 19.00 UhrSo., 21.10. - 18.00 Uhr
The last supper / The wars - Filmblock des 2. Fotofestivals Mannheim-Heidelberg-Ludwigshafen
The last supper / The wars - Filmblock des 2. Fotofestivals Mannheim-Heidelberg-Ludwigshafen
Regie: Bigert & Bergström / Oscar van Alphen | 60 / 30 min. | englische Originalfassung.
THE LAST SUPPER
(Bigert & Bergström; ca. 60 Minuten)

Symbolhaft auf „Das letzte Abendmahl“ beruhende US-Dokumentation über zum Tode Verurteilte und deren letzte Mahlzeit. In unterschiedlichen Ländern wurden Originaltöne von ehemaligen Gefängnis- Angestellten, welche für das letzte „Mahl" zuständig waren, zusammengestellt. Spannend-schwermütiger Beitrag - ein Plädoyer gegen die Todesstrafe.

THE WARS
(Oscar van Alphen; ca. 30 Minuten)

Digitalisierung einer Foto-Projektionsarbeit des Künstlers von 1984 / 1985. Eine Folge von hintereinander und überlagerten Fotos illustriert einen gesprochenen Text. Sehr poetische Bilder aus Geschichte und Gegenwart.
Fr., 19.10. - 19.00 Uhr
Zehn Kanus, 150 Speere und drei Frauen
Zehn Kanus, 150 Speere und drei Frauen
Australien 2006 | Regie: Rolf de Heer | 91 min. | 35mm | Crusoe Kruddal u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwar ist der Mann von Natur aus edel im Gemüt, aber immer lockt das Weib – auch im australischen Busch. Eine Ethno-Komödie riskierte Rolf de Heer mit seinem Film und erzählt darin augenzwinkernd von Aborigine-Legenden. Archaische Geschichten, kunstvoll verschlungen, umgesetzt mit Laiendarstellern. Dabei wird das traditionelle Ethno-Kino lustvoll ironisiert.
Di., 23.10. - 19.30 UhrMi., 24.10. - 22.00 UhrSo., 28.10. - 21.30 UhrMo., 29.10. - 19.30 Uhr
Zum Goldenen Hirsch
Zum Goldenen Hirsch
Im Juni ging mit dem LETZTEN HEIDELBERGER FILMABEND vor ausverkauftem Kino die traditionelle Werkschau Heidelberger Kurzfilmemacher zu Ende. Das heißt natürlich nicht, dass die höchstbeachtlichen Nachwuchsproduktionen keinen Platz mehr im Karlstorkino haben – im Gegenteil. Denn mit METRO startet ab sofort die Nachwuchsplattform für das Rhein-Neckar-Dreieck. Jeden Monat gibt es nun junges, frisches, schräges und vor allem kurzes Kino aus der Nachbarschaft in Mannheim, Ludwigshafen oder Heidelberg zu sehen.

Den Anfang macht das Karlstorkino. ZUM GOLDENEN HIRSCH heißt der neue Kurzfilmabend, auf dem 5mal im Jahr die METRO Kurzfilmkarawane im Karlstorbahnhof hält. Lassen Sie sich überraschen, wie gut und vielfältig die regionale Untergrund-Filmszene mittlerweile ist. Egal ob Videoclip, Spielfilm, Dokumentation, Musikvideo oder Kunstexperiment: was kurz und gut ist, wird hier gezeigt. Das Publikum bestimmt den Gewinner des ersten GOLDENEN HIRSCHS, der damit für den METRO-Filmpreis nominiert ist. Ende nächsten Jahres treten dann die Nominierten aus allen Städten gemeinsam um die Krone der Metropolregion an: den METRO FILMPREIS 2008.
Mi., 24.10. - 19.30 Uhr
Les soeurs fachées - Zwei ungleiche Schwestern
Les soeurs fachées - Zwei ungleiche Schwestern
Frankreich 2004 | Regie: Alexandra Leclère | 92 min. | 35mm | Isabelle Huppert, Catherine Frot u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die eine lebt in der Stadt, gut situiert, aber zynisch, emotional verhärtet und insgeheim frustriert. Die andere lebt auf dem Land, lebensbejahend, aber doch auch arg naiv. Ein Fressen für jede Komödie, getragen von zwei überragend aufspielenden Hauptdarstellerinnen.
Do., 25.10. - 19.30 UhrSa., 27.10. - 19.30 UhrDi., 30.10. - 19.00 Uhr
Der goldene Käfig
Der goldene Käfig
Deutschland 1986 | Regie: Heidi Genée | 94 min. | digital.
Eine Veranstaltung zum Thema Magersucht. Mit Einführung des Selbsthilfebüros HD / Forum Ess-Störungen.

Fr., 26.10. - 19.00 Uhr
Ché Guevara - Wege der Revolution
Ché Guevara - Wege der Revolution
Kuba 2004 | Regie: Manuel Perez | 85 min. | digital.
Anhand bisher unveröffentlichter Aufnahmen aus dem staatlichen Filmarchiv Kubas und von Zeitzeugenberichten werden die verschiedenen Stationen aus dem Leben des Che nachgezeichnet: die Motorradreise durch Südamerika, die Bekanntschaft mit den Castro-Brüdern in Mexiko, der Kampf in der Sierra Maestra, der Sieg der kubanischen Revolution, sein revolutionäres Engagement im Kongo und in Bolivien. Zu Wort kommen u.a. seine Eltern sowie Raul und Fidel Castro. Ein beeindruckendes Porträt des wohl bekanntesten Revolutionärs.

Vorstellung aus Anlass des vierzigsten Todestages von Ernesto Che Guevara im Oktober 2007.
So., 28.10. - 16.00 Uhr
Berlin Alexanderplatz
Berlin Alexanderplatz
Deutschland 1931 | Regie: Piel Jutzi | 88 min. | 35mm | Heinrich George, Maria Bard u.a. | deutsche Fassung.
Döblins Epochalroman hier verfilmt in einer komprimierten Tonfassung, die als Dokument des deutschen Films kurz vor dem Dritten Reich besonders interessant ist, ferner aber auch inszenatorisch und schauspielerisch in hohem Maße überzeugt. Gedreht vom Ex-Heidelberger Filmemacher Piel Jutzi war BERLIN ALEXANDERPLATZ zugleich eine Paraderolle für Heinrich George als Franz Biberkopf. Die Geschichte von Fall und Läuterung des Kleinkriminellen inspirierte viele andere Regisseure der 30er Jahre, darunter Fritz Lang und Georg Wilhelm Pabst. Selbst Fassbinder erwies in seiner 14-teiligen Fernsehadaption (1979-80) Döblin und Piel Jutzi seine Reverenz.

Als Vorfilm läuft der Stummfilm 10.000 UNTER ROTEN FAHNEN, eine Dokumentation über ein KPD-Sportfest in Berlin, die von Piel Jutzi für die Prometheus-Filmgesellschaft gedreht wurde.

Mit Einführung von Jo-Hannes Bauer.

Der Heidelberger Filmhistoriker Jo-Hannes Bauer hat sich mit der Geschichte des Filmhauses in Schlierbach und dem Werdegang Piel Jutzis jahrelang beschäftigt. Im November folgt eine Stummfilmveranstaltung mit allen erhaltenen Heidelberger Neckarwestern.
So., 28.10. - 19.00 Uhr
Ernesto Che Guevara - Mensch, Genosse, Freund
Ernesto Che Guevara - Mensch, Genosse, Freund
Kuba/Italien 1994 | Regie: Roberto Massari, Luca Lannitti | 90 min. | digital.
Unter Verwendung umfangreichen Bildmaterials aus verschiedenen kubanischen Archiven und der Mitarbeit von Che Guevaras erster Lebensgefährtin Hilda Gadea ist ein Film entstanden, der Che Guevaras Beweggründe, seine Botschaft der Befreiung und seine Hoffnung für die Möglichkeit einer menschlichen Gesellschaft plastisch darstellt. Vorstellung aus Anlass des vierzigsten Todestages von Ernesto Che Guevara im Oktober 2007.
Mi., 31.10. - 19.00 Uhr
Ich habe Euch nicht vergessen - Simon Wiesenthals Leben und Vermächtnis
Ich habe Euch nicht vergessen - Simon Wiesenthals Leben und Vermächtnis
USA 2007 | Regie: Richard Trank | 105 min. | digital | deutsche Fassung.
Simon Wiesenthal widmete sein Leben der Aufgabe, führende Größen des NS-Regimes aufzuspüren und vor Gericht zu stellen. Dieser Dokumentarfilm fragt nach der treibenden Kraft hinter seiner Arbeit trotz geringer Erfolgsaussichten und wie sich sein Vermächtnis zudem in der heutigen Zeit darstellt. Neben zahlreichen Interviews von Leuten, die sich zum Teil noch nie öffentlich über Simon Wiesenthal geäußert haben, schildert Iris Berben den Werdegang dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit. „Eine gelungene Dokumentation über eine Jahrhundert-Biografie“ urteilte etwa der Stern.
Do., 1.11. - 19.00 UhrFr., 2.11. - 19.00 UhrSa., 3.11. - 19.00 UhrSo., 4.11. - 17.00 UhrSo., 4.11. - 19.00 UhrMi., 7.11. - 19.00 UhrSa., 10.11. - 19.00 Uhr
Kim und die Woelfe
geschlossene Vorstellung.
Fr., 2.11. - 10.00 Uhr
Hippie Masala
Hippie Masala
Schweiz 2006 | Regie: Ulrich Grossenbacher | 93 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Indien ist immer noch eines der attraktivsten Länder für europamüde Aussteiger. Ulrich Grossenbacher hat einige von ihnen getroffen, die schon sehr lange in Indien leben. Für die Einheimischen werden diese kauzigen Gestalten wohl immer Fremde bleiben. Was blieb von ihren Ausstiegsträumen, da sie ins Alter gekommen sind? Das bewegende, anrührende und komische Porträt von Menschen, die auf der Flucht vor der westlichen Zivilisation in Indien ein neues Zuhause fanden.
Fr., 2.11. - 21.00 UhrSa., 3.11. - 21.00 UhrSo., 4.11. - 21.00 UhrDi., 6.11. - 19.00 UhrFr., 9.11. - 19.30 Uhr
Prinzessin
Prinzessin
Deutschland 2006 | Regie: Birgit Grosskopf | 81 min. | digital | Irina Potapenko, Henriette Müller u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Eine Mädchengang-Geschichte aus Westdeutschland, direkt von der Straße aufgegriffen und direkt verfilmt: Es ist die Zeit zwischen den Jahren, eine komische oft als unwirklich empfundene Zeit. Durch sie streifen Yvonne und Katharina und die anderen. Vom Drogeriemarkt zum Flirtclub und immer wieder durchs Revier. Yvonne droht der Knast, Jenny erzählt dauernd kranke Geschichten, Katharina muss arbeiten. Als es zum Konflikt mit einer türkischen Mädchen-Gang kommt, wird die Freundschaft zwischen Yvonne und Katharina auf eine harte Probe gestellt.
Mo., 5.11. - 19.00 UhrDo., 8.11. - 19.00 UhrSo., 11.11. - 17.00 UhrDi., 13.11. - 21.15 UhrSo., 18.11. - 19.00 Uhr
Prinzessinnenbad
Prinzessinnenbad
Deutschland 2007 | Regie: Bettina Blümner | 92 min. | digital | Klara! Mina! Tanuschka! | deutsche Fassung.
Klara, Mina und Tanutscha sind erst fünfzehn und leben in Berlin. Aufgewachsen bei ihren Müttern in Kreuzberg kennen sie sich seit ihrer Kindheit. Sie sind unzertrennlich und haben drei gemeinsame Leidenschaften: Jungs, Partys, vor allem aber das Prinzenbad, für die drei natürlich das Prinzessinnenbad. An der Schwelle zum Erwachsenwerden muss jede von ihnen sich entscheiden: Klara schmeißt die Schule, Mina will mit ihrem Freund zusammen ziehen, Tanutscha mehr Freiheit von ihrer Mutter ... PRINZESSINNENBAD, eine ungemein frische, lebendige Dokumentation: authentisch, ungeschönt, preisgekrönt.
Mo., 5.11. - 21.00 UhrSo., 11.11. - 19.00 Uhr
Le petit prince a dit
Do., 8.11. - 11.00 UhrFr., 9.11. - 09.00 Uhr
Le grand voyage
Do., 8.11. - 14.00 UhrFr., 9.11. - 11.00 Uhr
Sakuran - Wilde Kirschblüte
Sakuran - Wilde Kirschblüte
Japan 2006 | Regie: Mika Ninagawa | 111 min. | 35mm | Anna Tsuchiya, Yoshino Kimura u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Kiyoha ist zu widerspenstig, um eine gehorsame Kurtisane zu sein. Verkauft mit acht Jahren an ein Luxus-Bordell, widersetzt sie sich dort den Konventionen und geht lieber ihren eigenen Weg. Sie wird „Oiran“, die ranghöchste Kurtisane, durch ihren Blick allein werden Männer schon willenlos. Aber ein Bordell bleibt ein Bordell - und so folgt Sie schließlich doch dem Mann ihres Herzens. Die Edo-Zeit als Pop-Märchen, schrill und stilvoll inszeniert.
Do., 8.11. - 21.00 UhrSa., 10.11. - 21.00 UhrSo., 11.11. - 21.00 UhrMo., 12.11. - 19.00 UhrDi., 13.11. - 19.00 Uhr
A la folie, pas du tout
Fr., 9.11. - 14.00 UhrMo., 12.11. - 11.00 Uhr
IP5 L´ile aux pachyderme
Mo., 12.11. - 14.00 Uhr
Pas d´histoires
Di., 13.11. - 14.00 UhrMi., 14.11. - 09.00 Uhr
Le cou de la giraffe
Mi., 14.11. - 11.00 Uhr
Untold Scandal
Untold Scandal
Korea 2003 | Regie: Lee Jae-yeong | 124 min. | digital | Bae Yong-jun, Lee Mis-suk u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Gefährliche Liebschaften“ aus koreanischer Sicht: Lady Cho möchte, dass ihr Cousin Jo-won das Mädchen Soh-ok entjungfert, denn sie wurde als Konkubine ihres Ehemanns auserwählt. Jo-won lässt sich darauf ein, zeigt aber deutlich mehr Interesse, die unnahbar wirkende Lady Sook zu verführen. Hervorragende Schauspieler, stimmige Musik, höchst erotisch, ein asiatischer Kino-Genuss!

Mit Einführung / Veranstaltung im Rahmen der 2. Französischen Woche Heidelberg
Mi., 14.11. - 19.30 Uhr
Gegenueber
Gegenueber
Deutschland 2007 | Regie: Jan Bonny | 96 min. | 35mm | Matthias Brandt, Victoria Trauttmansdorff u.a. | deutsche Fassung.
In 20-jähriger Ehe hat sich ein Paar in Isolation und Sprachlosigkeit verloren. Die Frau versucht dies in gewalttätigen Ausbrüchen ihrem Mann gegenüber zu kompensieren. Es entsteht dadurch ein besonderes Netzwerk gegenseitiger Abhängigkeit. GEGENÜBER fällt aus dem Rahmen üblicher Filmproduktionen, da hier das Thema der Gewalt in einer Ehe umgekehrt wird. Zudem überzeugt der Film durch seine subtil beobachtende Erzähltechnik.
Do., 15.11. - 19.30 UhrSa., 17.11. - 19.00 UhrSo., 18.11. - 17.00 UhrMo., 19.11. - 21.30 UhrDi., 20.11. - 19.30 UhrFr., 23.11. - 21.00 UhrSa., 24.11. - 19.30 Uhr
En la cama - Im Bett
En la cama - Im Bett
Chile/Deutschland 2005 | Regie: Matias Bize | 85 min. | 35mm | Blanca Lewin, Gonzalo Valenzuela | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Party, ein schäbiges Hotelzimmer, ein One-night-stand: zwei Menschen finden zusammen, um wieder auseinander zu gehen. Kammerspielartig angelegter, mit herausragenden schauspielerischen Leistungen und großartiger Kameraführung inszenierter Film über die menschliche Einsamkeit und das Verlangen ihr zu entfliehen.
Fr., 16.11. - 19.30 UhrSa., 17.11. - 21.00 UhrSo., 18.11. - 21.00 UhrMo., 19.11. - 19.30 UhrDi., 20.11. - 21.30 UhrMi., 21.11. - 19.30 UhrDo., 22.11. - 21.30 Uhr
Si le vent souleve les sables - Als der Wind den Sand berührte
Si le vent souleve les sables - Als der Wind den Sand berührte
Frankreich/Belgien 2006 | Regie: Marion Hänsel | 96 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Verfilmung des Romans „Chamelle“ von Marc Durin-Valois, ein Autor, der in Uganda und dem Sudan aufgewachsen ist. Gedreht unter schwierigen Bedingungen in Djibouti, zeigt Regisseurin Marion Hänsel mit nur wenigen Dialogen, ruhigem Tempo und geduldigem Blick auf eine schier endlose, nur selten schön zu nennende Landschaft die Odyssee einer afrikanischen Familie durch die Wüste auf der Suche nach Wasser und einem besseren Leben. Eine ungewöhnlich gelungene Einfühlung in eine fremde Welt.
Do., 22.11. - 19.30 UhrFr., 23.11. - 19.00 UhrSo., 25.11. - 17.00 UhrMo., 26.11. - 19.00 UhrMi., 28.11. - 19.00 Uhr
Die Heidelberger Neckarwestern
Die Heidelberger Neckarwestern
Deutschland 1919, 1920 | Regie: Hermann Basler, Piel Jutzi | 150 min min. | 35mm, digital.
Heidelberg – eine Kinostadt. Das ist bekannt. Weit weniger bekannt ist die Geschichte der „Heidelberger Fabrik Anlage für Erzeugung von Lichtspielbildern auf Film“. In den Jahren zwischen 1912 und 1923 gab es in Schlierbach ein Filmstudio für Western und Krimis. So konnte es sein, dass man Revolverhelden und bizarre Indianer in den Canyons der Dossenheimer Steinbrüche reiten sah. Erstmals kann man nun alle verbliebenen legendären „Neckar-Western“ gemeinsam im Kino sehen: BULL ARIZONA, DAS VERMÄCHTNIS DER PRÄRIE und FEUERTEUFEL.

Der Filmhistoriker Jo-Hannes Bauer gibt einen Einblick über die Entstehung der Heidelberger Stummfilmklassiker und über Auf- und Abstieg des „Heidelberger Glashauses“.
So., 25.11. - 19.00 Uhr
Schwarze Schafe
Schwarze Schafe
Deutschland 2006 | Regie: Oliver Rihs | 94 min. | 35mm | Robert Stadlober, Tom Schilling u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Berlin, die Metropole, die ihre kreativen Impulse von den Leuten erhält, die auf stilvolle Weise nichts tun. Die Edelgarde der deutschen Schauspieler spielt für umsonst in Oliver Rihs’ schwarz-weißem Episodenfilm voll fröhlicher Anarchie und lässt an Tabubrüchen nichts aus, sei es Satanismus, Hochstapelei, Selbstverstümmelung, Alkoholismus oder schlicht allgemeine Verunreinigung. Am Schluss aber gibt es sehr guten Tee! Trotzdem nichts für jeden Geschmack, aber herrlich locker, mäh, mäh!
So., 25.11. - 22.00 UhrMo., 26.11. - 21.00 UhrDi., 27.11. - 19.30 UhrMi., 28.11. - 21.00 Uhr
La terra - Der Besitz
La terra - Der Besitz
Italien 2006 | Regie: Sergio Rubini | 112 min. | 35mm | Fabrizio Bentivoglio, Paolo Briguglia u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Luigi, Philosophieprofessor in Mailand, kehrt nach Apulien in sein Heimatdorf Mesagne zurück. Um den Verkauf eines Bauernhofes zu besiegeln, werden seine Unterschrift sowie die seiner Brüder Michele und Mario benötigt; außerdem muss auch ihr Stiefbruder Aldo unterschreiben, der auf dem Hof lebt und arbeitet. Luigi findet heraus, dass die Entscheidung über den Verkauf noch längst nicht gefallen ist. Er, der sich lange Zeit aus den Vorgängen in seiner Heimat herausgehalten hatte, wird nun konfrontiert mit schwelendem Groll und nie verheilten Wunden, während seine Brüder alle auf verschiedene Weise in ein Netz des Verbrechens verstrickt zu sein scheinen, mit dem Tonino, ein Wucherer und Unterweltboss, das Dorf überzieht.
Do., 29.11. - 19.00 UhrSo., 2.12. - 15.00 Uhr
corto! Italia!
corto! Italia!
Italien 2002-2007 | Regie: diverse | 92 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Programm aus insgesamt zwölf italienischen Kurzfilmen – u.a. mit COME MI VUOI, die Geschichte einer unmöglichen Liebe eines alten Mannes zu einer junge Frau und BEDDU NOSTRU SIGNURI, eine Reise durch die bunte, mystische Atmosphäre der religiösen Veranstaltungen in sizilianischen Dörfern.
Do., 29.11. - 21.30 Uhr
N (Io e Napoleone) - N (Ich und Napoleon)
N (Io e Napoleone) - N (Ich und Napoleon)
Italien/Frankreich 2006 | Regie: Paolo Virzi | 110 min. | 35mm | Daniel Auteuil, Elio Germano u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Elba, 1814: Napoleon landet auf der Insel, die der Ort seines Exils werden soll. Die Einheimischen heben ihn sprichwörtlich in den Himmel und behandeln ihn wie einen Gott. Der Kaiser stellt als Sekretär den jungen Martino Papucci ein, der Schriftsteller werden will. Aber Napoleon weiß nicht, dass Martino ein Jakobiner ist, der ihn lieber tot sehen möchte ...
Fr., 30.11. - 19.00 UhrSo., 2.12. - 11.30 Uhr
Romanzo criminale - Kriminaltango
Romanzo criminale - Kriminaltango
Italien 2006 | Regie: Michele Placido | 148 min. | 35mm | Stefano Accorsi, Kim Rossi Stuart u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Rom in den 70er und 80er Jahren. Die Freunde Libanese, Freddo und Dandi aus einem Armenviertel Roms gründen die hochgefährliche und skrupelose „Banda della Magliana“ die über eine Entführung in den Heroinhandel einsteigt und binnen kürzester Zeit den gesamten Drogenmarkt Roms kontrolliert. Sie erweitern das Spektrum ihrer Aktivitäten um Prostitution und Glücksspiel, und verbünden sich mit der Mafia. Doch die Freundschaft verschleißt sich und so wie die Zeit für ihre Mordopfer kam, läuft über die Jahre auch ihre ab – weil sie nicht mehr gebraucht und unkontrollierbar werden…
Fr., 30.11. - 21.30 UhrSa., 1.12. - 19.00 Uhr
Uno su due - Ich oder der Andere
Uno su due - Ich oder der Andere
Italien 2007 | Regie: Eugenio Cappuccio | 100 min. | 35mm | Fabio Volo, Anita Caprioli u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Lorenzo ist 30 Jahre alt und ein ehrgeiziger Anwalt, der gemeinsam mit seinem Partner Paolo zum großen Karrieresprung ansetzt. Er besitzt eine eigene Wohnung im Stadtzentrum, in der er zusammen mit Silvia lebt. Alles läuft bestens, bis er eines Tages beim Verlassen des Gerichts in Ohnmacht fällt und als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert wird. Nach einer Reihe von Tests und Untersuchungen wird er zwar entlassen, die Ärzte raten ihm jedoch, es ruhig angehen zu lassen. Lorenzo hingegen will so weitermachen wie bisher, allerdings ist nichts mehr so, wie es war...
So., 2.12. - 17.00 UhrMo., 3.12. - 19.00 Uhr
L'aria salata - Salzige Luft
L'aria salata - Salzige Luft
Italien 2007 | Regie: Alessandro Angelici | 87 min. | 35mm | Giorgio Pasotti, Giorgio Colangeli u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Fabio, Sozialarbeiter im Gefängnis Rebibbia in Rom, trifft dort zufällig auf seinen Vater Luigi. Es ist die erste Begegnung seit Fabios Kindheit; damals hatte der Vater die Familie verlassen. Luigi sitzt seit 20 Jahren wegen Mordes ein und gibt vor, an Epilepsie zu leiden, um in den offenen Vollzug zu kommen. Das plötzliche Vorhandensein des verhassten Vaters reißt bei Fabio und dessen Schwester alte Wunden auf. Eines Tages offenbart Fabio Luigi, der ihn nicht erkannt hatte, aufgewühlt seine Identität. Schließlich verschafft er ihm für einen Tag den ersten Freigang – den Luigi zur Flucht und Fabio zur Erkundung ihrer Geschichte nutzen will...
So., 2.12. - 19.00 UhrMo., 3.12. - 21.00 Uhr
L'amico di famiglia - Unser Freund
L'amico di famiglia - Unser Freund
Italien 2006 | Regie: Paolo Sorrentino | 110 min. | 35mm | Giacomo Rizzo, Fabrizio Bentivoglio u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Geremia de’ Geremei ist um die 70 Jahre alt; er „arbeitet“ als Wucherer, ist zynisch, hässlich, lebt im Dreck, ist zwar reich, aber geizig und steht in einer obsessiven und krankhaften Beziehung zu allem, was ihn umgibt: Mutter, Vater, Geld, Frauen – kurz gesagt: zum Leben an sich. Deshalb glaubt er, ein Unikat zu sein. Aber er ist es nicht.
Di., 4.12. - 09.00 UhrDi., 4.12. - 19.00 UhrMi., 5.12. - 21.00 Uhr
Apnea - In den Abgründen des Profits
Apnea - In den Abgründen des Profits
Italien 2005 | Regie: Roberto Dordit | 85 min. | 35mm | Claudio Santamaria, Elio De Capitani u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der 35-jährige Paolo, Redakteur bei einer kleinen Provinzzeitschrift, kann auf eine sehr erfolgreiche Karriere als Fechter zurückblicken. Eines Tages stirbt sein langjähriger Freund Franz an einem Herzinfarkt. Nach den gemeinsamen Jahren als Sportler hatte Franz als Bauunternehmer gearbeitet. Zufällig entdeckt Paolo, dass es im Leben seines Freundes manche Ungereimtheiten gab, und auch sein Tod erscheint höchst mysteriös, und er begibt sich auf eine verhängnisvolle Spurensuche...
Di., 4.12. - 21.00 UhrMi., 5.12. - 19.00 Uhr
Nuovomondo - Golden Door
Nuovomondo - Golden Door
Italien/Frankreich 2006 | Regie: Emanuele Crialese | 118 min. | 35mm | Charlotte Gainsbourg, Vincenzo Amato u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Das goldene Tor ist ein Nadelöhr. Denn große Probleme mussten die Einwanderer bewältigen, als sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus den armen Gegenden Europas in die Vereinigten Staaten auswandern wollten. So will auch der verwitwete Sizilianer Salvatore mit seiner Familie die Reise über den Atlantik wagen. Auf dem Deck des Passagierdampfers trifft er auf die geheimnisvolle Engländerin Lucy ... Regisseur Emanuele Crialese (LAMPEDUSA) schuf ein bildgewaltiges Epos voller märchenhafter Szenen und erhielt dafür den „Silbernen Löwen“ von Venedig 2006.
Do., 6.12. - 16.30 UhrFr., 7.12. - 19.00 UhrSo., 9.12. - 21.00 UhrMi., 12.12. - 21.00 Uhr
Il caimano - Der Italiener
Il caimano - Der Italiener
Italien 2006 | Regie: Nanni Moretti | 112 min. | 35mm | Silvio Orlando, Nanni Moretti, Margherita Buy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Liebesfilm, eine Huldigung an das Kino und ein politischer Film - so beschreibt Nanni Moretti, berühmt für LIEBES TAGEBUCH oder DAS ZIMMER MEINES SOHNES seinen jüngsten Film. Es ist eine bittersüße Komödie über Bruno, unpolitisch und Berlusconi-Wähler, einfach nur ein Filmproduzent. Doch mit ihm geht es zu Ende, denn Bruno ist pleite und auch bald geschieden. Bevor er vollkommen sentimental wird, entdeckt er ein Drehbuch, verfasst von einer jungen Autorin, eben „Il Caimano“, ein Projekt über Berlusconis korrupte Machenschaften. Nun will er es partout verfilmen. „Höchst unterhaltsam“ urteilte ‚Die Zeit’, „große Kunst“ meinte sogar ‚Le Monde’. Ein leichter Film mit einem atemberaubenden Ende.
Do., 6.12. - 19.00 UhrSa., 8.12. - 19.00 UhrMo., 10.12. - 21.00 UhrDi., 11.12. - 21.00 Uhr
Ensemble, c'est tout - Zusammen ist man weniger allein
Ensemble, c'est tout - Zusammen ist man weniger allein
Frankreich 2007 | Regie: Claude Berri | 97 min. | 35mm | Audrey Tautou, Guillaume Canet u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Drei etwas exzentrische Mitdreissiger treffen in Paris aufeinander. Camille sucht ihr kleines Großstadtglück. Nachbar Philibert stottert und pflegt einen altmodischen Lebensstil. Wohnpartner Franck arbeitet als Koch in einem Nobelrestaurant und kaschiert seine Melancholie und Frustration mit zwanglosen Sex und Süffisanz in allen Lebenslagen. Zunächst ist man voneinander irritiert, dann beginnt man sich zu mögen. Nach dem Erfolgsroman von Anna Gavalda verfilmt wurde auch diese Adaption ein großer Publikumsrenner.
Sa., 8.12. - 17.00 UhrSo., 9.12. - 19.00 UhrDo., 13.12. - 19.30 UhrSo., 16.12. - 17.30 UhrMo., 17.12. - 19.00 UhrDi., 18.12. - 22.00 Uhr
Prater
Prater
Österreich 2007 | Regie: Ulrike Ottinger | 104 min. | digital | Elfriede Jelinek, Elfriede Gerstl u.a.
„Im Prater blühen wieder die Bäume“. Heute heißt so etwas Erlebnispark, aber der weltberühmte Wiener Rummelplatz der Sensationen und Attraktionen mit dem wunderschönen Riesenrad ist viel mehr, schlicht ein einzigartiger Hort kulturgeschichtlichen Materials. Ulrike Ottinger entwickelte in Form eines Doku-Essays eine Collage aus Wochenschaumaterial, alten Fotos und literarischen Kommentaren, die mit Beobachtungen aus dem heutigen Prater gegengeschnitten wird. Resultat ist ein schillerndes Faszinosum aus der Geschichte des Vergnügens.
So., 9.12. - 17.00 Uhr
La grande illusion
La grande illusion
Frankreich 1937 | Regie: Jean Renoir | 115 min. | 35mm | Jean Gabin, Erich von Strohheim u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Von Rauffenstein ist Kommandant eines Gefangenenlagers im Ersten Weltkrieg, das in einem alten Schloss untergebracht ist. Dorthin werden drei französische Kriegsgefangene gebracht, die bereits einen Fluchtversuch hinter sich haben. Einer davon ist adelig. Mit ihm verbindet von Rauffenstein allmählich eine sehr eigenwillige Gefühlsmelange aus Arroganz und Hass. Als der adelige Franzose einen weiteren Fluchtversuch inszeniert, wird dieser vom Kommandanten erschossen ... Jean Renoir zeigt in diesem absoluten Filmklassiker, wie Klassenverhältnisse den Einzelnen psychologisch auch für den Krieg konditionieren können.
Mo., 10.12. - 19.00 Uhr
La bete humaine
La bete humaine
Frankreich 1938 | Regie: Jean Renoir | 105 min. | 35mm | Jean Gabin, Simone Simon u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Ein alkoholkranker Lokführer erdolcht seine Geliebte und begeht daraufhin Selbstmord. Renoir ging bei der Verfilmung dieses sozialkritischen Romans von Zola künstlerisch eigene Wege, indem er das Tragische in einzelne Impressionen zergliederte. Dank der Kameraführung, des Schnitts und der Besetzung gelang ihm ein Meisterwerk!
Di., 11.12. - 19.00 Uhr
La règle du jeu
La règle du jeu
Frankreich 1939 | Regie: Jean Renoir | 110 min. | digital | Roland Toutain, Jean Renoir u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Die Selbstzerstörung der Bourgeoisie. Anlass ist eine Jagdfeier voller erotischer Leidenschaften, das Ende ist tödlich. Julien, der Flieger, liebt Christine, die Hausherrin. Wilddieb Marceau liebt die Frau des Jägers. Das kann nicht gut gehen, die Gewehre sind geladen. Ein Film zum genauen Hinsehen, dann offenbart sich hinter der Komik die gnadenlose Zeitkritik und bittere Skepsis über das Wesen des Menschen. LA RÉGLE DU JEU wurde beim Erscheinen vom Publikum abgelehnt und dann von der Zensur als „demoralisierend“ verboten. Heute gilt er als einer der besten Filme der Welt.
Mi., 12.12. - 19.00 Uhr
Takva - Gottesfurcht
Takva - Gottesfurcht
Türkei/D 2006 | Regie: Özer Kiziltan | 96 min. | 35mm | Erkan Can, Güven Kirac u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Muharrem ist ein strenggläubiger Moslem. Sein Lebenswandel orientiert sich an den Regeln eines erzkonservativen Ordens in Istanbul. Als aber auch er mit der modernen Welt konfrontiert wird, kommt er in Kontakt mit vermeidlicher Sünde, Heuchelei und Gotteslästerung. Was nicht ohne Folgen für ihn selbst bleiben wird. Ein bildgewaltiges Drama mit einem hohen Maß an Authentizität und surrealer Intensität, produziert von Fatih Akin (AUF DER ANDEREN SEITE). Preis der Internationalen Filmkritik bei der Berlinale 2007 (Panorama).

Am 15.12. mit Einführung von Dr. Stephan Leinweber, ökumenisches Bildungszentrum sanctclara, Mannheim.
Do., 13.12. - 21.30 UhrSa., 15.12. - 19.30 UhrSo., 16.12. - 21.15 UhrMi., 19.12. - 22.00 UhrSo., 23.12. - 21.30 UhrMi., 26.12. - 19.30 Uhr
Hamburger Lektionen
Hamburger Lektionen
Deutschland 2007 | Regie: Romuald Karmakar | 133 min. | digital | Manfred Zapatka | deutsche Fassung.
Eine szenische Rekonstruktion zweier öffentlicher Vorträge des marokkanischen Predigers Mohamed Fazazi, der bis Oktober 2001 der Al Quds Moschee in Hamburg vorstand und dessen fundamentalistische Auslegungen des Islam als Freibrief für die Selbstmordattentate des 11.September gelten. Inszeniert als experimentelles Dokumentarspiel, in dem die Texte von Schauspieler Manfred Zapatka vor einem neutralen Studiohintergrund vorgetragen werden. Indirekt wird damit ein Einblick in das islamistische Milieu westlicher Großstädte gegeben, in dem radikale muslimische Prediger Fuß fassen können.
Fr., 14.12. - 19.00 UhrFr., 21.12. - 19.00 Uhr
Die Prophezeihungen von Celestine
Die Prophezeihungen von Celestine
USA 2006 | Regie: Armand Mastroianni | 99 min. | digital | Thomas Kretschmann, Jürgen Prochnow u.a. | deutsche Fassung.
Die Romanverfilmung des Bestsellers von James Redfield: Glaubst du an Zufälle? Hast du das Gefühl, dass es da draußen noch eine andere Welt geben könnte? Möchtest du mehr erfahren über die Synchronizität in deinem Leben und die Kraft der gemeinsamen Intention? Etwas Großes scheint im Entstehen zu sein ...

Nach der großen Resonanz im Dezember ein weiteres Mal im Kino zu sehen.
Sa., 15.12. - 17.30 UhrDi., 18.12. - 19.30 UhrSo., 23.12. - 19.30 UhrSo., 30.12. - 19.30 UhrDi., 5.2. - 19.00 UhrMi., 6.2. - 19.00 Uhr
Was die Welt nicht sieht
Was die Welt nicht sieht
Deutschland 2007 | Regie: Stefan Hillebrand | 60 min. | digital | deutsche Fassung.
Der Mannheimer Filmregisseur Stefan Hillebrand wurde bekannt durch Filme wie WENN DER RICHTIGE KOMMT. In seinem jüngsten Projekt begibt er sich mit einem Filmteam auf die Suche. Er fragt Menschen in Mannheim: „Was ist ihnen heilig“? In einer Kirche, in einer Moschee, in einer Synagoge, aber auch in einer Disco, beim Einkaufen, auf dem Bahnhof. Es kommen heilige, aber auch sehr profane Antworten. Irritativ, geheimnisvoll, menschlich.

Am 16.12. in Anwesenheit des Regisseurs Stefan Hillebrand!
So., 16.12. - 19.30 UhrMo., 17.12. - 21.00 Uhr
ZUM GOLDENEN HIRSCH 2
ZUM GOLDENEN HIRSCH 2
Die besten Kurzfilme aus der Metropolregion

Zum zweiten Mal findet im Karlstorkino nun die Nachwuchsplattform für das Rhein-Neckar-Dreieck statt. Mit anderen Worten: auch weiterhin junges, frisches, schräges und vor allem kurzes Kino aus der Nachbarschaft für Mannheim, Ludwigshafen oder Heidelberg!

ZUM GOLDENEN HIRSCH heißt dieser Kurzfilmabend, auf dem 5mal im Jahr die METRO Kurzfilmkarawane im Karlstorbahnhof hält. Lassen Sie sich überraschen, wie gut und vielfältig die regionale Untergrund-Filmszene mittlerweile ist. Egal ob Videoclip, Spielfilm, Dokumentation, Musikvideo oder Kunstexperiment: was kurz und gut ist, wird hier gezeigt. Das Publikum bestimmt wieder den Gewinner des GOLDENEN HIRSCHS, der damit für den METRO-Filmpreis nominiert ist. Ende nächsten Jahres treten dann die Nominierten aus allen Städten gemeinsam um die Krone der Metropolregion an: den METRO FILMPREIS 2008.



Mi., 19.12. - 19.30 Uhr
Erde und Asche
Erde und Asche
Afghanistan 2004 | Regie: Atiq Rahimi | 97 min. | 35mm | Abdul Ghani, Walli Tallosh u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Regisseur Atiq Rahimi kennt den Krieg aus eigener Erfahrung. Im französischen Exil schrieb er seine Novelle „Erde und Asche“, die er dann selbst verfilmte. Eine abgelegene Straßenkreuzung in Afghanistan. Dort warten der alte Dastaguir und sein Enkel Yassin auf eine Mitfahrgelegenheit zu einer Mine, in der Murad arbeitet, Dastaguirs Sohn und Yassins Vater. Für ihn haben die beiden eine schreckliche Nachricht: der Rest der Familie ist bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen. Während die beiden warten, treffen sie die verschiedensten Überlebenden ... ERDE UND ASCHE ist ein Reigen über die Schrecken des Krieges, der sich zu einer nachdenklichen Parabel verdichtet.
Do., 20.12. - 19.00 UhrSa., 22.12. - 19.30 UhrSo., 23.12. - 17.30 UhrFr., 28.12. - 19.30 UhrSa., 29.12. - 17.30 UhrMo., 31.12. - 17.30 Uhr
Callas Assoluta
Callas Assoluta
Frankreich 2007 | Regie: Philippe Kholy | 98 min. | digital | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Maria Callas, gestorben am 16. September 1977, war die Königin des Belcanto, der Inbegriff einer Diva, schon zeitlebens ein Mythos, schlicht die „Primadonna assoluta“. Am Ende verlor sie ihre große Liebe und ihre Stimme. Philippe Kholy recherchierte ausgiebig und zeigt in seiner Dokumentation oft bislang unveröffentlichtes Archivmaterial, das immer wieder die öffentliche mit der privaten Maria Callas konfrontiert.
Do., 20.12. - 21.00 Uhr
MPS - Jazzin´ the black forest
MPS - Jazzin´ the black forest
Deutschland/Schweiz 2006 | Regie: Elke Baur | 92 min. | digital.
Die Geschichte eines kleinen, aber feinen Jazz-Labels aus dem tiefen Schwarzwald, der Musikproduktion Schwarzwald (MPS) aus Villingen. Ein Wiedersehen mit Musikern wie George Gruntz, Monty Alexander, Jean-Luc Ponty oder George Duke und Oscar Petersen.

In Anwesenheit der Regisseurin Elke Baur!
Sa., 22.12. - - UhrSa., 22.11. - 19.00 Uhr
Coeurs - Herzen
Coeurs - Herzen
Frankreich/Italien 2006 | Regie: Alain Resnais | 125 min. | 35mm | Sabine Azéma, Isabella Carré u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In Paris sei fast jeder mit seiner Wohnung unzufrieden und ständig auf der Suche nach etwas besserem - meint Alain Resnais, befragt, was ihn zur Komödie COEURS antrieb. Gedreht nach Alan Ayckbourns Theaterstück SILENT FEARS IN PUBLIC PLACES, lässt Resnais in einem winterlichen Paris sechs ganz alltägliche Menschen nach Liebe, Wärme und einer neuen Wohnung suchen. Die Besetzungsliste gleicht einem Who-is-who der französischen Schauspielzunft. Die Kritik war begeistert : „der beste Resnais seit 20 Jahren“ urteilten etwa ‚cahiers du cinéma’. Zudem ein ausgesprochen sensibler und romantischer Weihnachtsfilm – nicht zuletzt, weil es in diesem unaufhörlich schneit.
Sa., 22.12. - 17.00 UhrMo., 24.12. - 19.00 UhrDi., 25.12. - 17.00 Uhr
Paradise now
Paradise now
Palästina/NL/F 2005 | Regie: Hany Abu-Assad | 90 min. | digital | Kais Nashef, Ali Suliman u.a. | deutsche Fassung.
Die Palästinenser Khaled und Saïd hat man dazu bestimmt, sich als Selbstmordattentäter in Tel Aviv in die Luft zu sprengen. Selbstverständlich muss ihr Vorhaben streng geheim bleiben, so dass ihnen ein wirklicher Abschied von ihren Angehörigen verwehrt ist. Am nächsten Morgen werden sie an die israelisch-palästinensische Grenze gebracht. Doch dann verläuft die Operation nicht wie geplant: Die beiden Freunde verlieren sich aus den Augen. Getrennt und auf sich alleine gestellt müssen sie ihr jeweils eigenes Schicksal meistern ... Ein in jeder Hinsicht beeindruckender Film über ein nach wie vor brisantes Thema! Ausgezeichnet bei der Berlinale 2005 mit dem „Publikumspreis“ und „Friedenpreis“ (Amnesty International). Das Erstaunliche an PARADISE NOW ist die Tatsache, dass es ihm gelingt, verachtungswürdige Gewalt gegen Menschen in einen tieferen thematischen wie auch religiösen Zusammenhang zu stellen, ohne dabei Propaganda zu betreiben oder diesen (scheinbar unlösbaren) Konflikt einseitig zu betrachten.

Am 22.12. mit Einführung von Dr. Almut Rumstadt, Referentin am Bildungszentum Heidelberg.
Sa., 22.12. - 21.30 UhrDo., 27.12. - 21.30 Uhr
Siddhartha
Siddhartha
USA 1972 | Regie: Conrad Rooks | 88 min. | 35mm | Shashi Kapoor, Simi Garewal u.a. | deutsche Fassung.
Hermann Hesse ist unverwüstlich. Die Verfilmung seines berühmten Romans gefällt vor allem immer wieder durch die Komposition der Bilder, die ihn zu einem außergewöhnlichen ästhetischen Erlebnis machen. Unsere Besucher wissen das seit vielen Jahren zu schätzen, ist doch SIDDHARTA einer der beliebtesten Filme im Karlstorkino überhaupt.
Di., 25.12. - 19.30 UhrDo., 27.12. - 17.30 UhrSo., 30.12. - 17.30 UhrDi., 1.1. - 19.00 UhrFr., 26.12. - 17.30 UhrSa., 27.12. - 17.00 UhrDi., 30.12. - 17.00 UhrDo., 1.1. - 17.00 UhrSo., 4.1. - 19.00 UhrMi., 7.1. - 19.00 Uhr
Du bist nicht allein
Du bist nicht allein
Deutschland 2007 | Regie: Bernd Böhlich | 90 min. | digital | Axel Prahl, Katharina Thalbach u.a. | deutsche Fassung.
Roy Black, der unvergessene deutsche Schlagersänger wusste es am besten: „Du bist nicht allein, wenn du träumst heute Abend. Du bist nicht allein, wenn du träumst von der Liebe.” Das dienst auch ironisch als Motto für den Film von Bernd Böhlich, eine authentisch inszenierte, preisgekrönte Sozialkomödie über Menschen auf der Kippe zwischen Absturz und Neuanfang. Zentrum ist dabei Ostberlin. Schon über 170.000 Besucher wollten diesen berührend-lakonischen Film in Deutschland bisher sehen.
Di., 25.12. - 21.30 UhrMi., 26.12. - 21.30 UhrFr., 28.12. - 17.30 UhrSa., 29.12. - 21.30 UhrMo., 31.12. - 19.30 UhrDi., 1.1. - 17.00 Uhr
Die grosse Stille
Die grosse Stille
Deutschland 2005 | Regie: Philip Gröning | 162 min. | 35mm.
Die „Grande Chartreuse“, das Mutterkloster der Karthäuser. Regisseur Philip Gröning durfte erstmalig das Leben der Mönche dokumentieren. Es entstand eine Meditation ohne Musik, ohne Interviews, ohne Kommentare. Nur der Lauf der Zeit und das Gebet. Davon geht eine Kraft aus, die die Filmkritik und das Publikum begeisterte. Einer der erfolgreichsten Dokumentarfilme der letzten Jahre und ein wahrer Moment zum Innehalten.

Europäischer Filmpreis 2006.
Mi., 26.12. - 16.30 Uhr
Bab Aziz - Der Tanz des Windes
Bab Aziz - Der Tanz des Windes
Tunesien 2004 | Regie: Nacer Khemir | 98 min. | 35mm | Nessim Kahloul u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die kleine Ishtar und ihr Großvater, ein blinder Derwisch, sind in der Wüste unterwegs, um einen geheimnisvollen Ort aufzusuchen, an dem die große Zusammenkunft der islamischen Mystiker zelebriert werden soll und die nur einmal in 30 Jahren stattfindet ... Eine warmherzig und fröhliche erzählte Geschichte über das Motiv der Suche im Leben eines Menschen, ein Märchen mit prächtigen Bildern, sowohl visuell als auch sprachlich. Der große Publikumsliebling bei den Filmtagen des Mittelmeeres..
Do., 27.12. - 19.30 UhrFr., 28.12. - 21.30 UhrSa., 29.12. - 19.30 UhrSo., 30.12. - 21.30 UhrMi., 2.1. - 19.00 Uhr
It's winter - Zemestan
It's winter - Zemestan
Iran 2005 | Regie: Rafi Pitts | 86 min. | 35mm | Mitra Hadjar, Ali Nicksolat u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Familienvater aus dem Iran verliert im Winter seine Arbeit und trennt sich von seiner Familie, um anderswo Arbeit zu suchen. Monatelang lässt er nichts von sich hören. Dann kommt ein Anderer in die Stadt - und trifft die Frau, von der es heißt, sie habe keinen Ehemann mehr ... Regisseur Rafi Pitts wurde bekannt mit DIE FÜNFTE JAHRESZEIT. Mit sparsamen Bildern einen hohen Grad filmischer Poesie zu erreichen - das beweist er erneut mit IT'S WINTER, der den Iran in grauen Farben malt.
Fr., 4.1. - 19.30 UhrSo., 6.1. - 19.00 UhrMi., 9.1. - 19.00 UhrSo., 13.1. - 19.00 Uhr
Import-Export
Import-Export
Österreich 2007 | Regie: Ulrich Seidl | 135 min. | 35mm | FSK: 16.
Zwei Bewegungen: von Ost nach West und umgekehrt. Eine Krankenschwester aus der Ukraine hofft, in Wien ein besseres Leben führen zu können, tatsächlich aber erlebt sie eine endlose Folge von Erniedrigungen. Auf der anderen Seite reist ein junger Sicherheitsmann mit seinem unerträglichen Stiefvater geschäftlich in die Slowakei ... Kompromisslos und unerbittlich hart schildert Ulrich Seidl, einer der beeindruckendsten Regisseure unserer Zeit überhaupt, wie Ausbeutung und Entfremdung in die hintersten Ecken unserer heutigen Gesellschaft vorgedrungen ist. Einer der wichtigsten Filme der letzten Jahre überhaupt.
So., 6.1. - 21.00 UhrMo., 7.1. - 19.00 UhrDi., 8.1. - 21.15 UhrMo., 14.1. - 21.15 Uhr
Le temps du loup - Wolfszeit
Le temps du loup - Wolfszeit
Deutschland/Frankreich/Österreich 2003 | Regie: Michael Haneke | 113 min. | 35mm | Isabelle Huppert, Patrice Chéreau u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine junge französische Familie fährt zu ihrem Häuschen auf dem Land. Aber es wird überraschend von anderen Leuten bewohnt. Es kommt zu Auseinandersetzungen, der Ehemann wird erschossen. Die Ehefrau mit ihren beiden Kindern beginnt darauf ganz langsam zu begreifen, dass sich die Lebenssituation um sie herum schlagartig verändert hat. Die einstigen Mitmenschen sind abweisend, ja offen aggressiv und gewalttätig geworden. Nach einer Wanderung durch die plötzlich verödete Landschaft gelangt sie in eine Art Auffanglager, in dem die Überlebenden sich beargwöhnen, bekämpfen oder gedemütigt werden ... Der Trick des Regisseurs Haneke besteht darin, niemals konkret zu werden, sondern die Bedrohlichkeit auch den Zuschauer unmittelbar spüren zu lassen. Ein ausgesprochen düsteres Werk - in seiner Kargheit von großer Originalität mit einer erneut überragend aufspielenden Isabelle Huppert.
Do., 10.1. - 19.30 UhrMo., 14.1. - 19.00 UhrMi., 16.1. - 22.00 Uhr
Se jie - Gefahr und Begierde
Se jie - Gefahr und Begierde
China/USA 2007 | Regie: Ang Lee | 156 min. | 35mm | Tony Leung, Chiu Wai | chinesisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
China in den 30ern, während der japanischen Besatzung. Eine Gruppe von Studenten leistet Widerstand und will dafür einen gefährlichen Kollaborateur töten. Als Lockvogel dient eine junge Frau .... Ang Lee schuf ein virtuos inszeniertes Drama voller Melancholie und Sehnsucht. Gewinner des Goldenen Löwen in Venedig 2007. Und für alle Chinesen in Heidelberg kein Grund mehr, nach Hongkong zu reisen (um den Film unzensiert und in chinesischer Sprache zu sehen).
Fr., 11.1. - 19.00 UhrSa., 12.1. - 19.00 UhrSo., 13.1. - 16.00 UhrDi., 15.1. - 21.15 UhrMi., 16.1. - 19.00 Uhr
Caramel
Caramel
Libanon 2007 | Regie: Nadine Labaki | 96 min. | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fünf Frauenschicksale in Beirut, die allesamt miteinander verknüpft sind: Layal arbeitet zusammen mit Nisrine und Rima in einem Schönheitssalon, Jamal ist Stammkundin und Rose eine Schneiderin aus der Nachbarschaft. Doch es nicht nur die Nähe, die die fünf Frauen miteinander verbindet, sie alle haben auch ihre kleinen und großen Sorgen: Während Layal eine Affäre mit einem verheirateten Mann hat, sorgt sich Nisrine um ihre bevorstehende Hochzeit, denn sie geht nicht unberührt in die Ehe. Rima hingegen hat ganz andere Sorgen: sie fühlt sich mehr zu Frauen als zu Männern hingezogen. Jamal hat Probleme mit dem Älterwerden und Rose begegnet einem Mann, der ihre erste große Liebe zu sein scheint – ganz normale Geschichten in einer Stadt, die zumeist immer noch nur mit Krieg und Gewalt in Verbindung gebracht wird. Trotzdem oder gerade deswegen strahlt dieser Film unglaublich viel Optimismus und Lebensbejahung aus.
Do., 17.1. - 19.00 UhrSo., 20.1. - 18.00 Uhr
Le prestige de la mort
Le prestige de la mort
Frankreich 2006 | Regie: Luc Moullet | 75 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Luc Moullet, für viele so etwas wie der Hofnarr der “nouvelle vague”, spielt in diesem Film einen Regisseur, der den Zenith seines Schaffens bereits hinter sich gelassen hat – ein Schuft, wer hierbei an real existierende Filmemacher denkt. Um der Karriere und dem eigenen Ruhm zu neuem Glanze zu verhelfen, täuscht der Regisseur seinen eigenen Tod vor - denn er ist sich gewiss, dass über einen Toten niemals ein schlechtes Wort fallen wird. Leider springen die Medien nicht im gewünschten Maß auf den Tod des Regisseurs an, zumal kurz darauf dessen Kollege JLG das Zeitliche segnet. Es sind harte Zeiten für verdiente Regie-Veteranen in Frankreich…
Fr., 18.1. - 16.00 UhrMi., 23.1. - 18.00 Uhr
A casa nostra
A casa nostra
Italien 2006 | Regie: Francesca Comencini | 99 min. | 35mm | Luca Zingaretti, Valeria Golino u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Geld ist es, was die unterschiedlichsten Personen im Mailand von heute unsichtbar miteinander verbindet: Mal geht es um viel Geld, dann wieder um (zu) wenig, es geht um gestohlenes, verlorenes, gewonnenes und hinterzogenes Geld. Ugo ist Bankier, der sein Geld und das seiner Kunden nicht nur auf legale Weise mehrt, Rita ist eine Steuerfahnderin, die mit der Untersuchung gegen den Finanzfachmann beauftragt ist. Doch sie sind nicht die einzigen Personen, zwischen denen Geld ein unsichtbares Band bildet – auch Models, Mörder, Huren und Pensionäre sind involviert. Ein Reigen von Menschen voller Fehler, kleinen Schwächen und großer Laster – das ganz normale Leben eben.
Fr., 18.1. - 18.00 UhrDo., 24.1. - 22.00 Uhr
www - What a wonderful world
www - What a wonderful world
Frankreich/Marokko/Deutschland 2006 | Regie: Faouzi Bensaidi | 99 min. | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Kenza ist Verkehrspolizistin in der aufregenden marokkanischen Metropole Casablanca. Wenn sie nicht gerade den vorbeiziehenden Strom von Motorrädern, Autos, Bussen und Lastwagen dirigiert, verleiht sie außerdem als Nebenverdienst ihr Handy an all diejenigen, die kein eigenes Telefon besitzen. Eine ihrer Kundinnen ist Souad, die als Putzfrau und Gelegenheitsprostituierte arbeit. Souads Lieblingskunde wiederum ist der Auftragsmörder Kamel, der über den Dächern Casablancas wohnt und seine Jobs stets über das Internet erhält. Als der eiskalte Killer eines Tages statt mit Souad mit Kenza telefoniert, ist es um ihn geschehen – er verliebt sich in die Stimme, von der er nichts weiß. Auch Kenza kann den Anrufer nicht mehr vergessen. Und dann ist da noch der junge Computerhacker Hicham – es beginnt eine wilde Jagd, bei der nie so ganz klar ist, wer eigentlich wen verfolgt…
Fr., 18.1. - 20.00 UhrDi., 22.1. - 18.00 Uhr
Beyneimilel
Beyneimilel
Türkei 2006 | Regie: Muharrem Gülmez, Sirri Süreyya Önder | 106 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Kurz nach dem Militärputsch 1982 herrscht in der Türkei ein Klima äußerster Anspannung und Instabilität. Als über der anatolischen Stadt Adiyaman ein Ausgehverbot verhängt wird, trifft dies vor allem eine Gruppe von Straßenmusikern, die nun nicht mehr spielen kann. Zwar finden die Musiker illegale Möglichkeiten des Zuverdienstes, doch die bringen sie direkt ins Gefängnis. Um die Situation ein wenig zu mildern, gründet der kommandierende Major ein Orchester, in dem die Künstler unterkommen sollen. Der frühere Stargeiger Abuzer leitet die Musikgruppe, die bei dem Besuch einer hochrangigen politischen Delegation aus der fernen Hauptstadt aufspielen soll. Dumm nur, dass ausgerechnet Abuzers hübsche Tochter Gülendam sich in den rebellischen Studenten Haydar verliebt hat, der anlässlich des Besuchs seine eigenen Pläne schmiedet …
Fr., 18.1. - 22.00 UhrMi., 23.1. - 22.00 UhrSa., 26.1. - 20.00 Uhr
Iklimler - Jahreszeiten
Iklimler - Jahreszeiten
Türkei/Frankreich 1006 | Regie: Bilge Ceylan | 101 min. | türkisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der Archäologe Isa und die TV-Produzentin Bahar sind bereits seit längerem ein Paar und nun verbringen sie die Sommerferien gemeinsam am Meer. Allerdings steckt die Beziehung in einer Sackgasse: anstatt ihre Gedanken und Gefühle miteinander zu teilen, schweigen sie sich an und jeder lebt sein eigenes Leben. Eines Abends, als Freunde zu Besuch sind und man gemeinsam isst, eskaliert die angespannte Situation. Es folgt die Trennung der beiden und jeder kehrt allein nach Hause zurück. Während sich Isa in eine Affäre mit seiner Ex-Freundin Serap stürzt, geht Bahar in den Osten der Türkei, wo sie beruflich zu tun hat. Als Isa erfährt, dass seine ehemalige Geliebte nicht mehr in Istanbul ist, reist er ihr kurz entschlossen nach. Es kommt zu zwei folgenschweren Begegnungen …
Sa., 19.1. - 16.00 UhrDo., 24.1. - 20.00 UhrSo., 27.1. - 16.00 Uhr
La guerra di Mario
La guerra di Mario
Italien 2005 | Regie: Antonio Capuano | 100 min. | italiensches Original mit deutschen Untertiteln.
Mario ist ein neunjähriger hyperaktiver Junge, der aus schwierigen Familienverhältnissen kommt, in denen Gewalt und Misshandlungen an der Tagesordnung sind. Als die Vormundschaftsbehörde seinen Eltern das Sorgerecht entzieht und er bei der Kunstgeschichtsdozentin Giulia und deren Mann Sandro, einem TV-Journalisten, zur Pflege gegeben wird, scheint dies zunächst in Ordnung zu sein, denn der Junge erlebt nun eine Form der Zuwendung, wie er sie bislang nicht kannte – zumindest von Giulias Seite. Sandro verhält sich allerdings deutlich distanzierter. Schon bald fühlt sich Mario nicht mehr verstanden und kommt sich vor wie in einem goldenen Käfig – schließlich kennt er bislang nur die andere, die arme Seite seiner Heimatstadt Neapel ...
Sa., 19.1. - 18.00 UhrFr., 25.1. - 16.00 Uhr
Indigènes
Indigènes
Frankreich 2006 | Regie: Rachid Bouchareb | 128 min. | französisch/arabisches Original mit englischen Untertiteln.
Der Film erzählt die Geschichte von vier maghrebinischen und afrikanischen Soldaten, die sich im Jahr 1943 den freifranzösischen Truppen von General de Gaulle anschließen, um Frankreich vom Joch der Nationalsozialisten zu befreien. Obwohl die Freiwilligen sich schnell in den gefährlichsten Stellungen wieder finden, bleibt ihnen jede Form der Anerkennung versagt. Die Werte: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – sie gelten anscheinend nicht für die Soldaten aus den Kolonien ...
Sa., 19.1. - 20.00 UhrSo., 27.1. - 18.00 Uhr
Nosht i den - Nacht und Tag
Nosht i den - Nacht und Tag
Bulgarien 2006 | Regie: Krassimir Krumov | 115 min. | bulgarisches Original mit englischen Untertiteln.
Marko ist ein zwölfjähriger Junge voller Phantasie, der aufgrund der herrschenden Umstände binnen kurzer Zeit seinen Mann stehen muss: Sein Vater hat die Familie auf dem ärmlichen Anwesen alleine zurückgelassen, um weit entfernt Arbeit zu finden. Als seine Mutter vergewaltigt wird, muss sich der Junge durchschlagen, um Hilfe zu holen. Auf seinem Weg begegnet er zahlreichen Problemen, die für den heutigen Zustand Bulgariens wohl typisch zu nennen sind …
Sa., 19.1. - 22.15 UhrSo., 27.1. - 11.00 Uhr
De bares
De bares
Spanien 2005 | Regie: Mario Iglesias González | 91 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Als Oscar zum ersten Mal eine kleine Bar irgendwo in Spanien betritt, fallen ihm sofort die zahlreichen Fotos ins Auge, die dort an der Wand hängen. Mit der Zeit wird er dort zum Stammgast und erfährt von dem Barkeeper die Geschichten, die sich hinter den Bildern verbergen. Nach und nach enthüllen sich ihm die Geschichten, für die zehn dieser Fotos stehen – es sind ebenso lustige wie traurige, ebenso skurrile wie verstörende und immer ungewöhnliche Begebenheiten aus dem Leben unterschiedlichster Menschen, die alle eines gemeinsam hatten: Sie verkehrten einst in der Bar, in der Oscar nun sitzt.
So., 20.1. - 11.00 UhrDo., 24.1. - 18.00 UhrSa., 26.1. - 16.00 Uhr
La faute à Fidel
La faute à Fidel
Frankreich 2005 | Regie: Julie Gavras | 99 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Paris 1970: Die neunjährige Anna lebt in geregelten gutbürgerlichen Verhältnissen, als sich ihre Lebensumstände von einem Tag auf den anderen radikal verändern. Plötzlich sind ihre Eltern viel unterwegs und geben sogar das Haus auf, um in eine enge Mietwohnung zu ziehen. Und dann sind da noch die merkwürdigen Gäste mit den langen Haaren und den struppigen Bärten, die hitzige Diskussionen über gesellschaftliche Veränderungen und die Revolution führen. Das alles passt nicht so recht zu Annas katholischer Mädchenschule, wo sie nun mehr und mehr aneckt. Und warum Fidel Castro an dem ganzen Tohuwabohu schuld sein soll, wie das kubanische Kindermädchen behauptet, das weiß Anna auch nicht…
So., 20.1. - 14.00 UhrDi., 22.1. - 20.00 Uhr
Libero
Libero
Italien 2006 | Regie: Kim Rossi Stuart | 108 min. | italiensches Original mit englischen Untertiteln.
Nach der Trennung seiner Eltern leben der elfjährige Tommaso, genannt „Tommy“, und seine Schwester Viola bei ihrem Vater Renato, einem freischaffenden Kameramann. Obwohl die Kleinfamilie sich gut zusammengerauft hat, sind die Verletzungen, die der Weggang der Mutter hinterlassen hat, doch immer deutlich spürbar. Mal schroff, dann wieder zärtlich und besorgt – dies sind die Stimmungslagen Renatos, mit denen sich seine Kinder konfrontiert sehen. Immer wieder entzünden sich unerquickliche Streitigkeiten an den unterschiedlichen Wünschen und Bedürfnissen, die aufeinanderprallen – so etwa, wenn Tommaso den Wunsch äußert, Fußballspieler werden zu dürfen, während sein Vater ihn lieber als Spitzenschwimmer sehen würde. Als die Mutter eines Tages zerknirscht vor der Türe steht, ahnt Tommaso, dass die wiederhergestellte familiäre Harmonie nur von kurzer Dauer sein wird. Und sein Gefühl trügt ihn nicht …
So., 20.1. - 16.00 UhrMi., 23.1. - 20.00 Uhr
Aislados
Aislados
Spanien 2005 | Regie: David Marqués | 80 min. | 35mm | Original mit englischen Untertiteln.
Adrià, ein Journalist aus Barcelona, besucht seinen Freund Kike, der das Anwesen eines Franzosen namens Pierre auf Ibiza hütet. Während die beiden sich über Gott und die Welt diskutieren, sorgt Jean, Pierres ruhiger Cousin, für das leibliche Wohl der beiden. Bald schon entwickeln sich ebenso tief- wie schwachsinnige Gespräche, bei denen es um Drogen, Frauen, die Handlungsarmut mancher iranischer Filme und um die alles entscheidende Frage geht, ob nun Franzosen oder Italiener schlimmer sind und auf wen man stehen würde, wenn man schwul wäre ... Mit minimaler Handlung und einem Gespür für absurde Dialoge à la CLERKS wirft David Marqués einen erheiternden Blick auf das Leben ganz normaler „Thirtysomethings“ in Spanien.
So., 20.1. - 20.00 UhrDo., 24.1. - 16.00 UhrSo., 27.1. - 14.00 Uhr
Hirtia va fi albastra
Hirtia va fi albastra
Rumänien 2006 | Regie: Radu Muntean | 95 min. | rumänisches Original mit englischen Untertiteln.
Rumänien im Dezember 1989. Soeben hat der langjährige Diktator Nicolae Ceausescu Bukarest fluchtartig per Helikopter verlassen und in den Strassen der Hauptstadt herrscht das nackte Chaos. Auf den Straßen der Stadt sind die Soldaten von Leutnant Neagu mit der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung beschäftigt, doch die Lage ist verworren und die Nachrichten besorgniserregend. So soll etwa das Fernsehstudio, aus dem die Aufständischen senden, von außen beschossen werden. Der junge Soldat Costi entfernt sich schließlich von der Truppe, um sich bis zum Fernsehsender durchzuschlagen, doch unterwegs wird er selbst verhaftet. Und als sein Vorgesetzter sich auf die Suche nach ihm macht, sind die Zeichen des rapiden Machtverfalls längst unübersehbar…
So., 20.1. - 22.00 UhrFr., 25.1. - 18.00 Uhr
Un homme perdu
Un homme perdu
Libanon/Frankreich 2007 | Regie: Danielle Arbid | 93 min. | OV mit franz UT.
Auf der Suche nach extremen Erfahrungen reist der französische Photograph Thomas Koré um die Welt. Im Nahen Osten begegnet er Fouad Saleh, einem eigenartigen Mann, der sein Gedächtnis verloren hat. Der Franzose versucht, seine Geschichte aufzudecken, und begleitet ihn ein Stück auf seiner Reise ins Herz des sinnlichen und geheimnisvollen Orients. Diese Reise wird ihn vollkommen verändern …
Mo., 21.1. - 18.00 UhrMo., 21.1. - 22.00 UhrFr., 25.1. - 20.00 Uhr
Sotto la stessa luna
Sotto la stessa luna
Italien 2005 | Regie: Carlo Luglio | 93 min. | italienisches Original mit englischen Untertiteln.
In Scampia, einer Trabantenstadt am Rande von Neapel, herrscht allein das Gesetz der Gewalt: Mitglieder der Camorra, alteingesessene Neapolitaner, Roma, Teenager ohne Perspektive – sie alle prallen aufeinander, tragen ihre Konflikte aus, bekämpfen sich. Als ein Boss der Camorra aus dem Gefängnis entlassen wird, beginnen die Machtkämpfe innerhalb der Organisation, denn längst ist er in der Hierarchie durch andere, jüngere Camorristi ersetzt worden. Und auch die beiden Roma Pavel und Oliver führen den Kampf ums Überleben mit aller Verbissenheit, wenngleich sie nicht den gleichen Weg wählen ...
Mo., 21.1. - 20.00 UhrMi., 23.1. - 16.00 UhrSa., 26.1. - 18.00 Uhr
Morituri
Morituri
Algerien/Frankreich 2007 | 116 min. | französisch/arabische Originalfassung.
Während des Bürgerkrieges der 90er Jahre versinkt Algerien im Chaos. Der schriftstellernde Polizei-Kommissar Brahim Llob, der mit der Jagd auf islamische Fundamentalisten beschäftigt ist, ist durch seine Position selbst zum möglichen Ziel eines Anschlages geworden. Llob und seinen beiden Kollegen Lino und Serdj werden damit beauftragt, Ermittlungen im Falle der verschwundenen Tochter eines ranghohen Regierungsvertreters aufzunehmen. Und stoßen dabei auf einen Bankenskandal und auf eine gefährliche Terrorgruppe, die es vor allem auf die algerischen Intellektuellen abgesehen hat. Als der Kommissar aber herausfindet, dass er die ganze Zeit über lediglich benutzt und manipuliert wurde, nimmt er seinen Hut …
Di., 22.1. - 22.00 UhrSa., 26.1. - 22.00 Uhr
AMORES PERROS
geschlossene Vorstellung
Mi., 23.1. - 11.00 Uhr
Transe
Transe
Portugal/Italien/Russland/Frankreich 2006 | Regie: Teresa Villaverde | 126 min. | portugiesisches Original mit englischen Untertiteln.
Voller Vorfreude macht sich die junge Russin Sonia aus St. Petersburg auf den Weg gen Westen, um dort Arbeit zu finden. Doch die Hoffnung auf Arbeit erweist sich schnell als trügerische Illusion, Sonia gerät auf die schiefe Bahn, wird Prostituierte und erlebt die Hölle auf Erden. Je weiter sie sich von ihrer Heimat entfernt, desto schlimmer wird das Martyrium, bis sie schließlich in Portugal landet…
Fr., 25.1. - 22.00 UhrSo., 27.1. - 20.30 Uhr
Comrades in dreams - Leinwandfieber
Comrades in dreams - Leinwandfieber
Deutschland 2006 | Regie: Uli Gaulke | 94 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Kino ist Konsum - und noch viel mehr! Dass Kino eben auch ganz besonders Erlebnis ist, beweist einmal mehr ein spannender Dokumentarfilm wie COMRADES IN DREAMS: eine Reise zu vier Orten auf dieser Erde, in denen wir Menschen begegnen, die für das Kino leben. Da ist etwa Han Jong Sil aus Nordkorea oder Penny Tefertiller aus Wyoming. Weiter lernen wir Leute aus Burkina Faso kennen, die für ihre Kino-Begeisterung große Risiken auf sich nehmen. Und dann natürlich immer wieder Indien. Anup aus der Region Maharashtra betreibt ein Zeltkino, das allabendlich aus allen Nähten platzt. COMRADES IN DREAMS ist eine Suche nach den Ursprüngen der Kino-Faszination und des Kino-Machens. „Im Kino hebt man den Kopf, beim Fernsehen senkt man ihn.“ (Jean-Luc Godard)
Mo., 28.1. - 19.00 UhrDi., 29.1. - 19.00 UhrMi., 30.1. - 19.00 UhrDo., 31.1. - 21.00 UhrMo., 4.2. - 21.45 UhrDi., 5.2. - 21.00 Uhr
Across the universe
Across the universe
USA 2007 | Regie: Julie Taymor | 132 min. | 35mm | Evan Rachel Wood, Jim Sturgess u.a. | englische Originalfassung.
Der Film basiert auf 33 Beatles-Songs. Der junge Arbeiter Jude kommt in die USA, um seinen Vater zu treffen, der einst seine Mutter in Liverpool verließ. Er freundet sich mit dem Studenten Max an und verliebt sich in dessen Schwester Lucy. Das aber ist nur der Rahmen für einen extrem phantasievollen Filmtrip voller Einfälle und Anspielungen. Bis in kleine Rollen hinein mit Stars wie etwa Bono besetzt, gelang es der Regisseurin Julie Taymor, das Filmmusical-Genre um einen neue ästhetische Dimension zu bereichern. Ein höchst origineller Film wie ein schöner Rausch, der in der Heidelberger Kinolandschaft bislang noch keine Beachtung fand, aber jetzt gibt es ihn bei uns – natürlich in der englischsprachigen Originalfassung.
Di., 29.1. - 21.00 UhrMi., 30.1. - 21.00 UhrSo., 3.2. - 19.30 UhrMi., 6.2. - 21.00 Uhr
Lady Chatterley
Lady Chatterley
Frankreich 2006 | Regie: Pascale Ferran | 167 min. | 35mm | Marina Hands, Jean-Louis Coulloch | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Fronturlaub 1917 heiratet Conny ihren Jugendfreund Clifford Chatterley. Ein halbes Jahr später kehrt Clifford für immer an den Rollstuhl gefesselt nach England zurück. Das Paar lebt den Umständen entsprechend glücklich auf dem Familiensitz der Chatterleys. Neben ihrem geistigen Leben mit Clifford sehnt sich Conny nach einem sinnlichen und beginnt eine Affäre mit dem Jagdaufseher des Anwesens Parkin. Als Conny ein Kind möchte, muss Clifford akzeptieren, dass sie sich einen Liebhaber nimmt ... Nachdem der Roman von D.H. Lawrence in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgrund seiner soziale Grenzen überschreitenden Sinnlichkeit einen legendären Ruf bekam, verkam die Figur der Lady Chatterley in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer anrüchigen Marke des Erotikkinos. Aber: neues Jahrhundert, neues Glück! Dank einer hochsensiblen, epischen Verfilmung durch die Französin Pascale Ferran bekommt diese Geschichte eine neue Chance. Das Ergebnis: eine beeindruckende, zeitlos aktuelle Literaturverfilmung der Extraklasse.
Fr., 1.2. - 19.00 UhrSa., 2.2. - 19.00 UhrSo., 3.2. - 16.00 UhrMo., 4.2. - 19.00 Uhr
Menschen, Träume, Taten
Menschen, Träume, Taten
Deutschland 2007 | Regie: Andi Stiglmayr | 88 min. | digital | deutsche Fassung.
43 Frauen, 35 Männer und 33 Kinder haben sich den Traum vom selbstbestimmten Leben erfüllt: Seit zehn Jahren leben sie zusammen im Dorf »Sieben Linden«. Ihr Gesellschaftsentwurf basiert auf genossenschaftlichem Eigentum, Mitbestimmungsrecht, Gemeinschaftskultur und Selbstversorgung. Ohne die Probleme einer Großkommune auszusparen, zeigt Andreas Stiglmayr, wie Utopie ganz konkret gelebt werden kann.
Do., 7.2. - 19.00 Uhr
The wild blue yonder
The wild blue yonder
Deutschland 2005 | Regie: Werner Herzog | 81 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Filmemacher Werner Herzog erzählt in THE WILD BLUE YONDER die Geschichte zweier hoffnungsloser Begegnungen mit der jeweils anderen Art. Zwischen verlorenen Aliens, im All treibenden Astronauten und Astrophysikern, die über interplanetarische Super-Highways spekulieren, entdeckt er die gefährdete Schönheit des Planeten Erde: Warum in ferne Galaxien streben, wenn es auf dem eigenen Planeten einiges zu tun gibt?
Fr., 8.2. - 19.00 Uhr
I broke my future - Paradies Europa
I broke my future - Paradies Europa
Deutschland 2006 | Regie: Carla Gunnesch | 78 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Demokratie, soziale Versorgung, Wohlstand - was für uns Selbstverständlichkeiten sind, klingt für viele Menschen außerhalb der »Festung Europa« wie das leibhaftige Paradies. Hunderttausende versuchen jedes Jahr, als Asylbewerber oder Illegale die Grenzen zur EU zu überwinden. Die Dokumentation begleitet vier junge Afrikaner in Berlin, deren Träume längst zerbrochen sind. Ihr Alltag besteht aus Angst vor Kontrollen, Ausbeutung als illegale Arbeitskraft und der schwindenden Hoffnung auf eine Lebensperspektive
Sa., 9.2. - 17.00 Uhr
A scanner darkly - Der dunkle Schirm
A scanner darkly - Der dunkle Schirm
USA 2006 | Regie: Richard Linklater | 100 min. | digital | deutsche Fassung.
Undercover-Ermittler Fred erhält den Auftrag, einen gewissen Bob Arctor zu observieren - der niemand anderes ist als er selbst. Richard Linklater verfilmt den legendären Roman von Kultautor Philip K. Dick mit Stars wie Winona Ryder, Keanu Reeves, Robert Downey Jr. und Woody Harrelson, doch mit der Technik eines Animationsfilms. In überwältigender visueller Ästhetik zeichnet er das düstere Bild eines paranoiden Überwachungsstaates mit Parallelen zum gegenwärtigen »Krieg gegen den Terror«.
Sa., 9.2. - 19.00 Uhr
Hiner dem Zuckervorhang
Hiner dem Zuckervorhang
KUBA 2006 | Regie: Camila G. Urzua | 82 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Kuba polarisiert: für die einen der letzte Hort der »sozialistischen Utopie«, für andere Ort von Menschenrechtsverstößen und bitterem Mangel. Camila Guzmán Urzúa wuchs in den Achtzigern in Kuba auf. Sie zeichnet ein wehmütiges Bild vergangener Ideale von sozialer Gleichheit, Erfüllung aller Grundbedürfnisse durch den Staat und Leichtigkeit des Lebens, die einer tiefgreifenden Desillusionierung gewichen sind, seitdem mit dem Ende des Ostblocks auch die kubanische Wirtschaft zusammenbrach.
So., 10.2. - 11.30 Uhr
Verschwörung der Herzen
Verschwörung der Herzen
Norwegen 2006 | Regie: Oyvind Sandberg | 60 min. | digital | deutsche Fassung.
Kåre Morten und Per, zwei Freunde mit Down-Syndrom, führen im norwegischen Bergen ein ganz normales Leben, bis Kåre Morten sich in Maybritt verliebt. Zwischen Herzklopfen, Liebesbriefen und einer skeptischen Mutter lernt er, mit seinen Gefühlen umzugehen und vor Problemen nicht wegzulaufen. Eine anrührende Geschichte über drei Menschen, die eine ganz konkrete Utopie erlebbar machen: ein selbstbestimmtes Leben inmitten der Gesellschaft.
So., 10.2. - 13.15 Uhr
Mit 25 geht's bergab
Mit 25 geht's bergab
Deutschland 2005 | Regie: Milka Pavlicevi | 75 min. | digital | deutsche Fassung.
Mit 25 hat der menschliche Körper seinen Leistungshöhepunkt erreicht und beginnt danach zu altern. Diesen Prozess versucht die weltweite Schönheitsindustrie mit Cremes und Chirurgie zu stoppen - und verdient daran Milliarden. Für viele Menschen ist der eigene Körper ihr wichtigstes Projekt. Ist Altern eine Krankheit? Ist eine Gesellschaft denkbar, in der es nur noch schöne Menschen gibt?
So., 10.2. - 15.00 Uhr
Der Duft des Paradieses
Der Duft des Paradieses
Niederlande 2005 | Regie: Marcin Marmon | 78 min. | digital | deutsche Fassung.
Der Kampf für eine vom Islam dominierte Gesellschaft ist eine der mächtigsten »Utopien« unserer Zeit - ob uns das gefällt oder nicht. Was bringt Menschen dazu, ihr Leben für eine Religion zu opfern? Auf einer Reise durch die Brennpunkte des politischen Islam von Tschetschenien bis Afghanistan führt DER DUFT DES PARADIESES in eine fremde Welt, in der Religion und Politik unheilvolle Allianzen eingehen.
So., 10.2. - 17.00 Uhr
Jesus Camp
Jesus Camp
USA 2006 | Regie: Heidi Ewing | 84 min. | digital | deutsche Fassung.
Für Becky Fischer steht fest: »Demokratie und Freiheit zerstören sich selbst« Sie organisiert Sommercamps für Kinder evangelikaler Christen in den USA, in denen Fünf- bis Zwölfjährige mit suggestiven Methoden zur »Armee Gottes« herangezogen werden - Vorreiter einer künftigen politisch-religiösen Erneuerung der Vereinigten Staaten. Der Oscar- nominierte Film zeigt ein martialisches Christentum, das die Frage aufwirft, welchen Platz darin Andersdenkende haben.
So., 10.2. - 19.00 Uhr
Unser Planet
Unser Planet
Schweden/Dänemark 2006 | Regie: Michael Sternberg | 82 min. | digital | deutsche Fassung.
Bis 2010 werden sieben Milliarden Menschen die Erde bevölkern, 2050 sollen es neun Milliarden sein. Sie alle auf dem Niveau der westlichen Industrieländer zu versorgen, würde die Ressourcen von fünf Planeten erfordern. Müssen wir radikale Abstriche an unserem Lebensstandard vornehmen, um das Überleben aller zu sichern? Ist die Menschheit zu einem Kurswechsel überhaupt fähig?
Mo., 11.2. - 19.00 Uhr
Erbarmungslos
Erbarmungslos
USA 1992 | Regie: Clint Eastwood | 130 min. | 35mm | Clint Eastwood, Gene Hackman, Morgan Freeman u.a. | deutsche Fassung.
Wyoming um 1880: ein Revolverheld hat sich zur Ruhe gesetzt. Da erhält er die Anfrage, ob er gegen viel Geld zwei Männer jagen könnte, die eine Prostituierte misshandelt haben. Clint Eastwoods vielfach ausgezeichneter Western belebt altbekannte Elemente des Genres, um darüber schonungslos deutlich die Frage nach dem Sinn von Gewalt zu stellen. Gilt als einer der besten Filme von und mit Clint Eastwood überhaupt.

Am Sa., 23.2. mit Einführung von Dr. Matthias Hurst, Dozent für film studies, Berlin
Mo., 11.2. - 21.15 UhrDo., 14.2. - 19.00 UhrSo., 17.2. - 17.00 UhrSa., 23.2. - 19.00 Uhr
Lip oder die Macht der Phantasie
Lip oder die Macht der Phantasie
Frankreich 2007 | Regie: Christian Rouaud | 118 min. | digital | deutsche Fassung.
1973 beginnt in der französischen Stadt Besançon ein soziales Experiment: Weil die Arbeiter der Uhrenfabrik Lip um ihre Arbeitsplätze fürchten, besetzen sie ihre Fabrik und übernehmen die Uhrenproduktion in Eigenregie. Zwei Jahre lang gelingt es ihnen, die Produktion weiterzuführen, Konzepte selbstbestimmter und gleichberechtigter Arbeit zu erproben und Entlassungen zu verhindern, bis die Fabrik 1975 zerschlagen wird.
Di., 12.2. - 19.00 Uhr
Three Burials - Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada
Three Burials - Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada
USA/Frankreich 2005 | Regie: Tommy Lee Jones | 117 min. | digital | Tommy Lee Jones, Barry Pepper u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Texaner Pete ist ein väterlicher Freund des mexikanischen Cowboys Melquiades Estrada. Dieser wird von einem Grenzschützer versehentlich erschossen. Pete kidnappt darauf kurzentschlossen diesen Polizisten und zwingt ihn, die Leiche von mit ihm über die Grenze zu dessen Familie zu bringen. Psychologisch eindringlich, atmosphärisch stimmungsvoll und schonungslos hart bedeutet THREE BURIALS nichts weniger als die Wiedergeburt des Western. Ein Film, der auch seitens der Kritik begeistert gefeiert wurde.
Di., 12.2. - 21.30 UhrMo., 18.2. - 19.00 UhrMi., 20.2. - 21.30 UhrFr., 22.2. - 19.30 UhrDo., 28.2. - 21.00 Uhr
Little Miss Sunshine - geschlossene Schulvorstellung
Mi., 13.2. - 10.15 Uhr
Eggesin möglicherweise
Eggesin möglicherweise
Deutschland 2005 | Regie: Olaf Winkler | 84 min. | digital | deutsche Fassung.
Zu Zeiten der DDR waren in Eggesin 27.000 Soldaten stationiert. Dann kam die Wende und der Standort wurde aufgelöst. Die örtliche Wirtschaft brach zusammen, junge Leute wandern ab. Mehr als ein Drittel der Einwohner sind bereits fort, weitere dreißig Prozent sollen noch folgen. Doch die Bürger von Eggesin resignieren nicht. Sie versuchen, sich in agilen Bürgerschaften zu organisieren und mit Einfallsreichtum das Beste aus ihrer Situation zu machen.
Mi., 13.2. - 19.00 Uhr
Dead man
Dead man
USA 1995 | Regie: Jim Jarmusch | 134 min. | 35mm | Johnny Depp, Gary Farmer u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wenn es ein Beispiel dafür gibt, wie man ein Genre im Film wieder belebt, indem man es demontiert und dann ganz anders zusammensetzt, dann sollte man sich DEAD MAN ansehen. Ein „dekonstruierter“ Western, der einen naiven Buchhalter in den Wilden Westen schickt, der von Kopfgeldjägern verfolgt wird. Lebensgefährlich verletzt trifft er auf einen Indianer, der ihn auf seiner Flucht begleitet. Ihr Weg und ihr Schicksal wird zur Legende. Von geradezu metaphysischer Schönheit ist DEAD MAN stilistisch wunderbar gebrochen und manchmal auch zutiefst komisch. Dazu unvergessen: die Musik von Neil Young!
Mi., 13.2. - 21.15 UhrDi., 19.2. - 21.45 UhrMo., 25.2. - 21.00 Uhr
Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford
Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford
USA 2007 | Regie: Andrew Dominik | 156 min. | 35mm | Brad Pitt, Casey Affleck u.a. | deutsche Fassung.
Ein Edelwestern. Brad Pitt spielt Jesse James. Der legendäre Revolverheld ist innerlich zerstört und spürt, seine Zeit ist abgelaufen. Sein Ende wird Bob Ford sein, ein ungeschickter Mitläufer, der zum engen Vertrauten wird. Einer der ästhetischsten Filme des letzten Jahres, Männer in schwarz auf Pferden in Schneelandschaft, unterlegt mit Banjo-Musik, aufreizend ruhig inszeniert. Dazu psychologisch hoch spannend, die Angst vor der Angst, der Mut und die Feigheit. Für den Schreiber dieser Zeilen der beste Film im Jahr 2007.
Do., 14.2. - 21.15 UhrFr., 15.2. - 19.00 UhrDi., 19.2. - 19.00 UhrDi., 26.2. - 21.00 Uhr
3:10 to Yuma - Todeszug nach Yuma
3:10 to Yuma - Todeszug nach Yuma
USA 2007 | Regie: James Mangold | 122 min. | 35mm | Russell Crowe, Christian Bale u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein würdiges Remake, aber nicht so optimistisch wie die Vorlage, aber dafür bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt. Ein alter Rancher, der im Bürgerkrieg ein Bein verloren hat, hat zunehmend Schwierigkeiten mit seinem Sohn, zumal die Farm auch wirtschaftlich in ihrer Existenz bedroht ist. Die Situation spitzt sich zu, als es darum geht, einen Outlaw an die Behörden auszuliefern. Überzeugendes Beispiel für einen Neowestern, dazu schlicht ein spannender historischer Actionfilm.
Sa., 16.2. - 19.30 UhrMo., 18.2. - 21.30 UhrMi., 20.2. - 19.00 UhrSo., 24.2. - 19.00 UhrMi., 27.2. - 22.00 Uhr
The Shooting
The Shooting
USA 1967 | Regie: Monte Hellman | 82 min. | digital | Jack Nickolson, Will Hutchins u.a. | Originalfassung.
Ein Mann sucht im wilden Westen zusammen mit seiner Frau und einem Killer nach seinem verschollenen Bruder. Die Suche endet in absurden Auseinandersetzungen mit tödlichem Ausgang. THE SHOOTING demontierte die bis dahin üblichen Werte, die in sonstigen Western vermittelt wurden: keine Helden mehr, jetzt Selbstzerfleischung. Neue Wege und gleichzeitig ein Seitenhieb auf die damalige Lage der amerikanischen Nation. Stilistisch nimmt der Film einiges an New Hollywood vorweg, zudem präsentiert er einen noch völlig jugendlichen Jack Nicholson, der hier auch als Co-Produzent fungierte. Sehenswert!
So., 17.2. - 19.30 Uhr
Désaccord parfait - Wir verstehen uns wunderbar
Désaccord parfait - Wir verstehen uns wunderbar
Frankreich 2006 | Regie: Antoine des Caunes | 92 min. | 35mm | Charlotte Rampling, Jean Rochefort u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Einst waren der Regisseur Louis Ruinard und seine Muse Alice d’Abanville ein glamouröses Liebespaar, dessen gemeinsame Filme enorm erfolgreich waren und die sogar zu Oscar-Ehren gelangten. Doch eines Tages verschwand Alice ohne Begründung aus Louis’ Leben. Als der Regisseur dreißig Jahre später einen Film in London dreht, begegnen sich die beiden wieder. Was allerdings bei Louis als auch bei Alice nicht immer nur auf Begeisterung stößt ...
Antoine des Caunes’ bezaubernder Film DÉSACCORD PARFAIT präsentiert mit Jean Rochefort und Charlotte Rampling zwei Superstars des französischen Films in absoluter Höchstform. Ein charmanter, ausgesprochen kurzweiliger Film voller Eleganz, in der die romantische Hass-Liebe mit allen möglichen Ausdrucksformen eindrucksvoll auf die Spitze getrieben wird.
Do., 21.2. - 19.30 UhrSo., 24.2. - 17.00 UhrMo., 25.2. - 19.00 UhrDi., 26.2. - 19.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 3
Zum Goldenen Hirsch 3
Zum dritten Mal ist es nun soweit: der Kurzfilm-Nachwuchs im Rhein-Neckar-Dreieck trifft sich im Karlstorkino! Nach der überfüllten Veranstaltung im Dezember wird auch dieses Mal wieder rechtzeitiges Erscheinen oder eine Kartenreservierung empfohlen!

Unter dem Namen ZUM GOLDENEN HIRSCH werden erneut Kurzfilme vorgeführt, die aus der Metropolregion kommen - egal ob Videoclip, Spielfilm, Dokumentation, Musikvideo oder Kunstexperiment: was kurz und gut ist, wird an diesem Abend ein weiteres Mal dem Publikum vorgestellt. Auch diesmal wird wieder der Gewinner des „Goldenen Hirschs“ per Stimmkarte ermittelt, der sich damit automatisch für den großen METRO-Filmpreis nominiert.
Mi., 27.2. - 19.30 Uhr
Tapas
Spanien 2005 | Regie: Jose Corbacho | 93 min. | 35mm | Angel de Andres, Maria Galiana u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Episoden voller Sympathie für Stadt und Menschen, Alltagsgeschichten aus Barcelona, liebevolle Beschreibungen des Lebens im Bario, der Vorstadt, getragen vom Milieukenntnis der beiden Regisseure. So trifft man auf betont reale Charaktere wie etwa César und Opo, die mit den Gedanken bereits im Urlaub sind, während sie noch im Supermarkt die Regale auffüllen. Oder den Wirt Lolo, der von seiner Frau mit dem Abwasch sitzen gelassen wird und dann einen chinesischen Koch namens Mao einstellt.
Do., 28.2. - 19.00 UhrFr., 29.2. - 21.00 Uhr
Blue
Blue
Großbritannien 1993 | Regie: Derek Jarman | 74 min. | digital | deutsche Fassung.
Viel zu früh verstarb Derek Jarman an Aids. In die Filmgeschichte schrieb er sich ein mit seinen eigenwilligen Adaptionen von Shakespeare oder Marlowe-Stoffen. BLUE ist sein eigenwilligstes und zugleich persönlichstes Werk. Ein Film ohne Bilder, nur mit einer Farbe, eben Blau. Dazu montierte Jarman eine Collage aus Musik und Geräuschen, die betörend wie beklemmend ist. Es ist wunderbar, dass dieser Film ein weiteres Mal im Kino zu hören und sehen ist.
Fr., 29.2. - 19.00 Uhr
Eastern Promises - Tödliche Versprechen
Eastern Promises - Tödliche Versprechen
Großbritannien/Kanada 2007 | Regie: David Cronenberg | 100 min. | 35mm | Viggo Mortensen, Naomi Watts u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
s eine hochschwangere, russische Prostituierte in einer Londoner Klinik verstirbt, findet eine Hebamme, die ebenso russische Verwandte hat, ein Tagebuch, das ein Dokument des Grauens ist und die Hebamme mit der russischen Mafia konfrontiert. Repräsentiert wird diese durch einen väterlich charmanten Restaurant-Besitzer, seinen aufbrausenden, trunksüchtigen Sohn und einen mysteriösen Chauffeur... Zwar gibt es viele Mafia-Filme, aber nur einen David Cronenberg! Um dies zu beweisen entwickelte der Kanadier in der Metropole London eine archaische Gegenwelt der Körper, der Messer, des Blutes und der Tätowierungen. Ein großartiges Spektakel voll tiefroter Düsternis, der einem an die Kehle geht und das Publikum vor Schrecken aufstöhnen lässt. Viggo Mortensen, der den Chauffeur spielt, wurde dafür zurecht für den Oscar nominiert.
Sa., 1.3. - 19.30 UhrDi., 4.3. - 19.30 UhrMi., 5.3. - 21.30 UhrSo., 9.3. - 21.00 UhrMo., 10.3. - 21.00 UhrDi., 11.3. - 19.30 Uhr
Fallen
Fallen
Österreich 2006 | Regie: Barbara Albert | 85 min. | 35mm | Gabriela Hegedüs, Birgit Minichmayr u.a. | deutsche Fassung.
Bei Beerdigungen kommen die Menschen wieder zusammen. So geht es auch fünf Frauen Anfang 30, die sich nach 14 Jahren wieder in ihrer kleinen Heimatstadt treffen, eben in der Leichenhalle und auf dem Friedhof. In den folgenden zwei Tagen durchleben sie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Alte Feindschaften, neue Freundschaften. Ein psychologisch genauer Frauenfilm voller Lebensbejahung über die Suche nach der verloren geglaubten Freiheit.
So., 2.3. - 19.30 UhrMo., 3.3. - 21.00 UhrDo., 6.3. - 19.30 UhrSo., 9.3. - 19.00 Uhr
Tapas
Tapas
Spanien 2005 | Regie: Jose Carbacho | 93 min. | 35mm | Angel de Andres, Maria Galiana u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Episoden voller Sympathie für Stadt und Menschen, Alltagsgeschichten aus Barcelona, liebevolle Beschreibungen des Lebens im Bario, der Vorstadt, getragen vom Milieukenntnis der beiden Regisseure. So trifft man auf betont reale Charaktere wie etwa César und Opo, die mit den Gedanken bereits im Urlaub sind, während sie noch im Supermarkt die Regale auffüllen. Oder den Wirt Lolo, der von seiner Frau mit dem Abwasch sitzen gelassen wird und dann einen chinesischen Koch namens Mao einstellt.
Mo., 3.3. - 19.00 UhrMi., 5.3. - 19.30 UhrMo., 10.3. - 19.00 Uhr
Control
Control
Großbritannien 2007 | Regie: Anton Corbijn | 121 min. | 35mm | Sam Riley, Alexandra Maria Lara u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„Love will tear us apart“: die Band mit dem seltsamen Namen „Joy Division“ gilt als Pionier des New Wave. Der ganz große Erfolg blieb aus, denn ihr charismatischer Sänger Ian Curtis verübte mit 23 Jahren Selbstmord. Er war Epileptiker, litt an starken Depressionen, auch darum, weil er unfähig war, Verantwortung zu übernehmen ... Dem bekannten niederländischen Fotografen Anton Corbijn gelang in seiner Verfilmung von Curtis’ Jugend, Karriere und Tod ein beklemmendes, ausdrucksstarkes Drama in stimmigem Schwarz-Weiß, in dem das triste Stimmungsbild in Manchester Anfang der 80er Jahre eindrucksvoll beschrieben wird.
Fr., 7.3. - 19.30 UhrSa., 8.3. - 19.30 UhrDi., 11.3. - 21.30 UhrMi., 12.3. - 19.30 UhrFr., 14.3. - 21.00 UhrSa., 15.3. - 21.00 UhrSo., 16.3. - 21.00 UhrDi., 18.3. - 21.30 Uhr
Paris was a woman
Paris was a woman
USA/Großbritannien 1996 | Regie: Greta Schiller | 75 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Schriftstellerinnen Gertrude Stein oder Djuna Barnes sind nur zwei Prachtbeispiele einer emanzipierten und kreativen weiblichen Existenzform, die das kulturelle Leben im Paris der 20er und 30er entscheidend prägte. Eine vor allem durch ihren Materialreichtum beeindruckende Dokumentation voller Zeitzeuginnen, die wir nun nochmals in unser Programm aufgenommen haben.
So., 9.3. - 16.00 Uhr
Fremd gehen. Gespräche mit meiner Freundin
Deutschland 1999 | Regie: Eva Heldmann | 64 min. | 35mm | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Porträt von Annette. Sie sucht Sex und sonstige Vergnügen und durchstreift dabei die Clubs und Kasernen der US-Armee in Frankfurt und Umgebung. Offen schildert sie dabei vor der Kamera ihre zwiespältigen Gefühle. Einerseits ein gewisser Charme und die angenehme Direktheit vieler vor allem schwarzer GIs. Andererseits das Gefühl, immer fremd zu bleiben. Weibliche Perspektive auf eine Männerwelt jenseits der ID-Kontrolle. Heute, da viele US-Soldaten aus Deutschland abgezogen sind, hat ein solcher Dokumentarfilm zudem unweigerlich eine alltagsgeschichtliche Komponente.
So., 9.3. - 17.30 Uhr
La fille coupée en deux - Die zweigeteilte Frau
La fille coupée en deux - Die zweigeteilte Frau
Deutschland/Frankreich 2007 | Regie: Claude Chabrol | 115 min. | 35mm | Ludivine Sagnier, Benoit Magimel u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Die begehrenswerte 25jährige Gabrielle ist hin- und hergerissen zwischen zwei sehr unterschiedlichen Männern. Da ist zum einen Charles, einem berühmten Schriftsteller und notorischen Womanizer und auf der anderen Seite Paul, attraktiv, unstet und zukünftiger Erbe eines erheblichen Familienvermögens. Ein gefährlicher Reigen aus Liebe und Eifersucht nimmt seinen Anfang ... In seinem neuesten Thriller verführt Altmeister Claude Chabrol, der Großmeister der Gesellschaftsanalyse, die Zuschauer in ein Universum der Täuschung und des Scheins, der Medien und der sexuellen Reize. Basierend auf der exzentrischen Lebensgeschichte eines New Yorker Star-Architekten wird ein sinnlich-gefährlicher Tanz der Passionen gekonnt entfacht. Ein echter Chabrol!
Do., 13.3. - 19.30 UhrSo., 16.3. - 17.00 UhrMo., 17.3. - 19.00 UhrDi., 18.3. - 19.00 Uhr
I am a cyborg but that's ok
I am a cyborg but that's ok
Südkorea 2006 | Regie: Park Chan-wook | 105 min. | 35mm | Lim Soo-jung, Jung Ju-hoon u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Cyborg ist jemand, der wie ein normaler Mensch tut, aber dafür eine Steckdose braucht. Was aber, wenn ein ganz normaler Mensch meint, er wäre ein Cyborg? Das ist die Ausgangslage im neuen Film vom Regisseur von OLD BOY oder LADY VENGENANCE. Eine junge Frau hat massive Identitätsprobleme und Wahnvorstellungen. Als sie deshalb in die Psychiatrie eingewiesen wird, verliebt sie sich dort in einen Kleptomanen, mit dem sie alsbald das gesamte Psycho-Haus auf den Kopf stellt. Regisseur Park Chan Wook fand schrill-bunte, ostasiatische Popbilder für die Innenwelt seiner Figuren und lässt seinen Film vor Spieltrieb nur so explodieren.
Do., 13.3. - 22.00 UhrMo., 17.3. - 21.30 UhrMi., 19.3. - 19.00 UhrMo., 24.3. - 21.30 Uhr
Staub
Staub
Deutschland/Schweiz 2007 | Regie: Hartmut Bitomsky | 90 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Staub - da denkt man vielleicht an: „Asche zu Asche“ oder „Staub zu Staub“. Hartmut Bitomsky, eigenwilliger Altmeister des Dokumentarfilms, wagte es, genau dieser letzten Substanz, zu der alles einmal zerfallen wird, einen Film zu widmen. Staub als kleinstes, unmittelbar noch sichtbares Objekt. Staub in all seinen Formen und in seiner Vielfalt. Anlass zur Suche und zur Philosophie. „Tiefste Einsichten aus dem vermeintlich Nutzlosesten“ meint ‚Die Presse’. „Man glaubt nicht, was sich zu einem scheinbar profanen Thema wie Staub alles sagen und zeigen lässt“, staunt der ‚Kölner Stadt-Anzeiger’.
Fr., 14.3. - 19.00 UhrSa., 15.3. - 19.00 UhrSo., 16.3. - 19.00 UhrMi., 19.3. - 21.00 Uhr
My blueberry nights
My blueberry nights
USA/Hongkong 2007 | Regie: Wong Kar-wai | 95 min. | 35mm | Jude Law, Norah Jones, Natalie Portman u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Jazz-Musikerin Norah Jones spielt die weibliche Hauptrolle in Wong Kar-wais neuestem Werk, in dem er seine Zuschauer quer durch die USA führt. Aus Liebeskummer schüttet eine junge Frau dem Kellner eines kleinen New Yorker Cafés ihr Herz aus. Daraufhin verliebt sich der Kellner in die Unbekannte, die zunächst aber auf Reisen geht und dabei die Bekanntschaft diverser Existenzen macht, alles Menschen, die Liebes – und Lebenskummer in sich tragen. Sehr eindrucksvoll, wie Wong Kar-wai seinen bisherigen Bilderkosmos erweitert und in diesem sanften, melancholischen Road-Movie sich aber dennoch weiterhin treu bleibt.
Do., 20.3. - 19.30 UhrSa., 22.3. - 19.30 UhrSo., 23.3. - 17.30 UhrSa., 29.3. - 19.30 UhrSo., 30.3. - 19.30 UhrDi., 1.4. - 19.30 UhrMi., 2.4. - 19.30 Uhr
2046
2046
Hongkong 2004 | Regie: Wong Kar-wai | 130 min. | 35mm | Tony Leung Chiu-wai, Gong Li, u.a. | chinesisches Original mit deutschen Untertiteln.
Chow schreibt an einem Science-Fiction-Roman. Er trägt als Titel die Nummer des Hotelzimmers, in dem in seinem realen Leben die Tänzerin Lulu umgebracht wird, eine alte Freundin von ihm. Als Chow selbst darauf in das Nachbarzimmer einzieht, durchlebt er mehrere Liebesbeziehungen, die jedoch allesamt scheitern ... Die Melancholie triumphiert mit großer Geste in Wong Kar-wais rauschhaft inszeniertem Opus Magnum, das von enormer suggestiver Kraft ist. Wenn man das Kino verlässt, möchte man glauben, man war in der Zukunft, und unglücklich verliebt. Vor allem aber har man erfahren: man war in einem großartigen Film.
Do., 20.3. - 21.30 UhrMo., 24.3. - 19.00 UhrMi., 26.3. - 21.30 UhrFr., 28.3. - 19.30 Uhr
In the mood for love
In the mood for love
Hongkong 2000 | Regie: Wong Kar-wai | 98 min. | 35mm | Tony Leung Chiu-wai, Maggie Cheung u.a. | chinesisches Original mit deutschen Untertiteln.
Im Hongkong des Jahres 1962 zieht der Redakteur Chow mit seiner Frau in eine neue Wohnung. Oft trifft er Li-zehn, die neue Nachbarin. Sie entdecken dabei, dass ihre Partner miteinander eine Affäre haben. Sie selbst dagegen erkennen, dass ihre eigenen Liebe zueinander ohne Erfüllung sein wird. Unterstützt durch wunderbar melancholische Musik inszenierte Wong Kar-wai mit der Starbesetzung der Hongkonger Filmsszene ein Kammerspiel emotionaler Intensität, so dicht und ästhetisch ausgefeilt, dass IN THE MOOD FOR LOVE schon jetzt international als absoluter Klassiker der Filmgeschichte beurteilt wird.
Fr., 21.3. - 19.30 UhrSo., 23.3. - 19.30 UhrDo., 27.3. - 19.30 UhrSo., 30.3. - 17.30 Uhr
Happy together
Happy together
Hongkong 1997 | Regie: Wong Kar-wai | 96 min. | 35mm | Tony Leung Chiu-wai, Leslie Cheung u.a. | deutsche Fassung.
Eine Homosexuellen-Lovestory, für die Womg Kar-wai erstmals sein Hongkong verlies. Er fand dafür in Buenos Aires Ansatzpunkte für seine Art, Filme zu machen: wild und rastlos und unmöglich einzuordnen. Es gibt markante Bilder, die sich kammerspielartig und hermetisch abgeriegelt auf die beiden Hauptdarsteller beschränken, wie sie sich lieben, sich streiten, sich wieder versöhnen und wieder getrennte Wege gehen. Dazu Musik von Astor Piazolla und den Turtles – denn Wong Kar-wai liebt durchaus auch musikalisch die Kontraste.
So., 23.3. - 21.30 UhrMo., 31.3. - 21.30 Uhr
Chungking express
Chungking express
Hongkong 1994 | Regie: Wong Kar-wai | 102 min. | 35mm | Brigitte Lin, Tony Leung Chiu-wai u.a. | deutsche Fassung.
Die neongrelle Nachtwelt Hongkongs ist die Kulisse in diesem visuell äußerst beeindruckenden Film, der in seiner ersten Hälfte vom Polizisten 223 und in der zweiten vom Kollegen 663 erzählt. 223 wurde von seiner Freundin verlassen, er hofft auf ihre Rückkehr. 663 hat ebenfalls keine Freundin mehr und berichtet davon der Kellnerin Faye. Diese verliebt sich darüber in 663, dringt in seine Wohnung ein und dekoriert sie dabei etwas um ... CHUNGKING EXPRESS ist bis zum heutigen Tag ein ebenso spleeniger wie temporeicher Film, dessen Vertrieb übrigens damals entscheidend von Quentin Tarantino gefördert wurde.
Di., 25.3. - 19.30 UhrSo., 30.3. - 21.30 UhrMo., 31.3. - 19.30 Uhr
Fallen angels
Fallen angels
Hongkong 1995 | Regie: Wong Kar-wai | 96 min. | 35mm | Leon Lai, Michelle Reis u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Praktisch zeitgleich gedreht mit CHUNGKING EXPRESS, baut sich FALLEN ANGELS aus Einblicken in das Leben von fünf Hauptpersonen auf. Zuerst ist da der Auftragsmörder Wong Chi-Ming, seine Agentin und die ausgeflippte Baby. Dann kommt noch der seit seiner Kindheit stumme He Zhiwu und die eifersüchtige Cherry dazu. Die Mega-Metropole Hongkong wirkt dabei wie ein klebriger Bonbonladen, der mit einem Tempo durchrast wird, das einem schwindlig wird, unterbrochen von ruhigen Momenten, in denen man wie ein Passant ganz flüchtig etwas sieht, um es sogleich wieder zu vergessen. Ein poppiger, knallbunter, schriller Film – vielleicht der Ungewöhnlichste von Wong Kar-wai.
Di., 25.3. - 21.30 UhrMi., 26.3. - 19.30 Uhr
Once
Irland 2006 | Regie: John Carney | 85 min. | 35mm | Alaistair Foley, Catherine Hansard u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junger irischer Straßenmusiker mit Liebeskummer lernt eine tschechische Pianistin kennen. Eine Romanze
entwickelt sich und beide beginnen gemeinsam Songs einzuspielen. Es könnte alles so wunderbar werden, aber leider
ist die Pianistin nicht frei ... ONCE lebt ganz merklich davon, dass beide Hauptdarsteller im wirklichen Leben selbst
Musiker sind. So lebt der Film auch ganz besonders von der Liebe zur Musik und den Problemen, damit Geld zu
verdienen. Ansonsten aber ist ONCE ganz sicher einer der schönsten Liebesfilme der letzten Jahre!
Di., 1.4. - 21.30 UhrMi., 2.4. - 21.30 UhrDo., 3.4. - 21.30 UhrFr., 4.4. - 19.30 UhrSa., 5.4. - 19.30 UhrSo., 6.4. - 21.30 UhrMo., 7.4. - 19.30 UhrDi., 8.4. - 21.30 UhrMi., 9.4. - 21.30 Uhr
Mon meilleur ami - Mein bester Freund
Frankreich 2006 | Regie: Patrice Leconte | 94 min. | 35mm | Daniel Auteuil, Dani Boon u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Einem Antiquitätenhändler geht es eigentlich ganz gut, nur hat er keine wirklichen Freunde, nicht einen einzigen
Menschen, dem er sich anvertrauen kann. Er geht eine Wette ein, dennoch bis zum Ende des Monats seinen besten
Freund zu präsentieren. Nur wie das anstellen, ist er selbst doch ziemlich hektisch und unverbindlich. Da lernt er einen
Taxifahrer kennen, ein Ausbund an Freundlichkeit und Kontaktfreude. Er geht bei ihm in die Schule, die Schule der
Freundschaft ... Heiter-melancholisch brillieren in dieser romantischen Komödie des Altmeisters Patrice Leconte vor
allem die beiden Hauptdarsteller.
Do., 3.4. - 19.30 UhrSo., 6.4. - 19.30 UhrMo., 7.4. - 21.30 UhrDi., 8.4. - 19.30 UhrMi., 9.4. - 19.30 Uhr
Holunderblüte
Deutschland 2007 | Regie: Volker Koepp | 89 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Mit HOLUNDERBLÜTE kehrt Volker Koepp (KURISCHE NEHRUNG) in die Landschaft des ehemaligen Ostpreußens
zurück. Der Film registriert die politischen und sozialen Veränderungen, die Verelendung der Menschen nach dem
Zusammenbruch der landwirtschaftlichen Strukturen, die Entvölkerung der Dörfer und Zersplitterung der Familien –
aber er zeigt auch eine Landschaft, die für Kinder ein riesiger Abenteuerspielplatz ist. Kinder, die sich die Natur
spielerisch und kreativ aneignen, die mit Lebenslust und Witz eine kindliche Gegenwelt entwerfen, in der ihre Hoffnungen und Sehnsüchte aufgehoben sind. Der Film begleitet die Kinder des Kaliningrader Gebiets ein Jahr lang
durch den Kreislauf der Jahreszeiten und bleibt dabei konsequent in ihrer Perspektive.
Do., 10.4. - 19.30 UhrFr., 11.4. - 19.30 UhrSa., 12.4. - 19.30 UhrSo., 13.4. - 19.30 UhrMo., 9.6. - 19.30 UhrMi., 25.6. - 19.30 Uhr
13 Tzameti
Georgien/Frankreich 2005 | Regie: Gela Babluani | 95 min. | 35mm | George Babluani, Pascal Bongard u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Nur mühsam kann sich der junge Georgier Sébastien und seine Familie in Frankreich mit Gelegenheitsjobs über
Wasser halten. Als Sébastien in den Besitz eines geheimnisvollen Briefes gelangt, der seinem Adressaten die Lösung
aller finanziellen Probleme in Aussicht stellt, zögert der junge Mann keine Sekunde und folgt den Anweisungen in dem
Schreiben. Doch der vermeintliche Ausweg führt geradewegs in einen surrealen Albtraum, aus dem es kein Entrinnen
gibt ... Mit beklemmenden Schwarzweiß-Bildern, knappen Dialogen und viel Atmosphäre ist Géla Babluani ein
eindrucksvoller Thriller gelungen, der an große Vorbilder wie Alfred Hitchcock, Roman Polanski und Darren Aronofsky
erinnert und dabei seinen ganz eigenen Sog entwickelt.
Fr., 11.4. - 21.30 UhrSo., 13.4. - 21.30 UhrMo., 14.4. - 21.30 UhrDi., 15.4. - 21.30 Uhr
Du bist nicht allein
Deutschland 2007 | Regie: Bernd Fröhlich | 90 min. | 35mm | Axel Prahl, Katharina Thalbach u.a. | deutsche Fassung.
Als die schöne, energiegeladene Jewgenia neben Familie Moll einzieht, entdeckt Hans Moll ein Gefühl, das er längst
vergessen hatte: verliebt sein, glücklich sein, die aufgeregte Hoffnung eines Verzückten. Seine Frau indes ist mit
Wichtigerem, mit ihrer neuen Arbeit beim Wachdienst beschäftigt. Sie alle entdecken die Sehnsucht nach einer Chance,
alles von vorn zu beginnen und sich selbst ins Leben zurückzuholen. DU BIST NICHT ALLEIN ist ein Film, der ebenso
genau in der Wirklichkeitsdarstellung ist, wie er in seiner hoffnungsvollen und berührenden Melancholie optimistisch ist.
Er zeigt Menschen auf der Suche nach einem anderen Leben, nach einem Ort, an den man gehört, nach Schutz, Liebe,
Gemeinschaft.
Mo., 14.4. - 19.30 Uhr
Crossing the Bridge - The sound of Istanbul
Deutschland 2005 | Regie: Fatih Aktin | 89 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Istanbul rockt. Waren Berlin und Havanna in den 90ern wohl die coolsten Städte der Welt, formt sich seit ein paar
Jahren nun vielleicht Istanbul zu der europäischen Metropole, die man einfach erleben muss. Aber gehört Istanbul
eigentlich zu Europa? Der Film beschreibt den westlichen Blick eines Fremden in einer spannenden, gefährlichen,
interessanten, überraschenden, frivolen Stadt des Orients. Es ist eine Odyssee auf den Spuren der musikalischen und
kulturellen Ursprünge, Einflüsse und Perspektiven Istanbuls. Durchaus politisch ist dabei auch die Darstellung des
Regisseurs. Fatih Akin (AUF DER ANDEREN SEITE, GEGEN DIE WAND) möchte die westlichen Zuschauer für das
Land und seine Kultur begeistern, indem er es ihnen vertraut macht. Eine Dokumentation, welche Augen und Ohren
fasziniert, während die gezeigte Zeit dagegen ausgesprochen kurz erscheint.
Di., 15.4. - 19.30 Uhr
Je ne suis pas la pour etre aime - Man muss mich nicht lieben
Frankreich 2005 | Regie: Stephane Brize | 93 min. | 35mm | Patrick Chesnais, Anne Consigny u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Von wegen Lebensfreude: Jean-Claude ist über 50 - und Gerichtsvollzieher. Pfändet und setzt Schuldner vor die Tür.
Man liebt ihn nicht, versteht sich. Bis er sich aufrafft, einen Tango-Tanzkurs anzutreten ... Er trifft auf Francoise, die ihn
verzaubert. Plötzlich fühlt er, was es heißt, allein zu sein - und wagt, schüchtern und leise, zu hoffen. Doch Francoise
steht vor der Hochzeit mit einem verhinderten Künstler. Sie tanzt und schweigt. Tief ist die Verwirrung der Gefühle, in
die sie Jean-Claudes wortloses Werben stürzt ... Ein wunderbares Melodram der Zwischentönen, in denen Gesten und
Blicke viel mehr sagen als 1000 Worte.
Mi., 16.4. - 19.30 Uhr
El Orfanato - Das Waisenhaus
Mexiko 2007 | Regie: Juan Antonio Bayona | 102 min. | 35mm | Belen Rueda u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Laura wuchs in einem Waisenhaus auf. Zu Zeiten General Francos geschahen dort schreckliche Dinge. Nun will Laura,
längst Mutter geworden, das Heim wiedereröffnen. Zunächst läuft alles gut, dann jedoch berichtet ihr Sohn von
unsichtbaren Freunden. Es stellt sich heraus, es sind Lauras ehemalige Mitbewohner. Plötzlich verschwindet Lauras
Sohn ... Professionell gemachter, intelligenter Horrorthriller mit zeitgeschichtlichem Bezug und voll tiefer Symbolik.
Do., 17.4. - 19.30 UhrDi., 22.4. - 21.30 Uhr
El laberinto del fauno - Pans Labyrinth
Mexiko 2006 | Regie: Guillermo del Toro | 120 min. | 35mm | Ivana Vaquero, Ariana Gil u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Nordspanien 1944: Ofélia zieht mit ihrer Mutter zu ihrem neuen Stiefvater, einem General, der für Franco die
republikanischen Rebellen bekämpft. Er verbreitet Angst und Schrecken, auch für Ofélia, die sich darum in eine
Phantasiewelt voller Fabelwesen flüchtet, die sie mit ihren Ängsten konfrontieren und ihr immer wieder Mutproben
auferlegen. Ein Oscar-nominiertes Fantasymärchen für Erwachsene, bezaubernd, furchteinflössend, sinnlich und brutal.
Do., 17.4. - 21.30 UhrMi., 23.4. - 21.30 UhrSo., 27.4. - 21.30 Uhr
Mariposa negra - Schwarzer Schmetterling
Peru 2006 | Regie: Francisco Lombardi | 105 Min min. | span Original mit englischen Untertiteln.
Angela, die als Reporterin für eine Klatschzeitung arbeitet, bekommt den Auftrag über den plötzlichen Tod eines
Richters zu schreiben. Das Erscheinen ihres Artikels bringt sie mit Gabriela, der Verlobten des Toten zusammen.
Gabriela ist entsetzt über die Lügen, die in dem Zeitungsartikel verbreitet werden. Sie fordert Angela dazu auf, ihr
bei der Suche nach den Mördern zu helfen ...
Fr., 18.4. - 19.30 Uhr
El telon de azucar - Hinter dem Zuckervorhang
Kuba 2006 | Regie: Camila G. Urzua | 2006 min. | digital | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Kuba polarisiert: für die einen der letzte Hort der „sozialistischen Utopie“, für andere Ort von Menschenrechtsverstößen
und bitterem Mangel. Camila Guzmán Urzúa wuchs in den Achtzigern in Kuba auf. Sie zeichnet ein wehmütiges Bild
vergangener Ideale von sozialer Gleichheit, Erfüllung aller Grundbedürfnisse durch den Staat und Leichtigkeit des
Lebens, die einer tiefgreifenden Desillusionierung gewichen sind, seitdem mit dem Ende des Ostblocks auch die
kubanische Wirtschaft zusammenbrach.
Fr., 18.4. - 21.30 UhrDo., 24.4. - 21.30 Uhr
Cleopatra
Brasilien 2007 | Regie: Julio Bressane | 116 min. | 35mm | portugiesisches Original mit englischen Untertiteln.
Der Mythos Kleopatra lebt neu auf und zeigt uns die letzte ägyptische Königin von ihrer intimen Seite. In einer
krisenhaften Zeit kämpft sie um den Erhalt ihres Throns und führt ihr Land mit Diplomatie und Mut.
Sa., 19.4. - 19.30 UhrSo., 20.4. - 21.30 Uhr
Mexikanisches Kurzfilmprogramm
Mexiko 2007 | Regie: diverse | 90 min. | digital | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Auch im diesem Jahr zeigt ‘cine latino’ eine Auswahl aktueller, mexikanischer Kurzfilme, die die vielfältige
Kurzfilmszene des Landes eindrucksvoll abbildet.
Sa., 19.4. - 21.30 Uhr
La sangre iluminada - Erleuchtetes Blut
Mexiko 2007 | Regie: Ivan Avila | 104 min. | 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Immer wieder stürzen Personen, wenn sie auf einer Kreuzung zusammen kommen. Und hinterher sind sie nicht mehr
sie selbst. Ihr weiteres Leben verändert sich abrupt und führt sie auf ganz neue Wege.
So., 20.4. - 19.30 Uhr
La Noche de Angel - Kurzfilme von Angel Beccassino
Kolumbien | Regie: Angel Beccassino | Originalfassung.
Kolumbien-Abend mit Kurzfilmen von Angel Beccassino in Anwesenheit des Regisseurs!

"Choque de Afectos" (10 min)
"Jorge Elicer Gaitan (5 min)
"Reflexiones sobre morir" (7 min)
"Strip Tease" (4 min)
"La paz es un estado de la mente" (1 min)
"Catedral de Zipaquira" (3 min)
"Medios Memoria Chuzados" (10 min)
Mo., 21.4. - 18.00 Uhr
Que tan lejos - Wie weit noch
Ecuador 2006 | Regie: Tania Hermida | 92 min. | 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Zwei junge Frauen treffen sich im Bus nach Cuenca. Die eine ist eine Touristin aus Spanien, die andere
Ecuadorianerin. Auf ihrer gemeinsamen Reise lernen sie die Eigenarten des Landes kennen, was in ihnen beiden eine
Veränderung bewirken wird.
Mo., 21.4. - 19.30 Uhr
La bueno de Ilorar - Über das Weinen
Spanien 2007 | Regie: Matias Bize | 80 min. | 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Es ist eine lange Nacht, in der sich Vera und Alejandro trennen. Dabei suchen sie nach Antworten, Tränen,
Erinnerungen. Und spüren dem nach, was war und was nicht mehr ist. Nach seinen Erfolgen mit SABADO und EN LA
CAMA – IM BETT ist dies der dritte Film von Matías Bize.
Mo., 21.4. - 21.30 Uhr
Las ninas - Die Mädchen
Chile 2007 | Regie: Rodrigo Marin | 70 min. | 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Ein Tag, eine Wohnung, Musik, eine unheilbare Krankheit. In LAS NINAS beleuchtet Regisseur Rodrigo Marín
verschiedene Aspekte einer sensiblen Freundschaft und die Liebe zweier ungleicher Frauen im heutigen Chile.
Di., 22.4. - 19.30 Uhr
Los ladrones viejos - Die alten Diebe
Mexiko 2007 | Regie: Everardo Gonzalez | 97 min. | 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Das Berufsporträt von vier Dieben, die mit ihren Taten im Mexiko der 60er und 70er Jahre Aufsehen erregten; zugleich
ein spannendes Stück Gesellschaftsgeschichte aus dem Herzen Mexikos.
Mi., 23.4. - 19.30 Uhr
Al Norte - Nach Norden
MExiko 2007 | Regie: Stephanie Rauer, Rinaldo Pancera | 79 min. | digital | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Es gleicht einem Exodus. Sie kommen aus Honduras, Nicaragua, Mexiko, El Salvador und Guatemala. Mehr als eine
Million Menschen versuchen jedes Jahr, die Grenze zu den USA illegal zu überqueren. Sie glauben, sie haben nichts zu
verlieren. In ihrer Heimat gibt es keine Arbeit, keine Perspektive. 80 Prozent der Menschen leben in bitterster Armut.
Deshalb lassen sie alles zurück: ihre Familien, ihr Zuhause, ihre Traditionen. Und sie riskieren ihr Leben für den
Amerikanischen Traum. Vorstellungen in Kooperation mit ‘Amnesty International’.
Do., 24.4. - 11.15 UhrFr., 25.4. - 21.30 UhrSa., 26.4. - 21.30 Uhr
La prueba - Die Prüfung
Peru 2005 | Regie: Judith Velez | 100 min. | 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Mirandas Bruder ist krank. Um ihn zu retten, muss Miranda ihren Vater wiederfinden. Dabei begibt sie sich auf eine
Reise, die ihre Vorstellung von Recht und Unrecht wandelt und an deren Ende sie ihrem Vater einen ungewöhnlichen
Prozess bereitet.
Do., 24.4. - 19.30 Uhr
Tambogrande
Peru 2007 | Regie: Ernesto Cabellos, Stephanie Boyd | 85 min. | digital | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein kleiner, ruhiger Ort im Norden Perus verändert sich schlagartig, als dort ein Goldvorkommen entdeckt wird. Die dort
ansässigen Landwirte organisieren sich und starten einen Kampf gegen die neuen Begehrlichkeiten. Vorstellung in
Kooperation mit ‘Amnesty International’.
Fr., 25.4. - 19.30 Uhr
Latino – Ein Chilene in Mannheim
Regie: Steffi Klee | 26 min. | ...mit musikalischem Vorprogramm.
Manche Menschen besitzen eine dermaßen starke Aura, dass es schwer ist, sich ihrer zu entziehen. Francisco (Pancho) Mendez Rodriguez ist eine solch charismatische Persönlichkeit. Seine Ausstrahlung schöpft aus seinem bewegten Leben: seine Kindheit in Chile, sein Kampf gegen die Diktatur Pinochets, Gefängnis, die Flucht nach Deutschland. Trotz der vielen schrecklichen Erlebnisse strahlt er eine mystische Ruhe und Leichtigkeit aus. „Latino – ein Chilene in Mannheim“ ist das Portrait eines extrem faszinierenden Menschen, aber auch die Beschäftigung mit dem Thema Identität vs. Heimat.
Sa., 26.4. - 18.00 Uhr
Matar a todos - Alle töten
Uruguay/Chile/Argentinien 2007 | Regie: Esteban Schröder | 97 min. | 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Auf einer wahren Geschichte beruhender Politthriller, in dem eine junge Staatsanwältin im Rahmen ihrer Ermittlungen
mit der eigenen Familiengeschichte konfrontiert wird. Vorstellung in Kooperation mit ‘Amnesty International’.
Sa., 26.4. - 19.30 Uhr
Por sus propios ojos - Mit ihren eigenen Augen
Argentinien 2007 | Regie: Liliana Paolinelli | 83 min. | 35mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Alicia möchte einen Film über Angehörige von Gefängnisinsassen drehen. Bei einem Besuch im Gefängnis wird sie
selbst mehr in deren Geschichte involviert, als sie zu Beginn geahnt hatte.
So., 27.4. - 19.30 Uhr
Tapas mixtas - Kurzfilmprogramm
Spanien 2008 | Regie: diverse | 99 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Weil wir im Karlstorkino bekanntlich nicht genug von Kurzfilmen kriegen können, hier nun die besonders scharf
gewürzte spanische Variante. Damit auch die zahlreichen Freunde des spanischen Kinos wieder belohnt werden,
freuen wir uns auf absolute Höhepunkte der spanischen Kurzfilm-Produktion aus den letzten Jahren, cineastische
Häppchen voller Ideen und Pointen.
Mo., 28.4. - 19.30 UhrDi., 29.4. - 21.30 UhrMi., 30.4. - 19.30 Uhr
"Augenblicke" - Kurzfilme im Kino
11 mal kirchliche Kinoarbeit mit cineastischem Anspruch, Inseln im Strom der Zeit, Oasen in der Wüste visuellen
Unrats. International, formal wie inhaltlich höchst verschieden, anregend und unterhaltsam. Für Langfilmfetischisten mit
Vorurteilen eine wunderbare Einführung in das Reich der Kürze. Eine Traditionsveranstaltung und ein heimlicher
Höhepunkt in unserem Karlstorkino, die immer wieder unseren Kulturauftrag aufs Deutlichste beweist.
Di., 29.4. - 19.30 Uhr
Du Levande - Das juengste Gewitter
Du Levande - Das juengste Gewitter
Schweden/Deutschland 2007 | Regie: Roy Andersson | 95 min. | 35mm | Hakan Angser u.a. | deutsche Fassung.
„Freue dich also, Lebendiger, der lieberwärmten Stätte, ehe den fliehenden Fuß schauerlich Lethe dir schauerlich netzt“. Johann Wolfgang von Goethe, Römische Elegien, zugleich Motto von Roy Andersons „Das jüngste Gewitter“. Das ist ein Film aus 50 Episoden, alle Szenen gedreht in einer einzigen Einstellung mit fast starrer Kamera, grau-grünes Licht, kreideweiße Schauspieler-Gesichter. Doch keine Angst, wo Tristesse herrscht, gibt es auch Humor, er heißt dann eben absurde Komik. Davon ist der Film gut gefüllt, denn er zeigt Personen, die mit den Widrigkeiten des Lebens kämpfen, den Wahnsinn des Alltags aushalten. So gut in Form gebracht wie bei Roy Andersson, hätte das vielleicht auch Goethe interessiert.
Do., 1.5. - 19.30 UhrFr., 2.5. - 19.30 UhrSa., 3.5. - 19.30 UhrSo., 4.5. - 19.30 UhrMi., 7.5. - 21.30 UhrMo., 12.5. - 21.30 UhrMi., 14.5. - 19.30 Uhr
Woyzeck
Woyzeck
Deutschland 1979 | Regie: Werner Herzog | 81 min. | 35mm | Klaus Kinski, Eva Mattes u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Die Besten sterben jung. Georg Büchner starb mit 23 Jahren. Nichts aus Weimar kann dem Hessen Paroli bieten, nicht wirklich. Denn vor allem er fand die Sprache für die menschliche Kreatur, in ihrem hauptsächlichen Zustand, dem Leiden. Und Werner Herzog fand dafür die Bilder, und Klaus Kinski bewegte sich durch sie. So entstand eine stilsichere, originalgetreue und sehr prägnante Verfilmung des Dramenfragments. „Nimm das und das! Kannst du nicht sterben? So! so ! Ha sie zuckt noch, noch nicht, noch nicht? (Stößt zu) Bist du tot? Tot! Tot!“ Ja, das ist Büchner, das ist Herzog, das ist Kinski, das ist Kunst.
Do., 1.5. - 21.30 UhrSo., 4.5. - 21.30 UhrMo., 5.5. - 19.30 Uhr
Fitzcarraldo
Fitzcarraldo
Deutschland/Peru 1982 | Regie: Werner Herzog | 158 min. | 35mm | Klaus Kinski, Claudia Cardinale u.a. | deutsche Fassung.
Mitten im Amazonasgebiet plant ein besessener vermögender Lebemann und Egozentriker ein Opernhaus zu errichten. Auf der äußerst strapaziösen Expedition dorthin muss beispielsweise ein Schiff über einen Berg transportiert werden. FITZCARRALDO wurde schon vor der Präsentation berühmt, als die ersten Meldungen über die extrem anstrengenden, ja verlustreichen Dreharbeiten am Originalschauplatz sich verbreiteten. Und dann natürlich Klaus Kinskis Launen in der Wildnis der Natur. Im Gegensatz zu AGUIRRE ist FITZCARRALDO noch spektakulärer, noch opulenter, noch mysteriöser - einer der ehrgeizigsten Filme Werner Herzogs!
Fr., 2.5. - 21.30 UhrSo., 4.5. - 16.30 UhrSo., 11.5. - 19.00 UhrDi., 20.5. - 19.00 UhrSo., 25.5. - 21.00 Uhr
Aguirre, der Zorn Gottes
Aguirre, der Zorn Gottes
Deutschland/Peru 1972 | Regie: Werner Herzog | 100 min. | 35mm | Klaus Kinski, Daniel Ades u.a. | deutsche Fassung.
Auf der Suche nach dem Dorado, dem nie gefundenen sagenhaften Goldland, unternahmen die spanischen Conquistadores im 16. Jahrhundert Expeditionen ins undurchdringliche Amazonasgebiet. Wie eine historische Chronik belegt, kam es auf einer dieser bewaffneten Waldbegehungen zu einem Aufstand unter den Anführern. Während der eine gewaltsam entmachtet wurde, sagte sich der andere daraufhin von Spanien los, um mitten im Urwald Südamerikas einen neuen eigenen Staat zu gründen, um von dort aus die Menschheit zu perfektionieren ... Dank des dämonischen Zaubers des tropischen Regenwaldes und der Aufnahmen, die er von sich gestattete, sowie der schauspielerischen Glanzleistung Klaus Kinskis in der Hauptrolle wurde Herzogs Parabel über Wahnsinn, Macht und Ohnmacht zu einem seiner wohl besten Filme.
Di., 6.5. - 19.30 UhrMo., 12.5. - 19.30 UhrMo., 19.5. - 19.30 UhrMi., 21.5. - 19.30 UhrMo., 26.5. - 21.30 Uhr
Mein liebster Feind
Mein liebster Feind
Grossbritannien/Deutschland 1999 | Regie: Werner Herzog | 95 min. | digital | Klaus Kinski, Werner Herzog | deutsche Fassung.
Das Porträt zweier Charakterköpfe, die weder ohne, noch miteinander konnten. In einer Collage einzigartigen Archivmaterials dokumentiert Werner Herzog seine Arbeit mit Klaus Kinski, berühmt und berüchtigt für sein Können, sein Charisma, sein Ego und seine Wut. Man erfährt einiges über Kinskis Kunstauffassung, Herzogs Arbeitsmethoden, beider Lust an der Provokation und beider Lust, Einzigartiges zu schaffen. Von Kinskis Wutanfällen, heimliche Höhepunkte der Dokumentation, sollte man sich nicht einschüchtern lassen. Choleriker gelten eigentlich als eher harmlos.
Di., 6.5. - 21.30 UhrSo., 18.5. - 17.30 Uhr
kurz und gut 07
kurz und gut 07
2007 | Regie: diverse | 97 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Preisgekrönte Filme der Europäischen Kurzfilmbiennale Ludwigsburg 2007

Lebenswirklichkeiten in Europa zu Begin des 21. Jahrhunderts: ob Spielfilm, ob Dokumentarfilm oder Doku-Fiction, Kurzfilme kreisen häufig um das Thema Familie, Erwachsenwerden oder das Leben am Rande der Gesellschaft. Das beweist auch wiederum „kurz und gut 07“ mit seinen Filmen aus sechs europäischen Ländern, aufreibend, herzbewegend und witzig.
Mi., 7.5. - 19.30 Uhr
Un couple parfait - Ein perfektes Paar
Un couple parfait - Ein perfektes Paar
Frankreich 2005 | Regie: Suwa Nobuhiro | 104 min. | 35mm | Valeria Bruni-Tedeschi, Bruno Todeschini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Valéria Bruni-Tedeschi, mittlerweile die Schwägerin des französischen Präsidenten Sarkozy, spielt Marie. Diese ist seit langem verheiratet und lebt im Ausland. Als sie zusammen mit ihrem Mann nach Frankreich zurückkehrt, bemerken beide, wie tief sie in einer Ehekrise stecken. Das perfekte Paar von einst – es ist nur noch Fassade. Nur konsequent, dass bei einem Abendessen mit Freunden die Trennung angekündigt wird. Damit beginnt aber der eigentliche Prozess des Noch-Retten-Wollens und der Selbstzerfleischung. Bisweilen hyperrealistisches Beziehungsdrama, vom japanischen Regisseur Suwa Nobuhiro ungewöhnlich mit langen Einstellungen und harten Schnitten kongenial inszeniert und deshalb weit jenseits des üblichen Melodrams.
Do., 8.5. - 19.30 UhrSa., 10.5. - 19.00 UhrDi., 13.5. - 19.30 Uhr
Jesus Christus Erloeser
Jesus Christus Erloeser
Deutschland 2008 | Regie: Peter Geyer | 84 min. | digital | deutsche Fassung.
Am 20. November 1971 gastierte Klaus Kinski in der Berliner Deutschlandhalle vor mehreren tausend Besuchern, um einem selbst verfassten Text mit dem Titel „Jesus Christus Erlöser“ zu rezitieren. Ein Versuch, das Nonkonformistische, ja Revolutionäre an Jesus Christus zu betonen. Damit ergänzte Kinski den damaligen „Jesus-Hype“ um seinen eigenen persönlichen Beitrag. Ein Abend, der Spannung versprach, da Kinskis Vortragskunst einzigartig war. Doch schon kurz nach Beginn des Auftritts kam es zu massiven Störungen seitens des Publikums. Kinski, bekannt für seine Wutanfälle, begann zurück zu schimpfen, verließ mehrfach die Bühne, brachte aber den Abend mit einer Handvoll ergebener Fans schließlich doch noch zu Ende. Kinski trat danach nie mehr als Rezitator auf ... JESUS CHRISTUS ERLÖSER lagerte lange im Archiv des Schauspielers und wurde schließlich vom Nachlassverwalter und Regisseur Peter Geyer rekonstruiert. Ein höchst beeindruckendes, unglaublich dichtes Porträt eines Menschen, der keine Grenze zwischen Kunst und Leben kannte. Zudem ein einzigartiges Dokument der Kultur der 70er und ihrer Gegner, das bereits bei seiner Präsentation auf der diesjährigen Berlinale ein großes Echo hervorrief.

Aufgrund des großen Interesses weiter bei uns im Programm.
Fr., 9.5. - 19.00 UhrDo., 15.5. - 19.30 UhrFr., 16.5. - 19.30 UhrSa., 17.5. - 19.30 UhrSo., 18.5. - 19.30 UhrFr., 23.5. - 21.30 UhrSa., 24.5. - 21.30 UhrDi., 27.5. - 21.30 UhrMo., 23.6. - 21.30 UhrDi., 24.6. - 21.30 UhrDo., 31.7. - 19.30 UhrSa., 30.8. - 21.45 UhrFr., 26.9. - 19.00 UhrDo., 30.10. - 19.30 UhrMi., 26.11. - 19.30 UhrMi., 24.12. - 19.00 Uhr
Nachtblende
Nachtblende
Frankreich/Italien/Deutschland 1974 | Regie: Andrzej Zulawski | 113 min. | 35mm | Romy Schneider, Klaus Kinski u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Die dramatischen 70er Jahre: aus Liebe zu einer erfolglosen Schauspielerin arbeitet ein Journalist als Pornofilmer, damit diese doch noch Karriere macht. Regisseur Andrzej Zulawski, einer der provokantesten Filmemacher seiner Zeit, verwendete dafür filmische Ausdrucksmittel von existentialistischer Überdeutlichkeit, so barock wie grell und kombiniert dabei Melodram mit Psychogramm zu einem sehr unverwechselbaren Film voll nachtschwarzem Zeitgeist. So ist denn NACHTBLENDE aus heutiger Sicht auch ganz sicher eine echte „Film-Ikone“.
Fr., 9.5. - 21.00 UhrSa., 10.5. - 21.00 UhrMi., 21.5. - 21.30 Uhr
10 Fragen an den Dalai Lama
10 Fragen an den Dalai Lama
Indien/Tibet 2006 | Regie: Rick Ray | 85 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Free Tibet und ein Film zur rechten Zeit: Regisseur Rick Ray schuf mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen und ausdrucksstarken Gesichtern der Einheimischen das Porträt eines Landes, dessen geistiges und politisches Oberhaupt, der Dalai Lama, zehn grundlegende Fragen des Lebens beantwortet und damit auch einen Schnellkurs in Buddhismus und Gewaltfreiheit liefert. Wesentliches Archivmaterial als historische Grundierung ergänzt zusätzlich diese beeindruckende Dokumentation.
So., 11.5. - 17.00 UhrDo., 22.5. - 19.30 UhrFr., 23.5. - 19.30 UhrSa., 24.5. - 19.30 UhrSo., 25.5. - 17.00 UhrSo., 25.5. - 19.00 UhrMo., 26.5. - 19.30 UhrDi., 27.5. - 19.30 UhrMi., 28.5. - 21.30 UhrDo., 29.5. - 19.30 UhrFr., 30.5. - 19.30 UhrSa., 31.5. - 19.30 UhrSo., 1.6. - 19.30 UhrMo., 2.6. - 19.30 UhrDo., 5.6. - 11.00 UhrDo., 12.6. - 19.30 Uhr
Der rote Rausch
Der rote Rausch
Deutschland 1962 | Regie: Wolfgang Schleif | 87 min. | 35mm | Klaus Kinski, Brigitte Grothum u.a. | deutsche Fassung.
Ein höchst außergewöhnlicher Film mit manchen thematischen wie formalen Sperrigkeiten, dazu getragen von Künstlern, die das Besondere bevorzugen. So Klaus Kinski als geistesgestörter Frauenmörder, der, gehetzt von allen Seiten, wieder freiwillig in die Anstalt zurückkehrt. Ein verstörendes Melodram und aufreizendes Beispiel des deutschen Films der frühen sechziger Jahre.
Do., 15.5. - 21.30 UhrMo., 19.5. - 21.30 Uhr
Leichen pflastern seinen Weg
Leichen pflastern seinen Weg
Frankreich/Italien 1968 | Regie: Sergio Corbucci | 100 min. | 35mm | Jean-Louis Trintignant, Klaus Kinski u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Outlaws müssen wegen des harten Winters ihre Schutzgebiete in den Bergen verlassen. Weiter unten werden sie bereits von Kopfgeldjägern erwartet. Gegen diese wiederum ergreift der Revolverheld „Silence“, er heißt so, weil ihm als Kind die Stimmbänder durchschnitten wurden, Partei mit dem Colt. Der böseste der Bösen ist natürlich Klaus Kinski. Ein herrlicher Western, stimmungsvolles Sterben in großartiger Schneelandschaft - und die Revolver singen dazu das Lied vom Nihilismus.
So., 18.5. - 21.30 UhrDi., 20.5. - 21.45 Uhr
Retour en Normandie - Rueckkehr in die Normandie
Retour en Normandie - Rueckkehr in die Normandie
Frankreich 2007 | Regie: Nicolas Philibert | 113 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
1975 drehte René Allio einen Film in der Normandie. Es handelte sich dabei um die Schilderung eines Verbrechens, das diese Region vor 140 Jahren erschütterte. Ein Mann namens Pierre Rivière hatte seiner Mutter, seiner Schwester und seinem Bruder die Kehle durchschnitten Gedreht wurde dieser Film mit Laiendarstellern, Bauern aus dem Umland. Nicolas Philibert, bekannt geworden durch seinen Dokumentarfilm SEIN UND HABEN, war damals 24 Jahre alt und Kamera-Assistent. Mehr als 30 Jahre später ist Philibert erneut in die Normandie gefahren, um dort die Menschen zu treffen, die damals für einen kurzen Moment Schauspieler waren.
Mi., 28.5. - 19.00 UhrSa., 7.6. - 19.00 UhrSo., 8.6. - 19.00 UhrDi., 10.6. - 19.00 UhrMi., 11.6. - 19.00 Uhr
Meine Mutter, mein Bruder und ich
Meine Mutter, mein Bruder und ich
Deutschland 2008 | Regie: Nuran David Calis | 102 min. | 35mm | Erhan Emre, Kurt Ipokkava u.a. | deutsche Fassung.
Armenisches Leben in Deutschland. Areg, 23 Jahre alt, lebt mit seiner verwitweten Mutter und seinem kleinen Bruder in Regensburg. Sie warten auf ihre Einbürgerung, denn Deutschland ist für Areg die Heimat. Er spricht perfekt Deutsch, identifiziert sich mit dem Land und hat große Ziele, er studiert in München, mit amtlicher Sondergenehmigung. Doch seine Mutter sieht alles anders und will nichts lieber als zurück nach Armenien. Das möchte auch Bruder Garnek seitdem er gehört hat, dass im armenischen Heimatort ein Goldschatz versteckt sei, an dessen Existenz man nur glauben müsse. Als Aregs Mutter aber schwer erkrankt, muss er in Deutschland bleiben und sieht sich gezwungen, sich wieder mit seinen armenischen Wurzeln zu beschäftigen. Ein weiter Horizont der Gefühle, ein kleiner schöner Film über Heimat und Heimatlosigkeit, die Sehnsucht nach einem Ankommen, der Wunsch, zu Hause zu sein.
Do., 29.5. - 21.30 UhrFr., 30.5. - 21.30 UhrSo., 1.6. - 21.30 UhrDi., 3.6. - 21.45 UhrMi., 4.6. - 21.45 Uhr
Eisenfresser
Eisenfresser
Deutschland 2007 | Regie: Shaheen Dill-Riaz | 85 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Getrieben von der alljährlichen Hungersnot im Norden Bangladeschs müssen die Bauern Kholil und Gadu gemeinsam mit ihren Verwandten ihre Heimat verlassen. Im Süden des Landes finden sie Arbeit als Saisonarbeiter auf den Schiffabwrackungswerften ... EISENFRESSER ist eine sehr nahegehende Geschichte, die zutiefst beeindruckende Erzählung einer Ausbeutung, die die Arbeiter zudem oft in eine ausweglose Schuldenfalle führt. Einer der besten Dokumentarfilme der letzten Zeit, mehrfach prämiert.

Mit freundlicher Unterstützung von: NETZ e.v. > www.bangladesh.org
Di., 3.6. - 19.30 UhrFr., 18.7. - 19.30 UhrSa., 19.7. - 19.30 UhrFr., 25.7. - 19.00 UhrDo., 31.7. - 21.30 Uhr
Je crois que je l´aime - Kann das Liebe sein?
Je crois que je l´aime - Kann das Liebe sein?
Frankreich 2007 | Regie: Pierre Jovilet | 90 min. | 35mm | Sandrine Bonnaire, Vincent London u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Es geht um Lucas. Er ist Geschäftsmann, er ist reich, aber er ist allein. Und er sehnt sich nach Elsa. Sie ist eine renommierte Künstlerin, und sehr charmant. Lucas jedoch ist vorsichtig geworden, zu viele Enttäuschungen. Also beauftragt er einen Privatdetektiv, der bitte herausfinden möge, weshalb diese junge Dame immer noch solo ist. Kann man jetzt schon ahnen, was passiert? Natürlich, es wirbeln die Turbulenzen. „Romantisch, amüsant, ausgesprochen schön gemacht“, meinte etwa ‚Paris Match’ über dieses herausragende französische Schauspielerkino.
Do., 5.6. - 19.30 UhrFr., 6.6. - 19.30 UhrMo., 9.6. - 21.30 UhrDi., 10.6. - 21.30 UhrMi., 11.6. - 21.30 Uhr
Little Miss Sunshine
Mi., 11.6. - 14.30 Uhr
The pervert´s guide to cinema
The pervert´s guide to cinema
Großbritannien 2006 | Regie: Sophie Fiennes | 150 min. | Slavoj Zizek | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Im Kino mit Slavoj Zizek. In intensiven „Close readings“ zeigt der slowenische Philosoph Zizek nichts weniger als den Beitrag des Films zur Geschichte der Philosophie. Er hilft dabei, die versteckte Sprache im Film aufzudecken und daraufhin zu befragen, was diese über einen selbst aussagen kann. Untergliedert in drei Teile, geben die gezeigten Filmbeispiele eine Einführung zu Zizeks Gedankenwelt über Phantasie, Wirklichkeit, Sexualität, Subjektivität, Form und Begehren.
Fr., 13.6. - 19.00 Uhr
Ghost dance
Ghost dance
USA 1984 | Regie: Ken McMullen | 100 min. | Pascale Ogier, Leonie Mellinger u.a. | Originalfassung.
London in den frühen 80ern. Eine Stadtlandschaft im Zeichen ihres völligen sozialen Niedergangs. Eine Gesellschaft, die zurück an ihre Ursprünge gelangt ist, in der Rituale die Ratio ersetzen. Neue Mythen sollen sie nun wieder beleben. Ein ungemein beeindruckendes Szenario des Zivilisationsverlustes, aus jener apokalyptisch gestimmten Zeit, zudem mit einem Gastauftritt Jacques Derridas, der nichts anderes als sich selbst spielt.
Sa., 14.6. - 19.00 Uhr
Persona - Mit Einführung!
Persona - Mit Einführung!
Schweden 1966 | Regie: Ingmar Bergman | 85 min. | Bibi Andersson, Liv Ullmann u.a. | deutsche Fassung.
Eine Krankenschwester übernimmt die Pflege einer psychisch gestörten Schauspielerin, die sich aus Isolation und Schweigen nicht mehr befreien kann. Bald geraten beide Frauen in eine Abhängigkeit voneinander, bei der sie zu spiegelbildlichen Varianten eines Bewusstseins werden, das an der Abwesenheit Gottes und existenzieller Sinnlosigkeit verzweifelt. Stilistisch aufreizend, ruhig inszeniert und verstörend streng, wurde PERSONA zu einem der eigenwilligsten und faszinierendsten Filme Ingmar Bergmans. Referat zum Film: MA Katia Hay

MA Katia Hay studierte in Madrid, Paris, München und Heidelberg Philosophie und Komparatistik sowie im Fernstudium in London Kunstgeschichte und Literatur. In Paris erwarb sie ihr Hochschuldiplom mit einer Arbeit über Deleuzes Kino. Vor kurzem hat sie ihre Dissertation über Schelling und das Tragische in Paris und München eingereicht. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Ästhetik und Metaphysik.
So., 15.6. - 19.00 Uhr
Wittgenstein
Wittgenstein
Großbritannien 1993 | Regie: Derek Jarman | 75 min. | Clancy Chassay, Jill Balcon u.a. | Originalfassung.
„Die Welt ist alles, was der Fall ist“. Dieser Satz stammt von Ludwig Wittgenstein. Sie werden ihn schon einmal gehört haben, aber verstehen sie ihn? Die Sekundärliteratur zu Wittgenstein, dem neben Martin Heidegger wohl wichtigsten Philosophen des letzten Jahrhunderts, ist unübersehbar, aber es gibt Derek Jarman. Dieser ,hat nicht etwa primitiv Wittgensteins Leben verfilmt - nein, er hat sein Denken, seine Sätze und Problemstellungen in Spielhandlungen vorexerziert, und das mit komödiantischen Witz.
Mo., 16.6. - 19.00 Uhr
Body Double - Mit Einführung!
USA 1994 | Regie: Brian de Palma | 114 min. | Craig Wasson, Melanie Griffith u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Eine nymphomanisch veranlagte reiche Frau wird bestialisch ermordet. Einziger Zeuge der Tat wird ein erfolgloser, zudem klaustrophobisch veranlagter Schauspieler ... Technisch virtuos in Szene gesetzt reflektiert Brian de Palma im großen Stil über die Relativität von Sein und Schein und nutzt dabei konsequent zahlreiche filmische Effekte. Referat zum Film: Dr. Markus Gabriel

Dr. Markus Gabriel lehrt Philosophie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Er studierte Philosophie, Klassische Philologie und Germanistik. Als Gastforscher war er in Lissabon und an der New York University tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Metaphysik, Erkenntnistheorie, Religionsphilosophie, Ästhetik, Deutscher Idealismus, Antike Philosophie, Heidegger und Wittgenstein.
Di., 17.6. - 19.00 Uhr
Seul contre tous - Menschenfeind - mit Referat von Dr. Jens Rometsch
Seul contre tous - Menschenfeind - mit Referat von Dr. Jens Rometsch
Frankreich 1998 | Regie: Gaspar Noe | 93 min. | Phililppe Nahon, Blandine Lenoir u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Allen Bemühungen zum trotz gelingt es einem arbeitslosen Metzger nicht, ein vernünftiges Leben zu führen. Schon früh ohne Eltern, danach von seinem Erzieher sexuell missbraucht, kommt er ins Gefängnis, als er wegen seiner ebenso missbrauchten Tochter Selbstjustiz verübt. Er bemerkt, die Welt ist gegen ihn und er hat keine Chance ... Eine brachiale Geschichte, befremdlich, unerbittlich, nachhaltig.

Im Anschluss mit Referat von Dr. Jens Rometsch, Universität Heidelberg.
Mi., 18.6. - 19.00 Uhr
Über Wasser
Über Wasser
Österreich/Luxemburg 2007 | Regie: Udo Maurer | 83 min. | digital.
ÜBER WASSER erzählt in drei Geschichten von der existentiellen Bedeutung des Wassers für die Menschheit. Im überfluteten Bangladesch, wo aus Häusern Boote werden, in der Steppe Kasachstans, wo Fischerdörfer nach dem Verschwinden des Aralsees plötzlich in einer Wüste stehen, und in den dichtbesiedelten Slums von Nairobi, wo Trinkwasser zur Ware und zu einer Frage von Leben und Tod wird. ÜBER WASSER ist eine spannende, eindringliche Erzählung vom alltäglichen Kampf ums Überleben in der Gegenwart und in der Zukunft, die zeigt, dass das Wasser direkt vor unserer Haustür nicht mehr nur Lebensgrundlage, sondern Gefahr geworden ist.
Do., 19.6. - 19.30 UhrFr., 20.6. - 19.30 UhrSo., 22.6. - 19.30 UhrMo., 23.6. - 19.30 UhrDi., 24.6. - 19.30 UhrMo., 30.6. - 19.30 Uhr
Search and Destroy
Selten wird die Unmoral des Filmgeschäfts so präzise in den Fokus genommen wie in dieser pop-philosophischen filmischen Irrfahrt, kurios inszeniert von David Salle.

Vortrag von Dr. Markus Gabriel, Universität Heidelberg.
Sa., 21.6. - 14.00 Uhr
L'enfant sauvage
Regie: Francois Truffaut.
Mit seiner Geschichte um einen wild lebenden Jungen, der von einem Pariser Arzt „zivilisiert" wird, greift François Truffaut eine wahre Begebenheit aus dem Jahre 1798 auf.

Vortrag von Renate Karst-Matausch, Universität Heidelberg.
Sa., 21.6. - 17.30 Uhr
Barry Lyndon
Regie: Stanley Kubrick.
Stanley Kubricks meisterhafter Film schildert Aufstieg und Fall eines irischen Abenteuers, der versucht, in der englischen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts Fuß zu fassen.

Referat wird kurzfristig besetzt.
So., 22.6. - 11.00 Uhr
10 Fragen an den Dalai Lama
Di., 24.6. - 11.00 Uhr
Le scaphandre et le papillon - Schmetterling und Taucherglocke
Le scaphandre et le papillon - Schmetterling und Taucherglocke
Frankreich 2007 | Regie: Julian Schnabel | 112 min. | 35mm | Mathieu Amalric, Emmanuelle Seigner u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Alter von 42 Jahren wird Jean-Dominique Bauby, Chefredakteur von Elle, aus seinem Leben herausgerissen, schwerer Schlaganfall, völlig auf fremde Hilfe angewiesen. Er versucht seelisch zu überleben. Denn seine einzige Möglichkeit zu kommunizieren ist mit dem Auge zu blinzeln ... Julian Schnabel, Künstler und seit einiger Zeit auch Regisseur (BEFORE NIGHT FALLS, BASQUIAT) gelang eine vielfach prämierte Verfilmung des Bestseller-Romans nach einer wahren Geschichte.
Do., 26.6. - 19.00 UhrFr., 27.6. - 19.30 UhrSa., 28.6. - 19.00 UhrSo., 29.6. - 19.00 UhrDi., 1.7. - 19.00 Uhr
Memory Books
Memory Books
Deutschland/Schweiz 2007 | Regie: Christa Graf | 94 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
’Memory books’ sind kleine bunte Hefte, vollgeschrieben von Menschen, die manchmal kaum das Alphabet beherrschen. Eltern, die HIV-positiv sind, nicht mehr lange leben werden und darum ihren Kindern Gedanken, Bräuche und Wünsche mitteilen, wenn diese einmal allein leben müssen. Wie etwa bei Harriet, die für ihre sechsjährige Tochter ein solches ’Memory book’ verfasst ... Regisseurin Christa Graf hat Zentralafrika intensiv bereist, sowohl Patienten, wie Ärzte und Entwicklungshelfer getroffen und dabei mit der Kamera festgehalten, welche enorme Kraft in solchen Ritualen steckt. So wurde ihre Dokumentation insgeheim ein Plädoyer für die Rückbesinnung auf die eigenen Werte und Stärken Afrikas.
Mi., 2.7. - 19.00 UhrSo., 6.7. - 21.00 UhrDi., 8.7. - 19.00 UhrMi., 9.7. - 21.00 UhrSo., 13.7. - 19.00 UhrMi., 16.7. - 21.00 Uhr
Sisters in Law
Sisters in Law
Kamerun 2005 | Regie: Florence Ayisi | 104 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Kumba, ein kleiner Ort im Südwesten Kameruns. Dort arbeiten die Richterin Ntuba und die Staatsanwältin Vera Ngassa. Beide verstehen ihre Arbeit als Engagement für Frauen, die Opfer von Gewalttaten wurden. Der Film verfolgt die Verhandlung dreier Delikte aus dem Dorf. Fall für Fall erkämpfen sich die beiden Rechtshüterinnen Achtung in der muslimischen Gemeinde, mitfühlend gegenüber den Opfern, streng gegenüber den Tätern. Und trotz aller anfänglichen Ressentiments bewirkt ihre Arbeit ein langsames Umdenken in den Köpfen. Ein beeindruckendes Plädoyer für Gerechtigkeit und zugleich ein Dokument rechtsstaatlicher Errungenschaften.
Mi., 2.7. - 21.00 UhrMo., 7.7. - 19.00 UhrDo., 10.7. - 21.30 UhrSo., 13.7. - 21.00 UhrDi., 15.7. - 19.00 Uhr
Moi et mon blanc - Ich und mein Weisser
Moi et mon blanc - Ich und mein Weisser
Schweiz/Burkina Faso 2003 | Regie: Pierre Yameogo | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Mamadi ist ein junger Mann aus Burkina Faso, Student in Paris. Als er kein Geld mehr hat, lebt er von Schwarzarbeit. Er lernt dabei den Franzosen Franck kennen. Als die beiden einen größeren Geldbetrag finden, hauen sie nach Afrika ab. Eine Komödie, eine Karikatur, Konturen zweier Welten, in denen jede seiner beiden Figuren einmal in die Minderheit versetzt ist, denn schließlich sind wir alle an den meisten Orten dieser Welt Fremde. Vorstellung mit freundlicher Unterstützung und Einführung von: www.freunde-von-nouna.de
Do., 3.7. - 19.00 Uhr
Daratt
Daratt
Tschad 2006 | Regie: Mahamat-Saleh Haroun | 93 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein großartiger Film aus Afrika, entstanden unter schwierigsten Produktionsbedingungen. Thema: Wie kann der Teufelskreis aus Gewalt und Rache durchbrochen werden? Wie findet ein zerstrittenes Land zurück zum Frieden? Darüber erzählt Regisseur Saleh-Haroun ruhig, friedfertig, liebevoll und zärtlich. Der 16-jährige Atim erhält von seinem Großvater einen Revolver, damit er den Mann töten kann, der wiederum seinen Vater getötet hat. Atim verlässt sein Dorf, geht in die Hauptstadt und sucht den Mann, den er nicht kennt. Als er ihn findet, trifft er auf eine Persönlichkeit, die eine Bäckerei führt. Er beginnt für sie zu arbeiten, eine eigenartige Beziehung entsteht zwischen beiden. Atim muss sich entscheiden ...
Fr., 4.7. - 19.00 UhrSo., 6.7. - 19.00 UhrMo., 7.7. - 21.00 UhrDi., 8.7. - 21.00 UhrMi., 9.7. - 19.00 Uhr
Back to Africa - PREVIEW
Back to Africa - PREVIEW
Deutschland/Österreich 2008 | Regie: Othmar Schmiderer | 97 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Othmar Schmiderer (IM TOTEN WINKEL) unternimmt eine Reise zu den Wurzeln afrikanischer Kultur. Er findet dabei Menschen und Künstler wie Tata, Huit Huit, Sonko oder George. Sie arbeiten für „Afrika! Afrika!“, die Zirkusshow von André Heller. Der Regisseur interessiert dabei besonders die Ursprünge, die traditionelle afrikanische Musik, der Tanz, der Rhythmus. Ihm gelingt ein sehr persönlicher Blick in die enorme kulturelle Vielfalt dieses Kontinents. Preview im Karlstorkino!
Sa., 5.7. - 19.00 Uhr
Confidences trop intimes - Intime Freunde
Confidences trop intimes - Intime Freunde
Frankreich 2003 | Regie: Patrice Leconte | 104 min. | 35mm | Sandrine Bonnaire, Fabrice Luchini | Original mit deutschen Untertiteln.
Weil sie sich in der Tür geirrt hat, vertraut Anna dem Steuerberater William Faber ihre Eheprobleme an. Da ihm ihre Nöte sehr zu Herzen gehen und er ihre Geständnisse auch aufregend findet, bringt er es nicht fertig, ihr die Wahrheit zu sagen - dass er keineswegs der Psychotherapeut ist, für den Anna ihn hält.
Im Lauf der Zeit stellt sich zwischen ihm und der jungen Frau ein seltsames Ritual ein, das von Termin zu Termin und mit jedem Geständnis ein engeres Band zwischen ihnen webt. Jedes Mal ist William aufs Neue bewegt - fasziniert erfährt er Geheimnisse, die jede Frau für sich behalten würde und die außer ihm nie jemand erfahren wird. Aber wer ist Anna wirklich? Patrice Lecontes 20. Spielfilm ist eine provokante Liebesgeschichte im Gewand eines spannenden Thrillers.
Do., 10.7. - 19.30 UhrMo., 14.7. - 21.00 UhrMo., 21.7. - 19.30 Uhr
Ouaga Saga
Ouaga Saga
Burkina Faso 2005 | Regie: Dani Kouyate | 85 min. | 35mm | fransösisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ouagadougou, so heißt die Hauptstadt von Burkina Faso, ihr Name ist Musik, zugleich befindet sich dort das Mekka des schwarzafrikanischen Kinos. Denn hier findet alle zwei Jahre das „Fespaco" statt, das größte Film-Festival des Kontinents. Regisseur Dani Kouyaté erzählt in seinem neuen Film, inspiriert durch den Geist der Hauptstadt, eine Geschichte wie aus dem Leben gegriffen, die ebenso beweist, dass Schwarzafrika nicht nur ein anderer Kontinent, sondern gar ein „anderer Planet“ ist. Ein kunterbuntes afrikanisches Märchen für Cinephile: abenteuerlich und glitzernd.
Fr., 11.7. - 19.00 UhrSa., 12.7. - 19.00 UhrMo., 14.7. - 19.00 UhrDi., 15.7. - 21.00 UhrMi., 16.7. - 19.00 Uhr
You kill me
You kill me
USA/Kanada 2007 | Regie: John Dahl | 92 min. | 35mm | Ben Kingsley, Luke Wilson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
„Ich weiß nicht genau, wie man ‚Alkoholiker’ definiert, aber nach allem, was ich hier höre, denk ich, dass ich ein ziemlich guter bin. Aber ein noch besserer Killer“. Frank lebt in einer vollständig unmoralischen Welt voller Witz und Schärfe. Er ist ein Gangster, ein Mafia-Killer und ein Auftragsmörder, er verdient gut, aber er säuft. Im Rausch verschläft er einen wichtigen Auftragsmord ... Rabenschwarze „Neo-Noir“ Killerkomödie mit Ben Kingsley, der an seine grandiose Darstellung in SEXY BEAST anschließen kann.
Do., 17.7. - 19.30 UhrSo., 20.7. - 21.30 UhrDi., 22.7. - 21.30 UhrFr., 25.7. - 21.00 UhrSa., 26.7. - 19.30 UhrMo., 28.7. - 19.30 Uhr
Paranoid Park
Paranoid Park
USA/Frankreich 2007 | Regie: Gus van Sant | 85 min. | 35mm | Gabe Nevins, Daniel Liu u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Gus van Sant, einer der wichtigsten Filmregisseure der heutigen Zeit, schuf 2003 mit dem Highschool-Drama ELEPHANT ein preisgekröntes Meisterwerk. Mit PARANOID PARK setzt er nun seine Obsession fort, das Leben typischer US-Teenager zu thematisieren. Es geht um Alex, 16 Jahre, der bei seiner mittelständischen Familie in Portland, Oregon lebt. In seiner Freizeit skatet er am liebsten. Er flieht damit vor der sich anbahnenden Scheidung seiner Eltern und seiner nervigen Freundin. Eines Tages will er aus purer Langeweile auf einen Zug aufspringen. Dabei kommt ein Sicherheitsbeamter ums Leben. Alex verschweigt diesen Unfall, aber es plagt ihn sein schlechtes Gewissen ... Wieder arbeitet van Sant mit den gleichen Inszenierungsmitteln, gibt sich aber wesentlich zugänglicher als in seinen bisherigen Filmen. Die Verfilmung des gleichnamigen Jugendbuchs von Blake Nelson als eindringliche Innenschau eines amerikanischen Jugendlichen und ein Blick in die Abgründe der US-amerikanischen Gesellschaft.
Do., 17.7. - 21.30 UhrSa., 19.7. - 21.00 UhrMo., 21.7. - 21.30 UhrSo., 27.7. - 21.45 UhrMo., 28.7. - 21.30 UhrMi., 30.7. - 19.30 Uhr
Gegenschuss - Aufbruch der Filmemacher
Gegenschuss - Aufbruch der Filmemacher
Deutschland 2007 | Regie: Dominik Wessely | 125 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Eine spannende, ja bewegende Dokumentation aus Interviews, Filmausschnitten und Archivaufnahmen, ein Generationenporträt eines Autorenkollektivs – von den ersten Anfängen Mitte der 60er Jahre in München über die Welterfolge von Cannes bis zum Auseinanderbrechen der Truppe im Jahre 1977. Sie kämpften gegen Fremdbestimmung durch eine kapitalstarke Altproduzentenbranche: Rainer Werner Fassbinder, Hark Bohm, Werner Herzog, Wim Wenders u.a. Man schuf eine Plattform für den deutschen Film und Deutschland bekam als Filmland wieder internationalen Respekt. Die heutige Renaissance des deutschen Films wäre ohne sie undenkbar.
So., 20.7. - 19.00 UhrDi., 22.7. - 19.00 UhrDi., 29.7. - 19.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 5 - NUR FÜR ERWACHSENE!
Zum Goldenen Hirsch 5 - NUR FÜR ERWACHSENE!
Deutschland 2008 | Regie: diverse | FSK: Keine Jugendfreigabe.
ZUM GOLDENEN HIRSCH heißt die Nachwuchsplattform für Kurzfilme, Musikvideos und Videokunst aus der Metropolregion. Mal rasend komisch, mal finster und fies, mal mit dem Handy gedreht, mal mit der Filmkamera, mal mit deutschen Schauspielstars besetzt oder auch mit der eigenen Oma: was originell und gut ist, wird hier gezeigt!

Seit Start der Reihe im September waren alle vier Veranstaltungen im Karlstorkino ausverkauft. ZUM GOLDENEN HIRSCH ist die erfolgreichste Veranstaltungsreihe im Karlstorkino überhaupt. Das Publikum wählt jedes Mal den Gewinner des Abends. Im Herbst treten die Gewinner aus Mannheim und Heidelberg dann noch einmal gegeneinander an, Publikum und eine Jury ermitteln dann den besten Film aus der Metropolregion.

Für den letzten GOLDENEN HIRSCH vor der Sommerpause gibt’s noch einmal etwas ganz besonderes: Einen „HIRSCH AB 18“. Denn in der Untergrundfilmszene der Region werden so manche Streifen gedreht, die für schwache Nerven oder zarte Gemüter eher nicht geeignet sind. Lassen Sie sich überraschen – wenn Sie hart genug oder wenigstens schon volljährig sind.

AUSVERKAUFT!
ZUSATZVORSTELLUNG UM 22.00 UHR.
Mi., 23.7. - 20.00 UhrMi., 23.7. - 22.00 Uhr
Standard operating procedure
Standard operating procedure
USA 2008 | Regie: Errol Morris | 118 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Menschenrechtler kritisieren, dass die sogenannte ‚Standard operating procedure“ nichts anderes als eine Legalisierung der Folter bedeutet. Im irakischen Gefängnis Abu Ghraib wurde diese jedenfalls praktiziert. Darüber drehte OSCAR-Preisträger Errol Morris (THE FOG OF WAR) eine Dokumentation: analytisch, kalt, erschreckend, aber auch mit nachgestellten Szenarien voller Drastik und Horroratmosphäre. Er beweist damit nicht nur höchst beklemmend und eindrucksvoll die Unmenschlichkeit der Methoden, sondern vielmehr auch die Sinnlosigkeit und Ergebnisarmut, die beispielsweise Verhörexperten an den Tag legen. STANDARD OPERATING PROECURE lief auf der diesjährigen Berlinale und entfachte heftigste Diskussionen.
Do., 24.7. - 19.00 UhrSo., 27.7. - 19.30 UhrDi., 29.7. - 21.30 UhrMi., 30.7. - 21.30 Uhr
Jeder siebte Mensch
Jeder siebte Mensch
Österreich 2006 | Regie: Elke Groen, Ina Ivanveanu | 75 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Jeder siebte Mensch auf der Welt ist eine chinesische Bäuerin oder ein chinesischer Bauer. 800 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung Chinas, lebt auf dem Land in mehr als eine Million Dörfern. Sie prägten über Jahrtausende die chinesische Kulturlandschaft, waren Träger der Revolution Maos. Gefilmt in drei Provinzen fragt das Regie-Duo nach der Zukunft Chinas und seiner Landbevölkerung. Besonders interessant und ungewöhnlich an dieser beeindruckenden Dokumentation ist die Selbstbeteiligung der Dorfbewohner bei der Gestaltung dieses Films.

Am Samstag, 2.8., 19:30 in Anwesenheit der Regisseurinnen!
Fr., 1.8. - 20.00 UhrSa., 2.8. - 19.30 UhrDi., 5.8. - 19.00 UhrMi., 6.8. - 19.00 Uhr
Into the Wild
Into the Wild
USA 2007 | Regie: Sean Penn | 148 min. | 35mm | Emile Hirsch, Catherine Keener u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach einem Bestseller, der einen authentischen Fall dokumentiert, verfilmte Sean Penn die Geschichte eines jungen Mannes, dem eine glänzende Karriere beschieden war, und alles dafür aufgab, irgendwo draußen in der Wildnis das Glück zu suchen. Alaska wird ihm zum Ziel, ein Land, welches ihm den Tod bringen sollte. Gedreht im Geist amerikanischen Philosophierens und voller Sympathie für den Helden.
Sa., 2.8. - 21.45 UhrDi., 5.8. - 21.00 UhrMi., 6.8. - 21.00 UhrDo., 7.8. - 19.00 UhrMi., 13.8. - 21.00 Uhr
Darjeeling Limited
Darjeeling Limited
USA 2007 | Regie: Wes Anderson | 105 min. | 35mm | Owen Wilson, Jason Schwartzman, Adrien Brody, Natalie Portman, Bill Murray u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sie kommen aus einer schwierigen Familie und kennen sich eigentlich gar nicht, sind aber drei Brüder. Indien bringt Francis, Jack und Peter wieder zusammen, zumindest in ein Zugabteil. Der dazugehörige Zug rattert durch diesen Subkontinent heim auf der Suche nach zur gemeinsamen Mutter, die hoch in den Himalaya-Bergen aus- und aufgestiegen ist. Bis dahin bleibt die Frage: wer bestellt im Restaurant für wen? Für Freunde der Familientherapie, Fanatiker des schwarzen Humors und sehr wohl auch etwas für Indienkenner! Denn Wes Anderson ist schlicht und einfach der beste Regisseur der Welt.
So., 3.8. - 19.30 UhrMo., 4.8. - 19.30 UhrSa., 9.8. - 19.00 UhrDi., 12.8. - 19.00 Uhr
Shortbus
Shortbus
USA 2006 | Regie: John Cameron Mitchell | 101 min. | 35mm | Sook-Yin Lee, Paul Dawson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Sex is not the enemy. SHORTBUS war bei seiner Premiere heftig umstritten. Hardcore-Drama oder atmosphärischer Szenetrip? Man merkt, dieser Film benötigt kompetente und erfahrene Zuschauer, in allen Bereichen erfahrene Zuschauer. Dabei ist die Ausgangslage einfach. Ein schwules New Yorker Pärchen will seinen Sex-Alltag wieder etwas auffrischen. Also ab in den ‚Shortbus’, einem Sexclub voller bizarrer Charaktere bereit für hemmungslose Abenteuer, vibrierende pulsierende Szene. Angriff auf die Sehgewohnheiten – daher auch erst ab 18 J.
So., 3.8. - 21.30 UhrMo., 4.8. - 21.30 UhrFr., 15.8. - 21.30 UhrSa., 16.8. - 21.30 UhrMi., 20.8. - 21.30 Uhr
Interview
Interview
USA 2007 | Regie: Steve Buscemi | 83 min. | 35mm | Sienna Miller, Steve Buscemi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Journalist, der eigentlich einen politischen Skandal recherchieren möchte, muss mit dem Interview eines Soap-Stars vorlieb nehmen. Dabei aber kommt es zu einem Spiel zwischen Angriff und Rückzug, voller wechselseitiger Beichten, bei dem auch die Grenze zwischen Wahrheit und Lüge keine Rolle mehr spielt. Spannendes Kammerspiel, inszeniert wie eine Versuchsanordnung mit überzeugenden Darstellern.
Do., 7.8. - 21.45 UhrFr., 8.8. - 19.00 UhrMi., 13.8. - 19.00 UhrMo., 18.8. - 19.30 Uhr
Grindhouse
Grindhouse
USA 2007 | Regie: Quentin Tarantino & Robert Rodriguez | 191 min. | 35mm | Rose Mc Gowan, Kurt Russell u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
GRINDHOUSE, dass ist ein Action-Horror-Thriller-Double Feature der beiden Kultregisseure Quentin Tarantino und Robert Rodriguez – als Verbeugung vor den sogenannten ‚Grindhouses’, die als Lichtspieltheater in den 60er und 70er Jahren B-Movies verschiedener Genre als Doppelpack zum Preis von einem zeigten. Mit einer Länge von 191 Minuten ist GRINDHOUSE etwas kürzer als die bisherigen Einzelteile DEATH PROOF und PLANET TERROR. Macht nichts - denn es kommt hier auch besonders darauf an, dass man drin war. Und durchgehalten hat. Wegen expliziter Szenen natürlich erst ab 18 J.
Fr., 8.8. - 21.00 UhrSa., 9.8. - 21.00 UhrSo., 10.8. - 21.00 UhrMo., 11.8. - 21.00 UhrDi., 12.8. - 21.00 Uhr
Be kind rewind - Abgedreht
Be kind rewind - Abgedreht
USA 2007 | Regie: Michel Gondry | 101 min. | 35mm | Jack Black, Mos Def u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„Sei bitte so nett und spule die Kassette zurück“ – das ist im CD-Zeitalter zum Glück nicht mehr das Problem. BE KIND REWIND - so heißt auch eine kleine Videothek irgendwo in New Jersey, von der Schließung bedroht. Sie gehört Mr. Fletcher, der immer mal gerne bei der Konkurrenz vorbeischaut, um mit neuen Ideen seinen Laden möglicherweise doch noch zu retten. Derweil soll sein kauziger Sohn das Geschäft schmeißen. Der aber wird von einem Kraftwerk, das ihm rätselhafte Kopfschmerzen verursacht, magnetisiert – wodurch alle Leihvideos gelöscht werden. Die Lösung: die Szenen aller Videos selbst nachdrehen. An die Arbeit ... Regisseur Michel Gondry (SCIENCE OF SLEEP) gilt zurecht als Genie und hat mit BE KIND REWIND eine absurde Idee, auf die man erst mal kommen muss, filmisch sehr amüsant und kurzweilig umgesetzt.
So., 10.8. - 19.00 UhrMo., 11.8. - 19.00 UhrFr., 15.8. - 19.30 UhrMo., 18.8. - 21.30 Uhr
Der Mond und andere Liebhaber
Der Mond und andere Liebhaber
Deutschland 2008 | Regie: Bernd Böhlich | 101 min. | 35mm | Katharina Thalbach, Fritzi Haberland u.a. | deutsche Fassung.
Die Geschichte einer leidenschaftlichen Frau, die nicht viel will, sondern einfach alles: Das Gefühl, am Leben zu sein. Als ihr ehemaliger Betrieb, eine Kosmetikbude, Pleite macht, reißt Hanna Kisten voller Parfüm an sich. Vom neuen Job an der Tankstelle, den stetigen Avancen von Knuti bis zu einer Reise in die Türkei hangelt sie sich durchs Leben -- bis sie ihrer großen Liebe begegnet. Doch Gansar ist gebunden. Hanna stürzt sich in eine Amour Fou, die sie einigen Überlebenswillen und mehrere Liter Parfüm kostet.
Berührend, dramaturgisch ungewöhnlich und so provokant wie mitreißend, erzählt Bernd Böhlich (DU BIST NICHT ALLEIN) ein lebhaftes und bezauberndes Kino-Märchen. Eine wunderbar lebenslustige und sinnliche Katharina Thalbach zeigt als Hanna, dass es im Leben nicht immer um Erkenntnis geht. Sondern um Leidenschaft.
Do., 14.8. - 19.00 UhrSa., 16.8. - 19.30 UhrSo., 17.8. - 19.00 UhrDi., 19.8. - 19.00 UhrMi., 20.8. - 19.30 UhrSa., 23.8. - 19.00 UhrSo., 24.8. - 19.00 Uhr
There will be blood
There will be blood
USA 2007 | Regie: Paul Thomas Anderson | 158 min. | 35mm | Daniel Day-Lewis, Paul Dano u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Romanverfilmung nach Upton Sinclairs „Oil“. Die Geschichte eines unerhörten Menschen, dessen Leben zur klassischen Tragödie wird, ein Ölmagnat, der seinem Erfolg alles opfert. Mit Pathos und Wucht vollendet in Szene gesetzt. Man erwartete eigentlich noch viel mehr Oscars für dieses Monument des Regisseurs von MAGNOLIA.
Do., 14.8. - 21.00 UhrSo., 17.8. - 21.00 UhrDi., 19.8. - 21.00 UhrFr., 22.8. - 21.00 UhrMo., 25.8. - 20.00 Uhr
Le fils de l´épicier - Der fliegende Händler
Le fils de l´épicier - Der fliegende Händler
Frankreich 2007 | Regie: Eric Guirado | 96 min. | 35mm | Nicolas Cazalé, Clotilde Hesme u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Provinz ruft, der 30jährige Single Antoine folgt. Seine Mutter braucht Hilfe, der Vater hat eine Herzattacke erlitten. Seit 10 Jahren war er nicht mehr hier. Er ist praktisch geflüchtet, doch rückblickend gesehen war sein Leben in der Großstadt nicht mehr als ein ständiges Herumjobben ohne Perspektive. Nun also zurück, vor allem als sich Claire als Begleiterin anbietet. Sie möchte sich auf dem Land auf Prüfungen vorbereiten. Zunächst aber ist Antoine ruppig und übellaunig, aber eine Frau wie Claire weiß sich da zu helfen ... Sehr französische Romanze, im gemütlichen Land-Tempo erzählt - ein schöner Film mit viel subtilen Witz.
Do., 21.8. - 19.30 UhrFr., 22.8. - 19.00 UhrSa., 23.8. - 21.00 UhrDi., 26.8. - 19.30 UhrMi., 27.8. - 19.30 Uhr
Wassup rockers
Wassup rockers
USA 2005 | Regie: Larry Clark | 107 min. | digital | Jonathan Velasquez, Francisco Pedrasa u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Larry Clark wurde berühmt durch den Film KIDS und provoziert seitdem mit seinen plakativen und grell gezeichneten Filmen über die Frage, was es heißt, in den USA jung zu sein (siehe auch KEN PARK).
WASSUP ROCKERS ist eine weitere Geschichte über Jugendliche, eine skatende Gruppe Latinos aus dem Ghetto. Eines Tages haben diese die Idee, in Beverly Hills zu skaten, schon bei der Fahrt dorthin gibt es Konflikte, später wird alles noch schlimmer und verrückter. Typischer Larry Clark Film und dabei Dokument seiner cineastischen Passion.
Do., 21.8. - 21.30 Uhr
Rize
Rize
USA 2005 | Regie: David LaChapelle | 86 min. | 35mm | Larry Berry, Tommy the Clown u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1992 brachen in Los Angeles nach dem Freispruch von vier Polizisten, die den Afroamerikaner Rodney King brutal misshandelt hatten, bürgerkriegsähnliche Unruhen aus. Vor diesem Hintergrund entwickelte der Künstler Tommy the Clown einen neuartigen Tanzstil, der unter dem Namen „Clowning“ oder auch „Krumping“ bekannt wurde. Ein Tanz voller Athletik, Aggressivität und Schnelligkeit. David LaChapelle ging diesem Phänomen nach und beobachtete eine Gruppe von Jugendlichen, die diesen Musikstil tagtäglich leben. RIZE ist eine ausgesprochen beeindruckende, visuell bestechende Dokumentation über die Möglichkeit, mit einer ekstatischen Körpersprache auf politische Missstände zu reagieren.
So., 24.8. - 21.00 UhrMi., 27.8. - 21.30 UhrFr., 29.8. - 21.45 UhrSo., 31.8. - 21.45 Uhr
Palindromes
Palindromes
USA 2004 | Regie: Todd Solondz | 100 min. | digital | Matthew Faber, Bill Buell u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Aviva Victor möchte Mutter werden. Aber sie ist erst zwölf. Als sie dennoch ihren Wunsch ernsthaft verwirklicht und damit ihre Eltern komplett aus der Fassung bringt, läuft sie von zu Hause weg, weit entfernt in eine andere, etwas unheimliche Welt mit allerlei eigenwilligen Möglichkeiten. Seltsame Komödie über eine irgendwie kaputte Welt, vielfach ausgezeichnet, anarchisch und phantasievoll.
Di., 26.8. - 21.30 UhrDo., 28.8. - 21.45 Uhr
Happy-go-lucky
Happy-go-lucky
Großbritannien 2007 | Regie: Mike Leigh | 118 min. | 35mm | Sally Hawkins, Alexis Zegerman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mike Leigh repräsentiert neben Kollegen wie Mike Winterbottom oder Ken Loach das ‚New British Cinema’. Profiliert hat sich Leigh insbesondere durch seine Porträts der Arbeiterklasse und Kleinbürger. Diese hat sehr wohl Humor, besonders hat ihn Poppy. Es kann passieren was will, die Grundschullehrerin bleibt fröhlich. „Ich habe mich der Aufgabe verschrieben, außergewöhnliche Filme über das gewöhnliche Leben zu machen.“ sagt Mike Leigh. „Gelungen!“ sagt der Schreiber dieser Zeilen, denn es steckt viel mehr in diesem wunderbaren Film, als man vielleicht zunächst meint. Wären die Menschen mehr von Poppys zugegebenermaßen unbedarften Sorte, sähe die Welt doch um einiges freundlicher aus. Sehenswert, besonders auf den zweiten Blick.
Do., 28.8. - 19.30 UhrFr., 29.8. - 19.30 UhrSa., 30.8. - 19.30 UhrSo., 31.8. - 19.30 UhrMo., 1.9. - 21.30 UhrDi., 2.9. - 21.30 UhrMi., 3.9. - 21.30 UhrSa., 6.9. - 19.00 UhrSo., 7.9. - 19.00 Uhr
Ich, Immendorff
Ich, Immendorff
Deutschland 2007 | Regie: Nicola Graef | 98 min. | digital.
Nicola Graef durfte Jörg Immendorff in seinen letzten Lebensjahren mit der Kamera begleiten, einer der bedeutendsten deutschen Künstler, unheilbar erkrankt. Lähmungserscheinungen werden ihm bald den Tod bringen, vor einiger Zeit ist Immendorff dann auch verstorben. Ein dokumentarisches Werk, welches Immendorff als eine Art „Malerfürsten“ zeigt, der ein Heer von Mitarbeitern kommandiert, damit noch einmal ein Werk von ihm entsteht. Entstanden ist einer Art Nachruf zu Lebzeiten: als eine kämpferische, mitunter widerborstige, oft unbeirrbare und auch von der Krankheit letztlich doch unbesiegbare Persönlichkeit. Ein Plädoyer für die Kunst als Lebens- und Überlebenselixier.
Mo., 1.9. - 19.30 UhrDi., 2.9. - 19.30 UhrMi., 3.9. - 19.30 UhrSo., 14.9. - 19.00 Uhr
Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben
Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben
Großbritannien 1964 | Regie: Stanley Kubrick | 93 min. | 35mm | Peter Sellers, George C. Scott u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Geistesgestörter US-General verschanzt sich in seinem Luftwaffenstützpunkt und führt von nun an einen persönlichen Atomkrieg gegen die Sowjetunion. Der amerikanische Präsident wirkt hilflos, der sowjetische betrunken, alle Versuche, die Bomber zu stoppen, kommen zu spät ... Böse, keineswegs unaktuelle Satire über das Gleichgewicht des Schreckens, ein Pandämonium des Irrsinns mit humoristischen Elementen, welche man in seinem Kinogängerleben wohl nie mehr vergessen wird: grotesk, radikal, bitter, einfach großartig.
Do., 4.9. - 19.30 UhrDi., 9.9. - 19.30 UhrSa., 13.9. - 19.30 UhrMo., 15.9. - 19.30 UhrDo., 18.9. - 21.30 Uhr
Full Metal Jacket
Full Metal Jacket
Großbritannien 1987 | Regie: Stanley Kubrick | 116 min. | 35mm | Matthew Modine, Vincent D`Onofrio u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Stanley Kubrick drehte seinen seiner Zeit lange mit Spannung erwarteten Vietnam-Beitrag nicht im Dschungel, sondern wählte zunächst ein Szenario aus einem der Trainingscamps, in dem mit überhartem Drill junge Männer zu willenlosen Kampfmaschinen geformt wurden. Anschließend zeigt er die Kriegserlebnisse eines jungen Kriegsberichterstatters in einer von der konkreten historischen Realität abgelösten Kriegshölle, in der das Publikum unmittelbar mit dem Geschehen konfrontiert wird. Einer der umstrittensten und eigenwilligsten Filme des Meisters.
Fr., 5.9. - 19.30 UhrDi., 9.9. - 21.30 UhrDo., 11.9. - 21.30 Uhr
Wege zum Ruhm
Wege zum Ruhm
USA 1957 | Regie: Stanley Kubrick | 86 min. | digital | Kirk Douglas, Ralph Meeker u.a. | deutsche Fassung.
Die Kampfhandlungen im Ersten Weltkrieg sind in Stellungskriegen zwischen den Schützengräben erstarrt. Nachdem ein französischer Angriff auf deutsche Stellungen scheitert, beschließt ein französischer General zur Hebung der Moral drei seiner eigenen Soldaten zu erschießen. Teile der Militärführung allerdings widersetzen sich diesem Vorhaben ... Mit geringem Budget gelang Kubrick realistisch und erschütternd glaubhaft einer der besten Antikriegsfilme überhaupt.
Sa., 6.9. - 21.15 UhrMi., 17.9. - 19.30 Uhr
The Shining
The Shining
Großbritannien 1980 | Regie: Stanley Kubrick | 119 min. | 35mm | Jack Nicholson, Shelley Duvall u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
“Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen”. Ein Schriftsteller und seine Familie (das Kind hat visionäre Fähigkeiten) erhält das Angebot, während der schneereichen Winterzeit in einem abgelegenen Hotel in den Bergen zu wohnen. Die vorherrschende Einsamkeit, die man ursprünglich gemeinsam kreativ nutzen wollte, entwickelt jedoch eine ganz eigene klaustrophobische Gewalt, die schließlich in einem Amoklauf mündet. Stanley Kubricks Stilübung im Genre „Horrorfilm“ gefällt durch viele wunderbar drastische Szenen, Jack Nicholson brilliert zudem in einer seiner berühmtesten Rollen.
So., 7.9. - 21.15 UhrMo., 15.9. - 21.30 UhrDi., 16.9. - 19.30 Uhr
The Killing - Die Rechnung ging nicht auf
The Killing - Die Rechnung ging nicht auf
USA 1956 | Regie: Stanley Kubrick | 80 min. | digital | Sterling Hayden, Coleen Gray u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Eine Bande von charakterlich höchst unterschiedlichen Mitgliedern plant einen Überfall auf das Wettbüro einer Pferderennbahn. So ausgetüftelt der Plan dafür auch ausgearbeitet wurde, so gründlich scheitert das Vorhaben an einer Reihe von Zufällen und der Habgier einzelner Beteiligter. Kühl und präzise, bitter und ironisch, intelligent und packend, ein frühes Meisterwerk von Kubrick.
Mo., 8.9. - 19.30 UhrSo., 21.9. - 21.30 Uhr
2001 - Odyssee im Weltraum
2001 - Odyssee im Weltraum
Großbritannien 1968 | Regie: Stanley Kubrick | 149 min. | 35mm | Keir Dullea, Gary Lockwood u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der schwarze Monolith, der sprechende Computer, der Walzer im Weltraum – kein Zweifel: „2001“ wurde zum Synonym für den Science-Fiction-Film, ist dabei so hochphilosophisch wie unterhaltsam und berühmt für seine zahlreichen Effekte, Ergebnis einer außergewöhnlich aufwendigen Produktion. Dabei schlicht eine Verfilmung einer Geschichte von Arthur C. Clark, der auch am Drehbuch mitwirkte. Ein Film, den man doch bitte wenigstens einmal im Leben im Kino gesehen haben sollte.
Mo., 8.9. - 21.15 UhrSo., 14.9. - 21.00 UhrMi., 17.9. - 21.15 UhrSa., 27.9. - 19.30 Uhr
11th Hour - 5 vor 12
11th Hour - 5 vor 12
USA 2007 | Regie: Nadia Conners | 91 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Abendfüllende Dokumentation über unsere Mutter Erde. Sie hat ihre Probleme, das ist bekannt. Aber es liegt nicht nur an einzelnen gerade durch die Medien getriebenen Themen wie Klimawandel oder Ausbeutung natürlicher Ressourcen. Prinzipiell geht es um ein überkommenes Denken der Naturaneignung und Naturausbeutung, welches die Lösung des Problems insgesamt so schwierig macht. Hier setzt der Dokumentarfilm 11TH-HOUR – 5 VOR 12 philosophisch an. Dabei helfen eine Bilderflut voller Katastrophen und Umweltsünden einerseits, andererseits der kämpferische Einsatz diverser prominenter Persönlichkeiten wie Brad Pitt, George Clooney, Scarlett Johansson und vor allem Leonardo DiCaprio. Eine geballte Botschaft.
Mi., 10.9. - 19.30 Uhr
Uhrwerk Orange
Uhrwerk Orange
Großbritannien 1971 | Regie: Stanley Kubrick | 137 min. | 35mm | Malcolm McDowell, Patrick Magee u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Hier kommt Alex: der Anführer einer ultrabrutalen Jugendgang kommt in ein aufwendig inszeniertes Umerziehungsprogramm, das ihn zu einem nützlichen Mitglied der Gesellschaft machen soll. Als er wieder in Freiheit ist, bekommt er am eigenen Leib zu spüren, was Brutalität bedeuten kann ... Stanley Kubricks Verfilmung des Stoffes von Anthony Burgess wurde zum filmhistorischen Meilenstein, was die Direktheit und Gewaltbereitschaft seiner Bilder angeht. Ein ewig faszinierendes Exempel für Kubricks weltanschaulichen Pessimismus.
Mi., 10.9. - 21.30 UhrMo., 22.9. - 21.00 UhrDi., 30.9. - 20.00 Uhr
Earth - Unsere Erde
Earth - Unsere Erde
Deutschland/Großbritannien 2007 | Regie: Alastair Fothergill | 99 min. | 35mm | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Cleverer Zusammenschnitt einer BBC-Produktion. Versuch, den Lebensraum Erde als Totalität zu begreifen: Tiere, Landschaften, Vegetation, Klima, Nordpol, Südpol, keine Menschen, keine Technik. Dafür Pflanzen beim Wachsen, Jagdszenen aus dem Tierreich, Panoramaaufnahmen aus der Luft, schon rein fotografisch ein absolutes Prachtstück, ein Film wie ein Hochglanzbildband, aber mit deutlicher Moral und unmissverständlicher Botschaft.
Do., 11.9. - 19.30 Uhr
Barry Lyndon
Barry Lyndon
Großbritannien 1975 | Regie: Stanley Kubrick | 180 min. | 35mm | Ryan O`Neal, Hardy Krüger u.a. | deutsche Fassung.
Nach Kriegsdiensten sowohl in der englischen wie auch in der preußischen Armee heiratet ein junger Ire in höchste Gesellschaftskreise ein. Er scheitert aber an seiner eigenen Skrupellosigkeit und Verschwendungssucht, zuletzt verbleibt er arm und krank. Extrem bemüht um ein authentisches Bild seiner Zeit wurde dank der Regiekunst Kubricks BARRY LYNDON zu einem der wichtigsten historischen Filme überhaupt. Für Kubrick-Verhältnisse eher unaufdringlich, dafür aber umso präziser und hochartifiziell in der Darstellung gilt er bei echten Kubrick-Fans als einer seiner besten. Gedreht nach einer Vorlage des Romanciers Makepeace Thackeray.
Fr., 12.9. - 19.00 UhrFr., 19.9. - 19.00 Uhr
99 francs - 39,90
99 francs - 39,90
Frankreich 2007 | Regie: Jan Kounen | 104 min. | 35mm | Jean Dujardin, Patrick Mille u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der Autor der Vorlage wurde sogleich gefeuert, zynische Branchen vertragen keinen Zynismus gegenüber sich selbst. Ein durchgeknallter, koksender und eitler Werbetexter durchlebt die Höhen seines Erfolges, tagsüber und vor allem bei Nacht. Aber es kommt die Ernüchterung in Form der Liebe, ein Gefühl, mit dem er nicht umzugehen weiß …. Tempo- und gagreiche, visuell bestechende Verfilmung eines Bestsellers, der sein Milieu satirisch überbietet – sehenswertes, aber auch kontroverses Kino!
Do., 18.9. - 19.30 UhrSa., 20.9. - 19.30 UhrSo., 21.9. - 19.30 UhrMo., 22.9. - 19.00 UhrMi., 24.9. - 19.00 UhrDo., 25.9. - 21.30 Uhr
Eyes Wide Shut
Eyes Wide Shut
Großbritannien 1999 | Regie: Stanley Kubrick | 159 min. | 35mm | Tom Cruise, Nicole Kidman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
« The beat of Schnitzler » : Zum Entsetzen vieler selbsternannter Kinoexperten verlegte Kubrick in seinem lange geheimnisumschwärmten finalen Großprojekt Schnitzlers Traumnovelle aus dem Wien der Jahrhundertwende in das weihnachtliche New York der 90er. Starbesetzt bis in die kleinsten Nebenrollen und geradezu altmodisch perfekt inszeniert schildert er erotische Begierde, die nur darauf drängt, enttäuscht zu werden. Ein Arzt wird von Eifersucht zerfressen und verliert sich in einer langen Winternacht auf einer Orgie, aus deren Rausch zu erwachen nur noch grausam ist. Das Resultat bleibt für die Zuschauer höchst polarisierend, Kubrick begann als Provokateur und endet ebenso. EYES WIDE SHUT: ein cineastisches Vermächtnis.
Di., 23.9. - 20.00 UhrMi., 24.9. - 21.00 UhrSo., 28.9. - 21.00 Uhr
Persepolis
Persepolis
Frankreich/USA 2007 | Regie: Marjane Satrapi | 95 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Persepolis basiert auf einer vierteiligen ‚graphic novel’ der Iranerin Marjane Satrapi, die darin einen Teil ihrer Autobiografie verarbeitet hat. Im Alter von acht Jahren wächst sie behütet in Teheran auf. Nach der Ausrufung der Islamischen Republik aber wird ihre Familie immer mehr unter Druck gesetzt. Schließlich beschließen ihre Eltern, sie nach Wien auf eine Schule zu schicken. Das aber wird lediglich der Anfang eines bewegten Lebens sein ... Stilistisch inspiriert durch die Comics von Art Spiegelmann verbindet die 2D-Animation Schwarzweiß-Sequenzen mit einer farbigen Rahmenhandlung. Bei der Präsentation reagierten Kritik und Publikum ausgesprochen positiv auf diesen sehr originellen, oftmals politischen und bewegenden Beitrag.
Do., 25.9. - 19.30 UhrSo., 28.9. - 19.00 UhrMo., 29.9. - 19.30 Uhr
Unschuld
Unschuld
Deutschland 2008 | Regie: Andreas Morell | 94 min. | digital | Kai Wiesinger, Nadeshda Brennicke u.a. | deutsche Fassung.
Berlin, die Stadt der Sinnsuche: Bundestagsabgeordneter Alexander fühlt sich leer und ziellos. Er weiß, dass er für sich etwas ändern muss, nur was? Dann trifft er Kim, jung, schön und so ganz anders als er. Und dann gibt es noch die Polizistin Simone, die in ihrer Ehe mit dem Fotografen Peter nicht mehr weiter kommt und noch so viele Personen mehr, die alle ein gemeinsames Band und eine große Frage zu verbinden scheint: Wie sollen wir leben und wie können wir glücklich werden? Psychologisch genauer, sorgfältig gemachter Episodenfilm, der heutiges Lebensgefühl und heutige Gefühlskälte sehr präzise einfängt.
Mi., 1.10. - 19.30 UhrSo., 5.10. - 19.30 UhrMo., 6.10. - 19.30 UhrMi., 8.10. - 19.30 Uhr
Factory Girl
Factory Girl
USA 2006 | Regie: George Hickenlooper | 90 min. | 35mm | Sienna Miller, Guy Pearce u.a. | deutsche Fassung.
Sienna Miller ist eine Frau, über die man heute spricht. Edie Sedgwick war eine Frau, von der man damals sprach. Sienna Miller spielt Edie Sedgwick. Aus einer kaputten Großfamilie nach New York kommend traf Edie den noch unbekannten Andy Warhol. Gemeinsam wurden sie zu Stars und bildeten ein androgynes Traumpaar. Als sie aber eine Affäre mit Bob Dylan begann, wendete sich Warhol von ihr ab. Edie Sedgwick endete im Drogenrausch und starb mit nur 28 Jahren. Regisseur George Hickenlooper verknüpfte in FACTORY GIRL Zeitgeschichte mit einer faszinierenden Hauptdarstellerin – ein eindringlicher Film, der auch bis in die Nebenrollen hinein vorzüglich besetzt ist.
Mi., 1.10. - 21.30 UhrFr., 3.10. - 19.30 UhrSa., 4.10. - 19.30 UhrSo., 5.10. - 21.30 UhrDi., 7.10. - 19.30 UhrSo., 12.10. - 21.30 Uhr
Deutscher Kurzfilmpreis Unterwegs
Deutscher Kurzfilmpreis Unterwegs
Deutschland 2006/2007 | Regie: diverse | 90 min. | digital | Programm 3: "Land Gewinnen".
Wie oft sind es nur Minuten, die unser Leben verändern! Minuten, auf die es ankommt, nach denen nichts mehr so ist, wie es vorher war. Ein solch kurzer Zeitraum reicht aus, um Geschichte zu schreiben – und Geschichten zu erzählen! Kurzfilme fangen diese Momente ein - knapp erzählt, auf das Wesentliche konzentriert, spannungsvoll.
Auch dieses Jahr macht der seit 1956 vergebene Deutsche Kurzfilmpreis, als wichtigste und höchstdotierte Auszeichnung für Kurzfilme in Deutschland, auf seiner bundesweiten Kino-Tournee wieder bei uns Station. Wir zeigen das Programm „Land gewinnen" mit den nominierten und preisgekrönten Filmen DIE AKKORDEONSPIELERIN von Biljana Garvanlieva, DER FÄHRMEISTER von Jörg Bruhn, GEIGENSOLO von Karin Malwitz, SCHLÜSSELKIND von Meike Fehre und LAND GEWINNEN von Marc Brummund.
Do., 2.10. - 19.30 Uhr
Pas douce - Die Unsanfte
Pas douce - Die Unsanfte
Frankreich/Schweiz 2007 | Regie: Jeanne Waltz | 85 min. | 35mm | Isild Le Bresco, Michel Raskine u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Krankenschwester und Sportschützin schießt einen Jugendlichen nieder. Getrieben von Schuldgefühlen und in Panik will sie sich deshalb der Polizei stellen. Aber als sie stattdessen an ihre Arbeitsstelle in einem Krankenhaus zurückkehrt, bekommt sie genau diesen Jugendlichen als Patienten zugewiesen. Sie muss sich um ihn kümmern. Dem Jugendlichen dagegen wird immer mehr klar, dass diejenige, die ihn gerade pflegt, auch die ist, die ihn angeschossen hat... Schauspielerisch eindrucksvoll, atmosphärisch eher herb, cineastisch - frankoschweizerisches Kino mit ganz eigener Note.
Do., 9.10. - 19.30 UhrSo., 12.10. - 19.30 UhrMo., 13.10. - 19.30 Uhr
Autistic Disco
Autistic Disco
Deutschland 2007 | Regie: Hans Steinbichler | 82 min. | 35mm | Benjamin Bieber, Anne Grabowski u.a. | deutsche Fassung.
Auf einer Alm bei Berchtesgaden kommen sieben junge Frauen und Männer zusammen, die vielfältige Probleme mit sich haben und sozial auffällig geworden sind. Sie werden dort von der Sozialarbeiterin und einem Helfer empfangen. Bei dem geplanten Resozialisierungsprojekt erscheint jedoch die Natur als eine Übermacht, die die Jugendlichen in ihren persönlichen Geschichten eher einsperrt als öffnet. Da die Verantwortlichen dem hilflos gegenüber stehen, kommt es in der Gruppe zu einem offenen Kampf um Anerkennung. Eigenwilliges Drama vor großartiger Naturlandschaft, ein verstörender, großartiger, extrem ungewöhnlicher Film, den es zu entdecken gilt.
Do., 9.10. - 21.30 UhrFr., 10.10. - 19.30 UhrSa., 11.10. - 19.30 UhrMo., 13.10. - 21.30 UhrDi., 14.10. - 19.30 Uhr
Dick und doof
So., 12.10. - 13.00 Uhr
Underdogs
Underdogs
Deutschland 2008 | Regie: Jan Hinrik Drevs | 92 min. | digital | Hark Bohm, Thomas Sarbacher u.a. | mit offener Audiodeskription deutsche Fassung.
Sechs wenig entzückende Insassen einer Strafanstalt sollen sechs ganz entzückende Labradorwelpen zu Blindenhunden ausbilden. Das kommt vor allem den Gefängnisinsassen zu gute, so ein Hund macht eben einen schweren jungen zu einem besseren Menschen. Eine handwerklich gekonnt abgedrehte Knastkomödie, die vor allem durch die Präsenz ihrer Schauspieler besticht, ein Festival der Charakterdarsteller. Eine Sondervorführung mit offener Audiodeskription - in Kooperation mit dem Badischer Blinden- und Sehbehindertenverein, Mannheim.
Mi., 15.10. - 19.00 Uhr
Der diskrete Charme der Bourgeoisie
Der diskrete Charme der Bourgeoisie
Frankreich/Spanien 1972 | Regie: Luis Bunuel | 102 min. | 35mm | Fernando Rey, Delphine Seyrig u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„Bourgeoisie“ - dieser Begriff wird oft missbraucht und enthistorisiert. Bei einem der bekanntesten Filme von Buñuel wurde der Titel zur geläufigen Sentenz im Feuilleton. Radikal beschreibt er eine selbstbezogene Gesellschaft, die ihren Geist, ihre Genussfähigkeit und ihre Witzeleien durch entschiedene Abgrenzung von anderen sozialen Gruppen gewinnt. Inklusive ihrer oft hanebüchenen Ängste … Für seine herrlich boshafte Satire erhielt Buñuel seinerzeit einen Oscar – am 16.10. mit Einführung
Do., 16.10. - 19.00 UhrDi., 21.10. - 19.00 UhrSo., 26.10. - 21.00 Uhr
Das Gespenst der Freiheit
Das Gespenst der Freiheit
Frankreich/Italien 1974 | Regie: Luis Bunuel | 103 min. | 35mm | Milena Vukotic, Monica Vitti u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Kein Film mit durchgängiger Handlung, sondern ein Konstrukt aus Episoden, die ineinander übergehen, da die Kamera spontan einen der Darsteller dorthin begleitet, wo er sich demnächst hinbegibt . Ein Spaziergang durch die Absurditäten einer modernen Existenz, die ihre Kultur nur durch stets brüchige Konventionen garantieren möchte. Ein kulturkritischer und filmphilosophischer Essay voller szenischer Ideen, die man nie mehr vergisst, wie z. B. die legendär gewordene Reflexion darüber was intimer ist: Nahrungsaufnahme oder Nahrungsausscheidung?
Fr., 17.10. - 19.00 UhrMo., 20.10. - 21.00 UhrDo., 23.10. - 19.00 Uhr
Belle de Jour - Schöne des Tages
Belle de Jour - Schöne des Tages
Frankreich 1967 | Regie: Luis Bunuel | 101 min. | 35mm | Catherine Deneuve, Michel Piccoli u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Séverine – ihr Name steht für ihre Lust – ist schön, verheiratet und könnte glücklich sein, aber sie leidet unter masochistischen Zwangsvorstellungen, weshalb sie beginnt, in einem Nobel-Bordell zu arbeiten. Ihre Doppelexistenz spitzt sich dramatisch zu, als einer ihrer Freier, ein Gangster, zu ihr nach Hause gelangt und dort auf ihren Ehemann schießt, wodurch er erblindet und gelähmt wird .. Catherine Deneuve spielt eine ihrer berühmtesten Rollen – entstanden ist ein cineastisches Gespinst aus Traum und Wirklichkeit, Begehren und Zynismus, nicht zuletzt ein pathologischer Befund der bürgerlichen Gesellschaft.
Sa., 18.10. - 19.00 UhrMi., 22.10. - 19.00 UhrMo., 27.10. - 19.00 Uhr
Tristana
Tristana
Spanien 1970 | Regie: Luis Bunuel | 98 min. | 35mm | Catherine Deneuve, Fernando Rey u.a. | deutsche Fassung.
Ein Mann aus der oberen Gesellschaftsschicht verführt im Toledo der frühen 30er Jahre eine schutzbefohlene Minderjährige und zwingt sie zu einem eheähnlichen Verhältnis. Als das Mädchen dagegen rebelliert und aus der häuslichen Enge mit einem jungen Maler flieht, wird sie jedoch schwer krank, ja sie muss sich ein Bein amputieren lassen. Darauf kehrt sie wieder zurück, heiratet ihren früheren Vormund, nur um ihm bis zu seinem Tod aufs Leidenschaftlichste zu verachten. Psychologisch äußerst genau, atmosphärisch außergewöhnlich dicht, wahrhaft surrealistisch, unter den Filmen des Meisters einer der meisterhaftesten.
So., 19.10. - 19.00 UhrSo., 26.10. - 19.00 UhrMi., 29.10. - 19.00 Uhr
Tagebuch einer Kammerzofe
Tagebuch einer Kammerzofe
Frankreich/Italien 1963 | Regie: Luis Bunuel | 97 min. | 35mm | Jeanne Moreau, Michel Piccoli u.a. | deutsche Fassung.
Eine Hausangestellte tritt eine neue Stelle in der französischen Provinz an, ihre Herrschaften sind Fleisch gewordene Alpträume: Monsieur ein Lüstling, Madame eine Kanaille. Aber das Dienstmädchen entwickelt angesichts dieses Sündenbabels ihren Verstand und vermag sich zu behaupten. Harte, boshafte Polemik Buñuels an der konservativen Oberschicht und ihren Würdenträgern. Nach einem Roman von Octave Mirbeau, einem hochbegabten französischen Autor der Jahrhundertwende.
Mo., 20.10. - 19.00 UhrFr., 24.10. - 19.00 UhrDi., 28.10. - 19.00 Uhr
Der Golem, wie er in die Welt kam
Deutschland 1920 | Regie: Paul Wegener, Carl Boese | 86 min. | digital | Paul Wegener u.a.
Prag im 16. Jahrhundert. Rabbi Loew, Oberhaupt der jüdischen Gemeinde, zugleich ein Meister der schwarzen Magie, erweckt eine Lehmpuppe zum Leben, den Golem. Dieser besitzt große Kräfte, ja, er rettet sogar dem Kaiser das Leben, der wiederum danach die von ihm angeordnete Vertreibung der Juden aus dem Ghetto widerruft. Dann jedoch gibt es eine ungünstige Konstellation der Gestirne am Himmel und der Golem rebelliert gegen seinen Schöpfer. Nur ein kleines Mädchen kann dem Wahn des Golem Einhalt gebieten … Ein berühmter Film mit einem wahrhaft phantastischen Plot, den Paul Wegener expressionistisch suggestiv außergewöhnlich überzeugend umsetzt. Einer der erfolgreichsten deutschen Stummfilme überhaupt.

In Kooperation mit: LINKS - Heidelberger Biennale für Neue Musik
Sa., 25.10. - 19.30 Uhr
The purple rose of Cairo
USA 1985 | Regie: Woody Allen | 78 min. | digital | Mia Farrow, Jeff Daniels u.a. | deutsche Fassung.
In den Zeiten der Wirtschaftsdepression flieht die Gattin eines Arbeitslosen Abend für Abend ins Kino. Dann geschieht das Wunder, der Held des Films tritt aus der Leinwand und steigt aus Liebe zu ihr hinab. Jetzt beginnen die Komplikationen. In dieser sorgfältig gemachten, entzückend melancholischen Komödie reflektiert Woody Allen äußerst geistreich über das Verhältnis von Schein und Sein, das die Magie des Kinos entscheidend bestimmt. Was bleibt ist nichts weiter als eine Liebeserklärung an das Kino, seine Stars und vor allem an seine Zuschauer. Das darf man einen wunderbaren Film nennen. Eine Vorstellung anlässlich des Aktionstages der Kommunalen Kinos zum Thema „Erlebnisort Kino".
Fr., 31.10. - 19.30 Uhr
Das Fremde in mir
Das Fremde in mir
Deutschland 2008 | Regie: Emily Atef | 99 min. | digital | Susanne Wolf, Johann von Bülow u.a. | deutsche Fassung.
Als Rebecca ein gesundes Kind zur Welt bringt, ist sie nicht etwa glücklich, sondern fühlt sich seltsam leer und verzweifelt. Denn ihr eigenes Baby erscheint ihr fremd und immer mehr fühlt sich Rebecca den Anforderungen, Mutter zu sein, nicht gewachsen. Mit ihrem Mann kann sie darüber nicht sprechen, erst ihre eigene Mutter erkennt langsam, was mit ihr los ist .... DAS FREMDE IN MIR ist eine vielfach ausgezeichnete, vielschichtige Reflexion eines der großen Tabuthemen (nicht nur) in diesem Land - ein intensiver, nüchterner Film über ein Schicksal, welches tief berührt.
Sa., 1.11. - 19.30 UhrSo., 2.11. - 19.00 UhrMo., 10.11. - 19.30 UhrDi., 11.11. - 19.30 UhrMi., 12.11. - 19.30 Uhr
Das Erbe der Bergler
Das Erbe der Bergler
Schweiz 2006 | Regie: Erich Langjahr | 97 min. | 35mm | deutsche Fassung.
An dieser Stelle nur ein Zitat, die „Südostschweiz“ urteilt: „Mit der ihm eigenen Ruhe beschreibt Langjahr, wie im Muotatal Tradition am Leben erhalten wird. Bilder von atemberaubender Schönheit und die liebevolle Zuwendung zu den Menschen machen den Film zum Ereignis.“ Dokument einer Passion, für das Bauerntum an sich und für ein unverfälschtes Leben mit der Natur.

Am So., 2.11., 16:30 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs Erich Langjahr!
So., 2.11. - 16.30 UhrMo., 3.11. - 19.00 UhrDi., 4.11. - 19.00 UhrMi., 5.11. - 19.00 Uhr
Tage des Zorns
Tage des Zorns
Dänemark/Deutschland 2008 | Regie: Ole Christian Madsen | 136 min. | 35mm | Mads Mikkelsen, Thure Lindhardt u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei Widerstandskämpfer befreien das Kopenhagen des Jahres 1944 von Kollaborateuren mit der deutschen Besatzungsmacht. Als dann aber ein Attentat auf einen wichtigen Mann der deutschen Abwehr misslingt, beginnen die beiden, sich selbst und jeden anderen in Frage zu stellen. Spannender Politthriller mit zeitgeschichtlichem Kontext, dazu die crème de la crème dänischer Schauspielkunst.
Di., 4.11. - 21.00 UhrMi., 5.11. - 21.00 UhrFr., 7.11. - 21.30 UhrSo., 9.11. - 21.30 Uhr
Knetter - Übergeschnappt
Knetter - Übergeschnappt
Niederlande 2005 | 81 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Was tun, wenn die Mutter noch verrückter ist als man selbst? Verrückt, weil sie einen Im Pyjama von der Schule abholt, oder im Garten einen Elefanten halten will.
Do., 6.11. - 10.00 UhrSo., 9.11. - 14.00 Uhr
Emoticons
Emoticons
Niederlande 2008 | 53 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Für viele Erwachsene ist das Internet ein Medium, dass ihre Kinder sozial isoliert. Darüber denkt hier Heddy Honigmann nach, eine der profiliertesten Dokumentarfilmerinnen. Eröffnung des Filmfestivals „Ausnahme_Zustand – Verrückt nach Leben“ in Anwesenheit von Bürgermeister Dr. Joachim Gerner, Stadt Heidelberg.
Do., 6.11. - 19.00 Uhr
und plötzlich war alles ganz anders
und plötzlich war alles ganz anders
Deutschland 2004-2007 | 70 min.
5 Kurzfilme.
Fr., 7.11. - 10.00 UhrSa., 8.11. - 19.00 UhrMo., 10.11. - 10.00 Uhr
Nacht vor Augen
Nacht vor Augen
Deutschland 2008 | 91 min.
David kommt von einem Bundeswehreinsatz aus Afghanistan zurück. Daheim wird er als „Rocky Kabul“ gefeiert. Auch seine Mutter findet, dass die Zeit dort ihm gut getan hat. Ist dem so?
Fr., 7.11. - 19.00 Uhr
Recovery - Wie die Seele gesundet
Recovery - Wie die Seele gesundet
Schweiz 2008 | 70 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wie wird man nach einer psychischen Erkrankung wieder gesund? Welche Wege führen zurück ins Leben? Und wie lebt man, wenn man weiß, man ist psychisch verletzlich?
Sa., 8.11. - 16.00 Uhr
Lebenszeichen
Lebenszeichen
Deutschland 2007 | 100 min.
Warum haben junge Menschen Lust, sich selbst zu verletzten? Mit Rasierklingen, Scherben, Messern oder Ähnlichem. Diese Film versucht diesem Phänomen auf die Spur zu kommen.
So., 9.11. - 16.00 Uhr
War child - Kindersoldat
War child - Kindersoldat
USA 2007 | 94 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Emmanuel Jal, heute 28, wurde im Alter von 7 Jahren im Südsudan zum Kindersoldaten ausgebildet. 1991 gelang ihm die Flucht. Wie viele Leben hat so einer bis jetzt schon gelebt?

In Kooperation und mit freundlicher Unterstützung des Heidelberger Selbsthilfebüros.
So., 9.11. - 19.00 Uhr
Hotel Ruanda
Hotel Ruanda
Großbritannien/USA/Italien 2005 | Regie: Terry George | 121 min. | 35mm | Don Cheadle, Nick Nolte u.a. | deutsche Fassung.
Im Bürgerkrieg in Ruanda starben in nur 100 Tagen ungefähr eine Million Menschen zum Teil auf grausamste Weise. Paul Rusesabagina jedoch bewahrte als Hotelmanager in Kigali über 1200 Menschen vor dem sicheren Tod. Der Film konzentriert sich auf die Hauptfigur und seine Familie, verzichtet größenteils auf Gewaltszenen, macht aber dafür insbesondere das politische Versagen der Weltöffentlichkeit deutlich. Don Cheadle brillierte in der Rolle des Managers, der Film wurde vielfach preisgekrönt.

Eine Sondervorführung mit freundlicher Unterstützung der Stadt Heidelberg (Agenda-Büro) und in Kooperation mit FÖLT e.V.
Do., 13.11. - 19.00 Uhr
Un baiser s´il vous plait - Küss mich bitte
Un baiser s´il vous plait - Küss mich bitte
Frankreich 2007 | Regie: Emmanuel Mouret | 101 min. | 35mm | Virginie Ledoyen, Emmanuel Mouret u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein kleiner Kuss unter Freunden, so zwei, drei Mal auf die Backen oder diskret und verschämt auf den Mund, auch das kann Folgen haben, wobei, in diesem Film wird so ein kleiner Kuss einem erstmal verwehrt, die Erinnerungen, ach ja, die Erinnerungen. Emilie und Gabriel begegnen sich eines Abends zufällig in Nantes, obwohl beide glücklich liiert sind, fühlen sie sich zueinander hingezogen. Aber Emilie lässt sich eben nicht einfach so küssen. Charmante Liebeskomödie über die Komplexität scheinbar so einfacher Gesten. Auf eine ganz subtile Art sehr erotisch.
Fr., 14.11. - 19.30 UhrSo., 16.11. - 17.00 UhrDi., 18.11. - 21.00 UhrDo., 20.11. - 19.30 Uhr
Heimatkunde
Heimatkunde
Deutschland 2007 | Regie: Martin Sonneborn, Andreas Coerper | 94 min. | digital | Martin Sonneborn.
Martin Sonnebom ist Mitglied der Titanic, dem einst legendären Satiremagazin. Aber er ist auch Parteivorsitzender von „Die Partei“. Diese will 2009 die Bundestagswahl gewinnen, Ziel: die endgültige Teilung Deutschlands. Darum wandert zwecks Feldforschung Martin Sonneborn 250km um Berlin herum, bekanntlich ehemaliges DDR-Gelände. Kompromissloser Dokumentarfilm im bester Titanic-Tradition

Am Sa., 15.11., 19:00 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs und Hauptdarstellers Martin Sonneborn!
Sa., 15.11. - 19.00 UhrSo., 16.11. - 21.00 UhrMo., 17.11. - 19.30 UhrDi., 18.11. - 19.00 Uhr
Die Todesreiter von Darfur
Die Todesreiter von Darfur
USA 2007 | Regie: Ricki Stern | 82 min. | digital | deutsche Fassung | FSK: 16.
Brian Steidle kommt 2004 als militärischer Beobachter in den Sudan. Sechs Monate lang erlebt er, wie die Konflikte zwischen Rebellen und arabischen Reitermilizen zu einem grausamen Völkermord eskalieren. Da die US-Regierung auf seine Berichte nicht reagiert, quittiert er seine Tätigkeit und versucht nun, durch intensive Bearbeitung der Medien, das Augenmerk der Öffentlichkeit auf den so genannten „Darfurkonflikt“ zu lenken.
So., 16.11. - 19.00 Uhr
Mala Noche
Mala Noche
USA 1985 | Regie: Gus van Sant | 78 min. | 35mm | Doug Cooeyate, Sam Downey u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Gus van Sants stilistisch aufregender Erstlingsfilm spielt im Schwulenmilieu seiner Heimatstadt Portland und zeigt bereits viel von dem Können, was ihn heute zu einem der angesagtesten Filmregisseure der Welt macht. Von großer psychologischer Präzision und Eindringlichkeit.
Mo., 17.11. - 21.30 UhrDo., 20.11. - 21.30 Uhr
ZUM GOLDENEN HIRSCH 6
ZUM GOLDENEN HIRSCH 6
Die Sommerpause ist vorbei. Zum 6. und damit vorletzten Mal vor der Vergabe des großen Endhirsches trifft sich die regionale Filmszene im Festivalpalast Karlstorkino. Karten sollten unbedingt reserviert werden, denn der Hirsch ist regelmäßig die ausverkaufteste Vorstellung überhaupt.

ZUM GOLDENEN HIRSCH ist die Nachwuchsplattform für Kurzfilme, Musikvideos und Videokunst aus der Metropolregion. Mal rasend komisch, mal finster und fies, mal mit dem Handy gedreht, mal mit der Filmkamera, mal mit deutschen Schauspielstars besetzt oder auch mit der eigenen Oma: was originell und gut ist, wird hier gezeigt! Das Publikum stimmt ab und nominiert den Gewinner des Abends für den großen Endhirsch. Ein kleiner, goldener, klebriger Pokal wartet schon auf den nächsten Preisträger. Die Veranstaltung findet abwechselnd in Heidelberg und Mannheim statt.

Einlass ab 19:30 Uhr.

ACHTUNG: ES WERDEN KEINE RESERVIERUNGEN MEHR ANGENOMMEN. WENIGE RESTKARTEN AN DER ABENDKASSE ERHÄLTLICH.
Mi., 19.11. - 19.30 Uhr
Persepolis
im Rahmen von CINEFETE 2008.
Do., 20.11. - 11.00 UhrFr., 21.11. - 14.00 UhrDo., 27.11. - 11.00 Uhr
Fais-moi des vacances
Do., 20.11. - 14.00 Uhr
Les 400 cent coup
im Rahmen von Cinefete 2008
Fr., 21.11. - 11.00 Uhr
Berlin calling
Berlin calling
Deutschland 2008 | Regie: Hannes Stöhr | 109 min. | 35mm | Paul Kalkbrenner, Corinna Harfouch u.a.
Die 90er Jahre in Berlin und sonstwo. Jetzt, wo Techno keiner mehr richtig kennt, ist die Zeit reif für ein zum Film gewordenes Lebensgefühl mit bestechenden Bildern, irritierenden Geräuschen und viel guter Musik. Ein bekannter DJ names Ikarus, der kurz vor dem ganz großen Durchbruch ist, jettet um die Welt, von Disco zu Disco. Drogen, Party, schneller Sex., der Abgrund … BERLIN CALLING versteht es auf exzellente Art und Weise, das Lebensgefühl der 90er wieder spürbar zu machen; ein visuell berauschender, soghafter Film, der sehr nahe am real existierenden Geschehen geblieben ist.
Fr., 21.11. - 19.00 UhrSo., 23.11. - 17.00 UhrDi., 25.11. - 22.00 UhrMi., 26.11. - 21.30 Uhr
Die Goldenen Zitronen - Übriggebliebene ausgereifte Handlungen
Die Goldenen Zitronen - Übriggebliebene ausgereifte Handlungen
Deutschland 2007 | Regie: Peter Ott | 89 min. | digital.
Porträt von Deutschlands abgedrehtester Funpunkband im fortgeschrittenen Stadium. Sie blieben sich treu, sie waren nie wirklich erfolgreich und sie sind noch nicht tot, ebenso so wenig wie Thomas Anders, dem sie ihren wohl bekanntesten Hit verdanken. Preview!
So., 23.11. - 19.00 Uhr
Ensemble c´est tout - Zusammen ist man weniger allein
Ensemble c´est tout - Zusammen ist man weniger allein
Frankreich 2007 | Regie: Claude Berri | 97 min. | 35mm | Audrey Tautou, Guilliaume Canet u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ob man es in dieser WG aushalten könnte? Nun, man würde mit einem aufbrausenden Koch, einem sensiblen Aristokraten und einer rebellischen Putzfrau zusammen wohnen, in einer großbürgerlichen Hinterlassenschaft in Paris. Dort kann man sich in elegantem Ambiente befeinden, bemuttern und sich selbst verwirklichen. Romantisches Unterhaltungskino, ironisch und versöhnlich, war in Frankreich sehr beliebt. Aber es soll ja auch in Heidelberg großbürgerliche Wohnungen geben..
Mo., 24.11. - 09.00 UhrMo., 24.11. - 11.00 UhrMo., 24.11. - 19.00 UhrDi., 25.11. - 14.00 UhrMi., 26.11. - 09.00 UhrMi., 26.11. - 11.00 Uhr
Je m'apelle Elisabeth
Mo., 24.11. - 14.00 UhrDi., 25.11. - 11.00 Uhr
L'avion
Di., 25.11. - 09.00 Uhr
Trade
Trade
Deutschland/USA 2006 | Regie: Marco Kreuzpaintner | 105 min. | 35mm | Kevin Kline, Cesar Ramos u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jorge aus Mexiko City, 17 Jahre alt, sucht seine Schwester Adriana. Diese wurde von Kidnappern in die Vereinigten Staaten geschmuggelt und an Menschenhändler weiter verkauft. Jorge hat nur wenig Chancen, Adriana zu finden, aber er will nicht aufgeben, der texanische Polizist Ray hilft ihm dabei. Nicht nur wegen der Thematik, sondern auch wegen dessen gekonnter Umsetzung erregte TRADE, das Hollywood-Debüt Marco Kreuzpaintners (KRABAT), erhebliches Aufsehen.

Eine Sondervorführung mit freundlicher Unterstützung und in Kooperation mit ver.di Rhein-Neckar.
Di., 25.11. - 19.30 Uhr
Il vento fa il suo giro - Der Wind hat sich gedreht
Il vento fa il suo giro - Der Wind hat sich gedreht
Italien 2007 | Regie: Giorgio Diritti | 110 min. | 35mm | Thierry Toscan, Alessandra Agosti u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein halbverlassenes Dorf in den italienischen Alpen. Dorthin verschlägt es einen ehemaligen französischen Lehrer, der jetzt als Schäfer arbeiten möchte. Die Einwohner nehmen ihn zunächst sehr herzlich auf, dann aber werden sie zunehmend distanzierter, ja abweisend. Grandiose Laiendarsteller, wunderbare Landschaftsaufnahmen – im Heimatland gleichermaßen von Zuschauer und Presse begeistert aufgenommen.
Do., 27.11. - 19.00 UhrFr., 28.11. - 21.00 Uhr
Centochiodi - Hundert Nägel
Centochiodi - Hundert Nägel
Italien 2007 | Regie: Ermanno Olmi | 92 min. | 35mm | Raz Degan, Luna Bendandi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein noch junger Philosophieprofessor nagelt seine Bücher am Boden fest, verschwindet und beginnt ein neues Leben. In einer Hütte am Po verkehrt er ab sofort mit den Bauern und den Fischern … Ein entschieden eigenwilliges Spätwerk von einem der berühmtesten italienischen Filmregisseure überhaupt.
Do., 27.11. - 21.15 UhrFr., 28.11. - 19.00 Uhr
La giusta distanza - Auf kurze Distanz
La giusta distanza - Auf kurze Distanz
Italien 2007 | Regie: Carlo Mazzacurati | 106 min. | 35mm | Giovanni Capovilla, Ahmed Hafiene u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
ine Kleinstadtromanze und ein Mord. Ein Automechaniker und ein angehender Journalist. Und eine junge Lehrerin (und eine wunderschöne Hauptdarstellerin). Schicksale, die sich verflechten, Psychologie, die unter die Haut geht.
Sa., 29.11. - 19.00 UhrSo., 30.11. - 11.00 Uhr
FUTURE SHORTS HEIDELBERG - NEW!
FUTURE SHORTS HEIDELBERG - NEW!
DAS GRÖSSTE KURZ FILM LABEL DER WELT ENDLICH AUCH IN HEIDELBERG!

Was haben San Francisco, Moskau, Kabul und Heidelberg gemeinsam?

Ab dem 29.11.2008 gehört Heidelberg zur großen FutureShorts Famile!

Zur Premiere gibt es ein BestOf Programm aus 5 Jahren FutureShorts.



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Als das weltweit innovativste, führende Kurzfilmlabel versteht sich das 2003 in London gegründete Future Shorts Festival mit seinen Events als außergewöhnliche Alternative zu herkömmlichen Kurzfilmfestivals. Exklusiv treffen hier Kurzfilme auf Live-Musik, Literatur und Kunst und kreieren dadurch ein ganz besonders Ausgeherlebnis. Die monatlichen Future Shorts Screenings ermöglichen es FilmemachernInnen ihre Filme mit nur einer einzigen Einreichung weltweit vorführen zu können. Damit haben Future Shorts eine längst benötigte Verbindung zwischen der Filmindustrie und der Welt des Kurzfilms geschaffen, welche über die bloße Rekrutierung neuen Talents hinaus geht.
Sa., 29.11. - 21.30 Uhr
L´orchestra di piazza Vittorio - Das Orchester von Piazza Vittorio
L´orchestra di piazza Vittorio - Das Orchester von Piazza Vittorio
Italien 2006 | Regie: Agostino Ferrente | 93 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Porträt eines mittlerweile sehr bekannten italienischen Orchesters, das aus einer Bürgerinitiative gegen die Schließung eines Kinos hervorging. 16 Musiker aus 11 Ländern.
So., 30.11. - 15.00 UhrMo., 1.12. - 19.00 Uhr
Lascia perdere, Johnny - Vergiss es, Johnny
Lascia perdere, Johnny - Vergiss es, Johnny
Italien 2007 | Regie: Fabrizio Bentivoglio | 104 min. | 35mm | Antimo Merolillo, Ernesto Mahieux u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Natürlich gab es auch in Italien die 70er. Und auch dort wollten junge Männer nicht zum Militär, sondern lieber Musiker sein. So auch Faustino, der auf einen Manager trifft, der ihn dazu animiert, einen fragwürdigen Vertrag zu unterschreiben ... Schräge Typen, viel Nostalgie und natürlich tolle Musik.
So., 30.11. - 19.00 UhrDi., 2.12. - 19.00 Uhr
Notturno bus - Nachtbus
Notturno bus - Nachtbus
Italien 2007 | Regie: Davide Merengo | 104 min. | 35mm | Giovanna Mezzogiorna, Valerio Mastandrea u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Franz studierte mal Philosophie, ist aber ein fanatischer Pokerspieler und arbeitet zur Zeit als Busfahrer. So trifft er Leila, die nachts bei ihm einsteigt. Sie hat einen Koffer voller Geld und dazu Mikrochips. Der phlegmatische Franz lässt sich einspannen.
Mo., 1.12. - 21.00 UhrDi., 2.12. - 09.00 UhrMi., 3.12. - 21.00 Uhr
Valzer - Walzer
Valzer - Walzer
Italien 2007 | Regie: Salvatore Maira | 90 min. | 35mm | Valeria Solarino, Maurizio Micheli u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In einem Hotel konferieren Fußball-Manager, während dessen die Bedienung einen mysteriösen Mann aus Argentinien trifft, der seine Tochter sucht. Der Walzer bringt alles perfekt zusammen, so braucht dieser Film nicht einen einzigen Schnitt. Klaustrophobisch, kühl, intim, eindrucksvoll.
Di., 2.12. - 21.00 UhrMi., 3.12. - 19.00 Uhr
Ein Leben für Tibet
Ein Leben für Tibet
Deutschland/Finnland 2005 | Regie: Albert Knechtel | digital | deutsche Fassung.
Die Lebensgeschichte des 14. Dalai Lamas von Tibet, ein Mönch ohne Besitz, Buddha des Mitgefühls vom Dach der Welt, Oberhaupt des tibetischen Buddhismus im indischen Exil. Ein friedlicher Kämpfer gegen die Unterdrückung seines Volkes und für das Überleben der tibetischen Kultur.

Im Anschluss an die Vorstellung Filmgespräch mit Thea Mohr.
Do., 4.12. - 19.00 Uhr
Gomorrha
Gomorrha
Italien 2008 | Regie: Matteo Garrone | 135 min. | 35mm | Toni Servillo, Gigio Morra u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Basierend auf dem Weltbestseller des jungen italienischen Autors Roberto Saviano, gedreht an Originalschauplätzen rund um Neapel und ausgezeichnet in Cannes, verzeichnete GOMORRHA allein in Italien schon über zwei Millionen Besucher. Der Film führt in die Welt kleiner und großer Bosse und ihrer Gefolgsleute, die die Einwohner von Neapel und seinen Provinzen mit Macht, Geld und Blut konfrontieren.
Do., 4.12. - 21.30 UhrSo., 7.12. - 16.30 UhrMo., 8.12. - 21.30 UhrDi., 9.12. - 21.30 UhrFr., 12.12. - 19.00 UhrSo., 14.12. - 19.00 UhrMi., 17.12. - 19.00 Uhr
Kundun
Kundun
USA 1997 | Regie: Martin Scorsese | 134 min. | 35mm | Tenzin Thuthob Tsarong u.a. | deutsche Fassung.
Ein tibetischer Bauernjunge wird als 14. Dalai Lama zum geistigen Oberhaupt des Buddhismus. Jedoch muss er das Land aufgrund der Bedrohung durch China verlassen. Martin Scorsese gelangen bei der Umsetzung des heiklen Stoffes faszinierende Bilder, die zusätzlich durch einen genialen Soundtrack unterlegt sind.

Im Anschluss an die Vorstellung Filmgespräch mit Dr. Jochen Hettinger.
Sa., 6.12. - 19.00 Uhr
Von Reisenden und Magiern
Von Reisenden und Magiern
Bhutan 2003 | Regie: Khventse Norbu | 110 min. | digital | Tsewang Dandup, Lhakpa Dorji u.a. | deutsche Fassung.
Ein junger Dorfbeamter aus Bhutan will in die USA auswandern. Im Gegenzug interessiert er sich wenig für die Traditionen seines eigenen Landes. Doch bei seinen Reisevorbereitungen begegnet er immer wieder Menschen, die ihn von seinem Plan abbringen wollen. Schließlich begreift er, dass das Glück nicht im Ausland liegen muss.

Im Anschluss an die Vorstellung Filmgespräch mit Dr. Jochen Hettinger.
So., 7.12. - 19.00 Uhr
Dreaming Lhasa
Dreaming Lhasa
Großbritannien/Indien 2005 | Regie: Ritu Sarin | 90 min. | digital | Tenzin Chokyi Gyatso u.a. | englische Originalfassung.
Die aus Tibet stammende, in New York aufgewachsene Filmemacherin reist nach Dharamsala ins indische Himalaja, Heimat einer großen Gemeinschaft von Exiltibetern. Sie will dort einen Film über politische Gefangene ihres Heimatlandes drehen. Dabei hilft ihr der dort lebende Musiker Jigme.

Mit Vortrag von Eva Funk (Zürich) zum Thema „Tibet im Exil: Wie erleben Exiltibeter ihre Heimat?“
Mo., 8.12. - 19.00 Uhr
Living Buddha
Deutschland 1994 | Regie: Clemens Kuby | 108 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Eine Dokumentation der Suche tibetanischer Mönche nach der 17. Wiedergeburt des „Karmapa“, der dann 1992 als siebenjähriger Hirtenjunge im tibetanischen Hochland entdeckt wird. Ruhig und präzise macht der Film dabei die Europäer mit dem Thema Reinkarnation bekannt.

Mit Vortrag von Dorothea Nett zum Thema „Bewusste Reinkarnation im tibetischen Buddhismus“.
Di., 9.12. - 19.00 Uhr
Buddhistische Stille
Buddhistische Stille
Deutschland 2008 | Regie: Marita Grimke | 82 min. | digital | deutsche Fassung.
Warum Meditation? Wie gehe ich mit Krisen um? Welche spirituellen Höhepunkte erlebe ich? Der Dalai Lama und westliche Buddhisten geben Antwort. Ruhige Aufnahmen zeigen die Stille ihrer Meditation. Ein ganz besonderes Juwel ist die private Meditation des Dalai Lamas in Dharamsala.

In Anwesenheit der Regisseurin Marita Grimke!
Mi., 10.12. - 19.00 Uhr
Le graine et le mulet - Couscous mit Fisch
Le graine et le mulet - Couscous mit Fisch
Frankreich 2007 | Regie: Abdellatif Kechiche | 155 min. | 35mm | Habib Boufares, Hafsia Herzi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine franko-arabische Familie lebt bereits in der dritten Generation in Südfrankreich. Im Mittelpunkt steht das 60-jährige Familienoberhaupt, das, als er seinen Job als Werftarbeiter verliert, von den anderen dazu ermutigt wird, ein Restaurant zu eröffnen. Regisseur Abdellatif Kechiche erzählt voll Temperament und Liebe eine Familienchronik, gleichzeitig Komödie wie Melodram. Ein Film, von dem sich gerade auch Zuschauer aus der arabischen Welt weltweit begeistert zeigten.
Do., 11.12. - 19.00 UhrSa., 13.12. - 19.00 UhrSo., 14.12. - 16.30 UhrDi., 16.12. - 19.00 Uhr
Burn after reading
Burn after reading
USA 2008 | Regie: Joel & Ethan Coen | 96 min. | 35mm | Brad Pitt, George Clooney, John Malkovich u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Agenten-Story um nichts. Einer einfachen Angestellten fällt eine CD mit den Memoiren eines CIA-Agenten in die Hände. Nun will sie damit das große Geschäft machen. Es wird eine große Farce, ein heilloses Desaster aus Lügen, Heimlichkeiten und Missverständnissen: absurd, irrwitzig und punktgenau.
Do., 11.12. - 21.45 UhrFr., 12.12. - 21.30 UhrMo., 15.12. - 21.30 UhrMi., 17.12. - 21.30 UhrSa., 20.12. - 19.00 UhrMo., 22.12. - 19.30 UhrDi., 23.12. - 21.30 Uhr
Fargo
Fargo
USA 1995 | Regie: Joel & Ethan Coen | 97 min. | digital | Frances McDormand, Steve Buscemi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Winter in Minnesota, Schnee und Kälte, und ein paar Morde. Die Bewohner lassen sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Mit den Nerven am Ende sind lediglich zwei Kidnapper. Eine hochschwangere Polizistin macht sich auf die Jagd. Mit seinem Gespür für Spannung und Komik zugleich, wurde FARGO zu einem der künstlerisch herausragendsten Thriller der letzten Jahre. Drehbuch-Oscar für die Coen-Brüder, Joel Coens Ehefrau Frances McDormand wurde mit dem Oscar für die beste weibliche Hauptrolle ausgezeichnet - und das, obwohl sie erst nach 40 Minuten erstmals eingreift.
So., 14.12. - 21.30 Uhr
Oh brother, where art thou?
Oh brother, where art thou?
USA 2000 | Regie: Joel & Ethan Coen | 107 min. | 35mm | George Clooney, John Turturro u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In den Südstaaten der 30er überredet ein Sträfling zwei Mithäftlinge zu einer gemeinsamen Flucht. Im Stil eher minimalistisch und karg, ist der Film zugleich voller Zitate aus Bibel, antiker Mythologie und US-Kulturgeschichte. Eine im besten Sinne postmoderne, sowie aberwitzige Story voller Abenteuer mit versöhnlichem Ende und mit Starbesetzung.
Mo., 15.12. - 19.30 UhrDo., 18.12. - 19.30 UhrSo., 21.12. - 17.00 Uhr
No country for old men
No country for old men
USA 2007 | Regie: Joel & Ethan Coen | 122 min. | 35mm | Tommy Lee Jones, Javier Bardem u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Kein Land für alte Männer und kein Film für schwache Nerven. Dafür sorgt Xavier Bardem als Oscar-prämierter Killer mit dem Bolzenschussgerät. Er wird gejagt, aber nur damit er noch mehr töten kann ... Ein Thriller, der sich neben seinen schauspielerischen Leistungen vor allem durch eine ungewohnte, künstlerisch verschachtelte Erzählweise auszeichnet, die sich um die Erwartungen des Zuschauers einen Dreck schert, so wie eben der Killer um das Leben seiner Opfer.

Reihenweise Oscars für die Coens, darunter bester Film und beste Regie.
Di., 16.12. - 21.45 UhrSo., 21.12. - 21.30 UhrDi., 23.12. - 19.00 Uhr
Le chant des mariées - The wedding song
Le chant des mariées - The wedding song
Tunesien, Frankreich 2008 | Regie: Karin Albou | 100 min. | 35mm | Simon Abkarian, Lizzie Brochère, Olympe Borval, Najib Oudghiri u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Tunis im Jahre 1942 unter deutscher Besatzung. Die Muslima Nour und die Jüdin Myriam wachsen als Nachbarinnen auf. Selbst hier in Nordafrika hat der Zweite Weltkrieg schwerwiegende Folgen. Nours Hochzeit muss verschoben werden, weil ihr Bräutigam Khaled keine Arbeit finden kann und Myriams Mutter muss eine Geldbuße zahlen, weil sie Jüdin ist. Um die geforderte Summe aufzubringen, wird Myriam gezwungen einen älteren Mann zu heiraten.
Mi., 17.12. - - UhrSo., 17.1. - 20.00 UhrSa., 23.1. - 13.30 Uhr
The man who wasn´t there
The man who wasn´t there
USA 2001 | Regie: Joel & Ethan Coen | 116 min. | digital | Billy Bob Thornton, Frances McDormand u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In einer kalifornischen Kleinstadt des Jahres 1949 leidet ein Friseur an Beruf und Ehefrau. So verstrickt er sich in einen Teufelskreis aus Erpressung, Betrug, Mord, Totschlag, Bankrott und Selbstmord. Ein Hommage der Coen-Brüder an den „Film noir“, hervorragend komponiert und in schwarz-weiß durchgestylt, zudem noch schön ironisch. Ein nicht ganz so bekanntes Meisterwerk.
Do., 18.12. - 21.30 Uhr
The Big Lebowski
The Big Lebowski
USA 1997 | Regie: Joel & Ethan Coen | 117 min. | 35mm | Jeff Bridges, John Goodman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Späthippie hat nur Joints und Cocktails im Kopf und nur Bowling als Leidenschaft.. Aber man verwechselt ihn und er gerät in eine Entführungsaffäre, die ihn zum Spielball der Interessen werden lässt. Gilt unter Coen-Verehrern als mit der witzigste, pointierteste und einfallsreichste Film, zudem wieder großartig besetzt.
Fr., 19.12. - 19.30 UhrSa., 20.12. - 21.00 UhrMo., 22.12. - 21.30 Uhr
Der Polizeistaatsbesuch + ...in Heidelberg verloren
Der Polizeistaatsbesuch + ...in Heidelberg verloren
Deutschland 1967 + 1970 | Regie: Roman Brodmann | 45 min. | digital | deutsche Fassung.
Ein ironischer Dokumentarfilm, der tragisch endet. Der Schweizer Dokumentarfilmer Roman Brodmann schildert die Vorbereitungen und den Ablauf des Staatsbesuchs von Schah Mohammad Reza Pahlavi in Deutschland 1967. Sein Besuche in Köln, München und schließlich Berlin - als im Verlauf der studentischen Gegendemonstrationen Benno Ohnesorg von der Polizei erschossen wird ...

„…in Heidelberg verloren“ ist ein ganz rares Filmdokument der heidelberger Studentenbewegung. Zwischen Vietnam-Protest, Universitätsreform und dem Verbot des SDS kämpfen die heidelberger Studenten 1970 um eine Neuorientierung ihrer Politik, darunter Dietrich Hildebrandt und Joscha Schmierer. In der Reihe „Zeichen der Zeit“ des SDR wurde auch dieses Ereignis von Roman Brodmann ironisch kommentiert.

Ein Weihnachtsgeschenk für die "68er"!

Beide Filme in Einführung mit Jo-Hannes Bauer.
So., 21.12. - 19.00 Uhr
Botero - Geboren in Medellin
Deutschland 2007 | Regie: Peter Schamoni | 92 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Botero, der Maler der kleinen Köpfe und der dicken Glieder hat Peter Schamoni persönlich zu dieser Biographie autorisiert. Er wusste offenbar warum, hatte sich Schamoni bereits mit seinem Porträt über Max Ernst enorm profiliert. Dieser Film behandelt nun Boteros kolumbianische Herkunft, seine Malerei und seine Sicht auf die Welt. Spannend dabei, dass der mittlerweile 75jährige Botero seit 2005 einen künstlerischen Neuanfang gewagt hat, indem er die Folterungen im irakischen Gefängnis Abu Ghraib thematisiert. Prädikat „besonders wertvoll“.
Do., 25.12. - 17.30 UhrSo., 28.12. - 19.00 UhrMo., 29.12. - 19.00 UhrSo., 4.1. - 17.00 Uhr
Pazar - Der Markt
Pazar - Der Markt
Deutschland/Großbritannien 2008 | Regie: Ben Hopkins | 92 min. | digital | Tayanc Ayaydin, Genco Erkal u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mihram ist ein kleiner, aber gewiefter Händler in einem Dorf im Osten der Türkei. Er kann einem sogar Dinge verkaufen, die einem mal früher gestohlen wurden. Aber trotzdem reicht das Geld nicht für ihn und seine schwangere Frau. Mirham träumt davon, einen Handy-Laden zu eröffnen. Der Traum könnte wahr werden, als er das Angebot erhält, in Aserbeidschan teure Medizin einzukaufen. Er muss nur dorthin kommen … So beginnt ein orientalisches Roadmovie von Ben Hopkins (37 USES FOR A DEAD SHEEP) – mit liebevoll gezeichneten Charakterdarstellern und einem wunderbaren Humanismus, der sich aus dem Herzen der Türkei speist.
Do., 25.12. - 19.30 UhrFr., 26.12. - 19.30 UhrSa., 27.12. - 19.00 UhrMo., 29.12. - 17.00 UhrDi., 30.12. - 19.00 UhrMi., 31.12. - 17.00 UhrMo., 5.1. - 19.00 Uhr
Waltz with Bashir
Waltz with Bashir
Israel/Frankreich/Deutschland 2008 | Regie: Ari Folman | 90 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
In einer Bar erzählt dem Regisseur Ari ein alter Freund, dass ihn im Traum Nacht für Nacht 26 dämonische Hunde verfolgen. Die beiden Männer glauben, dass es mit ihrer Zeit im ersten Libanon-Krieg zu tun haben müsse. Ari hat jedoch daran keine Erinnerung mehr, darum er zu recherchieren beginnt. Je tiefer er dabei in die Zeit eindringt, desto klarer werden ihm seine Gedanken und so surrealer die Bilder. Als erster animierter Dokumentarfilm in Spielfilmlänge fand WALTZ WITH BASHIR in Cannes große Aufmerksamkeit und gilt als eines der wichtigsten Kinoereignisse des Jahres 2008. Golden Globe 2009 für den besten fremdsprachigen Film, israelischer Beitrag für die Oscarverleihung 2009.
Do., 25.12. - 21.30 UhrSa., 27.12. - 21.00 UhrSo., 28.12. - 17.00 UhrMo., 29.12. - 21.00 UhrDi., 30.12. - 21.00 UhrMi., 31.12. - 19.00 UhrDi., 6.1. - 21.00 UhrMi., 7.1. - 21.00 UhrSo., 22.2. - 19.30 UhrMo., 23.2. - 21.00 UhrDi., 24.2. - 21.00 UhrMi., 22.4. - 19.30 UhrMi., 13.5. - 21.30 UhrMi., 3.6. - 19.30 UhrDo., 2.7. - 21.30 UhrDo., 30.7. - 21.30 UhrDi., 4.8. - 21.30 UhrSo., 23.8. - 21.30 UhrDo., 10.9. - 21.30 Uhr
Nue Propriété
Nue Propriété
Belgien/Frankreich/Luxemburg 2006 | Regie: Joachim Lafosse | 90 min. | 35mm | Isabelle Huppert, Jeremie Renier u.a. | franz. Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Familiengeschichte, nicht ganz untypisch, zugleich aber mit der besonderen Pointe, die sie aus dem Rahmen des Üblichen herausnimmt. Zwei Zwillinge leben mit ihrer Mutter auf dem Land. Die Eltern haben sich vor Jahren getrennt, das Verhältnis zum Vater ist kühl, das zur Mutter sehr innig. Diese jedoch beschließt eines Tages, zusammen mit ihrem neuen Freund zu leben und darum das Haus zu verkaufen. Die Zwillinge allerdings reagieren darauf verstört, haben plötzlich Angst vor dem Ernst des Lebens ... Regisseur Lafosse gelang eine eindringliche Schilderung der psychologischen Situation der Figuren und verhalf der ewig großartigen Isabelle Huppert zu einem erneuten Beweis ihres schauspielerischen Könnens.
Fr., 2.1. - 21.00 UhrSa., 3.1. - 19.00 UhrSo., 4.1. - 21.00 UhrMo., 5.1. - 21.00 UhrDi., 6.1. - 19.00 Uhr
Max Frisch, Citoyen
Max Frisch, Citoyen
Schweiz 2008 | Regie: Matthias von Gunten | 94 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„Wer sich nicht mit Politik befasst, hat die politische Parteinahme, die er sich ersparen möchte, bereits vollzogen: er dient der herrschenden Partei.“ Max Frisch (1911-1991) ist nicht nur einer der wichtigsten deutschsprachigen Schweizer Schriftsteller, sondern profilierte sich als politischer Bürger und zweifelnder Humanist. Hierauf legt diese Dokumentation ihren Schwerpunkt. Im Rekurs auf zahlreiche Passagen aus Max Frischs Tagebüchern kommentieren Persönlichkeiten wie der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger oder Literaturnobelpreisträger Günter Grass das Engagement von Frisch. Zudem bietet der Film ein Interview mit Altbundeskanzler Helmut Schmidt.
Do., 8.1. - 19.00 UhrFr., 9.1. - 19.00 UhrSa., 10.1. - 19.00 UhrSo., 11.1. - 17.00 Uhr
Recycle
Recycle
Jordanien/Niederlande 2007 | Regie: Mahmoud al-Massad | 80 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Abu Amar war früher Mujaheddin in Afghanistan. Jetzt lebt er zurückgezogen in Jordanien, in einem Armenviertel von Zarqa. Er versucht, sich in seinem neuen Leben einzurichten so gut wie es geht, aber die Zeit in Afghanistan verfolgt ihn. Um die Erfahrungen zu verarbeiten, schreibt er an einem Buch, das jedoch zunächst niemanden zu interessieren scheint .... Mahmoud al-Massad gelang mit einfachen, schönen Bilden, einen atmosphärisch ungemein dichter Film zu schaffen, der einen mit seiner Liebe fürs Detail sehr berührt.
So., 11.1. - 19.00 UhrMo., 12.1. - 19.00 UhrDi., 13.1. - 19.00 UhrMi., 14.1. - 21.15 Uhr
Red road
Red road
Großbritannien/Dänemark 2006 | Regie: Andrea Arnold | 113 min. | digital | Kate Dickie, Tony Curran u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Jackie arbeitet beim Security-Unternehmen namens ‘City Eye Control’. Dabei sitzt sie häufig vor einem Videobildschirm und überwacht dort das Leben Anderer. Mit zurückhaltender Anteilnahme beobachtet sie von dort aus die täglichen Alltagsdramen. Ihr eigenes Leben ist von einer minimalistischen Routine und Tristesse geprägt. Das gibt ihr Halt, aber eines Tages erscheint ein Mann auf dem Bildschirm, den sie von früher zu kennen glaubt. Sie möchte ihn finden ... RED ROAD ist ein packendes Drama aus dem Überwachungszeitalter, also unserer Wirklichkeit.
So., 11.1. - 21.00 UhrMo., 12.1. - 21.00 UhrDi., 13.1. - 21.00 UhrMi., 14.1. - 19.00 Uhr
Caos calmo - Stilles Chaos
Caos calmo - Stilles Chaos
Italien 2008 | Regie: Antonello Grimaldi | 112 min. | 35mm | Nanni Moretti, Isabella Ferrari u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wie aus heiterem Himmel verstirbt die Frau des viel beschäftigten TV-Managers Pietro, der vollkommen fassungslos mit seiner kleinen Tochter zurückbleibt. Als diese wieder zur Schule muss, bleibt ihr Vater einfach auf einer Bank im Park vor der Schule sitzen und wartet ab, bis der Unterricht vorbei ist – Tag für Tag. Währenddessen passieren die unglaublichsten Dinge …

Eröffnungsveranstaltung "23. Filmtage des Mittelmeeres" / begrenzter Kartenverkauf
Do., 15.1. - 19.00 Uhr
Lady Jane
Lady Jane
Frankreich 2007 | Regie: Robert Guediguian | 102 min. | 35mm | Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Einst waren Muriel, François und René ein Gangstertrio, das in abenteuerlichen Raubzügen Pelzmäntel erbeutete und diese an die einfachen Leute des Viertels in Marseille verteilte, in dem sie aufgewachsen waren. Doch nach dem Mord an einem Juwelier, den Muriel zu verantworten hatte, trennten sich die drei, um Gras über die Sache wachsen zu lassen. Als viele Jahre später Muriels Sohn von Unbekannten entführt wird, wendet sich die verzweifelte Mutter an die einstigen Komplizen. Unversehens geraten die drei in eine perfide Falle, deren Ursache in ihrer eigenen verbrecherischen Vergangenheit liegt.
Fr., 16.1. - 18.00 UhrMo., 19.1. - 20.15 Uhr
Bes Vakit
Bes Vakit
Türkei 2006 | Regie: Reha Erdem | 111 min. | 35mm | Taner Birsel, Nihan Asli Elmas u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Die drei Freunde Ömer, Yakup und Yıldız leben in einem entlegenen Dorf in der Türkei. Ömer sehnt den Tod seines Vaters herbei, weil dieser seinen Bruder bevorzugt. Yakup ist in seine Lehrerin verliebt. Doch sein Geheimnis verliert an Reiz, als er entdeckt, dass sich auch sein Vater für die Lehrerin interessiert. Yıldız wird von ihrer Mutter wie eine Haushaltshilfe behandelt. Als sie ihre Eltern beim Sex ertappt, ist sie schockiert.
Fr., 16.1. - 20.00 UhrMo., 19.1. - 22.15 Uhr
Francaise
Francaise
Marokko/Frankreich 2007 | Regie: Souad El-Bouhati | 84 min. | 35mm | Ikrame Akaarour, Hafsia Herzi u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Sofia verbringt mit ihren marokkanischen Eltern eine für sie glückliche Kindheit in der französischen Provinz. Doch dann verlassen ihre Eltern das Land aus Heimweh ganz plötzlich; bald findet sie sich auf einem Bauernhof in Marokko wieder. Sofia, überhaupt nicht einverstanden mit ihrem neuen Leben, fasst einen Entschluss: Mit 18 Jahren möchte sie nach Frankreich zurückkehren. Und deshalb wartet sie ungeduldig auf ihren französischen Pass. Doch das Leben verläuft oft anders, wie man sich das selbst so vorstellt ...
Fr., 16.1. - 22.00 UhrSo., 18.1. - 20.00 Uhr
La maison jaune
La maison jaune
Algerien/Frankreich 2007 | Regie: Amor Hakkar | 80 min. | 35mm | Aya Hamdi, Amor Hakkar u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
In den Bergen Algeriens erfährt eine Bauernfamilie, dass ihr ältester Sohn im Militärdienst bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Der Vater bricht mit einem motorisierten Dreirad auf, um den Leichnam nach Hause zu holen. Als er zu seiner Familie zurückkehrt, muss er miterleben, wie seine Frau Fatima aus Trauer nichts mehr isst und trinkt. Der Vater setzt fortan alle Hebel in Bewegung, um seine Frau wieder glücklich zu machen.
Sa., 17.1. - 16.00 UhrSo., 18.1. - 18.00 Uhr
Elli Makra 42277 Wuppertal
Elli Makra 42277 Wuppertal
Griechenland/Deutschland 2007 | Regie: Athanasios Karanikolas | 80 min. | 35mm | Anna Lalasidou u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Elli Makra ist Griechin, lebt aber seit ihrer Geburt in Deutschland, genauer in Wuppertal. Ihr Leben besteht aus Arbeit, Ärger mit dem Ehemann und dem Zusammensein mit ihren Schwestern Anna und Tassia. Elli fühlt sich oft einsam. Als ihr Vater stirbt, reist Tassia nach Griechenland und bringt ihre Tochter Nikki vorübergehend bei Elli unter. Anfangs ist das Verhältnis der beiden schwierig, doch langsam nähern sie sich aneinander an ...
Sa., 17.1. - 18.00 UhrSo., 18.1. - 16.15 Uhr
Dans la vie
Dans la vie
Frankreich 2008 | Regie: Philippe Faucon | 73 min. | 35mm | Sabrina Ben Abdallah, Ariane Jacquot u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Die arabischstämmige, in Frankreich aufgewachsene Krankenschwester Sélima soll sich um die gelähmte Jüdin Esther kümmern, die bislang noch jede Pflegerin abgelehnt hat. Doch entgegen aller Befürchtungen kommen die beiden Frauen wunderbar miteinander zurecht - schließlich stammen beide aus Algerien, was das Band der Zuneigung noch weiter verstärkt. Als sich Esther sogar dazu bereit erklärt, dass Sélimas Mutter Halima, eine gläubige Muslima, für sie kochen darf und daraus eine Freundschaft entsteht, steht alsbald eine wirkliche Bewährungsprobe für die fragilen Verbindungen an.

Am Samstag 17.1. in Anwesenheit des Regisseurs!
Sa., 17.1. - 20.00 UhrMi., 21.1. - 18.00 UhrDo., 22.1. - 16.00 Uhr
Samia
Samia
Frankreich 2000 | Regie: Philippe Faucon | 73 min. | 35mm | Lynda Benahouda, Mohamed Chaouch u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Samia, so heißt das sechste von acht Kindern einer aus Algerien stammenden Familie, die am Stadtrand von Marseille lebt. Dort gibt es kaum Hoffnung, dafür aber umso mehr Rassismus, Isolation und Gewalt – auch aus den eigenen Reihen. Das merkt die 15jährige Samia spätestens dann, als sich ihre älteste Schwester mit einem Jungen trifft, der nicht in das traditionelle Werteverständnis ihrer Eltern und ihrer Brüder passt. Doch Samia gibt nicht auf, ihren eigenen Weg zu suchen ...
Sa., 17.1. - 22.00 UhrMi., 21.1. - 16.00 Uhr
Va, vis et deveins - Geh und lebe
Va, vis et deveins - Geh und lebe
Israel/Frankreich 2004 | Regie: Radu Mihaileanu | 144 min. | 35mm | Yael Abecassis, Roschdy Zern u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Äthiopien Mitte der achtziger Jahre: Um äthiopische Juden vor dem Hungertod zu retten, startet der israelische Geheimdienst mit Hilfe der USA die gigantische Operation „Moses“. In deren Verlauf gibt eine Christin ihren neunjährigen Sohn als Juden aus, um das Kind vor dem sicheren Tod zu retten. Der Junge überlebt, doch in Tel Aviv muss er seine wahre Herkunft und damit seine Identität verschweigen. Und es wird viele Jahre dauern, bis er sein Geheimnis lüftet.
So., 18.1. - 11.00 UhrDi., 20.1. - 22.00 Uhr
La fine del mare
La fine del mare
Italien/Frankreich/Deutschland 2006 | Regie: Nora Hoppe | 110 min. | 35mm | Miki Manojlovic, Diana Dobreva u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der serbische Schmuggler Todor hält sich in Triest mit dem Transport illegaler Zigaretten über Wasser. Eines Tages findet er in einer der Kisten, die er übernommen hat, eine bewusstlose junge Frau, die offenbar in die Fänge eines Mädchenhändlerrings geraten ist. Der Schmuggler versteckt die Frau in seiner Wohnung. Und während sie langsam wieder zu Kräften kommt, kümmert sich Todor um neue Papiere für sie. Nach und nach fassen die beiden Vertrauen zueinander. Doch das kann in Todors Situation sehr gefährlich sein ...
So., 18.1. - 14.00 UhrMo., 19.1. - 18.00 Uhr
Body rice
Body rice
Portugal 2006 | Regie: Hugo Viera da Silva | 120 min. | 35mm | Sylta Fee Wegmann, Alice Dwyer u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Die aus Berlin stammende Katrin ist in Deutschland straffällig geworden und wird im Rahmen eines Resozialisierungsprogramms in den Süden Portugals geschickt. In der Wüstenlandschaft des Alentejo begegnet sie Julia und Pedro, die beide ebenso verloren scheinen wie sie selbst. Gemeinsam versuchen die drei, ihre Langeweile und Orientierungslosigkeit zu vertreiben.
So., 18.1. - 22.00 UhrMi., 21.1. - 20.00 Uhr
Barcelona (un mapa)
Barcelona (un mapa)
Spanien 2007 | Regie: Ventura Pons | 90 min. | 35mm | Nuria Espert, Josep Maria Pou, u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
In einem alten Mietshaus mitten in Barcelona treffen sechs höchst unterschiedliche Menschen aufeinander: Rosa und Ramon sind ein älteres Ehepaar, das die Wohnungen an allein stehende Personen vermietet hat. Im Laufe eines Abends verwickeln sie ihre Mieter in Gespräche, bei denen Ramon sie bittet, sich eine andere Bleibe zu suchen. Denn Ramon ist krank und wird bald sterben. Und dabei stören Mieter nur. Zumal es zahlreiche Geheimnisse im Leben von Rosa und Ramon gibt, die niemanden etwas angehen.
Di., 20.1. - 18.00 UhrMi., 21.1. - 22.30 Uhr
Sous les bombes
Sous les bombes
Libanon/Frankreich/Großbritannien 2007 | Regie: Philippe Aractingi | 98 min. | 35mm | Nada Abou Farhat u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Als die Schiitin Zeina ihren sechsjährigen Sohn Karim zu ihrer Schwester in den Südlibanon schickt, ahnt sie nicht, in welche Gefahr sie ihr Kind dadurch bringt - denn im Sommer 2006 bricht im Libanon erneut der Krieg aus. Verzweifelt macht sich die Frau gemeinsam mit einem christlichen Taxifahrer auf die Suche nach ihrem Jungen. Doch der bleibt verschwunden ...
Di., 20.1. - 20.00 UhrFr., 23.1. - 16.00 Uhr
Caótica Ana
Caótica Ana
Spanien 2007 | Regie: Julio Medem | 118 min. | 35mm | Manuela Velles, Charlotte Rampling u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ana ist eine junge Malerin, die bislang mit ihrem Vater auf Ibiza lebte. Dann aber erhält sie die Chance, ihre Kunst in Madrid zu entwickeln – eine Entscheidung, die ihr Leben schlagartig verändern wird. Denn Ana verliebt sich nicht nur zum ersten Mal, sondern muss zugleich feststellen, dass sie bereits mehrere Leben gelebt hat, die allesamt früh endeten ...
Do., 22.1. - 18.00 UhrFr., 23.1. - 22.15 UhrSo., 25.1. - 14.00 UhrMo., 26.1. - 21.30 UhrDi., 27.1. - 21.30 UhrMi., 28.1. - 21.30 Uhr
Heya Fawda - Chaos
Heya Fawda - Chaos
Ägypten/Frankreich 2007 | Regie: Yousself Chahine, Khaled Youssef | 102 min. | 35mm | Youssef El Sherif, Hala Fakher u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mit eiserner Hand herrscht der korrupte und gefürchtete Polizeioffizier Hatem über das Viertel Choubra in Kairo. Allein Nour, eine junge Frau, der er nachstellt, wagt es, sich gegen ihn zu wenden. Als sie sich in Cherif, den brillanten und ehrlichen Assistenten des Staatsanwalts verliebt, versucht der eifersüchtige Hatem die Liebe der beiden zu verhindern. Er verfolgt die junge Frau und macht ihr Leben zum Alptraum. Doch seine enttäuschte Liebe führt ihn ins Verderben ...
Do., 22.1. - 20.15 UhrFr., 23.1. - 18.00 Uhr
Saturno contro
Saturno contro
Italien/Türkei 2007 | Regie: Ferzan Özpetek | 110 min. | digital | Stefano Accorsi, Margherita Buy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Clique des schwulen Traumpaares Lorenzo und Davide trifft sich zum gemeinsamen Abendessen, es wird getanzt, gelacht und geredet. Doch dann bricht Lorenzo unvermittelt zusammen, einfach so. Und alle stehen unter Schock. Im bleichen Licht des Krankenhausflures wird rasch klar, was geschieht, wenn Freundschaften auf eine harte Probe gestellt werden! Weltbilder wanken, Fassaden bröckeln, eine heimliche Affäre kommt ans Tageslicht und Lebenslügen werden entlarvt. Doch unversehens bieten sich auch Chancen, im Angesicht des Todes das Leben noch einmal zu verändern und zu überdenken.
Do., 22.1. - 22.30 UhrSa., 24.1. - 22.30 Uhr
Yumurta
Yumurta
Türkei/Griechenland 2007 | Regie: Semih Kaplanoglu | 97 min. | 35mm | Nejat Isler, Saadet Isil Aksoy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Yusuf, ein Dichter, kehrt nach vielen Jahren Abwesenheit zurück in seinen Heimatort. Seine Mutter ist gestorben, und er sucht ihr heruntergekommenes Haus auf. Dort trifft er überrascht auf Ayla, eine junge Frau, die viele Jahre mit seiner Mutter zusammengelebt hat, ohne dass er davon wusste. Sie verlangt von ihm die Ausführung einer Opferzeremonie, die seine Mutter zu Lebzeiten nicht mehr realisieren konnte. Yusuf willigt ein. Zusammen mit Ayla macht er sich auf zu der Grabstätte eines heiligen Mannes, wo die Zeremonie stattfinden soll.
Fr., 23.1. - 20.15 UhrSo., 25.1. - 16.15 Uhr
Etz Limon - Lemon tree
Etz Limon - Lemon tree
Israel/Deutschland 2007 | Regie: Eran Riklis | 100 min. | 35mm | Hiam Abbass, Ali Suliman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Zitronenhain in der West Bank, unmittelbar an der Grenze zu Israel: Hier lebt die palästinensische Witwe Salma, hier ist sie tief verwurzelt. Wie die Bäume, die ihr Vater vor 50 Jahren pflanzte. Doch als der israelische Verteidigungsminister Navon in das neue Haus direkt hinter dem Hain einzieht, werden die alten Bäume plötzlich zum Sicherheitsrisiko. Der Zitronenhain soll abgeholzt werden - bietet er doch leichte Deckung für Terroristen. Salma setzt sich zur Wehr.
Sa., 24.1. - 15.30 UhrSo., 25.1. - 18.00 Uhr
Giorni e Nuovole - Tage und Wolken
Giorni e Nuovole - Tage und Wolken
Italien/Schweiz 2007 | Regie: Silvio Soldini | 115 min. | 35mm | Margherita Buy, Antonia Albanese u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Elsa und Michele - ein gut situiertes Ehepaar mittleren Alters mit erwachsener Tochter - leben in einer schönen Altbauwohnung in Genua. Michele hat eine eigene Firma, das Paar lebt gut, wohnt schön und reist viel. Doch dann wird er von seinem Kompagnon aus der Firma gedrückt und rasch geraten die finanziellen Grundlagen des Paars ins Wanken. Im Nu steht das ganze Leben der beiden auf dem Prüfstand …
Sa., 24.1. - 17.30 UhrSo., 25.1. - 20.00 Uhr
Zavet - Versprich es mir!
Zavet - Versprich es mir!
Serbien/Frankreich 2007 | Regie: Emir Kusturica | 123 min. | digital | Uros Milovanovic, Marija Petronijevic u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Tsane lebt gemeinsam mit seinem Großvater und der Kuh Cvetka in einem abgelegenen serbischen Dorf. Weil der Opa überzeugt ist, bald sterben zu müssen, ringt er seinem Enkel ein Versprechen ab: Tsane soll Cvetka in der nächsten Stadt verkaufen und sich eine Braut suchen. Die Kuh wird er schnell los, zum Heiraten jedoch ist er eigentlich noch viel zu jung. Doch Tsane lässt sich durch die Aussichtslosigkeit des Unterfangens nicht einschüchtern und stürzt sich in das gefährliche Abenteuer Brautwerbung ...
Sa., 24.1. - 20.00 UhrSo., 25.1. - 11.00 Uhr
The Boss of it all
The Boss of it all
Dänemark/Schweden 2008 | Regie: Lars von Trier | 99 min. | digital | Jens Albinus, Peter Gantzler u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Lars von Trier hat eine Komödie gedreht. Sie fällt aus dem Rahmen, denn gleich zu Beginn erklärt Lars von Trier, es sei eine harmlose Komödie. Und der Cineast ahnt Schlimmes. Nun, Schauspieler Christopher soll den Chef einer IT-Firma spielen. Der eigentliche Besitzer fungierte stets als Vollstrecker von einem Boss über Alles. Das machte ihn unangreifbar. Als die Firma verkauft werden soll, möchte der neue Investor partout mit dem Boss verhandeln. Der Schauspieler blamiert sich wie er nur kann. Schließlich steigert er sich in seine Rolle hinein wie es nur irgendwie geht. Herrlich verschroben, formal eigenwillig, auch etwas für Filmtechnik-Freunde, erlebt man hier doch die Automavision. Was das sein soll? Bitte anschauen!
Mo., 26.1. - 19.30 UhrDi., 27.1. - 19.30 UhrMi., 28.1. - 19.30 UhrDo., 29.1. - 21.30 UhrFr., 30.1. - 21.30 UhrSa., 31.1. - 21.30 UhrSo., 1.2. - 19.00 Uhr
Bienvenue chez les Ch´tis - Willkommen bei den Sch´tis
Bienvenue chez les Ch´tis - Willkommen bei den Sch´tis
Frankreich 2007 | Regie: Danny Boon | 106 min. | 35mm | Kad Merad, Dany Boon u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Als ein zufriedener Postbeamte, der Südfranzose Philippe Abrams unfreiwillig in den vermeintlich dunklen Norden Frankreichs versetzt wird, macht er sich niedergeschlagen und alleine, bemitleidet von allen, die er zurücklässt, auf den Weg nach Bergues – zu den Sch’tis, deren Dialekt Philippe so gut wie nicht versteht. Doch dann verläuft dort einiges anders, als es sich ein Südfranzose in seinen kühnsten Träumen zuvor hätte vorstellen können. BIENVENUE CHEZ LES CH’TIS war in seinem Heimatland mit über 20 Millionen Besuchern ein gigantischer Kinoerfolg – zu Recht, weil diese zutiefst herzerfrischend, kurzweilig und warmherzig daherkommt. Humoristisch irgendwo zwischen den Filmen von Jacques Tati und beispielsweise LANG LEBE NED DEVINE angesiedelt, sollte dieser ausgesprochen charmante Film auch das Heidelberger Kinopublikum verzaubern (franz. Original mit deutschen Untertiteln).
Do., 29.1. - 19.30 UhrFr., 30.1. - 19.30 UhrSa., 31.1. - 19.30 UhrSo., 1.2. - 17.00 UhrMo., 2.2. - 19.00 UhrDi., 3.2. - 20.45 UhrMi., 4.2. - 19.00 Uhr
FUTURE SHORTS JANUAR
FUTURE SHORTS JANUAR
Das neue Jahr beschreiten futureShorts mit einer bunten Auswahl die euch die trüben Januartage sicherlich versüßen wird. Aus dem sonnigen Brasilien erreicht uns ein Film, der seine Handlung mal von der anderen Seite aufrollt, aus New York kommt eine amüsante Fabel über Fahrradkuriere, aus Belgien erreichen uns 2 Filme, die (keine) Fragen offen lassen und zur Krönung des ganzen gibt es nicht nur 2 wunderbare Musikvideos sondern auch noch Lars von Triers Kurzfilmbeitrag zum 60ten Geburtstags des Filmfestivals in Cannes. Na dann: Herzlichen Glückwunsch!
Sa., 31.1. - 23.15 Uhr
Teenage Angst
Teenage Angst
Deutschland 2008 | Regie: Thomas Stuber | 64 min. | digital | Franz Dinda, Niklas Kohrt u.a.
In einem Elite-Internat, dass sie auf ihr späteres Manager-Dasein vorbereiten soll, treffen sich drei Jugendliche in einer abgelegenen Datscha, um dort ihre aggressiven und sexuellen Phantasien auszuprobieren. Zu ihnen stößt ein weiterer Schüler, der die Gefahren, die davon ausgehen, nicht zu durchschauen vermag und darum zum willfähigen Opfer wird. Thematisch verwandt mit Musils „Törless“ gelang Thomas Stuber ein beeindruckend beklemmendes, zudem prägnant gespieltes Kammerspiel über die Entstehung faschistoider Verhaltensweisen bei Jugendlichen.
So., 1.2. - 21.00 UhrMo., 2.2. - 21.00 UhrDi., 3.2. - 19.00 Uhr
Man on wire - Der Drahtseilakt
Man on wire - Der Drahtseilakt
Großbritannien 2008 | Regie: James Marsh | 94 min. | digital | Philippe Petit, Annie Allix u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Es gibt Ereignisse, die lassen sich nicht vorhersehen und wirken besonders im Nachhinein unglaublich: im August 1975 drängt sich zwischen den Twin Towers des World Trade Centers eine große Menschenmenge und blickt erstaunt, teilweise auch fassungslos hinauf. Sie sehen dort ganz weit oben einen Mann, der auf einem Seil zwischen beiden Türmen balanciert. Und zwar ohne jeden Schutz. Eine völlig illegale Aktion, die von langer Hand vorbereitet wurde … MAN ON WIRE ist eine ausgesprochen beeindruckende, kraftvolle Dokumentation über ein aberwitziges Abenteuer – ein Film, der neben vielen anderen Auszeichnungen mit dem OSCAR 2009 für den Besten Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde.
Mi., 4.2. - 21.00 UhrDo., 5.2. - 19.00 UhrFr., 6.2. - 19.30 UhrSa., 7.2. - 19.30 UhrSo., 8.2. - 21.00 UhrMo., 16.2. - 21.00 UhrSo., 19.4. - 19.30 UhrDi., 12.5. - 21.30 UhrDi., 2.6. - 19.30 UhrDo., 9.7. - 21.30 UhrMo., 3.8. - 21.30 UhrSo., 30.8. - 21.30 UhrFr., 18.9. - 19.00 UhrSo., 4.10. - 17.00 UhrSo., 11.10. - 19.00 UhrDi., 8.12. - 19.00 Uhr
Vicky Cristina Barcelona
Vicky Cristina Barcelona
USA/Spanien 2008 | Regie: Woody Allen | 96 min. | 35mm | Javier Bardem, Penelope Cruz, Scarlett Johanssen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Vicky und Cristina sind seit vielen Jahren beste Freundinnen - nur in Sachen Liebe ist ihre Einstellung komplett unterschiedlich. Die vernünftige Vicky ist mit einem respektablen jungen Mann verlobt, Cristina dagegen, die keine sexuellen und emotionalen Hemmungen kennt, sucht ständig nach der großen Leidenschaft, die ihr den Boden unter den Füßen wegzieht. Als die Beiden die Möglichkeit haben, einen Sommer in Barcelona zu verbringen, lernen sie dort eines Nachts in einer Kunstgalerie den gut aussehenden Maler Juan Antonio kennen. Cristina ist sofort Feuer und Flamme – aber Juan Antonio ist durchaus auch an Vicky interessiert. Wäre da nicht noch die explosive Beziehung zu seiner Exfrau Maria Elena … Vor dem Hintergrund der mediterranen Sinnlichkeit Barcelonas entfaltet Woody Allen mit VICKY CRISTINA BARCELONA eine ebenso komische wie kluge Meditation über die Liebe inklusive allerlei amourösen Eskapaden – ein Film, der wahrlich gute Laune macht.
Do., 5.2. - 21.00 UhrSo., 8.2. - 17.00 UhrMo., 9.2. - 19.00 UhrMi., 11.2. - 19.00 UhrSa., 14.2. - 19.30 UhrMi., 18.2. - 19.00 Uhr
Elegy
Elegy
USA 2007 | Regie: Isabel Coixet | 108 min. | 35mm | Penelope Cruz, Dennis Hopper, Ben Kingsley u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein C5-Superstar, also ein gut aussehender und erfolgreicher Hochschulprofessor, der allerdings auch in die Jahre gekommen ist, hat immer wieder kleine Affären mit Studentinnen. Aber dann trifft er auf eine Tochter kubanischer Immigranten, die nicht nur physisch überaus attraktiv ist, sondern sich ihm auch intellektuell gewachsen zeigt. Er verfällt ihr. Sie verlässt ihn, um wiederzukommen – und hat einen bestimmten Wunsch ... Elegante, aber auch nicht unumstrittene Adaption des Romans von Philip Roth.
So., 8.2. - 19.00 UhrDi., 10.2. - 21.30 UhrDi., 17.2. - 19.00 Uhr
Belle époque
Spanien/Portugal 1992 | Regie: Fernando Trueba | 108 min. | 35mm | Penelope Cruz, Miriam Diaz Aroca u.a. | deutsche Fassung.

Der junge Deserteur Fernando trifft auf einen liberalen Kunstmaler, der vier liebreizende Töchter hat. Angesiedelt im Spanien von 1931 zwischen sterbender Monarchie und entstehender zweiter Republik konzentriert sich diese mit bitterschwarzem Humor durchzogene Komödie weniger auf das Zeitgeschehen als auf die einzelnen Charaktere sowie auf das Verhängnis der Liebe. Gilt besonders unter den spanischen Verehrern von Penélope Cruz als einer der Filme, die ihren frühen Ruhm begründeten.

Mo., 9.2. - 21.00 UhrDo., 19.2. - 19.00 UhrMo., 23.2. - 19.00 Uhr
Volver
Volver
Spanien 2006 | Regie: Pedro Almodovar | 121 min. | 35mm | Penelope Cruz, Carmen Maura u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Raimunda hat ein bizarres Problem. In ihrem Restaurant wartet im Kühlschrank eine Männerleiche dringend auf Entsorgung. Doch ihr Laden ist proppenvoll, in ihm feiert eine Filmcrew. In ihrer Not organisiert sie eine 15jährige, eine Prostituierte aus der Nachbarschaft, damit sie das doch noch hinkriegt … Unverkrampftes Melodram über Leben und Tod; zudem ein Wiedersehen mit der crème de la crème der spanischen Schauspielriege.
Di., 10.2. - 19.00 UhrMi., 11.2. - 21.00 UhrSo., 15.2. - 21.30 Uhr
Un secret - Ein Geheimnis
Un secret - Ein Geheimnis
Frankreich 2007 | Regie: Claude Miller | 106 min. | 35mm | Cecile de France, Patrick Bruel u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Zweite Weltkrieg ist seit rund zehn Jahren zu Ende. François, sieben Jahre, Einzelkind, fühlt sich von seinen schönen, sportlichen Eltern nicht geliebt und findet Trost bei seinem imaginären großen Bruder und bei Louise, der jüdischen Nachbarin und Freundin der Familie. Sie erzählt ihm schließlich viele Jahre später ein dunkles, bisher streng gehütetes Familiengeheimnis. Dabei wird ihm immer mehr klar, dass die Vergangenheit seiner Eltern keineswegs so idyllisch verlaufen ist, wie gedacht. Vielmehr ist eine tragische Geschichte auch Hintergrund seiner eigenen Existenz ...
Auf der Grundlage des gleichnamigen Romans „Un secret“ von Philippe Grimbert ist Regisseur Claude Miller ein bewegendes Familiendrama gelungen; gekonntes und anspruchsvolles französisches Autorenkino, welches intellektuell besticht und auch ein wenig den Charme der 80er Jahre atmet.
Do., 12.2. - 19.30 UhrFr., 13.2. - 19.30 UhrMo., 16.2. - 19.00 UhrDi., 24.2. - 19.00 Uhr
Hi-Lo Country
Hi-Lo Country
USA 1998 | Regie: Stephen Frears | 114 min. | 35mm | Woody Harrelson, Patricia Arquette, Penelope Cruz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrt ein junger Farmer zurück in seine Heimat. Die Frau jedoch, in die er einst heimlich verliebt war, hat sich mittlerweile einem anderen Mann zugewandt. Verärgert nimmt er sich nun selbst eine andere; dies aber führt nur zu einer weiteren Eskalation, die in einem Drama endet. Formal eher konventionell, archaisch im Ton, beeindruckt HI-LO COUNTRY neben seiner Starbesetzung durch großartige Landschaftsaufnahmen und eine an Spätwestern geschulte existenzialistische Ästhetik.
So., 15.2. - 19.00 UhrDi., 17.2. - 21.00 UhrFr., 20.2. - 19.30 Uhr
Abre los ojos - Open your eyes
Abre los ojos - Open your eyes
Spanien 1997 | Regie: Alejandro Amenabar | 117 min. | digital | Penelope Cruz, Eduardo Noriega u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Ein Film über Schein und Sein – und wie programmierte Wünsche das Dasein ersetzen. Nach einem Autounfall im Gesicht entstellt, quälen einen jungen, attraktiven Mann Albträume, in denen er seine Geliebte tötet. Schließlich erinnert er sich an einen dubiosen Mann, der ihm einst ewiges virtuelles Leben nach seinem Tod versprach. Intelligent verrätselter, ebenso spannend wie verunsichernder Psychothriller. Ein kleines Meisterwerk, welches auch die Vorlage des späteren VANILLA SKY abbildet, in dem Penélope Cruz ebenfalls zu sehen ist.
Do., 19.2. - 21.00 Uhr
Die Gezeichneten
Deutschland 1921 | Regie: Carl Theodor Dreyer | 84 min. | 35mm | Wladimir Gaidarow u.a.
In den Wirren der russischen Revolution verliebt sich eine junge Jüdin in einen russischen Revolutionär, wird aber gezwungen, in ihre Heimat zurück zu fliehen. Frühes Werk mit herrlichen Bauten und großartigen Massenszenen voll psychischer Dramatik des später weltberühmten dänischen Regisseurs. Eine echte Rarität. Dänische Zwischentitel.
Sa., 21.2. - 17.00 Uhr
Nathan der Weise
Nathan der Weise
Deutschland 1923 | Regie: Manfred Noa | 128 min. | digital | Werner Krauss, Carl de Vogt u.a.
Interessante und nicht nur filmhistorisch spannende Bearbeitung des berühmten Theaterstücks der Aufklärung von Gotthold Ephraim Lessing. Leidenschaftlich, emotional, und bildgewaltig besetzt mit den Stars dieser Zeit. Sogleich heftig attackiert und zensiert, später verschollen, wieder gefunden und restauriert.
Sa., 21.2. - 19.00 Uhr
Das alte Gesetz
Deutschland 1923 | Regie: Ewald Andre Dupont | 128 min. | 35mm | Henny Porten, Olga Limburg u.a.
Eine Geschichte über das Leben im galizischen Ghetto. Ihr Regisseur Ewald André Dupont zunächst Filmkritiker, wurde später berühmt durch seinen Film VARIETÉ (1925).
So., 22.2. - 13.00 Uhr
Menschen am Sonntag
Menschen am Sonntag
Deutschland 1929 | Regie: Robert Siodmak | 74 min. | 35mm | Brigitte Borchert u.a. | deutsche Fassung.
Endlich Wochenende. Vier junge Leute fahren zum Wannsee, um auszuspannen. Das reicht für einen der berühmtesten Filme überhaupt, eine halbdokumentarische Collage aus Spielszenen und Reportage. In seiner Genauigkeit ein historisches Dokument über die Lebensverhältnisse der großstädtischen Angestelltenkultur in den 20er Jahren. Darüber hinaus war Siodmaks Film stilistisches Vorbild für den Französischen Realismus der 30er und dem italienischen Neorealismus.
So., 22.2. - 15.30 Uhr
ZUM GOLDENEN HIRSCH 7 - Die besten Kurzfilme aus der Metropolregion
ZUM GOLDENEN HIRSCH 7 - Die besten Kurzfilme aus der Metropolregion
ZUM GOLDENEN HIRSCH ist die Nachwuchsplattform für Kurzfilme, Musikvideos und Videokunst aus der Metropolregion. Mal rasend komisch, mal finster und fies, mal mit dem Handy gedreht, mal mit der Filmkamera, mal mit deutschen Schauspielstars besetzt oder auch mit der eigenen Oma: was originell und gut ist, wird hier gezeigt! Das Publikum stimmt ab und nominiert den Gewinner des Abends für den großen Endhirsch. Ein kleiner, goldener, klebriger Pokal wartet schon auf den nächsten Preisträger. Zum siebten Mal in Heidelberg und zum ersten Mal im neuen Jahr: ZUM GOLDENEN HIRSCH ist die neue Kultveranstaltung im Karlstorkino. Kartenreservierung dringend empfohlen, denn alle bisherigen Veranstaltungen waren ausverkauft.
Mi., 25.2. - 19.30 Uhr
Blow
Blow
USA 2001 | Regie: Ted Demme | 123 min. | digital | Penelope Cruz, Johnny Depp, Franka Potente u.a. | deutsche Fassung.
BLOW handelt vom authentischen Fall eines eher unsicheren denn bösartigen jungen Mannes, der sich in den siebziger Jahren auf dem US-amerikanischen Kokainmarkt etabliert hatte. Der Film vermeidet durchaus provokant moralische Wertungen, sondern setzt als Biopic auf die Präsenz seiner beiden Hauptdarsteller, einem jungen Pärchen gespielt von Johny Depp und eben Penélope Cruz.
Mi., 25.2. - 22.00 Uhr
Aanrijding in Moscou - Neulich in Belgien
Aanrijding in Moscou - Neulich in Belgien
Belgien 2008 | Regie: Christophe van Rompaey | 102 min. | 35mm | Barbara Sarafian, Jurgen Delnaet u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die 41-jährige Matty und ihr kompliziertes Leben: ihr Mann vergnügt sich gerade mit einer jüngeren Frau, die drei Kinder sind alle mehr oder minder in der Pubertät und ihr Job ist auch nicht gerade erfüllend. Als sie dann auch noch einen Blechschaden mit einem LKW hat, nimmt das Chaos eine erneute Wendung: denn der streitlustige 29jährige Trucker namens Johnny erweist sich überraschenderweise als Charmeur der alten Schule... NEULICH IN BELGIEN erinnert von seinem Humorgrad an die dänischen Dogma-Filme (ITALIENISCH FÜR ANFÄNGER), kommt aber als charmante Komödie und großartiges Drama weniger verschachtelt als diese daher und bringt das oftmals komplizierte menschliche Miteinander hart-aber-herzlich auf den Punkt. Ein schöner, humorvoller Film über die Irrungen und Wirrungen der Liebe; macht Mut, macht Spaß.
Do., 26.2. - 19.00 UhrFr., 27.2. - 19.30 UhrSa., 28.2. - 19.30 UhrSo., 1.3. - 17.00 UhrMi., 4.3. - 21.30 Uhr
Jamón, jamón
Jamón, jamón
Spanien 1992 | Regie: Bigas Luna | 93 min. | digital | Penelope Cruz, Javier Bardem u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Wer mit so einem Film (beinahe) debütiert, kann später nur berühmt werden. Pseudointellektuelle werden sich zwar an Schnitzlers „Reigen“ erinnert fühlen, aber dafür ist JAMÓN, JAMÓN einfach zu fleischlich. Spanische Provinz, schwangere Tochter, zwei Mütter, Fabrikantensohn und (natürlich) potenter Stierkämpfer. Alle Frauen sind Mütter und Huren, alle Männer Machos und Schlappschwänze – so könnte die Aussage dieses kleinen Skandalfilms von Bigas Luna lauten.
Do., 26.2. - 21.00 Uhr
Alles für meinen Vater
Alles für meinen Vater
Deutschland/Israel 2008 | Regie: Dror Zahavi | 96 min. | 35mm | Shredy Jabarin, Hill Yalon u.a. | deutsche Fassung.
Der junge Palästinenser Tarek sieht keinen anderen Ausweg, als mit einem Selbstmordattentat in Israel die Ehre seines Vaters zu retten. Doch die Selbstzündung misslingt. So gewinnt er zwei Tage Lebenszeit, in denen er die jüdische Kultur und die unterschiedlichsten Menschen kennen lernt. Zwei Tage voller Hoffnung und der Ahnung eines Neubeginns im Herzen von Tel Aviv ... ALLES FÜR MEINEN VATER ist das Kinodebüt des Regisseurs Dror Zahavi. Er erzählt seine berührende Geschichte mit atmosphärischen und frischen Bildern, die das alltägliche Leben Tel Avivs in den Mittelpunkt stellen. Die deutsch-israelische Koproduktion gewann den Publikumspreis des Internationalen Film Festivals Moskau. Derzeit verfilmt der Regisseur die Autobiografie von Marcel-Reich Ranicki.
So., 1.3. - 19.00 UhrMo., 2.3. - 19.30 UhrDi., 3.3. - 19.30 UhrMi., 4.3. - 19.30 UhrFr., 6.3. - 19.00 UhrDi., 10.3. - 19.00 Uhr
Import Export
Import Export
Österreich 2007 | Regie: Ulrich Seidl | 135 min. | 35mm | Ekateryna Rak, Paul Hoffmann u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Bewegung und Gegenbewegung. Zwei Welten, die sich immer ähnlicher werden. Während einerseits ein Automatenaufsteller mit seinem beruflich gescheiterten Stiefsohn durch die Slowakei fährt und sich in zweifelhaften Hotels herumtreibt (und mehr), erlebt eine junge Frau aus der Ukraine auf Arbeitssuche in Österreich zusehends die Verwahrlosung und Brutalität des globalisierten Kapitalismus. Ungemein eindringlich und schonungslos in der Darstellung, wurde IMPORT EXPORT zu einem der wichtigsten Filme der letzten Jahre.
So., 1.3. - 21.00 Uhr
Immer nie am Meer
Immer nie am Meer
Österreich 2007 | Regie: Antonin Svoboda | 88 min. | 35mm | Christoph Grissemann, Heinz Strunk u.a. | deutsche Fassung.
Ob sich nur Österreicher solche Plots ausdenken können? Ein Professor fährt samt Ehefrau nach der Eröffnung einer Weingalerie zu seinem versoffenen Schwager nach Hause, währenddessen sie unterwegs einen erfolglosen Kleinkünstler zu sich ins Auto nehmen, der wegen einer nächtlichen Joggerin die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte und im Graben landete. Nun taucht die Joggerin erneut auf, man fährt erneut in den Graben, aber diesmal gehört der Wagen dem Ex-Bundespräsidenten Kurt Waldheim. Diesmal aber gibt es so schnell kein Entrinnen. Eng eingequetscht im Auto sitzt man zusammen in der Falle – hofft, diskutiert und zerfleischt sich. Ein ganz aberwitziger Film.
Do., 5.3. - 19.30 UhrSo., 8.3. - 17.00 UhrMi., 11.3. - 21.30 Uhr
Revanche
Revanche
Österreich/Deutschland 2007 | Regie: Götz Spielmann | 121 min. | 35mm | Johannes Kirsch, Andreas Lust u.a. | deutsche Fassung.
Wien bei Nacht, Rotlichtbezirk. Tamara, Prostituierte aus der Ukraine und Alex, Handlanger vom Chef: ein heimliches Liebespaar. Denn die Gesetze des Milieus verbieten Liebe zwischen Angestellten. Die Beiden haben Pläne, wollen weg aus diesem Leben. Alex fasst den Entschluss, eine Bank zu überfallen, in einer kleinen Stadt auf dem Land. Und Tamara will dabei sein. Alles scheint nach Plan zu laufen, doch dann kommt ein Polizist zufällig dazu. Dieser schießt auf den flüchtenden Wagen; danach wird nichts mehr sein wie zuvor … REVANCHE überzeugt als unkonventioneller, ungeschönter Blick auf Parallelwelten – ein überzeugender, manchmal harter, emotionaler Film um die Themen Rache, Versöhnung und Einsamkeit. Nominiert für den Oscar 2009 als „Bester ausländischer Film“
Do., 5.3. - 21.30 UhrFr., 6.3. - 21.00 UhrSa., 7.3. - 19.30 UhrSo., 8.3. - 21.00 UhrMo., 9.3. - 19.30 UhrDi., 10.3. - 21.00 UhrMi., 11.3. - 19.00 Uhr
Die Fälscher
Die Fälscher
Österreich/Deutschland 2006 | Regie: Stefan Ruzowitzky | 98 min. | digital | Karl Markovics, August Diehl u.a. | deutsche Fassung.
Unternehmen Bernhard: Im KZ Sachsenhausen wurden Geldfälscher zusammengeführt, um 130 Millionen britische Pfund zu drucken. Für gute Arbeit gab es Hafterleichterung, für Sabotage den Tod. Diesen historischen Hintergrund benutzt Stefan Ruzowitzky für die Gestaltung eines Einzelschicksals, das er dank exzellenter schauspielerischer Leistungen und sorgfältig rekonstruierter Details so überzeugend und spannend umsetzen konnte, dass er dafür 2008 mit dem Oscar für den „Besten ausländischen Film“ belohnt wurde.
So., 8.3. - 19.00 UhrFr., 13.3. - 21.15 UhrSa., 21.3. - 21.30 Uhr
Die dünnen Mädchen
Die dünnen Mädchen
Deutschland 2008 | Regie: Maria Teresa Carmoglio | 94 min. | digital.
Porträt von acht Frauen zwischen 18 bis 29 Jahren, die alle an Essstörungen leiden und versuchen, diese zu bekämpfen. Ein Kampf gegen die Magersucht, die sich in ihr Leben frisst und vollständig die Kontrolle über einen gewinnt. Zugleich eine spannende Dokumentation, wie junge Frauen wieder eine Beziehung zu ihrem Körper aufzubauen versuchen.
Gesprächspartnerinnen: Martina Kimmig und Katrin Raabe, Mädchenhaus Heidelberg e.V.
Do., 12.3. - 19.00 UhrSo., 15.3. - 14.30 UhrMi., 18.3. - 11.00 Uhr
Hundstage
Hundstage
Österreich 2001 | Regie: Ulrich Seidl | 121 min. | digital | Maria Hofstätter, Alfred Mrva u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Die Hundstage werden die letzten Tage im August genannt: schwül, drückend, unerträglich. Unerträglich wie manchmal das Leben selbst. Ulrich Seidl griff sich dafür einige Charaktere aus dem österreichischen Leben und zeigte die Absurdität ihrer Existenz auf. Momentaufnahmen eines Kampfes um Macht und sein Scheitern, Betrug und Selbstbetrug. Er fand dafür genaue, oft drastische Bilder jenseits wohlmeinender Kino-Ästhetik, ein harter Schlag auf die Augen. Großer Preis der Jury beim Filmfestival in Venedig. Ulrich Seidl: einer der ganz Großen im neuen österreichischen Kino.
Do., 12.3. - 21.15 Uhr
Die Schuld, eine Frau zu sein
Die Schuld, eine Frau zu sein
Pakistan/USA 2006 | Regie: Mohammed Naqvi | 95 min. | digital | deutsche Fassung.
Die Pakistanerin Mukhtar Mai wird für ein angebliches Vergehen ihres Bruders von Männern eines Nachbarclans vergewaltigt. Die junge Frau weigert sich aber, sich deswegen aus Scham zu töten, wie es Brauch ist, sondern sie bringt gegen enormen Widerstand die Täter vor Gericht. Sie wird entschädigt und errichtet in ihrem Heimatdorf die erste Schule für Mädchen und junge Frauen, denn sie glaubt, Bildung ist der beste Schutz gegen das Patriarchat.

Gesprächspartnerinnen: Saadet Kirici und Hatice Sarikaya, Bürgermentorinnen für Interkulturelle Kompetenz
Fr., 13.3. - 19.00 Uhr
Ihr Name ist Sabine
Ihr Name ist Sabine
Frankreich 2007 | Regie: Sandrine Bonnaire | 85 min. | digital | deutsche Fassung.
Sabine ist die um ein Jahr jüngere Schwester der bekannten französischen Schauspielerin Sandrine Bonnaire. Sabine ist autistisch, hat ein großes Bedürfnis nach Nähe und kann dennoch sehr aggressiv werden. Zunächst bei ihrer Familie lebend, musste sie für längere Zeit in die Psychiatrie, was ihre Persönlichkeit schwer beschädigte. Heute lebt Sabine in einer betreuten Wohnstätte … Ein ungemein eindringliches, persönliches Porträt, das beschreibt, was es heißt, sich um einen autistischen Menschen zu kümmern.

GesprächspartnerInnen: Karin Dülfer, Autismusverein-Rhein/Neckar, Mitglied im Beirat von Menschen mit Behinderungen | Nils Steinbrenner, Schüler der Albert-Schweitzer-Schule, mit Ralf Baumgärtner, Schulbegleiter, Heilpädagoge
Sa., 14.3. - 19.00 Uhr
Monsanto, mit Gift und Genen
Monsanto, mit Gift und Genen
Frankreich 2007 | Regie: Marie Monique Robin | 109 min. | digital | deutsche Fassung.
Einige Hersteller sagen: genetisch veränderte Lebensmittel sind sicher. In einer brillanten Recherche über den Biotechnologie-Konzern Monsanto weist die Regisseurin nach, wie so genannte „wissenschaftliche Beweise“ zu Stande kommen.

Gesprächspartner: Greenpeace | Frank Anders, INKOTA. Begleitend zum Film Monsanto ist im Forum am Park die Ausstellung „Abgeerntet – Wer ernährt die Welt?“ zu sehen. Ort: Forum am Park, Poststraße 11, Heidelberg.
So., 15.3. - 16.30 Uhr
Strange culture - Fremdkulturen
Strange culture - Fremdkulturen
USA 2007 | Regie: Lynn H. Leeson | 75 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Performance-Künstler Steve Kurtz interessiert sich auch besonders für das Thema Biotechnologie. Nach den Anschlägen vom 11. September erregt er die Aufmerksamkeit des FBI. Der Verdacht: Bio-Terrorismus. Kurtz drohen zwanzig Jahre Haft, denn er sei, so die Anklage, im Besitz von Bakterien. Mit „Strange Culture“ entstand daraufhin eine internationale Aktion, in der sich auch Künstler wie Tilda Swinton mit Kurtz solidarisierten.

Gesprächspartner: Dr. Michael Ehret, Molekularbiologe
So., 15.3. - 19.00 Uhr
Citizen Havel
Citizen Havel
Tschechische Republik 2008 | Regie: Miroslav Janek | 119 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Dissident Václav Havel wurde erster Staatspräsident der Tschechischen Republik. Zehn Jahre hatte er dieses Amt inne. Man erlebt einen Präsidenten, der mit der eigenen Rolle spielt oder sich in dieser inszeniert, dann aber auch wiederum seine politische Position mit Macht gegenüber seinen Kritikern verteidigt.
So., 15.3. - 21.00 Uhr
Zuoz - Schule der Elite
Zuoz - Schule der Elite
Frankreich/Österreich 2007 | Regie: Daniella Marxer | 71 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Das Lyceum „Aloinum Zuoz“ ist ein Internat, in das die Führungselite Europas ihre Kinder schickt, damit sie deren Wertmaßstäbe zu reproduzieren lernen, funktionieren und Leistungsbereitschaft verinnerlichen, Gehorsam, Härte, Konformismus und Kontrolle als absolute Maßstäbe. Lob der Disziplin? Momentaufnahmen aus dem Schulalltag, die den Charakter einer Parallelwelt haben.

Gesprächspartner: Dr. Karin Sitte, Der PARITÄTISCHE Heidelberg
Mo., 16.3. - 19.00 Uhr
Manda Bala - Send a bullet
Manda Bala - Send a bullet
Brasilien/USA 2007 | Regie: Jason Kohn | 85 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Brasilien, eine Gesellschaft, die sich durch Kriegszustand auflöst. Ein Krieg aller gegen alle, in dem ein jeder versucht, an die Spitze der Nahrungskette zu gelangen. Alle wollen Geld ohne Rücksicht auf Verluste, nur um am Ende alles zu verlieren. MANDA BALA erzählt drastisch von diesem Verteilungskrieg, wobei er expressive Bilder für die Härte der gezeigten sozialen Realität findet.
Mo., 16.3. - 21.00 Uhr
Faustrecht
Faustrecht
Schweiz 2007 | Regie: Robi Müller | 84 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Jugendliche Gewalttäter, wie sie die skandalorientierten Medien lieben, wie sie aber auch Politiker gerne für eigene Zwecke missbrauchen. Robi Müllers Dokumentation begleitet zwei Jugendliche durch die Nacht. Der eine leidet unter seinen unkontrollierten Gewaltausbrüchen, für den anderen ist Gewalt ein kalkuliertes Machtmittel, um sich Respekt zu verschaffen.

Gesprächspartner: Meinolf Hartmann und Sven Immenroth, JederMann e.V. Heidelberg
Di., 17.3. - 19.00 Uhr
Für Gott, Zar und Vaterland
Für Gott, Zar und Vaterland
Deutschland/Frankreich 2007 | Regie: Nino Kirtadze | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Mikhail Morozov ist Eigentümer eines ganzen Dorfes in der Nähe von Moskau. Dies beherrscht er nach feudalen Gewohnheiten, die Bewohner fungieren als freiwillige Leibeigene. Das Dorf hat regen Zulauf an Leuten, die von der Last der Mündigkeit befreit werden und lieber Morozovs Worte von einer gottgegebenen Hierarchie vernehmen möchten. Ein krasser Einzelfall oder typisch für das heutige Russland? Auf jeden Fall ein sehr beeindruckendes Porträt.
Di., 17.3. - 21.00 Uhr
Augenblicke 2009 - Kurzfilme im Kino
Augenblicke 2009 - Kurzfilme im Kino
Deutschland 2004-2007 | Regie: diverse | 106 min. | digital.
Das Auswahlgremium der Deutschen Bischofskonferenz hat wieder das schier Unmögliche vollbracht, unter der vollkommen unüberschaubaren Jahresproduktion an internationalen Kurzfilmen die Besten auszusuchen und auf einer Tournee durch die deutschen Kinos zu präsentieren. Löblich ist dabei eine an Inhalten orientierte Grundhaltung des Gremiums, also Filme zu zeigen, die sehr grundlegend um etwas gehen, von etwas handeln. Mit dabei dieses Jahr der frisch gekürte Oscar®-Gewinner SPIELZEUGLAND von Jochen Alexander Freydank.

Mit Einführung von Helmut Hintz, Pastoralreferent in Heidelberg.
Mi., 18.3. - 19.00 Uhr
Der Knochenmann
Der Knochenmann
Österreich 2009 | Regie: Wolfgang Murnberger | 117 min. | 35mm | Josef Hader, Josef Bierbichler, Simon Schwarz u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Nach einem Roman des Kultautors Wolf Haas: Privatdetektiv Brenner, eigentlich beschäftigt mit der Rückführung unbezahlter Autos, gerät aufs Land, an einem öden Ort in ein Wirtshaus, in dem sich seltsame Dinge abspielen. So u.a. ein Ehedrama, die Hölle der Massentierhaltung und Gangster aus dem Osten, die Liebe und ein Widersacher. Nicht zu vergessen: ein unheimliches Mahlwerk … Heftigst trockener Humor (der teilweise an FARGO erinnert), eigenwillig getriebene Figuren, überragende Schauspieler. Nach KOMM SÜSSER TOD und SILENTIUM die weitere kongeniale Verfilmung eines Haas Romans - ein abgrundtief böser Krimi aus dem abgrundtiefen Österreich. Erstaufführung in Heidelberg!

Am Freitag, 20.3., 19 Uhr mit Einführung zum „Neuen österreichischen Kino“ von Joachim Kurz, Filmwissenschaftler (www.kino-zeit.de) und in Anwesenheit des Darstellers Simon Schwarz.
Do., 19.3. - 21.45 UhrFr., 20.3. - 19.00 UhrSa., 21.3. - 19.00 UhrSo., 22.3. - 19.00 UhrMo., 23.3. - 19.00 UhrDi., 24.3. - 19.00 UhrMi., 25.3. - 21.30 UhrMo., 1.6. - 21.30 UhrMi., 1.7. - 21.45 UhrMo., 13.7. - 21.30 UhrMi., 2.9. - 21.30 UhrFr., 23.10. - 21.00 UhrSo., 20.12. - 21.15 UhrSa., 2.1. - 21.00 Uhr
The curious case of Benjamin Button - Der seltsame Fall des Benjamin Button
The curious case of Benjamin Button - Der seltsame Fall des Benjamin Button
USA 2008 | Regie: David Fincher | 168 min. | 35mm | Brad Pitt, Cate Blanchett u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach einer Kurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald und einer der ganz großen Anwärter auf die diesjährigen Oscars (nominiert für gleich 13 Stück). Zu Recht – denn entstanden ist ein zutiefst beeindruckender, berührender Film, der tief eintaucht in die Lebensgeschichte einer ungewöhnlichen Liebe und eines turbulenten Jahrhunderts. Ein wahrhaft großer Film über die wichtigsten Fragen des menschlichen Lebens als Introperspektive: wie man sein Leben verbringt, den ersten Kuss und die dadurch auslösende Sehnsucht der Liebe, dass man keine Zeit zu verschwenden hat, dass das Leben kurz ist, Hoffnung auf innere Ruhe und Weisheit im Leben irgendwann besteht, die Bedeutung der Melancholie, der Einsamkeit und des Schicksals, die ständige Unruhe als Suche nach etwas, die Erkenntnis, daß eben nichts ewig währt, daß man manches aber auch niemals vergisst ...
Do., 26.3. - 19.00 UhrSa., 28.3. - 19.00 UhrSo., 29.3. - 16.30 UhrMo., 30.3. - 19.00 UhrDi., 31.3. - 19.00 UhrMi., 1.4. - 19.00 UhrSa., 4.4. - 19.00 UhrSo., 5.4. - 16.00 Uhr
The Wrestler
The Wrestler
USA 2008 | Regie: Darren Aronofsky | 105 min. | 35mm | Mickey Rourke, Marisa Tomei u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Randy "The Ram" Robinson - als Wrestler feierten ihn früher die Fans in ganz Amerika. Doch der Preis dieses Ruhms ist hoch: Der Star von einst ist heute ein Wrack und hält sich mit Billigkämpfen über Wasser. Nach einem Herzanfall erkennt Randy endlich die Grenzen: der Einzelgänger nimmt Kontakt zu seiner lang entfremdeten Tochter Stephanie auf, findet in der Stripperin Cassidy eine Seelengefährtin und wagt die ersten Schritte in ein gewöhnliches Berufsleben. Doch Wrestling ist mehr als ein Job, den man einfach so ablegt ... wird "The Ram" ein Comeback gelingen? Mickey Rourke begeisterte als Hauptdarsteller die Festivalgänger von Venedig 2008 so nachhaltig, dass ein kleines Beben durch die Filmwelt ging. Regie-Visionär Darren Aronofsky (großartig: REQUIEM FOR A DREAM, THE FOUNTAIN) erhielt für diese Meisterleistung völlig zu Recht den ‚Goldenen Löwen’. Mit THE WRESTLER entstand ein moderner Klassiker über Liebe, Einsamkeit und die Verlockungen der großen Bühne, denen man sich einfach nicht entziehen kann. Ein Ausnahmefilm, der bereits mit zwei ‚Golden Globes’ (Bester Hauptdarsteller / Bester Filmsong) auszeichnet worden ist.
Do., 26.3. - 21.45 UhrFr., 27.3. - 19.30 UhrSo., 29.3. - 19.30 UhrMo., 30.3. - 21.45 UhrDi., 31.3. - 21.45 UhrDo., 2.4. - 21.30 UhrFr., 3.4. - 19.00 UhrSo., 5.4. - 21.00 Uhr
Le silence de Lorna - Lornas Schweigen
Le silence de Lorna - Lornas Schweigen
Belgien/Frankreich/Deutschland 2008 | Regie: Jean-Pierre & Luc Dardenne | 105 min. | 35mm | Arta Dobroshi, Jeremie Renier u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Lorna, einer jungen Albanerin, ist es gelungen, durch eine Scheinehe mit dem Junkie Claudy in Belgien Fuß zu fassen. Doch nun ist ein reicher Russe wiederum an einer Heirat mit ihr als Belgierin interessiert und würde entsprechende Papiere großzügig honorieren. Diesem Deal steht jedoch Claudy im Weg …Mit LE SILENCE DE LORNA entstand ein berührendes, humanes, aber auch irritierendes Drama - nach L’ENFANT und ROSETTA ein weiteres Meisterwerk der Brüder Dardenne, ausgezeichnet mit dem Preis für das „Beste Drehbuch“ in Cannes 2008. In seiner Intensität einer der besten Filme des letzten Jahres.
Do., 2.4. - 19.30 UhrFr., 3.4. - 21.00 UhrSo., 5.4. - 19.00 Uhr
Stay
Stay
USA 2005 | Regie: Marc Forster | 99 min. | 35mm | Ewan McGregor, Naomi Watts u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der junge New Yorker Psychiater Sam Foster hat einen faszinierenden neuen Fall: Nach einem Unfall auf der Brooklyn Bridge leidet Kunststudent Henry Letham offenbar an einer Amnesie. Dafür macht er nun bizarre Vorhersagen, die sich nach und nach aus unerklärlichen Gründen bewahrheiten. Eines Tages kündigt Harry vor seinem Therapeuten an, er werde sich in drei Tagen das Leben nehmen: an seinem 21. Geburtstag, am Samstag, exakt um Mitternacht. Sam will Harry unbedingt aufhalten und beginnt Nachforschungen in dessen Umfeld. Mehr und mehr vergräbt er sich in die verwirrende Lebensgeschichte des jungen Mannes und verliert sein eigenes Leben aus den Augen. So sehr, dass sich seine schöne Freundin Lila immer mehr Sorgen um Sam macht. Doch während die Zeit langsam abläuft, macht Sam eine schockierende Entdeckung, die nicht nur seinen Patienten Henry, sondern vor allem ihn und Lila betrifft. „Stilistisch und technisch ist STAY ein absolut perfekter Film, der Bildgestaltung, Ästhetik und Schnitt zu höchster Meisterschaft führt, ein assoziationsreiches Spiel mit Doppelungen, Déja-Vus, sich überlagernden Bildschichten und detailverlorenen Andeutungen, wodurch der Film eine ganz eigene, traum- oder wahnhafte Qualität bekommt, die bestens zu der Geschichte passt.“ (kino-zeit.de)
Mo., 6.4. - 19.30 UhrDi., 7.4. - 21.30 Uhr
Identität
Identität
USA 2003 | Regie: James Mangold | 90 min. | 35mm | John Cusack, Ray Liotta u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Ein sintflutartiger Gewittersturm führt eine Gruppe von zehn Charakteren in einem kleinen Motel in der Wüste von Nevada zusammen. Alle Zufahrtswege sind durch Überflutungen abgeschnitten und die Telefonleitungen durch das Unwetter gekappt. Nach einem ersten Unglück verketten sich die seltsamen Umstände immer mehr, bis das Grauen und die Nacht ihr erstes Opfer findet. Es wird nicht die einzige Leiche bleiben ... IDENTITÄT wirkt nur auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Genre-Reißer, denn Regisseur James Mangold ist weit mehr als ein solider Regie-Handwerker. Brillant montiert er seine Exposition, arbeitet mit kleinen, aber feinen Zeitsprüngen und versetzt den Zuschauer in die richtige Stimmung für das doppelbödige Verwirrspiel, das folgen wird. Ein echter Psychotrip zwischen Film Noir und Horror.
Mo., 6.4. - 21.30 UhrMi., 8.4. - 21.30 Uhr
Ben X
Ben X
Belgien 2007 | Regie: Nic Balthazar | 93 min. | 35mm | Greg Timmermanns, Laura Verlinden u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ben ist anders. Er lebt in seiner eigenen Welt, in der er in seinem liebsten Onlinespiel „Archlord“ Heldentaten besteht. Er spielt es, wann immer er kann und versucht, für die Widrigkeiten des wahren Lebens zu trainieren. Mit seiner Internetgefährtin Scarlite meistert er alle Herausforderungen und Gefahren, die ihn in der realen Welt überfordern. Der harte Alltag auf der Schule ist für den verschlossenen Jungen eine tägliche Höllenqual. Immer wieder wird er von seinen Mitschülern gemobbt und tyrannisiert. Ben fasst einen Plan: Er will mit allem Schluss machen … BEN X ist das rasant inszenierte Regiedebüt des belgischen Schriftstellers Nic Balthazar, der damit sein eigenes Jugendbuch „Nichts war alles, was er sagte“ verfilmt hat. Das Teenagerdrama mit seiner furiosen Mischung aus Realfilm und Onlinespiel war der erfolgreichste flämische Film des vorletzten Jahres und ging als belgischer Beitrag in der Kategorie „Bester Fremdsprachiger Film“ ins Rennen um den Oscar.
Di., 7.4. - 19.30 UhrMi., 8.4. - 19.30 Uhr
Milk
Milk
USA 2008 | Regie: Gus van Sant | 128 min. | 35mm | Sean Penn, Emile Hirsch u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
San Francisco, 1972. Harvey Milk zieht gemeinsam mit seinem Partner Scott Smith von New York an die Westküste, um dort einen kleinen Fotoladen zu eröffnen. Kaum dort angekommen entdeckt Milk schon bald seinen Hang zur Politik, bei der er die Interessen der kleinen Leute seines Viertels, insbesondere die der schwulen Community mit Nachdruck und Charme so lange überzeugend vertritt, bis dies ihn sogar in den Stadtrat trägt. Kaum im Amt macht sich Milk mit einer Vielzahl von politischen Initiativen nicht nur Freunde; sein Stadtrats-Kollege Dan White entpuppt sich sogar als Todfeind ... Das neue, vielschichtige, nachdenklich stimmende Drama von Gus van Sant (GOOD WILL HUNTING) versteht sich auch als politischer Film, der unaufdringlich für Toleranz und Menschenrechte wirbt. Einmal mehr überragend ist Hauptdarsteller Sean Penn in einem Porträt eines erfrischenden, witzigen, idealistischen und entschlossenen Mannes als Ikone seiner Zeit. Penn wurde für seine Darstellung Harvey Milks verdientermaßen mit dem Oscar ausgezeichnet.
Do., 9.4. - 19.00 UhrSa., 11.4. - 19.30 UhrSo., 12.4. - 19.00 UhrMo., 13.4. - 19.00 UhrDi., 14.4. - 19.00 UhrMi., 15.4. - 21.30 Uhr
Der Knochenmann
Der Knochenmann
Österreich 2009 | Regie: Wolfgang Murnberger | 117 min. | 35mm | Josef Hader, Josef Bierbichler u.a.
Nach einem Roman des Kultautors Wolf Haas: Privatdetektiv Brenner, eigentlich beschäftigt mit der Rückführung unbezahlter Autos, gerät aufs Land, an einem öden Ort in ein Wirtshaus, in dem sich seltsame Dinge abspielen. So u.a. ein Ehedrama, die Hölle der Massentierhaltung und Gangster aus dem Osten, die Liebe und ein Widersacher. Nicht zu vergessen: ein unheimliches Mahlwerk … Heftigst trockener Humor (der teilweise an FARGO erinnert), eigenwillig getriebene Figuren, überragende Schauspieler. Nach KOMM SÜSSER TOD und SILENTIUM die weitere kongeniale Verfilmung eines Haas Romans - ein abgrundtief böser Krimi aus dem abgrundtiefen Österreich.
Do., 9.4. - 21.30 UhrSo., 12.4. - 21.30 UhrMo., 13.4. - 21.30 UhrMi., 15.4. - 19.00 Uhr
The times of Harvey Milk
The times of Harvey Milk
USA 1984 | Regie: Rob Epstein | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der 1985 mit dem Oscar für die beste Dokumentation ausgezeichnete Film gehört zum Grundrepertoire nicht nur eines Gay-Film-Festivals, sondern auch zu einer Filmreihe über politisches Engagement. Im Vergleich zum aktuellen Spielfilm
MILK besitzt dieser Film größere Nüchternheit und Authentizität. THE TIMES OF HARVEY MILK zeigt auch die Solidaritätsbekundigungen nach Milks Ermordung sowie den späteren Prozess gegen seinen Mörder White, der sich nach Absitzen seiner fünfjährigen Strafe das Leben nahm.
Fr., 10.4. - 19.30 UhrSo., 12.4. - 17.00 UhrFr., 17.4. - 21.30 Uhr
Gran Torino
Gran Torino
USA 2008 | Regie: Clint Eastwood | 116 min. | 35mm | Clint Eastwood, John Carroll Lynch u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der eigenwillige Walt Kowalski hat sein Leben lang in der Autofabrik gearbeitet. Als Rentner und Kriegsveteran fällt ihm nicht viel mehr ein, als ein paar Reparaturen am Haus auszuführen, Bier zu trinken und einmal im Monat zum Frisör zu gehen. Bis zum heutigen Tag säubert er regelmäßig sein schussbereites M-1-Gewehr und traut niemandem. Seine früheren Nachbarn sind entweder weggezogen oder gestorben. Jetzt wohnen in seiner Umgebung Migranten aus Südostasien, die er nicht ausstehen kann. Bis jemand eines Nachts seinen 1972er Gran Torino zu klauen versucht. Durch diesen Wagen tritt jetzt der schüchterne Nachbarsjunge Thao in Walts Leben, denn seine Gang hat den Teenager so lange unter Druck gesetzt, bis er versuchte, den Wagen zu stehlen. Doch Walt verhindert nicht nur den Diebstahl, sondern auch die Übergriffe der Gang – wider Willen ist er plötzlich der Held seines Viertels … Mit GRAN TORINO beschwört Clint Eastwood als Regisseur und Hauptdarsteller erneut überzeugend Mythen der US-amerikanischen Gesellschaft. Die bewegende Geschichte eines Einzelgängers, der seine tief verwurzelten Vorurteile zu überdenken beginnt, sitzt tief beim Betrachter und lässt ihn nicht mehr los.
Do., 16.4. - 19.00 UhrFr., 17.4. - 19.00 UhrSa., 18.4. - 19.00 UhrSo., 19.4. - 17.00 UhrMo., 20.4. - 19.00 UhrDi., 21.4. - 19.00 UhrMi., 22.4. - 21.30 Uhr
Che - Revolucion (Che - Part 1)
Che - Revolucion (Che - Part 1)
Spanien/USA 2008 | Regie: Steven Soderbergh | 126 min. | 35mm | Benicio Del Toro u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1956 setzte der aus Argentinien stammende Arzt Ernest Guevara, genannt der “Che” zusammen mit seinem Freund Fidel Castro auf die Insel Kuba über. In dreijährigem harten und entbehrungsreichen Kampf gelang es ihnen und ihren Gefährten mit zunehmender Unterstützung in der Bevölkerung das von den USA unterstützte Batista-Regime zu stürzen: Die kubanische Revolution, bis heute Symbol des antiimperialistischen Befreiungskampfes. Während Fidel Castro Kommandeur wird, bezieht Guevara den Posten eines Industrieministers, Differenzen zwischen den beiden bleiben nicht aus. Davon handelt der erste Teil des auf zwei Filme projektierten „Che“-Opus von Steven Soderbergh, in der Hauptrolle des Che Benicio Del Toro. Um Authentizität bemüht, rezipierte Soderbergh intensiv Che Guevaras Tagebücher, zudem führte er vorab viel Interviews mit Zeitzeugen.

Steven Soderbergh debütierte und brillierte 1989 mit „Sex, Lies and Video“, unterhielt mit „Out of Sight“ oder „Ocean’s Eleven“, beherrscht aber mit Filme wie „Traffic – Die Macht des Kartells“ auch sozialkritische Themen und ist dadurch heute einer der kreativsten Filmregisseure überhaupt, auch weil er bei aller Professionalität stets ein wenig unberechenbar und überraschend blieb.
Do., 23.4. - 19.00 Uhr
La Zona - Die Zone
La Zona - Die Zone
Mexiko 2007 | Regie: Rodrigo Pla | 95 min. | digital | Maribel Verdu, Daniel Gimenez Cacho u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
"La Zona" spielt in Mexico-City, wo sich ein Quartier von wohlhabenden Leuten vollständig von der Außenwelt abschirmt: mit einer Mauer, privatem Sicherheitsdienst und Videoüberwachung. Ein Loch in der Hochsicherheitsmauer rund um die Villensiedlung bietet einer Gruppe von Jugendlichen aus dem Armenviertel die Gelegenheit, sich auf das verbotene Wohlstands-Terrain zu wagen. Auf ihrem Streifzug durch die "Gated Community" kommt es zu einem Einbruch, der außer Kontrolle gerät und Tote fordert. Eine irrationale Verfolgungsjagd beginnt, bei der allerdings nicht die Polizei die Hauptrolle spielt, sondern die aufgebrachten und um ihre künstliche Sicherheit besorgten Bewohner von "La Zona". Hysterisch üben sie sich in folgenreicher Selbstjustiz…
Ein unbequemer, stimmig inszenierter, brandaktueller Film über sozialen Hass, Selbstjustiz und das Scheitern eines schwachen Staates.

Rodrigo Plá drehte mehrere Kurzfilme, wobei er mit „El ojo en la nuca” (2000) international bekannt wurde. „La Zona“ ist sein Debutfilm und gewann zahlreiche Preise auf internationalen Filmfesten wie dem Kritikerpreis (Fipresci) in Toronto, den Debutfilmpreis in Venedig und den Publikumspreis in Fribourg. 2008 realisierte er „Desierto adentro“, der ebenso erfolgreich ist.
Do., 23.4. - 21.30 UhrMo., 27.4. - 09.00 UhrDi., 28.4. - 19.30 UhrMi., 29.4. - 17.30 UhrSa., 2.5. - 17.30 UhrMi., 6.5. - 11.00 UhrMo., 18.5. - 09.00 Uhr
Manda bala - Send a bullet
Manda bala - Send a bullet
USA/Brasilien 2007 | Regie: Jason Kohn | 85 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Nicht zynisch, nur wahr: Wenn die Reichen die Armen bestehlen, stehlen die Armen die Reichen. Unliebsame Porträts aus Brasilien: Ein Politiker bezieht seine Einkünfte aus einer Froschfarm, ein plastischer Chirurg unterstützt auf seine Weise Entführungsopfer, ein reicher amerikanischer Geschäftsmann ist in seiner persönlicher Form von Korruption verwickelt, ein Entführer aus den Slums von São Paulo geht seiner Arbeit nach. Jason Kohn porträtiert eine Gesellschaft im Kriegszustand. Denn jeder versucht, an die Spitze der Nahrungskette zu gelangen. Alle wollen sie Geld, ohne Rücksicht auf Verluste. Am Ende verliert die ganze Gesellschaft. Ein visueller sehr suggestiver Essay, dessen expressive Bilder und poppige Klänge mit der Härte der sozialen Realität kontrastieren.

Mit 23 Jahren begann der New Yorker Jason Kohn gemeinsam mit Freunden vom College seinen Film zu realisieren, eine Arbeit für die er fünf Jahre benötigte. Gewann u.a. beim Sundance Filmfest 2007 den Großen Jurypreis.
Fr., 24.4. - 17.30 UhrDi., 28.4. - 21.30 Uhr
Alicia en el pais - Alicias Weg
Alicia en el pais - Alicias Weg
Chile 2008 | Regie: Esteban Larrain | 86 min. | 35mm | Original mit englischen Untertiteln.
Alicia, ein Quechua-Mädchen, verlässt ihr Dorf in Südbolivien, um in Nordchile, mehr als 180 Kilometer entfernt, Arbeit zu suchen. In Symbiose mit der Natur geht sie ihren Weg über Bergkämme und Steppen, ein Weg, der in der Quechua-Kultur eine besondere spirituelle Initiation darstellt. Filmaufnahmen, die die Natur in ihren riesigen Ausmaßen abbilden, zeigen sie als kleine Figur. Die Kamera stolpert bisweilen mit ihr durch Wüsten, Täler Berge und Höhlen und bildet so filmisch ihre Körperbewegung ab. Dazwischen gibt es Einschübe über ihre Familie und ihrer Herkunft. Fast ohne Dialog aber mit epischer Größe erzählt der Film von der Beziehung zwischen Mensch und Natur, von Heimat und Fremde.
Esteban Larraín zeichnet den Weg, den Alicia bereits zweimal tatsächlich gemacht hatte, filmisch nach. Durch diese Nachzeichnung entstand Spielfilm mit dokumentarischen Elementen. Genau das macht seine Faszination aus: Die ästhetisch perfekten Landschaften sind untrennbar verquickt mit der geo-politischen Realität.

Esteban Larraín studierte Journalismus, Regie und Politikwissenschaften. Im Mittelpunkt seiner Filme stehen aktuelle politische und soziale Themen im Leben von Frauen. “Alicia en el País“ gewann 2008 in Locarno den Spezialpreis der Jury und wurde zum besten Film beim Dokumentarfilmfestival in Navarra gekürt.

In Anwesenheit des Regisseurs und mit musikalischer Untermalung von Veronica Gonzalez.

Im Anschluss an den Film ist die Kneipe im KTB geöffnet!
Fr., 24.4. - 19.30 Uhr
O chiero do ralo - Duft des Zerfalls
O chiero do ralo - Duft des Zerfalls
Brasilien 2006 | Regie: Heitor Dhalia | 95 min. | 35mm | Selton Mello, Paula Braun, Paulo Alves u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Für Lourenço ist alles Objekt: Er will nur besitzen und hat Angst vor dem Sein. Als Trödelhändler hat er keine Hemmungen, die Situation derjenigen auszunutzen, die ihm ihre letzte Habe anbieten. Mit Kalkül kauft und füllt er sein bereits ansehnliches Lager – verkaufen sieht man ihn nie. Erst als er ein künstliches Auge angeboten bekommt, zeigt er menschliche Züge und bildet sich ein, das Auge gehörte ursprünglich seinem im Krieg gefallenen Vater. Eine seltsame Hassliebe empfindet er für den Gestank, der dem Abfluss seiner Toilette entweicht und die Luft seines Büros verpestet. Fasziniert ist er vom Hintern einer Bedienung; auch für diesen ist er bereit, Geld zu bezahlen. Als er stattdessen mit Zuneigung und Zärtlichkeit konfrontiert wird, bricht seine Welt zusammen und seine Sammlung von bizarren Figuren schlagen mit einem tragischen Ausgang zurück.
Die Kinoversion des gleichnamigen Buches von Lourenço Mutarelli ist eine originelle, witzige und skurile Komödie, in der ein respektloser Trödler ein existentielles Drama erlebt.

Heitor Dhalia war 1999 Regieassistent bei „Um Copo de Cólera“. 2004 drehte er seinen ersten Spielfilm Nina. „O cheiro do Ralo“ wurde bester Film bei der Mostra in São Paulo, gewann den Spezialpreis der Jury in Rio de Janeiro und kam in die offizielle Spielfilmauswahl beim Sundance Festival 2007.
Fr., 24.4. - 21.30 Uhr
El bano del Papa - Das große Geschäft
El bano del Papa - Das große Geschäft
Uruguay 2007 | Regie: Enrique Fernandez, Cesar Charlone | 98 min. | 35mm | Cesar Troncoso u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Uriges Uruguay: auf seiner Lateinamerika-Reise plant Papst Johannes Paul II. auch das kleine Dorf Melo zu besuchen. Groß ist die Euphorie der dortigen Bevölkerung, aber auch die Hoffnung auf das große Geschäft erblüht, denn auch die Religion hat ihre touristische Dimension. So hat der kleine Grenz-Schmuggler Beto den göttlichen Einfall, für die Pilger eine Luxus-Toilette zu errichten. Ein Mammut-Projekt für seine Verhältnisse, zudem Betos Familie durch einige Turbulenzen erschüttert wird, seine Tochter nämlich möchte studieren, der Vater hat aber nur sein Geschäft im Auge.
Enrique Fernández stammt selber aus Melo, die meisten der Darsteller sind Laien. Der Film beschreibt mit Finesse, Witz und Melodramatik, dabei voller Liebe für Land und Leute, den Alltag in diesem Dorf. Gleichzeitig reflektiert der Film über die Macht der Fernsehbilder, die in dieser Geschichte weit stärker sind als jene der Kirche.

Enrique Fernandez lebte einige Jahre in Deutschland und arbeitete dort und in Uruguay als Drehbuchautor, Regieassistent und Kameramann an einigen Kurz- und Dokumentarfilmen. 1997 wurde sein Drehbuch „Otario“ von Diego Arsuaga („El ultimo Tren“) verfilmt. Sein Debutfilm “El Baño del Papa“ erhielt Auszeichnungen auf internationalen Festivals, u.a. in Guadalajara, Gramado, Sao Paulo und San Sebastian. Der Film war 2007 von Uruguay für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert.
Sa., 25.4. - 17.30 UhrSo., 26.4. - 19.30 UhrMo., 27.4. - 17.30 Uhr
Antonia
Antonia
Brasilien 2006 | Regie: Tata Amaral | 90 min. | 35mm | Negra Li, Cindy, Leilah Moreno u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Die vier Freundinnen Preta, Barbara, Mayah und Lena verwirklichen ihren Traum: Sie gründen die Rap-Band Antônia in der Hoffnung, berühmt zu werden und Armut, Macho-Gehabe und Gewalt zu trotzen. So wie die Menschen erfindet sich die Umgebung im Film ständig neu. In Vila Brasilândia, einem Vorort von Såo Paulo, schlägt das Schicksal jedoch zu und trennt die Gruppe. Ihr einstmals gemeinsamer Traum scheint zu scheitern.
Die vier Hauptdarstellerinnen sind tatsächlich Rapperinen aus den Favelas, die zusammen mit der Regisseurin den Film entwickelten. Es entstand ein vibrierender Musikfilm mit authentischen Frauenfiguren, die sich mutig und kraftvoll für ihre Ziele durchsetzen.

Tata Amaral zählt zu den bekanntesten Filmemacherinnen Brasiliens. „Antônia“ ist der dritte Teil einer Trilogie über archetypische Frauenbilder. Der Film wurde bester Spielfilm beim Internationalen Filmfestival in São Paulo und gewann in der Kategorie beste Filmmusik in Havanna. In Brasilien lief der Film so erfolgreich, dass mittlerweile eine Telenovela für das Fernsehen produziert wurde.
Sa., 25.4. - 19.30 UhrSo., 26.4. - 21.30 Uhr
El enemigo - Der Feind
El enemigo - Der Feind
Venezuela 2008 | Regie: Luis Alberto Lamata | 82 min. | 35mm | Lourdes Valera, Carlos Cruz u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
In Caracas herrscht das Recht der Straße. Gewalt, Mord und Schrecken stehen an der Tagesordnung. Antonieta und Benigno begegnen sich nachts in der Notaufnahme eines Krankenhauses. Sie verdient sich ihren Lebensunterhalt mit Waschen und Bügeln, er ist Staatsanwalt. Beide bangen um die Zukunft ihrer Kinder. Antonietas Sohn Odulio wurde bei einer Schießerei im Drogenmilieu schwer verletzt. Benignos Tochter Elisa geriet während einer Geiselnahme mitten auf dem Universitätsgelände in einen Schusswechsel. Antonieta verschließt die Augen vor der Realität. Sie möchte nur das Gute in ihrem Jungen sehen und schiebt sein Scheitern auf die Ungerechtigkeit der Gesellschaft. Für sie besteht das einzige Recht für Menschen ihrer Klasse darin, sich von Problemen und illegalen Geschäften fernzuhalten. Benigno im Gegensatz dazu glaubt an das Gesetz und die Gerechtigkeit - und doch trägt er ein dunkles Geheimnis mit sich herum. Denn das Treffen der beiden ist kein Zufall. In dieser vom moralischen Zerfall geprägten Gesellschaft prallen zwei Welten aufeinander.

Luis Alberto Lamata studierte Geschichte und Drehbuch. Sein erster Spielfilm "Jericó" bekam 1990 unter anderem den Gran Coral Preis in Havana. "El Enemigo" gewann 2008 in Mérida in den Kategorien bester Film, beste Regie, beste Hauptdarstellerin und bester Hauptdarsteller und bekam in Triest den Preis für das beste Drehbuch.
Sa., 25.4. - 21.30 Uhr
Melodia de arrabal - Melodie der Vorstadt
Melodia de arrabal - Melodie der Vorstadt
Frankreich/Argentinien 1932 | Regie: Carlos Gardel u.a. | 82 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
"Melodía de Arrabal" erzählt die Geschichte des Roberto Ramírez, der Kartenspieler und Sänger in einer Vorstadtbar ist. Eines Nachts kreuzt sich sein Weg mit der jungen Gesangslehrerin Alina und es entwickeln sich neue Perspektiven in seinem Leben... Carlos Gardel singt in diesem Film
wunderschöne Tangos wie "Melodía de Arrabal", "Silencio" und "Mañanita de Sol" im Duo mit Imperio Argentina.

Die Tonfilmzeit machte Carlos Gardel zum internationalen Star. Ein Sänger, der noch heute (er starb 1935 bei einem Flugzeugunglück) von der argentinischen Bevölkerung geradezu abgöttisch verehrt wird. Die Wärme seiner Stimme und sein früher Tod machten aus Gardel eine Legende – sein Name bleibt unzertrennlich mit dem Tango verbunden.
So., 26.4. - 17.30 Uhr
Z.
Z.
Guatemala/Spanien 2008 | Regie: Julio Hernandez Cordon | 73 min. | 35mm | Francisco Jacome u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Gerardo, Nano und Raymundo zapfen Benzin für nächtliche Spritztouren aus den Autos ihrer Eltern, Nachbarn und Bekannten. Sie fahren ziellos durch ihr Wohnviertel und machen Action aus reiner Langeweile, um ihr bürgerliches Leben hinter sich zu lassen. Was zunächst ein harmloser Teenagerstreich zu sein scheint, entpuppt sich als gefährliches Spiel mit dem Feuer. Weil Ramundo Nanos 14-jährige Schwester geschwängert hat, muss Nano ihn vor seinem wutentbrannten Vater verteidigen. Um an mehr Geld für Benzin zu kommen, verkaufen sie gebrauchte Sachen als Neuware. Als der Schwindel auffliegt, können sie gerade noch rechtzeitig entkommen. Im Rausch des Freiheitsgefühls überqueren sie eines Nachts die Schranken ihres behüteten Wohnviertels und ahnen nicht, dass sie direkt auf die Eskalation zusteuern. Die drei Hauptdarsteller sind Nachbarn des Regisseurs Cordón, für den der Film eine Reflektion über seine Jugend und die nachfolgender Generationen darstellt.

Julio Hernández Cordón drehte mehrere Kurzfilme und zwei Spielfilme („Norman“ und „Sí hubo genocido“). „Gasolina“ gewann 2007 in Sán Sebastian den Films in Progress Industry Preis, den Casa de América Preis und den CICAE Preis und 2008 den Premio Horizontes.
Mo., 27.4. - 19.30 UhrMo., 27.4. - 19.30 Uhr
Mi vida dentro - Mein Leben hier drin
Mi vida dentro - Mein Leben hier drin
Mexiko/USA 2007 | Regie: Lucia Gaja | 122 min. | 35mm | Original mit englischen Untertiteln.
Über 10 Millionen Mexikaner leben in den USA, davon die Hälfte Frauen. Im Jahr 2006 gab es 1679 Gerichtsverfahren gegen Mexikanerinnen. Dieser Film zeigt eine Gerichtsverhandlung gegen eine von ihnen: Rosa.
Rosa ist 24 Jahre alt. Sie kam als Wetback illegal aus Mexiko nach Texas. Sie hatte den Traum von einer Familie, sie wollte Geld verdienen, um ihrer Mutter ein Haus zu bauen und ein komfortableres Leben zu ermöglichen. Rosa lernte ihren ebenfalls mexikanischen Ehemann kennen und bekam zwei Kinder. Sie arbeitete als Kindermädchen, verstand kaum Englisch und sprach noch weniger. Doch als das Kind in ihrer Obhut einen Unfall hatte, zeigte sich, wie fatal es war, dass Rosa auch ihre Rechte und Pflichten nicht kannte. Das Kind starb und Rosa wurde des Totschlags angeklagt. Hat sie in den Mühlen der US-amerikanischen Justiz überhaupt eine Chance?

Lucía Gajá studierte Film in Mexiko City. Sie besuchte Workshops bei Santiago Álvarez und Patricio Guzmán und arbeitete als Regieassistentin. 2005 erhielt ihre Kurzdokumentation „Soy“ mehrere Preise. Ihr erster langer Dokumentarfilm „Mi Vida Dentro“ gewann den ersten Preis bei der Documenta in Madrid, den Preis für Menschenrechte in Buenos Aires und wurde 2007 bester mexikanischer Dokumentarfilm in Morelia.
Mo., 27.4. - 21.30 Uhr
La matinee - Die Matinee
La matinee - Die Matinee
Uruguay/Deutschland 2007 | Regie: Sebastian Bednarik | 81 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
20 Jahre nachdem sie ihre Karrieren beendet haben, werden einige legendäre Musiker des Karnevals in Uruguay von zwei jungen Kollegen für eine kleine Konzertreise wiedervereint: Ramon "Cuita" Correa (65), der berühmteste Snaredrum-Spieler des Landes, der in einem Slum am Rande von Montevideo lebt; "El Loco" Ian Betancour (67), der das Becken spielt und fast seiner Trinksucht erlegen wäre, bis die Anonymen Alkoholiker ihm eine zweite Chance gaben; und Walter "Tate" Taveira, der sich nostalgisch an seine kriminelle Vergangenheit erinnert, wegen der er schließlich nach Venezuela fliehen musste. Der Film begleitet die Musiker bei den Vorbereitungen und regionalen Auftritten, bis sie sich am Ende für das große Finale des nationalen Murga-Wettbewerbs qualifizieren.
Die Murga ist die einzigartige Karnevalsmusik Montevideos, die Schlaginstrumente mit vielstimmigen Chören verbindet, die mit Witz und Flair ganze Dramen erzählen. Die Popularität der Gruppen wurde während Militärdiktatur wegen ihrer gesellschaftskritischen Satire verboten. Heute übernehmen die Murga-Gruppen soziale Aufgaben für Kinder aus Armenvierteln.

Sebastián Bednarik schrieb 2002 das Drehbuch zu „La Espera“. „La Matinée“ ist sein erster langer Film und gewann 2007 vom Filmkritikerverband Uruguays den Preis als besten Dokumentarfilm. „La Matinée“ ist der bislang erfolgreichste Dokufilm in den Kinos seines Landes. Ein herzerfrischender "Buena Murga Social Club" aus Uruguay.

Am 1. Mai um 19.30 Uhr in Anwesenheit des Filmemachers Florian Borchmeyer.
Di., 28.4. - 17.30 UhrFr., 1.5. - 19.30 Uhr
Gallero - Hahnenkampf
Gallero - Hahnenkampf
Argentinien 2008 | Regie: Sergio Mazza | 100 min. | 35mm | Gustavo Almada, Sivia Zerbini u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Mario lebt auf dem Land und züchtet Kampfhähne, denen er seine ganze Liebe und Aufmerksamkeit schenkt. Ansonsten ist er ein Einzelgänger. Ab und zu fährt er für Gelegenheitsjobs aufs Land hinaus. Eines Tages trifft er auf dem Weg Julia, eine ältere Frau, die einsam in ihrem abseits gelegenen Haus lebt. Durch einen Unfall hat sie ihre ganze Familie verloren und lebt seitdem zurückgezogen. Zunächst kommt Mario nur, um ihr bei verschiedenen Reparaturen zu helfen. Allmählich entspannt sich eine zarte Freundschaft und es entwickeln sich zunehmend Gefühle, die verwirren und die keiner von beiden zulassen kann. Die Unsicherheit im Umgang miteinander und die vielen Worte, die unausgesprochen bleiben, erzeugen zunehmend Spannung beim Zuschauer. Als Julia schließlich beim entscheidenden Kampf von Marios stärkstem Hahn auftaucht, scheint der Bann gebrochen.
Sergio Mazza hat mit „Gallero“ einen Film komponiert, der durch seine plastischen Bilder besticht. Er handelt von einer Welt, in der Einsamkeit, Liebe und Brutalität Hand in Hand gehen, eine Welt zwischen Realität und Absurdität.

Sergio Mazza, Jahrgang 1976, studierte Bild- und Sounddesign an der Universität von Buenos Aires. Er drehte mehrere Kurzfilme und Werbespots. Sein erster Spielfilm „El Amarillo“ lief u.a. auf dem Internationalen Filmfestival von Venedig 2008 und bei Cine Latino.
Mi., 29.4. - 19.30 Uhr
Intimidades de Shakespeare y Victor Hugo - Verwicklungen zwischen Shakespeare und Victor Hugo
Intimidades de Shakespeare y Victor Hugo - Verwicklungen zwischen Shakespeare und Victor Hugo
Mexiko 2008 | Regie: Yulene Olaizola | 83 min. | 35mm | Original mit englischen Untertiteln.
Gleich beim Einzug sagte Jorge Riosse zu Rosa Carbajal: “Ich möchte hier wohnen, aber ich werde nicht lange bleiben.” Rosa wusste nicht, ob er bald sterben oder bald weiterziehen wird. Doch dann lebten sie acht Jahre gemeinsam unter einem Dach an der Ecke Shakespeare und Victor Hugo in Mexiko Stadt und Jorge wurde Rosas bester Freund. Gleichwohl blieb er ein Mann voller Geheimnisse: Was macht er den ganzen Tag, womit verdient er sein Geld, warum kann er so gut zeichnen, warum malt er immer nur Frauen und wieso singt er so traurige Lieder?
Rosa erzählt 20 Jahre später, was sie von Jorge beobachtet hat, stellt Vermutungen an und berichtet doch lediglich von der Einsamkeit und vom Wunsch, für jemanden vertraut zu sein. Ihre Erinnerungen verdichten sich zum Portrait eines Abwesenden und seiner Tragödie.

Yulene Olaizola gewann ein Stipendium des “Fondo Nacional para la Cultura y las Artes” (FONCA) für den Dreh von „Intimidades de Shakespeare y Victor Hugo“. Sie führte Regie bei „Viejo gordo Sol“ (2003), „Café Americano“ (2004) und „Te voy a dormir“ (2006).
Mi., 29.4. - 21.30 Uhr
Al Norte
Do., 30.4. - 09.00 UhrDo., 5.5. - 11.00 UhrMo., 9.5. - 09.00 UhrMi., 11.5. - 11.00 UhrFr., 13.5. - 09.00 UhrMo., 7.5. - 09.00 UhrMi., 9.5. - 09.00 Uhr
La casa de enfrente - Das Haus gegenüber
La casa de enfrente - Das Haus gegenüber
Guatemala 2003 | Regie: Elias Jimenez | 80 min. | digital | Maurice Echeverria, Julliet Cruz u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Angel, ein Buchprüfer im Finanzministerium von Guatemala, steht drei Tage vor seiner Hochzeit. Doch nun entdeckt er eine Unterschlagung öffentlicher Mittel in Millionenhöhe durch eine Regierungsperson und entscheidet sich den Betrug an die Öffentlichkeit zu bringen. Am Abend lädt ihn sein Kollege Juan ins Striptease-Lokal und macht ihm ein ganz besonderes Geschenk zum Junggesellenabschied: Eine Nacht mit der schönen Nachtclubtänzerin Kiara. Doch Juan hegt einen hinterhältigen Plan… Damit beginnt eine klassische Krimigeschichte, in der sich ein unschuldiger Held in einer korrupten Welt zwischen Gewalt, Macht und Sex durchschlagen muss. Drei Tage, die sein Leben völlig verändern werden. Am Ende kommt alles anders als erwartet oder doch nicht?

Der Regisseur Elías Jiménez zeichnet in seinem ersten Spielfilm ein düsteres Szenario, in der die Gesellschaft Guatemalas von korrupten Politikern und gewalttätigen Gangs beherrscht wird und das Gute kaum mehr eine Chance hat, zu siegen.
„La Casa de enfrente“ sorgte in Guatemala für viel Aufsehen und war ein großer Kinoerfolg. Mit „V.I.P. La otra Casa“ drehte 2007 Jiménez eine spannende Fortsetzug.
Do., 30.4. - 17.30 Uhr
La vida me mata - Das Leben bringt mich um
La vida me mata - Das Leben bringt mich um
Chile 2007 | Regie: Sebastian Silva | 92 min. | 35mm | Gabriel Diaz, Diego Munoz u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Kameramann Gaspar neigt zu Depressionen. Der frühe Tod seines Bruders hat ein gähnendes Loch in seinem Leben hinterlassen. Auch sein Engagement bei einem schrägen Kurzfilmprojekt mit der Möchtergern-Schauspielerin Susana hält ihn nicht von ständig neuen, hablherzigen Selbstmordversuchen ab. Auf einer Beerdigung lernt er den exzentrischen Álvaro kennen. Im Gegensatz zu Gaspar begegnet dieser dem Tod mit einer skurrilen Neugier, an der er Gaspar von nun an teilhaben lässt. Ob bei einem Ausflug in die Leichenhalle oder mit einem toten Vogel, Álvaro verblüfft Gaspar immer wieder und bringt ihn dazu, dem Tod in die Augen zu sehen. Wenig später verfolgen sie gebannt die letzten Atemzüge von Gaspars Großvater. Sebastián Silvas rabenschwarzer Humor hinterlässt ein Schmunzeln auf den Lippen und die Erkenntnis im Bewusstsein, dass man dem Tod nicht mehr Beachtung schenken sollte als dem Leben.

Sebastián Silva studierte Film und Animation. "La Vida me mata" gewann den chilenischen Oscar „Pedro Sienna“ in den Kategorien bester Film, beste Nebendarstellerin, bester Schnitt, beste Effekte und beste Maske. Beim SANFIC in Santiago de Chile erhielt er den Preis für die beste Schauspielerin und den Publikumspreis.!
Do., 30.4. - 19.30 Uhr
Partes usadas - Ersatzteile
Partes usadas - Ersatzteile
Mexiko 2007 | Regie: Aaron Fernandez Lesur | 95 min. | 35mm | Eduardo Granados, Alan Chavez u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Iván, 14 Jahre, lebt mit seinem Onkel Jaime, einem Gebrauchtwarenhändler. Beide träumen von einem besseren Leben und sparen für die illegale Emigration in die USA. Als sie sich bewusst werden, dass sie mehr Geld als geplant für den Übergang benötigen, beschließt Jaime, seinen Neffen in die Machenschaften des Raubes von Autoteilen einzuweisen. Iván lernt schnell und überzeugt seinen Freund Efraín, ihm zur Seite zu stehen. Die Jungs erfüllen mit Sorgfalt und Freude, was Jaime von ihnen verlangt, doch bald merkt Iván, dass sich die Vorstellungen seines Onkels von der Reise verändert haben ...

„Partes usadas“ gewann in der Kategorie „Bester Debutfilm“ bei Mexikos renommiertesten Filmfestival in Guadalajara und war Mexikos Beitrag zum Golden Globe 2008.
Aarón Fernández Lesur studierte Film in Paris und ist Mitbegründer der mexikanischen Produktionsfirma Cinta Negra. Er dreht Kurz-, Dokumentar- und Werbefilme. „Partes Usadas“ ist sein erster Spielfilm.
Do., 30.4. - 21.30 Uhr
V.I.P. La otra Casa - V.I.P. Das andere Haus
V.I.P. La otra Casa - V.I.P. Das andere Haus
Guatemala 2007 | Regie: Elias Jimenez | 94 min. | digital | Juan Pablo Olyslager, Douglas Vasquez, Roberto Diaz Gomar und Insassen des Männergefängnisses der Zone 18 | Original mit englischen Untertiteln.
Ein klassischer Macho-Mann, der dachte er sei unantastbar. Eine vom Komfort geblendete Ehefrau. Ein Gefängnis ohne jegliche Regeln, bis auf eine - „die Macht des Stärkeren“.
Juan Ramos, ein ehemaliger politischer Funktionär wird verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Obwohl er eine beträchtliche Summe zahlt um in den V.I.P. Sektor verlegt zu werden, landet er im schlimmsten Sektor des Gefängnisses. Aus dem V.I.P. Sektor wollen Juans Feinde seinen Gefängnisaufenthalt auf brutale Art und Weise verkürzen - der Kampf ums Überleben beginnt.

V.I.P. La otra casa, ist die spannende Fortsetzung des ersten Teils „La Casa de enfrente”.
Regisseur Elías Jiménez mischt Schauspieler mit echten Insassen um die Grenze zwischen der komfortablen Welt außerhalb und der brutalen Realität innerhalb des Gefängnisses so real wie möglich zu verdeutlichen. Heißes Latino-Menü aus Gewalt, Sex und Machismo - „picante“. Gewann den Publikumspreis beim Mittelamerikanischen-Filmfest 2008 in Wien.
Fr., 1.5. - 17.30 Uhr
Sobreviviendo Guazapa - Überleben in Guazapa
Sobreviviendo Guazapa - Überleben in Guazapa
El Salvador 2008 | Regie: Roberto Davila Alegria | 113 min. | digital | Arturo Rivera, Nilson Urbina, Alejandro Lopez u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der Vulkan um Guazapa, 30km nördlich der Hauptstadt San Salvador, galt während des Bürgerkriegs der 80er Jahre den Rebellen als strategisch wichtige Militärbase und war Mittelpunkt schwerer Kämpfe mit den Regierungseinheiten. Der Film beginnt 1986, als Rebellen Landminen auslegen und dabei in einen heftigen Schusswechsel geraten. Guerillakämpfer Pablo wird verwundet, kann sich aber in Sicherheit bringen. Als er jedoch kurze Zeit später seinen Bruder tot auffindet, beschließt er zu desertieren. Auf seinem Weg trifft er den von seiner Einheit versprengten Soldaten Julio. Trotz großer Rivalität beschließen sie, sich zusammen zu tun, um gemeinsam zu überleben. Als sie auf ein flüchtiges Mädchen treffen, versuchen sie zu dritt aus dem Kriegsgebiet zu fliehen. Ein Unternehmen auf Leben und Tod…
„Sobreviviendo Guazapa“ ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung des Bürgerkriegs von El Salvador. Es ist der erste eigenständig produzierte Spielfilm in El Salvador. Die Produktion verlief unter außerordentlich schwierigen Bedingungen. Allein die Drehzeit zog sich über neun Monate hin, da infolge von Hurricanes, Regenzeit, Ausbruch von Dengue-Fieber, Set-Unfällen und technischer Probleme mehrfach unterbrochen werden musste und letztlich das vorgesehene Budget um das Mehrfache überzogen wurde.

Der Regisseur Roberto Dávila Alegría drehte, schrieb und produzierte mehrere Kurzfilme, u.a. den prämierten “Tu Ausencia me mata” (2004), bevor er 2004 mit diesem sehr ehrgeizigen und wichtigen Projekt begann.
Fr., 1.5. - 21.30 Uhr
Memorias del Subdesarrollo - Geschichten der Unterentwicklung
Memorias del Subdesarrollo - Geschichten der Unterentwicklung
Kuba 1968 | Regie: Tomas Gutierrez Alea | 104 min. | 35mm | Sergio Corrieri, Daisy Granados, Eslinda Nunez u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Castros Revolution war für viele Kubaner die Erlösung von einem tyrannischen Regime und der Beginn von wesentlich mehr Freiheit und sozialer Gerechtigkeit. Sergio, verwöhnt und eitel, ist im Land geblieben, nicht aus Überzeugung, sondern aus Bequemlichkeit und ein bisschen Neugier. Seine Frau jedoch hat ihn und Kuba verlassen. Sergio versucht in seiner Luxuswohnung, seine Memoiren zu schreiben. Es funktioniert nicht, dafür beginnt er eine Affäre. Wer die südamerikanische Variante der Melancholie begreifen möchte, muss diesen Film sehen, eine Allegorie auf die Vergänglichkeit alles Irdischen und zugleich voller Skepsis gegenüber dem Fortschritt, erzählt in wunderbare ruhigem Ton, sanft ironisch und hoch intelligent. Zudem eine kleine freche Hommage an die Notwendigkeit der Dekadenz, gerade in einem Regime, das sich der Verbesserung der Menschheit verschworen hat.

Mit Tomás Gutiérrez Alea verstarb 1996 einer der wichtigsten Filmregisseure Lateinamerikas. Er war Kommilitone Fidel Castros, lies sich in Rom als Filmemacher ausbilden, nahm dann an der kubanischen Revolution teil und realisierte danach eine Fülle von Dokumentar- und Spielfilmen, insbesondere „Memoria del Subdesarrollo“ dem zumindest für Kritiker wohl besten Latino-Film überhaupt.

In Anwesenheit des Filmemachers Florian Borchmeyer. Im Anschluss an den Film ist die Kneipe im KTB geöffnet!
Sa., 2.5. - 19.30 Uhr
Vampiros en la Habana - Vampire in Havanna
Vampiros en la Habana - Vampire in Havanna
Kuba 1985 | Regie: Juan Padron | 71 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der berühmte Vampir-Wissenschaftler Professor Amadeus von Dracula hat eine chemische Formel erfunden, welche es Vampiren ermöglicht, sich unbesorgt dem Sonnenlicht aus zu setzten. Aus Düsseldorf nach Kuba ausgewandert, verabreichte Werner, sein "Vampisol" seit frühester Jugend seinem Neffen Pepe. Er wächst auf, ohne zu wissen, dass er eigentlich ein Vampir ist, da ihm das Tageslicht nicht schadet. In den 1930er Jahren ist Pepe ein in Liebesabenteuer verstrickter Beatnik und Jazzmusiker und kämpft als junger Revolutionär gegen den Tyrannen Machado. Erst als die Mafia-Vampir-Clans aus Düsseldorf und Chicago sich des Wundermittels bemächtigen wollen, muss sich Pepe seiner Familientradition besinnen und gegen das Böse und für das Recht aller Vampire auf „Vampisol“ kämpfen...

Juan Padrón wurde 1947 in Havanna geboren, ist Kubas berühmtester Animationsregisseur. Legendär ist seine Trickfilmfigur „Elpidio Valdés“, zu der er zwischen 1974 und 1989 mehrere Kurzfilme zeichnete und schrieb. Mit „Vampiros en la Habana“ schuf er 1985 einen Kultfilm, der in Teilen Lateinamerikas bis heute einen ähnlichen Status genießt wie bei uns die "Rocky Horror Picture-Show".
Sa., 2.5. - 21.30 Uhr
Neue Filme aus Kuba
Neue Filme aus Kuba
Kuba | digital | Original mit englischen Untertiteln.
El Mégano – Das Köhlerdorf
Spielfilm / Kuba 1955 / R: Julio García Espinosa, Tomás Gutiérrez Alea / 25 Min / OmdtU / s/w / digital

In einem kubanischen Dorf nahe der Schweinebucht verdingen sich Arbeiter ihr Leben mit der Vorbereitung zur Kohleherstellung. Tag auf Tag stehen sie für wenig und manchmal gar kein Geld bis zur Brust im Morast. In neorealistischer Optik und fast ohne Dialog, basierend auf Geschichten, die die Arbeiter den Filmemachern erzählten, liegt dem Film ein emotionales Potential zugrunde, das sich wenige Jahre später in der Revolution entlud. Nach der ersten Aufführung wurde der Film von der Batista-Polizei beschlagnahmt. Heute gilt „El Mégano“ als erster sozialkritischer Film Kubas und wurde Ausgangspunkt für das Neue Kubanische Kino.

Espinosa, 1926 geboren, studierte Film in Rom und realisierte 1955 zusammen mit Alea seinen Debutfilm „El Mégano“. Nach der Revolution wurde Espinosa leitender Funktionär Kubas für Kino und Kultur, war u.a. Filmminister und stellv. Vorsitzender des Filminstituts.

und:

Kurzfilme von Santiago Álavarez
Ciclón, 1963, 22 Min, OmeU, digital
Now, 1964, 6 Min, OmeU, digital
LBJ, 1968, 18 Min, OmeU, digital
¡Mi hermano Fidel...!, 1977, 17 Min, OmeU, digital

Álvarez (1919-1998) war nach der Revolution der Leiter der aktuellen Berichterstattung des Filminstituts ICAIC. In drei Jahrzehnten hat er ca. 600 Wochenschauen und 50 Dokumentarfilme gedreht. Der Tenor seiner Arbeit war offen sozialistisch, ideologisch, antiimperialistisch, sein Stil hingegen war innovativ und beeinflusste z.B. Solanas bei „Stunde der Hochöfen“. Seine "nervöse Montage" stand für eine Form von Information, die auf den allwissenden Erzähler verzichtete und statt dessen auf die aufklärende Zusammenwirkung von Bildern, raschen Bildschnitten und Musik vertraute. Am meisten Aufsehen erregte er mit "Now" (1965). In dem Kurzfilm illustrierte er ein zu jener Zeit heftig diskutiertes Lied der Sängerin Lena Horne, das die Schwarzen Amerikas zum Widerstand gegen ihre Diskriminierung aufforderte, mit dokumentarischen Beispielen rassistischer Praktiken in den USA, wobei er das Tempo der Bildfolgen dem anwachsenden Tempo der Musik anglich. Der Film steht exemplarisch für Alvarez Methode, Musik zur Strukturierung seiner Filme einzusetzen.

In Kooperation mit dem "Ibero-Amerikanischen Institut (IAI)", Berlin
In Anwesenheit des Filmemachers Florian Borchmeyer
So., 3.5. - 17.30 Uhr
Lucia
Lucia
Kuba 1968 | Regie: Humberto Solas | 156 min. | digital | Raquel Revuelta, Eslinda Nunez, Adela Legra | Original mit deutschen Untertiteln.
Dreimal eine Frau mit Namen Lucía: Zur Zeit des kubanisch-spanischen Krieges Mitte des 19. Jahrhunderts, zur Zeit der bürgerlichen Revolte gegen den verhassten Diktator Machado Anfang der 1930er Jahre und im Kuba der 1960er Jahre, nach dem Triumph der Revolution, nach dem Einsetzen der Hilfe der UdSSR, zum Höhepunkt der Alphabetisierungskampagne. Im ersten Teil, durchlebt eine Aristokratin eine romantische Liebe, die von der damaligen kubanischen Gesellschaft missbilligt wird. Im zweiten Teil wird eine Frau aus dem Bürgertum durch die Liebe zu einem Revolutionär selbst zu einer Revolutionärin. Im dritten Teil kämpft eine junge Arbeiterin gegen den Widerstand ihres Ehemannes für ihre Emanzipation. Dem Geschehen entsprechend fand Humbeto Solás für die Episoden einen jeweils unterschiedlichen Stil.

Humbeto Solás, 1941-2008, war einer der großen Pioniere des neuen lateinamerikanischen Film der 60er Jahre. Wie Rocha in Brasilien, Birri in Argentinien oder Sanjinés in Bolivien, wollte er einen neue ästhetische Ausdrucksform seiner Kultur schaffen. Gleich mit seinem zweiten Film „Lucía“ gelang ihm dies eindrucksvoll. Dieses filmhistorische Dokument über das Schicksal von kubanischen Frauen in drei Zeitepochen zählt heute noch zu den zehn besten und wichtigsten Filmen Lateinamerikas. Solas war 2006 Gast bei Cine Latino mit „Barrio Cuba“.
So., 3.5. - 19.00 Uhr
La Escritura y el Desastre - Die Bücher und das Desaster - Un Lugar Ilamado Guantanamo - Ein Ort namens Guantanamo
La Escritura y el Desastre - Die Bücher und das Desaster - Un Lugar Ilamado Guantanamo - Ein Ort namens Guantanamo
Kuba 2007/2008 | Regie: Raydel Araoz Valdez/Rolando Almirante | 45 u. 52 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
La Escritura y el Desastre – Die Bücher und das Desaster
Spielfilm / Kuba 2008 / R: Raydel Araoz Valdés / 52 Min / OmeU / digital
Ein Jugendlicher, der von der Gesellschaft isoliert lebt, flüchtet in seine Bücher und in eine imaginäre Reise.
und:

Un Lugar llamado Guantánamo – Ein Ort namens Guantánamo
Doku / Kuba 2007 / R: Rolando Almirante / 45 Min / OmeU / digital
Die Geschichte der kubanischen Provinz Guantánamo ist viel mehr als die unerwünschte Präsenz des US-Marinestützpunktes, die Besetzung und schreckliche Berichte in der internationalen Presse über das US-amerikanische Folterzentrum.
So., 3.5. - 21.30 Uhr
Viva Cuba! - Hoch lebe Kuba!
Viva Cuba! - Hoch lebe Kuba!
Kuba 2005 | Regie: Juan Carlos Cremata Malberti | 79 min. | digital | Jorge Milo, Malu Tarrau Broche u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die beiden neunjährigen Kinder Malu und Jorgito schwören sich Freundschaft fürs Leben trotz der gegenseitigen Abneigung ihrer Eltern. Als die Großmutter von Malu stirbt und die Mutter alles unternimmt um auszuwandern, beschließen beide das Problem zu lösen. Ihre Hoffnung ist der Vater von Malu, der am anderen Ende der Insel als Leuchtturmwärter lebt. Heimlich packen Sie Ihre Sachen und ihr weniges Geld und brechen auf. Viele neue Erfahrungen erwarten sie auf Ihrer Reise durch Kuba... Dieser Kinderfilm, übrigens der erste in Kuba, der mit Kindern in den Hauptrollen gedreht wurde, besticht durch seine gut durchkomponierte und nichts beschönigende Geschichte, in der sich auf exzellente Weise komische, tragische und phantastische Elemente vereinen.

Juan Carlos Cremata Malberti, Jahrgang 1961, drehte und schrieb zuvor „La Epoca y el Encanto de fin de Siglo“ (1999) und „Nada“ (2001), für den er internationale Preise gewann. „Viva Cuba“ gewann wurde bei den Kinderfilmfesten in Würzburg und in Giffoni zum besten Film gewählt. Zudem erhielt der Film 2005 den Grand Prix Ecrans Juniors in Cannes. Der Film war 2005 von Kuba als bester ausländischer Film nominiert.
Mo., 4.5. - 17.30 UhrMi., 6.5. - 21.30 Uhr
Clandestinos - Gefährliches Leben
Clandestinos - Gefährliches Leben
Kuba 1986 | Regie: Fernando Perez | 89 min. | digital | Luis Alberto Garcia, Isabel Santos, Susana Perez u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Eine Gruppe Jugendlicher geht in den 50er Jahren in den Untergrund, um gegen die Diktatur Batistas zu kämpfen. Prompt geraten sie ins Kreuzfeuer von Polizei und Geheimdiensten und müssen ums blanke Überleben kämpfen. Die Gruppe, die von Freundschafts- und Liebesbeziehungen, von gemeinsamen Träumen und Sehnsüchten getragen wird, droht an diesem Druck zu zerbrechen.
Dieser kubanische Polit-Thriller - der erste Spielfilm von Fernando Pérez - handelt von wahren Personen in einer fiktiven Geschichte. Die hoffnungsvollen Charaktere der Jugendlichen und ihre Konflikte mit den Grenzen und Widerständen der Realität werden dramatisch beleuchtet. Mit Sinn für Action und Spannung sowie einem grandiosen Zusammenspiel von Regie, Kamera und Musik weiß Pérez gekonnt Hollywood Konkurrenz zu machen.

Fernando Pérez, Jahrgang 1944, drehte in den 70er Jahren Dokumentarfilme bevor er mit „Clandestinos“ seinen ersten Spielfilm realisierte. Seitdem erschaffte er alle vier Jahre neue kunstvoll-poetische Filme über Kuba und seine Menschen. Spätestens mit „La Vida es Silbar“ (1998) wurde Pérez weltweit bekannt und gilt heute als einer wichtigsten aktuellen Regisseure Lateinamerikas. Mit „Suite Habana“ war er 2004 in Heidelberg zu Gast bei Cine Latino. Zuletzt drehte er „Madrigal“ und produziert derzeit einen Film über Jose Martí.
Mo., 4.5. - 19.30 Uhr
Maluala
Maluala
Kuba 1979 | Regie: Sergio Giral | 80 min. | digital | Samuel Claxton, Miguel Gutierrez u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Kuba im 19. Jahrhundert: Die Cimarrons, wie die aufständischen Sklaven mit afrikanischen Wurzeln bezeichnet werden, lehren ihren früheren Herren das Fürchten. Im offenen Kampf sind sie den Spaniern überlegen und fordern das grundlegende Recht auf Freiheit und Land. Doch die um ihre schwindende Macht besorgten Herren greifen auf Mittel der Heimtücke und Intrige zurück. Den freiheitlichen Siedlungen der entflohenen Sklaven, wie Maluala es eine ist, droht die brutale Zerstörung... „Maluala“, der letzte Teil seiner Trilogie über die kubanische Sklaverei im 19. Jahrhundert, ist eine Hommage an die gefährliche Flucht der Afrikaner und an ihren Überlebenskampf in den kubanischen Bergen.

Der bekannteste farbige Filmemacher Kubas, Sergio Giral, Jahrgang 1937, setzte den Sklavenaufständen gegen die spanischen Kolonialherren ein filmisches Denkmal. „Maluala“ wurde auf dem 1.Festival des Neuen Lateinamerikanischen Films in Havanna mit dem Gran Premio Coral ausgezeichnet.
Mo., 4.5. - 21.30 Uhr
La Vida es Silbar - Das Leben ein Pfeifen
La Vida es Silbar - Das Leben ein Pfeifen
Kuba 1998 | Regie: Fernando Perez | 106 min. | 35mm | Elpidio Valdes, Coralia Veloz, Claudia Rojas u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Leben in Havanna: Kinder, denen das Wort ‘Gleichheit’ eingetrichtert wird, Erwachsene, die ohnmächtig werden, wenn sie von 'Freiheit' hören, Pfeifen als Ausdruck der Lebensfreude, der manchen im Halse stecken bleibt. Die Tänzerin Mariana, der Musiker Elpidio und Julia, eine Altenpflegerin, sind auf der Suche nach dem Glück. Zärtlich und gemischt mit surrealistischem Humor, der über die Ernsthaftigkeit, mit der die Figuren diese Suche betreiben, herzlich lachen lässt. Der Film stellt eine bunte Mischung aus Drama und Komödie dar, die Kuba am Ende des 20. Jahrhunderts beleuchtet. Eine Liebeserklärung an Havanna und seine Menschen und zugleich ein entschiedenes Plädoyer für ein selbstbestimmtes Leben.

Mit „La vida es Silbar“ hat Pérez seinen an Magritte orientierten metaphorischen Weg innerhalb seines Filmschaffens fortgesetzt. „La vida es Silbar“ ist einer der erfolgreichsten Filme Kubas und gewann international zahlreiche Preise u.a. beim Filmfest Havanna (Bester Film, Beste Regie, Beste Kamera), beim Sundance Filmfestival (Großer Preis der Jury) und auf der Berlinale (Kritikerpreis).
Di., 5.5. - 17.30 UhrMi., 6.5. - 19.30 Uhr
Fresa y Chocolate - Erdbeer und Schokolade
Fresa y Chocolate - Erdbeer und Schokolade
Kuba 1993 | Regie: Tomas Gutierrez Alea, Juan Carlos Tabio | 110 min. | 35mm | Jorge Perugorria, Mirta Ibarra, Vladimir Cruz | Original mit deutschen Untertiteln.
David ist Student und Kommunist, aber sein Leben völlig durcheinander. Seine Freundin verließ ihn, um einen anderen zu heiraten. Eines Tages will sich David ein Eis kaufen und trifft Diego. Der glaubt, David müsse schwul sein, weil er Erdbeer-Eis mag, obwohl man heute auch das selten angebotene Schokoladen-Eis bekäme. Sie lernen sich kennen, Diego entpuppt sich als schwuler Kritiker des Castro-Regimes mit Affinität zur US-Pop-Kultur. Davids Genossen raten ihm, Diego zu überwachen, aber die beiden freunden sich an und werden eng miteinander vertraut. Zudem hat Diego eine ausnehmend schöne Nachbarin. Einer der beliebtesten Filme aus Cuba, nominiert für den Oscar.

Mit Tomás Gutiérrez Alea verstarb 1996 einer der wichtigsten Filmregisseure Lateinamerikas. Er war Kommilitone Fidel Castros, lies sich in Rom als Filmemacher ausbilden, nahm dann an der kubanischen Revolution teil und realisierte danach eine Fülle von Dokumentar- und Spielfilmen, insbesondere „Memoria del Subdesarrollo“ dem zumindest für Kritiker wohl besten Latino-Film überhaupt.
Di., 5.5. - 19.30 UhrMi., 6.5. - 17.30 Uhr
Alicia en el Pueblo de Maravillas - Alicia im Ort der Wunder
Alicia en el Pueblo de Maravillas - Alicia im Ort der Wunder
Kuba 1991 | Regie: Daniel Diaz Torres | 90 min. | digital | Thais Valdes, Vanessa Carballido, Carlos Cruz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Auch wenn die Anspielung des Titels auf das berühmte Werk von Lewis Carroll (1832-1898) diese Richtung zweifellos ankündigt, ist diese kubanische Satire von 1991 noch um einen Grad verrückter und heftiger als erwartet. Alice ist kein kleines Mädchen im Wunderland, sondern Alicia eine junge, erwachsene Frau im wunderlichen Ort Maravillas, in dem abgeschottet von der Außenwelt geradezu unglaubliche, bedrückende Zustände herrschen.
„Alicia en el Pueblo de Maravillas“ gilt als DER Skandalfilm Kubas, der gewaltige Kontroversen in Politik und Kultur ausgelöst hat und jahrelang verboten wurde. Jahre später wurde Torres offiziell rehabilitiert und sein Film als revolutionär bezeichnet. Mit seiner satirischen Adaption von Lewis Carolls „Alice im Wunderland“ auf die kubanischen Verhältnisse, hat Torres Maßstäbe für einen kritischen, sozialistischen Humor gesetzt, der ein Festessen für Liebhaber des Absurden ist.

Daniel Díaz Torres, 1948 geboren, studierte Jura, war Filmkritiker bei ICAIC und Vizepräsident der Internat. Film- und Fernsehuniversität in San Antonio de los Banos. Seit 1975 drehte er knapp 20 Dokumentar- und Spielfilme. „Alicia en el pueblo de Maravillas“ gilt als sein Meisterwerk, das u.a. auf der Berlinale gefeiert wurde. Zuletzt kamen seine Komödien „Tropicanita“ und „Hacerse el Sueco“ mit dem dt. Schauspieler Peter Lohmeyer in die deutschen Kinos.
Di., 5.5. - 21.30 Uhr
Il y a longtemps que je t´aime - So viele Jahre liebe ich dich
Il y a longtemps que je t´aime - So viele Jahre liebe ich dich
Frankreich/Deutschland 2007 | Regie: Philippe Claudel | 115 min. | 35mm | Kristin Scott Thomas, Frederic Pierrot u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
15 Jahre lang hatte Juliette keinerlei Kontakt zu ihrer Familie. Bis sie ihre jüngere Schwester Léa wieder trifft. Léa führt mit ihrem Mann Luc und den beiden Töchtern ein glückliches Familienleben, in das sie die verschlossene Juliette warmherzig aufnimmt. Doch das Verhältnis zwischen den beiden entfremdeten Schwestern bleibt zunächst distanziert, denn ein düsteres Geheimnis der Vergangenheit lastet auf der Familie … IL Y A LONGTEMPS QUE JE T’AIME ist ein faszinierend dunkles, anrührendes Melodram, welches geheimnisvoll, fein und zutiefst human beim Betrachter ankommt. Geradezu Oscar-verdächtig agiert Kristin Scott Thomas, die vielleicht ihre überzeugendste, weil eindringlichste Rolle seit DER ENGLISCHE PATIENT spielt.

Am 7.5. in Anwesenheit des Regisseurs Philippe Claudel!

Veranstaltungshinweis:
Do / 7.5. / 18:00 / Victor-Hugo-Bibliothek im Romanischen Seminar, Seminarstr. 3, II. Obergeschoss / Eintritt frei!
Philippe Claudel, scénariste et metteur en scène
Gespräch in französischer Sprache mit dem Regisseur Philippe Claudel über die Entstehungsgeschichte seines Films
Il y a longtemps que je t’aime / Gesprächsleitung: PD Dr. Michaela Heinz (Sprachwissenschaftlerin und Übersetzerin, Erlangen) / Eine Veranstaltung des DFK
Do., 7.5. - 20.00 UhrSo., 10.5. - 17.00 UhrDi., 12.5. - 19.00 UhrMi., 13.5. - 19.00 Uhr
The pursuite of happiness / snapshots - Verleihung des IV. Kunst- und Kulturpreises
Kurzfilmprogramm im Rahmen des 21. Heidelberger Symposiums „Glück für Alle! Politische Aufgabe oder persönliches Schicksal?““ mit Verleihung des „IV. Kunst- und Kulturpreises 2009“

Eine Veranstaltung des Heidelberger Clubs für Wirtschaft und Kultur e.V. /

begrenzter Kartenverkauf an der Abendkasse
Fr., 8.5. - 18.30 Uhr
Grundeinkommen
Grundeinkommen
Schweiz 2008 | Regie: Daniel Häni, Enno Schmidt | 100 min. | digital | deutsche Fassung.
Daniel Häni hat in einer ehemaligen Bank in Basel ein Kaffeehaus gegründet, um dort gesellschaftliche Utopien voranzutreiben. Eine von ihnen ist die Einführung eines Grundeinkommens. Eine weiterhin umstrittene Forderung mit Befürwortern und Gegnern aus unterschiedlichen politischen Lagern. So mancher etwa fürchtet um die Zerstörung der Arbeitsmoral oder findet, eine solche Forderung verhindert eine grundsätzliche Umverteilung. Dem entgegnet Häni: „Was würden Sie arbeiten, wenn für ihr Einkommen gesorgt wäre?“ Ein existierendes Grundeinkommen wäre somit nicht nur für ihn ein Problem der Freiheit. Seine jetzige Dokumentation mit gleichen Namen reflektiert über diese Problematik wie ein Basiskurs und liefert damit fundamentales Fachwissen und Argumente.

Mit Einführung von Peter Dellbrügger, wissenschaftlicher Mitarbeiter von Götz Werner, der einer der prominentesten Befürworter der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens ist. Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Sa., 9.5. - 19.00 Uhr
The Fall
The Fall
USA/Großbritannien/Indien 2007 | Regie: Tarsem Singh | 117 min. | 35mm | Justine Waddell, Lee Pace u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Für diesen Film bereiste Regisseur Tarsem Singh in 15 Jahren 26 Länder, er wurde dabei tobsüchtig und manchmal auch ohnmächtig, verlor viel Geld, aber zuletzt wurde er glücklich. Denn sein Film THE FALL ist ein wunderbares Märchen, in dem zwei Geschichten erzählt werden. Die eine handelt von dem sechsjährigen Mädchen Alexandria, einem Migrantenkind, das 1915 in Los Angeles ins Krankenhaus muss und dort den Stuntman Roy trifft, der querschnittsgelähmt ist. Roy versucht Alexandra aufzumuntern, in dem er ihr phantastische Geschichten erzählt. Seine ersten Versuche misslingen, aber dann fesselt Roy Alexandras Aufmerksamkeit, in dem er ihr erzählt, wie fünf tapfere Helden in die große weite Welt aufbrechen … Große, visuell bestechende Bilder garantiert!
Sa., 9.5. - 21.45 UhrMo., 11.5. - 21.45 UhrDi., 19.5. - 21.30 Uhr
Der Geist des Geldes
Der Geist des Geldes
Deutschland 2007 | Regie: Yorick Niess | 88 min. | digital | deutsche Fassung.
Geld ist weit mehr, als es scheint. Es hat eine noch größere Bedeutung, als ihm allgemein zugewiesen wird. Es soll Funktionen wahrnehmen, die sich gegenseitig ausschließen. Und es hat Folgen, die nur selten an ihm fest gemacht werden. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln aus fünf verschiedenen Ländern zeigt diese Dokumentation die vielen Facetten des Geldes auf und interviewt hierfür neben Prominenten wie Jean Ziegler auch verschiedene Experten, die sich u.a. für eine Geldreform einsetzen. Behauptet wird: unser jetziges Geld ist ein grundlegendes Problem, das einer durchgreifenden Veränderung, ja Verbesserung der Welt im Wege steht.
So., 10.5. - 19.30 Uhr
Let´s make money
Let´s make money
Österreich 2008 | Regie: Erwin Wagenhofer | 110 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Erwin Wagenhofer zeigt in seinem Film die Welt als Kasino, als Spielplatz skrupelloser Finanzdienstleister und Investmentbanker, von Private Equity Fonds und Hedgefonds. Seine albtraumhafte Reise durch das Labyrinth des globalen Marktes beweist, wie private Geldvermehrung bei gleichzeitigem Ausverkauf öffentlicher Güter wie Gesundheitssystem, Pensionswesen oder Energieversorgung erfolgt. Der Weg des Geldes ist der Weg der Verlierer. Wagenhofer agitiert dabei und wählt aus der gesamten Welt hierzu drastische Bilder voller Aberwitz der heutigen wirtschaftlichen Situation, insbesondere hinsichtlich der Industrienationen im Verhältnis zu dem der armen Länder. Der Film zur Finanzkrise, „das Beste, was unserem Schweinesystem passieren konnte“, so Wagenhofer.
Mo., 11.5. - 19.30 Uhr
Il Divo - Der Göttliche
Il Divo - Der Göttliche
Italien 2008 | Regie: Paolo Sorrentino | 117 min. | 35mm | Anna Bonaiuto, Toni Servillo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„Die Macht verschleißt nur den, der sie nicht hat”. Fazit eines Mannes, der die Macht hatte. Giulio Andreotti, genannt der Göttliche, ist die Schlüsselfigur der italienischen Politik; ein Mann, der die unsichtbaren Fäden hielt und hält. Als Spitzenpolitiker der Democrazia Cristiana bekleidete er sieben Mal den Posten des Premiers und war zudem wiederholt Minister verschiedenster Ressorts. Nur sein Wunsch, 1992 Präsident der Republik zu werden, wurde vereitelt. 29 Mal wurde er wegen diverser Vergehen angeklagt – und ebenso oft freigesprochen. Dubios bleiben seine Verbindungen zur Mafia und seine Rolle im Entführungsfall Aldo Moro ... Mit IL DIVO schuf Regisseur Paolo Sorrentino einen spannenden Politthriller aus den inneren Zirkeln der Macht, mit Toni Servillo in der Hauptrolle glänzend besetzt. Dabei interessieren Sorrentino nicht nur die Fakten, sondern auch die ausufernden Legenden um Andreotti.
Do., 14.5. - 19.00 UhrMo., 18.5. - 21.30 UhrMi., 20.5. - 21.30 UhrMo., 25.5. - 21.30 UhrDi., 26.5. - 19.00 Uhr
Roman Holiday - Ein Herz und eine Krone
Roman Holiday - Ein Herz und eine Krone
USA 1953 | Regie: William Wyler | 113 min. | digital | Audrey Hepburn, Gregory Peck u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zu zweit auf der Vespa um die Ruinen kurven: Im lebensfrohen Rom der 50er ergibt sich eine romantische Liebesgeschichte zwischen einer Prinzessin, die vor ihren Verpflichtungen geflohen ist und einem amerikanischen Reporter, der eine große Story wittert, aber der Liebe erliegt. Ein bisschen wie ein Märchen und leise ironisch gelang William Wyler eine wunderbare Komödie, die von dem ungemein charismatischen Hauptdarstellerpaar ganz entscheidend mitgetragen wird. Audrey Hepburns erster Oscar!
Fr., 15.5. - 19.00 UhrDo., 28.5. - 19.00 UhrSo., 31.5. - 17.00 Uhr
Breakfast at Tiffany´s - Frühstück bei Tiffany
Breakfast at Tiffany´s - Frühstück bei Tiffany
USA 1961 | Regie: Blake Edwards | 110 min. | digital | Audrey Hepburn, George Peppard u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach einem Roman von Truman Capote: Holly Golightly ist ein exzessives Partygirl, kindlich und fragil. Sie flirtet mit Millionären, sucht verspielt nach der großen Liebe. Den Schriftsteller Paul aus der Nachbarschaft, der sie an ihren Bruder erinnert, weist sie zunächst ab, obwohl sie viel Zeit mit ihm verbringt. Es werden aber Zeiten der Entscheidung in der Liebe kommen, denn Holly wird zunehmend an ihre eigene, schwierige Vergangenheit erinnert ... Eine bittersüße Komödie, die überaus gekonnt selbst harte Cineasten zu Tränen rührt, wunderbare Szenen, wunderbare Musik („Moon River“ von Henry Mancini). Audrey Hepburn in ihrer berühmtesten Rolle.

Am 16.5. mit Einführung von Joachim Kurz, Filmwissenschaftler (www.kino-zeit.de)
Sa., 16.5. - 19.00 UhrDi., 19.5. - 19.00 UhrSo., 24.5. - 17.00 Uhr
Funny Face - Ein süsser Fratz
Funny Face - Ein süsser Fratz
USA 1957 | Regie: Stanley Donen | 103 min. | digital | Audrey Hepburn, Fred Astaire u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Fred Astaire spielt einen erfolgreichen Fotografen, der für ein Modejournal einen neuen Frauentyp vor die Kamera bekommen möchte. Als er eine eher spröde junge, zudem existenzialistische Buchhändlerin trifft, die zunächst vorgibt, sich nichts aus Äußerlichkeiten zu machen, regt sich in ihm der Ehrgeiz. Er lockt sie nach Paris und formt dort aus ihr eine verführerische attraktive Frau und auch die Liebe kommt nicht zu kurz ... Audrey Hepburn agiert hier gekonnt als Partnerin von Fred Astaire in einem überaus schwungvollen Musical voller Tanzszenen bei ausgesprochen bemerkenswerter Farbdramaturgie.
So., 17.5. - 17.00 UhrDo., 21.5. - 19.00 UhrSo., 24.5. - 19.30 Uhr
Sabrina
Sabrina
USA 1954 | Regie: Billy Wilder | 109 min. | digital | Audrey Hepburn, Humphrey Bogart, William Holden u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Tochter eines Chauffeurs einer wohlhabenden Familie wird zu einer eleganten jungen Dame erzogen und gewinnt damit die Liebe des arbeitsamen und eher zurückhaltenden Millionärs Linus, der zunächst lediglich ihre Verbindung zu seinem leichtlebigen Bruder David, in den Sabrina sich eigentlich verliebt hatte, hintertreiben wollte … SABRINA ist ein Prachtbeispiel für eine leichtfüßige Komödie, in der vor lauter Witz und Charme das Kino leicht und luftig zu schweben beginnt.
So., 17.5. - 19.00 UhrMo., 25.5. - 19.00 UhrMi., 27.5. - 21.45 Uhr
Sieben Tage Sonntag
Sieben Tage Sonntag
Deutschland 2007 | Regie: Niels Laupert | 80 min. | 35mm | Martin Kiefer, Ludwig Trepte u.a.
Porträt einer emotional verwahrlosten Generation: Der 14. Januar 1996 ist ein ganz normaler Sonntag bei schlechtem Wetter. Adam und Tomek verbringen diesen Tag wie immer mit ihrer Clique, die ihnen die Familie ersetzt. Sie betrinken sich, ziehen um ihre Häuserblocks ihrer Plattenbausiedlung am Rand der Stadt. Ihr Leben ist ohne Perspektive und darum ist jeder Tag in ihrem Leben wie ein Sonntag, nämlich genauso langweilig. Da hat Tommek eine Idee. Er fragt Adam: „Kannst Du einen Menschen töten?“ So schließen an diesem Sonntag zwei Jugendliche eine Wette ab. Der Einsatz: Ein Menschenleben. Nach einer wahren Begebenheit.
So., 17.5. - 21.30 Uhr
Charade
Charade
USA 1963 | Regie: Stanley Donen | 113 min. | 35mm | Audrey Hepburn, Cary Grant, Walter Matthau u.a. | deutsche Fassung.
Audrey Hepburn spielt Regina Lampert, die hübsche Witwe eines Schweizers, der in eine undurchsichtige Kriminalgeschichte zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs verwickelt war. Plötzlich tauchen bei ihr drei ehemalige Kriegskameraden auf, die ihren Anteil haben wollen. Aber das Geld ist verschwunden … CHARADE gilt als Musterspiel eines raffinierten Kriminalfilms mit einer Prise Hitchcock und komödiantischen Elementen; ein Film, der geschickt mit seinen Pointen zu jonglieren weiß und bis zum Schluss geschliffene Dialoge und echte Überraschungen zu bieten vermag.
Mo., 18.5. - 19.00 UhrFr., 22.5. - 19.00 UhrDo., 28.5. - 21.30 Uhr
Wait until dark - Warte bis es dunkel wird
Wait until dark - Warte bis es dunkel wird
USA 1967 | Regie: Terence Young | 107 min. | 35mm | Audrey Hepburn, Alan Arkin u.a. | deutsche Fassung.
Ein Thriller gestaltet nach einem Bühnenstück. Susy Hendrix, eine durch einen Unfall erblindete junge Frau, wird von drei Männern zunehmend unter Druck gesetzt, da diese glauben, die junge Frau hätte etwas mit einer mysteriösen Puppe zu tun, die gefüllt mit Heroin sei und die ihr Mann von einer Reise mitgebracht hat … Atmosphärisch sehr dicht, geriet WAIT UNTIL DARK gerade auch durch die beeindruckende schauspielerische Leistung Audrey Hepburns sehr beklemmend und intensiv.
Mi., 20.5. - 19.00 UhrSo., 24.5. - 21.30 UhrDi., 26.5. - 21.30 Uhr
War and peace - Krieg und Frieden
War and peace - Krieg und Frieden
USA 1956 | Regie: King Vidor | 208 min. | digital | Audrey Hepburn, Henry Fonda, Mel Ferrer u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In der US-amerikanischen Verfilmung des Monumentalromans von Leo Tolstoi verkörpert Audrey Hepburn die Figur der Natasha Rostow, eine der eindrucksvollsten Frauengestalten der russischen Literatur des 19.Jahrhunderts. Diese verlobt sich zunächst in den Adeligen Andrej, der im Krieg gegen Napoleon fällt, verliert sich in den nichtsnutzigen Anatol und erwidert schließlich die Liebe des intellektuellen Pierre. Konzeptionell nicht zu vergleichen mit der russischen Verfilmung gelang dem Regisseur King Vidor eine stimmige Umsetzung, die Einzelschicksale mit Massenszenen gekonnt verbindet.
Sa., 23.5. - 19.00 Uhr
ZUM GOLDENEN HIRSCH 8 - der letzte hirsch vor dem endhirsch.
ZUM GOLDENEN HIRSCH 8 - der letzte hirsch vor dem endhirsch.
ZUM GOLDENEN HIRSCH ist die gemeinsame Plattform für Nachwuchsfilmemacher aus der Metropolregion Rhein-Neckar. Hier werden Talente von morgen aufgespürt und die besten Kurzfilme, Dokus, Musikvideos und Filmschnipsel aus der Region an ein breiteres Publikum gebracht. An jedem Abend entscheidet das Publikum und wählt seinen Lieblingsfilm. Der Gewinner erhält einen kleinen, klebrigen, goldenen Pokal und ist für den großen ENDHIRSCH qualifiziert. Diesmal gibt’s die allerletzte Chance, noch einen Startplatz für den großen ENDHIRSCH zu ergattern. Im Juli ist es dann so weit: die große Abschlussveranstaltung steht schon in den Startlöchern! Kartenreservierung empfohlen.
Mi., 27.5. - 19.30 Uhr
Nuit de chien - Diese Nacht
Nuit de chien - Diese Nacht
Deutschland/Frankreich/Portugal 2008 | Regie: Werner Schroeter | 110 min. | digital | Bruno Todeschini, Eric Caravaca | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Stadt wie eine Kulisse fürs Theater, eine Festung und an der Küste ein Schiff. Ossorio, Arzt und Intellektueller, hat sich an einem Krieg beteiligt, der für ihn als verloren gilt. Er gibt auf, sucht vergeblich seine Geliebte Clara. Auf der Suche gerät er zwischen die Fronten. Werner Schröter meldet sich mit dieser freien Adaption eines Romans des uruguayischen Autors Juan Carlos Onetti wieder eindrucksvoll zurück. Ihm gelang mit französischer Starbesetzung eine allegorische Parabel aus Opernpathos und dem Verismus eines Autorenfilmers, inszeniert wie ein Trauerspiel voller gleißender Effekte, Frauen wie Heilige stark im Schmerz.
Fr., 29.5. - 19.30 UhrSa., 30.5. - 19.30 UhrSo., 31.5. - 19.30 UhrMo., 1.6. - 19.00 Uhr
In Bruges - Brügge sehen und sterben?
In Bruges - Brügge sehen und sterben?
Großbritannien/Belgien 2008 | Regie: Martin McDonagh | 107 min. | 35mm | Ralph Fiennes, Colin Farell u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Brügge in Belgien hat eine wunderbare historische Innenstadt. Wer einmal dort war, speziell im Herbst, schwärmt davon, herrlich morbide. Genau dorthin wird ein ungleiches englisches Killerpärchen von ihrem bösartigen Boss geschickt. Ihnen gefällt es dort zwar nicht, aber dennoch müssen sie bleiben. Aus dieser Situation entwickelt sich eine rabenschwarze Gangsterkomödie voller herrlich herber Scherze und herzerfrischender Einfälle. Gerade weil diese auch das Verhältnis der Belgier zum Rest von Europa berücksichtigt.
Do., 4.6. - 19.00 UhrSo., 7.6. - 21.30 UhrDo., 11.6. - 19.00 UhrSo., 14.6. - 21.30 UhrDi., 16.6. - 21.00 Uhr
Rock N Rolla
Rock N Rolla
Großbritannien 2008 | Regie: Guy Ritchie | 114 min. | 35mm | Tom Wilkinson, Thandie Newton u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Alles ändert sich, Nicht nur für Regisseur Guy Ritchie (SNATCH), bekanntlich Ex-Mann der ewig jugendlichen Pop-Ikone Madonna, sondern auch im Leben der Gangster von London, wie dieser Film anschaulich demonstriert. Immobiliengeschäfte haben die Drogendeals zwischenzeitlich abgelöst. Es gibt einen Kampf der alten gegen die neue Schule – und der alte Gangster Lenny Cole steckt mitten drin. Knallbunt-spleeniges Kino, gekonnt überzeichnet, rasant, cool, politisch auch gerne mal unkorrekt. Very british.
Do., 4.6. - 21.15 UhrSa., 6.6. - 19.00 UhrMo., 8.6. - 21.30 UhrMi., 10.6. - 21.30 UhrMo., 15.6. - 21.00 Uhr
La premier jour de la reste de ta vie - C´est la vie
La premier jour de la reste de ta vie - C´est la vie
Frankreich 2008 | Regie: Remi Bezancon | 114 min. | digital | Jacques Gamblin, Deborah Francois u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Was ist das eigentlich, ein Familienverbund? Dieser Film versucht eine Antwort. Im Zeitraum von 1988 bis 2000 bewegt sich eine fünfköpfige französische Familie im Spektrum von Glück und Solidarität, Revolte und Krise. Insbesondere die Beziehungen der Kinder zu ihren Eltern stehen dabei im Mittelpunkt. Ihre Versuche, endlich selbständig zu leben und ihre nur langsam sich entwickelnde Fähigkeit dabei. Getragen von sehr einfühlsamen schauspielerischen Leistungen konstruiert Regisseur Rémi Bezancon eine bewusst leicht verschachtelte Erzählstruktur mit vielen Rückblenden, um die psychologischen Konflikte seiner Figuren zu verdeutlichen. Deshalb entsteht für den Zuschauer eine besondere Intimität, die ihm einen humorvollen, aber auch sehr anrührenden und nachdenklichen Filmgenuss beschert.
Fr., 5.6. - 19.00 UhrSo., 7.6. - 19.00 UhrDi., 9.6. - 19.00 UhrMi., 10.6. - 19.00 UhrDo., 11.6. - 21.30 UhrSo., 21.6. - 21.00 Uhr
Le gout des autres - Lust auf anderes
Le gout des autres - Lust auf anderes
Frankreich 2000 | Regie: Agnes Jaoui | 112 min. | 35mm | Anne Alvano, Jean-Pierre Bacri u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Das vielfältige Leben in einer französischen Provinzstadt, quer durch und Reih um. Im Mittelpunkt steht Castella, Fabrikant mit misstrauischem Bodyguard und melancholischem Chauffeur. Dazu kommt ein eloquenter Manager, der Castella mit Clara bekannt macht. Damit enden die klaren Verhältnisse und es beginnen die Verwirrungen der Gefühle. Denn die Lehrerin und Schauspielerin Clara ist zwar charakterlich das Gegenteil von Castella, aber nach anfänglicher Verweigerung verspürt auch der unbeholfene Castella Lust auf Anderes ... Agnès Jaouis übernahm in ihrem Debüt als Regisseurin auch eine Nebenrolle. Mit alleine über drei Millionen Besuchern in Frankreich vor wenigen Jahren ein großer Komödienerfolg.
So., 7.6. - 16.30 UhrMo., 8.6. - 19.00 Uhr
Der entsorgte Vater
Der entsorgte Vater
Deutschland 2008 | Regie: Douglas Wolfsperger | 86 min. | 35mm.
Vater sein und doch nicht fürs eigene Kind sorgen dürfen. Der Regisseur und Produzent Douglas Wolfsperger durchlebt genau das seit mehr als vier Jahren. Der Kontakt zu seiner eigenen Tochter wird ihm per Gerichtsentscheid verwehrt. Anstatt den Kontakt zu seiner Tochter wiederherzustellen, hat das Gericht angeordnet, dass sich der Vater von der Tochter verabschieden soll. Auf seiner vorerst letzten Reise zur Tochter trifft er weitere Väter, die gegen Exfrauen, Ämter, Vorurteile und andere Windmühlen kämpfen. Wütend, enttäuscht, traurig, manchmal naiv erzählen sie von ihren Erlebnissen. Sie erleben den ganz normalen alltäglichen Irrsinn, der so viele Väter trifft - und zunehmend auch Mütter! Auf unterhaltsame Weise entsteht “nebenbei” auch ein Stimmungsbild von deutschen Befindlichkeiten und vom Zustand unserer Gesellschaft. Ein ausgesprochen wichtiger Film, der ein Tabuthema berührt und in dieser Art bisher nur selten im Kino thematisiert worden ist.

Am 14.6. in Anwesenheit des Regisseurs Douglas Wolfsperger. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Fr., 12.6. - 19.00 UhrSa., 13.6. - 19.00 UhrSo., 14.6. - 19.00 UhrMo., 15.6. - 19.00 UhrDi., 16.6. - 19.00 UhrSa., 20.6. - 19.00 UhrSo., 21.6. - 19.00 UhrMi., 24.6. - 19.00 Uhr
Der lange Weg ans Licht
Der lange Weg ans Licht
Deutschland 2006 | Regie: Douglas Wolfsberger | 100 min. | 35mm.
Edeltraut Hertel, Hebamme, seit fast 20 Jahren tätig, Arbeitsplatz Meerane - Nähe Chemnitz. Aber auch dort tobt der Kampf der gesundheitspolitischen Stellvertreter. Zwei Gründe hierfür sind die dortige Abwanderung und der Geburtenrückgang. Kinder-Kriegen wird hier offenbar immer ungewöhnlicher. Frau Hertel ist mitten im Geschehen, sie hat viel zu berichten, ebenso wie hochgerüstete Klinikärzte und alternativ-lässige Geburtshausvertreterinnen. Douglas Wolfspergers Dokumentation ist ein sehr einfühlsames Porträt einer charakterstarken Frau, wirft aber ebenso viele Fragen bezüglich des heutigen Gesundheitswesens auf.
So., 14.6. - 16.30 Uhr
Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs: Liebe, Triebe, Seitenhiebe
Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs: Liebe, Triebe, Seitenhiebe
Deutschland 2009 | Regie: diverse | 83 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Wir alle lieben Kurzfilme und den deutschen Kurzfilmpreis, der wieder unterwegs und bei uns ist: Und zwar mit dem Programm „Liebe Triebe Seitenhiebe“. Dabei werden die folgenden Kurzfilme gezeigt: ‚Our wonderful nature’ (soeben für den Studentenoscar 2009 nominiert), ‚Auf der Strecke’ (ausgezeichnet mit dem Studentenoscar 2008, nominiert für den Oscar als bester Kurzfilm 2009) ‚Styx’, ‚Der Verdacht’, ‚Das Mädchen mit den gelben Strümpfen’ und ‚Trotzdem danke’.
Mi., 17.6. - 19.30 Uhr
Les grandes personnes - Wir sind alle erwachsen
Les grandes personnes - Wir sind alle erwachsen
Frankreich/Schweden 2008 | Regie: Anne Novion | 84 min. | 35mm | Jean-Pierre Darroussin, Judith Henry u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Albert und seine 17-jährige Tochter Jeanne möchten den Sommer auf einer kleinen, schwedischen Insel verbringen. Seine Urlaubsplanung wird allerdings schnell über den Haufen geworfen, als das gebuchte Haus aufgrund eines Missverständnisses bereits von zwei Frauen belegt ist. Und so nehmen die erwarteten Ferien eine ganz unerwartete Richtung -  sehr zum Gefallen von Jeanne. Denn das unverhoffte Zusammentreffen der vier ungleichen Charaktere wird alle Beteiligten dazu zwingen, sich und ihre Standpunkte in Frage zu stellen, die eigenen Gefühle zu erforschen und sich am Ende dieses Sommers als neue Menschen wieder zu finden … Auf humorvolle Weise zeigt Anna Novions Regiedebüt LES GRANDES PERSONNES die Turbulenzen des Erwachsen-Werdens, aber auch die manchmal durchaus herben Konsequenzen des Erwachsen-Seins.
Do., 18.6. - 19.30 UhrSo., 21.6. - 17.00 UhrMo., 22.6. - 19.00 UhrDi., 23.6. - 21.00 Uhr
Pranzo di ferragosto - Festmahl im August
Pranzo di ferragosto - Festmahl im August
Italien 2008 | Regie: Gianni Di Gregorio | 75 min. | 35mm | Gianni Di Gregorio, Valeria De Franciscis u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Mann in den besten Jahren, Römer, aber arbeitslos, kümmert sich um seine alte Mutter. Als der „Ferragosto“ Feiertag naht, sieht er sich der schwierigen Aufgabe ausgesetzt, nicht nur seine Mutter, sondern noch drei andere Seniorinnen betreuen zu müssen. Vor allem soll es darum gehen, ein größeres Essen für alle zu organisieren. Gedreht mit Laiendarstellern, die sich sehr frei entfalten konnten, entwickelt sich eine authentische Komödie aus der Lebenswelt älterer Menschen voll zärtlichem Humor und sanfter Melancholie. Sanft, heiter und natürlich sehr italienisch.
Fr., 19.6. - 19.00 UhrMo., 22.6. - 21.00 UhrDi., 23.6. - 19.00 UhrMi., 24.6. - 21.00 Uhr
Rachel getting married - Rachels Hochzeit
Rachel getting married - Rachels Hochzeit
USA 2008 | Regie: Jonathan Demme | 112 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Die drogenabhängige Kym kommt wegen der Hochzeit ihrer Schwester Rachel für ein Wochenende nach Hause. Schnell wirkt alles um sie herum problembeladen oder sinnlos; sie merkt, dass sie zwar von ihrer Familie geliebt wird, aber genauso fühlt sie sich ihr fremd und spürt manches Vorurteil, zumal ihre eigene Therapie noch keineswegs abgeschlossen ist. Sehr intensiv gespieltes Psychodrama vom Regisseur solcher großartiger Filme wie STOP MAKING SENSE und DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER, dazu mit einer überragend agierenden Anne Hathaway in der Hauptrolle. Überzeugte Publikum und Kritiker gleichermaßen – ein Film, der immer wieder als ausgesprochen sehenswerte US-amerikanische Variante von DAS FEST (Regie: Thomas Vinterberg) beschrieben wurde.
Fr., 19.6. - 21.00 UhrSa., 20.6. - 21.00 UhrDo., 25.6. - 19.30 UhrMo., 29.6. - 19.30 UhrDi., 30.6. - 19.30 UhrMi., 1.7. - 19.30 Uhr
Otto - or: up with dead people
Otto - or: up with dead people
Kanada/Deutschland 2008 | Regie: Bruce La Bruce | 94 min. | digital | Jey Crisfar, Katharina Klewinghaus u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Otto ist jung, schön, schwul - und tot. Zumindest hält er sich für einen Zombie. Er weiß nicht, woher er kommt, noch, was mit ihm geschehen ist. Nachdem er als Anhalter in die große Stadt gelangt ist, erkundet er seine Umwelt. Als er eine Brieftasche entdeckt, die Informationen über seine Vergangenheit enthält, beginnt er, sich an Einzelheiten aus der Zeit vor seinem Tod zu erinnern - etwa an den charismatischen Rudolf, seine erste große Liebe. Er arrangiert ein Treffen mit ihm auf jenem Schulhof, auf dem sich die beiden zum ersten Mal begegneten… mit verheerenden Folgen ... Bruce LaBruce (HUSTLER WHITE) hat mit seinem jüngsten Film OTTO; OR, UP WITH DEATH PEOPLE das erste schwule Polit-Horror-Werk der Filmgeschichte geschrieben und inszeniert. Musik: Anthony & The Johnsons, Throbbing Gristle u.a.
Do., 25.6. - 22.00 UhrMo., 29.6. - 22.00 Uhr
Donne-moi la main - Reich mir Deine Hand
Donne-moi la main - Reich mir Deine Hand
Frankreich/Deutschland 2008 | Regie: Pascal-Alex Vincent | 77 min. | digital | Alexandre Carril, Victor Carril u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Antoine und Quentin, ein 18-jähriges Zwillingsbrüderpaar, reißen von zuhause aus. Sie wollen zur Beerdigung der Mutter, die sie nicht gekannt haben. Ihr Weg führt sie per Anhalter, im Lastwagen oder mit dem Zug vom Norden Frankreichs nach Spanien. Im Verlauf der Reise entfremden sich die vorher unzertrennlichen Brüder immer mehr und werden zu Individuen … DONNE-MOI LA MAIN ist ein klassisches Roadmovie, das gleichzeitig wie ein Spiegel die Beziehung der beiden Jungs wieder gibt. Eingebettete Animesequenzen und die hypnotische Musik des Duos Tarwater bilden zusätzliche poetische Ebenen. In einer prägnanten Nebenrolle hat Katrin Saß ihren ersten Auftritt in einem französischen Film.
Fr., 26.6. - 19.30 UhrSo., 28.6. - 19.30 Uhr
Rückenwind
Rückenwind
Deutschland 2009 | Regie: Jan Krüger | digital | Sebastian Schlecht, Eric Golub u.a.
Auf einem Ausflug in die Wälder Brandenburgs gehen zwei junge Männer Schritt für Schritt verloren. Dafür finden sie einander - ihre Körper und ihre Phantasien. Als Reise, in dessen Mittelpunkt eine schwule Beziehung steht – so lässt sich Jan Krügers zweiter Langfilm in Kurzform charakterisieren. Musik: Tarwater.
Sa., 27.6. - 19.30 UhrDi., 30.6. - 22.00 Uhr
Gay fun shorts
Gay fun shorts
diverse 2003-2008 | Regie: diverse | 105 min. | digital.
Ein Junge trifft einen anderen Jungen, plötzlich ein Blick, ein Gefühl, ein paar hilflose Gesten… und Vorhang auf für alle möglichen Verwicklungen, Missverständnisse, Katastrophen und Desaster. Ob mehrere tödlich gekränkte Frauen, ein leicht verwester Untoter mit Coming-Out-Problemen, eine hysterische weibliche Soap-Opera-Versammlung ... Schwule haben es manchmal auch nicht leichter. Die Kurzfilmzusammenstellung GAY FUN SHORTS – 11 Kurzfilme über die komischen Seiten des Anders-Seins ...
So., 28.6. - 22.00 Uhr
Deux jours à tuer - Tage oder Stunden
Deux jours à tuer - Tage oder Stunden
Frankreich 2008 | Regie: Jean Becker | 85 min. | 35mm | Alessandra Martines, Albert Dupontel u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der 42-jährige Antoine Méliot könnte, legt man übliche Maßstäbe zu Grunde, durchaus mit sich zufrieden sein – denn eine schöne Frau, ein verlässlicher Job mit guten Einkommen, zwei Kinder und echte Freunde begleiten ihn. Er könnte also sein Leben genießen. Eines Tages jedoch zerstört er voller Zynismus all das, was ihm zuvor alles bedeutet hat. Keiner versteht ihn. Die berühmte Midlife-Crisis …? DEUX JOURS À TUER - TAGE ODER STUNDEN beantwortet diese Frage sensibel innerhalb eines ausgesprochen bewegenden, geheimnisvollen Dramas, welches emotional alle Register zieht und herausragend besetzt ist. Nach DIALOG MIT MEINEM GÄRTNER präsentiert uns Jean Becker ein weiteres Mal hervorragendes französisches Schauspielerkino in einem ergreifenden Film!
Do., 2.7. - 19.30 UhrSo., 5.7. - 21.30 UhrDi., 7.7. - 19.30 UhrMi., 8.7. - 21.30 Uhr
On the Rumba River
On the Rumba River
Kongo/Frankreich 2006 | Regie: Jacques Sarasin | 85 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Sprühend vor Musik und Tanz, porträtiert ON THE RUMBA RIVER den legendären und bis heute populären Musiker Wendo Kolosy aus dem Kongo, von seinen Fans liebevoll nur Papa Wendo genannt. Im Jahr 1925 geboren und als lebendes Denkmal der kongolesischen Musik bekannt, verdankt Papa Wendo seinen Ruhm dem Lied ‚Marie-Louise’, dem man im Volk magische Kräfte zuschrieb. Da es angeblich Tote wieder zum Leben zu erwecken oder die Flussgeister zum Tanzen zu bringen vermochte, wurde sein Interpret von den belgischen Missionaren exkommuniziert. Wendos Leben gleicht einem Roman: Schon früh zum Waisen geworden, war er zehn Jahre lang Fährmann und anschließend Boxer, bevor er Sänger wurde. Im Lauf der Jahre hat Wendo unterschiedliche politische Regime und Diktaturen überlebt. Unter Mobutu musste er Jahrzehnte fast völlig verstummen, bis ihn eine neue Generation von Musikern als Vorbild wiederentdeckte.
Fr., 3.7. - 19.30 UhrSa., 4.7. - 19.30 UhrMo., 6.7. - 19.30 UhrMi., 8.7. - 19.30 Uhr
Buud Yam
Buud Yam
Burkina Faso 1996 | Regie: Gaston Karbore | 97 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Film spielt zu Beginn des 19. Jahrhunderts und erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, names Wênd Kûuni. Dieser begibt sich auf eine lange, abenteuerliche und gefährliche Reise, um jenen Heiler zu finden, von dem es heißt, nur er könne seine Schwester Pugheere wieder gesund machen. Die Reise zu dem Heiler wird für Wênd Kûuni zu einer Suche nach seiner eigenen Identität. Buud Yam bedeutet auf Mooré „das Erbe“ – im spirituellen wie im moralischen Sinne. In Kooperation und mit Einführung der „Freunde von Nouna" > www.freunde-von-nouna.de
So., 5.7. - 19.30 Uhr
No Time to Die - PREVIEW
No Time to Die - PREVIEW
Ghana/Deutschland 2007 | Regie: King Ampaw | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Asante fährt ein glänzendes, schwarzes Auto, mit dem er berufsmäßig Leichen transportiert. Er und sein Assistent Issifu bringen die Toten von der ghanaischen Hauptstadt Accra in ihre Dörfer, wo die Beerdigungszeremonien stattfinden. Asante liebt seinen Beruf. Doch er hat ein Problem. Welche Frau will schon mit einem Leichenwagenfahrer zusammen sein? Mit seinem neuen Film NO TIME TO DIE gelingt es Regisseur King Ampaw, Afrika ebenso humorvoll wie hintergründig aus einem ganz neuen Blickwinkel zu zeigen. Beim Festival von Tarifa 2007 wurde Hauptdarsteller David Ontoh mit dem Preis als bester Schauspieler ausgezeichnet.
Do., 9.7. - 19.30 Uhr
Der große Endhirsch DOKUMENTAR WORKSHOP
Der große Endhirsch DOKUMENTAR WORKSHOP
Jurymitglied Martin D´Costa stellt einen der mächtigsten dokumentarischen
Ansätze der Filmgeschichte vor und analysiert Filmschnipsel von Frederick
Wiseman. Politisch, systemkritisch, verstörend und in Deutschland viel zu
selten zu sehen: DIRECT CINEMA at it´s best!

Anmeldung erforderlich unter medienforum@gmx.de bis zuum 09.07.

Festivalpass mit Workshops: 25 Euro (berechtigt zur Teilnahme an einem Vormittags- und an einem Nachmittagsworkshop)
Sa., 11.7. - 11.00 Uhr
Der große Endhirsch DRAMATURGIE WORKSHOP
Der große Endhirsch DRAMATURGIE WORKSHOP
Es gibt drei wichtige Dinge, die es bei jedem Film zu beachten gilt: Ein gutes Drehbuch. Ein gutes Drehbuch. Ein gutes Drehbuch!, sagt Billy Wilder, und der muss es schließlich wissen. Aber auch aus einer guten Kurzfilmidee kann man durch bewusste Arbeit am Drehbuch
einen richtig guten, viel besser
funktionierenden Kurzfilm machen. Der Workshop von Mark Auerbach gibt
praktische Tips anhand von bekannten Filmbeispielen.


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Festivalpass mit Workshops: 25 Euro (berechtigt zur Teilnahme an einem Vormittags- und an einem Nachmittagsworkshop)
Sa., 11.7. - 11.00 Uhr
Der große Endhirsch REGIE WORKSHOP
Der große Endhirsch REGIE WORKSHOP
Off-Szene-Ikone Andre Jagusch hat mit seinen 7 kurzen Actionfilmen aus Berlin (AMERICAN SHOWDOWN 1-7) ein kleines Stück Kurzfilmgeschichte geschrieben. Selbst Filmhochschüler analysieren brav, wie hier mit absolut
keinem Geld großes Kinofeeling entsteht. Dieser Workshop umfasst insbesondere
die Kamera- und Montagearbeit des Spielfilms: Was ist Dynamik im Bild?
An was muss ich mich halten, wenn ich auf Video drehe, es aber möglichst
nach Film aussehen soll? Bewegung oder gerade statisch? Wann schneide ich
und wann gerade nicht? Und wie baut man eine Actionszene gründlich auf?
Bitte bringt eigene Kurzfilme oder Ausschnitte bis 5 Min mit. Gerade die
Szenen, die euch Probleme machen, könnten wir im Workshop besprechen.

Anmeldung erforderlich unter medienforum@gmx.de bis zuum 09.07.

Festivalpass mit Workshops: 25 Euro (berechtigt zur Teilnahme an einem Vormittags- und an einem Nachmittagsworkshop)
Sa., 11.7. - 15.00 Uhr
Der große Endhirsch PRODUKTION WORKSHOP
Der große Endhirsch PRODUKTION WORKSHOP
Jurymitglied Ulrich Stiehm ist einer der wenigen arrivierten deutschen Filmproduzenten, der regelmäßig und mit großem Erfolg Kurzfilme produziert.
Warum tut er so was? Was erwartet er von seinen Regisseuren? Wie wird ein
professioneller Kurzfilm kalkuliert und finanziert? Und was gibt es für
Auswertungsmöglichkeiten, wenn die Festivaltour erst einmal vorbei ist?
Matthias Vogel referiert über die Finanzierungsmöglichkeiten für Kurzfilme:
Wie beantrage ich Filmförderung? Wie sieht ein (erfolgreicher) 17-facher
Antrag aus? Und was gibt es – gerade in der Region – für sonstige Möglichkeiten,
mit Stiftungen oder Kulturinstitutionen Kurzfilmprojekte zu realisieren?
Matthias Vogel promoviert an der Uni Heidelberg über das deutsche
Filmfördersystem. Er hat unter anderem Kurzfilme mit Mitteln der Jugendstiftung
Baden-Württemberg, des Bundeskulturstaatsministers, aus EU-Förderprogrammen und von der Kunststiftung Sachsen-Anhalt realisiert.

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Festivalpass mit Workshops: 25 Euro (berechtigt zur Teilnahme an einem Vormittags- und an einem Nachmittagsworkshop)
Sa., 11.7. - 15.00 Uhr
Das Herz von Jenin
Das Herz von Jenin
Deutschland/Israel 2008 | Regie: Marcus Vetter, Leon Geller | 89 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Die wahre Geschichte von Ismael Kathib: Sein 12-jähriger Sohn Ahmed wird 2005 im Flüchtlingslager von Jenin von Kugeln israelischer Soldaten am Kopf getroffen. Als die Ärzte nur noch Ahmeds Hirntod feststellen können, entschließt sich sein Vater, die Organe seines Sohnes fünf israelischen Kindern zu spenden, um damit deren Leben zu retten. Zwei Jahre später bricht Ismael Kathib zu einer Reise durch Israel auf, um diese Kinder und deren Familie zu besuchen, es ist auch eine Reise, die zu seinem verlorenen Sohn zurückführt. Marcus Vetter und Leon Geller haben Ismael Khatib begleitet, ein Plädoyer für den Frieden in Nahost und ebenso ein Diskussionsbeitrag zum Thema Organspende. „Kinder haben für mich weder Religion noch Nationalität. Kinder sind nicht meine Feinde, sie tragen keine Schuld.“ Ismael Kathib
Mo., 13.7. - 19.30 UhrDi., 14.7. - 19.30 UhrMi., 15.7. - 19.30 UhrSo., 19.7. - 19.30 UhrMi., 22.7. - 19.30 Uhr
Joy Division
Joy Division
USA/Großbritannien 2007 | Regie: Grant Gee | 94 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„Die 80er“, „the eighties“: der Dudelfunk wird nicht müde, uns damit die Ohren voll zu stopfen. Und natürlich ignoriert er die wirklich wichtigen Musikrichtungen. So wie die Musik von Joy Division, der Band von Ian Curtis, der so früh aus dem Leben schied, weil er dieses Leben nicht mehr leben konnte. Wer CONTROL sah, bekommt mit dieser Dokumentation eine Korrektur, ein alternatives Bild vom Künstler und seiner Kunst. Ian Curtis, eine um Authentizität bemühte Persönlichkeit, introvertiert, sensibel, zerbrechlich und an der Öffentlichkeit zerbrochen. Grant Gee konnte in seinem Film aufdecken, worin die einzigartige Qualität von Joy Division bestand und was sie zu einer solch wichtigen Band gemacht hat.
Mi., 15.7. - 21.30 UhrDo., 16.7. - 22.00 Uhr
Slumdog Millionaire
Slumdog Millionaire
Großbritannien/USA 2008 | Regie: Danny Boyle | 120 min. | 35mm | Mia Drake, Anil Kapoor u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Für Jamal Malik könnte es der größte Tag seines Lebens werden. Nur eine Frage noch trennt ihn vom 20-Millionen-Rupien-Hauptgewinn in Indiens TV-Show „Wer wird Millionär?“. Doch wie nur hat es Jamal überhaupt so weit gebracht? Wie kommt es, dass ein No-name aus den Slums von Mumbai auf alle Fragen eine Antwort weiß? Warum weiß er, was er eigentlich nicht wissen kann? Dabei geht es Jamal gar nicht mal um das Geld, sondern einzig und allein um seine große Liebe Latika … SLUMDOG MILLIONÄR, der neue Geniestreich von Danny Boyle (TRAINSPOTTING), ist ein wahres Phänomen von einem Film. Ursprünglich sollte dieser nur auf DVD erscheinen, spielte sich dann aber auf den Filmfestivals dieser Welt in die Herzen der Menschen und räumte Publikumspreise zu Hauf ab. Schließlich wurde er mit 8 Oscars ausgezeichnet. Entstanden ist ein ungemein soghaftes, modernes, perfekt geschnittenes und humorvolles Großstadtmärchen auf der Höhe der Zeit, das in kraftvollen Bildern vom Leben und von der Liebe berichtet.
Do., 16.7. - 19.30 UhrFr., 17.7. - 19.30 UhrSa., 18.7. - 19.30 UhrMo., 20.7. - 21.30 UhrDi., 21.7. - 19.00 UhrMi., 22.7. - 21.30 UhrDo., 23.7. - 19.00 UhrSa., 25.7. - 19.30 UhrSo., 26.7. - 21.30 UhrMo., 27.7. - 19.00 Uhr
In the shadow of the moon - Im Schatten des Mondes
In the shadow of the moon - Im Schatten des Mondes
USA/Großbritannien 2007 | Regie: David Sington | 99 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Ein großer Schritt: vor genau vierzig Jahren landete zum ersten Mal ein Mensch auf dem Mond, ein uralter Traum wurde wahr, wer erinnert sich noch? Deutschland im Juli 1969, in den ganz frühen Morgenstunden, diese seltsam angezogenen Männer, wie sie herum sprangen und mit knatternden Stimmen sprachen. Damals Astronauten, heute wieder brave Amerikaner – einige von ihnen waren bereit, nochmals über ihre Zeit im Weltraum und auf dem Mond zu sprechen, prägnant und geistreich. Dazu gibt es unveröffentlichtes NASA-Filmmaterial, die Dokumentarfilm gewordene Wiederkehr einer Faszination.
Mo., 20.7. - 19.30 UhrDi., 21.7. - 21.30 Uhr
Che - Revolucion - (Che - Part one)
Che - Revolucion - (Che - Part one)
Spanien/USA 2008 | Regie: Steven Soderbergh | 126 min. | 35mm | Benicio Del Toro u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Benicio Del Toro spielt Ernesto Guevara, genannt der Che. Steven Soderbergh wagt eine zweiteilige Verfilmung seines Kampfes und seines Todes – und Soderbergh gewinnt! Er verzichtet auf Pathos und zeichnet weder eine Heiligenfigur noch einen schlichten Menschen mit guten Absichten. Sondern er porträtiert einen Kämpfer, einen Revolutionär, einen Argentinier unter Kubanern, wie er sich behauptet, wie er zum Anführer wurde. Davon handelt der erste Teil, der die kubanische Revolution zum Thema hat, die Zeit in der Sierra Maestra, der Angriff auf die Städte, der Einzug in Havanna. Gegen geschnitten werden die zahlreichen Szenen aus dem Guerilla-Krieg durch eine Dokufiktion von Che Guevaras Auftritt bei den Vereinten Nationen 1964. Ein Beispiel für einen Menschen, der sich und seinen Mitstreitern alles abverlangt.
Do., 23.7. - 21.30 UhrFr., 24.7. - 19.30 UhrSo., 26.7. - 19.00 UhrMo., 27.7. - 21.30 UhrDi., 28.7. - 21.30 UhrMi., 29.7. - 21.30 Uhr
Ich will Dich - Begegnungen mit Hilde Dormin
Ich will Dich - Begegnungen mit Hilde Dormin
Deutschland 2007 | Regie: Anna Ditges | 95 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Hilde Domin, die in diesem Jahr ihren 100 Geburtstag hätte feiern können, ist eine der wichtigsten deutschen Schriftstellerinnen nach dem Zweiten Weltkrieg. Und sie war eine der bekanntesten Heidelberger Persönlichkeiten, engagiert, charakterstark, geistreich. Gelegentlich war sie auch in unserem Kino zu Gast. Ihr Filmporträt gelang ungewöhnlich einfühlsam, zeigt sie in ihren letzten Heidelberger Jahren in ihrem Alltag und lässt sie darüber hinaus noch einmal darüber nachdenken, was es heißt, Gedichte zu schreiben, vor allem solche, wie sie uns sie hinterließ.

Mit freundlicher Unterstützung und in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Heidelberg.
Di., 28.7. - 19.30 UhrMi., 29.7. - 19.30 Uhr
El sistema
El sistema
Deutschland 2008 | Regie: Paul Smaczny, Maria Stodtmeier | 120 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Das „Sistema“ ist ein Netzwerk von Kinder- und Jugendorchestern sowie Musikzentren, errichtet vor 30 Jahren von José Antonio Abreu, Ökonom, Politiker und Musiker. Er tat dies in Venezuela, gedacht als Ausweg aus dem Kreislauf der Armut in den sozialen Brennpunkten von Caracas. Über 300.000 Kinder und Jugendliche haben bisher davon profitiert, ein Instrument erlernt, das ihnen die Kraft gibt, mit ihrer Musik sich und auch ihr Land ein wenig zu verändern. Die Regisseure Paul Smaczny und Maria Stodtmeier erzählen die Erfolgsgeschichte aus der Sicht von Schülern, Lehrern und Eltern, zeigen den Alltag „draußen“ und die Arbeit drinnen, ein Porträt über die kulturelle Identität Südamerikas – und die enorme Kraft der Musik.
Do., 30.7. - 19.00 UhrFr., 31.7. - 19.30 UhrSa., 1.8. - 19.00 UhrMi., 5.8. - 19.00 Uhr
Schattenwelt
Schattenwelt
Deutschland 2008 | Regie: Connie Walther | 92 min. | digital | Uwe Kokisch, Christoph Bach, Eva Mattes u.a.
Widmer, ein früheres Mitglieder der RAF, wird nach über zwanzig Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Als er seine neue Wohnung bezieht, lernt er bald seine junge Nachbarin Valerie kennen. Auffällig interessiert sie sich für den Einzelgänger. Und bald wird auch deutlich warum: ihr Vater kam bei einem Anschlag der RAF ums Leben. SCHATTENWELT greift mit dem Thema des RAF-Terrorismus erneut ein einschneidendes Kapitel der deutschen Geschichte auf. Regisseurin Connie Walther konzentriert sich dabei auf die Perspektive der Opfer, die es auf beiden Seiten gab: in den Familien der Ermordeten wie in den Familien der Täter. So ist SCHATTENWELT weniger eine Geschichte über die RAF, sondern vor allem eine Auseinandersetzung über die Frage, was Gewalt über Generationen hinweg anrichten kann.
Sa., 1.8. - 21.30 UhrSo., 2.8. - 19.30 UhrMo., 3.8. - 19.30 UhrDi., 4.8. - 19.30 UhrMi., 5.8. - 21.30 Uhr
Half Nelson
Half Nelson
USA 2006 | Regie: Ryan Fleck | 106 min. | digital | Ryan Gosling, Jeff Lima, Shareeka Epps u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junger Geschichtslehrer unterrichtet in New York afro-amerikanische Kinder, deren Welt von Kriminalität und Gewalt geprägt ist. Unkonventionell versucht der Lehrer ihnen dennoch eine eigene Identität zu vermitteln. Er hat Erfolg damit, jedoch bemerkt eine seiner Schülerinnen seine Drogensucht. Da sie selbst auch Probleme mit dem Milieu hat, beginnt eine langsame Annäherung zwischen beiden, in der sich jedoch der Lehrer immer mehr in die Drogenszene verstrickt, bis er schließlich aus dem Schuldienst entlassen wird. Der langsame Absturz eines charmanten Protagonisten, naturalistische Handkamera, starke Darsteller.
So., 2.8. - 21.30 UhrSa., 8.8. - 21.45 UhrMo., 31.8. - 19.30 Uhr
Elle s´appelle Sabine - Ihr Name ist Sabine
Elle s´appelle Sabine - Ihr Name ist Sabine
Frankreich 2007 | Regie: Sandrine Bonnaire | 85 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Sabine ist die Schwester von Sandrine Bonnaire, eine der bekanntesten französischen Filmschauspielerinnen. Sabine war eine begabte vielseitig interessierte Jugendliche. Dann wurde sie verhaltensauffällig, unberechenbar, aggressiv. Nach diversen Aufenthalten in der Psychiatrie wurde sie dort zu einem völlig anderen Menschen, mit einem anderen Aussehen, mit einem anderen Temperament. Einfühlsam und dennoch ausreichend distanziert gelang Sandrine Bonnaire ein ungemein berührendes Porträt einer Person, die zugleich Schwester wie auch psychisch krank ist.
Do., 6.8. - 19.30 UhrMi., 12.8. - 19.30 Uhr
Revolutionary road - Zeiten des Aufruhrs
Revolutionary road - Zeiten des Aufruhrs
USA 2008 | Regie: Sam Mendes | 114 min. | digital | Kate Winslet, Leonardo DiCaprio u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Connecticut, 50er Jahre: Frank und April Wheeler sind ein junges Paar, das wegen ihrer tiefen Liebe eines auf jeden Fall nicht werden wollen: so wie die Spießer aus ihrer Nachbarschaft. Frank ist von seinem Bürojob angewidert, April von ihrem Dasein als Hausfrau unausgefüllt. Man erwärmt sich an der Idee, in Paris einen neuen Anfang zu machen. Doch können sie den Umständen wirklich entfliehen? Die Verfilmung des Kultromans von Richard Yates führte ein Traumpaar wieder zusammen, selten gewordenes großes Beziehungskino. Worte, Gesten, große Emotionen.
Do., 6.8. - 21.30 UhrSa., 8.8. - 19.30 UhrSo., 9.8. - 21.30 UhrDi., 18.8. - 19.30 UhrMi., 19.8. - 21.30 Uhr
Achterbahn
Achterbahn
Deutschland 2009 | Regie: Peter Dörfler | 93 min. | 35mm.
Das beinahe unglaubliche Porträt eines Visionärs: Norbert Witte, ehemaliger Rummelplatzbesitzer. 2002 ging sein Unternehmen, der Berliner Spreepark, pleite. Als sich Witte darauf nach Peru absetzt, um mit seinen Schaustellergeschäften ein neues Leben zu beginnen, gerät Witte schließlich mit dem Gesetz in Konflikt, als er Kokain schmuggelt. Während sein Sohn in Peru für zwanzig Jahre einsitzt, bekam der Vater in Deutschland sechs Jahre Haft. Nun plant Witte sein Comeback: Die Story von einem, der sich nicht unterkriegen lässt. Auf der Berlinale 2009 im Rahmen der Perspektive Deutsches Kino vorgestellt, erzählt dieser besondere Dokumentarfilm von großen Visionen und zerplatzten Lebensträumen, von starken Frauen, von persönlicher Schuld, aber auch von einer menschlichen Tragödie.
Fr., 7.8. - 19.30 UhrSo., 9.8. - 19.30 UhrMo., 10.8. - 21.45 UhrDi., 11.8. - 19.30 UhrMi., 12.8. - 21.30 UhrMo., 17.8. - 21.45 Uhr
Little children
Little children
USA 2007 | Regie: Todd Field | 131 min. | 35mm | Kate Winslet, Patrick Wilson u.a. | deutsche Fassung.
In einem Vorort ist der Spielplatz der Treffpunkt für Klatsch und Tratsch. Die jungen Mütter sind insbesondere von einem sehr attraktiven Vater angetan, der dort ebenso regelmäßig sein Kind behütet. Eine junge Frau, deren Ehe kaputt ist und die noch nicht lange in der Stadt wohnt, fängt Feuer, als sie ihn näher kennen lernt. Es beginnt eine Affäre, die sich an der ablehnenden Umgebung reibt. Komplex strukturiertes, aber ruhig erzähltes, sehr intensives Psychodrama, mit einer ungemein eindrucksvoll agierenden Kate Winslet.
Fr., 7.8. - 21.30 UhrMo., 10.8. - 19.00 UhrFr., 14.8. - 19.00 UhrMo., 17.8. - 19.00 Uhr
Adam resurrected - Ein Leben für ein Leben
Adam resurrected - Ein Leben für ein Leben
USA/Deutschland/Israel 2007 | Regie: Paul Schrader | 106 min. | 35mm | Willem Dafoe, Jeff Goldblum u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach dem gleichnamigen Roman des israelischen Autors Yoram Kaniuk: ein jüdischer Komiker wird von den Nazis gefangen genommen und dazu gezwungen, die Juden auf dem Marsch in die Konzentrationslager zu unterhalten. Er überlebt, gelangt aber nach dem Krieg in eine Anstalt für Holocaust-Überlebende. Kontrovers und lebhaft diskutierte Verfilmung unter der Regie eines absoluten Giganten des US-Kinos, der sich mit solchen Filmen wie TAXI DRIVER oder AMERICAN GIGOLO bereits verewigt hat.
Di., 11.8. - 21.30 UhrSo., 16.8. - 19.30 UhrMi., 19.8. - 19.30 UhrSa., 22.8. - 19.30 Uhr
Die Partei
Die Partei
Deutschland 2009 | Regie: Martin Sonneborn | 100 min. | digital | Martin Sonneborn.
Die Wiedervereinigung fand bekanntlich nicht nur Zustimmung. Auch heute noch, 20 Jahre nach dem Beitritt der DDR zur BRD, denkt man in den Medien immer noch über den Gegensatz von Wessi und Ossi nach. Die „Titanic“, Sie kennen das Satire-Magazin mit dem immergleichen Humor sicher noch, hat sich von Beginn an diesem unüberbrückbaren Gegensatz verschrieben. Einer ihrer Redakteure, Martin Sonneborn, hat daraus ein politisches Ziel formuliert, die endgültige Trennung West- und Ostdeutschlands. Darum begibt er sich auf Wanderschaft, sammelt Stimmen: Stimmen für „Die Partei“, Martin Sonneborns Partei, mit der er die nächste Bundestagswahl im September gewinnen will. Soll man ihm dafür Glück wünschen? Urteilen sie selbst, lachen sie titanisch!
Do., 13.8. - 19.30 UhrFr., 14.8. - 21.30 UhrSa., 15.8. - 19.30 UhrDi., 18.8. - 21.45 UhrMo., 24.8. - 19.30 UhrDi., 25.8. - 19.30 UhrMi., 26.8. - 19.30 Uhr
The limits of control
The limits of control
USA 2009 | Regie: Jim Jarmusch | 116 min. | 35mm | Isaach De Bankole, Tilda Swinton u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine geheimnisvolle Reise nach Spanien; ein Fremder unterwegs, um einen bestimmten Auftrag zu erfüllen. Man weiß nicht, um was es sich genau handelt - alles deutet aber darauf hin, dass eine illegale Geschichte dahinter steckt. Doch auch der Fremde weiß selbst nicht so genau, was eigentlich zu tun ist. Merkwürdige Gestalten kreuzen derweil immer häufiger seinen Weg; kann er ihnen und seinem Bewusstsein wirklich trauen? American Independent Legende Jim Jarmusch (BROKEN FLOWERS, GHOST DOG, NIGHT ON EARTH) hat mit THE LIMITS OF CONTROL einen ausgesprochen durchdachten, lakonischen, minimalistischen und dennoch spannenden Trip geschaffen, welcher durch die schönsten Landschaften Spaniens führt. Ein unverwechselbares Filmkunstwerk, das man sich sehr sehr oft ansehen kann.
Do., 13.8. - 21.30 UhrSa., 15.8. - 21.30 UhrSo., 16.8. - 21.30 UhrDo., 20.8. - 19.30 UhrMo., 24.8. - 21.30 UhrDo., 27.8. - 21.30 UhrSa., 29.8. - 19.30 Uhr
What´s just happened? - Inside Hollywood
What´s just happened? - Inside Hollywood
USA 2008 | Regie: Barry Levinson | 107 min. | digital | Robert De Niro, John Turturro u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein paar Tage im Leben des zynischen, abgehalfterten Produzenten Ben, der sich immer mehr zwischen nervigen Studiobossen, schwierigen Schauspielern und anstrengenden Frauen aufreibt. Seine Existenz bekommt eine neue Qualität im negativen Sinne, als das jüngste Filmprojekt nach einem vernichtenden Testscreening in ganz schlechtes Fahrwasser manövriert … Barry Levinson (RAIN MAN / WAG THE DOG) ist es mit der Verfilmung des autobiographischen Romans von Art Linson gelungen, ein überzeugend-agierendes all-star-Hollywood-Ensemble hinter den Kameras zu versammeln, die es sich nehmen lassen, sich selbst andauernd vorzuführen. Entstanden ist ein episodisch aufgebauter, satirischer Film, der komisch und dennoch zurückhaltend der glitzernden Fassade der Filmproduktionen einen eigenen Stempel aufdrückt.
Do., 20.8. - 21.30 UhrFr., 21.8. - 19.30 UhrSo., 23.8. - 19.30 UhrDi., 25.8. - 21.30 Uhr
9to5 - Days in porn
9to5 - Days in porn
Deutschland 2008 | Regie: Jens Hoffmann | 95 min. | digital | Sasha Grey u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Eine Dokumentation über die amerikanische Pornoszene. Ohne Erotik, ohne Wertung, ohne Zeigefinger und ohne Voyeurismus, dafür offen und entlarvend, respektvoll und neugierig; Menschen mit ihren Selbst- und Enttäuschungen werden intensiv porträtiert. Aufnahmen aus einer evidenzbasierten und milliardenschweren Industrie und ein Kaleidoskop der Branche, zudem hochprofessionell gemacht. Nominiert für den deutschen Kamerapreis.
Fr., 21.8. - 21.30 UhrSa., 22.8. - 21.30 UhrMi., 26.8. - 21.30 UhrFr., 28.8. - 21.30 UhrMo., 31.8. - 21.30 UhrDi., 1.9. - 21.30 UhrMi., 21.10. - 22.00 UhrDo., 10.12. - 21.30 Uhr
Religulous
Religulous
USA 2008 | Regie: Larry Charles | 101 min. | digital | Bill Maher u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wie können rational denkende Menschen ernsthaft glauben, dass sie beim Abendmahl das Blut Christi trinken oder nach dem Märtyrertod Jungfrauen im Jenseits auf sie warten? Gemeinsam mit Kultregisseur Larry Charles (BORAT) begibt sich US Late Night Talker Bill Maher auf eine spirituelle Reise der ganz anderen Art. Auf ihrem Kreuzzug begegnen ihnen überzeugte Gottesgläubige jeglicher Couleur, ob bei der Jesus-Parade im Freizeitpark, im Rausch in der Cannabis Kirche, auf dem Petersplatz oder in der Truckerkirche. Scharfzüngig und bissig hält er seinen gottesfürchtigen Gesprächspartnern den Spiegel vor und sorgt durch seine politisch unkorrekten Fragen dafür, dass ihnen das Abendmahl im Halse stecken bleibt. Recht bissiger, tendenziöser, manchmal auch belehrender Film, der alleine aufgrund seiner Einfachheit, Offenheit und Radikalität doch sehr umwerfend ist.
Do., 27.8. - 19.30 UhrFr., 28.8. - 19.30 UhrSa., 29.8. - 21.45 UhrSo., 30.8. - 19.30 Uhr
Memelland
Memelland
Deutschland 2008 | Regie: Volker Koepp | 88 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Volker Koepp, Regisseur von HOLUNDERBLÜTE und KURISCHE NEHRUNG, hat den ehemaligen deutschen Ostgebieten und den daran angrenzenden Regionen einen Großteil seines Schaffens gewidmet. Seine präzise und behutsame Art, Menschen und Landschaften mit der Kamera einzufangen, machte ihn zu einem der wichtigsten Dokumentarfilmer. Für seinen neuen Film MEMELLAND bereiste er das litauische Ufer des großen östlichen Stroms, eine Gegend, die auch „Kleinlitauen“ genannt wird. Diese Menschen erzählen von einer Zeit, als Litauen noch zur Sowjetunion gehörte, vergleichen sie mit der Gegenwart und berichten von der Natur, die sie umgibt.
Di., 1.9. - 19.30 UhrMi., 2.9. - 19.30 UhrSo., 6.9. - 17.30 UhrDi., 8.9. - 19.30 UhrSo., 13.9. - 17.45 UhrSo., 25.10. - 17.00 Uhr
Die wundersame Welt der Waschkraft
Die wundersame Welt der Waschkraft
Deutschland 2009 | Regie: Hans-Christian Schmid | 97 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Selbstverständlich werden in den Berliner Nobelhotels die Laken und Handtücher jeden Morgen ausgetauscht. Doch welche Reise hat diese Wäsche bis dahin hinter sich gebracht? Denn ein Dutzend Lastwagen pendelt täglich von Berlin ins polnische Gryfino. Dort steht die deutsche Wäscherei „Fliegel Textilservice“. Rund um die Uhr und schlecht bezahlt kümmern sich dort vierhundert polnische Mitarbeiter um die Berliner Hotelwäsche. Hans-Christian Schmid (LICHTER) hat einige von ihnen getroffen und gefilmt, bei der Arbeit und bei ihren Träumen und Hoffnungen. Ein einfühlsamer, persönlicher Dokumentarfilm über Lohnarbeit, Globalisierung und über die verschwimmenden Grenzen Europas.
Do., 3.9. - 19.30 UhrFr., 4.9. - 21.00 UhrSa., 5.9. - 21.00 UhrSo., 6.9. - 19.30 UhrMo., 7.9. - 19.30 Uhr
La terra deglie uomini rossi - Birdwatchers
La terra deglie uomini rossi - Birdwatchers
Brasilien/Italien 2008 | Regie: Marco Bechis | 108 min. | 35mm | Taiane Arce, Chiara Caselli u.a. | portugiesisches Original mit deutschen Untertiteln.
Brasilianische, weiße Großgrundbesitzer und ihr komfortables Leben. Neben dem Anbau von genveränderten Pflanzen haben sich sogenannte „Birdwatching“-Touren für Touristen als gute Einnahmequelle entwickelt - während die Indianer der Guarani-Kaiowa, vom eigenen Land vertrieben, ein klägliches Leben in Reservaten fristen. Ein ungeheurer Widerspruch, der nicht mehr viel länger wird stehen bleiben können … Der italienische Regisseur Marco Bechis hat mich BIRDWATCHERS ein nüchternes wie nuanciertes Stück Kino geschaffen, welches als atmosphärisch außergewöhnlich dichtes Erlebnis in die einzigartige Atmosphäre des brasilianischen Regenwaldes führt. BIRDWATCHERS ist ein kluger, hypnotischer Film, der als Reise ins Herz des Regenwaldes beim Zuschauer noch lange im Kopf wie im Herzen verbleibt.
Do., 3.9. - 21.30 UhrFr., 4.9. - 19.00 UhrSa., 5.9. - 19.00 UhrSo., 6.9. - 21.30 UhrMo., 7.9. - 21.30 UhrDi., 8.9. - 21.30 Uhr
Wolke 9
Wolke 9
Deutschland 2008 | Regie: Andreas Dresen | 98 min. | 35mm | Ursula Werner, Horst Rehberg, Horst Westphal u.a. | deutsche Fassung.
Inge geht auf die 70 zu, fühlt sich aber plötzlich wieder wie ein junges Mädchen. Denn sie hat sich frisch verliebt, in Karl, der bald 80 wird. Aus anfänglicher Scheu entwickelt sich bald Leidenschaft und Sex. Doch Inge ist seit 30 Jahren mit Werner verheiratet ... Was soll jetzt nur aus den drei werden? Andreas Dresen (HALBE TREPPE) hat einen ebenso radikalen wie ungewöhnlichen Film über Sehnsüchte, Liebe und Sexualität im Alter inszeniert. Eine wunderbar kompromisslose Liebesgeschichte mit einem einzigartigen Schauspielerensemble – am Mittwoch, 9.9. innerhalb einer Sonderveranstaltung: in Kooperation mit dem Netzwerk Altersforschung, Heidelberg (NAR) wird Frau Prof. Astrid Riehl-Emde eine Einführung zum Thema "Partnerschaft und Sexualität im Alter" geben.
Mi., 9.9. - 19.00 UhrSo., 13.9. - 16.00 UhrDi., 15.9. - 19.00 Uhr
Parlez-moi de la pluie - Erzähl mir was vom Regen
Parlez-moi de la pluie - Erzähl mir was vom Regen
Frankreich 2009 | Regie: Agnès Jaoui | 99 min. | 35mm | Agnès Jaoui, Jamel Debbouze u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Agathe Villanova, erfolgreiche Feministin mit politischen Ambitionen, kehrt für zehn Tage in das Haus ihrer Kindheit in Südfrankreich zurück. Dort soll sie ihrer Schwester Florence, die das Haus mit ihrem Mann, ihren Kindern und der alten Haushälterin Mimouna bewohnt, helfen, die Hinterlassenschaften ihrer verstorbenen Mutter zu entrümpeln. Während nun die verschiedenen Schwestern mit all ihren unterschiedlichen Alltagsschwierigkeiten erst wieder zueinander finden müssen, versucht Mimounas Sohn Karim und sein Freund Michel Ronsard die Gunst der Stunde zu nutzen, und einen Dokumentarfilm über Agathe Villanova zu drehen – als Teil einer Reihe über „Erfolgreiche Frauen“ - eine Idee, die dummerweise weitere Komplikationen nach sich ziehen wird … ERZÄHL MIR DAS VOM REGEN entlarvt auf liebevolle Art und Weise und ausgesprochen französisch die kleinen Schwächen der Menschen und die großen Lebenslügen, die in einem Familienverbund passieren können. Agnès Jaoui (LUST AUF ANDERES) besticht dabei mit viel Situationskomik und Selbstironie; ein schöner kleiner Film aus der französischen Provinz über die Schwierigkeiten, seinen Platz im Leben zu finden und sich und andere wirklich zu erkennen.
Do., 10.9. - 19.30 UhrSa., 12.9. - 19.30 UhrMi., 16.9. - 19.30 Uhr
Elite squad - Tropa de elite
Elite squad - Tropa de elite
Brasilien/Italien 2007 | Regie: Jose Padhilha | 115 min. | 35mm | Wagner Moura, Andre Ramiro u.a. | portugiesisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
BOPE ist der Name für eine Spezialeinheit der Militärpolizei von Rio de Janeiro. Als 1997 der Papst Brasilien besucht, erhält BOPE den Auftrag, deswegen in den Favelas in Rio für Ruhe zu sorgen. BOPE-Capitano Nascimento jedoch leidet an einer Psychose und bittet um Entlassung. Diese wird ihm nur unter der Bedingung gewährt, er möge einen geeigneten Nachfolger präsentieren. Der harte und realistische Balanceakt zwischen Fiktion und Dokumentation wurde in Brasilien heftig diskutiert und darüber zu einem großen Erfolg obwohl vor der Premiere bereits zahlreiche Raubkopien im Umlauf waren. Der Berlinale-Gewinner von 2008!
Fr., 11.9. - 19.30 UhrDi., 15.9. - 21.15 UhrMi., 16.9. - 21.30 UhrFr., 18.9. - 21.00 UhrSa., 19.9. - 21.15 Uhr
Mesrine: L´instinct de port - Public enemie No. 1 (Teil 1)
Mesrine: L´instinct de port - Public enemie No. 1 (Teil 1)
Frankreich 2008 | Regie: Jean-Francois Richet | 110 min. | 35mm | Vincent Cassel, Ludivine Sagnier u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Jacques Mesrine verließ 1959 die Armee, stieg ins kriminelle Milieu ein und entwickelte sich schnell zum talentierten Gangster. Er beging mehrere Morde, unzählige Überfälle und Einbrüche und entwickelte sich in den siebziger Jahren schnell zum gefürchtesten Gangster Frankreichs, der auch in Kanada gesucht wurde. Berühmt wurde er durch seine Gefängnisausbrüche und sein Genie, immer wieder seine Identität zu wechseln. Der erste Teil handelt von Mesrines Aufstieg in der Unterwelt und seine Flucht nach Kanada.
So., 13.9. - 19.30 UhrMo., 14.9. - 19.30 UhrDo., 17.9. - 19.30 UhrSo., 20.9. - 19.30 UhrMo., 21.9. - 19.30 Uhr
L´ennemie public n° 1 - Public enemy No 1 (Teil 2)
L´ennemie public n° 1 - Public enemy No 1 (Teil 2)
Frankreich 2008 | Regie: Jean-Francois Richet | 132 min. | 35mm | Vincent Cassel, Cecile de France u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Im zweiten Teil, in dem der Regisseur das Genre von Mafia-Chronik in Richtung Action-Thriller wechselt, wird von Mesrines Rückkehr nach Frankreich berichtet, zuvor war er aus einem kanadischen Hochsicherheitsgefängnis ausgebrochen. In Frankreich steigt er nun endgültig zum Superstar der Medien auf, der mit der Staatsmacht seinen Spott reibt und darüber die fragwürdige Aura eines modernen Robin Hood bekommt. Der Film ist unbedingt als Ganzes (Teil 1 und 2) zu sehen: großes französisches Kino mit Staraufgebot. „Der Tod ist eine treue Geliebte, die ihren Liebhaber niemals allein lässt.“ (Jacques Mesrine).
So., 13.9. - 21.45 UhrMo., 14.9. - 21.45 UhrDo., 17.9. - 21.45 UhrSo., 20.9. - 21.45 UhrMo., 21.9. - 21.45 Uhr
Prinzessinnenbad
Sa., 19.9. - 11.00 Uhr
Alle Anderen
Alle Anderen
Deutschland 2009 | Regie: Maren Ade | 119 min. | 35mm | Birgit Minichmayr, Hans Jochen Wagner u.a. | deutsche Fassung.
Ein Pärchen, so um die 30, macht Urlaub auf Sardinien. Sie ist kindisch wie resolut, er so verträumt wie idealistisch. Vor allem aber ist er ein eher unerfolgreicher Architekt und leidet darunter. Dann trifft er auf einen alten Freund und seine schwangere Frau, der es zu etwas gebracht hat. Diese Begegnung wird zu einer Belastungsprobe für die eigene Beziehung, wie stabil sie ist, was sie zusammen hält und wo geheime Wünsche begraben liegen. Das Ende ist offen, davor wird sehr viel geredet, gelacht, aber auch heftigst gestritten. Hinreißend gespielte diskursive Rekonstruktion der Situation einer bestimmten Generation und darüber hinaus. Sicherlich einer der relevantesten deutschen Filme dieses Jahres.
Sa., 19.9. - 19.00 UhrSo., 20.9. - 17.00 Uhr
Das letzte Lied des Räubers Mannefriedrich
So., 20.9. - 11.00 Uhr
The pervert´s guide to cinema
The pervert´s guide to cinema
Großbritannien 2006 | Regie: Sophie Fiennes | 150 min. | digital | Slavoj Zizek | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Slavoj Žižek ist – zumindest was die Medienpräsenz angeht – nicht nur einer der einflussreichsten Philosophen unserer Zeit, sondern auch ein ganz profunder Filmwissenschaftler, ja vor allem Filmphilosoph, der in seinen Interpretationen flink von der Psychoanalyse zum Idealismus zu Hitchcock oder David Lynch zu springen vermag. Wer behutsame Deutungen liebt, sollte Slavoj Žižek besser meiden, denn Žižek polemisiert, analysiert, denkt und plagiiert, Wahres, Bekanntes, erfrischend Neues – und viele große Filme, vor allem ihre Schockszenen, so wie Žižek auch für manchen blassen akademischen Philosophen ein ziemlicher Schock ist, eben das kleine Monster aus dem großen Bauch der Philosophie.
Di., 22.9. - 19.00 UhrMi., 23.9. - 19.00 UhrSo., 27.9. - 16.00 Uhr
Im Lauf der Zeit
Im Lauf der Zeit
Deutschland 1976 | Regie: Wim Wenders | 170 min. | digital | Marquad Bohm, Hanns Zischler u.a.
Zonenrandgebiet, 70er Jahre. In einem alten Möbelwagen fährt ein Kinotechniker die Dörfer und Kleinstädte ab, von einem verfallenden Kino zum nächsten. Unterwegs nimmt er einen Sprachwissenschaftler auf, der offenbar gerade eine Krise durchlebt. Zwei Männer unterwegs auf engem Raum. Erzählt in einem beinahe provokant ruhigen Stil mitsamt langer Einstellungen fungiert dieses frühe Meisterwerk von Wim Wenders als Studie über Einsamkeit und stille Hoffnung. Dazu liefert er einen unbestechlich genauen Blick auf die aussterbende Kinokultur dieser Zeit. Einer der eindringlichsten Filme dieser Ära.
Do., 24.9. - 19.00 Uhr
Cinemania
Cinemania
Deutschland 2002 | Regie: Angela Christlieb | 80 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Kinoparadies New York – oder ein Lehrstück für cineastische Obsession, exemplifiziert an einigen Prototypen, von denen so viele Kinogänger im Grunde ihres Wesens einiges ebenso mit sich herumtragen, aber darauf angesprochen, niemals zugeben würden. Es geht um Leute, die wirklich fast nur im Kino leben: der eine führt seine Rheuma-Unterwäsche bei sich (es könnte ja kalt im Kino werden), die andere prügelt sich mit Kartenabreissern und hat die eigene Wohnung mit Film-Werbematerial zugemüllt, ein weiterer wiederum orientiert seinen ganzen Tagesablauf nach den Kinoprogrammen, ein letzter schaut sich schlicht „jeden Scheiß an“, wahrscheinlich der wahre Cineast. Sehr schräg, viel New York-Lifestyle, sehr unterhaltsam.
Fr., 25.9. - 19.00 Uhr
Bellaria - Solange wir leben!
Bellaria - Solange wir leben!
Deutschland/Österreich 2002 | Regie: Douglas Wolfsperger | 95 min. | digital | deutsche Fassung.
In Wien, neben dem Volkstheater, steht bis heute ein kleines, unscheinbares Kino: das Bellaria. Darin scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Für wenig Eintritt erlebt dort täglich eine Handvoll Nostalgiker die alten österreichischen Klassiker der Vorkriegszeit und der UFA-Herrlichkeit wieder, Zeitmaschine in die eigene Jugend, Stück für Stück wahre Sehnsucht. Ausgesprochen liebevoll porträtiert dieser Film die Betreiber des Kinos und insbesondere seine Stammgäste. Dabei kommt natürlich auch der Wiener Schmäh nicht zu kurz.
Sa., 26.9. - 19.00 Uhr
Auge in Auge - Eine deutsche Filmgeschichte
Auge in Auge - Eine deutsche Filmgeschichte
Deutschland 2008 | Regie: Michael Althen, Hans Helmut Prinzler | 106 min. | digital | deutsche Fassung.
100 Jahre deutscher Film, präsentiert in etwa 100 Minuten. Ein schier unmögliches Projekt, kommentiert von den derzeitig einflussreichsten deutschen Regisseuren. Das Ergebnis: witzig virtuos, sprühend vor Einfällen. Eine Revue unvergesslicher Filmszenen, die Lust auf Wiederbegegnung mit Klassikern macht. Filmschaffende wie beispielsweise Dominik Graf, Tom Tykwer und Wim Wenders sprechen über ihren deutschen Lieblingsfilm und gegen der Frage nach, warum dieser so wichtig für sie war. Zudem ist AUGE IN AUGE ein Versuch über kulturelle Identität; was war und ist deutsch am deutschen Film? Schicht um Schicht wird dabei frei gelegt, was uns die Antwort auf diese Frage verstellt. So wird der Film zu einer Würdigung dessen, was wir am deutschen Film lieben. Ein ungemein inspirierendes Seminar!
So., 27.9. - 19.00 Uhr
Cinema Paradiso
Cinema Paradiso
Italien/Frankreich 1988 | Regie: Guiseppe Tornatore | 120 min. | digital | Philippe Noiret, Jacques Perrin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Feuer im Kino, der Vorführer erblindet. Von nun an muss ein kleiner Junge für ihn einspringen, es entsteht eine tiefe Freundschaft. Aber der Junge wird zum Mann und verlässt das Dorf, wird ein erfolgreicher Regisseur, bleibt aber innerlich zerrissen. Als der alte blinde Filmvorführer stirbt, kehrt er zur Beerdigung zurück. Das Kino von einst wird abgerissen, was bleibt ist die Erinnerung, schmerzhaft und bewegend. Hinreißend sentimental und abgründig melancholisch, eine Hommage an Kinokultur, wie sie niemals wiederkehren wird, dabei höchst komödiantisch mit unvergesslichen Szenen. Ein großer Kinoklassiker!
So., 27.9. - 21.00 UhrMi., 30.9. - 19.00 Uhr
Comrades in dreams - Leinwandfieber
Comrades in dreams - Leinwandfieber
Deutschland 2006 | Regie: Uli Gaulke | 106 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Faszination für das Kino ist weltumspannend. Das zeigt sich besonders dort, wo Kino eigentlich unmöglich ist, aber dennoch stattfindet. Davon handelt dieser Dokumentarfilm. Gleich, ob jemand in Indien mit seinem LKW von Dorf zu Dorf fährt, um ein Kinozelt auf- und abzubauen. Oder in den USA in der tiefsten Provinz sich ein paar Leute für ein Kino engagieren. Ausgesprochen spannend und auch politisch sehr bedeutsam sind Sequenzen über ein Kino in Nordkorea, die eigentlich einen eigenen Film im Film darstellen und besonderen Seltenheitswert haben.
Mo., 28.9. - 19.00 Uhr
Splendor
Splendor
Italien/Frankreich 1988 | Regie: Ettore Scola | 110 min. | 35mm | Marcello Mastroianni, Massimo Troisi u.a. | deutsche Fassung.
In einer italienischen Kleinstadt soll das dortige Kino einem Warenhaus weichen. Doch diesmal verläuft die Sache anders. Als die ersten Bauarbeiter kommen, solidarisieren sich die letzten Zuschauer und verhindern den Abriss. Gefühlvolle Hommage an die große Zeit des Kinos, gestaltet in langen Rückblenden, zudem ein leidenschaftliches Plädoyer für das Kino als Ort sozialer Kommunikation und Identitätsausbildung. Dabei im Ton wunderbar anrührend, einfühlsam, märchenhaft. Großes Kino über große Kinos.
Mo., 28.9. - 21.00 UhrDi., 29.9. - 19.00 Uhr
Die Fälscher
Mi., 30.9. - 15.00 Uhr
Chaqun son cinema - Jedem sein Kino
Chaqun son cinema - Jedem sein Kino
Frankreich 2007 | Regie: Lars von Trier u.v.a. | 110 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Anlässlich des 60. Jubiläums des Festivals von Cannes drehten berühmte Regisseure wie Jane Campion, Ken Loach, David Cronenberg, Wng-Kar Wai, Takeshi Kitano, Gus van Sant oder Lars von Trier kurze Hommagen an das Kino als Ort der Träume. Die Resultate sind, wen wundert's, höchst unterschiedlich, mal einfach, mal ausgesprochen inspirierend, in jedem Fall in ihrer Gesamtheit aber höchst spannend.
Mi., 30.9. - 21.15 Uhr
Das Herz von Jenin
Das Herz von Jenin
Deutschland/Israel 2008 | Regie: Marcus Vetter, Leon Geller | 89 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die wahre Geschichte von Ismael Kathib: Sein 12-jähriger Sohn Ahmed wird 2005 im Flüchtlingslager von Jenin von Kugeln israelischer Soldaten am Kopf getroffen. Als die Ärzte nur noch Ahmeds Hirntod feststellen können, entschließt sich sein Vater, die Organe seines Sohnes fünf israelischen Kindern zu spenden, um damit deren Leben zu retten. Zwei Jahre später bricht Ismael zu einer Reise durch Israel auf, um diese Kinder und deren Familie zu besuchen; es ist auch eine Reise, die zu seinem verlorenen Sohn zurückführt … DAS HERZ VON JENIN ist eine ausgesprochen bewegende Dokumentation, ein Plädoyer für den Frieden in Nahost und ebenso ein Diskussionsbeitrag zum Thema Organspende. Und nicht nur deshalb nochmals „Film des Monats“ bei uns.

Am 1.10. in Anwesenheit des Regisseurs!

In Zusammenarbeit mit dem Theater und Philharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg aus Anlass des Gastspiels ‚Fragments of Palestine’ im ZWINGER1 am 6.10.09
Do., 1.10. - 19.00 UhrFr., 2.10. - 19.00 UhrSa., 3.10. - 19.00 UhrSo., 4.10. - 19.00 UhrDo., 24.12. - 19.00 UhrSa., 26.12. - 17.00 Uhr
Antichrist
Antichrist
Dänemark/Deutschland 2009 | Regie: Lars von Trier | 108 min. | 35mm | Charlotte Gainsbourg, Willem Dafoe u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein trauerndes Paar zieht sich nach dem Tod des kleinen Todes in eine einsame Hütte in die Wälder zurück. Sie kämpft besonders mit Schuldgefühlen und depressiven Schüben, während er als Psychotherapeut versucht, ihr zu helfen. Doch bald muss er erkennen, dass sehr viel mehr hinter dem Verhalten seiner Frau steckt als er vermutet hatte – eine Spirale aus Sex und Gewalt nimmt ihren Anfang ... ANTICHRIST ist mit Sicherheit eines der radikalsten Filmwerke der letzten Jahrzehnte – ausgesprochen verstörend, das Werk eines Wahnsinnigen, das Werk eines Genies. Entstanden ist ein großartig bebilderter, zutiefst beunruhigender, teils surrealer Trip über menschliche Abgründe und Ängste in einer neuen Qualität. Therapie zwecklos. Charlotte Gainsbourg erhielt für ihre mutige Darstellung in Cannes die „Silberne Palme“ als Beste Schauspielerin. Im englischsprachigen Original mit deutschen Untertiteln.

Am Sa. 10.10. mit Einführung von Joachim Kurz (www.kino-zeit.de) zum Leben und Werk von Lars von Trier.
Do., 1.10. - 21.00 UhrSo., 4.10. - 21.00 UhrMo., 5.10. - 21.30 UhrDo., 8.10. - 21.45 UhrSa., 10.10. - 19.30 UhrMo., 12.10. - 19.00 UhrSa., 17.10. - 19.00 UhrMo., 19.10. - 19.00 UhrSo., 25.10. - 19.00 UhrMi., 28.10. - 19.00 UhrSo., 1.11. - 19.30 UhrSa., 12.12. - 21.00 UhrMi., 16.12. - 22.00 UhrSo., 20.12. - 19.00 Uhr
Europa
Europa
Dänemark/Schweden/Deutschland 1990 | Regie: Lars von Trier | 112 min. | 35mm | Barbara Sukowa, Jean-Marc Barr u.a. | Originalfassung.
Der junge Amerikaner Leo Kessler fährt 1945 unmittelbar nach Kriegsende nach Deutschland. Dort er bekommt einen Job bei der Zentropa-Eisenbahngesellschaft, woraufhin sein künftiges Leben sich fast ausschließlich in Zugwagons abspielt. Dort verliebt er sich in Katharina, die Tochter des Zentropa-Chefs. Auf der Reise verstrickt er sich immer mehr in ein undurchdringliches Netz aus Alliierten und ihren Interessen sowie den „Werwölfen“, weiter kämpfenden Nazis. Gedreht mit einem großen Budget erreichte Lars von Trier mit EUROPA erstmalig ein internationales Publikum. Ausgezeichnet mit dem Jury Preis in Cannes (1991). Zu sehen in der englischsprachigen / deutschen Originalfassung.
Mo., 5.10. - 19.00 UhrDi., 6.10. - 21.00 UhrSo., 18.10. - 19.00 Uhr
The Element of Crime
The Element of Crime
Dänemark 1984 | Regie: Lars von Trier | 104 min. | 35mm | Michael Elphick, Me Me Lai u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Erster Teil der Europa-Trilogie (neben EPIDEMIC und EUROPA), die alle davon handeln, wie sich ein Idealist in eine gefährliche Umgebung begibt. In THE ELEMENT OF CRIME ist Hypnose Element der Story, mit ihr lässt sich Kriminalbeamter Fisher in die Vergangenheit zurück versetzen. Damals war er in Europa unterwegs, um eine rätselhafte Mordserie zu untersuchen. Den Mörder wollte Fisher mit Hilfe der Methode seines früheren Lehrers Osborne finden. Demnach muss sich der Ermittler komplett mit dem Täter identifizieren, um das Prinzip des Verbrechens aufzudecken. Dabei gerät Fisher immer mehr unter Einfluss des Mörders Harry Grey, bis er schließlich durch ein dunkles und albtraumhaftes Land irrt, in dem Gut und Böse immer mehr eine Einheit bilden.
Di., 6.10. - 19.00 UhrFr., 23.10. - 19.00 UhrDi., 27.10. - 19.00 Uhr
Epidemic
Epidemic
Dänemark 1987 | Regie: Lars von Trier | 106 min. | 35mm | Lars von Trier, Udo Kier u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In EPIDEMIC spielt sich das Produktionsduo Lars von Trier und Niels Vørsel selbst. Eineinhalb Jahre arbeiten sie an ihrem Projekt, doch durch eine Computerpanne wird das Material gelöscht. Fünf Tage bleiben ihnen Zeit, bis sie ihrem Produzenten ein vollständiges Skript vorlegen müssen. In der Not entscheiden sich die beiden für einen komplett neuen Film. Aber in der Zeit, in der die beiden die Geschichte von Dr. Mesmer konzipieren, der in einem aufopferungsvollen Kampf gegen eine Epidemie involviert ist, bricht tatsächlich eine Epidemie aus. „Ich bin selbst nicht immer ganz damit zufrieden, dass meine Filme im Aufbau so logisch sind. Deswegen mag ich EPIDEMIC mehr als meine anderen Filme. Er erscheint mir mehr wie ein lebendiger Organismus.“ (Lars von Trier).
Mi., 7.10. - 19.00 UhrDi., 13.10. - 21.15 UhrMo., 26.10. - 19.00 Uhr
Bellamy - Kommissar Bellamy
Bellamy - Kommissar Bellamy
Frankreich 2009 | Regie: Claude Chabrol | 112 min. | 35mm | Gerard Depardieu, Jacques Gamblin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wie jedes Jahr verbringen Kommissar Bellamy und seine Frau Françoise den Sommer im südfranzösi­schen Nîmes. Doch Ferien weit gefehlt. Denn als sich ein Fremder aufdrängt und behauptet, er habe einen Obdachlosen umgebracht, fasziniert dies Bellamy dermaßen, dass er von nun an eigene Ermittlungen anstellt … BELLAMY kommt als gewohnt Stil sicherer, typischer Chabrol daher – raffiniert in der Mi­schung aus Mordgeschichte und Familiendrama. Eine erneut ambivalente Geschichte über menschliche Abgründe und bröckelnde Fassaden, wie sie nur der französische Altmeister inszenieren kann. Gérard Depardieu glänzt dabei überzeugend in der Rolle des Hauptdarstellers.
Do., 8.10. - 19.30 UhrSo., 11.10. - 16.30 UhrDi., 13.10. - 19.00 UhrMi., 14.10. - 19.00 Uhr
Prinzessinnenbad
Fr., 9.10. - 11.00 Uhr
Breaking the waves
Breaking the waves
Dänemark/Frankreich 1996 | Regie: Lars von Trier | 159 min. | Emily Watson, Jean-Marc Burr u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In einem schottischen Dorf, extrem kalvinistisch geprägt, heiratet die junge Bess den ausländischen Bohrinselarbeiter Jan. Ein Verstoß gegen die Traditionen der Gemeinde. Bald nach der Hochzeit muss Jan wieder zur Arbeit zurück, kurze Zeit danach erleidet er einen schweren Arbeitsunfall, der ihn an den Rollstuhl fesselt. Getrieben vom Unbehagen, Bess jetzt nicht mehr sexuell befriedigen zu können, regt er sie an, mit anderen Männern zu schlafen, und ihm dann davon zu erzählen. Bess erfüllt Jans Wunsch, gerät aber dadurch immer mehr zur Dorfprostituierten und Aussätzigen. BREAKING THE WAVES gilt als Lars von Triers eigentliches Meisterwerk, das vielfach prämiert wurde, exzellent gefilmt mit überragenden Darstellern. Aber der Film begeisterte so sehr wie er auch polarisierte und begründete den Mythos des Regisseurs.
Fr., 9.10. - 19.00 UhrSo., 11.10. - 21.00 UhrSa., 24.10. - 19.00 UhrMo., 26.10. - 21.00 Uhr
Idioten
Idioten
Dänemark 1998 | Regie: Lars von Trier | 114 min. | 35mm | Bodil Jorgensen, Jens Albinus u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Gruppe von jungen Leuten interveniert permanent in soziale Abläufe, um ihre scheinbare Rationalität zu demaskieren. Die Methode, die sie dabei anwenden, ist die als geistig Behinderte – als Idioten – zu agieren, und damit zu provozieren. Eine radikale Form des Protestes, deren vorläufige Resultate und Erfahrungen die einzelnen Mitglieder zudem permanent reflektieren. Gedreht im „Dogma 95“-Stil und schon dadurch formal sehr exaltiert verstört Lars von Trier hier spielerisch und systematisch Sehgewohnheiten des Kinopublikums. Einer seiner wohl radikalsten Filme.
Mo., 12.10. - 21.00 UhrDi., 27.10. - 21.00 UhrFr., 30.10. - 19.00 Uhr
Dogville
Dogville
Dänemark/Schweden 2003 | Regie: Lars von Trier | 178 min. | digital | Nicole Kidman, u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In einem kleinen Dorf in den Rocky Mountains taucht scheinbar aus dem Nichts eine junge Frau auf, lässt sich dort nieder und wird zunächst auch gut aufgenommen, zumal sie auch anbietet, in Dogville für die übrigen Bewohner zu arbeiten. Dann aber stellt sich heraus, dass Grace sowohl von der Polizei wie auch von Gangstern gesucht und verfolgt wird. Die Dorfgemeinschaft berät, gewährt Grave weiterhin Schutz, aber sie wird um Freiwild: willenlos, ausgenutzt und erniedrigt. Gedreht in einem Studio in Südschweden auf einer Bühne wie im modernen Theater, spärlichst ausgestattet. Ein Lehrstück über die niedrigsten Stufen menschlichen Verhaltens mit einer außergewöhnlich agierenden Nicole Kidman.
Do., 15.10. - 19.00 Uhr
The one man village
The one man village
Libanon/Deutschland 2008 | Regie: Simon El Habre | 86 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Vor dem Bürgerkrieg lebten im libanesischen Bergdorf Ain el Halazoun 45 Familien. Nachdem 1983 die Familien das Dorf verlassen mussten wurde es von Milizen zerstört und unbewohnbar gemacht. Schließlich kehrte ein Dorfbewohner, Semaan, zurück: als Einziger … Regisseur Simon El Habre, der Neffe Semaans, hat ihn getroffen und porträtiert. Ein zuweilen wortkarger Mann, der selten über Politik spricht und niemanden bekehren will. Er will nur das Leben genießen, im Einklang mit der Natur und sich selbst leben. Ein persönlicher Akt der Versöhnung und eine neue Perspektive für das Leben in einem politischen Krisengebiet. Erzählt wird in THE ONE MAN VILLAGE in ruhigen Bildern, kontemplativ zur Landschaft dieser Region, wodurch der Film eine große positive Energie versprüht.
Fr., 16.10. - 19.00 UhrDi., 20.10. - 19.00 Uhr
ZUM GOLDENEN HIRSCH 9 - die besten kurzfilme aus der metropolregion
ZUM GOLDENEN HIRSCH 9 - die besten kurzfilme aus der metropolregion
Im Juli ging mit dem dreitägigen Kurzfilmfestival DER GROSSE ENDHIRSCH das deutschlandweit einmalige Kurzfilmportal ZUM GOLDENEN HIRSCH vorläufig zu Ende. Mehr als 2000 Besucher kamen zu den Vorstellungen, über 3.500 Euro Preisgeld schütteten wir an die regionale Kurzfilmszene aus. ZUM GOLDENEN HIRSCH ist damit auf Anhieb eines der größten Regionalfilmfestivals in Deutschland.

Nach einer kurzen Sommerpause geht nun die Jagd nach dem kleinen, klebrigen Pokal in die zweite Saison: ab sofort konkurrieren wieder die besten Kurzfilme, Musikvideos und Videoclips um die Gunst des Publikums: einzige Voraussetzung: die Filme stammen aus der Metropolregion Rhein-Neckar. Der Sieger des Abends erhält 100 Euro und ist für den ENDHIRSCH 2011 qualifiziert.

Dem Publikum raten wir wie immer rechtzeitige Kartenreservierung. Alle Hirsch-Abende in Heidelberg waren ausverkauft.
Mi., 21.10. - 19.30 Uhr
Lass uns´n Wunder sein
Lass uns´n Wunder sein
Deutschland 2008 | Regie: Stefan Paul | 90 min. | digital.
Dieser Dokumentarfilm über die deutsche Band „Ton Steine Scherben“ und ihrem charismatischen Frontmann Rio Reiser versteht sich nicht als Abarbeitung einer Bandgeschichte, sondern als lebendige, oftmals nicht chronologisch geschnittene Hommage an ein deutsches Gegenkulturphänomen. Montiert mit Live-Aufnahmen und Interviews lässt der Film berührende Erinnerungen wieder lebendig werden. Viele ehemaligen Bandmitglieder, auch die eher Schweigsamen, kommen zu Wort, sie erzählen von einem großen Experiment, das in der deutschen Rockmusikgeschichte trotz einiger anderer ähnlicher Gruppen in seiner Wucht und Radikalität doch einmalig geblieben ist.

Am Do, 22.10. in Anwesenheit des Regisseurs Stefan Paul.
Do., 22.10. - 19.00 UhrSa., 24.10. - 22.00 UhrSo., 25.10. - 21.00 Uhr
Dancer in the dark
Dancer in the dark
Dänemark/Schweden 2000 | Regie: Lars von Trier | 140 min. | digital | Björk, Catherine Deneuve u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine junge Fabrikarbeiterin wird, bedingt durch eine Erbkrankheit, mit Sicherheit erblinden. Damit ihrem Sohn das gleiche Schicksal erspart bleibt, spart sie ihr Geld für seine Augenoperation. Dann aber wird sie wegen eines Streits, bei dem ein Freund sein Leben verliert, unter Mordanklage gestellt. Sie könnte in Berufung gehen, hätte dann aber die Anwaltskosten zu begleichen. Da sie sich weigert, wird sie zum Tode verurteilt. Mutterliebe und die sozialen Gegebenheiten in den USA der frühen 60er Jahre: daraus konstruiert Lars von Trier ein Musical und Melodram mit ausgefeilter Dramaturgie und virtuoser Kameraführung, zudem mit überragenden schauspielerischen Leistungen.
Mi., 28.10. - 21.00 Uhr
Disgrace - Schande
Disgrace - Schande
Australien/Südafrika 2008 | Regie: Steve Jacobs | 120 min. | 35mm | John Malkovich, Fiona Press u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
David Lurie, Professor an der Universität Kapstadt, wird wegen sexueller Belästigung einer seiner Studentinnen entlassen. Er kommt bei seiner Tochter Lucy unter, die eine abgeschiedene Farm auf dem Land bewirtschaftet. Lurie sucht Ruhe, aber die politischen und sozialen Spannungen seines Landes machen auch vor der scheinbaren Idylle nicht Halt, ganz im Gegenteil … Die souveräne Verfilmung des Weltbestsellers von J.M. Coetzee; eine beklemmende Parabel auf ein zerrissenes Land.
Do., 29.10. - 19.00 UhrSo., 1.11. - 17.00 UhrMo., 2.11. - 19.00 UhrDi., 3.11. - 19.00 UhrSo., 8.11. - 14.30 UhrDi., 10.11. - 19.00 Uhr
My Wall - Berlin Today Award
My Wall - Berlin Today Award
Anlässlich des diesjährigen Aktionstages der Kommunalen Kinos in Deutschland: Fünf Kurzfilmprojekte im Finale des „Berlin Today Award 2009“, ausgewählt aus insgesamt 176 Einsendungen. Anlässlich des 20jährigen Jubiläums des Berliner Mauerfalls war dabei das vorgegebene Thema „My Wall“. Extrem unterschiedliche und höchst spannende Resultate sind entstanden – so spannend, dass wir sie vorab nicht im Programmheft verraten. Kurzfilm ist bei uns Kult!
Sa., 31.10. - 19.30 Uhr
Les plages d´Agnès - Die Strände von Agnès
Les plages d´Agnès - Die Strände von Agnès
Frankreich 2008 | Regie: Agnès Varda | 108 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Agnès Varda gilt als eine der wichtigsten Filmregisseurinnen Frankreichs. Bekannt wurde sie mit MITTWOCH ZWISCHEN 5 UND 7 oder später mit VOGELFREI. Zudem drehte sie zahlreiche Dokumentarfilme und engagierte sich für den Feminismus. LES PLAGES D’AGNÈS ist nun ein Geschenk der mittlerweile 80jährigen an ihr Publikum. Darin sind Szenen ihrer Kindheit in der Provence zu sehen, Szenen aus ihrer Beziehung zu Jacques Demy oder ihrem Verhältnis zur Nouvelle Vague – alles sehr offen, pointiert, kurzweilig und immer ein bisschen verrückt. Ein Plädoyer für die eigene Kreativität.
So., 1.11. - 15.00 UhrDo., 5.11. - 19.30 UhrFr., 6.11. - 19.00 UhrSa., 7.11. - 19.00 UhrSo., 8.11. - 17.00 Uhr
Short Cut to Hollywood
Short Cut to Hollywood
Deutschland 2009 | Regie: Marcus Mittermeier | 94 min. | 35mm | Jan Henrik Stahlberg u.a. | FSK: 16.
Rabenschwarze Komödie der MUXMÄUSCHENSTILL Macher. Wie kann man ohne jedes Talent in dieser Welt unsterblich berühmt werden? Man braucht eine geisteskranke Idee. SHORT CUT TO HOLLYWOOD ist die Geschichte von drei Freunden, die diese eine Idee haben: sich gemeinsam auf den Weg in die USA zu machen, um dort Popstars zu werden. Doch der Preis für den Ruhm ist hoch, denn nur wer früh stirbt, lebt ewig in den Herzen des Publikums weiter.
So., 1.11. - 21.30 UhrMo., 2.11. - 21.30 Uhr
Durchgeknallt - Girl, interrupted
Durchgeknallt - Girl, interrupted
USA 1999 | Regie: James Mangold | 127 min. | 35mm | Winona Ryder, Angelina Jolie u.a. | deutsche Fassung.
Eine unglückliche Verkettung von Umständen. Ein vermeintlicher Selbstmordversuch, Halluzinationen. Die 17jährige Susanna Kaysen, hervorragend gespielt von Winona Ryder, findet sich plötzlich in einer psychiatrischen Klinik wieder. Eingesperrt unter seltsamen Mitpatienten, hilflos den Schikanen der Anstaltsleitung ausgeliefert. Ein Alptraum ohne Ende beginnt. Kann es einen Ausweg geben?

Mit Referat zum Thema Borderline und Essstörungen von Dr. Jochen von Wahlert, Leitender Arzt, Helios-Klinik Bad Grönenbach. Nach dem Film anschließende Diskussion zum Thema mit Vertreterinnen und Vertretern der „Overeaters Anonymous“ Heidelberg und den Selbsthilfegruppen „Borderline für Männer und Frauen“, Mannheim, und „Angehörige von Borderlinern“, Mannheim.

Moderation: Bärbel Handlos, Heidelberger Selbsthilfebüro.
Im Rahmen des „Forum Gesundheit“ der Stadt Heidelberg.
Eintritt: 5,00 €, ermässigt: 4,00 €

Mit freundlicher Unterstützung der AOK Baden-Württemberg.
Mi., 4.11. - 19.00 Uhr
entre les murs
Do., 5.11. - 14.00 UhrFr., 6.11. - 11.00 UhrDo., 12.11. - 14.00 Uhr
Hop
Fr., 6.11. - 09.00 Uhr
La Promesse
Fr., 6.11. - 14.00 Uhr
Love exposure
Love exposure
Japan 2008 | Regie: Sion Sono | 237 min. | 35mm | Takahiro Nishijima, Hikari Mitsushima u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
“Katholizismus und Karate, die Jungfrau Maria und sexuelle Perversionen, monsterhafte Erektionen und die eine große, unschuldige Liebe, verdrehte Familienbande und fanatische Fundamentalisten, dazu reichlich Zitate aus der Popkultur, Porno und Filmgeschichte, aus Religion und klassischer Musik, aus Abel Ferrara, Dogma und dem Splatterfilm: Wilder und abwechslungsreicher kann ein Film wohl kaum sein. Und doch ist in LOVE EXPOSURE alles wie aus einem Guss geraten, ist der Film trotz seiner gigantischen Laufzeit ein äußerst kurzweiliges, beinhartes und zugleich hochromantisches Filmmärchen, wie man es in dieser Fülle nur selten zu sehen bekommt.“ urteilt Filmwissenschaftler Joachim Kurz (kino-zeit.de). So ist es!
So., 8.11. - 19.00 UhrMo., 9.11. - 19.00 UhrMi., 11.11. - 19.00 UhrDi., 17.11. - 19.00 Uhr
Malabar Princess
Mo., 9.11. - 09.00 Uhr
Etre et Avoir
Mo., 9.11. - 11.00 Uhr
Persepolis
Mo., 9.11. - 14.00 UhrDi., 10.11. - 11.00 Uhr
Moi César, 10 ans 1/2
Di., 10.11. - 09.00 Uhr
Le fabuleux destin d'Amélie Poulain
Mi., 11.11. - 11.00 Uhr
Le dernier métro
Mi., 11.11. - 14.00 Uhr
Mitgefühl, Weisheit und Humor
Mitgefühl, Weisheit und Humor
Deutschland 2009 | Regie: Boris Penth | 89 min. | digital | deutsche Fassung.
Ein erzählerisches Porträt über Leben und Werk des tibetisch-buddhistischen Lehrers Sogyal Rinpoche, zugleich eine Reflexion über dessen Themen wie Glückssuche, Mitgefühl, insbesondere aber dem Tod. Gedreht im nordindischen Sikkim sowie im südfranzösischen Lerab Ling-Tempel, der größten buddhistischen Anlage in Europa, kommt in einem Gastauftritt auch ein bekannter englischer Schauspieler (John Cleese) zu Wort, ferner der Premierminister der tibetischen Exilregierung.
Do., 12.11. - 19.00 UhrFr., 13.11. - 19.00 UhrSa., 14.11. - 19.00 UhrSo., 15.11. - 15.00 UhrMo., 16.11. - 19.00 UhrSo., 22.11. - 15.00 UhrSo., 3.1. - 17.30 UhrMi., 6.1. - 17.30 UhrSo., 10.1. - 15.00 Uhr
Hunger
Hunger
Irland/Großbritannien 2008 | Regie: Steve McQueen | 91 min. | digital | Liam Cunningham, Michael Fassbender u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Inhaftiert im nordirischen Maze-Gefängnis, starb Bobby Sands am 5. Mai 1981 im Alter von 27 Jahren an den Folgen seines Hungerstreiks. Neun weitere Mithäftlinge folgten ihm. Der Hungerstreik war Protest gegen die Haftbedingungen mit dem zentralen Anliegen nach Anerkennung der IRA-Häftlinge als politische Gefangene. Sehr präzise und ausgesprochen intensiv porträtiert Regisseur Steve McQueen die Häftlinge und zeigt schonungslos die psychischen und physischen Folgen eines solchen Hungerstreiks. Besondere Relevanz gewinnt sein Werk durch die Lage in heutigen Foltergefängnissen.
So., 15.11. - 19.30 UhrDo., 19.11. - 21.15 UhrFr., 20.11. - 21.45 Uhr
Außer Film nichts gewesen?
Außer Film nichts gewesen?
Das Medienforum Heidelberg lädt ein zur Veranstaltung „Außer Film nichts gewesen?“ - einem Abend, an dem das „Heidelberger Modell“ der Aktiven Medienarbeit präsentiert und zur Diskussion gestellt wird.

Diese Veranstaltung richtet sich an Interessierte, SchülerInnen, LehrerInnen, MedienpädagogInnen und all jene, die sehen möchten, wie sich Pflichtlektüren in einem Kurzfilm präsentieren.

Es werden sechs Filme aus der Arbeit der Kineskop-Filmschule bzw. der Aktiven Medienarbeit des Medienforums vorgestellt sowie ein unabhängiger Schülerfilm. Die jeweiligen Projekte und deren Zusammenhänge werden kurz erläutert. Wir hoffen, dass die SchülerInnen und auch die LehrerInnen der verschiedenen Projekte einander kennen lernen und entsprechende Erfahrungen austauschen können.

Im Anschluss an diese Filmpräsentation folgt eine Diskussion über die Möglichkeiten der praktischen Filmarbeit in der Schule sowie die Gratwanderung zwischen Bildungsarbeit und künstlerischen Ambitionen.

Geplanter Ablauf:
18:15 Begrüßung
18:30 Schülerfilme
20:00 Pause & kleiner Imbiss
20:30 Bildung & Film – eine Diskussion & andere Filmbeispiele
ca. 21:30 Ende der Veranstaltung

Leitung: Norbert Ahlers
Anmeldungen: ahlers@kineskop.de
Weitere Infos unter: www.kineskop.de
Unkostenbeitrag: € 2.-
Mi., 18.11. - 18.15 Uhr
This is love
This is love
Deutschland 2009 | Regie: Matthias Glasner | 107 min. | 35mm | Corinna Harfouch, Jürgen Vogel u.a.
Die Kommissarin Maggie hat den Glauben an die Liebe verloren, als vor sechzehn Jahren ihr Mann einfach verschwand. Seitdem ist sie zusehends vereinsamt. Dann muss sie Chris verhören, einen jungen Mann, der verschlossen wirkt und schlimme Zeiten hinter sich zu haben scheint. Es geht um einen Fall von Kinderprostitution. Die 9jährige Jenjira, von Chris einst aus einem Bordell in Saigon gerettet und nach Deutschland gebracht, sei verschwunden. Über Jenjiras Geschichte entsteht zwischen Maggie und Chris immer mehr eine ungewöhnliche Beziehung, die bei beiden schmerzhafte Erinnerungen hervorruft. Intensiv gespieltes Psychodrama mit einem herausragend agierenden Ensemble. Von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW) mit dem Prädikat „Besonders wertvoll“ ausgezeichnet.

Am Freitag, 20.11. in Anwesenheit des Regisseurs Matthias Glasner und der Hauptdarstellerin Corinna Harfouch!

Weitere Termine von THIS IS LOVE im Dezember sind in Planung.
Do., 19.11. - 19.00 UhrFr., 20.11. - 19.00 UhrSa., 21.11. - 19.00 UhrSo., 22.11. - 19.00 UhrMo., 23.11. - 19.00 UhrDi., 24.11. - 19.00 UhrMi., 25.11. - 19.00 UhrDo., 3.12. - 21.30 UhrSo., 6.12. - 19.00 UhrMo., 7.12. - 19.00 UhrMi., 9.12. - 21.00 Uhr
Ronja Räubertochter
Fr., 20.11. - 09.30 Uhr
It might get loud
It might get loud
USA 2008 | Regie: David Guggenheim | 97 min. | 35mm | Jimmy Page, The Edge, Jack White u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Drei Gitarristen, drei Epochen, drei Stilrichtungen, eine Hommage an das vielleicht wohlklingendste Instrument der Welt: die elektrische Gitarre. Auf Einladung des Regisseurs David Guggenheim treffen sich zur Jam Session vor der Kamera: Jimmy Page, bei Led Zeppelin zur Legende geworden; The Edge, der den Sound von U2 prägte; schließlich Jack White von The White Stripes, Komponist einer der herrlichsten Fußballstadionhymnen überhaupt. Ein Trio infernale, nicht nur für einen, der selbst auch Gitarre spielt.
Sa., 21.11. - 21.15 UhrSo., 22.11. - 21.15 UhrMo., 23.11. - 21.15 UhrDo., 26.11. - 21.15 UhrFr., 27.11. - 21.15 UhrMo., 30.11. - 21.30 Uhr
Elektrokohle
Elektrokohle
Deutschland 2009 | Regie: Uli M. Schueppel | 91 min. | digital | Blixa Bargeld, Alexander Hacke u.a.
Am 21. Dezember 1989 gaben die einstürzenden Neubauten ihr erstes Konzert in Ost-Berlin. Westdeutsche Avantgarde trifft im Wilhelm-Pieck-Saal des VEB Elektrokohle auf ein Publikum, das gemeinsam ein ungewöhnliches Konzert erlebte. Regisseur Uli M. Schueppel ging der Wirkung dieses Konzerts nach, interviewte Besucher von einst und erinnert an ein Ereignis, bei dem Energie, Unsicherheit und Neugierde direkt aufeinander prallten.
Di., 24.11. - 21.15 UhrMi., 25.11. - 21.15 UhrSo., 29.11. - 21.00 Uhr
Galantuomini - Ehrenmänner
Galantuomini - Ehrenmänner
Italien 2009 | Regie: Edoardo Winspeare | 100 min. | 35mm | Dontanella Finocchiaro, Fabrizio Gifuni u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Italien tief im Süden. Dorthin kehrt nach Jahren im Norden ein noch junger Mann zurück: Ignazio, der Untersuchungsrichter. Lucia, seine Jugendliebe, hat ein Kind von Infantino, dem Dealer. Lucia betreibt einen Parfümladen, alles nur Tarnung, Lucia ist die rechte Hand von Carmine, dem Mafiapaten. Genau ihn soll Ignazio bekämpfen, aber er verliebt sich erneut leidenschaftlich in Lucia. Die Geschichte einer unmöglichen Liebe und ein guter Mafiathriller, wobei diesmal eine Frau im Mittelpunkt der Geschichte steht.

26.11. > Tag des neuen Italienischen Films
Veranstaltung in Kooperation mit www.cinemaitaliano.info
Do., 26.11. - 19.00 UhrSa., 28.11. - 19.00 Uhr
Si puo fare - Wir schaffen das schon
Si puo fare - Wir schaffen das schon
Italien 2008 | Regie: Giulio Manfredonia | 111 min. | 35mm | Andrea Bosca, Anita Caprioli u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mailand in den 80ern: Nello, ein rebellischer Gewerkschafter, muss eine Spezialaufgabe übernehmen: sich um eine Gruppe Psychatrie-Patienten kümmern, die nach der Auflösung aller psychiatrischen Anstalten in Italien eine Kooperative gegründet haben. Nello hat eine Idee: weil Arbeit bekanntermaßen Würde gibt, bildet er die Gruppe zu professionellen Verlegern von Parkettböden aus. Ganz nach dem Motto: „Wir sind vielleicht verrückt, aber dumm sind wir nicht. Wir schaffen das schon!“
Fr., 27.11. - 19.00 UhrSa., 28.11. - 15.00 Uhr
Der rote Elvis
Der rote Elvis
Deutschland 2007 | Regie: Leopold Grün | 90 min. | 35mm.
Dean Reed war Sänger, Schauspieler und Filmschaffender aus den USA, der als überzeugter Kommunist über Zwischenstationen in Südamerika, Sowjetunion, Italien schließlich in die DDR übersiedelte. Über Jahre hinweg ein sehr bekannter und gefeierter Künstler in den Ländern, wo er sich gerade aufhielt, wurde es später sehr still um ihn, 1986 schließlich wurde seine Leiche gefunden. Leopold Grün dokumentiert das schnelle, bunte, politisch brisante Leben eines kritischen Helden: eine Ausnahmeerscheinung in der Geschichte der Popmusik.
Sa., 28.11. - 21.15 Uhr
La ragazza des lago - Das Mädchen vom See
La ragazza des lago - Das Mädchen vom See
Italien 2007 | Regie: Andrea Molaioli | 95 min. | 35mm | Toni Servillo, Anna Bonaiuto u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Städtchen in den Dolomiten, in dem jeder jeden kennt und ein jeder vor jedem seine Geheimnisse weiß. Eines Tages findet ein kleines Mädchen in einem See die Leiche einer jungen Frau. Ein Kommissar aus Neapel erscheint, um den Fall aufzuklären, aber die Umgebung ist ihm sehr fremd. Nun sieht er viele Dinge, die ihm nicht gefallen, zu viele … Ausgezeichnet mit zehn italienischen Filmpreisen – ein Debütfilm über das Unbehagen im Leben.
So., 29.11. - 11.30 UhrDi., 1.12. - 19.00 Uhr
Giulia non esce la sera - Giulia geht abends nie aus
Giulia non esce la sera - Giulia geht abends nie aus
Italien 2009 | Regie: Giuseppe Piccioni | 105 min. | 35mm | Valerio Mastandrea, Valeria Golino u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Guido ist ein Schriftsteller, nominiert für einen wichtigen Literaturpreis. Kurz vor der Preisverleihung begleitet er seine Tochter ins Schwimmbad. Dort trifft er Giulia, eine attraktive Frau, deren Element das Wasser ist. Guido verliebt sich in Giulia, und zwar sofort, doch es gibt ein Problem, Giulia geht abends nie aus, denn sie verbirgt ein Geheimnis ... Regisseur Giuseppe Piccioni wurde auch in Deutschland bekannt durch seinen wunderbaren Film LUCE DIE MIEI OCCHI – DAS LICHT MEINER AUGEN. Sein neuer Film basiert, wie er bekennt, auf einer Beobachtung, dass es in Schwimmbädern mitunter schwierig sei, verbal miteinander zu kommunizieren. Heraus kam diese dramatische Liebesgeschichte mit unerwarteten Wendungen.
So., 29.11. - 14.00 UhrDi., 1.12. - 10.00 UhrMi., 2.12. - 19.00 Uhr
Il papa di Giovanna - Giovannas Vater
Il papa di Giovanna - Giovannas Vater
Italien 2008 | Regie: Pupi Avati | 104 min. | 35mm | Silvio Orlando, Francesca Neri | Original mit deutschen Untertiteln.
Bologna in den 30ern: Kunstlehrer Michele Casali führt ein unauffälliges Leben mit Frau und Tochter. Dann aber wird die beste Freundin von seiner Tochter Giovanna ermordet aufgefunden. Bald stellt sich heraus, dass die Täterin Giovanna selbst ist. Sie wird nicht inhaftiert, sondern als nicht schuldfähig in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Der einzige Mensch, der sich weiter um sie kümmern wird, ist ihr Vater ... Silvio Orlando wurde für seine Rolle eines Mannes, dessen bisher geordnetes Leben jäh zusammen bricht, beim Festival von Venedig mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet.
So., 29.11. - 19.00 UhrDi., 1.12. - 21.00 Uhr
Ex
Ex
Italien 2009 | Regie: Fausto Brizzi | 120 min. | 35mm | Claudio Bisio, Nancy Brilli u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Komödie mit italienischer Starbesetzung über das Ende von Beziehungen. Es geht um die „Ex“, sie tauchen immer wieder auf, man wird sie nicht los, sie verfolgen einen. Der Film beginnt mit Küssen, aber was folgt daraus? Dramatische, oft auch komische Beziehungskonstellationen voll aus dem Leben. Inspiriert vom trockenen Humor britischer Komödien stellte sich Regisseur Fausto Brizzi der Herausforderung, verschiedene Handlungsstränge zu einem Drehbuch zu formen. Er hat auch ein „Handbuch des Ex“ darüber veröffentlicht.
Mo., 30.11. - 19.00 UhrMi., 2.12. - 21.00 Uhr
Je l'aimais - Ich habe sie geliebt
Je l'aimais - Ich habe sie geliebt
Frankreich 2009 | Regie: Zabou Breitman | 99 min. | 35mm | Daniel Auteuil, Marie-Josee Croze u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Chloe ist von ihrem Mann verlassen worden. Ihr Schwiegervater Pierre lädt sie und ihre beiden Töchter daraufhin in sein Landhaus in den Bergen ein. Um sie zu trösten, gesteht er Chloe in einer schlaflosen Nacht sein großes Geheimnis. Es ist das Geheimnis seiner Vergangenheit, seiner leidenschaftlichen Liebe zur jüngeren Mathilde: ihre stürmische Begegnung, ihre ersten Tage und Nächte in Paris und Hongkong, das Warten auf das Wiedersehen, die heimlichen Verabredungen in den Hotelzimmern und das Versprechen auf ein gemeinsames Leben in Frankreich. Pierre erinnert sich - an die Frau, für die er nicht alles verlassen wollte, weil er den sicheren Weg wählte - die Tragik eines Mannes, der sich nicht traute JE L'AMAIS: die zutiefst emotionale Geschichte einer Leidenschaft, die Leiden schafft. Von seiner Inszenierung her recht persönlich gehalten, nahe gehend, nachvollziehbar, mit den Hauptdarstellern Daniel Auteuil und Marie-Josee Croze glaubwürdig besetzt. Elegant, berührend, sehr französisch!
Do., 3.12. - 19.30 UhrFr., 4.12. - 19.00 UhrSa., 5.12. - 19.00 UhrSo., 6.12. - 17.00 UhrMi., 9.12. - 19.00 Uhr
Thirst - Durst
Thirst - Durst
Südkorea 2009 | Regie: Park Chan-wook | 133 min. | digital | Kang-ho Song, Ha-kyun Shin u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein katholischer Priester stellt sich als Testperson für einen Impfstoff zur Verfügung, doch er stirbt an den Folgen. Plötzlich erwacht er wieder zum Leben, allerdings als Vampir. Um weiterzuleben muss er menschliches Blut trinken … Als er eine junge Frau kennen lernt, die unglücklich verheiratet ist, verfällt er zusehends dieser Frau, die nun ebenso zu einem Vampir mutiert. Ein blutgieriges Paar, vor dem nun kein Mensch mehr sicher zu sein scheint?! Vom Regisseur von OLD BOY, willkommen in der Schule der Abartigkeiten, des Sex und der menschlichen Ausdünstungen!
So., 6.12. - 21.00 UhrMo., 7.12. - 21.00 UhrDi., 8.12. - 21.00 UhrMo., 14.12. - 21.30 UhrDi., 15.12. - 21.30 Uhr
Storm - Sturm
Storm - Sturm
Deutschland/Dänemark/Niederlande 2009 | Regie: Hans-Christian Schmid | 110 min. | 35mm | Kerry Fox, Stephen Dillane u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Hannah Maynard, Anklägerin am Kriegsverbrechertribunal in Den Haag, führt einen Prozess gegen Goran Duric, einen ehemaligen Befehlshaber der jugoslawischen Volksarmee. Als sich ein wichtiger Augenzeuge bei seiner Aussage in Widersprüche verstrickt und sich anschließend das Leben nimmt, scheint der Fall verloren zu sein. Allerdings stellt sich schon bald heraus, dass dessen Schwester Mira mehr über den Angeklagten weiß, als sie zunächst zugeben möchte. Doch die junge Frau hat Angst, sich der Vergangenheit zu stellen ... Mit STORM - STURM ist Hans-Christian Schmid ein großer europäischer Film gelungen! Ausgesprochen spannend inszeniert beschreibt er zum einen die Geschichte eines furchtbaren Kriegsverbrechens und aufschlussreichen Gerichtsverfahrens. STORM ist dabei auch ein Film über politisch zweifelhafte Karrieren und unerträgliche Mauscheleien, wie sie auf der Rückseite der politischen Weltbühnen wohl tagtäglich zu beklagen sind.

Erstmals in Heidelberg in der internationalen Sprachfassung (englisch, serbokroatisch, deutsch) zu sehen.
Do., 10.12. - 19.00 UhrMo., 4.1. - 19.00 Uhr
Die Anwälte - Eine deutsche Geschichte
Die Anwälte - Eine deutsche Geschichte
Deutschland 2009 | Regie: Birgit Schulz | 90 min. | digital | Otto Schily, Hans-Christian Ströbele, Horst Mahler u.a.
Otto Schily, Hans-Christian Ströbele und Horst Mahler sind aus heutiger Sicht bekannte Politik-Größen, zwischen denen sich auf den ersten Blick kaum größere Unterschiede finden lassen. Denn hier der einstige SPD-Innenminister und Ex-Grüne, dort die Berliner Altikone der Grünen mit Direktmandat und schließlich da der NPD-Gefolgsmann, der mittlerweile wegen Holocaust-Leugnung im Gefängnis sitzt. Dass alle drei jedoch den gleichen Beruf ausübten, alle drei Juristen sind und RAF-Anwälte waren – dies in die Ausgangslage einer ungemein spannenden Dokumentation über ein Stück westdeutscher Geschichte. Ein deutscher Realkrimi, der sowohl politisch als auch zwischenmenschlich ausnehmend interessant beschrieben ist. Denn die Entwicklungsmöglichkeiten eines Menschen und damit auch Politikers sind frappierend und humanistisch zugleich.
Fr., 11.12. - 19.00 UhrSa., 12.12. - 19.00 UhrSo., 13.12. - 19.00 UhrFr., 18.12. - 19.30 UhrSa., 19.12. - 19.30 UhrSo., 20.12. - 17.00 UhrMo., 15.2. - 21.15 UhrDo., 18.2. - 19.00 UhrDi., 6.4. - 19.00 UhrFr., 9.4. - 19.00 UhrSa., 24.4. - 19.00 Uhr
La Strada
Sa., 12.12. - 16.30 Uhr
Ruas da amargura - Paths of Pain
Ruas da amargura - Paths of Pain
Portugal 2008 | Regie: Rui Simoes | 111 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Die „paths of pain“: Männer und Frauen verschiedenen Alters, die allesamt Schwierigkeiten oder Lebenskrisen haben. Oft sind dabei Verhaltensprobleme, Drogen oder Armut im Spiel, oftmals kommen die Menschen auch aus dem Ausland nach Portugal – in der Hoffnung, dort ein besseres Leben zu finden.
Mo., 14.12. - 19.00 Uhr
Goodnight Irene
Goodnight Irene
Portugal 2007 | Regie: Paolo Marinou-Blanco | 100 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Die Geschichte zweier einsamer Männer, die sich auf die Suche nach einer verschwundenen Frau machen, angetrieben von ihrer Freundschaft, dem Streben nach Freiheit und dem Wunsch, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Die Reise könnte vergeblich sein. Aber sie werden sie gemeinsam machen. Als Freunde.
Di., 15.12. - 19.00 Uhr
O mistério da estrada de sintra - The mistery of sintra
O mistério da estrada de sintra - The mistery of sintra
Portugal 2007 | Regie: Jorge P. da Costa | 144 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Im Sommer 1870 schreiben die beiden Schriftsteller Eça de Queiróz und Ramalho Ortigão zusammen die Kriminal-geschichte „O mistério da estrada de sintra“ und veröffentlichen diese. Doch ist die Geschichte wirklich erfunden? Oder handelt es sich um einen realen Fall? Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman, der scharfe Kritik an der portugiesischen Gesellschaft des späten 19. Jahrhunderts übte.
Mi., 16.12. - 19.00 Uhr
Um filme falado - A talking picture
Um filme falado - A talking picture
Portugal 2003 | Regie: Manoel de Oliveira | 95 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Die ambitionierte Geschichtsprofessorin Rosa Maria reist mit dem Schiff zu ihrem Mann nach Bombay. Zu Beginn der Fahrt will sie sich und ihrer Tochter die großen Kulturstätten des Abendlandes zeigen: Von Lissabon aus geht es über Marseille, Pompeji und die Akropolis bis hin zu den Pyramiden von Gizeh. Höhepunkt der Reise ist eine Passage durch den Suezkanal an Bord eines Luxusdampfers. Rosa Maria befindet sich in einem angeregten Gespräch mit drei charismatischen Frauen aus Frankreich, Italien und Griechenland, als das Schiff aufgrund einer Bombendrohung geräumt werden muss. Verzweifelt sucht Rosa Maria nach ihrer verschwundenen Tochter.
Do., 17.12. - 19.00 Uhr
Entre les murs - Die Klasse
Entre les murs - Die Klasse
Frankreich 2008 | Regie: Laurent Cantet | 128 min. | digital | Francois Begaudeau, Vincent Caire u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
François ist ein junger Französischlehrer an einer Schule in einem Bezirk des 20. Arrondissements von Paris; er unterrichtet eine schwierige 7. Klasse. Er zögert nicht, sich Esmeralda, Souleymane, Khoumba und andere Schüler in anregenden Wortgefechten zu stellen, als wäre die Sprache das einzige, was in solch einer Klasse zum Tragen kommt. In Cannes 2008 wurde ENTRE LES MURS mit der ‚Goldenen Palme’ für den „Besten Film“ ausgezeichnet.
Mo., 21.12. - 19.00 Uhr
Suspicion - Verdacht
Suspicion - Verdacht
USA 1941 | Regie: Alfred Hitchcock | 99 min. | 35mm | Cary Grant, Joan Fontaine u.a. | deutsche Fassung.
Gegen den Willen ihrer Eltern heiratet eine junge, etwas naive Generalstochter einen ziemlich leichtlebigen Playboy. Dabei erhärtet sich im Verlauf der Ehe ihr Verdacht, der Gatte könnte ein Mörder sein, der auch sie umbringen wolle. Leiser Thriller im Stil eines Kammerspiels, der souverän zwischen Melodramatik und Ironie pendelt. Zudem eine cineastische Reflexion über Schein und Sein.
Mo., 21.12. - 21.30 UhrMo., 28.12. - 19.00 UhrMi., 30.12. - 19.00 Uhr
Psycho
Psycho
USA 1960 | Regie: Alfred Hitchcock | 109 min. | 35mm | Anthony Perkins, Janet Leigh u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Eine junge Angestellte unterschlägt eine große Summe Geld und flieht aus der Stadt. Als sie in einem einsamen Motel übernachtet, wird sie vom psychopathisch veranlagten Besitzer brutal ermordet. Nachforschungen führen an einen Abgrund der Grausamkeit. Wegen vieler absolut berühmt gewordener Szenen wohl auch der bekannteste Hitchcock-Film, ungemein ergiebig in seiner symbolischen Tiefe, ein Paradies für Interpreten.
Di., 22.12. - 19.00 UhrSo., 27.12. - 21.30 UhrMi., 30.12. - 21.00 Uhr
Vertigo - Aus dem Reich der Toten
Vertigo - Aus dem Reich der Toten
USA 1958 | Regie: Alfred Hitchcock | 130 min. | 35mm | James Stewart, Kim Novak u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein wegen Höhenangst aus dem Dienst ausgeschiedener Detektiv erhält den Auftrag, die seltsame und attraktive Frau eines alten Freundes zu überwachen – in die er sich verliebt. Kriminalgeschichte und Seelendrama zugleich, offenbart VERTIGO die Obsessionen der Fantasie und entwickelt dabei Schicht für Schicht eine außergewöhnliche Spannungsdramaturgie. Gilt in seiner Perfektion unter Fans als einer der allerbesten Hitchcock-Filme!
Di., 22.12. - 21.30 UhrFr., 25.12. - 19.00 UhrDi., 29.12. - 21.30 Uhr
Rear window - Das Fenster zum Hof
Rear window - Das Fenster zum Hof
USA 1954 | Regie: Alfred Hitchcock | 112 min. | 35mm | James Stewart, Grace Kelly u.a. | deutsche Fassung.
Die Gier der Augen, die Wonnen des Voyeurismus: nach einem Unfall ist ein Fotograf an den Rollstuhl gefesselt. Ab und zu kommt seine Verlobte noch vorbei, aber eigentlich schaut er nur noch aus dem Fenster – und in die Fenster der Nachbarn. Was er sieht sind zumeist harmlose Geschichten – oder ein Mord. Es häufen sich die Indizien. Einer der originellsten und formal konsequentesten Filme Hitchcocks, in dem die Kamera fast immer die Perspektive der Hauptfigur einnimmt. Bald begreift der Zuschauer: auch er ist ein Voyeur.
Mi., 23.12. - 19.00 UhrSo., 27.12. - 19.00 UhrDi., 29.12. - 19.00 Uhr
North by northwest - Der unsichtbare Dritte
North by northwest - Der unsichtbare Dritte
USA 1959 | Regie: Alfred Hitchcock | 136 min. | 35mm | Cary Grant, Eva Marie Saint u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein harmloser Werbefachmann wird irrtümlich für einen Spion gehalten. Ahnungslos wird er vom Geheimdienst benutzt, um die Gegenseite auf eine falsche Spur zu führen. Damit beginnt eine Verfolgungsjagd quer durch die USA, bei er immer wieder unfreiwillig zum Helden wird. Furiose Mischung aus Thriller, Abenteuerfilm und Komödie mit vielen Szenen, die Filmgeschichte machten. Ein Schlüssel zum Verständnis des Kinos.
Mi., 23.12. - 21.30 UhrFr., 25.12. - 21.30 UhrSa., 26.12. - 19.00 Uhr
Tulpan
Tulpan
Kasachstan/Deutschland/Polen 2008 | Regie: Sergey Dvortsevoy | 100 min. | digital | Askhat Kuchinchirekov u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Asa kommt aus Kasachstan, war Matrose und ist auf dem Weg zu seiner Schwester mit Familie, die völlig abgelegen in einer Jurte in der Ödnis lebt. Zwar träumt Asa von einer eigenen Herde und einer eigenen Jurte, aber dafür braucht er eine Frau. Doch eine junge, heiratswillige Frau in der staubigen Steppe zu finden, erscheint beinahe unmöglich. In sehr ruhigen, ursprünglichen, hautnah-dokumentarisch-wirkenden Bildern beschreibt TULPAN vom Wunsch nach einem klein bisschen Glück und Alltagsnähe unter ausgesprochen harten Lebensumständen. Gleichzeitig ist TULPAN ein lehrreicher Film über die universell wichtigen Dinge des Lebens.
Fr., 25.12. - 17.00 UhrMo., 28.12. - 17.00 UhrDi., 29.12. - 17.00 UhrMi., 30.12. - 17.00 UhrMi., 6.1. - 19.30 Uhr
Ich will Dich - Begegnungen mit Hilde Domin
Ich will Dich - Begegnungen mit Hilde Domin
Deutschland 2007 | Regie: Anna Ditges | 95 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Hilde Domin, die in diesem Jahr ihren 100 Geburtstag hätte feiern können, ist eine der wichtigsten deutschen Schriftstellerinnen nach dem Zweiten Weltkrieg. Und sie war eine der bekanntesten Heidelberger Persönlichkeiten: engagiert, charakterstark, geistreich. Gelegentlich war sie auch in unserem Kino zu Gast. Ihr Filmporträt gelang ungewöhnlich einfühlsam, zeigt sie in ihren letzten Heidelberger Jahren in ihrem Alltag und lässt sie darüber hinaus noch einmal darüber nachdenken, was es heißt, Gedichte zu schreiben, vor allem solche, die sie uns hinterließ.
So., 27.12. - 17.00 Uhr
Inglourious Basterds
Inglourious Basterds
USA/Deutschland 2009 | Regie: Quentin Tarantino | 154 min. | 35mm | Christoph Waltz, Brad Pitt, Diane Kruger u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Frankreich während der deutschen Besatzung. Shosanna Dreyfus kann nicht verhindern, dass der sprachfertige und ausgesprochen listige Nazi-Oberst Hans Landa ihre gesamte Familie ermorden lässt. Doch Shosanna gelingt es zu entkommen - nach Paris, um sich dort eine neue Identität als Kinobesitzerin zuzulegen. Anderswo in Europa stellt US-Leutnant Aldo Raine derweil die sogenannte „Basterds“-Gruppe zusammen – bestehend aus jüdisch-amerikanischen Soldaten, die gnadenlos schockierende Vergeltungsschläge gegen die Nazis begehen sollen und auch werden ...
Tarantinos Stilübung im Genre des Nazi-Trashfilms wird unterstützt durch ein Staraufgebot deutscher Schauspieler. Das Ergebnis ist gewaltig und gewalttätig, suggestiv und brillant, verstörend und bewegend, das einzigartige Werk eines Besessenen.

Ein Film, über den viel zu viel geschrieben wurde und den man mehrfach gesehen haben muss, aber nur in der mehrsprachigen Originalversion.

Am 31.12.09 ist ein Freigetränk nach Wahl im Eintrittspreis enthalten!
Do., 31.12. - 19.00 UhrSo., 3.1. - 21.15 UhrMi., 6.1. - 21.30 Uhr
Paris - So ist Paris
Paris - So ist Paris
Frankreich 2008 | Regie: Cédric Klapisch | 129 min. | 35mm | Romain Duris, Juliette Binoche u.a. | franz. Original mit deutschen Untertiteln.
Neben New York ist Paris wohl die am meisten verfilmte Metropole. Vielleicht weil in ihr die Geschichten niemals ausgehen. Cédric Klapisch (L’AUBERGE ESPAGNOLE) hat mit Starbesetzung eine Reihe von Episoden geschaffen und das unbeschreibliche Lebensgefühl von Paris eingefangen. Etwa wenn ein todkranker Tänzer, der auf ein Spenderherz wartet, von seinem Balkon aus die Leute beobachtet. Oder ein verliebter Professor sein Herz an eine seiner Studentinnen verliert ... Große Träume, kleine Wunder des Alltags und der Liebe – inmitten einer der schönsten
Städte der Welt.
Fr., 1.1. - 17.00 UhrSo., 3.1. - 15.00 UhrDi., 5.1. - 19.00 UhrDo., 7.1. - 19.00 Uhr
Wendy and Lucy
Wendy and Lucy
USA 2008 | Regie: Kelly Reichardt | 80 min. | 35mm | Michelle Williams, John Robinson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wendy hat nicht mehr als ein paar Dollar in der Tasche. Zusammen mit ihrer Hündin Lucy wohnt sie in einem alten Honda, der sie nach Alaska bringen soll, wo sie auf einen Job in einer Fischfabrik hofft. Doch mitten im Nirgendwo gibt das Auto seinen Geist auf, was sich als Beginn einer großen Pechsträhne erweist. Wendy wird beim Stehlen von Hundefutter erwischt und während sie in Gewahrsam ist, verschwindet auch noch Lucy. Obdachlos und ohne Geld macht sie sich verzweifelt auf die Suche nach ihrer Hündin ... Michelle Williams spielt diese junge Frau, die trotz aller Widrigkeiten mit Würde und Stolz versucht, in dieser Gesellschaft zu überleben, unglaublich authentisch und kraftvoll. Ein wunderbarer, kleiner Film – weit weg vom Kitsch eines HACHIKO und dennoch ausgesprochen bewegend.
Fr., 1.1. - 19.30 UhrSa., 2.1. - 19.00 UhrSo., 3.1. - 19.30 UhrMo., 4.1. - 21.30 UhrDi., 5.1. - 21.30 Uhr
Dolpo Tulku - Heimkehr in den Himalaya
Dolpo Tulku - Heimkehr in den Himalaya
Deutschland 2009 | Regie: Martin Hoffmann | 107 min. | digital | Dolpo Tulku Rinpoche u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sherap Sangpo war ein gewöhnlicher Hirtenjunge im Dolpo, eine Region im Nordwesten Nepals, die an Tibet grenzt.
Doch als der Hirtenjunge im Alter von 10 Jahren dem Dalai Lama begegnet, möchte er ein Mönch werden. Er reist nach Kathmandu, wo er als Reinkarnation eines hoch stehenden Geistlichkeit erkannt wird. Es folgt eine 16jährige Zeit der Ausbildung, danach kehrt er sehnlichst erwartet in seine Heimat zurück. Gedreht vor beeindruckenden Landschaften
gelang Martin Hoffman eine Dokumentation des Buddhismus im Spannungsfeld von Tradition und den Herausforderungen der Moderne, die auch am Leben des einstigen Hirtenjungen nicht vorbei ging.
Mi., 6.1. - 15.00 UhrFr., 8.1. - 19.00 UhrSa., 9.1. - 19.00 UhrSo., 10.1. - 19.00 UhrMo., 11.1. - 19.00 UhrDi., 12.1. - 19.00 UhrMo., 15.2. - 19.00 UhrDi., 16.2. - 19.00 Uhr
Das Vaterspiel
Das Vaterspiel
Deutschland, Frankreich, Österreich 2008 | Regie: Michael Glawogger | 117 min. | 35mm | Helmut Köpping, Ulrich Tukur u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Rupert Kramer wird allgemein nur „Ratz“ genannt. Im Leben hat er es zu nicht viel gebracht, nur ein Computerspiel entworfen, in dem man seinen eigenen Vater bestialisch umbringen kann. Der reale Vater ist ein korrupter Minister und hat eine zerrissene Familie auf dem Gewissen. „Nichts wie weg von ihr“ denkt Ratz und nimmt darum das Angebot
seiner mysteriösen Freundin Mimi an, nach New York zu kommen, um ihr dort beim Ausbau eines Kellergewölbes zu helfen, damit deren Großvater in Würde seinen Lebensabend dort verbringen kann … Das klingt schon sehr seltsam, ist aber noch viel verrückter. Ein aberwitziger Plot voller Verschachtelungen, kunstvoll wirr inszeniert, in denen der Zuschauer zudem aktiv mitwirken kann.
Do., 7.1. - 21.30 UhrSo., 10.1. - 21.15 UhrMo., 11.1. - 21.15 UhrDi., 12.1. - 21.15 UhrMi., 13.1. - 22.00 Uhr
Buddha's lost children
Buddha's lost children
Niederlande 2006 | Regie: Mark Verkerk | 97 min. | digital | deutsche Fassung.
Im von Gewalt erschütterten Goldenen Dreieck zwischen Thailand und Myanmar lehrt ein ehemaliger Thai-Boxer verlorenen Kindern neuen Lebensmut. Die Kinder sind traumatisierte Opfer des Drogenhandels oder der Verfolgung durch die Junta. Viele waren vorher drogensüchtig oder wurden von ihren Eltern verlassen. In der neuen Gemeinschaft
finden sie durch Meditation, intensivem körperlichen Training eine strenge Form der Zuwendung, die ihnen die Freiheit beschert, noch einmal Kind zu sein. Ein einfühlsames Porträt in überwältigenden Bildern.
So., 10.1. - 17.00 UhrSo., 7.3. - 15.30 UhrMi., 10.3. - 19.00 UhrSa., 13.3. - 19.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 11 - Die besten Kurzfilme aus der Metropolregion
Zum Goldenen Hirsch 11 - Die besten Kurzfilme aus der Metropolregion
Regie: diverse | ca. 120 min.
Garantiert wird das Karlstorkino wieder aus allen Nähten platzen. Was 2007 mit Filmabende im Keller des Medienforums begann, erfreut sich heute einer stetig wachsenden Fangemeinde - zuletzt auch in Mannheim in der "Alten Feuerwache". ZUM GOLDENEN HIRSCH, das Kurzfilmfestival in der Metropolregion Rhein-Neckar, ist nicht nur bei eingefleischten Kurzfilmmachern zu einer festen Institution geworden. Über 2000 Zuschauer kamen im letzten Jahr und haben sich bei einem bunten Mix aus Horror, Dokumentation, Videokunst und Trash aus der regionalen Kurzfilmküche bestens unterhalten lassen. Auch im neuen Jahr wird die wilde Jagd auf die begehrten Pokale weitergehen. Ganz demokratisch kürt das Publikum per Stimme den Sieger des Abends, der sich nicht nur über krisensichere 100 Euro freuen darf, sondern auch seine Startqualifikation für den ENDHIRSCH 2011 in der Tasche hat.

Wie immer wird empfohlen, sich rechtzeitig Plätze zu reservieren. Denn alle Hirsch-Abende in Heidelberg trugen bisher das Prädikat „ausverkauft“.
Mi., 13.1. - 19.30 Uhr
Amintiri din epoca de aur - Tales from the golden age
Amintiri din epoca de aur - Tales from the golden age
Rumänien / Frankreich 2009 | Regie: Cristian Mungiu u.a. | 155 min. | 35mm | Diana Cavallioti, Radu Iacoban u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Das „Goldene Zeitalter“: so nannte das Ceaucescu-Regime in völliger Ignoranz gegenüber der Wirklichkeit im Land die letzten 15 Jahre der Diktatur in Rumänien. In Erzählungen aus dieser Epoche zeichnen fünf junge Regisseure ein ebenso groteskes wie bissiges, oftmals lustiges und immer sehr kluges Bild der Lage im Land. Es sind Geschichten aus dem Leben der „kleinen Leute“, die sich irgendwie mit dem meist unangenehmen Alltag arrangieren mussten …

Am Do. 14.1. mit anschließender Eröffnungsfeier inklusive Buffet und Wein / begrenzter Kartenverkauf
Do., 14.1. - 19.00 UhrSa., 16.1. - 19.30 UhrSa., 23.1. - 21.00 Uhr
Süt - Milk
Süt - Milk
Türkei, Deutschland, Frankreich 2008 | Regie: Semih Kaplanoglu | 102 min. | 35mm | Melih Selçuk, Basak Köklükaya, Riza Akin, Saadet Isil Aksoy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der 20-jährige Yusuf lebt mit seiner Mutter Zehra am Rande einer anatolischen Kleinstadt. Mühsam ernähren sich die beiden vom Verkauf der selbst hergestellten Milchprodukte, doch die spärlichen Einkünfte reichen nicht. Yusuf muss
sich entscheiden, was er mit seinem Leben anfangen will: Folgt er seinem Hang zur Literatur und Lyrik? Oder beschreitet er weiter den traditionellen Weg als Bauer und Familienoberhaupt?
Fr., 15.1. - 15.30 UhrSa., 16.1. - 22.15 UhrDi., 19.1. - 19.30 UhrFr., 22.1. - 13.30 Uhr
Pranzo di ferragosto - Das Festmahl im August
Pranzo di ferragosto - Das Festmahl im August
Italien 2008 | Regie: Gianni Di Gregorio | 75 min. | 35mm | Gianni Di Gregorio, Valeria De Franciscis, Maria Calì u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ferragosto, so heißt jener Festtag im August, wenn ganz Italien an die Strände oder in die Berge eilt, wo es kühl ist. Der Mittfünfziger Gianni und seine Mutter, mit der er zusammen wohnt, sind hingegen in der Stadt geblieben. Unversehens sieht sich der leidenschaftliche Koch genötigt, nicht nur für seine Mutter, sondern auch noch für drei weitere ältere Damen ein Festmahl zu zaubern. Und er gibt sich wahrlich alle Mühe, der anspruchsvollen Runde jeden kulinarischen Wunsch zu erfüllen ...
Fr., 15.1. - 17.45 UhrSo., 24.1. - 21.45 Uhr
Akadimia Platonos - Plato's academy
Akadimia Platonos - Plato's academy
Griechenland, Deutschland 2009 | Regie: Fillipos Tsitos | 103 min. | 35mm | Antonis Kafetzopoulos, Anastasis Kozdine u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Mit Platons berühmter Akademie und den dortigen geistigen Höhenflügen haben die vier dumpfen Griechen, darunter Stavros, die Tag für Tag auf einen Platz irgendwo in Athen zusammensitzen, wenig zu tun. Stattdessen fluchen und schimpfen sie auf die Chinesen und all die anderen Ausländer – bis eines Tages ein Albaner auftaucht, der möglicherweise ein Bruder von Stavros sein könnte. Für ihn und seine Kumpane bricht eine Welt zusammen …
Fr., 15.1. - 19.30 UhrFr., 22.1. - 17.30 Uhr
Khamsa
Khamsa
Frankreich 2008 | Regie: Karim Dridi | 110 min. | 35mm | Marc Cortes, Raymond Adam, Tony Fourmann, Mehdi Laribi u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Und wieder ist der 13 Jahre alte Khamsa von seiner Pflegefamilie ausgerissen. Mit Freunden macht er sich auf nach Marseille zu dem Zigeuner-Camp, in dem er geboren wurde. Seine leiblichen Eltern aber können nicht viel mit dem Jungen anfangen. Und so bleiben Khamsa nur noch sein Cousin Tony, der mit Hahnenkämpfen Geld verdienen will, und sein Sandkastenfreund Coyote, mit dem er immer umherzieht.
Fr., 15.1. - 21.45 UhrDo., 21.1. - 19.30 Uhr
Sof shavua b'Tel Aviv - Alles für meinen Vater
Sof shavua b'Tel Aviv - Alles für meinen Vater
Israel, Deutschland 2008 | Regie: Dror Zahavi | 96 min. | 35mm | Michael Moshonov, Shredi Jabarin, Hili Yalon, Shlomo Vishinski u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Als sich der junge Palästinenser Tarek in Tel Aviv in die Luft sprengen will, versagt der Schalter des Zünders. Bei der Suche nach einem Ersatzteil gerät der Selbstmordattentäter in spe an der jüdischen Elektrohändler Katz und an die attraktive Kioskbesitzerin Keren. Wie wird sich Tarek aus diesem Dilemma zwischen aufkeimender Liebe inklusive plötzlicher Sympathie für den Feind und seiner Pflicht gegenüber seiner Familie und seiner Herkunft befreien?
Sa., 16.1. - 13.00 UhrSo., 17.1. - 18.00 Uhr
Il vento fa il suo giro - Der Wind zieht seinen Weg
Il vento fa il suo giro - Der Wind zieht seinen Weg
Italien 2006 | Regie: Giorgio Diritti | 110 min. | 35mm | Thierry Toscan, Alessandra Agosti u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Es gibt Alpentäler in Italien, in denen noch das ursprüngliche, im Laufe der Zeit kaum veränderte „Okzitanisch“ gesprochen wird. In einer dieser kleinen Ortschaften bringt ein Lehrer, der mit seiner Familie dorthin zieht, frischen Wind in die traditionell ausgerichtete Gemeinschaft. Schnell wandelt sich die Stimmung in offene Feindschaft, als die Bewohner des Ortes sich gegen die Neuerungen wehren, die der Fremde mit sich bringt.
Sa., 16.1. - 15.00 UhrSo., 17.1. - 22.00 UhrMo., 18.1. - 17.30 Uhr
Pandora'nin kutusu - Pandora's box
Pandora'nin kutusu - Pandora's box
Türkei, Deutschland, Frankreich, Belgien 2008 | Regie: Yeșim Ustaoğlu | 112 min. | 35mm | Tsilla Chelton, Onur Ünsal, Derya Alabora u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Als ihre alte Mutter an Alzheimer erkrankt, sehen sich drei Geschwister aus Istanbul gezwungen, die widerspenstige Dame zu sich in die Stadt zu holen. Doch die Sorge um die Mutter lässt die verdrängten Probleme der mittlerweile selbst erwachsenen Geschwister umso deutlicher zu Tage treten. Einzig dem Enkel der Kranken gelingt eine behutsame Annäherung. Denn auch er ist wie sie ein Außenseiter. Und so fassen die beiden einen einsamen Entschluss ...
Sa., 16.1. - 17.00 UhrSo., 17.1. - 15.30 UhrMo., 18.1. - 20.00 Uhr
Omaret Yakobean - Yocoubian building
Omaret Yakobean - Yocoubian building
Ägypten 2006 | Regie: Marwan Hamed | 161 min. | 35mm | Adel Imam, Nour El-Sherif, Youssra, Essad Youniss u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Anhand eines prachtvollen Hauses mitten in Kairo und seiner Bewohner entwirft Regisseur Marwan Hamed einen ganz und gar ungewöhnlichen Querschnitt durch die Gesellschaft seines Landes. Fließend gehen dabei die unterschiedlichen Geschichten um die Mieter des Hauses ineinander über und verweben sich zu einer ebenso packenden wie
unterhaltsamen Bestandsaufnahme. Mit überraschender Offenheit prangert der Film Fundamentalismus, Korruption und sexuelle Belästigung an und zeigt wie ganz selbstverständlich Homosexualität und andere Tabuthemen der ägyptischen Gesellschaft.
So., 17.1. - 11.00 UhrDi., 19.1. - 21.30 Uhr
Retorno a Hansala - Return to Hansala
Retorno a Hansala - Return to Hansala
Spanien 2009 | Regie: Chus Gutiérrez | 95 min. | 35 | José Luis Gracía Pérez, Farah Hamed, Antonio de la Torre u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der eine, Martin, stammt aus Spanien, ist Bestattungsunternehmer und hat ständig mehr zu tun mit den Leichen, die an Spaniens Küste angeschwemmt werden. Die andere, Leila, ist die Schwester Rachids aus Marokko, der beim Versuch der illegalen Einreise über die Meerenge von Gibraltar ertrunken ist. Leila kann Martin davon überzeugen, den Leichnam ihres Bruders in seine Heimat zu überführen. Es soll eine ungewöhnliche Reise werden, bis Rachid endlich seine letzte Ruhe findet …
So., 17.1. - 13.45 UhrSa., 23.1. - 19.00 Uhr
Je veux voir - I want to see
Je veux voir - I want to see
Libanon, Frankreich 2008 | Regie: Joana Hadjithomas, Khalil Joreige | 75 min. | 35mm | Cathérine Deneuve, Rabih Mroué u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
In Beirut trifft die französische Schauspiellegende Catherine Deneuve auf ihren im Libanon populären Kollegen Rabih Mroué, um mit ihm auf eine Reise mit ungewissem Ausgang aufzubrechen. Von Leibwächtern und einer Filmcrew begleitet fahren sie in den Südlibanon, wo der Krieg am schlimmsten gewütet hat.
Mo., 18.1. - 15.30 UhrSa., 23.1. - 17.30 Uhr
Nije Kraj - Will not stop here
Nije Kraj - Will not stop here
Kroatien, Serbien 2008 | Regie: Vinko Brešan | 112 min. | 35mm | Ivan Herceg, Nada Sargin, Predrag Vusovic, Drazen Kuhn u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Martin ist ein kroatischer Kriegsveteran, dessen Leben sich komplett verändert, als er per Zufall in einem skurrilen Pornofilm mit dem Titel „Rotkäppchen“ die Hauptdarstellerin Desa entdeckt und sich in sie verliebt. Martin begibt sich
auf die Suche nach der Frau seiner Träume und landet schließlich in Belgrad bei dem Pornoproduzenten Cane.
Mo., 18.1. - 22.15 UhrFr., 22.1. - 22.00 Uhr
Milh hadha al-bahr - Le sel de la mer
Milh hadha al-bahr - Le sel de la mer
Palästina, Frankreich, Belgien, Spanien 2008 | Regie: Annemarie Jacir | 109 min. | 35mm | Suheir Hammad, Saleh Bakri, Riyad Ideis u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
In Ramallah treffen sie aufeinander: Soraya ist in Brooklyn aufgewachsen und hat sich dazu entschieden, nach Palästina zu gehen, um im Land ihrer Vorfahren zu leben. Emad will genau den umgekehrten Weg gehen und nach Kanada auswandern. Beide scheitern auf unterschiedliche Weise mit ihren Plänen an den Behörden, so dass sie beschließen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen ...
Di., 19.1. - 15.30 UhrDo., 21.1. - 21.45 Uhr
Homer le mahshava - Le syndrome de Jerusalem - Le syndrome de Jerusalem
Homer le mahshava - Le syndrome de Jerusalem - Le syndrome de Jerusalem
Frankreich, Israel 2008 | Regie: Stéphane Bélaïsch, Emmanuel Naccache | 93 min. | 35mm | Lionel Abelanski, Jil Ben David, Lucy Dubinchik u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Als „Jerusalem-Syndrom“ bezeichnet man eine bestimmte vorübergehende Form der psychotischen Störung, an der pro
Jahr rund 100 Einwohner und Besucher der israelischen Hauptstadt erkranken und in deren Folge sie sich oft für Gestalten aus der Bibel halten. Auch ein Mann in einer zufällig zusammen gewürfelten, sehr heterogenen Reisegruppe, die durch Israel reist, ist von der Krankheit befallen, hält er sich doch für den Propheten Jonas. Dabei wirken auch die anderen Mitreisenden nicht gerade normal.

Am 22.1. in Anwesenheit der Regisseure Stéphane Bélaïsch und Emmanuel Naccache!
Di., 19.1. - 17.30 UhrFr., 22.1. - 19.30 Uhr
Bikur ha-tizmoret - Die Band von nebenan
Bikur ha-tizmoret - Die Band von nebenan
Israel, Deutschland 2007 | Regie: Eran Kolirin | 83 min. | 35mm | Saleh Bakri, Tarak Kopty u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein achtköpfiges, ägyptisches Polizei-Orchester ist zu einem Gastspiel nach Israel eingeladen worden, um bei der Eröffnung eines arabischen Kulturzentrums zu spielen. Doch am Flughafen in Tel Aviv ist niemand, der sie abholt. Also
begeben sie sich alleine auf die Suche nach der Stadt, landen jedoch aufgrund eines Missverständnisses in einem kleinen Kaff inmitten der Wüste … Großer Festivalhit aus dem Jahre 2007. Eine ausgesprochen gelungene, unaufdringliche, bisweilen surreale Situationskomödie über die vielfältigen Möglichkeiten der Völkerverständigung.
Mi., 20.1. - 15.30 Uhr
U zemlji cudesa - In the land of wonders
U zemlji cudesa - In the land of wonders
Kroatien, Ungarn 2009 | Regie: Dejan Sorak | 93 min. | 35mm | Marija Stepanovic, Franjo Kuhar, Dora Lipovcan, Borko Peric u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Irgendwo im bosnischen Niemandsland, das als Trainingsgelände für die NATO dient, sammeln die neunjährige Alicia und ihr Onkel Valentin Bruchstücke von radioaktiv kontaminierten Granaten und anderen Geschossen, um diese auf dem Schwarzmarkt weiter zu verkaufen. Als Valentin an Krebs stirbt, bricht Alicia zu einer Reise durch das Land der Wunder auf ...
Mi., 20.1. - 17.30 UhrSo., 24.1. - 20.00 Uhr
Ajami
Ajami
Israel, Deutschland 2009 | Regie: Scandar Copti, Yaron Shami | 120 min. | 35mm | Shahir Kabaha, Fouad Habash | Original mit deutschen Untertiteln.
Ajami, so heißt ein Stadtteil von Jaffa nahe bei Tel Aviv. Hier leben Juden, Christen und Moslems dicht beieinander, finden Israelis, Palästinenser und Araber im Alltag zusammen und sind doch erbitterte Feinde. In fünf Geschichten verwebt der Film die Sorgen und Nöte der ganz normalen Menschen dieses Viertels zu einem Kaleidoskop des Lebens im Nahen Osten und beschreibt die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten.
Mi., 20.1. - 19.30 Uhr
I skoni touz chronou - The dust of time
I skoni touz chronou - The dust of time
Griechenland, Deutschland, Italien, Russland 2008 | Regie: Theo Angelopoulos | 128 min. | 35mm | Bruno Ganz, Willem Dafoe, Michel Piccoli, Christiane Paul, Irène Jacob u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Dieser Film bildet den zweiten Teil der Trilogie, die Angelopoulos mit TO LIVADI POU DAKRYZEI / DIE ERDE WEINT begann. Theo Angelopoulos erzählt von dem griechischen Flüchtlingskind Eleni mit dessen Familie und entwickelt anhand historisch markanter Daten der europäischen Geschichte ein Kaleidoskop von Flucht, Vertreibung und Heimatlosigkeit.
Do., 21.1. - 15.00 UhrSo., 24.1. - 11.00 Uhr
Üc maymum - Drei Affen
Üc maymum - Drei Affen
Türkei, Frankreich, Italien 2009 | Regie: Nuri Bilge Ceylan | 109 min. | 35mm | Hatice Aslan, Yavuz Bingöl, Ercan Kesal, Ahmet Rifat Sungar u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Auf der Heimfahrt schläft der ehrgeizige Politiker Servet nachts am Steuer seines Autos ein und überfährt einen Menschen. Um seine Karriere zu retten, überredet er seinen Chauffeur Eyüp, die Schuld auf sich zu nehmen. Während Eyüp die neunmonatige Haftstrafe im Gefängnis absitzt, beginnt sein Chef ein Verhältnis mit Eyüps Frau Hacer. Deren Sohn Ismail entdeckt die Affäre und reagiert verstört. Als Eyüp wieder frei kommt, nimmt das Drama um verschiedene Formen der gegenseitigen Abhängigkeit seinen Lauf …
Do., 21.1. - 17.30 UhrSo., 24.1. - 16.00 Uhr
Un novio para Yasmina - A fiance for Yasmina
Un novio para Yasmina - A fiance for Yasmina
Spanien, Marokko 2008 | Regie: Irene Cardona Bacas | 92 min. | 35mm | Sanaa Alaoui, Oscar Alonso, María Luisa Borruel, Alexandra Fran u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Außenseiter der Gesellschaft sind sie alle – ganz gleich, ob sie aus Spanien stammen oder marokkanische Migranten sind. Und doch träumen sie alle von der großen Liebe: Lola liebt Hochzeiten, auch wenn ihre eigene in weiter Ferne ist und sie ihren Verlobten Jorge verdächtigt, in Yasmina verliebt zu sein. Die wiederum hat es eilig, den Polizisten Javi zu heiraten. Der allerdings hätte gerne noch etwas Bedenkzeit ...
Fr., 22.1. - 15.30 UhrSo., 24.1. - 18.00 Uhr
Meduzot - Jellyfish
Meduzot - Jellyfish
Israel, Frankreich 2007 | Regie: Shira Geffen, Etgar Keret | 82 min. | 35mm | Sarah Adler, Naama Nissim u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Keren, Batya und Joy - drei Frauen zwischen Traum und Realität im heutigen Tel Aviv … Wie Quallen treiben die drei Protagonisten dieser Tragikomödie durch ihre Leben. Einsam meistern sie ihren Alltag, der zwischen Humor und Melancholie fast surrealistisch anmutet.
MEDUZOT - JELLYFISH gewann viele internationale Preise, u.a. die „Caméra d’Or“ beim Festival de Cannes 2007.
Sa., 23.1. - 15.30 Uhr
The heart of Jenin - Das Herz von Jenin
The heart of Jenin - Das Herz von Jenin
Israel, Deutschland 2008 | Regie: Marcus Vetter, Leon Geller | 90 min. | digital | Ismael Khatib, Familie Levinson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die wahre Geschichte von Ismael Kathib: Sein 12-jähriger Sohn Ahmed wird 2005 im Flüchtlingslager von Jenin von Kugeln israelischer Soldaten am Kopf getroffen. Als die Ärzte nur noch Ahmeds Hirntod feststellen können, entschließt sich sein Vater, die Organe seines Sohnes fünf israelischen Kindern zu spenden, um damit deren Leben zu retten. Zwei Jahre später bricht Ismael zu einer Reise durch Israel auf, um diese Kinder und deren Familie zu besuchen; es ist auch eine Reise, die zu seinem verlorenen Sohn zurückführt …

Das Karlstorkino unterstützt das Projekt: www.cinemajenin.com
So., 24.1. - 14.00 Uhr
Vineta
Vineta
Deutschland 2006 | Regie: Franziska Stünkel | 97 min. | 35mm | Peter Lohmeyer, Ulrich Matthes u.a. | deutsche Fassung.
Schicksal eines Workaholics: Stararchitekt Sebastian Färber verbringt seine Nächte am liebsten am Schreibtisch. Auch als er dort wegen Überarbeitung zusammenbricht, nimmt er die Warnung nicht ernst, sondern gleich den nächsten Auftrag an: den Entwurf einer Zukunftsstadt auf der Insel Vineta. Dort trifft sich ein Expertenteam auf einem einsamen Schloss. Nach einem mysteriösen Todesfall beginnt Färber aber zu ahnen, dass auf dieser Insel etwas nicht stimmt. Er will hinter die Kulissen dieses Großprojekts schauen ... Ungewöhnlich reif für einen Debütfilm hat Franziska Stünkel mit Hilfe exzellenter schauspielerischer Leistungen einen ungemein spannenden Stoff sehr beeindruckend inszeniert.
Di., 16.2. - 21.15 Uhr
Weltstadt
Weltstadt
Deutschland 2008 | Regie: Christian Klandt | 109 min. | 35mm | Florian Bartholomäi, Gerdy Zint, Karoline Schuch u.a. | deutsche Fassung.
Bonjour tristesse in Brandenburg. Till hat seine Malerlehre geschmissen und keine Lust zu gar nichts. Freund Karsten muss Sozialstunden in einem Obdachlosenheim ableisten. Dann gibt es noch Tills Freundin Steffi, Heinrich, der seine Imbissbude aufgeben muss oder Günter, Tills Vater und Polizist. Der alltägliche Frust eskaliert in Resignation, Aggression und Gewalt – gegen einen Obdachlosen … der an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" entstandene Spielfilm WELTSTADT ist ein ausgesprochen dichter, trister und hoch brisanter Film nach einer wahren Begebenheit als Geschichte der Täter. International mit hoher Aufmerksamkeit auf vielen Festivals gelaufen, so z.B. Gewinner im Wettbewerb "First Films World Competition" in Montréal 2008 („Festival des Films du Monde“).
Mi., 17.2. - 19.00 UhrFr., 19.2. - 21.00 UhrSo., 21.2. - 21.00 UhrFr., 26.2. - 21.00 Uhr
Im nächsten Leben
Im nächsten Leben
Deutschland 2008 | Regie: Marco Mittelstaedt | 82 min. | 35mm | Ludwig Trepte, Edgar Selge, Ralf Dittrich u.a. | deutsche Fassung.
Wolfgang Kerber ist auch nicht mehr der Jüngste. Als rasender Fotoreporter einer deutschen Tageszeitung soll er mit Stories über Gewaltopfer die Leser unterhalten. Er tut seinen Job und fühlt sich nicht dabei nicht sonderlich wohl. Zu DDR-Zeiten war er ein bekannter Sportreporter, der aber für seinen Beruf seine Familie schwer vernachlässigte. Deswegen ist insbesondere die Beziehung zu seiner mittlerweile erwachsenen Tochter belastet. Bei einem ihrer seltenen Treffen erzählt diese von einer Ausreißerin, Wolfgang Kerber wittert eine Sensationsstory, die letzte Chance mit sich doch noch ins Reine zu kommen. Er fährt nach Sachsen-Anhalt ... Ruhig erzähltes Vater-Tochter-Drama, gedreht in dunklen Bildern und getragen von überzeugenden Darstellern, zudem recht kritisch gegenüber dem Deutschland vor und nach dem Mauerfall.
Mi., 17.2. - 21.15 Uhr
La teta asustada - Eine Perle Ewigkeit
La teta asustada - Eine Perle Ewigkeit
Spanien, Peru 2008 | Regie: Claudia Llosa | 97 min. | 35mm | Magaly Solier, Susi Sánchez, Efraín Solis u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Während des Bürgerkriegs in Peru 1980 bis 2000 geschahen viele Verbrechen an der indigenen Bevölkerung. Vor allem an den Frauen, die häufig vergewaltigt wurden. Faustas Mutter zum Beispiel. Dieses Trauma gibt sie an ihre Tochter weiter, was wiederum dazu führt, dass Fausta im wirklichen Leben nie angekommen ist. Scheu lebt sie behütet bei der Familie ihres Onkels, vermag das Haus nur selten zu verlassen. Sie spricht wenig, schon gar nicht mit fremden Männern. Erst als ihre Mutter stirbt, sieht sich Fausta gezwungen, der Außenwelt langsam zu öffnen ... LA TETA ASUSTADA – EINE PERLE EWIGKEIT ist die Geschichte eines Erwachens, einer Befreiung und einer Freiheitssuche. Phantasievolle Bilder, großartige Schauspieler und der tiefe Blick in die Seele eines Landes machen den Berlinale-Gewinner 2009 („Goldener Bär“) zu wahrhaft großem Kino!
Do., 18.2. - 21.00 UhrFr., 19.2. - 19.00 UhrSa., 20.2. - 19.00 UhrMo., 22.2. - 21.45 UhrMi., 24.2. - 21.45 UhrSa., 27.2. - 17.00 UhrSo., 28.2. - 21.30 Uhr
Das weisse Band
Das weisse Band
Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien 2009 | Regie: Michael Haneke | 145 min. | digital | Christian Friedel, Leonie Benesch, Ulrich Tukur, Burghart Klaußner u.a. | deutsche Fassung.
Eichwald, so nennt Michael Haneke ein protestantisches Dorf in Norddeutschland am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Dort herrschen Männer wie der Pastor, der Arzt und der Baron über Frauen und Kinder. Überall Prinzipien der Macht, Rituale der Demütigung, sie mögen typisch sein. In dem Dorf geschehen mysteriöse Dinge, tragische Unfälle und Brände. Doch eine Aufklärung der Taten ist nicht wirklich im Interesse aller Dorfbewohner ... Eigentlich gedreht in Farbe, wurde der Film schließlich in Schwarzweiß erstellt, woraus eine ganz besondere Wirkung hervorgeht. Für Michael Haneke geht der Film „um ein gesellschaftliches Klima, das den Radikalismus ermöglicht.“ Sein großartiges Filmkunstwerk wurde mit der „Goldenen Palme“ in Cannes 2009 ausgezeichnet.
Sa., 20.2. - 16.00 UhrSo., 21.2. - 14.00 UhrMo., 22.2. - 19.00 UhrDi., 23.2. - 19.00 UhrMi., 24.2. - 19.00 UhrMo., 8.3. - 20.30 UhrSo., 14.3. - 19.00 UhrMo., 15.3. - 19.00 UhrDi., 16.3. - 19.00 UhrSo., 21.3. - 14.30 UhrSo., 28.3. - 13.00 UhrSa., 22.5. - 19.00 UhrSa., 26.6. - 19.00 UhrSo., 10.10. - 11.00 Uhr
Weitertanzen
Weitertanzen
Deutschland 2009 | Regie: Friederike Jehn | 85 min. | digital | Stipe Erceg, Annika Martens u.a. | deutsche Fassung.
Ein rauschendes Fest soll die Hochzeit von Maren und Arno werden. Groß ist die Gästeschar, aber bald stellt die Braut fest, dass kaum einer ihrer Freunde der Einladung Folge geleistet hat. Stattdessen tauchen Schatten aus Marens längst überwunden geglaubter Vergangenheit auf, denen sie sich im Verlauf des Festes kaum mehr zu entziehen vermag. Ab einem bestimmten Punkt glaubt sie sogar, das Fest habe sich gegen sie verschworen – und ihr künftiger Ehemann bekommt von all dem überhaupt nichts mit. Bald schon wird die vermeintliche Traumhochzeit zum Alptraum ... WEITERTANZEN – beklemmendes neues deutsches Kino, lief unter großer Aufmerksamkeit beim „Festival des Deutschen Films“ in Ludwigshafen und gewann dort den Hauptpreis (Filmkunstpreis, dotiert mit Euro 50.000.-).
Sa., 20.2. - 21.00 UhrSo., 21.2. - 19.00 UhrDi., 23.2. - 21.45 Uhr
Lisette und ihre Kinder
Lisette und ihre Kinder
Deutschland 2008 | Regie: Sigrid Klausmann u.a. | 75 min. | digital | Lisette u.a. | deutsche Fassung.
Was müssen wir unseren Kindern von heute für eine Welt in 20 Jahren mitgeben? Lisette, seit 33 Jahren Erzieherin, hat ihren unkonventionellen Weg und Lebensziele in ihrer Arbeit gefunden. Regisseurin Sigrid Klausmann und Produzent Walter Sitter, deren eigene Kinder in Lisettes Kindergarten gingen, haben Lisette nun in ihrem letzten Kindergartenjahr porträtiert - hinreißend, voller Liebe und Humor. Lisette selbst über ihre pädagogischen Prinzipien: „Ich sehe die Kinder wie sie sind. Ich überlege nicht, was dreh ich daraus, sondern: was ist da alles vorhanden? Sie sind da und sie sind willkommen.“
So., 21.2. - 17.00 UhrSo., 28.2. - 15.00 Uhr
Séraphine
Séraphine
Frankreich 2008 | Regie: Martin Provost | 125 min. | 35mm | Ulrich Tukur, Yolande Moreau u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1912 zieht der deutsche Kunstsammler Wilhelm Uhde in das Städtchen Senlis, um sich dem Schreiben zu widmen und sich vom hektischen Leben in Paris zu erholen. Als Haushälterin stellt er die widerborstige und unscheinbare Séraphine ein. Eines Tages entdeckt er bei Nachbarn ein kleines auf Holz gemaltes Bild, das ihn sogleich fasziniert. Zu seiner großen Überraschung stellt sich heraus, dass das Bild von seiner Haushälterin Séraphine gemalt worden ist. Von den unkonventionellen Werken begeistert, beschließt der Kunstkenner Uhde, der als Entdecker von Picasso und Rousseau gilt, die eigenwillige und von ihren Mitmenschen belächelte Séraphine zu fördern. Mit SÉRAPHINE gelingt Martin Provost ein überzeugendes filmisches Porträt der wichtigen, aber immer noch weitgehend unbekannten Künstlerin Séraphine Louis – einer der zentralen Vertreterinnen der „Naiven Kunst“. In Frankreich avancierte der Film innerhalb kurzer Zeit zum Publikumsliebling und gewann 2009 sieben ‚Césars’ – darunter diejenigen für den „Besten Film“, das „Beste Drehbuch“ sowie die „Beste Kamera“. Yolande Moreau wurde für ihre zu Recht gefeierte Interpretation der Séraphine mit dem ‚César’ für die „Beste Hauptdarstellerin“ ausgezeichnet.
Do., 25.2. - 19.00 UhrSo., 28.2. - 19.00 UhrDi., 2.3. - 19.00 Uhr
Die zwei Leben des Daniel Shore
Die zwei Leben des Daniel Shore
Deutschland, Marokko 2009 | Regie: Michael Dreher | 95 min. | 35mm | Nikolai Kinski, Katharina Schüttler u.a. | deutsche Fassung.
Eine Liebe in Marokko: Daniel Shore lernt die schöne Imane kennen und beginnt mit ihr eine wilde Affäre. Imane hat einen Sohn. Als dieser unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, muss Daniel wieder zurück nach Deutschland. Er wohnt in einem Mietshaus, bereitet sich auf seine Doktorarbeit vor und wird von Schuldgefühlen geplagt. Die dortigen Mitmieter erweisen sich als sehr seltsame Charaktere, von denen Daniel sich alsbald bedroht fühlt. Welchen Zusammenhang mit dem, was ihm in Marokko widerfuhr, könnte es geben? Der preisgekrönte Nachwuchs-Regisseur Michael Dreher liefert mit DIE ZWEI LEBEN DES DANIEL SHORE ein kafkaeskes Debüt über den Schrecken, der immer in unseren Köpfen lauert und nie real werden darf. Für die Hauptrolle dieses grandios inszenierten Verwirrspiels konnte er Nikolai Kinski gewinnen, der hier seine erste Kino-Hauptrolle spielt.
Do., 25.2. - 21.30 UhrFr., 26.2. - 19.00 UhrSa., 27.2. - 19.00 UhrSo., 28.2. - 17.00 UhrMi., 3.3. - 21.00 Uhr
She, a chinese
She, a chinese
Großbritannien, Frankreich, Deutschland, China 2009 | Regie: Guo Xiaolu | 98 min. | 35mm | Lu Huang, Wie Yi Bo u.a. | chines. Original mit deutschen Untertiteln.
Der Provinz entkommen, verliebt sich eine junge Chinesin in der Großstadt in einen Gangster, gelangt nach dessen Tod nach London, wo sie eine Scheinheirat eingeht. Aber auch das ist nicht das Wahre ... Die eigenwillige, episodenhaft erzählte, bewusst sprunghaft montierte Geschichte einer Selbstfindung im Zeitalter der Globalisierung und vom Drang der jungen Chinesen, auszubrechen aus der Enge ihres riesigen Landes in eine unbegrenzte Welt. Bei den Filmfestspielen von Locarno 2009 mit dem „Goldenen Leoparden“ (Bester Film) ausgezeichnet!
Mo., 1.3. - 19.00 UhrMi., 3.3. - 19.00 UhrDi., 9.3. - 21.00 Uhr
The hurt locker - Tödliches Kommando
The hurt locker - Tödliches Kommando
USA 2008 | Regie: Kathryn Bigelow | 126 min. | digital | David Morse, Guy Pearce u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der Krieg im Irak scheint kein Ende zu nehmen. Besonders die Elite-Spezialisten eines US-amerikanischen Bombenräumkommandos haben ein besonderes Risiko, das sie tagtäglich minimieren müssen. Die Situation eskaliert, als der Vorgesetzte bei einer Entschärfung in die Luft gesprengt wird. Denn sein Nachfolger ist ehrgeizig und risikofreudig, der Krieg ist wie eine Droge ... Kathryn Bigelow (STRANGE DAYS) gelingt es überzeugend, das Dilemma des Irak-Einsatzes an Hand einiger weniger Figuren und Charaktere abzuarbeiten. Das Resultat ist schweißtreibend, spannend und atmosphärisch ausgesprochen dicht.

Ausgezeichnet mit 6 Oscars!
Mo., 1.3. - 21.00 UhrFr., 5.3. - 21.00 UhrDi., 28.9. - 21.45 Uhr
Whatever works
Whatever works
USA, Frankreich 2009 | Regie: Woody Allen | 92 min. | 35mm | Patricia Clarkson, Larry David u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der von chronischem Pessimismus geprägte, intelligente Physik-Professor Boris Yellnikoff wird auf eine harte Probe gestellt, als ihm vor seiner New Yorker Wohnung die junge Ausreißerin Melody begegnet. Mit naiver Selbstverständlichkeit quartiert sich die Schönheit aus Mississippi bei ihm ein und verliebt sich in ihn. Doch spätestens mit der Ankunft von Melodys Eltern, die der Verbindung der Beiden ausgesprochen kritisch gegenüber stehen, kommt es zu einer chaotischen Kette von romantischen Verwicklungen, an deren Ende mal wieder die Erkenntnis steht, dass in der Liebe nichts unmöglich ist ... WHATEVER WORKS, der jüngste Film von Woody Allen, überzeugt als überaus kurzweiliger, gewohnt humorvoller Film, welcher, sehr persönlich gehalten, auch ausgesprochen an seine früheren Meisterwerke aus den 70ern und 80ern erinnert. Ein wohltuender, leicht melancholischer Film mit viel Witz und Hintersinn - nicht nur für die Fans des großen Regisseurs!
Do., 4.3. - 19.30 UhrSa., 6.3. - 19.30 UhrSo., 7.3. - 19.30 UhrDi., 9.3. - 19.00 UhrSo., 14.3. - 17.00 Uhr
A serious man
A serious man
USA 2009 | Regie: Joel & Ethan Coen | 106 min. | digital | Richard Kind, Simon Helberg u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Larry Gopnik lebt ein beschauliches Leben in einer kleinen jüdischen Gemeinde im Mittleren Westen der USA. Er sieht sich als liebender Ehemann, fürsorglicher Vater und erfolgreicher Professor – doch plötzlich läuft nichts mehr wie gewohnt. Larrys Gattin verlangt plötzlich die Scheidung, sein Sohn schwänzt die Schule, seine Tochter bestiehlt ihn und sein psychisch labiler Bruder hockt ständig auf seiner Couch. Und auch Larrys Karriere gerät ins Trudeln: anonyme Briefschreiber verbreiten falsche Anschuldigungen und ein Student versucht ihn zu bestechen. Voller Verzweiflung sucht Larry schließlich Hilfe, und hofft diese bei einem Rabbi zu finden. Doch auch diese will sich nicht so recht einstellen … Nach NO COUNTRY FOR OLD MEN und BURN AFTER READING folgt nun der nächste Geniestreich der Brüder Joel und Ethan Coen. In ihrer bislang vielleicht schwärzesten Komödie schildern sie mit beißendem Spott und genüsslicher Schadenfreude, wie das Leben eines ganz normalen Mannes total den Bach hinuntergeht.
Fr., 5.3. - 19.00 UhrMi., 10.3. - 21.00 UhrDo., 11.3. - 21.30 UhrDi., 16.3. - 21.45 UhrSa., 20.3. - 19.00 UhrMi., 24.3. - 21.15 Uhr
Stolperstein
Stolperstein
Deutschland 2008 | Regie: Dörte Franke | 73 min. | digital | deutsche Fassung.
Gunter Demnig arbeitet als Konzeptkünstler. Er entwirft Gedenktafeln für die Opfer des Nationalsozialismus, die sich als Stolpersteine einbetonieren lassen. Mahnmale der Erinnerung, in denen oft ein individuelles Schicksal nach Hause gebracht wurde, nämlich vor die Häuser, in denen die Opfer einst gelebt haben. „Ich glaube, wir möchten irgendwie das Gefühl haben, dass wir unsere Schuld abtragen. Wenn da jetzt unsere Eltern stehen würden, vor den Stolpersteinen, das wäre richtig. Stattdessen stehen wir Kinder davor“. So lautet ein Zitat aus Dörte Frankes Film, der auch anspricht, wie bei aller positiven Resonanz zugleich umstritten das Projekt von Gunter Demnig ist. Das gilt auch für Heidelberg.
So., 7.3. - 17.30 UhrMo., 8.3. - 19.00 UhrSo., 14.3. - 15.00 Uhr
Ajami
Ajami
Deutschland, Israel 2009 | Regie: Scandar Copti u.a. | 120 min. | digital | Fouad Habash, Elias Saba u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ajami ist ein Vorort von Jaffa. Dort leben die Bewohner auf engstem Raum zusammen, häufig seit langem untereinander verfeindet. Einige von ihnen und ihre Geschichten werden in AJAMI geschildert. Zum Beispiel Omar, der in Konflikt mit einer mächtigen arabischen Familie gerät, als er sich weigert, Schutzgeld zu bezahlen. Oder Malek, der illegal eingereist ist, um Geld für seine kranke Mutter zu verdienen. Schließlich Dando, ein Polizist, dessen Bruder spurlos verschwunden ist. Unmittelbar und intensiv erzählt, entfaltet sich in AJAMI kunstvoll eine Montage aus verschiedensten Handlungssträngen, die durch den allgegenwärtigen politisch-religiösen Konflikt in Israel geprägt ist. Dabei wird die sprunghafte Erzähltechnik des Films den häufig unübersichtlichen Lebensverhältnissen in eben diesem Land sehr gerecht. Nominiert für den OSCAR („Bester nicht-englischsprachiger Film“)!
Do., 11.3. - 19.00 UhrFr., 12.3. - 19.00 UhrSa., 13.3. - 21.00 UhrSo., 14.3. - 21.45 UhrMo., 15.3. - 21.45 UhrMi., 17.3. - 19.00 UhrDi., 23.3. - 21.00 Uhr
Tron
Tron
USA 1982 | Regie: Steven Lisberger | 95 min. | digital | Jeff Bridges, Bruce Boxleitner u.a. | deutsche Fassung.
Programmierer Kevin Flynn verdächtigt Ed Dillinger, Präsident von Encom, einst mehrere von Flynn entwickelte Computerspiele gestohlen und diese als seine ausgegeben zu haben. Flynn, selbst tätig für Encom, schreibt nun Suchprogramme, die im Hauptcomputer der Firma, dem „Master Control Programm“ (MCP), die entsprechende Beweise finden soll. Was Flynn aber nicht ahnt, ist, dass alle Computerprogramme in einer vom MCP beherrschten virtuellen Realität als humanoide Wesen, die ihren Programmierern (User) ähneln, leben. Dabei kämpfen die verschiedenen (guten wie bösen) Programme innerhalb der Spiele auf dem Raster gegeneinander ... Filmhistorisch hat der bahnbrechende Disney-Klassiker TRON (von "ElecTRONic") einen besonderen Stellenwert, da wohl erstmalig die Computerwelt eine formal adäquate filmische Darstellung erfuhr. Ermöglicht wurde dies durch Animation, Tricktechnik, Dekor und Beleuchtung, womit insgesamt ein grelles Spektakel inszeniert wurde, welches seiner Zeit weit voraus war.
Mi., 17.3. - 21.30 UhrMo., 22.3. - 21.00 UhrMo., 29.3. - 21.30 Uhr
Logan's run - Flucht ins 23. Jahrhundert
Logan's run - Flucht ins 23. Jahrhundert
USA 1976 | Regie: Michael Anderson | 117 min. | digital | Michael York, Peter Ustinov, Farrah Fawcett u.a. | deutsche Fassung.
Das vermeintliches Paradies im 23. Jahrhundert: das Leben hermetisch in großen unterirdischen Kuppelstädten abgeriegelt, eine vollkommene Genusswelt für Menschen unter 30 – und nur für diese. Denn wehe dem, der zu alt wird: denn mit 30 läuft die Lebensuhr ab und alle Menschen müssen sich dem Ritual der Erneuerung beugen, durch das sie angeblich wiedergeboren werden können. Doch einige widersetzen sich und versuchen zu fliehen ... Ein spektakulärer Klassiker als düstere Zukunftsvision – umrahmt von einer packenden Story, die heute, Themen wie Krieg, Überbevölkerung und Umweltverschmutzung anschneidend, noch allgegenwärtiger und aktueller als in den 70ern erscheint.
Do., 18.3. - 19.00 UhrSo., 21.3. - 21.30 UhrMi., 24.3. - 19.00 Uhr
2001 A space odyssey - 2001 Odyssee im Weltraum
2001 A space odyssey - 2001 Odyssee im Weltraum
Großbritannien 1968 | Regie: Stanley Kubrick | 149 min. | 35mm | Keir Dullea, Gary Lockwood u.a. | deutsche Fassung.
Der mysteriöse schwarze Monolith, der fühlende Bordcomputer und Walzer tanzende Raumschiffe: basierend auf einer Kurzgeschichte von Arthur C. Clarke kommt in 2001 – ODYSSEE IM WELTRAUM eine Weltraumoper zur Aufführung, die technische Utopie mit Kulturpessimismus verbindet und dabei voller Witz und Ironie ist. Berühmt durch seine optischen Effekte und seine Tricktechnik schuf Kubrick den wohl spektakulärsten Science-Fiction-Film aller Zeiten, der das Genre insgesamt maßgeblich prägte.
Fr., 19.3. - 19.00 UhrFr., 26.3. - 19.00 Uhr
Barbarella
Barbarella
Italien, Frankreich 1967 | Regie: Roger Vadim | 98 min. | digital | Jane Fonda, David Hemmings u.a. | deutsche Fassung.
Im Zeichen der Liebe wird eine Agentin, eine Männerphantasie von Frau, vom Präsidenten der Erde auf einen fremden Planeten geschickt, um dort einem Wissenschaftler eine Geheimwaffe zu stehlen. Barbarella, so ihr Name, hat, um das Abenteuer zu bestehen, einen Schutzengel und ihren eigenen Körper als bestes Mittel zum Zweck ... Höchst unterhaltsam und völlig losgelöst von Fragen des guten Geschmacks beschert uns BARBARELLA eine Orgie von Ideen, genährt vom wilden Geist der späten 60er mit einem pikant europäischen Einschlag in den Details, der diesem Science-Fiction-Märchen eine latente Subversivität schenkt. Und dann natürlich Jane Fonda in der Blüte ihrer Jugend! Kult!
Sa., 20.3. - 21.00 UhrSo., 21.3. - 19.30 Uhr
Jagdzeit
Jagdzeit
Deutschland 2009 | Regie: Angela Graas | 88 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
An Bord des Greenpeace-Schiffes Esperanza machen sich 37 Aktivisten auf eine lange und gefährliche Reise ans südliche Ende der Welt. Sie wollen die japanische Walfangflotte in der Antarktis aufspüren. Japan plant über 1000 Tiere abschießen zu lassen, angeblich für die Wissenschaft. Greenpeace jedoch ist sich sicher, dass die getöteten Tiere in Restaurants landen ... „Gerade weil der Film die Umweltaktivisten nicht als notorische Gutmenschen (...) idealisiert, sondern wir ihnen im Verlauf der Reise nahe gekommen sind, sie als Menschen wie du und ich kennengelernt haben, bewegt der Film etwas und wirft beinahe zwangsläufig die Frage auf, warum man selbst eigentlich nicht an solchen Aktionen teilnimmt, warum man sich selbst nicht mehr engagiert – sei es bei Greenpeace oder anderswo.“ (www.kino-zeit.de)
So., 21.3. - 17.30 UhrMo., 22.3. - 19.00 UhrDi., 23.3. - 19.00 Uhr
Welcome
Welcome
Frankreich 2009 | Regie: Philippe Lioret | 115 min. | 35mm | Vincent Lindon, Firat Ayverdi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junger Mann aus Kurdistan ist auf dem Weg nach London, der Liebe wegen. Sein Weg führt ihn nach Calais, einem Sammelpunkt für Menschen, die versuchen, irgendwie illegal den Kanal nach England zu überqueren. Derweil tun die französischen Behörden alles, um den Kontakt zwischen den „Einheimischen“ und den „Fremden“ zu unterbinden. Demmoch freunden sich Bademeister Simon und Bilal an. Das Ziel des jungen Kurden: schwimmend das andere Ufer zu erreichen … WELCOME verknüpft das politisch brisante Thema Migranten mit existenziellen Werten wie Freundschaft und Liebe in all ihren Facetten. Das zutiefst bewegende, vielschichtige Drama besticht durch genaue Figurenzeichnung, viel Sinn für Realismus und große Emotionalität. In einer universellen Geschichte ohne Schwarz-Weiss-Malerei beschreibt Philippe Lioret Individuen in Ausnahmesituationen, die gegen vermeintliche Schicksalhaftigkeit kämpfen. Ein herausragendes Plädoyer für Menschlichkeit.
Do., 25.3. - 19.00 UhrSo., 28.3. - 19.00 UhrMo., 29.3. - 19.00 UhrDi., 30.3. - 19.00 Uhr
Brazil
Brazil
Großbritannien 1984 | Regie: Terry Gilliam | 142 min. | 35mm | Robert De Niro, Michael Palin, Jonathan Pryce u.a. | deutsche Fassung.
Im Mittelpunkt steht der eigentlich sanftmütige Regierungsbeamte Sam Lowry, dessen Leben von einem Käfer durcheinander gebracht wird. Denn dieser wird in seinem Drucker zerquetscht und verursacht einen verhängnisvollen Tippfehler: Ein unschuldiger Bürger wird zu Unrecht verdächtigt, der Terrorist Harry Tuttle zu sein. Als Sam versucht, das bürokratische Chaos zu entwirren, wird er schließlich selbst als Übeltäter abgestempelt ... Fantastisches kafkaeskes Set, paranoid-subversive Stimmung, unglaubliche Bilder – BRAZIL gilt als eines der ganz großen, visionären Meisterwerke von Terry Gilliam, der zuletzt mit DAS KABINETT DES DR. PARNASSUS erneut Schlagzeilen gemacht hat.
Do., 25.3. - 21.15 UhrMi., 31.3. - 21.15 Uhr
Solaris
Solaris
UdSSR 1972 | Regie: Andrej Tarkowskij | 159 min. | digital | Donatas Banionis, Jüri Järvet u.a. | deutsche Fassung.
Der Wissenschaftler Kris Kelvin wird auf eine Mission zu einer Raumstation geschickt, die den Planeten Solaris erforschen soll. Es sind dort einige merkwürdige Vorfälle aufgetreten: denn wie sich herausstellt, vermag Solaris die Wünsche, Erinnerungen und Ängste der Forscher zu materialisieren, wodurch sie in unkontrollierbare Situationen geraten ... Anhand der Vorlage von Stanislaw Lem schuf Tarkovskij ein Science-Fiction Epos von metaphysischer Tiefe, deren hypnotisch ruhiges Erzähltempo sowie die Gewalt seiner Bilder Filmgeschichte schrieben.
Sa., 27.3. - 19.00 Uhr
Berlin - Stettin
Berlin - Stettin
Deutschland 2009 | Regie: Volker Koepp | 110 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Der bekannte Dokumentarfilm-Regisseur Volker Koepp wurde 1944 in Stettin geboren und wuchs in Berlin-Karlshorst auf. Zwischen diesen beiden Städten, zwischen Elbe und Oder, hat er immer wieder Menschen getroffen und Orte gefunden, die er zu Hauptdarstellern seiner Filme gemacht hat. In BERLIN - STETTIN zieht es ihn zurück in seine früheren Lebenslandschaften. Seine eigene Biografie überlagert sich mit der Biografie seiner wieder gefundenen Protagonisten, mit der Geschichte dieses Landstrichs. Und wieder findet er neue Menschen und Landschaften, neue Themen und einen neuen Ansatz, sie zu erzählen.

Am Sonntag, 28.3. in Anwesenheit des Regisseurs Volker Koepp!
So., 28.3. - 16.00 UhrMi., 31.3. - 19.00 UhrSo., 4.4. - 17.15 UhrMo., 5.4. - 17.15 UhrSo., 11.4. - 16.45 Uhr
Plan 9 from outer space
Plan 9 from outer space
USA 1958 | Regie: Edward D. Wood Jr. | 79 min. | digital | Béla Lugosi, Vampira u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Keine Science-Fiction-Filmreihe ohne Trash, ohne den bekanntermaßen schlechtesten Film aller Zeiten. Denn PLAN 9 FROM OUTER SPACE trägt diese Prädikat mit Gelassenheit und Würde. Und Regisseur Ed Wood hat längst Kultstatus. Mittels elektrischer Wiederbelebung von Toten versuchen Außerirdische die Herrschaft über die Erde zu erlangen. Wer tritt ihnen entgegen? Immerhin zeigt dieser Film zwei Minuten lang den berühmten Béla Lugosi, danach nur noch sein Double, denn Lugosi starb zu Beginn der Dreharbeiten und konnte leider Gottes nicht elektrisch wiederbelebt werden.
So., 28.3. - 21.30 Uhr
Die Klapperschlange
Die Klapperschlange
USA 1981 | Regie: John Carpenter | 101 min. | digital | Kurt Russell, Lee van Cleef, Ernest Borgnine, Isaac Hayes u.a. | deutsche Fassung.
In der Zukunft des Jahres 1997 (!) ist Manhattan ein abgeriegeltes Gefängnis, bevölkert von drei Millionen verurteilten Verbrechern. Mitten in dieses Chaos stürzt das (von Terroristen entführte) Flugzeug des US-Präsidenten, der zudem wertvolle Dokumente bei sich hat. Jemand muss nun hinein, um sein Leben zu retten. Und nur einer kommt dabei in Frage: Ex-Leutnant Snake Plissken, der nun weniger als 24 Stunden Zeit hat, diese Mission zu erfüllen ... Beeindruckend durch seine Effekte, grandios fotografiert und mit erstaunlich bedächtiger Bildsprache inszenierte John Carpenter eine apokalyptisch düstere, bisweilen auch ironische Prä 9/11-Vision, die neben allerlei Action auch ausreichend Raum dafür offen lässt, wie das Ende der Zivilisation oder die Konsequenz von Ghettoisierung aussehen könnte.
Di., 30.3. - 21.30 Uhr
An education
An education
Großbritannien 2009 | Regie: Lone Scherfig | 100 min. | 35mm | Peter Sarsgaard, Emma Thompson, Sally Hawkins u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
England in den 60er Jahren. Die 17jährige Jenny aus konventionell-bürgerlichem Hause lebt in einem verschlafenen Londoner Vorort und träumt von einem Studium in Oxford. Als sie den viel älteren, gut aussehenden David trifft und durch ihn einen vollkommen anderen Lebensstil kennen lernt, steht das angestrebte Studium schnell in Frage. Doch ist David wirklich der Mann, den er vorgibt, zu sein? AN EDUCATION war zu Recht einer der ganz großen Publikumslieblinge der Berlinale 2009!
Entstanden ist eine wunderbare Geschichte einer jungen Frau, die über die Entdeckung der ersten großen Liebe die große weite Welt entdeckt, am Ende aber erkennen muss, dass sie ihre Wurzeln nicht ganz ablegen kann. Ein sympathische, elegante, warmherzige Coming-of-age Geschichte der dänischen Regisseurin Lone Scherfig (ITALIENISCH FÜR ANFÄNGER) nach einem Drehbuch von Nick Hornby.
Do., 1.4. - 19.00 UhrFr., 2.4. - 19.00 UhrSa., 3.4. - 21.00 UhrSo., 4.4. - 19.30 UhrMo., 5.4. - 19.30 UhrDi., 6.4. - 21.00 Uhr
Der Räuber
Der Räuber
Österreich, Deutschland 2010 | Regie: Benjamin Heisenberg | 90 min. | 35mm | Andreas Lust, Franziska Weisz u.a. | deutsche Fassung.
Rettenberger hätte die Chance, nochmals komplett neu anzufangen: mit der Arbeit, mit einer Beziehung, mit einem geregelten Leben. Ihn interessiert jedoch nur eins: das Laufen. Der einsamen Euphorie des schnellen Rennens ordnet er alles unter. Und wenn er drei Banken am Tag überfällt, läuft er der Polizei einfach davon. Doch kann jemand tatsächlich um sein Leben laufen? 1988 endete auf der österreichischen Westautobahn die Flucht eines Mannes, dem die Medien den Namen „Pumpgun-Ronnie“ gegeben hatten. Auf diesen spektakulären Fall und gleichnamigen Roman von Martin Prinz basiert DER RÄUBER. Ein Thriller mit philosophischen Zwischentönen über aberwitzige Banküberfälle, unmögliche Liebe, abenteuerliche Flucht und einen rätselhaften Außenseiter, der nur seinen Instinkten gefolgt ist. Ausgezeichnet mit dem Bayerischen Filmpreis für die “Beste Nachwuchsregie” und Liebling auf der Berlinale 2010!
Fr., 2.4. - 21.00 UhrSa., 3.4. - 19.00 UhrSo., 4.4. - 21.30 UhrMo., 5.4. - 21.30 UhrDo., 8.4. - 21.00 UhrSa., 10.4. - 21.00 UhrSo., 11.4. - 19.00 UhrMo., 12.4. - 21.00 UhrDi., 13.4. - 21.30 Uhr
Augenblicke 2010
Augenblicke 2010
Deutschland u.a. 2010 | Regie: verschiedene | 107 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Seit 1992 ist „AUGENBLICKE – Kurzfilme im Kino“ kirchliche Kinoarbeit mit cineastischem Anspruch und einem besonderen Blick auf den Menschen. AUGENBLICKE ist ein Projekt des Sekretariates der Deutschen Bischofskonferenz im Rahmen von „Kirche und Kino“ in Kooperation mit den diözesanen Medienstellen. Mit der Kurzfilmreihe wird vor allem jungen Filmautoren ein Forum für die Präsentation ihrer neueren, manchmal preisgekrönten Produktionen geschaffen.

Mit freundlicher Unterstützung der Mediathek der Erzdiözese Freiburg / einer kurzen Einführung von Helmut Hintz.
Mi., 7.4. - 19.30 Uhr
Partir - Die Affäre
Partir - Die Affäre
Frankreich 2009 | Regie: Catherine Corsini | 85 min. | 35mm | Kristin Scott Thomas, Sergi Lopez u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Suzanne ist um die 40 und führt mit ihrem Mann und ihren beiden jugendlichen Kindern ein beschauliches Leben in Südfrankreich. Aus Langeweile beschließt sie ihre Arbeit als Physiotherapeutin wieder aufzunehmen und eine Praxis auf dem Anwesen errichten zu lassen. Die Bauarbeiten übernimmt Ivan, ein Hilfsarbeiter, der im Gefängnis war und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält. Als Suzanne und Ivan aufeinander treffen, sind sie magisch voneinander angezogen. Und so entscheidet sich Suzanne dafür, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen … Hauptdarstellerin Kristin Scott Thomas brilliert in ihrer Rolle ebenso herausragend wie zuletzt in IL Y A LONGTEMPS QUE JE T'AIME. Intensiv gespieltes, leidenschaftliches Drama über die Liebe und den Aufbruch, die Kraft des Verlassens, aber auch die bitteren Konsequenzen daraus.
Do., 8.4. - 19.00 UhrSa., 10.4. - 19.00 UhrSo., 11.4. - 21.00 UhrDo., 15.4. - 19.30 UhrSo., 18.4. - 19.00 Uhr
Henners Traum – Das größte Tourismusprojekt Europas
Henners Traum – Das größte Tourismusprojekt Europas
Deutschland 2008 | Regie: Klaus Stern | 93 min. | digital | deutsche Fassung.
Aus der alten verschlafenen Domäne Beberbeck mit ihrem klassizistischen Schloss soll ein luxuriöses Tourismus-Resort werden. Und das in Hofgeismar im wirtschaftlich klammen Nordhessen, von Spöttern auch als Hessisch-Sibirien bezeichnet. Rund 420 Millionen Euro sollen investiert werden. Auf 800 Hektar sollen fünf Luxushotels, 600 Villen und Ferienwohnungen, eine künstliche Lagunenlandschaft von 34 Hektar sowie eine Trabrennbahn mit angeschlossenem Pferdezentrum und Poloplatz entstehen. Nicht zu vergessen: 1.000 Arbeitsplätze winken ...

HENNERS TRAUM: ein Dokumentarfilmkrimi über Größenwahnsinn, Realitätsverlust und Mut in der hessischen Provinz und gleichzeitig mitten in Europa – gerade aufgrund der weltweiten Immobilien- und Finanzkrise aktueller denn je. Erstaufführung in Heidelberg.
Mo., 12.4. - 19.00 Uhr
L’auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr
L’auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr
Frankreich, Spanien 2002 | Regie: Cédric Klapisch | 122 min. | 35mm | Romain Duris, Cécile de France, Audrey Tautou u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der französische Student Xavier will für ein Jahr nach Barcelona, um dort endlich die spanische Sprache zu lernen, um hinterher hoffentlich einen gut bezahlten Job zu bekommen. In der Hafenstadt ist der Wohnungsmarkt allerdings extrem schwierig. Xavier landet schließlich in einer Wohngemeinschaft. Hier lebt er mit Italienern, Deutschen, Dänen, Britin und einer Spanierin gemeinsam in einem kleinen Apartment. Klar, dass neben den verschimmelten Kühlschrankinhalten und dreckigen Badezimmern auch das babylonische Sprachengewirr für ein skurriles Durcheinander sorgt … L’AUBERGE ESPAGNOLE: legendäre Gute-Laune-Studenten-Komödie aus Frankreich - mit viel sanfter Ironie, bissigem Witz und entwaffnender Ehrlichkeit auf dieses Chaos, das sich „Auslandsstudienjahr“ nennt.
Di., 13.4. - 19.00 Uhr
One day in Europe
One day in Europe
Deutschland, Spanien 2005 | Regie: Hannes Stöhr | 100 min. | digital | Florian Lukas, Megan Gay u.a. | deutsche Fassung.
Eine englische Geschäftsfrau und eine russische Rentnerin in Moskau, ein Berliner Rucksacktourist und ein schwäbischer Taxifahrer in Istanbul, ein ungarischer Pilger und ein galizischer Polizist in Santiago de Compostela, ein französisches Straßenkünstlerpärchen in Berlin: Sie alle werden in Gepäckdiebstähle verwickelt. Es ist der Tag des Championsleague-Finales zwischen Galatasaray Istanbul und Deportivo La Coruña in Moskau. Überall herrscht Fußballfieber, den Euro gibt es auch schon. Nur mit der Verständigung ist es manchmal ganz schön schwierig... Regisseur Hannes Stöhr erzählt warmherzig, neugierig und mit erfrischender Leichtigkeit von Menschen in Europa, von Begegnungen und Missverständnissen, vom Reisen, Ankommen und Aufbrechen – und von der Möglichkeit, sich nahe zu kommen.
Mi., 14.4. - 19.00 Uhr
Un prophète - Ein Prophet
Un prophète - Ein Prophet
Frankreich 2009 | Regie: Jacques Audiard | 155 min. | 35mm | Tahar Rahim, Niels Arestrup u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der 19-jährige Analphabet Malik El Djebena, ein Franzose maghrebinischer Abstammung, muss für 6 Jahre in den Knast. Malik landet in einem Gefängnis, das von einer korsischen Mafiagruppe unter der Führung von Cesar Luciano, einem eiskalten Verbrecher, kontrolliert wird. Luciano bietet Malik schnell seinen Schutz an, die Gegenleistung dafür allerdings ist hoch: Denn sie wird nur unter der Voraussetzung gewährt, sofern sich Malik absolut unterordnet und zudem einem Mitgefangenen die Kehle durchschneidet. Als Malik die Tat begeht, steigt er in der Hierarchie schnell auf. Als Vertrauter von Luciano genießt er immer mehr Privilegien, wird aber von den Korsen dennoch nie als einer der ihren akzeptiert … EIN PROPHET wurde auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2009 mit dem „Großen Preis der Jury" prämiert und war auch für den Oscar® in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert. Der wilde und intensive, zeitweise auch sehr harte neue Film von Jacques Audiard (DER WILDE SCHLAG MEINES HERZENS) steht in guter Tradition solcher Filme wie HASS (LA HAINE) – bestes französisches Autorenkino der Gegenwart!
Do., 15.4. - 21.15 UhrFr., 16.4. - 19.00 UhrSa., 17.4. - 19.30 UhrSo., 18.4. - 21.00 UhrMo., 19.4. - 19.00 UhrMi., 21.4. - 21.30 Uhr
Bright star - Eine Liebe. Ewig
Bright star - Eine Liebe. Ewig
Frankreich, USA, Großbritannien 2009 | Regie: Jane Campion | 120 min. | 35mm | Kerry Fox, Abbie Cornish u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Liebe, die zum Scheitern verurteilt scheint: zu groß sind die Unterschiede zwischen der klugen, aber nicht sonderlich gebildeten Schneiderin Fanny und dem begabten, aber auch schwermütigen Poeten John. Gleich von zwei Seiten wird ihre Beziehung torpediert: Fannys Mutter stellt sich ihnen entgegen, weil John kein Geld besitzt. Johns väterlichem Mentor Mr. Brown missfällt Fanny, weil er sie für eine bloße Ablenkung von der Dichtkunst hält. Immer wieder voneinander getrennt, bleibt den Liebenden nur ihr inniger Briefwechsel, um einander nah zu sein. Doch als John schwer erkrankt, spitzt sich die Lage dramatisch zu ...

Regisseurin Jane Campion (DAS PIANO) widmet sich in BRIGHT STAR erneut einer großen Liebesgeschichte und erzählt in ebenso zarten wie poetischen Bildern die durch einen Briefwechsel sowie zahlreiche Gedichte dokumentierte wahre Romanze zwischen dem romantischen Dichter John Keats und der Schneiderin Fanny im England des frühen 19. Jahrhunderts.
So., 18.4. - 16.30 UhrDi., 20.4. - 19.00 UhrMi., 21.4. - 19.00 UhrDo., 22.4. - 19.00 UhrFr., 23.4. - 19.30 Uhr
Judith of Bethulia - Judith von Bethulien
Judith of Bethulia - Judith von Bethulien
USA 1914 | Regie: D.W.Griffith | 61 min. | 16mm | Stummfilm mit deutschen Zwischentiteln.
Mehraktiges Bibel-Drama - ein Film mit grossartigen Massenszenen wie der Erstürmung der Mauern von Bethulia, dem Angriff der Streitwagen und dem Brand im Lager der Assyrer.
Sa., 24.4. - 21.30 Uhr
Aviv B'eretz Yisrael - Springtime in Palestine
Aviv B'eretz Yisrael - Springtime in Palestine
Palästina 1928 | Regie: Ya’ackov Ben-Dov | 64 min. | 35mm | Stummfilm mit deutschen Zwischentiteln.
Eine Dokumention als früher zionistischer Film aus Palästina. Er zeigt Bilder vom Aufbau einer modernen Infrastruktur und vom Leben in den Städten, schildert Szenen der Festtage und der Arbeit in den Dörfern. In den zwanziger Jahren galten Bilder vom Aufbau der jüdischen Heimstätte als eines der wichtigsten Propagandamittel der zionistischen Bewegung.
So., 25.4. - 13.00 Uhr
Filmen fra det hellige land - Films from the holy land
Dänemark 1924 | Regie: Gunnar Sommerfeldt | 70 min. | 35mm | Stummfilm mit Zwischentiteln.
Dokumentarfilm - anschl. Vortrag: „Der Filmtourismus im Orient 1896-1914“
So., 25.4. - 16.00 Uhr
Sanxia Haoren - Still Life
Sanxia Haoren - Still Life
China, Hongkong 2006 | Regie: Jia Zhang-Ke | 108 min. | 35mm | San-ming Han, Tao Zhao u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach 16 Jahren kehrt ein Bergmann in seine Heimatregion zurück, das Gebiet um die Stadt Fengje am Drei-Schluchten-Staudamm des Flusses Yangtze. Dort stehen gewaltge Abrissarbeiten an, während der Wasserpegel beständig steigt. Einst hat ihn dort seine Frau mit ihrem gemeinsamen Kind verlassen und der Mann möchte wissen, was aus ihnen geworden ist. Aber die Straße, in der sie einst gewohnt haben, steht längst unter Wasser. Zum gleichen Zeitpunkt gelangt auch eine Krankenschwester dorthin, die ihren Mann sucht. Zwei Schicksale verweben sich. Preisgekröntes Drama.

Vor Filmbeginn findet eine kurze Einführung in den zeitgenössischen chinesischen Film durch Dr. Gieselmann statt.
Mo., 26.4. - 19.00 Uhr
He ni zai yi qi - Xiaos Weg
He ni zai yi qi - Xiaos Weg
China 2002 | Regie: Chen Kaige | 118 min. | 35mm | Tang Ru-yun, Liu Peiqi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Junge Xiao Chun wurde zwar in eine Arbeiterfamilie hinein geboren, dennoch aber entwickelt er ein Talent dafür, Geige zu spielen. Sein Vater engagiert sich für ihn, besorgt ihm in Peking den besten Lehrer. Doch es kommt anders, denn Lili, ein Mädchen, das in einem Nachtklub der Stadt arbeitet, tritt in sein Leben. Zu ihr entfaltet Xiao Chun eine sehr ungewöhnliche und intensive Beziehung, die seine bisherigen Lebenspläne in Frage stellt, wie auch seine Karriere gefährdet.

Vor Filmbeginn findet eine kurze Einführung in den zeitgenössischen chinesischen Film durch Dr. Gieselmann statt.
Di., 27.4. - 19.00 Uhr
John Rabe
John Rabe
Deutschland 2009 | Regie: Florian Gallenberger | 134 min. | 35mm | Ulrich Tukur, Daniel Brühl u.a. | deutsche Fassung.
John Rabe, genannt der „Schindler von China“, hat 1937 in der Hauptstadt Nanjing über 250.000 Menschen das Leben gerettet. Er leitet die dortige Siemens-Niederlassung. Nachdem er sich weigert, nach Deutschland zurückzukehren, wird er Zeuge eines japanischen Überfalls auf die Stadt. Zusammen mit weiteren Mitstreitern gelingt es Rabe, zum Schutz der Zivilbevölkerung in der Stadt eine Sicherheitszone zu errichten, deren Anerkenung er von den Japanern erzwingt und die bis zum Ende der Kampfhandlungen trotz aller Bedrohung besteht. Die bislang kaum bekannte Biographie Jon Rabes gestaltete Florian Gallenberger zu großem deutschen Kino über Mut und Moral.

Am 28.4. „John-Rabe-Abend“ in Anwesenheit von Prof. Thomas Rabe, Enkel von John Rabe!
Mi., 28.4. - 18.00 Uhr
The Imaginarium of Doctor Parnassus - Das Kabinett des Doktor Parnassus
The Imaginarium of Doctor Parnassus - Das Kabinett des Doktor Parnassus
Kanada, Frankreich, Großbritannien 2009 | Regie: Terry Gilliam | 122 min. | 35mm | Christopher Plummer, Tom Waits, Heath Ledger, Johnny Depp, Jude Law u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Magier Dr. Parnassus zieht schon lange samt Theatertruppe in einem alten Varieté-Kabinett durch die Lande. Die besondere Attraktion ist ein Zauberspiegel, durch den man in eine fantastische Welt gelangt. Als die Truppe in London gastiert, taucht Mr. Nick – der leibhaftige Teufel – auf. Er erinnert Parnassus schmerzhaft daran, dass dieser ihm vor Jahren seine Tochter Valentina versprochen hat, sobald sie 16 Jahre alt geworden ist. Um seine Tochter zu retten, geht Dr. Parnassus eine letzte Wette mit Mr. Nick ein: wem es binnen drei Tagen als erstem gelingt, fünf Seelen zu gewinnen, dem soll Valentina gehören ... Fantastische Traumwelten, gewaltige Bilderfluten, ein Set voll überbordender Ideen: Terry Gilliam ist erneut ein filmisches Spektakel der Sonderklasse gelungen, das seiner herausragenden Filmografie (u.a. BRAZIL, 12 MONKEYS, FEAR AND LOTHING IN LAS VEGAS) zur Ehre gereicht.
Do., 29.4. - 19.00 UhrFr., 30.4. - 19.30 UhrSa., 1.5. - 19.00 UhrSo., 2.5. - 19.00 UhrMo., 3.5. - 19.00 Uhr
Mazel Tov
Mazel Tov
Deutschland 2009 | Regie: Mischka Popp, Thomas Bergmann | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„Mazel Tov“ bedeutet ungefähr so viel wie „gutes Glück“, man wünscht es ernsthaft oder ironisch. Glück können diejenigen jedenfalls gut gebrauchen, die Mischka Popp und Thomas Bergmann porträtiert haben. Denn sie sind Menschen, die ihre Leben geändert haben, sie kommen aus Russland, sind Juden, kommen nach Deutschland. Und sie haben Geschichten zu erzählen. Spannende, anrührige, lebendige Geschichten. MAZEL TOV – ein eindringlicher Dokumentarfilm.

Am 4.5. in Anwesenheit der Regisseure!
Di., 4.5. - 11.00 UhrDo., 6.5. - 17.00 Uhr
Giulias Verschwinden
Giulias Verschwinden
Schweiz 2009 | Regie: Christoph Schaub | 87 min. | 35mm | Corinna Harfouch, Bruno Ganz u.a. | deutsche Fassung.
Ein tragikomischer Reigen über das Älterwerden und den Mut für einen Neuanfang: Giulia wird 50 – dies soll eigentlich mit Freunden in einem Restaurant gefeiert werden. Die Gäste erwarten sie – Giulia jedoch ist nicht nach Feiern zu Mute. Stattdessen durchstreift sie ziellos die Straßen, läßt sich von einem älteren Herrn ansprechen und einladen – und verspürt dabei das aufregende Gefühl, für ihre Umwelt plötzlich unsichtbar zu sein - und frei! Aber schließlich erscheint der Ehrengast doch noch auf der Feier ...

Beide Vorstellungen am 4.5.10 in Anwesenheit des Regisseurs!
Di., 4.5. - 14.00 UhrDi., 4.5. - 18.30 Uhr
Die Herbstzeitlosen
Die Herbstzeitlosen
Schweiz 2006 | Regie: Bettina Oberli | 90 min. | 35mm | Stephanie Glaser, Heidi Maria Glössner u.a. | deutsche Fassung.
Seit dem Tod ihres Mannes hat Martha ihre Lebenslust verloren. Ihr Sohn, der Dorfpfarrer, ermuntert sie, etwas Neues anzufangen. Da kommt Martha die Idee, einen alten Lebenstraum zu verwirklichen: die Eröffnung einer Lingerie-Boutique mit Dessous-Verkauf. Die Reaktion: Aufruhr im Dorf, man mimt Entsetzen und unterstellt Verführung zur Sündhaftigkeit durch Reizwäsche. Aber Marthas wiedergewonnene Energie soll nun auch andere anstecken ... DIE HERBSTZEITLOSEN war der erfolgreichste Schweizer Film des Jahres 2006 - eine toll gespielte Komödie voller Witz und Charme.
Mi., 5.5. - 09.00 UhrDo., 6.5. - 19.00 Uhr
Das zweite Leben
Das zweite Leben
Deutschland 2007 | Regie: Florian Gärtner | 90 min. | digital | Rosemarie Fendel, Hans-Michael Rehberg u.a. | deutsche Fassung.
Anne hatte ihr Leben auf ihren Mann hin orientiert: Alfred Kreutzer, Jura-Professor in Würzburg, ein Vorbild an Korrektheit. Als dieser jedoch beim Versuch, einen Hund aus dem Main zu retten, einen Herzinfarkt erleidet und stirbt, bricht Anna der Boden unter ihren Füssen weg. Denn es stellt sich heraus, dass ihr Mann alles andere als stabile Verhältnisse hinterlässt: auf dem Haus lastet eine große Hypothek und es wurden hohe Summen an eine Bank in Straßburg überwiesen. Als Anne dorthin fährt, begegnet sie einem jungen Mann, der ihrem verstorbenen Gatten sehr ähnelt ... Eingebettet in ein kraftvoll agierendes Ensemble versteht sich der Film als Hommage an Rosemarie Fendel und ihre Schauspielkunst.

In Anwesenheit des Regisseurs!
Mi., 5.5. - 11.00 Uhr
Wolke 9
Wolke 9
Deutschland 2008 | Regie: Andreas Dresen | 95 min. | 35mm | Ursula Werner, Horst Rehberg, Horst Westphal u.a. | deutsche Fassung.
Inge, bald 70, ist seit dreißig Jahren mit Werner verheiratet. Ihre Ehe kann man noch glücklich nennen, auch wenn Alltag und Gewohnheiten überwiegen. Dann aber lernt Inge den 76jährigen Karl kennen. Sie beginnt eine Affäre. Erst sträubt sie sich noch, weil sie ihre Ehe nicht gefährden will, dann aber lässt sie ihren Gefühlen freien Lauf. Schließlich beichtet sie ihrem Mann ihr Verhältnis, es kommt zum Streit, Inge zieht zu Karl und die Ereignisse überschlagen sich ... „Es hat mich angeödet, dass die Gesellschaft immer älter wird, es aber nicht die dazugehörigen Bilder gibt – Liebe und Sex ab einem bestimten Alter scheinbar aufhören zu existieren“ (Andreas Dresen). WOLKE 9: einer der wichtigsten deutschen Filme der letzten Jahre.

Am 5.5. in Anwesenheit von Ursula Werner und Horst Westphal!
Mi., 5.5. - 14.00 UhrMi., 5.5. - 19.00 Uhr
Leergut
Leergut
Tschechien, Großbritannien 2007 | Regie: Jan Sverák | 103 min. | 35mm | Zdenek Sverák, Daniela Kolárová u.a. | deutsche Fassung.
Josef ist ein Lehrer, der eigentlich längst pensioniert werden müßte, denn mit seinen Schülern kommt er nicht mehr klar. Und so geschieht es, Josef zieht die Notbremse und hört auf. Aber er fühlt sich zu jung, um daheim herum zu sitzen. Also sucht er sich eine neue, einfache Tätigkeit und findet einen Job bei der Leergutannahme eines Supermarktes, ein Refugium der Gemütlichkeit inmitten eines durchrationalisierten Großbetriebes, aber auch ein Kontakthof inmitten leerer Glasflaschen ...
Mi., 5.5. - 17.00 Uhr
Elsa und Fred
Elsa und Fred
Spanien, Argentinien 2005 | Regie: Marcos Carnevale | 108 min. | 35mm | China Zorrilla, Manuel Alexandre u.a. | deutsche Fassung.
Elsa, die behauptet 77 Jahre alt zu sein, ist ein Teenager "in altem Kleid". Sie ist frech, temperamentvoll und lügt, wenn sie den Mund aufmacht. Fred, eigentlich Alfredo, ihr neuer Wohnungsnachbar, ist tatsächlich 78, gerade Witwer geworden, hypochondrisch veranlagt und etwas scheu. Wie ein Wirbelwind bricht Elsa in sein Leben ein, entschlossen, die wertvolle Zeit, die ihr noch bleibt, mit der Liebe ihres Lebens zu genießen ...
Do., 6.5. - 09.00 Uhr
Wir werden uns wiederseh’n
Wir werden uns wiederseh’n
Deutschland 2006 | Regie: Stefan Hillebrand & Oliver Paulus | 90 min. | 35mm | Tom Jahn, Pola Kinski, Isolde Fischer, Lieselotte Langer u.a. | deutsche Fassung.
Die deutschen Alters- und Pflegeheime und die herrlich schrägen Seiten des vermeintlich tristen Alltags. „Schön, dass wir jetzt auch einen Mann auf Station haben .. also, ich sag' immer, in der Mitarbeiterschaft so ein Mann dabei, das tut Wunder!“ meint Petra Opels, Pflegedienstleiterin, als sie Holger, den Neuling aus Berlin, zum Begrüssungsgespräch empfängt. Skurril, schwungvoll, etwas verrückt, bittersüss, war der in Mannheim gedrehte WIR WERDEN UNS WIEDERSEH'N ein großer Publikumserfolg, keineswegs aber nur in Mannheim, sondern etwa auch beim Filmfestival in San Sebastian.

Vorstellungen in Anwesenheit des Regisseurs Stefan Hillebrand und der Darstellerin Lieselotte Langer.
Do., 6.5. - 11.15 UhrDo., 6.5. - 14.00 Uhr
La nana - Das Dienstmädchen
La nana - Das Dienstmädchen
Chile 2009 | Regie: Sebastián Silva | 115 min. | 35mm | Catalina Saavedra, Claudia Celedón, Alejandro Goic u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Seit mehr als 20 Jahren ist das Hausmädchen Raquel bei der Familie Valdés angestellt. Und im Laufe des Jahres ist sie beinahe zum eigentlichen Familienoberhaupt geworden. Mit zunehmendem Alter leidet Raquel aber mehr und mehr unter der Last der Verantwortung, was auch ihren Dienstherren nicht verborgen bleibt. Um sie zu entlasten, soll nun ein zweites Dienstmädchen eingestellt werden, wogegen sich Raquel mit aller Macht wehrt. Zwei „Konkurrentinnen“ schlägt sie in die Flucht, doch als die lebensfrohe Lucy auf den Plan tritt, verändert sich alles ...
Fr., 7.5. - 19.00 Uhr
Gigante
Gigante
Uruguay 2008 | Regie: Adrián Biniez | 88 min. | 35mm | Horacio Camandulle, Leonor Svarcas, Néstor Guzzini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jara ist ein Kleiderschrank von einem Mann mit dem goldenen Herzen eines Kindes. Als Wachmann in einem Supermarkt in Montevideo überwacht er die Angestellten. Und meist tut er dies mit stoischer Ruhe. Unter dem ohrenbetäubenden Lärm seiner heiß geliebten Heavy Metal Bands zappt er durch die verschiedenen Kameras und beobachtet, wie sich die Mitarbeiter streiten oder auch mal den Markt beklauen. Ändern wird sich erst alles, als er sich in die Putzfrau Julia verliebt. Schweigsam macht er sich auf, das Herz der Angebeteten zu erobern ...
Fr., 7.5. - 21.30 UhrSa., 8.5. - 19.30 Uhr
La joven revolución Hondureña
La joven revolución Hondureña
Honduras 2008 | Regie: Johannes Wilm | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Dokumentarfilm schildert die Kämpfe und Perspektiven von jungen Studenten, die mit ihren Mitteln gegen den Militärputsch in Honduras kämpfen. Als das Militär und die Oligarchie gegen den honduranischen Präsidenten Zelaya putschte, befand sich der deutsch-dänische Aktivist Johannes Wilm im Grenzgebiet Nicaraguas zu Honduras. Er reiste nach Tegucigalpa und dokumentierte, wie sich die Studenten mit dem Putsch auseinandersetzen ...
Sa., 8.5. - 17.30 Uhr
La ventana - Das Fenster
La ventana - Das Fenster
Argentinien 2008 | Regie: Carlos Sorin | 85 min. | 35mm | Antonio Lareta, María del Carmen Jiménez u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Weit weg vom Lärm der Stadt lebt der schwerkranke Schriftsteller Don Antonio auf einem Anwesen auf dem Land, umsorgt von ein paar dienstbaren Geistern, die den alten Mann versorgen. Als sein Sohn, ein gefeierter Pianist, zu Besuch kommt, wird dies zu einem Tag des Abschieds. Denn Don Antonios Tage sind gezählt ...
Sa., 8.5. - 21.30 UhrSo., 9.5. - 17.30 Uhr
El último aplauso - Der letzte Applaus
El último aplauso - Der letzte Applaus
Argentinien, Deutschland 2008 | Regie: German Kral | 88 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Früher war das „El Chino“ eine der berühmtesten Tangobars von Buenos Aires. Hier traten sie alle auf, die berühmten, mittlerweile in die Jahre gekommenen Sänger und Interpreten des Tangos. Dabei ging es ihnen weniger ums Geld, als darum, hier ihre Musik zu hören. Als der Besitzer der Bar im Jahr 2001 unter seltsamen Umständen starb, wurde die Institution von der Witwe und ihrem neuen Lebensgefährten übernommen – und war binnen kurzer Zeit nur noch ein Schatten vergangener, ruhmreicher Tage ...

Am 9.5.10 in Anwesenheit des Regisseurs German Kral!
So., 9.5. - 19.30 UhrSo., 16.5. - 21.30 Uhr
El nido vacío
El nido vacío
Argentinien 2008 | Regie: Daniel Burman | 91 min. | 35mm | Oscar Martínez, Cecilia Roth, Arturo Goetz, Inés Efron u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Ein anscheinendes Vorzeigeehepaar: Leonardo ist erfolgreicher Schriftsteller, seine Frau Martha zwar „nur“ Hausfrau, doch mit akademischen Ambitionen. Als die Kinder aus dem Haus sind, wird das Traumpaar auf sich selbst zurückgeworfen und muss nun mit all dem zurechtkommen, was sich über lange Zeit angestaut hat. Allerdings gehen die Strategien der beiden zur Krisenbewältigung ziemlich auseinander … In EL NIDO VACÍO untersucht Daniel Burman auf humorvolle Weise den Moment der Wahrheit, wenn Paare nach Jahren der Sorge um die Kinder plötzlich wieder alleine mit sich sind.
So., 9.5. - 21.30 UhrSo., 16.5. - 19.30 Uhr
Sonhos de peixe
Sonhos de peixe
Brasilien 2006 | Regie: Kirill Mikhanovsky | 111 min. | 35mm | José Maria Alves, Rúbia Rafaelle da Silva u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
In einem Dorf an der Nordostküste Brasiliens leben die Männer vom Hummerfang. Mit ihrer selbstgebastelten Ausrüstung tauchen sie bis zu 30 Meter tief und riskieren dabei oft ihr Leben. Trotz aller Härte ist Jusce zufrieden mit seinem Leben, zumal er so in der Nähe der schönen Ana sein kann, der er ungeschickt den Hof macht. Doch dann kommt Rogiero, der früher auch einmal Fischer war, nun in der Stadt lebt, in den Ort. Mit seinem Auto und seiner großspurigen Art macht er Eindruck bei Ana. Das kann Jusce nicht auf sich sitzenlassen. Und so setzt er nun alles daran, Ana endgültig für sich zu gewinnen.
Mo., 10.5. - 19.30 Uhr
La vida loca
La vida loca
El Salvador 2008 | Regie: Christian Poveda | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
In den Elendsvierteln von San Salvador gibt es für die Jugendlichen keine Perspektiven. Viele von ihnen schließen sich den Jugendbanden, den so genannten Maras, an, die hier und in anderen mittelamerikanischen Ländern längst zu einem schwerwiegenden Problem geworden sind. Zu den bekanntesten und brutalsten Banden gehört die „Mara 18“, die sich mit der „Mara Salvatrucha“ einen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft im Drogen- und Waffenhandel liefert ... Mit unglaublicher Nähe zu seinen Protagonisten zeigt der Dokumentarfilmer Christian Poveda das ausweglose Leben der Gangmitglieder, die bereit sind, für ihre Bande zu sterben ...
Mo., 10.5. - 21.30 UhrDi., 11.5. - 11.00 UhrMi., 12.5. - 11.00 UhrSa., 15.5. - 21.30 Uhr
El niño pez - Das Fischkind
El niño pez - Das Fischkind
Argentinien 2009 | Regie: Lucía Puenzo | 96 min. | 35mm | Inés Efron, Mariela Vitale, Pep Munne, Analdo Andre u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Lala, ein Mädchen aus einem reichen Vorortviertel von Buenos Aires, hat eine Liebesbeziehung zu Guayi, dem 20 Jahre alten Hausmädchen der Familie. Die beiden jungen Frauen träumen davon, zusammen nach Paraguay abzuhauen, in Guayis Heimat am Ufer des Ypoá-Sees. Doch dafür brauchen sie Geld, das sie sich im Haus von Lalas Familie mühsam beschaffen. Während Lala bereits die Reise zu dem See angetreten hat, gerät Guayi in die Fänge der Polizei. Denn Lalas Vater wurde ermordet – und die Hausangestellte ist die Hauptverdächtige ...
Di., 11.5. - 19.30 UhrDo., 13.5. - 17.30 Uhr
Glue - Leim
Glue - Leim
Argentinien 2006 | Regie: Alexis Dos Santos | 105 min. | digital | Nahuel Pérez Biscayart, Inés Efron, Nahuel Viale u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Kleinstadt, irgendwo in den weiten Ebenen Patagoniens – hier lebt der 15jährige Lucas. Am liebsten hängt er mit seinem besten Freund Nacho herum. Gemeinsam mit der schüchternen Andrea lassen sich die Jungs treiben im Strudel des Erwachsenwerdens, zusammen und jeder für sich allein erleben sie das Gefühl der Freiheit und versuchen sich an Drogen. Doch hinter all diesen Ritualen verbirgt sich vor allem eins – die Sehnsucht nach dem ersten Sex. Und tatsächlich kommt es dazu – doch so ganz anders, wie sie es sich vorgestellt hatten ...
Di., 11.5. - 21.30 UhrDo., 13.5. - 21.30 Uhr
Bananas!
Bananas!
Nicaragua 2009 | Regie: Fredrik Gertten | 87 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
BANANAS! könnte genauso gut eine Romanverfilmung für ein Gerichtsdrama auf der Schaubühne der internationalen Politik sein, das die Auseinandersetzungen zwischen internationalen Konzernen und Arbeiterinnen aus der Dritten Welt darstellt. Tatsächlich ist der von dem schwedischen Enthüllungsjournalisten Fredrik Gertten gedrehte BANANAS! ein überaus spannender Dokumentarfilm. Gertten zeichnet darin die Entwicklung eines höchst strittigen Gerichtsfalls nach, in dem ein Dutzend nischer Plantagenarbeiter die ‚Dole Food Corporation’ wegen der wahrscheinlichen Nutzung eines verbotenen tödlichen Pestizids verklagen.
Mi., 12.5. - 19.30 Uhr
La revolución de los pinguinos
La revolución de los pinguinos
Chile 2008 | Regie: Jaime Díaz Lavanchy | 85 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
2006 entstand in Chile eine der wichtigsten sozialen Bewegungen seit der Rückkehr zur Demokratie: der Aufstand der Oberschüler gegen das von der Diktatur geerbte Schulgesetz (LOCE). Als Reaktion auf die ablehnende Haltung der Regierung besetzten die Schüler Lehranstalten und Straßen und erhielten Unterstützung aus der Bevölkerung. Jaime Díaz Lavanchy stellt in den Mittelpunkt seines Filmdebüts die jugendlichen Sprecher des Aufstands, die die Aktionen koordinierten, mit Ministern verhandelten, den Anfeindungen von Politik und Medien begegneten und dabei einen hohen Grad an Verantwortung bewiesen.
Mi., 12.5. - 21.30 UhrDo., 15.7. - 11.00 Uhr
Leonera - Löwenkäfig
Leonera - Löwenkäfig
Argentinien 2008 | Regie: Pablo Trapero | 113 min. | 35mm | Martina Gusman, Elli Medeiros, Rodrigo Santoro u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eines Morgens wacht Julia auf und entdeckt eine Wunde an ihrem Hals. Erst abends in ihrer Wohnung schwant ihr, dass letzte Nacht etwas Furchtbares geschehen sein muss. Denn dort findet sie die Körper ihrer beiden Mitbewohner auf dem Boden liegend, einer davon tot, der andere lebt noch. Sie wird festgenommen, wegen Mordes verurteilt und landet, da sie schwanger ist, im Gefängnis in der Abteilung für Mütter. Dort muss sie lernen, was es heißt, in eine völlig neue Welt geworfen zu werden, die nach ganz anderen Regeln funktioniert als die Welt da draußen ...
Do., 13.5. - 19.30 UhrFr., 14.5. - 21.30 Uhr
Auf halbem Weg zum Himmel
Auf halbem Weg zum Himmel
Guatemala, Deutschland 2008 | Regie: Andrea Lammers, Ulrich Miller | 108 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Am 5. Oktober 1995 ereignet sich in der Siedlung „Aurora 8 de Octubre“ ein Massaker an den zumeist indigenen Dorfbewohnern, die gerade erst nach vielen Jahren des Exils in Mexiko in ihre Heimat zurückgekehrt waren. Nach der schrecklichen Tat resignieren die Überlebenden aber nicht, sondern beschließen, auf juristischem Weg gegen die Täter aus Reihen des Militärs vorzugehen. Noch vor wenigen Jahren wäre dies einem Todesurteil für die Kläger gleichgekom- men. Doch es hat sich viel verändert in Guatemala ...
Fr., 14.5. - 17.30 Uhr
Sol na neblina
Sol na neblina
Brasilien 2009 | Regie: Werner Schumann | 75 min. | digital | Santos Chagas, Dani Oliveira, Rosana Stávis u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Pedro hat schlechte Karten. Erst wird sein Auto geklaut und dann wird er auch noch entführt. Im Dschungel ausgesetzt findet er doch einen Weg zurück in die Stadt. Hier aber hält ihn nichts mehr. Mit dem Bus fährt er in den Süden Brasiliens. In einer kleinen Ortschaft richtet er sich häuslich ein und macht am Strand eine Würstchenbude auf. Nur kommt niemand vorbei um etwas zu kaufen. Die junge Celia, bei ihrer armen und kranken Großmutter gestrandet, weiß nicht mehr, wo sie etwas zu Essen auftreiben kann und fragt auch bei Pedro nach. Sie streift durch die Dünen, gräbt im Schlick nach Krebsen und hofft, dass die Fischer ihr etwas abgeben. Der einzige Hoffnungsschimmer scheint die Adresse einer Frau zu sein, bei der sich Celia melden soll ...
Fr., 14.5. - 19.30 Uhr
Café de los maestros
Café de los maestros
Argentinien 2008 | Regie: Miguel Kohan | 92 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Tango ist mehr als nur ein Tanz: in Argentinien ist er eine Lebenseinstellung. In Städten des Landes wie Buenos Aires oder Montevideo ist der Tango auch heute noch mehr als eine Erinnerung an die Vergangenheit – auch wenn die Protagonisten in die Jahre gekommen sind. In CAFÉ DE LOS MAESTROS stellt Miguel Kohan einige Hauptakteure des argentinischen Tango der 1940er und 1950er Jahre vor. Der Argentinier Gustavo Santaollala, zweifacher Oscar-Preisträger für seine Filmmusiken zu BROKEBACK MOUNTAIN und BABEL, fungiert dabei als Gastgeber und stellt all die großartigen Musiker vor, die am Ende gemeinsam im berühmten Teatro Colón in Buenos Aires auftreten und den Tango zelebrieren werden.
Sa., 15.5. - 17.30 Uhr
Cyrano Fernández
Cyrano Fernández
Venezuela 2007 | Regie: Alberto Arvelo Mendoza | 95 min. | digital | Jessika Grau, Pastor Oviedo u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Cyrano Fernández ist der Robin Hood seines Viertels: als Anführer der Gruppe der Tupamaros geht er im Slum von Caracas konsequent gegen Drogendealer und Verbrecher vor und versucht in einer von Gewalt geprägten Welt ein wenig Gerechtigkeit herzustellen. Cyrano ist zudem unsterblich in die schöne Tänzerin Roxana verliebt, die ihn zwar sehr verehrt, aber nur einen guten Freund und Vertrauten in ihm sieht. Er hat aber nicht den Mut, ihr seine Gefühle zu offenbaren, da er sich aufgrund seines durch Narben entstellten Gesichtes selbst als hässlich empfindet ...
Sa., 15.5. - 19.30 Uhr
The exploding girl
The exploding girl
USA 2009 | Regie: Bradley Rust Gray | 79 min. | digital | Zoe Kazan, Mark Rendall u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die 20-jährige College-Studentin Ivy fährt für die Sommerferien nach Brooklyn, New York. Auf dem Weg holt sie Al ab, einen Freund, der ein College in einer anderen Stadt besucht. Gemeinsam gehen die beiden Pizza essen, hören Musik im Park. Obwohl sich Ivy Sorgen über ihre Beziehung zu ihrem Freund Greg macht, spricht sie darüber nicht mit Al. Als Ivys Leben aber immer mehr außer Kontrolle gerät, fordert dieses kontinuierliche Unterdrücken der Gefühle seinen Tribut … Dieser ruhige, fantastisch bebilderte Film ist eine der schönsten und zärtlichsten Liebesgeschichten, die in den letzten Jahren im Kino zu sehen waren. Gleichzeitig ist THE EXPLODING GIRL ein wunderbarer Film über die Freundschaft, poetisch, leicht, dem Leben zugewandt. Bezaubernd: Hauptdarstellerin Zoe Kazan (Ivy), Enkeltochter des berühmten Regisseurs Elia Kazan.
Mo., 17.5. - 19.30 UhrDi., 18.5. - 19.30 UhrMi., 19.5. - 21.00 UhrSo., 23.5. - 19.30 UhrMo., 24.5. - 19.30 UhrDi., 25.5. - 21.15 UhrSo., 30.5. - 19.30 UhrMo., 31.5. - 21.00 UhrMi., 2.6. - 21.15 UhrSo., 12.9. - 19.30 UhrSo., 26.9. - 19.30 Uhr
Parkour
Parkour
Deutschland 2009 | Regie: Marc Rensing | 98 min. | 35mm | Nora von Waldstätten, Christoph Letkowski u.a. | deutsche Fassung.
Mauern, Häuser, Straßenschluchten: Für Richie und seine Kumpels Nonne und Paule existieren keine Hindernisse, die drei laufen Parkour. Noch mehr als diesen Extremsport liebt Richie seine Freundin Hannah, die gerade ihr Abitur macht und danach studieren will. Richies massive Eifersucht führt jedoch immer wieder zu Konflikten. Da Richie unfähig ist, sich diese Schwäche einzugestehen, rutscht er immer tiefer in einen wahnhaften Strudel aus Missgunst, Versagensängsten und Kontrollverlust. PARKOUR: überzeugend-kraftvolles Debüt, mehrfach ausgezeichnet und gedreht in Mannheim. „Packend inszeniert, zum Teil rasant geschnitten und mit sehr feinen Augen für Locations ist PARKOUR ein Film voll vibrierender Energie.“ www.kino-zeit.de
Mi., 19.5. - 19.00 UhrDo., 20.5. - 21.15 Uhr
Crazy heart
Crazy heart
USA 2009 | Regie: Scott Cooper | 110 min. | 35mm | Jeff Bridges, Maggie Gyllenhaal u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Country-Sänger Bad Blake ist mit seinen Gigs in die Jahre gekommen – außer Alkohol bei grölendem Publikum in drittklassigen Läden kaum noch Perspektiven. Melancholie und Erinnerungen an die alten Zeiten beherrschen seinen Alltag - bis er eines Tages auf die junge Journalistin Jean trifft, in die er sich verliebt. Doch kann eine solche Liebe, möglicherweise die allerletzte Chance auf Glück, wirklich von Dauer sein? Jeff Bridges, schon seit 1969 erfolgreich im Geschäft, spielt hier wohl die Rolle seines Lebens, für die er vor kurzem völlig zu Recht den Oscar (Bester Darsteller) erhalten hat. CRAZY HEART ist ein ganz und gar liebenswerter, authentischer Film über einen gefallenen Helden, dem es gelingt, nochmals aufzustehen.
Do., 20.5. - 19.00 UhrFr., 21.5. - 19.00 UhrSo., 23.5. - 21.15 UhrMo., 24.5. - 21.15 UhrDi., 25.5. - 19.00 UhrMi., 26.5. - 19.00 UhrSo., 30.5. - 21.15 UhrDi., 1.6. - 21.30 UhrMi., 2.6. - 19.00 Uhr
Pauline à la plage - Pauline am Strand
Pauline à la plage - Pauline am Strand
Frankreich 1983 | Regie: Eric Rohmer | 91 min. | digital | Amanda Langlet, Arielle Dombasle u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Aus Eric Rohmers Zyklus der Komödien ist PAULINE À LA PLAGE sein dritter Film. Das Motto lautet „Wer zuviel redet, verliert sich selbst“ – ein Schelm, wer sich bei Rohmer-Filmen Böses dabei denkt. Am Strand treffen die sehr attraktive, zudem frisch geschiedene Marion und ihre erst fünfzehnjährige, aber intelligente Kusine Pauline drei männliche Bekannte unterschiedlichen Alters und von unterschiedlichem Charakter und Temperament. Es beginnt eine sommerliche Variante von Wahlverwandtschaften, Tändeleien über die Liebe, man spricht über sie und man praktiziert sie. Ein ganz typischer Eric Rohmer-Film voller Sommerwind, Sandkörnern und mit all den Elementen, die man an ihm liebt und immer lieben wird, denn leider ist Eric Rohmer im Januar 2010 verstorben.

Mit einer Einführung von Dr. Franz Schneider zum Leben und Werk von Eric Rohmer.
So., 23.5. - 17.30 Uhr
Joueuse - Die Schachspielerin
Joueuse - Die Schachspielerin
Frankreich, Deutschland 2009 | Regie: Caroline Bottaro | 97 min. | 35mm | Sandrine Bonnaire, Kevin Kline u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In einem idyllischen Dorf auf Korsika besteht das Leben der stillen und bescheidenen Hélène aus einer Reihe wiederkehrender Tage. Sie arbeitet als Zimmermädchen in einem Hotel, die Ehe mit Mann und 15jähriger Tochter läuft normal. Alles ändert sich, als sie ein junges Paar beobachtet, das auf einer der Hotelterrassen Schach spielt. Hélène fühlt sich schnell von diesem Spiel angezogen, hinter dem sie eine neue, aufregende Welt vermutet. Doch diese neue Leidenschaft soll auch bald ihre Ehe und ihren guten Ruf gefährden … Es gehört zu den großen Stärken von JOUEUSE, dass die beiden Hauptdarsteller Sandrine Bonnaire und Kevin Kline ihr Spiel so facettenreich anlegen. Bonnaire spielt Hélène dabei so souverän, dass sich mal wieder konstatieren lässt: „Die Dame ist die stärkste Figur beim Schach“.
Do., 27.5. - 19.30 UhrFr., 28.5. - 19.30 UhrSa., 29.5. - 19.30 UhrMo., 31.5. - 19.00 UhrDo., 3.6. - 19.00 UhrSo., 6.6. - 19.00 Uhr
Frühlingssinfonie
Frühlingssinfonie
Deutschland 1983 | Regie: Peter Schamoni | 104 min. | digital | Nastassja Kinski, Herbert Grönemeyer u.a. | deutsche Fassung.
Robert Schumann, einer der bedeutendsten Komponisten der Romantik, war zunächst Jurastudent. Die wechselvolle Liebesbeziehung zur Pianistin Clara Wieck, deren Vater von Robert Schumann nicht sehr angetan war, war für seine künstlerische Entwicklung maßgeblich. Peter Schamoni erzählt eine Geschichte zweier Wunderkinder des 19. Jahrhunderts als schwungvolle und zarte Episodenfolge mit so mancher Pointe. Zudem ein frisch aufspielendes Ensemble, schöne Dekors und Originalschauplätze, liebevolles deutsches Kino. Lief vor vielen Jahren schon einmal bei uns mit großem Erfolg.

Mit freundlicher Unterstützung des Heidelberger Geschichtsvereins.
Di., 1.6. - 19.30 Uhr
Dorian Gray - Das Bildnis des Dorian Gray
Dorian Gray - Das Bildnis des Dorian Gray
Großbritannien 2009 | Regie: Oliver Parker | 115 min. | 35mm | Colin Firth, Ben Barnes u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Die bereits vierte Adaption des Romans von Oscar Wilde orientiert sich sehr an der ersten Verfilmung aus dem Jahre 1945 von Albert Lewins. Sie spielt ebenso Ende des 19. Jahrhunderts und hat als Hauptfigur einen ausgesprochen schönen Mann besetzt. Dem kontrastieren in dieser Verfilmung moderne, zeitgemässe special effects, die den moralischen Verfall Dorian Grays und sein ästhetizistischer Hedonismus prägnant verdeutlichen. Gelungene, besonders fotografisch gesehen ausgesprochen interessante Version eines Klassikers, von Oliver Parker (EIN PERFEKTER EHEMANN) als einem der Großen des britischen Films gekonnt umgesetzt.
Do., 3.6. - 21.00 UhrFr., 4.6. - 19.30 UhrSa., 5.6. - 19.30 UhrSo., 6.6. - 21.00 UhrDi., 8.6. - 21.00 Uhr
Frau Walter Jens
Frau Walter Jens
Deutschland 2010 2009 | Regie: Thomas Grimm | 87 min. | digital | deutsche Fassung.
Der Film über Inge und Walter Jens erzählt eine Partnerschaft zweier Wissenschaftler, die familiäres und gesellschaftliches Leben in außerordentlicher Weise in Einklang bringen. Die Demenzerkrankung von Walter Jens wird zur letzten großen Herausforderung einer lebenslangen Beziehung. Walter Jens (geb. 1923) als erster Rhetorik-Professor Deutschlands, Mitglied der Gruppe 47 und über Jahre engagierter Präsident der Akademie der Künste in Berlin, gehört über Jahrzehnte zu den einflussreichsten Intellektuellen in der geistigen Auseinandersetzung der Bundesrepublik Deutschland. Inge Jens (geb. 1927) beginnt mit der Herausgabe der Thomas-Mann-Tagebücher eine bedeutende editorische Lebensleistung, die im äußerst erfolgreichen Spätwerk des Ehepaares Frau Thomas Mann mündet.

Am 17.10., 15:00 und 19:00 – jeweils in Anwesenheit von Inge Jens. Im Anschluß besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Netzwerk Alternsforschung (NAR). Begrüßung und Moderation durch Prof. Dr. Konrad Beyreuther, Gründungsdirektor des NAR.
Mo., 7.6. - 19.00 UhrSo., 17.10. - 15.00 UhrSo., 17.10. - 19.00 UhrMo., 18.10. - 19.00 Uhr
Auf der anderen Seite der Leinwand
Auf der anderen Seite der Leinwand
Deutschland 2010 | Regie: Bernd Soballa | 82 min. | digital | deutsche Fassung.
100 Jahre Moviemento, das Kreuzberger Kino feierte 2007 Jubiläum. Mit der ROCKY HORROR PICTURE SHOW wurde es zum Kult in den 70er Jahren, zu einem Paradies der Gegenkultur, beherbergte Größen wie Blixa Bargeld oder Tom Tykwer – und nagte dabei zumeist am Hungertuch. Kurz: eine Geschichte der Irrungen und Wirrungen, so spannend, einzigartig wie exemplarisch für die gesamtdeutsche Subkultur-Szene der damaligen Zeit. Regisseur Bernd Soballa präsentiert in seinem liebevollen Rückblick jede Menge „Talking Heads“, die das Moviemento zum Gegenstand einer facettenreichen Berliner Kino-Geschichte haben werden lassen – bis zum heutigen Tag.
Di., 8.6. - 19.00 UhrMi., 9.6. - 19.00 Uhr
Mammoth - Mammut
Mammoth - Mammut
Deutschland, Dänemark, Schweden 2009 | Regie: Lukas Moodysson | 120 min. | digital | Gael Garcia Bernal, Michelle Williams u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei Familiengeschichten, ineinander verwoben, unverhofftes und dramatisches Scheitern konträrer Lebensentwürfe. Ein erfolgreiches New Yorker Ehepaar hat eine kleine Tochter und nur wenig Zeit für sie. Deren Kindermädchen musste ihre beiden Söhne in ihrem Heimatland zurück lassen, um in den USA das notwendige Geld zu verdienen. Als der Mann des Paares zu einer Geschäftsreise nach Asien aufbricht, setzt er damit unbeabsichtigt eine Kette von Ereignissen in Gang, die für alle Beteiligten Konsequenzen haben wird, aber auch neue Möglichkeiten des Lebens entstehen lassen ... Lukas Moodysson (LILJA 4-EVER, ZUSAMMEN) erzählt in MAMMOTH einfühlsam eine moderne Großstadtgeschichte um Menschen, die sich allesamt „den neuen Zeiten“ und ihren Nöten stellen müssen – ein wunderbarer, wahrer, authentischer Film im Zeitalter der Globalisierung.
Do., 10.6. - 19.00 UhrFr., 11.6. - 19.00 UhrSa., 12.6. - 21.00 UhrMo., 14.6. - 21.00 UhrDi., 15.6. - 21.00 UhrMi., 16.6. - 21.00 UhrSa., 19.6. - 21.30 UhrDi., 22.6. - 21.00 Uhr
Das Fremde in mir
Das Fremde in mir
Deutschland 2008 | Regie: Emily Atef | 98 min. | digital | Johann von Bülow, Judith Engel u.a. | deutsche Fassung.
Als Rebecca einen gesunden Jungen auf die Welt bringt, scheint ihr Glück perfekt. Doch statt der bedingungslosen Liebe, von der die ganze Welt spricht, empfindet sie nur Hilflosigkeit und Verzweiflung. Das eigene Baby ist ihr fremd. Mit jedem neuen Tag wird deutlicher, daß Rebecca den Anforderungen des Mutterseins nicht gewachsen ist. Doch außer ihr scheint das niemand zu bemerken ... Rund 80.000 Frauen erkranken Jahr für Jahr in Deutschland an der so genannten "postpartalen Depression" (PPD). Trotz dieser gewaltigen Zahl ist die Krankheit in der Öffentlichkeit kaum im Gespräch oder wird nicht ernst genommen. Emily Atef inszenierte mit DAS FREMDE IN MIR einen feinfühligen und zurückhaltend inszenierten Film, bei der es ihr niemals um große Gesten oder die große Tragödie ging, sondern vielmehr um genau ausbalancierte Zwischentöne: um das, was mit den betroffenen Müttern geschieht und welche Auswirkungen das haben kann.
Sa., 12.6. - 17.00 UhrDi., 15.6. - 19.00 Uhr
Casa de los babys - Haus der verlorenen Kinder
Casa de los babys - Haus der verlorenen Kinder
USA, Mexiko 2003 | Regie: John Sayles | 91 min. | 35mm | Lili Taylor, Maggie Gyllenhaal u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Sechs weisse Amerikanerinnen werden durch ihr gemeinsames Schicksal - die Kinderlosigkeit - in einem exotischen Motel irgendwo in Südamerika zusammengeführt, wo jede von ihnen der kurz bevorstehenden Adoption eines Drittwelt-Babys aus dem nahe gelegenen Waisenhaus entgegenfiebert. Im „Casa de los babys“ genannten Etablissement der exzentrischen Señora Muñoz warten sie alle ungeduldig auf den grossen Moment. Doch die Adoptionsverfahren schleppen sich dahin, und komplizierte Bürokratie lähmt die Abwicklung. Ihren wochenlangen Aufenthalt versuchen die sechs Frauen deshalb mit Warten, Essen, Sonnenbaden und vor allem mit langen Gesprächen zu verkürzen ... John Sayles' neuester Film ist ein intensives und provokatives Drama, das sich kritisch und ebenso engagiert mit den kulturellen Unterschieden zwischen erster und dritter Welt, der modernen Mutterschaft sowie den Mysterien des Schicksals beschäftigt.
Sa., 12.6. - 19.00 UhrMi., 16.6. - 19.00 UhrSa., 19.6. - 17.00 UhrMo., 21.6. - 21.00 Uhr
Wiegenlieder
Wiegenlieder
Deutschland 2010 | Regie: Johann Feindt, Tamara Trampe | 98 min. | digital | deutsche Fassung.
„Guten Abend, gute Nacht, mit Rosen bedacht, mit Nelklein bestickt, schlupf unter die Deck', morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt“. Ein Beispiel von vielen: das erste Lied, das man als Kind hört, ist das Wiegenlied, mit dem einen die Mutter (oder Großmutter) in den Schlaf singt. Viele Erwachsene können sich daran noch erinnern, an die Melodie, den Text und an die Kindheit, die darin enthalten zu sein scheint. Das Regieteam war in Berlin unterwegs, traf dabei spannende Personen wie einen Komponisten, einen ehemaligen Inhaftierten oder einen Flüchtling, deren Erinnerungen an ihr Wiegenlied höchst unterschiedliche Gedanken an ihre jeweilige Kindheit freisetzt.
So., 13.6. - 17.00 UhrDo., 17.6. - 19.00 UhrSo., 20.6. - 19.00 Uhr
L'enfant - Das Kind
L'enfant - Das Kind
Frankreich, Belgien 2005 | Regie: Jean-Pierre & Luc Dardenne | 95 min. | digital | Jérémie Renier, Déborah François u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Arbeit sei nur etwas für Arschlöcher: meint Bruno und übt sich darum als Chef einer Kinderbande. Er verkauft Diebesgut und macht überhaupt Geld, wo es eben geht. So bringt er auch die Sozialhilfe seiner Freundin Sonia durch, als diese schwanger im Krankenhaus liegt. Als sie dann das Kind bekommt, ist Bruno zunächst zu keiner Emotion fähig. Stattdessen hat er die Idee, es zu verkaufen – und tut es auch ... Gelobt für die mitreissende Erzählweise und realistische Inszenierung beweisen die vielfach ausgezeichneten Brüder Dardenne (ROSETTA, LE SILENCE DE LORNA) auch in L’ENFANT, daß sie zu den wichtigsten europäischen Regisseuren gehören.
Mo., 14.6. - 19.00 Uhr
Lourdes
Lourdes
Frankreich, Österreich, Deutschland 2009 | Regie: Jessica Hausner | 96 min. | 35mm | Bruno Todeschini, Sylvie Testud u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Gruppe von Pilgern kommt in den Wallfahrtsort Lourdes, um dort zu beten. Unter diesen ist auch Christine, eine ernste junge Frau, die aufgrund ihrer MS-Erkrankung vom Halswirbel abwärts gelähmt ist. Im Verlauf Ihres Aufenthaltes tritt nun tatsächlich eine spürbare Besserung ihrer Symptome ein – ein Wunder? Oder ein Zufall? Doch die zunehmende Heilung Christines erntet keinesfalls nur Bewunderung und Freude, sondern auch Selbstzweifel, Neid und Eifersucht ... Glaube, Hoffnung, Liebe: der großartige Film LOURDES verfolgt Grundkonstanten menschlicher Selbsterfindung mit lakonischem Humor und latentem Grauen – eingepackt in die Kontrolliertheit und Biederkeit der Kirche und der Malteser. Die Kamera nimmt sich dabei viel Zeit für die zumeist maskenhaften Gesichter, lässt den Menschen aber dahinter durchscheinen und gibt den Interpretationsmöglichkeiten enorm viel Spielraum.
Do., 17.6. - 21.00 UhrFr., 18.6. - 21.00 UhrFr., 25.6. - 19.00 UhrDi., 29.6. - 19.00 Uhr
Ein Teil von mir
Ein Teil von mir
Deutschland 2009 | Regie: Christoph Röhl | 88 min. | 35mm | Lena Stolze, Ludwig Trepte u.a. | deutsche Fassung.
Jonas ist 16, ein fleißiger Schüler und beliebt. Vielleicht zu beliebt. Jedenfalls kommt eines Tages auf dem Schulhof die 17jährige Vicky auf ihn zu und eröffnet ihm, sei sei schwanger, und zwar von ihm, er wisse ja, die Party von vor ein paar Wochen. Jonas kann mit dieser Überraschung nichts anfangen, aber als das Baby da ist, schlüpft Jonas ganz langsam in die Vaterrolle hinein. Doch die Mütter von Jonas und Vicky wiederum sind mit dieser Entwicklung ganz und gar nicht einverstanden ... Eine frische Variante des Plots vom frühen Kinderkriegen, unverklemmt gespielt von jungen, hoch talentierten Schauspielern, zudem psychologisch sehr genau inszeniert.
Fr., 18.6. - 19.00 Uhr
Geburt
Geburt
Schweiz 2009 | Regie: Erich Langjahr, Silvia Haselbeck | 76 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Das Geheimnis werdenden Lebens, ein elementares, körperliches und sinnliches Erlebnis. Die profilierten Schweizer Dokumentarfilmer Silvia Haselbeck und Erich Langjahr (HIRTENREISE INS DRITTE JAHRTAUSEND) erzählen von den Stationen einer Schwangerschaft, der Begegnung der werdenden Mutter und ihrer Hebamme, die Zuwendung und das Miteinander zwischen Mann und Frau, die intensiven Momente von Glück, Schmerz oder auch Schrecken. Eine Hymne an das Leben und eine Herausforderung, sich existentiellen Fragen zu stellen. Der Zuschauer erlebt einfühlsam und wird sehr berührt.

Am 19.6. in Anwesenheit von Silvia Haselbeck und Erich Langjahr – anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Sa., 19.6. - 19.00 UhrSo., 20.6. - 17.00 UhrDi., 22.6. - 19.00 Uhr
Ricky
Ricky
Frankreich 2008 | Regie: François Ozon | 86 min. | digital | Alexandra Lamy, Sergi Lopéz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein verschärfter Flirt in der Mittagspause mit Konsequenzen: Ricky heißt die Konsequenz, ein Baby, das ständig schreit. Seine Mutter Katie lebt in einer tristen Hochhaussiedlung, sein Vater Paco sieht zwar gut aus, ist aber gleichermaßen mit Rickys Erziehung überfordert. Und dann beginnt im Elend das Märchen: dem Baby wachsen Flügel ... Ein skurriler Film, nicht leicht zu goutieren ... strengt man sich aber an, wird man schließlich feststellen: ein „echter François Ozon"!
Mo., 21.6. - 19.00 Uhr
Le père de mes enfants - Der Vater meiner Kinder
Le père de mes enfants - Der Vater meiner Kinder
Frankreich, Deutschland 2009 | Regie: Mia Hansen-Løve | 112 min. | 35mm | Chiara Caselli, Michaël Abiteboul u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Grégoire Canvel führt ein bewegendes Leben: er hat eine Ehefrau, die ihn liebt, drei Kinder und einen überaus erfüllenden, aber auch sehr stressigen Job. Doch was keiner so recht weiß oder sehen will: er geht zu viele geschäftliche Risiken ein, macht immer mehr Schulden und hat immer weniger Kraft, sich dagegen aufzubäumen. Stattdessen nimmt zunehmend eine lähmende Müdigkeit und wachsende Verzweiflung von ihm Besitz. Mit einem schweren Schicksalsschlag wird sich für die Familie alles ändern ... LE PÈRE DE MES ENFANTS ist der zweite Langfilm der Regisseurin Mia Hansen-Løve, die damit dem französischen Filmproduzenten, ihrem Mentor Hubert Balsam, ein berührendes Denkmal setzte.
Do., 24.6. - 19.30 UhrSo., 27.6. - 19.00 UhrMo., 28.6. - 19.00 Uhr
Bad Lieutenant
Bad Lieutenant
USA 2009 | Regie: Werner Herzog | 122 min. | 35mm | Val Kilmer, Nicolas Cage, Eva Mendes u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Freies Remake des Kult-Polizeifilms von Abel Ferrara, damals mit dem umwerfenden Harvey Keitel in der Hauptrolle. Nun Nicolas Cage, der unter der Regie des deutschen Meisterregisseurs Werner Herzog ein weiteres Comeback erlebt. Viele Cineasten haben sich gefragt, ob Herzog diese Aufgabe bewältigen kann – sie können mehr als beruhigt sein. Denn Herzog hat sein ganzes Können unter Beweis gestellt und sich zugleich auf ein für ihn eher unbekanntes Terrain gewagt. Die Handlung und Charakterisierung darf ein wenig als bekannt voraus gesetzt werden, die Story nimmt jedenfalls ihren Anfang in der Flutkatastrophe von New Orleans. Und endet in einem Aquarium.
Do., 24.6. - 21.45 UhrDi., 29.6. - 21.00 UhrMi., 30.6. - 19.30 Uhr
Waffenstillstand
Waffenstillstand
Deutschland 2009 | Regie: Lancelot von Naso | 102 min. | 35mm | Thekla Reuten, Matthias Habich u.a. | deutsche Fassung.
Einen 24stündigen Waffenstillstand im vom Krieg gezeichneten Irak will ein engagierter Arzt dazu nutzen, lebenswichtige Medikamente und andere Hilfsgüter in die Stadt Falludscha zu transportieren. Dabei begleitet ihn ein deutsches Fernsehteam, das eine exklusiv-Story wittert. Dazu gesellt sich eine Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation. Im Verlauf der Fahrt stellt sich heraus, wie gefährlich das Unternehmen eigentlich ist. Lancelot von Naso lebte früher in Heidelberg, war im Medienforum aktiv und drehte einige Kurzfilme, mit denen er auch auf den Heidelberger Film- und Videotagen zu sehen war. WAFFENSTILLSTAND ist sein überaus positiv aufgenommenes Langfilmdebüt.
Fr., 25.6. - 21.00 UhrSo., 27.6. - 21.30 UhrMo., 28.6. - 21.30 UhrMi., 30.6. - 21.45 Uhr
Forgetting Dad
Forgetting Dad
Deutschland 2008 | Regie: Rick Minnich, Matt Sweetwood | 84 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll.
Wenn dein Vater sich nicht mehr an dich erinnert, hört er dann auf, dein Vater zu sein? Mai 1990, Richard, der Vater des Filmemachers Rick Minnich, verliert bei einem Autounfall sein Gedächtnis. 20 Jahre später begibt sich der Sohn auf eine filmische Spurensuche. Dabei geht es auch um mögliche Motive der Amnesie des Vaters. Wie konnte es dazu kommen? Ging alles mit rechten Dingen zu? Familienangehörige helfen dem Sohn bei seinen Nachforschungen. Es ist ein bißchen wie ein Krimi und ein wenig wie eine medizinische Fallstudie, denn kurz vor seinem Gedächtnisverlust habe sich der Vater auffällig verhalten. Ein emotionales, höchst spannendes Puzzle, facettenreich und intelektuell aufwühlend, mit der großen Frage: was ist Wahrheit? Was Realität?
Do., 1.7. - 19.30 UhrSa., 3.7. - 19.30 UhrMo., 5.7. - 19.30 UhrDo., 8.7. - 21.30 UhrMi., 14.7. - 21.30 UhrDo., 15.7. - 19.30 Uhr
Auf der Suche nach dem Gedächtnis
Auf der Suche nach dem Gedächtnis
Deutschland, USA 2009 | Regie: Petra Seeger | 95 min. | 35mm | Eric Kandel u.a. | deutsche Fassung.
Eric Kandel, gebürtiger Wiener und Jude, Nobelpreisträger für Medizin, ist einer der bedeutendsten Hirnforscher des 20. Jahrhunderts. Sein lebenslanges Thema ergab sich aus seinen traumatischen Kindheitserinnerungen während der Nazi-Zeit: Die Suche nach dem Gedächtnis. Die Suche nach den biologischen Grundlagen der Prozesse im Gehirn, die uns zur Erinnerung befähigen. Petra Seegers Porträt verwebt dabei Eric Kandels Autobiographie mit dem neuesten Stand seiner Forschung. Daraus wird eine sehr persönliche Reise in das Gedächtnis des Forschers selbst. Nicht nur wegen dem Charme Eric Kandels wurde dieser Dokumentarfilm zu einem der meistbeachtesten der letzten Jahre.

Am Sonntag 4.7., 19:00 Uhr mit Einführung von Dr. Birgit Teichmann und Dr. Elke Ahlsdorf zum Thema "Gedächtnis aus neurobiologischer Perspektive" in Kooperation mit NAR (www.nar.uni-heidelberg.de)
Fr., 2.7. - 19.00 UhrSo., 4.7. - 19.00 UhrMi., 7.7. - 19.30 UhrSa., 10.7. - 19.00 Uhr
Die Beschissenheit der Dinge
Die Beschissenheit der Dinge
Belgien 2009 | Regie: Felix van Groeningen | 108 min. | 35mm | Pauline Grossen, Johan Heldenbergh u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Was für ein Filmtitel! Dahinter verbirgt sich Witz und Elend. Heute ein erfolgloser Schriftsteller, erinnert sich Gunther Strobbe an seine Jugend in den 80ern – und daran, dass er nicht so werden will wie sein Vater und seine drei Onkels. Mit denen nämlich (und der Oma) hauste er einst zusammen. Nur Blödsinn im Kopf, nackt Fahrad fahren oder rekordverdächtig Bier trinken, während die Oma rackert und zackert. „Poetisch und erbarmunglos“, so urteilte die Presse.
Fr., 2.7. - 21.00 UhrMi., 7.7. - 21.30 UhrSa., 10.7. - 21.00 UhrDo., 15.7. - 21.30 UhrDi., 20.7. - 19.30 UhrMi., 21.7. - 19.30 Uhr
Te creis la más Linda
Te creis la más Linda
Chile 2009 | Regie: Ché Sandoval | 82 min. | DVD | Andrea Riquelma, Martín Castillo, Camila Le-bert, Francisco Braithwaite u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Sondervorstellung!

After a disastrous bedroom romp with Valentina (age 19), Javier(19) wanders the streets of Santiago in search of sexual adventures. Over the long hours of the night he runs into all sorts of characters, revealing his woes to them. Although suspects that Valentina is sleeping with his best friend.

In Anwesenheit des Regisseurs / in appearance of the director.
So., 4.7. - 16.00 Uhr
Mulholland drive - Straße der Finsternis
Mulholland drive - Straße der Finsternis
USA, Frankreich 2001 | Regie: David Lynch | 141 min. | digital | Naomi Watts, Laura Harring u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Mulholland Drive ist eine kurvenreiche Straße entlang des Bergrückens nördlich von Los Angeles. Dort ereignet sich in tiefer Nacht ein mysteriöser Verkehrsunfall, mit dem zufällig der Mord an einer jungen Schauspielerin „verhindert“ wird. Die Überlebende flüchtet in ein Haus und wird dort von einer jungen Frau entdeckt, die erst kürzlich dort angekommen ist, um in Hollywood ihr Glück zu versuchen. Damit beginnt ein Drama über Macht und Eifersucht, erzählt und visualisiert im typischen Stil David Lynchs, der dabei ganz entscheidend mit Momenten des Erinnerns und Vergessens spielt. Ein düsteres Spektakel, das permanent reizt, seine Rätselhaftigkeit aufzulösen wie auch sich der Allgewalt seiner Bilder und Effekte hinzugeben. Nicht der erfolgreichste Film von David Lynch, aber einer seiner Vollkommensten.
So., 4.7. - 21.30 UhrSo., 11.7. - 21.00 Uhr
Der Mann ohne Vergangenheit
Der Mann ohne Vergangenheit
Finnland, Deutschland 2002 | Regie: Aki Kaurismäki | 97 min. | 35mm | Markku Peltola, Kati Outinen, Kaija Pakarinen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Namenloser, fast tot und ausgeraubt, findet sich im Leben wieder, ein neues zweites Leben, ohne Erinnerung an das frühere, zunächst jedenfalls. Er wohnt in einem Schrottcontainer, ein Mädchen von der Heilsarmee versorgt ihn mit Kleidung und Liebe. Das macht ihn zäh, phantasievoll und überlebenswillig. Dann aber wird er eines Banküberfalls verdächtigt. Die Erinnerung scheint wiederzukehren ... Nach längerer Schaffenspause war dieser Film ein schönes Wiedersehen mit Aki Kaurismäki. Ein kleines Meisterwerk voller Situationskomik, humanistisch und lakonisch. Einst absoluter Kultregisseur, muß man heute lange zurückdenken, wann man zuletzt einen Film von Kaurismäki im Kino gesehen hat. Daher gilt auch hier: Termine nicht vergessen!
Mo., 5.7. - 21.30 UhrDi., 13.7. - 21.30 UhrDi., 20.7. - 21.30 Uhr
Kopfleuchten
Kopfleuchten
Deutschland 1998 | Regie: Mischka Popp, Thomas Bergmann | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Die Filmemacher berichten in ihrer Dokumentation von Menschen, deren Gehirn durch Krankheit, Unfall oder Operation nicht mehr „normal“ funktioniert. Die Fälle sind vielfältig, manche klingen skurril. So leidet ein Mann unter dem Tourelle-Syndrom und findet nur am Klavier etwas Ruhe, ein anderer hat immer wieder Anfälle von unkontrollierten Ticks und Bewegungen. Ein älterer Herr wiederum fragt seine seit 22 Jahren mit ihm verheiratete Ehefrau nachts im Bett, wer sie denn sei. Es erschüttert aber weniger die Hilflosigkeit, in der sich die Porträtierten bisweilen befinden, sondern ihr Talent, daran nicht zu verzweifeln. Ein ungemein eindringliches Plädoyer für Toleranz und Akzeptanz des Andersseins.
Di., 6.7. - 19.30 Uhr
Eternal sunshine of the spotless mind - Vergiss mein nicht!
Eternal sunshine of the spotless mind - Vergiss mein nicht!
USA 2004 | Regie: Michel Gondry | 104 min. | digital | Jim Carrey, Kate Winslet, Kirsten Dunst u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Joel Barish erwacht am Valentinstag benommen in seinem Bett. Er will zur Arbeit, fährt aber plötzlich ans Meer. Dort sieht er eine Frau in einem orangefarbenen Sweatshirt. Er will sie kennen lernen. So beginnt in etwa Michel Gondrys bislang erfolgreichster Film. Dieser ist viel zu komplex und zu schön, um ihn hier so ohne weiteres nachzuerzählen. Es wäre auch, vorsichtig formuliert, nicht ganz so einfach. Diese „aberwitzige Tragikomödie über den Vorstellungskomplex „Gedächtnis / Erinnerung“, so einst der film-dienst, muss man aber unbedingt mal im Kino gesehen haben. Damit man weiß, was man gesehen hat. Das hört sich merkwürdig an – und ist es auch.
Di., 6.7. - 21.30 UhrMo., 19.7. - 21.30 Uhr
Les herbes folles - Vorsicht Sehnsucht
Les herbes folles - Vorsicht Sehnsucht
Frankreich 2009 | Regie: Alain Resnais | 104 min. | 35mm | André Dussollier, Sabine Azéma u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Tasche schwebt durch die Luft – und nichts ist, wie es zuvor war. Ein an sich banales Ereignis führt in Alain Resnais' Tragikomödie LES HERBES FOLLES zu haarsträubenden Verwicklungen. Die gestohlene Brieftasche einer Amateurpilotin löst im Finder Merkwürdiges aus: Er beginnt sofort, sich für diese Frau um die 50 zu interessieren. Als es nach einigen Irrungen und Wirrungen schließlich zu einem gemeinsamen Treffen kommt, geraten die Dinge bei diesen nicht mehr ganz jungen, dafür aber sehr lebenserfahrenen Menschen völlig außer Kontrolle ... Alain Resnais wird alt und verfällt in Melancholie. Aufgrund der eigenen Endlichkeit? Aufgrund der Unbegreiflichkeit der Weiblichkeit? Aufgrund der schließlich und endlichen Unmöglichkeit von Beziehungen? Eine Ikone des französischen Kinos, der sich humorvoll, leicht verrückt und sicher auch selbstreflexiv in phantasievollen, freiheitsliebenden, direkten Bildern mit vielerlei Anspielungen gefällt.
Do., 8.7. - 19.30 UhrSo., 11.7. - 19.00 UhrDi., 13.7. - 19.30 UhrMi., 14.7. - 19.30 Uhr
Wenn Ärzte töten - Über Wahn und Ethik in der Medizin
Wenn Ärzte töten - Über Wahn und Ethik in der Medizin
Deutschland 2009 | Regie: Wolfgang Richter, Hannes Karnick | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
In dieser Dokumentation beschreibt Psychiater Robert Jay Lifton, wie Ärzte von Heilern zu Mördern werden. Im Ausgang vom Frankfurter Auschwitz-Prozess begann Lifton die Verstrickung der Medizin nicht nur in den Holocaust, sondern in politische Gewaltakte überhaupt zu untersuchen. Nicht nur die historischen Hintergründe interessieren ihn, vielmehr fragt er nach Ethik und Moral der modernen, der heutigen Medizin. Reduziert in seinen filmischen Mitteln gelang es den Regisseuren, in wochenlang geführten Gesprächen eine bedrückende Wahrheit und Aktualität zu ermitteln, die sich zugleich als vielfältig und differenziert erweist.

Beide Vorstellungen in Anwesenheit der Regisseure Wolfgang Richter bzw. Hannes Karnick. Am Freitag, 9.7. zusätzlich im Anschluss an die Vorführung: Filmgespräch mit Prof. Dr. Wolfgang Eckart, Ruprecht-Karls-Universität (Heidelberg) zum Thema „Geschichte und Ethik der Medizin“.
Fr., 9.7. - 19.00 UhrMo., 12.7. - 19.00 Uhr
Memento
Memento
USA 2000 | Regie: Christopher Nolan | 35mm | Guy Pearce, Carrie-Anne Moss u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
„Ein Mann, der seit dem Mord an seiner Frau nur noch über ein fragmentarisches Kurzzeitgedächtnis verfügt, sucht fieberhaft nach dem Täter und verliert sich dabei in einem Dickicht von Intrigen. Formal ungewöhnlicher, ausgesprochen kühner Thriller.“ Ja, wenn wir das Lexikon des Internationalen Films nicht hätten. Die größte Kunst ist eben die der Vereinfachung. MEMENTO besteht aus zwei Handlungssträngen, die einander chronologisch gegenläufig angeordnet sind und zudem jeweils in Schwarz/weiß und Farbe gedreht wurden. Natürlich wechselt man permanent vom einen zum anderen Erzählstrang. Für die Auswahl dieses Schwerpunktes war jedenfalls schnell klar, dass MEMENTO einer der Hauptfilme dieser Reihe sein wird.
Mo., 12.7. - 21.30 UhrSo., 18.7. - 21.30 Uhr
Moon
Moon
Großbritannien 2009 | Regie: Duncan Jones | 97 min. | digital | Sam Rockwell, Dominique McElligott u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der Astronaut Sam Bell steht kurz vor dem Ende seines Dreijahresvertrages mit ‚Lunar’. Er arbeitet auf dem Mond Selene, wo er alleine als Mechaniker den Abbau von Helium-3 überwacht. Dieses kostbare Gas soll der Energiekrise auf der Erde ein Ende bereiten. Die Einsamkeit hat ihm Zeit gegeben, sich Gedanken über die Fehler seiner Vergangenheit zu machen. Seinen Job führt er nur noch mechanisch aus und verbringt die meiste Zeit mit dem Gedanken an seine bevorstehende Rückkehr zur Erde. Aber zwei Wochen vor seiner Abreise beginnt Sam seltsame Dinge zu erleben. Nachdem eine Routinekontrolle fürchterlich schief geht, entdeckt er, dass ‚Lunar’ so ganz eigene Vorstellungen von seinem weiteren Verbleib hat ... MOON ist das Regiedebüt von Duncan Jones, dem Sohn von David Bowie. Entstanden ist ein ganz und gar brillianter Film, den man gar nicht oft genug loben kann. MOON gewann bereits zahlreiche Awards u.a. den BAFTA Award und London Critics Circle Film Award und war der Publikumsliebling bei etlichen Festivals, z.B. auf dem Filmfest München und in Sundance. Kultverdächtig!
Fr., 16.7. - 19.30 UhrSa., 17.7. - 19.30 UhrSo., 18.7. - 19.30 UhrMo., 19.7. - 19.30 UhrDo., 22.7. - 19.30 UhrFr., 23.7. - 19.30 UhrSa., 24.7. - 19.00 UhrSo., 25.7. - 19.30 UhrMo., 26.7. - 19.30 UhrMi., 28.7. - 21.30 UhrDo., 29.7. - 21.30 UhrSa., 31.7. - 19.30 UhrSo., 1.8. - 21.30 UhrMo., 2.8. - 21.30 UhrDi., 3.8. - 19.30 UhrFr., 3.9. - 21.00 UhrSo., 3.10. - 19.00 UhrSa., 9.10. - 21.00 UhrSo., 17.10. - 21.45 Uhr
Bedways
Bedways
Deutschland 2010 | Regie: RP Kahl | 76 min. | digital | Arno Frisch, Laura Tonke, Miriam Mayet, Matthias Faust u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
„Ich will so viel – I'm so unreal“. Ein Song aus dem Film, der den Film bündelt und die Situation seiner Akteure diagnostiziert. Ein Dreiecksgespann, zwei Frauen, ein Mann. Sie wollen einen Sexfilm inszenieren. Bald geht es nicht mehr um die Körper, sondern um die Macht, wer dominiert wen? Digitale Low-Budget Produktion, durchaus explizit, denoch kühl distanziert und nicht ohne Intellekt, eine spannende Annäherung an das Thema ohne Klischees. Deutschlands cineastischer Anschluß an Filme wie Patrice Chereaus INTIMACY oder Michael Winterbottoms 9 SONGS.
Mi., 21.7. - 21.30 UhrDo., 22.7. - 21.30 UhrSa., 24.7. - 21.00 UhrMo., 26.7. - 21.30 UhrDi., 27.7. - 21.30 UhrFr., 30.7. - 21.30 UhrMi., 4.8. - 21.30 Uhr
La vida loca - Die Todesgang
La vida loca - Die Todesgang
El Salvador 2008 | Regie: Christian Poveda | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
In den Elendsvierteln von San Salvador gibt es für die Jugendlichen keine Perspektiven. Viele von ihnen schließen sich den Jugendbanden, den so genannten Maras, an, die hier und in anderen mittelamerikanischen Ländern längst zu einem schwerwiegenden Problem geworden sind. Zu den bekanntesten und brutalsten Banden gehört die „Mara 18“, die sich mit der „Mara Salvatrucha“ einen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft im Drogen- und Waffenhandel liefert ... Mit unglaublicher Nähe zu seinen Protagonisten zeigt der Dokumentarfilmer Christian Poveda das ausweglose Leben der Gangmitglieder, die bereit sind, für ihre Bande zu sterben.
Di., 27.7. - 19.30 UhrMi., 28.7. - 19.30 Uhr
Chloe
Chloe
Kanada, USA, Frankreich 2009 | Regie: Atom Egoyan | 99 min. | 35mm | Amanda Seyfried, Liam Neeson, Julianne Moore u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In die Ehe der Ärztin Catherine mit dem Musikprofessor David platzt unerwartet eine verräterische sms: hat David eine Affäre? Um seine Treue zu überprüfen, engagiert Catherine das Luxus-Callgirl Chloe, die ihrer Auftraggeberin schon bald die ersten erotischen Ergebnisse präsentiert. Catherine ist schockiert; immer mehr vermengen sich nun die verschiedesten Begehrlichkeiten zu einem gefährlichen Spiel, in dem schon bald nicht mehr klar ist, was Realität und was Fantasie ist ... CHLOE ist ein dunkler, faszinierender und delikater Thriller über den Reiz der Erotik und die große Gefahr, welche sich hieraus ergibt. Besonders das Thema des Kontrollverlustes zieht sich wie ein roter Faden durch diesen spannenden Film, der an Atom Egoyans Klassiker EXOTICA erinnert.
Do., 29.7. - 19.30 UhrFr., 30.7. - 19.30 UhrSo., 1.8. - 19.30 UhrMo., 2.8. - 19.30 UhrDi., 3.8. - 21.30 UhrMi., 4.8. - 19.30 Uhr
The fantastic Mr. Fox - Der fantastische Mr. Fox
The fantastic Mr. Fox - Der fantastische Mr. Fox
USA 2009 | Regie: Wes Anderson | 87 min. | 35mm | Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Die Füchse Mr. und Mrs. Fox führen mit ihrem Sohn Ash und Neffen Kristofferson ein idyllisches Familienleben. Doch Mr. Fox bringt durch seine alte Leidenschaft für die Hühnerjagd nicht nur seine Familie, sondern immer mehr die gesamte Tiergemeinschaft in Gefahr. Denn drei böse Bauern jagen den gewieften Fuchs und wollen ihn, koste es was es wolle, aus dem Weg räumen. Doch da haben sie die Rechnung ohne Herrn Fox gemacht, der einen fantastischen Plan ausheckt ... THE FANTASTIC MR. FOX ist der erste Animationsfilm des genialen Regisseurs Wes Anderson (DARJEELING LIMITED). Mit Hilfe der klassischen Stop-Motion-Tricktechnik, die an wohl auserwählten Stellen mal frappierend gut und nuanciert, an anderen wieder gewollt sehr simpel daherkommt, entwickelte er seine ganz eigenwillige, liebenswerte, ausgesprochen humorvolle Version des gleichnamigen Bestsellers von Roald Dahl.

Am So. 8.8. mit einer kurzen Einführung von Thomas Brückler, Medienpädagoge und unabhängiger Animationsfilmer, zum Puppentrickfilm.
Do., 5.8. - 19.30 UhrSo., 8.8. - 21.15 UhrMo., 9.8. - 19.30 UhrDo., 12.8. - 21.15 UhrSa., 14.8. - 19.30 UhrMo., 16.8. - 21.30 UhrFr., 20.8. - 21.30 UhrMi., 25.8. - 21.30 Uhr
Gordos
Gordos
Spanien 2009 | Regie: Sánchez Arévalo | 110 min. | 35mm | Antonio de la Torre, Raúl Arévalo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Fünf Geschichten, die vom Leben handeln: Menschen mit Übergewicht wollen nicht nur an Gewicht verlieren, sondern herauszufinden, welche Dinge sie jeden Tag herunterschlucken. Dinge, die nur schwer auszudrücken oder zu akzeptieren sind. Probleme, denen wir uns alle viel zu selten stellen ...
GORDOS ist ein teils ernster, teils humorvoller, in jedem Fall aber typischer spanischer Beitrag über existenzielle Fragen des Lebens. GORDOS beschäftigt sich auch ausnehmend mit den Widersprüchlichkeiten und der Schuldhaftigkeit der menschlichen Existenz – eingebettet in eine große Portion Sentimentalität. Wer die frühen Filme von Almodóvar mag, wird auch sicher Gefallen an diesem kleinen, komödiantischen Drama finden.
Do., 5.8. - 21.30 UhrFr., 6.8. - 21.15 UhrSa., 7.8. - 19.00 UhrMi., 11.8. - 21.30 UhrSa., 14.8. - 21.30 UhrDi., 17.8. - 21.30 Uhr
Corpse bride - Hochzeit mit einer Leiche
Corpse bride - Hochzeit mit einer Leiche
USA 2005 | Regie: Tim Burton | 76 min. | 35mm | deutsche Fassung.
In der viktorianischen Ära will sich Victor, ein junger Kaufmann, mit einer jungen, aber verarmten Adeligen verheiraten. In der Nacht vor der Trauung geht er in einen Wald, um dort sein Ehe-Gelübde zu üben. Versehentlich vollzieht er dies vor einer jungen, aber toten Frau namens Emily, die sofort energisch auf die Eheschließung mit Viktor beharrt. Sie küsst ihn und Viktor erwacht lebendig im Reich der Toten ... Nach einer alten russischen Sage, gefilmt mit modernsten Spezialkameras, ist Regisseur Tim Burton ein vielbeachterer Animationsfilm gelungen. Die Figuren sind aus Stahl, der wiederum mit Silikon überzogen wurde.
Fr., 6.8. - 19.30 UhrDo., 12.8. - 19.30 UhrFr., 13.8. - 21.15 UhrSo., 22.8. - 21.30 Uhr
Animations-Kurzfilmprogramm
Animations-Kurzfilmprogramm
Deutschland u.a. 1989 - 2008 | Regie: diverse | 93 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine ausgewählte Zusammenstellung einiger der besten Animationskurzfilme der letzten 20 Jahre. Puppentrick, Zeichentrick, Computeranimation und Mischtechniken sind zu bewundern, u.a. die Filme: „Der Conny ihr Pony", „Balance“, „Rattenskat“, „Tango“ und „Father and daughter“.

Am So. 8.8. mit Einführung von Thomas Brückler, Medienpädagoge und unabhängiger Animationsfilmer, zum Animationsfilm (allgemein) und mit Beiträgen zu den einzelnen Kurzfilmen, die gezeigt werden.
Sa., 7.8. - 21.15 UhrSo., 8.8. - 19.00 UhrMi., 11.8. - 19.30 UhrMi., 18.8. - 21.15 Uhr
Waltz with Bashir
Waltz with Bashir
Israel, Deutschland, Frankreich 2008 | Regie: Ari Folman | 87 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Auch 20 Jahre nach einem Kriegseinsatz kommt ein Soldat nicht an seine diesbezüglichen Erinnerungen heran. Was ist damals genau vorgefallen? Haben seine heutigen Albträume etwas mit damaligen Erlebnissen zu tun? Um sich ein Stück näher zu kommen, führt er Interviews mit seinen ehemaligen Kameraden durch. Immer nähert kommt er damit seiner eigenen Vergangenheit; ein nicht ungefährliches Unterfangen, welches ihn psychisch aus der Bahn werfen könnte … WALTZ WITH BASHIR ist ein ausdrucksstarker, stilistisch außergewöhnlicher Animationsfilm, in dem der Regisseur, Autor und Produzent Ari Folman seine eigene Vergangenheit während des ersten Libanonkrieges auf packende Art visualisiert. Nominiert für den Oscar 2009.
Mo., 9.8. - 21.30 UhrSo., 15.8. - 19.30 UhrDi., 24.8. - 19.30 Uhr
Persepolis
Persepolis
Frankreich, USA 2007 | Regie: Marjane Satrapi, Vincent Paronnaud | 95 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
PERSEPOLIS basiert auf einer vierteiligen „graphic novel“ der Iranerin Marjane Satrapi, die darin einen Teil ihrer Autobiografie verarbeitet hat. Im Alter von acht Jahren wächst sie behütet in Teheran auf. Nach der Ausrufung der Islamischen Republik aber wird ihre Familie immer mehr unter Druck gesetzt. Schließlich beschließen ihre Eltern, sie nach Wien auf eine Schule zu schicken. Das aber wird lediglich der Anfang eines bewegten Lebens sein ... Stilistisch inspiriert durch Comics von Art Spiegelmann verbindet die 2D-Animation Schwarzweiß-Sequenzen mit einer farbigen Rahmenhandlung. Bei der Präsentation reagierten Kritik und Publikum gleichermaßen ausgesprochen positiv auf diesen sehr originellen, oftmals politischen und bewegenden Beitrag.
Di., 10.8. - 19.30 UhrMo., 16.8. - 19.30 UhrMo., 23.8. - 19.30 Uhr
Terkel in trouble
Terkel in trouble
Dänemark 2004 | Regie: Stefan Fjeldmark | 78 min. | digital | deutsche Fassung | FSK: 12.
Teenager zu sein ist ein hartes Los. Und Terkel hat eines der härtesten gezogen: Seine Mutter labert und raucht am Stück, sein Vater kennt nur ein Wort („Nein!“) und seine kleine Schwester nervt. Aber das alles ist nichts gegen Terkels Onkel Stewart, der wegen einer Flasche Bier ausgerechnet seine Klassenkameraden Sten und Saki verprügelt. Terkel ahnt: die Rache der Beiden wird schmerzhaft sein. Doch damit geht der Horror für Terkel jetzt erst richtig los ... „TERKEL IN TROUBLE: ein vollkommen politisch unkorrekter, überaus sarkastischer und manchmal schlichtweg bösartiger Film, dessen Story eher zu vernachlässigen ist. Sehenswert sind vielmehr die vielen kleinen und feinen Details, rasante Kamerafahrten und Gesangseinlagen, freche Verweise auf filmische Meisterwerke sowie die manchmal erschreckend authentische Figurenzeichnung. Bela B., Schlagzeuger der Band ‘Die Ärzte’, spricht sämtliche Rollen im Alleingang, was gar nicht mal so schlecht funktioniert.“ (kino-zeit.de)
Di., 10.8. - 21.30 UhrDo., 19.8. - 21.30 Uhr
Les Triplettes de Belleville - Das große Rennen von Belleville
Les Triplettes de Belleville - Das große Rennen von Belleville
Kanada u.a. 2003 | Regie: Sylvain Chomet | 80 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Champion, ein kleiner Junge, lebt mit Oma und Hund in einem kleinen Haus. Champion will nur eines: einmal im Leben an der ‘Tour de France’ teilnehmen. Er trainiert und trainiert, die Oma unterstützt ihn als Mechanikerin. Als es soweit ist, zeigt er sich aber den sportlichen Anforderungen der Tour nicht gewachsen. Er wird vom Besenwagen aufgesammelt. Aber dieser gehört nicht dem Veranstalter, sondern der Mafia, die ihn in eine amerikanische Stadt mit dem Namen Belleville entführt. Dort fahren als Attraktion Radfahrer in einer Art Maschine um die Wette, eine Sklavenarbeit. Doch die Oma nimmt die Verfolgung auf .... Ein Trickfilm, der fast ohne Worte auskommt, formal und inhaltlich hervorragend, vor witzigen Ideen nur so sprühend, wurde für den Oscar nominiert.
Fr., 13.8. - 19.30 UhrSo., 15.8. - 21.30 UhrMi., 18.8. - 19.30 UhrDi., 24.8. - 21.30 Uhr
Überraschungs-Trickfilmabend
Überraschungs-Trickfilmabend
USA 1901 bis 1955 | Regie: Windsor McKay u.a. | ca. 90 min. | 16mm und digital | Originalfassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Der Heidelberger Fotograf und Filmesammler Manfred Liedtke stellt frühe Trickfilm-Klassiker und rare Animationsfilme vor, darunter auch die Filme des Trick-Pioniers Windsor McKay („Little Nemo in Slumberland") aus den Jahren 1901-1918. Moderation: Jo-Hannes Bauer, der auch auf das Thema "Filme sammeln" eingehen wird. Der Eintritt ist frei!
Di., 17.8. - 19.00 Uhr
The Doors - When you're strange
The Doors - When you're strange
USA 2009 | Regie: Tom DiCillo | 86 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
„People are strange, when you're a stranger, faces look ugly, when you're alone.“ Die Geschichte einer Band von ihrer Gründung 1965 bis zum Tod ihres Sängers 1971. Die Rede ist von The Doors, die Rede ist von Jim Morrison. Oliver Stone wurde nach seiner Verfilmung THE DOORS immer wieder gefragt, warum er nicht auf das so zahlreich vorhandene Archivmaterial zurückgegriffen habe. Zudem gibt es einige Live-Mitschnitte, hier nun aber folgt eine großartige, sehr persönlich gehaltene Dokumentation mit bisher ungesehenen Bildern, die Wahrheit von Mythos unterscheidet und damit die ungebrochene Faszination, die bis heute von der Band ausgeht, reinszeniert. Aus dem Off wird THE DOORS – WHEN YOU’RE STRANGE erzählt von Johnny Depp, u.a. auch ein bekennender Doors-Fan.
Do., 19.8. - 19.30 UhrFr., 20.8. - 19.30 UhrSa., 21.8. - 19.30 UhrSo., 22.8. - 19.30 UhrMo., 23.8. - 21.30 UhrMi., 25.8. - 19.30 UhrDo., 26.8. - 21.30 UhrFr., 27.8. - 21.30 UhrSa., 28.8. - 21.30 UhrMo., 30.8. - 19.30 UhrDi., 31.8. - 19.30 UhrMi., 1.9. - 21.30 Uhr
Le hérisson - Die Eleganz der Madame Michel
Le hérisson - Die Eleganz der Madame Michel
Frankreich, Italien 2009 | Regie: Mona Achache | 99 min. | 35mm | Anne Brochet, Ariane Ascaride u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mit 11 Jahren stellt Paloma fest: das Leben ist sinnlos. Und so beschließt sie, sich an ihrem 12. Geburtstag umzubringen. Ihre bourgeoisen Eltern sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um von den Plänen des Mädchens etwas mitzubekommen. Doch dann treten auf einmal zwei Personen in Palomas Leben: in der Hausmeisterin Renée und auch im Japaner Kakuro findet sie Vertraute, die ihr feinfühlig zeigen werden, dass man bloß genauer hinschauen muss, um die Schönheiten des Lebens zu erkennen ... LE HÉRISSON - DIE ELEGANZ DER MADAME MICHEL ist ein wunderbar gefühlvoller Film, der intelligent über die zentrale Themen des Lebens reflektiert.
Do., 26.8. - 19.30 UhrFr., 27.8. - 19.30 UhrSa., 28.8. - 19.30 UhrSo., 29.8. - 19.30 UhrMi., 1.9. - 19.30 Uhr
Mother
Mother
Südkorea 2009 | Regie: Joon-ho Bong | 128 min. | digital | Bin Won, Hye-ja Kim, Ku Jin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Als ein ziemlich einfältiger junger Mann in einem Provinznest aufgrund von Indizien des Mordes an einer Schülerin angeklagt wird, setzt seine überfürsorgliche Mutter alles daran, seine Unschuld im Alleingang zu beweisen. Dabei kommen Dinge ans Licht, die besser im Dunkeln geblieben wären ... Faszinierender und packender Thriller irgendwo zwischen Hitchcock und Almodóvar, in dem der Starregisseur Joon-ho Bong einmal mehr seine Klasse beweist. MOTHER gewann auf dem Festival in Pusan gleich drei große Preise; ein faszinierendes, oftmals auch schräges Stück Kino aus Korea.
So., 29.8. - 21.30 UhrMo., 30.8. - 21.30 UhrDi., 31.8. - 21.30 UhrMi., 8.9. - 21.15 Uhr
Micmacs à tire-larigot - Micmacs - Uns gehört Paris!
Micmacs à tire-larigot - Micmacs - Uns gehört Paris!
Frankreich 2009 | Regie: Jean-Pierre Jeunet | 104 min. | 35mm | André Dussollier, Dany Boon, Julie Ferrier u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eines Abends tritt Bazil vor die Tür seiner Pariser Videothek – eine verirrte Pistolenkugel trifft ihn in den Kopf! Nicht unbedingt tödlich, entscheiden die Ärzte und entlassen Bazil aus dem Krankenhaus – mit Kugel im Kopf, aber ohne Job und Wohnung steht er nun auf der Straße. Doch das Glück verlässt ihn immer noch nicht: denn Bazil trifft auf den kauzigen Canaille, der mit einer Gruppe wunderlicher Außenseiter zusammenlebt. Bei dieser skurrilen Familie findet Bazil ein neues Zuhause und taucht unter in eine Welt voller magischer Momente mitten in einem unbekannten Paris ... Nach DELICATESSEN und DIE FABELHAFTE WELT DER AMÉLIE entführt uns Jean-Pierre Jeunet erneut in sein reichhaltiges filmisches Universum. Eine phantasievolle, verrückte Reise in eine Welt voller Poesie und liebevoll-skurriler Charaktere.
Do., 2.9. - 19.30 UhrFr., 3.9. - 19.00 UhrSa., 4.9. - 19.30 UhrSo., 5.9. - 17.00 UhrMi., 8.9. - 19.00 UhrSa., 11.9. - 21.15 UhrDi., 14.9. - 19.30 UhrMi., 15.9. - 19.00 Uhr
8th wonderland - 8. Wonderland
8th wonderland - 8. Wonderland
Frankreich 2008 | Regie: Nicolas Alberny, Jean Mach | 94 min. | digital | Matthew Geczy, Robert William Bradford u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
8TH WONDERLAND erzählt die atemberaubende Geschichte des ersten virtuellen Staates, den ein global zusammengesetztes Kollektiv aus Hunderten von Menschen im Internet gegründet hat. Sie wollen den bloßen Worten der Politik Taten entgegensetzen. Wöchentlich stimmen die Bürger des 8. Wonderland über die nächsten Aktionen ab. Die radikale Vorgehensweise legt dabei den Finger in die Wunden der globalkapitalistischen Ungerechtigkeiten, die nicht nur bei den internationalen Medien, sondern auch bei den westlichen Geheimdienste für eine große Aufmerksamkeit sorgen ... 8TH WONDERLAND legt mit bissigem Witz und lakonischer Ironie die Mechanismen revolutionären Handelns offen; den Regisseuren Alberny und Mach gelang dabei eine völlig neue Ästhetik und in ihrer Einfachheit geniale Geschichte über Veränderung und Handlungsfähigkeit im 21. Jahrhundert.
Do., 2.9. - 21.30 UhrSo., 5.9. - 21.30 UhrDi., 7.9. - 21.30 UhrFr., 10.9. - 21.15 UhrSo., 12.9. - 21.15 UhrMi., 15.9. - 21.15 Uhr
Humpday
Humpday
USA 2009 | Regie: Lynn Shelton | 94 min. | digital | Mark Duplass, Joshua Leonard u.a. | Originalfassung.
Eine Komödie über eine eigentlich blödsinnige Idee: Ben und Andrew waren mal eng befreundet, gingen aber nach dem College getrennte Wege. Ben machte auf Familie, Andrew auf Bohemien. Eines Nachts steht Andrew vor Bens Tür, groß ist die Freude. Das Wiedersehen aber wird zur Selbstbefragung - und Taten sollen folgen. Man möge doch wieder einmal der Welt beweisen, wie unkonventionell man sei und darum (als Heteros) bei einem Filmfestival für Amateurpornos mitmachen, bei dem Ben und Andrew gemeinsamen Sex haben ... Klingt wohl alles etwas seltsam, entpuppt sich aber als charmant independent! HUMPDAY war einer der ganz großen Publikumshits beim Filmfest München 2009; in Heidelberg nun erstmals innerhalb einer Preview zu sehen. „Deshalb ist Humpday eine ebenso außergewöhnliche wie auf inteligente Weise unterhaltsame Komödie, in der das wahre Entzücken und Entsetzen für manchen Zuschauer darin liegt, dass man sich darin verdammt häufig wieder erkennen kann.“ (kino-zeit.de)

Preview
So., 5.9. - 19.30 Uhr
Old joy
Old joy
USA 2005 | Regie: Kelly Reichardt | 73 min. | 35mm | Daniel London, Will Oldham u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mark und Kurt kennen sich schon aus jugendbewegten Zeiten. Mark ist mittlerweile beruflich gut situiert und hat eine Familie gegründet. Kurt dagegen wirkt ziemlich abgerissen und tingelt mit seinem alten Kleinbus durch die Gegend. Um sich eine Auszeit zu genehmigen, nimmt Mark Kurts Einladung ein, über Nacht einen Ausflug zu einer nahe gelegenen Heilquelle zu unternehmen. Es wird zu einem Trip in die Vergangenheit und zu einer Konfrontation mit der Gegenwart gleichermaßen ... OLD JOY, von der Kritik wie vom Publikum gefeierte US-Indie-Produktion, nun endlich auch in Heidelberg zu sehen.
Mo., 6.9. - 19.30 UhrSo., 19.9. - 19.30 UhrMo., 27.9. - 21.30 Uhr
Gentlemen broncos
Gentlemen broncos
USA 2009 | Regie: Jared Hess | 89 min. | 35mm | Sam Rockwell, Michael Angarano u.a. | deutsche Fassung.
Benjamin ist 17 Jahre alt und ein großer Science Fiction Fan. Er lebt zusammen mit seiner Mutter, einer Designerin für Schlafanzüge, im einsamen Utah,. Seine Tage verbringt er in einer Kuppel, worin er über Abenteuer in fernen Welten reflektiert und schreibt. Als Schüler, der von zu Hause aus unterrichtet wird, hat er von der sogenannten Realität des Lebens bisher nur wenig gehört .... Ausgangslage für eine skurrile Nerd-Komödie, überaus witzig, ordentlich trashig. Vom Regisseur von NAPOLEON DYNAMITE, einem der lustigsten Filme, die wir jemals in unserem Kino gezeigt haben.
Di., 7.9. - 19.30 UhrFr., 17.9. - 19.00 UhrMo., 20.9. - 19.30 Uhr
Map of the Sounds of Tokyo - Eine Karte der Klänge von Tokio
Map of the Sounds of Tokyo - Eine Karte der Klänge von Tokio
Spanien 2009 | Regie: Isabel Coixet | 109 min. | 35mm | Sergi Lopez, Rinko Kikuchi, Min Tanaka u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die schöne Ryu, eine scheue Einzelgängerin, lebt ein krasses Doppelleben: sie arbeitet nachts auf Tokios Fischmarkt und nimmt außerdem Aufträge als Profikillerin an. Eines Tages wendet sich der Assistent des mächtigen Geschäftsmanns Mr. Nagara mit einem neuen Auftrag an Ryu. Nagaras Tochter Midori hat sich vor kurzem das Leben genommen. Die Schuld an Midoris Tod gibt der Vater ihrem Geliebtem, dem spanischen Weinhändler David. Doch statt David wie vereinbart aus dem Weg zu räumen, lässt sich Ryu auf eine leidenschaftliche Affäre mit dem Fremden ein ... MAP OF THE SOUNDS OF TOKYO heißt der neue und bewegende Film der spanischen Filmemacherin Isabel Coixet (MEIN LEBEN OHNE MICH, ELEGY), der als tragische, geheimnisvolle Liebesgeschichte ähnlich viel Melancholie atmet wie die Filme eines Wong Kar-Wai. Vor dem Hintergrund der Einsamkeit einer typischen Großstadt gefällt dieser zarte, sensible, erotische Film als rätselhafte Geschichte, als bewegendes Stück Menschlichkeit in der Anonymität und auch Feindseligkeit der Fremde.
Do., 9.9. - 19.30 UhrFr., 10.9. - 19.00 UhrSa., 11.9. - 19.00 UhrSo., 12.9. - 17.00 UhrMo., 13.9. - 19.30 UhrSa., 18.9. - 19.30 UhrDi., 21.9. - 19.00 UhrMi., 22.9. - 21.30 Uhr
Shotgun stories
Shotgun stories
USA 2007 | Regie: Jeff Nichols | 90 min. | 35mm | Michael Shannon, Douglas Ligon u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Südöstliches Arkansas: Son, Boy und Kid Hayes sind allesamt so knapp über 30 und hängen in ihrem verschlafenen Dorf herum. Ihr Vater war ein Trinker, ihre Mutter ist eine hasserfüllte Frau. Da der Vater jedoch trocken wurde, erneut heiratete und nochmals vier Söhne zeugte, haben Son, Boy und Kid gleich vier Halbbrüder, die jedoch im Gegensatz zu ihnen geradezu zum Vorzeigen sind. Als der Vater stirbt kommt es bei der Beerdigung zu einem Zwischenfall, der das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen den beiden Familien eskalieren lässt … „Eine Schrotladung der unartikulierten amerikanischen Wut, gespielt mit der entwaffnend gelassenen Unausweichlichkeit einer griechischen Tragödie“ urteilte begeistert die Kritik.
Mo., 13.9. - 21.15 UhrDo., 16.9. - 21.30 UhrSa., 25.9. - 21.00 Uhr
Coco Chanel & Igor Stravinsky
Coco Chanel & Igor Stravinsky
Frankreich 2009 | Regie: Jan Kounen | 120 min. | 35mm | Anatole Taubmann, Mads Mikkelsen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Paris, 1913: Stravinsky im Théâtre des Champs-Élysées wenige Minuten vor der Premiere seines „Le sacre du printemps“. Es wird schlimm kommen – denn die französische Elite ist von der rohen Urgewalt seiner Komposition überfordert. Noch während der Aufführung kommt es im Saal zu Tumulten. Amüsiert verfolgt Modeschöpferin Coco Chanel die Situation; sie interessiert sich ohnehin mehr für den Mann als für die Komposition. Erst sieben Jahre später werden sich Chanel und Stravinsky zufälligerweise in Paris unter völlig neuen Umständen wieder sehen ... COCO CHANEL & IGOR STRAVINSKY ist ein dramatischer und spannender Film über die Liebe zweier Menschen, die wegen ihrer Kreativität zueinander gefunden haben, auch wenn weder Stravinsky von der Mode angetan war, noch Chanel von Musik etwas verstand. Ein sehenswertes und berührendes Liebesdrama, ganz besonders für die Freunde des französischen Kinos.
Do., 16.9. - 19.00 UhrSo., 19.9. - 17.00 UhrMi., 22.9. - 19.00 Uhr
Je te mangerais - Emma & Marie
Je te mangerais - Emma & Marie
Frankreich 2009 | Regie: Sophie Laloy | 96 min. | digital | Edith Scob, Johan Libereau, Isild Le Besco u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Maries großer Traum geht in Erfüllung: Sie wurde am staatlichen Konservatorium von Lyon als Klavierschülerin angenommen und zieht aus diesem Grund von der Provinz in die Stadt. Wie praktisch, dass eine Freundin aus Kindheitstagen ein Zimmer für sie frei hat. Aber nach den ersten Tagen der Freiheit entpuppt sich Emma als besitzergreifende und krankhaft eifersüchtige Person, die Marie zudem in eine neurotisch-lesbische Beziehung zieht ...

Technisch perfekt und mit einem hohen Maß an ästhetischem Anspruch ist JE TE MANGERAIS ein bewegendes Drama, welches auch viel Destruktivität in sich trägt. Mit subtilen Querverweisen, wie dem ständigen Kleidertausch der Darstellerinnen und die Reduktion der Farben auf Rot und Weiß, wird der Beziehungs-Strudel deutlich, aus dem es kaum ein Entrinnen gibt. Heidelberger Erstaufführung.
Fr., 17.9. - 21.15 Uhr
Du sollst nicht lieben
Du sollst nicht lieben
Israel, Frankreich, Deutschland 2009 | Regie: Haim Tabakman | 90 min. | digital | Zohar Strauss, Ran Danker u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Aaron ist ein angesehener Fleischer in der ultra-orthodoxen jüdischen Gemeinde in Jerusalem. Der Ehemann und Vater von vier Kindern gerät in eine tiefe Krise, als er sich in Ezri verliebt - einen 22-jährigen Studenten, der ihm in seinem Geschäft aushilft. Zunächst begreift er seine Gefühle als religiöse Herausforderung, doch als beide Männer schließlich ihrer Leidenschaft nachgeben, wächst der Druck der Gemeinde auf Aaron ... Haim Tabakmans erster Spielfilm berührt ein Tabu-Thema: Homosexualität im ultraorthodoxen Judentum. Nach der Uraufführung von DU SOLLST NICHT LIEBEN beim Festival de Cannes reagierte die internationale Presse begeistert, stellte die Zurückhaltung und inszenatorische Strenge des Films heraus und verglich seine emotionale Kraft mit Ang Lees BROKEBACK MOUNTAIN.
So., 19.9. - 21.15 Uhr
Hedwig and the angry inch
Hedwig and the angry inch
USA 2000 | Regie: John Cameron Mitchell | 88 min. | 35mm | John Cameron Mitchell, Andrea Martin u.a. | Originalfassung.
Einst hatte Hedwig den Namen Hansel und lebte in Ost-Berlin: ein einsamer Junge, der Trost allein bei westlicher Rockmusik findet. Zwei Träume hat der Knabe: ein Rockstar zu werden und seine „andere Hälfte“ zu treffen. Womöglich offenbart sie sich ihm ja in Gestalt des GIs, der ihm Freiheit in den USA verspricht? Und weil er Hansel heiraten will, unterzieht sich dieser einer - missglückenden - Operation, die bei Hedwig einen »angry inch«, einen »schäbigen Rest«, zurücklässt. Ein Jahr später sind die beiden geschieden. Hedwig haust in einem Trailer-Park in Kansas und sieht im Fernsehen, wie die Mauer fällt. Doch wie Phönix aus der Asche kommt Hedwig wieder auf die Beine, besorgt sich eine Farah-Fawcett-Perücke und gründet eine Rockband. Hält sich als Babysitter über Wasser und verliebt sich aufs Neue - in den 16-jährigen Jesus-Freak Tommy Gnosis. Zusammen machen sie die herrlichste Musik. Ob er die „andere Hälfte“ ist? HEDWIG AND THE ANGRY INCH, durchgeknalltes, überdrehtes, politisch vollkommen inkorrektes Drag-Glamour-Musical, wurde 2001 während der Berlinale frenetisch gefeiert und dort mit dem „Teddy Award“ als ‚Bester Spielfilm’ ausgezeichnet.

Filmreihe „Queer Cinema“ in Kooperation mit dem Karlstorbahnhof, Heidelberg.
Mo., 20.9. - 21.15 Uhr
Me too - Yo, también
Me too - Yo, también
Spanien 2009 | Regie: Antonio Naharro, Álvaro Pastor | 103 min. | 35mm | Lola Dueñas, Pablo Pineda u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Daniel ist es gewöhnt, daß ihm andere wenig zutrauen oder ihn nur seltsam anblicken. Denn Daniel ist mit dem Down-Syndrom aufgewachsen. Doch jetzt, mit 34 Jahren, hat er ein Studium mit Auszeichnung abgeschlossen – und trifft in seinem neuen Job bei Freunden, Kollegen und selbst bei seiner Familie erneut auf die alten Vorbehalte, die sein bisheriges Leben tagtäglich begleitet haben. Als sich zwischen seiner Kollegin Laura und ihm nun sogar eine intensive Freundschaft (mit der Option auf mehr) entwickelt, werden die vorhandenen Ressentiments und eingefahrene Verhaltensweisen nun endgültig auf den Prüfstand gestellt ... YO, TAMBIÉN wurde bereits auf vielen Festivals für seine Güte, seinen Mut und seine ausgezeichneten darstellerischen Leistungen frenetisch gefeiert; der Film gewann u.a. in San Sebastian die „Silberne Muschel“ für die Beste Schauspielerin und den Besten Schauspieler. Darüber hinaus lief er im Wettbewerb von Sundance sowie als Eröffnungsfilm beim Filmfest München 2010.
Do., 23.9. - 19.30 UhrFr., 24.9. - 19.30 UhrSa., 25.9. - 19.00 UhrSo., 26.9. - 17.30 UhrMo., 27.9. - 19.30 Uhr
China Kurzfilmprogramm
China Kurzfilmprogramm
China 2009 | Regie: diverse | ca. 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Aktuelle Kurzfilme der chinesischen Independentszene, zusammengestellt von Ni Kun. Junge Chinesen probieren sich in den neu eroberten Medien. Es wird mit der Bildsprache gespielt und man sucht Möglichkeiten, das Lebensgefühl in den Megacities auszudücken. Vom Animationsfilm bis zum Musikvideo, kurze Geschichten und skurrile Ideen.
Di., 28.9. - 18.00 Uhr
Disorder
Disorder
China 2009 | Regie: Huang Weikai | 58 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Filmemacher Hung Weikai schuf ein Portrait der radikalen Umbrüche der chinesischen Gesellschaft in einer Collage von Bildern. Schweine auf der Autobahn, ein Lebensmüder auf einem Brückengeländer, Unglaubliches in den Tiefkühltruhen eines Restaurants und vieles mehr.
Di., 28.9. - 20.00 Uhr
The nail
The nail
China 2009 2009 | Regie: Jiang Zhi | 75 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
In der Metropole Chongqing weigert sich das resolute Ehepaar Wu, ihr Haus nach den Plänen der Investoren zu räumen. Ihr Kampf wird auch von der Welttpresse beobachtet. Mit ihrer schließlich erfolgreichen Hausbesetzung wurden sie international bekannt und im Land zu Volkshelden.
Mi., 29.9. - 17.30 Uhr
Mayday
Mayday
China 2010 | Regie: Zhandong Ma | 138 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Das Erdbeben in Sichuan am 12. Mai 2008 kostete mehr als 80.000 Menschen das Leben und mehr als fünf Millionen Gebäude. Beinahe 6 Millionen Menschen wurden obdachlos. Der Filmemacher reiste in das Erdbebengebiet, um praktische Hilfe zu leisten.

In Anwesenheit des Regisseurs!
Mi., 29.9. - 19.30 Uhr
University city savages
University city savages
China 2010 | Regie: Wang Bang | 88 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die chinesische Regierung versucht mit Mega-Bauprojekten zu glänzen. Die von Landwirtschaft lebende lokale Bevölkerung steht dem Bau eines gewaltigen Universitätskomplexes im Weg und soll weichen. Die Betroffenen beschreiben vor der Kamera das Geschehen.

In Anwesenheit der Regisseurin!
Do., 30.9. - 17.30 Uhr
The rat trap and the rose
The rat trap and the rose
China 2010 | Regie: Wang Bang | 78 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Film läßt vier Charaktere denkbar verschiedener Hintergründe in Guangzhou aufeinander treffen: eine arme Chinesin aus der Provinz, ein kämpferischer Afrikaner aus dem Kongo, ein reicher fränzösischer Geschäftsmann und eine desillusionierte chinesische Ehefrau. Die Vielschichtigkeit der multikulturellen Metropole spiegelt sich im Film in der Verwendung verschiedener Sprachen und Dialekte wieder.

In Anwesenheit der Regisseurin!
Do., 30.9. - 19.30 Uhr
Inception
Inception
Großbritannien, USA 2010 | Regie: Christopher Nolan | 148 min. | 35mm | Leonardo DiCaprio, Michael Caine u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Dom Cobb ist ein begnadeter Dieb, wenn es um eine ganz besondere Form des Diebstahls geht. Denn Cobb stiehlt beim Menschen Geheimnisse aus den Tiefen des Unterbewusstseins, während der Traumphase. Dank seiner seltenen Gabe ist er einerseits weltweit bei der Industriespionage sehr gefragt. Doch dies hat ihre Schattenseiten: denn Cobb wird überall gesucht und hat so ziemlich alles verloren, was er einst liebte. Doch Abhilfe aus diesem Dilemma könnte ein letzter Auftrag sein, der ihm zu seinem alten Leben zurück verhelfen könnte ... Regisseur Christopher Nolan (MEMENTO) drehte mit internationaler Besetzung einen von Beginn an geheimnisumwitterten, originären, anspruchsvollen SciFi-Action-Film, dessen aufwendiger, ambitionierter Look neue Akzente im Kino setzt. Nicht zuletzt ist INCEPTION aber auch eine besondere Reise in die intime und unendliche Welt der Träume.
Do., 30.9. - 21.45 UhrFr., 1.10. - 19.00 UhrSa., 2.10. - 19.00 UhrMo., 4.10. - 21.00 UhrDi., 5.10. - 21.00 UhrFr., 8.10. - 19.00 Uhr
Kennzeichen Kohl
Kennzeichen Kohl
Deutschland 2009 | Regie: Jean Boué | 87 min. | digital | Helmut Kohl (Heidelberg), Helmut Kohl (Lorscheid), Helmut Kohl (Crimmitschau), Helmut Kohl (Duisburg), Helmut Kohl (Wolfen) u.a. | deutsche Fassung.
Ich trage einen berühmten Namen: Helmut Kohl gilt als Kanzler der Wiedervereinigung, sein persönliches Werk ist zur Geschichte geworden. Aber es gibt nicht nur ihn. Denn gleich fünf Kohls hat Jean Boué in ganz Deutschland ausfindig gemacht, sich mit ihnen getroffen, sie porträtiert, darunter auch einen Helmut Kohl aus Heidelberg, ein deutscher Pole, der meint, dass es bald ganz schlimm enden würde mit Deutschland. Die Kohls: Ein Gastwirt und ein Niederschlesier, ein Rentner, ein Architekt und ein Weihnachtsbaumzüchter. Das Ergebnis: ein aussagekräftiges, frappierendes, manchmal auch bizarres und komisches Dokument deutscher Befindlichkeiten, im Westen wie im Osten. Denn fünf Männer gleichen Namens spiegeln auch gesamtdeutsche Zustände.

Am 3.10. Premiere in Anwesenheit des Regisseurs Jean Boué und mit Gästen.
So., 3.10. - 15.30 UhrMo., 4.10. - 19.00 UhrDi., 5.10. - 19.00 UhrMi., 6.10. - 19.00 Uhr
Unmade beds - London nights
Unmade beds - London nights
Großbritannien 2009 | Regie: Alexis Dos Santos | 96 min. | 35mm | Déborah François, Fernando Tielve u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Drei junge Romantiker - ein Spanier, eine Belgierin und ein Fremder - suchen in Londons Musikszene nach dem Glück und nach etwas Halt. Axl ist aus Madrid nach London gekommen, um seinen Vater zu suchen. In einer früheren Lagerhalle, die nun von Musikern und Künstlern bevölkert wird, findet er Unterschlupf. Dort lebt auch Vera aus Belgien, die ihre letzte Liebe vergessen will, nachdem sie verlassen wurde. Als ihr ein zärtlicher Fremder begegnet, stellt sie ihm eine Bedingung: keiner darf wissen, wer der andere ist ... LONDON NIGHTS versprüht als „junger Film“ viel Romantik, viel Liebe und Lust nach dem Leben. Aber auch die Schattenseiten – Einsamkeit, Trauer und Abschied der reisenden Protagonisten – finden in diesem schönen Film Gehör, der ab und an auch an das Meisterwerk ONCE erinnert.
So., 3.10. - 21.00 UhrMi., 6.10. - 21.00 UhrDo., 7.10. - 19.30 UhrSa., 9.10. - 19.00 UhrSo., 10.10. - 19.30 Uhr
Kinshasa Symphony
Kinshasa Symphony
Deutschland 2010 | Regie: Claus Wischmann, Martin Baer | 95 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Kinshasa, Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, drittgrößte Stadt Afrikas. Hier wohnen fast zehn Millionen Menschen, die zu den ärmsten Bewohnern unseres Planeten zählen. Es ist die Heimat des einzigen Symphonieorchesters Zentralafrikas - L'Orchestre Symphonique Kimbanguiste. In völliger Dunkelheit spielen zweihundert Orchestermusiker Beethovens Neunte - "Freude schöner Götterfunken". Ein Stromausfall wenige Takte vor dem letzten Satz: solche Probleme sind noch die kleinste Sorge, denn in den letzten 15 Jahren haben die Musiker zwei Putsche, einen Krieg und unzählige Krisen überlebt. Doch zum Glück ist da die Liebe zur Musik und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft ... Den beiden Dokumentarfilmern Wischmann und Baer gelang mit diesem warmherzigen Porträt gleichzeitig eine ausgesprochen gelungene Hommage über die Macht der Musik – ausgezeichnet mit dem Publikumspreis beim "Festival des deutschen Films", Ludwigshafen 2010.
So., 10.10. - 15.00 UhrMo., 11.10. - 19.00 UhrDi., 12.10. - 19.00 UhrMi., 13.10. - 19.00 UhrSo., 17.10. - 11.00 UhrDo., 21.10. - 19.00 UhrSo., 31.10. - 15.00 Uhr
Enter the void
Enter the void
Frankreich 2009 | Regie: Gaspar Noé | 162 min. | digital | Paz de la Huerta, Nathaniel Brown u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
DMT heißt die Lieblingsdroge von Oscar. Sie verspricht extreme Erfahrungen. Oscar ist zusammen mit seiner Schwester in Tokio gestrandet. Bei einer Razzia in einem Nachtclub namens „The Void“ wird Oscar angeschossen und stirbt auf einer Toilette. Seine Seele verlässt den Körper und schweift in Erinnerungen zu den Menschen, die Oscar einst kannte. Besonders die sehr innige Beziehung zu seiner Schwester spielt hierbei eine wesentliche Rolle ... Diese Ausgangskonstellation benutzt Skandalregisseur Gaspar Noé (IRREVERSIBLE) für einen psychedelisch anmutenden Trip bei epischer Länge. Dabei verwendet Noé Mittel des Experimentalfilms, eine radikal subjektive Kamera, an die sich der Zuschauer erst „gewöhnen“ muß, sowie eine Erzählstruktur, die eine herkömmliche Chronologie der Ereignisse konsequent aufbricht. Die vorbehaltlichen „Warnungen“ zu diesem Film kann man durchaus ernst nehmen, daher auch erst ab 18 J.
Mo., 11.10. - 21.00 UhrDi., 12.10. - 21.00 UhrMi., 13.10. - 21.00 UhrMo., 18.10. - 21.00 Uhr
Mademoiselle Chambon
Mademoiselle Chambon
Frankreich 2009 | Regie: Stéphane Brizé | 101 min. | 35mm | Vincent Lindon, Sandrine Kiberlain u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jean ist wohl das, was man einen guten Menschen nennt. Sein bis dato ruhiger Alltag zwischen Familie und Arbeit gerät allerdings völlig durcheinander, als er eines Tages Mademoiselle Chambon, der Lehrerin seines Sohnes, begegnet. In Jean, einem eher wortkargen Menschen, werden Gefühle wach, die er bislang so nicht kannte ... Nach MAN MUSS MICH NICHT LIEBEN zeichnet Stéphane Brizé erneut gekonnt die Geschichte eines Mannes nach, der plötzlich aus seinem bisherigen Leben gerissen wird. In ruhigen, epischen Bildern ist besonders die Spannung zwischen einem eingerichteten Leben und einer neuen, aufregenden Liebe zu einem anderen Menschen hautnah spürbar. MADEMOISELLE CHAMBON: ein typisch französischer, sehr gelungener Film über das ewige Dilemma menschlicher Beziehungen.
Do., 14.10. - 19.30 UhrFr., 15.10. - 19.30 UhrSa., 16.10. - 19.30 UhrDo., 21.10. - 21.00 UhrSo., 24.10. - 11.00 UhrDi., 26.10. - 21.30 Uhr
Deutscher Kurzfilmpreis Unterwegs
Deutscher Kurzfilmpreis Unterwegs
Deutschland 2008-2009 | Regie: diverse | 92 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Innerhalb des Programms „Andererseits betörend“ zeigen wir die folgenden ausgezeichneten und nominierten deutschen Kurzfilme: FLIEGEN (Regie: Piotr J. Lewandowski), PLEASE SAY SOMETHING (Regie: David Oreilly), BIRTHDAY (Regie: Andrzej Król), RADFAHRER (Regie: Marc Thümmler) sowie ANTJE UND WIR (Regie: Felix Stienz). Alle Infos zu den einzelnen Filmen unter: www.kurzfilmpreisunterwegs.org
Di., 19.10. - 19.30 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 15 - Die besten Kurzfilme aus der Metropolregion
Zum Goldenen Hirsch 15 - Die besten Kurzfilme aus der Metropolregion
Deutschland | Regie: diverse | ca. 120 min.
Garantiert wird das Karlstorkino wieder aus allen Nähten platzen. Endlich wieder Hirschjagd in Heidelberg - wir läuten die Herbstsaison ein! ZUM GOLDENEN HIRSCH, das mittlerweile größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands, geht ins vierte Jahr und versammelt wieder weite Teile der Kurzfilmszene Rhein-Neckar. Ob jugendlicher Handyfilm, schmierige Kurzkomödie oder komplexes Filmkunstwerk - wir zeigen, was gut und originell ist. Wer macht dieses Mal das Rennen um die Gunst des Publikums und darf den Hirsch-Pokal mit nach Hause nehmen?

Wie immer wird empfohlen, sich rechtzeitig Plätze zu reservieren. Denn alle Hirsch-Abende trugen bisher das Prädikat „ausverkauft“.
Mi., 20.10. - 19.30 Uhr
Kinder des Himmels
Kinder des Himmels
Iran 1997 | Regie: Majid Majidi | 89 min. | digital | Amir Farrokh Hashemian, Bahare Seddiqi u.a. | deutsche Fassung.
Der neunjährige Ali aus Teheran soll die neuen Schuhe seiner Schwester beim Schuster abholen. Doch er lässt sie aus Versehen irgendwo liegen. Da die Eltern sehr arm sind, müssen sich die beiden Geschwister von nun an Alis Schuhe teilen, da sie ohne Schuhe nicht in die Schule gehen können. Das verläuft nicht ohne Komplikationen. Dann aber hört Ali von einem Marathonlauf, der Drittplazierte erhält als Preis – richtig – ein Paar Schuhe. Nach hartem Drängen darf Ali daran teilnehmen ... Die Produktion des Films sollte zunächst geheim gehalten werden, um ungestört realistische Aufnahmen von Teheran drehen zu können. KINDER DES HIMMELS wurde im Iran selbst ein großer Erfolg, später sogar für den Oscar nominiert. Kritiker verglichen ihn mit De Sicas FAHRRADDIEBE.
Fr., 22.10. - 19.00 Uhr
Der Kreis
Der Kreis
Iran, Schweiz, Italien 2000 | Regie: Jafar Panahi | 93 min. | 35mm | Nargess Mamizadeh, Maryiam Palvin Almani u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Teheran, heute. Die Geschichte von sechs jungen Frauen, deren Wege sich immer wieder kreuzen und die allesamt versuchen, aus den frauendiskriminierenden Vorschriften auszubrechen, die schon mit der Geburt beginnen, wenn man in diesem Land zur Welt kommt. Die nach Art eines losen Reigens verbundenen Schicksale werden unaufdringlich, realitätsnah und emotional fesselnd inszeniert. DER KREIS wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2000 mit dem „Goldenen Löwen“ ausgezeichnet, im Iran selbst wurde der Film verboten.
Fr., 22.10. - 21.00 UhrSo., 24.10. - 15.00 UhrDo., 28.10. - 19.00 Uhr
Football under cover
Football under cover
Deutschland, Iran 2008 | Regie: Ayat Najafi, David Assmann | 86 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
In diesem Dokumentarfilm, gedreht in Berlin und Teheran, wird gezeigt, wie zum ersten Mal in der Geschichte der Islamischen Republik Iran die iranische Frauennationalmannschaft im eigenen Land in einem Stadion vor ausschließlich Zuschauerinnen spielt, ein Freundschaftsspiel gegen eine Frauenfussball-Auswahl aus Berlin-Kreuzberg. Die Presse war angetan: „Gespür für Erzählrhythmus, Beobachtungsgabe und Neugier“ attestierte beispielsweise die ‚Neue Züricher Zeitung’ dem Film. FOOTBALL UNDER COVER erhielt zahlreiche Festivalpreise, u.a. den Publikumspreis während der Berlinale 2008.

Am 27.10. und 30.10. in Anwesenheit der Filmemacher!
Sa., 23.10. - 19.00 UhrMi., 27.10. - 19.00 UhrSa., 30.10. - 21.00 Uhr
Offside
Offside
Iran 2006 | Regie: Jafar Panahi | 93 min. | 35mm | Sima Mobarak, Safar Samandar u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Entscheidendes Qualifikationsspiel zur WM, Iran gegen Bahrain. Jeder will live dabei sein, doch Frauen ist im Iran der Besuch von regulären Fußballspielen untersagt. Doch ein paar Mädchen rebellieren, verkleiden sich als Jungen und schleichen sich so ins Stadion. Allerdings werden sie erwischt und sofort verhaftet. Ihnen drohen empfindliche Strafen. In Gesprächen mit den Soldaten, die sie bewachen, zeigt sich, wie unzufrieden diese jungen Frauen mit der Situation im Iran sind ... Außerst geschickt verbindet Regisseur Jafar Panahi einen vermeintlich heiteren Film mit subversiver Systemkritik. Diese „Komödie der Emanzipation“ (FAZ) ist zwar Fiktion, dennoch beschreibt der iranische Filmemacher Realitäten, insbesondere, dass Frauen im Iran vielfach in ihren Rechten beschnitten werden. Auch wenn das prinzipielle Stadion-Verbot für Frauen zwischenzeitlich gelockert wurde (siehe: FOOTBALL UNDER COVER). OFFSIDE wurde bei der Berlinale 2006 mit dem „Silbernen Bären“ ausgezeichnet, kam im Iran aber nicht in die Kinos.
So., 24.10. - 19.00 UhrMo., 25.10. - 21.30 UhrSo., 31.10. - 17.00 Uhr
Die Apothekerin
Die Apothekerin
Deutschland 1997 | Regie: Rainer Kaufmann | 104 min. | 35mm | Katja Riemann, Jürgen Vogel, Axel Milberg u.a. | deutsche Fassung.
Hella ist 30 und Apothekerin in Heidelberg. Durch die Heirat mit Levin erbt sie eine Luxusvilla, durch die Affäre mit Levins Freund Dieter entdeckt sie den Spaß am Sex. Doch das Leben zu dritt bringt auch Probleme – aber für solche Fälle kennt eine Apothekerin immer ein Rezept. Berühmte Verfilmung des Bestsellers von Ingrid Noll, bei der auch die Stadt Heidelberg in ein besonderes Licht gesetzt wird.

Sondervorstellungen im Rahmen von "Play it again, MFG!" / 15 Jahre Filmförderung Baden-Württemberg.

Weitere Infos: www.playitagain-mfg.de

Eintrittspreis zu DIE APOTHEKERIN: Euro 3.- (Sonderpreis)
Mo., 25.10. - 17.00 UhrDi., 26.10. - 17.00 Uhr
Zeit des Zorns
Zeit des Zorns
Iran, Deutschland 2010 | Regie: Rafi Pitts | 88 min. | digital | Rafi Pitts, Mitra Hajjar, Ali Nicksaulat u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Aus dem Gefängnis entlassen, muß Ali froh sein, überhaupt Arbeit gefunden zu haben. Aber in seinen Nachtschichten bei einem Sicherheitsdienst überkommen ihn Einsamkeit und Isolation. Nur selten sieht er seine Frau und seine Tochter. Als er einmal nach Hause kommt, sind sie nicht mehr da. Ali geht zur Polizei, langsam stellt sich heraus, die beiden sind bei einem Schußwechsel von Polizei und Demonstranten getötet worden. Von nun an folgt Ali nur noch seiner größten Leidenschaft, der Jagd, aber diesmal nach Menschen .... ZEIT DES ZORNS ist die melancholische, drängende Anatomie einer Rache. Mit Bildern, die nach Himmel und Hölle greifen, gelingt Rafi Pitts ein zeitloses, hochsymbolisches und lyrisches Kunstwerk über Stillstand und Bewegung in einem getriebenen Land. Der schon mehrfach preisgekrönte Regisseur lässt aus Entrückung und Schweigen eine fesselnde Leuchtkraft entstehen, er schuf das aufrechte Porträt einer unbefriedeten und unbefriedigten Gesellschaft.

Am 25.10. mit Einführung von Filmwissenschaftler Joachim Kurz (www.kino-zeit.de) zum „Iranischen Kino“.
Mo., 25.10. - 19.00 UhrDo., 28.10. - 21.00 UhrSo., 31.10. - 19.00 Uhr
Wenn einer von uns stirbt, geh’ ich nach Paris
Wenn einer von uns stirbt, geh’ ich nach Paris
Deutschland 2007 | Regie: Jan Schmitt | 80 min. | digital | deutsche Fassung.
Im Jahr 1996 begeht eine Frau, Mechthild Schmitt, im Alter von 53 Jahren Selbstmord. Ihr jüngster Sohn, gleichzeitig Regisseur dieses Films, fragt nach den Ursachen und beginnt zu recherchieren. Bei der Spurensuche gerät Jan Schmitt auch in Kontakt mit den Themenfeldern Kirche und Missbrauch, mit denen das Leben seiner Mutter entscheidend in Berührung kam. Obwohl sich WENN EINER VON UNS STIRBT ... als Dokumentation versteht, ist er durch Spielfilmszenen unterbrochen; zudem lesen August Diehl und Suzanne von Borsody aus Texten, die Mechthild Schmitt hinterlassen hat. Gerade durch seine autobiographische Verwicklung in die Thematik schuf Jan Schmitt einen ausgesprochen persönlichen, ungewöhnlichen, bewegenden Film über nicht gerade einfache Familienverhältnisse.

Am 26.10. in Anwesenheit des Regisseurs Jan Schmitt; anschl.: Filmgespräch.
Di., 26.10. - 19.00 UhrSo., 31.10. - 11.00 Uhr
Women without men
Women without men
Deutschland, Frankreich, Österreich 2009 | Regie: Shirin Neshat | 95 min. | 35mm | Orsolya Tóth, Shabnam Toloui u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1953 wurde durch ein Komplott der CIA der vom Parlament gewählte iranische Premierminister Mossadegh gestürzt. Anlass war die von ihm geplante Verstaatlichung der Ölquellen. Regisseurin Shirin Neshat begreift dies als Urszene des iranischen Antiamerikanismus mit all seinen politischen Folgen. Darum siedelt sie ihre Geschichte in dieser Zeit an und zeigt uns vier Frauen, die eben in dieser Zeit des Militärputsches ihre persönliche Entwicklungen durchmachen. Nur eine von ihnen ist aber eine politsche Aktivistin. Geschickt montiert Neshat die Schicksale der vier ineinander und lässt dabei Wirklichkeit und Traum ineinander übergleiten, wodurch Bilder von großer künstlerischer Kraft entstehen. Ein Filmkunstwerk, das nach mehrmaligem Sehen verlangt und dann noch immer nicht all seine Geheimnisse offenbaren wird.
Fr., 29.10. - 19.00 UhrSa., 30.10. - 19.00 UhrSo., 31.10. - 21.00 Uhr
Lola
Lola
Frankreich, Philippinen 2009 | Regie: Brilliante Mendoza | 110 min. | digital | Rustica Carpio, Ketchup Eusebio u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei alte Frauen in den Slums von Manila: Der einen wurde der Enkel ermordet; sie wünscht sich – trotz ihrer Armut – eine angemessene Beerdigung. Die andere ist die Großmutter des Täters; sie wiederum will Geld für eine außergerichtliche Einigung mit der Familie des Opfers auftreiben. Die Kamera heftet sich an die Fersen der beiden Frauen und lässt den Zuschauer in Szenen aus deren Alltag unmittelbar und nahezu körperlich an deren Mühsal teilhaben. Insbesondere zeigt Brillante Mendoza, wie Gerechtigkeit und Schuld angesichts der existenziellen Not ihren Sinn zu verlieren drohen.
Mo., 1.11. - 19.00 UhrDi., 2.11. - 19.00 UhrMi., 3.11. - 19.00 Uhr
Kinatay
Kinatay
Philippinen 2009 | Regie: Brilliante Mendoza | 100 min. | digital | Mercedes Cabral, Coco Martin, Julio Diaz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
„Kinatay“ bedeutet so etwas wie „schlachten“ ... Ein Polizeistudent wird ausgerechnet am Abend seines Hochzeitstages von korrupten Vorgesetzen aufgefordert, an einer Aktion teilzunehmen, die ihm nicht näher erklärt wird. Tatsächlich wird eine Prostituierte aus der Stadt geschafft, von Polizisten ermordet und deren Leichenteile über ganz Manila verteilt. Filmkunst als Zumutung: in einer radikalen Dramaturgie zwingt KINATAY den Zuschauer durch Identifikation mit dem Protagonisten in eine komplizenhafte Situation, aus der es kein Entrinnen gibt. Ein außergewöhnlicher Film nur für Erwachsene, bereits in Cannes 2009 heftig diskutiert.
Mo., 1.11. - 21.30 UhrDi., 2.11. - 21.30 UhrMi., 3.11. - 21.30 Uhr
Le refuge - Rückkehr ans Meer
Le refuge - Rückkehr ans Meer
Frankreich 2009 | Regie: François Ozon | 88 min. | 35mm | Isabelle Carré, Louis-Ronan Choisy, Pierre Louis-Calixte u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Das Paar Mousse und Louis ist jung, doch Drogen haben ihr Leben fest im Griff. Als Louis eines Tages an einer Überdosis stirbt, erfährt Mousse erst im Krankenhaus, dass sie schwanger ist. Sie verlässt Paris und zieht sich in ein Haus am Meer zurück, um – gegen alle möglichen Widerstände – ihr Kind nun zu bekommen. Einige Monate später besucht sie Louis’ Bruder Paul in ihrem neuen Refugium. Eigenwillige Dinge passieren ... François Ozon findet auch in seinem neuen Film LE REFUGE zu seiner intensiven Bildsprache (wie beispielsweise zuletzt in LE TEMPS QUI RESTE) zurück. Wunderbar durchkomponierte Szenen, die immer wieder Konträre aufzeigen, z.B. das Zeigen von Unglück in einer vermeinlich paradisieschen Umgebung. Grenzsituationen der menschlichen Existenz – perfekt eingefangen von einem der ganz Großen des französischen Kinos.
Do., 4.11. - 19.30 UhrFr., 5.11. - 19.00 UhrDo., 11.11. - 19.00 UhrSa., 13.11. - 19.00 UhrSo., 14.11. - 19.00 Uhr
La fleur du mal - Die Blume des Bösen
La fleur du mal - Die Blume des Bösen
Frankreich 2003 | Regie: Claude Chabrol | 105 min. | digital | Nathalie Baye, Benoît Magimel u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Gérrard Vasseur ist Apotheker in einer französischen Provinzstadt, seine Gattin kandidiert gerade für das Amt des Bürgermeisters. Der gemeinsame Sohn kommt nach einem dreijährigen Aufenthalt in den USA wieder in den Kreis der Familie zurück. Er entflammt erneut für Michèle, seiner alten Jugendliebe. Scheinbar geordnete Verhältnisse, die nur darauf warten, dass sie zerstört werden. ... Ein klassischer Chabrol, der uns wieder einmal darüber aufklärt, wie fragil wohlgeordnete bürgerliche Existenzen sein können.
Sa., 6.11. - 19.00 UhrSo., 14.11. - 11.00 Uhr
Future Shorts - Kurzfilme mit Überraschungen
Future Shorts - Kurzfilme mit Überraschungen
Als das weltweit innovativste, führende Kurzfilmlabel versteht sich das 2003 in London gegründete ‚Future Shorts’ Festival mit seinen Events als außergewöhnliche Alternative zu herkömmlichen Kurzfilmfestivals. Exklusiv treffen hier Kurzfilme auf Live-Musik, Literatur und Kunst und kreieren dadurch ein ganz besonders Erlebnis. Die ‚Future Shorts’ Screenings ermöglichen es FilmemacherInnen, ihre Filme mit nur einer einzigen Einreichung weltweit vorführen zu können. Damit haben ‚Future Shorts’ eine längst benötigte Verbindung zwischen der Filmindustrie und der Welt des Kurzfilms geschaffen, welche über die bloße Rekrutierung neuen Talents hinausgeht.
Sa., 6.11. - 21.30 UhrSa., 18.12. - 21.30 Uhr
Bellamy - Kommissar Bellamy
Bellamy - Kommissar Bellamy
Frankreich 2009 | Regie: Claude Chabrol | 112 min. | digital | Gérard Depardieu, Jacques Gamblin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wie jedes Jahr verbringen Kommissar Bellamy und seine Frau Françoise den Sommer im südfranzösischen Nîmes. Doch Ferien weit gefehlt. Denn als sich ein Fremder aufdrängt und behauptet, er habe einen Obdachlosen umgebracht, fasziniert dies Bellamy dermaßen, dass er von nun an eigene Ermittlungen anstellt ... BELLAMY kommt als gewohnt Stil sicherer, typischer Chabrol daher – raffiniert in der Mischung aus Mordgeschichte und Familiendrama. Eine erneut ambivalente Geschichte über menschliche Abgründe und bröckelnde Fassaden, wie sie nur der französische Altmeister inszenieren konnte. Gérard Depardieu glänzt dabei überzeugend in der Rolle des Hauptdarstellers.
So., 7.11. - 11.00 UhrSo., 21.11. - 19.00 Uhr
Rien ne va plus - Das Leben ist ein Spiel
Rien ne va plus - Das Leben ist ein Spiel
Frankreich 1997 | Regie: Claude Chabrol | 106 min. | digital | Isabelle Huppert, Michel Serrault u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Das Trickbetrügerpaar Betty und Victor geht immer nach dem gleichen Muster vor: Sie macht einem reich aussehenden Mann schöne Augen, schläft mit ihm und raubt ihn danach mittels K.o.-Tropfen aus. Ein lukratives Geschäft. Als Betty in der Schweiz an den Geldkurier Maurice gerät, der fünf Millionen Schweizer Franken bei sich hat, wittert sie den ganz großen Coup. Doch die Jagd nach dem begehrten Objekt erweist sich als außerordentlich kompliziertes Spiel um Leben und Tod ... Ein eher leichter, unbeschwerter Film von Chabrol als liebenswerte Fingerübung um Geld, Liebe und falsche Identitäten.
So., 7.11. - 15.00 Uhr
La cérémonie - Biester
La cérémonie - Biester
Frankreich 1995 | Regie: Claude Chabrol | 112 min. | digital | Isabelle Huppert, Sandrine Bonnaire u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sophie arbeitet als Dienstmädchen in einem großbürgerlichen Haushalt. Sie ist pflichtbewusst und wortkarg. Eines Tages wird sie von der Postlerin Jeanne angesprochen, die sich zunehmend für sie interessiert. Als sich die beiden Frauen anfreunden, merken sie, daß sie eine dunkle Vergangenheit miteinander verbindet. Gedemütigt durch ihr Alltagsleben reift in ihnen eine Wut heran, die sie Amok laufen lässt .... Ein kaltes und klares Kammerspiel, das zudem jegliche Angebote an Erklärungen vermeidet. Genau deshalb entsteht eine beklemmende Atmosphäre, die LA CÉRÉMONIE zu einem der verstörendsten und zugleich großartigsten Chabrols überhaupt werden lässt.

Am 7.11. mit Einführung von Dr. Franz Schneider zum Leben und Werk von Claude Chabrol.
So., 7.11. - 19.00 UhrSo., 21.11. - 11.00 Uhr
Water makes money
Water makes money
Deutschland 2010 | Regie: Leslie Franke, Herdolor Lorenz | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Die Wasserversorgung weltweit ist immer noch zu 80% in öffentlicher Hand. Aber da die Kommunen immer stärker finanziell belastet sind, suchen sie den Kontakt mit ‚Veolia’ und ‚Suez’, den weltgrößten Wasserkonzernen. So hat es ‚Veolia’ etwa nach eigenen Angaben geschafft, in 450 deutschen Städten die Wasserversorgung zu übernehmen oder an ihr beteiligt zu werden. Eine Entwicklung, die höchstwahrscheinlich weiter voranschreiten wird und neue Probleme mit sich bringt. Denn Wasser ist ein Grundelement des Lebens.
Mo., 8.11. - 19.00 Uhr
Ein Augenblick Freiheit
Ein Augenblick Freiheit
Österreich, Frankreich 2008 | Regie: Arash T. Riahi | 110 min. | digital | Navíd Akhavan, Pourya Mahyari u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Kurdische und iranische Flüchtlinge in Ankara. Keine leidenden Opfer, sondern Protagonisten aus Fleisch und Blut und einer tiefen Menschlichkeit. Ein Film, der auch komische Momente mitten in einer ausweglosen Lage zeigt, ohne die Schärfe seiner Anklage abzumildern. Er mutet uns Bilder von Gewalt zu, mit der wir Europäer diejenigen ausgrenzen, die von unserer Freiheit und unserer Demokratie träumen. „Mein Film ergreift keine Partei. Es gibt keine Schuldzuweisungen. Es geht um Demokratie und die universelle Sehnsucht, seine Lebensträume in Freiheit verwirklichen zu können.“

Filmvorführung und anschließende Diskussion im Rahmen der SAVE ME-Kampagne Heidelberg.
Moderation: Gudrun Sidrassi-Harth.
Di., 9.11. - 19.00 Uhr
Iss Zucker und sprich süss
Iss Zucker und sprich süss
Deutschland 2005 | Regie: Sigrid Dethloff, Renate Bernhard | 60 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
ISS ZUCKER UND SPRICH SÜSS ist ein Film über Zwangsheirat, in Deutschland und in der Türkei gedreht, aus der Perspektive der betroffenen Frauen. Ein aufrüttelnder Film, der Geschichten von jungen Frauen vor der Hochzeit, am Hochzeitstag, nach dem Zerbrechen der Ehe berichtet, der in Interviews und Bildern zeigt, was es für einen Menschen bedeutet, zu einer Heirat gezwungen zu werden.

Der Eintritt ist frei - in Anwesenheit der Filmemacherin Sigrid Dethloff.
Mi., 10.11. - 19.00 Uhr
South
South
Österreich, USA 2010 | Regie: Gerhard Fillei, Joachim Krenn | 105 min. | digital | Billy Crosby, Nina Hader u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Aus Österreich, in schwarzweiß, in englischer Sprache: Bruce McGray, so heisst ein Mann, der am Tiefpunkt seines Lebens angekommen ist. Sein Raubüberfall irgendwo in L.A. ist dramatisch gescheitert, ihn jagt das FBI, ihn quälen Gedächtnislücken. Da wird ihm ein Tagebuch einer jungen Frau namens Maria geschickt, das für ihn zu einem Buch der Erinnerung wird. Darin wird von einem Fluchtort in Südamerika berichtet, einer Farm, auf der er sich sicher fühlen kann ... Hochspannender und raffinierter Thriller, in den man bestens "hineinfallen" kann ; ein Film, der das gemeinhin etablierte Genre originell bereichert. Die Entstehungsgeschichte ist dabei genauso spannend wie der Film selbst : Mit seiner Realisation und Präsentation in den Kinos endet glücklich ein zwölfjähriger Kampf. SOUTH: ein soghafter Thriller, der es durchaus mit der frühen Werken von Christopher Nolan (FOLLOWING, MEMENTO) aufnehmen kann.
Do., 11.11. - 21.00 UhrSa., 13.11. - 21.00 UhrMi., 17.11. - 19.00 UhrDo., 18.11. - 21.00 UhrMi., 24.11. - 21.45 UhrMi., 1.12. - 21.00 Uhr
La fille coupée en deux - Die zweigeteilte Frau
La fille coupée en deux - Die zweigeteilte Frau
Frankreich, Schweiz 2007 | Regie: Claude Chabrol | 115 min. | digital | Benoît Magimel, François Berléand u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Eine junge, sehr angesagte Fernsehmoderatorin hat es einfach im Leben – auch zahlreiche männliche Verehrer, vor denen sie sich aber gerne zu retten weiß. Als sie aber einen alternden Star-Schriftsteller trifft, ist es um sie geschehen. Doch sie verkennt dessen Eitelkeit und Besitzstreben. Ihr wird es zu viel, sie bricht die Beziehung ab und tut sich mit einem Millionär zusammen. Das aber bringt den zutiefst gekränkten Schriftsteller nun erst recht in Rage. Es kommt zur Konfrontation ... Chabrol scheut sich hier nicht, die klassische Dreiecksgeschichte einer amour fou als grelle Farce zu inszenieren, die er aber dennoch mit der Erfahrenheit eines Regisseurs und Mannes zu unterlegen weiß, für den nie wieder das erste Mal sein wird.
Fr., 12.11. - 19.00 UhrSo., 14.11. - 15.00 Uhr
Ausländer raus! Schlingensiefs Container
Ausländer raus! Schlingensiefs Container
Österreich 2001 | Regie: Paul Poet | 90 min. | digital | Daniel Cohn-Bendit, Gregor Gysi, Peter Sloterdijk u.a. | deutsche Fassung.
Es war im Jahr 2000 während der Wiener Festwochen Da stellte ein gewisser Christoph Schlingensief aus Deutschland aus Protest gegen die Politik der FPÖ mitten in Wien einen Container - solch einen wie aus ‚Big Brother’. Aber nun konnte man nicht mehr WG-Bewohner abwählen, sondern Asylbewerber in ihre Heimat abschieben. Eine Aktion, die große Resonanz erfuhr, elektronisch und physisch, es kam zu wüsten Szenen vor dem Container. Aus 100 Stunden Originalmaterial hat Paul Poet einen erinnerungswürdigen Film gedreht, in dem auch zahlreiche Prominente zu Wort kommen. „Der absolut beste Film über mich” zeigte sich Schlingensief damals durchaus zufrieden.
Mo., 15.11. - 19.00 Uhr
Christoph Schlingensief – Die Piloten
Christoph Schlingensief – Die Piloten
Deutschland 2007 | Regie: Cordula Kablitz-Post | 94 min. | digital | Oskar Roehler, Susanne Bredehöft u.a. | deutsche Fassung.
Als ‚Piloten’ werden Testsendungen genannt, bei denen entschieden wird, ob sich eine Produktion weiterer Sendungen lohnen könnte. Niemals aber dachte Christoph Schlingensief daran, seine Talkrunde (TALK 2000) ernsthaft fortzuführen. Er lud lediglich eine bunte Gruppe von (Pseudo-)Prominenten zum Chaos-Talk ein, der bestrebt war, jegliche Regeln außer Kraft zu setzen. Turbulenz war Programm, bisweilen schon abstoßende Albernheit, bisweilen aber auch Momente ungeahnter Intelligenz. Cordula Kablitz-Post gelang mit ihrem Film eine faszinierende Studie über Schlingensiefs Arbeitsmethoden, seinen Umgang mit den Medien und seinen Stil der Selbstinszenierung. Ein Stück Mediengeschichte und zugleich ein Porträt des Künstlers bei seiner Arbeit.
Di., 16.11. - 19.00 Uhr
Das deutsche Kettensägenmassaker
Das deutsche Kettensägenmassaker
Deutschland 1990 | Regie: Christoph Schlingensief | 63 min. | digital | Alfred Edel, Udo Kier u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Sie kamen als Freunde und wurden zu Wurst. Clara beseitigt ihren Leipziger Ehemann und fährt mit ihrem Trabi über die noch immer von verwirrten und hysterischen Zöllnern provisorisch verteidigte Grenze. Eine aktive Lesbe bewahrt sie zunächst davor, in der dortigen Wurstfabrik von ihren Verwandten sofort verarbeitet zu werden ... Statt Vereinigungstaumel hatte Schlingensief 1990 etwas ganz anderes im Sinn: ein Blutbad der Geschmacklosigkeiten, gekonnten Trash, seltsame Obsessionen. Was zusammenwachsen sollte, wurde von Schlingensief viel lieber zerstückelt. „Ein riesiger Spass. Hart, laut, dreckig und ehrlich.“ (Die Zeit)
Mi., 17.11. - 21.15 Uhr
Merci pour le chocolat - Süßes Gift
Merci pour le chocolat - Süßes Gift
Frankreich, Schweiz 2000 | Regie: Claude Chabrol | 101 min. | digital | Isabelle Huppert, Jacques Dutronc u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine junge Pianistin besucht einen wesentlich berühmteren Kollegen und dessen Frau, die Besitzerin einer Schokoladenfabrik ist. Die junge Frau glaubt, sie wäre bei der Geburt mit dem Sohn des Hausherrn versehentlich vertauscht worden. Der Hausherr und bekannte Pianist nimmt sich ihrer an, wird ihr Lehrer und Ersatzvater. Das aber beobachten seine Frau und ihr Sohn mit zunehmendem Argwohn, ja Hass. Und es kommt zu einem mysteriösen Unfall ... Intim inszeniert Chabrol hier einen Psychothriller der kleinen Geheimnisse, die zur Katastrophe führt, weil ein jeder verbirgt, was er eigentlich denkt und fühlt. Ein (bitter-)schokoladenschwarzer ‚film noir’ in Farbe.
Do., 18.11. - 19.00 Uhr
L’ivresse du pouvoir - Geheime Staatsaffären
L’ivresse du pouvoir - Geheime Staatsaffären
Frankreich 2006 | Regie: Claude Chabrol | 110 min. | digital | Isabelle Huppert, Patrick Bruel u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Inspiriert durch die damalige Affäre um den französischen Mineralölkonzern Elf-Aquitaine bürstet hier Chabrol den traditionellen französischen Polit-Thriller gegen den Strich. Hauptfigur ist eine Richterin namens Jeanne, die der Veruntreuung öffentlicher Gelder nachgeht und zudem immer mehr Einblick in hochbrisante Staatsangelegenheiten bekommt. Dabei geht ihr Privatleben völlig durcheinander; zudem erleidet sie einen Unfall und muss sich seitdem von Bodyguards schützen lassen. Isabelle Huppert brilliert in der Hauptrolle der Richterin, die von engagiertem Idealismus und blindem Eifer gespalten wird.
Fr., 19.11. - 19.00 Uhr
La femme infidèle - Die untreue Frau
La femme infidèle - Die untreue Frau
Frankreich, Italien 1968 | Regie: Claude Chabrol | 97 min. | digital | Jean-Marie Arnoux, Henri Attal u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Pariser Anwalt entdeckt, dass seine Frau ihn betrügt. Er entschließt sich, ihren Liebhaber zu töten und vollzieht dies unter genauest möglicher Planung und Durchführung. Dennoch wird seine Tat entdeckt, widerstandslos lässt er sich von der Polizei abführen. Besonders diese detaillierte Schilderung des Tathergangs, gemeinsam mit dem kühlen, unbestechlichen Blick für die psychische Deformation des Großbürgertums, verleiht diesem formal recht strengen, melodramatischen Thriller eine Spannung, die ihn zum Inbegriff eines Chabrol-Films macht. Gilt unter Kennern und Liebhabern als eines seiner allerbesten Werke.
Sa., 20.11. - 19.00 Uhr
Moon
Moon
Großbritannien 2009 | Regie: Duncan Jones | 97 min. | digital | Sam Rockwell u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Astronaut Sam Bell steht kurz vor dem Ende seines Dreijahresvertrages mit ‚Lunar’. Er arbeitet auf dem Mond Selene, wo er alleine als Mechaniker den Abbau von Helium-3 überwacht. Dieses kostbare Gas soll der Energiekrise auf der Erde ein Ende bereiten. Die Einsamkeit hat ihm Zeit gegeben, sich Gedanken über die Fehler seiner Vergangenheit zu machen. Seinen Job führt er nur noch mechanisch aus und verbringt die meiste Zeit mit dem Gedanken an seine bevorstehende Rückkehr zur Erde. Aber zwei Wochen vor seiner Abreise beginnt Sam seltsame Dinge zu sehen und zu hören. Nachdem eine Routinekontrolle fürchterlich schief geht, entdeckt er, dass ‚Lunar’ ganz eigene Vorstellungen von seinem Verbleib hat ...
Sa., 20.11. - 21.00 UhrFr., 31.12. - 17.30 UhrMo., 31.1. - 19.30 UhrDo., 3.3. - 21.30 Uhr
Que la bête meure - Das Biest muß sterben
Que la bête meure - Das Biest muß sterben
Frankreich 1969 | Regie: Claude Chabrol | 112 min. | digital | Michel Duchaussoy, Caroline Cellier u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Schriftsteller verliert seinen Sohn durch einen Verkehrsunfall, bei dem der Verursacher Fahrerflucht begeht. Entschlossen zur Selbstjustiz begibt er sich auf die Suche und findet den Flüchtigen so, wie er es erwartet hatte: einen zynischen und skrupellosen Menschen, der seine Frau demütigt und seinen eigenen Sohn schlecht behandelt. Schonungslos in der Darstellung menschlicher Schlechtigkeiten, entwickelt Chabrol hier eine besonders pointierte Geschichte voller überraschender Wendungen, über die man nur noch staunt. Ein bekanntes Meisterwerk des großen Meisters.
Mo., 22.11. - 19.00 Uhr
Schattenzeit
Schattenzeit
Deutschland 2009 | Regie: Gregor Theus | 60 min. | digital | deutsche Fassung.
Olaf, Mona und Maria leiden schon seit langem an schweren Depressionen. Diese Krankheit hat ihnen jeglichen Lebensmut genommen. Sie haben sich nun entschlossen, ihr Leiden in einem zweijährigen Aufenthalt in der Berliner Charité behandeln zu lassen. Auch die umstrittene Elektrokrampftherapie (EKT) wird dabei angewandt. Der Regisseur Gregor Theus hat die drei während dieser Zeit begleitet. Ihm gelang ein sehr einfühlsames Porträt, das auch Grundfragen menschlichen Daseins berührt und die Hoffnung dabei nicht aufgibt.

Vorstellung am 23.11. in Anwesenheit des Regisseurs Gregor Theus; anschließend Möglichkeit zur Diskussion.
Di., 23.11. - 19.00 UhrDo., 2.12. - 19.00 UhrSo., 5.12. - 15.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 17
Zum Goldenen Hirsch 17
Deutschland 2010 | Regie: diverse | ca. 100 Min min. | digital | deutsche Fassung.
Noch eine weitere Hirschjagd in Heidelberg in diesem Jahr! ZUM GOLDENEN HIRSCH, das mittlerweile größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands, dokumentiert erneut die umfangreiche, reichhaltige Kurzfilmszene in der Metropolregion Rhein-Neckar. Wer macht dieses Mal das Rennen um die Gunst des Publikums und darf den Hirsch- Pokal mit nach Hause nehmen? Platzreservierung wie immer empfohlen!
Mi., 24.11. - 19.30 Uhr
La première étoile
La première étoile
Frankreich 2009 | Regie: Lucien Jean-Baptiste | 90 min. | 35mm | Firmine Richard, Jimmy Woha-Woha, Loreyna Colombo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„Papa, warum gehen wir eigentlich nie Skifahren?“, will die zehnjährige Manon von ihrem Vater Jean-Gabriel wissen. Aber Freunde und Nachbarn finden: Eine schwarze Familie fährt nicht in den Schnee! Und woher das Geld nehmen, da Jean-Gabriel doch arbeitslos ist? Als er Manon den Urlaub trotzdem verspricht, sind nicht alle aus der Familie begeistert: Zwar träumt der fünfjährige Ludovic davon, Skifahren zu lernen. Der ältere Bruder Yann hat dagegen keine Lust zu tun, was alle machen. Und Mutter Suzy hat die Geldsorgen satt und weigert sich mit- zufahren. Wer aber soll das Essen kochen und den Abwasch machen, wenn Suzy nicht mitkommt? – Oma muss mitfahren! Doch die lässt sich nicht so einfach vor den Karren spannen ...

Eine verrückte Komödie, die auf unbeschwerte Weise mit Vorurteilen spielt und eines zeigt: Wer will, kann Berge versetzen!
Do., 25.11. - 09.00 UhrDo., 25.11. - 14.00 UhrFr., 26.11. - 11.00 UhrFr., 26.11. - 15.00 UhrDi., 30.11. - 09.00 UhrFr., 4.2. - 11.00 Uhr
Welcome
Welcome
Frankreich 2009 | Regie: Philippe Lioret | 115 min. | 35mm | Vincent Lindon, Firat Ayverdi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Seit über drei Monaten ist der 17jährige Kurde Bilal schon auf der Flucht. Er hat sich zu Fuß bis nach Europa durchgeschlagen. Dort hofft er seine Freundin Mîna wiederzusehen, die mit ihrer Familie nach England emigriert ist. Außerdem träumt er von einer Fußballkarriere in Europa. Doch an der Nordküste Frankreichs kommt er nicht weiter. Kurzentschlossen sucht Bilal das örtliche Hallenbad auf, um so lange zu trainieren, bis er den Ärmelkanal schwim- mend durchqueren kann. Dort trifft er auf den Schwimmlehrer Simon, der in Scheidung lebt, seine Frau Marion aber immer noch liebt. Um sie zu beeindrucken, beschließt Simon, alles zu riskieren und Bilal zu helfen. Dadurch macht er sich strafbar ...

Ein bewegendes Drama über eine ungewöhnliche Freundschaft, das von der Ausgrenzung und dem Überlebenskampf illegaler Einwanderer in Europa erzählt. Der vielfach preisgekrönte Film wurde im französischen Parlament vorgeführt und provozierte in Frankreich eine landesweite Debatte.

Am 25.11., 11:00 Uhr mit Frühstück und Eröffnung des Festivals von Thierry Sète, Institut français d’Allemagne (Stuttgart), Sprachattaché für Baden-Württemberg und das Saarland. Mit freundlicher Unterstützung des BCU, Heidelberg.
Do., 25.11. - 11.00 UhrFr., 26.11. - 14.00 UhrMo., 29.11. - 11.00 Uhr
Zu spät
Zu spät
Frankreich/Deutschland 2010 | Regie: diverse | 105 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Junge, spannende Kurzfilme entstehen alljährlich im Atelier Ludwigsburg-Paris. Im Rahmen dieser Weiterbildung für europäische Nachwuchsproduzenten und Verleiher bilden sich binationale Teams, die in Koproduktion mit ARTE und dem SWR ihre Abschlussarbeiten produzieren. Die einjährige Fortbildung erfolgt an der Filmakademie Baden- Württemberg, der Pariser Filmhochschule „La fémis“ und der „National film and television school“ in London. Die in Paris und Ludwigsburg gedrehten Kurzfilme werden in Originalfassung mit deutschen bzw. französischen Untertiteln gezeigt.
Do., 25.11. - 17.00 Uhr
Orphée
Orphée
Frankreich 1949 | Regie: Jean Cocteau | 95 min. | 35mm | Jean Marais, Marie Déa, Juliette Gréco u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Orphée lebt als anerkannter und erfolgreicher Schriftsteller im Paris der 50er Jahre - wird aber von der Avantgarde als Vertreter des Kommerzes geschmäht. Als vor seinen Augen ein junger Poet zu Tode kommt, folgt er dessen Begleiterin, ohne dabei zu ahnen, dass sich hinter dieser wunderschönen Frau der leibhaftige Tod verbirgt ... Cocteaus berühmter Film als Spannungsbogen eines modernen Künstlers zu seinem Werk. Mit Jean Marais und einer buchstäblich "traumhaften" Fotografie.
Do., 25.11. - 19.30 Uhr
Ascenceur pour l’echafaud - Fahrstuhl zum Schafott
Ascenceur pour l’echafaud - Fahrstuhl zum Schafott
Frankreich 1957 | Regie: Louis Malle | 90 min. | 35mm | Jeanne Moreau, Maurice Ronet u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Es sollte das perfekte Verbrechen werden: Julien Tavernier bringt den Ehemann seiner Geliebten um und lässt die Tat wie einen Selbstmord aussehen. Hätte Julien nicht ein verräterisches Indiz vergessen. Um es zu beseitigen, muss er zum Tatort zurück – und bleibt dort im Fahrstuhl stecken ... Mit seinem Debüt ASCENCEUR POUR L’ECHAFAUD gelang Louis Malle gleich zu Beginn seiner Karriere ein Meisterwerk der ‚Nouvelle Vague’. Ein großartiger Thriller, der gekonnt Elemente des "film noir" und des US-Gangsterfilms zu einer düsteren Studie über Schuld und Sühne, Zufall und Schicksal miteinander verbindet. Auch Jeanne Moreau wurde in ihrer Rolle als Florence Carala über Nacht berühmt. Nicht zu vergessen: der geniale, unvergessene Soundtrack zum Film von Miles Davis.
Do., 25.11. - 21.30 Uhr
Villa Amalia
Villa Amalia
Frankreich 2009 | Regie: Benoît Jacqout | 94 min. | digital | Isabelle Huppert, Jean-Hugues Anglade u.a. | franz. OF.
In einer Vorpremiere: Isabelle Huppert spielt die Musikerin Ann, die eines Abends entdeckt, wie ihr Partner Thomas eine andere küsst. Ann beschließt ihn zu verlassen, beinahe spontan alles zurück zu lassen. Kraft für einen Neuanfang geben ihr nur noch die Musik und ihr Freund Georges, den sie seit ihrer Kindheit kennt ... Typisch französisches Schauspielerkino des französischen Starregisseurs Benoît Jacqout mit einer vertraut überragend-agierenden Isabelle Huppert.
Fr., 26.11. - 19.00 Uhr
Cet obscur objet du desir - Das obskure Objekt der Begierde
Cet obscur objet du desir - Das obskure Objekt der Begierde
Frankreich, Spanien 1977 | Regie: Luis Buñuel | 103 min. | 35mm | Fernando Rey, Carole Bouquet u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Kaum hat der ältere, distinguierte Geschäftsmann Mathieu einen Blick auf das Hausmädchen Conchita geworfen, ist seine Begierde auch schon entfacht. Obwohl Mathieu nun alles unternimmt, um Conchita für sich zu gewinnen, widersetzt sie sich seinen Annäherungsversuchen. Die blutjunge Spanierin weist ihn immer wieder zurück, wodurch sein Verlangen nur noch stärker wird. Was Conchita durchaus geschickt für ihre Zwecke zu nutzen weiß ... CET OBSCUR OBJET DU DESIR war das letzte Werk des Meisterregisseurs Luis Buñuel – vom Publikum und von der Presse gefeiert als einer seiner besten Filme überhaupt.
Sa., 27.11. - 19.00 Uhr
Cyrano de Bergerac
Cyrano de Bergerac
Frankreich 1990 | Regie: Jean-Paul Rappeneau | 138 min. | 35mm | Gérard Depardieu, Anne Brochet u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Cyrano de Bergerac weiß mit Wort und Waffe gleichermaßen meisterlich umzugehen. Nur leidet er an einer zu üppig gewachsenen Nase. Diese verunsichert Cyrano so sehr, daß er nicht wagt, der schönen Roxane seine Liebe zu offenbaren. Diese gesteht dem Großnäsigen zudem, sie habe sich in den Soldaten Christian verliebt. Großmütig leiht Cyrano de Bergerac dem sprachschwachen Christian Wort und Schrift, um die Herzensdame zu erobern. Erst spät wird Roxane davon erfahren ... Jean-Paul Rappeneau glückte mit CYRANO DE BERGERAC ein grandioser, ungemein unterhaltsamer Mantel- und Degenfilm, der der bekannten literarischen Vorlage Emil Rostands kongenial entspricht. Mit Gérard Depardieu, der die Rolle des liebeskranken französischen Nationalhelden großartig ausfüllt.
So., 28.11. - 11.00 Uhr
Zazie dans le metro
Zazie dans le metro
Frankreich 1960 | Regie: Louis Malle | 89 min. | 35mm | Catherine Demongeot, Philippe Noiret u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Die 12jährige Zazie muss das Wochenende bei ihrem Onkel Gabriel in Paris bleiben, weil sich ihre Mutter mit ihrem neuen Liebhaber vergnügen will. Es macht ihr nicht sonderlich viel aus, denn Metro fahren hatte sie als großen Wunsch schon länger auf dem Plan. Doch ausgerechnet an diesem Wochenende streikt die Metro. Zazie sorgt deshalb auf anderem Wege für ein turbulentes Wochenende ... ZAZIE DANS LE METRO ist eine anarchistische Reise durch die Wunderwelt der Großstadt und gleichzeitig eine Groteske über die Absurditäten der Erwachsenenwelt – ein echter französischer Klassiker von Louis Malle.
So., 28.11. - 15.00 Uhr
Belle de jour - Schöne des Tages
Belle de jour - Schöne des Tages
Frankreich 1967 | Regie: Luis Buñuel | 101 min. | 35mm | Catherine Deneuve, Jean Sorel u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Séverine – ihr Name steht für ihre Lust – ist schön, verheiratet und könnte glücklich sein, aber sie leidet unter Zwangsvorstellungen, weshalb sie beginnt, in einem Nobel-Bordell zu arbeiten. Ihre Doppelexistenz spitzt sich dramatisch zu, als einer ihrer Freier, ein Gangster, zu ihr nach Hause gelangt und dort auf ihren Ehemann schießt, wodurch er erblindet und gelähmt wird .. Catherine Deneuve in einer ihrer berühmtesten Rollen.
So., 28.11. - 19.00 Uhr
Ma vie en rose
Ma vie en rose
Frankreich, Belgien, Großbritannien 1997 | Regie: Alain Berliner | 88 min. | 35mm | Georges du Fresne, Michèle Laroque, Jean-Philippe Écoffey u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der siebenjährige Ludovic lebt in einer bunten Traumwelt. Er spielt gern mit Puppen und ist davon überzeugt, ein Mädchen zu sein. Doch was für ihn ganz natürlich ist, können die an- deren nicht verstehen. Als er sich bei einer Gartenparty seiner Eltern als Mädchen verklei- det und allen erzählt, dass er seinen Freund Jérôme heiraten möchte, kommt es zum Eklat. Ludovic darf nicht mehr mit Jérôme spielen und muss schließlich sogar die Schule wechseln. Aber nicht nur die Nachbarn sind empört, auch Ludovics Eltern wissen nicht, was sie tun sollen. Wie können sie Ludovic beibringen, sich wie ein ‚normaler‘ Junge zu verhalten?

Der preisgekrönte Film erzählt in phantasievollen, knallbunten Bildern, wie es ist anders zu sein.
Mo., 29.11. - 09.00 UhrFr., 4.2. - 09.00 Uhr
Les palmes de M. Schutz
Les palmes de M. Schutz
Frankreich, England 1997 | Regie: Claude Pinoteau | 106 min. | 35mm | Isabelle Huppert, Charles Berling, Philippe Noiret u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Paris im Februar 1894. Der Direktor des Insti- tuts für Physik und Chemie, Monsieur Rodolphe Schutz, hat nur ein Ziel: die höchste wissenschaftliche Auszeichnung in Frankreich zu erringen. Dazu verpflichtet er seine beiden Mitar- beiter Pierre Curie und Gustave Bémont, mit der hochbegabten polnischen Studentin Marie Sklodowska zusammenzuarbeiten. Doch Marie hat nicht nur den wissenschaftlichen Fortschritt im Blick: Sie verwandelt das Labor in eine Küche, stellt Wodka und Schwarzpulver her und bringt sich und ihre Kollegen damit mehr als einmal in Schwierigkeiten. Als Gustave das Institut im Konflikt mit der neuen Mitarbeiterin verlässt, setzen Marie und Pierre ihre Arbeit zu zweit fort. Dabei kommen sie sich näher und machen eine bahnbrechende Entdeckung ...

Die französischen Stars Isabelle Huppert, Charles Berling und Philippe Noiret brillieren mit witzigen Wortgefechten in dieser Verfilmung des beliebten Theaterstücks „Les palmes de M. Schutz“. Eine Satire über Liebe, Rivalität und Fortschrittsdrang in der Wissenschaft.
Mo., 29.11. - 14.00 UhrDi., 30.11. - 11.00 Uhr
Orly
Orly
Frankreich, Deutschland 2010 | Regie: Angela Schanelec | 84 min. | digital | Bruno Todeschini, Natacha Régnier u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei Stunden Flughafen Paris Orly: Eine junge Frau, auf dem Weg nach Hause zu ihrem Mann, verliebt sich in einen Fremden. Eine Mutter und ihr fast erwachsener Sohn sind unterwegs zur Beerdigung des Exmannes. Ein junges Paar auf seiner ersten großen Reise verliert sich aus den Augen. Sie alle warten auf ihren Flug ... ORLY zelebriert lange Einstellungen und den Verzicht auf emotionalisierende Elemente in Reinform. Ein Ort der Gedanken und Sehnsüchte.
Mo., 29.11. - 19.00 Uhr
Quand tu descendras du ciel - Vom Himmel hoch
Quand tu descendras du ciel - Vom Himmel hoch
Frankreich, Belgien 2003 | Regie: Éric Guirado | 100 min. | 35mm | Benoît Giros, Serge Riaboukine, Ludmila Ruoso u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jérôme verlässt kurz vor Weihnachten den hochverschuldeten Bauernhof seiner Eltern, um in der Großstadt Arbeit zu suchen. Er freundet sich mit dem stolzen und exzentrischen Stadtstreicher „La Chignole“ an, der den ganzen Tag vor einem Fernsehgeschäft sitzt und sich „Stummfilme“ ansieht. Bald findet Jérôme auch eine Arbeit, die ihm Spaß macht: Er schmückt Weihnachtsbäume in der Stadt. Doch dann kommt eine Anweisung von oben – Bettler werden nicht mehr vor den weihnachtlichen Schaufenstern geduldet. Nun müssen Jérôme und sein Kollege Obdachlose einsammeln und sie gegen ihren Willen irgendwo auf freiem Feld aussetzen. Als sich Jérôme auch noch in die junge Journalistin Marthe verliebt, die von den skandalösen Praktiken der Stadtverwaltung Wind bekommen hat, gerät er zwischen alle Fronten: Wie soll er zwischen Arbeit, Freundschaft und Liebe entscheiden?

„Vom Himmel hoch“ verbindet den kritischen Blick auf die Gesellschaft mit Witz, Poesie und Lebensfreude.
Di., 30.11. - 14.00 UhrMi., 1.12. - 11.00 Uhr
Trafic
Trafic
Frankreich 1971 | Regie: Jacques Tati | 96 min. | 35mm | Maria Kimberley, Marcel Fraval u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Monsieur Hulot, Angestellter der Autobranche, soll den von ihm entwickelten hypermodernen ‚Altra Camping’ Wagen von der Fabrik in Paris zur Automobilausstellung in Amsterdam bringen. Die 500km lange Strecke erweist sich als ein von Karambolagen, Pannen, Staus und störrischen Zollbeamten geprägter Hindernislauf, der einige Tage in Anspruch nehmen wird ... Tatis letzte Regiearbeit ist eine absurde Satire auf den technischen Kult rund ums Auto und den Irrsinn des modernen Straßenverkehrs.
Di., 30.11. - 17.00 Uhr
Pauline à la plage - Pauline am Strand
Pauline à la plage - Pauline am Strand
Frankreich 1983 | Regie: Eric Rohmer | 94 min. | 35mm | Amanda Langlet, Arielle Dombasle u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Am Strand treffen die attraktive, zudem frisch geschiedene Marion und ihre erst fünfzehnjährige, aber intelligente Kusine Pauline drei männliche Bekannte unterschiedlichen Alters und von unterschiedlichem Charakter und Temperament. Es beginnt eine sommerliche Variante von Wahlverwandtschaften: Tändeleien über die Liebe, man spricht über sie und man praktiziert sie. Ein ganz typischer Eric Rohmer-Film voller Sommerwind, Sandkörnern und mit all den Elementen, die man an ihm liebt und immer lieben wird, denn leider ist Eric Rohmer im Januar 2010 verstorben.
Di., 30.11. - 19.00 Uhr
La cérémonie - Biester
La cérémonie - Biester
Frankreich 1995 | Regie: Claude Chabrol | 112 min. | digital | Isabelle Huppert, Sandrine Bonnaire u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sophie arbeitet als Dienstmädchen in einem großbürgerlichen Haushalt. Sie ist pflichtbewusst und wortkarg. Eines Tages wird sie von der Postlerin Jeanne angesprochen, die sich zunehmend für sie interessiert. Als sich die beiden Frauen anfreunden, merken sie, daß sie eine dunkle Vergangenheit miteinander verbindet. Gedemütigt durch ihr Alltagsleben reift in ihnen eine Wut heran, die sie Amok laufen lässt .... Ein kaltes und klares Kammerspiel von Chabrol, das zudem jegliche Angebote an Erklärungen vermeidet. Claude Chabrol starb am 12.9.10 im Alter von 80 Jahren.
Di., 30.11. - 21.00 Uhr
À bout de souffle - Außer Atem
À bout de souffle - Außer Atem
Frankreich 1960 | Regie: Jean-Luc Godard | 90 min. | 35mm | Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg, Daniel Boulanger, Jean-Pierre Melville u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach diesem Film werde das Kino nie mehr so sein wie zuvor – das soll François Truffaut zur Première von „Außer Atem“ gesagt haben. In den Straßen von Paris gedreht, mit jungen Darstellern, die sich frei vor der Kamera bewegen, und einem schnellen Rhythmus brachte dieser Film wie kein anderer das Lebensgefühl der 1960er Jahre zum Ausdruck.

Auf dem Weg nach Paris gerät der Autodieb Michel Poiccard mit einer gestohlenen Luxuslimousine in eine Geschwindigkeitskontrolle. Er erschießt einen Polizisten und versteckt sich bei der jungen Amerikanerin Patricia, die in Paris Zeitungen verkauft und sich das Ziel gesetzt hat, Journalistin zu werden. Während Michel versucht, Geld für die gemeinsame Flucht aufzutreiben, gerät Patricia ins Visier der Polizei und muss sich zwischen ihren Gefühlen und ihrer Karriere entscheiden.

Mit diesem billig gedrehten Film revolutionierte Jean-Luc Godard die Filmsprache und stellt die Regeln des Film noir auf den Kopf. Der glücklose Kleinkriminelle Michel ist nur eine Parodie des coolen Hollywood-Helden. Und Patricia, die nach Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit strebt, ähnelt so gar nicht der klassischen Gangsterbraut. In ihrer Suche nach Glück und Freiheit wurden die beiden zu Ikonen der Jugendkultur, die Darsteller Jean Seberg und Jean-Paul Belmondo zu Stars der Nouvelle Vague.
Mi., 1.12. - 14.00 Uhr
Orly
Orly
Frankreich, Deutschland 2010 | Regie: Angela Schanelec | 84 min. | 35mm | Bruno Todeschini, Natacha Régnier u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei Stunden Flughafen Paris Orly: Eine junge Frau, auf dem Weg nach Hause zu ihrem Mann, verliebt sich in einen Fremden. Eine Mutter und ihr fast erwachsener Sohn sind unterwegs zur Beerdigung des Exmannes. Ein junges Paar auf seiner ersten großen Reise verliert sich aus den Augen. Sie alle warten auf ihren Flug ... ORLY zelebriert lange Einstellungen und den Verzicht auf emotionalisierende Elemente in Reinform. Ein Ort der Gedanken und Sehnsüchte.
Mi., 1.12. - 19.00 UhrSa., 4.12. - 19.30 UhrSo., 5.12. - 11.00 UhrSo., 19.12. - 16.00 UhrSo., 26.12. - 17.00 Uhr
Lebanon
Lebanon
Deutschland, Frankreich, Israel 2009 | Regie: Samuel Maoz | 90 min. | 35mm | Oshri Cohen, Itay Tiran u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Libanon 1982, es herrscht Krieg. Der junge israelische Soldat Shmulik ist Teil einer unerfahrenen, sichtlich überforderten Panzerbesatzung. Als sich die insgesamt vier Kameraden mit ihrem Gefährt hinter weiter hinter die feindlichen Linien vorwagen, kommen sie von der geplanten Route ab und bleiben in der Nähe einer zerstörten Stadt liegen. In ständiger Angst vor Angriffen wird das Leben im Panzer immer mehr zur Hölle ... LEBANON verkörpert klaustropisch die Schrecken des Krieges; entstanden ist ein durch und durch beklemmender Film, in dem Regisseur Samuel Maoz auch seine eigene Teilnahme am Libanon-Krieg verarbeitet. LEBANON wurde vielfach ausgezeichnet, so u.a. bei den 66. Filmfestspielen 2009 von Venedig mit dem „Goldenen Löwen“.
Do., 2.12. - 21.00 UhrFr., 3.12. - 19.30 UhrSo., 5.12. - 17.00 UhrMo., 6.12. - 21.30 UhrMi., 8.12. - 21.30 Uhr
Carlos - Der Schakal
Carlos - Der Schakal
Deutschland, Frankreich 2010 | Regie: Olivier Assayas | 330 min. | digital | Nora von Waldstätten, Edgar Ramirez u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 16.
Ilich Rámirez Sánchez kam aus Venezuela und mutierte zu Carlos, dem Medienstar des internationalen Terrorismus. Seine bekannteste Aktion war die Geiselnahme der OPEC-Konferenz in Wien 1975. Erst 1994 wurde er verhaftet. Olivier Assayas Filmbiografie setzt 1973 ein, als Carlos für die palästinensiche PFLP einige spektakuläre Attentate unternahm. Erzählt wird von Carlos Aufstieg, seiner Egomanie und seinem Abstieg, der mit dem Ende des Kalten Krieges einhergeht. Schon beinahe exzessiv seitens der Kritik gelobt, sei hier nur Rüdiger Suchsland vom ‚Filmdienst’ erwähnt: „Ein von cinematographischer Energie durchpulstes Porträt, das den linken Terror als Arena eitler Egos demontiert und seinen Protagonisten als erfolgsversessenen “Global Player” zeigt, dessen politischer Idealismus bald auf der Strecke bleibt.” Der wohl wichtigste Film des Jahres 2010 in der 5 1/2 Std-Fassung, die einzige, die ihm gebührt.
Eintritt Euro 12.- inklusive Getränk nach Wahl / eine Pause in der Mitte des Films!
So., 5.12. - 19.00 UhrSo., 19.12. - 18.00 Uhr
Fratricide - Brudermord
Fratricide - Brudermord
Deutschland 2005 | Regie: Yilmaz Arslan | 96 min. | 35mm | Xewat Gectan, Erdal Celik u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Filmabend in Anwesenheit des Regisseurs Yilmaz Arslan.

Der junge Kurde Azad verlässt schweren Herzens seine Heimat, um in Deutschland Asyl zu beantragen. Sein Bruder Semo ist bereits in Berlin und schlägt sich auf dem Straßenstrich durch. Doch solche schmutzigen Geschäfte kommen für den anständigen Azad nicht in Frage. Stattdessen verdingt er sich als Barbier und wird unterstützt von Ibo, mit dem sich Azad ein Zimmer in der Asylbewerberunterkunft teilt. Als die beiden eines Tages in der U-Bahn auf die Türken Achmet und Zeki, geraten die Parteien in Streit und beleidigen sich aufs Übelste, was nicht ohne Folgen bleibt. Das archaische und verhängnisvolle Räderwerk von Ehrverletzung und Rache, Gewalt und Gegengewalt setzt sich in Gang

Migration und Integration sind seit jeher die Themen des in Mannheim lebenden kurdischen Filmemachers Yilmaz Arslan. FRATRICIDE / BRUDERMORD geht dabei ans Eingemachte und verweist auf die Jahrhunderte alte Feindschaft zwischen Kurden und Türken. Ein pessimistischer Einblick in die Parallelgesellschaft der Migranten und ein hartes, schroffes, düsteres, mitunter auch sehr gewalttätiges Drama mit ausgezeichneten Laiendarstellern.

Yilmaz Arslan, geboren 1968 in Kazanli, Türkei. 1975 Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland. 1992 folgt das Erstlingswerk LANGER GANG, das auf dem Filmfestival San Sebastian als Bestes Regiedebüt ausgezeichnet wird. 1998 mit YARA der nächste Film als Produzent, Autor und Regisseur. In denselben Funktionen zeichnet Arslan auch für FRATRICIDE – BRUDERMORD verantwortlich, der 2005 auf dem Internationalen Filmfestival Locarno mit dem Silbernen Leoparden ausgezeichnet wird.
Mo., 6.12. - 19.00 Uhr
Schiffsjunge Hans Warns + Wir Schmidts
Schiffsjunge Hans Warns + Wir Schmidts
Deutschland 2000 + 2009 | Regie: Gordian Maugg | 15 + 43 min. | digital | deutsche Fassung.
Ein Filmabend in Anwesenheit des Regisseurs Gordian Maugg.

Grundlage des Langfilms HANS WARNS - MEIN 20. JAHRHUNDERT waren zwei Kurzfilme mit gleichem Namen, die als historische Kompilationsfilme die erste Reise eines 14jährigen Schiffsjungen zeigen. Einer der beiden Kurzfilme, "SCHIFFSJUNGE HANS WARNS - 1. Teil: 1914 - Auf und davon!" , der sich mit der Kindheit des Jungen und dessen Reise nach Chile beschäftigt, wird heute abend gezeigt.

Im Anschluß: WIR SCHMIDTS – EIN LEBEN: Loki und Helmut. Mit zehn Jahren rauchte sie ihre erste Zigarette zusammen mit ihrem späteren Mann Helmut, auf dem Schulhof sorgte sie schon mal für blutige Nasen und die Matheaufgaben schrieb sie gleich selbst in Helmuts Heft - denn Mathe konnte er nicht. Mit ihm war sie über 60 Jahren verheiratet. Hannelore Schmidt, besser bekannt als 'Loki', war mehr als nur die Ehefrau des ehemaligen Bundeskanzlers ... Gordian Maugg hatte 2009 für einige Wochen Zugang zu den kompletten Erinnerungen und persönlichen Aufzeichnungen von Helmut und Loki Schmidt, viele Hundert Bilder unbekanntes Archivmaterial wurde gesichtet und dann später für diesen Film verwendet. Das Interview mit den Schmidts führte Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Heidelberger Erstaufführung.

Gordian Maugg, geboren 1966 in Heidelberg. 1987-1993 Studium an der Kunsthochschule Kassel, Schwerpunkt „Film/Fernsehen“. 1993-1995 Gasthörer an der HFF „Konrad Wolf“ in Potsdam, 1994 Gründung der Gordian Maugg Filmproduktion. Seine bekanntesten Filme: DER OLYMPISCHE SOMMER (1993), DIE KAUKASISCHE NACHT (1996), HANS WARNS – MEIN 20. JAHRHUNDERT (2000), ZEPPELIN! (2005). Zuletzt machte Gordian Maugg durch die TV-Doku HUNGERWINTER – ÜBERLEBEN NACH DEM KRIEG von sich reden.
Di., 7.12. - 19.00 Uhr
The best of ZUM GOLDENEN HIRSCH
The best of ZUM GOLDENEN HIRSCH
Deutschland 2007 - 2010 | Regie: diverse | ca. 100 Min. min. | digital | deutsche Fassung.
Sie ist mittlerweile berühmt und berüchtigt: die regionale Kurzfilmplattform ZUM GOLDENEN HIRSCH, die 2007 ihre Anfänge im Medienforum / Karlstorkino nahm.

Bald schon geht ZUM GOLDENEN HIRSCH, das größte regionale Nachwuchsfilmfestival Deutschlands, ins fünfte Jahr und versammelt mittlerweile weite Teile der Kurzfilmszene im Rhein-Neckar-Raum in sich. Ob jugendlicher Handyfilm, schmierige Kurzkomödie oder komplexes Filmkunstwerk – hier wird gezeigt, was gut und originell ist. Alle bisherigen Veranstaltungen waren ausverkauft.

An diesem Abend soll das Beste aus der jüngsten ZUM GOLDENEN HIRSCH-Vergangenheit auf dem Programm stehen - mit einem Blick in die Zukunft. Wohin soll oder wird sich der HIRSCH entwickeln? Wie lauten weitere Ambitionen? Was steht an für 2011?
Di., 7.12. - 21.30 Uhr
Ungeküsst zurück + Die Wurstverkäuferin
Ungeküsst zurück + Die Wurstverkäuferin
Deutschland 2010 | Regie: Stefan Hillebrand | 45 + 20 min. | digital | Isolde Fischer u.a. | deutsche Fassung.
Ein Filmabend in Anwesenheit des Regisseurs Stefan Hillebrand.

UNGEKÜSST ZURÜCK: der neue Dokumentarfilm des Mannheimer Filmemachers Stefan Hillebrand, der Jugendliche im Rahmen eines Schulprojektes an der Integrierten Gesamtschule Mannheim - Herzogenried begleitete, das sich mit den Fragen nach Sterben und Abschied, Trauer und Tod auseinandersetzte. Lehrerinnen und Lehrer verschiedenster Fächer gingen gemeinsam mit ihren Schülern auf kreative Weise scheinbar unbequeme Fragestellungen an - ein Film, der Einblicke gibt in die Erfahrungswelt von Kindern und Jugendlichen und der Mut macht, hinzuschauen und offen auszusprechen statt zu tabuisieren, was leider für viele Erwachsene oftmals ein Thema ist, über das man nicht spricht. Erstaufführung in Heidelberg.

Im Anschluss wird noch einmal einer der großen Publikumslieblinge des Regisseurs zu sehen sein: DIE WURSTVERKÄUFERIN (2001), eine Doku-Soap über menschliche Abgründe und Gefühle in der örtlichen Metzgerei.

Stefan Hillebrand, geboren 1969 in Verl. Er studierte zuerst Erziehungswissenschaften, Kriminologie und Jugendpsychiatrie in Heidelberg, bevor er an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg ein Regie- und Drehbuchstudium absolvierte. Stefan Hillebrand ist Mitglied des Improvisationstheaters "DRAMA light". Filmographie (Auswahl): WENN DER RICHTIGE KOMMT (2003), WIR WERDEN UNS WIEDER SEHEN (2006), UNGEKÜSST ZURÜCK (2010).
Mi., 8.12. - 19.00 Uhr
Mar nero - Die Reise ans schwarze Meer
Mar nero - Die Reise ans schwarze Meer
Italien 2009 | Regie: Federico Bondi | 90 min. | 35mm | Ilaria Occhini, Dorotheea Petre u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei Frauen leben zusammen im gleichen Haus in Florenz. Gemma, eine ältere Dame, seit kurzem verwitwet, und Angela, eine junge rumänische Haushaltshilfe, nach Italien gekommen, um für ihren Sohn Geld zu verdienen. Gemma kommandiert gerne, aber Angela hat auch ihren eigenen Kopf. Trotzdem entsteht so langsam eine Freundschaft zwischen ihnen ... Regisseur Federico Bondi bekennt, dass sein Film auf einer wahren Begebenheit aus seinem eigenen Leben basiert, zumindest, was die Charaktere betrifft. Es entstand eine anrührende Geschichte, Ilaria Occhini bekam für ihre Rolle beim Filmfestival Locarno den „Silbernen Leoparden“.
Do., 9.12. - 19.00 UhrSa., 11.12. - 21.15 Uhr
Cosmonauta - Die Kosmonautin
Cosmonauta - Die Kosmonautin
Italien 2009 | Regie: Susanna Nicchiarelli | 85 min. | 35mm | Miriana Raschillà, Claudia Pandolfi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1957 schossen die Sowjets die Hündin Laika ins All. Auch in Italien staunt man darüber. Besonders die neunjährige Luciana, die daraufhin ihre Erstkommunion boykottiert und sich zur Kommunistin erklärt. 1963 ist sie bereits 15 Jahre alt und ein engagiertes Mitglied ihres kommunistischen Jugendverbandes. Sie schwärmt für den Gruppenleiter, aber die jungen Genossen bevorzugen hübsche Bürgerstöchter. Luciana muß lernen, sich durchzusetzen, genau wie Valentina Tereschkowa, die erste Kosmonautin. Humorvoll, selbstironisch, dazu präzise in den zeithistorischen Details.
Fr., 10.12. - 19.00 Uhr
L’uomo nero - Der Mann in schwarz
L’uomo nero - Der Mann in schwarz
Italien 2009 | Regie: Sergio Rubini | 117 min. | 35mm | Sergio Rubini, Valeria Golino u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Gabriele Rosetti fährt in sein apulisches Heimatdorf, um seinen todkranken Vater ein letztes Mal zu sehen. Die Begegnung weckt in ihm Erinnerungen an seine ebenso idyllische wie aufregende Kindheit, als er mit dem Blick des aufgeweckten Jungen das oft merkwürdige Treiben der Erwachsenen beobachtete. Insbesondere der Vater spielt eine Rolle, ein Bahnhofsvorsteher mit künstlerischen Ambitionen, die sich nicht erfüllen, weswegen er zunehmend verbittert und sich von seiner Familie entfremdet. Humorvoll, zärtlich und atmosphärisch dicht profiliert sich Sergio Rubini mit diesem Film erneut als cineastischer Poet des italienischen Südens.
Fr., 10.12. - 21.00 UhrSa., 11.12. - 19.00 Uhr
La bocca del lupo
La bocca del lupo
Italien 2009 | Regie: Pietro Marcello | 75 min. | digital | Vincenzo Motta, Mary Monaco u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Eine ebenso dichte wie frei assoziierende Collage aus inszenierten Szenen, dokumentarischen Aufnahmen und einer vielschichtigen Tonspur, die vom ersten Moment an einen rätselhaften Sog erzeugt. Genua: Das Porträt einer maroden Stadt und die Geschichte von Enzo und Mary Monaco, der Kriminelle und die ehemals heroinsüchtige Transsexuelle, die sich im Gefängnis kennen und lieben lernten. „LA BOCCA DEL LUPO ist alles: eine Liebesgeschichte, eine Reportage über die Außenseiter der italienischen Gesellschaft, eine Hommage an die frühere Schönheit.“ (kino-zeit.de)
Sa., 11.12. - 17.00 UhrSo., 12.12. - 11.00 UhrMo., 13.12. - 21.15 Uhr
Generazione mille Euro - Die 1000 Euro Generation
Generazione mille Euro - Die 1000 Euro Generation
Italien 2009 | Regie: Massimo Venier | 101 min. | 35mm | Alessandro Tiberi, Valentina Lodovini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Matteo, 30 Jahre alt, ist Mathematiker. Er hat nach Ende des Studiums nur einen unsicheren Job vorzuweisen, mit dem er zu wenig verdient. Seine Freundin scheint sich auch von ihm abzuwenden. Doch dann keimt neue Hoffnung auf: Beatrice zieht als neue Mitbewohnerin bei ihm ein und Angelica übernimmt als neue Kraft die Marketingabteilung der Firma, in der Matteo arbeitet. Kann er nun seinem unbefriedigenden Dasein eine neue Richtung geben? Komödie am Puls der Zeit über eine Generation, die u.a. auch lernen muß, mit 1000 Euro im Monat auszukommen.
So., 12.12. - 15.00 UhrSo., 12.12. - 21.15 UhrDi., 14.12. - 19.00 Uhr
Questione di cuore - Eine Sache des Herzens
Questione di cuore - Eine Sache des Herzens
Italien 2009 | Regie: Francesca Archibugi | 110 min. | 35mm | Kim Rossi Stuart, Antonio Albanese u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Männer sind verletzlich: Alberto ist ein erfolgreicher Drehbuchautor, Angelo dagegen nur ein kleiner Automechaniker. Als beide in derselben Nacht einen Herzinfarkt erleiden und im Krankenhaus im selben Zimmer untergebracht werden, halten sie sich trotz ihres kritischen Gesundheitszustands bei Laune. Sie freunden sich an, ja, nach der Entlassung zieht Alberto sogar bei Angelo ein. Zwar sind dessen Frau und seine beiden Kinder davon eher wenig begeistert, doch das gibt sich ... Als großer Publikumserfolg in Italien erzählt Francesca Archibugi ihre Geschichte direkt aus der quirligen Atmosphäre der römischen Vorstadt Pigneto und streift dabei leichtfüßig die großen Fragen des Lebens.
So., 12.12. - 17.00 UhrMo., 13.12. - 19.00 UhrMi., 15.12. - 19.00 Uhr
Fortapàsc - Fort Apache
Fortapàsc - Fort Apache
Italien 2009 | Regie: Marco Risi | 106 min. | 35mm | Libero De Rienzo, Valentina Lodovini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„Fortapàsc“ heisst ein neapolitanischer Slang und meint „Fort-Apache“ und das wiederum steht für Torre Annunziata, eine in den 1980er Jahren heruntergekommene Vorstadt von Neapel, die sich damals vollständig im Griff der Camorra befand. Ausgerechnet hierher verschlägt es Giancarlo Siani, ein junger Journalist, der eine gute Story sucht. Zwar wirkt er zunächst etwas naiv und unbedarft, aber bald kommt er den Verwicklungen von Camorra, Justiz und Industrie auf die Spur. Es wird gefährlich ... Giancarlo Siani gab es wirklich, er wurde am 23.9.85 von Auftragskillern erschossen. Marco Risi gelang mit FORTAPÀSC ein spannend inszenierter Thriller und ein bewegendes Porträt.
So., 12.12. - 19.00 UhrDi., 14.12. - 21.15 Uhr
Mammuth
Mammuth
Frankreich 2010 | Regie: Benoît Delépine u.a. | 90 min. | 35mm | Gérard Depardieu, Yolande Moreau u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die letzten Jahre hat er im Schlachthof malocht - jetzt ist er Rentner. Und weil ihm nun daheim die Decke auf den Kopf fällt und er noch Bescheinigungen aus früheren Jobs braucht, startet Mammuth (Gérard Depardieu) auf seinem alten Motorrad, einer Münch-Mammut, eine Reise zu seinen ehemaligen Arbeitsstellen. Dieser Trip führt den gutmütigen Kerl zum einen zurück in seine eigene Vergangenheit, lässt ihn aber auch die Poesie und Schönheit des Lebens neu entdecken ... MAMMUTH wurde schon auf der Berlinale 2010 als einer der ganz großen Entdeckungen gefeiert – ein Film, bei der sich Hauptdarsteller Gérard Depardieu erneut zu ungekannten Höhen aufspielt. MAMMUTH ist ein ganz und gar großartiger Film, ein bewegendes road movie, wie man es nur selten sehen kann.
Do., 16.12. - 19.30 UhrSa., 18.12. - 19.30 UhrSo., 19.12. - 11.00 UhrMi., 22.12. - 19.00 Uhr
The road
The road
USA 2009 | Regie: John Hillcoat | 111 min. | 35mm | Charlize Theron, Viggo Mortensen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Die Welt vielleicht (aber hoffentlich nicht) in der Zukunft. Nach einer ökologischen Katastrophe ist die Erde verwüstet, Tiere sind fast ausgestorben und die Landschaft ist grau. Es streifen gefährliche Banden durchs Land, die dem Kannibalismus nachgehen. Zwei Gestrandete, ein Vater und sein etwa 10 Jahre alter Sohn, versuchen der Trostlosigkeit zu entgehen und in den vermeintlich rettenden Süden zu gelangen. Eine äußerst schwierige Reise nimmt ihren Anfang ... THE ROAD ist ein verstörender Endzeitthriller, der exzellent und ohne Tabus in düsteren Bildern und auf direktem, persönlichen Wege der Frage nachgeht, zu welchen Dingen Menschen in Notsituationen fähig sind und dabei sehr überzeugend grundlegende Überlegungen zu „Gut“ und „Böse“ anstellt. Mit Musik von Nick Cave und Warren Ellis.
Fr., 17.12. - 19.00 UhrMo., 20.12. - 19.00 UhrDi., 21.12. - 19.00 UhrDi., 28.12. - 19.00 UhrMi., 29.12. - 21.00 Uhr
Im Schatten
Im Schatten
Deutschland 2010 | Regie: Thomas Arslan | 85 min. | 35mm | Mišel Maticevic, David Scheller u.a.
Trojan wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen und kehrt umgehend in sein kriminelles Metier zurück. Er besorgt sich eine Waffe und hält Ausschau nach neuen Jobs ... Mit wenigen Einstellungen etabliert Thomas Arslan die anonyme Welt seiner Gangsterfigur, indem er auf die Motive und Figuren des Genrekinos zurückgreift. Das Hinterzimmer einer Autowerkstatt, Parkplätze, möblierte Wohnungen. Man trifft auf Männer und Frauen, die einander misstrauen, weil jeder nur in die eigene Tasche wirtschaftet. Die reduzierten und messerscharfen, mit einer Red-Kamera aufgenommenen Bilder heben die exakten Abläufe der Aktion hervor. IM SCHATTEN ist ein brillianter Genrefilm, der konsequent die Mechanik, die äußere Aktion eines Verbrechens in den Mittelpunkt stellt.
Mo., 20.12. - 21.15 UhrDi., 21.12. - 21.15 Uhr
Mr. Nobody
Mr. Nobody
Frankreich, Kanada, Belgien 2009 | Regie: Jaco van Dormael | 138 min. | 35mm | Sarah Polley, Rhys Ifans, Daniel Mays u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In einer Zukunftswelt hat die Menschheit den Tod überwunden. Alle erfreuen sich im Jahr 2092 eines ewigen Lebens, nur ein 118 Jahre alter Mann wartet als letzter Sterblicher auf sein Ende. Da er unter Gedächtnisschwund leidet, soll er einem Reporter seine Lebensgeschichte erzähen, weswegen er von Ärzten in eine Art Hypnose versetzt wird. Dabei offenbart sich sein Leben als Spiel der Möglichkeiten ... MR. NOBODY, bei seinem Start in den deutschen Kinos merkwürdig von den Besuchern ignoriert, ist ein überbordendes Erlebnis, das einem ausgesprochen fasziniert, aber auch fordert. Dormael hat sich nach TOTO DER HELD beinahe 20 Jahre Zeit gelassen, um erneut einen bildgewaltigen, vor Ideen nur so sprühenden, existenziellen, durch und durch phantasievollen Film zu machen, in dem man sich, eine gewisse Offenheit vorausgesetzt, wirklich hineinfallen lassen kann. Der am meisten unterschätzte Film im Jahr 2010!
Mi., 22.12. - 21.00 UhrDo., 23.12. - 21.00 UhrFr., 24.12. - 19.00 Uhr
Villa Amalia
Villa Amalia
Frankreich 2009 | Regie: Benoît Jacqout | 94 min. | 35mm | Isabelle Huppert, Jean-Hugues Anglade u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Isabelle Huppert spielt die Musikerin Ann, die eines Abends entdeckt, wie ihr Partner Thomas eine andere küsst. Ann beschließt ihn zu verlassen, beinahe spontan alles zurück zu lassen. Kraft für einen Neuanfang geben ihr nur noch die Musik und ihr Freund Georges, den sie seit ihrer Kindheit kennt ... Typisch französisches Schauspielerkino des französischen Starregisseurs Benoît Jacqout mit einer vertraut überragend-agierenden Isabelle Huppert.
Do., 23.12. - 19.00 UhrSo., 26.12. - 19.00 UhrDi., 28.12. - 17.00 UhrMi., 29.12. - 19.00 Uhr
Bal – Honig
Bal – Honig
Deutschland, Türkei 2010 | Regie: Semih Kaplanoğlu | 104 min. | 35mm | Tülin Özen, Erdal Besikçioglu u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Yusuf lebt mit seinen Eltern in den waldreichen Bergen der Schwarzmeerregion, hoch oben im Nordosten der Türkei. Oft begleitet er seinen Vater, den Imker Yakup, bei dessen Streifzügen durch die tiefen, unberührten Wälder. Aufmerksam lernt Yusuf an der Seite seines Vaters die Geheimnisse der Natur kennen; als aber ein unerklärliches Bienensterben die Gegend heimsucht, zieht Yakup los, um seine Bienenstöcke in einer schwerer zugänglichen, gefährlichen Gebirgsregion aufzubauen. Nach Tagen ist er immer noch nicht zurück ... Semih Kaplanoğlu entführt zurückhaltend in eine Welt voller poetischer Schönheit, die märchenhaft anmutet, alle Sinne aktiviert und die satte Landschaft der anatolischen Berglandschaft körperlich spürbar werden lässt. BAL – HONIG wurde bei der Berlinale 2010 mit dem „Goldenen Bär“ als ‚Bester Film’ ausgezeichnet.
Sa., 25.12. - 17.30 UhrSo., 26.12. - 11.00 UhrMo., 27.12. - 19.00 UhrMi., 29.12. - 17.00 Uhr
The social network
The social network
USA 2010 | Regie: David Fincher | 121 min. | 35mm | Jesse Eisenberg, Justin Timberlake u.a. | Originalfassung.
Facebook - was ist das Gute daran? Virtuell mit Menschen in Beziehung zu treten, deren reale Gegenwart bisweilen nur schwer zu ertragen wäre?! Dieser Film zeigt jedenfalls, wie vieles begann. Mark Zuckerberg war noch ein junger Campus-Nerd, arg neurotisch und ziemlich arrogant. Aber er hatte die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt, nur zunächst kein Geld, was sich bald ändern sollte. David Fincher inszenierte diese alles andere als schmeichelhafte Karriere-Biographie elegant und voller Tempo, mit Dialoggefechten, Rückblenden, Perspektivwechseln, Anekdoten und Abschweifungen. Und untermauert damit seine Größe als Hollywood-Parforce-Kunsthandwerker. Das können auch die derzeit 500 Millionen Facebook-Mitglieder nicht abstreiten – natürlich bei uns in der Originalfassung zu sehen!
Sa., 25.12. - 19.30 UhrSo., 26.12. - 21.00 UhrMo., 27.12. - 21.00 UhrDo., 30.12. - 21.15 UhrDi., 4.1. - 21.00 UhrFr., 24.7. - 10.00 Uhr
Kinshasa Symphony
Kinshasa Symphony
Deutschland 2010 | Regie: Claus Wischmann, Martin Baer | 95 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Kinshasa, Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, drittgrößte Stadt Afrikas. Hier wohnen fast zehn Millionen Menschen, die zu den ärmsten Bewohnern unseres Planeten zählen. Es ist die Heimat des einzigen Symphonieorchesters Zentralafrikas - L'Orchestre Symphonique Kimbanguiste. In völliger Dunkelheit spielen zweihundert Orchestermusiker Beethovens Neunte - "Freude schöner Götterfunken". Ein Stromausfall wenige Takte vor dem letzten Satz: solche Probleme sind noch die kleinste Sorge, denn in den letzten 15 Jahren haben die Musiker zwei Putsche, einen Krieg und unzählige Krisen überlebt. Doch zum Glück ist da die Liebe zur Musik und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft ... Den beiden Dokumentarfilmern Wischmann und Baer gelang mit diesem warmherzigen Porträt gleichzeitig eine ausgesprochen gelungene Hommage über die Macht der Musik – ausgezeichnet mit dem Publikumspreis beim "Festival des deutschen Films", Ludwigshafen 2010.
So., 26.12. - 15.00 UhrMo., 27.12. - 17.00 UhrDo., 30.12. - 17.00 UhrSo., 16.1. - 15.00 UhrSo., 27.2. - 15.00 UhrSo., 13.3. - 11.00 UhrMo., 25.4. - 17.00 Uhr
Uncle Boonmee erinnert sich an seine frühere Leben
Uncle Boonmee erinnert sich an seine frühere Leben
Deutschland, Frankreich, Thailand 2010 | Regie: Apichatpong Weerasethakul | digital min. | 35mm | Sakda Kaewbuadee u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In Anwesenheit von Familie und Freunden bereitet sich ein Mann, Uncle Boonmee, der an akutem Nierenversagen leidet, auf den Tod vor. An der Abschiedszeremonie nehmen in anderer Gestalt auch Personen teil, die bereits verstoben sind, so insbesondere Uncle Boonmees verstorbene Gattin Huay. Diese Ausgangssituation gebraucht der Regisseur für ein bildgewaltiges, bisweilen hypnotisches Szenario, komponiert wie Tableaus in oftmals langen Einstellungen voller Rätsel und Magiegestalt in offener Form. Ein verschlungenes Epos, das glitzert wie ein Sternenhimmel in finsterer Nacht. „Goldene Palme“ als Bester Film / Cannes 2010.
Do., 30.12. - 19.00 UhrSa., 1.1. - 21.00 UhrSo., 2.1. - 21.00 UhrMo., 3.1. - 21.00 UhrMi., 5.1. - 19.00 Uhr
The Doors – When you’re strange
The Doors – When you’re strange
USA 2009 | Regie: Tom DiCillo | 86 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
„People are strange, when you're a stranger, faces look ugly, when you're alone.“ Die Geschichte einer Band von ihrer Gründung 1965 bis zum Tod ihres Sängers 1971. Die Rede ist von The Doors, die Rede ist von Jim Morrison. Oliver Stone wurde nach seiner Verfilmung THE DOORS immer wieder gefragt, warum er nicht auf das so zahlreich vorhandene Archivmaterial zurückgegriffen habe. Zudem gibt es einige Live-Mitschnitte, hier nun aber folgt eine großartige, sehr persönlich gehaltene Dokumentation mit bisher ungesehenen Bildern, die Wahrheit von Mythos unterscheidet und damit die ungebrochene Faszination, die bis heute von der Band ausgeht, reinszeniert. Aus dem Off wird THE DOORS – WHEN YOU’RE STRANGE erzählt von Johnny Depp, u.a. auch ein bekennender Doors-Fan.
Fr., 31.12. - 19.30 UhrSa., 1.1. - 19.00 UhrSo., 2.1. - 19.00 UhrMo., 3.1. - 19.00 UhrMi., 5.1. - 21.15 Uhr
Milarepa - Der Weg zum Glück
Milarepa - Der Weg zum Glück
Bhutan འབྲུགཡུལ 2006 | Regie: Neten Chokling | 89 min. | 35mm | Orgyen Tobgyal, Kelsang Chukie Tethtong u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Tibet des 11. Jahrhunderts wird ein kleiner Junge zu seinem Onkel in Obhut gegeben, der in Saus und Braus lebt, während der Junge (und seine Mutter) in bitterer Armut dahin vegetieren Doch als er größer wird, sinnt er auf Rache und straft seine Peiniger. Da er aber seitdem von großen Schuldgefühlen geplagt wird, findet er in einem buddhistischen Kloster als Milarepa den Weg zu einem spirituellen Leben ... Bei ungemein beeindruckenden Landschaftsaufnahmen gelingt dem Regisseur Neten Chokling die Geschichte Milarepas so beeindruckend zu erzählen, dass ihm beim letzten „European Spiritual Film Festival“ in Paris der erste Preis zugeteilt wurde. “Wenn dieser Film nur einen einzigen Menschen dazu bringt, anderen gegenüber mitfühlender, geduldiger und toleranter zu werden, dann bin ich mehr als glücklich. Aus buddhistischer Sicht ist dies das beste und wertvollste Geschenk, das wir der Welt machen können”. (Neten Chokling)
So., 2.1. - 17.00 UhrDo., 6.1. - 15.00 UhrSo., 9.1. - 15.00 UhrFr., 14.1. - 19.00 UhrMo., 17.1. - 19.00 UhrSo., 6.2. - 15.00 UhrSo., 13.2. - 15.00 UhrSo., 20.2. - 17.00 Uhr
Villa Amalia
Villa Amalia
Frankreich 2009 | Regie: Benoît Jacqout | 94 min. | 35mm bzw. digital | Isabelle Huppert, Jean-Hugues Anglade u.a. | Originalfassung.
Isabelle Huppert spielt die Musikerin Ann, die eines Abends entdeckt, wie ihr Partner Thomas eine andere küsst. Ann beschließt ihn zu verlassen, beinahe spontan alles zurück zu lassen. Kraft für einen Neuanfang geben ihr nur noch die Musik und ihr Freund Georges, den sie seit ihrer Kindheit kennt ... Typisch französisches Schauspielerkino des französischen Starregisseurs Benoît Jacqout mit einer vertraut überragend-agierenden Isabelle Huppert.

Die Vorstellung am 4.1. wird in OmdtU, die Vorstellung am 6.1. in der franz. OF zu sehen sein.
Di., 4.1. - 19.00 UhrDo., 6.1. - 17.00 Uhr
Still walking
Still walking
Japan 2008 | Regie: Hirokazu Kore-Eda | 114 min. | 35mm | Hiroshi Abe, Yui Natsukawa u.a. | deutsche Fassung.
Japan, ein Sommer an der Küste, ein schönes Haus. Die beiden Yokoyamas sind in die Jahre gekommen. Als die Kinder mit ihren Familien zu Besuch kommen, kommen schnell alte Unsicherheiten auf. Insbesondere Ryota, der sich im Schatten seines älteren Bruders stehen sieht, spürt, dass er es seinem Vater nicht recht machen kann: die falsche Frau, der falsche Beruf, und nun auch noch keine Arbeit ... Schweigend kocht und isst man – der Vater jedoch kann das Sticheln nicht lassen ... STILL WALKING beschreibt zu Herzen gehend aus dem Seelenleben einer Familie: 24 Stunden über das, was Eltern und Kinder zusammenhält oder sie auch mal trennt. „Heiter und von Wärme erfüllt – ein Juwel“ (Variety).
Do., 6.1. - 19.00 UhrSo., 9.1. - 17.00 UhrMo., 10.1. - 19.00 UhrDi., 11.1. - 19.00 UhrSa., 15.1. - 19.00 UhrSo., 16.1. - 19.00 Uhr
Machete
Machete
USA 2010 | Regie: Robert Rodriguez | 105 min. | 35mm | Robert De Niro, Jessica Alba u.a. | Originalfassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Eine geschmackvolle Heldenbiographie: ein mexikanischer Ex-Polizist arbeitet als Illegaler in den USA. Dort soll er als Sündenbock in einer Intrige um einen rechtsradikalen Senator herhalten. Aber wer ‚Machete’ genannt wird, weiß eine solche auch zu gebrauchen. So beginnt er im Namen der Macheten-Gerechtigkeit ein veritables Gemetzel unter Drogenbossen, korrupten Politikern und ihren Helfershelfern ... Äußerst sehenswerter Film, für Theoretiker Diedrich Diederichsen eine Möglichkeit des politischen Kinos. Doch was ist in MACHETE möglich? „Schmierige Figuren geben sich die Hand, ein Priester wird ans Kreuz genagelt, jede Darstellerin hat offenbar das Recht auf mindestens eine Nacktszene im Vertrag stehen und das Premierenpublikum in Venedig nahm staunend zur Kenntnis, dass der menschliche Darm mit etwas Geschick durchaus als Liane zu gebrauchen ist“. Sie werden auch staunen und zwar im Original!
Do., 6.1. - 21.15 UhrFr., 7.1. - 21.00 UhrMo., 10.1. - 21.15 UhrDi., 11.1. - 21.15 UhrDi., 18.1. - 21.00 Uhr
Somewhere
Somewhere
USA 2010 | Regie: Sofia Coppola | 93 min. | 35mm | Elle Fanning, Stephen Dorff u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Johnny Marco ist ein angesagter junger Hollywood-Star. Er residiert im legendären Hotel Chateau Marmont in L.A. und vertreibt sich die Zeit mit Dingen, die das Leben angenehm machen: schöne Frauen, schnelle Autos, Alkohol und Drogen. Alles, um bloß nicht zu merken, dass sein Leben eigentlich ziemlich langweilig ist. Doch da kommt ihn unerwartet Cleo, seine elfjährige Tochter aus einer früheren Beziehung, besuchen ... Oscar-Preisträgerin Sofia Coppola erzählt in SOMEWHERE einfühlsam die Geschichte einer außergewöhnlichen Vater-Tochter-Beziehung; ein Film, der durch zarte und poetische Momente und durch eine perfekte Besetzung bestimmt wird. Zu Recht ausgezeichnet mit dem „Goldenen Löwen“ (Bester Film) beim Filmfestival von Venedig 2010.
Fr., 7.1. - 19.00 UhrSa., 8.1. - 19.00 UhrSo., 9.1. - 11.00 UhrSo., 9.1. - 19.30 UhrMi., 12.1. - 19.00 UhrDo., 13.1. - 19.30 UhrSo., 16.1. - 17.00 UhrDi., 18.1. - 19.00 UhrMi., 19.1. - 19.00 Uhr
Buried
Buried
Spanien, USA 2010 | Regie: Rodrigo Cortés | 94 min. | 35mm | Ryan Reynolds, Robert Paterson u.a. | engl. Originalfassung | FSK: 16.
Lange hat der Film schon begonnen, aber noch immer ist die Leinwand totenschwarz, lediglich ein schweres Atmen und ein dumpfes Rumpeln hört man. Es atmet Paul Conroy, Lastwagenfahrer für eine private US-Firma im Irak, es rumpelt eine Kiste, so groß wie ein Sarg, offenbar ein Entführungsfall, offenbar sollte Paul Conroy längst tot sein und ist stattdessen lebendig begraben worden – und soeben erwacht. Eine Urangst, man denke an E. A. Poe. Als der Begrabene ein Handy mit halbleerem Aku entdeckt, keimt nicht nur etwas Licht, sondern auch Hoffnung auf ... BURIED ist ein spannender Thriller in Einheit von Raum und Zeit, mit langen Einstellungen und extremen Nahaufnahmen, zudem mit einer wahrlich bewundernswerten schauspielerischen Leistung. Einer der ungewöhnlichsten Filme der letzten Zeit.
So., 9.1. - 21.30 UhrMi., 12.1. - 21.00 UhrFr., 14.1. - 21.00 UhrSo., 16.1. - 21.15 UhrMi., 19.1. - 21.00 Uhr
Carlos - Der Schakal
Carlos - Der Schakal
Deutschland, Frankreich 2010 | Regie: Olivier Assayas | 187 min. | digital | Nora von Waldstätten, Edgar Ramirez u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ilich Rámirez Sánchez kam aus Venezuela und mutierte zu Carlos, dem Medienstar des internationalen Terrorismus. Seine bekannteste Aktion war die Geiselnahme der OPEC-Konferenz in Wien 1975. Erst 1994 wurde er verhaftet. Olivier Assayas Filmbiografie setzt 1973 ein, als Carlos für die palästinensiche PFLP einige spektakuläre Attentate unternahm. Erzählt wird von Carlos Aufstieg, seiner Egomanie und seinem Abstieg, der mit dem Ende des Kalten Krieges einhergeht. Schon beinahe exzessiv seitens der Kritik gelobt, sei hier nur Rüdiger Suchsland vom ‚Filmdienst’ erwähnt: „Ein von cinematographischer Energie durchpulstes Porträt, das den linken Terror als Arena eitler Egos demontiert und seinen Protagonisten als erfolgsversessenen “Global Player” zeigt, dessen politischer Idealismus bald auf der Strecke bleibt.”

Der wohl wichtigste Film des Jahres 2010!
So., 16.1. - 11.00 UhrSo., 6.2. - 11.00 UhrSo., 13.2. - 11.00 Uhr
Chicas
Chicas
Frankreich 2010 | Regie: Yasmina Reza | 84 min. | 35mm | André Dussollier, Carmen Maura, Emmanuelle Seigner u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Pilar ist Spanierin und Witwe. Ihre drei Töchter hat sie in Frankreich groß gezogen. Doch endlich ist sie nun auch wieder verliebt - und zwar in Fernand, den sie nun ihren Kindern und ihrem Schwiegersohn vorstellen will. Doch das von langer Hand geplante Essen endet in einer Katastrophe, denn die Anwesenheit eines fremden Mannes an der Seite ihrer Mutter behagt den „Kindern“ überhaupt nicht...

Yasmina Reza, 1959 in Paris geboren, hat sich bislang vor allem als Erfolgsautorin und Schauspielerin einen Namen gemacht. 1987 begann sie nach zahlreichen Rollen auf französischen Bühnen selbst Theaterstücke zu schreiben. Ihr bekanntestes Bühnenstück „Kunst“ wurde in 40 Sprachen übersetzt, erhielt den Tony Award und ist eines der am häufigsten aufgeführten zeitgenössischen Dramen überhaupt. Viele ihrer Prosawerke wurden ins Deutsche übersetzt und von deutschen Verlagen publiziert. CHICAS ist ihr erster Spielfilm.

CHICAS ist der diesjährige Eröffnungsfilm der FILMTAGE DES MITTELMEERES - am 20.1. inkl. anschließender Feier, Wein und Buffet. Begrenzter Kartenverkauf (Euro 10.- / 8.- ermässigt).
Do., 20.1. - 19.30 UhrSo., 23.1. - 16.00 Uhr
Süt - Milk
Süt - Milk
Türkei 2008 | Regie: Semih Kaplanoğlu | 102 min. | 35mm | Melih Selçuk, Bașak Köklükaya u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der 20-jährige Yusuf lebt mit seiner Mutter Zehra am Rande einer anatolischen Kleinstadt. Mühsam ernähren sich die beiden vom Verkauf der selbst hergestellten Milchprodukte, doch die spärlichen Einkünfte reichen nicht. Yusuf muss sich entscheiden, was er mit seinem Leben anfangen will: Folgt er seinem Hang zur Literatur und Lyrik? Oder beschreitet er weiter den traditionellen Weg als Bauer und Familienoberhaupt?

Neben BAL und YUMURTA ist SÜT der zweite Teil der Trilogie von Semih Kaplanoğlu.
Fr., 21.1. - 18.00 UhrSo., 23.1. - 22.00 Uhr
Na putu - Zwischen uns das Paradies
Na putu - Zwischen uns das Paradies
Kroatien, Bosnien 2010 | Regie: Jasmila Žbanic | 100 min. | 35mm | Zrinka Cvitesic, Leon Lucev u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Luna und Amar sind ein glückliches Paar und wünschen sich sehnlichst ein Kind. Doch sie teilen nicht nur Tisch und Bett, sondern auch Probleme: Amars häufige Kneipenbesuche belasten die Beziehung und als er am Arbeitsplatz beim Trinken erwischt und gefeuert wird, müssen sich die beiden fragen, wie es nun weiter gehen soll. Ein alter Freund, ein streng gläubiger Anhänger des Islam, bietet Amar einen Job in einem Camp auf dem Land an. Wochen später kehrt er völlig verwandelt zurück. Amar ist überzeugt, dass dieser Ort ihm Frieden geschenkt und glücklicher gemacht hat. Bald erwartet er auch von Luna, sich zu ändern, denn ihr moderner Lebenswandel passt nicht zu seinen neuen Werten…

Jasmila Žbanic kam 1974 in Sarajevo zur Welt und ist Absolventin im Fach Theater- und Filmregie an der Academy of Dramatic Arts in Sarajevo. Bevor sie ihre Filmkarriere begann, arbeitete sie als Puppenspielerin in der Theatergruppe Bread and Puppet. Seit 1997 arbeitet sie mit der von ihr gegründeten Produktionsfirma Deblokada auch als Filmproduzentin. Ihr Debüt ESMAS GEHEIMNIS – GRBAVICA wurde 2006 bei der Berlinale mit dem „Goldenen Bären“ ausgezeichnet und gewann außerdem den „Großen Preis der Jury“ des AFI (American Film Institute).
Fr., 21.1. - 20.00 UhrSa., 22.1. - 22.00 UhrDi., 25.1. - 18.00 Uhr
Yumurta - Ei
Yumurta - Ei
Türkei 2007 | Regie: Semih Kaplanoğlu | 97 min. | 35mm | Ufuk Bayraktar, Nejat Isler u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Yusuf ist ein Dichter, gefangen zwischen Land und Großstadt, der nach fünf Jahren in seine kleine Heimatstadt zurückkehrt, als er die Nachricht vom Tod seiner Mutter erhält. Ayla, eine entfernte Verwandte, erwartet ihn in seinem jetzt heruntergekommenen Heim. Er freundet sich mit Ayla an und die Abwesenheit der Mutter bewirkt eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich …

Neben BAL und SÜT ist YUMURTA der erste Teil in der Trilogie von Semih Kaplanoğlu.
Fr., 21.1. - 22.00 UhrMo., 24.1. - 16.00 Uhr
Le voyage à Tunis - Die Tunisreise
Le voyage à Tunis - Die Tunisreise
Schweiz, Tunesien 2007 | Regie: Bruno Moll | 75 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Maler Paul Klee hat 1914 eine Reise nach Tunesien unternommen, die ihn nachhaltig beeinflusste. Nun folgt der tunesische Filmemacher und Maler Nacer Khemir (bekannt geworden durch sein poetisches Filmmärchen BAB’AZIZ) den Spuren Klees und lädt uns ein auf eine Entdeckungsreise in den Maghreb, hinein in die arabische Kultur. Er zeigt uns Orte, Formen, Farben und Licht, erzählt von seiner Arbeit und von Paul Klees Faszination, denkt über die Beziehungen zwischen Okzident und Orient nach ....

Bruno Moll, 1948 in Olten geboren, absolvierte zunächst eine Lehre als Maschinenzeichner, bevor er 1972 eine Ausbildung zum Fotografen in Zürich folgen ließ. Seit 1974 arbeitet er als freier Fotograf, Kameraassistent und Kameramann, seit 1978 als freier Autor und Filmemacher. Seit 1984 realisiert er auch Dokumentarfilme, mittlerweile hat er 28 Filme gedreht.
Sa., 22.1. - 16.00 UhrSo., 30.1. - 16.00 Uhr
Bal - Honig
Bal - Honig
Türkei, Deutschland 2010 | Regie: Semih Kaplanoğlu | 104 min. | 35mm | Tülin Özen, Erdal Besikçioglu u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Yusuf lebt mit seinen Eltern in den waldreichen Bergen der Schwarzmeerregion, hoch oben im Nordosten der Türkei. Oft begleitet er seinen Vater, den Imker Yakup, bei dessen Streifzügen durch die tiefen, unberührten Wälder. Aufmerksam lernt Yusuf an der Seite seines Vaters die Geheimnisse der Natur kennen; als aber ein unerklärliches Bienensterben die Gegend heimsucht, zieht Yakup los, um seine Bienenstöcke in einer schwerer zugänglichen, gefährlichen Gebirgsregion aufzubauen. Nach Tagen ist er immer noch nicht zurück ... Semih Kaplanoğlu entführt zurückhaltend in eine Welt voller poetischer Schönheit, die märchenhaft anmutet, alle Sinne aktiviert und die satte Landschaft der anatolischen Berglandschaft körperlich spürbar werden lässt.

Semih Kaplanoğlu wurde 1963 in Izmir geboren und schloss 1984 sein Studium in der Fachrichtung Kino und Fernsehen an der Universität der Schönen Künste in Izmir ab. Sein Debütfilm HERKES KENDI EVINDE (2000) gewann zahlreiche Preise auf internationalen Festivals. Der zweite Spielfilm MELEǦIN DÜȘÜȘÜ(2004) wurde auf der 55. Berlinale 2005 gezeigt und gewann unter anderem den FIPRESCI-Preis auf dem 24. International Istanbul Film Festival. Anschließend folgte die Trilogie YUMURTA (2007), SÜT (2008) und schließlich BAL, der 2010 den Goldenen Bären der Berlinale erhielt.
Sa., 22.1. - 18.00 UhrMo., 24.1. - 20.00 Uhr
La passione
La passione
Italien 2010 | Regie: Carlo Mazzacurati | 106 min. | 35mm | Silvio Orlando, Giuseppe Battiston u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der Filmregisseur Gianni Dubois steckt in einer tiefen Schaffenskrise. Fünf Jahre sind vergangen, seit er seinen letzten Film gedreht hat. Nun sucht er fieberhaft nach einer guten Geschichte. Sein Agent in Rom, der schon seit Monaten für die Rechnungen von Gianni aufkommt, macht ihm gehörig Druck. Wenn die Ideen nicht sprudeln, wird demnächst kurzerhand der Geldhahn zugedreht. Und weil das noch nicht genug der Katastrophen sind, gibt es in einer Ferienwohnung, die Gianni besitzt, noch einen Wasserschaden, der die wertvollen Fresken einer Kirche in erhebliche Mitleidenschaft zieht. Giannis Ausweg aus dem Schlamassel: Er soll die jährlichen Passionsspiele mit den Bürgern der Stadt inszenieren. Dummerweise entpuppen sich die als sehr chaotischer Haufen...

Carlo Mazzacurati, 1956 in Padua geboren, studierte Regie an der Universität von Bologna an der DAMS-Fakultät (Dansa, arte, musica, spettacolo) und begann seine Kinokarriere im Jahre 1980. Seitdem hat er mehr 20 Drehbücher zu Filmen geschrieben und 18 Filme selbst inszeniert. LA PASSIONE nahm am Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig 2010 teil.
Sa., 22.1. - 20.00 UhrDi., 25.1. - 16.00 Uhr
Our beloved month of August
Our beloved month of August
Portugal 2008 | Regie: Miguel Gomes | 150 min. | 35mm | Sónia Bandeira, Fábio Oliveira u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Hochsommer im Herzen Portugals, in der bergigen Region um Arganil, wo man im August Wildschweine jagt, Hockey spielt, Waldbrände bekämpft, von Brücken springt, Prozessionen absolviert, Feuerwerke macht, Feste feiert, singt und tanzt. Über dokumentarische Beobachtungen, die sich vor allem auf die populären lokalen Bands und Musikkapellen mit ihren Schlagern konzentrieren, gleitet der Film ganz allmählich in die Fiktion, bis sich schließlich zwischen Realem und Inszeniertem nicht mehr unterscheiden lässt. Gleichzeitig erzählt der Film von seinem eigenen Werden: Ein Filmemacher auf der Suche nach Darstellern, der sich immer wieder selbst in Szene setzt, seinen unglücklichen Produzenten zum Protagonisten macht und den Tönen, die nur sein Tonmann hört, ratlos gegenüber steht ...

Miguel Gomes wurde 1972 in Lissabon geboren, Er studierte an der Film- und Theater-Hochschule von Lissabon und arbeitete zwischen 1996 und 2000 als Filmkritiker. Er führte bei verschiedenen Kurzfilmen Regie, die auf den Festivals von Oberhausen, Belfort, Locarno, Rotterdam, Buenos Aires und Wien gezeigt wurden. 2004 realisierte er seinen ersten Langfilm A CARA QUE MERECES. AQUELE QUERIDO MÊS DE AGOSTO – OUR BELOVED MONTH OF AUGUST, sein zweiter Langfilm, war beim Festival von Cannes und auf weiteren 40 Festivals zu sehen und gewann rund ein Dutzend Preise.
So., 23.1. - 11.00 UhrMo., 24.1. - 22.00 Uhr
Tatil kitabi - Summer book
Tatil kitabi - Summer book
Türkei 2008 | Regie: Seyfi Teoman | 92 min. | 35mm | Taner Birsel, Tayfun Gunay u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Mustafa ist ein ehrgeiziger Landwirtschaftskaufmann. Er arbeitet hart; seiner Familie gegenüber verhält er sich kalt und streng. Eines Tages erleidet er auf einer Dienstreise einen Gehirnschlag; nach der Operation fällt er ins Koma. Seine Frau Güler hat den Verdacht, dass er eine Affäre hat. Und auch sonst stehen jede Menge Entscheidungen innerhalb der Familie an. Mustafas Bruder Hasan hat sich nach der Scheidung von seiner Frau für die Einsamkeit entschieden – er war schon immer der Außenseiter der Familie. Doch seitdem sein Bruder im Koma liegt, wird er verstärkt in die Angelegenheiten von dessen Familie mit einbezogen. Hasan muss das Geheimnis um die Geliebte seines Bruders lüften und obendrein das Geld wiederfinden, das sein Bruder auf seiner letzten Reise verloren hat.

Seyfi Teoman wurde 1977 in Kayseri, Türkei geboren. Zunächst studierte er Wirtschaft an der Boğazici Universität in Istanbul. Im Anschluss verbrachte er zwei Jahre in Łódz, wo er an der Polnischen Filmschule Regie studierte. Sein erster Kurzfilm APARTMENT entstand 2004. TATIL KITABI ist sein erster abendfüllender Spielfilm.
So., 23.1. - 14.00 UhrMi., 26.1. - 18.00 Uhr
La Chine est encore loin - China is still far away
La Chine est encore loin - China is still far away
Algerien, Frankreich 2008 | Regie: Malek Bensmaïl | 120 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Irgendwo in den Aurès-Bergen, zwischen Nord und Süd, zwischen Acker- und Niemandsland: Der Ort Ghassira gilt als die Wiege des algerischen Unabhängigkeitskampfes von 1954 bis 1962; hier gab es die ersten zivilen Opfer zu beklagen. Was aber hat das Land seither erreicht, welche Errungenschaften sind heute sichtbar, was werden die nächsten Jahre bringen? Schulkinder, Lehrer, Dorfväter - der Film durchdringt eine Gegenwart, die von Zerrissenheit und leiser Hoffnung geprägt ist. Die Fragen des 21. Jahrhunderts stellen sich im algerischen Hinterland besonders dringlich: Angst und Ungewissheit prägen hier alle, ganz gleich ob jung oder alt.

Malek Bensmaïl wurde 1966 in Constantine (Algerien) als Sohn eines angesehenen Arztes geboren. Er studierte Film in Paris und St. Petersburg. Als Mitbegründer einer zu Beginn der 1990er Jahre gegründete Produktionsfirma dreht Bensmaïl Dokumentarfilme, die sich bevorzugt dem Verhältnis von Orient und Okzident annehmen und Themen wie sozialer Wandel und Globalisierung behandeln. Zu seinen Werken, die bei zahlreichen Filmfestivals u.a. in Paris, Montreal und Sao Paulo mit Preisen bedacht worden sind, gehören: ALGERIAN TV SHOW (1996), DÉCIBLED (1998), sowie DÊMOKRATIA (2001).
So., 23.1. - 17.45 UhrFr., 28.1. - 15.30 Uhr
La mosquitera
La mosquitera
Spanien 2010 | Regie: Agustí Vila | 95 min. | 35mm | Geraldine Chaplin, Martina García u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Wenn sich Miguel und Alice gerade nicht über ihren schwierigen Sohn Luiz in die Haare kriegen, dann streiten sie sich vor seinen Augen. Da beide nicht mehr wissen, wohin mit sich und ihren Gefühlen, stürzen sie sich in neue, selbstzerstörerische Beziehungen. Luiz driftet inzwischen vollends in den pubertären Abgrund. Das Bild des familiären Zusammenbruchs wird vervollständigt von Miguels Eltern, die sich durch Krankheit und Alter auseinandergelebt haben, und Alices Freundin, die mit der Erziehung ihrer Tochter völlig überfordert ist.

Agustí Vila, 1961 in Barcelona geboren, trat bisher vor allem als Komödien- und Fernsehregisseur in Erscheinung. Seine Dokumentation über den Winzer und Hollywood-Immigranten Jean Leon (3055 JEAN LEON) erregte bereits für Aufsehen. Für seinen zweiten Spielfilm LA MOSQUITERA gewann der 49jährige auf dem Festival in Karlovy Vary; auch 2010 beim Festival in Montpellier gewann der Film mit dem „Antigone d'or 2010“ den Hauptpreis.
So., 23.1. - 20.00 UhrDo., 27.1. - 18.00 Uhr
Tangerine
Tangerine
Marokko, Deutschland 2008 | Regie: Irene von Alberti | 95 min. | 35mm | Sabrina Ouazani, Nora von Waldstätten u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Tanger in Marokko: Amira wird von ihrer Familie auf die Straße gesetzt, weil sie lieber Tänzerin werden will als verheiratet zu werden oder als Dienstmädchen zu arbeiten. Sie findet Unterschlupf in der Wohnung von Freundinnen, die ihren Lebensunterhalt als Prostituierte in den Bars von Tanger verdienen. Pia und Tom, Musiker aus Deutschland, lernen Amira in einer Diskothek kennen. Pia beobachtet Amira fasziniert beim Tanzen und lädt sie an ihren Tisch ein. Die beiden befreunden sich, doch Amira hat auch Augen für Pias Freund Tom. Da kommt Pia auf die Idee, mit Amiras Hilfe die angeschlagene Beziehung zu Tom auf die Probe zu stellen. Amira wiederum sieht in einer Affäre mit Tom ihre Chance.

Irene von Alberti, geboren 1963 in Stuttgart, arbeitete bereits während ihres Diplom-Ingenieur-Studiums seit 1984 als freie Kameraassistentin. 1988 begann sie ein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München. Seit ihrem Studienabschluss im Jahr 1992 produziert sie mit ihrer neu gegründeten Produktionsfirma Filmgalerie 451 eigene Spielfilmprojekte.
Mo., 24.1. - 18.00 UhrMi., 26.1. - 22.00 Uhr
Men on the bridge - Köprüdekiler
Men on the bridge - Köprüdekiler
Türkei, Deutschland, Niederlande 2009 | Regie: Asil Özge | 87 min. | 35mm | Fikret Portakal, Murat Tokgöz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Auf der Bosporusbrücke, die den europäischen Teil Istanbuls mit dem asiatischen Teil verbindet, staut sich Tag für Tag der Verkehr. Unter den zehntausenden Autofahrern befinden sich auch drei Männer, deren Wegen sich in Asli Özges Film immer wieder kreuzen. Da ist zum einen der Taxifahrer Umut. Er stöhnt über den Verkehr und über die Ansprüche seiner Frau, die er mit seinem Lohn nicht erfüllen kann. Außerdem ist da Murat, der einsame Verkehrspolizist, der schon gar keine Frau findet, weil sie ihm immer davonlaufen, wenn sie von seinem beruflichen Alltag erfahren. Ganz am unteren Ende der sozialen Skala steht der junge Fikret. Er verkauft illegal Rosen auf der Brücke. Was diese Männer eint, ist nicht nur der Ort, sondern auch ihr Bemühen, ihr anstrengendes Dasein zu überwinden und ihre Hoffnungen und Träume in die Realität umzusetzen.

Asli Özge, 1975 in Istanbul geboren, studierte Regie an der Film- und Fernsehakademie der Marmara-Universität in Istanbul. Nach ihrem mehrfach ausgezeichneten Kurzfilm CAPITAL C und ihrem ersten langen Spielfilm EIN BISSCHEN APRIL, ist MEN ON THE BRIDGE Aslι Özges erster Kinofilm. Er wurde als „Bester Film“ der Festivals in Istanbul sowie Adana ausgezeichnet und lief u.a. bei den Filmfestivals in Locarno und Toronto. Asil Özge lebt und arbeitet seit 2000 in Berlin.
Di., 25.1. - 20.00 UhrSa., 29.1. - 18.00 Uhr
Plein sud - Auf dem Weg nach Süden
Plein sud - Auf dem Weg nach Süden
Frankreich 2009 | Regie: Sébastien Lifshitz | 90 min. | digital | Yannick Renier, Léa Seydoux u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Es ist Sommer. Sam, 27 Jahre alt, sitzt am Steuer seines alten Ford und ist auf dem Weg nach Süden. Auf dem Rücksitz ein Geschwister-Paar, Léa und Mathieu, die Sam als Anhalter mitgenommen hat. Léa liebt die Männer, Mathieu auch. Auf ihrer langen Reise werden sie sich kennen lernen, sich herausfordern, sich verlieben. Aber Sam hat ein Geheimnis, eine alte Wunde, die wieder aufgerissen ist – er hat nach langer Zeit eine Nachricht von seiner Mutter erhalten und jetzt will er sie wiedersehen.

Sébastien Lifshitz, geboren 1968 in Paris, arbeitet u.a. als Regisseur und Drehbuchautor. Lifshitz studierte von 1987 bis 1993 an der École du Louvre, arbeitete am Centre Georges Pompidou und schlug dann eine Laufbahn als Regisseur ein. PLEIN SUD ist nach SOMMER WIE WINTER (PRESQUE RIEN, 2000) und WILD SIDE (2004) sein dritter Spielfilm.
Di., 25.1. - 22.00 UhrFr., 28.1. - 22.00 Uhr
Defamation
Defamation
Israel, Dänemark 2009 | Regie: Yoav Shamir | 93 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Was bedeutet Antisemitismus heute, zwei Generationen nach dem Holocaust? Bei seiner kontinuierlichen Erforschung des modernen Lebens bereist Regisseur Yoav Shamir die Welt, sucht nach den modernsten Erscheinungsformen des „ältesten Hasses“ und findet einige alarmierende Antworten auf diese Frage. Im Verlauf seiner Suche folgt er amerikanischen jüdischen Oberhäuptern in europäische Hauptstädte bei ihrer Mission, die Regierungen vor der wachsenden Gefahr des Antisemitismus zu warnen. Und er heftet sich an die Fersen einer israelischen Schulklasse bei ihrer Gedenkfahrt nach Auschwitz.

Yoav Shamir, geboren 1970 in Tel Aviv, studierte zunächst Geschichte und Philosophie und wandte sich anschließend einem Film-Studium zu, das er mit Auszeichnung abschloss. Seit 2001 realisierte er verschiedene Dokumentarfilme, die auf Festivals rund um die Welt gezeigt wurden. Besonderes Aufsehen erregte im Jahr 2003 sein Film CHECKPOINT, der bei über 120 Festivals gezeigt wurde und der mehr als 20 Auszeichnungen erhielt.
Mi., 26.1. - 16.00 UhrSa., 29.1. - 22.00 Uhr
I giorni della vendemmia
I giorni della vendemmia
Italien 2010 | Regie: Marco Righi | 75 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
September 1984 zur Erntezeit. Eigentlich möchte Elia nur noch weg aus dem schwülen Wetter und der typisch italienischen Mischung aus Katholizismus und Sozialismus. Sein Vater ist Marxist, seine Mutter betet; die Oma und sein älterer Bruder, der seit einem Jahr nicht mehr aufgetaucht, aber trotzdem stets präsent ist, komplettieren die Familie. Die Studentin Emilia sitzt an ihrer Diplomarbeit und will sich etwas Geld verdienen. Sie hat sich entschlossen, bei der Weinlese zu helfen - im selben Ort, in dem auch Elia lebt. Als die beiden aufeinandertreffen, bedeutet das für Emilia eine echte Revolution.

Marco Righi hat Regie und Schnitt studiert, arbeitete einige Jahre als Cutter. Seit 2009 arbeitet er am Projekt „stanza505", ein Video-Studio in Reggio Emilia. Er führte Regie bei zahlreichen Kurzfilmen und Dokumentationen.
I GIORNI DELLA VENDEMMIA ist sein erster Spielfilm.
Mi., 26.1. - 20.00 UhrSa., 29.1. - 16.00 Uhr
Min dît - Die Kinder von Diyarbakir
Min dît - Die Kinder von Diyarbakir
Türkei, Deutschland 2009 | Regie: Miraz Bezar | 102 min. | 35mm | Senay Orak, Muhammed Al u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Als die Eltern der 10-jährigen Gülistan und ihres kleinen Bruders Firat in den 1990er Jahren im kurdischen Diyarbakir vor deren Augen von der Staatssicherheit ermordet werden, bleibt den Kindern nur das Überleben auf der Straße. Was die beiden unweigerlich mit Prostitution und Kriminalität in Berührung bringt. Eines Tages erkennt Gülistan, die als Begleiterin der Prostituierten Dilara arbeitet, in einem der Kunden den Mörder ihrer Eltern...

Miraz Bezar wurde 1971 in Ankara geboren. Nach dem Militär-Putsch 1980 wanderte er mit seiner Familie nach Deutschland aus. Dort studierte er Kulturwissenschaft an der Berliner Humboldt Universität und beteiligte sich als Schauspieler an Off-Theater-Produktionen. Er studierte Regie an der Berliner Film- und Fernsehakademie. MIN DÎT - DIE KINDER VON DIYARBAKIR ist sein Langfilmdebüt.
Do., 27.1. - 16.00 UhrSo., 30.1. - 18.00 Uhr
Sonbahar - Herbst
Sonbahar - Herbst
Türkei, Deutschland 2008 | Regie: Özcan Alper | 105 min. | 35mm | Onur Saylak, Megi Kobaladze u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zehn Jahre lang saß Yusuf wegen seines politischen Engagements im Gefängnis, nun wird der Schwererkrankte entlassen und kehrt zurück zu seiner Mutter in die Abgeschiedenheit der Berge. Wieder in Freiheit trifft Yusuf auf die geheimnisvolle Eka, eine zarte und leise Liebesgeschichte beginnt, die allerdings keine Zukunft haben wird. Denn weder die Fürsorge seiner Mutter noch die Liebe Ekas können Yusuf heilen. Es beginnt die schwere Zeit des Abschiednehmens...

Özcan Alper wurde 1975 in der Kleinstadt Artvin im Nordosten der Türkei geboren. 1992 begann er mit einem Studium der Physik an der Universität von Istanbul, wechselte später zur Wissenschaftsgeschichte und begann mit der Arbeit für verschiedene alternative Filmgruppen zu arbeiten. Sein erster Kurzfilm MOMI wurde auf zahlreichen Festivals gezeigt und erhielt einige Preise. SONBAHAR ist sein erster Langspielfilm.
Do., 27.1. - 20.00 UhrSa., 29.1. - 14.00 Uhr
Dogtooth
Dogtooth
Griechenland 2009 | Regie: Giorgos Lanthimos | 94 min. | 35mm | Christos Stergioglou, Michele Valley u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Für die drei heranwachsenden Kinder einer begüterten Industriellenfamilie ist die elterliche Nobelvilla mit Garten und Swimming Pool ihre gesamte Welt. Ihre überfürsorglichen Eltern haben für sie eine pervertierte Schutzzone vor den Anfeindungen der Welt errichtet, die sie niemals verlassen dürfen. In dieser Welt haben sogar die Wörter eine ganz andere Bedeutung als draußen. Doch die Kinder werden älter und entwickeln (auch sexuelle) Bedürfnisse, die es erforderlich machen, dass die Außenwelt Einzug in das Gefängnis hält. Mit diesem Schritt zeigen sich die Mauern, die die Kinder umgeben, noch deutlicher...

Der 1973 in Athen geborene Giorgos Lanthimos studierte Regie an der Stavrakos Filmschule und inszenierte in den 1990er Jahren mehrere Videos für Tanztheatergruppen. Seit 1995 realisiert er Musikvideos, TV-Spots, Kurzfilme und experimentelle Theaterstücke. 2005 entstand sein erster Spielfilm KINETTA, dem 2009 DOGTOOTH folgte, der den Preis der Reihe „Un Certain Regard“ in Cannes gewann.

DOGTOOTH wurde soeben Oscar-nominiert!
Do., 27.1. - 22.00 UhrSo., 30.1. - 20.00 Uhr
Ici finit l’Italie
Ici finit l’Italie
Belgien, Italien 2010 | Regie: Gilles Coton | 85 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Im Sommer des Jahres 1959 verließ Pier Paolo Pasolini Ventimiglia am Lenkrad seines Fiat Millecento und fuhr entlang der gesamten Küste des Stiefels bis nach Triest. Das Tagebuch dieser Reise, das der Schriftsteller während dieser Zeit führte und in dem er die Begegnungen mit Menschen beschrieb, trug den Titel „La lunga strada die sabbia“ („Die lange Straße des Sandes“). Im Jahre 2009, genau 50 Jahre nach Pasolinis Fahrt durch Italien, folgt der belgische Filmemacher Gilles Coton den Spuren des berühmten Vorgängers und zeichnet dabei ein beredtes Bild des modernen Italiens.

Gilles Coton, 1973 in Binche in Belgien geboren, studierte Philosophie und Kommunikation und arbeitete von 1998 bis 2000 an den Universitäten von Udine und Gorizia. Nachdem er in einer Filmproduktionsfirma mehrere Dokumentarfilme als Producer betreut hat, konzentrierte er sich in den letzten Jahren zunehmend darauf, eigene Projekte zu realisieren. ICI FINIT L'ITALIE ist sein erster Langfilm.
Fr., 28.1. - 18.00 UhrSo., 30.1. - 11.00 Uhr
Jaffa – The orange’s clockwork
Jaffa – The orange’s clockwork
Israel, Deutschland, Frankreich 2009 | Regie: Eyal Sivan | 88 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Wer kennt sie nicht, die Jaffa-Orange? Seit Jahrzehnten ist sie lecker, gesund und weltberühmt. Selbst Stars wie Ingrid Bergman und Louis Armstrong posierten für sie – „Jaffa“ war die Coca-Cola der Fruchtsäfte. Die Geschichte der Hafenstadt Jaffa, deren Rumpf heute ein Stadtteil von Tel Aviv ist, ist Jahrtausende alt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war sie eine der lebendigsten und kosmopolitischsten Städte des Nahen Ostens - kulturell, ökonomisch und politisch. In ihrem Umland wurden über Jahrhunderte Orangen kultiviert, der Export der palästinensischen „Jaffa-Oranges“ durch den Hafen gewährleistet.

Eyal Sivan wurde 1964 in Haifa geboren. Seine Jugend verbrachte er in Jerusalem. Dort begann er auch mit seiner Arbeit als Fotograf. 1985 emigrierte er nach Frankreich und lebt seitdem in Paris. Mit seiner Übersiedlung in die französische Hauptstadt begann auch seine Arbeit als freier Filmemacher und Autor. Sivans erster Film AQABAT JABER (1987), eine Dokumentation über palästinensische Flüchtlinge, wurde u.a. auf den Festivals Cinéma du Réel in Paris ausgezeichnet. 1999 folgte der Film DER SPEZIALIST, der unter anderem den Adolf Grimme Preis erhielt.
Fr., 28.1. - 20.00 UhrSo., 30.1. - 14.00 Uhr
The woman with the broken nose
The woman with the broken nose
Serbien, Deutschland 2010 | Regie: Srđan Koljević | 101 min. | 35mm | Nebojsa Glogovac, Anica Dobra u.a. | deutsche Fassung.
Auf einer Belgrader Brücke steigt eine Frau mit einem Baby und einer gebrochenen Nase in ein Taxi, steigt unvermittelt wieder aus, lässt ihr Baby zurück und springt über das Brückengeländer. Der Selbstmordversuch wird für die Zeugen Gavrilo, Anica und Biljana zum Katalysator, der sie zwingt, die Bilanz ihres bisherigen Lebens zu ziehen und anstehende Entscheidungen neu zu überdenken. Dabei finden sie Erstaunliches über sich selbst und ihr Leben heraus.

Srđan Koljević, 1966 geboren, schloss an der Akademie der dramatischen Künste in Belgrad sein Studium ab, wo er heute Drehbuch lehrt. Er war als Autor oder Co-Autor an den Drehbüchern zu sieben Spielfilmen beteiligt, die allesamt in Serbien an den Kinokassen erfolgreich waren, doch es war sein erster Spielfilm RED COLOURED GREY TRUCK, der ihm endlich die ersehnte internationale Anerkennung brachte.
Sa., 29.1. - 20.00 Uhr
Räuber Hotzenplotz
Di., 1.2. - 11.00 Uhr
I am love
I am love
Italien 2009 | Regie: Luca Guadagnino | 119 min. | digital | Tilda Swinton, Flavio Parenti u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Als reiche und elegante Frau des Oberhauptes des Recchi-Clans, einer alteingesessenen Mailänder Modedynastie, könnte man das Leben von Emma (Tilda Swinton) als unbeschwert bezeichnen. Erfolg und Familie geht hier über alles; man will nur geordnete Verhältnisse, besonders zur Weihnachtszeit. Doch dann begegnet Emma dem Koch Antonio, zu dem sie sich schnell außergewöhnlich stark hingezogen fühlt. Der Beginn einer großen Leidenschaft, der sie in ihrem Ehealltag bisher so niemals begegnete. Von nun an bricht sich alles gewaltsam seinen Damm ... I AM LOVE: vom Look wie von der Geschichte her ein geradezu klassischer Film, der bei edlen, z.T. verwaschenen Farben, einem wunderschönen Setting und besonderen Naturaufnahmen immer wieder an den italienischen Neorealismus erinnert. Und zudem eine existenzielle Geschichte von Aufbruch, Vergänglichkeit und Tod erzählt, wie sie am Ende an Dramatik kaum zu überbieten ist. Ein großer Film!

Am 1.2. mit Einführung von Filmwissenschaftler Joachim Kurz (kino-zeit.de) zum Leben und Werk von Tilda Swinton.
Di., 1.2. - 19.00 UhrMi., 2.2. - 19.00 UhrSa., 5.2. - 17.00 UhrSo., 6.2. - 19.00 UhrDi., 15.2. - 21.00 UhrDi., 22.2. - 19.00 UhrSo., 27.2. - 19.00 Uhr
Caravaggio
Caravaggio
Großbritannien 1986 | Regie: Derek Jarman | 93 min. | digital | Noam Almaz, Dexter Fletcher, Tilda Swinton u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1610 liegt der Maler Caravaggio im Sterben. Im Todeskampf gleiten die Bilder seines Lebens vorüber. Die Armut, der Schmutz, der Kampf um Anerkennung, die Verfolgung, die Gewalt, die Intrigen, die Kunst ... Derek Jarman fand eine filmische Ausdrucksweise, die sich einerseits der Malerei Caravaggios annähert, andererseits diese aber wiederum modern bricht. Daraus entstand ein Künstlerfilm von außergewöhnlicher Leidenschaft und Kraft der Suggestion. Mit CARAVAGGIO erlebte Jarman seinen künstlerischen Durchbruch; es blieb sein erfolgreichster Film.
Di., 1.2. - 21.45 UhrMo., 7.2. - 21.00 UhrMo., 21.2. - 19.00 Uhr
Female perversions
Female perversions
USA 1996 | Regie: Susan Streitfeld | 108 min. | digital | Tilda Swinton Amy Madigan u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Pervers ist das Klischee von der Normalität des Weiblichen. So in etwa lässt sich Louise Kaplans Buch ’Female Perversions. The Temptations of Emma Bovary’ auf den Punkt bringen. Dies griff Regisseurin Susan Streitfeld für ihren Film auf, Louise Kaplan schrieb das Drehbuch. Eine junge Anwältin steht kurz vor ihrer Beförderung, während ihre kleptomanische Schwester des Diebstahls überführt wird. Eine Situation, die sie aus der Bahn zu werfen droht. Alte Konflikte brechen wieder auf, etwa die Beziehung zum gefühlskalten Vater, zur duldsamen Mutter und der Schwestern untereinander. Von inspirierten Einstellungen vorangetrieben wechselt der Film virtuos die Erzählebenen und bescherte zudem Tilda Swinton die erste Hauptrolle in einem amerikanischen Film.
Mi., 2.2. - 21.30 UhrSa., 12.2. - 21.00 UhrDo., 17.2. - 21.30 Uhr
Howl - Das Geheul
Howl - Das Geheul
USA 2010 | Regie: Robert Epstein, Jeffrey Friedman | 84 min. | 35mm | James Franco u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„I saw the best minds of my generation destroyed by madness, starving hysterical naked ...” Damit beginnt ‚Howl’, das Langgedicht des US-Schriftstellers Allen Ginsberg, das diesen seinerzeit schlagartig berühmt machte. Auch weil er sich deswegen 1957 vor Gericht verantworten musste – hatte er es doch geschafft, sein 1955 erstmalig vorgetragenes Poem bei ‚City Light Books’, dem Verlag des Dichters Lawrence Ferlinghetti, zu veröffentlichen, Nun wagten es die Regisseure Epstein und Friedman, dieses Gedicht zu visualisieren und zudem die damaligen Umstände seiner Produktion und Publikation zu inszenieren – ein mehr als gelungenes Experiment! Entstanden ist ein Popmärchen, gedreht nach einer wahren Begebenheit.
Do., 3.2. - 19.00 UhrSa., 5.2. - 19.00 UhrSo., 6.2. - 17.00 UhrDi., 8.2. - 19.00 UhrMi., 9.2. - 21.30 UhrDo., 10.2. - 21.00 UhrSa., 12.2. - 19.00 UhrMo., 14.2. - 21.00 Uhr
Miral
Miral
Großbritannien, Israel 2010 | Regie: Julian Schnabel | 112 min. | 35mm | Freida Pinto, Hiam Abbass, Willem Dafoe u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jerusalem, 1948. Hind Husseini, eine noch junge arabische Israelin, gründet ein Waisenhaus für palästinensische Flüchtlingskinder, das sie im Lauf der Jahrzehnte zu einem Bildungsinstitut für arabische Mädchen ausbaut. Einer ihrer Schützlinge heisst Miral, die aber später durch ihre Liebe zu einem jungen Hamas-Kämpfer in den terroristischen Widerstand zu entgleiten droht. Erst langsam begreift Miral, dass Hass nicht zu einem friedlichen Palästina führen wird, und sucht, gemeinsam mit ihrer jüdischen Freundin Lisa und ihrem Vater, nach neuen Wegen für ein friedliches Miteinander. Nach SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE beschreibt der neue Film von Julian Schnabel ein gewaltiges, auf wahren Geschichten basierendes Epos, welches ganz wesentlich auch von drei starken Frauen berichtet, die zusammen die ehrenvolle Geschichte eines ganzen Volkes widerspiegeln.
Do., 3.2. - 21.00 UhrFr., 4.2. - 19.00 UhrMi., 9.2. - 19.00 UhrSo., 13.2. - 21.00 UhrDi., 15.2. - 19.00 Uhr
The invisible frame
The invisible frame
Deutschland 2009 | Regie: Cynthia Beatt | 60 min. | digital | Tilda Swinton u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1988 fuhren die Filmemacherin Cynthia Beatt und Tilda Swinton mit dem Fahrrad die gesamte Berliner Mauer entlang. Höhepunkt war ein Blick in den Osten der damals noch geteilten Stadt. 2009 wiederholten sie die Reise, nun aber führte ihr Weg in deren beide Teile. Was daraus entstand, sind persönliche Impressionen aus der jüngsten deutschen Geschichte, wahrgenommen aus der Fahrradperspektive. THE INVISIBLE FRAME lief in der Region bereits unter großer Beachtung beim letztjährigen ‚Festival des deutschen Films’, Ludwigshafen.
Fr., 4.2. - 21.30 UhrSa., 5.2. - 21.00 UhrFr., 18.2. - 21.30 UhrSa., 19.2. - 21.30 UhrSo., 27.2. - 17.00 Uhr
Edward II
Edward II
Großbritannien 1991 | Regie: Derek Jarman | 90 min. | digital | Steven Waddington, Tilda Swinton u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Nach dem Drama von Christopher Marlowe: Edward II verliebt sich in den lasziven Piers Gaveston. Eine Liasion, die seine Gegner danach trachten lässt, ihn zu vernichten. Es beginnt ein langer Kampf um die Macht. Jarman inszeniert seine elisabethanische Vorlage blutig und schön, zudem aufregend künstlich und ungemein stilsicher. Eine der faszinierendsten Theaterdaptionen der jüngeren Filmgeschichte.
So., 6.2. - 21.30 UhrSo., 13.2. - 19.00 UhrMi., 16.2. - 21.00 Uhr
Derek
Derek
Großbritannien 2008 | Regie: Isaac Julien | 76 min. | digital | Tilda Swinton u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Hommage an den britischen Künstler und Filmemacher Derek Jarman (1942-1994), die mit dem Brief „Letter to an Angel” beginnt, den Tilda Swinton, eine der bevorzugtesten Darstellerinnen Jarmans, vorträgt. Zudem äußert sich Jarman ausführlich in einem Interview über sein Leben und seine Arbeit. Zahlreiche Ausschnitte aus seinen Filmen ergänzen eine Dokumentation, die kein Nachruf sein möchte, sondern die Lebendigkeit und die kämpferische Leidenschaft des Künstlers in Szene setzt. Das Drehbuch wurde verfasst von Tilda Swinton.
Mo., 7.2. - 19.00 UhrMi., 16.2. - 19.00 UhrMi., 23.2. - 19.00 Uhr
Orlando
Orlando
Großbritannien 1992 | Regie: Sally Potter | 93 min. | digital | Tilda Swinton u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Orlando ist ein außergewöhnlich schöner und kunstsinniger junger Mann, der zu Zeiten Elisabeths I. lebt. Die Königin wünscht sich, dieser schöne Mann möge niemals altern – und so geschieht es. Er wandelt sich zu einer Frau und durchlebt von nun an die Jahrhunderte… Sally Potter verfilmte den wohl bekanntesten Roman von Virginia Woolf betörend schön und ausgesprochen ruhig. Durch ORLANDO bekam Tilda Swinton endgültig ein Gesicht in der Filmgeschichte.
Di., 8.2. - 21.00 UhrSo., 20.2. - 19.00 UhrSo., 27.2. - 21.30 Uhr
Das Ende ist mein Anfang
Das Ende ist mein Anfang
Italien, Deutschland 2010 | Regie: Jo Baier | 98 min. | 35mm | Bruno Ganz, Elio Germano u.a. | deutsche Fassung.
Der in die Jahre gekommene Autor Tiziano Terzani (Bruno Ganz) bittet seinen Sohn Folco zu sich. Er will ihm die großen Geschichten seines Lebens erzählen, besonders auch seine spirituellen Erfahrungen der letzten Jahre und wie er sich auf seinen Tod als „letztes großes Abenteuer“ vorbereiten möchte ... DAS ENDE IST MEIN ANFANG ist die bewegende, filmische Adaption der gleichnamigen Lebenserinnerungen des langjährigen Südostasien-Korrespondenten des „Spiegel“. Ein Buch, welches auch in Deutschland die Bestsellerlisten stürmte und als Vermächtnis eines der interessantesten Zeitzeugen des 20. Jahrhunderts gilt. Bruno Ganz in der Hauptrolle kann hierbei im höchsten Maße überzeugen.
Do., 10.2. - 19.00 UhrSa., 12.2. - 17.00 UhrSo., 13.2. - 17.00 UhrMo., 14.2. - 19.00 UhrSa., 19.2. - 17.00 UhrSo., 20.2. - 15.00 Uhr
Julia
Julia
Frankreich, Belgien 2008 | Regie: Erick Zonca | 138 min. | digital | Tilda Swinton, Saul Rubinek u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Julia ist um die 40 Jahre alt und Alkoholikerin. Oft wacht sie am Morgen völlig verkatert neben einem fremden Mann auf. Als sie ihren Job als Sachbearbeiterin verliert, erhält sie plötzlich von einer mexikanischen Nachbarin das Angebot, sie möge deren neunjährigen Sohn entführen, um vom Großvater ein Lösegeld in Milionenhöhe zu verlangen. Julia nimmt das Angebot an, es beginnt eine wilde Jagd. Tilda Swinton erhielt in JULIA eine Paraderolle, in der sich Aggressivität, Verletzlichkeit und Angst einander ergänzen. Entstanden ist eine ungemein temporeich erzählte Psychostudie mit einer überaus glänzend agierenden Hauptdarstellerin.
Fr., 11.2. - 19.00 UhrSa., 26.2. - 19.00 Uhr
Brothers
Brothers
USA 2009 | Regie: Jim Sheridan | 110 min. | 35mm | Carey Mulligan, Jake Gyllenhaal, Natalie Portman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei Brüder: der eine ein fürsorglicher Ehemann, der andere ein vorbestrafter Nichtstuer. Der eine geht als US-Soldat nach Afghanistan, der andere bleibt zurück, wird gebeten, sich um die Familie seines Bruders zu kümmern, Doch dann wird der Kämpfer nach einem Einsatz für tot geglaubt, die Familie steht unter Schock. Doch der Soldat überlebt, kehrt irgendwann heim – und ist völlig verändert. Denn Zuhause ist die Zeit inzwischen ebenfalls weiter gegangen; die Situation eskaliert ... Durchaus gelungenes Remake des dänischen Films BRØDER von Susanne Bier, sehr gut besetzt und sehr gut gespielt. Auch wenn zwischen den Brüdern vieles nur angedeutet wird, dient diese glaubwürdige Sprachlosigkeit, die zwischen den Beiden herrscht, durchaus der Spannung des Films. Vieles lässt sich hier nicht in Worte fassen; ein Film, den es nicht zu verpassen gilt!
Do., 17.2. - 19.00 UhrFr., 18.2. - 19.00 UhrSa., 19.2. - 19.00 UhrSo., 20.2. - 11.00 UhrSo., 20.2. - 21.00 UhrMo., 21.2. - 21.00 UhrDo., 24.2. - 21.30 Uhr
Good food bad food
Good food bad food
Frankreich 2010 | Regie: Coline Serreau | 113 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Was haben französische Mikrobiologen, Millionen von Wanderarbeitern in Brasilien und die Landwirte der weltgrößten Bioplantage in der Ukraine gemeinsam? Alle verfolgen ein gemeinsames Ziel: die Verbesserung der Bodenqualität und die Wiederherstellung der Saatenvielfalt – zum Schutz der Umwelt und für gesündere Lebensmittel... Die französische Regisseurin Coline Serreau (ST. JACQUES) zeigt in ihrem neuen Film Menschen, die dagegen kämpfen, dass unsere Böden durch chemische Dünger und Pestizide vergiftet werden. In GOOD FOOD BAD FOOD begegnen wir dabei faszinierenden Persönlichkeiten, die vielfältige Lösungen für die intelligentere Nutzung unserer begrenzten Ressourcen anbieten.
Do., 24.2. - 19.00 UhrSo., 27.2. - 11.00 UhrMo., 28.2. - 19.00 UhrDi., 1.3. - 19.00 UhrMi., 2.3. - 19.00 Uhr
Des hommes et des dieux - Von Menschen und Göttern
Des hommes et des dieux - Von Menschen und Göttern
Frankreich 2010 | Regie: Xavier Beauvois | 122 min. | digital | Lambert Wilson, Michael Lonsdale u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach einer wahren Begebenheit, die sich Mitte der 1990er Jahre in der algerischen Stadt Tibhirine zugetragen hat. Dort lebten Mönche des französischen Klosters „Notre-Dame de l’Atlas“, die als Ärzte und Lehrer Entwicklungshilfe für die dortige Bevölkerung leisten. Als sich die politische Stimmung im Land zunehmend aufheizt und die Mönche sich wegen ihrer unerfüllten Mission weigern, das Land zu verlassen, werden sie entführt und ermordet ... DES HOMMES ET DES DIEUX, ein ausgesprochen kraftvoller Film über einen strengen Orden, dessen Bündnis trotz aller Zweifel, Ängste und Krisen halten wird. Dass der Glaube und ein echter Zusammenhalt auch Berge versetzen kann, ist im Kino so nur selten beschrieben worden und beschreibt auch ein Gefühl, welches in DIE GROSSE STILLE transportiert wurde. Diese für einen Nichtgläubigen zunächst kaum begreifbare feierlich-religiöse Stimmung wird schließlich hautnah erfahrbar, indem diese in einen historischen Kontext von Krieg und Religionskonflikt gestellt wird. In Cannes 2010 zu Recht bejubelt; dort ausgezeichnet mit dem ‚Großen Preis der Jury’.
Do., 3.3. - 19.00 UhrFr., 4.3. - 19.00 UhrMi., 9.3. - 19.00 UhrSo., 13.3. - 17.00 UhrMo., 14.3. - 19.00 UhrDi., 15.3. - 19.00 UhrSo., 3.4. - 15.00 Uhr
Fantômas
Fantômas
Frankreich 1913 | Regie: Louis Feuillade | 59 min. | digital.
Mit Fantomas, der „seinen riesigen Schatten über die Welt und über Paris wirft“, hat Louis Feuillade einen modernen Mythos begründet. Der anarchistische Bürgerschreck mit den tausend Gesichtern faszinierte nicht nur ein Massenpublikum, sondern begeisterte auch die Künstler. So lebt das Genie des Bösen bis heute in filmischen Bearbeitungen, Hörspielen, Gemälden, Poemen, Romanen, Comicstrips etc. weiter.

Musik: Fashion Johnny / Referentin: Renate Karst-Matausch / anschl. Gespräch
Sa., 5.3. - 18.30 Uhr
Nana
Frankreich 1926 | Regie: Jean Renoir | 145 Min min. | digital.
Nach dem gleichnamigen Roman von Emile Zola: NANA, der erste nach dem 1. Weltkrieg in Berlin gedrehte französische Film, handelt von dem Schicksal der kleinen ambitionierten Schauspielerin gleichen Namens. Sie tritt gern als feine Dame auf, scheitert aber nach vielen erotischen Eskapaden. Nana, gespielt von Renoirs damaliger Ehefrau Catherine Hessling, trägt burleske und clowneske Züge.

Musik: Fashion Johnny / Referentin: Maya Dietrich / voraussichtliches Ende 23:30 Uhr
Sa., 5.3. - 21.30 Uhr
Kent Nagano – Montréal symphony
Kent Nagano – Montréal symphony
Deutschland, Kanada 2010 | Regie: Bettina Ehrhardt | 97 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„Ich träume von einer Welt, in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, seinen Weg zur Kunst zu finden“. So formuliert Kent Nagano sein Credo, der Stardirigent, ein Kalifornier mit japanischen Wurzeln, der seine Initialzündung mit zehn Jahren erlebte, als er plötzlich begann, freiwillig Musik zu machen. Regisseurin Bettina Ehrhardt traf den gebildeten, so zugänglichen wie zurückhaltenden Kent Nagano bei der Arbeit in Montreal. Eine ungemein eindrucksvolle Dokumentation, ein wunderbarer Musikfilm.
So., 6.3. - 11.00 UhrMo., 7.3. - 19.00 UhrDi., 8.3. - 19.00 UhrSo., 13.3. - 15.00 UhrMi., 16.3. - 19.00 Uhr
Ménilmontant
Frankreich 1926 | Regie: Dimitri Kirsanoff | 45 min. | digital.
Der Este Dimitri Kirsanoff emigrierte in den 20er Jahren nach Paris und wurde rasch zu einer Schlüsselfigur der dortigen Filmbewegungen. Zunächst arbeitete er als Musiker für Stummfilme, in seinem berühmtesten Film MÉNILMONTANT ist ein Nachhall davon zu sehen: die Geschichte zweier Schwestern im Pariser Arbeiterviertel Ménilmontant verzichtet auf Zwischentitel und setzt stattdessen auf impressionistische Handkamera-, Überblendungs- und Schnitt-Effekte.

Musik: Crumpled Tones / Referent: Johannes Dahmen / anschl. Gespräch
So., 6.3. - 14.00 Uhr
Paris qui dort
Frankreich 1925 | Regie: René Clair | 61 min. | 16mm.
Ein geheimnisvoller Schlaf legt sich über Paris und nur der Wächter des Tour Eiffel und eine Gruppe Reisender bleiben davon verschont. Sie entdecken eine Stadt ohne Bewegung. Alles ist ihnen zugänglich, es gibt keine Verbote, keine Schranken, doch nach einem Moment entrückter Freiheit bleibt ihnen nur die Langeweile und sie machen sich auf, den Grund für diesen seltsamen Schlaf in Straßen zu entdecken. Der Wechsel zwischen Science Fiction und surrealem Witz ist die bezaubernde Erzählweise dieses Filmes von René Clair

Musik: Glaswald / Referentin: Juliane Böhme / anschl. Gespräch
So., 6.3. - 15.30 Uhr
Das neue Babylon
Das neue Babylon
UdSSR 1929 | Regie: Grigorij Kosinzew & Leonid Trauberg | 92 min. | 35mm.
Vor dem Hintergrund der Niederschlagung der Pariser Commune 1871 erzählt der Film die Geschichte von Louise und Jean, deren Liebe in Zeiten des offen ausgetragenen Klassenkampfes keine Chance hat. Louise, Verkäuferin im Kaufhaus ›Das Neue Babylon‹ ist engagierte Kommunardin, Jean, ein politisch unbedarfter junger Mann vom Lande, steht als Soldat im Dienst der französischen Armee und ist gezwungen, die Commune zu bekämpfen.

Referenten:
Christoph Makowski und Denis Peters
anschl. Gespräch
So., 6.3. - 19.00 Uhr
Irma Vep
Frankreich 1996 | Regie: Oliver Assayas | 96 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Hongkong-Diva kommt nach Paris, um dort ihr europäisches Filmdebüt zu geben - in der Rolle der Bandenchefin Irma Vep, die in der Stummfilmserie "Les Vampires" ihr Unwesen trieb. Doch dies ist alles andere als einfach – denn der Regisseur entpuppt sich als Nervenbündel, die Maskenbildnerin macht ihr Avancen und der Dolmetscher sorgt für das reinste Chaos... IRMA VEP ist das neuzeitliche Remake des Stummfilmklassikers "Die Vampire", eine verschachtelte Film-im-Film-Geschichte, die in turbulenten Bildern von sehr eigenartigen Dreharbeiten im französischen Low-Budget-Bereich berichtet.
So., 6.3. - 21.30 Uhr
Enter the void
Enter the void
Frankreich 2009 | Regie: Gaspar Noé | 156 min. | digital | Paz de la Huerta, Nathaniel Brown u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
DMT heißt die Lieblingsdroge von Oscar. Sie verspricht extreme Erfahrungen. Oscar ist zusammen mit seiner Schwester in Tokio gestrandet. Bei einer Razzia in einem Nachtclub namens „The Void“ wird Oscar angeschossen und stirbt auf einer Toilette. Seine Seele verlässt den Körper und schweift in Erinnerungen zu den Menschen, die Oscar einst kannte. Besonders die sehr innige Beziehung zu seiner Schwester spielt hierbei eine wesentliche Rolle ... Diese Ausgangskonstellation benutzt Skandalregisseur Gaspar Noé (IRREVERSIBLE) für einen psychedelisch anmutenden Trip bei epischer Länge. Dabei verwendet Noé Mittel des Experimentalfilms, eine radikal subjektive Kamera, an die sich der Zuschauer erst „gewöhnen“ muß, sowie eine Erzählstruktur, die eine herkömmliche Chronologie der Ereignisse konsequent aufbricht. Erst ab 18 Jahre!
Mo., 7.3. - 21.00 UhrDi., 8.3. - 21.00 UhrMi., 16.3. - 21.00 Uhr
Banksy – Exit through the gift shop
Banksy – Exit through the gift shop
Großbritannien, USA 2010 | Regie: Banksy | 86 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Banksy! Obwohl seine Kunst auf Fassaden und Mauern in der ganzen Welt bekannt ist, weiß eigentlich niemand so genau, wer hinter dem gefeierten Street Art Künstler steckt. Bis sich ein verrückter Dokumentarfilmer namens Thierry Guetta zum Ziel gesetzt hat, Banksy aufzuspüren. Dann aber kommt alles anders: Banksy dreht den Spieß um und richtet die Kamera auf Guetta. Der wiederum startet nun selbst eine überraschende Karriere als Künstler... BANKSY – EXIT THROUGH THE GIFT SHOP: ein eigenwilliger Film für die Straßenkunst, eine Geschichte über Kleinkriminalität und Freundschaft sowie ein großartiger Dokumentarfilm!
Mi., 9.3. - 21.30 UhrDo., 10.3. - 21.15 UhrFr., 11.3. - 21.15 UhrSa., 12.3. - 21.15 UhrSo., 13.3. - 19.30 Uhr
Picco
Picco
Deutschland 2010 | Regie: Philipp Koch | 104 min. | digital | Martin Kiefer, Frederick Lau u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
PICCO basiert auf einem authentischen Fall in der Jugendvollzugsanstalt Siegburg. In einer Zelle sitzen bereits vier jugendliche Straftäter ein, als Neuling Kevin Picco dazu kommt. Sofort wird er das Opfer von seelischer und körperlicher Gewalt. Aber Picco wird bald zunehmend selbst Zuschauer des Geschehens, dann schließlich selbst zum Täter... Die Prämierung von PICCO beim Saarbrückener Max Ophüls-Filmfestival sorgte für Aufruhr; die Fachpresse zeigte sich ausgesprochen begeistert. « Der mit Abstand packenste deutsche Film des Jahres! » (programmkino.de)
Do., 10.3. - 19.00 UhrFr., 11.3. - 19.00 UhrSa., 12.3. - 19.00 UhrSo., 13.3. - 21.15 UhrMo., 14.3. - 21.30 UhrDi., 15.3. - 21.30 Uhr
Black Swan
Black Swan
USA 2010 | Regie: Darren Aronofsky | 107 min. | 35mm | Vincent Cassel, Natalie Portman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ihre Zeit ist gerade erst gekommen. Nina soll die Hauptrolle in Tschaikowskis „Schwanensee“ spielen, mit dem das New Yorker Ballett seine Saison eröffnet. Für die Tänzerin kann es der große Durchbruch werden, doch die Proben geraten zur Qual. Der exzentrische Regisseur Thomas beginnt an ihr zu zweifeln, weil Nina ihm nicht leidenschaftlich und abgründig genug für die Rolle des schwarzen Schwans erscheint. Damit wächst der Konkurrenzdruck, vor allem durch die neue Tänzerin Lily. Die Hoffnung auf die große Karriere entwickelt sich für Nina nun immer mehr zum großen Alptraum... Mit BLACK SWAN kann das Regiegenie Darren Aronofsky an seinen bisher wohl stärksten Film, REQUIEM FOR A DREAM, gekonnt anschließen. Was sich zunächst wie ein Ausflug in die Welt des Balletts darstellt, entwickelt sich rasant zu einem paranoiden Thriller. Bei einer körperlich spürbaren Energie, einer überwältigenden Eleganz und grandiosen schauspielerischen Leistungen (allen voran: Natalie Portmann) heftet sich BLACK SWAN einem unausweglich ins Gedächtnis; ein Ausnahmefilm, wie man ihn nur alle paar Jahre zu sehen bekommt.

Am Do. 17.3., 19:00 Sondervorstellung: Im Anschluss an den Film berichten Tänzer von pvc Tanz Freiburg / Heidelberg von ihren Erfahrungen in internationalen Tanzkompagnien, von Wettbewerb und Intrigen im Kampf um die EINE Rolle. So geben die Tänzer Einblick in ein Leben voller Tanz mit seinen Sehnsüchten und Hoffnungen, aber auch in alternative Arbeitsweisen im Bestreben um echten Ensemblegeist jenseits von Konkurrenzdruck und Hysterie.
Do., 17.3. - 19.00 UhrFr., 18.3. - 21.00 UhrSa., 19.3. - 19.00 UhrSo., 20.3. - 21.30 UhrMo., 21.3. - 21.00 UhrFr., 25.3. - 19.00 UhrSa., 26.3. - 19.00 UhrSo., 27.3. - 21.30 Uhr
Breath made visible – Anna Halprin
Breath made visible – Anna Halprin
USA, Schweiz 2010 | Regie: Ruedi Gerber | 82 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Anna Halprin ist die große alte Dame des ‘modern dance’. Regisseur Ruedi Gerber kennt sie seit vielen Jahren und nun hat er sie porträtiert. Dies tut er ohne falsche Scheu und läßt das aufwühlende Leben Anna Halprins sichtbar werden: ihre künsterische Entwicklung, ihre schwere Krebserkrankung und wie sich dadurch ihr Selbstverständnis als Künstlerin veränderte. Wie Politik und Zeitgeschichte ihr Werk prägte, wie sie immer wieder das herrschende Verständnis überprüfte, was Tanz heutzutage sein und machen darf - und was eben nicht. Eine ungemein liebevolle Dokumentation, die sich aus dem großen Vertrauen zwischen Regisseur und Anna Halprin schöpft.
Fr., 18.3. - 19.00 UhrMo., 21.3. - 19.00 UhrMo., 28.3. - 19.00 Uhr
La danse – Le ballet de l’Opéra de Paris
La danse – Le ballet de l’Opéra de Paris
Frankreich, USA 2010 | Regie: Frederick Wiseman | 158 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Kein Kommentar aus dem Off, keine Experten-Interviews, kein Archiv-Material. Nur die Künstler bei der Arbeit, die Tänzer und Tänzerinnen des Balletts der Pariser Oper. Und alles, was dazu gehört : die Kantine, die Umkleideräume und natürlich die Bühne. Mit langen Einstellungen gelingt einem Altmeister des Dokumentarfilms, Fredrick Wiseman, eine außerordentlich genaue Darstellung, in der es ihm bei vermeintlich spröder Präzision faszinierenderweise gelingt, den Reiz des Künstlichen, der dem Balett naturgemäß inne wohnt, noch filmisch zu überhöhen. Dadurch entwickelt der Film einen ganz eigenen Sog, dem sich der Zuschauer kaum entziehen kann. LA DANSE: eine Liebeserklärung an das Ballett, gesprochen mit der Kamera.
So., 20.3. - 11.00 UhrMi., 23.3. - 19.00 UhrSo., 27.3. - 11.00 Uhr
Rhythm is it!
Rhythm is it!
Deutschland 2004 | Regie: Thomas Grube | 100 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Unter der Leitung von Sir Simon Rattle und dem Choreographen Royston Maldoom probten 250 Kinder aus 25 Nationen, die aus Berliner „Problemschulen“ kommen, eine Inszenierung von Igor Stravinskys „Le sacre du prontemps“, die nach sechs Wochen zur Aufführung kommen sollte – und kam. Die Regisseure porträtierten einige dieser Kinder bei der Arbeit und zeigten damit ihre Entwicklung von anfänglicher Ratlosigkeit und Unmotiviertheit hin zu Begeisterung und Engagement. RHYTHM IS IT! wurde zu einem der beliebtesten und gerühmtesten Dokumentarfilme der letzten Jahre, da er darzustellen vermochte, wie die Musik einem jungen Menschen helfen kann, den Weg zu sich selbst zu finden.
So., 20.3. - 15.00 Uhr
Tanzträume – Jugendliche tanzen Kontakthof von Pina Bausch
Tanzträume – Jugendliche tanzen Kontakthof von Pina Bausch
Deutschland 2010 | Regie: Anne Linsel | 89 min. | 35mm | deutsche Fassung.
30 Jahre nach der Uraufführung probt eine 40köpfige Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus Wuppertal Pina Bauschs Stück unter Anleitung von deren ehemaligen Tänzerinnen Jo Ann Endicott und Bénédicte Billiet. Die Dokumentation zeigt dabei Tanz als Arbeit und Lernprozeß, zeigt, wie aus zunächst ungelenken Jugendlichen schließlich hervorragende Tänzer werden, handelt aber auch von deren Emotionen, deren Ängsten, ja Aggressionen. Pina Bausch verstarb ein halbes Jahr nach der Aufführung. Dadurch wird der Film zur Hommage an ihr Leben und ihr Werk.

Am Sonntag 20.3., ab 18:00 Uhr - Sondervorstellung:
Gemeinsam mit rund 30 jungen Heidelbergern bringt pvc Tanz Freiburg / Heidelberg in Kooperation mit dem Philharmonischen Orchester, der Oper und dem Haus der Jugend Sergej Prokofjews ROMEO UND JULIA im Juni auf die Bühne des Opernzelts. Eine Preview des ambitionierten Projektes ist am 20.3. vor TANZTRÄUME live im benachbarten Karlstorbahnhof zu erleben. Choreograph Gary Joplin berichtet von der erfüllenden Arbeit mit jugendlichen Laientänzern. Eintritt: 12.- normal / Euro 10.- ermässigt (inkl. Tanzdarbeitung + Film).
So., 20.3. - 18.00 UhrSo., 20.3. - 19.00 UhrDi., 22.3. - 19.00 UhrDo., 24.3. - 19.00 UhrSo., 27.3. - 17.00 UhrDi., 29.3. - 19.00 Uhr
Oskar und die Dame in Rosa
Oskar und die Dame in Rosa
Belgien 2009 | Regie: Eric-Emmanuel Schmitt | 106 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Eine Dame namens Rose (Michèle Laroque) lernt in einem Krankenhaus den schwerkranken 10-jährigen Oskar (Amir) kennen. Täglich besucht sie von nun an den Jungen und zwischen beiden entwickelt sich nicht nur eine innige Freundschaft, Oskar geht es bald sehr viel besser. Noch ahnt Rose aber nicht, in welchem Maße die Begegnung mit Oskar nun auch ihr eigenes Leben beeinflussen wird ... Eric-Emmanuel Schmitt, Autor des Bestsellers „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“, plädiert in OSKAR UND DIE DAME IN ROSA mit humorvoller Gelassenheit für Güte, Verständnis und Menschlichkeit. Sein anrührender, zarter und tragikomischer Film ist eine tiefe Verneigung vor dem Leben.
Di., 22.3. - 08.30 Uhr
Herbstgold
Herbstgold
Deutschland 2010 | Regie: Jan Tenhaven | 90 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Von wegen Ruhestand. Davon wollen die Menschen in Jan Terhavens sehr bewegendem Dokumentarfilm HERBSTGOLD nichts wissen. Denn obwohl sie allesamt jenseits der Achtzig sind – in einem Alter also, in dem man sonst allenfalls die Enkel oder Urenkel auf den Knien schaukelt - erglühen die Protagonisten dieses Films noch in sportlichem Ehrgeiz und wollen dem unaufhaltsamen Verrinnen der Lebenszeit auf ihre Weise ein Schnippchen schlagen.
Di., 22.3. - 11.00 UhrDi., 22.3. - 14.00 Uhr
Juan
Juan
Dänemark 2010 | Regie: Kaspar Holten | ca 120 min. | 35mm | Original mit englischen Untertiteln.
JUAN adaptiert die Oper „Don Giovanni" von Wolfgang Amadeus Mozart in einen zeitgenössischen Spielfilm, der ganz ohne gesprochene Dialoge auskommt. Kasper Holten, Intendant der Königlichen Dänischen Staatsoper Kopenhagen und Bruder des Direktors des Heidelberger Kunstvereins Johan Holten, stellt seinen ersten Opernfilm persönlich in Heidelberg vor. Der Film überträgt die Geschichte des Verführers in eine moderne Großstadt. Juan ist in der Fassung von Kasper Holten ein erfolgreicher zeitgenössischer Künstler und wird deswegen im Rahmen der Ausstellung „Erfundene Künstler“ des Heidelberger Kunstvereins vorgestellt. Internationale Opernsänger wie Christopher Maltmann, Maria Bengtsson und Mikhail Petrenko präsentieren die Inszenierung, die ausschließlich von Gesang bestimmt wird.

Vorstellung um 14:00 Uhr: nach der Filmvorführung findet ein Gespräch mit Regisseur Kasper Holten, Johan Holten und Susana Sáez statt. Zur Vorstellung um 19:00 Uhr mit Kurzeinführung von Susana Sáez.

ACHTUNG ÄNDERUNG!
Aus Krankheitsgründen findet die Filmvorführung am 27. März nicht in Anwesenheit des Regisseurs Kasper Holten statt. Stattdessen werden beide Filmvorführungen (um 14 Uhr und um 19 Uhr) von der Kuratorin der Ausstellung „Erfundene Künstler“, Susana Sáez, eingeführt. Nach der Vorführung um 14 Uhr wird außerdem ein Publikumsgespräch stattfinden. Wir danken für Ihr Verständnis.


Eintritt: regulär 10.-, ermäßigt 8.- / Mitglieder des Heidelberger Kunstvereins kostenfrei (nur zur 14:00 Uhr Vorstellung; begrenzte Platzanzahl; keine Reservierung von Freikarten möglich).

Eine Veranstaltung des Heidelberger Kunstvereins im Rahmen der Ausstellung „Erfundene Künstler" in Kooperation mit dem Karlstorkino.
So., 27.3. - 14.00 UhrSo., 27.3. - 19.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 20
Zum Goldenen Hirsch 20
Deutschland 2011 | Regie: diverse | ca. 120 min. | digital | alle möglichen Darsteller | deutsche Fassung.
Berlin zittert. Ganz Deutschland blickt mit bangen Augen in den Südwesten. Die Kanzlerin ist angespannt. Denn in Baden-Württemberg wird gewählt. Wem wird das kleine Land seine Stimmen geben? Selbstverständlich reden wir nicht von der völlig überschätzten Landtagswahl, denn deren Ausgang ist sowieso klar. So viele unterirdische Bahnhöfe kann Herr Mappus gar nicht bauen und so viele Rentner aus dem Schlossgarten spritzen, dass die Bevölkerung der CDU das Vertrauen entziehen könnte. Die viel viel spannendere Wahl findet drei Tage später im Heidelberger Karlstorkino statt: wen wählt das Publikum zum großen Endhirsch? Wer wird der Sieger unseres kleinen, legendären Wettbewerbs? Ein halbstündiger Kunstporno? Ein Star-besetzter Filmhochschulklassiker? Oder ein 45-sekündiger Horrorfilm einer 14jährigen Schülerin? Auf dem Hirsch ist alles möglich. Lassen Sie sich überraschen, was die regionale Kurzfilmszene wieder für Sie angerichtet hat. Und gehen Sie wählen! Jede Stimme zählt, und der Ausgang ist wie immer völlig offen.
Mi., 30.3. - 19.30 Uhr
The Company - Das Ensemble
The Company - Das Ensemble
USA 2004 | Regie: Robert Altman | 108 min. | digital | Neve Campell, James Franco u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Jahr im Leben des ‘Joffrey Ballet of Chicago’: man probt eine neue, gewagte Inszenierung, die der große Wurf werden soll, eine junge, hoch begabte Tänzerin erhofft sich davon den künstlerischen Durchbruch. THE COMPANY ist ein Spätwerk von Robert Altman, das, ganz charakterisitsch für ihn, seine Geschichte eher beiläufig erzählt, zugleich aber auch schonungslos zeigt, wie Künstler für ihre Arbeit bereit sind, sich selbst zu kasteien und ihr Privatleben zu vernachlässigen. Immer wieder korrespondiert dabei die Handlung mit der Darstellung der Tanzszenen, die gerade im Gegenschnitt den besonderen leichtfüßigen Reiz dieses Films ausmachen.
Do., 31.3. - 19.00 Uhr
Satte Farben vor Schwarz
Satte Farben vor Schwarz
Deutschland 2010 | Regie: Sophie Heldmann | 85 min. | 35mm | Bruno Ganz, Senta Berger u.a. | deutsche Fassung.
Die Geschichte von Anita und Fred, die sich seit 50 Jahren kennen und lange verheiratet sind. Der Herbst des Lebens hat für sie längst begonnen, doch sie leben einfach ihre Liebe weiter – selbstbestimmt, nicht symbiotisch, sondern in beweglicher Auseinandersetzung. Fred ist schwer krank, was er vor seiner Familie verheimlicht. Nur Anita weiß um seine Krankheit. Freiheit oder Realitätsverweigerung? SATTE FARBEN VOR SCHWARZ schildert in überraschenden Wendepunkten die entscheidenden Wochen aus dem Leben der beiden und schließt mit der Frage nach der Unendlichkeit einer gelebten Liebe.
Fr., 1.4. - 19.00 UhrSa., 2.4. - 17.30 UhrSo., 3.4. - 17.30 UhrMo., 4.4. - 19.00 UhrDi., 5.4. - 19.00 UhrSa., 9.4. - 17.00 UhrSo., 10.4. - 15.00 Uhr
The Green Wave
The Green Wave
Deutschland 2010 | Regie: Ali Samadi Ahadi | 80 min. | digital | deutsche Fassung.
Ali Samadi Ahadi, Kölner Filmemacher mit iranischen Wurzeln, porträtiert eindrucksvoll und emotional die Opposition in seiner Heimat, die sich im Sommer 2009 formierte und weltweit große Beachtung fand. Künstlerisch wählte er dafür eine Mixtur aus Motion Comic und Dokumentarfilm; Erinnerungen an das Meisterwerk WALTZ WITH BASHIR werden wach. Die „grüne Revolution“ ließ Hunderttausende im Iran auf die Straße gehen, um einen Politikwechsel im Land herbeizuführen und gegen den augenscheinlichen Wahlbetrug zu demonstrieren. Fotos und Blogs dieser Protesten gingen um die Welt. Entstanden ist ein großartiger, bisweilen auch schockierender Film über unbeschreibliche politische Zustände. "Nicht nur weil viele der Bilder von THE GREEN WAVE an aktuelle Szenen aus Ägypten oder Tunesien erinnern, ist dies ein unglaublich wichtiger Film. Darüber hinaus zeigt er auch, dass trotz Gewalt und Unterdrückung der Wunsch nach Freiheit bei einem Großteil der Menschen wohl nie ausgelöscht werden kann."
(kino-zeit.de).
Sa., 2.4. - 19.30 UhrSo., 3.4. - 19.30 UhrMo., 4.4. - 21.00 UhrMi., 6.4. - 19.30 UhrFr., 8.4. - 19.00 UhrSa., 9.4. - 21.00 UhrSo., 10.4. - 19.00 UhrDi., 31.5. - 21.30 Uhr
La tête en friche - Das Labyrinth der Wörter
La tête en friche - Das Labyrinth der Wörter
Frankreich 2010 | Regie: Jean Becker | 82 min. | 35mm | Gérard Depardieu, Gisèle Casadesus u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Es ist die Geschichte über eine dieser Begegnungen, die das ganze Leben verändern kann: das zufällige Zusammentreffen des vermeintlichen Tölpels Germain mit einer kleinen, alten Dame namens Margueritte, einer leidenschaftlichen Leserin. Margueritte liest ihm in einem Park Passagen aus Romanen vor und eröffnet ihm somit die Welt der Bücher, von denen Germain bisher nichts wusste. Aber auch Germain kann Margueritte bald zur Seite stehen ... Eine Art Liebesfilm ist Jean Beckers LA TÊTE EN FRICHE - DAS LABYRINTH DER WÖRTER geworden – ein Film mit leisem Humor und einer Spur Tragik; eine inszenierte Menage-à-trois, die irgendwann ihre Rollen tauschen.
Do., 7.4. - 19.30 UhrSa., 9.4. - 19.00 UhrSo., 10.4. - 17.00 UhrMo., 11.4. - 19.00 UhrDi., 12.4. - 19.00 Uhr
In der Print Media Academy: Found Footage Filme von Prof. Dr. Harald Schleicher
In der Print Media Academy: Found Footage Filme von Prof. Dr. Harald Schleicher
Deutschland 2006 - 2010 | Regie: Prof. Dr. Harald Schleicher | ca. 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Was braucht es, ein(e) Frau / Mann zu werden, zu sein und zu bleiben? Die beiden faszinierenden „Found Footage“ Filme CELLULOID DIVA und A MAN'S GOT TO DO WHAT A MAN GOT'S TO DO versuchen, auf diese schwierigen Fragen plausible Antworten zu finden. Und siehe da: Ikonen des Kinos äußern sich zu Sehnsüchten und Ängsten, Liebe und Hass sowie zu weiblicher wie männlicher Identitätssuche. Lasst uns an ihren Leidenschaften, ihrem Glück und ihren Tränen teilhaben! Zu späterer Stunde steht facettenreich und intelligent das Thema „Drogen“ auf dem „Found Footage“ Programm. SMOKE GETS IN YOUR EYES sowie CHEERS! und DON'T BOGART THAT JOINT konzentrieren sich dabei auf Aspekte des Gebrauchs, Alpträume, Tod und Bewusstseinserweiterung. Im Zentrum stehen Versuche, den teilweise bizarren Drogenerfahrungen visuelle und auditive Gestalt zu verleihen.

Harald Schleicher, geboren 1951 in Backnang, gehört zu den bekanntesten „Found Footage“ Filmemachern in Deutschland, ein spezielles Subgenre des Experimental- und Avantgarde-Kinos, bei dem vorgefundenes Filmmaterial in neue Produktionen integriert wird. Seit 1993 übt Harald Schleicher eine Professur für Film/Video an der Akademie für Bildende Künste, Johannes Gutenberg-Universität, in Mainz aus.

Ort: Print Media Academy, Kurfürstenanlage 52, Heidelberg

Im Rahmen der „Langen Nacht der Museen“

Filme laufen ab 19.15 Uhr im ständigen Wechsel (ca. stündlich)
Sa., 9.4. - 19.15 Uhr
I killed my mother
I killed my mother
Kanada 2009 | Regie: Xavier Dolan | 100 min. | 35mm | Xavier Dolan, Anne Dorval u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Wunderkind des Filmemachens?! Mit 17 Jahren schrieb Xavier Dolan das Drehbuch, mit 19 verfilmte er es mit sich selbst in der Hauptrolle. Ein Junge stört sich zusehends an seiner Mutter, aus Liebe wird Hassliebe, wird richtiger Hass. Er mokiert sich über ihr Äußeres, er registriert, wie sie ihn und andere manipuliert. Ein authentisches Drama über Freundschaft und Ausgrenzung, dem Erwachen der (Homo)sexualität. In der Deutlichkeit und Direktheit der Darstellung unter den vielen Filmen, die sich um Adoleszenz drehen, wohl einzigartig.
Mo., 11.4. - 21.00 UhrDi., 12.4. - 21.00 UhrMi., 13.4. - 21.15 UhrDo., 14.4. - 21.00 UhrFr., 15.4. - 21.00 Uhr
'Augenblicke 2011'
'Augenblicke 2011'
Deutschland u.a. 2011 | Regie: diverse | 110 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„Augenblicke – Kurzfilme im Kino“ zeigt Produktionen, die sich in der Filmlandschaft deutlich herausheben. Das Auswahlgremium der Deutschen Bischofskonferenz stellte für 2011 ein Programm von insgesamt 12 Titeln zusammen: Kurzfilme, die den Blick auf die unterschiedlichsten Themen des menschlichen Lebens werfen, die zum Nachdenken und zum Gespräch anregen.
Mi., 13.4. - 19.00 Uhr
Glücksformeln
Glücksformeln
Deutschland 2010 | Regie: Larissa Trüby | 96 min. | digital | deutsche Fassung.
Was ist das Glück, wo finde ich es, wann ist ein Mensch glücklich? Regisseurin Larissa Trüby geht dieser Frage nach, es entstanden spannende Minuten über ein komplexes Thema. Sie traf Menschen wie den 90-jährigen Fabrikarbeiter Leo, der seine Lebenslust erst als Rentner mit der Kunst und dem Reisen entdeckte. Oder ein Ehepaar, seit 45 Jahren verheiratet, findet die Erfüllung des Daseins auf einem Bauernhof. Eine 19-jährige wiederum stellt sich auf ihre Weise eigenen Zukunftsängsten und befreit sich davon durch Marathonläufe. GLÜCKSFORMELN: ein ausgesprochen vielschichtiger Glücksfilm, „ein ebenso breitgefächertes wie aufregendes Kaleidoskop möglicher Glückskonzepte, aus dem jeder seine eigenen Anregungen und Schlüsse ziehen kann.“ (filmstarts.de)
Do., 14.4. - 19.00 UhrFr., 15.4. - 19.00 UhrSa., 16.4. - 17.00 UhrSo., 17.4. - 15.00 UhrMo., 18.4. - 17.00 UhrDi., 19.4. - 17.00 UhrFr., 22.4. - 17.00 UhrSa., 23.4. - 17.00 UhrSo., 24.4. - 15.00 UhrMo., 25.4. - 15.00 Uhr
Route 181
Route 181
Deutschland, Frankreich, Belgien, Großbritannien 2003 | Regie: Eyal Sivan, Michel Khleifi | 270 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Am 29.11.1947 dachte die UN-Vollversammlung den Nahost-Konflikt dadurch zu lösen, in dem sie Palästina entlang einer gedachten Linie aufteilte. Bekanntlich wurde der Konflikt dadurch mitnichten beseitigt. Entlang dieser Linie nun fuhren die Regisseure und trafen immer wieder Menschen, die die Spuren dieser Teilung und ihrer Konsequenzen in ihren Herzen tragen. In ausführlichen Interviews kommen sie zu Wort, oft stimuliert von einer bisweilen brillanten Technik der Befragung. So wurde dieser Film zu einem Dokument der Wut, der Empörung, des Zorns, aber auch zu einem Versuch, das Erlebte zu bewältigen. Da ROUTE 181 klar Partei für die Sache der Palästinenser ergreift, wurde seine Aufführung etwa in Frankreich von heftigen Protesten auch seitens einiger Intellektueller begleitet, was naturgemäß wiederum Gegenproteste zur Folge hatte. Einer der wohl wichtigsten und spannendsten Dokumentarfilme der letzten Jahre!

Mit einer Einführung von Georg Stein, Palmyra Verlag, Heidelberg (zwei kurze Pausen während des Films).
Sa., 16.4. - 19.00 Uhr
Jaffa – The orange’s clockwork
Jaffa – The orange’s clockwork
Israel, Deutschland 2009 | Regie: Eyal Sivan | 88 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Wer kennt sie nicht, die Jaffa-Orange? Seit Jahrzehnten ist sie lecker, gesund und weltberühmt. Selbst Stars wie Ingrid Bergman und Louis Armstrong posierten für sie – „Jaffa“ war die Coca-Cola der Fruchtsäfte. Die Geschichte der Hafenstadt Jaffa, deren Rumpf heute ein Stadtteil von Tel Aviv ist, ist Jahrtausende alt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war sie eine der lebendigsten und kosmopolitischsten Städte des Nahen Ostens und Palästinas - kulturell, ökonomisch und politisch. In ihrem Umland wurden über Jahrhunderte Orangen kultiviert, der Export der palästinensischen „Jaffa-Oranges“ durch den Hafen gewährleistet.
So., 17.4. - 17.00 UhrMo., 18.4. - 21.00 UhrSo., 24.4. - 19.30 Uhr
Kinder der Steine - Kinder der Mauer
Kinder der Steine - Kinder der Mauer
Deutschland 2010 | Regie: Robert Krieg, Monika Nolte | 87 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
1989 war Robert Krieg in Bethlehem anläßlich der damaligen Intifada. Er lernte dort sechs Jungen kennen, auf einem schwarz-weißen Foto sind sie alle porträtiert, die Finger spreizen sich zum V-Zeichen für Victory. Heute, etwa 20 Jahre später, ist eine Mauer um die Stadt gebaut. Unter diesen veränderten Bedingungen hat sich nun Robert Krieg zusammen mit Monika Nolte auf die Suche nach diesen sechs Jungen gemacht und sie alle wieder getroffen, da sie noch alle im Stadtgebiet von Bethlehem leben. Eine Wiederbegegnung als Chance für eine Bestandsaufnahme und auch ein ganz wunderbare Dokumentation der jüngeren Geschichte Palästinas.
So., 17.4. - 19.00 UhrDi., 19.4. - 21.30 UhrFr., 22.4. - 19.00 UhrMi., 27.4. - 21.00 UhrFr., 29.4. - 19.00 Uhr
Rana’s wedding – Jerusalem another day
Rana’s wedding – Jerusalem another day
Palästina 2002 | Regie: Hany Abu-Assad | 90 min. | 35mm | Clara Khoury, Khalifa Natour u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Rana hat nur zehn Stunden, um ihren zukünftigen Ehemann im Chaos des besetzten Jerusalem zu finden. Zehn Stunden, um ihre Hochzeit vorzubereiten und ihren Vater davon zu überzeugen, dass Khalil, den sie liebt, der richtige Mann für sie ist. Ihr Vater hat jedoch andere Pläne, sie soll mit ihm nach Ägypten gehen und einen Mann von einer vorbereiteten Liste auswählen. Rana muss sich also nicht nur über die eigenen Zweifel und Ängste hinwegsetzen, auch die äußeren Umstände türmen sich zu scheinbar unüberwindlichen Hindernissen und absurden Abenteuern auf.
So., 17.4. - 21.00 UhrMo., 18.4. - 19.00 UhrSo., 24.4. - 21.30 Uhr
Atash - Durst
Atash - Durst
Palästina, Israel 2004 | Regie: Tawfik Abu Wael | 113 min. | 35mm | Gamila Roba Blal, Abu Shukri Hussein u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine palästinensische Familie lebt in einem Niemandsland auf einem ehemaligen israelischen Truppenübungsplatz, ihr Haus ist ein zerschossener Betonbunker. Da eine der Töchter vergewaltigt wurde, hat der Vater dieses Exil befohlen. Der Patriarch verbietet jeden Kontakt nach außen, nur der Sohn darf gelegentlich zur Schule gehen. Während sich die beiden Töchter ihrem Schicksal apathisch fügen, beginnen sowohl die Mutter wie auch der Sohn langsam dagegen zu rebellieren. Die Situation spitzt sich zu, als der Vater den Bau einer Wasserleitung plant, die es der Familie erlauben würde, endgültig völlig zurückgezogen zu leben. Zwar ist in ATASH – DURST der Nahostkonflikt stets spürbar, aber er wird hier nicht explizit thematisiert. Entstanden ist ein beklemmendes Drama - aufreizend ruhig, mit Mut zum Minimalismus.
Di., 19.4. - 19.00 UhrMo., 25.4. - 21.30 Uhr
Granatapfel und Myrrhe
Granatapfel und Myrrhe
Palästina, Deutschland 2008 | Regie: Najwa Najjar | 95 min. | digital | Hiyam Abbas u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Eine palästinensische Hochzeit, ein israelischer Checkpoint trennt das Brautpaar. Ausgangskonstellation für die Regisseurin Naiwa Najjar, einen leisen und unspektakulären, dafür aber menschlich warmen und differenzierten Film über die heutige Situation der Palästinenser zu machen, der die zahlreichen Absurditäten ihrer Lebenssituationen prägnant verdeutlicht. Zudem zeigt der Film, wie diese vermeintlich so patriarchalisch geprägte Gesellschaft insgeheim von starken Frauen gestaltet wird. GRANATAPFEL UND MYRRHE fand weltweit große Beachtung, in Deutschland war er allerdings bisher nur bei der Berlinale 2009 und auf wenigen Festivals zu sehen.
Mi., 20.4. - 19.00 UhrSa., 23.4. - 21.00 UhrDo., 28.4. - 19.00 Uhr
Another year
Another year
Großbritannien 2010 | Regie: Mike Leigh | 129 min. | 35mm | Ruth Sheen, Jim Broadbent u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Geologe Tom und die Psychologin Gerri sind ein unzertrennliches Ehepaar, das es geschafft hat, über all die Jahre hinweg glücklich zusammenzuleben. Ihr Alltag besteht aus Gartenarbeit, gemeinsamen Abendessen, Grillpartys, aber auch aus Krisen innerhalb der Familie und des Freundeskreises. Denn besonders den vielen kleinen Sorgen und Nöte ihrer zahlreichen Freunde widmet sich das Paar voller Wärme und Zuneigung... Unterteilt in die vier Jahreszeiten schildert Regisseur Mike Leigh (HAPPY-GO-LUCKY) eine berührende, wahre, persönliche und nachdenkliche Geschichte um Glück und Unglück, das unvermeidliche Verblühen allen Lebens, über Würde – und welche Möglichkeiten ein Mensch in seinem eigenen Leben hat, mit Niederschlägen und Herausforderungen umzugehen. Ein Film mit herausragenden Darstellern und einer fein ausgewogenen Balance aus Tragik und Komik, lakonischem Zynismus und großer Empathie für seine Figuren.
Do., 21.4. - 19.00 UhrFr., 22.4. - 21.00 UhrSa., 23.4. - 19.00 UhrSo., 24.4. - 17.00 UhrMo., 25.4. - 19.00 UhrDi., 26.4. - 19.00 Uhr
89 Millimeter – Freiheit in der letzten Diktatur Europas
89 Millimeter – Freiheit in der letzten Diktatur Europas
Deutschland, Weißrussland 2005 | Regie: Sebastian Heinzel | 77 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Das Lebensgefühl sechs junger Weißrussen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Leben und Überleben in einer der letzten Diktaturen, die heutzutage weiterhin anhält. 89 Millimeter beträgt der Unterschied der Spurweite der Eisenbahngleise zwischen Weißrussland und den westlichen Nachbarstaaten. Ein kleiner Abstand, ein großer Unterschied: zwei grundlegend verschiedene Welten. Erst 24 Jahre alt war Regisseur Sebastian Heinzel, als er dieses Land bereiste, sich insbesondere in Minsk aufhielt, wo er eine enge Vertrautheit zwischen dem Filmteam und den Protagonisten aufbauen konnte. Eine Intimität, die der Zuschauer spürt und die diesen Dokumentarfilm von anderen über / aus Osteuropa unterscheidet.

Mit Einführung von Amnesty International, Hochschulgruppe Heidelberg.
Mi., 27.4. - 19.00 Uhr
127 hours
127 hours
USA, Großbritannien 2010 | Regie: Danny Boyle | 89 min. | 35mm | James Franco, Kate Mara u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Beruhend auf der wahren Geschichte: das verstörende Erlebnis des Bergsteigers und Abenteurers Aron Ralston. Bei einer Outdoor-Tour in Utah wird Ralstons Arm von einem Felsbrocken in einem einsam gelegenen Canyon eingeklemmt. Alleine hängt Ralston mehr als fünf Tage fest: ohne sonderlich viel Proviant, ohne jegliche Verbindung zur Außenwelt – bevor er sich befreien kann, indem er sich seinen Arm selbst mit einer Klinge abtrennt. Der neunte Kinofilm von Oscarpreisträger Danny Boyle (SLUMDOG MILLIONÄR) sorgte auf dem Filmfestival von Toronto für Furore, als bei einigen Vorführungen von erheblicher Unruhe im anwesenden Publikum berichtet wurde. Dies soll besonders der Amputationsszene geschuldet sein, zu der Special-Effect Designer Tony Gardner von medizinischen Experten beraten wurde. Gespielt wird Ralston von James Franco, der für seine Darstellung weltweit von der Presse und vom Publikum gefeiert wurde.
Do., 28.4. - 21.00 UhrFr., 29.4. - 21.00 UhrSo., 1.5. - 19.30 UhrMo., 2.5. - 21.30 Uhr
Dreaming in color
Dreaming in color
Palästina 2011 | Regie: Yahya Hassouna, Umran Lubbad | 80 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Der Film zeigt eine Seite Gazas jenseits der Bilder von Zerstörung und Terror. Ayman, Arab, Tarzan und Nour sind Künstler unterschiedlichen Genres, die versuchen, sich Freiräume in ihrer von Tod und Zerfall dominierten Lebenswelt zu schaffen. Gemeinsam verbindet sie die Liebe zu ihrem Land und der Versuch,, das Erlebte zu kommunizieren und damit auf die Not aufmerksam zu machen. Ihrem eigenen künstlerischen Schaffen wird viel Raum gelassen, genauso wie ihren Hoffnungen und Wünschen, die sich mit der Zukunft verbinden. Den Regisseuren Hassouna und Lubbad gelingt es, das alltägliche Leben in Gaza, die Aufarbeitung persönlichen Leids und die Wünsche für eine bessere Zukunft in ein Ganzes zusammen zufügen.

Sondervorstellung im Rahmen des "Schwerpunktes 'Palästina'"

Referentin Kristina Manz koordiniert ein Programm zur Notfallpädagogik, welches sich um traumatisierte Kinder in Krisenregionen kümmert. In dieser Funktion reiste sie in den letzten Jahren einige Male nach Gaza und steht mit den Menschen vor Ort in intensivem Kontakt.
Sa., 30.4. - 14.30 Uhr
Das Herz von Jenin
Das Herz von Jenin
Israel, Deutschland 2008 | Regie: Leon Geller, Marcus Vetter | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die wahre Geschichte von Ismael Kathib: Sein 12-jähriger Sohn Ahmed wird 2005 im Flüchtlingslager von Jenin von Kugeln israelischer Soldaten am Kopf getroffen. Als die Ärzte nur noch Ahmeds Hirntod feststellen können, entschließt sich sein Vater, die Organe seines Sohnes fünf israelischen Kindern zu spenden, um damit deren Leben zu retten. Zwei Jahre später bricht Ismael zu einer Reise durch Israel auf, um diese Kinder und deren Familie zu besuchen; es ist auch eine Reise, die zu seinem verlorenen Sohn zurückführt …
Sa., 30.4. - 17.00 Uhr
'Cinema Jenin Abend' - u.a. mit Ausschnitte von: After the Silence
'Cinema Jenin Abend' - u.a. mit Ausschnitte von: After the Silence
PS, DE 2010 | Regie: Jule Ott / Stephanie Bürger | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Das „Cinema Jenin", Palästina / Westbank wurde im August 2010 unter weltweiter Beachtung nach 20 Jahren wiedereröffnet. Das in den 60er Jahren erbaute Kino galt als eines der bedeutendsten Lichtspielhäuser in Palästina, bis es mit dem Ausbruch der ersten Intifada im Jahr 1987 geschlossen wurde. Initiatoren des Projekts sind der Regisseur Marcus Vetter und der Jeniner Ismael Khatib. Die Idee, ein altes Kino in Jenin wieder zu einem Kulturzentrum aufzubauen, entstand im Zusammenhang mit dem bewegenden Dokumentarfilm DAS HERZ VON JENIN (im Karlstorkino am Di., 30.4., 17:00) , der u.a. mit dem Deutschen Filmpreis 2010 als „Bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet wurde.

Der sich gerade in Postproduktion befindliche Dokumentarfilm CINEMA JENIN - THE MOVIE erzählt, wie dank des Einsatzes unzähliger freiwilliger Helfer und großzügiger Unterstützer aus einem verfallenen Taubenparadies ein hochmodernes Kino- und Kulturzentrum entstand – inklusive eigener Filmproduktion, Guesthouse, einer integrierten Mediathek des Goethe-Instituts und einer Filmschule im Aufbau.

Der heutige Abend soll der Frage nachgehen, was sich seit der Eröffnung des Kinos getan hat. Wie stellt sich die Situation des Kinos aktuell da? Welche Projekte kommen als nächstes? Marcus Vetter, einer der Gründer des Cinema Jenin e.V., wird neben anderen Gästen erwartet; zudem werden Ausschnitte der Filme AFTER THE SILENCE (PS, DE 2010, R: Jule Ott / Stephanie Bürger; 90 Min, Cinema Jenin Co-Production) und CINEMA JENIN - THE MOVIE (Regie: Marcus Vetter) zu sehen sein.

AFTER THE SILENCE: 31. März 2002, in Haifa sprengt sich ein palästinensischer Selbstmordattentäter in einem Restaurant in die Luft und tötet dabei 15 weitere Menschen. Unter ihnen befindet sich der Architekt Dov Chernobroda, der sich zeitlebends für eine Verständigung zwischen Juden und Arabern eingesetzt hat. Acht Jahre später nun entschließt sich seine Witwe Yaël, in Jenin die Familie des Selbstmordattentäters aufzusuchen. Das Filmteam beobachtet sie genau dabei und zeigt, wie für Yaël aus dem « unbekannten Terroristen » der junge Mann Shadi Tobassi wird ...

Als Gäste des Cinema Jenin Abends stehen mittlerweile fest:

Marcus Vetter, Gründer des 'Cinema Jenin' / Regisseur DAS HERZ VON JENIN

Fakhri Hamad, palästinensischer Projekt-Leiter des 'Cinema Jenin'

Stephanie Bürger, Regisseurin des Films AFTER THE SILENCE
Sa., 30.4. - 19.00 Uhr
An einem Samstag
An einem Samstag
Russland, Ukraine, Deutschland 2011 | Regie: Alexander Mindadze | 99 min. | 35mm | Sergei Gromov, Vasilij Guzov u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Am 26.4.1986 begann die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Doch zunächst wusste in der Stadt keiner etwas davon. Auch ein junger Arbeiter hört nur zufällig ein Gespräch unter Ingenieuren mit. Doch seine nun anstehende Flucht wird von immer absurderen Hindernissen gestört ... Regisseur Aleksandr Mindadze erzählt eindrucksvoll, wie sich ein Mensch im Angesicht einer Katastrophe verhalten kann und findet dabei eine originelle Erzähltechnik. Kontrovers diskutiert fand AN EINEM SAMSTAG bei der diesjährigen Berlinale bereits große Beachtung und verweist aufgrund der beklemmenden Aktualität des Themas auf die Realität, in der wir alle leben.
So., 1.5. - 21.15 UhrMo., 2.5. - 19.30 UhrDi., 3.5. - 19.30 UhrMi., 4.5. - 21.15 Uhr
Kars öyküleri - Geschichten aus Kars
Kars öyküleri - Geschichten aus Kars
Türkei 2010 | Regie: Özcan Alper u.a. | 80 min. | 35mm | Ozan Bilen, Iskender Bağcılar u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Die ostanatolische Provinz Kars bildet das Grenzgebiet zwischen der Türkei und Armenien – eine von den Wechselbädern der Geschichte geprägte Region, eine Schatzkammer unterschiedlichster kultureller Traditionen zwischen Europa und Asien. Fünf Kurzfilme, produziert von der Ankara Cinema Foundation, werfen Schlaglichter auf einen Landstrich, unter deren ländlich geprägter Oberfläche sich kommende Modernisierungsprozesse abzeichnen. Neben bekannteren Regisseuren wie Özcan Alper (HERBST) geben drei Filmemacher in GESCHICHTEN AUS KARS ihr Spielfilmdebut. Mit Einführung von Kanber Altintas.

Mit freundlicher Unterstützung des Deutsch-Türkischen Wirtschaftszentrums Mannheim (dtw), Wirtschaft trifft Kultur
Mi., 4.5. - 19.00 Uhr
Nostalgia de la luz - Nostalgie des Lichts
Nostalgia de la luz - Nostalgie des Lichts
Chile 2010 | Regie: Patricio Guzmán | 90 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
In der unendlichen Weite der Atacama-Wüste im Norden Chiles sind sechs internationale astronomische Observatorien in Betrieb. Diese gigantischen Beobachtungsstationen des Weltraums, der Sterne und ferner Galaxien sind auf dem modernsten technischen Stand. Nur wenige Meter davon entfernt graben Angehörige der Opfer Pinochets nach Überresten ihrer „Verschwundenen“. Von dieser Vergangenheit will die moderne, zukunftsgerichtete Gesellschaft Chiles nichts wissen. Die Suche nach der Vergangenheit und das Ausschauhalten nach der Zukunft – sie liegen in der Atacama-Wüste dicht beieinander.

Patricio Guzmán, geboren 1941 in Chile, studierte von 1963-1966 in Madrid Regie und leitete danach in Santiago de Chile die Werkstatt für Dokumentarfilm. Nach dem Putsch 1973 floh er ins Exil und erstellte zwischen 1975 und 1979 mit seinem geschmuggelten Filmmaterial die Trilogie LA BATALLA DE CHILE, mit der er weltweiten Ruhm erlangte. 1997 gründete er das Internationale Dokumentarfilm-Festival in Santiago und lebt heute in Paris. Sein Filmschaffen ist geprägt von der Auseinandersetzung mit der Diktatur Pinochets und deren Folgen sowie dem kollektiven Vergessen. Er gehört zu den wichtigsten Filmschaffenden Lateinamerikas. NOSTALGIA DE LA LUZ ist ein weiteres sozialpolitisches, poetisches Meisterwerk, das u.a. im Wettbewerb von Cannes lief.

Eine Filmkritik finden Sie unter:
> Aktive Medienarbeit > kritiken & essays
Do., 5.5. - 19.30 UhrSo., 8.5. - 21.45 Uhr
El secreto de sus ojos - In ihren Augen
El secreto de sus ojos - In ihren Augen
Argentinien 2009 | Regie: Juan José Campanella | 129 min. | 35mm | Ricardo Darín, Soledad Villamil, Guillermo Francella u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Viele Jahre nach dem schrecklichen Mord an Liliana Colotto beschließt der pensionierte Gerichtsbeamte Benjamín Esposito, einen Roman zu schreiben, um die Tat zu verarbeiten. Die Arbeit an dem Buch konfrontiert ihn nicht nur mit dem Verbrechen, sondern auch mit seiner damaligen Vorgesetzten Irene Menéndez Hastings, für die Esposito mehr empfand, als nur kollegiales Vertrauen. Nun, nach vielen Jahren sollen die Schatten der Vergangenheit endlich ausgeräumt werden. Denn der Mord berührt auch die schwierigen Zeiten Argentiniens während der Militärdiktatur. Und ganz nebenbei geht es auch um die niemals eingestandene Liebe zwischen Benjamín und Irene, die nie Erfüllung fand.

Juan José Campanella, 1959 in Bueno Aires geboren, studierte Film in Argentinien und New York. Er drehte zunächst in den USA populäre TV-Serien, bevor ihm 1999 mit EL MISMO AMOR, LA MISMA LLU-VIA und 2001 mit EL HIJO DE LA NOVIA der internationale Durchbruch mit Spielfilmen gelang. Für EL SECRETO DE SUS OJOS erhielt er 2010 den Oscar als Bester Fremdsprachiger Film. Campanella ist einer der erfolgreichsten Filmschaffenden in Argentinien.
Do., 5.5. - 21.45 UhrFr., 6.5. - 17.30 UhrDi., 10.5. - 21.30 Uhr
Los cinco puntos cardinales - Die fünf Himmelsrichtungen
Los cinco puntos cardinales - Die fünf Himmelsrichtungen
Mexiko, Österreich 2009 | Regie: Fridolin Schönwiese | 94 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
DIE FÜNF HIMMELSRICHTUNGEN erzählt anhand der zwei Protagonisten María Esther und Miguel die Geschichte der Einwohner des mexikanischen Dorfes Tres Valles in der Region Veracruz, die hier seit Generationen verwurzelt sind. Der Film porträtiert die beiden in ihrem Leben als Gastarbeiter in Kansas City, wo sie ohne Aufenthaltsgenehmigung leben und einsam ihren Alltag bestreiten, in der Hoffnung, ihren Familien in Mexiko ein besseres Leben bereiten zu können. „Ein Film zwischen stiller Beobachtung und aufschlussreicher Sichtbarmachung: Die Bilder verschmelzen die unterschiedlichen Lebensräume zu einem neuen Ort der immerwährenden Heimatlosigkeit.“ Jury, Duisburg.

Fridolin Schönwiese, geboren 1967 in Wien, studierte bis 1993 Publizistik und Theaterwissenschaft und war von 1986 bis 1995 Mitglied der Performance Artgroup ‚GANG ART’. Seit 1989 realisiert er eigene Dokumentarfilme, Radio- und Kunstprojekte. Seit 2005 lebt und arbeitet Schönwiese in Mexico City. Mit DIE FÜNF HIMMELSRICHTUNGEN gewann er 2010 beim Filmfest in Duisburg den 1. Preis als „Bester Dokumentarfilm“.
Fr., 6.5. - 11.00 UhrDi., 10.5. - 09.00 UhrMi., 11.5. - 09.00 UhrDo., 12.5. - 19.45 Uhr
Norberto apenas tarde - Norberto's Deadline
Norberto apenas tarde - Norberto's Deadline
Uruguay 2010 | Regie: Daniel Hendler | 89 min. | César Troncoso, Eugenia Guerty, Roberto Suárez u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Norberto geht auf die 40 zu und führt ein geordnetes Leben - bis er seinen Job verliert. Ohne davon seiner Frau zu erzählen, fängt er bei einem Immobilienunternehmen an. Sein neuer Vorgesetzter rät ihm zu mehr Durchsetzungsfähigkeit, die er sich in einem Schauspielkurs aneignen soll. Aber wenn er seine neue Stelle behalten will, muss er Geschäftsabschlüsse vorlegen. Die Situation wächst ihm über den Kopf: weder im Beruf noch in der Schauspielschule kommt er aus sich heraus - und seine Frau trennt sich von ihm. Ein berührendes Sozialdrama aus dem kleinen Filmland Uruguay. NORBERTO APENAS TARDE ist eine bittersüße Komödie, die auf subtil humorvolle Art zeigt, wie sich ein biederer Enddreißiger auf amüsant uneffektive Weise durchs Leben schlägt.

Daniel Hendler, 1976 in Montevideo geboren, ist Schauspieler, Film- und Theaterregisseur und Bühnenautor. Für seine Hauptrolle in EL ABRAZO PARTIDO von Daniel Burman wurde er auf der Berlinale 2004 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. NORBERTO APENAS TARDE ist sein Spielfilmdebüt als Regisseur.
Fr., 6.5. - 20.00 UhrSa., 7.5. - 21.45 Uhr
Martí, el ojo del canario - Marti, The eye of the canary
Martí, el ojo del canario - Marti, The eye of the canary
Kuba 2010 | Regie: Fernando Pérez | 120 min. | Damián Antonio Rodríguez, Daniel Romero, Broselianda Hernandez u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
José Martí (1853-1895) war ein kubanischer Dichter und gilt bis heute als Nationalheld und Symbol für den Unabhängigkeitskampf des Landes. Der Film konzentriert sich auf die Zeit Martís als Kind und Heranwachsender. Schon als Jugendlicher sympathisierte er mit dem Widerstand gegen die Spanier, wurde dafür zu Zwangsarbeit verurteilt und nach Spanien ins Exil geschickt. Es war der Beginn, eines Mythos, einer Legende.

Fernando Pérez, Jahrgang 1944, drehte in den 1970er Jahren Dokumentarfilme, bevor er 1986 mit CLANDESTINOS seinen ersten Spielfilm realisierte. Mit seinen kunstvoll-poetischen und visuell stilisierten Filmen gehört Pérez zu den wichtigsten und berühmtesten Regisseuren Lateinamerikas. Seine Filme LA VIDA ES SILBAR, 1998 und SUITE HABANA, 2003 zählen zu den Meilensteinen des kubanischen Kinos. Sein neuer Film über den jungen Martí gewann in Havanna 2010 zahlreiche Preise (u.a. „Beste Regie“).

ACHTUNG!!! Der kubanische Regisseur Fernando Pérez ist leider schwer erkrankt und mußte daher seinen Besuch bei Cine Latino kurzfristig absagen.
Sa., 7.5. - 19.00 Uhr
Octubre - Im Oktober werden Wunder wahr
Octubre - Im Oktober werden Wunder wahr
Peru 2010 | Regie: Daniel und Diego Vega | 93 min. | 35mm | Maria Carbajal, Carlos Gassols, Bruno Odar u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Leben des Pfandleihers Clemente hat alles seine Ordnung. Tag für Tag geht er seinen Geschäften nach, verleiht Geld an die Leute aus dem Viertel, führt genau Buch über die Transaktionen und die hinterlegten Sicherheiten. Als er eines Tages ein Baby vor seiner Wohnungstür findet, gerät die Ordnung und damit sein Leben ins Wanken. Überfordert von dem Säugling bittet Clemente seine Nachbarin Sola um Hilfe und macht sich auf die Suche nach der Mutter des Kindes. Es beginnt eine Reise, die sein fest gefügtes Leben verändern wird. In Bildern von magischer Leuchtkraft, lakonisch und mit sanftem Humor erzählt die Komödie der Brüder Daniel und Diego Vega von Menschen, die ihre Sehnsüchte erst wieder neu entdecken müssen und die manchmal ein kleines Wunder brauchen, um zu erkennen, wie nah das Glück zu finden ist.

Daniel Vega, 1973 geboren und in Lima aufgewachsen, studierte in Madrid audiovisuelle Kommunikation. Sein ein Jahr jüngerer Bruder Diego studierte Drehbuch in Kuba und Spanien. Ihre gemeinsame Filmarbeit begann 2008 mit den international prämierten Kurzfilm INTERIOR BAJO IZQUIERDA. Mit ihrem Debütfilm OCTUBRE gewannen sie u.a. in Cannes den Preis der Jury in der Reihe „Un certain regard“ und in Lima 2010 den Preis als „Bester Film“.
So., 8.5. - 20.00 UhrMo., 9.5. - 21.45 Uhr
Estrada para Ythaca - Street to Ithaka
Estrada para Ythaca - Street to Ithaka
Brasilien 2010 | Regie: Guto Parente, Pedro Diógenes, Luiz und Ricardo Pretti | 70 min. | Guto Parente, Luiz Pretti, Pedro Diógenes, Ricardo Pretti, Rodrigo Capistrano u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
„Ich gehe nach Ithaka”, eröffnet Alberto seinen Freunden. Betrunken sind sie, wortlos trauernd um einen verstorbenen Freund. „Ich gehe alleine”, setzt er nach – und verschwindet in nächtlicher Dunkelheit. Seine drei Freunde bemächtigen sich daraufhin eines herumstehenden Autos und bringen ihn mit sanfter Gewalt in ihre Gemeinschaft zurück. Doch die Reise hat bereits begonnen – und mit ihr ein Road Trip der besonderen Art: Im gestohlenen Auto, nur einen Kochtopf und einige Flaschen Cachaça im Gepäck führt sie die Straße nach Ithaka durch den unberührten Nordosten Brasiliens. Wie im gleichnamigen Gedicht des griechischen Dichters Konstantin Kavafis, ist der Weg das Ziel, ein weiter Weg, voller Umschwünge, voller Einsichten. Ithaka ist kein Ort, sondern ein Zustand, der die Jungs mit ihrem verstorbenen Freund zusammenführen und ein letztes Abschied nehmen ermöglichen soll. Schlicht, authentisch und von der Kamera in karge Poesie übersetzt, erzählt „Estrada para Ythaca“, wie Brasilianer Trauer feiern.

Guto Parente und Pedro Diógenes, 1983 und 1984 in Fortaleza geboren, sowie die Zwillinge Luiz und Ricardo Pretti, 1982 in Rio de Janeiro geboren, drehen seit fünf Jahren Kurzfilme. ESTRADA PARA YTHACA ist ihr erster gemeinsamer Spielfilm, bei dem sie sowohl vor als auch hinter der Kamera agierten. Er wurde auf dem 13. Tiradentes Filmfestival in Brasilien 2010 mit dem Kritikerpreis und dem Preis der Jugendjury als „Bester Film“ ausgezeichnet.
Mo., 9.5. - 18.00 UhrDo., 12.5. - 21.45 Uhr
Mal día para pescar – Bad day to go fishing
Mal día para pescar – Bad day to go fishing
Uruguay 2009 | Regie: Álvaro Brechner | 110 min. | Gary Piquer, Jouko Ahola, Antonella Costa u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
"Prince" Orsini ist ein abgehalfterter Box-Manager, der zusammen mit seinem Schützling, dem ehemals stärksten Mann der Welt, Jacob van Oppen aus der DDR, durch Südamerika tingelt. Dieser hat seinen Zenit allerdings schon seit langem überschritten, was ihm auch selbst nicht verborgen bleibt – Depressionen und unkontrollierbare Wutausbrüche sind die Folgen. Besänftigt werden kann er einzig mit dem Marlene-Dietrich-Lied "Lilly Marleen". Als die beiden Adriana und ihrem monströsen Verlobten begegnen, wittern Orsini und van Oppen Unheil. Eine mit lakonischem Humor untermalte Geschichte über Männerfreundschaft, Humanität und Respekt.

Álvaro Brechner, 1976 in Montevideo geboren, lebt seit 1999 in Madrid als Regisseur. Zunächst realisierte er Dokumentar- und Kurzfilme, bevor er mit MAL DÍA PARA PESCAR sein Debüt als Spielfilmregisseur gab. Der Film, der in Cannes lief, wurde 2009 in Uruguay u.a. als „Bester Film“, und „Beste Regie“ ausgezeichnet und gewann weitere Preise auf internationalen Festivals wie Los Angeles, Mar del Plata, Lima und Warschau.
Mo., 9.5. - 19.45 UhrFr., 13.5. - 18.00 Uhr
Asalto al sueño - Angriff auf den Traum
Asalto al sueño - Angriff auf den Traum
Mexiko, Deutschland 2006 | Regie: Uli Stelzner | 84 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Tausende Menschen verlassen täglich ihre verarmten Länder Mittelamerikas, um in die USA zu gelangen. Mit dem Grenzübertritt im Norden Guatemalas nach Mexiko begeben sie sich auf eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt. In einem kleinen Grenzort im äußersten Süden Mexikos versuchen die Migranten auf einen Güterzug aufzuspringen, der sie bis an die US-Grenze bringen soll. Doch die 4.000 km lange Strecke schafft kaum jemand. Mit einer Digitalkamera ausgerüstet, begleitet Stelzner die Migranten. Er wird Zeuge täglicher Übergriffe bewaffneter Grenzeinheiten, schleust sich in das nahe gelegene Abschiebegefängnis und trifft Frauen, Männer und Kinder, die traumatische Erlebnisse ihrer Odysseen schildern. Er verbringt Tage in einer Herberge von Verkrüppelten, die dem Zug oder brutalen Überfällen zum Opfer fielen. Ein bewegender Film über Anfang und Ende, Hoffnung und Scheitern des amerikanischen Traums.

Uli Stelzner, 1961 geboren, studierte in Kassel Pädagogik und visuelle Kommunikation und lebt in Berlin und Mittelamerika. Seit 1992 dreht er Dokumentarfilme, vorzugsweise über Guatemala - DIE ZIVILISATIONSBRINGER (1997), TESTAMENTO (2003), LA ISLA (2010). Seine Filme handeln von sozialer Ungerechtigkeit und Gewalt - Themen, die in der Öffentlichkeit tabuisiert werden. Darüber hinaus engagiert er sich mit seinem Mobilen Kino, als Mitarbeiter im Projekt „Visuelle Erinnerung in Guatemala“ und als Leiter des Menschenrechtsfestivals in Guatemala.

Regisseur Uli Stelzner hält am Mittwoch 11. Mai, 18.00 einen öffentlichen Vortrag im Romanischen Seminar, Heidelberg und ist mit seinem Film LA ISLA zu Gast im Karlstorkino.

In Kooperation mit Amnesty International, Hochschulgruppe Heidelberg
Di., 10.5. - 11.00 UhrDi., 10.5. - 18.00 UhrDo., 12.5. - 11.00 UhrDo., 19.5. - 09.30 Uhr
La rabia – Rage
La rabia – Rage
Argentinien 2008 | Regie: Albertina Carri | 83 min. | Analina Concevro, Javier Lorenzo, Victor Hugo Carrizo u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Poldo und seine Frau Alejandra haben sich schon lange nichts mehr zu sagen. Nur ihre Tochter Nati hält die Ehe noch zusammen. Als Poldos Nachbar, der Landwirt Pichón, ausgerechnet beim gemeinsamen Schlachtfest die stumme Nati beleidigt, kommt es zum Bruch zwischen den beiden Familien. Poldo verbietet seiner Tochter den Umgang mit Pichóns Sohn Ladeado, mit dem sie eine enge Freundschaft verbindet. Poldo untersagt auch seiner Frau den Umgang mit dem Farmer und ahnt nicht, dass die beiden schon lange ein Verhältnis miteinander haben. Als die bittere Wahrheit herauskommt, nimmt Poldo Rache. Ein großartiger und ungewöhnlicher Film über destruktive Kommunikation, subtile und offene Gewalt - aus der Sicht eines unschuldigen Kindes.

Albertina Carri, geboren 1973 in Buenos Aires, studierte Fotografie, Drehbuch und Regie und begann ihre Karriere in den 1990er Jahren als Kameraassistentin, bevor sie im Jahre 2000 mit NO QUIERO VOLVER A CASA ihr Spielfilmdebüt realisierte. Mit ihren folgenden Arbeiten LOS RUBIOS und GÉMINIS hat sie sich als international beachtete Protagonistin des Neuen Argentinischen Kinos etabliert. Ihre Filme, mit denen sie immer neue Genres erprobt und Stilmittel variiert, erhielten in Argentinien und bei internationalen Festivals mehrere Auszeichnungen.
Di., 10.5. - 19.45 UhrMi., 11.5. - 18.00 Uhr
La isla: Archivos de una tragedia - La isla: Archive einer Tragödie
La isla: Archivos de una tragedia - La isla: Archive einer Tragödie
Guatemala, Deutschland 2009 | Regie: Uli Stelzner | 85 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Armee und Polizei verschleppten und ermordeten in Guatemala Ende des 20. Jahrhunderts Hunderttausende Menschen. Doch dieser beispiellose Völkermord in der jüngeren Geschichte Amerikas bleibt ungesühnt. Nach einer gewaltigen Explosion in der Hauptstadt von Guatemala im Jahre 2005 wird zufällig das Geheime Archiv der Nationalpolizei gefunden. Auf dem Gelände der heutigen Polizeischule lag früher „die Insel“, ein geheimes Gefängnis gefürchteter Kommandos der Policia Nacional. Und hier tauchen jetzt 80 Millionen Dokumente auf, die endlich Licht in das Dunkel der Staatsverbrechen werfen.

In Anwesenheit des Regisseurs!
Mi., 11.5. - 19.45 UhrDo., 12.5. - 09.00 UhrFr., 13.5. - 11.00 Uhr
El edificio de los chilenos – The Chilean building
El edificio de los chilenos – The Chilean building
Chile 2010 | Regie: Macarena Aguiló | 95 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Als die Kämpfer der Revolutionsbewegung MIR in den 70er-Jahren aus dem Exil nach Chile gingen, um gegen Pinochets Regime zu kämpfen, ließen sie ihre Kinder im 'Projekt Zuhause' in Kuba zurück. Diese Kinder lebten in familienartigen Gemeinschaften mit neuen Eltern und Erziehungsidealen, die nicht zum Bildungssystem Kubas passten. Neben Fremdheit und Desorientierung bedeutete das Leben für diese Kinder eine jahrelange Trennung von den Eltern, zu denen es in der Illegalität keinen direkten Kontakt gab. Macarena Aguiló war eines dieser Kinder. In ruhigen Gesprächen mit Beteiligten des Projekts und den eigenen Eltern, flankiert von Briefen und symbolisierten Animationen, reflektiert sie die Gefühlslage beider Seiten und zeichnet ein facettenreiches Bild dieser kollektiven Erfahrung. Sie bricht ein jahrelanges Schweigen und versucht, die entstandene Emotions- und Bindungsleere fühlbar zu machen. Denn das Trauma rührt nicht allein aus einer persönlichen Verlusterfahrung, sondern aus dem Scheitern einer Utopie, für die ein hoher Preis zu zahlen war.

Macarena Aguiló, 1971 in Chile geboren, studierte Audiovisuelle Kommunikation in Santiago. Seit 1997 arbeitet sie als Art Direktorin für Film und TV Serien u.a. für SANGRE ETERNA. EL EDIFICIO DE LOS CHILENOS erhielt auf dem DOK Leipzig in der Kategorie Nachwuchstalent eine lobende Erwähnung und gewann den Großen Preis des Dokumentarfilmfestivals in Santiago.
Mi., 11.5. - 21.45 UhrSa., 14.5. - 18.00 Uhr
Cinco dias sin Nora - Fünf Tage ohne Nora
Cinco dias sin Nora - Fünf Tage ohne Nora
Mexiko 2009 | Regie: Mariana Chenillo | 92 min. | Fernando Luján, Enrique Arreola, Ari Brickman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nora und José waren einmal ein verliebtes Paar. Nun sind sie ins Alter gekommen und seit 20 Jahren geschieden. Sie leben in zwei gegenüberliegenden Wohnungen an derselben Straße einer mexikanischen Stadt. Nora plant ihren Tod und will dabei ihren Ex-Mann noch einmal tüchtig beschäftigen. Es ist Noras letzter Wille, dass José sich um ihr Begräbnis kümmern soll, was sich, wegen eines religiösen Feiertags und ihres Freitods, als recht schwierig erweist. Zudem findet José ein mysteriöses Foto unter Noras Bett. Eine ebenso geschickt wie feinfühlig inszenierte Komödie, die eine ernste Geschichte mit leisem Humor erzählt.

Mariana Chenillo wurde 1977 in Mexiko City geboren. Sie studierte dort an der renommierten Filmschule Centro de Capacitación Cinematográfica und arbeitete bei Filmproduktionen als Scriptgirl, Regieassistentin und Produktionsmanagerin. 2004 entstand ihr erster Kurzfilm MAR ADENTRO. Mit ihrem Spielfilmdebüt CINCOS DIAS SIN NORA gewann sie 2009 in Mexiko sieben Academy Awards und international zahlreiche weitere Preise u.a. als „Bester Film“ in Biarritz und Los Angeles.
Do., 12.5. - 18.00 UhrFr., 13.5. - 20.00 Uhr
La Yuma - Die Rebellin
La Yuma - Die Rebellin
Nicaragua 2009 | Regie: Florence Jaugey | 87 min. | Alma Blanco, Gabriel Benavides, Rigoberto Mayorga u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Yuma ist jung, fröhlich und lebenshungrig. Doch das Milieu, in dem sie aufgewachsen ist, bietet ihr wenig Perspektiven. Nur als erfolgreiche Boxerin sieht sie eine Chance, den Armenvierteln von Managua zu entkommen, wo sich die Gangs um die Kontrolle über die Straßen streiten. Dann begegnet sie Ernesto, einem jungen Journalismus-Studenten. Ihr Leben erfährt eine plötzliche Wendung. Für Yuma eröffnet sich eine völlig neue Welt - mit anderer Musik und einem anderen Lebensgefühl. Eine Liebesgeschichte beginnt, die jedoch aufgrund der sozialen Gegensätze zum Scheitern verurteilt zu sein scheint. Yuma muss für ihr Glück und ihre Zukunft weiterkämpfen. LA YUMA ist der erste Spielfilm aus Nicaragua seit 20 Jahren. „Eine glaubwürdige Milieustudie von vibrierender Intensität. Voller Charme, lebensfrohen Figuren und einem fast verzweifelt zu nennenden Humor.“ (Die Welt)

Florence Jaugey, 1959 in Nizza geboren, studierte Schauspiel in Lyon und arbeitete in Frankreich in Theaterinszenierungen, Kino- und Fernsehfilmen. 1990 übersiedelte sie nach Nicaragua und gründete mit dem Filmemacher Frank Pineda die Produktionsfirma „Camila Films“, die in den Folgejahren mehrere Kurzfilme und Dokumentationen realisierte. Für ihren Kurzfilm „Cinema Alcazar“ erhielt sie 1998 auf der Berlinale den Silbernen Bären. Mit LA YUMA, ihrem Debütfilm, gewann sie internationale Auszeichnungen, darunter Alma Blanco als „Beste Darstellerin“ beim Filmfest in Guadalajara und Cartagena.
Fr., 13.5. - 21.45 UhrSo., 15.5. - 19.45 Uhr
Huacho – Ein Tag im Leben
Huacho – Ein Tag im Leben
Chile 2009 | Regie: Alejandro Fernández Almendras | 89 min. | Alejandra Yañez, Manuel Hernández, Clemira Aguayo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
An einem langen, ereignisreichen Tag sehen wir die vier Mitglieder einer Bauernfamilie im Süden Chiles - Pedro, seine Frau Olga, die Tochter Marta und den Enkel Rodrigo - mit den Veränderungen umgehen, denen ihre Welt ausgesetzt ist. Eine Welt, in der mit einem Mal ein Gameboy oder ein neues Kleid so wertvoll sein kann wie ein Liter Milch oder ein Glas Wein und in der die Grenzen zwischen Tradition und modernem Leben rasch verwischen.
Durch die einfache Gestaltung und naturalistische Darstellungsweise gelingt es dem Film, den Zuschauer in eine ganz und gar fremde Welt zu entführen, die geprägt ist von inneren Widersprüchen und herbem Verzicht. „Huacho“ erzählt von einer kleinen Gemeinschaft, „die sich fern von der Moderne und technischen Errungenschaften abspielt, und die sich – vielleicht inmitten der Zeitbrandung – das wichtigste Gut überhaupt retten konnte: Respekt, der Familie gegenüber und untereinander.“ (artechock)

Alejandro Fernández Almendras, 1971 in Chillan im Süden von Chile geboren, studierte zunächst Journalismus und zog 1998 nach New York, wo er seine Studien an der New School University und der School of Visual Arts fortsetzte. „Huacho“ ist sein Spielfilmdebüt, mit dem er u.a. 2010 in Havanna den Preis als „Bestes Erstlingswerk“ gewann.
Sa., 14.5. - 19.45 UhrSo., 15.5. - 21.45 Uhr
Liverpool
Liverpool
Argentinien 2008 | Regie: Lisandro Alonso | 84 min. | Juan Fernandez, Giselle Irrazabal, Nieves Cabrera u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Seit über 20 Jahren arbeitet Farrel als Matrose auf Containerschiffen, ebenso lang war er nicht mehr zuhause. In Ushuaia, dem südlichsten Hafen der Welt, bittet er den Kapitän um Urlaub. Farrell möchte noch einmal seine Mutter besuchen, von der er nicht weiß, ob sie überhaupt noch lebt. Er reist zurück an den Ort seiner Kindheit, tief ins Herz von Feuerland, wo das Klima und die Lebensbedingungen kaum härter sein könnten. Bei seiner Ankunft erwartet ihn eine Überraschung.

Lisandro Alonso, 1975 geboren, gilt als einer der wichtigsten Filmemacher des „Neuen Argentinischen Kinos“. Er studierte an der Universidad del Cine (FUC), arbeitete als Tonmann bei Pablo Trapero und als Regieassistent bei Nicolás Sarquís, bevor er 2003 sein eigenes Produktionsunternehmen „4L“ gründete. Seit 2001 hat er vier Filme realisiert: LA LIBERTAD (2001), LOS MUERTOS (2004), FANTASMA (2006) und LIVERPOOL (2008), die alle beim Filmfestival von Cannes zu sehen waren.
Sa., 14.5. - 21.45 Uhr
Si sos brujo: una historia de Tango - A Tango Story
Si sos brujo: una historia de Tango - A Tango Story
Argentinien 2006 | Regie: Caroline Neal | 79 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Ignacio Varchausky, ein junger Musiker in Argentinien, versucht eine Schule zu gründen, die sich ausschließlich dem Tango Argentino widmet. Er versucht die letzten noch lebenden Maestros für seine Idee zu gewinnen, bevor die Geheimnisse dieser Musik für immer verschwinden. Ignacio muss Emilio Balcarce überzeugen, den legendären Violinisten und Komponisten mit seinen 82 Jahren noch mal zu unterrichten. Eine Geschichte des Tangos für MusikliebhaberInnen! Ein wunderbarer Dokumentarfilm über die Bemühungen eine Tradition und einen kulturellen Schatz zu retten und diesen lebendig zu halten.

Caroline Neal wurde 1965 in Danville, Virginia in den USA geboren und studierte vergleichende Religionswissenschaften in Boston. Sie erhielt ein Stipendium für einen Studienaufenthalt in Indien, wo sie unter anderem für die Organisation von Mutter Teresa arbeitete. Nach der Rückkehr in die USA absolvierte sie ihren Master im Graduierten-Filmprogramm an der New York University und zog im Jahr 2000 nach Buenos Aires, wo sie mit den Vorbereitungen zu SI SOS BRUJO begann und dabei ihren jetzigen Ehemann Varchausky kennenlernte.

Zu Gast: Roger Helou, Tango-Experte und Tango-Pianist von „Silencio“, Paris und „Cuarteto Cedron“, Buenos Aires
In Kooperation mit Tangodeseos, Heidelberg.
So., 15.5. - 18.00 Uhr
The King's speech
The King's speech
Großbritannien 2010 | Regie: Tom Hooper | 118 min. | digital | Colin Firth, Geoffrey Rush, Helena Bonham Carter u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der schüchterne, sensible Prinz Albert muss als zweiter Sohn des Königs eigentlich nicht zwingend erwarten, jemals den Thron Englands zu besteigen. Auch sein unkontrollierbares Stottern stand ihm bei öffentlichen Auftritten bisher sehr im Weg. Doch als Alberts Bruder völlig überraschend auf die Herrschaft über das Königreich verzichtet, muss Albert seine Situation neu überdenken und auch seinen Sprachfehler irgendwie in den Griff kriegen... THE KING'S SPEECH zeigt britisch-historisches Kino vom Feinsten. Besonders Hauptdarsteller Colin Firth, in seiner Rolle jüngst ausgezeichnet mit dem Oscar als ‚Bester Darsteller’, spielt die Rolle als Albert nicht einfach nur verletzlich, sondern zeigt Ausdauer hinter seinen Unsicherheiten, die sich beeindruckend ins Gedächtnis haften.
Mo., 16.5. - 19.00 UhrDi., 17.5. - 19.00 UhrMi., 18.5. - 19.00 UhrSo., 22.5. - 21.30 UhrMo., 23.5. - 19.00 UhrSo., 29.5. - 19.00 UhrMi., 10.2. - 10.30 Uhr
Winter's bone
Winter's bone
USA 2010 | Regie: Debra Granik | 100 min. | 35mm | John Hawkes, Jennifer Lawrence u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Irgendwo im Süden des US-Bundesstaates Missouri lebt die Familie Dolly in ärmlichsten Verhältnissen. Um die Familie über Wasser zu halten, betätigt sich Vater Jessup als Drogen-Produzent und -Dealer und verbringt mehr Zeit im Knast als in Freiheit. Da die Mutter psychisch krank und deshalb nicht in der Lage ist, sich um ihre Kinder zu kümmern, sorgt die 17-jährige Tochter Ree für ihre beiden jüngeren Geschwister. Als Jessup zu einer Gerichtsverhandlung nicht erscheint, taucht die Polizei auf und droht mit der Pfändung des Hauses, da der Vater dies als Kaution verpfändet habe. Um das Schlimmste abzuwenden, macht sich Ree nun auf die Suche nach ihrem Vater und stößt innerhalb ihrer eigenen Verwandtschaft auf einer Mauer des Schweigens und der offenen Feindseligkeit... Man sieht WINTER’S BONE, 2010 in Sundance mit dem ‚Großen Preis der Jury’ ausgezeichnet, wie gebannt und kann sich als Betrachter dieser eigenwilligen Atmosphäre, die den Film komplett durchzieht, nur schwerlich entziehen. Entstanden ist ein herber, authentisch wirkender, enorm spannender Thriller, der irritiert und aufzeigt, wie sich wahres Leben und kunstvoll-filmisches Handwerk faszinierend begegnen können.
Mo., 16.5. - 21.30 UhrDi., 17.5. - 21.30 UhrMi., 18.5. - 21.30 UhrSo., 22.5. - 19.30 UhrMo., 23.5. - 21.30 UhrDi., 24.5. - 21.45 Uhr
Hævnen – In einer besseren Welt
Hævnen – In einer besseren Welt
Dänemark, Schweden 2010 | Regie: Susanne Bier | 119 min. | 35mm | Trine Dyrholm, Ulrich Thomsen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mehrere Monate im Jahr rettet Anton als idealistischer Arzt Menschenleben in Flüchtlingscamps. Zuhause in der dänischen Provinz muss er sich dagegen als engagierter Vater und Ehemann den Herausforderungen des Familienalltags stellen. Seine Ehe mit der Ärztin Marianne steht kurz vor dem Aus, als die innige Freundschaft seines Sohns Elias zu seinem einsamen Schulkameraden Christian eine lebensgefährliche Wendung nimmt und Anton vor existenzielle Frage stellt... HÆVNEN – IN EINER BESSEREN WELT erhielt kürzlich den Oscar für den ‚Besten Ausländischen Film’ und wurde zudem mit dem Golden Globe in der Kategorie ‚Bester ausländischer Film’ ausgezeichnet.
Do., 19.5. - 19.30 UhrFr., 20.5. - 19.30 UhrSa., 21.5. - 19.30 UhrDi., 24.5. - 19.30 UhrSa., 28.5. - 19.30 UhrMo., 30.5. - 21.30 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 22
Zum Goldenen Hirsch 22
Deutschland 2011 | Regie: diverse | ca 120 min. | digital | deutsche Fassung.
Seit 2007 zeigt das Karlstorkino die neuesten Meisterwerke und Machwerke von Filmemachern aus der Metropolregion Rhein-Neckar. ZUM GOLDENEN HIRSCH spürt Talente auf und bringt die besten Kurzfilme, Dokus, Musikvideos und Filmschnipsel aus der Region an ein breites Publikum. Mal rasend komisch, mal finster und fies, mal mit dem Handy gedreht, mal mit der Filmkamera, mal mit deutschen Schauspielstars besetzt oder mit der eigenen Oma: was originell und gut ist, wird hier gezeigt!
Mit Hirsch 22 geht nun die zweite Jagdsaision zu Ende. Zum letzten Mal wählt das Publikum seinen Favoriten und qualifiziert ihn damit für den GROSSEN ENDHIRSCH. Mitte Juli treten dann die besten und beliebtesten Filme der letzten Jahre noch einmal in der Alten Feuerwache in Mannheim gegeneinander an.
Mi., 25.5. - 19.30 Uhr
Un homme qui crie
Un homme qui crie
Frankreich, Belgien 2010 | Regie: Mahamat-Saleh Haroun | 92 min. | 35mm | Youssouf Djaoro u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Vater und sein Sohn arbeiten in einem Luxushotel in N’Djamena, der Hauptstadt des Tschad. Die latente Rivalität zwischen den beiden schlägt in offene Eifersucht um, als der Vater zugunsten seines Sohnes seinen Job verliert. Ein in langen Einstellungen erzähltes, parabelhaftes Drama, das weniger auf emotionale Teilhabe denn auf Zeichenhaftigkeit setzt und aus afrikanischer Perspektive von den Krisen und Problemen des Tschad erzählt. Einfühlsam und ruhig gedreht überzeugte UN HOMME QUI CRIE Publikum und Jurys weltweit, u.a. auf dem Festival von Cannes, wo er im offiziellen Wettbewerb mit dem ‚Preis der Jury’ ausgezeichnet wurde.
Do., 26.5. - 19.30 UhrFr., 27.5. - 19.30 UhrMo., 30.5. - 19.30 UhrDi., 31.5. - 19.30 Uhr
Good bye Tibet
Good bye Tibet
Deutschland 2011 | Regie: Maria Blumencron | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Diese Dokumentation erzählt von Kelsag Jigme, der 1949 in der Provinz Kham geboren wurde, als Kind den Vandalismus der Soldaten Maos erlebte, später, nachdem eine bürgerliche Ehe in die Brüche ging, alleinerziehender Vater zweier Söhne wurde und daraufhin beschloss, mit ihnen über 6000 Meter hohe Pässe in den Ort Dharamsala zum Dalai Lama zu gehen, da sich dort auch SOS-Kinderdörfer befinden. Ein Unternehmen, das für Kelsag Jigme als Bergführer zu seinem Lebensinhalt wurde. So hat er immer wieder Kinder, aber auch Alte, Kranke über die Grenze geführt. Mit der Regisseurin Maria Blumencron kehrte Kelsag Jigme nun in seine Heimat zurück; ein Film über sein bewegendes, ungewöhnliches Leben.
Mi., 1.6. - 19.00 UhrSa., 4.6. - 19.00 UhrSo., 5.6. - 19.00 UhrMo., 13.6. - 19.00 UhrMi., 15.6. - 19.00 Uhr
Metropolis
Metropolis
Deutschland 1927 | Regie: Fritz Lang | 152 min. | 35mm | Gustav Fröhlich, Brigitte Helm u.a. / Musik: Gottfried Huppertz | Originalfassung | FSK: 16.
Joh Fredersen, der Erbauer der futuristischen Stadt ‚Metropolis’, hat sämtliche Fäden in der Hand, die absolute Kontrolle. Für Fredersen sind Menschen nur Teil der Arbeitsmaschine, nur noch „Hände“, die sein Werk aufrechterhalten sollen. Die Bevölkerung von Metropolis lebt in einer streng getrennten Klassengesellschaft: die Arbeiter schuften unter der eigentlichen Stadt und wohnen in unterirdischen Massenunterkünften, wo es keine Sonne gibt und keine Freude. Die Reichen und Mächtigen dagegen residieren hoch über Metropolis, mit Universitäten, einem gigantischen Stadion und den paradiesischen „Ewigen Gärten“, wo die schönsten Mädchen und kostbare Blumen zu finden sind. Eines Tages allerdings beschließt Freder, der Sohn von Joh Fredersen, in die Arbeiterstadt hinabzusteigen, um dort die engelsgleiche Maria zu suchen, die den Arbeitern mit ihren Predigten von Liebe und Klassenlosigkeit Hoffnung schenkt ...

Es ist eine kleine Sensation: Erstmals seit 1927 können deutsche Zuschauer den Stummfilmklassiker METROPOLIS wieder in einer zweieinhalbstündigen Langfassung im Kino sehen, mit der Originalmusik von Gottfried Huppertz. Fritz Langs Science-Fiction-Oper lohnt sowohl die erstmalige wie auch die Wiederentdeckung. Denn die grandiosen Bilderwelten des Mammutprojekts haben nicht nur Filme wie BLADE RUNNER beeinflusst. Die Geschichte um die verlorene Urfassung ist dabei fast so kurios wie die Historie der Dreharbeiten. Diese dauerten beinahe 2 Jahre und kosteten rund sechs Millionen Reichsmark – eine für damalige Gegebenheiten enorme Summe, die die Produktionsfirma UFA an den Rand des Ruins brachte. Denn der Film fiel bei Kritikern und Publikum gleichermaßen durch; lediglich etwa 15.000 Menschen wollten damals in Deutschland die ursprüngliche Fassung im Kino sehen. Nach wenigen Monaten wurde diese aus dem Verkehr gezogen und anschließend durch eine gekürzte, vermeintlich publikumsfreundlichere Version ersetzt. Seitdem galt ein Viertel des inzwischen als Weltdokumenterbe der UNESCO anerkannten Mammutwerks als verloren. Erst dank einer 2008 in Buenos Aires entdeckten, allerdings stark beschädigten 16-Millimeter-Kopie, konnten Restauratoren der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Siftung den ursprünglichen Zustand nun so weit wie möglich wieder herstellen. 27 Minuten sind gegenüber der zuletzt bekannten Fassung hinzugekommen. Nun fehlen gegenüber dem Original nur noch ganze 8 Minuten.
Do., 2.6. - 19.00 UhrFr., 3.6. - 19.00 UhrSo., 5.6. - 21.00 UhrMo., 6.6. - 21.00 UhrMi., 8.6. - 21.30 UhrSa., 11.6. - 19.00 UhrSo., 12.6. - 19.00 Uhr
Der mit den Fingern sieht
Der mit den Fingern sieht
Deutschland, Türkei 2011 | Regie: Savas Ceviz | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Eşref Armağan ist heute 57 Jahre alt. Von Geburt an blind, wuchs er mittellos auf und hatte nie eine Schule besucht. Aber er ließ sich alle Gegenstände, die er greifen konnte, genau beschreiben. Darauf begann er zu zeichnen, zunächst mit dem Stock im Sand, später malte er mit den Fingern. Heute ist er ein wichtiger, international renommierter Künstler und ein Phänomen zugleich. Der Regisseur porträtiert einfühlsam, lässt den Künstler ausführlich aus seinem Leben voller Höhen und Tiefen erzählen und erweitert dabei unsere Vorstellungswelt, die eines großartigen und gleichzeitig blinden Malers.
Mo., 6.6. - 19.00 UhrDi., 7.6. - 19.00 UhrDo., 16.6. - 19.00 UhrFr., 17.6. - 19.00 Uhr
7 Kocalı Hürmüz - 7 Ehemänner für Hürmüz
7 Kocalı Hürmüz - 7 Ehemänner für Hürmüz
Türkei 2009 | Regie: Ezel Akay | 122 min. | 35mm | Nurgül Yeşilçay, Gülse Birsel, Haluk Bilginer u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Istanbul, Ende des 18. Jahrhunderts. Die listige Hürmüz ist mit sechs Männern aus unterschiedlichen Berufen verheiratet. Keine dieser Ehen ist wirklich legal. Hürmüz empfängt jeden Wochentag einen anderen in ihrem Haus und bezirzt den naiven Verehrer. Bis sich die Schöne eines Tages wirklich verliebt ... Bollywood am Bosporus: In dieser Musikrevue sind nicht nur die Kostüme schrill. Der Mix aus Arabesque und elektronischen Sounds lädt zum Mittanzen ein.

Mit Einführung von Kanber Altintas.

Mit freundlicher Unterstützung des Deutsch-Türkischen Wirtschaftszentrums Mannheim (dtw), Wirtschaft trifft Kultur.
Mi., 8.6. - 19.00 Uhr
La lisère – Am Waldrand
La lisère – Am Waldrand
Frankreich, Deutschland 2010 | Regie: Géraldine Bajard | 100 min. | 35mm | Mevil Poupaud, Audrey Marnay u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Am Waldrand liegt die Neubausiedlung „Die Hügel von Beauval“, eine in sich geschlossene Gesellschaft, in der alles geregelt ist und der Investor als Übervater Sorge für seine Bewohner trägt. Ein neuer Arzt wird gesucht und so kommt François, ein junger Arzt aus Paris, in die französische Provinz. Seine Freunde, seine Freundin und auch er selbst können nicht konkret sagen, was ihn dazu treibt. Aber François lässt sich treiben und gerät schnell in die von subtilen Machtproben und Intrigen durchzogene Gesellschaft von „Beauval“. Es ist vor allem die verschworene Gemeinschaft der Jugendlichen, die François sehr schnell zum Spielball ihrer undurchsichtigen Rituale macht...
Do., 9.6. - 19.30 UhrFr., 10.6. - 19.00 UhrMo., 13.6. - 21.00 UhrMi., 15.6. - 21.00 Uhr
Noise and resistance
Noise and resistance
Deutschland 2011 | Regie: Francesca Araiza Andrade, Julia Ostertag | 91 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Kreative Konzepte gegen den Eventfaschismus der bürgerlichen Kultur: In ihrem Dokumentarfilm unternehmen die beiden Regisseurinnen einen Trip durch Europas Subkultur - um zu beweisen, dass Kommerz, Kapital und Konsum keineswegs die unveränderbaren Notwendigkeiten unseres Daseins im 21. Jahrhundert sind. Stattdessen gibt es überall Gruppen, die auf ihre Verschiedenheit Wert legen und dafür kämpfen. Etwa Hausbesetzer in Barcelona, Antifaschisten in Moskau, Gewerkschaftler in den Niederlanden oder Punkgirl-Bands in Schweden, allesamt Beispiele lebendiger Gegenkultur, in der natürlich laute Musik oft eine wichtige Funktion übernommen hat. Wahrscheinlich der wichtigste Dokumentarfilm des Jahres.

Am 14.6. in Anwesenheit der Regisseurin Francesca Araiza Andrade!
Di., 14.6. - 19.30 UhrFr., 17.6. - 21.00 UhrSa., 18.6. - 21.30 UhrSo., 19.6. - 21.00 Uhr
Kopfkino
Kopfkino
Deutschland 2010 | Regie: Serdar Dogan | 86 min. | digital | Ben Hansen, Chris Cosmo, Mary Muhsal u.a. | deutsche Fassung.
Eine Liebesgeschichte mitten aus dem Großraum Karlsruhe. Der schüchterne Buchhändler Tonio ist unsterblich in die charmante Kellnerin Julia verliebt. Aber er weiß eben nicht, wie er seine Gefühle zeigen soll. Schnitzel, Tonios bester Freund, hat die Idee: Tonio möge doch beim nächsten Musikwettbewerb auftreten und mit einem Song für Julia ihre Aufmerksamkeit erregen. Doch bis dahin ist es ein langer Weg. Tonio muss erst einmal Superstar-tauglich gemacht werden, Schnitzel hilft ihm zwar dabei, aber es gibt viele Widersacher. Eine witzige und geistreiche Komödie, sympathisch badisch, kurzweilig.

Am 18.6. Sondervorstellung in Anwesenheit des Regisseurs und unplugged-Show von Chris Cosmo!
Sa., 18.6. - 19.00 UhrSo., 19.6. - 19.00 Uhr
Wer wenn nicht wir
Wer wenn nicht wir
Deutschland 2011 | Regie: Andres Veiel | 124 min. | 35mm | August Diehl, Lena Lauzemis u.a. | deutsche Fassung.
Deutschland in den frühen 60ern. Noch ist das Land ruhig. Doch Aufbruch liegt in der Luft. Auch Bernward Vesper, Sohn des NS-Schriftstellers Will Vesper, begehrt auf. Nachts hackt er wütende Sätze in die Schreibmaschine, die er der erstarrten Gesellschaft ins Gesicht schleudern will. Als er auf Gudrun Ensslin trifft, ist das der Beginn einer extremen Liebesgeschichte: bedingungslos, maßlos, bis über die Schmerzgrenze hinaus. Gemeinsam brechen sie auf, um die Welt zu erobern. Keine zehn Jahre später verliert sich Bernward auf Drogentrips im Wahnsinn, und Gudrun katapultiert sich in den bewaffneten Untergrund. Für beide wird es kein Zurück mehr geben. „Ein geschichtspolitisch kluger Film, fern von billiger moralischer Verurteilung, fern von dem Action-Naturalismus von DER BAADER MEINHOF KOMPLEX“ (TAZ)
Mo., 20.6. - 19.00 UhrDi., 21.6. - 19.00 UhrMi., 22.6. - 19.00 UhrDo., 23.6. - 19.00 UhrMo., 27.6. - 19.00 Uhr
Trash humpers
Trash humpers
USA, Großbritannien 2009 | Regie: Harmony Korine | 74 min. | digital | Originalfassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Regisseur Harmony Korine hatte sich bereits als Drehbuchautor von Larry Clarks „Kids“ profiliert, dann aber wandte er sich dem Trash zu, und wie! Wir vom Karlstorkino runzelten schon sehr die Stirne, als wir hörten, um was es in TRASH HUMPERS unter anderem gehen sollte, um Sex mit Mülltonnen etwa, vollzogen von einer Gruppe verwahrloster Rentner, die in einer eigenen Welt leben, mit eigener Sprache und eben eigenen Sitten. Trash also hier zu verstehen als Einsicht in gelebte Gegenkultur und so wiederum der wohl reflektierteste Film zum Thema. Ein Muss für jeden richtigen Trasher – Erstaufführung in Heidelberg!
Mo., 20.6. - 21.30 UhrSa., 25.6. - 21.00 Uhr
Hairspray
Hairspray
USA 1988 | Regie: John Waters | 88 min. | digital | Divine u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„I do the roach“: Ein junger übergewichtiger Teenie aus der oberen Unterschicht träumt davon, an einem Tanzfestival teilzunehmen und zur „Miss Autoshow“ gekürt zu werden. Aber nicht nur die Pfunde sind dabei hinderlich, sondern auch die vielen Intrigen, die gegen Tracy Turnblad, so heißt die mollige junge Dame, geschmiedet zu werden. Überlagert wird dieser Wettbewerb durch die aufbrandenden Kämpfe gegen die kulturelle und soziale Ausgrenzung der Schwarzen in den USA. Turbulent inszeniert, wunderbar schrill, zugleich aber mit sehr humaner Botschaft, ein humorvoller Klassiker des Genres.
Di., 21.6. - 21.30 Uhr
Die Satansweiber von Tittfield
Die Satansweiber von Tittfield
USA 1966 | Regie: Russ Meyer | 83 min. | digital | Tura Satana, Haji, Lori Williams u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Was wäre eine Trash-Reihe ohne Russ Meyer? Die Handlung: Drei Stripperinnen fahren in die Wüste, treffen dann einen alten Behinderten, der in der Nähe wohnt und eine Menge Geld haben muss. Um da ran zu kommen, muss einiger männlicher und auch weiblicher Widerstand gebrochen werden Wie sagte einst bei der Premiere ein Kritiker und hat damit bis heute Recht: „Einer der unerbittlichsten Filme vom unerbittlichsten Filmemacher!“
Mi., 22.6. - 21.30 UhrFr., 24.6. - 19.00 Uhr
Monsters – Das Grauen aus der Tiefe
Monsters – Das Grauen aus der Tiefe
USA 1980 | Regie: Barbara Peters | 80 min. | 35mm | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Eine steigende Anzahl unerklärlicher Todesfälle bringt das Idyll eines kleines Küstenstädtchen durcheinander. Mutierte Monster aus dem Meer, fisch- und gleichzeitig menschenähnliche Wesen, holen sich ihre Opfer an Land. Die Forscherin Dr. Susan Drake geht bald gegen die Monster vor, die hauptsächlich Frauen anfallen, um sich fortzupflanzen... Trashiger Kult-Klassiker von Produzent Roger Corman!
Do., 23.6. - 21.30 UhrSo., 26.6. - 21.00 Uhr
Metaller, die auf Brüste starren
Metaller, die auf Brüste starren
Deutschland 2011 | Regie: Dimitry April, Thorsten Hänseler | 91 min. | digital | deutsche Fassung.
In einer einmaligen Sondervorführung und nur für Club-Mitglieder: METALLER, DIE AUF BRÜSTE STARREN, eine Trash-Bier-Doku zum Thema „Wacken“. Seit FULL METALL VILLAGE ist Wacken auch einem Publikum bekannt, das ansonsten lieber den Heidelberger Frühling genießt. Der in Norddeutschland gelegene Austragungsort eines der größten Festivals für Heavy-Metal-Musik wurde seit Jahren auch von den Filmemachern Dimitry April und Thorsten Hänseler frequentiert. Dabei kam die Idee zum Interview-Film, da bei solchen Festivals das Publikum viel wichtiger ist als die Bands selbst. Die zentrale Frage des Films: was wäre wohl am schlimmsten in Wacken? Natürlich wenn das Bier alle ist. Auf diesem Niveau geht es weiter. Gedreht mit torkelnder Kamera und mit Interviews in Lall-Technik, also echter Dreck und Suff, dazu dauernd ramm-bamm. Wahrscheinlich die lustigste Doku der letzten Zeit.

Aus rechtlichen Gründen nur einmalig bei uns zu sehen und eben sehr streng nur für Club-Mitglieder!
Fr., 24.6. - 21.00 Uhr
Black dynamite
Black dynamite
USA 2009 | Regie: Scott Sanders | 83 min. | digital | Salli Richardson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Hommage an Blacksploitation. Es geht um einen, der einst CIA-Agent war, ein Vietnam-Veteran, ein Kung Fu-Kämpfer. Einer, dem die Frauen zu Füßen lagen und den die Kinder zum Vorbild erhöhten. Jetzt hat er sich zurückgezogen, lebt unauffällig in seinem Viertel. Aber da kommt die Mafia, gepanschter Whiskey und Gewalt. Es geht wieder los. Bislang ohne kommerziellen Erfolg entwickelte sich BLACK DYNAMITE als DVD zum Kultfilm, jetzt kultet es auch bei uns, denn es gibt beste Action-Unterhaltung mit dem so typischen Sarkasmus der frühen 70er. Der Hit vom Filmfest München 2010! In Erstaufführung in Heidelberg!
Sa., 25.6. - 19.00 Uhr
Plan 9 from outer space
Plan 9 from outer space
USA 1959 | Regie: Edward D. Wood Jr. | 79 min. | digital | Bella Lugosi, Vampira u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der Großvater aller Trash-Filme, gewählt zum schlechtesten Film aller Zeiten, finanziert von der Baptistengemeinde, Hauptdarsteller Bela Lugosi verstarb gleich zu Drehbeginn. Die Liste der Besonderheiten, die diesen Film und seinen Regisseur zu ungebrochener Popularität verhalfen, ist lang. Wäre er damals zumindest halbwegs gelungen gewesen, wäre er heute vergessen. Aber die vielen handwerklichen Fehler und logischen Unstimmigkeiten, in Wikipedia werden einige davon aufgezählt, machten diesen Film weltberühmt. Es geht irgendwie um Außerirdische und dazu noch um Untote. Das mag zur groben Orientierung dieses Mal genügen.
So., 26.6. - 19.00 Uhr
Die Klasse
Schulvorstellung
Di., 28.6. - 11.00 Uhr
Herbstgold
Herbstgold
Deutschland 2010 | Regie: Jan Tenhaven | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Frei nach dem Motto „Kopfstand statt Ruhestand“ wollen Ilse, Alfred, Jiří und Gabre noch hoch hinaus. Alfred, der 100-jährige Diskuswerfer aus Wien, Jiří, der 82-jährige Hochspringer aus Tschechien, Ilse, die 85-jährige Kugelstoßerin aus Kiel und der Läufer Herbert (93) aus Stockholm – als Lebensmittelpunkt verbindet sie alle der Sport. Ihr großes Ziel: die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im finnischen Lahti, der Olymp des Seniorensports.

Regisseur Jan Tenhaven wirft einen liebevollen, neugierigen und respektvollen Blick auf die Welt des Seniorensports. Er porträtiert die bejahrten Sportler, die es auf der Zielgeraden des Lebens noch einmal wissen wollen und mit Ehrgeiz und Humor den körperlichen Alternsprozess trotzen. HERBSTGOLD ist eine lebensbejahende Hommage an das Alter, nicht glatt und faltenfrei, aber voller Humor und Willenskraft.
Di., 28.6. - 17.00 Uhr
Young@Heart
Young@Heart
USA 2007 | Regie: Stephen Walker | 103 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„Young@Heart“ ist ein einzigartiger und ungewöhnlicher Chor von 75- bis 92-Jährigen: Einige der Chorsänger haben beide Weltkriege erlebt und nun bringen sie mit modernen Punk-, Soul- und Rock-Songs von The Clash über James Brown bis Nirvana weltweit die Säle zum Kochen und die Herzen zum Schmelzen. Regisseur Stephen Walker zeichnet ein hinreißendes Portrait der weißhaarigen Damen und Herren aus Massachusetts. Er begleitet sie während der Proben für ihr neues Programm, bei ihrem bewegenden Auftritt in einem Männergefängnis unmittelbar nach dem Tod zweier Chor-Mitglieder und schließlich beim großen mitreißenden Auftritt vor Tausenden von Zuschauern.
Di., 28.6. - 19.00 Uhr
Hungerwinter - Überleben nach dem Krieg
Hungerwinter - Überleben nach dem Krieg
Deutschland 2009 | Regie: Gordian Maugg | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Am Ende des Jahres 1946, des ersten vollen Friedensjahres, ist in vielen kriegszerstörten europäischen Ländern kein Aufschwung in Sicht. Der Wiederaufbau verläuft äußerst schleppend. Eine unerwartete Entwicklung macht die Lage noch schlimmer: Zwischen November 1946 und März 1947 werden die Menschen einen der kältesten Winter des 20. Jahrhunderts
durchleben. „Weißer Tod“ und „schwarzer Hunger“ lauten Redewendungen der Zeit. Nach Schätzungen sterben allein in Deutschland mehrere Hunderttausende an den Folgen dieses Hungerwinters. Die Dokumentation rückt die Not der Bevölkerung im Nachkriegsdeutschland in den Mittelpunkt – eine Erfahrung, die eine ganze Generation geprägt hat. Dazu zeigen sechs exemplarische Einzelschicksale eindrucksvoll, mit welchen existenziellen Problemen die Menschen damals zu kämpfen hatten und welche Schicksalsschläge sie meistern mussten. Durch eine Kombination von Interviews, Archivmaterial und filmischer Rekonstruktion werden die Ereignisse dieses dramatischen Winters wieder lebendig.

Vorführungen in Anwesenheit des Regisseurs.

In Kooperation mit der Akademie für Ältere, Heidelberg
Mi., 29.6. - 14.00 UhrMi., 29.6. - 19.00 Uhr
Das Labyrinth der Wörter
Das Labyrinth der Wörter
Frankreich 2010 | Regie: Jean Becker | 82 Min min. | digital | Gérard Depardieu, Gisèle Casadesus u.a. | deutsche Fassung.
Es ist die Geschichte über eine dieser Begegnungen, die das ganze Leben ver- ändern kann: das zufällige Zusammentreffen des vermeintlichen Tölpels Germain, 45 Jahre alt, mit einer klei- nen, alten Dame namens
Margueritte, 94 Jahre alt, einer leidenschaftlichen Leserin. Margueritte liest ihm in einem Park Passagen aus Romanen vor und eröffnet ihm somit die Welt der Bücher, von denen Germain bisher nichts wusste. Aber auch Germain kann Margueritte bald zur Seite stehen ... Ein Film mit leisem Humor und einer Spur Tragik über zwei Generationen, die sich gegenseitig achten, wertschätzen, voneinander lernen und weiterhelfen.

In Kooperation mit generation.hd, Moderation: Dipl.-Gerontologe Derek Cofie-Nunoo
Mi., 29.6. - 17.00 Uhr
Eines Tages ...
Eines Tages ...
Deutschland 2009 | Regie: Iain Dilthey | 97 min. | 35mm | Horst Janson, Annekathrin Bürger u.a. | deutsche Fassung.
Architekt Frieder wirkt bei der Arbeit zunehmend fahrig und stößt seine engsten Freunde vor den Kopf. Lange will er nicht wahrhaben, was mit ihm geschieht. Margot und Jakob sind über dieses Stadium schon lange hinaus. Ihre Liebe ist mit der Herausforderung gewachsen, doch Margot muss erkennen, dass der größte Liebesbeweis auch das Loslassen sein kann. Leon und Annette stehen irgendwo dazwischen. Das Geschwisterpaar samt schrulligem Schwager bewegt sich zwischen aufopferungsvoller Pflege der Mutter und Verkennen der Situation.

Regisseur Iain Dilthey trifft in seinem sensiblen Porträt den richtigen Ton und beweist erstaunliche Souveränität in der Inszenierung.

Weitere Information: www.einestages.lvr.de

Vorführung in Anwesenheit des Schauspielers Horst Janson und der Projektleitung, LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Düsseldorf.

In Kooperation mit dem „Arbeitskreis Gerontopsychiatrie Heidelberg“, Aktion „Demenzfreundliche Kommune“. Moderation: Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Beyreuther, Netzwerk Alternsforschung

Sondervorführung am So, 3. Juli, 11.00 Uhr - in Kooperation mit AK Gerontopsychiatrie Heidelberg
Moderation: Dr. med. Klaus Brosi, Arzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie.
Do., 30.6. - 14.00 UhrSo., 3.7. - 11.00 Uhr
Die Frau mit den 5 Elefanten
Die Frau mit den 5 Elefanten
Schweiz, Deutschland 2009 | Regie: Vadim Jendreyko | 94 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Sie gab Dostojewski eine neue Stimme: Swetlana Geier, die wichtigste Übersetzerin russischer Literatur ins Deutsche, hat die „5 Elefanten“ übersetzt, Dostojewskis fünf große Romane. Es ist das Lebenswerk der 1923 in Kiew Geborenen, die im Zweiten Weltkrieg aus der Ukraine nach Deutschland kam. Poesie und Alltag, Trauer und Humor sind in diesem Film zum vielschichtigen Porträt verwoben. Der Film gibt faszinierende Einblicke in die Denk- und Schaffenswelt einer gebildeten, klugen und warmherzigen alten Frau, die, eingebunden in enge Familienbande, auch schwere Schicksalsschläge zu meistern weiß. Nach über 60 Jahren begibt sie sich auf die Reise in ihre alte Heimat, begleitet von ihrer Enkelin – eine Reise zu sich selbst und ihrer Familiengeschichte.

Die Vorführung wird begleitet von Dr. Franz Leithold, Leiter des Medienzentrums der Universität Freiburg und langjähriger persönlicher Freund von Swetlana Geier.
Do., 30.6. - 19.00 Uhr
Die Frau mit den 5 Elefanten
Die Frau mit den 5 Elefanten
Schweiz, Deutschland 2009 | Regie: Vadim Jendreyko | 97 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
„Verbrechen und Strafe“, „Der Idiot“, „Böse Geister“, „Die Brüder Karamasov“ und „Der grüne Junge“ sind die großen Romane Fjodor Dostojewskijs. Ihre ‚5 Elefanten’ nennt sie die Übersetzerin. Swetlana Geier lebte in Freiburg, wo sie im November letzten Jahres verstarb. Sie kam aus Kiew, musste aber 1943 von dort fliehen. In ihren letzten Lebensjahren unternahm sie zusammen mit einer ihrer Enkelinnen eine Reise zurück in ihre Heimat. Davon handelt Vadim Jendreykos Dokumentation, die zudem einige Einblicke in die übersetzerische Arbeit Swetlana Geiers liefert. Zusammen ergibt dies das ungemein einfühlsame Porträt einer großen Persönlichkeit.
Fr., 1.7. - 19.00 UhrSo., 3.7. - 15.00 UhrMo., 4.7. - 19.00 Uhr
Somos lo que hay - Wir sind was wir sind
Somos lo que hay - Wir sind was wir sind
Mexiko 2010 | Regie: Jorge Michel Grau | 99 min. | digital | Francisco Barreiro, Paulina Gaitán u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
In einem Supermarkt bricht ein alter, schmutziger Mann tot zusammen, schwarzer Schleim läuft aus seinem Mund. Der Sicherheitsdienst zerrt ihn aus dem Verkaufsraum, der Putzdienst erledigt die Spuren. Bei der anschließenden Obduktion findet man später den Finger einer Frau in dem Darm des Toten. Es kommt der Verdacht auf Kannibalismus auf. Soll man hier den Verlauf der Handlung dieses so wunderbar finsteren, manchmal auch brutalen Werkes weiter schildern? Oder nicht einfach besser inne halten und versichern, was einem passionierten Cineasten eh schon nach den ersten Zeilen klar wurde: Ein Meisterwerk aus Mexiko! Denn: aufregende Psychostudie und spannender Splatter-Schocker in einem!
Fr., 1.7. - 21.00 UhrDi., 5.7. - 21.00 UhrSo., 10.7. - 21.00 UhrDi., 12.7. - 21.00 UhrMi., 13.7. - 21.45 Uhr
Almanya – Willkommen in Deutschland
Almanya – Willkommen in Deutschland
Deutschland 2010 | Regie: Yasemin Samdereli | 97 min. | 35mm | Vedat Erincin, Lilay Huser u.a. | deutsche Fassung.
Wo man Kauderwelsch spricht: Mitte der Sechzigerjahre kamen Hüseyin Yilmaz und seine Familie aus der Türkei nach Deutschland. Inzwischen ist das fremde Land jedenfalls für die Kinder und Enkel zur Heimat geworden. Nachdem der Patriarch bei einem Essen seine Lieben mit der Nachricht überrascht, ein Haus in der Türkei gekauft zu haben, muss die Sippe mit zum Umbau in die Pampa fahren. Die Reise voller Streitereien und Versöhnung nimmt eine tragische Wendung. Einer der erfolgreichsten deutschen Filme im letzten Jahr, ein fröhliches wie auch bewegendes Integrationsmärchen.
Sa., 2.7. - 19.00 UhrSo., 3.7. - 17.00 Uhr
Transnationalmannschaft
Transnationalmannschaft
Deutschland 2010 | Regie: Philipp Kohl | 95 min. | digital | Saki u.a. | deutsche Fassung.
Sommer 2010, das Sommermärchen von 2006 ist dabei, sich zu wiederholen, Fußball-WM in Südafrika. Analog zum Spielverlauf porträtiert Philipp Kohl den Mannheimer Stadtteil Jungbusch mit seinem hohen Anteil an Migranten. Heraus kam eine Liebeserklärung an dieses Viertel und seiner Leute, zudem natürlich an die Gemeinschaft stiftende Kraft des Fußballs und an die Stadt Mannheim als Ganzes. Ungemein warmherzig, zudem ein klares Plädoyer für ein multikulturelles Miteinander. Nicht nur wer damals die Premiere im Atlantis erlebt hat, will diesen Film nochmals sehen. Der beste Film über unsere Region seit Jahren.

Am 2.7. in Anwesenheit des Regisseurs!
Sa., 2.7. - 21.00 UhrSo., 3.7. - 21.00 UhrMo., 4.7. - 21.00 UhrSo., 10.7. - 17.00 UhrDo., 14.7. - 21.00 Uhr
Un homme qui crie
Un homme qui crie
Frankreich, Belgien 2010 | Regie: Mahamat-Saleh Haroun | 92 min. | digital | Youssouf Djaoro u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Vater und sein Sohn arbeiten in einem Luxushotel in N’Djamena, der Hauptstadt des Tschad. Die latente Rivalität zwischen den beiden schlägt in offene Eifersucht um, als der Vater zugunsten seines Sohnes seinen Job verliert. Ein in langen Einstellungen erzähltes, parabelhaftes Drama, das weniger auf emotionale Teilhabe denn auf Zeichenhaftigkeit setzt und aus afrikanischer Perspektive von den Krisen und Problemen des Tschad erzählt. Einfühlsam und ruhig gedreht überzeugte UN HOMME QUI CRIE Publikum und Jurys weltweit, u.a. auf dem Festival von Cannes, wo er im offiziellen Wettbewerb mit dem ‚Preis der Jury’ ausgezeichnet wurde.
So., 3.7. - 19.00 Uhr
Potiche – Das Schmuckstück
Potiche – Das Schmuckstück
Frankreich 2010 | Regie: François Ozon | 104 min. | 35mm | Catherine Deneuve, Gérard Depardieu u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der deutsche Verleihtitel ist vielleicht etwas wohlwollend, denn „Potiche“ meint auch etwas Monströses, Unförmiges, was z.B. auf einer Kommode herumsteht. So kommt sich eine Fabrikantengattin im von Arbeitskämpfen geprägten ländlichen Frankreich der 70er Jahre vor, der nichts übrig bleibt, als in Lockenwicklern durch den Wald zu joggen oder Gedichte zu schreiben. Das ändert sich, als ihr Mann, der sie konsequent betrügt, ob der Streits in der Firma einen Herzanfall erleidet. Nun springt sie ein – und macht esvviel besser, als alle erwarteten. Charmant-witzige Komödie, kredenzt mit einem Champagnerglas voll Nostalgie, als es in den 70ern noch echte Linke und echte Unternehmerschweine gab, zudem getragen von Stars, die sich für keine Selbstironie zu schade sind.
Di., 5.7. - 19.00 UhrDo., 7.7. - 13.00 UhrDo., 7.7. - 19.30 UhrMo., 11.7. - 19.00 UhrDi., 12.7. - 19.00 Uhr
Kiskanmak - Neid
Kiskanmak - Neid
Türkei 2009 | Regie: Zeki Demirkubuz | 96 min. | 35mm | Nergis Öztürk, Berrak Tüzünataç u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Türkei, 1930. Die schöne Mükerrem lebt mit ihrem Mann und ihrer Schwägerin Seniha in der kleinen Stadt Zonguldak. Als Mükerrem eine heimliche Affäre mit einem reichen Playboy beginnt, sieht die unansehnliche Seniah die Gelegenheit, ihrem aufgestauten Neid Luft zu verschaffen und endlich über die Schönheit zu triumphieren. Doch ihr Verrat verändert das Leben aller auf ungeahnte Weise. Regisseur Zeki Demirkubuz erzählt eine Geschichte über Schönheit und Hässlichkeit, Leidenschaft und Neid, mit herausragenden Schauspielern, allen voran Nergis Öztürk als häßliches Entlein. Mit Einführung von Kanber Altintas. Mit freundlicher Unterstützung des Deutsch-Türkischen Wirtschaftszentrums Mannheim (dtw), Wirtschaft trifft Kultur.
Mi., 6.7. - 19.30 Uhr
Sascha
Sascha
Deutschland 2010 | Regie: Dennis Todorovic | 102 min. | digital | Sasa Kekez, Tim Bergmann u.a. | deutsche Fassung.
Das Leben kann verdammt kompliziert sein! Erst recht, wenn man neunzehn, schwul und heimlich verliebt in seinen Klavierlehrer ist. Schwulsein in Köln ist eigentlich kein Problem, es sei denn, man hatte noch kein Coming-Out, blendet aus, dass der Schwarm nicht sehr vertrauenserweckend ist, wird von der Mutter als Konzertpianist und vom Vater für die Familienheimkehr nach Montenegro verplant. Und wenn für den Vater Homosexualität eine große Schande und absolutes Tabu ist, die beste Freundin sich etwas mehr von den gemeinsamen Treffen erwartet und der Klavierlehrer verkündet, für immer aus Köln weg zu gehen, dann wird es höchste Zeit, Entscheidungen zu treffen trotz aller Angst vor den Konsequenzen - und es gehört schon eine große Portion Mut dazu, endlich zu sich selbst zu stehen! SASCHA ist eine großartige Tragikomödie über den Alltag einer Familie in einem multikulturellen Viertel – und über die Schwierigkeit, seinen eigenen (schwulen) Weg zu finden.

Am 7.7. in Anwesenheit des Regisseurs Dennis Todorovic!
Do., 7.7. - 21.15 UhrSo., 10.7. - 19.00 Uhr
Die Jungs vom Bahnhof Zoo
Die Jungs vom Bahnhof Zoo
Deutschland 2010 | Regie: Rosa von Praunheim | 83 min. | digital | deutsche Fassung.
In dem Dokumentarfilm „Die Jungs vom Bahnhof Zoo“ werden spannende und authentische Lebensgeschichten von Strichern zusammengeführt, um das Phänomen „Männliche Prostitution“ losgelöst von Klischees zu verdeutlichen. Im Mittelpunkt des Films stehen die Lebensgeschichten von fünf Strichern, drei von ihnen sind Roma. Ionel begleiten wir mit der Kamera in sein Heimatdorf nach Rumänien, um zu zeigen, aus welchen Armutsverhältnissen Jungs wie er kommen. Nazif ist ein ehemaliger Bürgerkriegsflüchtling aus Bosnien, der als Kind nach Deutschland kam und schon als junger Stricher am Bahnhof Zoo harte Drogen konsumierte. Der junge Rumäne Romica hat eine Familie gegründet, deren Existenzgrundlage lange die Prostitution war. Unter den Strichern gibt es auch minderjährige Jungs, die früh von Pädosexuellen missbraucht wurden und später in die Stricherszene geraten sind. Auch Straßensozialarbeiter, Wirte von Stricherkneipen und Freier wie der österreichische Schauspieler und Regisseur Peter Kern kommen in dem Dokumentarfilm zu Wort.
Fr., 8.7. - 19.00 UhrSa., 9.7. - 19.00 Uhr
Kaboom
Kaboom
USA, Frankreich 2010 | Regie: Gregg Araki | 86 min. | digital | Roxane Mesquida, Haley Bennett, Juno Temple, Thomas Dekker, Chris Zylka u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Smith führt ein ruhiges Studentenleben auf dem Campus. Er hängt mit seiner besten Freundin Stella rum, schläft mit der schönen London und hat sich in seinen schönen Mitbewohner Thor verknallt, einen etwas einfach gestrickten Surfer – doch dann kommt die Nacht, die alles verändert... Unter dem Einfluss von Space Cookies, die er auf einer Fete gegessen hat, ist Smith davon überzeugt, gesehen zu haben, wie das geheimnisvolle rothaarige Mädchen, das ihn in seinen Träumen verfolgt, ermordet wurde. Auf der Suche nach der Wahrheit, gerät er immer tiefer in den Sog mysteriöser Geschehnisse, die nicht nur sein Leben, sondern das der gesamten Menschheit verändern werden. Regisseur Gregg Araki gewann mit diesem ästhetisch hochpolierten Hybrid aus sexuell aufgeladener Teenager-Komödie und in gruselige Endzeitstimmung getauchter Science Fiction die erste Queer Palme in Cannes. Zu Recht, finden wir und möchten euch daher diesen schrillen, apokalyptischen Softporn-Streifen voller abstruser Charaktere und Sprüche nicht vorenthalten, in dem die Welt, wie wir sie kennen - Kaboom! - auseinander fliegt.
Fr., 8.7. - 21.00 UhrSa., 9.7. - 21.00 Uhr
GG 19 – 19 gute Gründe für die Demokratie
GG 19 – 19 gute Gründe für die Demokratie
Deutschland 2007 | Regie: Harald Siebler und 18 jungen Regisseur/Innen | 140 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Vielleicht gibt es keine 1000 guten Gründe, auf dieses Land, auf Deutschland, stolz zu sein, aber 19, die sich auf unser Grundgesetz (GG) beziehen. 55 Jahre alt wurde es 2004, alt genug für eine Transformation von juristischem Text in das Medium Film. Ausgewählt aus 482 eingesandten Beiträgen wurden 19 davon zum Film kompiliert, 19 höchst unterschiedliche Episoden verschiedener Regisseure zu 19 Artikeln des Grundgesetzes, wie etwa zu Artikel 1: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, der als besonders gelungen gilt. Höchst interessant, wie vielfältig diese Ergebnisse sind!

Mit Einführung von Amnesty International, Hochschulgruppe Heidelberg.
Mi., 13.7. - 19.00 Uhr
Im Himmel, unter der Erde
Im Himmel, unter der Erde
Deutschland 2011 | Regie: Britta Wauer | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Im Norden Berlins liegt, mitten in einem Wohngebiet und umgeben von Mauern, der jüdische Friedhof Berlin-Weißensee. Erbaut 1880, wird auch heute noch auf ihm bestattet. Dokumentarfilmerin Britta Wauer ist gemeinsam mit ihrem Kameramann Kaspar Köpke der verschlafenen Schönheit dieses Ortes erlegen, verleugnet aber auch nicht dessen leidvolle Geschichte. Rabbiner William Wolff liefert zu den Impressionen mit seinen Geschichten und Anmerkungen den geistvoll-witzigen Kontrast dieser wunderschönen Dokumentation.
Do., 14.7. - 19.00 UhrSa., 16.7. - 19.00 Uhr
Menschliches Versagen / mit Buch-Vorstellung
Menschliches Versagen / mit Buch-Vorstellung
Deutschland 2008 | Regie: Dr. Michael Verhoeven | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Was man beschönigend die „Arisierung“ nennt, war in Wahrheit einer der größten Raubzüge des 20. Jahrhunderts, begangen an einem Teil der eigenen Bevölkerung. Nicht die Gestapo war es, die in jüdische Wohnungen eindrang, und den gesamten Besitz zu beschlagnahmen: Es waren deutsche Finanzbeamte. Denn große Vermögen gingen an die Finanzbehörden, Kleines über „Versteigerungen aus nicht-arischem Besitz“ an die lieben Nachbarn.

Filmvorstellung mit gleichzeitiger Vorstellung des Buches „Erinnern, Bewahren, Gedenken – Die jüdischen Einwohner Heidelbergs und ihre Angehörigen 1933-1945" von den Autoren Norbert Giovannini, Claudia Rink und Frank Moraw. Die Dokumentation der europäischen jüdischen Geschichte in der Epoche der systematischen Verfolgung, Deportation und Tötung von Millionen europäischer Juden bedarf nach wie vor einer dokumentarischen Anstrengung, die zugleich Bewahrung der Erinnerung für künftige Generationen darstellt. Seit 1991 trugen die Autoren des heute abend vorgestellten Buches Daten der von 1933 bis 1945 in Heidelberg mit Wohnsitz verzeichneten jüdischen Einwohner zusammen. Parallel zur alphabetischen Grundgliederung werden systematisch Familienkontexte über mehrere Generationen dargestellt. Dadurch gewinnt das Bild der jüdischen Bewohnerschaft Heidelbergs von 1933-1945 Plastizität und biographische Tiefe.
Fr., 15.7. - 19.00 Uhr
Still walking
Still walking
Japan 2008 | Regie: Hirokazu Kore-Eda | 114 min. | digital | Abe Hiroshi, Tanaka Shohei u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Japan, ein Sommer an der Küste, ein schönes Haus. Die beiden Yokoyamas sind in die Jahre gekommen. Als die Kinder mit ihren Familien zu Besuch kommen, treten schnell alte Unsicherheiten auf. Insbesondere Ryota, der sich im Schatten seines älteren Bruders stehen sieht, spürt, dass er es seinem Vater nichts recht machen kann: die falsche Frau, der falsche Beruf, und nun auch noch keine Arbeit ... Schweigend kocht und isst man – der Vater jedoch kann das Sticheln nicht lassen ... STILL WALKING beschreibt zu Herzen gehend aus dem Seelenleben einer Familie: 24 Stunden über das, was Eltern und Kinder zusammenhält oder sie auch mal trennt. „Heiter und von Wärme erfüllt – ein Juwel“ (Variety).
So., 17.7. - 19.00 UhrMi., 20.7. - 21.00 UhrDo., 28.7. - 19.00 Uhr
Nokan – Die Kunst des Ausklangs
Nokan – Die Kunst des Ausklangs
Japan 2008 | Regie: Yojiro Takita | 130 min. | digital | Masahiro Motoki, Tsutomu Yamazaki u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Daigo ist ein erfolgloser Cellist. Als er entlassen wird, zieht er zusammen mit seiner Frau in das landschaftlich ungemein schöne Nordjapan zurück. Dort wird ihm ein dubioser Job angeboten, er soll Tote für die „Letzte Reise“ vorbereiten. Daigo hat keine andere Wahl, denn die Stelle ist gut bezahlt. Von nun an führt er ein Doppelleben, denn natürlich darf seine Frau von alldem nichts wissen. Auslands-Oscar 2009!
Mo., 18.7. - 19.00 UhrDi., 19.7. - 19.00 UhrSo., 31.7. - 21.00 Uhr
Summer wars
Summer wars
Japan 2009 | Regie: Mamoru Hosoda | 114 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein meisterlicher Animée-Film aus dem berühmten Studio ‚Madhouse’. Im Mittelpunkt der Handlung steht der junge Kenji sowie seine Freundin Natsuki. Die gehört zu einer großen japanischen Familie nebst 90 jähriger Großmutter. Kenji wird zu deren Geburtstag eingeladen und im Verlauf der Feierlichkeiten wird ihm ein mysteriöser Code gemailt, den Kenji als Computer-Crack nach einer langen Nacht zu knacken weiß. Nun steht ihm „OZ“ offen, eine große virtuelle Welt. Doch das hat Folgen, denn von nun an wird Kenji und auch Natsuki gnadenlos gejagt, unter anderem von einer künstlichen Intelligenz mit dem schönen Namen „Love Machine“. Spannung bis zum Schluss garantiert!
Mo., 18.7. - 21.30 UhrDo., 28.7. - 21.30 UhrFr., 29.7. - 20.45 Uhr
Tokyo drifter
Tokyo drifter
Japan 1966 | Regie: Seijun Suzuki | 82 min. | digital | Tetsuya Watari, Chieko Matsubara u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Tokio der 60er Jahre ist ein junger Nachwuchskrimineller so besessen davon, den Ehrenkodex der Yakuza und seines Bosses zu erfüllen, dass ihm nichts mehr anderes übrig bleibt, als durch Tokio zu irren, ohne jemals seiner kriminellen Vergangenheit zu entkommen. Auch die Liebe einer Frau kann ihn dabei nicht retten. Erstmals 1990 ins deutsche Kino gekommen, fasziniert dieser Genre-Film durch die Atmosphäre der Metropole, zudem durch sein enormes japanisches Flair. Für Fans ist es zudem äußerst interessant, wie der japanische Film das klassische Gangster-Thema in sein kulturelles Umfeld verlagert.
Di., 19.7. - 21.30 Uhr
Tony Takitani
Tony Takitani
Japan 2004 | Regie: Jun Ichikawa | 75 min. | digital | Issey Ogata, Rie Miyazawa u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Tony war schon in seiner Jugend sehr einsam, die Mutter starb früh, man lästerte über seinen für einen Japaner ungewöhnlichen Vornamen. Später wurde er technischer Zeichner und heiratete. Seine Frau entpuppt sich als kaufsüchtig, für ihre Garderobe benötigt sie bald ein eigenes Zimmer. Tony bittet sie höflich, sich zurück zu halten. Sie willigt zwar ein, aber nun geschehen tragische Dinge. Nach dem berühmten Roman von Haruki Murakami, mit der Musik von Ryuchi Sakamoto.

Am 26.7., 21 Uhr mit Einführung durch Sophie Loeschmann (Japanologie/Sinologie) und Dr. Martin Gieselmann (Sinologie/Filmwissenschaft) der Universität Heidelberg zum Japanischen Film.
Mi., 20.7. - 19.00 UhrDi., 26.7. - 21.00 UhrFr., 29.7. - 19.00 Uhr
Eine flexible Frau
Eine flexible Frau
Deutschland 2010 | Regie: Tatjana Turanskyj | 97 min. | digital | Audiodeskription / UT für Hörgeschädigte | deutsche Fassung.
Auf die Erfolgsspur hat die Architektin Greta M. nie so ganz gefunden. Mit 40 verliert die allein erziehende Single-Mutter ihre Arbeit. Das Büro hat Pleite gemacht und zuerst werden die freiberuflichen Mitarbeiterinnen entlassen. Greta M. ist jetzt arbeitslos, aber sie kann und will die Erwartungen, die an sie gestellt werden, nicht erfüllen. Sie ist nicht bereit, die für sie vorgesehene Rolle einzunehmen: die einer willigen und billigen Arbeiterin, die einer flexiblen Frau.

Gesprächspartnerin: Alexandra Trinks, Verein zur beruflichen Integration und Qualifizierung
Do., 21.7. - 19.00 Uhr
Izo
Izo
Japan 2004 | Regie: Takashi Miike | 123 min. | digital | Kazuya Nakayama, Takeshi Kitano u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Izo ist das personifizierte Böse, ein Dämon, der sich als Körper eines jungen Mannes durch die Zeit tötet. Hierfür wählte der Regisseur eine Collage-Form, in der sich extrem brutale, schnell gedrehte Szenen mit aufreizend langen Einstellungen und sogar Musikeinlagen abwechseln. Daraus entwickelte sich eine Philosophie, die Gewalt zu ihrem zentralen Thema hat. Einer der nicht nur in Japan umstrittensten Filme der letzten Jahre, aber auch ein Meilenstein für die Möglichkeiten des heutigen Filme-Schaffens.
Do., 21.7. - 21.30 Uhr
Monica und David
Monica und David
USA 2009 | Regie: Alexandra Codina | 68 min. | digital | Audiodeskription / UT für Hörgeschädigte | deutsche Fassung.
Monica und David heiraten. Die Zeremonie ist romantisch, wie aus einem Hochzeitsmagazin. Dass die junge Frau und ihr Freund sich das Ja-Wort geben, ist außergewöhnlich: denn beide haben das Down-Syndrom. Ein Porträt zweier Menschen, die ihr eigenes Leben gestalten – auch wenn sie immer auf fremde Hilfe angewiesen bleiben werden.

Gesprächspartnerin: Elke Hessenauer, Lebenshilfe Heidelberg
Fr., 22.7. - 19.00 Uhr
Sonatine
Sonatine
Japan 1993 | Regie: Takeshi Kitano | 94 min. | digital | Takeshi Kitano, Aya Kikumai u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Sonatine meint in der Musik eine kleine, relativ einfach zu spielende Sonate. Regisseur Kitano Takeshi interpretiert diese als erste erfolgreich abgeschlossene Übungseinheit, auf der sich aufbauen lässt. Sein Film ist im Yakuza-Genre angesiedelt. Ein jobmüder Killer, Murakawa, erhält einen Auftrag, den er eher widerwillig annimmt, in dessen turbulenten Verlauf er aber bald begreift, dass sein Boss ihn los werden möchte, da er ihm zu mächtig geworden ist. Murakawa geht zum Gegenangriff über. Gedreht ohne jedes Drehbuch (die Schauspieler wussten abends nicht, was sie morgens machen werden), bedeutete SONATINE auch den Beginn größerer Anerkennung des aktuellen japanischen Films in der Welt - gleich einem Klavierspieler, der bereits eine Sonatine beherrscht.
Fr., 22.7. - 21.15 Uhr
Teenage response
Teenage response
Deutschland 2009 | Regie: Eleni Ampelakiotou | 160 min. | Digital | Audiodeskription / UT für Hörgeschädigte | deutsche Fassung.
„Alles in Plastik gepackt, alles abwaschbar“, so sieht Anton das kontrollierte Leben der Erwachsenen. Er ist einer von 13 Jugendlichen, die sich gegen die Kritik an ihrer Generation stellen – und ihre eigenen Geschichten entgegensetzen. TEENAGE RESPONSE zeichnet Porträts von Heranwachsenden, die frappierend offen in ihr Inneres blicken lassen.

Gesprächspartner/-in: Friederike Erbe, Jugendagentur Heidelberg und Erik Voigtsberger, Youth Bank
Sa., 23.7. - 15.00 Uhr
Budrus
Budrus
USA 2010 | Regie: Julia Bacha | 78 min. | digital | Audiodeskription / UT für Hörgeschädigte | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Jahr 2003 soll der israelische Schutzwall zum Westjordanland mitten durch das Land des palästinensischen Dorfes Budrus führen. Die Bewohner begehren auf und stellen sich unbewaffnet der israelischen Grenzpolizei entgegen. Gewaltfreier Widerstand in Palästina – in den Nachrichten über den Nahost-Konflikt findet dieser Teil der Geschichte zumeist zu wenig Beachtung.

Gesprächspartnerin: Petra Schöning , Amnesty International
Sa., 23.7. - 19.00 Uhr
A snake of June
A snake of June
Japan 2002 | Regie: Shinya Tsukamoto | 77 min. | digital | Asuka Kurosawa, Yuji Kotari u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Kein linear erzählter Film, sondern vergleichbar einem Bild, das sich langsam vor den Augen des Betrachters entwickelt. Ein Paar über dreißig, er ein gut situierter Geschäftsmann, sie eine Telefonseelsorgerin für Selbstmordgefährdete. Man ist schon ein bisschen frustriert, Melancholie, Japan im Juni heisst Regenzeit. Dann erhält die Ehefrau einen mysteriösen Umschlag mit intimen Fotos eines Stalkers, mit denen dieser sie zu kompromittieren versucht. Ausgezeichnet in Venedig mit dem Spezialpreis der Jury, beförderte A SNAKE OF JUNE als Erotik-Horror-Melange seinen Regisseur in eine Reihe mit Kollegen wie Cronenberg oder Lynch, insbesondere, was die Darstellung von Körperlichkeit und deren Mutationen betrifft.
Sa., 23.7. - 21.15 Uhr
Antoine
Antoine
Kanada 2008 | Regie: Laura Bari | 82 min. | digital | Audiodeskription / UT für Hörgeschädigte | deutsche Fassung.
Antoine malt, übt Korbwürfe und fährt Schlittschuh. Ob eine Bewegung sitzt, muss der Sechsjährige fühlen oder hören. Denn er ist von Geburt an blind, aber er besucht eine normale Schule, wo ihn Lehrer und Mitschüler unterstützen. Auch die Regisseurin Laura Bari forderte Antoine heraus: sie machte ihn zum Co-Autor ihres Films. Gemeinsam trieben sie die Idee auf die Spitze, dass ein blinder Junge das Gleiche tun kann, wie ein Sehender.

Gesprächspartner: Dr. Klaus Wolff, Badischer Blinden- und Sehbehindertenverein
So., 24.7. - 14.00 Uhr
Die Zeit ihres Lebens
Die Zeit ihres Lebens
Großbritannien 2009 | Regie: Jocelyn Cammack | 70 min. | digital | Audiodeskription / UT für Hörgeschädigte | deutsche Fassung.
Wenn britische Intellektuelle im Altersheim leben, tun sie das mit Stil. In der Residenz ‘Mary Feilding Guild’ im Norden Londons erscheint man zum Essen in Kostüm und Anzug. Das Seniorenheim ist bekannt dafür, alte Menschen körperlich und geistig besonders zu fördern. Hier leben auch Alison, Hetty und Rose, zusammen 290 Jahre alt. Die eine ist Autorin, die andere Journalistin, die dritte Friedensaktivistin. Die drei verbindet eine selbstironische Art und die Freude daran, ihre Erfahrungen weiterzugeben. In einer Lebensphase, die in unserer Gesellschaft als unproduktiv gilt, mischen sie sich ein in öffentliche Debatten – mit Zeitungsartikeln und bei Demonstrationen. Ein respektvoller Blick auf das hohe Alter, wie es sich jeder wünschen würde.

Gesprächspartnerin: Hilde Gäthje, Stadt Heidelberg, Amt für Soziales und Senioren
So., 24.7. - 16.30 Uhr
Fritz Bauer – Tod auf Raten
Fritz Bauer – Tod auf Raten
Deutschland 2010 | Regie: Ilona Ziok | 97 min. | digital | Audiodeskription / UT für Hörgeschädigte | deutsche Fassung.
„Nichts gehört der Vergangenheit an. Alles ist Gegenwart und kann wieder Zukunft werden“. Dieses Zitat spiegelt am besten wieder, was den Juristen Fritz Bauer in den 1950er und 1960er Jahren bei der juristischen Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Deutschland antreibt. Für ihn spielte die Justiz eine entscheidende Rolle beim Wiederaufbau der Demokratie. Als Generalstaatsanwalt rehabilitierte er die Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 und initiierte den Frankfurter Auschwitz- Prozess. In der Bundesrepublik löste Bauer damit erstmals eine breite öffentliche Diskussion über den Holocaust aus. Die Dokumentation führt in eine Zeit, in der vor allem die ältere Generation in Deutschland die NS-Vergangenheit verdrängte. 1968 starb Fritz Bauer, sein überraschender Tod ist bis heute ungeklärt.

Gesprächspartner/-in: Gabi Maerzke / Prof. Dieter Fehrentz, Initiative Stolpersteine
So., 24.7. - 19.00 Uhr
Dolls
Dolls
Japan 2002 | Regie: Takeshi Kitano | 113 min. | digital | Miho Kanno, Hidetoshi Nishijima u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
DOLLS ist ein Film aus drei Episoden, der ein Vor- und ein Nachspiel hat. In der ersten Episode wird eine verlassene Geliebte, die nach einem Selbstmordversuch geistig umnachtet ist, von ihrem ehemaligen Geliebten an einem Seil geführt. In der zweiten Episode ist die Liebe eines Fans zu einer Popsängerin so groß, dass dieser, als sie nach einem Unfall ein Auge verliert, sich auch selbst blenden wird. Im dritten Teil geht ein Yakuza-Boss nach Jahrzehnten wieder in den Park zu einer bestimmten Zeit an eine bestimmte Stelle, um zu hoffen, dass seine frühere Geliebte dort noch immer vorbeikommt, um ihn mit einem Lunchpaket zu versorgen. Sehr inspiriertes und eigenwilliges japanisches Kino, das seitens der Kritik sehr positiv aufgenommen wurde. Wunderbar-poetische Bilder – ein Film, der total entschleunigt.
So., 24.7. - 21.15 Uhr
Die Kinder von Don Quijote
Die Kinder von Don Quijote
Frankreich 2008 | Regie: Jean-Baptiste Legrand u.a. | 75 min. | digital | Audiodeskription / UT für Hörgeschädigte | Original mit deutschen Untertiteln.
Für die Kandidaten um die französische Präsidentschaft war es ein unbequemes Szenario: Im Herbst 2006 schlagen zahlreiche Obdachlose im Zentrum von Paris ihre Zelte auf. Eine Demonstration, initiiert von zwei engagierten Bürgern, den Brüdern Augustin und Jean-Baptiste Legrand. Selbst nicht wohnsitzlos, fordern sie Solidarität mit den rund 100.000 Menschen, die in Frankreich auf der Straße leben. Über das Internet rufen die Legrands die Pariser auf, einige Nächte bei den Obdachlosen zu verbringen. Die Aktion der Gruppe, die sich »Kinder von Don Quijote« nennt, hat ein konkretes Ziel: der Staat soll jedem Bürger dauerhaften Wohnraum zusichern. Unter dem öffentlichen Druck verspricht der Kandidat Nicolas Sarkozy Tausende neuer Wohnprojekte...

Gesprächspartner: Albertus Bujard, Obdach
Mo., 25.7. - 19.00 Uhr
Rainbow warriors
Rainbow warriors
Niederlande 2009 | Regie: Suzanne Raes | 89 min. | digital | Audiodeskription / UT für Hörgeschädigte | Original mit deutschen Untertiteln.
Unzählige Male riskierte die junge Crew der legendären »Rainbow Warrior« gegen Walfänger oder Atommüll-Frachter ihr Leben. In den früher 80er-Jahren werden sie von der Öffentlichkeit gefeiert wie Rockstars. Das tragische Ende des berühmten Greenpeace-Schiffes lässt die Öko-Idole bis heute nicht los. Stolz und selbstkritisch blicken sie zurück.

Gesprächspartnerin: Gertraude Hassel, Greenpeace Rhein-Neckar
Di., 26.7. - 19.00 Uhr
Rough aunties
Rough aunties
Großbritannien, USA, Südafrika 2008 | Regie: Kim Longinotto | 103 min. | digital | Audiodeskription / UT für Hörgeschädigte | Original mit deutschen Untertiteln.
Wenn Kinder Opfer von Missbrauch werden, verstummen sie oft aus Scham und Angst. Diese Mädchen und Jungen zum Reden zu bringen, ist Ziel der Hilfsorganisation ‘Bobbi Bear’ im südafrikanischen Durban. Mit Wut und Herzlichkeit treten die «Tanten» von Bobbi Bear für die Rechte der Kinder ein, oft gegen korrupte Beamte und eine patriarchalische Struktur.

Gesprächspartnerin: Silke Emter, Frauennotruf Heidelberg
Mi., 27.7. - 19.00 Uhr
Love exposure
Love exposure
Japan 2008 | Regie: Sion Sono | 237 min. | digital | Takahiro Nishijima, Hikari Mitsushima u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
„Katholizismus und Karate, die Jungfrau Maria und sexuelle Perversionen, monsterhafte Erektionen und die eine große, unschuldige Liebe, verdrehte Familienbande und fanatische Fundamentalisten, dazu reichlich Zitate aus der Popkultur, Porno und Filmgeschichte, aus Religion und klassischer Musik, aus Abel Ferrara, Dogma und dem Splatterfilm: Wilder und abwechslungsreicher kann ein Film wohl kaum geraten. Und doch ist in LOVE EXPOSURE alles wie aus einem Guss geraten, ist der Film trotz seiner gigantischen Laufzeit ein äußerst kurzweiliges, beinhartes und zugleich hochromantisches Filmmärchen, wie man es in dieser Fülle nur selten zu sehen bekommt.“ urteilte Filmwissenschaftler Joachim Kurz (www.kino-zeit.de). So ist es!
Sa., 30.7. - 19.00 Uhr
Life in a day
Life in a day
USA 2011 | Regie: Kevin MacDonald | 98 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der 24.7.2010 war ein Tag der Mediengeschichte. Denn die filmemachende Welt dieser Erde wurde gebeten, einen kleinen Film über sich selbst zu drehen, um ihn dann bei Youtube ins Netz zu stellen. Die Themen waren frei, die Leitfragen lauteten: Was liebst du? Was ist in deinen Taschen? Wovor hast du Angst? Aus 80.000 Filmen aus 190 Ländern bei 4500 Minuten Material wurde eine übliche Spielfilmlänge ausgewählt. Ein Dokument globalen Daseins, mal mehr, mal weniger professionell. Premiere war auf dem Sundance Film Festival, dann live im Internet und wegen des großen Interesses jetzt erneut bei uns im Karlstorkino!
So., 31.7. - 19.00 UhrMo., 1.8. - 21.00 UhrDi., 2.8. - 21.00 UhrMi., 3.8. - 19.00 UhrDo., 1.9. - 19.00 UhrSo., 4.9. - 19.00 UhrMo., 5.9. - 19.00 UhrFr., 9.9. - 19.30 Uhr
Les amours imaginaires – Herzensbrecher
Les amours imaginaires – Herzensbrecher
Kanada 2010 | Regie: Xavier Nolan | 95 min. | digital | Xavier Dolan, Monia Chokri, Anne Dorval u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Marie trägt gern eng geschnittene Pünktchenkleider, Perlenkette, tiefroten Lippenstift und kunstvoll getürmte braune Haare. Sie ist schön und sie weiß das, und weil sie auch noch einzigartig sein will, wandelt sie als ironisiertes Fünfziger-Jahre-Zitat durch ihre Heimatstadt Montreal. Eine Hipster-Königin. Menschen wie sie haben Freunde wie sie, und Maries engster Vertrauter und Bruder im Geiste ist Francis, dessen Stil der gleichen Epoche angehört, aber diese auch parodiert - ein bisschen Beat-Generation, ein Schuss James Dean, schwarze Brille und hoch gegelte Haare. Zusammen sind die beiden das Maß aller Dinge in Sachen Coolness, eins dieser Künstlertypen-Duos, die bei Partys mit Cocktailgläsern im Türrahmen stehen und mit vernichtenden Blicken den modischen Verstand der anderen Gäste richten. Ausgangssituation für einen einschmeichelnd-ironischen Liebes- und Anti-Liebesfilm des jungen Genie-Regisseurs Xavier Nolan, der bereits in seinem weltweit gefeierten Debüt I KILLED MY MOTHER begeisterte. Frech und stilbewusstes junges Kino aus Kanada, zum Niederknien schön!
Mo., 1.8. - 19.00 UhrDi., 2.8. - 19.00 UhrMi., 3.8. - 21.00 UhrSa., 6.8. - 19.00 UhrDo., 11.8. - 19.00 UhrSa., 13.8. - 19.00 UhrDi., 16.8. - 19.00 UhrMi., 17.8. - 21.00 Uhr
The way back
The way back
USA 2010 | Regie: Peter Weir | 132 min. | 35mm | Colin Farrell, Ed Harris, Jim Sturgess u.a. | deutsche Fassung.
In einem sibirischen Arbeitslager treffen der Pole Janusz, der Russe Valka, der Amerikaner Smith und weitere Gefangene zusammen und bilden eine Allianz der Überlebenswilligen. Gemeinsam schmieden sie einen Ausbruchsplan, den sie während eines Eissturms in die Tat umsetzen. Sie setzen sich übermenschlichen Anstrengungen aus, um in ihre jeweilige Heimat zu gelangen. Und es ist ein verlustreicher Weg, der die Gemeinschaft aus Sibirien durch die Wüste Gobi und sogar über den Himalaya führt. THE WAY BACK, der neue Film des Meisterregisseurs Peter Weir (THE TRUMAN SHOW, DER CLUB DER TOTEN DICHTER) ist ein epischer, ein hochdramatischer, vor allem aber ein bildgewaltiger Film, der bei atemberaubender Szenerie von Menschen erzählt, die wahrhaftig Unglaubliches leisten, um in Freiheit zu gelangen.
Do., 4.8. - 19.00 UhrFr., 5.8. - 21.00 UhrSa., 6.8. - 21.00 UhrMo., 8.8. - 19.00 UhrDi., 9.8. - 21.00 UhrMi., 10.8. - 19.00 Uhr
Brownian movement
Brownian movement
Niederlande, Belgien 2010 | Regie: Nanouk Leopold | 100 min. | 35mm | Sandra Hüller, Dragan Bakema u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Wie kann man das Unerklärliche schildern, für das man selbst keine Worte hat? Charlotte ist eine erfolgreiche Ärztin, die mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn in Brüssel lebt. Doch dort hat sie sich auch eine kleine Wohnung gemietet, von der niemand etwas weiß. Dort empfängt sie Männer, die sie zuvor in ihrer Eigenschaft als Ärztin kennen gelernt hat und schläft mit ihnen, obgleich nichts darauf hindeutet, dass ihre Beziehung nicht glücklich wäre. Die Männer, die sie trifft, sind weder attraktiv, noch jung – ganz im Gegenteil. Was sucht diese Frau also in den Armen dieser Männer, die allesamt mindestens einen Makel aufweisen? Eindringlich gespieltes Psychodrama, mit einer großartig aufspielenden Sandra Hüller. Wie sich das physikalische Phänomen (Teilchenbewegung in Flüssigkeiten und Gasen), die BROWNIAN MOVEMENT den Titel gab, zum Inhalt desgleichen verhält, enträtselt (vielleicht) der Zuschauer.
Do., 4.8. - 21.30 UhrSo., 7.8. - 21.00 UhrDi., 9.8. - 19.00 UhrMo., 15.8. - 21.00 UhrDi., 16.8. - 21.00 UhrMi., 24.8. - 21.30 UhrDi., 30.8. - 21.15 Uhr
Schlafkrankheit
Schlafkrankheit
Deutschland, Frankreich 2011 | Regie: Ulrich Köhler | 91 min. | 35mm | Pierre Bokma, Jenny Schily u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Seit fast 20 Jahren leben Ebbo und Vera Velten in verschiedenen afrikanischen Ländern. Ebbo leitet ein Projekt über die beinahe ausgerottete Schlafkrankheit, seine Arbeit füllt ihn aus. Vera hingegen fühlt sich zunehmend verloren und hat Sehnsucht nach Deutschland. Ebbo steht vor der Wahl: sein Leben in Afrika aufzugeben oder seine Frau, die er liebt, zu verlieren. Doch er hat Angst vor der Rückkehr nach Deutschland - in ein Land, das ihm fremd geworden ist. Ulrich Köhlers eigenwilliger Film ist eine bildgewaltige und intensive Parabel über das Fremdsein und die Sehnsucht, ein Essay über Ruhe- und Heimatlosigkeit.

Einer der bemerkenswertesten deutschen Filme der letzten Jahre - beim diesjährigen „Festival des Deutschen Films“ in Ludwigshafen ausgezeichnet mit dem „Filmkunstpreis 2011“.
Fr., 5.8. - 19.00 UhrSo., 7.8. - 19.00 UhrDo., 11.8. - 21.00 UhrFr., 12.8. - 19.00 UhrSo., 14.8. - 19.00 UhrMo., 15.8. - 19.00 UhrMi., 17.8. - 19.00 Uhr
Confessions - Geständnisse
Confessions - Geständnisse
Japan 2010 | Regie: Tetsuya Nakashima | 107 min. | digital | Takako Matsu u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Alltag an einer japanischen Schule. Die Lehrerin erzählt von Milch, was in ihr enthalten ist, warum sie gesund ist. Die Kinder toben und hören wie sonst auch nicht zu. Aber so langsam werden sie ruhig, denn die Lehrerin erwähnt ihre kleine vierjährige Tochter. Sie lebt nicht mehr, ist ermordet worden – und zwei der Schüler hier im Raum haben das getan. Ganz langsam, Stück für Stück entwickelt Regisseur Tetsuya Nakashima einen Thriller, der sich zu einem ungemein spannenden Vexierspiel über Recht und Moral entwickelt und der Frage nachgeht, wie viel Wert ein Menschenleben hat. Wieder ein kleines Meisterwerk des gegenwärtigen japanischen Kinos!
Mo., 8.8. - 21.30 UhrMi., 10.8. - 21.30 UhrFr., 12.8. - 21.00 UhrSa., 13.8. - 21.00 UhrSo., 14.8. - 21.00 UhrMo., 3.10. - 21.15 UhrDi., 4.10. - 21.15 UhrMi., 5.10. - 21.30 Uhr
Nader and Simin – A separation
Nader and Simin – A separation
Iran 2011 | Regie: Asghar Farhadi | 123 min. | digital | Leila Hatami, Peyman Moaadi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nader und Simin sitzen vor dem Scheidungsrichter. Dabei wird schnell klar, dass sich die beiden lieben, es sind nur die schwierigen Umstände, die sie auseinander treiben. Simin will die Scheidung, um mit ihrer Tochter das Land zu verlassen. Nader weigert sich mitzugehen, denn er möchte seinen an Alzheimer leidenden Vater nicht zurücklassen. Als der Richter die Scheidung verwehrt, zieht Simin schweren Herzens zurück zu ihren Eltern... Meisterhaft und emotional erzählt der iranische Regisseur Asghar Farhadi, wie Menschen in einer unfreien Gesellschaft leben. Entstanden ist eine einfühlsam erzählte Geschichte, die mit dokumentarischer Wahrhaftigkeit und menschlicher Eindringlichkeit mitten ins Herz trifft. Auf der Berlinale 2011 gewann NADER AND SIMIN den Goldenen Bären als ‚Bester Film’ sowie zwei Silberne Bären und wurde von Presse wie Publikum umjubelt.
Do., 18.8. - 19.00 UhrFr., 19.8. - 21.15 UhrSo., 21.8. - 19.00 UhrMo., 22.8. - 21.00 UhrDi., 23.8. - 19.00 UhrFr., 26.8. - 21.00 UhrSa., 27.8. - 19.00 UhrMi., 31.8. - 19.00 Uhr
Senna
Senna
Frankreich, USA, Großbritannien 2010 | Regie: Asif Kapadia | 104 min. | 35mm | voice over deutsche Fassung.
„Good bye, Senna“. Ob diese Graffiti noch zu sehen ist, die irgendwo an einer Autobahnbrücke in der Region einst zu lesen war? Ayrton Senna hatte jedenfalls auch hier zahlreiche Fans. Bekanntlich war er dreifacher Weltmeister in der Formel-1, bekanntlich ist er 1994 bei einem Rennen im italienischen Imola tödlich verunglückt. Dieser seitens der Kritik hochgelobte Dokumentarfilm verdeutlicht Sennas Ausnahmetalent, der ihn zum Formel-1 Mythos machte. Er verwendet ausschließlich zeitgenössisches Originalmaterial, private Super 8-Aufnahmen aus dem Kreis der Familie, wie auch immer wieder Inboard-Kamera-Mitschnitte aus dem fahrenden Rennwagen, die damals gerade erst aufkamen. Somit ist SENNA auch ein Stück über die Entwicklung des Mediums Film, das einen ob der vielen Kurven ganz schwindlig macht.
Do., 18.8. - 21.30 UhrFr., 19.8. - 19.00 UhrSa., 20.8. - 19.00 UhrDi., 23.8. - 21.30 UhrSo., 28.8. - 19.00 Uhr
Lauf um Dein Leben – Vom Junkie zum Ironman
Lauf um Dein Leben – Vom Junkie zum Ironman
Deutschland 2008 | Regie: Adnan G. Köse | 98 min. | digital | Max Riemelt u.a. | deutsche Fassung.
Als Mitte der 90 Jahre der bis dato unbekannte Athlet Andreas Niedrig binnen zwei Jahren mehrmals den „Ironman“ auf Hawaii, den weltweit härtesten Sport-Wettkampf, gewinnt, ist die internationale Triathlon-Szene in Aufruhr. Später outet sich der Erfolgssportler als ehemaliger Heroin-Junkie, der sich als Dealer und Dieb durchs Leben geschlagen hat. Er stürzte ab, als Frauen seine Sucht entdeckten und ihn verließen. Bis ein Schlüsselerlebnis sein Leben für immer verändert. Eine dramatische Biografie, die in hoffnungslose Drogenhöllen, zu Mafiaschulden und Obdachlosigkeit hinabtaucht, bevor sie einen sensationellen sportlichen Aufstieg und Triumph feiern kann – die wahre Geschichte eines Weltklasse-Sportlers!
Sa., 20.8. - 21.00 UhrFr., 26.8. - 19.00 Uhr
Höllentour
Höllentour
Deutschland 2004 | Regie: Pepe Danquart | 120 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Das härteste Fahrradrennen der Welt, die ‚Tour de France’, wurde im vergangenen Jahr 100 Jahre alt. Das spektakuläre Großereignis fesselt Jahr für Jahr Millionen Zuschauer, die weltweit die Bilder von Massenankünften, quälenden Berganstiegen und kräftezehrenden Zeitfahren verfolgen. Oscar-Preisträger Pepe Danquart hat diese Jubiläumstour mit drei Kamerateams begleitet und einen faszinierenden Film geschaffen, der neue Maßstäbe setzt. HÖLLENTOUR ist dabei alles andere als ein „offizieller” Tour-de-France-Film, wenn gleich die Magie des Rennens überzeugend erfasst wird. Inmitten der Schönheit der Landschaft und der Spannung des Rennens schildert Danquart auch das Leiden und die Schmerzen, die Ängste und Schwächen seiner Helden. Er liefert eine Innenansicht der Tour und bringt uns die Menschen auf dem Sattel nahe – allen voran die sympathischen und langjährigen Freunde Erik Zabel und Rolf Aldag. Daneben wird von der Geschichte der Tour erzählt, von der medialen Schlacht, dem gigantischen Organisationsaufwand und den radsportverrückten Zuschauern auf den Straßen, in den Kneipen und vor den Fernsehern.
So., 21.8. - 21.30 UhrMi., 24.8. - 19.00 UhrMo., 29.8. - 19.00 Uhr
Am Limit
Am Limit
Deutschland, Österreich 2007 | Regie: Pepe Danquart | 93 min. | digital | deutsche Fassung.
Sie gelten als Helden der Berge: Die „Huberbuam", Alexander und Thomas Huber, die seit frühester Kindheit im Gebirge zu Hause sind und zu den weltbesten Extremkletterern zählen. In Patagonien trainieren sie für größere Taten, im US-Nationalpark Yosemite in Kalifornien stellen sie sich einer neuen alpinen Herausforderung: Sie wollen einen neuen Weltrekord im Speed-Climbing aufstellen. Ihr Versuch findet an „The Nose" statt, eine 1000 Meter hohe Steilwand im „El Capitan". Eine körperliche und geistige Grenzerfahrung ersten Ranges; ein Film voller Adrenalin.
Mo., 22.8. - 19.00 UhrDo., 25.8. - 21.30 Uhr
Au voleur – A real life
Au voleur – A real life
Frankreich 2009 | Regie: Sarah Leonor | 96 min. | 35mm | Guillaume Depardieu, Florence Loiret-Caille u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eigentlich will der Dieb Bruno der jungen Frau, welche von einem Auto angefahren wurde, nur die Armbanduhr stehlen, aber als die Lehrerin Isabelle erwacht, hilft er ihr. Einige Zeit später begegnen sich beide in einer Bar wieder. Aus der zufälligen Begegnung entsteht eine leidenschaftliche Liebesbeziehung. Von der Polizei verfolgt flieht das ungleiche Paar in die Natur. AU VOLEUR - A REAL LIFE ist der letzte Film mit dem vor zwei Jahren tragisch verstorbenen französischen Schauspieler Guillaume Depardieu. Die Filmrolle scheint dem Sohn Gérard Depardieus auf den Leib geschneidert zu sein; auch im wahren Leben geriet dieser früh mit dem Gesetz in Konflikt.
Do., 25.8. - 19.30 UhrSo., 28.8. - 21.15 UhrMo., 29.8. - 21.30 Uhr
Man on wire
Man on wire
Großbritannien 2008 | Regie: James Marsh | 94 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Es gibt Ereignisse, die lassen sich nicht vorhersehen und wirken besonders im Nachhinein unglaublich. Im August 1975 drängt sich zwischen den Twin Towers des World Trade Centers eine große Menschenmenge und blickt erstaunt, teilweise auch fassungslos, hinauf. Sie sehen dort ganz weit oben einen Mann, der auf einem Seil zwischen beiden Türmen balanciert. Und zwar ohne jeden Schutz. Eine völlig illegale Aktion, die von langer Hand vorbereitet wurde … MAN ON WIRE ist eine ausgesprochen beeindruckende, kraftvolle Dokumentation über ein aberwitziges Abenteuer – ein Film, der neben vielen anderen Auszeichnungen mit dem OSCAR 2009 für den „Besten Dokumentarfilm“ ausgezeichnet wurde.
Sa., 27.8. - 21.30 Uhr
Mount St. Elias
Mount St. Elias
Österreich 2009 | Regie: Gerald Salmina | 105 min. | digital | deutsche Fassung.
Die beiden österreichischen Skialpinisten Axel Naglich und Peter Ressmann begeben sich mit dem amerikanischen Freeskialpinisten Joe Johnston an die Grenzen ihrer physischen und psychischen Widerstandsfähigkeiten, als sie sich dem Mount St. Elias stellen. Denn er beherbergt nicht nur die längste, sondern sicherlich auch eine der härtesten Skiabfahrten der Welt. Es geht durch unbekanntes Gebiet, das darüber hinaus ständig wechselnde Wetterbedingungen bereit hält. Doch zunächst gilt es, den rund 5,5 Kilometer hohen Berg zu erklimmen. Ein authentisches Doku-Abenteuer, das jeden Hollywood-Thriller in die Schranken weist.
Di., 30.8. - 19.00 UhrMi., 31.8. - 21.30 Uhr
Transnationalmannschaft
Transnationalmannschaft
Deutschland 2010 | Regie: Philipp Kohl | 95 min. | digital | deutsche Fassung.
Sommer 2010, das Sommermärchen von 2006 ist dabei, sich zu wiederholen, Fußball-WM in Südafrika. Analog zum Spielverlauf porträtiert Philipp Kohl den Mannheimer Stadtteil Jungbusch mit seinem hohen Anteil an Migranten. Heraus kam eine Liebeserklärung an dieses Viertel und seiner Leute, zudem natürlich an die Gemeinschaft stiftende Kraft des Fußballs und an die Stadt Mannheim als Ganzes. Ungemein warmherzig, zudem ein klares Plädoyer für ein multikulturelles Miteinander – einfach ein wunderbarer Film über die Region Mannheim – Heidelberg.
Do., 1.9. - 21.00 UhrSo., 4.9. - 21.00 UhrFr., 7.10. - 21.15 UhrSo., 9.10. - 15.00 UhrSo., 13.11. - 21.00 UhrSa., 31.12. - 17.30 Uhr
Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen
Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen
Deutschland 2003-2011 | Regie: Aljoscha Pause | 141 min. | digital | Thomas Broich u.a. | deutsche Fassung.
Als der 22-jährige Thomas Broich als Zweitligaspieler von Wacker Burghausen erstmals von sich reden macht, wird er schnell in einem Atemzug mit Spielern wie Schweinsteiger, Podolski und Lahm als zukünftiger „Hoffnungsträger" für die deutsche Nationalmannschaft genannt. Broich dagegen liebt das Leben, die Literatur und tritt mit moralischen Werten auf, wofür er von den Medien schon bald als „der andere Fussballprofi“ eingestuft wird. Doch als er immer mehr Probleme mit autoritären Trainern bekommt und sich 2009 erste Symptome einer Depression zeigen, beschliesst er, Deutschland adieu zu sagen ... TOM MEETS ZIZOU – KEIN SOMMERMÄRCHEN, die erste Langzeitdokumentation über den deutschen Fussball, besticht durch eine bemerkenswerte Sicht auf den Profi-Sport weit jenseits der üblichen Hypes und der Oberflächlichkeiten. Insbesondere aber ist TOM MEETS ZIZOU – KEIN SOMMERMÄRCHEN eine durch und durch gelungene Dokumentation über ein Ausnahmetalent, dem es gelingt, zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen für sich und sein Leben zu treffen.
Fr., 2.9. - 19.00 UhrSa., 3.9. - 19.00 UhrSa., 10.9. - 19.00 UhrFr., 23.9. - 19.00 UhrSa., 24.9. - 19.00 Uhr
Der Albaner
Der Albaner
Deutschland 2010 | Regie: Johannes Naber | 104 min. | 35mm | Stipe Erceg, Eva Löbau, Nik Xhelilaj u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Dies ist die Geschichte von Arben, der sich vom ärmsten Land Europas in das reichste aufmacht. Arben braucht Geld, um seine große Liebe Etleva zu heiraten und den Bräuchen seiner Heimat Albanien zu entsprechen. Aber Deutschland, Berlin hat seine eigenen Gesetze. Nur wer keine Skrupel kennt, setzt sich hier durch. Arben riskiert alles, um seinen Traum vom Leben mit Etleva zu erfüllen... Der Gewinner des Max-Ophüls-Preises Saarbrücken 2011! Großes Kino der Gefühle von Regisseur Johannes Naber, der sich für das Drehbuch seines ersten Spielfilms sieben Jahre Zeit gelassen hat. Seine besondere Leistung liegt darin, wie konsequent er den Zuschauer in die fiktive Geschichte hineinzieht und die sozialen Hintergründe quasi im Vorbeigehen miterzählt.
Mo., 5.9. - 21.00 UhrDi., 6.9. - 19.00 UhrDo., 8.9. - 21.00 UhrDo., 22.9. - 19.00 UhrSo., 25.9. - 19.00 Uhr
Lollipop Monster
Lollipop Monster
Deutschland 2011 | Regie: Ziska Riemann | 90 min. | digital | Nicolette Krebitz, Jella Haase, Sarah Horvath u.a. | deutsche Fassung.
Ariane und Oona, zwei Teenager aus kaputten, chaotischen Elternhäusern, fühlen sich beide fehl am Platz in der Welt. Ariane, deren gewalttätiger Bruder die Familie terrorisiert, kompensiert ihre Aggressionen und Selbstzweifel durch viel zu früh entwickelte Sexualität. Oona hingegen fühlt sich schuldig am Selbstmord ihres Vaters und richtet ihre Wut gegen sich selbst. Als die Mädchen sich anfreunden, finden sie beieinander eine seit langem vergeblich gesuchte Leichtigkeit, Nähe und Normalität. Sie schaffen es, aus der Hoffnungslosigkeit und Gewalttätigkeit ihrer familiären Situationen auszubrechen und Trauer und Verzweiflung hinter sich zu lassen.... „Eine wilde Mixtur aus Trash und ernsthaftem Jugenddrama, aus gerne mal überzeichneter Pop(sub)kultur, Comic, Sex und Musik. Die zahlreichen, bunt zusammengewürfelten Elemente geben LOLLIPOP MONSTER seinen ganz eigenen Charme und seine unverwechselbare Handschrift." (kino-zeit.de)
Di., 6.9. - 21.15 UhrMi., 7.9. - 19.00 UhrDo., 8.9. - 19.00 UhrSo., 11.9. - 21.00 UhrDi., 13.9. - 19.00 Uhr
Unter Kontrolle
Unter Kontrolle
Deutschland 2010 | Regie: Volker Sattel | 98 min. | digital | deutsche Fassung.
Hinter den Kulissen der Atomindustrie und gedreht vor der Katastrophe in Fukushima ist der Dokumentarfilm UNTER KONTROLLE natürlich besonders interessant. Zurückhaltend und auf den ersten Blick irritierend unparteiisch ist er weder ein Film für Technikfreaks noch Begleitmaterial für politische Aktionen. Regisseur Volker Sattel und sein Co-Autor Stefan Stefanescu möchten eine Welt erkunden, die sich ansonsten zumeist gegen neugierige Blicke abschirmt. UNTER KONTROLLE: eine beeindruckende, gleichermaßen aber auch seltsame Tour zu den Kraftwerken Grohnde und Grundremmingen, aber auch zu einem Simulatorzentrum, an dem der Ernstfall geprobt wird. Hinzu kommen Kraftwerke, die nie in Betrieb genommen wurden und heute ganz anders verwendet werden, wie etwa der „Schnelle Brüter“ in Kalkar.
So., 11.9. - 19.00 UhrMo., 12.9. - 19.00 Uhr
Last night
Last night
Frankreich, USA 2010 | Regie: Massy Tadjedin | 93 min. | 35mm | Keira Knightley, Eva Mendes u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Joanna und Michael Reed sind seit drei Jahren miteinander verheiratet. Auch wenn das Paar nach außen hin glücklich wirkt, so hat sich doch Routine eingeschlichen. Bei einer Geschäftsparty ihres Mannes beschleicht Joanna das ungute Gefühl, dass mehr als nur dienstliches Interesse zwischen ihm und seiner hübschen Kollegin Laura bestehen könnte. Mit dem Verdacht konfrontiert, streitet Michael jegliche Gefühle ab, räumt allerdings ein, Laura durchaus attraktiv zu finden. An dem Fundament der jungen Ehe wird kräftig gerüttelt, als Michael und Laura dienstlich nach Philadelphia reisen muss, während Joanna ihrerseits unerwarteten Besuch von ihrem Ex-Freund Alex bekommt. Hin und hergerissen in einem komplexen Geflecht aus Liebe und Treue sowie Begierde und Versuchung, stehen Joanna und Michael jeweils vor einer Entscheidung, die nicht nur das eigene Leben betrifft, sondern womöglich in nur einer Nacht eine ganze Ehe aufs Spiel setzt.
Mo., 12.9. - 21.00 UhrMo., 19.9. - 19.00 UhrDi., 20.9. - 21.15 UhrFr., 30.9. - 19.00 Uhr
Once
Once
Irland 2006 | Regie: John Carney | 86 min. | digital | Glen Hansard, Markéta Irglová u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jeden Tag steht er mit seiner Gitarre in der Fußgängerzone Dublins. Der talentierte Straßenmusiker träumt von der großen Karriere, doch weil der Durchbruch auf sich warten lässt, repariert er Staubsauger im Geschäft seines Vaters. Eines Tages spricht ihn eine junge Pianistin an, die in den Straßen Blumen verkauft. Ihr gefallen seine Lieder und sie hat einen kaputten Staubsauger. In einem Klaviergeschäft singen die beiden zum ersten Mal gemeinsam - der Beginn einer bezaubernden, aber unmöglichen Liebesgeschichte? Als Low-Budget-Produktion in nur zwei Wochen abgedreht, begeisterte dieser kleine warmherzige Musikfilm aus Irland auf unzähligen Festivals, gewann den Publikumspreis in Sundance und beim Dublin International Filmfestival und zog ein internationales Publikum in seinen Bann. Hauptdarsteller Glen Hansard gewann für „Falling Slowly“ den Oscar für den ‚Besten Filmsong’.
Di., 13.9. - 21.00 UhrDo., 29.9. - 21.15 Uhr
Before sunrise
Before sunrise
USA 1995 | Regie: Richard Linklater | 101 min. | 35mm | Ethan Hawke, Julie Delpy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Zug nach Wien lernen sich eine junge Französin und ein Amerikaner kennen, der sich per Tramperticket durch Europa schlägt. In der österreichischen Hauptstadt treffen sich die beiden wieder. Im Verlauf der haarsträubenden Abenteuer einer Nacht verlieben sich die beiden ineinander, bis es am nächsten Morgen Abschied nehmen heißt. BEFORE SUNRISE ist bis zum heutigen Tag eine ausgesprochen bezaubernde Romanze geblieben, die mit ihren entspannten Dialogen ungemein Zeitgeistiges zu Liebe und dem ganzes Drumherum beiträgt.
Mi., 14.9. - 19.00 UhrMo., 26.9. - 21.15 UhrDo., 29.9. - 19.00 UhrFr., 30.9. - 21.00 Uhr
In the mood for love
In the mood for love
Hongkong 2000 | Regie: Wong Kar-wai | 98 min. | 35mm | Maggie Cheung, Tony Leung Chiu-wai u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Hongkong des Jahres 1962 zieht der Redakteur Chow mit seiner Frau in eine neue Wohnung. Oft trifft er Li-zhen, die neue Nachbarin. Sie entdecken dabei, dass ihre Partner miteinander eine Affäre haben. Sie selbst dagegen erkennen, dass ihre eigene Liebe zueinander ohne Erfüllung bleiben wird... Unterstützt durch wunderbar melancholische Musik inszenierte Wong Kar-wai mit der Starbesetzung der Hongkonger Filmsszene ein Kammerspiel emotionaler Intensität, so dicht und ästhetisch ausgefeilt, dass IN THE MOOD FOR LOVE bereits heute international als absoluter Klassiker der Filmgeschichte beurteilt wird.
Mi., 14.9. - 21.15 Uhr
Pieds nus sur les limaces – Barfuß auf Nacktschnecken
Pieds nus sur les limaces – Barfuß auf Nacktschnecken
Frankreich 2011 | Regie: Fabienne Berthaud | 109 min. | 35mm | Diane Kruger, Ludivine Sagnier u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Lily ist anders. Sie lebt in einer skurrilen Fantasiewelt und macht meistens das, wozu sie gerade Lust hat. Als ihre Mutter plötzlich stirbt, ist es an Lilys Schwester Clara, die mit einem Anwalt verheiratet ist und in Paris lebt, für Lily da zu sein. Unter dem Einfluss der eigenwilligen und freiheitsliebenden Lily findet Clara mehr und mehr Geschmack an der von ihr vorgelebten Ungebundenheit. Clara beginnt, ihr konformes Leben in Frage zu stellen. Eine gewaltige Herausforderung für ihre Ehe und gleichzeitig die Wiederentdeckung der Nähe zwischen zwei ungleichen Schwestern. Der Film erhielt 2010 beim Festival de Cannes den ‚Art Cinema Award’.
Do., 15.9. - 19.30 UhrSo., 18.9. - 21.00 UhrDi., 20.9. - 19.00 UhrMi., 21.9. - 19.00 UhrMo., 26.9. - 19.00 Uhr
Drei
Drei
Deutschland 2010 | Regie: Tom Tykwer | 119 min. | 35mm | Sebastian Schipper, Devid Striesow, Sophie Rois u.a. | deutsche Fassung.
20 Jahre leben Hanna und Simon in Berlin nun schon zusammen. Das Paar hat vieles erlebt und einiges hinter sich gelassen; allerdings hat sich auch viel Routine in ihre Beziehung eingeschlichen. Bis sich beide, ohne voneinander zu wissen, in denselben Mann verlieben: Adam Born, Stammzellenforscher, ein charmanter Mensch. Heimlich führen nun beide ihre Affären mit Adam - nicht ahnend, wie das Geheimnis, das sie voreinander haben, sie miteinander verbindet... Man muß sich einiges einfallen lassen, um der großen Leere mit zunehmendem Alter zu entgehen: weiß Tom Tykwer in seinem neuen, besonderen Film, der seine Protagonisten durch einige Höhen und Tiefen führt, Veränderungen und freie Gedankenformen zulässt, aber auch viel Versöhnlichkeit anbietet. Collagenhaft im Stil und durchzogen von Elementen des zeitgenössischen Theaters stellt Tykwer ein weiteres Mal unter Beweis, dass er einer der ganz Großen des deutschen Kinos geblieben ist.
Fr., 16.9. - 19.00 UhrSa., 17.9. - 21.00 UhrSo., 25.9. - 21.15 UhrDi., 27.9. - 19.00 Uhr
Angèle et Tony - Angèle und Tony
Angèle et Tony - Angèle und Tony
Frankreich 2010 | Regie: Alix Delaporte | 87 min. | 35mm | Clotilde Hesme, Grégory Gadebois u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die schöne Angèle sucht einen Mann, um neu anzufangen... vor allem aber braucht sie schnell einen Vater für ihren Sohn Yohan, um mit den Gesetzen besser klar zu kommen. Auf ihre Anzeige hin meldet sich Tony, ein einfacher Fischer, der nicht viel Worte macht, aber vor Angèles schroffer Art schnell zurückschreckt. Dennoch mag er ihr eine Chance geben. Seine Mutter dagegen ist wenig angetan: denn was wissen sie schon von dieser jungen Frau, die ihren Sohn unbedingt schnell heiraten will...? Kann aus nüchternen Erwägungen Liebe werden? Können sich zwei Menschen finden, die ihre Gefühle nicht gerne zeigen? ANGÈLE ET TONY ist ganz großes Kino der Gefühle – bei atemberaubender Kulisse an der wildromantischen Küste der Normandie gefilmt. Ein herber, unsentimentaler und wahrhaftiger Film von Alix Delaporte, die für den Film den ‚Prix Michel d’Ornano’ als bester französischer Debütfilm erhielt.
Sa., 17.9. - 19.00 UhrSo., 18.9. - 19.00 UhrDo., 22.9. - 21.15 UhrDi., 27.9. - 21.30 UhrMi., 28.9. - 19.00 Uhr
The dreamers – Die Träumer
The dreamers – Die Träumer
Großbritannien 2003 | Regie: Bernardo Bertolucci | 130 min. | digital | Michael Pitt, Louis Garrel u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der junge Amerikaner Matthew und das französisches Geschwisterpaar Theo und Isabelle treffen sich im Frühjahr 1968 bei einer Protestaktion gegen die Entlassung des Leiters der Cinemathèque, Henri Langlois. In der großbürgerlichen Wohnung der Eltern der Zwillinge schließt sich das cinephile Trio von der Außenwelt ab, lebt bedingungslos den eigenen Traum aus.... Brillant wagte Altmeister Bertolucci eine quasi inzestuöse und psychoanalytische Interpretation der Ereignisse um den Pariser Mai 1968, in dem das nicht-kommerzielle Kino und die Liebe als solche eine zentrale Rolle spielen.
Mi., 28.9. - 21.00 Uhr
El Bulli – Cooking in Progress
El Bulli – Cooking in Progress
Deutschland 2010 | Regie: Gereon Wetzel | 108 min. | digital | deutsche Fassung.
Der beste Koch der Welt – diese Auszeichnung ist Segen und Fluch zugleich. Denn wie will man die Kochkunst Jahr für Jahr neu erfinden, wenn man, wie der Drei-Sterne-Virtuose Ferrán Adrià, die Gourmetküche schon vollkommen revolutioniert hat? Wie das gehen kann, zeigt die sehenswerte Dokumentation von Gereon Wetzel über die Köche des weltberühmten spanischen Restaurants El Bulli. Eine visuelle Reflexion über das Wesen der Kreativität. Fünf Mal „Bestes Restaurant der Welt“, jährlich zwei Millionen Reservierungsanfragen – von denen nur 8.000 berücksichtigt werden können, 70 Mitarbeiter für 50 Gäste, Menüfolgen mit 25 bis 30 Gängen und eine Avantgardeküche, die traditionelle Vorstellungen vom Aussehen zubereiteter Lebensmittel auf den Kopf stellt. „Es ist verrückt, wenn Sie es nach normalen Maßstäben beurteilen wollen", sagte Adrià einmal in einem Interview über das Essen im El Bulli. „Aber wir sind nicht normal.“
Sa., 1.10. - 19.00 UhrSo., 2.10. - 11.00 UhrSo., 2.10. - 19.00 UhrMo., 3.10. - 15.00 UhrDi., 4.10. - 19.00 UhrSa., 8.10. - 19.00 UhrSo., 9.10. - 19.00 Uhr
Gerhard Richter Painting
Gerhard Richter Painting
Deutschland 2011 | Regie: Corinna Belz | 93 min. | digital | deutsche Fassung.
Gerhard. Richter. Painting. Diese drei Worte enthalten die Seele und Essenz dieses Films. Es geht um den Künstler beim Malen, um nicht mehr und nicht weniger. Also um einen Mann in einem Atelier, um zwei weiße Leinwände, eine überschaubare Zahl von Farbeimern und um das, was dann passiert. Wie mit breitem Pinsel die ersten kräftigen Linien entstehen, wie sich nach und nach Farben auf der Leinwand mischen und wie plötzlich ein ganz neues Bild entsteht, weil Richter mit der so genannten „Rakel“, dem Abstreifholz für überschüssige Farbe, etwas überraschend Anderes kreiert. Aber natürlich sind es nicht nur die äußeren Aspekte der Malerei, die diesen Film so einzigartig machen. Es sind die Einblicke in das Innere der Arbeit. Zweifel, Skepsis, Nachdenklichkeit, Irrwege, neues Ansetzen – all das ist in Richters Augen und Mienenspiel zu lesen. Wie in einem aufgeschlagenen Buch.
So., 2.10. - 15.00 UhrSo., 2.10. - 17.00 UhrMo., 3.10. - 17.00 UhrSo., 9.10. - 17.00 UhrMo., 10.10. - 19.00 UhrDi., 11.10. - 19.00 UhrMi., 12.10. - 19.00 UhrSo., 16.10. - 11.00 UhrSo., 16.10. - 15.00 UhrDi., 18.10. - 10.00 UhrSo., 23.10. - 15.00 UhrDi., 1.11. - 15.00 UhrMi., 2.11. - 17.00 UhrSo., 6.11. - 15.00 UhrSo., 13.11. - 15.00 UhrSo., 27.11. - 15.00 UhrSo., 4.12. - 15.00 UhrSo., 11.12. - 15.00 UhrSo., 25.12. - 15.00 UhrMo., 26.12. - 17.00 UhrFr., 30.12. - 17.00 UhrSo., 1.1. - 17.00 UhrFr., 6.1. - 17.00 UhrSo., 15.1. - 17.00 UhrSo., 26.2. - 11.00 UhrSo., 4.3. - 17.00 UhrSo., 18.3. - 15.00 Uhr
Whores’ glory – Ein Triptychon zur Prostitution
Whores’ glory – Ein Triptychon zur Prostitution
Österreich, Deutschland 2011 | Regie: Michael Glawogger | 110 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Michael Glawogger dokumentiert die Suche nach den Hintergründen der Prostitution in ausdrucksstarken Bildern und führt die mit MEGACITIES und WORKINGMAN’S DEATH begonnene Trilogie zum Thema globalisierte Arbeitswelt zu Ende. Er zeigt ungeschönt die Situation der Prostituierten in Bangkok, Bangladesh und Mexiko – indem er sie selbst zu Wort kommen lässt. Gegliedert in ein Triptychon, also dreiteilig, ist seine Dokumentation insbesondere ein Zeugnis der Einfühlungsarbeit und des Respekts. „Es geht mir darum, die Schönheit des Menschen zu zeigen, und das, was er bereit zu tun ist, um zu überleben.“ (Glawogger)
So., 2.10. - 21.15 UhrMo., 3.10. - 19.00 UhrDo., 6.10. - 19.00 UhrFr., 7.10. - 19.00 UhrSo., 9.10. - 21.00 UhrMo., 10.10. - 21.00 UhrDi., 11.10. - 21.00 UhrMi., 12.10. - 21.00 Uhr
Welcome
Welcome
Frankreich 2009 | Regie: Philippe Loiret | 115 min. | digital | Vincent London, Audrey Dana u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junger Mann aus Kurdistan ist auf dem Weg nach London, der Liebe wegen. Sein Weg führt ihn nach Calais, einem Sammelpunkt für Menschen, die versuchen, irgendwie illegal den Kanal nach England zu überqueren. Derweil tun die französischen Behörden alles, um den Kontakt zwischen den „Einheimischen“ und den „Fremden“ zu unterbinden. Dennoch freunden sich Bademeister Simon und Bilal an. Das Ziel des jungen Kurden: schwimmend das andere Ufer zu erreichen …
WELCOME verknüpft das politisch brisante Thema Migranten mit existenziellen Werten wie Freundschaft und Liebe in all ihren Facetten. Das zutiefst bewegende, vielschichtige Drama besticht durch genaue Figurenzeichnung, viel Sinn für Realismus und große Emotionalität. In einer universellen Geschichte ohne Schwarz-Weiß-Malerei beschreibt Philippe Lioret (DIE FRAU DES LEUCHTTURMWÄRTERS) Individuen in Ausnahmesituationen, die gegen ihre vermeintlichen Schicksale ankämpfen. Ein herausragendes Plädoyer für Menschlichkeit.

Mit Einführung von amnesty international, Hochschulgruppe Heidelberg.
Mi., 5.10. - 19.00 Uhr
Himmel und mehr – Dorothea Puck auf der Spur
Himmel und mehr – Dorothea Puck auf der Spur
Deutschland 2010 | Regie: Alexandra Pohlmeier | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
HIMMEL UND MEHR zeigt Leben und Werk der heute 94jährigen Hamburger Bildhauerin Dorothea Buck, die sich selbst von der Schizophrenie geheilt hat.

Mit Einführung und anschl. Publikumsgespräch mit Margret Osterfeld, Fachärztin für Psychatrie, Dortmund.

Ab 10:30 Uhr Einlass; Infostände im Foyer.

Weitere Informationen zum Film: www.himmelundmehr.de

Eintritt frei! Mit freundlicher Unterstützung des Heidelberger Selbsthilfebüros.
So., 9.10. - 11.30 Uhr
Zum goldenen Hirsch - Eröffnung Jagdsaison III !! Veranstaltungsort: KARLSTORBAHNHOF - Saal !!
Zum goldenen Hirsch - Eröffnung Jagdsaison III  !! Veranstaltungsort: KARLSTORBAHNHOF - Saal !!
Es hat sich einiges getan, seit im Herbst 2007 ein paar Filmenthusiasten im Heidelberger Karlstorkino und im Mannheimer Cinema Quadrat einen kleinen, kultigen Kurzfilmabend mit dem Namen „Zum Goldenen Hirsch“ gründeten: Seither war das Karlstorkino bei jedem „Hirschen“ ausverkauft - 15 mal in Folge! In Mannheim füllt die Kurzfilmreihe längst den nicht gerade kleinen Veranstaltungssaal der Alten Feuerwache. Und seit im Juli das dreitägige Abschlussfestival „Der Große Endhirsch“ zu Ende gegangen ist, ist die Reihe mit über 120 gezeigtenKurzfilmen und über 4000 Zuschauern in der zweiten Jagdsaison das größte regionale Kurzfilmfestival in Deutschland. Grund genug, zur feierlichen Eröffnung der „Jagdsaison 3“ in den Saal des Karlstorbahnhofs umzuziehen.
Erneut gibt es eine feine Mischung der stärksten, schrägsten und abstrusesten Streifen aus der Metropolregion und wie immer bestimmt das Publikum, wer den ersten Preis (eine kleine klebrige Trophäe, 100 Euro in Bar und die Qualifikation zum Großen Endhirsch 2013) mit nach Hause nimmt. Und während am Ende 77 Notare die Stimmen der Zuschauer penibel auszählen, werden noch einmal die Gewinner des „Großen Endhirsch 2011“, also die drei besten Kurzfilme der vergangenen zwei Jahre, gezeigt.

Einlass 19.00 Uhr
Eintritt Ak 7 €, VVK 5 € + VVK-Gebühr

Weitere Infos und Vorverkauf unter:
>> www.karlstorbahnhof.de
Mi., 12.10. - 20.00 Uhr
Tyrannosaur
Tyrannosaur
Großbritannien 2011 | Regie: Paddy Considine | 91 min. | digital | Peter Mullan, Olivia Colman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Joseph ist jähzornig, tough, immer im Pub aufzufinden - im Grunde seines Herzens aber gerecht, allerdings auch nie einem handfesten Konflikt abgeneigt. Als Joseph irgendwann nicht mehr weiter weiß, findet er in Hannahs Laden Zuflucht. Sie scheint das exakte Gegenteil von Joseph zu sein: kontrolliert, liebevoll und unerschütterlich in ihrem Glauben an Gott und das Gute im Menschen. Doch immer mehr zeigt sich, dass auch Hannah dunkle Geheimnisse in sich trägt. Was bald niederschmetternde Auswirkungen auf beider Leben haben wird ... TYRANNOSAUR ist raues, kontroverses und intensives britisches Kino – u.a. beim diesjährigen Sundance Filmfestival mit einer Vielzahl von Preisen ausgezeichnet. Ein durch und durch würdiger „Film des Monats“!
Do., 13.10. - 19.00 UhrFr., 14.10. - 19.00 UhrSa., 15.10. - 19.00 UhrSo., 16.10. - 19.00 UhrMo., 17.10. - 19.00 UhrDi., 18.10. - 21.00 UhrMi., 19.10. - 21.00 UhrFr., 21.10. - 21.00 UhrSa., 22.10. - 21.00 UhrSo., 23.10. - 17.00 UhrSo., 30.10. - 21.15 Uhr
Nach der Stille
Nach der Stille
Deutschland, Palästina 2011 | Regie: Stephanie Bürger, Jule Ott | 81 min. | digital | Yaël Armanet-Chernobroda u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wenn die Explosion eines Attentats verklungen ist, herrscht Stille. Todesstille. Bis dann die Welt wie aus einem Schlaf zu erwachen scheint, bis man die Sirenen hört und die Schreie der Verwundeten. Doch es gibt noch eine andere Stille und diese dauert viel länger an; es ist die Fassungslosigkeit der Hinterbliebenen, die leise Wut der Trauernden, der spürbare Hass auf den oder die Täter. Und diese Stille dauert ungleich länger an, manchmal hört sie nie auf. In Israel und Palästina ist dieses Verstummen seit vielen Jahren präsent, der mörderische Konflikt scheint unüberwindbar. Doch was geschähe, wenn dieses Schweigen endlich durchbrochen würde? Der bemerkenswerte Debut- und Dokumentarfilm NACH DER STILLE zeigt, wie solch ein Gedanke Wirklichkeit werden kann und was es bedeutet, wenn man diesen Versuch in eine größere Perspektive setzt. Auch hier steht am Anfang eine Explosion – zumindest im übertragenen Sinne. Am 31. März 2002 betritt der 24-jährige aus Jenin im Westjordanland stammende Shadi Tobassi in Israel ein Restaurant, zündet einen Sprengstoffgürtel und reißt 15 Menschen mit in den Tod. Unter den Opfern ist auch der 67 Jahre alte Architekt und Friedensaktivist Dov Chernobroda, der sich Zeit seines Lebens für die Aussöhnung von Israelis und Palästinensern eingesetzt hat. Als seine Witwe Yaël Armanet-Chernobroda im Jahre 2008 Marcus Vetters Film DAS HERZ VON JENIN sieht, ist sie so begeistert von seiner Botschaft der Versöhnung, dass sie ihm einen Brief schreibt und darin vorschlägt, noch einen Film zu drehen. Aber dieses Mal über eine Annäherung, die von Israel ausgeht, ganz im Sinne ihres verstorbenen Mannes, der einmal sagte: „Es kann keinen Frieden geben, wenn die Feinde nicht miteinander sprechen."
So., 16.10. - 17.00 UhrDi., 18.10. - 19.00 UhrMi., 19.10. - 19.00 UhrFr., 21.10. - 19.00 UhrSo., 23.10. - 11.00 UhrSo., 30.10. - 14.30 Uhr
Deux de la Vague – Godard trifft Truffaut
Deux de la Vague – Godard trifft Truffaut
Frankreich 2010 | Regie: Emmanuel Laurent | 91 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei, die auszogen, um das Kino zu revolutionieren: Der Dokumentarfilm DEUX DE LA VAGUE von Emmanuel Laurent folgt der Geschichte des neuen französischen Kinos, der Nouvelle Vague, beispielhaft anhand der problematischen Beziehung zwischen Jean-Luc Godard und François Truffaut. In Sequenzen aus Film- und Dokumentarmaterial, miteinander verbunden durch die Arbeit einer fiktiven Archivarin, spürt Laurent den Fliehkräften zwischen seinen Protagonisten nach. Die immer artifizielle Chronologie von Geschichte wird so entschleunigt, in die Breite verlagert und reflektiert. Es ist zeitweise so, als säße man selbst am Schneidetisch und fügte Bild an Bild.
Do., 20.10. - 19.30 UhrSa., 22.10. - 19.00 UhrSo., 23.10. - 19.00 UhrSo., 30.10. - 11.00 Uhr
Von Menschen und Göttern > !! Veranstaltungsort: HEILIGGEISTKIRCHE am Marktplatz !
Von Menschen und Göttern > !! Veranstaltungsort: HEILIGGEISTKIRCHE am Marktplatz !
Frankreich 2010 | Regie: Xavier Beauvois | 122 min. | 35mm | Lambert Wilson, Michael Lonsdale u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Liebe ist stärker als die Angst. Sie leben in Harmonie mit sich und ihren muslimischen Nachbarn im nordafrikanischen Atlas-Gebirge. Der Film über französische Trappistenmönche basiert auf dem wahren Fall von sieben Mönche, die 1996 im algerischen Tibhirine entführt und getötet wurden. Er erzählt, wie Gemeinschaften mit Bedrohungen durch Terror umgehen können. Die Weigerung der Mönche, ihr Kloster zu verlassen, erscheint als Folge eines Lebensstiles, der sich zur bedingungslosen Liebe gegenüber den Mitmenschen verpflichtet hat.
Do., 20.10. - 19.30 Uhr
Another year > !! Veranstaltungsort: HEILIGGEISTKIRCHE am Marktplatz !
Another year  > !! Veranstaltungsort: HEILIGGEISTKIRCHE am Marktplatz !
Großbritannien 2010 | Regie: Mike Leigh | 124 min. | 35mm | Jim Broadbent, Ruth Sheen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Der Geologe Tom und die Psychologin Gerri sind ein unzertrennliches Ehepaar, das es geschafft hat, über all die Jahre hinweg glücklich zusammenzuleben. Ihr Alltag besteht aus Gartenarbeit, gemeinsamen Abendessen, Grillpartys, aber auch aus Krisen innerhalb der Familie und des Freundeskreises. Denn besonders den vielen kleinen Sorgen und Nöte ihrer zahlreichen Freunde widmet sich das Paar voller Wärme und Zuneigung... Unterteilt in die vier Jahreszeiten schildert Regisseur Mike Leigh eine berührende, wahre, persönliche und nachdenkliche Geschichte um Glück und Unglück, das unvermeidliche Verblühen allen Lebens, über Würde – und welche Möglichkeiten ein Mensch in seinem eigenen Leben hat, mit Niederschlägen und Herausforderungen umzugehen. Ein Film mit herausragenden Darstellern und einer fein ausgewogenen Balance aus Tragik und Komik, lakonischem Zynismus und großer Empathie für seine Figuren.
Fr., 21.10. - 19.30 Uhr
Faust – Eine deutsche Volkssaga -> !! Veranstaltungsort: HEILIGGEISTKIRCHE am Marktplatz !
Faust – Eine deutsche Volkssaga -> !! Veranstaltungsort: HEILIGGEISTKIRCHE am Marktplatz !
Deutschland 1926 | Regie: Friedrich Wilhelm Murnau | 106 min. | digital | Emil Jannings, Gösta Ekman u.a. / Stummfilm mit Live-Vertonung | FSK: 6.
Basierend auf Motiven des Goethe-Klassikers erzählt FAUST die Geschichte des gleichnamigen Gelehrten, der von Mephisto in Versuchung geführt wird. Mephisto hatte nämlich im Streit mit dem Erzengel Gabriel behauptet, er könne jeden Menschen vom Weg Gottes abbringen. Um den alten Faust zu verführen, läßt Mephisto das Land von der Pest heimsuchen; da die sterbenden Menschen den Gelehrten um Hilfe anflehen und dieser trotz seiner Gebete keine Hilfe von Gott erhält, sucht er Rat beim Teufel. Um ihn für sich zu gewinnen, verspricht Mephisto Faust die ewige Jugend und alle Schätze dieser Welt. Faust läßt sich auf den Pakt ein und verschreibt damit seine Seele dem Teufel ... Bei der Uraufführung von FAUST – EINE DEUTSCHE VOLKSSAGE am 14. Oktober 1926 stand Friedrich Wilhelm Murnau bereits auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Seine ausgeklügelte Kamera- und Tricktechnik sowie seinerzeit ausgesprochen innovative visuelle Effekte - etwa Doppelbelichtungen – machen den Stummfilm FAUST bis zum heutigen Tage zum Erlebnis. Mit Live-Vertonung an der Kirchenorgel!
Sa., 22.10. - 20.15 Uhr
Kinshasa Symphony -> !! Veranstaltungsort: HEILIGGEISTKIRCHE am Marktplatz !!
Kinshasa Symphony -> !! Veranstaltungsort: HEILIGGEISTKIRCHE am Marktplatz !!
Deutschland 2010 | Regie: Claus Wischmann, Martin Baer | 90 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Kinshasa, Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, drittgrößte Stadt Afrikas. Hier wohnen fast zehn Millionen Menschen, die zu den ärmsten Bewohnern unseres Planeten zählen. Es ist die Heimat des einzigen Symphonieorchesters Zentralafrikas - L'Orchestre Symphonique Kimbanguiste. In völliger Dunkelheit spielen zweihundert Orchestermusiker Beethovens Neunte - "Freude schöner Götterfunken". Ein Stromausfall wenige Takte vor dem letzten Satz: solche Probleme sind noch die kleinste Sorge, denn in den letzten 15 Jahren haben die Musiker zwei Putsche, einen Krieg und unzählige Krisen überlebt. Doch zum Glück ist da die Liebe zur Musik und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft ... Den beiden Dokumentarfilmern Wischmann und Baer gelang mit diesem warmherzigen Porträt gleichzeitig eine ausgesprochen gelungene Hommage über die Macht der Musik – ausgezeichnet mit dem Publikumspreis beim "Festival des deutschen Films", Ludwigshafen 2010.
So., 23.10. - 15.00 Uhr
Das Ende ist mein Anfang -> !! Veranstaltungsort: HEILIGGEISTKIRCHE am Marktplatz !!
Das Ende ist mein Anfang -> !! Veranstaltungsort: HEILIGGEISTKIRCHE am Marktplatz !!
Deutschland, Italien 2010 | Regie: Jo Baier | 98 min. | 35mm | Bruno Ganz, Elio Germano u.a. | deutsche Fassung | FSK: 12.
Der in die Jahre gekommene Autor Tiziano Terzani (Bruno Ganz) bittet seinen Sohn Folco zu sich. Er will ihm die großen Geschichten seines Lebens erzählen, besonders auch seine spirituellen Erfahrungen der letzten Jahre und wie er sich auf seinen Tod als „letztes großes Abenteuer“ vorbereiten möchte ... DAS ENDE IST MEIN ANFANG ist die bewegende, filmische Adaption der gleichnamigen Lebenserinnerungen des langjährigen Südostasien-Korrespondenten des „Spiegel“. Ein Buch, welches auch in Deutschland die Bestsellerlisten stürmte und als Vermächtnis eines der interessantesten Zeitzeugen des 20. Jahrhunderts gilt. Bruno Ganz in der Hauptrolle kann hierbei im höchsten Maße überzeugen.
So., 23.10. - 19.00 Uhr
Blue Valentine
Blue Valentine
USA 2010 | Regie: Derek Cianfrance | 120 min. | digital | Michelle Williams, Ryan Gosling u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Nach sechs gemeinsamen Jahren scheint Deans und Cindys Ehe am Ende. Was als romantische Leidenschaft mit unbedingter Hingabe begann, ist schleichender Ernüchterung gewichen: Aus romantischen Liebeserklärungen wurden banale Streits um Geld, fehlgeschlagene Ambitionen und um ihre gemeinsame Tochter. Als möglicherweise letzten Rettungsversuch verbringt das Paar eine Nacht in einem Motel, in der sowohl zärtliche Erinnerungen als auch die brutale Gewissheit wach werden, dass sie vor harten Veränderungen ihres Lebens stehen. Denn eine neue Liebe scheint sich ihren Weg zu bahnen ... Vom Suchen, Finden und Verlieren: BLUE VALENTINE schlägt den gesamten Bogen einer Leidenschaft: vom ersten Zauber bis zum letzten Schmerz. Entstanden ist ein außergewöhnlich schöner Liebesfilm, der gleichzeitig auch ein unbedingtes Bekenntnis für die Liebe darstellt – gleichgültig, wie immer diese auch verlaufen kann oder wird.
So., 23.10. - 21.00 UhrMo., 24.10. - 21.00 UhrSo., 30.10. - 16.30 UhrMo., 31.10. - 19.00 Uhr
Putty Hill
Putty Hill
USA 2010 | Regie: Matthew Porterfield | 89 min. | digital | Sky Ferreira, Zoe Vance u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Cory starb alleine in einem verfallenen Haus am Rande Baltimores an einer Überdosis Heroin. Am Tag vor seiner Beerdigung versammeln sich seine Familie und Freunde, deren Leben bereits voran schreiten, obwohl ihnen noch die Verletzbarkeit, die ein so plötzlicher Tod auslöst, ins Gesicht geschrieben steht ... Mit einem fast dokumentarischen Gestus der Beobachtung fängt PUTTY HILL gleichzeitig eine Stimmung und ein Milieu ein. Teenager, die seltsam erschöpft wirken von den Zumutungen des Erwachsenwerdens. Erwachsene, die das Leben nicht nur von Tattoos gezeichnet hat. Mit großer Behutsamkeit werden Orte wie Protagonisten eingeführt. Sie geben einem unsichtbaren, aber omnipräsenten Interviewer Antworten in einem Film, der sich sehr fragil zwischen Inszenierung und Improvisation bewegt.
Mo., 24.10. - 19.00 UhrMi., 26.10. - 21.15 UhrDo., 27.10. - 19.00 UhrSa., 29.10. - 19.00 Uhr
Hanna – Wer ist Hanna?
Hanna – Wer ist Hanna?
USA, Großbritannien, Deutschland 2011 | Regie: Joe Wright | 111 min. | 35mm | Saoirse Ronan, Cate Blanchett u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Da sitzt man in SUCKER PUNCH und denkt sich: „Mensch, was wäre es doch spannend, mal wieder eine richtige Actionheldin zu sehen. Eine, die ohne nuttige Hülsen und behaupteten Feminismus daherkommt, sondern einfach nur handelt." Und dabei am besten auch noch so glaubwürdig erscheint wie Saoirse Ronan, die titelgebende Hauptdarstellerin. Denn Hanna ist eine durchschlagende Killerin, ganz ohne Barbie-Aura. HANNA unterscheidet sich von vielen anderen Actionfilmen durch seine sauber herausgearbeiteten Charaktere. Wo die Geschichte eher in handelsüblichen Bourne-/Salt-Regionen bleibt, entsteht hier Spannung durch die Verbindung interessanter Figuren mit kinetisch inszenierter Action. Mit der Entwicklung der Geschichte erfolgt auch die Entwicklung von Hannas Charakters, die Erkundung der neuen Welt geht einher mit ihrer Öffnung in Richtung Zuschauer.
Di., 25.10. - 19.00 UhrMi., 26.10. - 19.00 UhrSo., 30.10. - 19.00 Uhr
Welcome to the Rileys - Willkommen bei den Rileys
Welcome to the Rileys - Willkommen bei den Rileys
USA 2010 | Regie: Jake Scott | 110 min. | digital | James Gandolfini, Kristen Stewart u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Auf einer Geschäftsreise trifft Doug Riley in einem Stripclub in New Orleans auf die Ausreißerin Mallory. Doug fühlt sich hingezogen zu der jungen Tänzerin: nicht wegen ihrer professionellen Angebote, sondern weil sie ihn an seine Tochter erinnert, die vor acht Jahren bei einem Unfall ums Leben kam. Ein Verlust, den weder seine Frau Loïs noch er wirklich verkraftet haben. Doug nimmt sich auf väterliche Weise der jungen Frau an und beschließt, in New Orleans zu bleiben. Eine Entscheidung, die seine Ehefrau aus ihrer Erstarrung reißt und die Ehe der Rileys durcheinanderwirbelt. WELCOME TO THE RILEYS: authentisch, anrührend, überzeugendes Ensemble – Regisseur Jake Scott ist eine großartige Mischung aus Coming-of-Age-Drama und Familientragödie gelungen.
Di., 25.10. - 21.15 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ??.
Ausgewählte, selten oder noch nie erblickte Filmperlen im Kino sehen (Überraschungsfilme), darüber im Anschluss ein wenig reflektieren, dazu guten Wein trinken – so könnte die neue Reihe „Film & Wein“ schon kurz beschrieben sein, die im Oktober ihren Anfang nehmen soll. Alle Filmbegeisterte und solche, die es werden wollen, sind herzlich eingeladen!

Moderation / Einführung in den Film: Jo-Hannes Bauer.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 28.10. - 19.00 Uhr
Shit year
Shit year
USA 2010 | Regie: Cam Archer | 95 min. | digital | Ellen Barkin, Luke Grimes u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
SHIT YEAR ist einer dieser Filme, der – je nach Blickwinkel des Betrachters – entweder großes experimentelles Avantgarde-Kino mit einem Schuss Neorealismus oder ein Stück prätentiöser Bockmist ist. Was kann also über diesen Film gesagt werden, außer dass er definitiv ein cineastisches Wagnis ist? Fest steht, er ist vor allem eines: Ellen Barkin. Sie spielt eine in die Tage gekommene, amerikanische Schauspielerin namens Colleen West. Das tut sie grandios und mit einem unendlichen Facettenreichtum, weshalb SHIT YEAR an SUNSET BOULEVARD und ENDSTATION SEHNSUCHT erinnert. Nur dass dieses Werk nicht mit zuviel Pathos und Drama angereichert wurde, sondern mit einem surrealen Mix aus Fantasien, Simulationen und Erinnerungen. Der komplett in schwarz-weiß gehaltene Film erzählt in inkonsistenter, nicht stringenter Art und Weise die Geschichte des letzten Jahres der Schauspielerin. Ihr Leben wird vor allem bestimmt von Einsamkeit und der Angst davor, wie sie einmal sagt, dass sie bald nichts mehr zu verlieren hat.
Fr., 28.10. - 21.30 UhrMo., 31.10. - 21.30 Uhr
Midnight in Paris
Midnight in Paris
USA 2010 | Regie: Woody Allen | 110 min. | 35mm | Owen Wilson, Adrien Brody, Kathy Bates, Carla Bruni u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll.
Für den Amerikaner Gil geht ein großer Wunsch in Erfüllung, als er mit seiner Verlobten Inez endlich ein paar Tage Urlaub in Paris verbringen darf. Denn seit seiner Jugend schwärmt Gil von der dortigen Künstlerszene der Zwanzigerjahre. Hemingway, Fitzgerald, Gertrude Stein - das sind die Idole des Hollywood-Drehbuchautoren, der sich nun sehnlichst wünscht, als ernst zu nehmender Schriftsteller zu reüssieren. Inez dagegen hat kein Verständnis für seine Schwärmerei. Eines Abends bricht Gil alleine auf und verirrt sich bei seinem Streifzug durch die Straßen der Stadt. Punkt Mitternacht geschieht etwas ganz und gar Wundersames... MIDNIGHT IN PARIS heisst die neue, ausgesprochen beschwingte und augenzwinkernde Komödie von Woody Allen. Es ist sein erster komplett in Paris entstandener Film, eine einfallsreiche und charmante Liebeserklärung an die Stadt der Liebe und die Kraft künstlerischen Strebens. Beim 64. Festival de Cannes wurde MIDNIGHT IN PARIS als Eröffnungsfilm mit minutenlangem Applaus gefeiert; in den US-Kinos ist er bereits jetzt der erfolgreichste Film in der Karriere des Ausnahmeregisseurs.
Di., 1.11. - 17.00 UhrMi., 2.11. - 19.00 UhrSo., 6.11. - 17.00 UhrSo., 6.11. - 21.15 UhrMo., 7.11. - 21.00 UhrMi., 9.11. - 19.00 Uhr
Blue Valentine
Blue Valentine
USA 2010 | Regie: Derek Cianfrance | 112 min. | digital | Michelle Williams, Ryan Gosling u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Nach sechs gemeinsamen Jahren scheint Deans und Cindys Ehe am Ende. Was als romantische Leidenschaft mit unbedingter Hingabe begann, ist schleichender Ernüchterung gewichen: Aus romantischen Liebeserklärungen wurden banale Streits um Geld, fehlgeschlagene Ambitionen und um ihre gemeinsame Tochter. Als möglicherweise letzten Rettungsversuch verbringt das Paar eine Nacht in einem Motel, in der sowohl zärtliche Erinnerungen als auch die brutale Gewissheit wach werden, dass sie vor harten Veränderungen ihres Lebens stehen. Denn eine neue Liebe scheint sich ihren Weg zu bahnen ... Vom Suchen, Finden und Verlieren: BLUE VALENTINE schlägt den gesamten Bogen einer Leidenschaft: vom ersten Zauber bis zum letzten Schmerz. Entstanden ist ein außergewöhnlich schöner Liebesfilm, der gleichzeitig auch ein unbedingtes Bekenntnis für die Liebe darstellt – gleichgültig, wie immer diese auch verlaufen kann oder wird.
Di., 1.11. - 19.30 Uhr
Tyrannosaur
Tyrannosaur
Großbritannien 2011 | Regie: Paddy Considine | 91 min. | digital | Peter Mullan, Olivia Colman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Joseph ist jähzornig, tough, immer im Pub aufzufinden - im Grunde seines Herzens aber gerecht, allerdings auch nie einem handfesten Konflikt abgeneigt. Als Joseph irgendwann nicht mehr weiter weiß, findet er in Hannahs Laden Zuflucht. Sie scheint das exakte Gegenteil von Joseph zu sein: kontrolliert, liebevoll und unerschütterlich in ihrem Glauben an Gott und das Gute im Menschen. Doch immer mehr zeigt sich, dass auch Hannah dunkle Geheimnisse in sich trägt. Was bald niederschmetternde Auswirkungen auf beider Leben haben wird ... TYRANNOSAUR ist raues, kontroverses und intensives britisches Kino – u.a. beim diesjährigen Sundance Filmfestival mit einer Vielzahl von Preisen ausgezeichnet.
Mi., 2.11. - 21.15 Uhr
Die Höhle der vergessenen Träume (2D)
Die Höhle der vergessenen Träume (2D)
Deutschland, Kanada, Frankreich, USA 2010 | Regie: Werner Herzog | 90 min. | digital | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Die Höhle der vergessenen Träume heißt eigentlich Chauvet-Höhle und befindet sich im Süden Frankreichs. Sie beherbergt die ältesten vom Menschen produzierten Wandmalereien, die heutzutage bekannt sind. Werner Herzog, der berühmte deutsche Regisseur, liefert mithilfe der neuesten Technik Einblicke in diese ansonsten für die Öffentlichkeit nicht zugängliche archäologische Stätte. Dabei beschränkt sich der Film nicht nur darauf, die bemalten Wände in plastischen Bildern zu zeigen. Auch die modernen Wissenschaftler mit ihrer Faszination für den frühen Menschen und dessen Alltag kommen in DIE HÖHLE DER VERGESSENEN TRÄUME zu Wort.
Do., 3.11. - 17.00 UhrFr., 4.11. - 17.00 UhrSa., 5.11. - 17.00 UhrSa., 5.11. - 19.00 UhrSo., 6.11. - 11.00 UhrSo., 6.11. - 19.30 UhrMo., 7.11. - 19.00 UhrDi., 8.11. - 19.00 UhrDo., 10.11. - 19.00 UhrFr., 11.11. - 19.00 UhrSa., 12.11. - 19.00 UhrSo., 13.11. - 17.00 UhrSo., 13.11. - 19.00 UhrDi., 15.11. - 19.00 UhrSa., 19.11. - 15.00 UhrSo., 20.11. - 15.00 UhrDi., 22.11. - 11.00 UhrDo., 24.11. - 19.00 UhrSa., 26.11. - 17.00 UhrSo., 27.11. - 11.00 UhrSo., 27.11. - 17.00 UhrFr., 2.12. - 09.00 UhrSa., 3.12. - 17.00 UhrSo., 4.12. - 17.00 UhrDi., 27.12. - 17.00 UhrFr., 6.1. - 15.00 UhrSo., 8.1. - 17.00 UhrSo., 12.2. - 11.00 UhrSo., 26.2. - 15.00 UhrSa., 24.3. - 17.30 UhrSo., 25.3. - 17.00 UhrSo., 1.4. - 15.00 Uhr
Les petits mouchoirs – Kleine wahre Lügen
Les petits mouchoirs – Kleine wahre Lügen
Frankreich 2010 | Regie: Guillaume Canet | 154 min. | 35mm | Benoît Magimel, François Cluzet, Gilles Lellouche u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sommer am Cap Ferret. Wie jedes Jahr hat der gestresste Restaurantbesitzer Max seine Freunde in sein Strandhaus eingeladen. Freunde, von denen er vieles weiß, aber einiges nicht wahrhaben will: Da ist zum Beispiel Antoine, der unermüdlich von seiner Ex redet und allen damit ziemlich auf die Nerven geht. Oder Eric, der auch mit Mitte 30 noch annimmt, jede Frau leicht ins Bett zu kriegen. Und Marie, die erhofft, sich hier vor einem hartnäckigen Pariser Verehrer verstecken zu können. Ein Urlaub unter Freunden also - doch die Fassade beginnt zu bröckeln, als alle die jeweilige Realität einholt. Auch ein wichtiger Freund fehlt: Ludo. Nach einem schweren Unfall liegt er im Krankenhaus, und die Freunde müssen nun überlegen, wie sie mit dieser Situation angemessen umgehen sollen... Mit Witz, Charme aber auch nachdenklichen Momenten schildert Regisseur Guillaume Canet in LES PETITS MOUCHOIRS zu Herzen gehend das sommerliche, keineswegs aber immer konfliktfreie Wiedersehen unter Freunden.
Do., 3.11. - 19.00 UhrDo., 10.11. - 21.00 UhrSo., 13.11. - 11.00 UhrMi., 16.11. - 19.00 Uhr
Living in emergency
Living in emergency
USA 2008 | Regie: Mark N. Hopkins | 120 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Filmemacher Mark Hopkins hat drei Ärzte sowie eine Ärztin auf ihren Katastropheneinsätzen für die humanitäre Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen in Liberia und in der Demokratischen Republik Kongo begleitet. Da ist z.B. der 26-jährige australische Arzt Davinder Gills, der in einer abgelegenen Klinik im liberianischen Busch arbeite. Oder der amerikanische Chirurg Thomas Krueger, der sich kaum eine Pause gönnt, um die vielen Notfälle in der Hauptstadt Monrovia zu bewältigen. Mitten im Chaos muss jeder seinen eigenen Weg finden und mit der Realität des Projektalltags zurechtkommen: den Herausforderungen vor Ort und den schweren Entscheidungen, aber auch den Grenzen, die der Idealismus hier erfährt. LIVING IN EMERGENCY ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Arbeit humanitärer Helfer an Kriegsschauplätzen. Ungeschönt, teilweise auch mit harten Bildern zeigt Filmemacher Hopkins die Schwierigkeiten und Dilemmas auf, mit denen die Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen bei ihren Einsätzen unter extremen Bedingungen oft konfrontiert sind. Ein durch und durch beeindruckender Dokumentarfilm!

Im Anschluss an die Vorführung besteht die Möglichkeit zur Diskussion mit dem Arzt Matthias Villalobos von ‚Ärzte ohne Grenzen’. Er war von April bis November 2010 für Ärzte ohne Grenzen in
der Demokratischen Republik Kongo.

Der Eintritt ist frei!
Fr., 4.11. - 19.00 UhrMi., 4.7. - 19.00 Uhr
Über Wasser
Über Wasser
Österreich, Luxenburg 2007 | Regie: Udo Maurer | 83 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Auf den Spuren eines Elements begibt sich Regisseur Udo Maurer in ÜBER WASSER auf eine Weltreise. Das Wasser, natürliche Lebensgrundlage, verliert immer mehr an Selbstverständlichkeit. Zwischen Ware und Menschenrecht steht das Lebenselement immer häufiger im Zentrum der Aufmerksamkeit. In immer extremeren Erscheinungsformen – Dürre, Sintflut, Verschmutzung – entwickelt es eine Dramatik, die die Grundfesten der menschlichen Zivilisation erschüttert. ÜBER WASSER erzählt in drei Geschichten von der existentiellen Bedeutung des Wassers für die Menschheit. Im überfluteten Bangladesch, wo aus Häusern Boote werden, in der Steppe Kasachstans, wo Fischerdörfer nach dem Verschwinden des Aralsees plötzlich in einer Wüste stehen, und in den dichtbesiedelten Slums von Nairobi, wo Trinkwasser zur Ware und zu einer Frage von Leben und Tod wird.

Sondervorstellung im Rahmen der „Wassertage 2011“, präsentiert von Viva con Agua

Pro verkaufte Eintrittskarte gehen 50 Cent als Spende an Viva con Agua.

Weitere Informationen: www.vivaconagua.org.

Im Anschluss an die Vorführung besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Eine Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit den "Eine-Welt-Tagen, Heidelberg"
Mo., 14.11. - 19.00 Uhr
L’uomo che verrà – Ein Mensch kommt in die Welt
L’uomo che verrà – Ein Mensch kommt in die Welt
Italien 2010 | Regie: Giorgio Diritti | 117 min. | 35mm | Greta Zuccheri Montanari, Alba Rohrwacher u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Das Jahr 1944: Die achtjährige Martina wächst als Kind einer einfachen Bauernfamilie in der rauen Bergwelt des Monte Sole unweit von Bologna auf. Die hart arbeitenden Eltern kommen gerade so über die Runden. Seit ihr kleiner Bruder gestorben ist, spricht das Mädchen nicht mehr. Doch nun erwartet ihre Mutter wieder ein Kind und Martina ist glücklich, kann die Zeit bis zur Geburt kaum noch abwarten. Währenddessen gerät das abgelegene Dorf immer mehr zwischen die Fronten des Krieges. Die in den Bergen verschanzten Partisanen liefern sich heftige Gefechte mit den deutschen Besatzungstruppen. Dann, am 28. September 1944, wird Martinas Brüderchen geboren. Und am gleichen Tag starten SS-Einheiten in der Region einen furchtbaren Vergeltungsschlag. Eine kraftvolle und bewegende Geschichte über einfache Menschen, die von der Weltgeschichte überrollt werden. L’UOMO CHE VERRÀ wurde mit dem italienischen Filmpreis „David di Donatello“ als Bester Film des Jahres 2010 ausgezeichnet – unser Eröffnungsfilm bei cinema! italia! 2011.

Alle Infos zur Tournee: www.cinema-italia.net
Do., 17.11. - 19.00 UhrSo., 20.11. - 11.00 Uhr
Giulia non esce la sera – Giulia geht abends nie aus
Giulia non esce la sera – Giulia geht abends nie aus
Italien 2009 | Regie: Giuseppe Piccioni | 107 min. | digital | Valerio Mastandrea, Valeria Golino u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Guido ist ein Schriftsteller, nominiert für einen wichtigen Literaturpreis. Kurz vor der Preisverleihung begleitet er seine Tochter ins Schwimmbad. Dort trifft er Giulia, eine attraktive Frau, deren Element das Wasser ist. Guido verliebt sich in Giulia, und zwar sofort, doch es gibt ein Problem: Giulia geht abends nie aus, denn sie verbirgt ein Geheimnis ... Regisseur Giuseppe Piccioni wurde auch in Deutschland bekannt durch seinen wunderbaren Film LUCE DIE MIEI OCCHI – DAS LICHT MEINER AUGEN. Dieser Film nun basiert, wie er bekennt, auf einer Beobachtung, dass es in Schwimmbädern mitunter schwierig sei, verbal miteinander zu kommunizieren. Heraus kam diese dramatische Liebesgeschichte mit unerwarteten Wendungen. Sondervorstellung im Rahmen von cinema! italia! (nicht im regulären Programm).
Do., 17.11. - 21.15 Uhr
Into paradiso – Ins Paradies
Into paradiso – Ins Paradies
Italien 2011 | Regie: Paola Randi | 104 min. | 35mm | Gianfelice Imparato, Saman Anthony u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Stadt: Neapel. Und drei Männer: der schüchterne, gerade arbeitslos gewordene Wissenschaftler Alfonso, der in korrupte Machenschaften verwickelte Politiker Vincenzo und der ehemalige Cricket-Champion Gayaan aus Sri Lanka, der auf der Suche nach dem Paradies ausgerechnet in Neapel gelandet ist. Durch haarsträubende Verwicklungen müssen die Drei für einige Zeit in einer illegal errichteten Hütte auf einem Hausdach im Migrantenviertel Unterschlupf suchen, denn Auftragskiller der Camorra sind ihnen auf den Fersen. Gut, dass Gayaan auf die Hilfe seiner Landsleute aus Sri Lanka bauen kann, um aus dem ganzen Schlamassel wieder herauszukommen. Eine witzige, abgedrehte und einfallsreiche Komödie über Freundschaft und multikulturelle Solidarität – als Debütfilm ist eine echte Entdeckung!
Fr., 18.11. - 19.00 UhrSa., 19.11. - 19.00 Uhr
Lo spazio bianco – Der weisse Raum
Lo spazio bianco – Der weisse Raum
Italien 2009 | Regie: Francesca Comencini | 98 min. | 35mm | Margherita Buy, Gaetano Bruno u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Maria ist Anfang 40, lebt in Neapel, unterrichtet an einer Abendschule. Unabhängig und dynamisch, scheint sie ihr Leben im Griff zu haben. Dass sie einsam ist, fällt ihr selber gar nicht auf. Nach einer flüchtigen Liebesbeziehung wird Maria ungeplant schwanger. Sie entschließt sich, das Kind zu behalten. Doch im sechsten Monat erleidet sie eine Frühgeburt. Das Baby hat nur im Brutkasten eine Überlebenschance. Und Maria muss warten, drei Monate lang. Aber Warten ist das, was Maria am wenigsten kann. Auf langen Spaziergängen, mit Lektüre und Kino versucht sie sich vergeblich abzulenken. Zur Ruhe kommt sie erst dann, wenn sie alleine mit ihrer schutzbedürftigen Tochter im Raum ist, in dem der Brutkasten steht ... LO SPAZIO BIANCO basiert auf dem Roman von Valeria Parrella, der unter dem Titel „Zeit des Wartens“ auch auf deutsch erschienen ist. Francesca Comencinis sensible Verfilmung verbindet das psychologische Porträt einer Frau mit einer intensiven filmischen Beschreibung der Stadt Neapel. Margherita Buy erhielt für ihre herausragende Leistung beim Festival von Venedig den Preis als ‚Beste Darstellerin’.
Fr., 18.11. - 21.00 UhrSa., 19.11. - 17.00 Uhr
Immaturi – Zurück auf Los
Immaturi – Zurück auf Los
Italien 2011 | Regie: Paolo Genovese | 108 min. | 35mm | Ambra Angiolini, Luca Bizzarri u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Giorgio, Lorenzo, Piero, Luisa, Virgilio, Francesca: was haben diese sechs Enddreißiger gemeinsam? Vor 20 Jahren waren sie Schulfreunde und eine feste Clique. Danach haben sie sich aus den Augen verloren. Doch aus heiterem Himmel flattert allen ein Brief des Schulministeriums ins Haus: wegen eines Formfehlers sind ihre Abiturzeugnisse annulliert worden, das Abitur muss wiederholt werden! Ein absurder Scherz? Jedenfalls hocken die sechs Freunde nun wieder zusammen, büffeln Latein und Mathe wie in alten Zeiten, und spüren plötzlich die Sehnsucht, das jugendliche stürmische Lebensgefühl von damals wiederaufleben zu lassen ... Eine charmante Komödie mit einer verblüffenden Grundidee und einer treffsicheren Mischung aus turbulenter Komik und unterschwelliger Melancholie, gespielt von einem hervorragenden Darsteller-Ensemble. Nebenbei entsteht ein sehr genaues Bild des Italiens von heute, von Träumen und Illusionen einer ganzen Generation. In Italien wurde IMMATURI zu einem großen Publikumserfolg.
So., 20.11. - 17.00 UhrDi., 22.11. - 09.00 UhrDi., 22.11. - 19.00 Uhr
Happy family
Happy family
Italien 2010 | Regie: Gabriele Salvatores | 90 min. | 35mm | Fabio De Luigi, Diego Abatantuono u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ezio ist ein hoffnungsvoller Drehbuchautor mit einem Problem: Er soll einen Film schreiben über zwei chaotische Mailänder Familien, deren Wege sich kreuzen, als ihre beiden 16jährigen Sprösslinge beschließen zu heiraten. Doch der Autor kommt nicht voran, schon allein deswegen, weil seine Figuren sich selbstständig machen: Sie wenden sich ungeniert direkt an den Zuschauer, kritisieren ihren Erfinder und verlangen größere Rollen. Schließlich katapultiert sich Ezio mitten in die Handlung hinein, doch inzwischen haben seine Personen schon auf eigene Faust ein gemeinsames Familientreffen angesetzt, um die Hochzeit zu planen. Mit ungeahnten Folgen ... Gabriele Salvatores’ intelligente, witzige und rasante Neuinterpretation eines Theaterklassikers ist auch ein Fest für einige der besten italienischen Schauspieler der Gegenwart.
So., 20.11. - 19.00 UhrMo., 21.11. - 19.00 Uhr
La prima cosa bella
La prima cosa bella
Italien 2010 | Regie: Paolo Virzì | 116 min. | 35mm | Micaela Ramazotti, Stefania Sandrelli u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Livorno 1971: Was bedeutet es, eine atemberaubend attraktive Mutter zu haben, der die Männer hinterherpfeifen? Für den achtjährigen Bruno ist es ungeheuer peinlich. Als Anna am Badestrand dann noch bei einem Wettbewerb zur schönsten Mama Italiens gekürt wird, kocht auch Ehemann Mario vor Wut und es kommt zum großen Eklat. Die Gegenwart: Der erwachsene Bruno führt ein eher langweiliges Leben. Livorno hat er lange hinter sich gelassen. Als er erfährt, dass seine Mutter Krebs hat, besucht er sie das erste Mal seit Jahren. Anna ist todkrank, aber immer noch lebenslustig. Erinnerungen werden wach - und Bruno beginnt seine Mutter langsam zu verstehen. Paolo Virzìs tragikomische Familiensaga war Italiens Oscar-Kandidat 2011. Eine temperamentvolle, augenzwinkernde Huldigung an eine italienische Institution: die unverwüstliche la mamma, die sich nie unterkriegen lässt – mit Glanzrollen für Micaela Ramazzotti und Stefania Sandrelli. „La prima cosa bella“ ist auch der Titel eines populären Schlagers von 1970, der, zum Filmstart neu aufgenommen, prompt erneut in den Hitparaden landete.
So., 20.11. - 21.00 UhrMi., 23.11. - 19.00 Uhr
Micmacs
Fr., 25.11. - 11.00 Uhr
"Film & Wein" - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Regie: ??.
Herzlich willkommen zur zweiten Veranstaltung von „Film & Wein“!

Eine ausgewählte, selten oder bisher noch nicht erblickte Filmperle ist erneut bei uns im Kino sehen (Überraschungsfilm), danach im Anschluss vielleicht ein wenig über diesen sprechen, dazu ein gutes Glas Wein – das wird auch am heutigen Abend wieder das Gebot der Stunde sein. Moderation / Einführung in den Film: Jo-Hannes Bauer.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 25.11. - 19.00 Uhr
I’m still here
I’m still here
USA 2010 | Regie: Casey Affeck | 107 min. | 35mm | Joaquin Phoenix u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Im Herbst 2008 kündigt der Schauspieler und Golden-Globe-Preisträger Joaquin Phoenix (WALK THE LINE) seinen Rückzug aus dem Filmgeschäft an, um sich als Hip-Hop-Musiker neu zu erfinden. I'M STILL HERE ist das eindrucksvolle Regiedebüt des Schauspielers Casey Affleck, der das darauf folgende, turbulente Jahr mit der Kamera begleitet und Dinge zeigt, die man so noch nicht gesehen hat: grandios scheiternde Liveauftritte, entsetzte Agenten, irritierte Kollegen, Ben Stiller, der Phoenix zu einer Rolle in GREENBERG überreden will, ein grotesker Versuch, P. Diddy als Produzenten zu gewinnen, Phoenix beim Koksen und mit Prostituierten, während seine Haare immer länger werden und sein Körper immer ungepflegter. Ein verdammt komisches Panorama der Entgleisungen, Fehltritte, größerer und kleinerer Schnitzer.

Eine Filmreihe in Zusammenarbeit mit ‚prêt-à-écouter’, Karlstorbahnhof Heidelberg
Weitere Infos: www.pret-a-ecouter.de
Sa., 26.11. - 19.00 UhrSo., 27.11. - 19.00 UhrMo., 28.11. - 21.00 UhrDi., 29.11. - 19.00 UhrMi., 30.11. - 21.00 Uhr
All you need is Klaus
All you need is Klaus
Deutschland 2010 | Regie: Jörg Bundschuh | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
1960 trifft der Kunststudent Klaus Voormann in Hamburg zum ersten Mal die Beatles. Noch sind sie völlig unbekannt und sehr jung. Der gerade 22 jährige Voormann freundet sich mit ihnen an. Er wird zum Vorbild, bald ahmen sie seine Frisur und seine Art, sich zu kleiden nach. Als er drei Jahre später mit ihnen in London in ihrer Wohngemeinschaft zusammenlebt, sind sie selbst schon Inbegriff einer neuen Jugendkultur. 1966 gewinnt er mit dem Beatles Cover Revolver als erster Deutscher einen Grammy. Im gleichen Jahr wird er Bassist der Manfred Mann Band und ab 1969 in John Lennons Plastic Ono Band. Danach folgt eine Karriere sowohl als Grafiker, mit weiteren Cover Entwürfen für die Bee Gees und die Beatles, sowie als Studiomusiker. Er arbeitet mit B.B. King, Lou Reed, Jerry Lee Lewis, Art Garfunkel, Donovan, Randy Newman und vielen anderen. Er ist bei fast allen Solo Platten von John, George und Ringo dabei. Voormann steht 1971 beim Concert for Bangladesh mit Bob Dylan auf der Bühne und 2002 mit Eric Clapton und Paul McCartney beim Concert for George. In Deutschland hat er in den 80er Jahren als Produzent vor allem mit der Gruppe Trio großen Erfolg. Seit den 90er Jahren widmet er sich wieder verstärkt dem Zeichnen und Malen. Heute lebt er mit seiner Familie am Starnberger See. Klaus Voormann hat wie kein zweiter Deutscher die Aufstiegs- und Glanzzeiten der Pop-Ära an vorderster Front miterlebt. ALL YOU NEED IS KLAUS: eine Zeitreise in die goldenen Jahre des Rock'n'Roll, ein intimer Blick hinter die Kulissen der Popkultur in London, New York und Los Angeles.

Eine Filmreihe in Zusammenarbeit mit ‚prêt-à-écouter’, Karlstorbahnhof Heidelberg
Weitere Infos: www.pret-a-ecouter.de
Sa., 26.11. - 21.15 UhrMo., 28.11. - 19.00 Uhr
Utopia Ltd.
Utopia Ltd.
Deutschland 2011 | Regie: Sandra Trostel | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Die drei Teenager Anton, Jonas und Basti sind die Band „1000 Robota“. Trotz Presse-Hypes müssen sie ihren Weg zwischen Schule und Musikbusiness finden. Künstlerische Differenzen mit ihrem Plattenlabel und ein ernüchternder Bandalltag führen bei den Jungs zu Zweifeln und Frust. Das sie umgebende System bringt immer wieder die Frage auf: Gibt es in einer wirtschaftlich ausgerichteten Gesellschaft überhaupt eine Nische für Ideale und eine freie Kunstproduktion?

Eine Filmreihe in Zusammenarbeit mit ‚prêt-à-écouter’, Karlstorbahnhof Heidelberg
Weitere Infos: www.pret-a-ecouter.de
So., 27.11. - 21.15 UhrMi., 30.11. - 19.00 Uhr
Oscar et la dame rose
Mo., 28.11. - 11.00 UhrMi., 30.11. - 14.00 UhrMi., 21.12. - 09.30 Uhr
Le premier jour du reste de ta vie
Di., 29.11. - 14.00 UhrMi., 30.11. - 11.00 Uhr
Carlos
Carlos
Frankreich, Deutschland 2010 | Regie: Olivier Assayas | 187 min. | digital | Nora von Waldstätten, Edgar Ramirez u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ilich Rámirez Sánchez kam aus Venezuela und mutierte zu Carlos, dem Medienstar des internationalen Terrorismus. Seine bekannteste Aktion war die Geiselnahme der OPEC-Konferenz in Wien 1975. Erst 1994 wurde er verhaftet. Olivier Assayas Filmbiografie setzt 1973 ein, als Carlos für die palästinensiche PFLP einige spektakuläre Attentate unternahm. Erzählt wird von Carlos Aufstieg, seiner Egomanie und seinem Abstieg, der mit dem Ende des Kalten Krieges einhergeht.

Eröffnung der Olivier Assayas Filmreihe am 1.12. mit CARLOS und französischem Buffet. Mit freundlicher Unterstützung des Bureau de Coopération Universitaire (BCU)
Do., 1.12. - 19.00 Uhr
L’eau froide
L’eau froide
Frankreich 1994 | Regie: Olivier Assayas | 92 min. | 35mm | Virginie Ledoyen u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Nachdem Gilles und Christine beim Klauen von Schallplatten erwischt wurden, kauft er Dynamit und sie wird in die Psychiatrie eingewiesen. Doch ihr gelingt die Flucht und schließlich machen sich beide auf den Weg ... Besonders die brillante Inszenierung einer mehr als halbstündigen Party-Szene mit umherschweifender Handkamera und der prägnanten Einsatz von Musik (Nico, Roxy Music, Leonard Cohen u. a.) haben aus L’EAU FROIDE einen Klassiker im Werk von Assayas gemacht.
Fr., 2.12. - 19.00 Uhr
Melancholia
Melancholia
Dänemark, Deutschland, Schweden 2011 | Regie: Lars von Trier | 136 min. | 35mm | Kirsten Dunst, Charlotte Gainsbourg u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll.
Eine wartende Hochzeitsgesellschaft, das Hochzeitspaar ist auf dem Weg ... doch die Frischverliebenden bleiben in der Stretch-Limousine, die sie zur Feier bringen soll, immer wieder stecken. Ein erstes, unerfreuliches Omen für den weiteren Verlauf des Abends. Denn die Braut, die sensible Justine, leidet unter Schwermut, die sich nun immer mehr Gehör verschaffen wird – zum Unwillen ihrer Schwester Claire, die das Fest organisiert hat. Doch das alles scheint nur ein Vorgeschmack darauf zu sein, was in Folge passieren wird. Immer schneller nähert sich der Planet Melancholia der Erde, vielleicht auf Kollisionskurs. Während nun die labile Justine immer ruhiger wird, gerät Claire zunehmend in Panik. Wer wird Recht behalten? Und wer von beiden Schwestern wird die stärkere sein ...? Das Ende der Welt – nichts anderes hat sich der dänische Filmemacher Lars von Trier zum Thema seines neuen Films gemacht. Auf welche Weise er dies tut, ist als Höhepunkt seines bisherigen Schaffens zu bezeichnen. Dessen eigene, vielpublizierte Erkrankung an Depression / Melancholie, ja dessen eigener „Wahnsinn“ lotet erneut die Grenzen des Filmeschaffens gekonnt aus.
Fr., 2.12. - 21.00 UhrSo., 4.12. - 21.00 UhrFr., 9.12. - 21.00 UhrSo., 11.12. - 21.00 UhrMo., 12.12. - 21.00 UhrDi., 13.12. - 21.00 Uhr
L’heure d’été – Summer hours
L’heure d’été – Summer hours
Frankreich 2008 | Regie: Olivier Assayas | 103 min. | 35mm | Juliette Binoche, Charles Berling u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Nach dem Tod ihrer Mutter müssen drei Geschwister entscheiden, wie mit dem Erbe umzugehen ist – insbesondere was mit dem Landhaus der Familie geschehen soll. Das Haus, das neben Kunstobjekten auch voller Erinnerungen steckt, hat sowohl sentimentalen als auch materiellen Wert. Doch was heißt das angesichts einer weit entfernt lebenden Familie? Ein Film, der dramatisch reduziert und ganz ohne Nostalgie sehr präzise von Verlust, Trauer und familiären Bindungen in der heutigen Zeit erzählt. Mit einer bezaubernden Juliette Binoche.
Sa., 3.12. - 19.00 Uhr
Les destinées sentimentales
Les destinées sentimentales
Frankreich 2000 | Regie: Olivier Assayas | 180 min. | 35mm | Emmanuelle Béart, Isabelle Huppert u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Eine Literaturverfilmung nach dem gleichnamigen Roman von Jacques Chardonne: die Chronik einer französischen Porzellanhersteller-Dynastie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in deren Mittelpunkt eine Liebesgeschichte steht. Ein Pfarrer verläßt seine Frau, um mit seiner großen Liebe Pauline ein neues Leben zu beginnen. Doch die Verantwortung für den angesichts der beginnenden Industrialisierung gefährdeten Familienbetrieb holt ihn schnell wieder ein .... Mit Virtuosität erzählt der Film höchst unsentimental die Geschichte einer Liebe und einer schwierigen Epoche.
So., 4.12. - 11.00 Uhr
Irma Vep
Irma Vep
Frankreich 1996 | Regie: Olivier Assayas | 99 min. | 35mm | Maggie Cheung, Nathalie Richard u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Eine Hongkong-Diva kommt nach Paris, um dort ihr europäisches Filmdebüt zu geben - in der Rolle der Bandenchefin Irma Vep, die in der Stummfilmserie "Les Vampires" ihr Unwesen trieb. Doch dies ist alles andere als einfach – denn der Regisseur entpuppt sich als Nervenbündel, die Maskenbildnerin macht ihr Avancen und der Dolmetscher sorgt für das reinste Chaos... IRMA VEP ist das neuzeitliche Remake des Stummfilmklassikers "Die Vampire", eine verschachtelte Film-im-Film-Geschichte, die in turbulenten Bildern von sehr eigenartigen Dreharbeiten im französischen Low-Budget-Bereich berichtet.
So., 4.12. - 19.00 Uhr
Demonlover
Demonlover
Frankreich 2002 | Regie: Olivier Assayas | 129 min. | 35mm | Chloe Sevigny, Charles Berling u.a. | Original mit englischen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Die Geschichte eines riskanten Doppelspiels: Diane de Monx arbeitet für einen multinationalen Medienkonzern, der ein japanisches Unternehmen übernehmen will, das Pornos und Mangas produziert. Gleichzeitig steht sie auch im Dienst der Konkurrenz. Der Kampf um die lukrativen Bilder wird mit allen Mitteln geführt. Doch in der weiten Welt des Cyberspace macht sich immer mehr eine verstörende Ununterscheidbarkeit von Realem und Virtuellem breit. DEMONLOVER ist ein zeitgenössischer, schneller Thriller um Bilder, Macht und Geld - mit einem beunruhigenden Soundtrack von Sonic Youth.
Mo., 5.12. - 19.00 Uhr
Clean
Clean
Frankreich 2004 | Regie: Olivier Assayas | 111 min. | 35mm | Maggie Cheung, Nick Nolte, Béatrice Dalle u.a. | Original mit englischen Untertiteln | FSK: 16.
Die drogenabhängige Sängerin Emily versucht nach dem Tod ihres Mannes ihr Leben wieder in Ordnung zu bringen. Weil sie Junkie ist, wächst ihr achtjähriger Sohn bei den Schwiegereltern auf. Obwohl sie immer wieder versucht, das Sorgerecht für ihren Sohn zurückzubekommen, wird ihr zunächst jeder Kontakt untersagt – bis ihr Schwiegervater ihr eine Chance geben will ... Assayas inszenierte mit CLEAN eine ausgesprochen ruhigen, zurückhaltenden Film, der aber inhaltlichen Sprengstoff in sich birgt – basiert er doch nicht unwesentlich auf der Beziehung des Sängers Kurt Cobain mit Courtney Love. Mit der Musik von Brian Eno.
Di., 6.12. - 19.00 Uhr
The Green Wave
The Green Wave
Deutschland 2010 2010 | Regie: Ali Samadi Ahadi | 80 min. | digital | deutsche Fassung.
Ali Samadi Ahadi, Kölner Filmemacher mit iranischen Wurzeln, porträtiert eindrucksvoll und emotional die Opposition in seiner Heimat, die sich im Sommer 2009 formierte und weltweit große Beachtung fand. Künstlerisch wählte er dafür eine Mixtur aus Motion Comic und Dokumentarfilm; Erinnerungen an das Meisterwerk WALTZ WITH BASHIR werden wach. Die „grüne Revolution“ ließ Hunderttausende im Iran auf die Straße gehen, um einen Politikwechsel im Land herbeizuführen und gegen den augenscheinlichen Wahlbetrug zu demonstrieren. Fotos und Blogs dieser Protesten gingen um die Welt. Entstanden ist ein großartiger, bisweilen auch schockierender Film über unbeschreibliche politische Zustände. „Nicht nur weil viele der Bilder von THE GREEN WAVE an aktuelle Szenen aus Ägypten oder Tunesien erinnern, ist dies ein unglaublich wichtiger Film. Darüber hinaus zeigt er auch, dass trotz Gewalt und Unterdrückung der Wunsch nach Freiheit bei einem Großteil der Menschen wohl nie ausgelöscht werden kann. “ (kino-zeit.de).

Mit Einführung von amnesty international, Hochschulgruppe Heidelberg.
Mi., 7.12. - 19.00 Uhr
Die Mühle und das Kreuz
Die Mühle und das Kreuz
Schweden, Polen 2011 | Regie: Lech Majewski | 92 min. | digital | Charlotte Rampling, Michael York u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Jahr 1564 erhält Pieter Bruegel von dem reichen Antwerpener Kunstsammler Nicolas Jonghelinck den Auftrag, die Kreuztragung Christi zu malen. Er nimmt den Auftrag an und will etwas Besonderes schaffen: Ein Bild, das eine Vielzahl von Geschichten erzählt und das groß genug ist, hunderte von Menschen aufzunehmen. Also geht Bruegel zu den Menschen auf den Höfen, Feldern und Märkten, um nach diesen Geschichten in einem Land zu suchen, das unter spanischer Herrschaft steht und in dem die Inquisitoren erbarmungslos wüten. Er hält alles in seinen Skizzen fest und beginnt auf diese Weise, die Schicksale von Menschen virtuos miteinander zu verflechten... DIE MÜHLE UND DAS KREUZ ist eine intelligente, betörend schöne Adaption des weltberühmten Gemäldes »Die Kreuztragung Christi«. Von den großartigen Charlotte Rampling getragen, wirkt jede einzelne Szene mit seiner detailgenauen Ausstattung wie ein weiteres geschaffenes Gemälde.
Do., 8.12. - 19.00 UhrSa., 10.12. - 17.00 UhrSo., 11.12. - 11.00 UhrMi., 14.12. - 19.00 UhrSo., 1.1. - 15.00 UhrDi., 3.1. - 17.00 UhrMi., 1.2. - 19.00 UhrSo., 5.2. - 11.00 UhrSo., 19.2. - 17.00 UhrSo., 18.3. - 11.00 Uhr
Margin Call – Der große Crash
Margin Call – Der große Crash
USA 2011 | Regie: J. C. Chandor | 110 min. | digital | Kevin Spacey, Stanley Tucci u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wall Street 2008: Vermögensberater, Broker und Börsenmakler jonglieren noch mit hohen Einsätzen und erzielen schwindelerregende Gewinnmargen. Doch die Finanzkrise hat bereits Einzug gehalten. Hauptleidtragender in einer großen Investmentfirma ist Top-Risk-Analyst Eric Dale. Bei seiner Entlassung übergibt Dale brisante Daten an seinen ehemaligen Schützling Peter Sullivan, der daraufhin weitere Berechnungen anstellt. Alarmierende Zahlen, die alle Beteiligte zunehmend an den Rand der Katastrophe katapultieren wird ... MARGIN CALL, aktueller denn je, lässt einem beklemmend und kühl die „dunklen Seiten der Macht“ spüren – ein genialer Thriller, der packend und filmisch-überzeugend aus heutigen Zeiten berichtet.
Do., 8.12. - 21.00 UhrMi., 14.12. - 21.00 UhrFr., 16.12. - 21.00 UhrSa., 17.12. - 21.00 UhrMi., 21.12. - 21.00 Uhr
Mama Africa
Mama Africa
Südafrika, Finnland, Deutschland 2011 | Regie: Mika Kaurismäki | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Das längst überfällige Film-Porträt der südafrikanischen Sängerin und Anti-Apartheid-Aktivistin Miriam Makeba, die in den 1960er Jahren mit dem Song ‚Pata, Pata’ zum internationalen Weltstar avancierte. Der finnische Regisseur Mika Kaurismäki, der schon sehr stimmungsvoll und materialreich die brasilianische Musikszene dokumentierte, hat mit beeindruckenden Bildern und Stimmen ihren bemerkenswerten Lebensweg nachgezeichnet. Das diesjährige Berlinale-Publikum mochte den Film so sehr, dass er den Publikumspreis der Panorama-Reihe erhielt.
Fr., 9.12. - 19.00 UhrSa., 10.12. - 19.00 UhrSo., 11.12. - 17.00 UhrFr., 23.12. - 19.00 UhrSo., 25.12. - 17.00 UhrMo., 26.12. - 15.00 UhrSa., 4.2. - 17.00 UhrSo., 5.2. - 15.00 UhrSo., 19.2. - 15.00 Uhr
Restless
Restless
USA, GB 2010 | Regie: Gus van Sant | 91 min. | 35mm | Mia Wasikowska, Henry Hopper u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Annabel und Enoch haben eines gemeinsam: sie beschäftigen sich mit dem Tod. Doch während Enoch seinem morbiden Interesse nachgeht, indem er an Beerdigungen teilnimmt, ist Annabel persönlich betroffen. Sie hat Krebs im Endstadium. Eine Bestattung führt die beiden Sonderlinge zusammen. Doch ihnen bleibt gemeinsam nur noch wenig Zeit ... Gus van Sant, der bereits mit GOOD WILL HUNTING und MILK große Erfolge feierte, schlägt in RESTLESS ungwöhnlich leise Töne an. In den Hauptrollen sind Mia Wasikowska und Henry Hopper als junges Paar zu sehen, das den Tod mit Liebe besiegen will.
Sa., 10.12. - 21.00 UhrSo., 11.12. - 19.00 UhrMo., 12.12. - 19.00 UhrDi., 13.12. - 19.00 UhrDo., 15.12. - 21.30 Uhr
Wintertochter
Wintertochter
Deutschland, Polen 2011 | Regie: Johannes Schmid | 90 min. | digital | Ursula Werner, Nina Monka u.a. | deutsche Fassung.
Zwischen den Jahren begeben sich die 12jährige Kattaka und die 75jährige Lene auf eine für beide sehr aufregende Reise von Berlin nach Polen. Kattaka macht sich auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater, einem russischen Matrosen, der gerade mit seinem Schiff in Danzig liegt – Lene auf die Suche nach ihrer bisher verdrängten Vergangenheit, in der sie während des Krieges aus Masuren fliehen musste und ihre Eltern verloren hat. Eine Geschichte über Freundschaft zwischen verschiedenen Generationen und Nationen und über den Mut, sich dem Leben zu stellen. Und ein wunderbarer Film für Heiligabend.
Do., 15.12. - 09.00 UhrSa., 24.12. - 19.00 Uhr
Incendies – Die Frau, die singt
Incendies – Die Frau, die singt
Kanada, Frankreich 2010 | Regie: Denis Villeneuve | 130 min. | 35mm | Maxim Gaudette, Mélissa Désormeaux-Poulin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Als der Notar Lebel den Zwillingen Jeanne und Simon den letzten Willen ihrer Mutter Nawal eröffnet, sind die beiden erstaunt, gleich zwei Umschläge überreicht zu bekommen - einen Brief für ihren totgeglaubten Vater und einen für ihren Bruder, von dessen Existenz sie bisher nichts wussten. Fassungslos machen sich die beiden Geschwister auf in den Nahen Osten, um die geheimnisvolle Vergangenheit ihrer Mutter zu erkunden. Villeneuves Verfilmung eines Theaterstücks von Wajdi Mouawad ist eine zutiefst bewegende Tragödie über die Schrecken des Krieges und darüber, was das mit den Menschen macht. Das Epos sorgte in Venedig und Toronto für Furore und war für den Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ 2011 nominiert.
Do., 15.12. - 19.00 UhrSo., 18.12. - 21.45 UhrDo., 29.12. - 21.15 Uhr
Homo Faber
Homo Faber
Deutschland, Frankreich, Großbritannien 1990 | Regie: Volker Schlöndorff | 109 min. | digital | Sam Shepard, Julie Delpy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sorgfältige, bildhafte Verfilmung des berühmten Romans von Max Frisch. Die Figur des rationalen Technikers Faber, der tragisch scheitert, als er mit seinen Gefühlen konfrontiert wird, wurde von Hauptdarsteller Sam Shepard perfekt eingefangen. Aber auch die weiteren Rollen - von Julie Delpy bis Barbara Sukowa – sind perfekt besetzt. HOMO FABER ist einer der ganz großen Kinoerfolge von Schlöndorff: ca. 1,4 Mio Besucher strömten Anfang der 90er Jahre in die Kinos.
Fr., 16.12. - 19.00 UhrSa., 17.12. - 17.00 Uhr
Berlin – Alexanderplatz
Berlin – Alexanderplatz
Deutschland 1931 | Regie: Phil Jutzi | 84 min. | digital | Heinrich George, Maria Bard u.a. | deutsche Fassung.
Adaption des gleichnamigen Romans von Alfred Döblin. Der für damalige Zeiten avantgardistische Regisseur Phil Jutzi schuf einen realistischen Film mit einer betont starken Sozialkritik. Der Transportarbeiter Franz Biberkopf wird aus dem Gefängnis entlassen und will fortan ein ehrliches Leben führen. Er wird Straßenverkäufer und gerät durch den Bandenchef Reinhold zurück ins kriminelle Milieu. Herausragend künstlerische Leistungen und historisch als Dokument von großer Bedeutung.
Sa., 17.12. - 19.00 UhrSo., 18.12. - 15.00 Uhr
Die Blechtrommel
Die Blechtrommel
Deutschland 1979 | Regie: Volker Schlöndorff | 163 min. | digital | David Bennent, Mario Adorf, Angela Winkler u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Auf eine Inhaltsangabe des wohl berühmtesten deutschen Romans nach dem Zweiten Weltkrieg sei hiermit verzichtet. Volker Schlöndorff hat seinerzeit die Vorlage von Günter Grass merklich entschlackt – ganz im positiven Sinne, wie vielerlei Auszeichnungen des Films, u.a. Oscar und Goldenen Palme, gezeigt haben. Die Geschichte des Blechtrommlers Oskar, der im Alter von 3 beschließt, nicht mehr zu wachsen, wird jedenfalls für immer unvergänglich bleiben!
So., 18.12. - 11.00 Uhr
Pride and prejudice – Stolz und Vorurteil
Pride and prejudice – Stolz und Vorurteil
Großbritannien, Frankreich 2005 | Regie: Joe Wright | 127 min. | 35mm | Keira Knightley u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im ländlichen England des frühen 19. Jahrhunderts warten die fünf wohlgeratenen Töchter der britischen Großbürgerfamilie Bennet darauf, dass ein respektabler Herr um ihre Hand anhält. So jedenfalls die Spekulationen von Mutter Bennet, die ihre Töchter ohne Rücksicht auf Verluste unter die Haube zu bringen gedenkt. Dabei hat sie jedoch nicht mit dem Eigensinn von Elizabeth (Keira Knightley), der Zweitältesten, gerechnet, die sich partout nicht für den wohlhabenden Mr. Darcy begeistern will ... Joe Wright adaptierte Jane Austens gleichnamigen Roman-Klassiker unter großer Starbeteiligung - im Ergebnis eine durch und durch romantische Angelegenheit!
So., 18.12. - 17.00 UhrMo., 19.12. - 19.00 Uhr
Hamlet
Hamlet
USA 1999 | Regie: Michael Almereyda | 111 min. | digital | Ethan Hawke, Sam Shepard u.a. | deutsche Fassung.
Die Handlung ist identisch mit Shakespeares Tragödie, der Text folgt wörtlich der klassischen Vorlage. Jedoch ist die Handlung ins New York City der Gegenwart verlegt. Claudius, der Onkel des Filmstudenten Hamlet, erbt das Unternehmen Denmark Corporation, nachdem er Hamlets Vater tötet. Der neue Chef heiratet die Witwe seines Bruders und saniert das Unternehmen. Der Geist des Ermordeten erscheint Hamlet, den er auffordert, dass Hamlet seinen Tod rächt. Claudius erkennt die Gefahr und organisiert Intrigen gegen seinen Neffen ... Shakespeares "altertümliche" Sprache (weitgehend in Versform) wirkt in dem modernen Ambiente durchaus gewöhnungsbedürftig, besticht aber ebenso über ein hohes Maß an Dramatik und einer herausragenden darstellerischen Leistung des Ensemble – insbesondere von Ethan Hawke.
So., 18.12. - 19.30 Uhr
Bad O Meh – Wind und Nebel
Bad O Meh – Wind und Nebel
Iran 2011 | Regie: Mohammad Ali Talebi | 74 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Da der Vater des siebenjährigen Sahand Arbeit auf einem Ölfeld im Süden des Irans gefunden hat, muss die Familie aus dem fruchtbaren Norden in den heißen, trockenen Süden ziehen. Kurz darauf bricht der Krieg gegen den Irak aus. Sahand ist mit seiner Mutter allein zuhause, als eine Bombe die Mutter tötet. Er selbst überlebt schwer traumatisiert. Überfordert bringt der Vater Sahand und seine zwölfjährige Schwester Shooka zurück in ihr Heimatdorf, wo sie beim Großvater unterkommen. Die Ruhe und die Schönheit des Nordens sollen Sahand von seinem Trauma befreien. Doch Sahand hat es schwer, wird von den anderen Kindern im Dorf gehänselt. Bei einem Ausflug an einen nahegelegenen See entdeckt er eine angeschossene Wildgans. Ihr Gefieder erinnert ihn an das weiße Kleid seiner Mutter, das sie am Tag ihres Todes trug. Der Großvater verbietet Sahand, sich um die Gans zu kümmern. Doch in der Nacht schleicht sich der Junge davon, um sie zu suchen.

Hintergründe zum Filmpreis: "Cinema fairbindet":
Der Preisträgerfilm BAD O MEH – WIND UND NEBEL des in diesem Jahr zum ersten Mal während der Berlinale verliehenen entwicklungspolitischen Filmpreises "Cinema fairbindet", gestiftet vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), tourt im Rahmen einer Roadshow durch 25 Städte in Deutschland. Die Abschlussveranstaltung findet am 20.12. in Heidelberg statt – in Anwesenheit von Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Zum Ablauf des Abends (Dienstag, 20.12.11):
17:30 Uhr
Beginn Kartenverkauf / Einlass ins Foyer
18:00 Uhr
Eröffnung des Buffets (fair trade)
18:30 Uhr
Beginn der Veranstaltung mit Statement BM Dirk Niebel zum Filmpreis "Cinema fairbindet" und anschl. entwicklungspolitischer Diskussion mit BM Dirk Niebel
ca. 19:00 Uhr
Filmstart BAD O MEH – WIND UND NEBEL
ca. 20:30 Uhr
Ende der Veranstaltung

Eine Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung von:
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)

Wiederholung des Films am 21.12.,
19 Uhr

Eintrittspreis (beide Abende; jeweils):
Euro 6,50 / ermässigt Euro 5,50
Di., 20.12. - 17.30 UhrMi., 21.12. - 19.00 Uhr
Anonymus
Anonymus
Deutschland 2011 | Regie: Roland Emmerich | 131 min. | 35mm | Rhys Ifans, Vanessa Redgrave u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Lassen wir einmal mehr den Kritiker sprechen: „Kann ein einfacher Mann aus dem Volk das virtuoseste Sprachrohr der englischen Literatur sein? Dies hinterfragt ein Regisseur, der künstlerisch selbst unterschätzt wird - zu Unrecht, wie sein aktueller (...), wohl auch bester Film beweist“ (kino.de). ANONYMUS besticht durch hohe Qualität und einen unglaublich guten Schnitt, der diesen Film wie aus einem Guss erscheinen lässt. Roland Emmerich zeigte sich ja bereits bei TRADE – WILLKOMMEN IN AMERIKA und HELL als aufführender Produzent verantwortlich – nun stellt er in ANONYMUS sein Talent für den anspruchsvollen Bereich endgültig unter Beweis. Selbst dann, wenn hier kühnste Spekulationen aus Forschung und Mythos wie selbstverständlich als Wahrheit präsentiert werden.
Do., 22.12. - 19.00 UhrSo., 25.12. - 19.00 UhrMo., 26.12. - 19.00 UhrDi., 27.12. - 19.00 UhrMi., 28.12. - 19.00 UhrDo., 29.12. - 16.30 UhrFr., 30.12. - 19.00 Uhr
Brand
Brand
Österreich 2011 | Regie: Thomas Roth | 105 min. | digital | Josef Bierbichler, Dana Cebulla u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Brand ist ein bekannter Schriftsteller. Als er seine schwerkranke Frau im Krankenhaus besucht, lernt er die junge Pflegerin Angela kennen. Sie ist nicht nur attraktiv, sondern auch voller Geheimnisse. Brand gerät bald in eine Spirale aus Obsession und Eifersucht, die sich rapide nach unten dreht. Denn Angelas türkischstämmiger Ehemann kommt den Vorgängen schnell auf die Spur ... Josef Bierbichler, wie man ihn liebt. Österreichisches Kino, wie man es liebt. BRAND ist ein perfekt gemachter, makabrer Thriller, wie man ihn auch aus dem Hause Murnberger / Hader kennt. Bierbichler füllt dabei die Rolle des Schwerenöters mit abseitigen Ritualen (hier: der Fotografie) ganz besonders überzeugend aus!
Do., 22.12. - 21.30 UhrFr., 23.12. - 21.00 UhrDi., 27.12. - 21.30 UhrMi., 28.12. - 21.30 UhrDo., 29.12. - 19.00 UhrFr., 30.12. - 21.30 Uhr
Alarm am Hauptbahnhof – Auf den Straßen von Stuttgart 21
Alarm am Hauptbahnhof – Auf den Straßen von Stuttgart 21
Deutschland 2011 | Regie: Sigrun Köhler | 86 min. | digital | deutsche Fassung.
Oben bleiben? Tiefer legen? Diese Fragestellung veränderte das Land Baden-Württemberg von Grund auf. Menschen unterschiedlichster Schichten, Altersgruppen und weltanschaulicher Zugehörigkeit gingen gemeinsam auf die Straße. In Ihrem Dokumentarfilm haben Sigrun Köhler und Wiltrud Baier (SCHOTTER WIE HEU) den Streit um das Bahnprojekt Stuttgart 21 von der gewalttätigen Eskalation im Stuttgarter Schlossgarten am 30. September 2010 bis zur Landtagswahl 2011 mit der Kamera begleitet.
Mi., 28.12. - 17.00 Uhr
Mad Circus – Eine Ballade von Liebe und Tod
Mad Circus – Eine Ballade von Liebe und Tod
Frankreich, Spanien 2010 | Regie: Álex de la Iglesia | 107 min. | digital | Antonio de la Torre u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
So einen Filmanfang sieht man nicht alle Tage: Spanien im Bürgerkrieg. Die Republikaner kämpfen gegen Francos Truppen. Letztere stürmen einen Zirkus, in dem zwei Clowns vor einer Kindergruppe auftreten. Einer der beiden schließt sich daraufhin den Republikanern an und metzelt mit einer Machete zahlreiche Franco-Soldaten nieder. Im Gefängnis gibt er seinem Sohn Javier auf den Weg, er solle doch ein trauriger Clown werden und seinen Vater erbarmungslos rächen. Dann folgt in MAD CIRCUS eine furiose Sequenz, in der wunderbar makaber Fotografien des Bürgerkriegs mit Leichen und Totenköpfen montiert werden. So eine übertriebene Bilderflut kennt man eigentlich nur aus den Filmen von Quentin Tarantino und Robert Rodriguez. Mehr soll nicht erzählt werden, nur noch: der Regisseur ist der Großmeister des schlechten Geschmacks. Optimaler Film für Silvester!
Sa., 31.12. - 19.30 Uhr
The look – Charlotte Rampling
The look – Charlotte Rampling
Frankreich, Deutschland 2011 | Regie: Angelina Maccarone | 94 min. | 35mm | Charlotte Rampling u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein großartiges Porträt zur rechten Zeit, denn Charlotte Rampling ist eine der angesagtesten Schauspielerinnen und immer wieder in wichtigen Produktionen zu sehen, wie zuletzt etwa in MELANCHOLIA. Sie debütierte spektakulär und provokant unter Visconti, verschwand ein bisschen, kam wieder und wurde zur Ikone, hochelegant, dabei kühl, unnahbar und herrisch. Privat gilt Rampling jedoch als ganz anders. Angelina Maccarone demontiert diesen Mythos nicht, sondern lässt Charlotte Rampling themen- und facettenreich reflektieren, über das Alter, die Arbeit, die Liebe und Tabuverletzung beispielsweise. Man trifft viele ihrer Weggefährten und erhält letztendlich ein elektrisierendes Bild einer ungemein charismatischen wie starken Persönlichkeit.
So., 1.1. - 19.00 UhrMo., 2.1. - 19.00 UhrMi., 4.1. - 19.00 UhrDo., 5.1. - 17.00 UhrSo., 8.1. - 11.00 UhrSa., 14.1. - 19.00 UhrSo., 15.1. - 15.00 Uhr
Mad Circus – Eine Ballade von Liebe und Tod
Mad Circus – Eine Ballade von Liebe und Tod
Frankreich, Spanien 2010 | Regie: Álex de la Iglesia | 107 min. | digital | Antonio de la Torre u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
So einen Filmanfang sieht man nicht alle Tage: Spanien im Bürgerkrieg. Die Republikaner kämpfen gegen Francos Truppen. Letztere stürmen einen Zirkus, in dem zwei Clowns vor einer Kindergruppe auftreten. Einer der beiden schließt sich daraufhin den Republikanern an und metzelt mit einer Machete zahlreiche Franco-Soldaten nieder. Im Gefängnis gibt er seinem Sohn Javier auf den Weg, er solle doch besser ein trauriger Clown werden und seinen Vater erbarmungslos rächen. Dann folgt in MAD CIRCUS eine furiose Sequenz, in der wunderbar makaber Fotografien des Bürgerkriegs mit Leichen und Totenköpfen montiert werden. So eine übertriebene Bilderflut kennt man eigentlich nur aus den Filmen von Quentin Tarantino und Robert Rodriguez. Mehr soll nicht erzählt werden, nur noch: der Regisseur ist ein Großmeister des schlechten Geschmacks!
So., 1.1. - 21.00 UhrMo., 2.1. - 21.00 UhrSo., 8.1. - 21.00 UhrMo., 9.1. - 21.00 UhrDi., 10.1. - 21.00 UhrMi., 18.1. - 21.00 Uhr
Copie Conforme – Die Liebesfälscher
Copie Conforme – Die Liebesfälscher
Frankreich, Italien 2010 | Regie: Abbas Kiarostami | 106 min. | 35mm | Juliette Binoche, William Shmell u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Bei einer Lesung in der Toskana trifft ein britischer Autor auf eine französische Kunstexpertin. Sie scheinen sich von früher her zu kennen und wollen sich die Zeit bis zur Abreise des Schriftstellers mit einem Kurztrip aufs Land vertreiben. Sie fahren in ein idyllisches Bergdorf - unterwegs bereits bemerken beide, sie könnten sich ineinander verlieben. Am Ziel angekommen geben sie vor, schon seit 15 Jahren verheiratet zu sein. Sein und Schein bleiben undurchschaubar: spielen sie nur, ein Ehepaar zu sein? Es kommt zu einer Diskussion über Original und Fälschung in der Kunst und im Leben, Verletzungen und Enttäuschungen. Die toskanische Landschaft im Hintergrund korrespondiert mit den philosophischen Ausführungen. COPIE CONFORME ist Kiarostamis erster komplett in Europa gedrehter Film, seine Rückkehr zum narrativen Kino und zum meisterhaften Kunstfilm.
Mo., 2.1. - 17.00 UhrDi., 3.1. - 19.00 UhrMi., 4.1. - 17.00 UhrMi., 11.1. - 21.00 Uhr
Brand
Brand
Österreich 2011 | Regie: Thomas Roth | 105 min. | digital | Josef Bierbichler, Dana Cebulla u.a. | Originalfassung.
Brand ist ein bekannter Schriftsteller. Als er seine schwerkranke Frau im Krankenhaus besucht, lernt er die junge Pflegerin Angela kennen. Sie ist nicht nur attraktiv, sondern auch voller Geheimnisse. Brand gerät bald in eine Spirale aus Obsession und Eifersucht, die sich rapide nach unten dreht. Denn Angelas türkischstämmiger Ehemann kommt den Vorgängen schnell auf die Spur ... Josef Bierbichler, wie man ihn liebt. Österreichisches Kino, wie man es liebt. BRAND ist ein perfekt gemachter, makabrer Thriller, wie man ihn auch aus dem Hause Murnberger / Hader kennt. Bierbichler füllt dabei die Rolle des Schwerenöters mit abseitigen Ritualen (hier: der Fotografie) ganz besonders überzeugend aus!
Di., 3.1. - 21.00 Uhr
Incendies - Die Frau, die singt
Incendies - Die Frau, die singt
Kanada, Frankreich 2010 | Regie: Denis Villeneuve | 130 min. | 35mm | Maxim Gaudette, Mélissa Désormeaux-Poulin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Als der Notar Lebel den Zwillingen Jeanne und Simon den letzten Willen ihrer Mutter Nawal eröffnet, sind die beiden erstaunt, gleich zwei Umschläge überreicht zu bekommen - einen Brief für ihren totgeglaubten Vater und einen für ihren Bruder, von dessen Existenz sie bisher nichts wussten. Fassungslos machen sich die beiden Geschwister auf in den Nahen Osten, um die geheimnisvolle Vergangenheit ihrer Mutter zu erkunden. Villeneuves Verfilmung eines Theaterstücks von Wajdi Mouawad ist eine zutiefst bewegende Tragödie über die Schrecken des Krieges und darüber, was das mit den Menschen macht. Das Epos sorgte in Venedig und Toronto für Furore und war für den Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ 2011 nominiert.
Mi., 4.1. - 21.00 Uhr
La petite chambre - Das kleine Zimmer
La petite chambre - Das kleine Zimmer
Schweiz, Luxemburg, Frankreich 2010 | Regie: Stéphanie Chuat u.a. | 87 min. | 35mm | Florence Loiret Caille, Michel Bouquet u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Geschichte des Herzens. Dasjenige von Edmond ist nicht mehr sehr kräftig. Aber es schlägt beharrlich für seine Unabhängigkeit, die er mit so großer Hartnäckigkeit verteidigt, dass er sich weigert, ins Altersheim zu gehen, und jede Hilfe der Hauspflegerin Rose mehr oder minder ablehnt. Er leistet Widerstand, aber sie bietet ihm die Stirn. Denn sie weiß selbst aus eigenen Erfahrungen, wie sehr ein Herz rebellieren kann, wenn es lernen muss, mit Unannehmbarem zu leben. Das ihre ist gerade eben erst auf dem Weg der Genesung. Doch eines Tages zwingt Edmond ein schwerer Sturz, die Hilfe der Pflegerin zu akzeptieren.... „Mit den französischen Schauspielern Florence Loiret Caille und Michel Bouquet haben die Regisseurinnen eine Traumbesetzung für ihren Film gefunden, die ihren Figuren durch ihren spröden Charme trotz aller Tragik auch komische Seiten verleihen.“ (kino-zeit.de).
Do., 5.1. - 19.00 UhrDi., 10.1. - 19.00 UhrMi., 11.1. - 19.00 UhrMi., 18.1. - 19.00 Uhr
Abendland
Abendland
Österreich 2011 | Regie: Nikolaus Geyrhalter | 2011 min. | digital | Originalfassung.
Nacht über Europa, eine essayistische Collage von Orten und Nicht-Orten. Alltägliche Vorgänge bei Dunkelheit: das Krematorium, die Geburtenstation, das Oktoberfest, die Poststelle. Alle formen sich mit anderen zu einem assoziativen Bild von Ahnungen, Befürchtungen und Bestätigungen. Der österreichische Filmemacher Nikolaus Geyrhalter (UNSER TÄGLICH BROT) versucht damit Europa als verdunkeltes, politisch-wirtschaftliches Konstrukt zu visualisieren. Ihm gelingt es dabei, in scheinbar belanglosen Details auch komplexe Sinnzusammenhänge, die die Tradition und das Selbstverständnis dieses Kontinents prägen, zu verdeutlichen. Auch wie sich dieses Europa vor sich selbst lächerlich macht, indem es sich in diesen Traditionen verbarrikadiert, wird dabei nicht ausgelassen. Stimmungsvoll und aufschlussreich zugleich, ein visuell wie intellektuell aufregender Film!
Do., 5.1. - 21.00 UhrSa., 7.1. - 21.00 UhrSa., 14.1. - 21.00 UhrMo., 16.1. - 19.00 Uhr
Der atmende Gott – Reise zum Ursprung des modernen Yoga
Der atmende Gott – Reise zum Ursprung des modernen Yoga
Deutschland 2011 | Regie: Jan Schmidt-Garre | 105 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Asana - hinter diesem Begriff verbergen sich 84 Millionen Haltungen, die - laut Überlieferung - der Hindu-Gott Shiva beherrschte. Auf diesen Haltungen basiert die moderne Kunst des Yoga, die erst im 20. Jahrhundert durch den indischen Heiler Tirumalai Krishnamacharya zur heutigen Form entwickelt wurde. Heutzutage ist Yoga fast überall in der Welt bekannt und wird vielerorts, besonders auch in Deutschland, mit zunehmender Anhängerschaft praktiziert, wodurch die westliche Welt mit fernöstlichen Denkweisen in Berührung kommt. Der Regisseur Jan Schmidt-Garre geht den Ursprüngen dieser indischen Lehre auf den Grund und besucht die Erfinder des modernen Yoga, dessen Schwerpunkt in der praktischen Ausübung liegt. Gezeigt werden neben Aufnahmen aus Indien, fernab jeglicher Vorurteilsvorstellungen, auch historische Aufnahmen der Urväter dieser Lehre, wie man sie noch nie gesehen hat. Ein bemerkenswert-schöner Dokumentarfilm, nicht nur für Yoga-Anhänger.

Mit freundlicher Unterstützung von: PURE – Pilates und Power Yoga Studio, Heidelberg / www.pilatesundpoweryoga.de
Fr., 6.1. - 19.00 UhrSa., 7.1. - 17.00 UhrSo., 8.1. - 15.00 UhrMo., 9.1. - 19.00 UhrSa., 14.1. - 17.00 UhrSo., 15.1. - 11.00 UhrSo., 15.1. - 19.00 UhrDi., 17.1. - 19.00 UhrMo., 30.1. - 17.00 UhrDi., 31.1. - 17.00 UhrSo., 19.2. - 11.00 UhrSo., 4.3. - 11.00 UhrSo., 11.3. - 17.00 UhrSa., 17.3. - 17.00 UhrSo., 25.3. - 15.00 UhrSa., 31.3. - 17.00 UhrSo., 1.4. - 11.00 UhrSa., 7.4. - 19.00 UhrSo., 8.4. - 15.00 UhrDi., 1.5. - 15.00 UhrSo., 27.5. - 17.00 Uhr
Herz des Himmels, Herz der Erde
Herz des Himmels, Herz der Erde
Deutschland, USA 2011 | Regie: Frauke Sandig | 98 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Kultur der Maya impliziert ein grundsätzlich anderes Denken und Zeitempfinden. So läuft der Kalender des mittelamerikanischen Urvolkes am 21.12.12 aus. Weltuntergangsvision oder Chance, in ein neues, ein ökologisches Zeitalter aufzubrechen? Zunächst jedenfalls die Möglichkeit, sich mit dieser Gesellschaftsform eingehender zu befassen. Vielen sind die Maya zwar als bemerkenswerte Hochkultur bekannt - und die Reste ihrer Tempel bis heute ein beliebtes Reiseziel nach Mittelamerika geblieben. Doch immer noch gibt es rund 6 Millionen Mayas, die in Mexiko und in Guatemala leben, wo sie sogar bis zu 40 Prozent der Gesamtbevölkerung stellen. Wie leben die Maya heute, woran glauben sie, wie ist ihr Verhältnis zur Natur und zur herrschenden politischen Klasse? Entstanden ist ein beeindruckendes Porträt eines Volkes, deren ganzheitlicher Ansatz in faszinierenden Naturbildern vorgestellt wird.
Sa., 7.1. - 19.00 UhrSo., 8.1. - 19.00 UhrMo., 30.1. - 19.00 UhrDi., 31.1. - 21.00 Uhr
Kino@Vino / „Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Kino@Vino / „Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ??.
Auch im neuen Jahr geht es weiter mit unser Reihe Kino@Vino / „Film & Wein“ > herzlich willkommen dazu, wir freuen uns auf einen erneut schönen, gemütlichen Abend! Das Konzept hat sich bewährt und daher bleibt alles beim alten: eine noch geheime, gleichwohl sorgsam ausgewählte Filmperle erneut im Kino sehen und entdecken, danach im Anschluss sich vielleicht ein wenig über diese austauschen, dazu ein gepflegtes Glas Wein trinken – das alles wird auch diesmal das Gebot der Stunde sein.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Do., 12.1. - 19.00 Uhr
Benvenuti al Sud – Willkommen im Süden
Benvenuti al Sud – Willkommen im Süden
Italien 2010 | Regie: Luca Miniero | 105 min. | 35mm | Angela Finocchiaro, Valentina Lodovini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Alberto hat die Nase voll von seinem kleinen Postamt in der norditalienischen Provinz. Statt ins pulsierende Mailand wird er allerdings nach Süditalien strafversetzt – ein Albtraum für jeden Norditaliener! Doch statt der Bestätigung seiner Vorurteile findet Alberto dort einen malerischen Ort voller liebenswerter Menschen vor... BENVENUTI AL SUD, in seinem Heimatland Italien enorm erfolgreich, darf als italienische Antwort auf die „SCH’TIS“ bezeichnet werden.

„cineforum Italia“ neu im Karlstorkino! Unter dem Motto ‚La nuova commedia italiana’ sind folgende weitere italienische Komödien vorgesehen: SI PUO FARE > 17.2., 19:00 / RIBELLI PER CASO > 16.3., 19:00 / MASCHI CONTRO FEMMINE > 27.4., 19:00 / DIVERSO DA CHI? > 25.5., 19:00 Uhr

Alle Vorstellungen im italenischen Original mit deutschen Untertiteln. Vor jedem Film findet eine kurze Einführung statt. Italienischer Aperitif zu Beginn. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 13.1. - 19.00 Uhr
The future
The future
USA 2011 | Regie: Miranda July | 91 min. | 35mm | Miranda July, Hamish Linklater u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Das Angebot, die kranke Katze „Paw Paw“ zu pflegen, lässt ein Paar um die 30 sein Leben neu überdenken. Derweil kündigen beide ihre wenig geliebten Jobs, sie studiert lieber Tanzvideos für youtube ein, er geht für eine Umweltorganisation von Haus zu Haus. Beides befriedigt noch weniger. Sie beginnt daraufhin eine Affäre mit einem älteren Mann ... “Trotz aller Poesie und Zärtlichkeit, trotz bizarrer Einfälle und hinreißender Episoden ist Miranda Julys neuer Film THE FUTURE kein Werk, das in erster Linie unterhalten will. Zwar muss man dank vieler schräger Einfälle und liebenswert skurril gezeichneter Figuren desöfteren schmunzeln, doch der Fokus der Regisseurin liegt weniger auf der vermeintlichen Lächerlichkeit eines Lebensentwurfs, sondern vielmehr auf dessen Fragilität.“ (kino-zeit.de)
So., 15.1. - 21.00 UhrMo., 16.1. - 21.00 UhrDi., 17.1. - 21.00 Uhr
Cairo 678
Cairo 678
Ägypten 2010 | Regie: Mohamed Diab | 103 min. | 35mm | Ahmed El Feshawy, Boshra u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In seinem Regiedebüt thematisiert Mohamed Diab das Tabuthema sexuelle Belästigung und erzählt von drei Frauen aus unterschiedlichen Schichten seiner Heimat, die sich nicht länger mit den Übergriffen der Männer abfinden wollen. Fayza wird ständig in den überfüllten Bussen der Metropole begrapscht, Seba wurde vor Jahren Opfer einer Massenvergewaltigung und Nelly ist bei einem Überfall nur knapp ihren Peinigern entkommen. Ganz unterschiedlich reagieren diese Frauen, die nicht mehr Opfer sein wollen - die eine zieht vor Gericht, die andere das Messer...

Mohamed Diab ist einer der bekanntesten jungen Drehbuchautoren Ägyptens. Nach dem Studium der Wirtschaft widmete er sich voll und ganz dem Verfassen von Drehbüchern. Er besuchte die New York Film Academy und verfasste anschließend vier Drehbücher, von denen EL GEZIRA 2007 zu einem echten Blockbuster in seiner Heimat wurde.

Am 19.1. Eröffnungsveranstaltung der "26. Filmtage des Mittelmeeres" mit anschließender Feier. Begrenzter Kartenverkauf.
Do., 19.1. - 19.30 UhrSa., 21.1. - 18.00 Uhr
La Pivellina
La Pivellina
Italien, Österrreich 2009 | Regie: Tizza Covi und Rainer Frimmel | 100 min. | 35mm | Patrizia Gerardi, Tairo Caroli u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
LA PIVELLINA erzählt von der feuerrothaarigen Patti, die mit einer Zirkusgruppe am Stadtrand von Rom in einer Wagenburg lebt. Als sie auf der Suche nach ihrem Hund ein allein gelassenes Kind findet, nimmt sie „La Pivellina“ (zu deutsch „die Kleine“) ohne Zögern bei sich auf. Bald stellt sich die Frage, ob Mutter oder Polizei das Kind zuerst finden, und Patti riskiert ihre eigene Freiheit, weil sie und ihre Zirkusleute die Kleine schützend ins Herz geschlossen haben.

Tizza Covi, 1971 in Bozen geboren, lebte zunächst in Paris und Berlin, bevor sie gemeinsam mit Rainer Frimmel (ebenfalls 1971 geboren) Fotografie in Wien studierte. Im Jahre 2002 gründeten die beiden gemeinsam die Filmproduktion Vento Films, um unabhängig zu bleiben. LA PIVELLINA ist ihr erster Spielfilm.
Fr., 20.1. - 16.00 UhrSo., 22.1. - 14.00 Uhr
Tuesday, after Christmas
Tuesday, after Christmas
Rumänien 2010 | Regie: Radu Muntean | 99 min. | 35mm | Mimi Branescu, Mirela Oprisor, Maria Popistasu u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Raluca und Paul küssen sich, lachen zusammen und necken sich gegenseitig. Sie sind wie frisch verliebt. Aber Paul ist seit zehn Jahren mit Adriana verheiratet und Vater einer Tochter. Raluca ist seine Geliebte. Paul, der in seinem Alltag mit scheinbarer Leichtigkeit zwischen Familie und Affäre wechselt, ist glücklich. Doch als sich Raluca und Adriana zufällig begegnen, wird ihm klar, dass er sich für eine der zwei Frauen entscheiden muss. Noch vor Weihnachten.

Radu Muntean, 1971 in Bukarest geboren, gilt als einer der zentralen Figuren des neuen rumänischen Kinos, das in den letzten Jahren international für Furore sorgte. Er studierte bis 1994 an der Theater- und Filmakademie in Bukarest und drehte mehr als 400 Werbefilme, die vielfach ausgezeichnet wurden. TUESDAY, AFTER CHRISTMAS ist sein vierter Spielfilm.
Fr., 20.1. - 18.00 UhrDi., 24.1. - 22.00 Uhr
Honeymoons
Honeymoons
Albanien, Serbien 2009 | Regie: Goran Paskaljevic | 95 min. | digital | Lazar Ristovski Petar Bozovic u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei junge Paare aus Serbien und Albanien entscheiden sich, der jüngsten Vergangenheit auf dem Balkan zu entkommen, um ihre Träume zu verwirklichen. Maylinda und Nik leben in den albanischen Bergen, Vera und Marko in Belgrad. Das albanische Paar zieht es nach einem Hochzeitsfest in Tirana ins nahe Italien, die serbischen Verliebten möchten nach einer Hochzeit auf dem Land via Ungarn nach Wien. Doch an den Grenzen, die sie überschreiten wollen, ist zunächst mal Schluss mit der Reise...

Der 1947 in Belgrad geborene Regisseur Goran Paskaljevic begann seine Karriere nach dem Studium als Dokumentarfilmer im ehemaligen Jugoslawien. 1992 verließ er seine Heimat und kehrte 1998 zurück, um den Spielfilm BURE BARUTA zu drehen, der mehrfach ausgezeichnet wurde. Für SAN ZIMSKE NOCI über das Serbien der Nachkriegszeit erhielt Paskaljevic 2004 den Spezialpreis der Jury in San Sebastian.
Fr., 20.1. - 20.00 UhrSa., 21.1. - 16.00 Uhr
Giulia non esce la sera
Giulia non esce la sera
Italien 2009 | Regie: Giuseppe Piccioni | 105 min. | digital | Valerio Mastandrea, Valeria Golino u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Als Schriftsteller steht Guido kurz vor seinem endgültigen Durchbruch - er ist unter den fünf nominierten Kandidaten eines wichtigen Literaturpreises mit dabei. In der Zeit vor der Preisverleihung begleitet er seine Tochter Costanza ins Schwimmbad, wo sie Schwimmunterricht bei Giulia erhält, einer attraktiven jungen Frau, die im Wasser in ihrem Element zu sein scheint. Guido verliebt sich Hals über Kopf in sie, doch die beginnende Beziehung gestaltet sich schwierig, denn Giulia hat ein Geheimnis...

Giuseppe Piccioni studierte zunächst Soziologie in Urbino und besuchte anschließend zwischen 1980 und 1983 die Scuola di cinema Gaumont, eine private Filmschule, die nur wenige Jahre existierte und von Renzo Rossellini Jr. geleitet wurde. 1985 gründete er die Filmproduktionsfirma Vertigo Film, die 1987 seinen ersten Spielfilm IL GRANDE BLEK realisierte. Sein Film FUORI DAL MONDO gewann 1999 fünf David di Donatello Awards. Ebenfalls erfolgreich war sein Film LUCE DEI MIEI OCCHI, der 2001 im Wettbewerb des Festivals von Venedig gezeigt wurde.
Fr., 20.1. - 22.00 UhrSa., 28.1. - 14.00 Uhr
Femmes du Caire
Femmes du Caire
Ägypten 2009 | Regie: Yousry Nasrallah | 135 min. | digital | Mona Zaki, Mahmoud Hemida u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Hebba und Karim sind ein erfolgreiches Journalistenpaar aus Kairo. Sie hat eine Talkshow im Fernsehen, er arbeitet bei einer großen Zeitung. Als Karim eines Tages befördert werden soll, stellt man ihm die Bedingung, dass seine Frau politische Themen, die gegen die Meinung der Regierung sind, unterlassen muss. Hebba ändert also ihre Sendung und widmet sich statt der Politik nun um Menschen aus der Bevölkerung – womit sie aber noch mehr Staub aufwirbelt, als mit ihrer vorhergehenden Sendung.

Yousry Nasrallah studierte Statistik in Kairo, bevor er 1978 als Filmkritiker erstmals beruflich mit der Welt des Kinos in Berührung kam. Seinen ersten Spielfilm schuf er 1987 mit SARIQAT SAYFIYYA, wofür er mehrere Auszeichnungen erhielt. Sein zweiter Spielfilm MARCIDES entstand 1993. Darauf folgte SOBYAN WA BANAT, für den Nasrallah auf dem Filmfestival von Locarno ausgezeichnet wurde.
Sa., 21.1. - 13.30 UhrDo., 26.1. - 21.45 Uhr
Mil Cretins
Mil Cretins
Spanien 2011 | Regie: Ventura Pons | 82 min. | digital | Aleix Albareda, Toni Albà, Carol Badillo u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Es sind die Geschichten des katalanischen Autors Quim Monzó, die seinen Landsmann Ventura Pons zu MIL CRETINS inspirierten. Fünfzehn von ihnen hat er sich vorgenommen und erzählt darin vom Schmerz, dem Alter, dem Tod, der Liebe und nicht zuletzt auch immer wieder von der Dummheit der Menschen – gewitzt, hintersinnig und stets mit großer Sympathie und Zärtlichkeit für seine Figuren.

Ventura Pons, 1945 in Barcelona geboren, gilt heute als wichtigster Regisseur des katalanischen Kinos. Nach zehn Jahren als Theatermacher drehte er seinen ersten Film bereits im Jahre 1977. Es folgten mehr als 20 weitere Werke, die auf nahezu allen großen Festivals der Welt gezeigt wurden. Bei der Berlinale war er gar in fünf aufeinander folgenden Jahren mit seinen Filmen vertreten.
Sa., 21.1. - 20.00 UhrDi., 24.1. - 16.00 Uhr
Le roi de l’évasion
Le roi de l’évasion
Frankreich 2009 | Regie: Alain Guiraudie | 97 min. | digital | Ludovic Berthillot, Hafsia Herzi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Armand, ein rustikaler 43-jähriger Traktorverkäufer, erträgt sein homosexuelles Junggesellendasein nicht mehr. Mit Curly, einem jungen attraktiven Mädchen, beginnt ein neues Kapitel in seinem Leben. Die beiden frönen ihrer Liebe, beflügelt von einem besonderen Kraut, werden aber, da Curly noch minderjährig ist, von der Polizei gejagt. Es entspinnt sich eine burleske Komödie, die lustvoll nahezu jedes Klischee ad absurdum führt.

1964 im südfranzösischen Departement Aveyron geboren, studiert Alain Guiraudie Geschichte in Montpellier, wohnt eine Zeitlang in einer Kommune in Paris und beginnt mit dem Drehen erster Kurzfilme. 2001 erscheint sein erster Langfilm CE VIEUX RÊVE QUI BOUGE, der ihm prompt Vergleiche mit John Ford, Charlie Chaplin, Samuel Becket oder Jean Renoir einbringt. Seitdem gilt Guiraudie als einer der großen Poeten des jungen französischen Kinos und mischt munter Philosophie mit absurdem Humor und bissiger Sozialkritik.
Sa., 21.1. - 22.00 UhrFr., 27.1. - 15.30 Uhr
To die like a man
To die like a man
Portugal 2009 | Regie: João Pedro Rodrigues | 135 min. | digital | Fernando Santos, Alexander David u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Tonia, ein Travestie-Star des Lissaboner Nachtlebens, steht am Ende seiner langen Karriere. Jüngere Konkurrenten haben sie in der Gunst des Publikums überholt, ihr Körper wehrt sich gegen Schönheitsoperationen, eine vollständige Geschlechtsumwandlung kommt für sie nicht in Frage. Ihr jugendlicher Liebhaber Rosário möchte, dass aus ihr endlich eine "richtige Frau" wird. Am Ende beschließt Tonia, die lange versucht hat, wie eine Frau zu leben, wenigstens wie ein Mann zu sterben.

João Pedro Rodrigues, der heute als einer der interessantesten jungen europäischen Filmemacher gilt, wurde 1966 in Lissabon geboren und studierte an der Lissaboner Filmhochschule. 2000 lief sein Debütspielfilm O FANTASMA im Wettbewerb der 57. Filmfestspiele von Venedig. 2005 folgte Rodrigues’ zweiter Spielfilm ODETE, der vielfach ausgezeichnet wurde.
So., 22.1. - 11.00 UhrMi., 25.1. - 22.00 Uhr
Man without a cell phone
Man without a cell phone
Palästina 2010 | Regie: Sameh Zoabi | 83 min. | digital | Razi Shawahdeh, Bassem Loulou, Loai Nofi u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
In einem palästinensischen Dorf in Israel lebt Jawdat in den Tag hinein und flirtet über sein geliebtes Handy mit muslimischen, christlichen und sogar jüdischen Mädchen. Sein grantelnder Vater Salem, ein Olivenbauer, ist dagegen äußerst aktiv dabei, einen israelischen Mobilfunkturm auf dem Boden des Dorfs mit allen Mitteln zu bekämpfen, da er die Strahlungen des Turms für gefährlich hält. Er mobilisiert das ganze Dorf in seinem Kampf und bald schon muss Jawdat – abgeschnitten vom Mobilfunknetz – Stellung beziehen.

Der palästinensische Filmemacher Sameh Zoabi, 1975 in Iksal, einem Dorf bei Nazareth geboren, studierte in Tel Aviv und hat seinen Master of Fine Arts in Filmregie an der School of Arts der New Yorker Columbia Universität abgeschlossen. Sein Kurzfilm BE QUIET wurde 2006 auf dem Sundance Filmfestival gezeigt und gewann mehrere Preise. MAN WITHOUT A CELL PHONE gewann den Hauptpreis bei Festival in Montpellier 2011 ('Goldene Antigone').
So., 22.1. - 16.00 UhrSo., 29.1. - 20.15 Uhr
Dem Himmel ganz nah
Dem Himmel ganz nah
Rumänien 2010 | Regie: Titus Faschina | 92 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Dumitru Stanciu ist einer der letzten Berghirten Europas. Wie seine Vorfahren seit tausenden Jahren, so zieht auch er mit seiner Schafherde Sommers wie Winters über die Weiten des transsilvanischen Karpatenbogens; ganz nah am Himmel entlang. Er lebt in den Mythen seiner Berge, den Launen der Natur ausgeliefert und in ständiger Sorge um seine Tiere. Wenn er bald seinen Schafspelz an den Nagel hängen wird, stirbt unwiederbringlich ein Stück des alten Europas. Oder wird sein Sohn Radu die Herde übernehmen?

Titus Faschina, geboren 1964 in Ost-Berlin, studierte Theater- und Kommunikationswissenschaft, Germanistik und Dramaturgie an der Humboldt Universität zu Berlin, HdK Berlin und promovierte 1999 über „Mythenbildung und moderne Rezeption in traditionellen Gesellschaften Siebenbürgens /Transsilvaniens“. Er ist Autor und Regisseur zahlreicher Filme mit dem Schwerpunkt auf rumänische Themen und lehrt zudem als Professor für Theorie der Bildmedien / Dramaturgie an der Hochschule für Technik, Berlin.
So., 22.1. - 18.00 UhrMi., 25.1. - 20.00 Uhr
Armin
Armin
Kroatien 2007 | Regie: Ognjen Sviličić | 82 min. | 35mm | Emir Hadzihafizbegovic, Armin Omerovic u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Es ist eine wichtige Reise für den 45-jährigen Ibro und seinen einzigen Sohn, den 14-jährigen Armin: Beide stammen aus einer kleinen bosnischen Stadt und sind auf dem Weg nach Zagreb, wo der Junge an einem Casting für einen deutschen Film über den Krieg teilnehmen soll. Armins Karriere als Filmstar scheint in greifbarer Nähe, da bleibt der alte Bus auf der Straße liegen...

Ognjen Sviličić, geboren 1971 in Split, studierte Filmregie in Zagreb und dreht seit 1991 Spiel-, Kurz- und Fernsehfilme; außerdem schreibt er auch Drehbücher für andere Filmemacher. 2005 war er mit seinem Film OPROSTI ZA KUNG FU im Forum der Berlinale vertreten. Sein Film ARMIN erhielt beim Festival von Pula den Preis für das beste Drehbuch und wurde zudem in Karlovy Vary ausgezeichnet.
So., 22.1. - 20.00 UhrMo., 23.1. - 18.00 Uhr
Fish n’ Chips
Fish n’ Chips
Griechenland, Zypern 2011 | Regie: Elias Demetriou | 102 min. | 35mm | Original mit englischen Untertiteln.
Andy, der aus Zypern stammt, lebt als Gastarbeiter in London, bis er sich eines Tages dazu entschließt, wieder in seine Heimat zurückzukehren. Dort will er einen Laden für Fish & Chips aufmachen, doch leider hat er ein winziges Detail übersehen: Zypern ist dann eben doch nicht London...

Elias Demetriou, 1965 auf Zypern geboren, verfügt über drei Staatsangehörigkeiten – die britische, die griechische und die zypriotische. Mittlerweile lebt und arbeitet er in Athen, wo er auch Filmregie studierte. Bei zahlreichen Kurz- und Dokumentarfilmen, die auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt wurden, har er Regie geführt. FISH N' CHIPS ist sein Spielfilmdebüt.
So., 22.1. - 22.00 UhrMi., 25.1. - 16.00 Uhr
La désintégration
La désintégration
Frankreich 2010 | Regie: Philippe Faucon | 78 min. | 35mm | Rachid Debbouze, Yassine Azzouz u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Irgendwo in den mieseren Wohngegenden von Lille treffen Ali, Nasser und Hamzi auf den etwas älteren und überaus charismatischen Djamel. Der spielt geschickt mit ihren Enttäuschungen und ihrem Gefühl der Ausgeschlossenheit in einer Gesellschaft, die Zuwanderer wie sie nicht haben will.

Philippe Faucon, 1958 in Oujda in Marokko geboren, studierte zunächst Literatur in Aix-en-Provence und assistierte dann bei verschiedenen Regisseuren, unter anderem bei Leos Carax für dessen Film MAUVAIS SANG. 1990 realisierte er seinen ersten Langfilm L’AMOUR, der mit dem „Prix perspective du cinéma Français“ beim Filmfestival von Cannes ausgezeichnet wurde. LA DÉSINTÉGRATION ist sein achter Spielfilm.
Mo., 23.1. - 16.00 UhrSa., 28.1. - 16.00 Uhr
Vincere
Vincere
Italien, Frankreich 2009 | Regie: Marco Bellocchio | 128 min. | 35mm | Giovanna Mezzogiorno, Filippo Timi u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Vincere erzählt die tragische Geschichte von Ida Dasler, der mutmaßlich ersten Ehefrau des späteren Diktators Benito Mussolini, die später vom „Duce“ verlassen und verleugnet wurde und die schließlich 1937 in der Psychiatrie verstarb. Zugleich wirft der Film ein bezeichnendes Licht auf jene Zeit, in der der italienische Faschismus entstand.

Marco Bellocchio, 1939 geboren, gehört zu den großen Regisseuren des italienischen Kinos. Nachdem er zunächst Philosophie studiert hatte, wandte er sich dem Film zu und drehte seit seinem Debüt I PUGNI IN TASCA im Jahre 1965 insgesamt 20 Filme. Im Jahr 2011 wurde dem großen Nonkonformisten des italienischen Kinos der Ehrenpreis der Filmfestspiele von Venedig für sein Lebenswerk zugesprochen.
Mo., 23.1. - 20.00 UhrDo., 26.1. - 17.00 Uhr
Timimoun
Timimoun
Algerien, Deutschland 2010 | Regie: Michael Roes | 99 min. | digital | Laid Berkati, Nadir Yousfi, Kheiredinne Amroun u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der sensible Träumer Laid hat Post aus seinem Heimatort Timimoun erhalten. Darin bittet die Schwester ihren älteren Bruder, nach Hause zu kommen und den Tod des Vaters zu rächen. Zwar halten Laid und sein Liebhaber Nadir Blutrache für etwas extrem Rückständiges, Laid kann hier aber unmöglich nein sagen und macht sich auf den Weg. Doch nachdem er sich gleich am Anfang die Brieftasche hat klauen lassen, zieht sich die Reise in die Länge.

Michael Roes, 1960 in Rheda / Westfalen geboren, studierte Psychologie, Philosophie und Germanistik und arbeitete danach als Regie- und Dramaturgieassistent an der Schaubühne in Berlin. Ethnologische Studien sowie längere Aufenthalte im Nahen Osten und in Amerika führten zu Werken wie RUBAL-KAHLI oder HAUT DES SÜDENS. Mittlerweile hat er sechs Filme realisiert.
Mo., 23.1. - 22.15 UhrFr., 27.1. - 17.30 Uhr
Passione!
Passione!
Italien, USA 2010 | Regie: John Turturro | 96 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Mit diesem Film kehrt das Multitalent John Turturro zu seinen musikalischen Wurzeln seiner aus Süditalien stammenden Eltern zurück und unternimmt einen Spaziergang durch Neapel. In dieser Stadt voller Gefahren, Schönheit und Musik prägten französische und arabische Einwanderer sowie italienische Liedermacher die Vielfalt der Musik. Gegensätze wie Pop und Klassik verschmelzen in einer Vielfalt von Kulturen und Traditionen zu einem italienischen 'Buena Vista Social Club'.

John Turturro, 1957 in Brooklyn geboren, bekam die Liebe seiner italienischen Eltern mit auf den Lebensweg, seine Mutter war eine begeisterte Amateur-Jazzsängerin, sein Vater ein Zimmermann und Bauarbeiter. Turturro studierte Dramatik an der State University of New York und schloss mit einem 'Master of Fine Arts' an der Yale School of Drama ab. Seit 1980, als er in Martin Scorseses Film RAGING BULL seine erste Rolle innehatte, arbeitet er als Schauspieler und hat in mehr als 60 Filmen mitgespielt. PASSIONE! ist sein vierter Film als Regisseur.
Di., 24.1. - 18.00 UhrSo., 29.1. - 16.15 Uhr
Good Bye, Moubarak!
Good Bye, Moubarak!
Ägypten 2011 | Regie: Katia Jarjoura | 71 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Rund 30 Jahre lang regierte Hosni Moubarak in Ägypten. In dieser Zeit waren Menschenrechtsverletzungen und Korruption an der Tagesordnung. Regisseurin Katia Jarjoura geht der Frage nach, wie es zum Sturz des Staatspräsidenten kam. Sie interviewte Oppositionelle, Gewerkschafter und auch Vertreter der Muslimbrüder zur Situation in Ägypten - und das bereits im November und Dezember 2010.

Katia Jarjoura, 1975 in Kanada geboren, ist eine Filmemacherin und Reporterin, die in den letzten zehn Jahren in Beirut gelebt hat. Der Schwerpunkt ihrer bisherigen Arbeiten für das Fernsehen (unter anderem für Arte) lag auf dem Irak und dem Libanon. Sie arbeitet gerade an ihrem ersten Spielfilm.

Am 24.1. mit Einführung von Prof. Dr. Raif Georges Khoury zum Thema „Die Umwälzungen in der arabischen Welt und die Zukunft des sogenannten arabischen Frühlings in Ägypten.“ Eine Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung des Bureau de coopération universitaire (Institut Francais) und des Instituts für Islamwissenschaften & Iranistik, Universität Heidelberg.
Di., 24.1. - 20.00 UhrMi., 25.1. - 18.00 Uhr
Our grand despair
Our grand despair
Türkei, Deutschland, Niederlande 2011 | Regie: Seyfi Teoman | 102 min. | 35mm | Ilker Aksum, Fatih Al, Günes Sayin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die beiden Enddreißiger Ender und Cetin kennen sich bereits seit der Schule. Sie wohnen gemeinsam in einer Männer-WG in Ankara. Als Nihal, die jüngere Schwester eines Freundes, von einem Tag auf den anderen bei ihnen Unterschlupf sucht, gerät die gut eingespielte Wohngemeinschaft aus der Bahn.

Geboren wurde Seyfi Teoman 1977 in Kayseri, Türkei. Nach einem Wirtschaftsstudium an der Bogazici Universität von Istanbul lebte er für zwei Jahre in Lodz, Polen und studierte Regie an der National Film School. 2008 debütierte er mit seinem Spielfilm TATIL KITAB / SUMMER BOOK, der bei verschiedenen Festivals ausgezeichnet wurde. OUR GRAND DESPAIR lief 2011 im Wettbewerb der Berlinale.
Do., 26.1. - 15.00 UhrSa., 28.1. - 18.00 Uhr
Infiltration
Infiltration
Israel 2010 | Regie: Dover Kosashvili | 115 min. | digital | Guy Adler, Oz Zehavi Michael Aloni u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Sie sind 18 Jahre alt und die neuen Rekruten der israelischen Armee. Sie kommen aus den verschiedensten Bevölkerungsschichten. Doch trotz ihrer großen sozialen und ethnischen Unterschiede interessieren sie sich für dieselben Dinge: Liebe, Fußball, Musik oder Philosophie. Während dreier Monate im Sommer 1956 werden sie alle eine Erfahrung machen, die ihr Leben grundlegend verändern wird: den Krieg!

Dover Kosashvili, 1966 in Georgien geboren, kam 1972 mit seinen Eltern nach Israel und studierte später Philosophie und Film an der Universität von Tel Aviv. Sein erster Spielfilm HATUNA MEHUHERET aus dem Jahr 2001 lief beim Filmfestival von Cannes sowie auf zahlreichen anderen Festivals und gewann zahlreiche Preise.
Do., 26.1. - 19.30 UhrSo., 29.1. - 14.00 Uhr
La sombra del sol
La sombra del sol
Spanien 2011 | Regie: David Blanco | 105 min. | digital | Bruno Bergonzini, José Alias u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Die beiden Obdachlosen Claudio und Pepe, die in Barcelona leben, bereiten eine Art chinesisches Schattentheater vor, das sie auf den Straßen der Stadt zur Aufführung bringen wollen. Es beginnt ein Abenteuer, dem sich auch andere Obdachlose anschließen.

David Blanco studierte zunächst Architektur, bevor er sich dem Kino zuwandte und mehrere Kurzfilme drehte. Außerdem war er an den Drehbüchern verschiedener anderer Regisseure beteiligt. LA SOMBRA DEL SOL ist sein erster Spielfilm, bei dem er als alleiniger Regisseur und Produzent fungiert.

Am Freitag, 27.1. in Anwesenheit des Regisseurs!
Fr., 27.1. - 19.30 UhrSa., 28.1. - 22.15 Uhr
Once upon a time in Anatolia
Once upon a time in Anatolia
Türkei 2010 | Regie: Nuri Bilge Ceylan | 150 min. | digital | Muhammet Uzuner, Yılmaz Erdoğan, Taner Birsel u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Zwölf Männer fahren durch die Nacht im türkischen Anatolien und suchen eine Leiche. Details leuchten auf im Scheinwerferlicht. Der Polizist schleppt den Mörder herum, der selbst nicht mehr weiß, wo er den Toten verscharrt hat. Man gräbt trotzdem. Zurück ins Auto, weiter, immer weiter, wieder nichts. Mit der Zeit wird die Suche nach der Leiche immer mehr zu einer Sinnsuche, bei der es um viel mehr geht, als „nur“ um einen Mord...

Nuri Bilge Ceylan, 1959 in Istanbul geboren, ist einer der wichtigsten türkischen Filmemacher überhaupt, dessen Werke wie z.B. KASABA (1997), UZAK (2002) und IKLIMLER (2006) bereits unzählige Preise erhielten. In Cannes gewann Ceylan 2011 mit ONCE UPON A TIME IN ANATOLIA den Grand Prix der Jury.
Fr., 27.1. - 21.45 UhrSo., 29.1. - 11.00 Uhr
Microphone
Microphone
Ägypten 2010 | Regie: Ahmad Abdallah | 120 min. | 35mm | Khaled Abol Naga, Menna Shalabi u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Als Khaled nach einem mehrjährigen Aufenthalt in den USA in seine Heimatstadt Alexandria zurückkehrt, ist nichts mehr so wie es war. Seine einstige Liebe steht gerade selbst davor, ins Ausland zu emigrieren und die Beziehung zu seinem Vater scheint irreparabel zerstört zu sein. Verunsichert dringt Khaled beim städtischen Umherschweifen in die subkulturelle Szene Alexandrias ein und entdeckt Hip Hop-Künstler, die auf den Gehsteigen auftreten, Rocksängerinnen, die von Hausdächern singen, Skateboarder, die die Stadt als ihre Bühne betrachten und Graffiti-Künstler, die mit ihren Bildern die Nacht bemalen. Fasziniert von seinen Begegnungen verändert sich sein gesamtes bisheriges Leben und bekommt eine neue Richtung.

Ahmad Abdallah wurde 1978 in Kairo geboren. In den 1990ern studiert er Musik, bevor er ab 1999 zum Film wechselt. Zunächst arbeitet er bei mehreren kommerziellen ägyptischen Produktionen und verschiedenen Dokumentarfilmen mit. Für HELIOPOLIS, seinem ersten Langfilm als Regisseur, erhält er 2008 den Debüt-Drehbuch Preis der Sawiris-Stiftung in Kairo. Zurzeit versucht Abdallah in Ägypten eine unabhängige Produktionsfirma mit anderen jungen Filmschaffenden aufzubauen.
Sa., 28.1. - 20.00 UhrSo., 29.1. - 18.00 Uhr
Empire me - Der Staat bin ich!
Empire me - Der Staat bin ich!
Österreich, Deutschland 2011 | Regie: Paul Poet | 98 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Traum vom Utopia hat eine lange Tradition und es wird weiter geträumt. Aus Unzufriedenheit mit den herrschenden Formen sozialer Systeme will mancher aus seinem Alltag ausbrechen und König auf der eigenen Insel sein. Doch die immer engmaschigeren Lebensprinzipien der globalisierten Weltordnung lassen kaum Alternativen und Visionen zu. Trotzdem gründen sich immer wieder Gegengesellschaften. Auf der Suche nach einer idealen Lebenskultur erschaffen sich hunderte Do-It-Yourself-Staaten. Mikronationen, Eco-Villages und Sezessionisten beschreiten mit realen Territorien und Gemeinschaften alternative Wege des Zusammenlebens. In EMPIRE ME – DER STAAT BIN ICH! unternimmt Regisseur und Autor Paul Poet, selbst Veteran alternativer Netzwerke, eine ausgedehnte Reise zu sechs dieser Gegenwelten, die die unterschiedlichen Strömungen der Bewegung aussagekräftig repräsentieren. Dabei ist EMPIRE ME ein ausgesprochen gut aufbereiteter, teilweise auch bizarrer Film geworden – lehrreich und faszinierend!
Mo., 30.1. - 21.00 UhrDi., 31.1. - 19.00 UhrMi., 1.2. - 21.00 UhrDo., 2.2. - 21.00 Uhr
My little princess – I’m not a f**king princess
My little princess – I’m not a f**king princess
Frankreich 2011 | Regie: Eva Ionesco | 105 min. | 35mm | Isabelle Huppert, Anamaria Vartolomei u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Paris in den 70er Jahren: Hannah und Violetta sind ein spezielles Paar: eine exzentrische Mutter und ihre Tochter, ein kleines Mädchen auf der Suche nach Mutterliebe. Als Hannah, die als Fotografin arbeitet, ihre Tochter überredet, als Model zu fungieren, wird Violetta sehr schnell und mit Erfolg in die Pariser Kunstszene eingeführt. Doch aus anfänglichem Spaß wird für Violetta schnell Ernst – denn Hannahs Ideen werden immer extremer und die Aufnahmen immer freizügiger. Ihre Sucht nach Ruhm und Anerkennung geht ihr schließlich über das Wohl des Kindes... Glamourös, überlegen, stark – Isabelle Huppert (DIE KLAVIERSPIELERIN, 8 FRAUEN) brilliert einmal mehr in einem außergewöhnlichen französischen Film; an ihrer Seite überzeugt Nachwuchsschauspielerin Anamaria Vartolomei in ihrer ersten Kinorolle. MY LITTLE PRINCESS feierte seine Premiere in der 50. „Semaine de la Critique" in Cannes 2011, wo er Publikum wie Kritiker gleichermaßen begeisterte.
Do., 2.2. - 19.00 UhrSo., 5.2. - 17.00 UhrMo., 6.2. - 19.00 UhrMi., 8.2. - 19.00 UhrMo., 13.2. - 19.00 Uhr
Ich reise allein
Ich reise allein
Norwegen 2011 | Regie: Stian Kristiansen | 94 min. | digital | Rolf Kristian Larsen, Amina Eleonora Bergrem u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jarle holt seine Vergangenheit nach sieben Jahren in Form eines ebenso alten kleinen Mädchens ein. Ohne es zu wissen, zeugte er als Teenager im Vollrausch ein Kind. Inzwischen studiert er Literaturwissenschaften und genießt locker-flockig das unbeschwerte Dasein eines Neo-Bohemiens. Seine Interessen und Neigungen liegen in dunkler Musik, unverbindlichem Sex und intellektuell elitärem Zitieren aus den Werken von Marcel Proust. Plötzlich muss er aber väterliche Pflichten übernehmen, was dazu führt, dass er sich auch ein paar Gedanken über sich selbst machen muss. Eine Geschichte mitten aus dem Leben, die ebenso komisch wie berührend ist. Ein kleiner Geheimtipp.
Fr., 3.2. - 19.00 UhrSa., 4.2. - 19.00 UhrSo., 5.2. - 19.00 UhrDi., 7.2. - 21.00 UhrMi., 15.2. - 21.00 Uhr
Amer
Amer
Frankreich, Belgien 2009 | Regie: Hélène Cattet, Bruno Forzani | 90 min. | digital | Cassandra Forêt, Charlotte Eugéne-Guibbaud u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Als Kind war Ana so besessen davon, den Leichnam ihres Grossvaters anzublicken, dass sie davon im Kopf nicht mehr loskommt. Als sie als junge Frau in das Haus ihrer Eltern zurückkehrt, werden die Erinnerungen daran sofort wieder wach. Erotik, Gewalt, Phantasien, Träume und Traumata spielen die zentrale Rollen in diesem herausragenden Filmdebüt; eine Psychostudie über eine junge Frau, die ihre Kindheit nicht verarbeiten kann. Mit Mut zum Surrealismus, schrägen Tönen und betont eigenwilligen Perspektiven interpretiert das Regieteam dabei das italienische Giallo-Genre der 70er Jahre neu, das mit Regisseuren wie Dario Argento exemplarische Horrorfilme schuf. Das Ergebnis ist sehr beeindruckend, seitens der Kritik und des internationalen Publikums einer der am besten bewerteten Filme der letzten Zeit.
Fr., 3.2. - 21.00 UhrFr., 10.2. - 21.00 UhrMo., 13.2. - 21.00 UhrDi., 14.2. - 21.30 UhrMi., 22.2. - 21.30 UhrSo., 4.3. - 21.15 Uhr
William S. Burroughs: A man within
William S. Burroughs: A man within
USA 2011 | Regie: Yony Leyser | 87 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
William S. Burroughs, geboren 1914, gestorben 1997, gilt für viele als einer der wichtigsten amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts, auf jeden Fall hatte der Repräsentant der Beat Generation aber massiven Einfluss auf die Pop-Kultur und auch in Deutschland eine respektable Fan-Gemeinde. Dass er überhaupt alt wurde, verwundert obgleich seines Lebenslaufs, einer Odyssee voller Drogen, die in seinen Büchern wie „Junkie“ und natürlich „Naked Lunch“ exemplarisch thematisiert wurde. Darin entwickelte Burroughs auch eigene Formen literarischen Assoziierens, die nun Yony Leyser für sein ungemein beeindruckendes Porträt auf den Film übertrug.
So., 5.2. - 21.00 UhrDi., 7.2. - 19.00 UhrSa., 18.2. - 17.00 UhrMi., 29.2. - 21.00 Uhr
La lluvia tambien - Und dann der Regen
Do., 9.2. - 10.00 Uhr
The Big Eden
The Big Eden
Deutschland 2011 | Regie: Peter Dörfler | 93 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Der Titel stellt bereits klar: THE BIG EDEN kündigt Großes an, ganz im Stile des Protagonisten, des bekannten Playboys und Lebemannes Rolf Eden. Der mittlerweile 81-Jährige hat nichts von seiner Lebensfreude verloren und genießt immer noch jede Aufmerksamkeit, die ihm eine Kamera schenkt. Eden gibt sich alle Mühe, ein Unikat zu sein (was er ist): Vater von sieben Kindern mit sieben verschiedenen Frauen, antiquiertes Frauenbild, weißblonder Mähne und mehrfach geliftetes Gesicht. Sein Name ist Programm: Eden empfindet sein Leben als eine einzige Straße zum Glück. THE BIG EDEN: die außerordentlich komische Hommage an einen außergewöhnlichen Menschen, den man einfach mögen muss. Und sei er vermeintlich auch noch so peinlich.
Do., 9.2. - 19.00 UhrFr., 10.2. - 19.00 UhrMi., 15.2. - 19.00 UhrDo., 16.2. - 19.00 UhrSa., 18.2. - 19.00 Uhr
Balletdanserinden - Ballettänzerin
Balletdanserinden - Ballettänzerin
Dänemark 1911 | Regie: August Blom | 45 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Camille Flavier, eine Tänzerin, bekommt die Chance, eine Hauptrolle in dem Stück des Dramatikers Jean Mayol zu spielen. Durch diese Situation werden beide zu einem Paar, doch Jean trifft sich schon bald mit einer anderen Frau namens Yvette. Bei einer Abendgesellschaft erkennt Camille seine Nebenbuhlerin und es kommt zu einem Eklat, in der ihr der Freund von Jean, der Maler Paul, beisteht. Alles scheint sich als ein Missverständnis aufzuklären – bis Camille eine Notiz von Yvette in die Hände fällt, die alle Verdächtigungen bestätigt. Die Katastrophe nimmt ihren Lauf. In Deutschland konnte dieser Film nur mit der Altersbegrenzung „Jugendverbot“ in die Kinos kommen, eine Tatsache, die heute kaum noch nachvollziehbar sein dürfte.
Sa., 11.2. - 19.30 Uhr
Det hemmelighedsfulde X - Das geheimnisvolle X
Det hemmelighedsfulde X - Das geheimnisvolle X
Dänemark 1914 | Regie: Benjamin Christensen | 85 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Der Spionagefilm von Christensen war sowohl im Sujet als auch in der Bildgestaltung für die damalige Zeit eine innovative Arbeit. Licht und Schatten wurden gezielt als Stilmittel eingesetzt und konnten somit auf neue Erzähltechniken des Filmes hinweisen, die die statische Kameraführung jener Jahre bald ersetzen sollten. Der Film war nicht nur spannend, er dürfte auch eine eigenwillige Reflexion auf den Schock der dänischen Niederlage an den Düppeler Schanzen 1864 darstellen und es ist nicht ohne Ironie, dass er am Vorabend zum ersten Weltkrieg in den Kinos ausgesprochen erfolgreich war.
Sa., 11.2. - 21.30 Uhr
Klovnen - Der goldene Clown
Klovnen - Der goldene Clown
Dänemark 1926 | Regie: A. W. Sandberg | 128 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Der Film gilt als eine Perle der dänischen Filmgeschichte. Eine kleine Zirkustruppe tingelt durch Dänemark. In der Crew ist der Clown Joe Higgens, der von einem internationalen Kulturmanager als Talent erkannt und nach Paris eingeladen wird. Er nimmt das Angebot an, unter der Voraussetzung, dass seine geliebte Daisy, Tochter des Zirkusdirektors, und deren Familie mitkommen können. Doch das Glück des Clowns ist eine Chimäre und die Enttäuschungen lassen das Leben der Beteiligten scheitern. Gösta Ekman, damaliger Film- und Theaterstar, spielt hier eindrucksvoll die Rolle des tragischen Clowns.
So., 12.2. - 18.15 Uhr
Häxan - Die Hexe
Häxan - Die Hexe
Schweden, Dänemark 1922 | Regie: Benjamin Christensen | 107 min. | digital.
Der halbdokumentarische Lehrfilm über den Hexenwahn im Mittelalter und der frühen Neuzeit war ein Skandalfilm in den 20er Jahren. Die Inszenierung von Gewalt und sexuellen Phantasien waren für die damalige Zeit schockierend und es ist nicht ohne Witz, dass der Regisseur die Rolle des Teufels selbst spielte. Während Christensen aber durchaus die Handlungen und Verdächtigungen psychologisch erklären und als Irrtümer entlarven wollte, empörte sich die Öffentlichkeit an den bizarren Bildern. Die Proteste waren entsprechend massiv und nicht ohne Grund wurde der Film 1968 in einer neubearbeiteten Fassung mit der Musik von Daniel Humair und mit dem Sprecher William S. Burroughs wiederentdeckt.
So., 12.2. - 21.00 Uhr
Abschied von gestern
Abschied von gestern
Deutschland 1966 | Regie: Alexander Kluge | 84 min. | digital | Alexandra Kluge, Alfred Edel u.a. | deutsche Fassung.
„Uns trennt von gestern kein Abgrund, sondern die veränderte Situation“. Eine junge Frau mit jüdischen Eltern ist aus Leipzig in den Westen geflüchtet und versucht sich dort durchzuschlagen. Sie verliert jedoch ihre Anstellung, scheitert in anderen Tätigkeiten und wird wiederholt straffällig. Am Ende landet sie im Frauengefängnis. Alexander Kluge zeigte 1966, wie wenig sich in der BRD seit dem Ende des NS-Regime bewegt hatte. Seine filmischen Ausdrucksmittel orientieren sich dabei am Oberhausener Manifest sowie am epischen Theater. Einer der wohl wichtigsten Filme Nachkriegsdeutschlands.

Sondervorstellung aus Anlass des 80. Geburtstag von Alexander Kluge – mit kurzer Einführung zu seinem Werk von Norbert Ahlers (kineskop.de).
Di., 14.2. - 19.00 Uhr
Si può fare – Wir schaffen das schon
Si può fare – Wir schaffen das schon
Italien 2008 | Regie: Giulio Manfredonia | 111 min. | 35mm | Giuseppe Battiston, Anita Caprioli u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mailand in den 80ern: Nello, ein rebellischer Gewerkschaftler, muss eine Spezialaufgabe übernehmen: sich um eine Gruppe Psychiatrie-Patienten kümmern, die nach der Auflösung aller psychiatrischen Anstalten in Italien eine Kooperative gegründet haben. Nello hat eine Idee: weil Arbeit bekanntermaßen Würde gibt, bildet er die Gruppe zu professionellen Verlegern von Parkettböden aus. Ganz nach dem Motto: „Wir sind vielleicht verrückt, aber dumm sind wir nicht. Wir schaffen das schon!“

„cineforum Italia“ neu im Karlstorkino! Unter dem Motto ‚La nuova commedia italiana’ sind folgende weitere italienische Komödien vorgesehen:
RIBELLI PER CASO
> 16.3., 19:00
MASCHI CONTRO FEMMINE
> 27.4., 19:00
DIVERSO DA CHI?
> 25.5., 19:00

Alle Vorstellungen im italenischen Original mit deutschen Untertiteln. Vor jedem Film findet eine kurze Einführung statt. Italienischer Aperitif nach Ende der Vorstellung. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 17.2. - 19.00 Uhr
Syriana
Syriana
USA 2005 | Regie: Stephen Gaghan | 126 min. | 35mm | Matt Damon, George Clooney u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein ziemlich komplexer Politthriller mit einem überzeugend agierenden George Clooney in der Hauptrolle: CIA-Agent Bob Barnes verliert während einer Aktion im Iran eine tragbare Rakete, die in die Hände von Terroristen fällt. Elemente des Waffensystems werden verwendet, um eine Bombe zu bauen, mit der ein Selbstmordattentat auf einen Tanker des Öl-Konzerns durchgeführt werden soll ... Oscar-Auszeichnung für George Clooney! „Syriana ist ein unglaublich komplexer, reflektierter und engagierter Film, bei dem es vor Schurken, finsteren Absichten und Machtspielchen nur so wimmelt.“ (kino-zeit.de)
So., 19.2. - 19.00 UhrMi., 22.2. - 19.00 UhrMo., 27.2. - 21.00 UhrDi., 28.2. - 19.00 Uhr
Good night, and good luck
Good night, and good luck
USA 2005 | Regie: George Clooney | 93 min. | digital | David Strathairn, Robert Downey jr., George Clooney u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
USA 1953, Höhepunkt der sogenannten Mc Carthy-Ära: Edward R. Murrow nimmt im politischen Fernsehmagazin „See It Now“ den Kampf gegen die Machenschaften des Senators Joseph McCarthy und dem von ihm geleiteten Ausschuss auf. Ein Ausschuss, dem es darum ging, kommunistische Verschwörungen innerhalb staatlicher Organe aufzudecken und dabei immer wieder gegen Bürgerrechte und die Demokratie verstieß. „Mit seiner zweiten Regiearbeit GOOD NIGHT, AND GOOD LUCK zeigt sich Clooney in Höchstform.“ (kino-zeit.de)
So., 19.2. - 21.15 UhrMo., 20.2. - 19.00 Uhr
From dusk till dawn
From dusk till dawn
USA 1995 | Regie: Robert Rodriquez | 102 min. | digital | Harvey Keitel, George Clooney u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Nach der brutalen Entführung eines Vaters und seiner Tochter fahren zwei Gangster in die mexikanische Ödnis, um dort in einem heruntergekommenen Nachtclub wie vereinbart ihre Partner zu treffen. Diese aber kommen nicht, dafür nach Einbruch der Nacht jede Menge Vampire ... Ein kongenialer Mix aus Road-Movie, Gauner-Komödie und Splatterfilm – immer wieder sehenswert. In der FSK 18-Fassung bei uns zu sehen.
Mo., 20.2. - 21.00 Uhr
Up in the air
Up in the air
USA 2009 | Regie: Jason Reitman | 108 min. | George Clooney, Vera Farmiga u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der unabhängige Ryan Bingham ist fast immer auf Reisen. Sein Arbeitgeber schickt ihn zu Firmen, die nicht den Mut haben, ihre Angestellten selbst zu entlassen. Bingham liebt seine Freiheit und scheut enge Bindungen – bis er eines Tages die schöne Alex kennenlernt. Ryans Leben droht damit aus den Fugen zu geraten ... UP IN THE AIR ist gleichermaßen Tragikomödie wie unterhaltsame Komödie – ein anrührender, menschlicher und nachdenklich-stimmender Film.
Di., 21.2. - 19.00 UhrDo., 23.2. - 19.00 UhrSa., 25.2. - 17.00 UhrSo., 26.2. - 21.30 Uhr
„Film & Wein“
„Film & Wein“
Regie: ??.
Die Fortführung unserer beliebten Reihe „Film & Wein“ (ab sofort wieder freitags)! Auch im Februar heisst es: eine noch geheime, gleichwohl sorgsam ausgewählte Filmperle bei uns im Kino (wieder-)entdecken, danach im Anschluss vielleicht ein wenig über diese reden und ein gutes Glas Wein dazu trinken – mehr braucht es manchmal nicht für einen gemütlichen Abend unter Freunden.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 24.2. - 19.00 Uhr
Faust – Eine deutsche Volkssaga
Sa., 25.2. - 19.00 UhrSa., 31.3. - 19.00 Uhr
Sing! Inge, Sing!
Sing! Inge, Sing!
Deutschland 2011 | Regie: Marc Boettcher | 118 min. | digital | deutsche Fassung.
Der Jazz in Deutschland hatte eine Stimme: Inge Brandenburg. Aufgewachsen in schwierigen Verhältnissen, frühzeitig gewohnt, auf eigenen Beinen zu stehen, Ende der 1950er Jahre plötzlich als beste europäische Jazzsängerin gefeiert, vom Time Magazin mit Billie Holiday verglichen, auf Händen getragen von den Musikern – und ignoriert und (erfolglos) auf Schlager reduziert von der deutschen Plattenindustrie … Ein Frauenschicksal der 1950er und 60er Jahre, einer Zeit, in der es in Deutschland keinen Platz gab für selbstbewusste Frauen mit überregionalen Träumen, mit dramatischem Interpretationsstil und einer emanzipierten Erotik. Marc Boettchers Dokumentarfilm ist eine betont zurückhaltend gestaltete Hommage, bei der auch zahlreiche Jazz-Größen zu Wort kommen.

Am 25.2. in Anwesenheit des Regisseurs! Moderation: Dr. Micha Hörnle (RNZ).
Sa., 25.2. - 19.30 UhrSo., 26.2. - 17.00 Uhr
Burn after reading
Burn after reading
USA 2008 | Regie: Joel & Ethan Coen | 96 min. | 35mm | George Clooney, Brad Pitt u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein offensichtlich brisantes Manuskript eines suspendierten CIA-Agenten wird einiges an Geld bringen - denken sich jedenfalls die Fitnesstrainerin Linda und ihr Kollege Chad, als sie eine ominöse Daten-CD finden. Bald aber ist diesen Amateur-Erpressern eine ganze Horde diverser Geheimdienste auf den Fersen – als dann auch noch die Russen ins Spiel kommen, wird es kompliziert … Eine durchgeknallte Komödie der Coen-Brothers.
So., 26.2. - 19.30 UhrMo., 27.2. - 19.00 UhrDi., 28.2. - 21.30 UhrMi., 29.2. - 19.00 Uhr
Arirang
Arirang
Südkorea 2011 | Regie: Kim Ki-Duk | 93 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Bei den Dreharbeiten des Films DREAM konnte eine Darstellerin, die für ihre Rolle in einer Szene erhängt werden sollte, gerade noch gerettet werden. Der Regisseur Kim Ki-Duk verfiel daraufhin in tiefe Depressionen, zog sich fast vollständig zurück und dachte darüber nach, ob er überhaupt noch Filme machen könne. Sein neuester, komplett allein realisierter Film ARIRANG dokumentiert dieser Prozess. Subjektive Kameraeinstellungen zeigen Kim Ki-Duk (FRÜHLING, SOMMER, HERBST, WINTER ... UND FRÜHLING) bei seinen alltäglichen Verrichtungen. Ein Wechsel aus Selbst- und Fremdwahrnehmung wird dabei zum erzählerischen Prinzip der Selbstbespiegelung und Selbstbefragung. Ein beeindruckendes Filmtagebuch und ein Essay darüber, ob es möglich ist, nach einem Schicksalsschlag die Kontrolle über das eigene Leben und Schaffen zurück zu erlangen.
Do., 1.3. - 19.00 UhrMo., 5.3. - 21.00 UhrDi., 6.3. - 19.00 Uhr
Kriegerin
Kriegerin
Deutschland 2011 | Regie: David Wnendt | 103 min. | 35mm | Alina Levshin, Jella Haase u.a. | deutsche Fassung.
Marisa ist eine junge Frau, die bei ihren Eltern im Supermarkt arbeitet und eigentlich ganz normal wirkt. Nun gut, sie hat Tätowierungen und einen markanten Haarschnitt. Marisa ist eine „Nazibraut“, wie eines ihrer T-Shirts verrät. Sie ist dabei, wenn Ausländer von Nazis verprügelt werden. Die Situation in ihrem ostdeutschen Dorf spitzt sich zu, als zwei pakistanische Asylbewerber dort auftauchen. Die Gewalt eskaliert. Lange und genau hat Regisseur David Wnendt für seinen kraftvollen Film recherchiert und Alina Levshin kann dabei mehr als beeindruckend die Ambivalenz in Marisas Charakter ausdrücken. Einer der verstörendsten deutschen Filme der vergangenen Jahre – ganz nah dran!
Do., 1.3. - 21.00 UhrSa., 3.3. - 19.00 UhrSo., 4.3. - 19.00 UhrDi., 6.3. - 21.00 UhrDo., 8.3. - 21.15 UhrSo., 11.3. - 21.45 UhrDi., 13.3. - 21.00 UhrMi., 14.3. - 19.00 UhrSa., 17.3. - 21.00 UhrMi., 21.3. - 21.45 UhrSo., 3.6. - 21.00 UhrSo., 10.6. - 21.45 Uhr
Carnage – Der Gott des Gemetzels
Carnage – Der Gott des Gemetzels
Deutschland, Frankreich, Polen, Spanien 2011 | Regie: Roman Polanski | 79 min. | 35mm | Kate Winslet, Jodie Foster, Christoph Waltz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Adaptation des Theaterstücks ‚Carnage’ von Yasmina Reza. Ein Junge schlägt einem anderen ins Gesicht. Dieser verliert zwei Zähne. Die Eltern müssen das ausbaden. Deshalb treffen sich die Eltern des "Täters", Nancy (Kate Winslet) und Alan Cowen (Christoph Waltz), bei den Eltern des "Opfers", Penelope (Jodie Foster) und Michael (John C. Reilly) Longstreet. Ein zusehends unangenehmer Besuch, der immer mehr zum absurden Kammerspiel vier Erwachsener gerät, die bald alle Masken fallen lassen und ihre eigenen Lebensansichten in Frage stellen. Schauspieler/innen-Kino vom allerfeinsten!
Fr., 2.3. - 19.00 UhrSa., 3.3. - 17.00 UhrMo., 5.3. - 19.00 UhrSo., 11.3. - 11.00 UhrMo., 12.3. - 21.15 UhrDi., 13.3. - 19.00 Uhr
Dem Himmel ganz nah
Dem Himmel ganz nah
Rumänien, Deutschland 2010 | Regie: Titus Faschina | 92 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Dumitru Stanciu ist einer der letzten Berghirten Europas. Wie seine Vorfahren seit tausenden Jahren, so zieht auch er mit seiner Schafherde Sommers wie Winters über die Weiten des transsilvanischen Karpatenbogens; ganz nah am Himmel entlang. Er lebt in den Mythen seiner Berge, den Launen der Natur ausgeliefert und in ständiger Sorge um seine Tiere. Wenn er bald seinen Schafspelz an den Nagel hängen wird, stirbt unwiederbringlich ein Stück des alten Europas. Oder wird sein Sohn Radu die Herde übernehmen? Der große Erfolg bei den „26. Filmtagen im Mittelmeeres“ erneut bei uns im Programm!
So., 4.3. - 15.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 26 - Die besten Kurzfilme aus der Metropolregion
Zum Goldenen Hirsch 26 - Die besten Kurzfilme aus der Metropolregion
Regie: ?.
Das neue Hirsch-Jahr hat begonnen – endlich wird das Karlstorkino wieder zum Jagdrevier! ZUM GOLDENEN HIRSCH bringt im März die neusten, schrägsten und (natürlich!) besten Kurzfilme aus der Metropolregion zurück auf die große Leinwand. Wie immer bestimmt das Publikum den Gewinner, der immerhin 100 Euro cash und die Qualifikation zum Großen Endhirsch 2013 mit nach Hause nimmt. Ein knallbuntes Musikvideo? Ein Star-besetzter Filmhochschulklassiker? Oder ein 45-sekündiger Horrorfilm einer blutjungen Schülerin? Beim Hirsch ist alles möglich. Man darf also gespannt sein, was das Jahr 2012 (nebst Weltuntergang) noch so alles zu bieten hat. Karten-Reservierungen wie immer empfohlen, denn wahrscheinlich wird’s auch diesmal wieder heißen: ausverkauft!
Mi., 7.3. - 19.30 Uhr
Elle s’appelait Sarah – Sarahs Schlüssel
Elle s’appelait Sarah – Sarahs Schlüssel
Frankreich 2011 | Regie: Gilles Paquet-Brenner | 111 min. | 35mm | Kristin Scott Thomas, Frédéric Pierrot u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Paris, Juli 1942. Die 10-jährige Sarah wird mit ihren Eltern von der französischen Polizei aus ihrer Wohnung geholt und weggebracht. Nichtahnend, welche Katastrophe ihrer jüdischen Familie nun bevorsteht, schließt sie ihren kleinen Bruder in einem Geheimversteck ein und verspricht, ganz schnell wieder zu kommen ... Viele Jahrzehnte später nimmt die amerikanische Journalistin Julia Jarmond diese Geschichte auf, als sie für einen Artikel die damalige Razzia recherchiert. Je mehr Wahrheit Julia ans Licht befördert, um so mehr erfährt sie über die Familie ihres Mannes, über Frankreich und schließlich über sich selbst .... ELLE S’APPELAIT SARAH ist ein epischer, reifer Film über das Leben selbst; entstanden ist eine große, umfassende Familien-Geschichte, die einem mit zunehmender Dauer immer mehr gefangen nimmt und die lange nachwirkt. Kristin Scott Thomas überzeugt ein weiteres Mal als exzellente Schauspielerin – wahrhaftiges, intensives Kino aus Frankreich!
Do., 8.3. - 19.00 UhrFr., 9.3. - 19.00 UhrSa., 10.3. - 16.30 UhrMo., 12.3. - 19.00 UhrDi., 20.3. - 19.00 UhrDi., 17.4. - 10.00 Uhr
„Augenblicke 2012“
„Augenblicke 2012“
Deutschland, Neuseeland 2009 - 2011 | Regie: diverse | 107 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„AUGENBLICKE – Kurzfilme im Kino“ im 20. Jahr seines Bestehens! Wieder wurden, kuratiert von der Katholischen Kirche, sorgfältig Kurzfilme aus den letzten Jahren zu einem Programm ausgewählt, dieses Mal 12 Kurzfilme an der Zahl, vornehmlich aus Deutschland, aber auch aus Neuseeland. Die Kriterien für die Auswahl der Filme sind Kinotauglichkeit, also ordentliches Handwerk, inhaltlicher oder/und ästhetischer Anspruch (was aber dann und wann einen saftigen Trash-Film nicht ausschließt) und originelle (gerne auch mal komplett überspannte) und lebensbejahende Unterhaltung. Wir wünschen viel Vergnügen!

Sondervorstellung mit Einführung von Dr. Almut Rumstadt (Weiterbildungsreferentin am Bildungszentrum, Heidelberg). Mit freundlicher Unterstützung: Mediathek für Pastoral und Religionspädagogik, Freiburg
Sa., 10.3. - 19.00 Uhr
Nase auf, Nase ab
Nase auf, Nase ab
Deutschland 2011 | Regie: Anne Scheuing | 35 min. | digital | deutsche Fassung | FSK: 12.
Was ist ein Clown? Wie verwandelt sich die Welt, wenn man eine rote Nase aufzieht? Und was hat ein Clown im Krankenhaus oder gar im Hospiz zu suchen? Der Dokumentarfilm NASE AUF, NASE AB eröffnet eine ungewöhnliche Perspektive auf Leben und Tod. Er setzt sich intensiv mit den Vorstellungen und dem Erleben von Klinikclowns auseinander, die Kinder in verschiedenen medizinischen Einrichtungen besuchen. Der Film zeigt die Clowns nicht nur als quirlige Spaßmacher, sondern schafft auch Raum für die leisen Töne der Clowns. So liegt der Schwerpunkt des Films auf den Menschen und ihren Erfahrungen mit und ohne roter Nase. In enger Zusammenarbeit mit Stefanie Ferdinand und Christiane Eisel (xundlachen Klinikclowns im Rhein-Neckar-Kreis e.V.), Bettina Reuter (Dr. mad. Clown e.V.) und Laura Fernandez (Klinikclownin, Gründerin und ehemalige Leiterin der Clown Doktoren e. V.) ist dieser Film entstanden.

In Anschluss: Filmgespräch mit der Regisseurin Anne Scheuing und den Klinikclowns.
So., 11.3. - 15.00 Uhr
Die Ewigkeit und ein Tag
Die Ewigkeit und ein Tag
Griechenland, Frankreich, Italien, Deutschland 1998 | Regie: Theo Angelopoulos | 127 min. | digital | Bruno Ganz, Isabelle Renauld u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der letzte Tag im Leben des kranken Dichters Alexander. Er schwelgt in Erinnerungen an seine Frau, trifft seine Tochter und rettet einen albanischen Jungen vor Menschenhändlern, alles in einer nebelverhüllten Landschaft... Durchschnittlich 114,3 S. dauert eine Einstellung in diesem Film-Epos, das ist ungemein lang und verrät den erneut aufreizend elegischen Erzählstil des Regisseurs, der mit diesem Werk durch die „Goldene Palme“ von Cannes 1998 endgültige Anerkennung erfuhr. Am 24. Januar 2012 starb Theo Angelopoulos an den Folgen eines Verkehrsunfalls.

Sondervorstellung mit einer Hommage von Dr. Franz Schneider zum Leben und Werk von Theo Angelopoulos.
So., 11.3. - 19.00 Uhr
Drive
Drive
USA 2011 | Regie: Nicolas Winding Refn | 100 min. | 35mm | Ryan Gosling, Carey Mulligan u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein Stuntman fährt nachts das Fluchtauto von Bankräubern – und er fährt schnell. Als er seine Nachbarin kennen lernt, bemerkt er, dass sie massive Probleme hat, denn ihr Mann, der soeben aus dem Knast entlassen wurde, wird von Kriminellen übel zugerichtet. Der Fahrer will helfen und gerät in eine Orgie der Gewalt und des Blutes, aus der es kein Entkommen mehr gibt, als die einsame Fahrt durch die nächtliche Stadt. Ein ungemein aufregender Film mit dem neuen Star Ryan Gosling, betont stylish und cool, bei atemraubender Kamera und herrlicher Musik. Wird sicher Kult-Status erlangen!
Mi., 14.3. - 21.00 UhrDo., 15.3. - 21.00 UhrSo., 18.3. - 21.00 UhrMo., 19.3. - 21.00 UhrDi., 20.3. - 21.15 UhrDo., 22.3. - 21.00 UhrFr., 23.3. - 21.15 UhrMi., 11.4. - 21.00 UhrSa., 26.5. - 21.30 UhrDo., 31.5. - 21.15 UhrDi., 12.6. - 21.45 Uhr
Sonnenallee
Schulvorstellung
Do., 15.3. - 15.00 Uhr
Poulet aux prunes – Huhn mit Pflaumen
Poulet aux prunes – Huhn mit Pflaumen
Frankreich, Deutschland 2011 | Regie: Marjane Satrapi, Vincent Paronnaud | 90 min. | 35mm | Mathieu Amalric, Isabella Rossellini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Geiger Nasser Ali Khan zählt zu den Begabtesten seiner Zunft. Seit vielen Jahren schlägt er die Menschen mit seiner sanften Musik in den Bann. Niemand ahnt jedoch, dass der Künstler darin jeden Tag aufs Neue seine Liebe zu einer schönen Frau feiert, um die er als junger Mann vergeblich gebuhlt hatte… HUHN MIT PFLAUMEN ist ein ausgesprochen bezaubernder Film; man staunt ob des Facettenreichtums dieses Märchens und PERSEPOLIS-Nachfolgers. Überaus grandios und nachhaltig ist besonders das bewegende Ende des Films inszeniert – ein Ende, das vielleicht in die Kinogeschichte eingehen wird.
Do., 15.3. - 19.00 UhrSa., 17.3. - 19.00 UhrSo., 18.3. - 17.00 UhrMo., 19.3. - 19.00 UhrDo., 22.3. - 19.00 UhrSa., 24.3. - 19.30 UhrSo., 25.3. - 19.00 Uhr
Ribelli per caso – Die Rebellion
Ribelli per caso – Die Rebellion
Italien 2001 | Regie: Vincenzo Terracciano | 100 min. | 35mm | Antonio Catania, Giovanni Esposito u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Das Beste an Italien ist das Essen, die Frauen, naja: auch noch Ferrari. Das Schlechteste an Italien? Vielleicht das Gesundheitssystem, zumindest so, wie es in RIBELLI PER CASO dargestellt wird. In einem neapolitanischen Krankenhaus kommt es zum Aufstand. Weil sie nicht genügend zu essen bekommen, haben sich vier notorische Feinschmecker in ihrem Krankenzimmer verbarrikadiert. Die Krankenhausleitung holt die Polizei.... und das ist nur der Beginn einer italienischen Komödie, die ausgesprochen vergnüglich daherkommt.

„cineforum Italia“ neu im Karlstorkino! Unter dem Motto ‚La nuova commedia italiana’ sind folgende weitere italienische Komödien vorgesehen:
MASCHI CONTRO FEMMINE > 27.4., 19:00
DIVERSO DA CHI? > 25.5., 19:00

Alle Vorstellungen im italienischen Original mit deutschen Untertiteln. Vor jedem Film findet eine kurze Einführung statt. Italienischer Aperitif nach der Vorstellung. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 16.3. - 19.00 Uhr
Passione!
Passione!
Italien, USA 2010 | Regie: John Turturro | 96 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Mit diesem Film kehrt das Multitalent John Turturro zu seinen musikalischen Wurzeln seiner aus Süditalien stammenden Eltern zurück und unternimmt einen Spaziergang durch Neapel. In dieser Stadt voller Gefahren, Schönheit und Musik prägten französische und arabische Einwanderer sowie italienische Liedermacher die Vielfalt der Musik. Gegensätze wie Pop und Klassik verschmelzen in einer Vielfalt von Kulturen und Traditionen zu einem italienischen 'Buena Vista Social Club'. Aufgrund großer Nachfrage erneut bei uns im Programm!
So., 18.3. - 19.00 Uhr
Within the whirlwind – Mitten im Sturm
Within the whirlwind – Mitten im Sturm
Polen, Belgien, Deutschland 2009 | Regie: Marleen Gorris | 110 min. | 35mm | Emily Watson, Ulrich Tukur u.a. | englischsprachige Originalfassung.
„Wenn es dich trifft, kann es jeden treffen“: Die russische Schriftstellerin Yevgenia Ginzburg (1904-1977), beherrschte Literatin, die stets der Parteidoktrin folgte, findet sich plötzlich wieder inmitten von Anschuldigungen und Verleumdungen. Nach einem schon kafkaesken Schauprozess wird sie in den Gulag gebracht, dort entsteht ihr Hauptwerk, auf deutsch „Mitten im Sturm“, in dem sie ihre schließlich 18-jährige Lagerhaft minutiös beschreibt. Ein von der Literaturgeschichte eher vernachlässigtes Kapitel inszeniert die Oscar-preisgekrönte Regisseurin Marleen Gorris der Vorlage entsprechend bedrückend, düster, streng, aber auch ungemein ausdrucksvoll. Bei internationaler Starbesetzung.

Mit Einführung von Frau Prof. Oksana Bulgakowa (Filmwissenschaftlerin, Mainz). Mit freundlicher Unterstützung: ZEGK - Seminar für Osteuropäische Geschichte, Universität Heidelberg
Mi., 21.3. - 19.00 Uhr
Die Geschichte der Auma Obama
Die Geschichte der Auma Obama
Deutschland 2011 | Regie: Branwen Okpako | 79 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
DIE GESCHICHTE DER AUMA OBAMA ist ein intimes biographisches Portrait der älteren Halbschwester des US-Präsidenten Barack Obama. Vor dem Hintergrund der US-Präsidentschaftswahlen 2008 dokumentiert die Regisseurin Branwen Okpako das globale Leben Auma Obamas, ihre Kämpfe als Tochter, Stieftochter, Aktivistin und schließlich auch als ältere Schwester des damals zukünftigen Präsidenten. Dabei wird auch ausführlich ihre Studienzeit in Heidelberg aufgearbeitet, wo sie Germanistik und Deutsch als Fremdsprache studierte. Neben Fragen zu „Identität(en)“, einem tagespolitischen, postkolonialen und afrikanischen Themenrahmen, weist der Film also auch einen interessanten Lokalbezug auf.

Im Anschluss: Filmdiskussion mit Jai Gonzales, Leiterin des Unterwegs Theaters Heidelberg und Weggefährtin Auma Obamas. Moderation: schwarzweiss e.V. Heidelberg. Eine Veranstaltung in Kooperation mit: schwarzweiss e.V. Heidelberg und Heidelberg Alumni International (HAI) – zentrale Alumni-Initiative der Universität Heidelberg
Fr., 23.3. - 19.00 Uhr
Jakobsweg. Die Seele atmen lassen - Film und Vortrag
Jakobsweg. Die Seele atmen lassen - Film und Vortrag
Deutschland 2011 | Regie: Volker Wischnowski | 75 min. | digital | deutsche Fassung.
Er ist 1200 Jahre alt, und populär wie lange nicht mehr: Im Zuge der Renaissance des Pilgerns wurde der Jakobsweg in Spanien neuerdings zum beliebtesten Pilgerweg in Europa. Der Hauptweg, der Camino francés ("Französischer Weg"), führt vom beschaulichen französischen Pyrenäenstädtchen Saint-Jean-Pied-de-Port nach Santiago de Compostela. Fast 800 km hat der Pilger auf diesem Weg zurückzulegen. Volker Wischnowski hat den Camino in traumhaft schönen Aufnahmen
eingefangen und zeigt einen informativen und lebendigen Film über den Jakobsweg heute. Interviews mit Pilgern sowie persönliche Eindrücke und Erfahrungen des Autors runden den live kommentierten Vortrag ab (Regisseur ist anwesend). Der Eintrittspreis beträgt 11.- € (Einheitspreis); Tickets sind an der Tageskasse im Kino erhältlich.
So., 25.3. - 11.00 Uhr
Lucia und der Sex
Lucia und der Sex
Spanien 2001 | Regie: Julio Médem | 123 min. | digital | Paz Vega, Tristán Ulloa u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Eine junge Frau verliebt sich bei der Lektüre maßlos in einen schönen Schriftsteller. Er erwidert ihre Liebe, verschwindet aber plötzlich. Auf ihrer verzweifelten Suche nach ihm und den Spuren seiner Vergangenheit gelangt sie auf eine mysteriöse Insel, die keinen festen Boden hat, sondern vom Meer unterspült wird. Eine Metapher für die spielerisch leichtfüßige, dabei ungemein bildgewaltige Konzeption des Films, der wie ein Liebes-Traum dahin gleitet. Ein Film, der Handlungsfäden nur aufgreift, um sie wieder aus der Hand fallen zu lassen, ein Rausch der Sinne.
So., 25.3. - 21.00 UhrDo., 29.3. - 19.00 Uhr
Tag und Nacht
Tag und Nacht
Österreich 2010 | Regie: Sabine Derflinger | 101 min. | 35mm | Anna Rot, Magdalena Kronschläger u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Um ihr Studium zu finanzieren beschließen zwei Freundinnen, in einer Escort-Agentur zu arbeiten, das heißt schlichtweg: Prostitution. Wenn schon schlechter Sex, dann bitte gegen Bezahlung. Was zunächst nach schnell verdientem Geld aussieht, zerstört bald die Identität der beiden Frauen, zumal die Grenzen zwischen Normalität und den Ritualen der Prostitution schnell verschwinden. Sabine Derflinger, eine der renommiertesten österreichischen Filmemacherinnen, wählte für ihr Psychodrama eine betont ökonomische Erzähltechnik, in der auch die Präsenz der Darstellerinnen sich sehr gut entwickeln kann. Ein typisch österreichischer Beitrag à la Ulrich Seidl (HUNDTAGE, IMPORT EXPORT), z.T. recht schonunglos, eigentlich sind alle nur ständig fertig.

Am 26.3. mit Einführung von Joachim Kurz (Chefredaktion kino-zeit.de) zum „Erotischen Kino“.
Mo., 26.3. - 19.00 UhrDi., 27.3. - 21.00 UhrSa., 31.3. - 21.00 Uhr
Der letzte Tango in Paris
Der letzte Tango in Paris
Frankreich, Italien 1972 | Regie: Bernardo Bertolucci | 136 min. | 35mm | Marlon Brando, Maria Schneider u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
In einer Pariser Altbauwohnung trifft eine junge Frau einen verbitterten Hotelier. Spontan entschließen sie sich zu einer rein sexuellen Beziehung, in der die Identität der beiden keine Rolle mehr spielt. Es dreht sich eine Spirale der Obsession, die tragisch enden muss. Abgesehen von den Geschichten über Zensur und Gerüchten über die Drehbedingungen fasziniert dieses Meisterwerk Bertoluccis durch seine konsequente Engführung der Sexualität mit der Gewalt, die sich in zahlreichen betont drastischen Szenen entlädt. Man verlässt das Kino mit einer in dieser Intensität seltenen Mischung aus Lust und Schauder und hat Bilder im Kopf für ein Kinogänger-Leben lang. Und niemals vergessen wir dabei die unlängst verstorbene Maria Schneider, Marlon Brando sowieso nicht!
Mo., 26.3. - 21.15 UhrMi., 28.3. - 19.00 Uhr
Underwater love – A pink musical
Underwater love – A pink musical
Japan, Deutschland 2011 | Regie: Shinji Imaoka | 87 min. | digital | Sawa Masaki u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Japanisches Softerotik-Kino par exellence: kurz, schräg und voll von leidenschaftlichen, teils bizarren Sexszenen. Die einfach gestrickte Handlung ist mit allerhand musikalischen Einlagen verwoben. In UNDERWATER LOVE geht es um die 35-jährige Asuka. Sie arbeitet in einer kleinen Fischfabrik und hat ein gutes Herz. Lebende Fische trägt sie eigenhändig zurück in den nah gelegenen See. Kurz davor, ihren Chef zu heiraten, begegnet sie eines Tages einem Kappa, einem japanischen Fabelwesen, das im See wohnt und am liebsten Gurken isst. Klingt schrill? Ist es auch!
Di., 27.3. - 19.00 UhrMi., 28.3. - 21.30 Uhr
„Film & Wein“
„Film & Wein“
Regie: ?.
Die Fortführung unserer beliebten Reihe „Film & Wein“ – auch im März wieder an einem Freitagabend. Wie wird er diesmal heißen, der sorgsam ausgewählte Film, den wir heute gemeinsam wieder- oder neuentdecken werden? Das Ganze erneut bei einem oder zwei guten Glas Wein. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 30.3. - 19.00 Uhr
Michael
Michael
Österreich 2011 | Regie: Markus Schleinzer | 96 min. | digital | Michael Fuith, David Rauchenberger u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Kühl beobachtend hat der österreichische Regisseur und Haneke-Schüler Markus Schleinzer seine Bilder für eine monströse Geschichte gefunden. Das Grauen spielt sich außerhalb des Bildraumes ab. Trotzdem sind wir Zeuge eines Martyriums: Ein etwa zehnjähriger Junge wird im Keller eines Einfamilienhauses hinter einer verschließbaren blauen Tür festgehalten. Sein Peiniger ist ein alleinstehender Versicherungsangestellter, bieder und spießig. Bereits in Cannes 2011 heiß diskutierter Film über ein heikles Thema, bedächtig zurückhaltend erzählt, sehr gut gespielt, mit den wenigen richtigen dramatischen Momenten. MICHAEL wurde kürzlich in Saarbrücken mit dem Max Ophüls Preis 2012 ausgezeichnet.
Sa., 31.3. - 19.00 UhrMo., 2.4. - 21.15 UhrDi., 3.4. - 21.15 UhrSa., 21.4. - 21.15 Uhr
Wader Wecker Vater Land
Wader Wecker Vater Land
Deutschland 2011 | Regie: Rudi Gaul | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Zwei nicht mehr ganz junge Liedermacher: so unterschiedlich, wie sie nur sein können. Der norddeutsche Hannes Wader und der bayrische Konstantin Wecker, gemeinsam waren sie auf Tournee, denn sie verkörpern auch ein gutes Stück deutscher Zeitgeschichte, engagiert und unangepasst wie sie waren und immer noch sind. Regisseur Rudi Gaul hat die beiden auf ihrer Tournee begleitet und sie dabei ausgiebig interviewt. Herausgekommen ist ein ausgesprochen sehenswertes Porträt – nicht nur geeignet für die immer noch zahlreichen Fans.
So., 1.4. - 17.00 UhrMi., 4.4. - 19.00 UhrFr., 6.4. - 17.00 UhrSa., 7.4. - 17.00 UhrSo., 8.4. - 19.30 UhrMo., 9.4. - 19.30 Uhr
Cairo 678
Cairo 678
Ägypten 2010 | Regie: Mohamed Diab | 103 min. | digital | Ahmed El Feshawy, Boshra u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In seinem Regiedebüt thematisiert Mohamed Diab das Tabuthema sexuelle Belästigung und erzählt von drei Frauen aus unterschiedlichen Schichten seiner Heimat, die sich nicht länger mit den Übergriffen der Männer abfinden wollen. Fayza wird ständig in den überfüllten Bussen der Metropole begrapscht, Seba wurde vor Jahren Opfer einer Massenvergewaltigung und Nelly ist bei einem Überfall nur knapp ihren Peinigern entkommen. Ganz unterschiedlich reagieren diese Frauen, die nicht mehr Opfer sein wollen - die eine zieht vor Gericht, die andere das Messer... ein ausgezeichneter, vielschichtiger Film aus Ägypten, der auch ein Statement darüber abgibt, welche wichtigen, gesellschaftlichen Veränderungen sich gerade in diesem Teil der Welt abspielen.
So., 1.4. - 19.00 UhrMo., 2.4. - 19.00 UhrDi., 3.4. - 19.00 UhrDi., 10.4. - 19.00 UhrMi., 11.4. - 19.00 Uhr
Perfect sense
Perfect sense
Großbritannien, Deutschland 2010 | Regie: David MacKenzie | 92 min. | 35mm | Ewan McGregor, Eva Green u.a. | deutsche Fassung.
Eine Liebe in schwierigen Zeiten – eine unerklärliche Epidemie führt dazu, dass die Menschen auf der ganzen Welt nach und nach ihre Sinneswahrnehmungen verlieren. Während sich die Katastrophe langsam anbahnt, finden in Glasgow die Forscherin Susan und der Chefkoch Michael zueinander. Obwohl sich die Krankheit weiter ausbreitet und alle Menschen ihren Geruchs- und Geschmackssinn bereits eingebüßt haben, geht das Leben weiter. Nach einer Phase der Desorientierung stellen sich die Menschen auf die neue Situation ein. Die Beziehung der beiden Liebenden entwickelt sich und wird immer intensiver. Es ist jedoch längst nicht nur die Leidenschaft, die sie zusammenhält ... „Es ist ein seltenes Glück, einen Endzeitfilm zu sehen, der das Hohelied von Liebe und Menschlichkeit singt.“ (kino-zeit.de).
So., 1.4. - 21.00 UhrFr., 6.4. - 21.30 UhrMo., 9.4. - 21.30 UhrSo., 15.4. - 19.00 UhrMi., 18.4. - 21.30 Uhr
Tag und Nacht
Tag und Nacht
Österreich 2010 | Regie: Sabine Derflinger | 101 min. | 35mm | Anna Rot, Magdalena Kronschläger u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Um ihr Studium zu finanzieren beschließen zwei Freundinnen, in einer Escort-Agentur zu arbeiten, das heißt schlichtweg: Prostitution. Wenn schon schlechter Sex, dann bitte gegen Bezahlung. Was zunächst nach schnell verdientem Geld aussieht, zerstört bald die Identität der beiden Frauen, zumal die Grenzen zwischen Normalität und den Ritualen der Prostitution schnell verschwinden. Sabine Derflinger, eine der renommiertesten österreichischen Filmemacherinnen, wählte für ihr Psychodrama eine betont ökonomische Erzähltechnik, in der auch die Präsenz der Darstellerinnen sich sehr gut entwickeln kann. Ein typisch österreichischer Beitrag à la Ulrich Seidl (HUNDTAGE, IMPORT EXPORT), z.T. recht schonungslos, eigentlich sind alle nur ständig fertig.
Mi., 4.4. - 21.00 Uhr
Die Unsichtbare
Die Unsichtbare
Deutschland 2011 | Regie: Christian Schwochow | 113 min. | 35mm | Stine Fischer Christensen, Anna Maria Mühe u.a. | deutsche Fassung.
Fine ist eine labile Schauspiel-Schülerin. Einerseits leidet sie darunter, nicht gesehen zu werden – während sie gleichzeitig viel dafür tut, nicht aufzufallen. Der bekannte Regisseur Friedmann erkennt dennoch ihr Talent – und gibt ihr die Hauptrolle als „Camille“ in seiner nächsten Inszenierung. Fine sieht sich nun herausgefordert; andererseits scheint sie sich, von Friedmann immer weiter in ihre Rolle hineingedrängt, in ihr zu verlieren. Ein gefährliches Spiel um Selbstfindung und Selbstbehauptung beginnt ... DIE UNSICHTBARE überzeugt durch exzellente darstellerische Leistungen in einem Film, der über das Theater existenzielle Fragen anspricht, die oftmals leidenschaftlich, dann aber auch schmerzhaft sind. Regie: Christian Schwochow (NOVEMBERKIND).
Do., 5.4. - 19.00 UhrFr., 6.4. - 19.00 UhrSo., 8.4. - 17.00 UhrMo., 9.4. - 17.00 UhrFr., 13.4. - 16.30 Uhr
Die Summe meiner einzelnen Teile
Die Summe meiner einzelnen Teile
Deutschland 2011 | Regie: Hans Weingartner | 120 min. | 35mm | Peter Schneider, Henrike von Kuick u.a. | deutsche Fassung.
Die Geschichte von Martin Blunt, einem begabten Mathematiker. Er wird von einer psychischen Erkrankung aus der Bahn geworfen; nach einem halben Jahr in der Psychiatrie sind Freundin und Arbeitsplatz weg. Alkoholsucht, Räumungsbescheid, Obdachlosigkeit - es geht schnell bergab. Doch dann trifft Martin auf Viktor, vielleicht zehn Jahre alt, der nur ukrainisch spricht und nach dem Tod seiner Mutter auf der Straße lebt. Beinahe wortlos freunden die beiden Außenseiter sich an. Unter Ästen und geklauter Plastikplane kampieren sie im Wald, weil sie keinen anderen Schlafplatz finden. Ihr Leben beginnt sich zusehends zu verändern ... Hans Weingartner (DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI, DAS WEISSE RAUSCHEN) möchte Filme drehen, bei denen sich im Zuschauer etwas verändert. DIE SUMME MEINER EINZELNEN TEILE ist sein neuester Beweis!
Do., 5.4. - 21.30 UhrSa., 7.4. - 21.00 UhrSo., 8.4. - 21.30 UhrDi., 10.4. - 21.15 UhrSo., 15.4. - 21.00 UhrDi., 17.4. - 19.00 Uhr
Die Grosse Passion
Die Grosse Passion
Deutschland 2011 | Regie: Jörg Adolph | 144 min. | digital | deutsche Fassung.
Oberammergau. Alle zehn Jahre bringen dort die 5.000 Einwohner des Dorfes die Geschichte von Jesus Christus auf die Bühne. Gebraucht werden mehr als 2.000 Mitwirkende, die Kosten gehen in zweistellige Millionenbeträge und es werden 500.000 Zuschauer aus aller Welt erwartet. Das klingt nach Touristenspektakel und Souvenirläden. Aber es gibt eine andere Seite des religiösen Laienspiels. Leute, die ihre ganze Kraft in eine kollektive Anstrengung von unglaublichen Ausmaßen stecken, zwei Jahre lang, Tag und Nacht. Der Regisseur Jörg Adolph hat die Passionsspiele des Jahres 2010 begleitet, in einer mitreißenden und aufwendigen Dokumentation: drei Jahre Drehzeit, mehr als 300 Stunden Material, die auf knapp zweieinhalb Stunden verdichtet werden.
So., 8.4. - 11.00 UhrMo., 9.4. - 14.00 Uhr
Film Socialisme
Film Socialisme
Frankreich, Schweiz 2008 | Regie: Jean-Luc Godard | 101 min. | 35mm | Catherine Tanvier, Christian Sinniger u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Essay-Film des Altmeisters Jean-Luc Godard und seine Gedanken zum Sozialismus. Eine Symphonie in drei Sätzen von Dingen wie: 1.) Eine Mittelmeerkreuzfahrt: Zahlreiche Unterhaltungen in zahlreichen Sprachen geführt von Passagieren. 2.) Unser Europa: Nachts rufen eine Schwester und ihr Bruder ihre Eltern zusammen, um vor dem Gericht ihrer Kindheit zu erscheinen 3.) Unsere Menschheit: Besuche von sechs Orten wahrer und falscher Mythen, die da wären: Ägypten, Palästina, Odessa, Griechenland, Neapel und Barcelona.
Do., 12.4. - 19.00 UhrFr., 20.4. - 19.30 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ??.
Die Fortführung unserer beliebten Reihe „Film & Wein“ – auch im April wieder an einem Freitagabend. Wie wird er diesmal heißen, der sorgsam ausgewählte Film, den wir heute gemeinsam wieder- oder neuentdecken werden? Das Ganze erneut bei einem oder zwei guten Glas Wein. Referent: Tom Dormbach.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos und solche, die es werden wollen: Eintritt frei!
Fr., 13.4. - 19.00 Uhr
Alberto Giacometti – Die Augen am Horizont
Alberto Giacometti – Die Augen am Horizont
Schweiz 2005 | Regie: Heinz Bütler | 58 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Alberto Giacometti (1901-1966) ist einer der bedeutendsten Bildhauern des 20.Jahrhunderts. Seit 1922 lebte er hauptsächlich in Paris und wurde zunächst von den Surrealisten geprägt, entwickelte aber dann seinen eigentümlichen Stil: schlanke, längliche Gestalten und figürliche Plastiken, von denen eine ganz eigene Faszination ausgeht und die das kollektive Bild vom Körper in der Kunst entschieden erweiterten. In der filmischen Annäherung an den genialen Schweizer Künstler kommen Freunde, Kollegen und Sammler zu Wort, ergänzt durch Zitate Giacomettis aus dessen Tagebüchern und Briefen.
Sa., 14.4. - 17.30 UhrDi., 24.4. - 17.30 UhrMo., 30.4. - 19.30 Uhr
In the land of blood and honey
In the land of blood and honey
USA 2011 | Regie: Angelina Jolie | 127 min. | 35mm | Zana Marjanovic, Goran Kostic u.a. | serb. Original mit deutschen Untertiteln.
Regiedebüt Angelina Jolies, Medienstar, Schauspielerin, aber auch humanitäre Aktivistin. Der Titel verweist auf ein Wortspiel, das türkische Wort für Honig und für Blut: bal und kan. Von dieser Dichotomie ist der Film bestimmt, von süßer Schönheit, von Blut und Tod. Die muslimische Ajla und der serbische Offiziers Danjiel lernen sich vier Monate vor dem Balkankrieg kennen und lieben. Doch schon ihr erstes Date endet mit einem Bombenanschlag und Blutbad, dem beide entkommen, nur um sich danach auf Feindesseite wiederzufinden. Während des Krieges wird Danjiel zu einer Schlüsselfigur der ethnischen Säuberungen der Serben an den Muslimen, unter denen auch Ajla leidet. In mitunter sehr drastischen Bildern plädiert Angelina Jolie für mehr Menschlichkeit; ihr Debüt erweist sich dabei als ernst zu nehmender Versuch, ihre humanistische Position in die Sprache des Films zu übersetzen. Bei der weltweiten Presse war IN THE LAND OF BLOOD AND HONEY keineswegs unumstritten, aber trotzdem sehr diskutabel. Bei uns im serb. Original mit deutschen Untertiteln zu sehen.
Sa., 14.4. - 19.00 UhrMo., 16.4. - 19.00 UhrDi., 17.4. - 21.30 UhrMi., 18.4. - 19.00 UhrDi., 24.4. - 19.00 UhrMi., 25.4. - 21.30 Uhr
Over your cities grass will grow – Anselm Kiefer
Over your cities grass will grow – Anselm Kiefer
Frankreich, Großbritannien, Niederlande 2010 | Regie: Sophie Fiennes | 105 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Bildmächtiger Dokumentarfilm der britischen Filmemacherin Sophie Fiennes über das Werk Anselm Kiefers. Hautnah taucht sie ein in den alchemistischen Schaffensprozess einer der bedeutendsten deutschen Gegenwartskünstler. Die ureigene, fast magische Ästhetik ihrer Filmbilder zieht den Zuschauer unaufhaltsam in den Bann. Kiefer schuf seit 1993 auf dem über 35ha großen Gelände „La Ribaute“ seinen ganz eigenen mystischen Kosmos aus Natur und Kunst. Aus der hügeligen Landschaft, alten Industriegebäuden, Studioräumen, einem eigens gegrabenen Labyrinth aus unterirdischen Tunneln und einer Serie von Betontürmen erwächst eine fremd anmutende Siedlung. Architektur, Malerei, Installationen und Landschaft verschränken sich zu einem Gesamtkunstwerk. „Für alle, die Anselm Kiefers Kunst mögen oder seine Kunst schon immer einmal kennenlernen wollen, ist das unkonventionelle Künstlerporträt (...) genau das Richtige." (kino-zeit.de)
So., 15.4. - 11.00 UhrSo., 29.4. - 15.00 Uhr
Niki de Saint Phalle: Wer ist das Monster – Du oder ich?
Niki de Saint Phalle: Wer ist das Monster – Du oder ich?
Deutschland 1995 | Regie: Peter Schamoni | 93 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Niki de Saint-Phalle war eine der bekanntesten, aber auch vielschichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart. Sie wurde 1930 geboren und wuchs in den USA auf. Furore machte sie mit dem für das „Centre Pompidou“ geschaffenen „Stravinsky-Brunnen" und natürlich mit den „Nanas“, jenen bunten Riesenfrauen, wie sie beispielsweise in Hannover installiert wurden. Regisseur Peter Schamoni schuf mit NIKI DE SAINT PHALLE ein umfassendes Porträt ihres Werks - einer der größten Publikums-Erfolge unseres Kinos, jetzt endlich mal wieder zu sehen!
So., 15.4. - 15.00 UhrSa., 21.4. - 17.00 Uhr
Die Mühle und das Kreuz
Die Mühle und das Kreuz
Schweden, Polen 2011 | Regie: Lech Majewski | 92 min. | digital | Charlotte Rampling, Michael York u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Im Jahr 1564 erhält Pieter Bruegel von dem reichen Antwerpener Kunstsammler Nicolas Jonghelinck den Auftrag, die Kreuztragung Christi zu malen. Er nimmt den Auftrag an und will etwas Besonderes schaffen: Ein Bild, das eine Vielzahl von Geschichten erzählt und das groß genug ist, hunderte von Menschen aufzunehmen. Also geht Bruegel zu den Menschen auf den Höfen, Feldern und Märkten, um nach diesen Geschichten in einem Land zu suchen, das unter spanischer Herrschaft steht und in dem die Inquisitoren erbarmungslos wüten. Er hält alles in seinen Skizzen fest und beginnt auf diese Weise, die Schicksale von Menschen virtuos miteinander zu verflechten... DIE MÜHLE UND DAS KREUZ ist eine intelligente, betörend schöne Adaption des weltberühmten Gemäldes »Die Kreuztragung Christi«.
So., 15.4. - 17.00 UhrFr., 20.4. - 17.30 Uhr
Wallstreet 2
Mi., 18.4. - 08.00 Uhr
Ben X
Mi., 18.4. - 10.00 Uhr
Take shelter
Take shelter
USA 2011 | Regie: Jeff Nichols | 120 min. | 35mm | Michael Shannon, Jessica Chastain u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Curtis LaForche führt tagsüber ein bescheidenes, zufriedenes Leben. Er lebt mit seiner Frau Samantha und seiner tauben Tochter Hannah in einer beschaulichen Kleinstadt, führt eine glückliche Ehe und ist bei seinen Kollegen und Mitmenschen durchaus geschätzt. Doch immer mehr plagen ihn jede Nacht seltsame Albträume, die von apokalyptischen Unwettern handeln. Für Curtis sind diese entweder die Vorboten eines unnatürlichen Sturms oder die frühen Symptome von etwas, vor dem er sich bereits sein ganzes Leben lang gefürchtet hat. Er traut sich zunächst nicht, seine Visionen mit jemandem zu teilen. In großer Angst um seine Familie beginnt er in seinem Garten einen Sturmbunker zu bauen und Vorräte heranzuschaffen. Was ist wahr, was nur Illusion und was kann Erlösung bringen? TAKE SHELTER, perfekt gemachter Mystery-Thriller des Regie-Talents Jeff Nichols (SHOTGUN STORIES), brilliert besonders durch seine bildstarke Inszenierung und wirkungsvolle Darstellung einer diffusen Furcht, die unter die Haut geht.
Do., 19.4. - 19.00 UhrSa., 21.4. - 19.00 UhrSo., 22.4. - 19.00 UhrMo., 23.4. - 19.00 UhrDi., 24.4. - 21.30 UhrMi., 25.4. - 19.00 UhrSa., 28.4. - 19.30 UhrMo., 30.4. - 21.00 Uhr
Der Künstler Gottfried Helnwein – Die Stille der Unschuld
Der Künstler Gottfried Helnwein – Die Stille der Unschuld
Deutschland 2009 | Regie: Claudia Schmid | 116 min. | digital | deutsche Fassung.
Man kennt ihn vielleicht von den Platten-Covern der ‚Scorpions’. Längst jedenfalls gehören die von Gottfried Helnwein mit irritierendem Scharfsinn gemalten Bilder zum Fundus der Populär- wie Hochkultur. Und dennoch sind sie auch heute noch gleich in mehrfacher Hinsicht ein Skandal. Denn es sind verschüttete Assoziationen, die den eigentlichen Schrecken seiner Bilder ausmachen – sie machen den Zuschauer unwillkürlich zum Komplizen, der sich ertappt fühlen muss. Zwei Jahre lang hat die Filmemacherin Claudia Schmid diesen Ausnahme-Künstler mit der Kamera begleitet.
So., 22.4. - 11.00 UhrMo., 30.4. - 17.00 Uhr
So weit und groß – Die Natur des Otto Modersohn
So weit und groß – Die Natur des Otto Modersohn
Deutschland 2010 | Regie: Carlo Modersohn | 78 min. | digital | deutsche Fassung.
Bereits früh revoltierte der Akademiestudent Otto Modersohn (1865-1943) gegen die Lehren seiner Professoren in Düsseldorf und stellte das Studium der Natur in den Mittelpunkt seines Schaffens. Er fühlte sich als Landschaftsmaler und entwickelte sich zu einem unabhängigen Einzelgänger, der seine künstlerischen Ziele mit den Begriffen Einfachheit, Intimität und Innerlichkeit definierte und seine kreative Kraft aus der geistigen Versenkung in die Natur schöpfte. Fasziniert von der eigenwilligen Landschaft des norddeutschen Teufelsmoors ließ er sich dort nieder und wurde 1889 Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede. Was ist Natur? SO WEIT UND GROSS gibt eine überzeugende Antwort.
So., 22.4. - 15.00 UhrMi., 25.4. - 17.00 UhrSo., 29.4. - 19.00 Uhr
Gerhard Richter Painting
Gerhard Richter Painting
Deutschland 2011 | Regie: Corinna Belz | 93 min. | digital | deutsche Fassung.
Gerhard. Richter. Painting. Diese drei Worte enthalten die Seele und Essenz dieses Films. Es geht um den Künstler beim Malen, um nicht mehr und nicht weniger. Also um einen Mann in einem Atelier, um zwei weiße Leinwände, eine überschaubare Zahl von Farbeimern und um das, was dann passiert. Wie mit breitem Pinsel die ersten kräftigen Linien entstehen, wie sich nach und nach Farben auf der Leinwand mischen und wie plötzlich ein ganz neues Bild entsteht, weil Richter mit der so genannten „Rakel“, dem Abstreifholz für überschüssige Farbe, etwas überraschend Anderes kreiert. Aber natürlich sind es nicht nur die äußeren Aspekte der Malerei, die diesen Film so einzigartig machen. Es sind die Einblicke in das Innere der Arbeit. Zweifel, Skepsis, Nachdenklichkeit, Irrwege, neues Ansetzen – all das ist in Richters Augen und Mienenspiel zu lesen. Ein großartiger Dokumentarfilm über einen großartigen Maler!
So., 22.4. - 17.00 UhrSa., 28.4. - 17.30 Uhr
Generation Kunduz – Der Krieg der Anderen
Generation Kunduz – Der Krieg der Anderen
Deutschland 2011 | Regie: Martin Gerner | 80 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Mit der afghanischen Provinz Kunduz verbinden viele Menschen meist nur den NATO-Angriff von 2009, dem zahlreiche Zivilisten zum Opfer fielen und der die Kompetenz der NATO nachhaltig infrage stellte. Diese Dokumentation zeigt nun eine andere Sicht auf Kunduz: den Lebensalltag von fünf jungen Menschen vor Ort, die ihre Sicht über den Krieg erzählen. z.B. die Lokalreporterin Nazanin, die sich für Gleichberechtigung einsetzt, der Student Hasib, der sich ein liberaleres Wahlsystem wünscht oder Ghulam und Khatera, die einen Liebesfilm inmitten der Kriegswirren drehen. „Ein sehenswerter Einblick in eine Welt, von der wir – überfüttert mit Nachrichten aus Krisengebieten – schon nichts mehr hören wollen, obwohl wir doch so wenig wissen über das wirkliche Leben der Menschen dort.“ (kino-zeit.de).

Am 26.4. in Anwesenheit des Regisseurs Martin Gerner. Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Do., 26.4. - 19.00 UhrSo., 29.4. - 17.00 Uhr
Zeichnen bis zur Raserei – Der Maler Ernst Ludwig Kirchner
Zeichnen bis zur Raserei – Der Maler Ernst Ludwig Kirchner
Deutschland 2001 | Regie: Michael Trabitzsch | 84 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Der Architekturstudent Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) gehörte zu den Rebellen der Kunstszene, als er 1905 zusammen mit seinen Freunden in Dresden die Künstlergemeinschaft „Brücke" gründete. Der Film folgt den Spuren des bedeutenden Expressionisten. Kurze, nüchterne Spielszenen vermitteln dem Zuschauer, wie Kirchner zu seinen Motiven fand, in welcher Atmosphäre seine Landschaften, seine Porträts oder seine Akte entstanden, die wie ein roter Faden diesen Film durchziehen.
Fr., 27.4. - 17.00 UhrSo., 29.4. - 11.00 Uhr
Maschi contro femmine – Kusswechsel
Maschi contro femmine – Kusswechsel
Italien 2010 | Regie: Fausto Brizzi | 109 min. | 35mm | Nicolas Vaporidis, Paolo Ruffini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Einer der großen Kino-Hits Italiens im vergangenen Jahr. Eine Komödie über ganz unterschiedliche Beziehungen, über Impotenz, Midlife Crisis oder Eifersucht. Unterschiedliche Geschichten, alle miteinander verwoben. Walter und Monica etwa, die gerade erst Eltern geworden sind. Schnell ist das Baby-Glück vorüber, danach nur noch Müdigkeit und Stress im Dauerzustand. Anders dagegen die Geschichte von Chiara und Diego, Nachbarn, doch so verschieden: Chiara schlau und direkt, Diego der Inbegriff des italienischen Schürzenjägers. Reingehen, mitlachen, gerne auf italienisch!

Im italienischen Original mit deutschen Untertiteln. Vor dem Film findet eine kurze Einführung statt. Italienischer Aperitif nach der Vorstellung. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 27.4. - 19.00 Uhr
Goya en Burdeos – Goya in Bordeaux
Goya en Burdeos – Goya in Bordeaux
Spanien, Italien 1999 | Regie: Carlos Saura | 100 min. | digital | span. Original mit deutschen Untertiteln.
Das Leben des spanischen Malers Francisco de Goya, erzählt in einer Reihe von Rückerinnerungen, Visionen und Albträumen, die sich weitgehend im Kopf des genialen Malers abspielen, der sein Leben als 82-Jähriger im französischen Exil beendet. Das Porträt verdichtet sich zu einem faszinierenden Bilderbogen der spanischen Geschichte, die geprägt ist von Rückschrittlichkeit und Despotismus. GOYA EN BURDEOS ist kein einfach konsumierbarer Film, der die Synthese von Film, Malerei und Theater wagt und durch eine meisterliche Fotografie visionäre Welten erschließt. Überzeugend auch als Künstlerbiografie unter dem Vorzeichen der Vergänglichkeit, die durch ihren Bildersog und ihre Darstellungskunst fasziniert.
So., 29.4. - 21.00 Uhr
Gerhard Richter Painting
Gerhard Richter Painting
Deutschland 2011 | Regie: Corinna Belz | 93 min. | digital | deutsche Fassung.
Gerhard. Richter. Painting. Diese drei Worte enthalten die Seele und Essenz dieses Films. Es geht um den Künstler beim Malen, um nicht mehr und nicht weniger. Also um einen Mann in einem Atelier, um zwei weiße Leinwände, eine überschaubare Zahl von Farbeimern und um das, was dann passiert. Wie mit breitem Pinsel die ersten kräftigen Linien entstehen, wie sich nach und nach Farben auf der Leinwand mischen und wie plötzlich ein ganz neues Bild entsteht, weil Richter mit der so genannten „Rakel“, dem Abstreifholz für überschüssige Farbe, etwas überraschend Anderes kreiert. Aber natürlich sind es nicht nur die äußeren Aspekte der Malerei, die diesen Film so einzigartig machen. Es sind die Einblicke in das Innere der Arbeit. Zweifel, Skepsis, Nachdenklichkeit, Irrwege, neues Ansetzen – all das ist in Richters Augen und Mienenspiel zu lesen. Ein großartiger Dokumentarfilm über einen großartigen Maler!
Di., 1.5. - 17.00 Uhr
Monsieur Lazhar
Monsieur Lazhar
Kanada 2011 | Regie: Philippe Falardeau | 94 min. | digital | Mohamed Fellag, Danielle Proulx u.a. | franz. Original mit deutschen Untertiteln.
Der Algerier Bachir Lazhar kommt als Lehrer neu an eine Grundschule in Montreal, nachdem sich seine Vorgängerin überraschend das Leben genommen hat. Nach einigen kulturell bedingten Startschwierigkeiten gelingt es ihm immer besser, einen Draht zur Klasse zu finden. Dieser jedoch fällt es schwer, die Erinnerung an den Vorfall abzustreifen. Vor allem Simon und Alice zeigen sich auffällig: Er reagiert mit Aggressivität, sie versucht den Selbstmord im Unterricht zu thematisieren. Bachir bringt sich liebevoll ein und wird den traumatisierten Kindern immer mehr zu einer Stütze - gleichzeitig sind die Schüler ihm aber selbst eine Hilfe, denn auch er hat einen tragischen Schicksalsschlag zu verarbeiten... MONSIEUR LAZHAR ist eine berührende Reise um Selbstfindung und Verarbeitung von Vergangenem; ein besonders intensiver Film, mit dem Regisseur Philippe Falardeau den Publikum-Preis in Locarno und den Preis «Bester Kanadischer Film» in Toronto 2011 gewann.
Di., 1.5. - 19.00 UhrMi., 2.5. - 19.00 UhrSa., 19.5. - 17.00 UhrSo., 20.5. - 11.00 UhrSo., 27.5. - 19.00 UhrDo., 31.5. - 17.30 Uhr
Take shelter
Take shelter
USA 2011 | Regie: Jeff Nichols | 120 min. | 35mm | Michael Shannon, Jessica Chastain u.a. | englischsprachiges Original mit deutschen Untertiteln.
Curtis LaForche führt tagsüber ein bescheidenes, zufriedenes Leben. Er lebt mit seiner Frau Samantha und seiner tauben Tochter Hannah in einer beschaulichen Kleinstadt, führt eine glückliche Ehe und ist bei seinen Kollegen und Mitmenschen durchaus geschätzt. Doch immer mehr plagen ihn jede Nacht seltsame Albträume, die von apokalyptischen Unwettern handeln. Für Curtis sind diese entweder die Vorboten eines unnatürlichen Sturms oder die frühen Symptome von etwas, vor dem er sich bereits sein ganzes Leben lang gefürchtet hat. Er traut sich zunächst nicht, seine Visionen mit jemandem zu teilen. In großer Angst um seine Familie beginnt er in seinem Garten einen Sturmbunker zu bauen und Vorräte heranzuschaffen. Was ist wahr, was nur Illusion und was kann Erlösung bringen? TAKE SHELTER, perfekt gemachter Mystery-Thriller, brilliert besonders durch seine bildstarke Inszenierung und wirkungsvolle Darstellung einer diffusen Furcht, die unter die Haut geht.
Di., 1.5. - 21.00 UhrMi., 2.5. - 21.00 Uhr
Violeta se fue a los cielos
Violeta se fue a los cielos
Chile 2011 | Regie: Andrés Wood | 110 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Wer kennt nicht das Lied „Gracias a la vida“ von Violeta Parra, der international berühmten Sängerin aus Chile? Kompromisslos verfolgt sie den Weg aus einer verarmten Kindheit hin zu einer großen Karriere als Musikerin und Nationalheldin – mit all ihren Selbstzweifeln und ihrem stürmischen Liebesleben. Der Film umspannt Schlüsselsequenzen aus ihrer Kindheit, ihr Ausflug nach Paris, ihre Reisen durch Chile zu den Wurzeln traditioneller Kultur, ihr Festhalten an der Mutterschaft und ihre Sehnsucht nach Liebe. Und dann ist da die Musik, ihre herzzerreißenden, unauslöschlichen Lieder, die den Film prägen und in die Seelen der Zuschauer dringen.

Der Eröffnungsfilm bei cine latino 2012!
Do., 3.5. - 19.30 UhrFr., 4.5. - 22.00 UhrSo., 13.5. - 21.30 Uhr
Un cuento chino – Chinese zum Mitnehmen
Un cuento chino – Chinese zum Mitnehmen
Argentinien, Spanien 2011 | Regie: Sebastián Borensztein | 93 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Der sture Einzelgänger Roberto führt ein Eisenwarengeschäft in Buenos Aires und ist ähnlich verbohrt wie die Schrauben, die er verkauft. Dann aber stolpert er buchstäblich über einen Chinesen, der wie aus heiterem Himmel vor seinen Füßen landet und sein Leben tüchtig auf den Kopf stellt. Und das ist nicht das Einzige, was in dieser Komödie aus dem Himmel auf die Erde fällt, denn auch eine herabstürzende Kuh spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle.
Do., 3.5. - 22.00 UhrFr., 4.5. - 18.00 UhrSa., 5.5. - 22.00 Uhr
Abel
Abel
Mexiko 2010 | Regie: Diego Luna | 82 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Abel, ein 9-jähriger Junge, der aufgehört hat zu sprechen, nachdem der Vater die Familie in Richtung USA verlassen hat, wird auf Wunsch seiner Mutter aus der Klinik entlassen und bekommt eine neue Chance auf ein normales Leben. Er erkennt schnell, dass der Familie etwas fehlt: ein männliches Familienoberhaupt. Und so übernimmt er die Rolle des Vaters und versucht Normalität und Ordnung in den chaotischen Alltag zu bringen. Schwierig – und lustig – wird dies, als der echte Vater auf einmal wieder auftaucht und Abel in die Realität zurückholen möchte.
Fr., 4.5. - 09.00 UhrSa., 5.5. - 18.00 UhrSo., 6.5. - 18.00 Uhr
Kahlschlag – Der Kampf um Brasiliens letzte Wälder
Kahlschlag – Der Kampf um Brasiliens letzte Wälder
Brasilien, Deutschland 2011 | Regie: Marco Keller | 82 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Urwaldlandschaft Brasiliens ist Schauplatz einer menschlichen Tragödie. Dieses einzigartige, lebenswichtige Ökosystem wird Tag für Tag durch Holzfäller, Soja-Bauern, Maisanbauer und Viehzüchter zerstört. Vor allem aber kapitalkräftige ausländische Großkonzerne sind verantwortlich für den täglichen Raubbau am Regenwald und den dort lebenden Tiere und Menschen. Diese Dokumentation zeigt, wie sich die Ureinwohner mit der Tatsache konfrontiert sehen, ihre Lebensgrundlage zu verlieren. An den Rand gedrängt und ihrer Kultur weitgehend beraubt, versuchen sie ein letztes Stück Identität zu bewahren.

In Anwesenheit des Regisseurs.

In Kooperation mit Amnesty International, Hochschulgruppe Heidelberg
Fr., 4.5. - 20.00 Uhr
Medianeras – Liebe in virtuellen Zeiten
Medianeras – Liebe in virtuellen Zeiten
Argentinien 2011 | Regie: Gustavo Taretto | 96 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Martín ist Webdesigner, lebt fast nur im Netz und verlässt kaum das Apartment. Mariana, frisch getrennt, vertreibt sich die Zeit mit Schaufensterpuppen und Bildersuchrätseln. Alleine nach unglücklicher Trennung in der zu dunklen Wohnung, mit miesen Jobs und Zufallsflirts, leben sie Wand an Wand, laufen sich täglich über den Weg, ohne sich je zu begegnen. In den Zeiten von E-Mail und Chat-Rooms sollte es eigentlich leichter sein, einen Partner zu finden. Doch das Gegenteil scheint der Fall... Ein humorvoller Film über virtuelle und urbane Einsamkeit. Und ein großartiges Bilderbuch über Buenos Aires. Die Geschichte von Mariana, Martín und der Stadt Buenos Aires wurde schon einmal als Kurzfilm (2005) erzählt und gewann weltweit 40 Preise.
Sa., 5.5. - 20.00 UhrSo., 6.5. - 22.00 Uhr
También la lluvia – Und dann der Regen
También la lluvia – Und dann der Regen
Bolivien, Spanien 2010 | Regie: Iciar Bollain | 103 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Der junge spanische Regisseur Sebastián will einen großen Film über Kolumbus drehen und dabei nicht den heroischen Entdecker zeigen, sondern die brutale Eroberung eines Kontinents, die Gier nach Gold, die Ermordung und Versklavung der indigenen Bevölkerung, ihren Widerstand. Weil das Budget äußerst knapp ist, hat der Produzent Costa das bolivianische Cochabamba als Drehort ausgewählt. Die Dreharbeiten laufen ausgezeichnet, bis soziale Unruhen ausbrechen – die Wasserversorgung der Region wurde an einen internationalen Konzern verkauft. Auch die Filmcrew kann den aktuellen Konflikten nicht ausweichen, denn ausgerechnet ihr indianischer Hauptdarsteller Daniel ist einer der Anführer des Aufstands.
So., 6.5. - 20.00 UhrMo., 7.5. - 22.00 UhrDi., 8.5. - 09.00 UhrDi., 8.5. - 18.00 Uhr
Novena
Novena
Paraguay 2011 | Regie: Enrique Collar | 95 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Nach dem Tod der Großmutter kehrt Regisseur Collar in sein Heimatdorf zurück. Während der neuntägigen katholischen Trauerzeit begleitet er seinen Onkel Juan. Als ältester Bruder seines verstorbenen Vaters wurde er in jungen Jahren unfreiwillig Familienoberhaupt. Alternativen? Keine. Er wollte Dichter und Denker sein, doch damit konnte er die Familie nicht durchbringen. So schmerzlich der Verlust der Mutter ist, er öffnet Juan neue Perspektiven. Warum nicht fortgehen und das ärmliche Leben auf dem Land hinter sich lassen. Neu anfangen, z.B. als Gastarbeiter in Buenos Aires? Collar zeichnet ein bildstarkes Porträt über das bittersüße Gefühl des Abschieds.
Mo., 7.5. - 18.00 UhrDi., 8.5. - 22.00 Uhr
Ausente
Ausente
Argentinien 2011 | Regie: Marco Berger | 91 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Athletische Körper in knappen Badehosen. Verstohlene Blicke unter der Dusche nach dem Schwimmunterricht. Dem mitten in der Pubertät steckenden Martín hat es vor allem sein Sportlehrer Sebastián angetan. In vollem Bewusstsein, dass er den hilfreichen Pädagogen zunehmend kompromittiert, erschleicht sich der 16-jährige unter fadenscheinigen Vorwänden eine Nacht in dessen Wohnung. Eine Nacht mit Folgen… Ein Film, der weit über die klassische Coming-Out-Schüler-Lehrer-Thematik hinausgeht: ein poetisch-einfühlsamer Thriller mit erotischem Tenor.
Mo., 7.5. - 20.00 UhrMi., 9.5. - 18.00 Uhr
Turistas
Turistas
Chile 2009 | Regie: Alicia Scherson | 105 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Carla ist 37 Jahre alt, verheiratet, möglicherweise schwanger und gemeinsam mit ihrem Mann und einem Wasserscooter unterwegs in Richtung Süden, denn es sind Sommerferien. Doch plötzlich während der Fahrt verändert sich die Stimmung. Denn vielleicht möchte Carla ja gar nicht da sein, wo sie ist, vielleicht möchte sie lieber etwas ganz anderes tun. Carla wird jedenfalls von ihrem Mann am Wegrand sitzen gelassen und muss schauen, wie sie wieder zurückfindet – weniger nach Santiago, also zu sich selber.
Di., 8.5. - 20.00 UhrSa., 12.5. - 22.00 Uhr
El gato desaparece – The cat vanishes
El gato desaparece – The cat vanishes
Argentinien 2011 | Regie: Carlos Sorín | 89 min. | 35mm | Original mit englischen Untertiteln.
Einen Film über den Wahnsinn wollte Carlos Sorín eigentlich inszenieren. Doch ein Zitat Alfred Hitchcocks brachte ihn von diesem Vorhaben wieder ab. Der hatte nämlich zu PSYCHO gesagt, dass dies kein Film über den Wahnsinn, sondern über das Filmemachen an sich sei. Und so verneigt sich Sorín vor dem „Master of suspense". Er erzählt die Geschichte eines Professors, der als geheilt aus der Psychiatrie entlassen wird. Doch seine Ehefrau hat Angst vor erneuten Gewaltausbrüchen ihres Mannes. Und wo ist nur die titelgebende Hauskatze, die seit Tagen wie vom Erdboden verschluckt scheint? Raffiniert spielt Sorín mit den Erwartungen seiner Zuschauer. Die clevere Farbdramaturgie und die Filmmusik tragen neben dem guten Darstellerduo viel zum Reiz dieses Thrillers bei. Hitchcock hätte vermutlich viel Spaß gehabt.
Mi., 9.5. - 20.00 UhrDo., 10.5. - 22.00 Uhr
18 Cigarrillos y medio
18 Cigarrillos y medio
Paraguay 2010 | Regie: Marcelo Tolces-Asrilevich | 85 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Ezequiel und Vivian haben sich einen letzten Kuss versprochen: Egal wann und unter welchen Umständen, jeder der beiden hat das Recht, diesen letzten Kuss einzufordern. Doch gilt dieses Versprechen auch noch eineinhalb Jahre nach ihrer Trennung? Während Vivian in einer neuen Beziehung lebt, kann Ezequiel plötzlich dieses Versprechen nicht vergessen. Im Leben des verwöhnten Jugendlichen aus der Oberschicht ist kaum etwas von Bedeutung: Die Schule hat er abgebrochen, eine spätere Berufslaufbahn ist durch seinen erfolgreichen Vater vorgegeben. Langeweile und Leere bestimmen seinen Alltag und den seiner Freunde. Doch der Gedanke vom letzten Kuss beginnt sich bei ihm zu entzünden und glimmen wie die 18½ Zigaretten, die er während der nun folgenreichen Stunden rauchen wird…
Mi., 9.5. - 22.00 UhrDo., 10.5. - 18.00 Uhr
Zona Sur
Zona Sur
Bolivien 2008 | Regie: Juan Carlos Valdivia | 108 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
„Zona Sur“ heißt das Viertel von La Paz, in dem die bolivianische aristokratische Oberschicht wohnt. Hier lebt auch die gut situierte Carola mit ihren beiden Söhnen und einer Tochter in einem prachtvollen Haus mit Garten. Die allein erziehende Mutter kontrolliert jede noch so kleine Regung in ihrem Herrschaftsbereich – die ihrer Kinder ebenso, wie die des Butlers Wilson, der von den Aymara-Ureinwohnern abstammt und die andere Seite Boliviens repräsentiert. Doch ihr kleiner Mikrokosmos – fern ab von allen Problemen der Realität – scheint langsam zu zerbrechen.
Do., 10.5. - 20.00 UhrFr., 11.5. - 22.00 Uhr
Palabra de mujer
Palabra de mujer
Nicaragua, Deutschland 2009 | Regie: Susanne Jäger | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„Palabra de Mujer“ heisst eine kleine Radiostation mitten im Urwald von Nicaragua, die traditionelle Musik, persönliche Grußbotschaften und Meldungen über vermisste Maultiere sendet. Yamileth Chavarria hat das Bürgerinnenradio mit einem besonderen Ziel gegründet: den Kampf gegen den Chauvinismus in ihrer Gesellschaft. Im Plauderton denunziert sie die Männer des kleinen Ortes, die ihre Frauen und Kinder misshandeln. Damit will sie ein Zeichen setzen gegen das Versagen der Justiz. Tatsächlich ist das Projekt wie auch das örtliche Frauenzentrum für viele Frauen ein Symbol für soziale Veränderungen geworden. Doch das passt nicht allen.
Fr., 11.5. - 18.00 Uhr
Los Cerveceros de Quilmes (Kurzfilm)
Los Cerveceros de Quilmes (Kurzfilm)
Argentinien, Deutschland 2011 | Regie: Andreas Geipel, Franz Sickinger, Shooresh Fezoni | 31 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Stadt Quilmes liegt 20 km südlich von Buenos Aires und ist durch ihre Bierbrauerei weltberühmt. Der dort ansässige Fußballklub Quilmes Atlético Club (QAC) wurde 1887 gegründet und ist der älteste Fußballverein Argentiniens. Heute gilt der QAC als „Fahrstuhlmannschaft“, doch trotz der sportlichen Misere denkt die Anhängerschaft nicht ans Aufgeben. Mit Fahnen, Trommeln und Stimmgewalt verwandeln sie die Kurve Woche für Woche in ein Tollhaus. Im Film erzählen die Fans – die sogenannten Cerveceros – über Leidenschaft und Liebe zu ihrem Klub und lassen den Zuschauer tief in die Seelenwelt des argentinischen Fußballs eintauchen.

Beide Vorstellungen in Anwesenheit der Regisseure Andreas Geipel und Shooresh Fezoni.

Läuft gemeinsam mit dem Kurzfilm "Fútbol es Dios – Football is God".
Fr., 11.5. - 20.00 UhrSo., 13.5. - 17.00 Uhr
Fútbol es Dios – Football is God (Kurzfilm)
Fútbol es Dios – Football is God (Kurzfilm)
Argentinien, Dänemark 2010 | Regie: Ole Bendtzen | 53 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Der Film erforscht die Beziehung zwischen Glauben und Fußball, indem er drei Fans des argentinischen Clubs Atlético Boca Juniors begleitet. Hernán, ein Intellektueller, ist berauscht von seiner unauflöslichen Liebe zum Verein. Der Arbeiter Pablo hält Ex-Boca-Star Diego Maradona für einen Gott. Die Exzentrikerin La Tia ist überzeugt, dass alle Boca-Spieler ihre Söhne sind. Glauben, Leidenschaft und der Wunsch, Teil eines Größeren zu sein, beseelt diese Fans.

Läuft gemeinsam mit dem Kurzfilm "Los Cerveceros de Quilmes"
Fr., 11.5. - 20.00 UhrSo., 13.5. - 17.00 Uhr
El sonido del bandoneón – The sound of the bandoneon
El sonido del bandoneón – The sound of the bandoneon
Argentinien, Niederlande 2011 | Regie: Jiska Rickels | 74 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Eine liebevolle, melancholische Hommage an das Bandoneon, das wie kein anderes mit Leidenschaft in Verbindung gebracht wird. Was macht die Seele und den speziellen Klang dieses magischen Instruments aus, welches so sehr zu Argentinien und dessen musikalischem Ausdruck, dem Tango, gehört? Ursprünglich aus Deutschland stammend, brachten es Einwanderer mit an den Rio de la Plata – zwischen 1911 und 1943 schätzungsweise 60.000 Stück. Doch scheint die Ära des Bandoneons zu Ende zu gehen, da neue kaum noch gebaut werden und auch nicht mehr die originäre Qualität und Klang besitzen. Anhand zweier Protagonisten zeigt dieser Dokumentarfilm einen leidenschaftlicher Kampf, der darum handelt, dies Instrument nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Sa., 12.5. - 18.00 Uhr
Awka Liwen - Aufstand im Morgengrauen
Awka Liwen - Aufstand im Morgengrauen
Argentinien 2010 | Regie: Mariano Aiello und Kristina Hille | 77 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Geschichte der Feldzüge gegen die indigene Bevölkerung Argentiniens: eine Geschichte der Enteignung von 30 Millionen Hektar fruchtbarsten Landes, der Entstehung nationaler Gründungsmythen und historischer, gesellschaftlicher Kontinuitäten bis heute. Um die „zivilisierte (weiße) Bevölkerung" in den ländlichen Räumen vor der „Barbarei“ durch indigene Stämme zu schützen, wurden diese ermordet und ihrer Länder beraubt. Von den Feldzügen, die im Jahr 1879 mit der sogenannten „Eroberung der Wüste" ihren Höhepunkt erreichten, profitierte in erster Linie eine kleine, sehr reiche Minderheit. Und wann immer diese Land-Oligarchie ihre Interessen in Gefahr sah, wehrte sie sich mit allen Mitteln, sogar mit Hilfe von Militärdiktaturen. So kommt es, dass in einem Land, das landwirtschaftliche Produkte exportiert, Armut und Unterernährung nach wie vor zum Alltag gehören.

In Anwesenheit des Regisseurs.

In Kooperation mit der Argentinien Gruppe Rhein-Neckar e.V. und Amnesty-International Neckargmünd.
Sa., 12.5. - 20.00 Uhr
Habanastation
Habanastation
Kuba 2011 | Regie: Ian Padrón | 90 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Bei der Parade am 1. Mai geht Mayito verloren und treibt orientierungslos durch die Stadt. Dabei trifft er nicht nur auf seinen Mitschüler Carlos, der ihm bislang immer fremd erschienen war, sondern auch auf das andere Cuba, von dessen Existenz er in seinem wohlbehüteten Milieu nicht einmal geträumt hätte. Der Debütfilm von Ian Padrón brach auf Kuba mit mehr als einer Million Zuschauern alle Publikumsrekorde. Dies vor allem deshalb, weil er unverblümt die Existenz scharf kontrastierender sozialer Lebenswelten thematisiert. Die Geschichte der Freundschaft zwischen einem Jungen, der als Sohn eines international erfolgreichen Musikers in materieller Sorglosigkeit aufwächst, und einem Klassenkameraden aus einem marginalisierten Stadtteil, wurde auf der Insel keineswegs nur als Jugendfilm verstanden. Die frechen Dialoge des Films spiegeln den sozialen Gegensatz seiner Protagonisten wider.

In Anwesenheit des Regisseurs.

In Kooperation mit der Freundschaftsgesellschaft BRD - Kuba e.V., Regionalgruppe Rhein-Neckar, Cuba Solidarität Heidelberg e.V. und dem Festival „Cuba im Film“, Höchst.
So., 13.5. - 19.00 Uhr
Sommer auf dem Land
Sommer auf dem Land
Deutschland, Polen 2010 | Regie: Radek Wegrzyn | 90 min. | 35mm | Agata Buzek, Zbigniew Zamachowski u.a. | deutsche Fassung.
Bogdan ist ein gefeierter Konzertpianist, doch nach dem Tod seiner Frau kehrt er der großen Bühne den Rücken und zieht sich auf den beschaulichen Bauernhof seiner Mutter zurück. Sie wohnt in einem kleinen Dorf an der Ostsee, wo einst auch er und seine Frau sich bereits als Kinder am Strand die ewige Liebe geschworen haben. Doch jetzt ist alles anders, und Bogdan ergibt sich mit reichlich Alkohol seinem Schicksal, unfähig sein normales Leben wieder aufzunehmen. Aber seine resolute Mutter hat ihr eigenes Rezept den Verzweifelten aus seiner Lethargie zu befreien ... Wunderschöne Tragikomödie, durchaus im Stil Emir Kusturicas. Seit langem mal wieder ein neuer osteuropäischer Film bei uns im Kino.
Mo., 14.5. - 19.00 UhrDi., 15.5. - 19.00 UhrSo., 20.5. - 15.00 UhrDi., 22.5. - 19.00 Uhr
Tinker, Tailor, Soldier, Spy – Dame, König, As, Spion
Tinker, Tailor, Soldier, Spy – Dame, König, As, Spion
Frankreich, Großbritannien 2011 | Regie: Tomas Alfredson | 127 min. | 35mm | Colin Firth, Gary Oldman u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Der pensionierte Top-Agent George Smiley wird auf seine alten Tage nochmals aktiv: er soll dabei helfen, einen KGB-Spion zu enttarnen, der es bis an die Spitze des britischen Geheimdiensts geschafft hat. Bei seinen verdeckten Ermittlungen begreift Smiley immer mehr, dass der Gesuchte einen brillanten Plan hat ... DAME, KÖNIG, AS, SPION ist ein überaus spannender Agententhriller, der „very british“ daherkommt. Als Verfilmung des gleichnamigen John le Carré Klassikers brilliert insbesondere Oscar-Preisträger Colin Firth (THE KING‘S SPEECH) als stiller und subtiler Charakter.
Mo., 14.5. - 21.00 UhrMi., 16.5. - 19.00 UhrSo., 20.5. - 17.00 UhrMo., 21.5. - 19.00 UhrDi., 22.5. - 21.00 UhrMi., 23.5. - 21.30 Uhr
Elles – Das Bessere Leben
Elles – Das Bessere Leben
Frankreich, Polen, Deutschland 2011 | Regie: Malgorzata Szumowska | digital | Juliette Binoche u.a. | franz. Original mit deutschen Untertiteln.
Anna, erfolgreiche Pariser Journalistin der Zeitschrift „Elle“, ist gerade dabei, einen Artikel über das Leben von Studentinnen zu recherchieren, die ihr Geld mit Prostitution verdienen. Bei ihren regelmäßigen Treffen mit den jungen Frauen findet sie in den klaren, ungeschminkten und jeder falschen Romantik entbehrenden Erzählungen ein gleichermaßen verstörendes wie faszinierendes Echo auf ihre eigene Karriere, auf ihre eigenen Bedürfnisse und auf das satte, rundum abgesicherte Leben, welches sie mit ihrer Familie führt. Wie sieht das eigene Leben gerade aus? Ist irgendwo da draußen vielleicht ein besseres Dasein möglich? Dieses provokante, humorvolle und anspruchsvolle europäische Drama, mit einer erneut bezaubernd aufspielenden Juliette Binoche, bietet ungewöhnlich offene Perspektiven auf Lebensentwürfe jenseits der (eigenen) Bürgerlichkeit.
Do., 17.5. - 19.30 UhrFr., 18.5. - 21.30 UhrSo., 20.5. - 19.30 UhrMi., 23.5. - 19.30 UhrMi., 30.5. - 21.30 Uhr
Iron Sky
Iron Sky
Finnland, Großbritannien, Deutschland, Kanada 2011 | Regie: Timo Vuorensola | 93 min. | 35mm | engl. Originalfassung.
Kurz vor Ende des 2. Weltkriegs schaffen es die Nazis mit Hilfe von sogenannten Reichsflugscheiben, die dunkle Seite des Mondes zu besiedeln. Als sie im Jahr 2018 zufällig von einer amerikanischen Mondmission entdeckt werden, sehen sie ihre Zeit gekommen, um wieder nach der Weltherrschaft zu greifen ... Mehr als acht Millionen Mal wurde Timo Vuorensolas origineller No-Budget-Film STAR WRECK: IN THE PIRKINNING weltweit im Internet angesehen. Jetzt legt der Finne seinen ersten „professionell“ produzierten, alternativ finanzierten Spielfilm vor: eine reichlich alberne Komödie in der Tradition des Trash-Films, der mit respektablen Effekten, gutem Design und jeder Menge cineastischer Anleihen bereits auf der Berlinale 2012 erst zum Geheimtipp, dann zum Publikumsrenner avancierte. Bei uns sinnigerweise in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln zu sehen!
Do., 17.5. - 21.30 UhrSa., 19.5. - 21.00 UhrSo., 20.5. - 21.30 UhrDo., 24.5. - 21.30 UhrMo., 28.5. - 21.30 UhrDi., 29.5. - 21.30 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ??.
Die Fortführung unserer beliebten Reihe „Film & Wein“ – auch im Mai an einem lauschigen Freitagabend. Wie wird er diesmal heißen, der sorgsam ausgewählte Film, den wir heute gemeinsam wieder- oder neuentdecken werden? Das Ganze erneut bei einem oder zwei guten Glas Wein. Referent: Armin Überhofen.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos und solche, die es werden wollen: Eintritt frei!
Fr., 18.5. - 19.00 Uhr
Le gamin au vélo – Der Junge mit dem Fahrrad
Le gamin au vélo – Der Junge mit dem Fahrrad
Frankreich, Italien, Belgien 2010 | Regie: Jean-Pierre & Luc Dardenne | 87 min. | 35mm | Cécile de France, Jérémie Renier u.a. | franz. Original mit deutschen Untertiteln.
Cyril, 12 Jahre alt und gerade aus dem Kinderheim gekommen, sucht seinen Vater. Doch dieser ist aus der alten Wohnung ausgezogen und meldet sich nicht bei ihm. Bei seiner verzweifelten, zornigen Suche trifft er auf die gutmütige Samantha, die bereit ist, ihm bei der Suche zu helfen. Eine liebevolle Freundschaft entsteht ... DER JUNGE MIT DEM FAHRRAD, das warmherzige neue Meisterwerk der Brüder Dardenne, gewann auf den Filmfestspielen in Cannes völlig zurecht den „Großen Preis der Jury“. Ein wundervolles Kinomärchen, das viel Hoffnung auf die Zukunft macht!
Sa., 19.5. - 19.00 UhrSa., 26.5. - 17.00 UhrSo., 27.5. - 15.00 UhrMi., 30.5. - 19.30 Uhr
Berlin – Paris. Die Geschichte der Beate Klarsfeld
Berlin – Paris. Die Geschichte der Beate Klarsfeld
Deutschland 2010 | Regie: Hanna Laura Klar | 91 min. | digital | deutsche Fassung.
Am 7. November 1968 streckte sie die Hand zu Kurt Georg Kiesinger aus, Bundeskanzler mit Nazi-Vergangenheit. Damit wurde Beate Klarsfeld schlagartig bekannt. Nun hat sie für diesen Dokumentarfilm ihr Leben erzählt. Aufgewachsen in Berlin, brach sie zu Beginn der 60er Jahre nach Paris auf, wo sie ihrem späteren Ehemann Serge Klarsfeld begegnete. Eine Begegnung, die alles veränderte. Denn gemeinsam hefteten sich beide auf die Fersen von Kriegsverbrechern wie Klaus Barbie, Alois Brunner oder Kurt Lischka, die für die Deportation von Juden aus Frankreich in die Vernichtungslager verantwortlich waren. Gedankt wurde Beate Klarsfeld ihr unerschrockener Einsatz nur bedingt, zweimal war sie bereits für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen worden, beide Male lehnte es das deutsche Außenministerium ab. In Frankreich hingegen wurde sie mit dem Orden „Offizier der Ehrenlegion" ausgezeichnet, der höchsten Ehrung des Landes für zivile Verdienste. Dennoch ist Beate Klarsfeld keineswegs verbittert, sondern empfindet sich immer noch, auch nach so vielen Jahren in Frankreich, als Deutsche. Dies hat ihre kürzliche Kandidatur zur Bundespräsidentin eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Mi., 23.5. - 17.30 Uhr
Intouchables – Ziemlich beste Freunde
Intouchables – Ziemlich beste Freunde
Frankreich 2011 | Regie: Eric Toledano | 112 min. | 35mm | François Cluzet, Omar Sy u.a. | franz. Original mit deutschen Untertiteln.
Philippe führt das perfekte Leben. Er ist reich, adlig und gebildet – aber: Philippe ist vom Hals an abwärts gelähmt. Eines Tages taucht Driss auf, dessen freche Art Philippe neugierig macht. Es ist der Beginn einer verrückten und wunderbaren Freundschaft, die beide für immer verändern wird... Der Riesen-Erfolg in Frankreich und Deutschland – bei uns für ein paar Termine im französischen Original mit deutschen Untertiteln zu sehen.
Do., 24.5. - 19.00 UhrFr., 25.5. - 11.00 UhrSa., 26.5. - 19.00 UhrSo., 27.5. - 11.00 UhrMo., 28.5. - 19.00 UhrDi., 29.5. - 19.00 UhrFr., 25.1. - 10.00 UhrFr., 22.2. - 16.30 UhrMo., 11.3. - 11.00 Uhr
Diverso da chi? – Mal was anderes
Diverso da chi? – Mal was anderes
Italien 2009 | Regie: Umberto Riccioni Carteni | 100 min. | digital | Antonio Catania, Filippo Nigro u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Was ist eigentlich, wenn sich ein offen schwuler Mann dafür entscheidet, in einer erzkonservativen nordost-italienischen Stadt als Bürgermeister zu kandidieren - und seine Homosexualität dabei als Geheimwaffe zu gebrauchen? Was würde passieren, wenn er sich zudem noch während seiner Wahlkampagne in seinen Wahlkampf-Manager verliebt und dieser... eine FRAU ist? Wie werden die Wähler reagieren, wie die politischen Gegner? Und wie, und vor allem für wen, wird sich am Ende sein Herz entscheiden? Eine sehr italienische Komödie - im italienischen Original mit deutschen Untertiteln.

Vor dem Film findet eine kurze Einführung statt. Italienischer Aperitif nach der Vorstellung. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 25.5. - 19.00 Uhr
Versicherungsvertreter
Versicherungsvertreter
Deutschland 2011 | Regie: Klaus Stern | 80 min. | digital | deutsche Fassung.
Eine deutsch-türkische Geschichte aus dem wahren Leben, zugleich ein Blick hinter die Kulissen unserer freien, neoliberalen Marktwirtschaft. Ein junger Türke names Mehmet Göker, wohnhaft in Kassel, der schon in der Schule dadurch auffiel, sehr gut reden und vereinnahmen zu können, findet bereits mit etwa 20 Jahren seine wahre Bestimmung: das Vermitteln privater Krankenversicherungen. Die Sache ist ein Renner, der Erfolg und das Selbstbewusstsein des Verkaufsteams wird immer größer, riecht aber auch immer mehr nach Größenwahn, führt den jungen Mann bis zur ersten Villa und weißem Ferrari. Am Schluss hat es sich dann ausgeboomt: 21 Millionen Euro Schulden, die Medien berichteten ausführlichst darüber. Aber ein Mehmet Göker gibt nicht auf ... Einer der spannendsten Dokumentarfilme der letzten Zeit, der Wahnsinn hat einen Namen!
Do., 31.5. - 19.30 UhrSo., 3.6. - 19.00 UhrMo., 4.6. - 19.00 UhrDi., 5.6. - 19.00 Uhr
Marley
Marley
USA, GB 2011 | Regie: Kevin MacDonald | 144 min. | digital | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Eine dokumentarische Hommage an Bob Marley, aber nicht nur an den Künstler, sondern noch mehr an den Menschen Robert Nesta Marley, der sich hinter der Legende verbirgt. Dem Dokumentarfilmer Kevin Mac Donald (LIVE IN A DAY) gelang es, dafür sogar mit den sonst eher reservierten Hinterbliebenen in Kontakt zu treten. Chronologisch strukturiert, lässt MARLEY ein umfassendes Bild über das Leben Bob Marleys entstehen, das auch für wahre Fans des Musikers einige Neuigkeiten bietet. Einer der Schwerpunkte bildet dabei Marleys Jugend in Trench Town, einem Ghetto in Kingston, sowie seine Religion Rastafari, die ausführlich erklärt wird. Und natürlich spürt man Marleys besonderer Hingabe an seine Musik, den Reggae, ausführlich nach.
Fr., 1.6. - 19.00 UhrSa., 2.6. - 19.00 UhrSo., 3.6. - 16.00 UhrMo., 4.6. - 21.00 UhrDi., 5.6. - 21.00 UhrMo., 11.6. - 19.00 UhrDi., 12.6. - 19.00 UhrSa., 16.6. - 19.00 UhrDo., 21.6. - 21.30 UhrSa., 23.6. - 16.00 Uhr
„Grandison“
„Grandison“
Frankreich, Deutschland 1979 | Regie: Achim Kurz | digital | deutsche Fassung.
1978 war Heidelberg Drehort des deutsch-französischen Spielfilms GRANDISON - mit Marlene Jobert, Helmut Qualtinger und Jean Rochefort (Regie: Achim Kurz).

Drehbuchautor Michail Krausnick, der jetzt mit „Rose Grandisson - Gefangen in Heidelberg" einen historischen Roman über diesen Kriminalfall veröffentlicht hat, liest und erinnert an ein Kinoereignis vor 30 Jahren.

Ein Stück Heidelberger Filmgeschichte und die letzte Sonntag-Matinee vor der Sommerpause.
So., 3.6. - 11.00 Uhr
The Lady
The Lady
Frankreich, Großbritannien 2011 | Regie: Luc Besson | 127 min. | 35mm | Michelle Yeoh, William Hope u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Myanmar, ehemals Birma oder Burma genannt, südostasiatischer Vielvölkerstaat, der in der Vergangenheit häufig im Mittelpunkt blutiger Unruhen stand. Dieser Ort wird in THE LADY Schauplatz einer aufwühlenden Geschichte. The Lady, das ist Aung San Suu Kyi, eine starke Frau, die sich für die Demokratiebewegung einsetzt, zugleich aber auch leidenschaftlich ihren Ehemann Michael Aris liebt. Weder politische Unruhen noch die gewaltige Distanz zwischen ihrer Heimat und der ihres Mannes halten Aung San von ihrem Schicksal ab: Selbstbestimmung. Formal eher zurückhaltend, dafür exzellent besetzt zeigt der französische Meisterregisseur Luc Besson das Leben einer Ausnahmepersönlichkeit, die 1991 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, jedoch ebenso für ihre gewaltfreien Demokratisierungs-Bemühungen in ihrem Heimatland mehrmals verhaftet und unter Hausarrest gestellt wurde. 2010 nach 15 Jahren entlassen, widmet sie sich seitdem wieder aktiv der Tagespolitik ihres Landes.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit amnesty international. Vor dem Film findet eine Einführung statt.
Mi., 6.6. - 19.00 Uhr
Taste the waste
Taste the waste
Deutschland 2011 | Regie: Valentin Thurn | 90 min. | digital | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Eine einfache Wahrheit: ungefähr 50% der produzierten Lebensmittel kommen direkt in den Müll: Computer analysieren die Farbe von geernteten Tomaten und sortieren die Früchte aus, die kein perfektes Rot haben. Kartoffeln müssen klein, rund und ebenmäßig sein. Äpfel mit einem Durchmesser unter fünf Zentimeter sind von vornherein Abfall. Diesem Wahnsinn folgt Valentin Thurn in seiner Dokumentation und hält uns Konsumenten den Spiegel vor, indem er eine einfache Frage stellt: Warum werfen wir die Hälfte unserer Lebensmittel weg? Dabei vermeidet er den erhobenen Zeigefinger und schildert mit großer Ruhe die verstörende Verschwendung von Lebensmitteln in der westlichen Welt. Eine vielschichtige Dokumentation, die mit dem Umweltmedienpreis 2011 ausgezeichnet wurde.

Schulvorstellungen: 06221 - 97 89 20
Do., 7.6. - 17.00 UhrSa., 16.6. - 17.00 Uhr
Sushi – The global catch
Sushi – The global catch
USA 2011 | Regie: Mark Hall | 75 min. | digital | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Sushi: In den letzten 30 Jahren ist aus einem einfachen und eleganten Essen, das zunächst an Tokios Straßenecken verkauft worden ist, ein weltweites Phänomen geworden. Dieser ausgesprochen aufschlussreiche Dokumentarfilm von Mark Hall geht nicht nur der Geschichte des Sushi nach, sondern stellt sich auch die Frage, welche Konsequenzen unser immer zügellosere Hunger nach rohem Fisch hat. Denn vor allem in der Überfischung der Meere zeigt sich ein zentrales Problem.

Am 7.6. mit Einführung von David Wichmann (Ansprechpartner für die Meere), Greenpeace Mannheim-Heidelberg
Do., 7.6. - 19.00 UhrFr., 8.6. - 19.00 UhrSo., 10.6. - 17.00 UhrFr., 15.6. - 19.00 UhrFr., 22.6. - 21.30 UhrSo., 24.6. - 17.00 Uhr
The Turin horse – Das Turiner Pferd
The Turin horse – Das Turiner Pferd
Ungarn, Deutschland 2011 | Regie: Béla Tarr | 146 min. | 35mm | Volker Spengler, Erika Bók u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein Mann lebt mit seiner Tochter in einer Hütte im endzeitlichen Nirgendwo. Im Stall befindet sich ein Pferd, das seiner Arbeit nicht mehr nachgehen will, und draußen tobt ein beunruhigender Sturm. Unterteilt in sechs Tage, zeigt der Film im Grunde genommen immer das Gleiche: Das Mädchen zieht den alten Mann in der Früh an und am Abend aus, zum Frühstück gibt es zwei Gläser Pálinka, die Tochter holt vom Brunnen Wasser, und schließlich essen sie noch heiße Kartoffeln mit ihren Händen. Das ist das Grundszenario, das nur lediglich leicht variiert wird, aber Ergebnis ist ein ungemein intensives Drama unserer menschlichen Existenz. Strenge, schwarz-weiß Bilder, die perfekt arrangiert sind, dazu ein suggestiv elegischer Grundton, der den gesamten Film durchzieht. Herausragendes Kunstkino von einem der ganz Großen des europäischen Kinos! Bedauerlicherweise hat Béla Tarr angekündigt: dies sei sein letzter Film ...
Do., 7.6. - 21.15 UhrSo., 10.6. - 19.00 UhrMo., 11.6. - 21.45 UhrDo., 14.6. - 19.00 Uhr
heute keine Vorstellung
Sa., 9.6. - 19.00 UhrMi., 13.6. - 19.00 UhrSo., 17.6. - 19.00 UhrSo., 1.7. - 19.00 Uhr
Mama Africa
Mama Africa
Südafrika, Finnland, Deutschland 2011 | Regie: Mika Kaurismäki | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Das Film-Porträt der südafrikanischen Sängerin und Anti-Apartheid-Aktivistin Miriam Makeba, die in den 1960er Jahren mit dem Song ‚Pata, Pata’ zum internationalen Weltstar avancierte. Der finnische Regisseur Mika Kaurismäki, der schon sehr stimmungsvoll und materialreich die brasilianische Musikszene dokumentierte, hat mit beeindruckenden Bildern und Stimmen ihren bemerkenswerten Lebensweg nachgezeichnet. Das letztjährige Berlinale-Publikum mochte den Film so sehr, dass er den Publikumspreis der Panorama-Reihe erhielt.
Mo., 18.6. - 17.00 UhrDi., 19.6. - 19.00 Uhr
Die Farbe des Ozeans
Die Farbe des Ozeans
Spanien, Deutschland 2011 | Regie: Maggie Peren | 96 min. | 35mm | Sabine Timoteo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
José arbeitet als Grenzpolizist auf der spanischen Insel Gran Canaria und muss täglich über das Schicksal Hunderter afrikanischer Flüchtlinge entscheiden. Als eines Tages ein weiteres Flüchtlingsboot mit zehn Überlebenden an den Strand gespült wird, erlebt die Touristin Nathalie das Elend aus nächster Nähe und hilft den Rettungskräften so gut sie kann. Das Schicksal des Flüchtlings Zola und seines Sohnes Mamadou geht ihr besonders ans Herz. Die Flüchtlinge werden in ein Lager bis zu ihrer Abschiebung abtransportiert, da José vermutet, sie seien keine politischen Flüchtlinge, sondern aus dem relativ sicheren Senegal kamen, um ein besseres Leben führen zu können. Entgegen dem Willen ihres Mannes verhilft Nathalie dem Afrikaner Zola zur Flucht, wo er jedoch kurzer Hand in die Fänge von kriminellen Menschenschmugglern gerät ... Ganz nah an den Menschen dran – mit DIE FARBE DES OZEANS „gelingt engagiertes Kino par excellence: indem es auf jede Besserwisserei verzichtet und sich nicht edler gibt als das Leben selbst.“ (kino-zeit.de)
Mo., 18.6. - 19.00 UhrDi., 19.6. - 21.00 Uhr
Soul Boy
Soul Boy
Deutschland, Kenia 2010 | Regie: Hawa Essuman | 61 min. | 35mm | Samson Odhianbo u.a. | deutsche Fassung.
Nairobi, Kenia: Der 14-jährige Abila lebt mit seinen Eltern in Kibera, einem der größten Slums Ostafrikas. An einem ganz gewöhnlichen Morgen findet der Junge seinen Vater krank und wie von Sinnen vor. Man habe ihm seine Seele geraubt, stammelt der Vater zusammengekauert in einer Ecke. Abila, verwirrt und schockiert, will ihm helfen und begibt sich auf die Suche nach einer möglichen Heilung. Unterstützt von seiner gleichaltrigen Freundin Shiku findet er heraus, dass der Vater seine Seele bei einer Geisterfrau verspielt hat. So recht will der Junge daran nicht glauben, und macht sich auf die Suche nach der Hexe. Als er diese schließlich in den dunkelsten Winkeln des Ghettos aufspürt, stellt sie ihm sieben herausfordernde Aufgaben, um die verlorene Seele seines Vaters zu retten. Abila begibt sich auf eine abenteuerliche Reise quer durch den Mikrokosmos seiner Heimatstadt. Temperamentvoller Debütfilm - entstanden mit engagierter Hilfe von Tom Tykwer.
Mo., 18.6. - 21.00 UhrDi., 19.6. - 17.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 28 - Die besten Kurzfilme aus der Metropolregion
Zum Goldenen Hirsch 28 - Die besten Kurzfilme aus der Metropolregion
Am fußballfreien Tag zwischen Vorrunde und Viertelfinale wird das Karlstorkino wieder zum Jagdrevier!
ZUM GOLDENEN HIRSCH bringt im Juni wieder die neusten, schrägsten und (natürlich!) besten Kurzfilme aus der Metropolregion auf die große Leinwand. Wie immer bestimmt das Publikum den Gewinner, der immerhin 100 Euro cash und die Qualifikation zum Großen Endhirsch 2013 mit nach Hause nimmt. Ein knallbuntes Musikvideo? Ein Star-besetzter Filmhochschulklassiker? Oder ein 45-sekündiger Horrorfilm einer blutjungen Schülerin? Beim Hirsch ist alles möglich. Man darf also gespannt sein, was das Jahr 2012 (nebst Weltuntergang) noch so alles zu bieten hat. Karten-Reservierungen wie immer empfohlen, denn wahrscheinlich wird’s auch diesmal wieder heißen: ausverkauft!
Mi., 20.6. - 19.30 Uhr
Copacabana
Copacabana
Frankreich 2010 | Regie: Marc Fitoussi | 107 min. | digital | Isabelle Huppert, Lolita Chammah u.a. | franz Original mit deutschen Untertiteln.
Babou träumt von Rio, muss aber beruflich nach Ostende, Appartements an Touristen vermitteln. Ihren Lebensstil könnte man als chaotisch bezeichnen, zum Beispiel ist sie notorisch unpünktlich. Das missfällt vor allem ihrer Tochter Esméralda, die so ziemlich das Gegenteil von ihr ist, unauffällig aber resolut. So ganz langsam aber fühlt sich Babou ein in ihren neuen Job und bleibt dabei sich selbst treu, gewinnt neue Kontakte und ändert so langsam auch ihr Verhältnis zu Esméralda ... Natürlich ist COPACABANA wieder ein Beweis für Isabelle Hupperts großartige Schauspielkunst – aber nicht nur das, sondern auch ein beispielhaftes Vorbild, wenn es darum geht, sein eigenes Leben zu leben.
Do., 21.6. - 19.30 UhrFr., 6.7. - 19.00 UhrSa., 7.7. - 19.00 UhrSo., 8.7. - 19.00 UhrMo., 9.7. - 21.00 UhrMi., 11.7. - 19.00 UhrSo., 15.7. - 17.00 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
„Film & Wein“ – auch im zu EM-Zeiten wollen wir uns unseren lauschigen Freitag-Filmabend nicht nehmen lassen. Wie wird er diesmal heißen, der sorgsam ausgewählte Film, den wir heute gemeinsam wieder- oder neuentdecken werden? Das Ganze erneut bei einem oder zwei guten Glas Wein. Referent: Dr. Franz Schneider.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos und solche, die es werden wollen: Eintritt frei!
Fr., 22.6. - 19.00 Uhr
Blue Valentine
Blue Valentine
USA 2010 | Regie: Derek Cianfrance | 112 min. | digital | Michelle Williams, Ryan Gosling u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Nach sechs gemeinsamen Jahren scheint Deans und Cindys Ehe am Ende. Was als romantische Leidenschaft mit unbedingter Hingabe begann, ist schleichender Ernüchterung gewichen: Aus romantischen Liebeserklärungen wurden banale Streits um Geld, fehlgeschlagene Ambitionen und um ihre gemeinsame Tochter. Als möglicherweise letzten Rettungsversuch verbringt das Paar eine Nacht in einem Motel, in der sowohl zärtliche Erinnerungen als auch die brutale Gewissheit wach werden, dass sie vor harten Veränderungen ihres Lebens stehen. Denn eine neue Liebe scheint sich ihren Weg zu bahnen ... Vom Suchen, Finden und Verlieren: BLUE VALENTINE schlägt den gesamten Bogen einer Leidenschaft: vom ersten Zauber bis zum letzten Schmerz. Entstanden ist ein außergewöhnlich schöner Liebesfilm, der gleichzeitig auch ein unbedingtes Bekenntnis für die Liebe darstellt – gleichgültig, wie immer diese auch verlaufen kann oder wird.
Sa., 23.6. - 19.00 UhrSo., 24.6. - 21.00 UhrMi., 27.6. - 19.00 Uhr
Wendy and Lucy
Wendy and Lucy
Großbritannien 2008 | Regie: Kelly Reichardt | 80 min. | 35mm | Michelle Williams, John Robinson u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Wendy hat nicht mehr als ein paar Dollar in der Tasche. Zusammen mit ihrer Hündin Lucy wohnt sie in einem alten Honda, der sie nach Alaska bringen soll, wo sie auf einen Job in einer Fischfabrik hofft. Doch mitten im Nirgendwo gibt das Auto seinen Geist auf, was sich als Beginn einer großen Pechsträhne erweist. Wendy wird beim Stehlen von Hundefutter erwischt und während sie in Gewahrsam ist, verschwindet auch noch Lucy. Obdachlos und ohne Geld macht sie sich verzweifelt auf die Suche nach ihrer Hündin ... Michelle Williams spielt diese junge Frau, die trotz aller Widrigkeiten mit Würde und Stolz versucht, in dieser Gesellschaft zu überleben, unglaublich authentisch und kraftvoll. Ein wunderbarer, kleiner US-Indie – zu Herzen gehend und bezaubernd.
So., 24.6. - 19.00 UhrMo., 25.6. - 21.15 UhrDi., 26.6. - 21.15 Uhr
Meek’s Cutoff
Meek’s Cutoff
USA 2010 | Regie: Kelly Reichardt | 104 min. | 35mm | Michelle Williams, Bruce Greenwood u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Oregon im Jahr 1845. Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert. Drei Siedlerfamilien ziehen mit ihren Wagen durch das steinige und trockene Land im amerikanischen Westen. Sie werden von Stephen Meek geführt, der ihnen einen Weg fernab der eigentlichen Reiseroute zeigen soll. Doch die Expedition durch noch vollkommen unerkundendes Land gerät allmählich zu einem Desaster. Schon bald fehlt es an Wasser und die Bedrohung durch die Indianer tut ihr Übriges ... Kelly Reichardts eigensinniger, wunderbarer Stil kommt oft nur mit Gesten und Blicken aus, um eine ganze Geschichte zu erzählen. Ein Western mit kargen Bildern und starken Persönlichkeiten, der viele gewohnte Bilder aus diesem Genre mit weiblicher Wucht gegen den Strich bürstet.
Mo., 25.6. - 19.00 UhrDi., 26.6. - 19.00 UhrMi., 27.6. - 21.15 UhrDo., 28.6. - 21.15 Uhr
My week with Marilyn
My week with Marilyn
Großbritannien 2011 | Regie: Simon Curtis | 104 min. | 35mm | Michelle Williams, Judi Dench u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Marilyn Monroe im Sommer 1956 zum ersten Mal in England. Während ihrer Flitterwochen mit dem gefeierten Dramatiker Arthur Miller kam Monroe hierher, um den Film DER PRINZ UND DIE TÄNZERIN zu drehen. Dieser sollte sie auf inzwischen legendäre Weise mit Sir Laurence Olivier zusammenbringen, dem berühmten britischen Theater- und Bühnenstar, der als ihr Ko-Darsteller und Regisseur fungierte. Im gleichen Sommer entschließt sich der 23-jährige Oxford-Absolvent Colin Clark dazu, Filmemacher zu werden und findet am Set von DER PRINZ UND DIE TÄNZERIN einen Job als einfacher Produktionsassistent. 40 Jahre später bereitete er seine Erfahrungen in seinen Memoiren „The prince, the showgirl and me“ tagebuchmäßig auf. Eine Woche fehlte jedoch und erst Jahre später enthüllte Clark den Grund. Unter dem Titel „My week with Marilyn“ erzählte er die wahre Geschichte einer magischen Woche, die er mit dem größten Star der Welt alleine verbrachte... Auf teils komische, teils tragische Weise bietet MY WEEK WITH MARILYN einen ungewöhnlich intimen Einblick in das Leben des großen Hollywood-Stars, die eine kurze und emotionsgeladene Verbindung mit einem jungen Mann einging, der sie besser verstehen sollte, als die allermeisten Menschen. Geradezu brilliant agiert Michelle Williams in der Hauptrolle der unsterblichen US-Ikone – eine darstellerische Leistung, welche Marilyn Monroe absolut gerecht wird.
Do., 28.6. - 19.00 UhrFr., 29.6. - 17.30 Uhr
In My Life. 12 Places I Remember
In My Life. 12 Places I Remember
Deutschland 2006 | Regie: Patrick Roth | 60 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Unter dem Titel „In My Life – 12 Places I Remember“ führt Patrick Roth an Orte in Los Angeles, wo er in den letzten dreißig Jahren wohnte und schrieb. Es sind Kristallisationspunkte der Erinnerung an das frühere Leben und Arbeiten, die den Prozeß der persönlichen und künstlerischen Entwicklung rückblickend sichtbar werden lassen. Die sich in zwölf Stationen vollziehende Reise in die Vergangenheit verschränkt Biographie und Werk und erzählt in Bildern vom Stellenwert, den die Bilder (psychische und mediale, Traum- und Filmbilder) für das Schreiben Patrick Roths haben.

Filmvorführung und Gespräch in Anwesenheit von Patrick Roth.

Eine Veranstaltung der "Heidelberger Poetikdozentur 2012". Veranstalter: Germanistisches Seminar und Kineskop-Filmschule in Kooperation mit dem Kulturamt Heidelberg und der Stadt-Heidelberg-Stiftung
Fr., 29.6. - 20.00 Uhr
Les bien-aimés – Die Liebenden
Les bien-aimés – Die Liebenden
Frankreich, Großbritannien, Tschechien 2011 | Regie: Christophe Honoré | 135 min. | 35 | Catherine Deneuve, Ludivine Sagnier u.a. | franz Original mit deutschen Untertiteln.
Paris der 60er Jahre bis in die heutige Zeit: die amourösen Abenteuer von Madeleine und ihrer Tochter Véra. Zwei Frauen, die sich mit Leidenschaft durch die Irrungen und Wirrungen des Lebens und der Liebe schlagen. Ob als Mädchen für gewisse Stunden, treusorgende oder treulose Gattin oder hoffnungslos verliebte Frau: alles dreht sich bei beiden um die Erfüllung in der Liebe, auch wenn diese nicht immer glücklich verläuft. Denn was am Ende alleine zählt ist, sein Leben, sein wahres Ich zu leben... LES BIEN-AIMÉS – DIE LIEBENDEN, ein Film in der Tradition großer Liebesgeschichten, erzählt leicht und tragisch zugleich von den Verwerfungen der Gefühle und beleuchtet dabei die spannungsreiche Entwicklung des Beziehungslebens von der sexuellen Revolution bis ins neue Jahrtausend.
Sa., 30.6. - 19.00 UhrMo., 2.7. - 21.00 UhrDi., 10.7. - 19.00 UhrMi., 11.7. - 21.15 Uhr
My week with Marilyn
My week with Marilyn
Großbritannien 2011 | Regie: Simon Curtis | 104 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Marilyn Monroe im Sommer 1956 zum ersten Mal in England. Während ihrer Flitterwochen mit dem gefeierten Dramatiker Arthur Miller kam Monroe hierher, um den Film DER PRINZ UND DIE TÄNZERIN zu drehen. Dieser sollte sie auf inzwischen legendäre Weise mit Sir Laurence Olivier zusammenbringen, dem berühmten britischen Theater- und Bühnenstar, der als ihr Ko-Darsteller und Regisseur fungierte. Im gleichen Sommer entschließt sich der 23-jährige Oxford-Absolvent Colin Clark dazu, Filmemacher zu werden und findet am Set von DER PRINZ UND DIE TÄNZERIN einen Job als einfacher Produktionsassistent. 40 Jahre später bereitete er seine Erfahrungen in seinen Memoiren „The prince, the showgirl and me“ tagebuchmäßig auf. Eine Woche fehlte jedoch und erst Jahre später enthüllte Clark den Grund. Unter dem Titel „My week with Marilyn“ erzählte er die wahre Geschichte einer magischen Woche, die er mit dem größten Star der Welt alleine verbrachte... Auf teils komische, teils tragische Weise bietet MY WEEK WITH MARILYN einen ungewöhnlich intimen Einblick in das Leben des großen Hollywood-Stars, die eine kurze und emotionsgeladene Verbindung mit einem jungen Mann einging, der sie besser verstehen sollte, als die allermeisten Menschen. Geradezu brilliant agiert Michelle Williams in der Hauptrolle der unsterblichen US-Ikone – eine darstellerische Leistung, welche Marilyn Monroe absolut gerecht wird.
Mo., 2.7. - 19.00 UhrDi., 3.7. - 19.00 UhrFr., 6.7. - 21.15 Uhr
Et si on vivait tous ensemble? – Und wenn wir alle zusammen ziehen?
Et si on vivait tous ensemble? – Und wenn wir alle zusammen ziehen?
Frankreich, Deutschland 2011 | Regie: Stéphane Robelin | 96 min. | 35mm | Jane Fonda, Geraldine Chaplin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Fünf langjährige Freunde und allesamt nicht mehr die jüngsten: Claude, der ewige Liebhaber. Annie und Jean: sie bürgerlich, er immer noch politischer Aktivist. Und Jeanne und Albert: die Feministin und der Bonvivant. Nachdem sich erste mehr oder minder gravierende Gesundheitsprobleme einstellen, entwickeln die fünf einen kühnen Plan, um sich nicht irgendwann im Altersheim einfinden zu müssen. Sie werden zusammenziehen, um gemeinsam und sich gegenseitig unterstützend den Rest ihres Lebens zu verbringen. Um das Miteinander leichter zu gestalten, heuert Jeanne den jungen Student Dirk an, dessen Anwesenheit aber verborgene Wünsche und bislang streng gehütete Geheimnisse an den Tag bringt ... ET SI ON VIVAIT TOUS ENSEMBLE? ist ein wunderbar warmherziger Film, der, getragen von einem großartigen Ensemble, sehr aktuelle Themen einer alternden Gesellschaft anspricht. Denn wie werden sie dann aussehen, die letzten Jahre, welche es doch würdevoll zu verbringen gilt? ET SI ON VIVAIT TOUS ENSEMBLE? gibt durchaus überzeugende Antworten auf solch essentielle Fragestellungen.
Do., 5.7. - 19.30 UhrSo., 8.7. - 17.00 UhrMo., 9.7. - 19.00 UhrSa., 14.7. - 17.00 Uhr
Die Ehe im Kreise - Stummfilm
Fr., 6.7. - 20.00 Uhr
Marley
Marley
USA, Großbritannien 2011 | Regie: Kevin MacDonald | 144 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine dokumentarische Hommage an Bob Marley, aber nicht nur an den Künstler, sondern noch mehr an den Menschen Robert Nesta Marley, der sich hinter der Legende verbirgt. Dem Dokumentarfilmer Kevin Mac Donald (LIVE IN A DAY) gelang es, dafür sogar mit den sonst eher reservierten Hinterbliebenen in Kontakt zu treten. Chronologisch strukturiert, lässt MARLEY ein umfassendes Bild über das Leben Bob Marleys entstehen, das auch für wahre Fans des Musikers einige Neuigkeiten bietet. Einer der Schwerpunkte bildet dabei Marleys Jugend in Trench Town, einem Ghetto in Kingston, sowie seine Religion Rastafari, die ausführlich erklärt wird. Und natürlich spürt man Marleys besonderer Hingabe an seine Musik, den Reggae, ausführlich nach.
Sa., 7.7. - 16.00 UhrSo., 8.7. - 21.15 UhrDo., 12.7. - 21.15 UhrSo., 22.7. - 16.00 Uhr
Kriegerin
Kriegerin
Deutschland 2011 | Regie: David Wnendt | 103 min. | 35mm | Alina Levshin, Jella Haase u.a. | deutsche Fassung.
Marisa ist eine junge Frau, die bei ihren Eltern im Supermarkt arbeitet und eigentlich ganz normal wirkt. Nun gut, sie hat Tätowierungen und einen markanten Haarschnitt. Marisa ist eine „Nazibraut“, wie eines ihrer T-Shirts verrät. Sie ist dabei, wenn Ausländer von Nazis verprügelt werden. Die Situation in ihrem ostdeutschen Dorf spitzt sich zu, als zwei pakistanische Asylbewerber dort auftauchen. Die Gewalt eskaliert. Lange und genau hat Regisseur David Wnendt für seinen kraftvollen Film recherchiert und Alina Levshin kann dabei mehr als beeindruckend die Ambivalenz in Marisas Charakter ausdrücken. Einer der verstörendsten deutschen Filme der vergangenen Jahre – ganz nah dran!
Sa., 7.7. - 21.15 UhrMo., 6.8. - 21.15 Uhr
Drive
Drive
USA 2011 | Regie: Nicolas Winding Refn | 100 min. | 35mm | Ryan Gosling, Carey Mulligan u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein Stuntman fährt nachts das Fluchtauto von Bankräubern – und er fährt schnell. Als er seine Nachbarin kennen lernt, bemerkt er, dass sie massive Probleme hat, denn ihr Mann, der soeben aus dem Knast entlassen wurde, wird von Kriminellen übel zugerichtet. Der Fahrer will helfen und gerät in eine Orgie der Gewalt und des Blutes, aus der es kein Entkommen mehr gibt, als die einsame Fahrt durch die nächtliche Stadt.
Di., 10.7. - 21.30 UhrSa., 14.7. - 21.30 UhrDi., 7.8. - 21.15 Uhr
Woody Allen: A documentary
Woody Allen: A documentary
USA 2011 | Regie: Robert B. Weide | 113 min. | digital | Woody Allen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Von Allan Stewart Konigsberg zu Woody Allen, die Geschichte einer Karriere und die Geschichte einer künstlerischen Entwicklung. Geboren in Brooklyn, New York schlägt sich ein junger Mann durch die verhasste Schulzeit und beginnt als Gagautor zu arbeiten. Schnell steigt er zum beliebten Komiker auf. Unzufrieden darüber, wie mit Drehbuchautoren und deren Werken umgegangen wird, entschließt sich Woody Allen 1966 erstmals selbst dazu, Regie zu führen. Bis zum heutigen Tag - seine Produktivität ungebrochen, sein Beitrag zur Kinogeschichte bei über 60 Filmen als Regisseur und / oder Darsteller immer noch nicht abgeschlossen. Robert B. Weides Porträt versteht sich durchaus als Liebeserklärung und ist schon deshalb so interessant, weil Woody Allen gemeinhin als scheu und zurückhaltend gilt, sich in dieser Dokumentation aber „zeigt“. Reichlich historisches, selten gesehenes Quellenmaterial und Interviews mit vielen Schauspielern, die in seinen Filmen mitgewirkt haben, runden diese längst überfällige Dokumentation und Hommage ab.
Do., 12.7. - 19.00 UhrFr., 13.7. - 19.00 UhrSa., 14.7. - 19.00 UhrSo., 15.7. - 19.00 UhrMo., 16.7. - 19.00 UhrDi., 17.7. - 19.00 UhrMi., 18.7. - 19.00 Uhr
Attenberg
Attenberg
Griechenland 2010 | Regie: Athina Rachel Tsangari | 95 min. | digital | Ariane Labed, Giorgos Lanthimos, Vangelis Mourikis, Evangelia Randou u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Alles, was Spätzünder Marina über menschliches Verhalten und Sexualität weiß, kennt sie aus den Tierdokumentationen von Sir David Attenborough („Attenberg“). Lieber übt sie sich in der Imitation von Affen anstatt im Annähern an das andere Geschlecht. Ihre einzige Bezugsperson, abgesehen von ihrem krebskranken Vater, ist ihre Freundin Bella. Bella bemüht sich, Marina aufzuklären, und weiht sie in ihre eigenen Erfahrungen und Phantasien ein. Während Marinas Interesse am Zwischenmenschlichen langsam erwacht, geht das Leben ihres Vaters zu Ende. Ihre letzten Gespräche mit ihm werfen noch mehr Fragen auf. Und erst als ein Fremder in die Stadt kommt, beginnt Marina die Mysterien der menschlichen Fauna auf eigene Faust zu untersuchen ... Was für ein Film!! „Magischer Formalismus“ nannten Kritiker das - und waren froh, überhaupt zwei Worte für unbeschreibliches Kino aus einem Land zu finden, in dem gerade unbeschreibliche Verhältnisse herrschen. Entstanden ist ein großartiges, erfrischendes Experiment - ausgezeichnet beim Internationalen Filmfestival Venedig 2010 („Beste Hauptdarstellerin“).
So., 15.7. - 21.30 UhrMo., 16.7. - 21.30 UhrDi., 17.7. - 21.30 UhrMi., 18.7. - 21.30 UhrMi., 8.8. - 21.15 Uhr
Monsieur Lazhar
Monsieur Lazhar
Kanada 2011 | Regie: Philippe Falardeau | 94 min. | digital | Mohamed Fellag, Danielle Proulx u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Algerier Bachir Lazhar kommt als Lehrer neu an eine Grundschule in Montreal, nachdem sich seine Vorgängerin überraschend das Leben genommen hat. Nach einigen kulturell bedingten Startschwierigkeiten gelingt es ihm immer besser, einen Draht zur Klasse zu finden. Dieser jedoch fällt es schwer, die Erinnerung an den Vorfall abzustreifen. Vor allem Simon und Alice zeigen sich auffällig: Er reagiert mit Aggressivität, sie versucht den Selbstmord im Unterricht zu thematisieren. Bachir bringt sich liebevoll ein und wird den traumatisierten Kindern immer mehr zu einer Stütze - gleichzeitig sind die Schüler ihm aber selbst eine Hilfe, denn auch er hat einen tragischen Schicksalsschlag zu verarbeiten... MONSIEUR LAZHAR ist eine berührende Reise um Selbstfindung und Verarbeitung von Vergangenem; ein besonders intensiver Film, mit dem Regisseur Philippe Falardeau den Publikum-Preis in Locarno und den Preis «Bester Kanadischer Film» in Toronto 2011 gewann.
Do., 19.7. - 19.00 UhrSa., 21.7. - 17.00 Uhr
Beginners
Beginners
USA 2010 | Regie: Mike Mills | 102 min. | 35mm | Ewan McGregor, Christopher Plummer, Mélanie Laurent u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Es geht um Oliver, einen Mann, der einige Monate nach dem Tod seines Vaters endlich aus seiner Starre erwacht, als er der eigenwilligen Anna begegnet. Und während sie sein Leben erobert, kommen in ihm die Erinnerungen an seinen Vater zurück, der nach einer 44-jährigen Ehe mit 75 sein Coming-out hatte und sich in ein wildes und energiegeladenes schwules Leben stürzte. Mit warmherziger Lakonik ergründet BEGINNERS die Irrwege und Überraschungen zwischenmenschlichen Daseins und zaubert ein augenzwinkerndes Abenteuer auf die Leinwand. Ein Film, der zeigt, wie unglaublich amüsant und prachtvoll das Leben sogar in seinen ernsten Momenten sein kann. Von Regisseur Mike Mills (THUMBSUCKER).

Mit freundlicher Unterstützung des Karlstorbahnhofs, Heidelberg
Do., 19.7. - 21.15 UhrSa., 21.7. - 19.00 UhrSo., 22.7. - 21.00 Uhr
Stadt Land Fluss
Stadt Land Fluss
Deutschland 2011 | Regie: Benjamin Cantu | 84 min. | digital | Lukas Steltner, Kai-Michael Müller u.a. | deutsche Fassung.
Bei der Ernte wird auch sonntags gearbeitet, der Stall muss immer sauber abgefegt sein, und wenn die Mutterkuh ihr Kalb nicht annimmt, wird es von Hand aufgezogen. Marko ist Auszubildender in einem großen Agrarbetrieb im Nuthe- Urstromtal, 60 km südlich von Berlin. Besteht er seine Abschlussprüfung, ist er Landwirt. Außerhalb der Arbeit hat er wenig Kontakte, die elf anderen Auszubildenden halten ihn für einen verschlossenen Einzelgänger. Aber als Jacob, ein neuer Praktikant, im Betrieb auftaucht, wagt sich Marko langsam aus der Rolle des Außenseiters heraus. Bei der Ernte, beim Abfahren des Getreides kommen sich die beiden jungen Männer langsam näher. Für einen Tag reißen sie nach Berlin aus und danach ist nichts mehr wie zuvor ...

Mit freundlicher Unterstützung des Karlstorbahnhofs, Heidelberg.
Fr., 20.7. - 19.00 UhrSa., 21.7. - 21.00 Uhr
Sharayet – Eine Liebe in Teheran
Sharayet – Eine Liebe in Teheran
Frankreich, Iran, USA 2011 | Regie: Maryam Keshavarz | 101 min. | digital | Nikhol Boosheri, Sarah Kazemy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach außen hin passen sich die beiden Schülerinnen Atafeh und Shirin den strengen Vorsätzen des öffentlichen Lebens in Teheran an, doch im Untergrund treffen sie sich mit anderen Jugendlichen auf geheimen Partys, experimentieren mit Sex und Drogen, tanzen zu Technomusik und träumen von einem freieren Leben. Bisher bildete auch Atafehs liberale Familie einen Schutzraum gegen die Moralpolizei und ihre rigiden Vorschriften. Doch als ihr Bruder Mehran nach einem Drogenentzug zurückkehrt und seinen Halt mehr und mehr im religiösen Fundamentalismus findet, wird Atafehs Freiheitsdrang auf eine harte Probe gestellt. „Vielschichtig, informativ und voller Energie enthüllt dieser Film, wie das Leben hinter der staatlich verordneten Fassade von Ruhe und Ordnung brodelt.“ (kino-zeit.de)

Mit freundlicher Unterstützung des Karlstorbahnhofs, Heidelberg.
Fr., 20.7. - 21.00 UhrSo., 22.7. - 19.00 Uhr
Tomboy
Tomboy
Frankreich 2011 | Regie: Céline Sciamma | 84 min. | digital | Zoé Heran u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Gender Trouble bei Mädchen oder Junge für einen Sommer lang: Die 10-jährige Laure ist mit ihrer Familie gerade in die neue Nachbarschaft einer beschaulichen Stadtrandsiedlung gezogen. Als sie zunächst bei der gleichaltrigen Lisa und dann auch bei den anderen Kindern des Ortes als Junge durchgeht, erhält sie das Bild aufrecht und wird zu Michael. Forthin versucht sie alles so zu machen, wie es ihre Scheinidentität erfordert, sie spielt Fußball und prügelt sich mit anderen Jungs, doch es kommt der unvermeidliche Tag, an dem Komplikationen auftreten. Laure verliebt sich in Lisa, und verstrickt sich in einem Netz aus Lügen, um ihre zweite Identität geheim zu halten, bis ihr doppeltes Spiel plötzlich auffliegt. Psychologisch stimmiges, locker inszeniertes Erstlingswerk.
Mo., 23.7. - 19.00 UhrDi., 24.7. - 21.00 UhrMi., 25.7. - 21.00 UhrDo., 26.7. - 21.30 UhrMi., 1.8. - 19.00 Uhr
Live aus Peepli – Irgendwo in Indien
Live aus Peepli – Irgendwo in Indien
Indien 2010 | Regie: Anusha Rizvi, Mahmood Farooqui | 105 min. | 35mm | Omkar Das, Raghuvir Yadav u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der introvertierte Bauer Nathan sieht keinen Ausweg mehr: Aufgrund seiner Schulden, bei denen er keine Möglichkeit sieht, diese jemals zurückzuzahlen, ist nicht nur sein Hof in Gefahr, sondern auch die Zukunft seiner ganzen Familie. Um der Not zu entgehen, kündigt Nathan seinem Bruder an, Selbstmord begehen zu wollen. Denn in Indien entschädigt die Regierung Angehörige von Selbstmördern. Doch sein Vorhaben wird publik und löst ein riesiges Medienecho aus. Denn alle acht Stunden beginge in Indien ein Bauer Selbstmord. Jenseits gängiger Bollywood-Klischees zeichnet LIVE AUS PEEPLI – IRGENDWO IN INDIEN ein lebendiges, authentisches Bild der Widersprüche des indischen Lebens: Armut und unmenschliche Arbeitsbedingungen auf dem Land, Megacities mit hochmodernen Massenmedien, machthungrige Großgrundbesitzer und korrupte Politiker.
Mo., 23.7. - 21.00 UhrDi., 24.7. - 19.00 UhrSo., 29.7. - 17.00 Uhr
Bombay Diaries (Dhobi Ghat)
Bombay Diaries (Dhobi Ghat)
Indien 2010 | Regie: Kiran Rao | 100 min. | digital | Aamir Khan, Monica Dogra u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Stadt, vier Menschen, viele Geschichten: Shai ist neu in Bombay. Die junge Hobby-Fotografin will die Heimat ihrer Eltern mit der Kamera erkunden. Sie trifft auf den unnahbaren Künstler Arun und verbringt eine Nacht mit ihm. Ihre Wege trennen sich. Und während Arun sich in den schicksalhaften Videotagebüchern der ihm unbekannten Yasemin verliert, freundet sich Shai entgegen aller Konventionen mit dem Wäscher Munna an. Er führt sie durch die entlegensten Winkel der pulsierenden und modernden Metropole, verliebt sich und beginnt vom Unmöglichen zu träumen. Seitens Kritik und Publikum gefeierter Film; „ein gelungenes Beispiel des jungen indischen Kinos, das Unterhaltung mit Anspruch paart“. (kino-zeit.de).
Mi., 25.7. - 19.00 UhrSo., 29.7. - 21.30 UhrMo., 30.7. - 21.30 Uhr
Best Exotic Marigold Hotel
Best Exotic Marigold Hotel
USA, Indien 2011 | Regie: John Madden | 124 min. | 35mm | Maggie Smith, Judi Dench u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sieben Engländer im fortgeschrittenen Alter reisen nach Indien: ob beispielsweise die frisch verwitwete Evelyn, der desillusionierte Richter Graham oder auch das streitsüchtige Paar Douglas - sie alle landen im „Best Exotic Marigold Hotel“, das seine besten Zeiten allerdings schon weit hinter sich hat. Das Hotel versprüht dennoch seinen ganz eigenen Charme – und schon bald überträgt sich dessen magische Wirkung auf die Gruppe der Reisenden. Der Beginn von wunderbaren, neuen Freundschaften und unerwarteter Entdeckungen, wie schön Indien doch sein kann. Ein wunderbar bebilderter, leichter, aber auch nachdenklicher Film unter der Regie von John Madden (SHAKESPEARE IN LOVE). Kein Film aus Indien also, aber sehr wohl einer über die Bedeutung, die Indien für uns Europäer haben kann. Der große Kinoerfolg (auch in Deutschland) ist bei uns im Original mit deutschen Untertiteln zu sehen.
Do., 26.7. - 19.00 UhrSa., 28.7. - 16.30 UhrSo., 29.7. - 19.00 UhrMo., 30.7. - 19.00 UhrDi., 31.7. - 21.45 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ??.
Durch den Sommer und immer weiter, einmal im Monat in kleiner, feiner Runde im Kino ein paar angenehme Stunden verbringen. Das bewährte Konzept bleibt das Gleiche: eine sorgsam ausgewählte Filmperle neu oder wieder entdecken. Das Ganze erneut bei einem oder zwei guten Glas Wein. Referentin: Maya Dietrich.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos und solche, die es werden wollen: Eintritt frei!
Fr., 27.7. - 19.00 Uhr
Sometimes happy, sometimes sad (Kabhi Khushi Kabhie Gham)
Sometimes happy, sometimes sad (Kabhi Khushi Kabhie Gham)
Indien 2001 | Regie: Karan Johar | 210 min. | digital | Shah Rukh Khan u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„Für traditionell eher kritische Zuschauer stellt sich (...) die Frage, weshalb man sich nun diese Schmonzette antun soll, wenn man um den gleichen Stoff, wäre er in Hollywood produziert, einen kilometerweiten Bogen machen würde. Exotenbonus? Kultureller Überheblichkeitsgestus gar? (...)“. So urteilte vor etwa 10 Jahren epd Film. Wir vom Karlstorkino rechtfertigen uns nicht. Niemals hätten wir einen „Schwerpunkt Indien“ ohne dieses Meisterwerk gemacht. Sie sehen heute Abend, dreieinhalb Stunden lang: den dritterfolgreichsten Film dieses Subkontinents aller Zeiten. Bollywood-Kino, wie es leibt und lebt.
Sa., 28.7. - 19.00 Uhr
Apus Weg ins Leben: Auf der Strasse (Pather Panchali)
Apus Weg ins Leben: Auf der Strasse (Pather Panchali)
Indien 1955 | Regie: Satyajit Ray | 115 min. | digital | Kanu Bannerjee u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine bengalische Familie auf dem Land lebt in großer Armut. Der Vater hat kein geregeltes Einkommen, die Mutter ist überfordert und träumt davon, nach Benares zu gehen. Apu geht in die Dorfschule und seine Schwester soll eines Tages den Haushalt übernehmen. Dies ist das Ausgangsszenario des ersten Teils von Satyiajit Rays APU-Trilogie, berühmt in Indien bis zum heutigen Tag. Stilistisch inspiriert vom Neorealismus erzählt er die Auflösung einer Familie und den Fortgang aus ihrer Heimat auf betont ruhige Art und Weise. Und zugleich mit enormen Gespür für filmische Poesie.

Wir begrüßen als Ehrengast: Alokeranjan Dasgupta, einer der wichtigsten Dichter Indiens. Er kannte den Regisseur der APU-Trilogie (Satyajit Ray), spricht heute Abend über seine Erinnerungen an ihn bzw. gibt eine kurze Einführung in den Film.
Di., 31.7. - 19.00 Uhr
Marley
Marley
USA, Großbritannien 2011 | Regie: Kevin MacDonald | 144 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine dokumentarische Hommage an Bob Marley, aber nicht nur an den Künstler, sondern noch mehr an den Menschen Robert Nesta Marley, der sich hinter der Legende verbirgt. Dem Dokumentarfilmer Kevin Mac Donald (LIVE IN A DAY) gelang es, dafür sogar mit den sonst eher reservierten Hinterbliebenen in Kontakt zu treten. Chronologisch strukturiert, lässt MARLEY ein umfassendes Bild über das Leben Bob Marleys entstehen, das auch für wahre Fans des Musikers einige Neuigkeiten bietet. Einer der Schwerpunkte bildet dabei Marleys Jugend in Trench Town, einem Ghetto in Kingston, sowie seine Religion Rastafari, die ausführlich erklärt wird. Und natürlich spürt man Marleys besonderer Hingabe an seine Musik, den Reggae, ausführlich nach.
Mi., 1.8. - 21.00 UhrSo., 5.8. - 21.15 UhrMi., 22.8. - 21.15 UhrSo., 26.8. - 21.00 Uhr
Ai WeiWei: Never sorry
Ai WeiWei: Never sorry
USA 2012 | Regie: Alison Klayman | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Persönlich gehaltenes, bisweilen intimes Porträt des keineswegs unumstrittenen chinesischen Künstlers und Menschenrechtsaktivisten Ai Weiwei, der weltweit zur Ikone des politischen Widerstands in seiner Heimat wurde. Alison Klayman gelang dabei ein Lehrstück über die Lebensbedingungen eines Künstlers zwischen Politik, Arbeit und Medien – und seinen Versuchen, sich darin zu behaupten. „... ein führender Oppositioneller seines Landes – und eben auch ein Mensch mit Fehlern und Schwächen. Gerade das macht diesen Film und den Protagonisten so unwiderstehlich, so groß.“ (kino-zeit.de)
Do., 2.8. - 19.00 UhrFr., 3.8. - 19.00 UhrSa., 4.8. - 19.00 UhrSo., 5.8. - 17.00 UhrFr., 10.8. - 21.00 UhrSa., 11.8. - 17.00 UhrMo., 13.8. - 19.00 UhrDi., 21.8. - 19.00 Uhr
Guilty of Romance
Guilty of Romance
Japan 2011 | Regie: Sion Sono | 113 min. | digital | Kanji Tsuda, Megumi Kagurazaka u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Izumi ist die gelangweilte Ehefrau eines kleinlichen Schriftstellers von seichten Liebesromanen. Als sie eines Tages von einer Model-Agentin angesprochen wird, hofft sie, ihrem tristen Hausfrauen-Dasein für eine Weile entfliehen zu können. Doch was ursprünglich ein harmloses Foto-Shooting werden sollte, entpuppt sich als Porno-Dreh - überraschend zur Freude von Izumi, die an sich neue Seiten und die Lust am Verbotenen entdeckt. Nach einer Weile landet sie in Tokios Rotlichtviertel, beginnt sich zu prostituieren und führt fortan ein Doppelleben. Tagsüber gibt sie die biedere Hausfrau, nachts schläft sie mit Fremden und lässt sich von ihrer Mentorin, der Literatur-Dozentin und Teilzeit-Hure Mitsuko in die Abgründe des käuflichen Sex einführen. Als jedoch eines Tages die grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden wird, beginnt die Kommissarin Yoshida, die ebenfalls einer geheimen Leidenschaft frönt, zu ermitteln. Vom Regisseur von LOVE EXPOSURE, der mit diesem Film seine „Hate“-Trilogie abschließt. „Sexualität und Gewalt als heimliche Triebkräfte hinter der perfekten Fassade der Wohlanständigkeit und die radikale Zwangsläufigkeit (..). Ein ganz und gar irrer Film.“ (kino-zeit.de)
Do., 2.8. - 21.00 UhrFr., 3.8. - 21.00 UhrSa., 4.8. - 21.00 UhrDo., 9.8. - 21.00 UhrMo., 13.8. - 21.00 UhrDi., 14.8. - 21.00 Uhr
My reincarnation
My reincarnation
USA, Deutschland, Italien 2010 | Regie: Jennifer Fox | 102 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Chöegyal Namkhai Norbu ist einer der letzten wahren tibetischen Meister, die das Geheimnis der Reinkarnation lehren können. Als er aus Tibet nach Italien geflohen ist, musste er sein Leben von null auf beginnen: Er verliebte sich in eine Italienerin, heiratete und gründete eine kleine Familie. Sein in Italien geborener, inzwischen erwachsener Sohn Yashi könnte in die Fußstapfen seines Vaters treten, doch der will anfangs davon nichts wissen - und gefährdet damit die Fortführung einer der ältesten tibetischen Lehren. Doch schließlich kommt doch alles anders als gedacht ... 20 Jahre lang hat die Regisseurin die Familie begleitet, Ergebnis ist eine ungemein einfühlsame wie intime Dokumentation eines Vater-Sohn-Konflikts – ein schöner, ein weiser Film.
Sa., 4.8. - 17.00 UhrMo., 6.8. - 19.00 UhrDi., 7.8. - 19.00 UhrMi., 8.8. - 19.00 UhrSo., 12.8. - 17.00 Uhr
Knistern der Zeit – Christoph Schlingensief und sein Operndorf in Burkina Faso
Knistern der Zeit – Christoph Schlingensief und sein Operndorf in Burkina Faso
Deutschland 2012 | Regie: Sibylle Dahrendorf | 106 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein afrikanisches Bayreuth, eine Oper in Afrika? Christoph Schlingensief reiste trotz schwerer Krankheit immer wieder nach Afrika, um sein wichtigstes Projekt zu starten: Ein Operndorf in Burkina Faso, ein Raum, an dem Leben und Kunst zusammen gehören. KNISTERN DER ZEIT erzählt die Geschichte eines scheinbar unmöglichen Projekts, von der Suche nach dem richtigen Ort im Mai 2009 bis zur Schuleröffnung im Oktober 2011. Die Dokumentation begleitet Schlingensief hautnah und macht seine Vision und seinen Kampf für das Projekt erfahrbar. Im August 2010 stirbt Christoph Schlingensief – sein Traum aber lebt weiter.
So., 5.8. - 19.00 UhrMi., 15.8. - 19.00 UhrDo., 16.8. - 21.15 UhrFr., 17.8. - 19.00 UhrSo., 19.8. - 19.00 Uhr
Siddhartha
Siddhartha
USA 1972 / 2012 | Regie: Conrad Rooks | 89 min. | 35mm | Shashi Kapoor u.a. | deutsche Fassung.
Hermann Hesse ist unverwüstlich, wenn jetzt auch seit genau 50 Jahren tot († 9. August 1962). Darum aus gebührendem Anlass erneut die Verfilmung von „Siddhartha“, des 1922 veröffentlichten Romans einer Jugend, als Wiederaufführung im Kino. „Einen Buddha zu schaffen, der den allgemein anerkannten Buddha übertrifft, das ist eine unerhörte Tat, gerade für einen Deutschen“, urteilte etwa Henry Miller darüber. Die Verfilmung von Conrad Rooks gefällt vor allem immer wieder durch die ungemein ästhetische Komposition ihrer Bilder, die sie zu einem außergewöhnlichen Kino-Erlebnis machen. Auch deshalb ist SIDDHARTHA bis heute einer der beliebtesten und erfolgreichsten Filme bei uns geblieben.

Am 9.8. mit Einführung in das Leben und Werk Hermann Hesses von Maya Dietrich (kineskop.de).
Do., 9.8. - 19.00 UhrFr., 10.8. - 19.00 UhrSa., 11.8. - 19.00 UhrSo., 12.8. - 19.00 UhrMo., 13.8. - 17.00 UhrDi., 14.8. - 17.00 UhrMi., 15.8. - 17.00 UhrSa., 18.8. - 17.00 UhrSo., 19.8. - 17.00 Uhr
Berlin für Helden
Berlin für Helden
Deutschland 2012 | Regie: Klaus Lemke | 79 min. | digital | Saralisa Volm, Anna Anderegg u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Fünf junge Menschen in Berlin: ein Pärchen aus Hamburg, das kein Pärchen mehr ist, das Mädchen überlässt nach der Ankunft den Lover seinem Schicksal und will so richtig mit einem heißen Italiener auf den Putz hauen. Der hat aber noch andere Eisen im Feuer und treibt's mit einem weiteren Weib, das mit dem Ex-Freund, einem Schauspieler, noch den Beziehungstango tanzt. Sex, Lust, Eifersucht und die Suche nach was auch immer treibt das Quintett durch die vibrierende Hauptstadt ... „Für Menschen, die so alt sind wie er selbst, hat Klaus Lemke ja noch nie Filme gemacht. Sondern eher für Menschen, die wie er im Herzen jung, wild und entsetzlich unvernünftig geblieben sind.“ (kino-zeit.de)
Sa., 11.8. - 21.00 UhrSo., 12.8. - 21.00 UhrMi., 15.8. - 21.15 Uhr
Medianeras – Liebe in virtuellen Zeiten
Medianeras – Liebe in virtuellen Zeiten
Argentinien 2011 | Regie: Gustavo Taretto | 96 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Martín ist Webdesigner, lebt fast nur im Netz und verlässt kaum das Apartment. Mariana, frisch getrennt, vertreibt sich die Zeit mit Schaufensterpuppen und Bildersuchrätseln. Alleine nach unglücklicher Trennung in der zu dunklen Wohnung, mit miesen Jobs und Zufallsflirts, leben sie Wand an Wand, laufen sich täglich über den Weg, ohne sich je zu begegnen. In den Zeiten von E-Mail und Chat-Rooms sollte es eigentlich leichter sein, einen Partner zu finden. Doch das Gegenteil scheint der Fall... Ein humorvoller Film über virtuelle und urbane Einsamkeit. Und ein großartiges Bilderbuch über Buenos Aires. Die Geschichte von Mariana, Martín und der Stadt Buenos Aires wurde schon einmal als Kurzfilm (2005) erzählt und gewann weltweit 40 Preise.
Di., 14.8. - 19.00 Uhr
Wie zwischen Himmel und Erde
Wie zwischen Himmel und Erde
Deutschland, Schweiz 2012 | Regie: Maria Blumencron | 101 min. | 35mm | Hannah Herzsprung, Carlos Leal u.a. | deutsche Fassung.
Johanna ist eine junge Medizinstudentin und will die Welt vom Gipfel eines Achttausenders sehen. Doch um die schneebedeckten Gipfel des Himalayas zu bezwingen, muss die junge Frau nach Tibet. Das Land befindet sich jedoch in einer schwierigeren Lage, als es Johanna zunächst annimmt. Die Bevölkerung ist gespalten und die Geheimnisse, sowie die Irrungen und Wirrungen der Bergkultur muss die wanderlustige Frau erst noch verstehen lernen ... Spielfilmdebüt der Regisseurin Maria Blumencron, voll prächtiger Landschaftsaufnahmen und tiefer emotionaler Intensität der Darsteller.
Do., 16.8. - 19.00 UhrSa., 18.8. - 19.00 UhrMo., 20.8. - 19.00 UhrMi., 22.8. - 19.00 Uhr
Keep surfing
Keep surfing
Deutschland 2009 | Regie: Bjoern Richie Lob | 91 min. | 35mm | deutsche Fassung.
In der Voralpenmetropole München hat sich eine ganz besondere Subkultur gebildet: Die ‚Eisbach-Surfer’, sportfanatische Beach Boys, die auf einer stehenden Welle im Isarableger Eisbach direkt am Englischen Garten vor Zuschauern ihre Tricks zeigen. Aber eigentlich wollen Dieter, Walter, Quirin, Forian, Gerry und Eli ihre Ruhe haben und sind lediglich dem Spaß verpflichtet. Jenseits der spektakulären Sucht nach Freiheit und Lebenslust führen sie ein ganz normales Leben, die ein besonderes Hobby pflegen. Sehr erfrischend, rasant montiert, klasse Soundtrack – ein super Sommerfilm!
Fr., 17.8. - 21.15 UhrMo., 20.8. - 21.15 UhrDi., 21.8. - 21.00 UhrFr., 24.8. - 19.00 UhrMo., 27.8. - 21.00 Uhr
Bar 25 – Tage außerhalb der Zeit
Bar 25 – Tage außerhalb der Zeit
Deutschland 2012 | Regie: Britta Mischer, Nana Yuriko | 95 min. | digital | deutsche Fassung.
Ein großer Holzzaun verläuft um den legendären Club „Bar 25“ am Spreeufer in Berlin-Friedrichshain. Über die Grenzen der Stadt hinaus ranken sich die Mythen um das Wunderland für Erwachsene, um endlose Partys, Unmögliches und Verbotenes. Wer es einmal geschafft hat reinzukommen, der kommt so schnell nicht wieder raus. Stunden werden hier zu Tage, Augenblicke zur Unendlichkeit. Denn hinter dem Bretterzaun erstrecken sich Club, Restaurant, Bar, Hostel und Zirkus – eine pulsierende Welt, in der Zeit keine Rolle spielt. Christoph, Steffi, Danny und andere sind die Macher der Bar und leben jenseits von festgefahrenen Ideologien und Normen für ein selbstbestimmtes Leben. Doch die Umstrukturierung des Spreeufers in Berlin macht auch vor ihnen nicht Halt und so steht die Vertreibung aus dem Paradies bevor – nicht jedoch, ohne sich mit einem einzigartigen Spektakel zu verabschieden. BAR 25 – AUSSERHALB DER ZEIT, eine ausgesprochen eindrucksvolle Dokumentation über eine Parallelgesellschaft, wie sie interessanter und bunter kaum sein kann.
Sa., 18.8. - 21.15 UhrSo., 19.8. - 21.15 UhrSa., 25.8. - 21.00 UhrMi., 29.8. - 21.00 Uhr
Michel Petrucciani – Leben gegen die Zeit
Michel Petrucciani – Leben gegen die Zeit
Frankreich, Italien, Deutschland 2011 | Regie: Michael Radford | 103 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Er war ein Mensch voller Überraschungen, nicht nur aufgrund seiner körperlichen Erscheinung, sondern vor allem durch sein herausragendes musikalisches Talent. Er besaß die Fähigkeit, mit leichter Hand am Flügel durch die Jazzgeschichte zu springen und sein Publikum zu begeistern. Er schaffte es, mehr Schallplatten zu verkaufen, als viele seiner Idole und spielte in den großen Konzertsälen der Welt. Geboren mit der Glasknochenkrankheit, nicht einmal ein Meter groß, wurde er ein international bekannter Jazz-Künstler. Sein erstes offizielles Konzert gab er mit 13 Jahren, danach spielte er mit vielen der besten Musiker weltweit. „Michel Petrucciani war wirklich ein Pianist von außergewöhnlichem Format.“ (kino-zeit.de).
Do., 23.8. - 19.30 UhrSo., 26.8. - 17.00 Uhr
This ain’t California
This ain’t California
Deutschland 2012 | Regie: Marten Persiel | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Keine Ironie auf die US-Surfszene, sondern ein genauer Blick auf ein Stück DDR-Subkultur. Die Skater, oder besser die ‚Rollbrettfahrer’-Szene im Osten der 80er Jahre, Animationen und Wiederbegegnung, eine eigene Geschichte. „Skaten als Befreiung“ – ist einer der programmatischen Sätze. Skaten „ohne Leistungsdruck, ohne besser sein zu müssen als jemand anderes.“ „So war die DDR nicht gedacht – die Strasse war nicht zum Spielen da“ – heißt es aber auch im Film. Dabei rasen die ‚Rollbretter’ zu Bildern der 80er Jahre über den Alexanderplatz: Hotpants, Sex und Musik – neben den staatlich verordneten Aufmärschen. Sehr authentische Doku, leichtfüßig und kraftvoll, so wie ein Rollbrettfahrer eben. Hit!
Do., 23.8. - 21.30 UhrFr., 24.8. - 21.00 UhrSa., 25.8. - 19.00 UhrDi., 28.8. - 21.00 UhrMi., 29.8. - 19.00 Uhr
6 x Venedig
6 x Venedig
Italien 2010 | Regie: Carlo Mazzacurati | 95 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Wer an Venedig denkt, hat sofort die zahlreichen Touristenattraktionen (und –ströme) vor Augen, die jeder kennt und für die die Stadt international berühmt ist. Doch wie lebt es sich eigentlich in einer Stadt, die von der ganzen Welt recht einseitig wahrgenommen wird? Sechs Menschen – ein Archivar, ein Zimmermädchen, ein Archäologe, ein Künstler, ein ehemaliger Dieb und ein Junge – werden in ihrem Lebensalltag und Lebensrhythmus beleuchtet. Sie erzählen davon, was sie mit Venedig verbindet. Einfühlsame Doku abseits der Postkarten-Idylle, die gerade deshalb Lust macht, mal wieder in eine der schönsten Städte dieser Welt zu reisen.
Sa., 25.8. - 17.00 UhrSo., 26.8. - 19.00 UhrMo., 27.8. - 19.00 UhrDi., 28.8. - 19.00 Uhr
Kalifornia
Kalifornia
Deutschland 2012 | Regie: Laura Mahlberg | 28 min. | digital | Pavel Bobrov, Anselm Breier, Barbara Kosariszuk, Curd Berger, Benjamin Hille, Sebastian Borucki, Marion Bott, Joel Sanmartin u.a. | deutsche Fassung.
Das fahle Grau, welches Pavels Wohnwagen umgibt, entspricht dem Leben, das sich darin abspielt: trist und eintönig verbringt der 71 Jahre alte Russe seinen Lebensabend zwischen Dünengräsern und verschlafenen Hafenstädtchen. Doch schließlich trifft Pavel eine Entscheidung: Er nimmt den Hörer, ruft seinen alten Freund Jack an und läuft los – immer geradeaus nach Kalifornien. So erzählt der Film den späten Versuch eines alten Mannes seinem Leben noch einmal eine Wende zu geben und in der Ferne glücklich zu werden.

„Heidelberg-Premiere“ in Anwesenheit der Regisseurin und Drehbuchautorin Laura Mahlberg und des Hauptdarstellers Pavel Bobrov.

Der Eintritt ist frei (vorbehaltlich freier Plätze)!
Do., 30.8. - 19.00 Uhr
Moonrise Kingdom
Moonrise Kingdom
USA 2012 | Regie: Wes Anderson | 97 min. | 35mm | Bill Murray, Tilda Swinton u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Küste Neuenglands im Jahr 1965. Captain Sharp, Sheriff einer kleinen Inselgemeinde, steckt in Schwierigkeiten: Suzy, die Tochter des neurotischen Ehepaars Bishop, ist spurlos verschwunden; zudem droht die Affäre des Sheriffs mit Mrs. Bishop aufzufliegen, was ihrem Mann so gar nicht gefallen dürfte. Obendrein türmt der junge Pfadfinder Sam zur gleichen Zeit auf der anderen Seite der Insel aus dem Sommercamp. Hals über Kopf stürzen sich der überforderte Sheriff und das ganze Pfadfindercamp in eine chaotische Suchaktion, bei der die aufgeschreckten Erziehungsberechtigten keineswegs hilfreich agieren. Als dann auch noch das alarmierte Jugendamt seinen Besuch ankündigt, droht die ohnehin heikle Situation zu eskalieren... Mit einer Extraportion skurrilem Humor, viel Liebe zum Detail und phantastischen Farben schickt Wes Anderson (DARJEELING LIMITED, DIE TIEFSEETAUCHER, DIE ROYAL TENENBAUMS) eine großartige Darstellerriege auf einen Trip voll absurder Situationskomik. Der Eröffnungsfilm von Cannes 2012 – bei uns zu sehen in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
Do., 30.8. - 21.15 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ??.
Auch im Hochsommer findet sie statt, unsere Veranstaltung für Mitglieder des Medienforums und alle, die es werden wollen. Das bewährte Konzept: eine sorgsam ausgewählte Filmperle neu oder wieder entdecken – verbunden mit einem oder zwei guten Glas Wein. Referent: Norbert Ahlers. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 31.8. - 19.00 Uhr
This ain’t California
This ain’t California
Deutschland 2012 | Regie: Marten Persiel | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Keine Ironie auf die US-Surfszene, sondern ein genauer Blick auf ein Stück DDR-Subkultur. Die Skater, oder besser die ‚Rollbrettfahrer’-Szene im Osten der 80er Jahre, Animationen und Wiederbegegnung, eine eigene Geschichte. „Skaten als Befreiung“ – ist einer der programmatischen Sätze. Skaten „ohne Leistungsdruck, ohne besser sein zu müssen als jemand anderes.“ „So war die DDR nicht gedacht – die Strasse war nicht zum Spielen da“ – heißt es aber auch im Film. Dabei rasen die ‚Rollbretter’ zu Bildern der 80er Jahre über den Alexanderplatz: Hotpants, Sex und Musik – neben den staatlich verordneten Aufmärschen. Sehr authentische Doku, leichtfüßig und kraftvoll, so wie ein Rollbrettfahrer eben. Hit!
Sa., 1.9. - 17.00 UhrSo., 2.9. - 17.00 UhrMi., 5.9. - 21.00 Uhr
Chico and Rita
Chico and Rita
Spanien, Großbritannien 2010 | Regie: Javier Mariscal, Fernando Trueba | 93 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Endlich wieder ein Animationsfilm in Spielfilmlänge! Ein begabter Komponist und eine hinreißende Sängerin verfolgen sich und ihre Träume von Havanna nach New York nach Las Vegas. Chico ist ein junger Klavierspieler mit großen Träumen, Rita eine attraktive Sängerin mit einer außergewöhnlichen Stimme. Musik und die Sehnsucht nach Liebe vereinen sie, aber ihre Reise bringt auch Liebeskummer und Leid mit sich ... Ein Film wie eine sentimentale Ballade! Atmosphärisch geprägt ist CHICO & RITA von der Musikszene Havannas der späten 1940er und 1950er Jahre, von der aus viele kubanische Musiker nach New York gingen, um dort mit US-amerikanischen Jazzmusikern zu arbeiten. Intensive Recherchen der Filmemacher im heutigen Kuba haben diese exakte Milieustudie ermöglicht.
Sa., 1.9. - 19.00 UhrSo., 2.9. - 21.00 UhrMo., 3.9. - 19.00 UhrDi., 4.9. - 19.00 UhrDo., 6.9. - 21.30 UhrFr., 7.9. - 19.00 UhrSa., 8.9. - 21.00 UhrMi., 12.9. - 19.00 Uhr
Moonrise Kingdom
Moonrise Kingdom
USA 2012 | Regie: Wes Anderson | 97 min. | 35mm | Bill Murray, Tilda Swinton u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Küste Neuenglands im Jahr 1965. Captain Sharp, Sheriff einer kleinen Inselgemeinde, steckt in Schwierigkeiten: Suzy, die Tochter des neurotischen Ehepaars Bishop, ist spurlos verschwunden; zudem droht die Affäre des Sheriffs mit Mrs. Bishop aufzufliegen, was ihrem Mann so gar nicht gefallen dürfte. Obendrein türmt der junge Pfadfinder Sam zur gleichen Zeit auf der anderen Seite der Insel aus dem Sommercamp. Hals über Kopf stürzen sich der überforderte Sheriff und das ganze Pfadfindercamp in eine chaotische Suchaktion, bei der die aufgeschreckten Erziehungsberechtigten keineswegs hilfreich agieren. Als dann auch noch das alarmierte Jugendamt seinen Besuch ankündigt, droht die ohnehin heikle Situation zu eskalieren... Mit einer Extraportion skurrilem Humor, viel Liebe zum Detail und phantastischen Farben schickt Wes Anderson (DARJEELING LIMITED, DIE TIEFSEETAUCHER, DIE ROYAL TENENBAUMS) eine großartige Darstellerriege auf einen Trip voll absurder Situationskomik. Der Eröffnungsfilm von Cannes 2012 – bei uns zu sehen in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
So., 2.9. - 19.00 UhrMo., 3.9. - 21.00 UhrMi., 5.9. - 19.00 UhrSa., 8.9. - 19.00 UhrDi., 11.9. - 21.15 Uhr
Drive
Drive
USA 2011 | Regie: Nicolas Winding Refn | 100 min. | 35mm | Ryan Gosling, Carey Mulligan u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein Stuntman fährt nachts das Fluchtauto von Bankräubern – und er fährt schnell. Als er seine Nachbarin kennen lernt, bemerkt er, dass sie massive Probleme hat, denn ihr Mann, der soeben aus dem Knast entlassen wurde, wird von Kriminellen übel zugerichtet. Der Fahrer will helfen und gerät in eine Orgie der Gewalt und des Blutes, aus der es kein Entkommen mehr gibt, als die einsame Fahrt durch die nächtliche Stadt. Ryan Gosling, Retro-Style, ein bisschen David Lynch-Straßenfeeling, ein betörender Soundtrack: ein Film, der schon jetzt Kult ist!
Di., 4.9. - 21.00 Uhr
Les neiges du Kilimandjaro – Der Schnee am Kilimandscharo
Les neiges du Kilimandjaro – Der Schnee am Kilimandscharo
Frankreich 2011 | Regie: Robert Guédiguian | 107 min. | 35mm | Jean-Pierre Darroussin, Ariane Ascaride u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Michel lebt zufrieden mit seiner Frau Marie-Claire im sonnigen Marseille (kein Schnee!) Die beiden sind seit 30 Jahren ein glückliches Paar und sie lieben sich und ihr Leben: Die Kinder und Enkelkinder wohnen in der Nähe, sie schätzen ihre engen Freunde und sind stolz auf ihr politisches Engagement in der Gewerkschaft. Selbst als Michel einige der Hafenarbeiter entlassen muss und sich aus Solidarität selbst kündigt, trübt das seine Existenz nicht durchgreifend. Diese elementare Zufriedenheit wird aber jäh zerrüttet, als zwei maskierte und bewaffnete Männer Michel und Marie-Claire beim Essen bei Freunden überfallen, fesseln und ihre Ersparnisse stehlen. Der Schock sitzt tief und die Wut steigt, als Michel erfährt, dass der Überfall von einem jungen ehemaligen Arbeitskamerad organisiert wurde, der ebenfalls die Stelle verlor... Regisseur Robert Guédiguian aus Marseille ist mit seinen Filmen beliebter Dauergast bei unseren Filmtagen des Mittelmeeres! „Ein von Grund auf ehrlicher Film, den man für seine stille und grüblerische Art bewundert.“ (kino-zeit.de).
Do., 6.9. - 19.30 UhrSo., 9.9. - 21.15 Uhr
Cinema Jenin
Cinema Jenin
Deutschland, Palästina 2012 | Regie: Marcus Vetter | 106 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Traum, ein altes und verfallenes Kino in Jenin (Westbank) neu aufzubauen, entstand im Zusammenhang mit dem Dokumentarfilm DAS HERZ VON JENIN, der u.a. mit dem Deutschen Filmpreis 2010 und dem „Cinema for Peace Award“ ausgezeichnet wurde. Ismail Khatib, sein Übersetzer Fakhri Hamad und der Regisseur Marcus Vetter verschrieben sich ganz dem Ziel, aus dem „Cinema Jenin“ ein kulturelles Zentrum zu machen. In Form eines persönlichen Tagebuchs wird in CINEMA JENIN das schwierige, aber schließlich erfolgreiche Ringen um das ungewöhnliche Projekt nacherzählt. Im Dschungel der Bürokratie mussten Misstrauen und Vorurteile überwunden, Rückschläge weggesteckt und überhaupt sehr viel Geduld bewiesen werden, was durchaus auch komische Seiten hat. Im August 2010 wurde das „Cinema Jenin“ unter weltweiter Beachtung feierlich eröffnet.
Sa., 8.9. - 17.00 UhrSo., 9.9. - 19.00 UhrMo., 10.9. - 19.00 UhrDi., 11.9. - 19.00 Uhr
Wagner & Me
Wagner & Me
Großbritannien, Schweiz, Deutschland 2010 | Regie: Patrick McGrady | 89 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Dürfen Juden Richard Wagner und seine Musik bewundern? Diese Frage stellt sich der beliebte britische Schauspieler, Schriftsteller, Komiker und Wagner-Fan, Stephen Fry, als Enkel jüdischer Emigranten besonders mit diesem Thema verbunden. In dieser beeindruckenden Dokumentation setzt er sich mit dem gleichwohl berühmten wie umstrittenen Komponisten auseinander. Er reist nach Bayreuth, nach Nürnberg, in die Schweiz und nach Russland, um mehr über die Musik und Bewunderung für den großen Meister zu erfahren und zu verstehen, wieso die Begeisterung für dieses Musik-Genie bis heute ungebrochen ist.
So., 9.9. - 17.00 UhrSo., 16.9. - 15.00 UhrMo., 17.9. - 19.00 Uhr
Small Town Murder Songs
Small Town Murder Songs
USA 2011 | Regie: Ed Gass-Donnelly | 78 min. | digital | Peter Stormare, Martha Plimpton u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Walter ist Chef der Polizei einer kleinen Stadt im kanadischen Ontario. Dort herrscht helle Aufregung, denn "endlich" gilt es einen Mordfall zu lösen: Eine schöne, junge Frau wurde nackt am Ufer des nahegelegen Sees gefunden. Niemand kennt die Tote und Walter bemüht sich, der Polizei mit vollem Einsatz zu helfen. Zusätzlich versucht er jedoch, mit seinen Stimmungsschwankungen klarzukommen, die vor einiger Zeit zu einer brutalen Schlägerei geführt haben. Als die Identifikation der Leiche Klarheit über ihre Vergangenheit bringt, stellt sich heraus, dass Walter mehr mit der toten Frau verbindet, als er sich je hätte vorstellen können. Ein kleiner, feiner und schwarzer Krimi, bestes Indie-Kino aus den Staaten!
Mi., 12.9. - 21.00 UhrSa., 15.9. - 21.00 UhrSo., 16.9. - 19.00 Uhr
Die Wohnung
Die Wohnung
Israel, Deutschland 2011 | Regie: Arnon Goldfinger | 97 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Wohnung in Tel Aviv, ein Stück Berlin mitten in Israel. 70 Jahre lang hat Gerda Tuchler hier mit Ehemann Kurt gelebt, nachdem sie vor dem Holocaust aus Deutschland fliehen mussten. Weggeschmissen haben sie nichts. Als sie mit 98 Jahren stirbt, trifft sich die Familie zur Wohnungsauflösung. Inmitten unzähliger Briefe, Fotos und Dokumente werden Spuren einer unbekannten Vergangenheit entdeckt: Die jüdischen Großeltern waren eng befreundet mit der Familie eines SS-Offiziers! Filmemacher und Enkel Arnon Goldfinger nimmt zusammen mit seiner Mutter die Herausforderung an: mit Wut und Mut gegen die Kisten, den Staub, die Antiquitätenhändler, die Familie, die Vergangenheit und die Gegenwart, Verdrängung und Wahrheit. Vielfach prämierte Dokumentation über eine unglaubliche, wahre Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann.
Do., 13.9. - 19.00 UhrSa., 15.9. - 19.00 UhrSo., 16.9. - 17.00 UhrMi., 19.9. - 19.00 UhrSo., 30.9. - 15.00 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
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Auch im Hochsommer findet sie statt, unsere beliebte Veranstaltung für Mitglieder des Medienforums und alle, die es werden wollen. Das bewährte Konzept: eine sorgsam ausgewählte, selten gesehene Filmperle neu oder wieder entdecken – verbunden mit einem oder zwei guten Glas Wein. Referent: Steffen Schneider, Praktikant der Kineskop und Student der Filmwissenschaften in Mainz. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 14.9. - 19.00 Uhr
Work hard – play hard
Work hard – play hard
Deutschland 2011 | Regie: Carmen Losmann | 94 min. | digital | deutsche Fassung.
Von non-territorialen Office Spaces, multimobilen Knowledge-Workern und Blackberries – ein Roadmovie in die Arbeitswelten von heute und morgen. Dieser spannende, erschreckende Dokumentarfilm unternimmt eine Reise durch die postindustriellen Werkstätten der Wissens- und Dienstleistungsarbeit, die als unsere Arbeitswelten gelten. Hier ist die Arbeit frei, es gibt weder Stempeluhren noch Anwesenheitspflichten – und die Ressource Mensch rückt in den Mittelpunkt. Der Film heftet sich an die Fersen einer High-Tech-Arbeiterschaft, die hochmobil und leidenschaftlich ihre Arbeit zum Leben macht. „Ohne jeglichen Kommentar und fast ohne Musikuntermalung vertraut der Film allein auf die Aussagekraft seiner eiskalten, glasklaren Bilder und die Schlüssigkeit seiner Szenen und gewinnt damit fast auf ganzer Linie.“ (kino-zeit.de)
Sa., 15.9. - 17.00 UhrDi., 18.9. - 19.00 UhrSo., 23.9. - 17.00 UhrSo., 30.9. - 11.00 UhrMi., 3.10. - 15.00 Uhr
Marley
Marley
USA, Großbritannien 2011 | Regie: Kevin MacDonald | 144 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine dokumentarische Hommage an Bob Marley, aber nicht nur an den Künstler, sondern noch mehr an den Menschen Robert Nesta Marley, der sich hinter der Legende verbirgt. Dem Dokumentarfilmer Kevin Mac Donald (LIVE IN A DAY) gelang es, dafür sogar mit den sonst eher reservierten Hinterbliebenen in Kontakt zu treten. Chronologisch strukturiert, lässt MARLEY ein umfassendes Bild über das Leben Bob Marleys entstehen, das auch für wahre Fans des Musikers einige Neuigkeiten bietet. Einer der Schwerpunkte bildet dabei Marleys Jugend in Trench Town, einem Ghetto in Kingston, sowie seine Religion Rastafari, die ausführlich erklärt wird. Und natürlich spürt man Marleys besonderer Hingabe an seine Musik, den Reggae, ausführlich nach.
So., 16.9. - 11.00 UhrSo., 14.10. - 14.00 Uhr
The substance – Albert Hofmann’s LSD
The substance – Albert Hofmann’s LSD
Schweiz 2011 | Regie: Martin Witz | 96 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Frühjahr 1943 degeneriert der Schweizer Chemiker Alfred Hoffmann zufällig aus dem Mutterkorn eine Substanz, die unter der Abkürzung LSD (Lysergsäurediethylamid) so berühmt wie berüchtigt wurde. Obwohl auch in medizinischen Experimenten verwendet, wurde sie zum Chiffre der Gegenkultur der 60er. Recht nüchtern und dokumentarisch porträtiert der Regisseur Martin Witz den Chemiker als ehrwürdigen, alt gewordenen Herrn und behandelt gleichermaßen den medizinischen Sektor wie die psychedelischen Auswirkungen eines kleinen Moleküls, nach dessen Einnahme nichts mehr so ist wie es war.

Am 24.9. Sondervorstellung in Anwesenheit von Werner Pieper (www.gruenekraft.com), der mit Albert Hofmann befreundet war, erzählt von der „Highdelberger“ LSD-Szene der 60/70er und von memorablen Auftritten Alberts in Heidelberg.
So., 16.9. - 21.00 UhrDo., 20.9. - 21.00 UhrSo., 23.9. - 15.00 UhrMo., 24.9. - 19.00 UhrDi., 25.9. - 19.00 Uhr
Requiem for a dream
Requiem for a dream
USA 2000 | Regie: Darren Aronofsky | 101 min. | 35mm | Ellen Burstyn, Jennifer Connelly u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Eine alternde Frau lebt zusehends in der Scheinwelt von Fernseh-Shows, während ihr Sohn dealt und wie seine Mutter immer mehr der Sucht verfällt. Ein kompromissloser Film über Selbstzerstörung durch Drogenkonsum, eine zunächst ganz reale Geschichte, die sich durch filmisch radikalste Mittel zu einem höchst suggestiven, emotionalen Delirium steigert, dessen Wirkung sich der Zuschauer nicht mehr entziehen kann. Ein frühes Meisterwerk des Regisseurs von THE FOUNTAIN und BLACK SWAN. Es gibt einige Menschen, die sich zu der Behauptung haben verleiten lassen: einen besseren Film hätten sie nie wieder gesehen!
Mo., 17.9. - 21.00 UhrMi., 19.9. - 21.00 UhrMo., 24.9. - 22.00 Uhr
Fear and loathing in Las Vegas
Fear and loathing in Las Vegas
USA 1998 | Regie: Terry Gilliam | 128 min. | 35mm | Johnny Depp, Benicio Del Toro u.a. | Originalfassung | FSK: 16.
Verfilmung der Geschichte von Hunter S. Thompson, dem König der Kreativ-Journalisten. Voller Drogen steckt das Auto, in dem ein Sportreporter und ein Rechtsanwalt nach Las Vegas fahren, um dort ein Autorennen zu beobachten. Aber schon die Hotelrezeption scheint voll mit Reptilien bevölkert zu sein. Das ist lediglich der Anfang eines aberwitzigen Absturzes, aus dem es kein Entrinnen gibt. Unterstützt durch einen entfesselt aufspielenden Johnny Depp hat Regisseur Terry Gilliam einen Einfall nach dem anderen, der ein ganzes Kino zum Flimmern bringen kann. Ein großartiger Klassiker.
Di., 18.9. - 21.00 UhrSa., 22.9. - 19.00 UhrSo., 23.9. - 19.00 UhrSo., 30.9. - 21.00 Uhr
Allein die Wüste
Allein die Wüste
Deutschland 2011 | Regie: Dietrich Schubert | 97 min. | digital | deutsche Fassung.
Wie wäre es, in der Wüste Marokkos sein Zelt aufzuschlagen und ein paar Wochen lang in der Einsamkeit des Ortes zu versinken? Das fragte sich der deutsche Filmemacher Dietrich Schubert und startete im September 2010, im Alter von 70 Jahren, dieses Selbstexperiment, das er mit der Kamera festhielt. Am Ende wird er es als größtes Abenteuer seines Lebens bezeichnen. Was zunächst recht unspektakulär wie eine Übung in Ruhe und Kontemplation erscheint, entwickelt sich stellenweise zur Grenzerfahrung, vor allem, wenn es um das Größenverhältnis Mensch und Natur geht.
Do., 20.9. - 19.00 UhrSa., 22.9. - 17.00 UhrSo., 23.9. - 11.00 UhrSa., 29.9. - 17.00 Uhr
Bad Lieutenant
Bad Lieutenant
USA 1992 | Regie: Abel Ferrara | 96 min. | digital | Harvey Keitel, Victor Argo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ein Polizist, der in einem extrem schäbigen New Yorker Viertel Dienst tut, ist nervlich am Ende. Stark drogenabhängig, plagen ihn zudem hohe Wettschulden bei der örtlichen Mafia. Als eine Nonne vergewaltigt wird, setzt die katholische Kirche eine hohe Belohnung für die Ergreifung des Täters aus: die letzte Chance für den Polizisten, seine Schulden zu begleichen. BAD LIEUTENANT wurde 1992 durch das furiose Balancieren zwischen Schmutz und der Sehnsucht nach spiritueller Reinheit zu einem der besten Filme Harvey Keitels. Ein abgründiger Irrsinn – Menschen, die diesen Ausnahmefilm bereits kennen, erzählen immer wieder davon.
Fr., 21.9. - 19.00 UhrSo., 30.9. - 19.00 Uhr
Naked lunch
Naked lunch
Kanada, Großbritannien 1991 | Regie: David Cronenberg | digital | Peter Weller, Ian Holm u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Keine direkte Verfilmung des berühmten Romans von William S. Burroughs, sondern ein relativ ruhig erzählter, aber visuell überbordender Bilderbogen einer fiktionalisierten Entstehungsgeschichte des Romans. Was auch ein bisschen dessen eigentliche Unverfilmbarkeit beweist. Nachdem ein Kammerjäger im Drogenrausch seine Frau ermordet hat, flieht dieser nach Tanger in eine dubiose Interzone, bevölkert von zwielichtigen Wesen und Gestalten, die jegliche Vorstellungskraft sprengen. Wirklichkeit und Rausch sind nicht mehr zu unterscheiden.
So., 23.9. - 21.30 Uhr
Road to Guantanamo
Road to Guantanamo
Großbritannien 2006 | Regie: Michael Winterbottom | 92 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Michael Winterbottom thematisiert die Vorgänge in der amerikanischen Militärbasis Guantanamo Bay auf Kuba, indem er das Schicksal der „Tipton Three“ erzählt. Drei in England aufgewachsene Pakistanis fahren nach Afghanistan und geraten in kriegerische Auseinandersetzungen. Die Nordallianz greift sie auf und verhaftet sie – bis sie schließlich nach Guantanamo kommen, wo sie in zermürbenden Verhören gezwungen werden, sich als Al-Qaida-Kämpfer zu bekennen. Ihre Alibis werden ignoriert. Als sie nach Jahren frei kommen, begann Michael Winterbottom sie zu interviewen und ihren Fall nachzustellen. Das Resultat: eine engagierte wie beklemmende Doku-Fiktion.

Mit Einführung von amnesty international, Heidelberger Hochschulgruppe.
Mi., 26.9. - 19.00 Uhr
Herr Wichmann aus der dritten Reihe
Herr Wichmann aus der dritten Reihe
Deutschland 2012 | Regie: Andreas Dresen | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Henryk Wichmann ist 33, Mitglied der CDU und seit 2009 Oppositionsabgeordneter im Brandenburger Landtag. Der Film begleitet ihn über ein Jahr bei der Arbeit im Parlament und im Wahlkreis Uckermark/Oberhavel. Dort besucht Wichmann Schulen und Seniorenmessen, die Bundeswehr und Betriebe. Er hat es mit Arbeitskräftemangel, der Misere der Deutschen Bahn und illegalen Mülldeponien zu tun, aber auch mit dem Schreiadler und der Bartmeise. Eigentlich ist er dort am liebsten, wo es am meisten weh tut: an der Basis. Knapp 10 Jahre nach seinem Film HERR WICHMANN VON DER CDU bringt uns Andreas Dresen auf den neuesten Stand: aufmerksam, mit untrüglichem Gespür für abgründige Situationen und großem Respekt für seinen unerschütterlichen Protagonisten. Ein neuer tragikomischer Dokumentarfilm über die Mühen der Ebene, über das, was Politik und Demokratie in der rauen Praxis bedeuten.

Schulvorstellungen: 06221 / 978920
Do., 27.9. - 19.00 UhrFr., 28.9. - 19.00 UhrSa., 29.9. - 19.00 UhrSo., 30.9. - 17.00 UhrMi., 3.10. - 19.00 Uhr
Siddhartha
Siddhartha
USA 1972 | Regie: Conrad Rooks | 89 min. | 35mm | Shashi Kapoor u.a. | deutsche Fassung.
Hermann Hesse ist unverwüstlich, wenn jetzt auch seit 50 Jahren tot († 9. August 1962). Darum aus gebührendem Anlass erneut die Verfilmung von „Siddhartha“, des 1922 veröffentlichten Romans einer Jugend, als Wiederaufführung im Kino. „Einen Buddha zu schaffen, der den allgemein anerkannten Buddha übertrifft, das ist eine unerhörte Tat, gerade für einen Deutschen“, urteilte etwa Henry Miller darüber. Die Verfilmung von Conrad Rooks gefällt vor allem immer wieder durch die ungemein ästhetische Komposition ihrer Bilder, die sie zu einem außergewöhnlichen Kino-Erlebnis machen. Aufgrund des großen Zuspruchs weiterhin bei uns im Programm. Schulvorstellungen: 06221 / 97 89 20. Und für alle, die noch mehr wissen wollen: in Calw gibt es ein großartiges Hermann-Hesse-Museum zu besichtigen!
Mo., 1.10. - 19.00 UhrDi., 2.10. - 19.00 UhrMi., 3.10. - 17.00 UhrSo., 7.10. - 19.00 UhrSa., 13.10. - 17.00 UhrSo., 14.10. - 17.00 UhrSo., 21.10. - 15.00 UhrDi., 23.10. - 19.00 UhrSo., 28.10. - 11.00 Uhr
Guilty of Romance
Guilty of Romance
Japan 2011 | Regie: Sion Sono | 113 min. | digital | Kanji Tsuda, Megumi Kagurazaka u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Izumi ist die gelangweilte Ehefrau eines kleinlichen Schriftstellers von seichten Liebesromanen. Als sie eines Tages von einer Model-Agentin angesprochen wird, hofft sie, ihrem tristen Hausfrauen-Dasein für eine Weile entfliehen zu können. Doch was ursprünglich ein harmloses Foto-Shooting werden sollte, entpuppt sich als Porno-Dreh - überraschend zur Freude von Izumi, die an sich neue Seiten und die Lust am Verbotenen entdeckt. Nach einer Weile landet sie in Tokios Rotlichtviertel, beginnt sich zu prostituieren und führt fortan ein Doppelleben. Tagsüber gibt sie die biedere Hausfrau, nachts schläft sie mit Fremden und lässt sich von ihrer Mentorin, der Literatur-Dozentin und Teilzeit-Hure Mitsuko in die Abgründe des käuflichen Sex einführen. Als jedoch eines Tages die grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden wird, beginnt die Kommissarin Yoshida, die ebenfalls einer geheimen Leidenschaft frönt, zu ermitteln. Vom Regisseur von LOVE EXPOSURE, der mit diesem Film seine „Hate“-Trilogie abschließt. „Sexualität und Gewalt als heimliche Triebkräfte hinter der perfekten Fassade der Wohlanständigkeit und die radikale Zwangsläufigkeit (..). Ein ganz und gar irrer Film.“ (kino-zeit.de)
Mo., 1.10. - 21.00 UhrDi., 2.10. - 21.00 UhrMi., 3.10. - 21.00 Uhr
17 filles – 17 Mädchen
17 filles – 17 Mädchen
Frankreich 2011 | Regie: Delphine und Muriel Coulin | 90 min. | digital | Louise Grinberg, Juliette Darche u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In Lorient, einer Stadt in der Bretagne, schließen 17 Mädchen eines Gymnasiums einen ungewöhnlichen Pakt: Entgegen allen Widrigkeiten und dem Unverständnis von Eltern, Lehrern und den jungen Vätern zum Trotz werden Camille und ihre Freundinnen gleichzeitig schwanger. 17 FILLES – 17 MÄDCHEN ist eine bewegende und originelle Parabel über das Erwachsenwerden, den Körper und die Weiblichkeit, aber auch eine liebevolle Ode an die Freiheit. Die Handlung basiert auf einer wahren Begebenheit in den USA. Eine der großen Erfolge bei den Filmfestspielen in Cannes 2011.
Do., 4.10. - 19.30 UhrSa., 6.10. - 17.00 UhrSo., 7.10. - 15.00 UhrSa., 13.10. - 19.00 Uhr
The Rum Diary
The Rum Diary
USA 2011 | Regie: Bruce Robinson | 120 min. | 35mm | Johnny Depp, Amber Heard u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Verfilmung eines lange verschollen geglaubten Romans von Hunter S. Thompson (FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS): ein Journalist strandet 1959 in Puerto Rico, um dort zusammen mit anderen Verrückten in tropischer Hitze an einer alten Schreibmaschine abzuhängen, nur um danach dem wahren Sinn des Lebens zu frönen: Rum, der Saft der Karibik. Aber Immobilienhaie wollen ihn für windige Projekte einseifen... Ein Film, in dem nichts fehlt: eine rote Corvette, eine bezaubernde Blondine im schwarzen Flatterkleid und natürlich Johnny Depp, der sich im Vorfeld sehr für diesen Film eingesetzt hatte.
Do., 4.10. - 21.30 UhrSa., 6.10. - 19.00 UhrDi., 9.10. - 21.15 UhrMo., 15.10. - 21.15 UhrDi., 16.10. - 19.00 Uhr
Mio fratello è figlio unico – Mein Bruder ist ein Einzelkind
Mio fratello è figlio unico – Mein Bruder ist ein Einzelkind
Italien, Frankeich 2007 | Regie: Daniele Luchetti | 100 min. | digital | Elio Germano, Riccardo Scamarcio u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Von wegen gerechte Mutterliebe: Ständig werden ihm Bruder und Schwester vorgezogen! Das macht den jungen Raufbold zum Rebellen. Prompt hat er seinen Spitznamen weg: Accio, das Ekel. Als sein älterer Bruder, der Frauenschwarm Manrico, sich von den Mädels als Arbeiterführer bewundern lässt, heuert Accio zum Entsetzen der Familie bei den Schwarzhemden an und träumt von der Konterrevolution. Bis er, der in Wirklichkeit schüchtern ist, sich in Manricos bildhübsche Freundin Francesca verliebt und an seinen politischen Freunden zu zweifeln beginnt – während Manrico immer fanatischer wird ...

Im italienischen Original mit deutschen Untertiteln. Vor dem Film findet eine kurze Einführung statt. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 5.10. - 19.00 Uhr
Das Fremde in mir
Das Fremde in mir
Deutschland 2008 | Regie: Emily Atef | 98 min. | digital | Susanne Wolff, Johann von Bülow u.a. | deutsche Fassung.
Rebecca (32) und Julian (34) erwarten voller Freude ihr erstes Kind. Als Rebecca einen gesunden Jungen auf die Welt bringt, scheint ihr Glück perfekt. Doch statt der bedingungslosen Liebe, die sie erwartet hatte, empfindet sie nur Hilflosigkeit und Verzweiflung. Ihr eigenes Baby ist ihr fremd. Mit jedem neuen Tag wird deutlicher, dass Rebecca den Anforderungen des Mutterseins nicht gewachsen ist. Doch außer ihr scheint das niemand zu bemerken. Sie kann sich niemandem anvertrauen, nicht einmal Julian. Denn: Wie spricht man über das Unaussprechliche?

Einführung in das Thema „Postpartale Depression“: Dr. Eva Buschmann, Universitätsklinikum Heidelberg
Diskussion mit Nicola Bopp, ‚WiegeSchritt’ / Isabell Meyer, Selbsthilfegruppe ‚Zwickmühle’ / Anne Lange, Hebamme
Es lädt ein: Heidelberger Selbsthilfebüro. Mit freundlicher Unterstützung der DAK Heidelberg im Rahmen des Welttages der seelischen Gesundheit 2012.

Der Eintritt ist frei!
So., 7.10. - 11.30 Uhr
Wolfsbrüder
Wolfsbrüder
Deutschland, Spanien 2010 | Regie: Gerardo Olivares | 107 min. | digital | Juan José Ballesta, Alex Brendemühl, Carlos Bardem u.a. | deutsche Fassung.
Als ein Wolf fünf Ziegen reißt, sieht sich der Besitzer der Herde, der Vater des siebenjährigen Marcos, in seiner Not zu einem drastischen Schritt gezwungen: seinen Sohn an seinen Gutsherren zu verkaufen. Nach und nach gewöhnt sich Marcos an die Umstellung und findet unter den Tieren Nähe und Schutz. Besonders die Wölfe faszinieren ihn und werden ihm zu solchen Freunden, wie es die Menschen niemals zuvor waren. WOLFSBRÜDER, gedreht nach einer wahren, historischen Geschichte, beeindruckt durch sein stimmige, spannende Umsetzung und glänzt durch atemberaubende Naturaufnahmen. Vor allem aber ist WOLFSBRÜDER eine großartige Geschichte über eine besondere Freundschaft zwischen Mensch und Tier – ausgezeichnet mit dem Prädikat „Besonders wertvoll“. Schulvorstellungen: 06221 - 97 89 20
Mo., 8.10. - 19.00 UhrDi., 9.10. - 19.00 UhrMi., 10.10. - 19.00 UhrSo., 14.10. - 11.00 UhrMo., 15.10. - 19.00 UhrSo., 21.10. - 17.00 Uhr
Die Welle
Schulvorstellung
Do., 11.10. - 15.00 Uhr
Lili Marleen
Lili Marleen
Deutschland 1980 | Regie: Rainer Werner Fassbinder | 120 min. | digital | Hanna Schygulla u.a. | deutsche Fassung.
Frei nach dem Leben der Lale Andersen (1905-1972). Einer der bekanntesten deutschen Filme der frühen 80er, zudem ein sehr typisches Beispiel für den Stil des späten Fassbinder. Mit Einführung von Michael Braun (Friedrich-Ebert-Gedenkstätte).

In Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte anlässlich der Sonderausstellung "Lili Marleen. Ein Schlager macht Geschichte".
Do., 11.10. - 19.00 Uhr
Den Teufel am Hintern geküsst
Den Teufel am Hintern geküsst
Deutschland 1992 | Regie: Arpad Bondy | 92 min. | digital | deutsche Fassung.
Der erstaunliche Werdegang des „Lili Marleen" - Komponisten Norbert Schultze. Dieser Film bietet Anlass, vor dem Hintergrund des Mitläufertums von gestern über den Opportunismus von heute nachzudenken. Mit Einführung von Jo-Hannes Bauer (Medienforum).

In Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte anlässlich der Sonderausstellung "Lili Marleen. Ein Schlager macht Geschichte".

Fr., 12.10. - 19.00 Uhr
Holy Motors
Holy Motors
Frankreich, Deutschland 2012 | Regie: Leos Carax | 115 min. | digital | Denis Lavant, Kylie Minogue, Eva Mendes, Michel Piccoli u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Stunden im Leben von Monsieur Oscar, einer schattenhaften Existenz, die von einem Leben ins nächste schweift. Mal ist er ein Industriekapitän, mal ein Killer, ein Bettler, ein Monster oder ein treusorgender Familienvater… Er ist alleine unterwegs, nur Céline begleitet ihn, die große Blonde hinter dem Steuer der riesigen Stretchlimousine, die ihn durch Paris und in die Vororte kutschiert .... „Wie großartig! Nicht das Kino ist in der Krise, sondern der Zuschauer. Weil wir meinen, wir hätten schon alles gesehen, weil wir denken, wir wären zu abgebrüht, um den Illusionen, Träumen und Fantasien des Kinos noch zu verfallen. Gegen diese Arroganz setzt Carax einen elektrisierenden Bilderreigen.“ (kino-zeit.de)
Fr., 12.10. - 21.15 UhrSa., 13.10. - 21.00 UhrMi., 17.10. - 19.00 UhrDo., 18.10. - 21.00 UhrDi., 23.10. - 21.00 UhrMi., 24.10. - 19.00 Uhr
Jud Süss
Jud Süss
Deutschland 1940 | Regie: Veit Harlan | 98 min. | 35mm | Ferdinand Marian, Heinrich George, Krisitina Söderbaum u.a. | deutsche Fassung.
In Zusammenarbeit mit der Kineskop-Filmschule haben sich Studierende mit der Filmästhetik des dritten Reiches auseinandergesetzt. Der kommerziell erfolgreichste Film jener Zeit war der antisemitische Propagandafilm JUD SÜSS von Veit Harlan. Er bezieht sich auf den historischen Joseph Süß Oppenheimer (1698-1738). Dem gebürtigen Heidelberger gelang eine für damalige Verhältnisse beeindruckende Karriere am Hofe des Stuttgarter Herzogs Karl Alexander von Württemberg. Die Politik des Herzogs scheiterte an vielen Widerständen und stellvertretend für viele andere Verantwortliche wurde Joseph Süß Oppenheimer in einem Schauprozess ermordet. Harlan verwandelt diese Geschichte in einen melodramatischen Film und entfaltet so eine besondere Perfidie. Der Kostümfilm funktionierte als spannend gemachte Unterhaltung und ist genau dadurch wiederum eine ideale Plattform für Hetzpropaganda, die praktisch jedes Vorurteil gegenüber Juden illustriert. Die Diskussion um den Umgang mit diesem Vorbehaltsfilm ist nach wie vor aktuell.

Einführung: Norbert Ahlers (kineskop.de). Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
So., 14.10. - 19.00 Uhr
6 x Venedig
6 x Venedig
Italien 2010 | Regie: Carlo Mazzacurati | 95 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Wer an Venedig denkt, hat sofort die zahlreichen Touristenattraktionen (und –ströme) vor Augen, die jeder kennt und für die die Stadt international berühmt ist. Doch wie lebt es sich eigentlich in einer Stadt, die von der ganzen Welt recht einseitig wahrgenommen wird? Sechs Menschen – ein Archivar, ein Zimmermädchen, ein Archäologe, ein Künstler, ein ehemaliger Dieb und ein Junge – werden in ihrem Lebensalltag und Lebensrhythmus beleuchtet. Sie erzählen davon, was sie mit Venedig verbindet. Einfühlsame Doku abseits der Postkarten-Idylle, die gerade deshalb Lust macht, mal wieder in eine der schönsten Städte dieser Welt zu reisen.
Do., 18.10. - 19.00 UhrSo., 21.10. - 11.00 Uhr
Jasmin
Jasmin
Deutschland 2011 | Regie: Jan Fehse | 120 min. | digital | Anne Schäfer, Wiebke Puls u.a. | deutsche Fassung.
Das sprachliche Duell zweier Frauen in einem Raum. Jasmin sitzt Dr. Feldt, Ärztin der Psychiatrie, gegenüber. Es beginnt eine Reise ins Herz der Finsternis, denn Jasmin wird erzählen, warum sie ihr eigenes Kind umgebracht hat, warum sie sich selbst töten wollte, warum sie mit ihrem Leben am Ende war. Dr. Feldt hört zu, stellt Fragen. Doch Dr. Feldt trägt selbst ein Geheimnis mit sich herum.... Getragen von großartigen Schauspielerinnen entwickelt sich ein Kammerspiel von großer Intensität.

Am 19.10. in Anwesenheit der Hauptdarstellerin Anne Schäfer!
Fr., 19.10. - 19.00 UhrSa., 20.10. - 20.00 Uhr
Albert Kahn Filmabend
Albert Kahn Filmabend
Frankreich | digital | Originalfassung.
Er war ein ungewöhnlicher Bankier, der sein Vermögen für die Vision des 'Archive de la Planète' verwendete. Er schuf eine unvergleichliche Bild- und Filmsammlung, die die Vielfalt menschlicher Lebensformen des frühen 20. Jahrhunderts dokumentierte und noch heute den Betrachter nachhaltig beeindruckt. An diesem Filmabend im Karlstorkino (mit Einführung seitens der Kineskop und Livemusik von Jo Alisch) möchte die Kineskop-Filmschule einen Ausschnitt präsentieren und den Zauber der faszinierenden Welt des Albert Kahn vermitteln. Ein Stummfilmabend von einzigartigem Genuss.

Präsentiert im Rahmen der „7. Französischen Woche“, Heidelberg.
So., 21.10. - 19.00 Uhr
Körpergeschichten
Körpergeschichten
Deutschland 2011 | Regie: Katharina Gruber | 71 min. | digital | deutsche Fassung.
Jenseits des Diätwahns dokumentiert Katharina Gruber auch handwerklich sehr überzeugend vier Frauen und ihr Verhältnis zu ihrem Körper. Voller Humor und Tiefblick erzählen die Frauen ihre Körper-Gewichts-Geschichten: klug, überraschend, jenseits von Schönheitsnormen und Klischees.

In Anwesenheit des Regisseurin Katharina Gruber. Im Anschluss an die Filmvorführung besteht die Möglichkeit zum Gespräch mit der Filmemacherin und Vertreterinnen des Frauengesundheitszentrums.
Mo., 22.10. - 19.00 Uhr
Dead Man
Dead Man
USA, Japan, Deutschland 1995 | Regie: Jim Jarmusch | 116 min. | digital | Johnny Depp, Iggy Pop u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
DEAD MAN ist ein Western, der Jacques Derrida gefallen haben könnte. Dieser Film dekonstruiert alle klassischen Elemente des Genres, führt sie ad absurdum und erzählt eine typische Story neu. Ein unbedarfter Buchhalter muß vor Kopfgeldjägern nach Arizona fliehen. Lebensgefährlich verletzt, trifft er auf der Flucht auf einen Indianer und gemeinsam werden sie zu einer unbesiegbaren Legende. DEAD MAN überragt alle neuen Western-Versuche durch die metaphysische Schönheit seiner Bilder, seine Komik sowie durch die Musik von Neil Young.
Do., 25.10. - 19.00 Uhr
Following
Following
Großbritannien 1998 | Regie: Christopher Nolan | 70 min. | digital | Jeremy Theobald, Alex Haw u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der Einzelgänger Bill verfolgt willkürlich fremde Menschen quer durch London – unter dem Vorwand, als Schriftsteller zu recherchieren, zunehmend aber aus voyeuristischer Neugier. Einer der Beschatteten stellt Bill zur Rede und überrascht ihn: Cobb ist selbst Einbrecher und raubt Wohnungen nicht einfach nur aus, sondern genießt förmlich die Macht, in den persönlichen Besitztümern der Bewohner zu stöbern, also in deren Leben einzudringen. Bill begleitet Cobb von nun an und wird immer stärker in etwas hinein gezogen, was er nicht mehr kontrollieren kann... Christopher Nolan (MEMENTO, BATMAN BEGINS) bewies mit seinem genial-durchtriebenen Low-Budget-Debüt FOLLOWING erstmals seine Vorliebe für ein raffiniertes Erzählen, eine düstere Atmosphäre und für extrem fesselnde Geschichten.
Do., 25.10. - 21.30 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
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Hinein in den Herbst: unsere beliebte Veranstaltungsreihe für alle Mitglieder des Medienforums und natürlich auch für alle, die es werden wollen. Das bewährte Konzept: eine sorgsam ausgewählte, selten gesehene Filmperle neu oder wieder entdecken – verbunden mit einem oder zwei guten Glas Wein. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 26.10. - 19.00 Uhr
Sound of Heimat
Sound of Heimat
Deutschland 2012 | Regie: Arne Birkenstock, Jan Tengeler | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
„Da wo man singt, da lass dich ruhig nieder, nur böse Menschen kennen keine Lieder.“ Darum gibt es keine bösen Deutschen, denn unser Land war und ist auch heute noch sehr sangesfreudig. Aber was ist unsere Musik? Wenn wir das oder zumindest ein Volk sind, muss dann auch unsere Musik volkstümlich sein? Man begab sich auf Spurensuche und fand viel Musik aus deutschen Landen – ganz weit weg von Karl Moik und seinem Musikantenstadl.
Sa., 27.10. - 17.00 UhrSo., 28.10. - 15.00 UhrDo., 1.11. - 15.00 UhrSo., 4.11. - 17.00 Uhr
The man from London
The man from London
Ungarn, Deutschland, Frankreich 2007 | Regie: Béla Tarr | 132 min. | 35mm | Tilda Swinton, Miroslav Krobot u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Gleisarbeiter Maloin führt ein einfaches Leben ohne Perspektiven. Die Welt um ihn herum nimmt er kaum noch wahr; er hat vor dem langsamen Zerfall und seiner eigenen Einsamkeit kapituliert. Als er Zeuge eines Mordes wird, schlägt sein Leben jedoch noch einmal um. Er trifft auf Fragen von Sünde und Moral und sieht sich plötzlich mit der existentiellen Bedeutung des Lebens konfrontiert. Frei verfilmt nach Georges Simenons Roman „L’ Homme de Londres“ entstand ein melancholischer, dunkler Film, der „etliche Bilder vorzuweisen hat, die man so schnell nicht wieder vergisst.“ (kino-zeit.de)
Sa., 27.10. - 19.00 UhrMo., 29.10. - 19.00 Uhr
The Artist
The Artist
Frankreich 2011 | Regie: Michel Hazanavicius | 100 min. | digital | Jean Dujardin, Bérénice Bejo, Missi Pyle u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Hollywood 1927: George Valentin ist ein gefeierter Stummfilm-Star. Doch die Einführung des Tonfilms schwebt als Damoklesschwert über seiner Karriere. Auf einer Premierenfeier verliebt sich George in die charismatische junge Statistin Peppy Miller, die mit ihrem gewinnenden Lächeln selbst das Zeug zum Leinwandliebling hat. Während der Siegeszug des Tonfilms für Peppy den Beginn ihres Aufstiegs bedeutet, verpasst George, der sich selbst als Star vom alten Schlage sieht, den Anschluss und fällt immer tiefer auf der Karriereleiter ... Perfektes Melodram beinahe ohne Dialoge, vielfach Oscar-prämiert, eine emotionale Huldigung an das Kino an sich.

Am 28.10. mit Einführung von Maya Dietrich (kineskop.de).
So., 28.10. - 17.00 UhrDi., 30.10. - 19.00 Uhr
Oh Boy
Oh Boy
Deutschland 2012 | Regie: Jan Ole Gerster | 83 min. | 35mm | Tom Schilling, Michael Gwisdek u.a. | deutsche Fassung.
Niko ist Ende 20 und meistens dort, wo es Kaffee gibt. Niko ist ein Slacker, der hier und überall in Berlin Gesichter trifft, die ihn meistens nerven. Sein Jura-Studium hat er längst geschmissen, der Vater zahlt immer noch seine Ausgaben, aber nicht mehr lange. Derweil treibt es Niko weiter mitten durch die Stadt. Doch wird er jemals sein Leben auf die Reihe bekommen? OH BOY ist der vielleicht knackigste Film des Jahres, das selbstironische, humorvolle Portrait eines jungen Mannes - ganz in s/w gedreht und mit viel existenzialistischer Jazz-Musik versehen. Bei uns als Preview vor seinem offiziellen Deutschland-Start zu bewundern.
So., 28.10. - 19.30 Uhr
Pi
Pi
USA 1997 | Regie: Darren Aronofsky | 85 min. | digital | Sean Gullette, Mark Margolis u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die eindrückliche Reise in die geniale Gedankenwelt des verschrobenen Mathematikgenies Maximillian Cohen, gedreht von Mastermind Darren Aronofsky (THE FOUNTAIN, BLACK SWAN). Max erforscht das numerische System, das sich seiner Meinung nach hinter der perfekten Struktur des geordneten Chaos’ befindet. Als Max kurz vor der Lösung steht, verfolgen ihn eine skrupellose Wall Street Firma sowie eine religiöse jüdische Sekte. Maximillians Leben wird immer mehr zu einem Alptraum - festgehalten in surrealen s/w-Bildern und unterlegt mit dem elektronischen Soundtrack von Clint Mansell. Auf dem Sundance Film Festival wurde PI 1998 mit dem Regiepreis ausgezeichnet.
So., 28.10. - 21.30 Uhr
Eraserhead
Eraserhead
USA 1977 | Regie: David Lynch | 89 min. | digital | Jack Nance, Charlotte Stewart u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Einer der wohl finstersten Filme der Filmgeschichte und zugleich einer der unbeschreiblichsten. Berühmt-berüchtigt unter anderem durch die Intensität der Tonspur. Gedreht als Low Budget Film geht es formal um ein Vater-Kind-Melodram (das Kind ist ein Monster), dessen Bezugspunkte immer mehr verschoben werden. Ein frühes Meisterwerk eines berühmten Meisterregisseurs.
Mo., 29.10. - 21.30 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 30 - Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 30 - Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2012 | Regie: ??? | ca. 120 min. | digital | deutsche Fassung.
Im goldenen Herbst wird das Karlstorkino endlich wieder zum Jagdrevier auf die ebenso goldene wie legendäre Trophäe. ZUM GOLDENEN HIRSCH bringt rechtzeitig zu Halloween die neuesten, schrägsten und diesmal auch gruseligsten Kurzfilme aus der Metropolregion auf die große Leinwand. Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands ist das Festival für Feierabendregisseure und Untergrundartisten. Das Festival, auf dem nur das Publikum bestimmt, wer eine 100,- Euro cash und die Qualifikation für den Großen Endhirsch 2013 mit nach Hause nimmt. Karten-Reservierungen wie immer dringend empfohlen!
Mi., 31.10. - 19.30 Uhr
Berg Fidel - Eine Schule für alle
Berg Fidel - Eine Schule für alle
Deutschland 2011 | Regie: Hella Wenders | 87 min. | digital | deutsche Fassung.
Wenn Kinder nicht von klein auf lernen, dass die Menschen verschieden sind, wann dann? An der inklusiven Grundschule „Berg Fidel" gehören alle dazu: ob hochbegabt oder lernschwach, geistig oder körperlich beeinträchtigt. In diesem Film kommen die Kinder zu Wort: Vier kleine Protagonisten erzählen mit Witz und Charme aus ihrem Schulalltag und vermitteln in ihrer unvergleichlichen Weise weit mehr als so mancher Erwachsene. Ein ausgesprochen wichtiger Film von Hella Wenders, der Nichte von Wim Wenders. Schulvorstellungen: 06221 – 97 89 20
Do., 1.11. - 17.00 UhrSo., 4.11. - 15.00 UhrSa., 10.11. - 17.00 UhrSo., 11.11. - 15.00 UhrSo., 18.11. - 11.00 UhrDo., 22.11. - 11.00 UhrSo., 25.11. - 15.00 UhrSo., 16.12. - 15.00 UhrSo., 23.12. - 14.30 Uhr
Wir wollten aufs Meer
Wir wollten aufs Meer
Deutschland 2012 | Regie: Toke Constantin Hebbeln | 116 min. | 35mm | August Diehl, Alexander Fehling u.a. | deutsche Fassung.
Die 1980er Jahre in Rostock. Die Hafenarbeiter Cornelis und Andreas würden gerne zur See fahren, doch in der DDR geht das nicht so leicht. Mit der Stasi zusammen zu arbeiten scheint eine Möglichkeit sein, um das lang ersehnte Ziel endlich zu erreichen. Allerdings hat das Ganze seinen Preis: so sollen sie den Vorarbeiter Matze ausspionieren, der unter Verdacht steht, einen Fluchtversuch zu planen. Im letzten Moment bekommt Cornelis Zweifel und hält Informationen zurück. Dennoch wird Matze festgenommen. Cornelis Freundschaft mit Andreas wird auf eine harte Probe gestellt ... Packend gespieltes Drama bei herausragender Besetzung. „Kurz nach dem Vorspann umgibt den Film ununterbrochen ein Gefühl der Angespanntheit. Eine Suspense, auf die Hitchcock stolz gewesen wäre ...“ (kino-zeit.de)
Do., 1.11. - 19.00 UhrSo., 4.11. - 21.30 UhrDi., 6.11. - 19.00 UhrSo., 11.11. - 11.00 Uhr
Parada
Parada
Serbien, Deutschland, Ungarn 2011 | Regie: Srdjan Dragojevic | 110 min. | digital | Nikola Kojo, Milos Samolov u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Homophobie nimmt weltweit gerade wieder zu, auch in Serbien ist es nicht allzu weit her mit der Toleranz. Trotzdem soll In Belgrad eine neue „Gay Pride Parade" stattfinden, obwohl vorherige Versuche blutig scheiterten. Deshalb wagt Schwulen-Aktivist Mirko eine ungewöhnliche Kooperation: Mirkos Freund Radmilo, seines Zeichens Tierarzt, rettet einem Pit Bull das Leben. Dessen Herrchen Limun ist Ex-Gangster und Chef einer Sicherheitsfirma. Er möchte seine Freundin heiraten - da trifft es sich gut, dass Mirko Hochzeiten organisiert. Der Deal lautet: Mirko sorgt für eine gelungene Hochzeit, wenn Lemon dafür den Schutz bei der Schwulenparade garantiert. Widerstrebend stimmt der ehemalige Kriminelle zu. Ein Team zu finden, das ihn bei seiner Mission unterstützt, stellt sich aber als gar nicht so einfach heraus ... Man ahnt erneut: der Balkan hat so seinen ganz eigenen Humor. „Gehen Sie ins Kino und schauen Sie sich diesen herrlichen Film an!“ (kino-zeit.de)
Do., 1.11. - 21.30 UhrSo., 4.11. - 19.00 UhrMo., 5.11. - 21.30 UhrDi., 6.11. - 21.30 UhrSo., 11.11. - 21.30 Uhr
Der Verdingbub
Der Verdingbub
Schweiz 2011 | Regie: Markus Imboden | 110 min. | digital | Katja Riemann, Stefan Kurt, Max Hubacher u.a. | deutsche Fassung.
Die 50er Jahre in der ländlichen Schweiz: Das 12-jährige Waisenkind Max wird an eine Bauernfamilie im Emmental verdingt. Max muss auf dem wenig ertragreichen Bauernhof hart arbeiten. Nachdem ein weiteres „Verdingkind“ auf den Hof kommt, ein 15-jähriges Mädchen, kommt es zu einer für Max neuen Situation, auf die er zunächst aggressiv, nach und nach aber mit Interesse reagiert. Da Max, der fabelhaft Handorgel spielt, von den Bauersleut’ permanent und aus nichtigstem Anlass misshandelt wird, setzt sich immer mehr seine Lehrerin für ihn ein. Und dann hört er im Radio einen auf einem Bandoneon gespielten Tango ... Ein kühles, bildgewaltiges und großartig gespieltes Drama, einer der bemerkenswertesten Filme aus der Schweiz der letzten Jahre. Mit dem Publikumspreis der 12. Filmkunstmesse Leipzig ausgezeichnet gelingt es diesem Film, ein düsteres, bisher kaum beleuchtetes Kapitel Sozialgeschichte eindrucksvoll auf die Leinwand zu bannen. In seinem
Heimatland war DER VERDINGBUB zudem ein phänomenaler Kinoerfolg (über 240.000 Zuschauer).
Fr., 2.11. - 19.00 UhrSa., 3.11. - 19.00 UhrSo., 4.11. - 11.00 UhrMi., 7.11. - 19.00 UhrSa., 17.11. - 15.00 UhrSo., 18.11. - 19.00 Uhr
Siddhartha
Siddhartha
USA 1972 | Regie: Conrad Rooks | 89 min. | 35mm | Shashi Kapoor u.a. | deutsche Fassung.
Hermann Hesse ist unverwüstlich, wenn jetzt auch seit 50 Jahren tot († 9. August 1962). Darum aus gebührendem Anlass erneut die Verfilmung von „Siddhartha“, des 1922 veröffentlichten Romans einer Jugend, als Wiederaufführung im Kino. „Einen Buddha zu schaffen, der den allgemein anerkannten Buddha übertrifft, das ist eine unerhörte Tat, gerade für einen Deutschen“, urteilte etwa Henry Miller darüber. Die Verfilmung von Conrad Rooks gefällt vor allem immer wieder durch die ungemein ästhetische Komposition ihrer Bilder, die sie zu einem außergewöhnlichen Kino-Erlebnis machen.
Sa., 3.11. - 17.00 UhrSo., 11.11. - 17.00 UhrSa., 24.11. - 17.00 Uhr
The Ides of March – Tage des Verrats
The Ides of March – Tage des Verrats
USA 2011 | Regie: George Clooney | 101 min. | digital | George Clooney, Ryan Gosling u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Stephen Meyers ist ein Mann, der genau weiß, was er will - und dafür ist er bereit, alles zu tun. Mit Anfang 30 haben ihn sein Ehrgeiz, seine Leidenschaft und sein unbedingter Siegeswille bereits an die Seite des aufstrebenden Präsidentschaftskandidaten Mike Morris geführt, für den er den Wahlkampf leitet. Für Stephen scheint es nur den Weg nach oben zu geben, doch schon bald muss auch er erkennen, dass die Wahrheit in diesem Geschäft nicht viel bedeutet und dass man mit einem einzigen Fehler alles verlieren kann. Exzellent gespieltes, erstklassisches Polit-Drama – unsere Sondervorstellung im Zusammenhang mit der anstehenden US-Präsidenten-Wahl. Mit Einführung von Maya Dietrich, kineskop.de.
Mo., 5.11. - 19.00 Uhr
We need to talk about Kevin
We need to talk about Kevin
USA, Großbritannien 2011 | Regie: Lynne Ramsay | 110 min. | 35mm | Tilda Swinton, John C. Reilly, Ezra Miller u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die ehemalige Reisejournalistin und Abenteurerin Eva trägt eine schwere seelische Last. Grund ist ihr Sohn Kevin, der bereits als Baby eine eigenwillige Distanz zeigt, die es Mutter Eva schwer macht, Nähe aufzubauen. Während Vater Franklin an seinem Sohn nichts Ungewöhnliches sieht, ist Eva besorgt über die mangelnde Empathie und seine Lust an Zerstörung.
Regisseurin Lynne Ramsay enthüllt erst nach und nach das Familiendrama, spannend und bewegend. Sie zeigt, wie das einst glückliche Paar in eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes schlittert. Ausgezeichnet mit dem „Britischen Filmpreis 2011“ und dem „Europäischen Filmpreis 2011“. Mit einer abermals glänzend aufspielenden Tilda Swinton!
Mi., 7.11. - 21.30 UhrMi., 14.11. - 19.00 UhrMo., 19.11. - 19.00 UhrDo., 22.11. - 21.00 Uhr
L’art de aimer – Die Kunst zu lieben
L’art de aimer – Die Kunst zu lieben
Frankreich 2011 | Regie: Emmanuel Mouret | 85 min. | 35mm | Julie Depardieu, François Cluzet u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wie kann man die Kunst der Liebe erlernen - und wie lässt sich diese im heutigen Paris noch erleben und dann auch leben? L’ART D’AIMER geht dieser Frage mal romantisch, mal komödiantisch nach und schickt seine sehnsüchtigen Menschen mit all ihren Neurosen und Macken durch eine laute, aufgeregte und äußerst unterhaltsame Stadt. Emmanuel Mouret (KÜSS MICH BITTE) gelingt es dabei, Lust und Last der Liebe mal poetisch, mal scharfsinnig, aber immer sehr authentisch zu zeigen – ganz im Stile eines frühen Woody Allen. Nach dem sensationellen Erfolg von ZIEMLICH BESTE FREUNDE zudem ein neuer Film mit François Cluzet.
Do., 15.11. - 19.30 UhrSa., 17.11. - 17.00 UhrSo., 18.11. - 14.30 Uhr
Caos Calmo – Stilles Chaos
Caos Calmo – Stilles Chaos
Italien 2008 | Regie: Antonello Grimaldi | 112 min. | digital | Nanni Moretti, Alessandro Gassman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach dem plötzlichen Tod seiner geliebten Frau muss das Leben weiter gehen und seine Tochter muss zur Schule: Pietro, bisher vielbeschäftigter Pay-TV-Manager, bringt sie nun selbst bis zum Schultor. Bleibt einfach da, setzt sich vor der Schule auf eine Bank im Park und passt auf. Tag für Tag ... Kollegen, seine überkandidelte Schwägerin, sein Bruder – alle kommen vorbei und schütten ihm das Herz aus. Wildfremde lächeln ihm zu. Und ganz langsam verwandelt sich der verborgene Schmerz des nur scheinbar Gefassten in Zuwendung zu allen anderen und endlich: zu sich selbst ... Ein heiter-melancholisches Märchen um Vater und Tochter, in dem sich Trauer und Komik wunderbar mischen - und der große Nanni Moretti in seiner besten Rolle seit langem sich selbst übertrifft. Im italienischen Original mit deutschen Untertiteln. Vor dem Film findet eine kurze Einführung statt. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 16.11. - 19.00 Uhr
Kineskop Kurzfilme
Eigene Kurzfilme der Kineskop
Sa., 17.11. - 19.00 UhrSo., 18.11. - 19.00 Uhr
Un bonheur n´arrive jamais seul – Und nebenbei das große Glück
Un bonheur n´arrive jamais seul – Und nebenbei das große Glück
Frankreich 2012 | Regie: James Huth | 110 min. | 35mm | Sophie Marceau, Gad Elmaleh u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sasha ist ein unbeschwerter Mittvierziger und ist mit seinem Leben soweit zufrieden. Er hat gute Freunde, er liebt sein Klavier und vor allem steht er auf Partys und ständig wechselnde Bett-Bekanntschaften. Nachts spielt er in einem Jazz-Club und ist somit ständig in Kontakt mit hübschen Frauen. Er lebt für den Moment und ist keiner, mit dem langfristig zu planen ist. Charlotte dagegen hat drei Kinder, zwei Ehen hinter sich und muss hart arbeiten, um die kleine Familie über Wasser zu halten. Eigentlich ist in ihrem Leben momentan kein Platz für eine ernsthafte Beziehung, ganz im Gegenteil. Die beiden haben auch nichts gemeinsam - und doch scheinen sie füreinander bestimmt zu sein. Typisch französischer Beitrag über die Lust am und aufs Leben – mit einer bezaubernden, jung gebliebenen Sophie Marceau!
Sa., 17.11. - 19.00 UhrSo., 18.11. - 16.30 UhrSo., 25.11. - 11.00 UhrMo., 26.11. - 19.00 Uhr
Beats, Rhymes and Life: The travels of A Tribe Called Quest
Beats, Rhymes and Life: The travels of A Tribe Called Quest
USA 2011 | Regie: Michael Rapaport | 98 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Musik-Dokumentation über die Hip-Hop-Gruppe „A Tribe Called Quest." Regisseur Michael Rapaport, selbst großer Fan, geht mit der Gruppe 2008 auf Tour und befragt sie zu den Anfängen, den Höhepunkten und den Gründen für die zwischenzeitliche Auflösung der Gruppe. Klar, dass die Mitglieder nach wie vor ihre Differenzen haben, die sich auch auf die kreative Arbeit auswirken. Rapaport ist live dabei, als nach einer Show die Spannungen innerhalb der Gruppe im Backstage-Bereich in einem solchen Maß ausbrechen, dass sie sogar die Fortführung der Tour bedrohen. Gespickt mit zahlreichen Interviews (auch von anderen Show-Größen wie den Beastie Boys, Busta Rhymes oder Mos Def) und Live-Aufnahmen entsteht ein eindringliches Porträt dieser Formation, die viele als ‚Pioniere des Rap’ bezeichnen.
Sa., 17.11. - 21.30 UhrSo., 18.11. - 21.30 Uhr
Bischler – Zwischendrin
Bischler – Zwischendrin
Deutschland 2012 | Regie: Oskar Dammel | 35 min. | digital | deutsche Fassung.
»zwischendrin« – das ist das neue Album des Heidelberger Singer-Songwriters Bischler, das am 23. November 2012 in Zusammenarbeit mit dem Label JANUAR und dem Vertrieb Broken Silence veröffentlicht wird. Mit der Erfahrung aus über 300 Konzerten nach dem Debütalbum »Pause« (2010), poetischen Texten und klassisch-zeitlosem Songwriting wagte sich Bischler zusammen mit Band daran, neun neue Lieder live und an einem Tag auf dem Dach der Darmstädter ironbar-studios aufzunehmen.
Nicht zwischendrin, sondern mit dabei: Ein 35-minütiger Dokumentationsfilm, der neben zahlreichen persönlichen Interviewsequenzen mit den beteiligten Musikern, intensive Einblicke in den gesamten Entstehungsprozess des Albums – vom Schreiben der Lieder, über Proben mit der Band bis hin zu den finalen Aufnahmen – liefert.
Daher bietet das Karlstorkino das perfekte Ambiente und einen originellen Ort für gleich zwei Releasekonzerte. Erstmals wird das Album jeweils live und inklusive Filmvorführung präsentiert und kann exklusiv vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin erworben werden.

Termine: 20. & 21.11.2012
Eintritt: 10, erm. 8 Euro (aufgrund begrenzter Platzanzahl wird eine Kartenvorbestellung im Karlstorkino empfohlen)

www.bischlermusik.de
Di., 20.11. - 19.00 UhrMi., 21.11. - 19.00 Uhr
Dichter und Kämpfer
Dichter und Kämpfer
Deutschland 2012 | Regie: Marion Hütter | 89 min. | digital | deutsche Fassung.
Gerade auch in Heidelberg sind Poetry-Slams zur Zeit sehr angesagt, darum nun endlich der erste Kinofilm über den deutschen Poetry Slam auch in dieser Stadt! Wir sehen: Julius Fischer, Theresa Hahl, Sebastian 23 und Philipp Scharrenberg ein Jahr lang zwischen zwei deutschsprachigen Meisterschaften. Ein Film über Sieg und Niederlange, Kunst und Kommerz, Literatur und das Leben als fahrender Dichter. Und ein etwas anderes Liebeslied gibt es natürlich auch.
Di., 20.11. - 21.30 UhrSo., 25.11. - 21.15 Uhr
Le nom des gens
Le nom des gens
Frankreich 2010 | Regie: Michel Leclerc | 100 min. | digital | Klassenstufe: ab 9. Klasse | Original mit deutschen Untertiteln.
Die junge, attraktive Bahia (Sara Forestier) trägt ihren außergewöhnlichen Namen mit Stolz, kämpft mit aufbrausender Leidenschaft für alle gerade verfügbaren Randgruppen und dürfte für ihren Geschmack ruhig ein bisschen weniger französisch aussehen. Auch sonst hat die charmante Politaktivistin ihren eigenen Weg gefunden, die Welt zu verbessern: Ganz nach dem Lebensmotto ihrer hippiebewegten Eltern, „Make love, not war“, schläft sie mit politisch rechts stehenden Männern, um sie ideologisch umzudrehen. Eine Ausnahme macht sie allerdings für den bekennenden Linkswähler Arthur (Jacques Gamblin), der sich eigentlich ganz wohl dabei fühlt, mit seinem konservativen Allerweltsnamen in der anonymen Masse unterzutauchen. Doch Bahia stellt sein bis dahin geordnetes und zurückgezogenes Leben völlig auf den Kopf. Und so muss sich Arthur plötzlich nicht nur mit Bahias mitreißendem Idealismus, sondern auch mit der wahren Geschichte seiner Familie auseinandersetzen.

Michel Leclercs neue politische Komödie war bei der Césars-Verleihung 2011 in Frankreich besonders erfolgreich und wurde für das beste Originaldrehbuch (Michel Leclerc, Baya Kasmi) und für die beste Hauptdarstellerin (Sara Forestier) ausgezeichnet.
Do., 22.11. - 09.00 UhrMo., 26.11. - 11.00 UhrDi., 27.11. - 14.00 Uhr
Pieds nus sur les limaces
Pieds nus sur les limaces
Frankreich 2010 | Regie: Fabienne Berthaud | 103 min. | digital | Klassenstufe: ab 9. Klasse | Original mit deutschen Untertiteln.
Lily (Ludivine Sagnier) ist anders. Sie lebt in einer skurrilen Fantasiewelt und macht meistens das, wozu sie gerade Lust hat. Zusammen mit ihrer Mutter wohnt sie in einem idyllischen Landhaus. Als ihre Mutter plötzlich stirbt, ist es an Lilys Schwester Clara (Diane Kruger), die mit einem Anwalt (Denis Ménochet) verheiratet ist und in Paris lebt, für Lily da zu sein. Unter dem Einfluss der eigenwilligen und freiheitsliebenden Lily findet Clara mehr und mehr Geschmack an der von Lily vorgelebten Ungebundenheit. Sie beginnt, ihr konformes Leben in Frage zu stellen. Eine gewaltige Herausforderung für ihre Ehe und gleichzeitig die Wiederentdeckung der Nähe zwischen zwei ungleichen Schwestern.

PIEDS NUS SUR LES LIMACES ist ein wunderbar verspielter Sommerfilm von Fabienne Berthaud mit Ludivine Sagnier (SWIMMING POOL) und Deutschlands Weltstar Diane Kruger (INGLOURIOUS BASTERDS). Der Film erhielt 2010 in Cannes den Art Cinema Award.
Do., 22.11. - 14.00 Uhr
Elle s’appelait Sarah
Elle s’appelait Sarah
Frankreich 2010 | Regie: Gilles Paquet-Brenner | 104 min. | digital | Klassenstufe: ab 9. Klasse | Original mit deutschen Untertiteln.
Paris im Juli 1942. Sarah, ein zehnjähriges jüdisches Mädchen, wird mit ihren Eltern mitten in der Nacht von der französischen Polizei zur Deportation aus ihrer Wohnung geholt. Verzweifelt schließt sie ihren kleinen Bruder in ihrem Geheimversteck hinter der Tapetentür im Schlafzimmer ein und verspricht, ganz schnell wieder bei ihm zu sein. Den Schlüssel nimmt sie mit, nicht ahnend, welche Katastrophe ihrer Familie und fast 20.000 weiteren verschleppten Pariser Juden bevorsteht. Siebenundsechzig Jahre später verwebt sich Sarahs Geschichte mit der von Julia Jarmond (Kristin Scott Thomas), einer amerikanischen Journalistin, die für einen Artikel über die damalige Razzia und ihre furchtbaren Folgen recherchiert. Bei dieser Arbeit stößt sie auf das Schicksal einer jüdischen Familie, die aus der Wohnung vertrieben wurde, die seit Jahrzehnten der Familie ihres zukünftigen Mannes Bertrand gehört und in die sie nach ihrer Hochzeit einziehen wollte. Je mehr Wahrheit Julia ans Licht befördert, um so mehr erfährt sie über Bertrands Familie, über Frankreich und schließlich über sich selbst.

“Leidenschaftlich, bewegend und voller Wahrheit“ nannte Frankreichs große Tageszeitung Le Figaro Gilles Paquet-Brenners Film nach dem Bestsellerroman ELLE S´APPELAIT SARAH von Tatiana de Rosnay.
Do., 22.11. - 16.00 UhrDi., 27.11. - 11.00 UhrMi., 28.11. - 14.00 UhrFr., 6.2. - 10.00 Uhr
Oh Boy
Oh Boy
Deutschland 2012 | Regie: Jan Ole Gerster | 83 min. | 35mm | Tom Schilling, Michael Gwisdek u.a. | deutsche Fassung.
Niko ist Ende 20 und meistens dort, wo es Kaffee gibt. Niko ist ein Slacker, der überall in Berlin Gesichter trifft, die ihn meistens nerven. Sein Jura-Studium hat er längst geschmissen, der Vater zahlt immer noch seine Ausgaben, aber nicht mehr lange. Derweil treibt es Niko immer weiter mitten durch die Stadt. Doch wird er jemals sein Leben auf die Reihe bekommen? OH BOY ist der vielleicht knackigste Film des Jahres, das selbstironische, humorvolle Portrait eines jungen Mannes - ganz in s/w gedreht und mit viel existenzialistischer Jazz-Musik versehen, überraschend frisch, unkompliziert und im besten Sinne cool.
Do., 22.11. - 19.00 UhrFr., 23.11. - 19.00 UhrSa., 24.11. - 19.00 UhrSo., 25.11. - 17.00 UhrMo., 26.11. - 21.30 UhrMi., 28.11. - 19.00 Uhr
No et moi
No et moi
Frankreich 2010 | Regie: Zabou Breitman | 105 min. | digital | Klassenstufe: ab 5. Klasse | Original mit deutschen Untertiteln.
NO ET MOI ist ein Drama, das von der Freundschaft zweier sehr unterschiedlicher Mädchen handelt: Lou ist eine frühreife 13-Jährige, die bitterlich von der Welt enttäuscht ist. Nora, die von allen nur „No“ genannt wird, ist eine unberechenbare 18-Jährige – und obdachlos. Die beiden treffen aufeinander, als Lou für einen Aufsatz ein Interview mit einer Obdachlosen führen soll. Eine Begegnung, die beider Leben verändert.

Die tief berührende Verfilmung von Zabou Breitman (César 2003 für den besten Erstlingsfilm) bezieht sich auf Delphine de Vigans internationalen Erfolgsroman 'No et Moi', 2008, der mit dem französischen 'Prix des Libraires' ausgezeichnet wurde.
Fr., 23.11. - 09.00 UhrFr., 23.11. - 11.00 UhrMo., 26.11. - 14.00 Uhr
La tête en friche
La tête en friche
Frankreich 2010 | Regie: Jean Becker | 82 min. | digital | Klassenstufe: ab 5. Klasse | Original mit deutschen Untertiteln.
LA TÊTE EN FRICHE ist die Geschichte über eine dieser Begegnungen, die das ganze Leben verändern können: das Zusammentreffen in einem Park zwischen Germain (Gérard Depardieu), um die 50, praktisch Analphabet, und Margueritte (Gisèle Casadesus), einer kleinen, alten Dame und leidenschaftlichen Leserin. Vierzig Jahre und hundert Kilo trennen sie. Eines Tages setzt sich Germain zufällig neben sie. Margueritte liest ihm Passagen aus Romanen vor und eröffnet ihm die Welt und die Magie der Bücher, von denen sich Germain immer ausgeschlossen fühlte. Für sein Umfeld, die Freunde im Bistro, die ihn bis jetzt für einen Einfaltspinsel hielten, wechselt die Dummheit mit einem Mal die Seite. Aber Margueritte verliert immer mehr ihr Augenlicht, und aus tief empfundener Freundschaft zu dieser charmanten, verschmitzten und aufmerksamen alten Dame übt Germain lesen und zeigt ihr, dass er in der Lage sein wird, ihr vorzulesen, wenn sie selbst es nicht mehr kann.

LA TÊTE EN FRICHE: ein Film voller Humor und Lebensfreude, mit einem bemerkenswert guten Gérard Depardieu und einer Hauptdarstellerin an seiner Seite, Gisèle Casadesus, der das Alter nichts von ihrem Charme genommen hat.
Fr., 23.11. - 16.00 UhrDi., 27.11. - 16.00 UhrMi., 28.11. - 11.00 Uhr
Adopted
Adopted
Deutschland 2010 | Regie: Rouven Rech, Gudrun F. Widlok | 89 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Aufnahme afrikanischer Kinder in europäische Familien ist heutzutage keine große Sensation mehr. Was aber, wenn Europäer nach Afrika gehen, um am dortigen Familienleben teilzunehmen, also dort zu leben? Anhand dreier Fälle geht dieser spezielle Dokumentarfilm einem solchen Abenteuer nach. Gisela, 70 Jahre alt, will ihren Kindern nicht zur Last fallen und wollte schon in ihrer Jugend nach Afrika. Ludger, junger Schauspieler aus Berlin, fühlt sich in Deutschland isoliert. Thelma, Studentin aus Island, hat einfach Lust auf andere Kulturen. Hautnah sind wir bei den Erlebnissen der drei dabei, da keiner, selbst das Filmteam, nicht weiß, worauf das Ganze hinaus laufen wird...

In Kooperation mit ‚Weltwärts in Deutschland’ (WinD), Mannheim / Heidelberg. Mit Einführung zum Film / Eintritt: Euro 2.- (geht zu 100% an den gemeinnützigen Verein)
So., 25.11. - 19.00 Uhr
Adèle blanc-sec (Les aventures extraordinaires D')
Adèle blanc-sec (Les aventures extraordinaires D')
Frankreich 2010 | Regie: Luc Besson | 107 min. | digital | Klassenstufe: ab 5. Klasse | Original mit deutschen Untertiteln.
Paris, 1912. Adèle ist klug, charmant und überaus abenteuerlustig. Als ebenso leidenschaftliche wie furchtlose Reporterin und Hobby-Archäologin schreckt sie vor keiner Gefahr und Herausforderung zurück – weder vor düsteren Pharaonengräbern, finsteren Gegenspielern, mürrischen Kamelen, geheimnisvollen Mumien, schüchternen Verehrern und erst recht nicht vor einem leibhaftigen Flugsaurier. Dieser ist gerade aus einem Millionen Jahre alten Ei im Naturkundemuseum geschlüpft und stellt ganz Paris auf den Kopf. Für Adèle jedoch kein Grund zur Beunruhigung. Und während sie sich aufmacht, auch diesem Rätsel auf den Grund zu gehen, gerät sie prompt in eine Fülle weiterer halsbrecherischer wie atemberaubender Abenteuer ...

Erfolgsregisseur Luc Besson (DAS FÜNFTE ELEMENT) ist mit einem fantastischen Abenteuer zurück - mit viel Action, Spannung, Witz und einer hinreißenden neuen Heldin!
Di., 27.11. - 09.00 Uhr
Transpapa
Transpapa
Deutschland 2012 | Regie: Sarah-Judith Mettke | 90 min. | digital | Devid Striesow, Luisa Sappelt, Sandra Borgmann u.a. | deutsche Fassung.
Als Maren mitten in der Pubertät davon erfährt, dass ihr Vater, der die Familie vor Jahren verlassen hat, jetzt als Frau mit Namen Sophia lebt, ist erstmal alles anders. Nach einigem Zögern und viel Irritation wird klar, dass Maren diesem Geheimnis nachgehen muss – und macht sich heimlich auf den Weg. Als sie Sophia im Haus eines älteren Mannes findet, in der sie anscheinend nicht nur als Haushälterin, sondern auch als Geliebte lebt, reagiert Maren abgestoßen und sehnsüchtig zugleich. Lässt sich zwischen Maren und Sophia unter diesen speziellen Umständen erneut so etwas wie eine familiäre Bindung aufbauen? Das Abenteuer beginnt... 2012 ausgezeichnet in Saarbrücken (Max Ophüls) ist TRANSPAPA ein „Film über Liebe, der mit großem handwerklichen Können und feiner Schauspielkunst über Zärtlichkeit, Toleranz und Respekt füreinander erzählt. Er führt uns in die Nähe vieler unserer Sehnsüchte. Er berichtet aber auch mit subtilem Humor über den Mut, gesellschaftliche Normen abzustreifen.“ (SR online)

Am 27.11. MFG-Premiere (Filmförderung Baden Württemberg) in Anwesenheit der Regisseurin Sarah-Judith Mettke! Im Anschluss an die Vorstellung laden wir zu einem Empfang.
Di., 27.11. - 19.00 UhrDo., 29.11. - 17.00 UhrFr., 30.11. - 17.00 Uhr
Kérity, la maison des contes
Kérity, la maison des contes
Frankreich 2009 | Regie: Dominique Monféry | 74 min. | digital | Klassenstufe: ab 1. Klasse | Original mit deutschen Untertiteln.
Der siebenjährige Leon kann immer noch nicht lesen. Als seine Tante stirbt, hinterlässt sie seinen Eltern ihr Haus und ihm ihre alte Büchersammlung. Leon findet heraus, dass die Bücher als Versteck für alle Märchenfiguren dienen. Nun muss er Pinocchio, Rotkäppchen, Aladin und all die anderen Helden aller Kinder beschützen. Denn sollten sie die Bibliothek verlassen, verschwinden sie für immer und kein Kind würde mehr ihre Geschichten lesen können. Als seine Eltern damit beginnen, die Bücher zu verkaufen, trotzt Leon, der von der bösen Hexe Carabosse geschrumpft wurde, allem und jedem, um seine kleinen Freunde zu beschützen.

„KÉRITY, LA MAISON DES CONTES ist ein bezaubernder Film über die Macht der Worte, mit wundervoll gezeichneten Bildern und traumhafter Musik.“ (kinderfilmwelt.de). Mit den wunderbaren Figuren von Rebekka Dautremer, der weltberühmten Illustratorin aus Frankreich.
Mi., 28.11. - 09.00 Uhr
Sushi in Suhl
Sushi in Suhl
Deutschland 2012 | Regie: Carsten Fiebeler | 107 min. | digital | Uwe Steimle, Julia Richter u.a. | deutsche Fassung.
SUSHI IN SUHL erzählt die wahre Geschichte von Rolf Anschütz, der in den 70er Jahren in Suhl das erste und einzige, enorm erfolgreiche Japan-Restaurant der DDR gründete. Als „dreiviertel Japaner“ hat sich Rolf Anschütz gerne bezeichnet. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere durfte er in das Land einreisen, dessen Kultur er seit Jahren seinen Landsleuten in der DDR vermittelte, doch schließlich musste er erkennen, dass das Land seiner Träume seine Heimat ist. SUSHI IN SUHL ist eine gleichermaßen komische wie hintergründige Tragikomödie um einen Menschen, der durch Zufall einen Mechanismus in Bewegung setzte, den er selbst nicht mehr stoppen konnte.
Do., 29.11. - 19.00 UhrSa., 1.12. - 16.30 UhrSo., 2.12. - 14.30 UhrMo., 3.12. - 19.00 UhrMi., 5.12. - 19.00 UhrSa., 15.12. - 16.30 UhrSo., 16.12. - 19.00 UhrSo., 23.12. - 16.30 UhrSo., 30.12. - 11.00 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Regie: ??.
Unsere monatliche Veranstaltungsreihe für alle Mitglieder des Medienforums und natürlich auch für alle, die es werden wollen. Das bewährte Konzept: eine sorgsam ausgewählte, selten gesehene Filmperle neu oder wieder entdecken – verbunden mit einem oder zwei guten Glas Wein. Referent: Denis Peters, kineskop.de Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 30.11. - 19.00 Uhr
Oh boy
Oh boy
Deutschland 2012 | Regie: Jan Ole Gerster | 83 min. | 35mm | Tom Schilling, Michael Gwisdek u.a. | deutsche Fassung.
Niko ist Ende 20 und meistens dort, wo es Kaffee gibt. Niko ist ein Slacker, der überall in Berlin Gesichter trifft, die ihn meistens nerven. Sein Jura-Studium hat er längst geschmissen, der Vater zahlt immer noch seine Ausgaben, aber nicht mehr lange. Derweil treibt es Niko immer weiter mitten durch die Stadt. Doch wird er jemals sein Leben auf die Reihe bekommen? OH BOY ist der vielleicht knackigste Film des Jahres, das selbstironische, humorvolle Portrait eines jungen Mannes - ganz in s/w gedreht und mit viel existenzialistischer Jazz-Musik versehen, überraschend frisch, unkompliziert und im besten Sinne cool. Super Film!
Sa., 1.12. - 19.00 UhrSo., 2.12. - 11.00 UhrSo., 2.12. - 19.00 UhrMo., 3.12. - 21.15 UhrDi., 4.12. - 19.00 UhrMi., 5.12. - 21.15 Uhr
Pieta
Pieta
Südkorea 2012 | Regie: Kim Ki-Duk | 104 min. | digital | Lee Jeong-jin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein kleiner, schwer verwahrloster Krediteintreiber hat sich darauf spezialisiert, völlig verschuldete Arbeiter so zu verstümmeln, dass sie sich dadurch ihre Versicherungen ausbezahlen lassen können. Eines Tages registriert er jedoch, wie eine aparte ältere Frau ihn beobachtet, ja ihn heimlich begleitet. Zunächst sehr abweisend, beginnt er sie langsam zu tolerieren ... In Venedig gefeiert und dort mit dem „Goldenen Löwen“ ausgezeichnet, kehrt Kim Ki-Duk mit seinem Meisterwerk PIETA nach einer Zeit eigener persönlicher Probleme ungemein ausdrucksstark in die Öffentlichkeit zurück.
Sa., 1.12. - 21.00 UhrSo., 2.12. - 21.00 UhrSo., 16.12. - 21.00 UhrMo., 17.12. - 19.00 UhrDi., 18.12. - 21.30 Uhr
Il mio domani – Die Zukunft liegt vor mir
Il mio domani – Die Zukunft liegt vor mir
Italien 2011 | Regie: Marina Spada | 88 min. | 35mm | Claudia Gerini, Raffaele Pisu u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Monica führt nach außen hin ein normales und erfolgreiches Leben als Geschäftsfrau in Mailand. Doch plötzlich scheint ihr alles zu entgleiten: Zeitgleich mit dem Tod ihres religiösen Vaters zerbricht auch ihre Beziehung zu Vittorio Corradi, dem verheirateten Chef ihrer Firma, mit dem sie bisher ein Verhältnis hatte. Plötzlich sieht sich Monica gezwungen, alles in Frage zu stellen, was sie sich bisher aufgebaut hat. Auf der Suche nach ihrer eigentlichen Identität räumt sie mit der Vergangenheit auf.
Do., 6.12. - 19.00 UhrSo., 9.12. - 11.00 Uhr
La nostra vita – Unser Leben
La nostra vita – Unser Leben
Italien 2010 | Regie: Daniele Luchetti | 95 min. | 35mm | Elio Germano, Isabella Ragonese u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Claudio De Rosa ist Bauarbeiter und junger Familienvater. Mit seinen beiden kleinen Söhnen und seiner Frau Elena lebt er in einem Vorort von Rom. Viel Geld hat die Familie nicht, doch sie sind zufrieden mit ihrem Leben. Das Glück wird jäh zerstört, als Elena unversehens bei der Geburt ihres dritten Jungen stirbt. Von heute auf morgen steht Claudio alleine mit den Kindern da. Doch er gibt nicht auf... In LA NOSTRA VITA erzählt Regisseur Daniele Luchetti (MEIN BRUDER IST EIN EINZELKIND) eine packende Familienstory vor dem authentischen Hintergrund eines „Italien von unten“. Elio Germano als Claudio spielt mit einer schier unglaublichen Intensität und wurde beim Festival von Cannes zu Recht als „Bester Darsteller“ ausgezeichnet. Ein starkes Stück italienisches Kino, das mitten ins Herz trifft.
Fr., 7.12. - 11.00 UhrFr., 7.12. - 19.00 UhrSa., 8.12. - 19.00 Uhr
Cinema Paradiso
Cinema Paradiso
Italien, Frankreich 1988 | Regie: Giuseppe Tornatore | 125 min. | digital | Philippe Noiret u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Alfredo ist tot, das Paradiso ist tot - es lebe das Kino! CINEMA PARADISO erzählt die ebenso rührend-nostalgische wie vergnügliche Geschichte von der Freundschaft zwischen dem skurrilen Filmvorführer Alfredo und dem kleinen Jungen Toto, der sich, sehr zum Leidwesen seiner Mutter, lieber im Kino als in der Kirche aufhält. Eine Hommage an das Kino als einen faszinierenden Ort der Träume und Leidenschaften. CINEMA PARADISO wurde 1990 als „Bester ausländischer Film“ mit dem Oscar ausgezeichnet. Ein Film über Liebe, Freundschaft und Zensur. Eine anrührende Liebeserklärung an das Kino (Begleitprogramm "cinema! italia! 2012)
Fr., 7.12. - 21.00 Uhr
L’industriale – Der Unternehmer
L’industriale – Der Unternehmer
Italien 2012 | Regie: Giuliano Montaldo | 94 min. | 35mm | Pierfrancesco Favino, Carola Crescentini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der 40jährige Nicola ist Fabrikbesitzer in Turin. Die Wirtschaftskrise, die Italien in ihrem eisernen Griff hat, erfasst auch sein Unternehmen. In die Enge getrieben von Schulden und den Forderungen der Banken, steht Nicola am Rande der Pleite. Nur noch eine größere Bürgschaft seiner Frau Laura könnte ihn retten. Doch gerade jetzt muss er feststellen, dass Laura sich von ihm zu entfremden scheint und eigene Wege geht. Und während die von Entlassung bedrohten Arbeiter schon lautstark protestieren, greift Nicola zu immer skrupelloseren Methoden, um seine Lage zu retten. Giuliano Montaldo, der große Altmeister des politisch engagierten Kinos (SACCO UND VANZETTI), zeigt auf beeindruckende Weise, wie die ökonomische Krise in alle Bereiche des menschlichen Lebens vordringt. Ein scharfsichtiger filmischer Beitrag zur aktuellen Lage.
Sa., 8.12. - 17.00 Uhr
Giulia non esce la sera – Giulia geht abends nie aus
Giulia non esce la sera – Giulia geht abends nie aus
Italien 2009 | Regie: Giuseppe Piccioni | 107 min. | digital | Valerio Mastandrea, Valeria Golino u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Guido ist ein Schriftsteller, nominiert für einen wichtigen Literaturpreis. Kurz vor der Preisverleihung begleitet er seine Tochter ins Schwimmbad. Dort trifft er Giulia, eine attraktive Frau, deren Element das Wasser ist. Guido verliebt sich in Giulia, und zwar sofort, doch es gibt ein Problem: Giulia geht abends nie aus, denn sie verbirgt ein Geheimnis ... Regisseur Giuseppe Piccioni wurde auch in Deutschland bekannt durch seinen wunderbaren Film LUCE DIE MIEI OCCHI – DAS LICHT MEINER AUGEN. Dieser Film nun basiert, wie er bekennt, auf einer Beobachtung, dass es in Schwimmbädern mitunter schwierig sei, verbal miteinander zu kommunizieren. Heraus kam diese dramatische Liebesgeschichte mit unerwarteten Wendungen (Begleitprogramm "cinema! italia! 2012")
So., 9.12. - 15.00 UhrMo., 10.12. - 21.00 Uhr
Scialla! – Bleib locker!
Scialla! – Bleib locker!
Italien 2011 | Regie: Francesco Bruni | 95 min. | 35mm | Fabrizio Bentivoglio, Barabara Bobulova u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Luca ist 15, seinen Vater kennt er nicht. Er steckt voller Lebenslust und Energie, nur mit dem Lernen hat er es nicht so. Also sind Nachhilfestunden nötig. Die gibt Bruno Beltrami, ein ehemaliger Lehrer, der den Schuldienst an den Nagel gehängt hat und sich als Ghostwriter für Biografien über Wasser hält. Brunos ereignisloses Leben wird durcheinander gewirbelt, als er herausfindet – dass Luca sein Sohn ist! Jede Menge Konflikte sind vorprogrammiert, zumal Luca ein Talent hat, sich bei wilden Moped-Touren durch Rom immer wieder in Schwierigkeiten zu bringen. Eine temporeiche Komödie über zwei völlig unterschiedliche Charaktere, die sich irgendwie zusammenraufen müssen. SCIALLA! wurde beim Festival von Venedig und bei den italienischen Filmpreisen „David di Donatello“ als bester Nachwuchsfilm ausgezeichnet.
So., 9.12. - 17.00 UhrMo., 10.12. - 11.00 UhrMo., 10.12. - 13.15 UhrMo., 10.12. - 19.00 Uhr
Basilicata: Coast to Coast – Basilicata: Von Küste zu Küste
Basilicata: Coast to Coast – Basilicata: Von Küste zu Küste
Italien 2010 | Regie: Rocco Papaleo | 105 min. | 35mm | Alessandro Gassman, Giovanna Mezzogiorno u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nicola, Franco, Salvatore und Rocco spielten früher zusammen in einer Schülerband. Inzwischen sind sie längst erwachsen und haben bürgerliche Berufe, doch die Sehnsucht nach der Musik lässt sie nicht los. Und so beschließen die vier eines Tages, unter dem schicken neuen Bandnamen „Die Windräder“ am regionalen Musik-Festival von „Scanzano Jonico" teilzunehmen. Mehr noch: sie wollen ihren Zielort zu Fuß erreichen. Das bedeutet zehn Tage in der Sommerhitze über abgelegene Straßen und Dörfer einmal quer durch die ganze Basilicata – von Küste zu Küste. Treuer Begleiter ist ein weißes Pferd, das den Wagen mit Instrumenten und Zelten zieht. Spontane Zusatzkonzerte unterwegs dienen als Proben. Die Stimmung steigt, als sich eine junge Journalistin der abenteuerlustigen Karawane anschließt… Ein vergnügliches Road-Movie durch den tiefsten Süden Italiens – mit toller Musik.
So., 9.12. - 19.00 UhrDi., 11.12. - 19.00 Uhr
Corpo Celeste – Für den Himmel bestimmt
Corpo Celeste – Für den Himmel bestimmt
Italien 2011 | Regie: Alice Rohrwacher | 110 min. | 35mm | Alessandro Gassman, Giovanna Mezzogiorno u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Stadt in Kalabrien. Das Meer scheint nah und zugleich unerreichbar fern. Hierher zieht die 13jährige Marta mit ihrer Mutter und der älteren Schwester zurück, nachdem sie 10 Jahre in der Schweiz verbracht hat. Hier ist die katholische Kirche noch allgegenwärtig, und der Pfarrer lenkt wie selbstverständlich auch die Politik. Marta nimmt an den kirchlichen Vorbereitungsritualen für ihre anstehende Firmung teil, ist jedoch innerlich mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Sie ist still und verschlossen, aber gleichzeitig hellwach. Und bald merkt sie, dass sie ihren eigenen Weg gehen will – gegen alle Widerstände. Regisseurin Alice Rohrwacher erzählt in ihrem Debutfilm ein stimmiges Bild des heutigen Süditaliens. Der in seinem Heimatland gefeierte Film ist eindringliches, mutiges Kino – tief in der Wirklichkeit verwurzelt und gleichzeitig voller Poesie.
So., 9.12. - 21.00 UhrMi., 12.12. - 19.00 Uhr
El jardin de las delicias
Spanien 1970 | Regie: Carlos Saura | 99 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 6.12. - 22.00 UhrDi., 8.12. - 22.15 UhrMo., 10.12. - 20.00 UhrMo., 10.12. - 22.00 Uhr
La guerre est déclarée – Das Leben gehört uns
La guerre est déclarée – Das Leben gehört uns
Frankreich 2011 | Regie: Valérie Donzelli | 100 min. | 35mm | Valérie Donzelli, Jérémie Elkaïm u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junges glückliches Paar und ihr kleines Kind, das den Namen Adam trägt. Schnell wird den Eltern wie den Ärzten klar, dass mit dem Jungen etwas Grundsätzliches nicht in Ordnung ist, denn sein Verhalten ist auffällig. Der Beginn einer harten Bewährungsprobe, die es in sich hat, die aber gleichermaßen Chancen für alle Beteiligten eröffnen ... LA GUERRE EST DECLAREE, seit seiner umjubelten Weltpremiere in Cannes in seinem Heimatland ein großer Publikumsliebling und Kritikerhit, ist eine modern und mit leichter Hand inszenierte, bewegende, mit ausgesprochen schönen Bildern versehene Liebesgeschichte einer kleinen Familie, die ambivalent - gleichermaßen ernst wie humorvoll - erzählt wird. Alles ist hier sehr intensiv dargestellt; selbst schwierigste Ereignisse werden aber nie schwach oder zögerlich, sondern immer kraftvoll eingefangen. Eine Hymne an das Leben!
Do., 13.12. - 19.30 UhrSa., 15.12. - 19.00 UhrSo., 16.12. - 17.00 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Auch im Dezember findet sie statt, unsere Veranstaltungsreihe für alle Mitglieder des Medienforums und für alle, die es werden wollen. Auch diesmal heisst es: eine sorgsam ausgewählte, selten gesehene Filmperle neu oder wieder entdecken – verbunden mit einem oder zwei guten Glas Wein. Referent: Michael Hanreich. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 14.12. - 19.00 Uhr
Siddhartha
Siddhartha
USA 1972 | Regie: Conrad Rooks | 89 min. | 35mm | Shashi Kapoor u.a. | deutsche Fassung.
Hermann Hesse ist unverwüstlich, wenn jetzt auch seit 50 Jahren tot († 9. August 1962). Darum aus gebührendem Anlass erneut die Verfilmung von „Siddhartha“, des 1922 veröffentlichten Romans einer Jugend, als Wiederaufführung im Kino. „Einen Buddha zu schaffen, der den allgemein anerkannten Buddha übertrifft, das ist eine unerhörte Tat, gerade für einen Deutschen“, urteilte etwa Henry Miller darüber. Die Verfilmung von Conrad Rooks gefällt vor allem immer wieder durch die ungemein ästhetische Komposition ihrer Bilder, die sie zu einem außergewöhnlichen Kino-Erlebnis machen.
So., 16.12. - 11.00 Uhr
Goethe
Schulvorstellung
Di., 18.12. - 14.00 Uhr
Call me Kuchu
Call me Kuchu
USA 2011 | Regie: Malika Zouhali-Worrall, Katherine Fairfax Wright | 90 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
„Kuchu" steht in der Landessprache Ugandas für Schwule oder Lesben. David Kato war der bekannteste Aktivist, der unermüdlich für die Gleichberechtigung und gegen die Diskriminierung der dortigen Homosexuellen kämpfte. Die Situation in Uganda eskalierte, als für HIV-infizierte Männer ernsthaft die Todesstrafe erwogen wurde. Die Homophonie nahm aggressivste Züge an. Aber David Kato gab nicht auf, zog sogar vor die Vereinigten Nationen. Dann aber wurde er im Januar 2011 ermordet. Dieser wichtige Dokumentarfilm soll seiner gedenken.

Hintergründe / zum Filmpreis: „Cinema fairbindet": Der Preisträgerfilm CALL ME KUCHU des in diesem Jahr zum zweiten Mal während der Berlinale verliehenen entwicklungspolitischen Filmpreises "Cinema fairbindet", gestiftet vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), tourt im Rahmen einer Roadshow durch 24 Städte in Deutschland.
Die Abschlussveranstaltung findet am 18.12. in Heidelberg statt – in Anwesenheit von Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Zum Ablauf des Abends (Di., 18.12.12):
17:30 Uhr: Beginn Kartenverkauf / Einlass ins Foyer des Kinos
18:00 Uhr: Eröffnung des Buffets (fair trade) > kostenfrei für alle Gäste
18:30 Uhr: Beginn der Veranstaltung:
- Statement BM Dirk Niebel zum Filmpreis „Cinema fairbindet"
- Entwicklungspolitische Diskussion mit BM Dirk Niebel und Gästen
ca. 19:00 Uhr: Beginn des Films CALL ME KUCHU
ca. 20:30 Uhr: Ende der Veranstaltung

Eine Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung von:
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Eine-Welt-Zentrum, Heidelberg

Eintrittspreis:
Euro 6,50 / ermässigt Euro 5,50
Di., 18.12. - 17.30 Uhr
In prison my whole life
In prison my whole life
USA, Großbritannien 2007 | Regie: Marc Evans | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Am 9. Dezember 1981 wurde der Journalist Mumia Abu Jamal wegen angeblichen Mordes an einem Polizisten verhaftet. Am selben Tag wurde auch William Francone geboren, der die Idee zu diesem Dokumentarfilm hatte. Zwar kann er Abu Jamal nicht zeigen, weil im Todestrakt der US-Gefängnisse Aufnahmen verboten sind, dafür ist seine beeindruckende Stimme aus dem Off zu hören. Sie ergänzt Francones Reiseeindrücke durch eine USA der Abgründe, die wiederum durch Gespräche mit Aktivisten wie Angela Davis oder Künstlern wie Snoop Dog zu einem leidenschaftlichen Plädoyer gegen die Todesstrafe sich zusammen fügen.

Referenten: Annette und Michael Schiffmann (Freiheit für Mumia Abu-Jamal Heidelberg e.V. - Netzwerk gegen die Todesstrafe). In Zusammenarbeit mit amnesty international, Hochschulgruppe (1369).
Mi., 19.12. - 19.00 Uhr
heute geschlossen
Wegen Renovierungsarbeiten heute keine Vorstellung
Do., 20.12. - - UhrFr., 21.12. - - Uhr
Die Wand
Die Wand
Deutschland, Österreich 2012 | Regie: Julian Pölsler | 107 min. | 35mm | Martina Gedeck u.a. | deutsche Fassung.
Irgendetwas ist zwischen Erzählerin dieses Films und den Rest der Welt getreten: Eine Wand, unsichtbar, gläsern, undurchdringlich. Eines Tages findet sie sich allein in ihrer Berghütte wieder, kein Mensch weit und breit, nur Tiere und Natur um sie herum, und ein Verlassen der sie umgebenden Zone scheint unmöglich. Menschen, die am Abend zuvor noch in den Ort fahren wollten, sind nicht zurück gekehrt. Ihrem Tagebuch vertraut sie von nun an ihre Gedanken und Erlebnisse an, während sie einen völlig neuen Lebensrhythmus aufnimmt, isoliert mit sich, allein in der Natur, die ihr alles abverlangt… Die packende und beklemmende, psychologisch hochspannende Verfilmung von Marlen Haushofers erfolgreichem Roman wartet mit einer glänzenden Martina Gedeck auf, die diesen großartigen Film aufs Vorzüglichste trägt.
Sa., 22.12. - 16.30 UhrSo., 23.12. - 11.00 UhrDi., 25.12. - 19.00 UhrMi., 26.12. - 16.30 UhrDo., 27.12. - 16.30 UhrSo., 30.12. - 19.00 Uhr
To Rome with love
To Rome with love
USA, Italien, Spanien 2012 | Regie: Woody Allen | 107 min. | 35mm | Woody Allen, Penélope Cruz, Roberto Benigni u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eigentlich lebt der Architekturstudent Jack ganz zufrieden mit seiner Freundin Sally in Rom. Sallys beste Freundin Monica, die ein recht eigenwilliger Charakter auszeichnet, reist dann allerdings aus den USA an und bringt das Leben des jungen Paares völlig aus dem Gleichgewicht. Der Star-Architekt John, mit dem Studenten Jack befreundet, kennt sich mit derart anstrengenden Frauen bestens aus – aus eigener leidvoller Erfahrung. Der sich gerade in einer Schaffenskrise befindliche Opernregisseur Jerry besucht ebenfalls die „ewige Stadt“. Als er in einem einfachen Bestattungsunternehmer, den er zufällig singen hört, ein grandioses Talent zu erblicken glaubt, setzt er alle Hebel in Bewegung, um diesen Mann zum Star zu machen… Beste Unterhaltung mit scharfem Witz und Hintersinn bietet diese episodisch angelegte Komödie von Altmeister Woody Allen, der mit TO ROME WITH LOVE auf einem weiteren Höhepunkt seines unermüdlichen Schaffens angekommen ist.
Sa., 22.12. - 19.00 UhrSo., 23.12. - 19.00 UhrMi., 26.12. - 19.00 UhrDo., 27.12. - 19.00 UhrFr., 28.12. - 17.00 UhrSa., 29.12. - 17.00 UhrSo., 30.12. - 21.15 UhrMo., 31.12. - 17.00 UhrDi., 8.1. - 19.00 Uhr
Mondomanila
Mondomanila
Philippinen, Deutschland 2012 | Regie: Khavn Dela Cruz | 73 min. | digital | Tim Mabalot u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der junge Tony de Guzman wurde auf der Schattenseite des Lebens geboren, tief im Unterleib Manilas, in der Diaspora der Megacity. Hier versucht er zu leben, zu nehmen, was er kriegen kann, wenn er überhaupt etwas kriegt. Sein Vater ist ein dummer Macho, seine Nachbarn sind Zuhälter, Prostituierte oder vereinsamte Hausfrauen. „MONDOMANILA bietet einen tragikomischen Blick auf das Leben in Slums des 21. Jahrhunderts.“ (kino-zeit.de)
Sa., 22.12. - 21.15 Uhr
Holy motors
Holy motors
Frankreich, Deutschland 2012 | Regie: Leos Carax | 115 min. | digital | Denis Lavant, Kylie Minogue, Eva Mendes, Michel Piccoli u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Stunden im Leben von Monsieur Oscar, einer schattenhaften Existenz, die von einem Leben ins nächste schweift. Mal ist er ein Industriekapitän, mal ein Killer, ein Bettler, ein Monster oder ein treusorgender Familienvater… Er ist alleine unterwegs, nur Céline begleitet ihn, die große Blonde hinter dem Steuer der riesigen Stretchlimousine, die ihn durch Paris und in die Vororte kutschiert .... „Wie großartig! Nicht das Kino ist in der Krise, sondern der Zuschauer. Weil wir meinen, wir hätten schon alles gesehen, weil wir denken, wir wären zu abgebrüht, um den Illusionen, Träumen und Fantasien des Kinos noch zu verfallen. Gegen diese Arroganz setzt Carax einen elektrisierenden Bilderreigen.“ (kino-zeit.de)
So., 23.12. - 21.15 UhrMo., 7.1. - 21.00 UhrMi., 30.1. - 21.00 Uhr
Breakfast at Tiffany´s – Frühstück bei Tiffany
Breakfast at Tiffany´s – Frühstück bei Tiffany
USA 1961 | Regie: Blake Edwards | 110 min. | digital | Audrey Hepburn, George Peppard u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach einem Roman von Truman Capote: Holly Golightly ist ein exzessives Partygirl, kindlich und fragil. Sie flirtet mit Millionären, sucht verspielt nach der großen Liebe. Den Schriftsteller Paul aus der Nachbarschaft, der sie an ihren Bruder erinnert, weist sie zunächst ab, obwohl sie viel Zeit mit ihm verbringt. Es werden aber Zeiten der Entscheidung in der Liebe kommen, denn Holly wird zunehmend an ihre eigene, schwierige Vergangenheit erinnert ... Eine bittersüße Komödie, die überaus gekonnt selbst harte Cineasten zu Tränen rührt, wunderbare Szenen, wunderbare Musik („Moon River“ von Henry Mancini). Audrey Hepburn in ihrer berühmtesten Rolle.

Ein Getränk nach Wahl im Eintrittspreis enthalten – wir wünschen schöne Weihnachten!
Mo., 24.12. - 19.00 Uhr
Der atmende Gott
Der atmende Gott
Deutschland 2011 | Regie: Jan Schmidt-Garre | 105 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Asana - hinter diesem Begriff verbergen sich 84 Millionen Haltungen, die - laut Überlieferung - der Hindu-Gott Shiva beherrschte. Auf diesen Haltungen basiert die moderne Kunst des Yoga, die erst im 20. Jahrhundert durch den indischen Heiler Tirumalai Krishnamacharya zur heutigen Form entwickelt wurde. Heutzutage ist Yoga fast überall in der Welt bekannt und wird vielerorts, besonders auch in Deutschland, mit zunehmender Anhängerschaft praktiziert, wodurch die westliche Welt mit fernöstlichen Denkweisen in Berührung kommt. Der Regisseur Jan Schmidt-Garre geht den Ursprüngen dieser indischen Lehre auf den Grund und besucht die Erfinder des modernen Yoga, dessen Schwerpunkt in der praktischen Ausübung liegt. Auf besonderem Wunsch nochmals bei uns im Programm!
Di., 25.12. - 16.30 Uhr
Bombay Beach
Bombay Beach
USA 2011 | Regie: Alma Har'el | 80 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der „Bombay Beach" liegt am Saltonsee in Kalifornien. In den 50ern noch angepriesen als Freizeitparadies und Ferienidylle. Dann aber stieg der Salzgehalt des Sees. Die Anwohner wanderten ab. Heute sind es nur noch knapp 100, die dort leben. Einige von ihnen hat Alma Har'el getroffen und portraitiert, oft skurrile Randexistenzen, aber auch solche, die gerade in dieser unwirtlichen Angelegenheit einen Neuanfang versuchen. Eingefangen in einer ungemein surrealen Atmosphäre von hypnotischer Wirkung hat die Regisseurin sogar Tanzszenen hineinmontiert, um das dortige Lebensgefühl zu zeigen. Ein ausgesprochen ungewöhnlicher Dokumentarfilm über einen höchst ungewöhnlichen Ort.
Do., 27.12. - 21.15 Uhr
Der Fluss war einst ein Mensch
Der Fluss war einst ein Mensch
Deutschland 2011 | Regie: Jan Zabeil | 83 min. | 35mm | Alexander Fehling u.a. | deutsche Fassung.
Ein ganz normal abenteuerlustiger deutscher Backpacker erwacht eines Morgens völlig allein in der afrikanischen Wildnis. Sein Führer hat ihn verlassen. Von nun an allein auf sich gestellt, irrt er durch eine Landschaft, die ihm zunehmend Angst einjagt. So sehr, dass er beinahe dem Wahnsinn verfällt. Dann aber entdeckt er ein afrikanisches Dorf. Jetzt beginnt die eigentliche Begegnung mit einer anderen Kultur. Packend und dramatisch, bestes neues deutsches Kino!
Fr., 28.12. - 19.30 UhrSa., 29.12. - 19.30 UhrSo., 30.12. - 15.00 UhrDi., 1.1. - 17.00 UhrMi., 2.1. - 19.00 Uhr
Knistern der Zeit – Christoph Schlingensief und sein Operndorf in Burkina Faso
Knistern der Zeit – Christoph Schlingensief und sein Operndorf in Burkina Faso
Deutschland 2012 | Regie: Sibylle Dahrendorf | 106 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein afrikanisches Bayreuth, eine Oper in Afrika? Christoph Schlingensief reiste trotz schwerer Krankheit immer wieder nach Afrika, um sein wichtigstes Projekt zu starten: Ein Operndorf in Burkina Faso, ein Raum an dem Leben und Kunst zusammen gehören. KNISTERN DER ZEIT erzählt die Geschichte eines scheinbar unmöglichen Projekts, von der Suche nach dem richtigen Ort im Mai 2009 bis zur Schuleröffnung im Oktober 2011. Die Dokumentation begleitet Schlingensief hautnah und macht seine Vision und seinen Kampf für das Projekt erfahrbar. Im August 2010 stirbt Christoph Schlingensief – sein Traum aber lebt weiter.
So., 30.12. - 17.00 Uhr
Bollywood - The greatest story ever told
Bollywood - The greatest story ever told
Indien 2011 | Regie: Rakeysh Omprakash Mehra | 81 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Bollywood: für europäische Cineasten ein Grauen oder heimliche Leidenschaft, für die Inder ein Eckpfeiler ihres kulturellen Selbstverständnisses und ein wichtiger Wirtschaftszweig. Jedenfalls, wer keine Lust hat, sich viele Stunden lang solche Filme anzusehen, hier nun der Crashkurs. Die wichtigsten Filme, die wichtigsten Szenen, die größten Stars. Damit beinahe ein cineastischer Bildungsfilm über globale Trivialkultur, aber eigentlich eine große Liebeserklärung. Unser Silvester-Special!
Mo., 31.12. - 19.30 Uhr
Winternomaden
Winternomaden
Schweiz, Frankreich, Deutschland 2012 | Regie: Manuel von Stürler | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Pascal, 53, und Carole, 28, sind Schäfer. Im November 2010 bereiten sie sich auf ihre lange, winterliche Schafwanderung (die so genannte Transhumanz) vor: vier Monate und 600 km durch die Westschweiz, begleitet von drei Eseln, vier Hunden und achthundert Schafen. Hier beginnt ein außergewöhnliches Abenteuer: Tagein, tagaus Kälte und Unwettern trotzend, einzig eine Plane und Schaffelle als Schutz in den Nächten. Die Alltags-Saga offenbart ein raues, forderndes Metier voller Improvisation, das uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Natur, den Tieren und dem Kosmos gegenüber voraussetzt und immer wieder einfordert.
Di., 1.1. - 15.00 UhrSo., 6.1. - 11.00 UhrMi., 9.1. - 19.00 UhrSa., 12.1. - 19.00 UhrSo., 13.1. - 17.00 Uhr
Marina Abramović: The artist is present
Marina Abramović: The artist is present
USA 2011 | Regie: Matthew Akers | 106 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Titel verweist auf die wohl spektakulärste Performance von Marina Abramović. Drei Monate lang, sieben Stunden am Tag saß die wohl berühmteste Künstlerin ihrer Art schweigend auf einem Stuhl. Auf einem anderen Stuhl gegenüber durften der Reihe nach Besucher Platz nehmen und die Künstlerin betrachten, aber nichts sagen, nur die extreme Gegenwart ihres Körpers teilen. Davon ausgehend unternimmt das Regie-Duo ein vielschichtiges Porträt ihrer Person, in dessen Zentrum die Frage steht, was ein einzelner Körper überhaupt auszuhalten vermag. Entstanden ist ein großartiger Dokumentarfilm als ungemein spannende Angelegenheit; ein durch und durch würdiger „Film des Monats“.
Di., 1.1. - 19.00 UhrMi., 2.1. - 21.00 UhrSa., 5.1. - 17.00 UhrSo., 6.1. - 19.00 UhrMi., 9.1. - 21.00 UhrSa., 12.1. - 17.00 UhrSo., 13.1. - 11.00 Uhr
L’enfant d’en haut – Winterdieb
L’enfant d’en haut – Winterdieb
Frankreich, Schweiz 2012 | Regie: Ursula Meier | 97 min. | digital | Kacey Mottet, Léa Seydoux u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Vor dem Schneeglanz des alpinen Massentourismus lebt der zwölfjährige Simon allein mit der älteren Louise, die sich als seine Schwester ausgibt, in einem heruntergekommenen Hochhaus in einem Schweizer Tal. Sie sind arm. Louise hat ihre Arbeit verloren und treibt sich nächtelang herum. Oft ist es so, dass Simon sich um sie kümmern muss. Simon begeht regelmäßig Diebstähle, er bestiehlt Touristen und verkauft deren Ausrüstung weiter. Dann aber fliegt er auf ... Intensiv gespieltes Beziehungsmelodram, glaubwürdig und zu Herzen gehend. „Der Film ist handwerklich äußerst überzeugend umgesetzt und verfügt mit seinem jungen Hauptdarsteller über ein ganz besonderes Kinojuwel.“ (kino-zeit.de)
Do., 3.1. - 19.00 UhrFr., 4.1. - 19.00 UhrSa., 5.1. - 19.00 UhrSo., 6.1. - 17.00 UhrDi., 15.1. - 19.00 Uhr
Killing them softly
Killing them softly
USA 2012 | Regie: Andrew Dominik | 97 min. | 35mm | Brad Pitt, Scoot McNairy u.a. | deutsche Fassung.
Ein Kleinganove und sein heroinabhängiger Kumpel sind völlig pleite. Ein Geschäftsmann hat für die beiden einen Tipp: In New Orleans findet ein illegales High-Stakes-Pokerturnier statt. Es locken 30 000 Dollar. Zwar klappt der Coup, aber der Veranstalter engagiert über einen Mittelsmann zwei berüchtigte Auftragskiller. Die beiden Kleinganoven sitzen von nun an arg in der Klemme, nicht nur weil die beiden Killer ihre so ganz eigenen Methoden haben. Überdurchschnittlich intelligenter Gangsterfilm: stylisch, ästhetisch beeindruckend und sorgfältig inszeniert. Bemerkenswert auch das harte, desillusionierende Urteil über die Vereinigten Staaten und ihrer Politik, die auch indirekt vor einem Obama nicht halt macht.
Do., 3.1. - 21.00 UhrFr., 4.1. - 21.00 UhrSa., 5.1. - 21.00 UhrMo., 7.1. - 19.00 UhrDi., 8.1. - 21.15 UhrDo., 10.1. - 21.00 UhrSo., 13.1. - 21.00 UhrMo., 14.1. - 21.00 Uhr
Berg Fidel
Berg Fidel
Deutschland 2011 | Regie: Hella Wenders | 87 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Wenn Kinder nicht von klein auf lernen, dass die Menschen verschieden sind, wann dann? An der inklusiven Grundschule „Berg Fidel" gehören alle dazu: ob hochbegabt oder lernschwach, geistig oder körperlich beeinträchtigt. In diesem Film kommen die Kinder zu Wort: Vier kleine Protagonisten erzählen mit Witz und Charme aus ihrem Schulalltag und vermitteln in ihrer unvergleichlichen Weise weit mehr als so mancher Erwachsene. Ein ausgesprochen wichtiger Film von Hella Wenders, der Nichte von Wim Wenders.
So., 6.1. - 15.00 UhrSo., 13.1. - 15.00 Uhr
Searching for Sugar Man
Searching for Sugar Man
Südafrika, Großbritannien 2011 | Regie: Malik Bendjelloul | 85 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine schier unglaubliche Geschichte: Sixto Díaz Rodríguez war in den 70ern ein amerikanischer Folksänger, der vor allem in Südafrika zur musikalischen Stimme der Anti-Apartheid-Bewegung wurde. Aber der Künstler galt seitdem als verschollen. Zwei Fans von einst zweifelten jedoch daran, begaben sich auf die Suche und fanden ihn völlig verarmt wieder. Ein Künstler von immer noch großer Popularität, der aber nichts davon weiß. Spannend wie ein Thriller!
So., 6.1. - 21.00 UhrDo., 7.2. - 21.00 UhrFr., 8.2. - 21.00 UhrSo., 10.2. - 21.00 UhrDo., 21.2. - 21.00 Uhr
Oh boy
Oh boy
Deutschland 2012 | Regie: Jan Ole Gerster | 83 min. | 35mm | Tom Schilling, Michael Gwisdek u.a. | deutsche Fassung.
Niko ist Ende 20 und meistens dort, wo es Kaffee gibt. Niko ist ein Slacker, der überall in Berlin Gesichter trifft, die ihn meistens nerven. Sein Jura-Studium hat er längst geschmissen, der Vater zahlt immer noch seine Ausgaben, aber nicht mehr lange. Derweil treibt es Niko immer weiter mitten durch die Stadt. Doch wird er jemals sein Leben auf die Reihe bekommen? OH BOY ist der vielleicht knackigste Film des Jahres, das selbstironische, humorvolle Portrait eines jungen Mannes - ganz in s/w gedreht und mit viel existenzialistischer Jazz-Musik versehen, überraschend frisch, unkompliziert und im besten Sinne cool. So schwarz/weiß haben Sie Berlin noch nie gesehen!
Do., 10.1. - 19.00 UhrFr., 11.1. - 21.30 UhrSa., 12.1. - 21.00 UhrSo., 13.1. - 19.00 UhrMo., 14.1. - 19.00 UhrSa., 23.2. - 19.00 UhrSo., 24.2. - 21.00 UhrMo., 25.2. - 21.00 UhrDi., 26.2. - 19.00 UhrMi., 27.2. - 21.00 Uhr
La solitudine dei numeri primi – Die Einsamkeit der Primzahlen
La solitudine dei numeri primi – Die Einsamkeit der Primzahlen
Italien, Deutschland, Frankreich 2010 | Regie: Saverio Costanzo | 118 min. | 35mm | Isabella Rossellini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Verfilmung des überaus erfolgreichen Romans von Paolo Giordano. Alice erleidet bei einem Skiunfall eine Hüftverletzung, hinkt seitdem und wird magersüchtig. Mattia dagegen verliert seine Zwillingsschwester und wird von starken Schuldgefühlen geplagt. Durch diese Schicksalsschläge geprägt lernen beide sich immer besser kennen, fühlen sich einander nahe - aber ohne sich körperlich zu vereinigen. Unterteilt in Kindheit, Teenager-Zeit und Erwachsensein schildert dieser einfühlsame Film die Phasen dieser so sonderbaren Liebe, allerdings lauter und dynamischer als die Vorlage. Im italienischen Original mit deutschen Untertiteln. Vor dem Film findet eine kurze Einführung statt. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 11.1. - 19.00 Uhr
„Der Oberrhein im Gebrauchsfilm“ - Was ist Europa? Dokumentarische Filme über die deutsch-französische Annäherung
„Der Oberrhein im Gebrauchsfilm“ - Was ist Europa? Dokumentarische Filme über die deutsch-französische Annäherung
Deutschland, Frankreich 1946 bis 1957 | Regie: diverse | ca. 90 min. | 35mm | Originalfassung.
„Wenn es mir gut geht, bin ich für Europa, wenn ich Sorgen habe, bin ich dagegen.“ So ließe sich heute die Haltung vieler Bürger der Europäischen Union auf den Punkt bringen. Was aber ist Europa eigentlich? Eine junge Frau aus einem alten Mythos, ein bizarr geformter Kontinent, der Schauplatz furchtbarer Kriege, ein politisches Projekt, ein Wirtschaftsstandort oder eine Schicksalsgemeinschaft, ein Wunsch oder ein Versprechen?

Die Suche nach Antworten führt uns in die Trümmerlandschaften nach dem Zweiten Weltkrieg, an den Rhein, wo Deutschland und Frankreich aneinander grenzen. Mithilfe mehrerer kurzer Dokumentar- und Kulturfilme aus den Jahren 1946 bis 1957 tauchen wir ein in jene Zeit, in der die Weichen für die deutsch-französischen Beziehungen neu gestellt wurden und der Rhein nicht mehr Grenze, sondern Bindeglied sein sollte. Wir werden zugleich konfrontiert mit bitteren Diagnosen, Optimismus und zupackendem Handeln.

Mit diesem Filmabend, der zum Entdecken und Diskutieren einlädt, stellt sich das Interreg-Forschungsprojekt „Der Oberrhein im Gebrauchsfilm (1900-1970)“ vor, eine Kooperation des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Heidelberg und der Universität Straßburg. Zu Beginn des von kurzen Vorträgen gerahmten Programms sehen wir historische Werbefilme zum Thema Sauberkeit und Hygiene.

Ein deutsch-französisches Forschungsprojekt an der Universität Heidelberg (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin) und der Universität Straßburg

Mit Einführungen / Grussworten von:
Prof. Dr. Wolfgang Eckart (Projektleiter; Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Uni Heidelberg)
Prof. Dr. Christian Bonah (Projektleiter, Uni Straßburg)
Dr. Philipp Osten (Projektleiter; Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Uni Heidelberg
Dr. Philipp Stiasny (Wissenschaftlicher Mitarbeiter; Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Uni Heidelberg)

Im Anschluss an die Vorführungen: Möglichkeit zur Diskussion und zum Umtrunk.

Der Eintritt ist frei!
Mi., 16.1. - 20.00 Uhr
Keep smiling
Keep smiling
Georgien, Frankreich, Luxemburg 2012 | Regie: Rusudan Chkonia | 91 min. | digital | Ia Sukhitashvili, Gia Roinishvili u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Für Georgien geht diese schwarzhumorige Komödie um zehn Frauen, die alle krampfhaft versuchen, einen TV-Schönheitswettbewerb zu gewinnen, ins Rennen um den Auslands-Oscar! Alle zehn sind Mütter mehrere Kinder – was Bedingung für die Teilnahme am Wettbewerb ist. Zudem sind die meisten von ihnen finanziell in arger Not. Der ausgelobte Geldpreis käme also gerade richtig. Doch nicht nur ihr Aussehen soll vor laufender Kamera bewertet werden, sondern auch ihre Qualitäten als Hausfrauen und Mütter…

Die junge Georgierin Rusudan Chkonia legte mit KEEP SMILING ihr Spielfilmdebüt vor. In Tiflis studierte sie Regie und realisierte in der Folge Kurzfilme und zwei mehrfach prämierte Dokumentationen. 2006 wurde sie zum Berlinale Talent Campus eingeladen, im Jahr darauf zum Nachwuchsförderprogramm des Festivals in Cannes.

Eröffnungsfilm der 27. Filmtage des Mittelmeeres - am 17.1. mit anschl. Feier. Eintritt: Euro 10.- / 8.- ermässigt inkl. Buffet und Wein
Do., 17.1. - 19.30 UhrSa., 19.1. - 16.00 Uhr
Liberté
Liberté
Frankreich 2010 | Regie: Tony Gatlif | 111 min. | 35mm | Marc Lavoine, James Thiérrée u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Frankreich während des 2. Weltkriegs: Seit Jahren schon hat sich eine Sinti und Roma Familie immer wieder in derselben Kleinstadt als Erntehelfer verdingt, doch nun untersagt die Vichy-Regierung ihnen das Herumreisen. Obwohl der Bürgermeister der Gemeinde und eine engagierte Lehrerin der örtlichen Schule sie zu schützen versuchen, sind die Sinti und Roma zunehmenden Repressalien durch die mit den Nazis kollaborierenden Behörden ausgesetzt…

Der französische Autor, Schauspieler, Komponist und Regisseur Tony Gatlif, in Algier geboren, ist selbst Kind einer Roma-Familie. Viele seiner Filme sind autobiographisch inspiriert. 2004 wurde er in Cannes als „Bester Regisseur“ geehrt, LIBERTÉ wurde 2009 beim Festival in Montreal mit mehreren Preisen bedacht, u.a. mit dem Publikumspreis.
Fr., 18.1. - 15.30 UhrSo., 20.1. - 20.00 Uhr
Après la bataille
Après la bataille
Ägypten, Frankreich 2012 | Regie: Yousry Nasrallah | 122 min. | digital | Mena Shalaby, Bassem Samra u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Einst als Kämpfer für Mubaraks regierungstreue Truppen am Tahir-Platz eingesetzt, ist Mahmoud inzwischen arbeits- und orientierungslos. Alles hat sich gewandelt, für ihn nicht gerade zum Besseren. Dann begegnet er Reem, einer modernen jungen Frau, die über die Armut in den Randgebieten Kairos recherchiert – und die damals zu den Demonstranten gehörte, gegen die Mahmoud vorgehen musste.

Yousry Nasrallahs Film spiegelt hochaktuelle Ereignisse in Ägypten wieder und wurde zum Wettbewerb Cannes 2012 eingeladen. Nasrallah wurde als Sohn koptischer Christen in Kairo geboren und studierte Wirtschaft und Politik, bevor er als Filmkritiker und schließlich Filmemacher zu arbeiten begann.
Fr., 18.1. - 18.00 UhrSa., 26.1. - 20.00 Uhr
Periferic
Periferic
Rumänien 2010 | Regie: Bogdan George Apetri | 87 min. | 35mm | Ana Ularu, Mimi Branesu u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Matilda ist Strafgefangene. Als sie zur Halbzeit ihrer Haft einen Tag Ausgang bekommt, plant sie die Flucht – will vorher aber ihr Verhältnis zur eigenen Familie klären. Ihr Bruder, den sie aufsucht, hat sich jedoch seit Beginn ihrer Haft emotional weit von ihr entfernt. Von ihm und seiner Frau wird sie alles andere als wohlwollend aufgenommen, doch sie gibt nicht auf in ihrem Kampf um Freiheit – und um Aussöhnung.

Der in New York lebende Regisseur Bogdan George Apetri gewann mit PERIFERIC, seinem Debütfilm, den ‚Goldenen Alexander’ beim Filmfestival Thessaloniki. Er studierte zuvor an der Columbia University Kamera und Regie und realisierte mehrere ausgezeichnete Kurzfilme, u.a. war er 2006 für den „Studenten-Oscar“ nominiert.
Fr., 18.1. - 20.15 UhrMi., 23.1. - 22.15 Uhr
Ha-Shoter - Policeman
Ha-Shoter - Policeman
Israel 2011 | Regie: Nadav Lapid | 105 min. | digital | Yaara Pelzig, Michael Moshonov u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Yaron ist ein harter Bursche und erledigt als Polizist in einer israelischen Anti-Terror-Einheit seinen Dienst. Seine Frau ist hochschwanger, als er den Auftrag erhält, mit seinem Team gegen eine Gruppe junger marxistischer Extremisten vorzugehen, die das Kidnapping einer ebenso begüterten wie einflussreichen Familie planen. Je länger dieser Auftrag ihn in Atem hält, desto mehr ist er gezwungen, sich mit einem ihm völlig fremden Weltbild auseinander zu setzen - auch, weil ihn die Zukunft seines Landes und seines bald zur Welt kommenden Kindes beschäftigt.

Nadav Lapid studierte zunächst Geschichte und Philosophie in Tel Aviv, dann Film in Jerusalem. Nach mehreren prämierten Kurzfilmen und seinem Abschlussfilm EMILE´S GIRLFRIEND realisierte er sein Langfilmdebüt HA-SHOTER, das im Wettbewerb des Festivals in Locarno zu sehen war.
Fr., 18.1. - 22.15 UhrFr., 25.1. - 20.00 Uhr
Nicostratos le Pélican – Ein griechischer Sommer
Nicostratos le Pélican – Ein griechischer Sommer
Frankreich, Griechenland 2011 | Regie: Olivier Horlait | 91 min. | 35mm | Thibault Le Guellec, Emir Kusturica u.a. | franz Original mit deutschen Untertiteln.
Auf einer kleinen, beschaulichen Insel im Mittelmeer lebt der 14-jährige Yannis mit seinem Vater mehr schlecht als recht von Fischerei und Käseherstellung. Seit dem Tod der Mutter sucht Yannis oft Trost bei den Mönchen, denen er im Kloster der Insel bei der Arbeit hilft. Als er auf dem Schiff eines Schwarzhändlers einen jungen, verwahrlosten Pelikan entdeckt, kauft er den Vogel, der bald sein bester Freund wird, frei und zahlt mit einem Kreuz, das ihm einst seine Mutter geschenkt hatte. Wenn nur sein Vater (gespielt von Emir Kusturica) nichts davon erfährt!

Der Franzose Olivier Horlait war lange als Regieassistent, Autor und Produzent tätig und blickt auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Größen wie Milos Forman, Pascal Thomas oder Luc Besson zurück. Mit NICOSTRATOS LE PÉLICAN setzte er seinen ersten eigenen Spielfilm um.
Sa., 19.1. - 14.00 UhrSo., 27.1. - 14.15 Uhr
Life in stills
Life in stills
Israel, Deutschland 2011 | Regie: Tamar Tal | 58 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Dokumentarfilm über die 96jährige Miriam Weissenstein, die in Tel Aviv eine Legende ist: Sie baute zusammen mit ihrem Mann das berühmte ‚Photohouse’ auf, das die Geschichte der Stadt Tel Aviv und Israels in eindrucksvollen Bildern lebendig hält. In den letzten Jahren leitete eigentlich ihr Enkel das Haus – mit dem sie sich gerne immer mal wieder liebevoll streitet. Vor allem, weil sie um die Zukunft ihres Lebenswerkes fürchtet…

Der jungen israelischen Filmemacherin und ausgebildeten Fotografin Tamar Tal, die für ihren ersten Langfilm LIFE IN STILLS auf zahlreichen Festivals Preise erhielt, ist ein warmherziger, ebenso berührender wie erheiternder Film gelungen, der die Individualität feiert. Aus mehr als 250 Stunden Material schnitt sie dieses gelungene Porträt einer starken Frau in diesem besonderen Land.
Sa., 19.1. - 18.00 UhrSo., 27.1. - 16.15 Uhr
Bertsolari
Bertsolari
Spanien 2011 | Regie: Asier Altuna | 90 min. | digital | Miren Amuriza u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
„Bertsolaris“ sind Poeten, die in baskischer Sprache Verse improvisieren – noch heute halten sie damit eine jahrhundertealte Tradition mündlicher Überlieferung am Leben, der dieser Dokumentarfilm auf den Grund geht. Und die Kunst der Bertsolaris ist äußerst lebendig und nicht nur eine Marotte der Alten: Tausende Besucher sahen beim Finale der letzten „Meisterschaft“ zu, bei dem acht der Wortkünstler miteinander im Wettstreit standen.

Am Sa. 26.1. in Anwesenheit der Darstellerin Miren Amuriza!

Der baskische Filmemacher Asier Altuna studierte in seiner Heimat sowie in Venezuela und Kuba. Als Regieassistent und Drehbuchautor wirkte er an mehreren Produktionen für Kino, Fernsehen und für die Werbung mit. Heute arbeitet er überwiegend als Autor fürs baskische Fernsehen.
Sa., 19.1. - 20.00 UhrSa., 26.1. - 15.30 Uhr
Tabu
Tabu
Portugal 2012 | Regie: Miguel Gomes | 111 min. | digital | Teresa Madruga, Laura Soveral u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Pilar ist Rentnerin und tiefgläubig. Sie bemüht sich, ein gottgefälliges, wohltätiges Leben zu führen und kümmert sich auch um ihre alte Nachbarin, die exzentrische und spielsüchtige Aurora, die ein Geheimnis zu umgeben scheint. Als Aurora im Sterben liegt, macht Pilar sich auf ihren Wunsch hin auf die Suche nach einem gewissen Gian Luca Ventura, den sie schließlich in einem Altersheim findet. Ihn und Aurora verbindet eine gemeinsame Geschichte voller Leidenschaft, die der Film in poetisch-komponierten Schwarz-Weiss-Bildern aufblättert…

Miguel Gomes studierte in Lissabon und war mehrere Jahre als Filmkritiker für verschiedene portugiesische Medien tätig. Für seine Kurzfilme erhielt er zahlreiche internationale Auszeichnungen. Sein Berlinale-Wettbewerbsbeitrag TABU gewann 2012 den Preis der Internationalen Filmkritik.
Sa., 19.1. - 22.00 UhrDo., 24.1. - 20.00 UhrSa., 26.1. - 17.30 Uhr
Alexis Zorbas – Alexis Sorbas
Alexis Zorbas – Alexis Sorbas
Griechenland, USA, Großbritannien 1964 | Regie: Michael Cacoyannis | 136 min. | digital | Anthony Quinn, Alan Bates u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
1965 kam dieser längst zum Klassiker avancierte Film nach dem gleichnamigen Roman von Nikos Kazantzakis in Deutschland in die Kinos und brach alle Kassenrekorde. Für insgesamt sieben Oscars nominiert, gewann der Film drei der begehrten Auszeichnungen. Bis heute wird Hauptdarsteller Anthony Quinn, der ebenfalls nominiert war, dann aber leer ausging, vor allem mit diesem Film in Verbindung gebracht, der ihm auf den Leib geschrieben schien und von der Freundschaft eines zweifelnden Verstandesmenschen mit einem mit sich und seinen Instinkten im Einklang lebenden Lebenskünstler erzählt, der das Schicksal so nimmt, wie es kommt.

Regisseur Michael Cacoyannis, 1922 auf Zypern geboren und 2011 in Athen verstorben, studierte Jura und war zunächst Rechtsanwalt. Während des 2. Weltkriegs arbeitet er für die BBC, danach wandte er sich als Schauspieler und Regisseur dem Theater zu. Er gilt als Wegbereiter der Karriere des griechischen Weltstars Melina Mercouri, der er die Hauptrolle in seinem Film STELLA gab.
So., 20.1. - 11.00 Uhr
Parasols et crustacés
Parasols et crustacés
Frankreich 2011 | Regie: Laure Pradal | 52 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Die Strände des Languedoc sind eine der beliebtesten Urlaubsregionen Frankreichs. Was sind das für Leute, die hier tagsüber in der Sonne liegen und abends in den Restaurants Meeresfrüchte genießen? Diese ebenso amüsante wie erhellende Dokumentation von Laure Pradal erkundet die unterschiedlichsten Spezies, von Familien mit Kindern bis zu schwulen Nudisten, von an feste Baderituale gewöhnten Seniorinnen bis zu halbstarken Jugendlichen und ihrem Balzgehabe… im Vorprogramm zeigen wir zwei Kurzfilme.

Am 20.1. in Anwesenheit der Regisseurin!

Laure Pradal hat zahlreiche Dokumentationen fürs Fernsehen realisiert, oft zu soziologischen Themen. In der Region Languedoc-Roussillon und deren Hauptstadt Montpellier, der Partnerstadt Heidelbergs, erregte vor allem ihr Film über die Wohnsituation von Immigranten in Montpelliers höchstem Hochhaus mit dem Titel LE VILLAGE VERTICAL Aufsehen.
So., 20.1. - 14.00 UhrDo., 24.1. - 18.00 Uhr
Akadimia Platonos – Kleine Wunder in Athen
Akadimia Platonos – Kleine Wunder in Athen
Griechenland, Deutschland 2009 | Regie: Filippos Tsitos | 104 min. | 35mm | Antonis Kafetzopoulos u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
‚Akadimia Platonos’ ist ein kleinbürgerliches Athener Stadtviertel, in dem der Kioskbetreiber Stavros seinen Laden hat. Während er die meiste Zeit eher untätig und missmutig mit seinen Kumpels zusammensitzt, werkeln um ihn herum albanische Gastarbeiter, machen emsige Chinesen einen Laden für italienische Mode auf - und ängstigen damit die Griechen, die sich plötzlich in der Minderheit fühlen. Den Hund „Patriot“ richten sie dazu ab, Albaner anzubellen. Doch wie viel albanisches Blut steckt in Stavros selbst? Seine demente Mutter jedenfalls fängt eines Tages plötzlich an, fließend albanisch zu reden…Liebenswerte deutsch-griechische Komödie über Vorurteile und Weltbilder, die ins Wanken geraten.

Filippos Tsitos hat als Film- und Fernsehregisseur in Deutschland und Griechenland gearbeitet und wurde an der Deutschen Film- und Fernsehakademie ausgebildet. Bereits sein erster Langfilm SWEET HOME konkurrierte auf der Berlinale um einen Goldenen Bären. Für AKADIMIA PLATONOS wurde er mit dem Preis der Ökumenischen Jury beim Festival in Locarno ausgezeichnet.
So., 20.1. - 16.00 UhrSa., 26.1. - 13.30 Uhr
O estranho caso de Angélica
O estranho caso de Angélica
Portugal 2010 | Regie: Manoel de Oliveira | 97 min. | digital | Pilar López de Ayala, Filipe Vargas u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der junge Fotograf Isaac wird mitten in der Nacht angerufen, um ein letztes Foto der wenige Tage vor ihrer Hochzeit verstorbenen Tochter einer wohlhabenden Familie zu machen. Als er sie durch die Linse seine Kamera betrachtet, ist es um ihn geschehen: Fortan wird ihn die Schönheit Angélicas, die wie zu neuem Leben erweckt scheint, nicht mehr loslassen…

Manoel De Oliveira gehört zu den renommiertesten und höchstdekorierten Regisseuren Portugals. Schon zur Stummfilmzeit begann seine Laufbahn, die während der Militärdiktatur in Portugal länger unterbrochen war. Erst im reiferen Alter widmete er sich wieder ganz dem Kino und drehte seit Anfang der 70er Jahre über 30 Filme.
So., 20.1. - 18.00 UhrDi., 22.1. - 22.15 Uhr
Slovenka - Callgirl
Slovenka - Callgirl
Slowenien, Kroatien, Deutschland, Bosnien-Herzogowina 2009 | Regie: Damjan Kozole | 91 min. | digital | Nina Ivanisin u.a. | Original mit englischen Untertiteln | FSK: 16.
Eine ganz normale Studentin ist Aleksandra nur auf den ersten Blick. Sie will ihren Abschluss in Englisch an der Universität Ljubljana machen, doch ihren Lebensunterhalt verdient sie mit der Prostitution. Anfangs gelingt es ihr, die beiden Seiten ihres Lebens auseinander zu halten. Doch zunehmend verschwimmen die Grenzen, und als einer ihrer Freier zu Tode kommt, gerät sie in echte Bedrängnis – zumal ihr Vater, zu dem sie sich flüchtet, nichts von ihrem Job ahnt…

Damjan Kozole wurde 2012 beim Filmfestival in Rom mit einer Auszeichnung für sein Lebenswerk geehrt. Seine Filme – Dokumentationen ebenso wie Spielfilme, die sich oft mit sozialen Problemen befassen – wurden auf zahlreichen internationalen Festivals ausgezeichnet. SLOVENKA feierte 2009 seine Premiere in Toronto und war seither auf mehr als 100 Filmfestivals weltweit zu sehen.
So., 20.1. - 22.15 UhrSa., 26.1. - 22.15 Uhr
Alps - Alpen
Alps - Alpen
Griechenland 2011 | Regie: Giorgos Lanthimos | 93 min. | digital | Aris Servetalis, Ariane Labed u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Es ist ein eigenartiges Geschäftsmodell, das eine Krankenschwester, ein Sanitäter, eine Turnerin und ihr Trainer da entwickelt haben: Menschen, die einen Angehörigen oder Freund verloren haben, können sich an eine Gruppe wenden, die sich „die Alpen“ nennt, damit deren Mitglieder die Stelle des Verstorbenen einnehmen und so bei der Trauerarbeit helfen. Die „Alpen“ - jeder von ihnen trägt den Namen eines bekannten Berges - haben sich dabei an strikte Regeln zu halten und den Klienten nicht zu nahe zu kommen. Doch nicht jeder hält sich daran…

Der Athener Autor und Regisseur Giorgos Lanthimos war in den 90ern als Regisseur von Werbe- und Musikvideos sowie Filmarbeiten für experimentelles Theater und Tanztheater tätig. Er war Mitglied des Teams, das die Eröffnungs- und Abschlussfeier der Olympiade 2004 in Athen konzipierte. Sein Drama DOGTOOTH war 2011 Oscar-nominiert.
Mo., 21.1. - 16.00 UhrSo., 27.1. - 18.00 Uhr
Babamin Sesi – Die Stimme meines Vaters
Babamin Sesi – Die Stimme meines Vaters
Türkei, Deutschland, Frankreich 2012 | Regie: Orhan Eskiköy | 88 min. | digital | Zeynel Doğan, Gülizar Doğan u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wie einst sein verstorbener Vater ist Hasan einfach aus seinem Heimatdorf im Südosten der Türkei verschwunden – mit unbekanntem Ziel. Seine Mutter wartet derweil sehnsüchtig auf seine Heimkehr, und sein jüngerer Bruder Mehmet, der sich ebenfalls anschickt, zu Hause auszuziehen, rätselt, welches Geheimnis sich um den verschwundenen Bruder und Vater rankt. Als ihm ein Tonband in die Hand fällt, das seine Mutter, eine Analphabetin, einst zur Kommunikation mit ihrem Mann besprochen hatte, beginnt er sie über die Vergangenheit der Familie auszufragen…

Orhan Eskiköy hat nach einem Studium der PR und Kommunikation in Ankara sowohl als Regisseur als auch als Cutter, Kameramann und Drehbuchautor gearbeitet. 2008 drehte er den Dokumentarfilm ON THE WAY TO SCHOOL, der mehrere Preise gewann.
Mo., 21.1. - 18.00 UhrDi., 22.1. - 18.00 Uhr
Terraferma
Terraferma
Italien, Frankreich 2011 | Regie: Emanuele Crialese | 88 min. | 35mm | Donatella Finocchiaro, Giuseppe Fiorello u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Die kleine sizilianische Insel Lampedusa ist ein Touristenmagnet. Während die ältere Generation noch traditionell vom Fischfang lebt, setzen die jüngeren Bewohner eher auf den Tourismus. Filippo und seine Mutter Giuletta hingegen fühlen sich fehl am Platz und zwischen allen Stühlen; beide wollen die Insel am liebsten verlassen. Als zu den Urlaubern auch noch ein Strom illegaler Einwanderer anlandet, wird alles anders – vor allem, als die Familie eine hilfesuchende Frau aus Afrika aufnimmt…

Emanuele Crialese, hierzulande bekannt geworden vor allem mit seinem Film LAMPEDUSA, der seinerzeit in Cannes zweifach ausgezeichnet wurde, ist gebürtiger Römer, hat aber lange im Süden Italiens gelebt. Schon in seinen früheren Filmen setzte er sich mit dem Leben verarmter Sizilianer auseinander. Für TERRAFERMA erhielt er den Spezialpreis der Jury beim Festival in Venedig.
Mo., 21.1. - 20.00 UhrMi., 23.1. - 18.00 Uhr
Fidai
Fidai
Algerien, Frankreich, Deutschland 2ß12 | Regie: Damien Ounouri | 83 min. | digital | Mohamed El Hadi Benadouda u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Damien Onouri mit einem sensiblen filmischen Porträt seines eigenen Großonkels: El Hadi, so sein Name, ging während des Algerienkonflikts nach Frankreich und schloss sich dort einer radikalen Freiheitskämpfertruppe an, die auf französischem Boden agierte. Männer wie ihn nannte man „Fidaï“. Schließlich wurde er endgültig aus Frankreich verbannt, nach einem wilden Leben im Untergrund, geplanten Mordanschlägen und einem Gefängnisaufenthalt. Als alter Mann blickt er nun zurück auf dieses dunkle Kapitel seines Lebens.

Damien Onouri studierte in Sorbonne Filmtheorie und drehte vor FIDAI bereits zwei lange Dokumentarfilme, zuletzt 2008 das Porträt JIAO XIA GOING HOME über den chinesischen Filmemacher Jia Zhangke, der dann FIDAI als Produzent zu realisieren half. FIDAI lief u.a. auf dem Festival von Toronto, der DOK Leipzig und der Viennale.
Mo., 21.1. - 22.00 UhrFr., 25.1. - 18.00 Uhr
Attenberg
Attenberg
Griechenland 2010 | Regie: Athina Rachel Tsangari | 95 min. | digital | Ariane Labed, Evangelina Radou u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die 23jährige Marina lebt in einem unwirtlichen Küstenort. Außer mit ihrer einzigen, recht unkonventionellen Freundin Bella kommt sie mit anderen Menschen nur schwerlich zurecht. Ihre ersten sexuellen Erkenntnisse sammelt sie mit Hilfe von Tierfilmen von Sir Attenborough - den sie „Attenberg“ nennt. Bella jedoch zeigt ihr bald einen ganz neune, einen anderen Zugang zur Sexualität. Und auch mit der schweren Erkrankung ihres Vaters muss sich Marina auseinandersetzen.

Athina Rachel Tsangari ist Schauspielerin, Regisseurin und Produzentin. Sie studierte Literatur in Thessaloniki, später Performance in New York und Regie in Austin / Texas. Seit 2005 arbeitete sie mehrfach mit Giorgos Lanthimos, dem Regisseur von ALPS - ALPEN zusammen.
Di., 22.1. - 16.00 Uhr
Sur la planche
Sur la planche
Marokko, Frankreich, Deutschland 2012 | Regie: Leila Kilani | 106 min. | digital | Soufia Issami, Mouna Bahmad u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Vier junge Frauen arbeiten hart in der Hafenstadt Tanger, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen: zwei von ihnen in der Textilindustrie, die anderen beiden unter schwierigen Bedingungen in einer Fischfabrik. Alle träumen sie von einem besseren Leben. Gemeinsam bilden sie eine Mädchenclique, die abends durch die Straßen streift und dem tristen Alltag mit gewagten Exkursionen zu entkommen versucht. Dabei brechen sie auch das Gesetz…

Die junge Regisseurin Leila Kilani ist in Casablanca geboren und lebt heute wechselweise in Paris und Tanger. Mit ihrem Debütfilm SUR LA PLANCHE war sie sowohl in der Reihe ‚Quinzaine des Réalisateurs’ in Cannes als auch beim Festival in San Sebastian vertreten.
Di., 22.1. - 20.00 UhrMi., 23.1. - 16.00 Uhr
Pa negre
Pa negre
Spanien 2010 | Regie: Augusti Villaronga | 108 min. | digital | Francesc Colomer, Marina Comas u.a. | katal. Original mit englischen Untertiteln.
Katalonien kurz nach dem Ende des Bürgerkriegs: Der 11jährige Andreu entdeckt die Leichen eines Mannes und seines Sohnes – und ist bestürzt, dass die Behörden seinen eigenen Vater für die Mordtat verantwortlich machen wollen. Er versucht, dessen Unschuld zu beweisen – und deckt dabei immer mehr Lügen auf… Mit gleich 9 Goyas (der spanische Filmpreis) ausgezeichnet, ist PA NEGRE der erste katalanisch-sprachige Film, der für Spanien ins Oscar-Rennen ging.

Regisseur Augusti Villaronga wurde Anfang der 50er Jahre auf Mallorca in eine Familie von Puppenspielern hineingeboren. Er hat zahlreiche Werke für Kino und Fernsehen gedreht, die sich mit dem Erwachsenwerden und der spanischen, speziell der katalanischen Geschichte befassen.
Mi., 23.1. - 20.00 UhrFr., 25.1. - 22.15 Uhr
Italy: Love it or leave it
Italy: Love it or leave it
Italien, Deutschland 2011 | Regie: Gustav Hofer, Luca Ragazzi | 75 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die beiden Filmemacher Luca Ragazzi und Gustav Hofer sind junge Italiener, die an ihrem eigenen Land (ver-)zweifeln: In ihrem ebenso amüsanten wie nachdenklich stimmenden, halbdokumentarischen Roadmovie gehen sie Fragen nach, die viele ihrer Generation bewegen: Was spricht dafür, in Italien zu bleiben, trotz Krise, Korruption, Machokult und Mafia – und was dafür, es schnellstmöglich zu verlassen? In einem alten Fiat reisen sie durch ihr Land und sammeln Argumente pro und conta.

Der Südtiroler Gustav Hofer ist Fernsehjournalist und Moderator bei ARTE. Schon als Student war er für verschiedene internationale Fernsehsender tätig, u.a. für das ZDF und die BBC. Daneben realisiert er immer wieder Dokumentarfilme, u.a. ebenfalls gemeinsam mit Luca Ragazzi, der auch sein Lebenspartner ist.
Do., 24.1. - 16.00 UhrSo., 27.1. - 20.00 Uhr
Mikro Eglima – Kleine Verbrechen
Mikro Eglima – Kleine Verbrechen
Griechenland, Zypern, Deutschland 2008 | Regie: Christos Georgiou | 85 min. | 35mm | Aris Servetalis, Antonis Katsaris u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Leonidas ist neu als Inselpolizist. Keiner nimmt ihn ernst, und alle tun auch nach seinem Dienstantritt weiterhin, was sie schon immer getan haben, ob legal oder auch nicht. Was hat die Staatsgewalt auf einer sonnigen griechischen Insel schon verloren? Und wer nimmt ein Greenhorn wie ihn schon für voll? Doch dann gibt es auf der Insel eine Leiche – und bald überschlagen sich die Ereignisse. Mittendrin in der sich entspinnenden Groteske: Leonidas und die Inselschönheit Angeliki…

Der in London geborene und auf Zypern aufgewachsene Regisseur Christos Georgiou arbeitete für Film und Fernsehen in Großbritannien, Griechenland und Zypern. Er war Stipendiat der Nationalen Filmschule im polnischen Lodz. Sein erster Spielfilm KATO APO T' ASTRA gewann 2001 den Prix de Montreal als „Bester Debütfilm“. MIKRO EGLIMA ist sein zweiter Film.
Do., 24.1. - 22.15 UhrFr., 25.1. - 16.00 Uhr
Aurora
Aurora
Rumänien, Deutschland, Frankreich, Schweiz 2010 | Regie: Christi Puiu | 181 min. | 35mm | Valentin Popescu, Luminiţa Gheorghiu, Clara Vodă, Christi Puiu u.a. | Original mit englischen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein filmischer Blick in die Abgründe der Gewalt - und das eindringliche Porträt eines Mörders: Regisseur Cristi Puiu, der selbst die Hauptrolle eines mordend durch Bukarest streifenden Mannes namens Viorel spielt, verzichtet auf die Darstellung von Motiven oder eine psychologische Begründung, sondern zeigt in langen, ungeschnittenen Einstellungen einen Mann, der zum Killer wird - und dabei doch ein Mensch bleibt. Ein Film, der die Gewalt entromantisiert, wie sie selten im Kino zu sehen ist – und gerade deswegen so eindrucksvoll auf den Betrachter einwirkt.

Der Autor und Regisseur Cristi Puiu, der u.a. auch das Drehbuch zu Didi Danquarts OFFSET mit Alexandra Maria Lara schrieb, studierte in Genf Malerei und Regie. In seinem Werk setzt er sich meist mit der gesellschaftlichen Lage in Osteuropa auseinander. Für MOARTEA DOMNULUI LĂZĂRESCU erhielt er 2005 einen Hauptpreis beim Festival in Cannes.
So., 27.1. - 11.00 Uhr
Mang Jing – Blinder Schacht
Mang Jing – Blinder Schacht
Hongkong, China, Deutschland 2002 | Regie: Li Yang | 92 min. | 35mm | Li Yixiang, Wang Shuangbao u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei Bergarbeiter schuften sich in einem Bergwerk in China langsam aber sicher zu Tode. Der Lohn ist niedrig. Darum haben die beiden eine perfide Idee entwickelt. Sie geben arbeitswillige junge Männer zunächst als Verwandte aus, bringen sie dann im Stollen um und fingieren dies als Minenunglück. Darauf kassieren sie eine Entschädigung, da der Minenbetreiber Angst vor einer Schließung hat. Doch dann zerstreiten sich die beiden Arbeiter, denn das nächste Opfer ist in den Augen des Einen schlicht zu jung, um unter Tage zu sterben. Bösartige Groteske, leider mit realem Hintergrund, zudem eine schonungslose Darstellung des chinesischen Kapitalismus.

Am 30.1. mit Einführung von Dr. Martin Gieselmann, Geschäftsführer des Südasien-Instituts (SAI) der Universität Heidelberg.
Mo., 28.1. - 17.00 UhrMi., 30.1. - 19.00 Uhr
Losers and winners
Losers and winners
Deutschland 2006 | Regie: Ulrike Franke, Michael Loeken | 96 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eineinhalb Jahre lang begleiten die Filmemacher Ulrike Franke und Michael Loeken die Demontage einer Industrieanlage nach China. Dabei dokumentieren sie Geschichten entlang des Verschwindens: Wie die Koker im Pott Ankunft und Arbeitsweise der Chinesen erleben, was sie fühlen, wenn sie mit der modernsten Kokerei der Welt auch ihren Stolz schwinden sehen, aber auch die Belastungen und Konflikte in der 60-Stunden-Woche der chinesischen Arbeiter fernab ihrer Heimat und ihrer Familien, zwischen Zukunftseuphorie und Zweifeln. Zwei Welten treffen aufeinander. Doch wer ist am Ende Gewinner, wer Verlierer, wenn die Arbeit samt „Wirtschaftswunder" auswandert und eine deutsche Region das Phänomen Globalisierung auf einmal ganz konkret am eigenen Leib zu spüren bekommt, während im Reich der Mitte täglich neue Visionen entstehen und vergehen?

Am 29.1. mit Einführung von Dr. Martin Gieselmann, Geschäftsführer des Südasien-Instituts (SAI) der Universität Heidelberg.
Mo., 28.1. - 19.00 UhrDi., 29.1. - 17.00 Uhr
Pieta
Pieta
Südkorea 2012 | Regie: Kim Ki-Duk | 104 min. | digital | Lee Jeong-jin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein kleiner, schwer verwahrloster Krediteintreiber hat sich darauf spezialisiert, völlig verschuldete Arbeiter so zu verstümmeln, dass sie sich dadurch ihre Versicherungen ausbezahlen lassen können. Eines Tages registriert er jedoch, wie eine aparte ältere Frau ihn beobachtet, ja ihn heimlich begleitet. Zunächst sehr abweisend, beginnt er sie langsam zu tolerieren ... In Venedig gefeiert und dort mit dem „Goldenen Löwen“ ausgezeichnet, kehrt Kim Ki-Duk mit seinem Meisterwerk PIETA nach einer Zeit eigener persönlicher Probleme ungemein ausdrucksstark in die Öffentlichkeit zurück.
Mo., 28.1. - 21.00 UhrDi., 29.1. - 21.00 Uhr
Dong gong xi gong – East Palace, West Palace
Dong gong xi gong – East Palace, West Palace
China, Frankreich 1996 | Regie: Zhang Yuan | 89 min. | digital | Si Han, Hu Jun, Liu Yuxiao u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Als „East Palace, West Palace“ bezeichnen die Homosexuellen Pekings einen ihrer wenigen Treffpunkte. Natürlich führt dort die Polizei allabendlich Razzien durch. Eines Abends trifft bei einer solchen ein Polizist den jungen Schriftsteller A-Lan, der sich nicht reumütig zeigt, sondern ihn auf die Wange küsst, bevor er vor ihm flieht. Einige Nächte später begegnen sich die beiden erneut. Dieses Mal nimmt der Polizist A-Lan mit auf die Wache, um ein Verhör durchzuführen. Schnell zeigt sich, dass dies nicht der Ermittlung dient, sondern sich um Sexualität und Macht, unterdrücktes Verlangen und die Kunst des Verführens drehen wird. Der erste chinesische Film explizit über das Thema Homosexualität, seiner Zeit extrem angefeindet und sehr umstritten.
Di., 29.1. - 19.00 UhrMi., 30.1. - 17.00 Uhr
An den Rand geschrieben. Rumäniendeutsche Schriftsteller im Fadenkreuz der Securitate
An den Rand geschrieben. Rumäniendeutsche Schriftsteller im Fadenkreuz der Securitate
Deutschland 2010 | Regie: Helmuth Frauendorfer, Michael Braun | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Am Beispiel seiner Schriftstellerkollegen erzählt Helmuth Frauendorfer die Geschichte deutschsprachiger literarischer Entwicklungen im rumänischen Banat in den 1970er und 1980er Jahren und deren Behinderung durch den Machtapparat des Diktators Nicolae Ceauşescu. Erst aus den Geheimdienstakten erfuhren die Autoren, wie hartnäckig ihre Verfolgung nicht nur in Rumänien, sondern auch nach der Ausreise in die Bundesrepublik war, sowie wer aus den eigenen Reihen als Spitzel für die Geheimdienstpolizei Securitate tätig war. Der Film erzählt die Geschichte der 1972 gegründeten „Aktionsgruppe Banat“ anhand von Einzelbiographien (von Herta Müller, Nikolaus Berwanger, Rolf Bossert, Johann Lippet, Horst Samson, William Totok und Richard Wagner). Bis 1984 wollte keiner dieser Autoren Rumänien verlassen, sondern dort literarisch, künstlerisch und kulturpolitisch gegen das totalitäre Regime arbeiten. Doch die Brutalität der Diktatur zwang auch sie zur Ausreise.

Mit Einführung / Moderation von PD Dr. Friederike Reents, Germanistisches Seminar der Universität Heidelberg.
Im Anschluss an den Film findet eine Diskussion mit dem Regisseur Helmuth Frauendorfer und seinem Schriftstellerkollegen und Mitglied der „Aktionsgruppe Banat“ Johann Lippet statt.

In Kooperation mit dem Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg, an dem in diesem Wintersemester ein Seminar über Herta Müllers Werk „im Spannungsfeld zwischen Philologie und Literaturkritik“ stattfindet.
Do., 31.1. - 19.00 Uhr
Winternomaden
Winternomaden
Schweiz, Frankreich, Deutschland 2012 | Regie: Manuel von Stürler | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Pascal, 53, und Carole, 28, sind Schäfer. Im November 2010 bereiten sie sich auf ihre lange, winterliche Schafwanderung (die so genannte Transhumanz) vor: vier Monate und 600 km durch die Westschweiz, begleitet von drei Eseln, vier Hunden und achthundert Schafen. Hier beginnt ein außergewöhnliches Abenteuer: Tagein, tagaus Kälte und Unwettern trotzend, einzig eine Plane und Schaffelle als Schutz in den Nächten. Die Alltags-Saga offenbart ein raues, forderndes Metier voller Improvisation, das uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Natur, den Tieren und dem Kosmos gegenüber voraussetzt und immer wieder einfordert.
Fr., 1.2. - 17.00 UhrSo., 3.2. - 11.00 UhrMi., 6.2. - 17.00 UhrFr., 8.2. - 19.00 UhrMo., 11.2. - 17.00 UhrMi., 20.2. - 19.00 Uhr
El amigo alemán – Der deutsche Freund
El amigo alemán – Der deutsche Freund
Deutschland, Argentinien 2012 | Regie: Jeanine Meerapfel | 100 min. | digital | Max Riemelt, Celeste Cid u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ihre jüdischen Eltern sind nach dem Zweiten Weltkrieg aus Deutschland nach Argentinien ausgewandert, nun wächst Sulamit Löwenstein im Buenos Aires der 50er Jahre auf. Doch nicht nur Juden haben der Heimat den Rücken gekehrt, auch viele Nazis sind nach Argentinien geflohen. Nun wohnen ehemalige Peiniger und Gepeinigte Tür an Tür. So trifft Sulamit auf Friedrich, dessen Vater ein SS-Obersturmbannführer war. Die beiden Kinder sind sich sehr sympathisch, doch Friedrich bricht mit seiner Familie, geht nach Deutschland und schließt sich der entstehenden Studentenbewegung an. Jahre später folgt ihm Sulamit... Engagiertes Beziehungsdrama vor zeitgeschichtlichen Hintergrund, sorgfältig ausgearbeitet und mit persönlicher Handschrift versehen.

Am 1.2. in Anwesenheit der Regisseurin. Nach dem Film: Publikumsgespräch mit Jeanine Meerapfel und Gisela Krauss. Moderation: Federica Tegeler (Argentinien Gruppe Rhein-Neckar e.V.; www.argentinien-gruppe.de)
Fr., 1.2. - 19.00 UhrSa., 2.2. - 19.00 UhrSo., 3.2. - 16.30 UhrMo., 4.2. - 19.00 UhrDi., 5.2. - 19.00 UhrDo., 7.2. - 19.00 Uhr
Seven Psychopaths – 7 Psychos
Seven Psychopaths – 7 Psychos
Großbritannien 2012 | Regie: Martin McDonagh | 109 min. | digital | Colin Farrell, Woody Harrelson, Abbie Cornish u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Drehbuchautor Marty versucht vergeblich ein neues Filmprojekt zu schreiben. Bisher existiert nur der Titel: Seven Psychopaths. Freund Billy, ein arbeitsloser Schauspieler, der gemeinsam mit Hans seinen Lebensunterhalt mit Hundeentführung und anschließendem Kassieren des Finderlohns bestreitet, will Marty helfen. So schaltet er eine Zeitungsanzeige („Psychopathen gesucht“). Es meldet sich Zachariah, Serienmörder im Ruhestand. Aber nicht nur das, denn Billy entführt den Lieblingshund von Gangsterboss Charly. Vom Regisseur von BRÜGGE SEHEN UND STERBEN, einer der schwärzesten Filme seit langem.
Fr., 1.2. - 21.30 UhrSo., 3.2. - 21.15 UhrDi., 5.2. - 21.15 UhrMi., 6.2. - 21.15 UhrDo., 14.2. - 19.00 UhrDi., 19.2. - 21.00 UhrSo., 17.3. - 21.00 UhrMo., 1.4. - 21.30 UhrDi., 2.4. - 19.00 Uhr
Das Venedig Prinzip
Das Venedig Prinzip
Italien, Österreich, Deutschland 2012 | Regie: Andreas Pichler | 82 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Wer an Venedig denkt, verfällt nicht selten in romantische Stimmung, denkt an Gondelfahrten durch die Kanäle Venedigs und an Liebesausflüge zu den vielen attraktiven Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ungefähr 20 Millionen Menschen besuchen die Stadt jährlich, Tendenz steigend. Das macht durchschnittlich sechszigtausend Köpfe pro Tag. Die Dokumentation DAS VENEDIG PRINZIP zeigt nicht nur die schönen Seiten dieser Stadt, sondern setzt sich mit dem Massenandrang und den daraus resultierenden Konsequenzen für die letzten Venezianer auseinander. Denn je mehr Touristen in die Stadt strömen, desto mehr Einwohner entscheiden sich, die Stadt zu verlassen. Äußerlich immer noch grandios anzuschauen, offenbart sich bei genauerer Betrachtung, was heute tatsächlich vom venezianischen Leben übriggeblieben ist.
So., 3.2. - 14.30 UhrDi., 5.2. - 17.00 UhrSo., 10.2. - 11.00 UhrMo., 18.2. - 19.00 UhrDi., 19.2. - 19.00 Uhr
Postcards from the zoo – Die Nacht der Giraffe
Postcards from the zoo – Die Nacht der Giraffe
Indonesien, Deutschland, Hongkong 2012 | Regie: Edwin | 90 min. | digital | Ladya Cheryl, Nicholas Saputra u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Als kleines Mädchen wird Lana von ihrem Vater im Zoo ausgesetzt. Umgeben von Tieren, Grenzen und den Geräuschen einer gezähmten Wildnis wächst sie hier auf, von Tierpflegern großgezogen. Der Zoo ist ihre ganze Welt. Sie liebt die anmutigen Bewegungen der Nilpferde, die introvertierte Eleganz der Giraffe, das würdevolle Ohrenschlagen der Elefanten. Eines Tages taucht ein junger Mann im Zoo auf, ein charismatischer Cowboy und Gelegenheitsmagier. Lana verliebt sich und verlässt an seiner Seite zum ersten Mal den Zoo... Die verträumten und entrückten Visionen des indonesischen Filmemachers Edwin erzählen von der Suche nach Identität, von Brüchen und Sehnsüchten. POSTCARDS FROM THE ZOO – DIE NACHT DER GIRAFFE ist ein mit großer Leichtigkeit und in magischen Bildern erzähltes Kinomärchen, wie man es noch nicht gesehen hat. Kritik und (Berlinale-)Publikum zeigten sich davon begeistert.
So., 3.2. - 19.00 UhrSa., 9.2. - 19.00 UhrSo., 10.2. - 19.00 UhrMi., 13.2. - 19.00 UhrFr., 15.2. - 17.00 Uhr
Marina Abramović: The artist is present
Marina Abramović: The artist is present
USA 2011 | Regie: Matthew Akers | 106 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Titel verweist auf die wohl spektakulärste Performance von Marina Abramović. Drei Monate lang, sieben Stunden am Tag saß die wohl berühmteste Künstlerin ihrer Art schweigend auf einem Stuhl. Auf einem anderen Stuhl gegenüber durften der Reihe nach Besucher Platz nehmen und die Künstlerin betrachten, aber nichts sagen, nur die extreme Gegenwart ihres Körpers teilen. Davon ausgehend unternimmt das Regie-Duo ein vielschichtiges Porträt ihrer Person, in dessen Zentrum die Frage steht, was ein einzelner Körper überhaupt auszuhalten vermag. Entstanden ist ein großartiger Dokumentarfilm als ungemein spannende Angelegenheit, der einem immer wieder sprachlos werden lässt.
Mi., 6.2. - 19.00 UhrSo., 10.2. - 17.00 UhrDi., 12.2. - 19.00 UhrMi., 13.2. - 17.00 UhrDo., 14.2. - 21.15 UhrSo., 3.3. - 17.00 UhrSo., 24.3. - 14.30 UhrDi., 9.4. - 16.30 Uhr
Das Lied des Lebens
Das Lied des Lebens
Deutschland 2012 | Regie: Irene Langemann | 89 min. | digital | deutsche Fassung.
Der Komponist Bernhard König beschäftigt sich intensiv mit alten Menschen und deren Fähigkeiten zu musikalischem Ausdruck. Experimente sind dabei nicht ausgeschlossen. So packt er vor den Bewohnern eines Stuttgarter Seniorenheims ein ungewöhnliches Musikinstrument aus dem Koffer: raschelndes Herbstlaub. Während manche Berührungsängste haben, kommen andere schnell in Stimmung, Geräusche aus der Natur nachzuahmen. Bald sprechen einige unbefangen ins Mikrofon, singen ein paar Zeilen ihres Lieblingslieds. König besucht die Heimbewohner regelmäßig, manchmal bringt er Musikgruppen mit. Man singt, tanzt Tango. "Ach, macht das Spaß!", sagt eine erblindete Frau, die entdeckt, dass sie noch Klavierspielen kann. Aus anfangs reserviert wirkenden Menschen macht der musikalische Dialog Persönlichkeiten mit strahlenden Gesichtern. Die Dokumentarfilmerin Irene Langmann hat Bernhard König zehn Monate lang bei seiner Arbeit begleitet; entstanden ist ein wunderbarer Dokumentarfilm.
Do., 7.2. - 17.00 UhrFr., 8.2. - 17.00 UhrSo., 10.2. - 15.00 UhrMo., 11.2. - 19.00 UhrDi., 12.2. - 17.00 UhrDo., 14.2. - 17.00 UhrSo., 17.2. - 11.00 Uhr
Dicke Mädchen
Dicke Mädchen
Deutschland 2011 | Regie: Axel Ranisch | 76 min. | digital | Peter Trabner, Heiko Pinkowski u.a. | deutsche Fassung.
Eine alte Frau leidet unter Demenz. Abwechselnd wird sie von zwei Männern betreut. Während der eine arbeitet, kümmert sich der andere um sie, geht mit ihr hinaus ins Freie oder erledigt gemeinsam Besorgungen. Dann aber verschwindet die Dame. Die beiden Männer begeben sich auf die Suche nach ihr, entdecken aber zu Ihrer Überraschung auch gemeinsame Gefühle zueinander. Was die Weltsicht der Beteiligten natürlich grundlegend verändert.... Spannend an diesem Filmdebut ist seine Machart. Angeblich nur 517 Euro teuer, wurde es ohne Filmteam und mit nur einer Mini-DV-Kamera gedreht. Bewusst unkonventionell und humorvoll – befreit den Zuschauer mal für 76 Minuten davon, wie ein sonst üblicher Film auszusehen hat.
Mo., 11.2. - 21.00 UhrDi., 12.2. - 21.15 UhrMi., 13.2. - 21.00 UhrMo., 18.2. - 21.00 UhrMi., 20.2. - 21.00 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Regie: ???.
Im Februar heisst es wieder „Film & Wein“, unsere beliebte Veranstaltungsreihe für alle Mitglieder des Medienforums und solche, die es werden wollen. Eine sorgsam ausgewählte, selten gesehene Filmperle (diesmal ist ein echter Geheimtipp angekündigt) entdecken – verbunden mit einem oder zwei guten Glas Wein. Referent: Daniel Brech. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 15.2. - 19.00 Uhr
Voyage dans la lune
Voyage dans la lune
Frankreich 1902 | Regie: Georges Méliès | 12 min. | Originalfassung.
Die erste cineastische Reise in andere Welten realisierte Georges Méliès 1902 mit einem Flug zum Mond. Eine Gruppe graubärtiger Gelehrter lässt sich mit einer gigantischen Kanone auf den Erdtrabanten schießen und erlebt dort bizarre Abenteuer. Filmtechnisch war dieser Film eine herausragende Pionierleistung, in der Traumvorstellung und Fantastik mit allen Effekten der analogen Schnitttechnik visualisiert wurden. Der Film eröffnet das Symposium.
Sa., 16.2. - 16.30 Uhr
Dr. Jekyll und Mr. Hyde
Dr. Jekyll und Mr. Hyde
USA 1920 | Regie: John S. Robertson | 81 min. | Originalfassung.
Der Arzt Dr. Henry Jekyll ist ein Idealist, der sich ganz seinem Beruf verschrieben hat. Pflegt er keine Kranken, so findet man ihn im Labor. Durch einen Disput mit Sir George Carew, dem Vater seiner Braut, fühlt er sich jedoch in seinen Motiven herausgefordert. Bei seinen Laborarbeiten entdeckt er eine Substanz, die ihn in den skrupellosen Mr Hyde verwandelt, mit der Jekyll das Böse seiner Natur ausleben kann. Doch im Verlauf seiner Selbstexperimente verliert er die Kontrolle über sein Ego. Diese Verfilmung von John S. Robertson aus dem Jahre 1920 war die erste abendfüllende Filmversion der populären Erzählung von Robert L. Stevenson.
Sa., 16.2. - 18.00 Uhr
Frau im Mond
Frau im Mond
Deutschland 1929 | Regie: Fritz Lang | 161 min. | Originalfassung.
Fritz Lang drehte 1929 mit FRAU IM MOND seinen letzten Stummfilm. Der vom Wissenschaftsbetrieb verlachte Professor Georg Manfeldt hat die Theorie entwickelt, dass auf der Rückseite des Mondes Gold und Wasser zu finden wären. Sein einziger Freund, der Ingenieur Wolf Helius, versucht alles, um eine entsprechende Expedition zu realisieren. Doch das Unternehmen wird durch Intrigen und verhängnisvolle Ereignisse immer wieder gefährdet. Das Drehbuch schrieb Thea von Harbour und Hermann Oberth, der einer der führenden Köpfe in der frühen Raketenforschung war und als technischer Berater bei den Dreharbeiten fungierte.
Sa., 16.2. - 20.30 Uhr
Algol
Algol
Deutschland 1920 | Regie: Hans Werckmeister | 95 min. | Originalfassung.
Der Bergarbeiter Robert Herne stößt eines Tages in der Mine auf einen Außerirdischen vom Planeten Algol. Dieser gibt ihm eine Maschine, mit der er über die unerschöpflichen Energien vom Stern Algol verfügen kann. Herne wird zum Energiemonopolisten, der sich immer mehr von der Macht korrumpieren lässt, doch muss er spät erkennen, dass er mit der Macht auch sein Glück verliert. Der Film überzeugte bei seiner Premiere durch die expressionistischen Szenenbilder von Walter Reimann, der auch die Dekorationen für DAS CABINET DES DR. CALIGARI entworfen hatte.
So., 17.2. - 16.30 Uhr
Stummfilm-Kurzfilmprogramm
Stummfilm-Kurzfilmprogramm
Frankreich / USA 1910 bis 1922 | Regie: diverse | 60 min. | Originalfassung.
Die hier gezeigten Kurzfilme ermöglichen einen unterhaltsamen Blick auf das weite Spektrum des frühen futuristischen Films. Von der frühen Vision eines Krieges der Zukunft über den Horror der ersten Frankensteinverfilmung bis hin zum Slapstick eines Buster Keaton und dem experimentellen Film über den Entdecker einer frühen Designerdroge zeigt sich, wie vielfältig die Versprechen der Wissenschaft im Stummfilm dargestellt wurden. Zu sehen sind: „Frankenstein“ (James Searle Dawley, US 1910, 13 Min) / „The electric house“ (Edward F. Cline / Buster Keaton, US 1922, 20 Min) / „La Folie du Dr. Tube“ (Abel Gance, FR 1915, 15 Min) / „The airship destroyer“ (Walter R. Booth, GB 1909, 11 Min).
So., 17.2. - 18.45 Uhr
Aelita
Aelita
Sowjetunion 1924 | Regie: Jakow Protasanow | 111 min. | Originalfassung.
Überall auf der Erde werden überraschende Signale vom Mars empfangen, die mit Anta Odeli Uta übersetzt, aber unverstanden bleiben. Der junge sowjetische Ingenieur Loss ist von dieser Botschaft fasziniert und entwickelt die Konstruktionspläne für ein Raumschiff. Seine Vision steht in keinem Verhältnis zur gesellschaftlichen Not. Die neue Herrschaft der Sowjets arbeitet an ihrer Konsolidierung, ist aber mit massiven Versorgungsschwierigkeiten und Korruptionsformen des Anicien Regime konfrontiert. Loss realisiert trotz aller Widrigkeiten den Bau seines Raumschiffes und fliegt zum Mars, auf dem die Königin Aelita Herrscherin einer Sklavengesellschaft ist. Für einen Moment scheint der Traum einer Revolution im Kosmos möglich zu sein.
So., 17.2. - 20.45 Uhr
Parlez-moi de vous – Sag, dass Du mich liebst
Parlez-moi de vous – Sag, dass Du mich liebst
Frankreich 2011 | Regie: Pierre Pinaud | 89 min. | 35mm | Karin Viard, Nicolas Duvauchelle u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mélina führt ein Doppelleben: Mit 40 Jahren ist sie die bekannteste Stimme Frankreichs. Als Radiomoderatorin ist sie spätabends auf Sendung und Vertraute sowie Freundin für Tausende. Privat allerdings ist sie sehr einsam und vermeidet jeglichen Kontakt mit anderen Menschen. Was Mélina stattdessen antreibt, ist die Suche nach ihrer Mutter, von der sie als Kleinkind verlassen worden ist. Und endlich kommt sie über einen wichtigen Hinweis ihrem großen Ziel näher ... „Mit seinem Erstlingsfilm PARLEZ-MOI DE VOUS zeichnet der Franzose Pierre Pinaud das einfühlsame Porträt einer Frau, die auf der Suche nach ihrer Mutter sich selbst findet.“ (focus.de)
Do., 21.2. - 19.00 UhrSo., 24.2. - 19.00 UhrDo., 28.2. - 19.00 Uhr
Tutta la vita davanti – Das ganze Leben liegt vor Dir
Tutta la vita davanti – Das ganze Leben liegt vor Dir
Italien 2008 | Regie: Paolo Virzì | 117 min. | digital | Sabrina Ferilli u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wie entsteht ein Aufsatz wie „Heidegger und die Gruppendynamik unter Angestellten eines Call-Centers"? Dazu muss man Marta kennen lernen. Marta beendet ihr Philosophiestudium mit „Summa cum laude" und sucht einen Arbeitsplatz. Leider schlechte Aussichten. Sie landet in einem Callcenter. Bald aber wird Marta, die diesem ganzen Zirkus von Anfang an sehr distanziert gegenüber gestanden hat, die beste Telefonverkäuferin in der ganzen Firma. Als sie jedoch mitbekommt, wie eiskalt die nicht so erfolgreichen Telefonistinnen gefeuert werden, geht sie zur Gewerkschaft und verliebt sich prompt in Giorgio, den charmanten, aber auch verheirateten Gewerkschaftssekretär. Die Konflikte nehmen ihren Lauf. Nicht unkomödiantisch, aber vor allem, so der Regisseur „neo-neorealistisch“ – ein Film über das Italien von heute.

Im italienischen Original mit deutschen Untertiteln. Vor dem Film findet eine kurze Einführung statt. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 22.2. - 19.00 Uhr
Kineskop
Sa., 23.2. - 17.00 Uhr
The pianist – Der Pianist
The pianist – Der Pianist
Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Polen 2002 | Regie: Roman Polanski | 143 min. | 35mm | Adrien Brody u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Als deutsche Truppen 1939 Polen erobern, beginnt für die dort lebende jüdische Bevölkerung ein Leidensweg, der für viele von ihnen im Vernichtungslager endet. Der jüdische Pianist Wladislaw Szpilman kann gerade noch dem Deportationszug entkommen und muss sich fortan im Warschauer Ghetto durchschlagen. In eindrucksvollen Bildern erzählt Polanski vom lähmenden Alltag des beschäftigungslosen Pianisten, der inmitten des Grauens versucht, seine Würde zu bewahren. Der Film erreicht dabei das tiefste Innere des Zuschauers und lässt ihn zusammen mit Szpilman seinen ausnehmend schwierigen Gang gehen. Bis zum heutigen Tage ein großes Meisterwerk!
So., 24.2. - 11.00 UhrDi., 26.2. - 21.00 Uhr
Roman Polanski: A film memoir
Roman Polanski: A film memoir
Großbritannien, Deutschland 2011 | Regie: Laurent Bouzereau | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Wir kennen seine Filme. Wir kennen seine privaten Katastrophen. Doch über sein Leben wissen wir kaum etwas. Mit der gelungenen Dokumentation ROMAN POLANSKI: A FILM MEMOIR wird nun Abhilfe geschaffen, wird ein intimer Einblick in den Menschen und den Filmkünstler Roman Polanski gegeben. In intensiven Gesprächen werden Stationen seines Lebens gezeichnet, angefangen von der Kindheit im Krakauer Ghetto, über die ersten Filme in Polen, den Umzug nach Paris, seine Karriere in Europa und Amerika, gekrönt mit einem Oscar für DER PIANIST, die Tragödie des Mordes an seiner schwangeren Frau Sharon Tate in Los Angeles, seine Verhaftung bis zum heutigen Schaffen und Leben in Frankreich.
So., 24.2. - 15.00 UhrMi., 27.2. - 19.00 Uhr
Carnage – Der Gott des Gemetzels
Carnage – Der Gott des Gemetzels
Deutschland, Polen Spanien 2011 | Regie: Roman Polanski | 79 min. | digital | Kate Winslet, Jodie Foster, Christoph Waltz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Adaptation des Theaterstücks ‚Carnage’ von Yasmina Reza. Ein Junge schlägt einem anderen ins Gesicht. Dieser verliert zwei Zähne. Die Eltern müssen das ausbaden. Deshalb treffen sich die Eltern des „Täters", Nancy (Kate Winslet) und Alan (Christoph Waltz), bei den Eltern des „Opfers", Penelope (Jodie Foster) und Michael (John C. Reilly). Ein zusehends unangenehmer Besuch, der immer mehr zum absurden Kammerspiel vierer Erwachsener gerät, die bald alle Masken fallen lassen und ihre eigenen Lebensansichten in Frage stellen. Schauspieler/innen-Kino vom allerfeinsten!
So., 24.2. - 17.00 UhrMo., 25.2. - 19.00 Uhr
Celeste & Jesse forever
Celeste & Jesse forever
USA 2012 | Regie: Lee Toland Krieger | 96 min. | digital | Rashida Jones, Andy Samberg u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein durch und durch sympathischer, kleiner US-Indie: eine Tragikomödie aus einem Leben, wie man es zu kennen glaubt. Celeste und Jesse sind ein Paar seit der High School. Jetzt sind sie über 30 und irgendwie ist aus der Beziehung die Luft raus. Sie beschließen, sich zu trennen, kommen aber nicht voneinander los, so verschieden sie sich doch entwickelt haben. Denn Celeste ist beruflich erfolgreich, Jesse dagegen eher ein brotloser Künstler. Zwar leben nun beide ihr eigenes Leben und suchen nach neuen Partnern, aber sie treffen sich noch gelegentlich und dann fliegen die Fetzen. Gespannt werden wir Zeuge ihrer Wut, ihrer Hoffnung, ihrer Sehnsüchte. „Trennungen können schmerzhaft sein. Müssen sie aber nicht. Der beste Beweis dafür sind ‚Celeste und Jesse’“ (filmstarts.de).
Fr., 1.3. - 19.00 UhrSa., 2.3. - 19.00 UhrSo., 3.3. - 19.00 UhrSo., 10.3. - 17.00 UhrSa., 16.3. - 21.00 UhrSo., 17.3. - 19.00 UhrMo., 18.3. - 21.15 UhrMi., 20.3. - 19.00 UhrSo., 24.3. - 21.00 Uhr
Django Unchained
Django Unchained
USA 2012 | Regie: Quentin Tarantino | 165 min. | 35mm | Christoph Waltz, Jamie Foxx u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Die amerikanischen Südstaaten, zwei Jahre vor dem Sezessionskrieg: Der schwarze Sklave Django wird vom deutschstämmigen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz angeheuert, um ihn auf die Spur der verbrecherischen Brittle-Brüder zu bringen. Was die beiden ungleichen Männer zusammenschweißt: Schultz ist auf der Jagd nach dem ausgesetzten Kopfgeld, Django dagegen auf der Suche nach Broomhilda, seiner Frau, die er vor langer Zeit an einen Sklavenhändler verloren hat. Gegenseitig unterstützen sich die beiden Männer bei der Verfolgung ihrer Ziele und nehmen es mit den meistgesuchten Verbrechern des Südens auf... Tarantinos Retro-Western lässt keine Tonart aus, herrlich witzig, zynisch, brutal und dann auch wieder pathetisch. In einer OmdtU-Fassung zeigen sich zudem sehr schön die Feinheiten des Englischen, wenn es sich auf das Deutsche bezieht - abermals mit einem Christoph Waltz in Bestform! Kult!
Fr., 1.3. - 21.00 UhrSa., 2.3. - 21.00 UhrSo., 3.3. - 21.00 UhrMo., 4.3. - 21.00 UhrDi., 5.3. - 21.00 UhrDo., 7.3. - 21.00 UhrFr., 8.3. - 21.00 UhrSo., 10.3. - 21.15 UhrMo., 11.3. - 21.15 UhrMi., 13.3. - 21.00 Uhr
Parlez-moi de vous – Sag, dass Du mich liebst
Parlez-moi de vous – Sag, dass Du mich liebst
Frankreich 2011 | Regie: Pierre Pinaud | 89 min. | 35mm | Karin Viard, Nicolas Duvauchelle u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mélina führt ein Doppelleben: Mit 40 Jahren ist sie die bekannteste Stimme Frankreichs. Als Radiomoderatorin ist sie spätabends auf Sendung und Vertraute sowie Freundin für Tausende. Privat allerdings ist sie sehr einsam und vermeidet jeglichen Kontakt mit anderen Menschen. Was Mélina stattdessen antreibt, ist die Suche nach ihrer Mutter, von der sie als Kleinkind verlassen worden ist. Und endlich kommt sie über einen wichtigen Hinweis ihrem großen Ziel näher ... „Mit seinem Erstlingsfilm PARLEZ-MOI DE VOUS zeichnet der Franzose Pierre Pinaud das einfühlsame Porträt einer Frau, die bei der Suche nach ihrer Mutter sich selbst findet.“ (focus.de)
Sa., 2.3. - 17.00 UhrMo., 4.3. - 19.00 Uhr
Auf der Suche nach dem alten Tibet – Eine Reise zu Buddhas Erben
Auf der Suche nach dem alten Tibet – Eine Reise zu Buddhas Erben
Deutschland 2009 | Regie: Vilas Rodizio | 77 min. | digital | deutsche Fassung.
Außerordentliche Photographien von entlegenen Orten des 2,5 Millionen Quadratkilometer großen Landes Tibet. Eine Reise in eine unbegreiflich gewaltige Bergwelt, eine vielfarbige Sammlung von Wundern, Geheimnissen und Geschichten, die Tibet für uns im Westen zum Mythos machen. Das Vertrauen und die Bereitschaft zum Staunen, die der Regisseur seinen Gastgebern entgegenbringt, bleibt dabei nicht unerwidert. Auch dass er und seine Begleiter selbst Buddhisten sind, und als Referenz auf den eigenen Lama verweisen können, öffnet ihnen Türen und Herzen. Der Zuschauer sieht und erlebt, was ein einfacher Reisejournalismus nicht entdecken kann.

Am 24.3. in Anwesenheit des Regisseurs! Anschließend Publikumsgespräch.
So., 3.3. - 11.00 UhrSo., 10.3. - 15.00 UhrSa., 16.3. - 17.00 UhrSo., 24.3. - 11.00 UhrMo., 25.3. - 19.00 UhrDi., 26.3. - 19.00 Uhr
Balkan Melodie
Balkan Melodie
Schweiz 2012 | Regie: Stefan Schwietert | 91 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
BALKAN MELODIE erzählt die Geschichte einer großen, lebenslangen Liebe - der Liebe zur Musik Osteuropas. Von den fremden Klängen magisch angezogen, beschloss der junge Schweizer Marcel Cellier in den Zeiten des Kalten Krieges eine Reise hinter den Eisernen Vorhang zu wagen, um die Musik vor Ort zu erleben. Sie durchquerten die kommunistischen Hauptstädte und Provinzen, in denen Volksmusik noch fester Bestandteil des täglichen Lebens war. Die von Cellier gesammelte Musik gelangte in unzählige Radiosendungen und erlangte schließlich durch Millionen verkaufter Platten internationale Bekanntheit. Auf seinen Spuren reist BALKAN MELODIE nach Osteuropa, um die Protagonisten von damals erneut aufzusuchen und ihre Musik wieder aufleben zu lassen - im Gepäck die alten Musikaufnahmen, Reisetagebücher, Fotos und Super-8 Materialien. Auf sinnliche Art und Weise wird so ein Stück Zeitgeschichte erfahrbar, das von der Veränderung der Menschen und ihrer Umgebung erzählt.
So., 3.3. - 15.00 UhrDi., 5.3. - 19.00 UhrSa., 9.3. - 17.00 UhrSo., 17.3. - 11.00 Uhr
Drachenmädchen
Drachenmädchen
Deutschland 2012 | Regie: Inigo Westmeier | 89 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine wunderbare Dokumentation über drei Mädchen, die im chinesischen Kloster "Shaolin Tagou" leben. Das Institut zählt mit über 26.000 Schülerinnen und Schülern zu den größten Kung-Fu-Schulen des Landes. Der Alltag der Mädchen ist von Zwängen und Anpassung an überaus strenge Vorschriften geprägt. Obwohl sie zu Kampfmaschinen erzogen und ausgebildet werden, so bleiben sie innerlich doch Kinder... „DRACHENMÄDCHEN gibt intensive und seltene Einblicke in das China von Heute. Authentisch und differenziert - ein wichtiger Glücksfall im Dokumentarfilm.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden; ausgezeichnet mit „Besonders wertvoll“)
Do., 7.3. - 19.00 UhrSo., 10.3. - 11.00 UhrDi., 12.3. - 19.00 UhrMi., 13.3. - 19.00 UhrDo., 14.3. - 19.00 UhrSa., 16.3. - 19.00 UhrSo., 17.3. - 14.30 UhrSa., 23.3. - 17.00 Uhr
The look – Charlotte Rampling
The look – Charlotte Rampling
Deutschland, Frankreich 2011 | Regie: Angelina Maccarone | 94 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein großartiges Porträt zur rechten Zeit, denn Charlotte Rampling ist eine der angesagtesten Schauspielerinnen und immer wieder in wichtigen Produktionen zu sehen, wie zuletzt etwa in MELANCHOLIA. Sie debütierte spektakulär und provokant unter Visconti, verschwand für eine gewisse Zeit, kam wieder und wurde zur Ikone: hochelegant, dabei kühl, unnahbar und herrisch. Privat gilt Rampling jedoch als ganz anders. Angelina Maccarone demontiert diesen Mythos nicht, sondern lässt Charlotte Rampling themen- und facettenreich reflektieren, über das Alter, die Arbeit, die Liebe und Tabuverletzung beispielsweise. Man trifft viele ihrer Weggefährten und erhält letztendlich ein elektrisierendes Bild einer ungemein charismatischen wie starken Persönlichkeit.

Eine Sondervorstellung im Rahmen des „Internationalen Frauentages“.
Fr., 8.3. - 19.00 Uhr
Take this waltz
Take this waltz
Kanada 2011 | Regie: Sarah Polley | 116 min. | digital | Michelle Williams, Luke Kirby u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Auf einem Flug nach Toronto lernt die 28jährige Margot den attraktiven Daniel kennen. Sofort spürt sie, dass da eine besondere Verbindung entsteht zwischen ihr und dem Unbekannten - doch sie schiebt diese Gefühle weg, denn eigentlich ist sie ziemlich glücklich mit dem Kochbuchautor Lou verheiratet. Als sich aber herausstellt, dass ihre Zufallsbekanntschaft in der unmittelbaren Nachbarschaft wohnt, wird die Versuchung, sich ihren Gefühlen für Daniel hinzugeben, immer größer. Schließlich verbringen beide während des Sommers immer wieder kurze, heimliche Momente miteinander - bis das Leben sie vor eine Entscheidung stellt… Die bezaubernde Michelle Williams nach BLUE VALENTINE erneut in einem hinreißenden Liebesfilm, der abseits von Hollywood-Klischees von den Herausforderungen und Freuden eines erwachsenen, aufrichtigen Beziehungslebens erzählt.
Sa., 9.3. - 19.00 UhrSo., 10.3. - 19.00 UhrMo., 11.3. - 19.00 UhrDi., 12.3. - 21.00 UhrDo., 14.3. - 21.00 UhrSo., 17.3. - 16.30 UhrMo., 18.3. - 19.00 UhrMi., 20.3. - 21.00 UhrSo., 24.3. - 16.30 UhrDo., 28.3. - 21.00 UhrFr., 29.3. - 21.00 UhrDo., 4.4. - 19.00 UhrSo., 14.4. - 15.00 Uhr
„Film & Wein“ Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Auch im März geht es mit „Film & Wein“ in eine neue Runde. Eine Veranstaltungsreihe insbesondere für Mitglieder des Medienforums und solche, die es werden wollen. Eine sorgsam ausgewählte, selten gesehene Filmperle (diesmal wurde eine schwarze Komödie angekündigt) entdecken – verbunden mit einem oder zwei guten Glas Wein, so lautet das so simple wie schöne Konzept. Referentin: Gülay Keskin (Atelier für Kunstfotografie).

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 15.3. - 19.00 Uhr
Zappelphilipp
Zappelphilipp
Deutschland 2012 | Regie: Connie Walther | 90 min. | digital | Bibiana Beglau, Anton Wempner u.a. | deutsche Fassung.
Hannah Winter ist Lehrerin aus Leidenschaft. Als eines Tages der neunjährige Fabian in ihre Klasse kommt, sprengt der Junge durch sein lebendiges Temperament nicht nur Hannahs Unterricht, sondern wird auch schnell zu einer Belastung für die ganze Klasse. Die junge Lehrerin findet sich an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit und auch in einem persönlichen Dilemma. Der Druck von allen Seiten wächst – immer deutlicher wird an Hannah und Fabians Mutter die Forderung herangetragen, Fabian untersuchen und seine Eigenart mit Psychopharmaka behandeln zu lassen. Eine schwere Entscheidung über das Schicksal eines Kindes in einer von Leistungsdruck geprägten Gesellschaft.

Mit Einführung zum Thema ADHS. Im Anschluss an den Film Diskussion mit: Selbsthilfegruppe Initiative ADHS e.V. und der Selbsthilfegruppe „Selbständigkeitshilfe bei Teilleistungsstörungen“ SeHT e.V.

Eine Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung des Heidelberger Selbsthilfebüros.

Der Eintritt ist frei!
Di., 19.3. - 18.00 Uhr
Dans la maison – In ihrem Haus
Dans la maison – In ihrem Haus
Frankreich 2012 | Regie: François Ozon | 105 min. | 35mm | Fabrice Luchini, Ernst Umhauer, Kristin Scott Thomas u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Germain ist Lehrer und als solcher eher frustriert von seinen zumeist desinteressierten Schülern. Doch ein Aufsatz eines Schülers lässt ihn aufhorchen: Ausgerechnet der introvertierte Claude hat eine mit großer Präzision beobachtete Studie eines Besuchs im Haus eines Mitschülers verfasst. Der Lehrer und seine Frau meinen, ein großes Talent entdeckt zu haben, das sie fortan fördern wollen - und bringen damit Ungeahntes in Gang… Eine psychologisch dichte Studie zum Thema Kreativität und zugleich ein hochspannender Thriller von Frankreichs Regie-Genie François Ozon (ACHT FRAUEN), der damit den Kritikerpreis in Toronto und den Hauptpreis des Festivals in San Sebastian gewann.
Do., 21.3. - 19.00 UhrSo., 24.3. - 19.00 UhrMo., 25.3. - 21.00 UhrDi., 26.3. - 21.00 Uhr
Italy: Love it or leave it
Italy: Love it or leave it
Italien, Deutschland 2011 | Regie: Gustav Hofer, Luca Ragazzi | 75 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die beiden Filmemacher Luca Ragazzi und Gustav Hofer sind junge Italiener, die an ihrem eigenen Land (ver-)zweifeln: In ihrem ebenso amüsanten wie nachdenklich stimmenden, halbdokumentarischen Roadmovie gehen sie Fragen nach, die viele ihrer Generation bewegen: Was spricht dafür, in Italien zu bleiben, trotz Krise, Korruption, Machokult und Mafia – und was dafür, es schnellstmöglich zu verlassen? In einem alten Fiat reisen sie durch ihr Land und sammeln Argumente pro und conta. Aufgrund des großen Erfolges bei den diesjährigen „Filmtagen des Mittelmeeres“ nochmals bei uns im Programm!
Do., 21.3. - 21.00 Uhr
Io non ho paura – Ich habe keine Angst
Io non ho paura – Ich habe keine Angst
Italien, Spanien, Großbritannien 2003 | Regie: Gabriele Salvatores | 109 min. | digital | Giuseppe Cristiano, Mattia Di Pierro u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Sommer 1978 findet der 10 Jahre alte Michele, zusammen mit einigen Freunden, auf einem verlassenen Bauernhof in einem Erdloch einen angeketteten verwahrlosten Jungen. Er freundet sich mit ihm an, bringt ihm Essen und Wasser. Als er feststellt, dass seine Eltern in die Entführung des Jungen involviert sind, beschließt er ihn zu befreien. Gleichzeitig ist seine Kindheit vorbei, denn er hat einen Blick in die verlogene Welt der Erwachsenen getan. Nach dem Roman von Niccolo Ammaniti.

Im italienischen Original mit deutschen Untertiteln. Vor dem Film findet eine kurze Einführung statt. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 22.3. - 19.00 Uhr
‚Augenblicke 2013’ - Kurzfilme im Kino
‚Augenblicke 2013’ - Kurzfilme im Kino
Deutschland / Spanien / Iran / Frankreich 2008 bis 2012 | Regie: diverse | 87 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„Augenblicke – Kurzfilme im Kino“ spürt seit 1992 Kurzfilme auf, die im normalen Kinogeschäft kaum eine Plattform finden. Die unkonventionellen, oft überraschenden Kurzfilme freier Autoren, Studenten an Filmhochschulen und anderer Filmkünstler haben einen einzigartigen Charme. Auch 2013 bietet sich wieder ein vielfältiges Programm mit insgesamt 12 verschiedenen Kurzfilmen an. Unter diesen besonders erwähnenswert: ALL THE SEASONS WERE THE SAME TO MY FATHER von Yashli Alizadeh (Iran). Bei einer Länge von nur 1 Minute und 40 Sekunden muss man schon genau hinschauen, um die Fülle dieser Familiengeschichte wahrnehmen zu können. Aufwühlend ist WENN BÄUME PUPPEN TRAGEN, ein Film von Ismail Sahin und Christoph von Zastrow, der von ritueller Beschneidung von Mädchen handelt. Wir wünschen anregende und vergnügliche AUGENBLICKE 2013.

Mit freundlicher Unterstützung: Mediathek für Pastoral und Religionspädagogik, Freiburg.

Einführung: Dr. Almut Rumstadt, Weiterbildungsreferentin Bildungszentrum Heidelberg
Sa., 23.3. - 19.30 Uhr
Oscar Niemeyer – Das Leben ist ein Hauch
Oscar Niemeyer – Das Leben ist ein Hauch
Brasilien 2010 | Regie: Fabiano Maciel | 85 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Unter den Architekten des 20. Jahrhunderts ist der unlängst im Alter von 104 Jahren verstorbene Brasilianer Oscar Niemeyer (mit deutschen Vorfahren) einer der bekanntesten und einflussreichsten. Mit seiner Arbeit gegen den rechten Winkel sind ganze Generationen von Baukünstlern bis heute nicht denkbar. In etwa 600 Gebäude hat Niemeyer realisieren können, berühmt wurde dabei besonders die Stadt Brasilia. Regisseur Fabiano Maciel gelang ein geschmeidiges, ja kurvenreiches Porträt eines entspannten Genies. Legendär auch seine einstige Einschätzung, der eigenen Bedeutung keinen allzu großen Stellenwert beizumessen, als er sagte: „Ich bin wie einer dieser alten Pessimisten. Ich glaube, dass das Leben nur einen kurzen Augenblick währt. Der einzelne Mensch ist nicht wichtig, er wird geboren und stirbt. Er muss seinen Blick zum Himmel erheben und fühlen, wie klein er ist. Er muss bescheiden sein und wissen, dass nichts wirklich wichtig ist. Das Leben ist ein Hauch, nur ein kurzer Augenblick." Ein großer Film über einen großen Mann!

Am 27.3. mit Einführung von Prof. Dr. Henry Keazor, Institut für Europäische Kunstgeschichte (Universität Heidelberg).
Mi., 27.3. - 19.00 UhrSa., 30.3. - 21.00 UhrSo., 31.3. - 19.00 Uhr
Building the Gherkin - Norman Foster baut in London
Building the Gherkin - Norman Foster baut in London
Schweiz 2005 | Regie: Mirjam von Arx | 89 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Das zweithöchste Gebäude der Londoner City ist, so Architekt Norman Foster, «in sozialer, technischer, architektonischer und räumlicher Hinsicht radikal». Größe und Form dieses Hochhauses sind in der Tat so besonders, daß das Gebäude in den Medien von Beginn an als «erotische Gurke» bezeichnet wurde. Kann ‚The Gherkin’ am Ende zu einem solch erhabenen Wahrzeichen einer Stadt werden, von dem alle zu träumen wagten? „Kommerzielles Bauen ist knallhartes Business, das ist die Botschaft dieses Films – und wenn doch einmal gefeiert wird, dann nur, um auf den am folgenden Morgen beginnenden Ernstfall des Arbeitsalltags hinzuweisen...“ (Tagesspiegel)
Do., 28.3. - 19.00 UhrSo., 31.3. - 17.00 Uhr
Sagrada
Sagrada
Schweiz 2012 | Regie: Stefan Haupt | 95 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„Sagrada Familia“ heißt Antoni Gaudis berühmte Kirche in Barcelona. 1882 wurde mit dem Bau begonnen, bis heute ist dieser nicht vollendet. Aber das Bauwerk wächst langsam weiter, jüngste Prognosen sprechen von einer Fertigstellung im Jahre 2026. Ein Mysterium der Architekturgeschichte, zumal sich schon um Antoni Gaudi viele Fragen rankten. Wer aber waren seine Nachfolger und was trieb sie an, gemeinsam und über einen Zeitraum von 125 Jahren an diesem Projekt zu wirken? Die Dokumentarfilmer zeichnen den Entstehungsprozess der Sagrada von seinen Anfängen an nach. Auf der spannenden Entdeckungsreise kommen dabei Mitarbeiter aus den verschiedensten Bereichen zu Wort und geben Einblicke in ihre Arbeit, über die Motivation und in ihren Wissens- wie Erfahrungsschatz rund um das Gebäude.
Fr., 29.3. - 19.00 UhrSa., 30.3. - 17.00 UhrSo., 31.3. - 15.00 Uhr
Erich Mendelsohn – Visionen für die Ewigkeit
Erich Mendelsohn – Visionen für die Ewigkeit
USA, Israel, Deutschland 2011 | Regie: Duki Dror | 70 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
An der Front des Ersten Weltkriegs flüchtet sich der deutsche Architekt Erich Mendelsohn (1887 - 1953) in Fantasiewelten. Seine gezeichneten Kreationen schickt er seiner sechszehnjährigen Geliebten, es sind Briefe mit Entwürfen von organischen Gebilden und tiefen Gedanken. Es ist eine Verbindung, die ein ganzes Leben lang anhalten soll. Nach Ende des Krieges kehrt er voller Arbeitseifer nach Berlin zurück, gründet dort sein eigenes Büro und entwickelt sich zu einem der wichtigsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Mittelpunkt der Mendelsohn-Dokumentation ist die Liebesgeschichte zwischen Erich und Luise Mendelsohn, die durch wiederentdeckte Briefe und Memoiren lebendig wird. Es wird deutlich, wie eng Mendelsohns Schaffensprozess mit seiner Liebesgeschichte verknüpft war. Auf den Spuren des kreativen Mannes werden dessen wichtigste Wirkungsstätten besucht, Architekten sowie Passanten kommen zu Wort und lesen aus Mendelsohns Nachlass vor.
Sa., 30.3. - 19.00 UhrSo., 31.3. - 11.00 Uhr
Sketches of Frank Gehry
Sketches of Frank Gehry
USA 2005 | Regie: Sydney Pollack | 83 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Sydney Pollack ist im allgemeinen bekannt als Regisseur sowie als Schauspieler, etwa in Woody Allen-Filmen. Nun zeigt er seine Begabung für den Dokumentarfilm. Fünf Jahre lang hat er Frank Gehry begleitet, einen der absoluten Stararchitekten der heutigen Zeit. Vor der DV-Kamera führte Pollack mit Gehry Gespräche, beobachtete seine Arbeit, interviewte Bauherren wie Lehrmeister und Kollegen. Daneben gibt es ein Stell-dich-ein mit zahlreichen Prominenten wie Dennis Hopper, Bob Geldof, Julian Schnabel oder Michael Eisner, den ehemaligen Chef von Walt-Disney. Denn Architektur ist mitunter auch eine Form von Entertainment.
So., 31.3. - 21.00 Uhr
Sagrada
Sagrada
Schweiz 2012 | Regie: Stefan Haupt | 95 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„Sagrada Familia“ heißt Antonio Gaudis berühmte Kirche in Barcelona. 1882 wurde mit dem Bau begonnen, bis heute ist dieser nicht vollendet. Aber das Bauwerk wächst langsam weiter, jüngste Prognosen sprechen von einer Fertigstellung im Jahre 2026. Ein Mysterium der Architekturgeschichte, zumal sich schon um Antoni Gaudi viele Fragen rankten. Wer aber waren seine Nachfolger und was trieb sie an, gemeinsam und über einen Zeitraum von 125 Jahren an diesem Projekt zu wirken? Die Dokumentarfilmer zeichnen den Entstehungsprozess der Sagrada von seinen Anfängen an nach. Auf der spannenden Entdeckungsreise kommen dabei Mitarbeiter aus den verschiedensten Bereichen zu Wort und geben Einblicke in ihre Arbeit, über die Motivation und in ihren Wissens- wie Erfahrungsschatz rund um das Gebäude.
Mo., 1.4. - 17.00 UhrSa., 6.4. - 16.30 Uhr
Amour – Liebe
Amour – Liebe
Österreich, Frankreich, Deutschland 2012 | Regie: Michael Haneke | 126 min. | 35mm | Jean-Louis Trintignant, Emmanuelle Riva, Isabelle Huppert u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Georges und Anne sind ein in die Jahre gekommenes, kultiviertes Ehepaar. Beide waren Musiklehrer, und auch nach vielen Jahren der Ehe sind sie sich noch sehr nah und genießen gemeinsam ihren Lebensabend in ihrer eigenen, beschaulichen kleinen Welt – bis ein Schlaganfall plötzlich Annes Selbständigkeit beendet. Georges pflegt sie hingebungsvoll, doch auch er gerät bald an seine Grenzen. Das Alter scheint ihre große Liebe auseinanderreißen zu können… Nur wenige Filmemacher konnten zweimal in Cannes triumphieren und die „Goldene Palme“ gewinnen - Michael Haneke ist dies gar mit zwei direkt aufeinander folgenden Werken gelungen, mit DAS WEISSE BAND und mit AMOUR – LIEBE, einem äußerst feinfühligen, warmherzigen und doch auch unerbittlichen Drama über das Sterben, das ganz wesentlich von den beiden herausragenden Hauptdarstellern lebt und vom Verzicht auf jegliche Über-Dramatisierung getragen wird. AMOUR – LIEBE erhielt kürzlich zudem den Oscar für den „Besten fremdsprachigen Film“ - bei uns im untertitelten französischen Original zu erleben!
Mo., 1.4. - 19.00 UhrMi., 3.4. - 19.00 UhrDo., 4.4. - 16.30 UhrFr., 5.4. - 16.30 UhrSo., 7.4. - 11.00 UhrFr., 12.4. - 16.30 UhrSo., 21.4. - 17.00 Uhr
Searching for Sugar Man
Searching for Sugar Man
Schweden, Großbritannien 2011 | Regie: Malik Bendjelloul | 85 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine schier unglaubliche Geschichte: Sixto Díaz Rodríguez war in den 70ern ein amerikanischer Folksänger, der vor allem in Südafrika zur musikalischen Stimme der Anti-Apartheid-Bewegung wurde. Aber der Künstler galt seitdem als verschollen. Zwei Fans von einst zweifelten jedoch daran, begaben sich auf die Suche und fanden ihn völlig verarmt wieder. Ein Künstler von immer noch großer Popularität, der aber nichts davon weiß. Spannend wie ein Thriller! SEARCHING FOR SUGAR MAN erhielt kürzlich den Oscar für den „Besten Dokumentarfilm“!
Do., 4.4. - 21.30 Uhr
Speed – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
Speed – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
Deutschland 2012 | Regie: Florian Opitz | 101 min. | digital | deutsche Fassung.
Wir sparen ständig Zeit. Trotzdem haben wir am Ende immer weniger davon. Warum eigentlich? Wer oder was treibt diese Beschleunigung eigentlich an? Ist sie ein gesellschaftliches Phänomen oder liegt alles nur am mangelhaften Zeitmanagement des Einzelnen? Wo ist nur die Zeit geblieben, die wir mühsam mit all den neuen Technologien und Effizienzmodellen eingespart haben? Der Regisseur Opitz begegnet Menschen, die die Beschleunigung vorantreiben und solche, die sich trauen, Alternativen zur allgegenwärtigen Rastlosigkeit zu leben. Er befragt Zeitmanagement-Experten, Therapeuten und Wissenschaftler nach Ursachen und Auswirkungen der chronischen Zeitnot. Er trifft Unternehmensberater und Akteure, die im internationalen Finanzmarkt aktiv sind, die an der Zeitschraube drehen. Und er lernt Menschen kennen, die nach gesellschaftlichen Alternativen suchen. Spannend-zeitgemäßer Beitrag zu einem Thema, das uns alle mehr oder minder beschäftigt.
Fr., 5.4. - 19.00 UhrSo., 7.4. - 15.00 UhrMi., 10.4. - 19.00 Uhr
Bar 25 – Tage außerhalb der Zeit
Bar 25 – Tage außerhalb der Zeit
Deutschland 2012 | Regie: Britta Mischer, Nana Yuriko | 95 min. | digital | deutsche Fassung.
Ein großer Holzzaun verläuft um den legendären Club „Bar 25“ am Spreeufer in Berlin-Friedrichshain. Über die Grenzen der Stadt hinaus ranken sich die Mythen um das Wunderland für Erwachsene, um endlose Partys, Unmögliches und Verbotenes. Wer es einmal geschafft hat reinzukommen, der kommt so schnell nicht wieder raus. Stunden werden hier zu Tage, Augenblicke zur Unendlichkeit. Denn hinter dem Bretterzaun erstrecken sich Club, Restaurant, Bar, Hostel und Zirkus – eine pulsierende Welt, in der Zeit keine Rolle spielt. Christoph, Steffi, Danny und andere sind die Macher der Bar und leben jenseits von festgefahrenen Ideologien und Normen für ein selbstbestimmtes Leben. Doch die Umstrukturierung des Spreeufers in Berlin macht auch vor ihnen nicht Halt und so steht die Vertreibung aus dem Paradies bevor – nicht jedoch, ohne sich mit einem einzigartigen Spektakel zu verabschieden. BAR 25 – AUSSERHALB DER ZEIT, eine ausgesprochen eindrucksvolle Dokumentation über eine Parallelgesellschaft, wie sie interessanter und bunter kaum sein kann.
Fr., 5.4. - 21.00 Uhr
The end of time
The end of time
Kanada, Schweiz 2012 | Regie: Peter Mettler | 109 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Mann fällt vom Himmel, Forscher in Genf sind Elementarteilchen auf der Spur, Lavaströme auf Hawaii haben das Haus eines Mannes umschlossen, Hausbesetzer versuchen ein totes Quartier in Detroit wiederzubeleben, Menschen vollführen eine Feuerbestattung in Indien – dies sind eindrückliche Zeitbilder, die zum Staunen und Nachdenken anregen. Peter Mettlers neuester assoziativer Film, virtuos montiert, breitet ein anspruchsvolles Thema über verschiedene Ebenen aus. Der Regisseur von Filmen wie GAMBLING, GODS AND LSD vollendet mit seiner Reflexion über Ursprung, Zustand und Wirkung des Daseins, über Zeit und Stillstand seine spektakuläre transzendentale Trilogie.

Preview mit Einführung von Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern, Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften (Universität Heidelberg) zum Thema „Beschleunigung und Tempoeliten".
Sa., 6.4. - 19.00 Uhr
Slow – Langsam ist das neue Schnell
Slow – Langsam ist das neue Schnell
Deutschland 2012 | Regie: Sascha Seifert | 86 min. | digital | deutsche Fassung.
Dokumentarfilmer Sascha Seifert nimmt den Zuschauer mit in die Welt der Schnecken. Er zeigt die Schönheit und Anmut der langsamen Weichtiere in ihrem natürlichen Lebensraum, dem Wald. In Büschen, Hecken, auf Feldern, Bäumen und Wiesen: überall sind die friedlichen Lebewesen zu finden. Schnecken bewegen sich in ihrem eigenen Tempo vorwärts, ohne den Druck der Umgebung zu spüren. Obwohl sich die kleinen, glitschigen Tierchen überall in unserem Lebensraum befinden, so werden sie doch nur sehr selten wahrgenommen.

Preview in Anwesenheit des Regisseurs!
So., 7.4. - 19.00 Uhr
The time machine – Die Zeitmachine
The time machine – Die Zeitmachine
USA 1960 | Regie: George Pal | 99 min. | digital | Rod Taylor, Yvette Mimieux u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach dem berühmten Roman von H.G. Wells aus dem Jahre 1895. Erfinder George präsentiert seinen skeptischen Freunden eine Zeitmaschine, die ihn aus dem Jahr 1899 in die Zukunft befördern wird, bis zum Jahr 802701. Er landet dort in einer bedrohten Idylle, rettet ein Mädchen namens Weena und bemerkt, alles Wissen aus der Vergangenheit ist verschwunden oder unrelevant geworden. Derweil leben auf der Erdoberfläche die friedlichen Eloi, unter der Erde die Morlocks. Absoluter Science-Fiction Klassiker! Hier das Original (und nicht das Remake von 2002) – seinerzeit mit dem Oscar ausgezeichnet („Special Effects“).
Mo., 8.4. - 19.00 Uhr
Groundhog Day – Und täglich grüßt das Murmeltier
Groundhog Day – Und täglich grüßt das Murmeltier
USA 1993 | Regie: Harold Ramis | 101 min. | digital | Bill Murray, Andie MacDowell u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Phil Connors, ein arroganter, egozentrischer und zynischer TV-Wetteransager, sitzt in einer Zeitschleife fest. Immer wieder ist der 2. Februar. Er beginnt für ihn um 6 Uhr morgens in einem Hotelbett von Punxsutawney, Pennsylvania, Dort begeht man den 2. Februar als den Tag des Murmeltiers (Groundhog Day) und wegen eines Schneesturms muss Phil den Tag über hier bleiben und noch einmal übernachten. Immer wieder. Er weiß nun nur zu genau, was der nächste Tag bringen wird – und versucht gerade deshalb alles nur erdenklich Mögliche, um sich aus diesem Kreislauf zu befreien ... GROUNDHOG DAY ist bis zum heutigen Tag so etwas wie ein „Lieblingsfilm“ vieler Filmfreunde, eine herrliche Komödie mit einem durchweg überzeugenden Bill Murray in einer seiner früheren Rollen.
Di., 9.4. - 19.00 Uhr
Looper
Looper
USA 2012 | Regie: Rian Johnson | 119 min. | digital | Joseph Gordon-Levitt, Bruce Willis u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
2040 arbeitet Joe erfolgreich als sogenannter „Looper“. Das sind Attentäter, deren Auftrag es ist, per Zeitreise aus dem Jahre 2070 zurückgeschickte Menschen zu töten. In den 2070er Jahren sind Zeitreisen verboten und werden nur noch im Geheimen durchgeführt. Verbrecherorganisationen nutzen diese illegale Methode immer wieder, um ihre Opfer in die Vergangenheit zurückzuschicken, damit Looper sie gegen viel Geld töten und damit die Existenz der Betroffenen gänzlich auslöschen. Ambitioniert-eigensinniger Science-Fiction-Thriller; „die rau-ambivalente Neo-Noir-Zukunftsvision begeistert vor allem mit ihrer emotionalen Tiefe und erreicht im Finale eine schier atemberaubende Wucht.“(filmstarts.de).
Di., 9.4. - 21.15 Uhr
Un amour de jeunesse
Un amour de jeunesse
Frankreich, Deutschland 2011 | Regie: Mia Hansen-Løve | 110 min. | digital | Lola Créton, Sebastian Urzendowsky u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die 15-jährige Camille und der 19-jährige Sullivan lieben sich leidenschaftlich. Als Sullivan im Winter 1999 Paris für ein Jahr verlässt, um nach Südamerika zu gehen, und seine Briefe immer seltener werden, bricht für Camille die Welt zusammen. Nach einer langen Zeit voll Kummer beginnt sie 2003 mit einem Architekturstudium und verliebt sich in ihren Dozenten Lorenz. Alles scheint perfekt, würde nicht plötzlich Sullivan wieder auftauchen und Camilles Leben durcheinander bringen. „Was Hansen-Løve ein ums andere Mal gelingt, ist unheimlich ökonomisch zu erzählen, mit großer Klarheit Situationen und Szenen bedeutungsvoll zu montieren und dennoch ausreichend Leerstellen zu lassen, um das Geheimnisvolle ihrer Figuren zu bewahren." (critic.de)
Do., 11.4. - 19.00 UhrSa., 13.4. - 19.00 UhrSo., 14.4. - 19.00 UhrDo., 18.4. - 19.00 UhrSa., 20.4. - 16.30 Uhr
Generazione 1000 Euro
Generazione 1000 Euro
Italien 2009 | Regie: Massimo Venier | 101 min. | 35mm | Francesca Inaudi, Valentina Lodovini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Matteo, 30 Jahre alt, ist Mathematiker. Er hat nach Ende des Studiums nur einen unsicheren Job vorzuweisen, mit dem er zu wenig verdient. Seine Freundin scheint sich auch von ihm abzuwenden. Doch dann keimt neue Hoffnung auf: Beatrice zieht als neue Mitbewohnerin bei ihm ein und Angelica übernimmt als neue Kraft die Marketingabteilung der Firma, in der Matteo arbeitet. Kann er nun seinem unbefriedigenden Dasein eine neue Richtung geben? Komödie am Puls der Zeit Europas – über eine Generation, die lernen muss, mit gerade mal 1.000 Euro (oder weniger) im Monat auszukommen. Im italienischen Original mit deutschen Untertiteln. Vor dem Film findet eine kurze Einführung statt. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 12.4. - 19.00 Uhr
Sneak Preview
Sneak Preview
Deutschland 2013 | Regie: ?? | deutsche Fassung.
Unsere diesjährige „Queer Filmreihe“ wird eröffnet mit einem großartigen Film aus deutschen Landen, den wir derzeit noch nicht mit seinem Titel ankündigen dürfen. Verraten können wir jedoch, dass es sich bei diesem um einen der Publikumslieblinge der diesjährigen Berlinale handelt – also nicht verpassen und herzlich willkommen zum Beginn des „5. Queer-Festivals“ im Karlstorkino / Karlstorbahnhof Heidelberg!
Fr., 12.4. - 21.30 Uhr
Georg Baselitz
Georg Baselitz
Deutschland 2013 | Regie: Evelyn Schels | 105 min. | digital | deutsche Fassung.
Ein aufmerksames, privates und differenziertes Portrait über den 1938 geborenen Georg Baselitz – Jahrhundertkünstler, Maler und Bildhauer in einem. Baselitz blickt auf ein umfangreiches Oeuvre zurück, welches weltweit in den renommiertesten Museen ausgestellt wird. Die Werke des Provokateurs, der die Kunst sprichwörtlich „auf den Kopf" stellt, werden auf dem Kunstmarkt bis in die Millionen gehandelt. Doch Baselitz, der zweifelsohne zu den wichtigsten modernen deutschen Künstlern zählt, gibt in diesem besonderen Film auch private Einblicke. „Ähnlich wie vor kurzem (...) über Gerhard Richter bietet nun auch diese Künstlerdokumentation die wunderbare Gelegenheit, einen der ganz großen Maler (....) unserer Zeit und sein Werk zu erleben, zu entdecken und verstehen zu lernen.“ (programmkino.de)
Sa., 13.4. - 16.30 UhrSo., 14.4. - 11.00 UhrMo., 15.4. - 19.00 UhrDi., 16.4. - 19.00 UhrMi., 17.4. - 16.30 UhrDo., 18.4. - 16.30 UhrFr., 19.4. - 16.30 UhrSa., 20.4. - 19.00 UhrSo., 21.4. - 15.00 UhrMo., 22.4. - 19.00 Uhr
Westerland
Westerland
Deutschland 2012 | Regie: Tim Staffel | 90 min. | digital | Wolfram Schorlemmer, Burak Yigit u.a. | deutsche Fassung.
Sylt im Winter. Cem, Auszubildender beim Ordnungsamt, und Jesús, ein Streuner mit erfundenen Geschichten, sind auf der Suche nach dem richtigen Platz im Leben. Sie lernen sich kennen und entscheiden sich für einander. Doch je mehr sie sich bedeuten, desto verständnisloser reagiert der Rest der Welt. Für ihre Freundschaft stellen Cem und Jesús sich vier Regeln auf: Du sollst nicht kiffen. Du sollst nicht kotzen. Du sollst nicht lügen. Du sollst nicht sterben. Nicht alle können eingehalten werden.
Sa., 13.4. - 21.15 Uhr
Camp 14: Total Control Zone
Camp 14: Total Control Zone
Deutschland 2012 | Regie: Marc Wiese | 104 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Shin Dong-Hyuk wurde Anfang der 80er Jahre in einem nordkoreanischen Arbeitslager geboren, Sohn einer Gefangenen, die einem Mithäftling als Belohnung für gute Arbeit zugeteilt worden war. Sogar Kinder wurden dort wegen geringster Vergehen umgebracht. 2005 gelang ihm durch Zufall die Flucht aus ‚Camp14’, einem Lager der höchsten Sicherheitsstufe, in welchem alleine ca. 40.000 Gefangene leben. Er kam über China nach Südkorea, 2009 lernte er den Dokumentarfilmer Marc Wiese kennen. „Es gibt Filme, bei denen die herkömmlichen Maßstäbe der Kritik an ihre Grenzen stoßen“ (filmstarts.de).

Mit Einführung von amnesty international, Hochschulgruppe Heidelberg. Referent: Adam Lamla.
Mi., 17.4. - 19.00 Uhr
Keep the lights on
Keep the lights on
USA 2012 | Regie: Ira Sachs | 101 min. | digital | Thure Linhardt, Zachary Booth u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Über eine Telefon-Dateline lernt der Filmemacher Erik Ende der 1990er den jungen Anwalt Paul kennen. Nach dem Sex lässt er seine Telefonnummer da. Nach dem zweiten Mal fragt Paul, ob Erik nicht über Nacht bleiben will. Ein paar Wochen später hat Paul seine Freundin verlassen und die beiden ziehen zusammen. Über die nächsten neun Jahre verläuft die Beziehung stürmisch und unvorhersehbar. Immer wieder entzieht sich Paul und driftet in die Cracksucht ab, während Erik nur mühsam mit seinen Filmen weiterkommt. Immer wieder verlieren sie sich und finden sich wieder, können nicht mit und nicht ohne einander leben. Ausgezeichnet mit: „Teddy Award“ für den Besten Spielfilm, Internationale Filmfestspiele Berlin 2012 / „Bester Spielfilm“, L.A. Outfest 2012 / Sundance Filmfestival, offizielle Auswahl.
Mi., 17.4. - 21.30 Uhr
Frauensee
Frauensee
Deutschland 2012 | Regie: Zoltan Paul | 86 min. | digital | Nele Rosetz, Therese Hämer u.a. | deutsche Fassung.
FRAUENSEE erzählt von einem langen Wochenende im Spätsommer auf dem Land. Die Hauptfigur des Films ist eine homosexuelle Fischwirtin. Mit ihr lernen wir eine der schönsten Landschaften direkt vor der Berliner Haustür kennen. Die Fischerin ist mit einer erfolgreichen Berliner Architektin zusammen, die einen Bungalow direkt am See bewohnt. Zu diesen beiden stoßen zwei junge, selbstbewusste Mädchen aus Berlin. Diese vier lesbischen Frauen porträtiert der Film. Vier Lebensentwürfe und drei verschiedene Altersgruppen treffen aufeinander und führen uns ihre verschiedene Träume, Ansprüche und Ziele vor Augen.
Do., 18.4. - 21.15 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ??.
Auch im April gibt es wieder eine „Film & Wein“ Veranstaltung bei uns im Kino. Eine Veranstaltungsreihe insbesondere für Mitglieder des Medienforums und solche, die es werden wollen. Eine sorgsam ausgewählte, selten gesehene Filmperle (diesmal wurde ein Dokumentarfilm angekündigt) entdecken – verbunden mit einem oder zwei guten Glas Wein, so lautet das so simple wie schöne Konzept. Referentin: Barbara Hohenadl. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 19.4. - 19.00 Uhr
Kineskop-Stummfilme
Sa., 20.4. - 14.30 Uhr
Hors les murs – Jenseits der Mauern
Hors les murs – Jenseits der Mauern
Belgien, Frankreich 2012 | Regie: David Lambert | 98 min. | digital | Guillaume Gouix, Matila Malliarakis u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Als sich Kellner Ilir den betrunkenen Kneipengast Paulo ins Bett legt, weiß er noch nicht, wen er sich da in sein Leben geholt hat. Schon wenig später gibt der anhängliche Paulo Freundin und früheres Leben auf und steht bei Ilir auf der Matte. Eine Romanze beginnt, zärtlich, leidenschaftlich und verspielt. David Lamberts Debutspielfilm zog bei seiner Uraufführung in der ‚Semaine de la Critique’ in Cannes viel Aufmerksamkeit auf sich. „Manchmal geht es einem mit Filmen wie mit Menschen: Wenn sie den einen richtigen Satz sagen, die eine Szene präsentieren und dabei ihre Haltung en passant offenbaren, dann schmelzen wir dahin. HORS LES MURS – JENSEITS DER MAUERN ist so ein Fall, eine schöne, schmerzhafte, poetische Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern in Belgien.“ (critic.de)
Sa., 20.4. - 21.00 Uhr
„100 Jahre Soziologie des Kinos“ – Buchvorstellung und Filmprogramm
„100 Jahre Soziologie des Kinos“ – Buchvorstellung und Filmprogramm
Deutschland | digital .
Letztes Jahr wurde die erste soziologische Untersuchung zum Kino, Emilie Altenlohs Dissertation von 1912, 100 Jahre alt. Grund genug für den Stroemfeld-Verlag eine Neu-Edition dieser Arbeit im Rahmen der Reihe KinTOP Schriften vorzustellen.

Thematisch wird dies ergänzt durch den Band „Europa im Sattel“ (edition text + kritik, 2012) – ein Reader mit Ergebnissen des cine-graph-Kongresses 2011 in Hamburg zum Thema der „europäischen“ Western. Mit dem besonderen Schwerpunkt der „Neckar“- und „Isar“-Western im frühen deutschen Stummfilm.

Vorgestellt werden die beiden Bände durch:
Martin Loiperdinger, Universität Trier, Hrsg. der Reihe KinTOP
Erika Wottrich, cine-graph Hamburg
Jo-Hannes Bauer, Medienforum und „Karlstorkino“, Heidelberg

Ergänzt wird die Präsentation durch ein Kurzfilmprogramm mit Raritäten des frühen Stummfilms aus den Jahren 1899-1912.

Kurzfilmprogramm mit folgenden zeitgenössischen Filmen von 1912: „Die geheimnisvolle Streichholzdose“, „Serpentintanz“, „Der erste Aufstieg des lenkbaren Luftschiffes Schütte-Lanz in Mannheim“ (Aufnahmen von einem Zeppelin am Flughafen), „Wie es noch kommen wird“, „Max inszeniert einen Film“ (Film im Film mit Max Linder).

Als Hauptprogramm: „Wie sich der Kientopp rächt“ und „Erblich belastet?“ (Harri-Piel-Film von 1913, 40 min.)

Musikalische Begleitung: Jan Wilke
So., 21.4. - 11.00 Uhr
Drachenmädchen
Drachenmädchen
Deutschland 2012 | Regie: Inigo Westmeier | 89 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine wunderbare Dokumentation über drei Mädchen, die im chinesischen Kloster "Shaolin Tagou" leben. Das Institut zählt mit über 26.000 Schülerinnen und Schülern zu den größten Kung-Fu-Schulen des Landes. Der Alltag der Mädchen ist von Zwängen und Anpassung an überaus strenge Vorschriften geprägt. Obwohl sie zu Kampfmaschinen erzogen und ausgebildet werden, so bleiben sie innerlich doch Kinder... „DRACHENMÄDCHEN gibt intensive und seltene Einblicke in das China von Heute. Authentisch und differenziert - ein wichtiger Glücksfall im Dokumentarfilm.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden; ausgezeichnet mit „Besonders wertvoll“).
So., 21.4. - 19.30 Uhr
Kyss mig – Küss mich
Kyss mig – Küss mich
Schweden 2011 | Regie: Alexandra-Therese Keining | 103 min. | digital | Ruth Vega Fernandez, Liv Mjönes u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mia ist mit ihrem Verlobten Tim zur Geburtstagsfeier ihres Vaters gekommen, auf der sie dessen neue Frau kennen lernen sollen. Einer Familienerweiterung steht sie skeptisch gegenüber, da sie die Trennung ihrer Eltern noch nicht verwunden hat. Doch dann lernt sie ihre selbstbewusste zukünftige Stiefschwester Frida kennen, die ungeahnte Gefühle in ihr auslöst. Alexandra-Therese Keinings erwachsene Romanze erzählt in den warmen Farben des schwedischen Sommers freizügig und mutig von großen Gefühlen und Momenten, die alles verändern. KYSS MIG – KÜSS MICH ist schon jetzt einer der großen Klassiker des lesbischen Liebesfilms.
So., 21.4. - 21.30 Uhr
The Broken Circle
The Broken Circle
Belgien 2012 | Regie: Felix van Groeningen | 100 min. | digital | Johan Heldenbergh u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Didier lebt auf einem Bauernhof in der Nähe von Gent, Elise betreibt ein Tattoo-Studio. Ein ungleiches Paar, aber es ist Liebe. Die Country– und Bluegrass-Musik ist Didiers große Leidenschaft, Elise kommt bald als Sängerin hinzu. Doch Maybelle, ihre gemeinsame Tochter, erkrankt irgendwann schwer und die Beziehung steht unter einer Zerreißprobe. Dieser wunderbare, zutiefst emotionale Film erhielt auf der diesjährigen Berlinale stehende Ovationen, denn er ist von ungemein lebensbejahender Energie, zudem gibt es wunderbare Musik.
Mi., 1.5. - 19.00 UhrSa., 1.6. - 21.00 UhrSo., 2.6. - 19.00 Uhr
Le grand soir – Der Tag wird kommen
Le grand soir – Der Tag wird kommen
Frankreich, Belgien 2012 | Regie: Benoit Delépine, Gustave Kervern | 92 min. | digital | Benoît Poelvoorde u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Familie Bonzini, die inmitten eines ebenso modernen wie unwirtlichen Gewerbegebiets am Rande der Stadt ein Schnellrestaurant betreibt, hat zwei ungleiche Söhne: Der eine ist überzeugter Alt - Punk und Dosenbiertrinker und nennt sich „Not“, lebt auf der Straße und ernährt sich vom Schnorren und kleinen Diebstählen. Sein Bruder Jean-Pierre ist Matratzenverkäufer und fest ins spießbürgerliche Hamsterrad eingebunden, stets drangsaliert von Ehefrau und Chef. Doch als er erst die Nerven und dann seinen Job verliert, schließen sich die beiden zusammen und wollen ihrer kommerz- und konsumorientierten Umgebung zeigen, dass das wahre Leben ganz anders geht… Die wunderbar schwarzhumorige, anarchische Komödie von den Machern von MAMMUTH und LOUISE HIRES A CONTRACT KILLER, in Cannes mit dem Spezialpreis der Jury geehrt, beweist: Punk´s not dead, auch nicht in den ödesten Vorstädten!
Do., 2.5. - 19.30 UhrFr., 3.5. - 19.30 UhrSa., 4.5. - 19.30 UhrSo., 5.5. - 19.30 UhrMo., 6.5. - 19.00 UhrDo., 9.5. - 19.30 UhrSa., 11.5. - 21.15 UhrSo., 12.5. - 19.30 UhrMi., 15.5. - 19.00 Uhr
Spring breakers
Spring breakers
USA 2012 | Regie: Harmony Korine | 92 min. | digital | Selena Gomez, James Franco, Vanessa Hudgens u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Faith, Candy, Brit und Cotty sind beste Freundinnen. Während des „Spring Breaks“, einer ein bis zweiwöchigen Pausen des regulären Studienbetriebes, wollen die vier nach Florida reisen, um dort vor allem: Spaß zu haben. Da sie jedoch nicht genügend Geld für die Reise haben, rauben sie kurzerhand einen Diner aus. Doch erst im Laufe des eigentlichen Spring Breaks werden nun die Exzesse um Alkohol, Drogen, Partys und sogar Waffengeschäfte bei den vieren so richtig auf die Spitze getrieben ... Die FAZ meinte zu dem bizarren Film von Harmony Korine (TRASH HUMPERS): „Der Sex-und-Drogen-Partyfilm (...) lässt unter dem rauhen Panzer seiner Bereitschaft zu entfesseltem Radau ein kompliziertes, krankes, heißes Herz schlagen, das von seltsamen Freiheiten träumt.“
Fr., 3.5. - 21.30 UhrSa., 4.5. - 21.30 UhrSo., 5.5. - 21.30 UhrSo., 12.5. - 21.30 UhrMo., 13.5. - 21.45 UhrSo., 16.6. - 21.15 Uhr
The loneliest planet
The loneliest planet
USA, Deutschland 2011 | Regie: Julia Loktev | 113 min. | digital | Gael Garcia Bernal, Hani Furstenberg u.a. | Originalfassung.
Alex und Nica wollen bald heiraten. Kurz davor unternehmen sie eine Trekking-Tour in den Kaukasus – in den georgischen Teil, der kaum erschlossen ist. Eine karge öde Landschaft, gerade darum aber auch besonders faszinierend. Geführt werden die beiden von Dato, einem Einheimischen, der ihnen im Lauf der Wanderung immer mysteriöser vorkommt. Eine Wanderung, die auch Einfluss auf die Beziehung der Beiden haben wird. Beklemmendes Drama, welches viel von Gesten und Details lebt, gedreht in atemberaubender Landschaft. Mit einem gewohnt großartig aufspielenden Gael Garcia Bernal (NO!, BABEL, DIE REISE DES JUNGEN CHE).
Sa., 4.5. - 17.00 UhrSa., 11.5. - 19.00 UhrSo., 12.5. - 15.00 UhrDo., 30.5. - 14.30 Uhr
Slow – Langsam ist das neue Schnell
Slow – Langsam ist das neue Schnell
Deutschland 2012 | Regie: Sascha Seifert | 86 min. | digital | deutsche Fassung.
Dokumentarfilmer Sascha Seifert nimmt den Zuschauer mit in die Welt der Schnecken. Er zeigt die Schönheit und Anmut der langsamen Weichtiere in ihrem natürlichen Lebensraum, dem Wald. In Büschen, Hecken, auf Feldern, Bäumen und Wiesen: überall sind die friedlichen Lebewesen zu finden. Schnecken bewegen sich in ihrem eigenen Tempo vorwärts, ohne den Druck der Umgebung zu spüren. Obwohl sich die kleinen, glitschigen Tierchen überall in unserem Lebensraum befinden, so werden sie doch nur sehr selten wahrgenommen.
So., 5.5. - 11.00 UhrDo., 9.5. - 15.30 UhrDo., 30.5. - 17.00 Uhr
The Master
The Master
USA 2012 | Regie: Paul Thomas Anderson | 137 min. | digital | Joaquin Phoenix, Philip Seymour Hoffman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der charismatische Intellektuelle Lancaster Dodd (laut Regisseur P.T. Anderson dem Scientology-Gründer Hubbard nachempfunden) gründet nach Ende des 2. Weltkriegs eine Glaubensgemeinschaft, die er „The Cause“ nennt und in der allerhand Gestrandete und Sinnsuchende Halt finden wollen. So auch der ungehobelte Alkoholiker Freddie Sutton, der des Lebens überdrüssig ist - in Dodd aber seinen Retter gefunden zu haben glaubt. Doch nach und nach reiben sich die beiden unterschiedlichen Charaktere, zwischen denen aber zugleich ein starkes Band der gegenseitigen Anziehung entsteht, aneinander, und Sutton beginnt Dodds Führungsanspruch kritisch zu hinterfragen und sich zu emanzipieren…Nach THERE WILL BE BLOOD ein erneut grandios besetztes Psychodrama von P.T. Anderson.
So., 5.5. - 15.00 UhrMo., 6.5. - 21.00 UhrMi., 8.5. - 19.00 UhrDo., 9.5. - 21.30 UhrSo., 12.5. - 11.00 UhrMo., 13.5. - 19.00 UhrDi., 28.5. - 19.00 Uhr
Süsses Gift
Süsses Gift
Deutschland 2012 | Regie: Peter Heller | 89 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Regisseur Peter Heller beschäftigt sich in seinem filmischen Werk bereits seit 30 Jahren mit Afrika. In SÜSSES GIFT versucht er nun einer Frage nachzugehen, die zumeist umgangen wird: „Wem überhaupt nützt Entwicklungshilfe?“. Das Ergebnis ist ernüchternd, denn der Kontinent steht heute insgesamt kaum besser da als vor 50 Jahren. Längst hat sich ein Abhängigkeitssystem entwickelt, nicht nur für die Entwicklungs-, sondern auch für die Geberländer. Nach fünf Jahrzehnten und rund 1.000 Milliarden US-Dollar, die in die Entwicklungshilfe in Afrika gesteckt worden sind, zieht die Dokumentation eine frappierende Bilanz – und zwar aus der Perspektive der Afrikaner. Insbesondere steht die Frage im Zentrum, warum Afrika nach all der Zeit und all den Hilfen noch immer keinen wesentlichen Entwicklungsschub verzeichnen konnte. Drei Fallstudien aus Mali, Kenia und Tansania versuchen Antworten zu liefern.

Am 7.5., 19.00 Uhr Sondervorstellung in Anwesenheit des Regisseurs Peter Heller. Im Anschluss an die Filmvorstellung findet eine Podiumsdiskussion zum Thema statt. Eintritt frei (nur am 7.5. / keine Reservierungen möglich)
Eine Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung von Go Ahead! e.V. - Hochschulgruppe Heidelberg / Eine Welt Zentrum, Heidelberg. Grußwort: Dr. Joachim Gerner, Bürgermeister für Familie, Soziales und Kultur.
Di., 7.5. - 19.00 UhrSo., 12.5. - 17.30 Uhr
Fratricide - Brudermord
Fratricide - Brudermord
Deutschland 2005 | Regie: Yilmaz Arslan | 95 min. | 35mm | Xewat Gectan, Erdal Celik u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der junge Kurde Azad verlässt schweren Herzens seine Heimat, um in Deutschland Asyl zu beantragen. Sein Bruder Semo ist bereits in Berlin und schlägt sich auf dem Straßenstrich durch. Doch solche schmutzigen Geschäfte kommen für den anständigen Azad nicht in Frage. Stattdessen verdingt er sich als Barbier und wird unterstützt von Ibo, mit dem sich Azad ein Zimmer in der Asylbewerberunterkunft teilt. Als die beiden eines Tages in der U-Bahn auf die Türken Achmet und Zeki, geraten die Parteien in Streit und beleidigen sich aufs Übelste, was nicht ohne Folgen bleibt. Das archaische und verhängnisvolle Räderwerk von Ehrverletzung und Rache, Gewalt und Gegengewalt setzt sich in Gang ...
Migration und Integration sind seit jeher die Themen des in Mannheim lebenden kurdischen Filmemachers Yilmaz Arslan. FRATRICIDE / BRUDERMORD geht dabei ans Eingemachte und verweist auf die Jahrhunderte alte Feindschaft zwischen Kurden und Türken. Ein pessimistischer Einblick in die Parallelgesellschaft der Migranten und ein hartes, schroffes, düsteres, mitunter auch sehr gewalttätiges Drama mit ausgezeichneten Laiendarstellern.
Mi., 8.5. - 17.00 Uhr
Die Besucher
Die Besucher
Deutschland 2012 | Regie: Constanze Knoche | 88 min. | digital | Corinna Kirchhoff, Uwe Kokisch u.a. | deutsche Fassung.
Eine Situation, die viele von uns selbst lange erlebt haben: ein eigenes Leben fern von zu Hause führen, dennoch aber noch von daheim unterstützt werden. Emotional oft ein Mittelding aus peinlich und angenehm, aber sonst eigentlich ganz praktisch. Und jetzt stelle man sich vor: plötzlich taucht zum Beispiel der eigene Vater bei einem in Berlin auf und verkündet Neuigkeiten: ab sofort kein Geld mehr, man müsse nun auf eigenen Beinen stehen können. Und bei dieser Gelegenheit kommen auch noch das ein oder andere Geheimnis der Kinder Jakob und Hanna ans Tageslicht... Überzeugend gespieltes Familiendrama von Regisseurin Constanze Knoche, mit sehr realistischem Hintergrund.
Do., 9.5. - 17.30 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Auch im Wonnemonat „Mai“ wieder eine „Film & Wein“ Veranstaltung bei uns im Kino. Eine Veranstaltungsreihe insbesondere für Mitglieder des Medienforums und solche, die es werden wollen. Eine sorgsam ausgewählte, selten gesehene Filmperle (diesmal wurde Musikalisches aus Chile angekündigt) entdecken – verbunden mit einem oder zwei guten Glas Wein, so lautet das so simple wie schöne Konzept. Referent: Hermann Ungerer. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 10.5. - 19.30 Uhr
Al Norte
Mo., 13.5. - 10.00 Uhr
Voices of transition
Voices of transition
Frankreich, Deutschland 2011 | Regie: Nils Aguilar | 65 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein aufschlussreicher Dokumentarfilm, gedreht mit geringem finanziellen Aufwand, der zunächst zeigt, wie sehr die jetzige landwirtschaftliche Produktion durch Energie- und Ressourcenverknappung gefährdet ist. Anschließend jedoch porträtiert Regisseur Nils Aguilar Alternativen, etwa in Frankreich oder mit der englische ‚Transition-Town’ Bewegung. Schließlich dokumentiert er ausführlich die urbane Landwirtschaft in Kuba als Vorreiter einer Transformation der Nahrungsmittelproduktion: weg von industrieller Landwirtschaft zu kleinteiliger, dezentraler Erzeugung. Seine Vision: die „essbare Stadt“. Sondervorstellung in Anwesenheit des Regisseurs Nils Aguilar. Mit freundlicher Unterstützung: „Solidarische Landwirtschaft Rhein-Neckar“ www.solawi-rhein-neckar.org
Di., 14.5. - 19.00 Uhr
Jardin de Amapolas
Jardin de Amapolas
Kolumbien 2012 | Regie: Juan C.M. Guevara | 88 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Nachdem sein Vater Emilio, ein Farmer, von seinem Land vertrieben wurde, findet sich der neunjährige Simon auf einer illegalen Mohnplantage wieder, wo Emilio Arbeit gefunden hat, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Bald schon werden Vater und Sohn in die krummen Geschäfte der Plantagenbetreiber hineingezogen und geraten zwischen die Fronten im kolumbianischen Drogenmilieu zwischen Militär und Kartellen.
Mi., 15.5. - 10.00 UhrDo., 16.5. - 22.00 UhrFr., 17.5. - 18.00 Uhr
Tres
Tres
Uruguay 2012 | Regie: Pablo Stoll | 119 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Rodolfo, seine Exfrau Graciela und seine Tochter Ana waren einmal eine Familie. Jetzt sitzt Rodolfo allein in seiner Wohnung, seine neue Freundin schaut kaum noch vorbei, und die Fußballkumpels lassen ihn auch hängen. Nur seine sorgsam umhegten Pflanzen bieten noch Trost. Doch auch seine Exfrau Graciela, die eine schwerkranke Tante pflegt, und Ana, die gerade ihre Sexualität entdeckt und die Schule vernachlässigt, gehen durch Krisen – bis es sich nicht länger vermeiden lässt, dass die Wege aller drei sich wieder kreuzen...
Do., 16.5. - 19.30 UhrFr., 17.5. - 22.00 UhrSo., 19.5. - 17.30 Uhr
El amigo alemán – Der deutsche Freund
El amigo alemán – Der deutsche Freund
Deutschland, Argentinien 2012 | Regie: El amigo alemán – Der deutsche Freund | 100 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Buenos Aires in den 50er Jahren: Hier wächst Sulamit auf, Tochter jüdischer Emigranten, die aus Nazideutschland fliehen mussten. In Argentinien leben sie in unmittelbarer Nachbarschaft mit ebenfalls emigrierten Nazis - direkt gegenüber wohnt die Familie von Friedrich, mit dem sie sich anfreundet und dem sie sich sehr nahe fühlt. Als er erfährt, dass sein Vater tatsächlich SS-Offizier war, bricht Friedrich mit seinen Eltern. In Deutschland will er den Wurzeln seiner Familie auf den Grund gehen - und Sulamit reist ihm nach. Doch sein politisches Engagement scheint keinen Raum für eine Beziehung zu lassen, wie Sulamit es sich wünscht…

Vorstellung in Anwesenheit der Regisseurin Jeanine Meerapfel!
Fr., 17.5. - 10.00 UhrSa., 18.5. - 19.30 Uhr
No!
No!
Chile 2012 | Regie: Pablo Larrain | 115 min. | 35mm | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine junger chilenischer Werbefachmann (Gael Garcia Bernal), der bisher weniger durch politisches Engagement als vielmehr durch smarte Kampagnen für Softdrinks aufgefallen ist, gerät eher widerwillig in eine Situation, die ihn zunehmend politisiert: Er soll 1988 durch eine Werbekampagne für genug Nein-Stimmen sorgen, um das Regime des Diktators Pinochet zu beenden. Die Regierung hat die Volksabstimmung eigentlich nur pro forma und zur Beschwichtigung des Auslands angesetzt und rechnet nicht ernsthaft mit Gegenwind, zumal Pinochet die Medien weitgehend kontrolliert. Doch dann entwickelt die Kampagne eine ganz eigene Dynamik...
Fr., 17.5. - 20.00 UhrFr., 17.5. - 20.00 UhrSa., 18.5. - 17.30 UhrSo., 26.5. - 21.30 Uhr
Juan de los muertos – Juan of the dead
Juan de los muertos – Juan of the dead
Spanien, Kuba 2011 | Regie: Alejandro Brugués | 92 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Immer mehr Zombies attackieren Kubas schutzlose Bevölkerung – und vom dortigen Staatsfernsehen werden prompt die USA dafür verantwortlich gemacht. Die beiden Kleinganoven Juan und Lazaro versuchen, aus der Krise Profit zu schlagen, indem sie sich als Zombiekiller anbieten. Doch sie ahnen nicht, welche Ausmaße die Zombieseuche annehmen wird - und sehen sich schließlich zur Flucht genötigt.
Sa., 18.5. - 22.00 UhrSo., 19.5. - 22.00 Uhr
La suerte en tus manos
La suerte en tus manos
Argentinien 2011 | Regie: Daniel Burman | 113 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Uriel ist professioneller Pokerspieler. Nach der Scheidung von seiner Frau hat er vor, das Leben und die Liebe nun so richtig zu genießen. Zwei Kinder aus seiner gescheiterten Ehe sind mehr als genug, ein weiteres Kind von einer seiner Affären kann er überhaupt nicht gebrauchen, und so beschließt er, sich sterilisieren zu lassen. Doch als er seiner Jugendliebe Gloria wieder begegnet, stellt sich die Lage plötzlich völlig anders dar… Romantische Komödie mit dem Oscar-preisgekrönten Musiker und Songwriter Jorge Drexler in der Hauptrolle, der den Titelsong für DIE REISE DES JUNGEN CHE schrieb.
So., 19.5. - 20.00 UhrMo., 20.5. - 18.00 UhrDi., 21.5. - 18.00 Uhr
Girimunho
Girimunho
Brasilien 2011 | Regie: Helvécio Marins Jr. | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Bastu ist eine alte Frau, die in einem kleinen Ort tief im brasilianischen Hinterland lebt. Erst kürzlich hat sie ihren Mann verloren, doch ihre Enkelkinder und ihr nicht zu brechender Lebensmut halten sie aufrecht, und mit der Gelassenheit des Alters schickt sie sich an, ihr Leben neu zu ordnen. Der halbdokumentarische, mit Laiendarstellern besetzte Film, der das ländliche Leben in Brasilien zwischen Tradition und Moderne, Spiritualität und Wirklichkeit, Traum und Realität erkundet und nicht zuletzt auch eine Hommage an die Landschaft der Sertao und die dort lebenden Menschen ist, war auf zahlreichen internationalen Festivals zu sehen und wurde mehrfach ausgezeichnet.
Mo., 20.5. - 20.00 Uhr
O palhaco
O palhaco
Brasilien 2011 | Regie: Selton Mello | 98 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Sie sind Vater und Sohn, und sie sind beide passionierte Clowns, die mit dem „Circus Hope” durch die Lande tingeln: Valdemar und Benjamin kennen das Leben nur so, frei und immer auf Achse, ohne festen Wohnsitz, ohne feste Bindungen und ohne Sozialversicherungsnummer. Lange Zeit waren sie sich selbst genug, doch dann gerät Benjamin in eine Krise: Weder findet er sich selbst noch lustig genug, um andere zu bespaßen, noch will er weiter ruhelos herumziehen. Kann es sein, dass er sich nach einem spießigen, bürgerlichen Leben sehnt?
Di., 21.5. - 20.00 UhrMi., 22.5. - 22.00 Uhr
Carne de perro
Carne de perro
Chile 2012 | Regie: Fernando Guzzoni | 76 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Zorn, Einsamkeit und Selbsthass prägen Alejandros Leben. Unter dem Regime Pinochets war er ein grausamer Folterer, jetzt soll er zum rechtschaffenen Demokraten „umgeschult“ werden. Doch er besucht die dafür vorgesehenen Kurse kaum, versinkt stattdessen in dunklen Träumen und droht von den Dämonen der Vergangenheit immer wieder eingeholt zu werden. Kann er sich selbst neu erfinden und die Wunden, die das diktatorische Regime auch bei ihm, einem „Täter“, hinterlassen hat, aus eigener Kraft heilen? Das packende Psychodrama hatte seine Deutschlandpremiere 2012 auf dem Internationalen Filmfestival Mannheim - Heidelberg.
Di., 21.5. - 22.00 UhrMi., 22.5. - 18.00 Uhr
Mejor no hablar de ciertas cosas
Mejor no hablar de ciertas cosas
Ecuador 2012 | Regie: Javier Andrade | 103 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Paco und Luis sind Brüder aus gutem, bürgerlichem Hause - doch beide taumeln mehr oder weniger richtungslos durchs Leben, verbringen ihre Tage planlos und Crack rauchend. Als die Sucht sie zunehmend in Besitz nimmt, will Luis eines Tages ein Porzellanpferd aus der Wohnung ihrer Eltern stehlen, um es zu Geld zu machen. Dabei geraten sie mit ihrem Vater aneinander, und die Situation gerät außer Kontrolle. Die ganze Familie droht auseinanderzubrechen, weil Paco und Luis sich selbst und ihr Leben nicht in den Griff bekommen…
Mi., 22.5. - 20.00 UhrDo., 23.5. - 18.00 Uhr
Miss Bala
Miss Bala
Mexiko 2012 | Regie: Gerardo Naranjo | 113 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Armut, Drogen und Gewalt prägen das Leben im Norden Mexikos. Aus dieser Welt hofft Laura sich verabschieden zu können, indem sie ihren großen Traum verwirklicht: Einmal Schönheitskönigin zu werden, im Rampenlicht bewundert zu werden! Doch nachdem sie tatsächlich einen Miss-Wettbewerb gewonnen hat, gerät sie schon bald zwischen die Fronten rivalisierender Kartelle, und um sie herum wird ein regelrechter Krieg entfesselt. Der kraftvolle, düstere Thriller, basierend auf der wahren Geschichte der „Miss Narco“ genannten Schönheitskönigin Laura Zuniga, wurde 2011 in Cannes gefeiert.
Do., 23.5. - 20.00 UhrFr., 24.5. - 22.00 Uhr
Capitaes da areia
Capitaes da areia
Brasilien 2011 | Regie: Cecilia Amado | 96 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Salvador de Bahia in den 50er Jahren: Eine Gang von alleingelassenen Straßenkindern lebt von Diebstählen und kleinen Gaunereien und verbringt die Tage ansonsten tanzend und mit Träumen von einem besseren Leben. Sich selbst nennen sie „Kapitäne des Sandes“, und gemeinsam führen sie ein Leben zwischen Freude und Schmerz. Als ein Mädchen zu der Bande stößt, gerät das eingespielte Gleichgewicht aus den Fugen… Die Verfilmung des gleichnamigen Romans des auch außerhalb Brasiliens renommierten Autors Jorge Amado wurde von dessen Enkelin in Szene gesetzt - mit viel Musik des erfolgreichen brasilianischen Musikers Carlinhos Brown.
Do., 23.5. - 22.00 UhrSa., 25.5. - 18.00 Uhr
El lenguaje de los machetes
El lenguaje de los machetes
Mexiko 2011 | Regie: Kyzza Terrazas | 85 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Ray und Ramona sind ein explosives Duo wie einst Bonny und Clyde. Sie ist eine rebellische Punkrockerin (gespielt von der in Mexiko populären Punkmusikerin Jessy Bulbo, die auch die Musik zum Film beisteuerte), er ein im politischen Untergrund umtriebiger Aktivist, der gegen das herrschende System angeht. Die Wut auf alltägliche Ungerechtigkeiten und das repressive Regime treibt sie an und schweisst sie auch als Liebespaar zusammen. Schon bald scheinen auch gewalttätige terroristische Aktionen nicht mehr ausgeschlossen. Doch dann beginnen sich die beiden auseinander zu entwickeln...
Fr., 24.5. - 18.00 UhrFr., 24.5. - 18.00 Uhr
Tiempos menos modernes
Tiempos menos modernes
Argentinien, Chile 2011 | Regie: Simón Franco | 95 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Seine Welt ist eine kleine Farm, abgelegen am Rande des besiedelten Gebiets in den Bergen Patagoniens. Dort arbeitet der alte Payaguala als Viehtreiber, und wenn ihm in seiner selbstgewählten Einsamkeit einmal langweilig wird, dann greift er zur Gitarre. Als die Regierung auch das ländliche Gebiet endlich an die moderne Welt anschließen möchte und ein Sponsor Payaguala einen Fernseher und ein Telefon in seine karge Hütte schickt, ignoriert er die Geräte zuerst - doch vor allem eine bestimmte romantische Telenovela wird sein Dasein dann doch dauerhaft verändern...oder? Die augenzwinkernde Komödie wurde als Eröffnungsfilm des letzten Filmfestivals Mannheim - Heidelberg mit viel Beifall bedacht und gewann den Spezialpreis der Jury.
Fr., 24.5. - 20.00 UhrSa., 25.5. - 22.00 Uhr
Chamaco
Chamaco
Kuba 2010 | Regie: Juan Carlos Cremata Malberti | 90 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
An Heiligabend ermordet der junge Stricher Karel im ‚Parque Central’ in Havanna im Streit einen Gleichaltrigen. Hektisch verlässt er den Tatort, doch als die Polizei die Leiche findet, beginnen die turbulenten Aufklärungsarbeiten. Sie offenbaren das aufgewühlte Privatleben von Karel und beleuchten sein zwielichtiges gesellschaftliches Umfeld, in dem er unweigerlich gefangen scheint. Der Film basiert auf einem Theaterstück von Abel G. Melo, das die Schattenseiten der kubanischen Hauptstadt beleuchtet: Prostitution, Korruption und Homophobie.
Sa., 25.5. - 20.00 Uhr
Melodía de Arrabal
Melodía de Arrabal
Frankreich, Argentinien 1932 | Regie: Louis Gasnier | 82 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
MELODÍA DE ARRABAL erzählt die Geschichte des Roberto Ramírez, der Kartenspieler und Sänger in einer Vorstadtbar ist. Eines Nachts kreuzt sich sein Weg mit der jungen Gesangslehrerin Alina und es entwickeln sich neue Perspektiven in seinem Leben... Carlos Gardel singt in diesem Filmklassiker wunderschöne Tangos wie „Melodía de Arrabal“, „Silencio“ und „Mañanita de Sol“ im Duo mit Imperio Argentina.
So., 26.5. - 18.00 Uhr
Los viejos
Los viejos
Bolivien 2012 | Regie: Martin Boulocq | 73 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Tono kehrt nach vielen Jahren wieder in das Dorf seiner Kindheit im Süden Boliviens zurück. Sein Onkel, der ihn dort aufgezogen hat (gespielt von Julio Iglesias), sitzt inzwischen im Rollstuhl und kann nicht mehr sprechen, und seine Cousine und Jugendliebe ist nun alleinerziehende Mutter eines neunjährigen Jungen. Erst allmählich kann Tono sich damit anfreunden, dass nichts so bleibt, wie es war - und dass ihm niemand dabei helfen kann, mit sich selbst ins Reine zu kommen und mit seiner eigenen Vergangenheit Frieden zu schließen.
So., 26.5. - 20.00 Uhr
Tabu
Tabu
Portugal 2012 | Regie: Miguel Gomes | 111 min. | digital / schwarz-weiss | Teresa Madruga, Laura Soveral u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Pilar ist Rentnerin und tiefgläubig. Sie bemüht sich, ein gottgefälliges, wohltätiges Leben zu führen und kümmert sich auch um ihre alte Nachbarin, die exzentrische und spielsüchtige Aurora, die ein Geheimnis zu umgeben scheint. Als Aurora im Sterben liegt, macht Pilar sich auf ihren Wunsch hin auf die Suche nach einem gewissen Gian Luca Ventura, den sie schließlich in einem Altersheim findet. Ihn und Aurora verbindet eine gemeinsame Geschichte voller Leidenschaft, die der Film in poetisch-komponierten Schwarz-Weiss-Bildern aufblättert.
Mo., 27.5. - 19.00 UhrFr., 31.5. - 21.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 34 - Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 34 - Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2013 | Regie: ??? | ca. 120 min. | digital | Originalfassung.
ZUM GOLDENEN HIRSCH ist das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands und bringt die neuesten, schrägsten und besten Kurzfilme aus der Metropolregion Rhein-Neckar auf die große Leinwand. Mal rasend komisch, mal finster und fies, mal mit dem Handy gedreht, mal mit der Filmkamera, mal mit deutschen Schauspielstars besetzt oder mit der eigenen Oma: was originell und gut ist, wird hier gezeigt! Hier bestimmt allein das Publikum, wer 100,- Euro in bar, eine klebrig-goldene Trophäe, sowie die Qualifikation für den GROSSEN ENDHIRSCH mit nach Hause nimmt. Am 29. Mai gibt es die allerletzte Chance, noch einen Startplatz für den ENDHIRSCH zu ergattern. Vom 5. bis 7. Juli ist es dann soweit: das große Finale der letzten Jagdsaison (2011 bis 2013), wenn der Hirsch zur alles entscheidenden Jagd in die Alte Feuerwache nach Mannheim ruft! Kartenreservierung dringend empfohlen.
Mi., 29.5. - 19.00 Uhr
De rouille et d'os - Der Geschmack von Rost und Knochen
De rouille et d'os - Der Geschmack von Rost und Knochen
Frankreich 2012 | Regie: Jacques Audiard | 120 min. | digital | Marion Cotillard u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Es ist die Geschichte einer unmöglich scheinenden Liebe zwischen zwei äußerst unterschiedlichen Menschen: Hier der bullige Türsteher Ali, der ganz unten auf der sozialen Leiter angekommen zu sein scheint, dort die sensible Wal-Trainerin Steph. Die beiden begegnen sich erstmals in einer Diskothek. Doch erst als Steph bei einem Unfall ihre Beine verliert in der Folge auch die geliebte Arbeit mit den Tieren verliert, sucht sie engeren Kontakt zu Ali. Denn nur bei ihm hat sie das Gefühl, ernst genommen und nicht bemitleidet zu werden... Ohne Kitsch und Rührseligkeit, aber mit viel rauer Romantik inszeniert, mischt Jacques Audiards neuer Film nach DER WILDE SCHLAG MEINES HERZENS und EIN PROPHET hochenergetisch Genrekino mit Charakterstudie. Für viele Kritiker einer der Höhepunkte der Filmfestspiele Cannes 2012!
Do., 30.5. - 19.00 Uhr
The end of time
The end of time
Kanada, Schweiz 2012 | Regie: Peter Mettler | 109 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Mann fällt vom Himmel, Forscher in Genf sind Elementarteilchen auf der Spur, Lavaströme auf Hawaii haben das Haus eines Mannes umschlossen, Hausbesetzer versuchen ein totes Quartier in Detroit wiederzubeleben, Menschen vollführen eine Feuerbestattung in Indien – dies sind eindrückliche Zeitbilder, die zum Staunen und Nachdenken anregen. Peter Mettlers neuester assoziativer Film, virtuos montiert, breitet ein anspruchsvolles Thema über verschiedene Ebenen aus. Der Regisseur von Filmen wie GAMBLING, GODS AND LSD vollendet mit seiner Reflexion über Ursprung, Zustand und Wirkung des Daseins, über Zeit und Stillstand seine spektakuläre transzendentale Trilogie.

Als Vorfilm zeigen wir den Kurzfilm-Klassiker
A YEAR ALONG THE ABANDONED ROAD von Morten Skallerud mit der Musik von Jan Garbarek.

Do., 30.5. - 21.30 UhrFr., 31.5. - 19.00 UhrMi., 12.6. - 21.30 UhrSo., 16.6. - 19.00 Uhr
Free the mind – Kann ein Atemzug dein Denken verändern?
Free the mind – Kann ein Atemzug dein Denken verändern?
Dänemark, Schweden, Niederlande, Finnland 2012 | Regie: Phie Ambo | 83 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
FREE THE MIND erzählt die unglaubliche Geschichte, wie die Vision eines Mannes das Leben dreier Menschen komplett verändert: Als einer der führenden Hirnforscher hat es sich Professor Richard Davidson zur Aufgabe gemacht, herauszufinden, ob und wie es möglich ist, das menschliche Gehirn allein durch die Macht der Gedanken physisch zu verändern. Indem er Kriegsveteranen und an ADHS erkrankte Kinder mit Yoga und Meditation bekannt macht, zeigt er Möglichkeit auf, Stress und Schmerz ohne den Einsatz von Medikamenten zu überwinden.
Sa., 1.6. - 17.00 UhrSo., 2.6. - 11.00 UhrSo., 9.6. - 15.00 UhrSo., 16.6. - 15.00 Uhr
Jäger des Augenblicks – Ein Abenteuer am Mount Roraima
Jäger des Augenblicks – Ein Abenteuer am Mount Roraima
Österreich 2012 | Regie: Christian Lonk, Malte Roeper, Philipp Manderla | 102 min. | digital | deutsche Fassung.
JÄGER DES AUGENBLICKS führt uns an einen magischen Ort der Erde und lässt uns an der spektakulären Tour dreier Männer teilhaben, die leidenschaftlich das extreme Abenteuer suchen. Doch JÄGER DES AUGENBLICKS ist mehr als ein Abenteuerfilm: Nach dem tragischen Kletterunfall Kurt Alberts müssen sich die beiden verbleibenden Athleten bei ihrer zweiten Roraima-Expedition nicht nur mit der Wand, sondern auch mit dem Verlust des Freundes auseinandersetzen. „Die Strapazen dieser Expedition sind in jeder Einstellung nachspürbar. Spektakuläre Naturaufnahmen fesseln auch all jene, die nichts mit Klettern am Hut haben.“ (BZ).
Sa., 1.6. - 19.00 UhrSo., 2.6. - 17.00 UhrDi., 4.6. - 19.00 UhrMi., 5.6. - 19.00 UhrSo., 16.6. - 11.00 Uhr
Off the beaten track – Abseits aller Pfade
Off the beaten track – Abseits aller Pfade
Irland 2010 | Regie: Dieter Auner | 87 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Jahr im Leben der Familie von Albin Creta. Die Schafhirten im Norden Transsilvaniens führen ein Leben, das den alten Traditionen in einem mehr und mehr westlich orientierten Rumänien weiterhin folgt. Seit dem EU-Beitritt Rumäniens müssen sich die Schafbauern dem Wettbewerb stellen, ihre Produkte erzielen höhere Einkünfte in anderen Ländern. Dies veranlasst einzelne Familienmitglieder, nach Deutschland zur Saisonarbeit auszuwandern. Emotionsgeladene Momente in der sonst sehr ruhigen Routine der Schafbauern dokumentieren ein Jahr im Wandel und fragen nach Lebensqualität, Fortschritt und Wohlstand. „OFF THE BEATEN TRACK verdeutlicht am Beispiel einer kleinen Einwohnergruppe, wie Tradition und Kultur von der Moderne eingeholt wird.“ (moviepilot)
So., 2.6. - 15.00 UhrMo., 3.6. - 19.00 UhrSo., 9.6. - 11.00 UhrMo., 10.6. - 19.00 UhrSo., 16.6. - 17.00 Uhr
De rouille et d'os - Der Geschmack von Rost und Knochen
De rouille et d'os - Der Geschmack von Rost und Knochen
Frankreich 2012 | Regie: Jacques Audiard | 120 min. | digital | Marion Cotillard u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Es ist die Geschichte einer unmöglich scheinenden Liebe zwischen zwei äußerst unterschiedlichen Menschen: Hier der bullige Türsteher Ali, der ganz unten auf der sozialen Leiter angekommen zu sein scheint, dort die sensible Wal-Trainerin Steph. Die beiden begegnen sich erstmals in einer Diskothek. Doch erst als Steph bei einem Unfall ihre Beine verliert in der Folge auch die geliebte Arbeit mit den Tieren verliert, sucht sie engeren Kontakt zu Ali. Denn nur bei ihm hat sie das Gefühl, ernst genommen und nicht bemitleidet zu werden... Ohne Kitsch und Rührseligkeit, aber mit viel rauer Romantik inszeniert, mischt Jacques Audiards neuer Film nach DER WILDE SCHLAG MEINES HERZENS und EIN PROPHET hochenergetisch Genrekino mit Charakterstudie. Für viele Kritiker einer der Höhepunkte der Filmfestspiele Cannes 2012!
So., 2.6. - 21.00 UhrMo., 3.6. - 21.00 UhrSo., 9.6. - 19.00 Uhr
Freier Fall
Freier Fall
Deutschland 2013 | Regie: Stephan Lacant | 100 min. | digital | Hanno Koffler, Max Riemelt u.a. | deutsche Fassung.
Karriereaussichten bei der Bereitschaftspolizei, Nachwuchs unterwegs, die Doppelhaushälfte von den Eltern vorfinanziert: Marcs Leben ist gut eingerichtet. Doch dann lernt er bei einer Fortbildung den Kollegen Kay kennen. Beim gemeinsamen Lauftraining lernt Marc ein neues Gefühl von Leichtigkeit kennen – und wie es ist, Gefühle für einen Mann zu entwickeln. Hin- und hergerissen zwischen der ihm vertrauten Welt und dem Rausch der neuen Erfahrung gerät ihm sein Leben zusehends außer Kontrolle. Im freien Fall kann Marc es niemandem mehr recht machen. Am wenigsten sich selbst. „Eine vibrierende Darstellungskraft bis in die Nebenrollen – beeindruckend!" (FAZ)
Di., 4.6. - 21.00 UhrMi., 5.6. - 21.00 UhrDo., 6.6. - 21.00 UhrSo., 9.6. - 21.15 UhrFr., 14.6. - 21.30 UhrMo., 1.7. - 21.00 UhrDi., 2.7. - 21.00 UhrSo., 7.7. - 21.30 Uhr
5 Jahre Leben
5 Jahre Leben
Frankreich, Deutschland 2013 | Regie: Stefan Schaller | 96 min. | digital | Sascha Alexander Gersak, Ben Miles, John Keogh u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Film basiert auf der wahren Geschichte des Deutsch-Türken Murat Kurnaz, der insgesamt fünf Jahre als Gefangener der USA in Afghanistan und Guantanamo inhaftiert war. Er ist nicht nur die Chronik eines unvorstellbaren Missbrauchs, sondern zeigt auch den Überlebenswillen eines Mannes, dem man alles genommen hat. Zugleich schildert der Film das Duell zweier außergewöhnlich starker Persönlichkeiten. Auf der einen Seite Murat Kurnaz, der seinem Leben einen neuen Sinn geben wollte, als er sich dem Islam zuwandte und nach dem 11. September nach Pakistan aufbrach, um eine Koranschule zu besuchen. Auf der anderen Seite Gail Holford, Verhörspezialist der US-Regierung, der alle Tricks von Manipulation bis Einschüchterung beherrscht und dessen Hauptziel es ist, Kurnaz ein Geständnis zu entlocken. Aber Kurnaz hat nichts zu gestehen... 5 JAHRE LEBEN – die gelungene Verfilmung eines skandalösen Falls von Menschenrechtsverletzung; eindrucksvoll und intensiv von Regisseur Stefan Schaller in Szene gesetzt.
Do., 6.6. - 19.00 UhrSa., 8.6. - 19.00 UhrSo., 9.6. - 17.00 UhrMo., 10.6. - 21.00 UhrDi., 11.6. - 19.00 UhrSa., 15.6. - 19.00 UhrSo., 30.6. - 17.00 Uhr
Billo – Il Grand Dakhaar
Billo – Il Grand Dakhaar
Italien 2007 | Regie: Laura Muscardin | 90 min. | digital | Thierno Thiam, Susy Laude u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Italien vom Auswanderungs- zum Einwanderungsland: zwischen 1876 und 1976 verließen ca. 25 Millionen Menschen ihre Heimat. Italien war also lange Zeit ein Auswanderungsland und wurde erst in den 70 / 80er Jahren des letzten Jahrhunderts zum Ziel vieler Einwanderer, zunächst aus Entwicklungsländern Asiens und Afrikas. Heute leben in Italien fast 6 Millionen Einwanderer, die dort nach einem besseren Leben streben.
Eine ihrer Geschichten erzählt die bittersüße Komödie BILLO, IL GRAND DAKHAAR. Ausgezeichnet als „Bester Film“ des Festivals „Cinéma Italien de Paris“ und Gewinner zahlreicher renommierter internationaler Preise ist BILLO, IL GRAND DAKHAAR die wahrhafte Geschichte einer auf Umwegen geglückten Integration. Der Protagonist ist ein junger senegalesischer Schneider, der illegal nach Italien einreist, um in der Modewelt Fuß zu fassen. Eine Komödie voller Ironie, Gefühle, Glücksmomente und einer reichen Dosis an Vitalität und Optimismus gelungen.

In Anwesenheit der Regisseurin – nach der Vorführung des Films wird die Regisseurin Laura Muscardin im Dialog mit Simonetta Puleio (Universität Stuttgart) sich den Fragen des Publikums stellen. Zusätzlich wird ein italienischer Aperitif angeboten.

Veranstalter: Volare e.V. Heidelberg / Italienisches Kulturinstitut Stuttgart / Universität Stuttgart. Der Eintritt ist frei!
Fr., 7.6. - 19.00 Uhr
„Rhein und Wein 1“ – Stummfilme & Live-Musik
„Rhein und Wein 1“ – Stummfilme & Live-Musik
Deutschland, Frankreich 1921 / 1929 | Regie: Julius Pinschewer u.a. | ca. 90 min. | 35mm, DVD | Originalfassung.
u.a. „Auf dem Neckar nach Heidelberg“ (1921), „Vom deutschen Wein“ (1929) und Animationsfilme
Mi., 12.6. - 19.00 Uhr
„Rhein und Wein 2“ – Politische und scheinbar unpolitische Filme aus der Zeit des ‚Dritten Reichs’
„Rhein und Wein 2“ – Politische und scheinbar unpolitische Filme aus der Zeit des ‚Dritten Reichs’
Deutschland, Frankreich 1934 / 1938 | Regie: diverse | ca. 90 min. | 35mm und DVD | Original mit deutschen Untertiteln.
u.a. „Schaumwein bringt Frohsinn“ (1934), „Le vin du bonheur“ (1936) und „Kleinkrieg“ (1938)
Do., 13.6. - 19.00 Uhr
„Rhein und Wein 3“ – Von der Nachkriegszeit bis in die 1970er Jahre
„Rhein und Wein 3“ – Von der Nachkriegszeit bis in die 1970er Jahre
Deutschland, Frankreich 1950 / 1963 und später | Regie: diverse | ca. 90 min. | 35mm und DVD | Originalfassung.
u.a. „An frohen Ufern“ (1950) und „Gesunde Reben – fruchtiger Wein“ (1963).
Fr., 14.6. - 19.00 Uhr
The Tree of Life
The Tree of Life
USA 2011 | Regie: Terrence Malick | 138 min. | digital | Brad Pitt, Sean Penn u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jack wächst in den 60er-Jahren im Mittleren Westen der USA als ältester von drei Brüdern auf. Auf den ersten Blick scheint die Welt hier noch in Ordnung. Doch Jack sieht die Risse in der Fassade, denn er besitzt wie seine Mutter die Gabe, den Menschen direkt in die Seele zu schauen. Jacks Vater hingegen will seine Kinder abhärten gegen die Unbilden des Lebens, so dass der Junge hin- und hergerissen ist zwischen den widerstrebenden Prinzipien seiner Eltern. Eine Zerrissenheit, die sich auch später fortsetzen wird. Mit THE TREE OF LIFE hat Malick einen wahrhaft großen Film über das Leben selbst gedreht; herausragend besetzt und in Cannes 2011 ausgezeichnet mit der „Goldenen Palme“.
Mo., 17.6. - 19.00 UhrMo., 24.6. - 21.30 Uhr
The New World
The New World
USA 2005 | Regie: Terrence Malick | 131 min. | 35mm | Colin Farrell, Christopher Plummer u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Film basiert auf einer Liaison zwischen dem Abenteurer John Smith (1580–1631) und Pocahontas (1595–1617), eine Prinzessin der Powhatan-Indianer. Demnach kommt es im frühen 17. Jahrhundert in der Kolonie Virginia zum ersten Zusammentreffen der europäischen und amerikanisch-indianischen Kultur. Captain John Smith und Pocahontas verlieben sich ineinander. Doch der anfänglichen Harmonie stehen die gegensätzlichen Traditionen beider Kulturen gegenüber – unaufhaltsame Kräfte auf beiden Seiten sorgen dafür, dass nicht nur diese Liebe zum Scheitern verurteilt ist. Terrence Malick liefert mit THE NEW WORLD eine bildgewaltig-ästhetische Erzählung um die Ergründung von Zwischenmenschlichkeit und egozentrischer Wurzelsuche ab. Praktisch nebenbei wird amerikanische Kolonialgeschichte erzählt. Keinesfalls unumstrittener Film, in jedem Fall aber eine großartige Bilderschau.
Mo., 17.6. - 21.30 UhrSo., 23.6. - 21.30 Uhr
Good Food Bad Food - Anleitung für eine bessere Landwirtschaft
Good Food Bad Food - Anleitung für eine bessere Landwirtschaft
Frankreich 2010 | Regie: Coline Serreau | 113 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Was haben französische Mikrobiologen, Millionen von Wanderarbeitern in Brasilien und die Landwirte der weltgrößten Bioplantage in der Ukraine gemeinsam? Alle verfolgen ein gemeinsames Ziel: die Verbesserung der Bodenqualität und die Wiederherstellung der Saatenvielfalt – zum Schutz der Umwelt und für gesündere Lebensmittel... Die französische Regisseurin Coline Serreau zeigt in ihrem Film Menschen, die dagegen kämpfen, dass unsere Böden durch chemische Dünger und Pestizide vergiftet werden. In GOOD FOOD BAD FOOD begegnen wir dabei faszinierenden Persönlichkeiten, die vielfältige Lösungen für die intelligentere Nutzung unserer begrenzten Ressourcen anbieten.

Mit freundlicher Unterstützung und Einführung: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald
Di., 18.6. - 19.00 Uhr
The Thin Red Line – Der schmale Grat
The Thin Red Line – Der schmale Grat
USA 1998 | Regie: Terrence Malick | 170 min. | digital | Ben Chaplin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1942 landet eine Kompanie der US-Infanterie auf der Insel Guadalcanal im Pazifik, die zuvor von den Japanern besetzt wurde. Die Insel wird zur Hölle eines Kriegsschauplatzes im Regenwald. Während der Kämpfe kommt es innerhalb der Kompanie zu erbittertem Streit über die Taktik. Die einfachen Soldaten dagegen versuchen auf eigene Weise, den Krieg zu überstehen: Der eine desertiert immer wieder, um so in Frieden bei der einheimischen Bevölkerung der Insel leben zu können, der andere träumt von seiner Frau in der fernen Heimat. Terrence Malicks opulentes Kriegsepos, das auf dem Bericht eines Teilnehmers an den dortigen Kampfhandlungen basiert, kontrastiert immer wieder die Schönheit der Tropen mit der Grausamkeit eines von Menschen gemachten Krieges.
Mi., 19.6. - 19.30 UhrSo., 23.6. - 15.30 Uhr
Renoir
Renoir
Frankreich 2012 | Regie: Gilles Bourdos | 111 min. | digital | Michel Bouquet, Christa Theret u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der an Altersarthritis und dem Verlust seiner Frau leidende Maler Auguste Renoir (Michel Bouquet) lebt 1915 an der Côte d’Azur. Zusammen mit seinem Sohn Jean führt er ein zurückgezogenes Leben. Die Malerei ist nach wie vor seine große Leidenschaft. Als plötzlich die junge und unbekümmerte Andrée (Christa Théret) in das Leben des Malers tritt, um für ihn Modell zu stehen, erwachen in ihm ganz neue Energien. Motiviert und beschwingt beginnt er zu malen und dabei aufzublühen. Mit ihr kann er auch seine Leidenschaft für das Kino teilen und die schwere Last, die durch den Erfolg seines Vaters auf seinen Schultern liegt, fast vergessen. Er beginnt immer mehr, zu sich selbst zu finden und aus dem Schatten seines Vaters herauszutreten.
Do., 20.6. - 19.00 UhrSo., 23.6. - 11.00 UhrSo., 30.6. - 15.00 Uhr
To the Wonder
To the Wonder
USA 2012 | Regie: Terrence Malick | 112 min. | digital | Ben Affleck, Olga Kurylenko u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Das frisch verliebte Paar Neil und Marina lebt auf der französischen Insel Mont St. Michel, ein Wunder der westlichen Welt. Neil ist ein gescheiterter Autor, der die Vereinigten Staaten verlassen hat, Marina ist für ihn die Liebe seines Lebens. Sie wiederum ist geschieden und hat eine 10-jährige Tochter mit dem Namen Tatiana. Zwei Jahre später hat es beide in eine kleine Stadt in Oklahoma in der Nähe des Ortes verschlagen, in dem Neil einst aufgewachsen ist. Als Neil dort auf Jane, ein Mädchen aus seiner Heimatstadt, trifft, flammt eine längst erloschene Romanze wieder neu auf. Die Beziehung mit Marina gerät immer mehr ins Wanken... Herausragend inszenierte Liebestragödie, souverän jenseits des herkömmlichen Mainstreamkinos erzählt. „Vielleicht vergleichbar mit THE FOUNTAIN von Darren Aronfsky gilt es TO THE WONDER (...) am besten emotional zu erfassen, sich in diese großartige Bilderflut gedankenlos hineinfallen zu lassen. Denn wer als Kinobesucher ausreichend Offenheit und die notwendige Bereitschaft mitbringt, sich diesem kraftvollen Film hinzugeben – der wird belohnt werden und sich bis ins Mark berühren lassen.“ (kino-zeit.de)
Fr., 21.6. - 19.00 UhrSa., 22.6. - 19.00 UhrSo., 23.6. - 19.00 UhrMo., 24.6. - 19.00 UhrDi., 25.6. - 21.00 UhrDo., 27.6. - 21.00 UhrSa., 29.6. - 19.00 UhrSo., 30.6. - 19.00 Uhr
Badlands
Badlands
USA 1973 | Regie: Terrence Malick | 90 min. | digital | Martin Sheen, Sissy Spacek u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ein Roadmovie, eine exemplarische Studie zur Gewalt: Kit Carruthers ist 25 Jahre alt. Er streitet mit dem Vater seiner 15-jährigen Freundin Holly Sargis, der die Beziehung nicht gutheißt. Kit tötet den Mann. Zunächst im Wald hausend werden Kit und Holly dort bald gestellt und fliehen durch die USA... Unkonventionell erzählter Debütfilm von Terrence Malick – prominent besetzt, im Reduktionismus seines Stils bis heute ungebrochen aktuell. Zudem ein sehr typisches Beispiel für das neue US-Kino der frühen 1970er Jahre.
Fr., 21.6. - 21.30 UhrSa., 22.6. - 21.30 Uhr
Das Weib des Pharao (Ort: Heiliggeistkirche)
Das Weib des Pharao (Ort: Heiliggeistkirche)
Deutschland 1922 | Regie: Ernst Lubitsch | 110 min. | digital | Emil Jannings, Harry Liedtke u.a. | Originalfassung.
Der Stummfilm aus dem Jahr 1922 erzählt die Geschichte der griechischen Sklavin Theonis, die ungewollt einen Krieg zwischen Ägypten und Äthiopien auslöst, nachdem sie aus der äthiopischen Sklaverei geflohen ist und sich der Pharao in sie verliebt hat. Der monumentale Historienfilm war eine der aufwändigsten und teuersten deutschen Produktionen seiner Zeit. DAS WEIB DES PHARAO wird live begleitet von Jan Wilke (Orgel) und Tobias Breier (Projekt ‚Pathetic Waste of Talent’). Veranstaltungsort: Heiliggeistkirche. Veranstalter: Citykirchenarbeit / Karlstorkino. Eintritt: EUR 12.- / ermäßigt EUR 10.-
Fr., 21.6. - 22.30 Uhr
Das Lied des Lebens
Das Lied des Lebens
Deutschland 2013 | Regie: Irene Langemann | 89 min. | digital | deutsche Fassung.
Der Komponist Bernhard König beschäftigt sich intensiv mit alten Menschen und deren Fähigkeiten zu musikalischem Ausdruck. Experimente sind dabei nicht ausgeschlossen. So packt er vor den Bewohnern eines Stuttgarter Seniorenheims ein ungewöhnliches Musikinstrument aus dem Koffer: raschelndes Herbstlaub. Während manche Berührungsängste haben, kommen andere schnell in Stimmung. Aus anfangs reserviert wirkenden Menschen macht der musikalische Dialog Persönlichkeiten mit strahlenden Gesichtern. Die Dokumentarfilmerin Irene Langemann hat Bernhard König zehn Monate lang bei seiner Arbeit begleitet; entstanden ist ein wunderbarer Dokumentarfilm.
Di., 25.6. - 16.00 UhrMi., 26.6. - 10.00 Uhr
Song for Marion
Song for Marion
Großbritannien 2013 | Regie: Paul Andrew Williams | 97 min. | digital | Vanessa Redgrave, Terence Stamp u.a. | deutsche Fassung.
Der 72jährige Arthur ist ein sturer, mürrischer Eigenbrötler. Seine Frau, die immer diejenige war, die die sozialen Kontakte des Paares pflegte, ist schwer krank – und nimmt ihm ein Versprechen ab, das Arthur vor eine Herausforderung stellt: Sie möchte, dass er ihren Platz in dem Chor einnimmt, in dem sie lange begeistertes Mitglied war. Arthur ist zwar alles andere als angetan, zumal der Chor ein modernes, bisweilen schräges Repertoire singt, das ihm geradezu physisches Unbehagen bereitet - doch seiner Frau zuliebe willigt er ein. Eine Entscheidung, die sein Leben verändern wird... Mit einer großen Portion britischem Humor versehen erzählt die hochkarätig besetzte Tragikomödie die anrührende Geschichte einer großen Liebe und insbesondere auch von der Kraft der Musik.
Di., 25.6. - 18.30 Uhr
Liebe
Liebe
Österreich, Frankreich, Deutschland 2012 | Regie: Michael Haneke | 126 min. | digital | Jean-Louis Trintignant, Emmanuelle Riva u.a. | deutsche Fassung.
Georges und Anne sind ein in die Jahre gekommenes, kultiviertes Ehepaar. Beide waren Musiklehrer, und auch nach vielen Jahren der Ehe sind sie sich noch sehr nah und genießen gemeinsam ihren Lebensabend in ihrer eigenen, beschaulichen kleinen Welt – bis ein Schlaganfall plötzlich Annes Selbständigkeit beendet. Georges pflegt sie hingebungsvoll, doch auch er gerät bald an seine Grenzen. Das Alter scheint ihre große Liebe auseinanderreißen zu können… Nur wenige Filmemacher konnten zweimal in Cannes triumphieren und die „Goldene Palme“ gewinnen - Michael Haneke ist dies gar mit zwei direkt aufeinander folgenden Werken gelungen, mit DAS WEISSE BAND und mit LIEBE, einem äußerst feinfühligen, warmherzigen und doch auch unerbittlichen Drama über das Sterben, das ganz wesentlich von den beiden herausragenden Hauptdarstellern lebt und vom Verzicht auf jegliche Überdramatisierung getragen wird.
Mi., 26.6. - 14.00 Uhr
Oma & Bella
Oma & Bella
Deutschland 2011 | Regie: Alexa Karolinski | 76 min. | digital | Regina Karolinski, Bella Katz u.a. | deutsche Fassung.
Regina Karolinski und Bella Katz haben eine besondere Wohngemeinschaft in Berlin-Charlottenburg: die beiden in Vilnius und Katowice geborenen jüdischen Frauen haben den Holocaust überlebt, sich in der Nachkriegszeit ein neues Leben in Deutschland aufgebaut, ihre Männer verloren und dann eine gemeinsame Leidenschaft entdeckt: das Kochen. In ihrer Charlottenburger Wohnung bleibt die jiddische Küche lebendig - Hühnersuppe, Roter Borschtsch und Hagelzuckerkekse. Reginas Enkelin, die Filmemacherin Alexa Karolinski, begleitet die Freundinnen durch ihren Alltag, beobachtet sie bei ihren täglichen Routinen, lauscht ihren Gesprächen über Identität, Zusammenhalt und Heimat.
Mi., 26.6. - 18.30 Uhr
Live is life – Die Spätzünder
Live is life – Die Spätzünder
Österreich, Deutschland 2010 | Regie: Wolfgang Murnberger | 90 min. | digital | Joachim Fuchsberger u.a. | deutsche Fassung.
Rocco ist ein ziemlich erfolgloser Rock-Musiker, der aufgrund kleinkrimineller Delikte zum Sozialdienst in einem Altenheim verurteilt wird. Schon bald gerät er dort mit der Heimleitung und dem Pflegepersonal aneinander. Denn seine unkonventionelle Art, Heimbewohner mit Musik und Eigensinn zu animieren, stört den geregelten Pflegebetrieb. Doch alsbald findet er rüstige Mitstreiter für seine Idee, eine Rentnerband auf die Beine zu stellen... Eine unterhaltsame Komödie mit einem Altstar-Ensemble um Blacky Fuchsberger, der sichtlich Spaß am Widerlegen negativer Altersbilder hat.
Do., 27.6. - 10.00 UhrDo., 27.6. - 14.00 Uhr
Vergiss mein nicht
Vergiss mein nicht
Deutschland 2012 | Regie: David Sieveking | 88 min. | digital | deutsche Fassung.
Dokumentarfilmer David Sieveking nimmt uns mit auf eine sehr persönliche Reise seiner Familie. Seine Mutter Gretel leidet an schwerer Demenz. Um seinem Vater etwas Last von den Schultern zu nehmen, zieht er für einige Wochen wieder bei seinen Eltern ein, um seine Mutter zu pflegen, während sein Vater Malte neue Kraft tankt. Dabei begleitet er die Pflege und das Leben seiner Mutter mit der Kamera. Trotz der Krankheit verliert sie nicht ihren Lebensmut und steckt damit auch ihren Sohn an. Durch ihre offene und ehrliche Art lernt David seine Mutter noch einmal ganz neu und von einer ganz anderen Seite kennen. Durch den Film setzt er ein Mosaik seiner Familiengeschichte zusammen, das als Krankheitsfilm gedacht war und schlussendlich ein Liebesfilm wurde.
Do., 27.6. - 16.00 Uhr
Quartett
Quartett
Großbritannien 2012 | Regie: Dustin Hoffman | 102 min. | digital | Maggie Smith u.a. | deutsche Fassung.
Sie alle sind pensionierte Opernsänger: Cissy, Reginald und Wilfred fehlt es an nichts in ihrer Seniorenresidenz, man hat sich als Terzett gut eingespielt und genießt gemeinsam den Herbst des Lebens. Einmal jährlich, am Geburtstag Giuseppe Verdis, veranstalten die drei ein Benefizkonzert, bei dem sie selbst auftreten, um Geld für einen guten Zweck zu sammeln. Doch dann kommt Jean, Reginalds kapriziöse Ex-Frau, ins selbe Seniorenheim und bringt das Gleichgewicht durcheinander... Dustin Hoffmans Regiedebüt überzeugt auf ganzer Linie dank einer vortrefflichen Besetzung und sympathischer, humorvoller Regieeinfälle.
Do., 27.6. - 18.30 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
??? | Regie: ???.
Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Im Juni ein neuer Termin zu unserer beliebten Reihe „Film & Wein“. Eine Veranstaltungsreihe insbesondere für Mitglieder des Medienforums und solche, die es werden wollen. Eine sorgsam ausgewählte, selten gesehene Filmperle (diesmal wurde ein Klassiker angekündigt) entdecken – verbunden mit einem oder zwei guten Glas Wein, so lautet das so simple wie schöne Konzept. Referentin: Verena Madtstedt. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 28.6. - 19.30 Uhr
Max Beckmann – Departure
Max Beckmann – Departure
Deutschland 2012 | Regie: Michael Trabitzsch | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Max Beckmann (1884-1950) ist einer der berühmtesten deutschen Maler des 20. Jahrhunderts. Vor den Nazis musste er zunächst nach Amsterdam emigrieren, 1947 ging er in die USA und starb später in New York. In dieser Zeit des Exils entstanden viele seiner bekanntesten Gemälde, darunter einige Triptychen. Regisseur Michael Trabitzsch dokumentiert diese Phase im künstlerischen Schaffensprozess Beckmanns, indem er – wie in einer großen Retrospektive – in völliger Ruhe Bild für Bild zeigt und diese von namhaften Kunsthistorikern interpretieren lässt. Ein wunderschöner Film, zudem äußerst informativ, ersetzt so manchen Kunstbildband und so manches Seminar.
Mo., 1.7. - 19.00 UhrDi., 2.7. - 19.00 UhrSo., 7.7. - 17.00 UhrDi., 9.7. - 19.00 UhrSo., 14.7. - 17.00 Uhr
Souls of Zen
Souls of Zen
Deutschland, Japan 2012 | Regie: Tim Graf, Jakob Montrasio | 89 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„Welche Rolle spielt der Buddhismus im Umgang mit dem Tod wie auch im Wiederaufbau der vom Tsunami betroffenen Regionen“? „Vor welchen Herausforderungen stehen buddhistische Priesterinnen und Priester als Helfer im Katastrophengebiet?" Eigentlich wollten Tim Graf und Jakob Montrasio einen Film über den Zen-Buddhismus in Japan machen. Die Planung des Projekts war fast abgeschlossen, als inmitten der Vorbereitungen die Katastrophe über den Nordosten des Landes hereinbrach: das Erdbeben vom 11. März 2011, der darauffolgende Tsunami sowie die Nuklearkatastrophe in Fukushima. Darum entstand anstelle eines 30-minütigen Buddhismus-Films ein 90 Minuten langes Zeitdokument, das sowohl den Alltag im Katastrophengebiet als auch die Vielfalt des Zen-Buddhismus in Japan zeigt. Der Film erörtert, wie buddhistische Priesterinnen und Priester auf Erdbeben, Tsunami und atomaren GAU reagiert haben, wobei konsequent neue Forschungen zur Transformation des Buddhismus im gegenwärtigen Japan einbezogen werden.
Mi., 3.7. - 19.00 UhrSo., 14.7. - 15.00 UhrSo., 11.8. - 17.00 Uhr
To the Wonder
To the Wonder
USA 2012 | Regie: Terrence Malick | 112 min. | digital | Ben Affleck, Olga Kurylenko u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Das frisch verliebte Paar Neil und Marina lebt auf der französischen Insel Mont St. Michel, ein Wunder der westlichen Welt. Neil ist ein gescheiterter Autor, der die Vereinigten Staaten verlassen hat, Marina ist für ihn die Liebe seines Lebens. Sie wiederum ist geschieden und hat eine 10-jährige Tochter mit dem Namen Tatiana. Zwei Jahre später hat es beide in eine kleine Stadt in Oklahoma in der Nähe des Ortes verschlagen, in dem Neil einst aufgewachsen ist. Als Neil dort auf Jane, ein Mädchen aus seiner Heimatstadt, trifft, flammt eine längst erloschene Romanze wieder neu auf. Die Beziehung mit Marina gerät immer mehr ins Wanken... Herausragend inszenierte Liebestragödie, souverän jenseits des herkömmlichen Mainstreamkinos erzählt. „Vielleicht vergleichbar mit THE FOUNTAIN von Darren Aronfsky gilt es TO THE WONDER (...) am besten emotional zu erfassen, sich in diese großartige Bilderflut gedankenlos hineinfallen zu lassen. Denn wer als Kinobesucher ausreichend Offenheit und die notwendige Bereitschaft mitbringt, sich diesem kraftvollen Film hinzugeben – der wird belohnt werden und sich bis ins Mark berühren lassen.“ (kino-zeit.de)
Mi., 3.7. - 21.30 UhrDo., 4.7. - 21.00 UhrFr., 5.7. - 21.00 Uhr
Samsara
Samsara
USA 2011 | Regie: Ron Fricke, Mark Magidson | 99 min. | digital | ohne Dialoge Originalfassung.
„Samsara“ ist ein Wort aus dem Sanskrit, der Sprache der alten indischen Priester, der Brahmanen, und meint den Kreislauf des Lebens zwischen Werden und Vergehen. Unter diesem Leitbegriff entwickelten die Regisseure Ron Fricke und Mark Magidson in fünfjähriger Arbeit auf fünf Kontinenten eine völlig nonverbale Dokumentation, die sie als „geführte Meditation“ verstehen möchten. Es entstand dabei, tatsächlich gedreht im Prachtformat 70mm, ein opulenter Bilderbogen, der die Schönheit dieser Welt mit dem Schrecken, der in ihr herrscht, unweigerlich verbindet. „Atemraubende Bilder“ ist eine Untertreibung – hier kommt unsere neue digitale 4K Technik in ausgesprochen sichtbarer Art und Weise zur Geltung!
Do., 4.7. - 19.00 UhrFr., 5.7. - 19.00 UhrSa., 6.7. - 19.00 UhrMo., 8.7. - 19.00 UhrSa., 13.7. - 17.00 UhrMi., 17.7. - 19.00 UhrSo., 21.7. - 17.00 Uhr
Nicht versöhnt oder: Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht
Nicht versöhnt oder: Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht
Frankreich 1966 | Regie: Danièle Huillet, Jean-Marie Straub | 50 min. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Basierend auf Heinrich Bölls Roman „Billard um halbzehn" erzählt der Film in überaus komprimierter Form die Geschichte dreier Generationen einer Architektenfamilie zwischen den Jahren 1914 und 1954, deren Leben von Nationalsozialismus, Krieg, Kapitulation und Wiederaufbau geprägt wurde.

Im Rahmen der Ausstellung von Annette Weisser „Make Yourself Available“ (6.7. bis 1.9.13) im Heidelberger Kunstverein hat die Künstlerin den Film „Nicht versöhnt oder: Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht“ von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub als wichtige künstlerische Referenz ausgewählt. Der Film wurde 1965 in einer Sonderaufführung der Berliner Filmfestspiele uraufgeführt und führte zu heftigen Kontroversen. Der Kerngedanke, welcher im Film aufgegriffen wird, ist das verantwortungsvolle Handeln des Einzelnen und sein Verhältnis zur Gesellschaft.

An die Filmvorführung anschließend: Gespräch mit Annette Weisser. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Heidelberger Kunstverein (Mitglieder des Kunstvereins haben mit entsprechendem Ausweis freien Eintritt).
So., 7.7. - 15.00 Uhr
Blood in the Mobile
Blood in the Mobile
Dänemark 2010 | Regie: Frank Piasecki Poulsen | 82 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Osten der demokratischen Republik Kongo werden illegal Mineralien abgebaut, die für die Millionen Handys dieser Welt benötigt werden. Die Region ist seit Jahrzehnten zudem ein Kriegsgebiet, in dem bisher bis zu 5 Millionen Menschen ums Leben kamen. Die Arbeitsbedingungen sind unvorstellbar hart, zumal auch Kinder mehrere Tage in schmalen Gängen unter der Erde verbleiben müssen. Der dänische Dokumentarfilmer Frank Piasecki Poulsen verbrachte circa anderthalb Jahre in diesem Gebiet. Die gleiche Zeit in etwa brauchte er dafür, den Telekommunikationskonzern Nokia zu einer Stellungnahme zu bewegen.

Mit Einführung von Zugvögel e.V., anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
So., 7.7. - 19.00 Uhr
Stoker
Stoker
USA, Großbritannien 2013 | Regie: Park Chan-wook | 99 min. | digital | Mia Wasikowska, Nicole Kidman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Nach einem tragischen Autounfall, bei dem sie ihren Vater verlor, lebt India Stoker mit ihrer psychisch labilen Mutter zurückgezogen auf dem Familiengrundstück nahe einer kleinen Stadt. Eines Tages taucht ihr Onkel Charlie auf, vom dem India bis dahin gar nicht wusste, dass er existiert, und zieht bei den beiden in Trauer und Dunkelheit lebenden Frauen ein. India fühlt sich zu dem gleichzeitig charmanten und geheimnisvollen Mann hingezogen - und hat das Gefühl, dass die Lücke in ihrem Leben, die der Tod ihres Vaters hinterlassen hat, endlich geschlossen werden könnte. Doch dann stößt sie auf ein dunkles Geheimnis, das Charlie vor ihr verbirgt… Perfekt inszenierter Psycho-Grusel-Thriller, prominent besetzt und vom koreanischen Kultregisseur Park Chan-Wook (OLDBOY) stilsicher und atemberaubend umgesetzt.
Mo., 8.7. - 21.00 UhrDi., 9.7. - 21.00 UhrMi., 10.7. - 21.00 UhrSa., 13.7. - 19.00 UhrDi., 16.7. - 21.30 UhrMi., 17.7. - 21.00 Uhr
Inuk
Inuk
Frankreich, Grönland 2010 | Regie: Mike Magidson | 90 min. | digital | Gaba Petersen, Ole Jørgen Hammeken, Rebekka Jørgensen, Sara Lyberth, Elisabeth Skade u.a.
Nuuk, eine Stadt in Grönland – dort wächst Inuk auf. Die Familienverhältnisse sind zerrüttet, seine Mutter kennt Inuk nur betrunken, er selbst wird immer wieder nachts von der Polizei aufgegriffen. Als alles zuviel wird, kommt Inuk in ein Heim nahe am Polarkreis. Die engagierte Leiterin dort ermöglicht ihm Kontakt zu seinen Vorfahren, den Inuit – was sein Leben völlig verändern wird... Reflektierter, gut gespielter Film über die Möglichkeiten und Schwierigkeiten, zu den Wurzeln verlorener Identität zurück zu finden.
Mi., 10.7. - 19.00 UhrSo., 28.7. - 17.00 Uhr
Fuck for Forest
Fuck for Forest
Polen, Deutschland 2012 | Regie: Michal Marczak | 86 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der Zweck heiligt hier definitiv die Mittel. In Berlin gibt es eine Gruppe lebensbejahender junger Menschen, die etwas für den Erhalt des Regenwaldes in Brasilien tun möchten. Um Geld zu sammeln, bieten sie selbstgedrehte Pornos im Internet an und der Erlös geht an einen bedrohten Indianerstamm. Natürlich finden viele Menschen solche Ideen recht merkwürdig. Aber die Gruppe lässt sich davon keineswegs beirren – und vögeln weiter: für den Regenwald. Regisseur Michal Marczak hat sie bei ihren zahlreichen Aktionen beobachtet. Nein, kein Fake, auch so können NGOs sein.
Do., 11.7. - 19.00 UhrFr., 12.7. - 19.00 UhrSa., 13.7. - 21.00 UhrSo., 14.7. - 21.45 UhrMo., 15.7. - 21.45 Uhr
The Place beyond the Pines
The Place beyond the Pines
USA 2013 | Regie: Derek Cianfrance | 140 min. | digital | Ryan Gosling, Eva Mendes u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Komplexes Drama in drei Akten. Luke ist ein wortkarger Underdog, der als Motorradstuntman auf Jahrmärkten seinen Lebensunterhalt bestreitet. Beim Tingeln über das Land trifft er eines Tages Romina wieder, mit der er einmal eine Nacht verbracht hat. Dass sie damals schwanger wurde und er inzwischen Vater eines kleinen Sohnes ist, trifft ihn völlig überraschend – doch Luke beschließt, sich der Verantwortung zu stellen, und finanziell für Frau und Kind zu sorgen. Bei der Wahl der Mittel ist er allerdings nicht zimperlich… Der Regisseur von BLUE VALENTINE überzeugt mit einem packenden Mix aus Action-Thriller und Drama. Ein Film voller Tiefenpsychologie und mit exzellent aufspielender Starbesetzung.
So., 14.7. - 19.00 UhrMo., 15.7. - 19.00 UhrFr., 19.7. - 22.00 UhrSo., 21.7. - 21.15 UhrDi., 23.7. - 21.15 UhrMo., 29.7. - 21.00 Uhr
Die Liebe ein Traum
Die Liebe ein Traum
Deutschland 2009 | Regie: Klaus Klingenfuss | 80 min. | digital | deutsche Fassung.
Eine Frau zwischen zwei Männern – gut 60 Prozent alles Geschriebenen und eine vermutlich noch höhere Prozentzahl aller Filme behandeln diese Konstellation. Sie wäre sterbensöde, wäre da nicht unsere durch nichts zu stillende Neugier, wenn es um uns geht und um - die Liebe! DIE LIEBE EIN TRAUM ist von einer kleinen Gruppe Schüler und Studenten aus Heidelberg und Mannheim um den Gymnasiallehrer Klaus Klingenfuss gedreht worden. Der Film entstand in Reaktion auf die Komödie „Amphytrion“ von Peter Hacks. Er wurde in gerade mal 12 Tagen rund um die Villa Ludwigshöhe bei Maikammer/Pfalz in Szene gesetzt. Die Dialoge sind in Blankversen gehalten - eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten.

In Anwesenheit des Regisseurs / einiger Darsteller!
Di., 16.7. - 17.00 Uhr
Die Lerche
Die Lerche
Deutschland 2012 | Regie: Klaus Klingenfuss | 99 min. | digital | deutsche Fassung.
Natürlich drehen Schüler und Studenten Filme. Aber ausgewachsene Spielfilme? In einem Keller in Malsch, im Kleinen Odenwald, auf der Ludwigshöhe in der Pfalz und im Bürgermeisterhof in Steinweiler haben junge Leute gerade ihren siebten Spielfilm abgedreht: DIE LERCHE - ODER: DIE GESCHICHTE DES MÄDCHENS JEANNE AUS DOMREMY. „Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Filmemacher“ nennt sich die Gruppe, in der es diesmal vor allem Schüler vom Ottheinrich-Gymnasium, Wiesloch waren, die sich um nichts Geringeres als um die Lebensgeschichte der vor 600 Jahren geborenen Jeanne d`Arc bemüht haben. Jeanne d’Arc ist Mythos und historische Figur. Das Leben dieser jungen Frau, die im frühen 15.Jahrhundert den Kampf der Franzosen gegen die damaligen englischen Besatzer anführte und von der Kirche als Hexe am 30. Mai 1431 in Rouen verbrannt wurde, ist mehrfach verfilmt worden, etwa von Carl Theodor Dreyer und von Jacques Rivette. Klaus Klingenfuss wagte nun eine klare Dokumentation über diese bis ins heutige Zeitalter faszinierende Persönlichkeit.

In Anwesenheit des Regisseurs / einiger Darsteller!
Di., 16.7. - 19.00 Uhr
Tous au Larzac - Leadersheep
Tous au Larzac - Leadersheep
Frankreich 2011 | Regie: Christian Rouaud | 120 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
1971 beschloss das französische Verteidigungsministerium, ein auf der kahlen Hochebene von Lazarc gelegenes militärisches Sperrgebiet massiv zu erweitern. Dies traf auf den erbitterten Widerstand der dortigen Bauern. Zusammen mit Widerständlern formierten sie sich zu einer Widerstandsbewegung, die die gesamte Region politisierte und letztendlich Erfolg hatte. Der Kampf um Lazarc gilt in Frankreich bis heute als Musterbeispiel einer gewaltfreien Aktion gegen Umweltzerstörung und Militarismus. Nicht nur deswegen wurde Christian Rouauds Dokumentarfilm hoch gelobt.
Do., 18.7. - 19.00 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
??? | Regie: ???.
Auch im Hochsommer wieder eine Veranstaltung zu „Film & Wein“. Eine Reihe insbesondere für Mitglieder des Medienforums und natürlich auch solche, die es werden wollen. Eine selten gesehener Film wird auch diesmal im Mittelpunkt stehen (es wurde ein Beitrag aus Russland angekündigt) – verbunden mit einem oder zwei guten Glas Wein. Referent: Denis Peters. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 19.7. - 19.00 Uhr
Blue Valentine
Blue Valentine
USA 2010 | Regie: Derek Cianfrance | 112 min. | digital | Ryan Gosling, Michelle Williams u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Nach sechs gemeinsamen Jahren scheint Deans und Cindys Ehe am Ende. Was als romantische Leidenschaft mit unbedingter Hingabe begann, ist schleichender Ernüchterung gewichen: Aus romantischen Liebeserklärungen wurden banale Streits um Geld, fehlgeschlagene Ambitionen und um ihre gemeinsame Tochter. Als möglicherweise letzten Rettungsversuch verbringt das Paar eine Nacht in einem Motel, in der sowohl zärtliche Erinnerungen als auch die brutale Gewissheit wach werden, dass sie vor harten Veränderungen ihres Lebens stehen. Denn eine neue Liebe scheint sich ihren Weg zu bahnen ... Vom Suchen, Finden und Verlieren: BLUE VALENTINE schlägt den gesamten Bogen einer Leidenschaft: vom ersten Zauber bis zum letzten Schmerz. Entstanden ist ein außergewöhnlich schöner Liebesfilm, der gleichzeitig auch ein unbedingtes Bekenntnis für die Liebe darstellt – gleichgültig, wie immer diese auch verlaufen kann oder wird.
Sa., 20.7. - 19.00 Uhr
Stummfilm in der Orangerie
Sa., 20.7. - 21.00 Uhr
Lars and the real girl – Lars und die Frauen
Lars and the real girl – Lars und die Frauen
USA, Kanada 2007 | Regie: Craig Gillespie | 102 min. | digital | Ryan Gosling, Emily Mortimer u.a.
Sonderling Lars ist so scheu, dass selbst sein Bruder Gus und seine Schwägerin Karin kaum Kontakt zu ihm haben. Bis er zu aller Überraschung seine Verlobte Bianca vorstellt, in die er sehr verliebt ist. Allerdings gehen die Ansichten über die Situation auseinander: Für ihn ist sie eine an den Rollstuhl gefesselte Ex-Missionarin aus Brasilien. Tatsächlich aber ist Bianca eine lebensgroße Silikon-Sexpuppe, die er im Internet bestellt hat. Auf Anraten der Ärztin Dr. Berman behandelt der geschockte Gus, Karin und bald der ganze Ort Bianca wie eine lebensechte Frau – mit dem Ziel, Lars irgendwann aus seiner Scheinwelt zu führen. Ein scheinbar logischer Plan, der allerdings kuriose Folgen haben wird. Ryan Gosling mal in einer ganz anderen Rolle – gleichwohl ausgesprochen sehenswert!
So., 21.7. - 19.00 Uhr
Blut muss fliessen – Undercover unter Nazis
Blut muss fliessen – Undercover unter Nazis
Deutschland 2012 | Regie: Peter Ohlendorf | 87 min. | digital | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Das „Blutlied“ gilt als einer der Hymnen der Nazi-Rock Szene. Unter dem Pseudonym Thomas Kuban wurden in mehrjähriger Arbeit heimlich Konzertszenen besagter Gruppen aufgenommen, die belegen, wie selbstverständlich Volksverhetzung und andere Formen des Rechtsradikalismus als „Jugendkultur“ in Deutschland wie Europa mittlerweile geworden sind und wie wenig die staatlichen Behörden oftmals dagegen unternehmen.
Vorstellungen in Anwesenheit des Regisseurs / mit Diskussion.

Ggf. Zusatzvorstellung: Mo / 22.7. / 21:30 – bitte dazu aktuelle Informationen am Tag der Veranstaltung beachten.

In Zusammenarbeit mit VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten).
Kooperationspartner: AIHD (Antifaschistische Initiative Heidelberg), Rosa-Luxemburg-Stiftung, GEW und die Studierendenvertretung der PH.
Mo., 22.7. - 16.00 UhrMo., 22.7. - 19.00 UhrMo., 22.7. - 21.30 Uhr
Half Nelson
Half Nelson
USA 2006 | Regie: Ryan Fleck | 106 min. | digital | Ryan Gosling, Jeff Lima u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Paradoxerweise ist es die tägliche Dosis Crack, die dem jungen, gut aussehenden Lehrer Dan (Ryan Gosling) die Sympathie für seine überwiegend afroamerikanischen Schüler bewahrt und ihm einen Rest von Glauben in die Möglichkeiten der Erziehung schenkt. Selbst abhängig, versucht der weiße Geschichtslehrer, den ihm anvertrauten Jugendlichen mit anspruchsvollem Unterricht und viel Idealismus einen Ausweg aus dem von Drogenhändlern beherrschten Alltag aufzuzeigen. Ausgerechnet seine Lieblingsschülerin Drey erwischt ihn Crack rauchend auf der Schultoilette. Dennoch erwächst aus diesem Vorfall das Verständnis und die Bereitschaft, sich gegenseitig zu helfen - allen Erwartungen und Konventionen zum Trotz. Der langsame Absturz eines charmanten Protagonisten, naturalistische Handkamera, starke Darsteller.
Di., 23.7. - 19.00 Uhr
Revision
Revision
Deutschland 2012 | Regie: Philip Scheffner | 106 min. | digital | deutsche Fassung.
1992 wurden an der Grenze zu Polen in Mecklenburg-Vorpommern zwei Roma erschossen. Die Täter, zwei Jäger, gaben an, sie mit Wildschweinen verwechselt zu haben. Sie wurden mangels Beweisen schließlich frei gesprochen. Die Angehörigen der beiden Roma, die eigentlich aus Rumänien kamen, wurden weder über das Verfahren informiert noch auf ihre rechtlichen Möglichkeiten hingewiesen. Regisseur Philip Scheffner hat nun das äußerst merkwürdige Geschehen erneut aufgerollt.

Mit Einführung von Gudrun Sidrassi-Hart, Vorsitzende des Asyl AK Heidelberg e.V. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Amnesty International, Hochschulgruppe Heidelberg.
Mi., 24.7. - 19.00 Uhr
Drive
Drive
USA 2011 | Regie: Nicolas Winding Refn | 100 min. | digital | Ryan Gosling, Carey Mulligan u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein Stuntman fährt nachts das Fluchtauto von Bankräubern – und er fährt schnell. Als er seine Nachbarin kennen lernt, bemerkt er, dass sie massive Probleme hat, denn ihr Mann, der soeben aus dem Knast entlassen wurde, wird von Kriminellen übel zugerichtet. Der Fahrer will helfen und gerät in eine Orgie der Gewalt und des Blutes, aus der es kein Entkommen mehr gibt, als die einsame Fahrt durch die nächtliche Stadt. Ein ungemein aufregender Film, betont stylish und cool, bei atemraubender Kamera und herrlicher Musik. DRIVE hat schon längst Kult-Status erlangt!
Mi., 24.7. - 21.30 Uhr
Only God forgives
Only God forgives
Frankreich, Dänemark 2013 | Regie: Nicolas Winding Refn | 90 min. | digital | Ryan Gosling, Kristin Scott Thomas u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Julian setzte sich vor Jahren nach Bangkok ab, weil er nach einem Mord untertauchen musste. Der Thai-Box-Club, den er in der Metropole gemeinsam mit seinem Bruder Billy betreibt, dient nur als Tarnung für Drogendeals, hinter denen letztlich die in den USA lebende dominante Mutter der beiden jungen Männer steht. Als der rücksichtslose Billy ein Mädchen tötet, wird er vom mysteriösen Rächer Chang umgebracht - und Julian wird von seiner erbarmungslosen Mutter Crystal, die aus den Staaten anreist, angetrieben, seinerseits seinen Bruder zu rächen. Es kommt zu einer blutigen Eskalation... Nicolas Winding Refn drehte seinen eindringlichen Mutter-Sohn Konflikt im Gangster-Milieu im Stil eines East-Westerns, hart und schonungslos, dazu mit viel Raum für die beiden Hauptdarsteller, nicht nur für Ryan Gosling, sondern auch für die großartige Kristin Scott Thomas. Nichts für schwache Nerven, aber in jedem Fall ein eigentümliches und eigensinniges Werk.
Do., 25.7. - 19.00 UhrFr., 26.7. - 21.30 UhrSa., 27.7. - 21.30 UhrSo., 28.7. - 21.30 UhrMo., 29.7. - 19.00 UhrDi., 30.7. - 21.30 UhrMi., 31.7. - 19.00 Uhr
The Grandmaster
The Grandmaster
Hongkong, China, Frankreich 2013 | Regie: Wong Kar-Wai | 123 min. | digital (4K) | Tony Leung, Wang Qingxiang u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
China im Jahr 1936: Der ruhmreiche Kung Fu - Großmeister Gong Baosen will in seinem letzten großen Kampf noch einmal gegen einen jüngeren Widersacher antreten. Die Wahl fällt auf den bisher unbesiegten Kämpfer und Lokalmatador Ip Man, der tatsächlich auch diesen Kampf für sich entscheiden kann. Gong Baosens Tochter Gong Er, selbst eine begabte Kämpferin, kann die Niederlage ihres geliebten Vaters kaum verwinden - und doch entwickelt sie Gefühle für Ip Man. Als aber der Krieg ausbricht und China in eine Nord- und eine Südhälfte getrennt wird, verliert sich das Paar aus den Augen. Erst Jahre später werden sie sich wiedersehen. Ip Man leitet inzwischen eine Kampfschule, und einer seiner Schüler heißt Bruce Lee… Wong Kar-Wai (IN THE MOOD FOR LOVE) eröffnete mit seinem visuell grandiosen, kunstvoll stilisierten Martial Arts- und Historiendrama die letzte Berlinale. Entstanden ist ein versiert-geschnittener, aufregend choreographierter Bilderrausch auf allerhöchstem Niveau.
Fr., 26.7. - 19.00 UhrSa., 27.7. - 19.00 UhrSo., 28.7. - 19.00 UhrDi., 30.7. - 19.00 UhrMi., 31.7. - 21.00 UhrDo., 1.8. - 19.00 UhrSa., 3.8. - 19.00 UhrMi., 7.8. - 19.00 UhrMo., 23.9. - 21.00 UhrDo., 17.10. - 21.30 Uhr
Only God forgives
Only God forgives
Frankreich, Dänemark 2013 | Regie: Nicolas Winding Refn | 90 min. | digital | Ryan Gosling, Kristin Scott Thomas u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Julian setzte sich vor Jahren nach Bangkok ab, weil er nach einem Mord untertauchen musste. Der Thai-Box-Club, den er in der Metropole gemeinsam mit seinem Bruder Billy betreibt, dient nur als Tarnung für Drogendeals, hinter denen letztlich die in den USA lebende dominante Mutter der beiden jungen Männer steht. Als der rücksichtslose Billy ein Mädchen tötet, wird er vom mysteriösen Rächer Chang umgebracht - und Julian wird von seiner erbarmungslosen Mutter Crystal, die aus den Staaten anreist, angetrieben, seinerseits seinen Bruder zu rächen. Es kommt zu einer blutigen Eskalation... Nicolas Winding Refn drehte seinen eindringlichen Mutter-Sohn Konflikt im Gangster-Milieu im Stil eines East-Westerns, hart und schonungslos, dazu mit viel Raum für die beiden Hauptdarsteller, nicht nur für Ryan Gosling, sondern auch für die großartige Kristin Scott Thomas. Nichts für schwache Nerven, aber in jedem Fall ein eigentümliches und eigensinniges Werk.
Do., 1.8. - 21.30 UhrFr., 2.8. - 19.00 UhrSa., 3.8. - 21.30 UhrMo., 5.8. - 21.15 UhrMi., 7.8. - 21.30 UhrDo., 8.8. - 21.30 UhrSo., 11.8. - 21.30 UhrMo., 12.8. - 21.30 UhrDo., 5.9. - 21.30 UhrSo., 8.9. - 21.30 UhrMi., 25.9. - 21.30 Uhr
Unplugged: Leben Guaia Guaia
Unplugged: Leben Guaia Guaia
Deutschland 2012 | Regie: Sobo Swobodnik | 94 min. | digital | deutsche Fassung.
2010 beschließen Elias Zielke und Carl Luis Gottstein auf der Straße als Duo ‚Guaia Guaia’ von ihrer Musik zu leben. Der Beginn einer intensiven Freundschaft. Regisseur Sobo Swobodnik hat die beiden zwei Jahre auf ihrer Reise begleitet. Er zeigt, wie es ist, wenn man auf der Straße plötzlich erkrankt und einem die Polizei immer wieder das Winterquartier räumt. Aber man sieht auch, wie sehr diese Widrigkeiten die Beziehung zwischen Elias und Carl Luis zusammenschweißen. Darum eine äußerst beeindruckende Dokumentation über ein Leben ohne bürgerliche Sicherheit, aber mit viel Freiheit und noch mehr Lebensglück und Spaß.
Sa., 3.8. - 17.00 UhrDi., 6.8. - 19.00 UhrSa., 10.8. - 17.00 UhrSa., 17.8. - 17.00 Uhr
Samsara
Samsara
USA 2011 | Regie: Ron Fricke, Mark Magidson | 99 min. | digital | ohne Dialoge Originalfassung.
„Samsara“ ist ein Wort aus dem Sanskrit, der Sprache der alten indischen Priester, der Brahmanen, und meint den Kreislauf des Lebens zwischen Werden und Vergehen. Unter diesem Leitbegriff entwickelten die Regisseure Ron Fricke und Mark Magidson in fünfjähriger Arbeit auf fünf Kontinenten eine völlig nonverbale Dokumentation, die sie als „geführte Meditation“ verstehen möchten. Es entstand dabei, tatsächlich gedreht im Prachtformat 70mm, ein opulenter Bilderbogen, der die Schönheit dieser Welt mit dem Schrecken, der in ihr herrscht, unweigerlich verbindet. „Atemraubende Bilder“ ist eine Untertreibung – hier kommt unsere neue digitale 4K Technik in ausgesprochen sichtbarer Art und Weise zur Geltung!
So., 4.8. - 15.00 UhrSo., 11.8. - 15.00 UhrSo., 18.8. - 15.00 UhrSo., 25.8. - 15.00 UhrSo., 29.9. - 15.00 UhrDo., 3.10. - 14.30 UhrSo., 20.10. - 15.00 Uhr
Before Sunrise
Before Sunrise
USA, Österreich, Schweiz 1995 | Regie: Richard Linklater | 97 min. | digital | Julie Delpy, Ethan Hawke u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Zug nach Wien lernen sich eine junge Französin und ein Amerikaner kennen, der sich per Tramperticket durch Europa schlägt. In der österreichischen Hauptstadt treffen sich die beiden wieder. Im Verlauf der haarsträubenden Abenteuer einer Nacht verlieben sich die beiden ineinander, bis es am nächsten Morgen Abschied nehmen heißt. BEFORE SUNRISE ist bis zum heutigen Tag eine ausgesprochen bezaubernde Romanze geblieben, die mit ihren entspannten Dialogen ungemein Zeitgeistiges zu Liebe und dem ganzes Drumherum beiträgt.
So., 4.8. - 17.00 Uhr
Before Sunset
Before Sunset
USA 2004 | Regie: Richard Linklater | 77 min. | digital | Julie Delpy, Ethan Hawke u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Obwohl sich BEFORE SUNSET als Fortsetzung von BEFORE SUNRISE versteht, gerät er darüber hinaus zu einem Film, der charmant von der Möglichkeit und Unmöglichkeit der großen Liebe erzählt. Viele Jahre sind vergangen und aus Wien ist Paris geworden. Er, mittlerweile ein erfolgreicher Schriftsteller und verheiratet. Sie, Mitarbeiterin einer internationalen Organisation. Beide treffen sich zufällig in einer Buchhandlung. Es ist bald wie einst, man plaudert, trinkt Kaffee, diskutiert und findet seine Gefühle wieder. Und am Schluss singt Julie Delpy zur Gitarre – ein wunderbarer Moment!
So., 4.8. - 19.00 Uhr
Before Midnight
Before Midnight
USA 2013 | Regie: Richard Linklater | 108 min. | digital | Julie Delpy, Ethan Hawke u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jesse und Celine haben inzwischen eine Familie gegründet: Neben Jesses Sohn aus erster Ehe, der das Jahr über bei seiner Mutter in den USA lebt, sind die Beiden Eltern von Zwillingsmädchen geworden. Auf einem langen Spaziergang und während eines eigentlich als romantisches Intermezzo gedachten Abends reflektieren Jesse und Celine ihre Situation – als Paar, als (Patchwork-) Familie, als Menschen zwischen Wunschvorstellungen und Realität, Hoffnungen und Erwartungen, Frustration und Zuneigung zueinander. Erneut entwickelt sich dabei ein ebenso geistreicher wie charmanter Dialogfilm, der dem Wesen von Paarbeziehungen auf den Grund geht.
So., 4.8. - 21.00 UhrMo., 5.8. - 19.00 UhrDi., 6.8. - 21.00 UhrFr., 9.8. - 21.30 Uhr
Un estonienne à Paris – Eine Dame in Paris
Un estonienne à Paris – Eine Dame in Paris
Frankreich 2012 | Regie: Ilmar Raag | 94 min. | digital | Jeanne Moreau, Laine Mägi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Anne verlässt Estland, um nach Paris zu gehen und sich um Frida (Jeanne Moreau) zu kümmern – eine ältere estländische Dame, die schon seit vielen Jahren in Frankreich lebt. Doch bei ihrer Ankunft merkt sie, dass sie nicht wirklich erwünscht ist. Frida erwartet nichts anderes mehr vom Leben als die Aufmerksamkeit von Stéphane, ihrem ehemaligen jüngeren Geliebten. Stéphane wiederum wünscht sich nichts sehnlicher, als dass Anne sich selbst gegen deren Willen um die alte Dame kümmert. Ein Konflikt, den Anne nicht lösen kann – und sie dazu bringt, ihren eigenen Weg zu gehen.
Do., 8.8. - 19.30 UhrDi., 13.8. - 19.00 UhrMi., 14.8. - 19.00 UhrSo., 18.8. - 17.00 Uhr
We steal secrets – The story of WikiLeaks
We steal secrets – The story of WikiLeaks
USA 2013 | Regie: Alex Gibney | 130 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Zuletzt wurde viel über Wikileaks veröffentlicht, aber Regisseur Alex Gibney wagt nun einen Dokumentarfilm, der vor allem die Personen und ihren Werdegang in den Mittelpunkt rückt. Da ist zum einen natürlich der Wikileaks-Gründer Julian Assange, immer noch in London in der Botschaft von Ecuador festgesetzt. Und da ist Bradley Manning, US-Soldat und Informant, der Wikileaks zahlreiche Dokumente zugespielt hat. Alex Gibley greift zeitlich weit zurück, schildert die Zeit vor 2006 und verweist auf die Erfolge bei der Aufdeckung. Nicht unterstützt aber wurde er durch Julian Assange selbst bei seiner Arbeit, der mit dem Film nicht einverstanden ist. Das mag vielleicht zusätzlich für den Film sprechen.
Fr., 9.8. - 19.00 UhrSa., 10.8. - 21.30 UhrMo., 12.8. - 19.00 UhrDi., 13.8. - 21.00 UhrMi., 21.8. - 21.30 UhrMo., 26.8. - 21.00 Uhr
7 dias en la Habana – 7 Tage in Havanna
7 dias en la Habana – 7 Tage in Havanna
Frankreich, Spanien 2012 | Regie: Julio Médem, Gaspar Noé, Benicio Del Toro u.a. | 128 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Sieben Regisseure drehten sieben Episoden über Havanna, die sich gleichsam dem Verlauf einer Woche an einem der jeweiligen Tage ereignen. Taxifahrten, Künstler in der Krise, Okkultes, Amüsantes, Verrücktes, Melodramatisches und Sonstiges, aber immer sofort erkennbar in Havanna, Kuba! Exempel eines großartigen Lebensgefühls, der einzigartigen Atmosphäre und über einen Rhythmus, der so nur in dieser Stadt pulsiert. „Man ist versucht, jeden einzelnen Kurzfilm auseinanderzunehmen, und doch ist 7 TAGE IN HAVANNA vor allem als Ganzes ein Genuss.“ (kino-zeit.de)
Sa., 10.8. - 19.00 UhrSo., 11.8. - 19.00 UhrFr., 16.8. - 19.00 UhrDi., 20.8. - 19.00 UhrMi., 21.8. - 19.00 UhrSo., 25.8. - 17.00 UhrSa., 31.8. - 19.00 Uhr
Laurence Anyways
Laurence Anyways
Kanada, Frankreich 2012 | Regie: Xavier Dolan | 159 min. | digital | Melvil Poupaud, Suzanne Clément u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Geschichte von zweien, die nicht voneinander los kommen, obwohl sich vieles zwischen ihnen ändert. Laurence und Fred sind ein Paar, das als solches so halbwegs funktioniert – bis Laurence feststellt, dass er lieber als Frau leben möchte. Er unternimmt zaghafte Versuche, die immer entschiedener werden, so dass sich seine Persönlichkeit völlig verändert. Das Umfeld reagiert irritiert, ja feindlich und Laurence verliert seinen Job als Lehrer. Die beiden trennen sich, gehen neue Beziehungen ein, die aber beide nicht erfüllend sind. Der Zufall regiert und beide treffen sich wieder – aber letztendlich nur, um alte Konflikte und Lebenslügen erneut auszutragen. Hochambitioniertes Melodrama in epischer Breite, Regisseur Xavier Dolan (HERZENSBRECHER) erfüllte sich damit einen Lebenstraum.
Mi., 14.8. - 21.00 UhrDo., 15.8. - 21.45 UhrSo., 18.8. - 21.45 UhrMo., 19.8. - 21.45 Uhr
La grande bellezza – Die große Schönheit
La grande bellezza – Die große Schönheit
Italien 2013 | Regie: Paolo Sorrentino | 142 min. | digital | Toni Servillo, Carlo Verdone u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jep Gambardella wollte einst Schriftsteller werden und schrieb auch einen Roman. Mit diesem hatte er zwar Erfolg, aber es blieb dabei. Stattdessen entwickelte er sich immer mehr zum wortgewandten Partylöwen: anerkannt, gefeiert und umhätschelt. Nun feiert er seinen 65.Geburtstag, liegt im Anzug in der Hängematte mit einem Gin-Tonic in der Hand. Er könnte zufrieden sein, ist es aber oftmals nicht. Gelangweilt von der römischen Gesellschaft überkommt ihn zuweilen eine unbestimmte Melancholie, zumal er sich gerade an seine erste große Liebe erinnert. Opulent schöne Elegie auf das Lebensgefühl, deutlich inspiriert durch den ewig großen Federico Fellini. Toni Servillo spielt einfach großartig!
Do., 15.8. - 19.00 UhrSa., 17.8. - 19.00 UhrSo., 18.8. - 19.00 UhrMo., 19.8. - 19.00 UhrDi., 20.8. - 21.30 UhrDo., 22.8. - 21.00 UhrSa., 24.8. - 19.00 UhrDo., 29.8. - 21.30 UhrFr., 30.8. - 19.00 UhrSa., 31.8. - 21.30 UhrMi., 11.9. - 21.00 UhrSo., 6.10. - 11.00 UhrDi., 8.10. - 21.30 UhrSa., 23.11. - 16.00 Uhr
A silent rockumentary
A silent rockumentary
Deutschland 2013 | Regie: Jonas Grosch | 55 min. | digital | Doc Wenz, Reverend Krug u.a. | Originalfassung.
Praktisch jeder in der Region kennt Mardi Grass BB. Vor zwanzig Jahren in Mannheim gegründet, spielten sie auch mehrfach im Karlstorbahnhof. Allerdings ist es heute bei sinkenden Tonträger-Verkäufen schwierig geworden, ein neunköpfiges Ensemble am Leben zu erhalten. Schuld daran sind auch die zahlreichen illegalen Downloads und die damit verknüpfte Debatte ums künstlerische Eigentum. Besonderes Merkmal des Films ist aber, dass er stumm ist, bewegte Bilder, Porträts und Statements. Hochinteressant, nicht nur für die Fans dieser Gruppe und ihrer Musik, sondern auch hinsichtlich der darin aufgeworfenen Debatte. 2012 bei den Biberacher Filmfestspielen ausgezeichnet als „Bester Dokumentarfilm“.

Am 16.8. in Anwesenheit des Regisseurs Jonas Grosch!
Fr., 16.8. - 21.30 UhrSa., 17.8. - 21.45 UhrFr., 23.8. - 22.30 Uhr
Kid-Thing
Kid-Thing
USA 2012 | Regie: David Zellner | 83 min. | digital | Sydney Aguirre, Nathan Zellner u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Schrecken setzt ein, wenn die Grenzen verwischen. Annie, ein „Kid-Thing“, reißt, beißt, zerquetscht, zerplatzt und beschießt alles, was ihr so beim Herumstreunen in die Finger kommt. Und dann bahnt sich ein Hilfeschrei den Weg an Annies Ohr: mitten in diesem texanischen Nirgendwo – mit Ziegen, Müll, Tierkadavern und hier und da auch ein paar Menschen unter einem weiten blauen Himmel ... KID-THING ist verstörend, komisch, brutal, versponnen und melancholisch, ist unabhängiges Kino, mit Minimal-Budget gedreht, wortkarg wie bildgewaltig und widerspenstisch wie seine Protagonistin. Lief auf dem Sundance Film Festival bei großer Beachtung.
Do., 22.8. - 19.00 UhrSo., 25.8. - 19.30 UhrMo., 26.8. - 19.00 UhrDi., 27.8. - 19.00 UhrMi., 28.8. - 21.15 Uhr
"Film & Wein"
Regie: ???.
Auch im Hochsommer wieder eine Veranstaltung zu „Film & Wein“. Eine Reihe insbesondere für Mitglieder des Medienforums und natürlich auch solche, die es werden wollen. Eine selten gesehener Film wird auch diesmal im Mittelpunkt stehen (es wurde ein Beitrag aus dem Iran angekündigt) – verbunden mit einem oder zwei guten Glas Wein. Referent: Mahmoud Zeynolabedin. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 23.8. - 19.30 Uhr
Tango libre
Tango libre
Frankreich, Belgien, Luxemburg 2012 | Regie: Frédéric Fonteyne | 98 min. | digital | Sergi López, François Damiens u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Gefängniswärter JC hat nur ein Ziel im Leben: Er möchte Tango lernen. Im Tanzkurs trifft er auf Alice, die regelmäßig zwei Häftlinge besuchen kommt - Fernand, ihren Ehemann, und Dominic, ihren Liebhaber. JC bleibt nicht lange nur Betrachter, sondern befindet sich schon bald inmitten dieser turbulenten Dreiecksbeziehung. Vielen Filmfreunde dürfte Frédéric Fonteyne noch über seinen Film UNE LIAISON PORNOGRAPHIQUE mit Nathalie Baye und Sergi Lopez in Erinnerung sein. Letzterer ist auch in Fonteynes neuem Film TANGO LIBRE zu sehen, der im vergangenen Jahr mit einem Spezialpreis auf dem Venice International Film Festival 2012 ausgezeichnet wurde.
Sa., 24.8. - 17.00 UhrFr., 30.8. - 21.45 UhrSa., 31.8. - 17.00 UhrSo., 1.9. - 17.00 UhrDi., 3.9. - 19.00 UhrSa., 7.9. - 19.00 UhrSo., 22.9. - 17.00 Uhr
Spring breakers
Spring breakers
USA 2012 | Regie: Harmony Korine | 92 min. | digital | Selena Gomez, James Franco, Vanessa Hudgens u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Faith, Candy, Brit und Cotty sind beste Freundinnen. Während des „Spring Breaks“, einer ein bis zweiwöchigen Pausen des regulären Studienbetriebes, wollen die vier nach Florida reisen, um dort vor allem: Spaß zu haben. Da sie jedoch nicht genügend Geld für die Reise haben, rauben sie kurzerhand einen Diner aus. Doch erst im Laufe des eigentlichen Spring Breaks werden nun die Exzesse um Alkohol, Drogen, Partys und sogar Waffengeschäfte bei den vieren so richtig auf die Spitze getrieben ... Die FAZ meinte zu dem bizarren Film von Harmony Korine (TRASH HUMPERS): „Der Sex-und-Drogen-Partyfilm (...) lässt unter dem rauhen Panzer seiner Bereitschaft zu entfesseltem Radau ein kompliziertes, krankes, heißes Herz schlagen, das von seltsamen Freiheiten träumt.“
Sa., 24.8. - 21.45 Uhr
Excision
Excision
USA 2013 | Regie: Richard Bates Jr. | 81 min. | digital | Annalynne McCord u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Pauline ist häßlich, abweisend und ihren Eltern macht sie es auch nicht gerade leicht. Ihre Schwester ist meist krank und wird eindeutig bevorzugt. Pauline selbst hegt einen Traum: sie will Medizin studieren, gar eine berühmte Chirurgin werden. Davon träumt sie oft und wie sie ihre Jungfräulichkeit verliert. Ihre Phantasien: also ausgesprochen blutig ... EXCISION heißt ‚herausschneiden’ und tatsächlich wird im Film sehr viel geschnitten. Man ahnt, eine schön geschmacklose Überzeichnung, die keine Hysterie auslässt. „Schrill“ ist hier untertrieben, ein merkwürdiger Film für die eher unempfindlicheren Gemüter.
So., 25.8. - 21.30 Uhr
Blank City
Blank City
USA 2010 | Regie: Céline Danhier | 94 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Manhattan, East Village, Ende der 1970er, Anfang der 1980er: inmitten einer herunter gekommenen Stadtlandschaft entsteht eine innovative Künstlerszene, sei es musikalisch, sei es filmisch. Es war die Zeit des New Yorker Punk und New Wave, es waren die grobkörnigen Bilder eines frühen Jim Jarmusch und vieler anderer. Céline Danhier hat das Material dieser Ära wieder gesichtet und es mit Interviews der beteiligten Künstler wie Steven Buscemi, Debbie Harry oder Lydia Lunch ergänzt. Das Porträt einer ästhetischen Revolte aus Trümmern, einzigartig in ihrer formalen Entschiedenheit und Schärfe!
Di., 27.8. - 21.00 Uhr
Starlet
Starlet
USA 2012 | Regie: Sean Baker | 103 min. | digital | Dree Hemingway, Stella Maeve u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Bei einem sogenannten „Garage Sale” findet eine junge Frau in einer alten Kanne einen hohen Geldbetrag. Zwar hat sie nicht vor, diesen zurückzugeben, aber dennoch nimmt sie mit der Eigentümerin Kontakt auf, die sich als mürrische alte Dame entpuppt. Es entsteht eine ungleiche Freundschaft, nicht nur des Altersunterschiedes wegen, denn die junge Frau arbeitet als Pornodarstellerin im berühmt berüchtigten San Fernando Valley. Ein Film mit viel gleißendem Licht und lockerer Handkamera. Das Leben in Kalifornien kann schon anders als anderswo sein... „So gelingt (...) eine Poetik der kleinen Geschichten, die gesellschaftskritische Themen unaufdringlich in ihnen reflektiert und dem Zuschauer ihre Vielschichtigkeit gelungen vor Augen führt.“ (kino-zeit.de)
Mi., 28.8. - 19.00 Uhr
Après mai – Die wilde Zeit
Après mai – Die wilde Zeit
Frankreich 2012 | Regie: Olivier Assayas | 122 min. | digital | Lola Créton, Dolores Chaplin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Paris in den frühen 1970er Jahren. Gilles, ein junger Student, lässt sich von der politisch aufgeladenen und kreativen Aufbruchsstimmung seiner Zeit mitreißen und engagiert sich mit seinen Freunden für eine neue Gesellschaftsordnung. Dabei lernt er Christine kennen, die für die gleiche Sache kämpft wie er, und verliebt sich in sie. Neben der Liebe entdeckt er die Welt der Kunst und sein Interesse für Malerei und Film. Selbst sehr talentiert erkennt Gilles, dass die Zeit gekommen ist, seinem Leben eine Richtung zu geben – und sucht, hin und her gerissen zwischen der Liebe zu Christine, seinen Freunden, seinen politischen Überzeugungen und seinen ganz persönlichen Träumen seinen eigenen Weg. Es sind bewegte Zeiten; klare Entscheidungen und ein Aufbruch sind unabdingbar...
Do., 29.8. - 19.00 Uhr
Die mit dem Bauch tanzen
Die mit dem Bauch tanzen
Deutschland 2013 | Regie: Carolin Genreith | 79 min. | digital | deutsche Fassung.
Die in Berlin arbeitende Dokumentarfilmerin Caroline Genreith erfährt, dass sich ihre in der Nordeifel lebende Mutter, die in der Mitte des Lebens steht, einer Bauchtanzgruppe angeschlossen hat. Die Regisseurin kommt ins Gespräch mit einigen Frauen aus dieser Gruppe, zudem findet sie wieder engeren Kontakt zu ihrer Mutter. Ein Film über Schönheit und Vergänglichkeit, dem Älterwerden und wie man dazu stehen kann oder sollte. Publikumspreis beim Festival des Deutschen Films in Ludwigshafen 2013!
So., 1.9. - 15.00 UhrMo., 2.9. - 17.00 UhrDi., 3.9. - 17.00 UhrMi., 4.9. - 17.00 UhrSo., 8.9. - 17.00 UhrSo., 22.9. - 15.00 UhrSo., 29.9. - 11.00 Uhr
Après mai – Die wilde Zeit
Après mai – Die wilde Zeit
Frankreich 2012 | Regie: Olivier Assayas | 122 min. | digital | Lola Créton, Dolores Chaplin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Paris in den frühen 1970er Jahren. Gilles, ein junger Student, lässt sich von der politisch aufgeladenen und kreativen Aufbruchsstimmung seiner Zeit mitreißen und engagiert sich mit seinen Freunden für eine neue Gesellschaftsordnung. Dabei lernt er Christine kennen, die für die gleiche Sache kämpft wie er, und verliebt sich in sie. Neben der Liebe entdeckt er die Welt der Kunst und sein Interesse für Malerei und Film. Selbst sehr talentiert erkennt Gilles, dass die Zeit gekommen ist, seinem Leben eine Richtung zu geben – und sucht, hin und her gerissen zwischen der Liebe zu Christine, seinen Freunden, seinen politischen Überzeugungen und seinen ganz persönlichen Träumen seinen eigenen Weg. Es sind bewegte Zeiten; klare Entscheidungen und ein Aufbruch sind unabdingbar...
So., 1.9. - 19.00 UhrDo., 5.9. - 19.00 UhrSo., 8.9. - 19.00 UhrMo., 9.9. - 19.00 Uhr
Frances Ha
Frances Ha
USA 2013 | Regie: Noah Baumbach | 86 min. | digital | Greta Gerwig, Michael Esper u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Eine gewisse Nonchalance und Unbedarftheit prägt das Leben der jungen Frances Ha in New York. Sie lebt mit ihrer allerbesten Freundin Sophie in einer WG und will Tänzerin werden, träumt von einer Karriere – bislang allerdings lässt der Erfolg noch auf sich warten. Dann allerdings zieht Sophie überraschend aus und auch beruflich wird es für Francis nicht gerade einfacher. Sie beginnt ihr Leben neu zu überdenken und zu gestalten... Eine Megacity-Tragikomödie mitten aus dem Künstlerleben, unglaublich sympathisch gespielt, bestes frisches US-Kino des Regisseurs von GREENBERG. „Man (und Frau natürlich auch) möchte fast behaupten, dass es nahezu unmöglich ist, sich nicht in Frances Ha (Greta Gerwig) zu verlieben.“ (kino-zeit.de).
So., 1.9. - 21.30 UhrMo., 2.9. - 19.00 UhrDi., 3.9. - 21.00 UhrMi., 4.9. - 19.00 UhrFr., 6.9. - 19.00 UhrSa., 7.9. - 21.00 UhrMi., 11.9. - 19.00 UhrDo., 12.9. - 19.00 UhrSo., 22.9. - 21.15 UhrMo., 23.9. - 19.00 UhrDi., 24.9. - 21.15 UhrSo., 29.9. - 17.00 UhrMo., 7.10. - 21.15 UhrSo., 3.11. - 17.00 UhrSo., 17.11. - 21.00 Uhr
Möbius – Die Möbius Affäre
Möbius – Die Möbius Affäre
Frankreich 2013 | Regie: Eric Rochant | 103 min. | digital | Cécile de France, Emilie Dequenne, Tim Roth u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Auftrag des russischen Geheimdienstes soll Top-Spion Grégory Lioubov belastendes Material gegen einen mächtigen russischen Oligarchen beschaffen, der von Monaco aus sein Imperium steuert. Vor Ort wird Finanzjongleurin Alice als Undercover-Agentin für die Mission rekrutiert. Als er sich ihrer Loyalität nicht mehr sicher ist, bricht Grégory eine goldene Regel und nähert sich Alice – der Beginn einer verhängnisvollen Affäre mit ungewissem Ausgang. Denn neben den Russen spielt auch die CIA ein doppeltes Spiel, das sich in Moskau zu einem packenden Machtkampf ausweitet... Komplex und nicht immer leicht zu durchschauen: der spannende Agententhriller DIE MÖBIUS AFFÄRE entführt in trügerische, ganz eigene Subwelten.
Mo., 2.9. - 21.00 UhrMi., 4.9. - 21.00 UhrMo., 9.9. - 21.30 UhrSo., 22.9. - 19.00 UhrDi., 24.9. - 19.00 UhrDo., 26.9. - 21.15 Uhr
Pauls Schulweg
Pauls Schulweg
Deutschland 2013 | Regie: Wolfgang Andrä | 87 min. | digital | deutsche Fassung.
Ein Dokumentarfilm über Paul und dessen ersten Schultag. Die Schultüte ist riesengroß, so groß wie die Erwartungen. Aber was ist eine Schule heute, wie scheint sie in den Augen eines Neulings zu funktionieren? Für Paul ist sie ein Ort, an dem man zunächst mal keinen kennt. Und Rechnen und Schreiben erlernen muss. Außerdem gilt es eine gewisse Ordnung und Disziplin einzuhalten. Aber Paul wird das schon schaffen, so hofft jedenfalls der Zuschauer – und denkt an eigene Erinnerungen der Schulzeit zurück, so wie es damals war und wie man sich selbst dabei fühlte.
Do., 5.9. - 17.00 UhrFr., 6.9. - 17.00 UhrSa., 7.9. - 17.00 UhrSo., 8.9. - 15.00 Uhr
Berberian Sound Studio
Berberian Sound Studio
Großbritannien, Australien, Deutschland 2012 | Regie: Peter Strickland | 92 min. | digital | Toby Jones, Susanna Cappellaro u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Man schreibt das Jahr 1976. In Italien werden massenweise „Horrorfilme mit Charakter“, die sogenannten ‚Giallos’, produziert. Damit es so richtig gruselt, braucht es gute Tontechniker. Die Produzenten verpflichten Gilderoy, eine gefragte Größe in der Branche, aber ohne jede Erfahrung im Thriller-Genre. Zudem hat es der neue Auftrag gleich in sich. Die Probleme, die sich Gilderoy bei der Arbeit nun immer wieder und wieder stellen, sind schier unlösbar. Zudem glaubt er langsam den Verstand zu verlieren, Wirklichkeit und Fiktion sind immer weniger auseinander zu halten. Die brutale Wirklichkeit, sie trägt die Farbe gelb... Eine wunderbare Hommage an die Zeit der ‚Giallos’. „Ein Strudel aus Wahnsinn, Geräuschen und Angst, an deren Ende nur eine große Frage steht: Wer ist hier verrückt geworden? Der Regisseur, die Hauptfigur oder der Zuschauer? Oder vielleicht alle zusammen?“ (kino-zeit.de)
Fr., 6.9. - 21.00 Uhr
Leben mit der Energiewende
Leben mit der Energiewende
Deutschland 2012 | Regie: Frank Farenski | 91 min. | digital | deutsche Fassung.
Kurz und kompakt kämpft Frank Farenski gegen ein offenbar nicht auszurottendes Vorurteil: Ökostrom wäre teurer als andere Energie und daher nicht finanzierbar. Materialreich belegt er mit stringenter Argumentation das Gegenteil und liefert eine höchst brauchbare Diskussionsvorlage. Einer der wichtigsten Beiträge und Dokumentarfilme zur aktuellen Energie-Debatte. Mit freundlicher Unterstützung: BUND, Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald. Eintritt frei! / mit anschließender Diskussion
Di., 10.9. - 19.00 Uhr
Film & Wein - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Film & Wein - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
„Film & Wein“ in den Herbst hinein! Unsere Reihe insbesondere für Mitglieder des Medienforums (und solche, die es werden wollen) erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Diesmal ist eine Komödie aus dem Norden Europas angekündigt – wie immer verbunden mit einem oder zwei Glas Wein. Referent: Christoph Makowski. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 13.9. - 19.30 Uhr
Werden Sie Deutscher
Werden Sie Deutscher
Deutschland 2011 | Regie: Britt Beyer | 84 min. | digital | deutsche Fassung.
Ein Integrationskurs an einer Berliner Volkshochschule: Sprach- und Orientierungskurs. Britt Beyer hat die Teilnehmer und Teilnehmerinnen porträtiert, wie sie beispielsweise lernen, wer die hundert berühmtesten Deutschen sind, wie man sich gegenüber einem deutschen Beamten benimmt, was das Grundgesetz ist und vieles Überlebenswichtige mehr – denn für viele in einem solchen Kurs geht es tatsächlich um ihre Existenz, ums Existieren in Deutschland.

Mit freundlicher Unterstützung: Initiative zur Integration kurdischer Migranten in Heidelberg e.V. / Projekt PHIP – Plattform Heidelberg für Integration und Partizipation. Eintritt frei! / mit anschließender Diskussion.
Sa., 14.9. - 19.00 Uhr
The Social Network
The Social Network
USA 2010 | Regie: David Fincher | 121 min. | digital | Jesse Eisenberg u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Facebook - was ist das Gute daran? Dieser Film zeigt jedenfalls, wie vieles begann. Mark Zuckerberg war noch ein junger Campus-Nerd, arg neurotisch und ziemlich arrogant. Aber er hatte die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt, nur zunächst kein Geld, was sich bald ändern sollte ... David Fincher inszenierte diese alles andere als schmeichelhafte Karriere-Biographie elegant und voller Tempo, mit Dialoggefechten, Rückblenden und Perspektivwechseln. Und untermauert damit seine Größe als Hollywood-Parforce-Kunsthandwerker.

Eröffnungsveranstaltung der Filmwoche „INFORMATIK und MATHEMATIK“ mit anschließendem Empfang – begrenzter Kartenverkauf!
So., 15.9. - 19.00 UhrDo., 24.7. - 10.00 Uhr
Flatland
Mo., 16.9. - 10.00 Uhr
21
21
USA 2008 | Regie: Robert Luketic | 122 min. | digital | Kevin Spacey, Jim Sturgess u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ben Campbell, ein hoch begabter Mathematiker, möchte nach Harvard gehen, doch dazu fehlt ihm das nötige Geld. Zum Glück gibt es aber Professor Micky Rosa, der das Kartenspiel Black Jack berechnen will. Feldforschung und Kartenzählen – jedes Wochenende in den Casinos von Las Vegas. Campbell gewinnt nun schnell hohe Summen, doch er erliegt auch immer mehr dem Reiz des Spiels – während sich Rosa als ziemlich zwielichtige Gestalt entpuppt... „21“ basiert auf realen Begebenheiten verschiedener ‚Black-Jack-Teams’, die in den letzten 30 Jahren die Casinos dieser Welt bereisten und beim Kartenspiel große Gewinnsummen einstrichen.

im Anschluss an den Hauptfilm (nach kurzer Pause):
Flatland / US 2007 / R: Dano Johnson u.a. / 34 Min / OmdtU / digital
Nach dem Buch „Flächenland“ von Edwin A. Abbott: Flatland ist nicht die Welt, wie wir sie kennen, denn in Flatland ist alles zweidimensional, also flach. Alle Einwohner von Flatland sind Vielecke und jede Generation hat eine Ecke mehr als ihre Vorgänger. Ein raffinierter Animationsfilm.
Mo., 16.9. - 19.00 Uhr
Codebreaker
Codebreaker
Großbritannien 2011 | Regie: Clare Beavan, Nic Stacey | 81 min. | digital | Originalfassung.
Faszinierende Dokumentation um Alan Turing (1912-1954), einem der wichtigsten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts und Ziehvater der heutigen Computertechnologie, für die er die theoretischen Grundlagen formulierte. Zudem war Turing als Engländer im Zweiten Weltkrieg maßgeblich bei der Entschlüsselung der deutschen Funksprüche beteiligt. Vieles von dem, was er an Wissen erlangte, musste er zeitlebens geheim halten. Sein früher Tod ist bis heute nicht völlig geklärt; Depressionen aufgrund seiner Homosexualität, die er nicht ausleben konnte, vermutet man als eine der Ursachen.

im Anschluss an den Hauptfilm (nach kurzer Pause):
Computer Pioneers – Pioneer Computers (Teil 1: Der Beginn der EDV, 1935-1945) / 53 Min / engl. OF
Computer-Pionier Gordon Bell moderiert das zweiteilige Programm über die Entwicklung der elektronischen Rechentechnik von den Ursprüngen vor dem Zweiten Weltkrieg über den Anfang der ersten kommerziellen Computer. In Teil 1 erzählen die Erfinder der ersten fünf Computer – das Bell Labs Modell 1, das Zuse Z1-3, der Atanasoff-Berry Computer, der Harvard Mark 1 und der IBM SSEC – ihre Geschichten. Teil 2 wird am Donnerstag, 19.9. gezeigt.
Di., 17.9. - 19.00 Uhr
Pi
Pi
USA 1997 | Regie: Darren Aronofsky | 85 min. | digital | Sean Gullette, Stephen Pearlman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die eindrückliche Reise in die geniale Gedankenwelt des verschrobenen Mathematikgenies Maximillian Cohen, gedreht von Mastermind Darren Aronofsky (THE FOUNTAIN, BLACK SWAN). Max erforscht das numerische System, das sich seiner Meinung nach hinter der perfekten Struktur des geordneten Chaos’ befindet. Als Max kurz vor der Lösung steht, verfolgen ihn eine skrupellose Wall Street Firma sowie eine religiöse jüdische Sekte. Maximillians Leben wird immer mehr zu einem Alptraum – festgehalten in surrealen s/w-Bildern und unterlegt mit dem elektronischen Soundtrack von Clint Mansell. Auf dem Sundance Film Festival wurde PI 1998 mit dem Regiepreis ausgezeichnet.

im Anschluss an den Hauptfilm (nach kurzer Pause):
Porridge, Pulleys and Pi / US 2004 / R: George Csicsery / 28 Min / engl. OF / digital
Die Dokumentation porträtiert die beiden außergewöhnlichen Mathematiker Hendrik Lenstra und Vaughan Jones. Obwohl ihr Weg unterschiedlicher nicht sein könnte, haben beide eine Vorliebe für die gleiche Wissenschaft: eben die der Mathematik.
Mi., 18.9. - 19.00 Uhr
Konrad Zuse – Filmporträt des Computerpioniers und seiner Maschinen
Konrad Zuse – Filmporträt des Computerpioniers und seiner Maschinen
Schweiz 1990 | Regie: Mathias Knauer | 73 min. | digital.
Auch in Heidelberg ist nach ihm eine Straße benannt: Konrad Zuse (1910-1995) gilt mit seiner ‚Z3’ genannten Rechenmaschine als Konstrukteur des ersten voll funktionsfähigen Computers der Welt. Ihm folgten weitere Modelle und heftige Streits um alle möglichen Patentrechte. Gegen Lebensende fing Konrad Zuse im expressionistischem Stil zu malen an, zuvor half er während des Zweiten Weltkrieges eine Gleitbombe zu entwickeln. Noch zu Lebzeiten hat Regisseur Mathias Knauer Konrad Zuse porträtiert. Entstanden ist das ungeheuer spannende Bild eines streitbaren Wissenschaftlers.

im Anschluss an den Hauptfilm (nach kurzer Pause):
Computer Pioneers – Pioneer Computers (Teil 2: Die ersten Computer, 1946-1950) / 54 Min / engl. OF
In Teil 2 moderiert Computer-Pionier Gordon Bell zu historischen Filmen, Zeitzeugen und Geschichten des ENIAC und die drei Arten der Rechenmaschinen, welche daraus entstanden sind.
Do., 19.9. - 19.00 Uhr
Proof – Der Beweis
Proof – Der Beweis
USA 2005 | Regie: John Madden | 100 min. | digital | Anthony Hopkins, Gwyneth Paltrow u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Als Catherine zu ihrem Vater Robert gerufen wird, liegt dieser bereits im Sterben. Als Mathematikprofessor und absolutes Genie leidet er bis zuletzt an einer nicht heilbaren Geisteskrankheit und stirbt letztendlich daran. Was seinem ehemaligen Schüler Hal nicht verborgen bleibt, der Catherine bald dazu überredet, alte Unterlagen von Robert sichten zu dürfen. Dabei fällt ihm ein Notizbuch in die Hände, in der eine Formel notiert ist, die sensationell zu sein scheint... PROOF – DER BEWEIS ist großartig besetztes Psychodrama und Liebesfilm in einem. Gwyneth Paltrow wurde für ihre Darstellung als Catherine mit einer „Golden Globe" Nominierung bedacht.

im Anschluss an den Hauptfilm (nach kurzer Pause):
Sphereland / US 2012 / R: Dano Johnson / 36 Min / engl. OF / digital
Der Nachfolger des Erfolgs-Animationsfilms FLATLAND. 20 Jahre danach: Das Sechseck Hex ist nun erwachsen und wohnt an der Stelle, wo sie damals mit ihrem Großvater das Portal zur dritten Dimension entdeckte. Diese spannende und unterhaltsame Entdeckungsreise durch die Dimensionen macht Lust auf mehr.
Fr., 20.9. - 19.00 Uhr
A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn
A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn
USA 2001 | Regie: Ron Howard | 135 min. | digital | Russell Crowe u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
John Forbes Nash jr., 1994 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet, wurde in Mathematiker-Kreisen primär durch seine Beiträge zur Spieltheorie berühmt. Schon als Student fiel er durch besondere Fähigkeiten auf, blieb jedoch immer ein Außenseiter. Später stellte man bei ihm verstärkt Symptome paranoider Schizophrenie fest, die schließlich zu Realitätsverlust, Wahnvorstellungen und dem völligen Zusammenbruch führten. Aber seine Frau hielt zu ihm und schließlich wurde John Forbes Nash jr. von seiner Krankheit fast völlig geheilt. Ron Howards Verfilmung mit Starbesetzung betont das emotionale Drama des Ehepaars und erreicht eine gewisse Virtuosität in der Einbettung von Wahnideen in den Handlungsstrang der erzählten Geschichte. A BEAUTIFUL MIND wurde 2002 mit gleich 4 Oscars ausgezeichnet.

Abschlussveranstaltung der Filmwoche; in Anwesenheit des Fotografen Peter Badge.
Sa., 21.9. - 19.00 Uhr
Kriegerin
Kriegerin
Deutschland 2011 | Regie: David Wnendt | 103 min. | digital | Alina Levshin, Jella Haase u.a. | deutsche Fassung.
Marisa ist eine junge Frau, die bei ihren Eltern im Supermarkt arbeitet und eigentlich ganz normal wirkt. Nun gut, sie hat Tätowierungen und einen markanten Haarschnitt. Marisa ist eine „Nazibraut“, wie eines ihrer T-Shirts verrät. Sie ist dabei, wenn Ausländer von Nazis verprügelt werden. Die Situation in ihrem ostdeutschen Dorf spitzt sich zu, als zwei pakistanische Asylbewerber dort auftauchen. Die Gewalt eskaliert. Lange und genau hat Regisseur David Wnendt für seinen kraftvollen Film recherchiert und Alina Levshin kann dabei mehr als beeindruckend die Ambivalenz in Marisas Charakter ausdrücken. Einer der besten deutschen Filme der letzten Jahre – ganz nah dran!

Mit freundlicher Unterstützung: Karlstorbahnhof Heidelberg / Veranstaltungsreihe „Fokus: Rechte Gewalt“. Mit Einführung von Joachim Kurz (kino-zeit.de)
So., 22.9. - 11.00 Uhr
7 dias en la Habana – 7 Tage in Havanna
7 dias en la Habana – 7 Tage in Havanna
Frankreich, Spanien 2012 | Regie: Julio Médem, Gaspar Noé, Benicio Del Toro u.a. | 128 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Sieben Regisseure drehen sieben Episoden über Havanna, die sich gleichsam dem Verlauf einer Woche an einem der jeweiligen Tage ereignen. Taxifahrten, Künstler in der Krise, Okkultes, Amüsantes, Verrücktes, Melodramatisches und Sonstiges, aber immer sofort erkennbar in Havanna, Kuba! Exempel eines großartigen Lebensgefühls, der einzigartigen Atmosphäre und über einen Rhythmus, der so nur in dieser Stadt pulsiert. „Man ist versucht, jeden einzelnen Kurzfilm auseinanderzunehmen, und doch ist 7 TAGE IN HAVANNA vor allem als Ganzes ein Genuss.“ (kino-zeit.de)
Mi., 25.9. - 19.00 UhrMi., 9.10. - 21.30 UhrSo., 27.10. - 21.30 Uhr
Gloria
Gloria
Spanien, Chile 2013 | Regie: Sebastián Lelio | 105 min. | digital | Paulina García, Sergio Hernández u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Gloria ist eine gestandene Frau in den Fünfzigern, geschieden, ein wenig desillusioniert, aber dennoch lebenslustig – und um einen neuen Partner zu finden, besucht sie Single-Partys, wo sie den älteren, aber durchaus attraktiven Rodolfo kennen lernt. Voller Hoffnung stürzt sie sich in eine Beziehung mit ihm, nur um bald zu merken, dass es einige Altlasten in seinem Leben gibt. Und diese haben nicht nur mit seiner Familie zu tun, sondern offenbar auch mit Chiles politischer Vergangenheit… Zu Recht mit dem „Silbernen Bären“ geehrt, trägt Hauptdarstellerin Paulina Garcia diesen subtil inszenierten Film, der zum Publikumsliebling der letzten Berlinale avancierte.
Do., 26.9. - 19.00 UhrMi., 2.10. - 19.00 UhrSa., 5.10. - 16.30 UhrSo., 6.10. - 15.00 UhrMo., 7.10. - 19.00 UhrSo., 20.10. - 17.00 UhrSo., 27.10. - 11.00 Uhr
Mimì metallurgico ferito nell'onore – Mimi, in seiner Ehre gekränkt
Mimì metallurgico ferito nell'onore – Mimi, in seiner Ehre gekränkt
Italien 1972 | Regie: Lina Wertmüller | 115 min. | digital | Giancarlo Giannini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mimi ist ein sizilianischer Hafenarbeiter, der seinen Job verliert, als er gegen einen Mafia-Kandidaten in einer geheim geglaubten Wahl stimmt. Er lässt seine Frau zurück und geht nach Turin, wo er Flore trifft und zu ihr zieht. Flore ist Straßenverkäuferin und Organisatorin in der kommunistischen Bewegung. Sie bekommen ein Kind, er arbeitet für Unternehmen außerhalb der Verbände und zieht erneut die Aufmerksamkeit der Mafia auf sich. Diesmal sind sie beeindruckt von ihm und beschaffen ihm einen Job als Abteilungsleiter zurück in Sizilien. Er muss jedoch Flore und sein Kind verheimlichen, was für seine Geliebte kein Problem ist, solange er nicht wieder mit seiner Frau anbandelt. Er verhält sich dementsprechend – als aber seine Ehefrau schwanger wird, weiß er, dass er betrogen wurde. Seine persönliche Rache und die Greifarme der Mafia verflechten sich auf tragikomische Weise.

Im italienischen Original mit deutschen Untertiteln. Vor dem Film findet eine kurze Einführung statt. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V. (Reihe „Die Frauen des italienischen Kinos“)
Fr., 27.9. - 19.00 Uhr
Hans Dampf
Hans Dampf
Deutschland 2013 | Regie: Christian Mrasek, Jukka Schmidt | 91 min. | digital | Fabian Backhaus u.a. | deutsche Fassung.
Das Märchen von Hans im Glück so neu und anders, dass man erst eine Weile braucht, um sich beim Sehen daran zu erinnern. Ein abgerissener, aber fröhlicher Typ verliert erst seinen Job, dann seine Freundin, dann sein Auto und so weiter bis nach Italien, niemals aber seine gute Laune und seine Neugier. Die Verfilmung kümmert sich wenig um irgendeine Kohärenz des Erzählten, sondern überrascht mit Ideen, manchmal hölzern, manchmal trashig, aber immer bewusst low im Budget. In einer Vorwegnahme das Fazit des Films: alles ist letztlich immer nur eine Frage der Einstellung.

Am 28.9. Sonderveranstaltung in Anwesenheit der Regisseure / mit Gästen.
Sa., 28.9. - 19.00 UhrMo., 30.9. - 19.00 Uhr
Söhne
Söhne
Deutschland 2007 | Regie: Volker Koepp | 111 min. | 35mm | deutsche Fassung.
Eine Geschichte der Familie Paetzold, eine schier unglaubliche Geschichte über Krieg und Vertreibung, über den zweiten Weltkrieg und seine Folgen und über das deutsch-polnische Verhältnis. Nicht zuletzt: eine Geschichte, die bis nach Heidelberg führt. Denn hier wohnt die Familie Paetzold, zumindest ein Teil von ihr. Volker Koepp, einer der wichtigsten deutschen Dokumentarfilmer überhaupt, lässt die Beteiligten erzählen und hört dabei aufmerksam zu. Das Ergebnis ist spannend wie ein Krimi, sowohl aus polnischer wie aus deutscher Sicht.

Mit freundlicher Unterstützung: Initiative Partnerschaft mit Polen e.V. (Heidelberg). Im Anschluss: Zeitzeugengespräch in Anwesenheit zweier Protagonisten des Films (Familie Paetzold).
So., 29.9. - 19.30 Uhr
Der Fall Wilhelm Reich
Der Fall Wilhelm Reich
Österreich 2012 | Regie: Antonin Svoboda | 110 min. | digital | Klaus Maria Brandauer, Julia Jentsch, Birgit Minichmayr u.a. | deutsche Fassung.
Unvergessen sein Porträt in der einstigen Heidelberger ‚Pepper-Bar’, unvergessen auch die MRI, die ‚Marxistisch-Reichistische Initiative’: Wilhelm Reich ist ein Mythos geblieben. Das liegt auch an ihm selbst, denn der österreichische Psychoanalytiker geriet zunächst in einen heftigen Konflikt mit Sigmund Freud und musste später als Autor der „Massenpsychologie des Faschismus“ vor den Nazis emigrieren, zuletzt in die USA. Dort geriet der überzeugte Kommunist in Konflikt mit Senator McCarthy und verstarb im Gefängnis. Antonin Svobodas Verfilmung der letzten Lebensphase Wilhelm Reichs versteht sich als informatives Porträt einer so leidenden wie kämpferischen Persönlichkeit.
Di., 1.10. - 19.00 UhrSa., 5.10. - 19.00 UhrSo., 6.10. - 19.00 UhrDi., 8.10. - 19.00 UhrSa., 19.10. - 16.30 UhrSo., 20.10. - 11.00 UhrFr., 1.11. - 14.30 UhrSo., 17.11. - 11.00 Uhr
Paradies: Liebe
Paradies: Liebe
Österreich, Deutschland, Frankreich 2013 | Regie: Ulrich Seidl | 130 min. | digital | Margarethe Thiesel, Maria Hofstätter u.a. | deutsche Fassung.
Erster Teil der Paradies-Trilogie: Teresa, eine 50jährige Wienerin, Mutter einer pubertierenden Tochter, allein stehend, gönnt sich eine Reise nach Kenia. Dort verspürt sie Lust mit jungen Einheimischen intim zu werden, die, um überhaupt ein Auskommen zu haben, Touristinnen ihre Sex-Dienste anbieten. Es folgt eine Kette von Enttäuschungen.
Di., 1.10. - 21.30 Uhr
Paradies: Glaube
Paradies: Glaube
Österreich, Frankreich, Deutschland 2012 | Regie: Ulrich Seidl | 113 min. | digital | Maria Hofstätter, Natalija Baranova u.a. | deutsche Fassung.
Zweiter Teil der Paradies-Trilogie: Anna Maria, die Schwester von Teresa, arbeitet als Röntgenassistentin. Anna Maria ist nicht nur tief religiös, sie hat ihr Leben ganz und gar dem Katholizismus verschrieben, praktiziert rituelle Selbstgeißelungen und missioniert mit einer Wandermutter-Gottesstatue in der Nachbarschaft – in der Hoffnung, ihr Land Österreich wieder auf den rechten Weg zu bringen. Dann aber kommt ihr Mann, ein Ägypter, aus seiner Heimat zurück. Er ist querschnittsgelähmt und sehnt sich nach Zuwendung. Es kommt zu einem erbitterten Kleinkrieg.
Mi., 2.10. - 21.30 Uhr
Gold
Gold
Deutschland 2013 | Regie: Thomas Arslan | 113 min. | digital | Peter Kurth, Lars Rudolph u.a. | deutsche Fassung.
1898 macht sich im Norden Kanadas eine Gruppe deutscher Auswanderer auf den Weg in eine Region, in der angeblich Gold gefunden wurde. Sie wählen eine Abkürzung durch unwegsames Gebiet, obwohl sie damit keine Erfahrung haben. Die Gruppe selbst ist bunt zusammen gewürfelt. Konflikte bleiben nicht aus, zumal man sich verirrt und das Ziel immer weiter weg zu rücken scheint... Thomas Arslan gilt als einer der wohl eigenwilligsten deutschen Filmemacher – ihm gelang mit GOLD ein sehr persönlicher Western jenseits üblicher Zitierwut des Genres.
Do., 3.10. - 16.30 UhrMi., 9.10. - 19.00 Uhr
Paradies: Hoffnung
Paradies: Hoffnung
Österreich 2013 | Regie: Ulrich Seidl | 100 min. | digital | Melanie Lenz, Joseph Lorenz u.a. | deutsche Fassung.
Dritter Teil der Paradies-Trilogie: Melanie ist die Tochter Teresas. Stark übergewichtig besucht sie ein Diätcamp in idyllischer Landschaft. Es erwartet sie viel Sport und Ernährungsberatung. Abseits der Aufsicht kommen sich die Jugendlichen näher und brechen schon mal nachts in die Küche ein. Zudem verliebt sich Melanie in den viel älteren Leiter des Kurses. Der hoffnungsvollste Teil der Trilogie.
Do., 3.10. - 19.00 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Auch im Oktober geht es weiter mit unserer beliebten Reihe „Film & Wein“. Insbesondere für Mitglieder des Medienforums (und solche, die es werden wollen). Diesmal ist ein skandinavischer Klassiker angekündigt – wie immer verbunden mit einem oder zwei Glas Wein. Referent: Dr. Dieter Köhler.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 4.10. - 19.00 Uhr
Long Distance Revolutionary: A Journey with Mumia Abu-Jamal /
Long Distance Revolutionary: A Journey with Mumia Abu-Jamal /
USA 2013 | Regie: Stephen Vittoria | 120 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Durch sein Schicksal wurde er zu einer Kultfigur im Kampf gegen den Rassismus: Mumia Abu Jamal wurde 1982 fest genommen, beschuldigt des Mordes an einen Polizisten. Die Umstände seiner Verhaftung und die Behandlung im Gefängnis gelten für viele als skandalös. Obwohl darum seine Anhänger und Verteidiger wiederholt seine Freilassung und zumindest die Aussetzung der Todesstrafe zu erreichen versuchten, sind sie mit ihren Anträgen bislang gescheitert. Ende 2011 wurde eine erneute Verhängung der Todessstrafe zwar fallen gelassen, zugleich aber jede weitere Revision ausgeschlossen. Mumia Abu Jamal bleibt in Haft. Stephen Vittoria nutzte diese Situation für eine ausführliche Biographie dieses Politaktivisten, die sehr persönlich und engagiert ausfällt.

Eine Veranstaltung von Freiheit für Mumia Abu-Jamal Heidelberg e.V. in Kooperation mit der Amnesty-Hochschulgruppe und der Roten Hilfe Heidelberg.
Do., 10.10. - 19.00 Uhr
Şimdiki Zaman – Gegenwart
Şimdiki Zaman – Gegenwart
Türkei 2013 | Regie: Belmin Söylemez | 110 min. | digital | Sanem Öge, Senay Aydin, Ozan Bilen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mina ist arbeitslos und steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Mit der Türkei hat sie abgeschlossen, ihr Glück will sie nun in den USA finden. Um den Traum von einem Neustart zu verwirklichen, nimmt sie einen Job als Wahrsagerin an. Indem sie für ihre Kunden in der Zukunft liest und ihnen Mut zuspricht, ergründet sie auch ihre eigenen Wünsche und Sorgen. Die Isolation, in die sich Mina zunehmend zurückzieht, wird durch zwei neue Bekanntschaften durchbrochen: Fazi, die andere Wahrsagerin des Cafés, sieht in Mina eine Freundin und Geschäftspartnerin. Tayfun, der das Café betreibt, hofft bei Mina die große Liebe zu finden...

Belmin Söylemez arbeitet als Regisseurin, Drehbuchautorin, Cutterin und Produzentin. Ihre Karriere begann mit Kurzfilmen und Dokumentationen, die international ausgezeichnet wurden. Şimdiki Zaman ist ihr Spielfilmdebüt.

Eröffnungsveranstaltung "TürkFilmFestivali Mannheim" in Heidelberg mit Sektempfang ab 20:30 Uhr.

Fr., 11.10. - 21.00 Uhr
Kelebegin Rüyasi – Der Traum des Schmetterlings
Kelebegin Rüyasi – Der Traum des Schmetterlings
Türkei 2013 | Regie: Yılmaz Erdoğan | 138 min. | digital | Kıvanç Tatlıtug u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1941 – eine Kleinstadt am Schwarzen Meer: Zwei junge Dichter träumen von einer großen Zukunft als Schriftsteller. In der Kleinstadt sind sie Außenseiter, Unterstützung erfahren sie nur bei ihrem Literaturlehrer Behçet. Eines Tages begegnen die beiden der schönen Susan und verfallen zugleich ihrem Zauber. Um das emotionale Dilemma zu lösen, treffen sie eine Abmachung: Wer Susan das schönere Gedicht schreibt, darf um ihre Gunst werben... KELEBEGIN RÜYASI wurde von der Türkei ins Rennen um die Oscars 2014 geschickt („Bester Fremdsprachiger Film“).

Yılmaz Erdoğan ist Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Lyriker. Seine Karriere begann am Theater, der eine erfolgreiche Laufbahn beim Fernsehen folgte. Seinen ersten Erfolg als Kinoregisseur feierte Erdoğan mit der Satire "Krumme Dinger am Bosporus".

Sa., 12.10. - 19.00 Uhr
Gözetleme Kulesi – Watchtower
Gözetleme Kulesi – Watchtower
Türkei 2012 | Regie: Pelin Esmer | 100 min. | digital | Olgun Simsek, Nilay Erdonmez u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der bergige, waldreiche Norden der Türkei: ein Fernreisebus fährt durch die Nacht – und am darauffolgenden Morgen nur einen zurückgezogen wirkenden Mann im kleinen Städtchen Tosya aussteigen zu lassen: Nihat, der sich sogleich zu einem Fußmarsch aufmacht. Sein einziges Ziel: die Besteigung eines Turmes auf einem entfernten Berggipfel, um von dort aus in den nächsten Monaten die einsame Arbeit eines Wächters zu verrichten. Als Nihat eines Tages zum Busbahnhof hinabsteigt, lernt er die schöne und scheue Literatur-Studentin Seher kennen, die, wie sich bald herausstellt, Hals über Kopf aus der nächst größeren Stadt Bolu hat fliehen müssen. Das Schicksal führt Seher und Nihat nun immer mehr zusammen, doch nur zögerlich kommen sie sich näher. Denn beide Einzelgänger tragen dunkle Geheimnisse mit sich herum... Herausragendes Arthouse-Kino aus der Türkei (deutscher Kinostart für November geplant) – von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden ausgezeichnet mit „Besonders wertvoll“.

Pelin Esmer, geboren und aufgewachsen in Istanbul, studierte dort an der Bosphorus Universiät zunächst Soziologie und besuchte anschließend einen Film-Workshop von Regisseur Yavuz Özkan. Ihr Dokumentarfilm-Debüt OYUN (The Play, 2005) erhielt unter anderem den 'Documentary Filmmaker Award' auf dem Tribeca Film Festival. Auch für ihren Debüt-Spielfim 10 TO 11 erhielt sie international zahlreiche Preise. Pelin Esmer unterrichtete Dokumentarfilm in Istanbul und gründete dort 2005 ihre eigene Produktionsfirma Sine Film.
Sa., 12.10. - 21.45 Uhr
Isan Manzaralari – Menschenlandschaften
Isan Manzaralari – Menschenlandschaften
Türkei 2013 | Regie: Osman Okkan | 90 + 90 min. | digital | dt. voice over Originalfassung.
In der Türkei gehören sie zu den ganz Großen, dem europäischen Publikum sind sie hingegen wenig bekannt. Der Kölner Filmemacher Osman Okkan hat sechs türkische Autoren über viele Jahre hinweg begleitet und dabei ihr literarisches sowie gesellschaftliches Wirken dokumentiert.

ISAN MANZARALARI (gesamt 180 Min) wird in zwei Teilen gezeigt: Teil 1 (ca. 90 Min) am 13.10. um 11:00 Uhr, Teil 2 (ca 90 Min) dann anschließend um 14:00 Uhr.

Osman Okkan, geboren 1947 in Ankara, emigrierte 1965 nach Deutschland. Von 1986 bis 2006 arbeitete er als Redakteur beim WDR. Er ist Autor mehrerer Dokumentarfilme und Mitbegründer des KulturForum 'TürkeiDeutschland'.

Beide Vorstellungen in Anwesenheit des Regisseurs.
So., 13.10. - 11.00 UhrSo., 13.10. - 14.00 Uhr
Uzun Hikaye – Lange Geschichte
Uzun Hikaye – Lange Geschichte
Türkei 2013 | Regie: Osman Sınav | 93 min. | digital | Kenan Imirzalıoğlu, Tuğçe Kazaz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Alis Geschichte beginnt 1940 mit der Auswanderung von Bulgarien nach Eyüp. 10 Jahre später verliebt er sich in die Tochter eines Kinobetreibers. Mit ihr ergreift er die Flucht, weil eine Heirat unmöglich erscheint. Unterwegs arbeitet Ali mal als Buchhalter, mal als Sekretär. Leidenschaftlich begehrt er dort auf, wo er Ungerechtigkeit sieht, und wird als Sozialist und Störenfried aus den Städten vertrieben. Eines Tages schließt sich auch Alis Sohn Mustafa der Reise an und die „Lange Geschichte“ zieht sich über zwei weitere Jahrzehnte entlang der Eisenbahn über die Weite des Landes.

Osman Sinav studierte Kunst und Film in Istanbul. 1984 gründete er die Werbefirma SineGraf, mit der er knapp 500 Werbespots realisierte. Er übernahm die Produktion und Regie diverser Filme und Fernsehserien, darunter für 55 Folgen der Serie 'Kurtlar Vadisi'.

So., 13.10. - 16.30 Uhr
Yozgat Blues
Yozgat Blues
Türkei 2013 | Regie: Mahmut Fazıl Coşkun | 93 min. | digital | Ercan Kesal, Ayca Damgacı u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Yavuz‘ (58) Karriere als Sänger beschränkt sich auf seltene Auftritte im Einkaufszentrum, bei denen er populäre Lieder aus den 1970er Jahren zum Besten gibt. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er als Musiklehrer in der Gemeinde. Dabei lernt er die junge Sängerin Neşe kennen, die sich trotz ihres Talents als Verkäuferin durchschlagen muss. Als Yavuz ein Job-Angebot in der anatolischen Kleinstadt Yozgat erhält, bittet er Neşe, ihn zu begleiten. In Yozgat treffen die beiden auf den Frisör Sabri, der das Duo bei seiner Show zu unterstützen versucht. Während sich Neşe und Sabri näherkommen, plagt Yavuz das Gefühl der Einsamkeit und die Angst vor Verlust. Neşe muss sich nicht nur zwischen zwei Männern, sondern zwischen zwei Lebensmodellen entscheiden.

Mahmut Fazıl Coşkun (1973) studierte Film an der Istanbul Bilgi Universität. Seit 2000 arbeitet er als Regisseur im Werbe- und Dokumentarfilmbereich. Für sein Debut "Uzak İhtimal" wurde er 2009 beim Istanbul Filmfestival als Bester Regisseur ausgezeichnet.
So., 13.10. - 19.00 Uhr
Soğuk – Kälte
Soğuk – Kälte
Türkei 2013 | Regie: Uğur Yücel | 105 min. | digital | Ahmet Rıfat Sungar, Valeriya Skorokhodova u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Bewohner von Kars, einer Kleinstadt an der georgischen Grenze, sind im Winter von der Außenwelt abgeschnitten. In dieser Einöde lebt der Eisenbahnarbeiter Balabey ein Leben, das in engen, vorgezeichneten Bahnen verläuft. Der einzige Ort, an dem er Wärme und Vergnügen findet, ist das hiesige Bordell. Hier arbeitet die schöne Russin Irina, in die sich Balabey unsterblich verliebt. Für sie ist er bereit, sein bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Doch das fragile Glück wird von seinem jähzornigen Bruder bedroht, der sich der Gesellschaft von Irina und ihren Schwestern nicht entziehen will. Als Balabey erfährt, dass Irina in wenigen Tagen nach Moskau zurückkehren muss, entfaltet sich der Film im Stil einer antiken Tragödie.

Nach einem Jahrzehnt am Theater wechselte Uğur Yücel zum Film. Mehrfach ausgezeichnet wurde er zunächst als Schauspieler, später auch als Regisseur und Drehbuchautor. Außerhalb der Türkei wirkte er bislang vor allem in Filmen Fatih Akıns mit.
Mo., 14.10. - 19.00 Uhr
Rüzgarlar – Winde
Rüzgarlar – Winde
Türkei 2013 | Regie: Selim Evci | 117 min. | digital | Mediha Didem Türemen, Yusuf Nejat Buluz u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Murat, der in Istanbul als Tonmeister beim Film beschäftigt ist, arbeitet an einer Fotoreportage über die Ägäis-Insel Gökçeada. Durch Zufall trifft er auf die 80-jährige Griechin Madame Styliani, mit der er sich bald anfreundet. Murat beginnt die Geschichten und Erinnerungen dieser Frau aufzuzeichnen. Als sie stirbt, begegnet er der einzigen Hinterbliebenen Eleni, die zur Beerdigung ihrer Großmutter aus Frankreich angereist ist. Murats Aufzeichnungen von Madame Styliani bilden den Ausgangspunkt für Elenis Reise in ihre Kindheit und zu ihren Wurzeln. Sie geben Murat aber auch Anlass, seine Verbundenheit mit der Insel zu hinterfragen.

Selim Evci (1975) ist Mitglied der IFSAK (Istanbul Photographers and Cinema Amateurs' Association) und Direktor des Akbank Kurzfilmfestivals. RÜZGARLAR, bei dem er sich für Regie, Drehbuch, Kamera und Schnitt verantwortlich zeichnet, ist sein zweiter Kinofilm.

In Anwesenheit des Regisseurs Selim Evci und der Hauptdarstellerin Mediha Didem Türemen!
Di., 15.10. - 19.00 Uhr
Yük – Last
Yük – Last
Türkei 2013 | Regie: Erden Kiral | 110 min. | digital | Tansu Biçer, Engin Cetinbag, Murat Dalkilic u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Cemal taucht nach einem Mord in einer Kohlemine unter. Er bereut die Tat, hat aber nicht den Mut, sich zu stellen. Cumali fordert Vergeltung und nimmt die Spur des Mörders auf. Zwischen den beiden gibt es eine entscheidende Verbindung: Zeynep, Cemals Frau. Zeynep hatte vor Jahren eine leidenschaftliche Affäre mit Cumali, obwohl dieser verheiratet war und ein Kind hatte. Die Schicksale der drei Menschen verweben sich durch die erbarmungslose Hetzjagd ein zweites Mal miteinander. Rückblenden und irreale Bilder dominieren den Erzählfluss, der die psychologische Verfassung der Protagonisten widerspiegelt. Vergangenheit und Gegenwart vermischen sich zusehends, und Realität und Illusion lassen sich nicht mehr voneinander trennen.

Erden Kıral (1942) ist einer der bedeutendsten Regisseure der Türkei. 1983 immigrierte er wegen des türkischen Militärregimes nach Berlin, wo er u.a. als Mitglied der Akademie der Künste wirkte. Bei YÜK zeichnet er sich neben der Regie auch für das Drehbuch verantwortlich.
Mi., 16.10. - 19.00 Uhr
What moves you – Jetzt kommt alles in Bewegung
What moves you – Jetzt kommt alles in Bewegung
Deutschland, Schweiz 2013 | Regie: Christian Labhart | 82 min. | digital | deutsche Fassung.
Was ist Eurythmie? Hier dazu ein Zitat der Freien Hochschule Stuttgart: „In der Eurythmie werden Dichtung und Musik durch menschliche Bewegungen sichtbar gemacht. Sprache und Klänge erscheinen in Formen und Gebärden, werden in bewusste Bewegungen und Choreographien dargestellt. Durch intensive Wahrnehmungs- und Bewegungsschulung nimmt der Mensch seine schöpferischen Kräfte und die der Natur wahr, entwickelt sie und bringt sie künstlerisch zum Ausdruck“... Regisseur Christian Labhart porträtiert eine Gruppe, die in Berlin 2012 eine eurythmische Choreographie nach Beethovens 5. Symphonie einstudierte und aufführte.

Am Sonntag, 20.10. Sondervorstellung in Anwesenheit des Regisseurs und des Produzenten.
Do., 17.10. - 10.45 UhrSo., 20.10. - 19.00 UhrSo., 27.10. - 15.00 Uhr
Vous n'avez encore rien vu – Ihr werdet euch noch wundern
Vous n'avez encore rien vu – Ihr werdet euch noch wundern
Frankreich 2012 | Regie: Alain Resnais | 115 min. | digital | Sabine Azéma, Anne Consigny u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach dem Tod des gefeierten Theaterautors Antonie d'Anthac erhalten seine Freunde eine Einladung in sein Landhaus. Hier teilt ihnen der Verstorbene per Video seinen letzten Wunsch mit. Alle der versammelten Freunde haben über Jahre in Antoines Stück "Eurydice" mitgewirkt und sollen für ihn eine letzte Entscheidung treffen: Eine junge Theatertruppe hat einen Mitschnitt ihrer Proben zu "Eurydice" geschickt, um von Antoine die Erlaubnis zur Aufführung zu bekommen. Kaum sehen die Freunde ihre Figuren auf der Leinwand, sind auch sie wieder in ihren Rollen gefangen, aber das bleibt nicht die letzte Überraschung, die an diesem Abend auf sie wartet. VOUS N'AVEZ ENCORE RIEN VU gleicht einem filmischen Abschiedsbrief - mit einem Augenzwinkern inszeniert der französische Meisterregisseur Alain Resnais (LETZTES JAHR IN MARIENBAD) humorvoll bis leise-melancholisch Reflexionen über das Leben, das Theater und den Tod.
Do., 17.10. - 19.00 UhrMo., 21.10. - 19.00 Uhr
The Congress
The Congress
USA 2013 | Regie: Ari Folman | 122 min. | digital | Robin Wright, Harvey Keitel u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Film des Regisseurs, der den großartigen WALTZ WITH BASHIR gemacht hat, frei nach der Erzählung „Kongres futurologiczny“ von Stanislaw Lem. Eine alternde Hollywood-Diva lässt sich auf ein spektakuläres Geschäft ein: Ihr Körper und alle Emotionen sollen gescannt und digital für die nächsten 20 Jahre in Filmproduktionen eingesetzt werden, ohne dass diese dabei altert. Doch als die Zeit abgelaufen ist, versucht sie in der Wirklichkeit ein Comeback und erkennt: diese Welt ist nicht mehr dieselbe. Eine furiose Mischung aus Animationsfilm und melodramatischem Realfilm, unterlegt mit sanfter Kritik an Hollywoods Frauenbild und den damit verbundenen schlechten Arbeitsmöglichkeiten für Frauen, die nicht mehr ganz so jung sind.

"Folman stellt hier ein Werk vor, das man, je nach subjektiver Ansicht, entweder als völlig überladenes Potpourri oder als abgefahrenes philosophisches Science-Fiction Großwerk bezeichnen könnte. Wir entscheiden uns für letzteres. Diesen Film muss man gesehen haben und man muss ihn vor allem mehr als nur einmal sehen." kino-zeit.de
Fr., 18.10. - 19.00 UhrSa., 19.10. - 19.00 UhrSo., 20.10. - 21.30 UhrMo., 21.10. - 21.30 UhrDi., 22.10. - 19.00 UhrMi., 23.10. - 19.00 UhrSo., 27.10. - 19.00 UhrMo., 28.10. - 21.00 Uhr
Sonderveranstaltung
Di., 22.10. - 15.00 Uhr
Zwei Leben
Zwei Leben
Deutschland, Norwegen 2012 | Regie: Georg Maas | 115 min. | digital | Juliane Köhler, Liv Ullmann u.a. | deutsche Fassung.
Mit dem Fall der Berliner Mauer und der politischen Neuordnung Europas gerät Katrines Leben in Norwegen aus dem Ruder. Plötzlich ist alles anders, ihre Familie, ihre Liebe, ihr Glück sind bedroht. Um zu verhindern, dass ihr Geheimnis ans Licht kommt, muss sie gegen ihren Willen in ihr früheres Leben zurückkehren. Wer ist sie wirklich? Geschickt und professionell verwischt Katrine die Spuren ihrer Vergangenheit, verfängt sich aber zusehends in einem Netz von Lügen und Widersprüchen. Verzweifelt versucht sie ihr fragiles Glück zu schützen. Kann es wahres Glück im falschen Leben geben? Herausragend gespieltes und packendes Drama! ZWEI LEBEN wurde von Deutschland ins Rennen um die Oscars 2014 geschickt („Bester Fremdsprachiger Film“) und erhielt von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden das Prädikat „Besonders wertvoll“ verliehen.
Do., 24.10. - 19.00 UhrSa., 26.10. - 19.00 UhrSo., 27.10. - 17.00 UhrMo., 28.10. - 19.00 UhrDi., 29.10. - 19.00 UhrDo., 31.10. - 19.00 Uhr
I cattivi pensieri
I cattivi pensieri
Italien 2012 | Regie: Alberto Castiglione | 45 min. | digital | Monica Bevelacqua, Nello Analfin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Kurzspielfilm in zwei Episoden: Die erste Episode hat den Titel LA NOTTE DI MARIA (MARIAS NACHT). Die Protagonistin stellt nach ihrer Hochzeit zu ihrem großen Entsetzen fest, dass sie einen Mafioso geheiratet hat. Der Film schildert ihre „Flucht“ aus dieser misslichen Lage, die in einem surrealen unerwarteten Ende gipfelt. In der zweiten Episode IL GIORNO DI LELLO (LELLOS TAG) geht es in einer tragikomischen Geschichte um Lello, der kurz davor steht, freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Lello ist glühender Anhänger des Heiligen Calò. Bevor Lello den äußersten Schritt tut, versucht er, die Zustimmung des Heiligen zu erlangen...

In Anwesenheit des Regisseurs Alberto Castiglione! Vor dem Film findet eine kurze Einführung statt. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 25.10. - 19.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 36 - Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 36 - Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2013 | Regie: verschiedene | ca. 120 min. | digital | deutsche Fassung.
Die bereits vierte Jagdsaison ist angebrochen und das Karlstorkino wird wieder zum Jagdrevier auf die goldene Trophäe. ZUM GOLDENEN HIRSCH bringt rechtzeitig zu Halloween die neuesten, wildesten und diesmal auch schaurig-schönsten Kurzfilme aus der Region auf die große Leinwand. Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands ist das Festival für Feierabendregisseure und Untergrundartisten. Das Festival für erotische Reisereportagen und knallharten Lokalborderline-Journalismus. Das Festival, bei dem nur das Publikum bestimmt, wer 100,- Euro cash und die Qualifikation für den Großen Endhirsch 2015 mit nach Hause nimmt. Karten-Reservierungen sind wieder wärmstens empfohlen!
Mi., 30.10. - 19.00 Uhr
Finsterworld
Finsterworld
Deutschland 2013 | Regie: Frauke Finsterwalder | 95 min. | digital | Corinna Harfouch, Bernhard Schütz, Sandra Hüller u.a. | deutsche Fassung.
Vorweg: Frauke Finsterwalder ist die Ehefrau von Christian Kracht und ihr Film ist im Gegensatz zum Titel und ihrem Namen eine taghelle Phantasie aus einem Deutschland mit immer perfektem Wetter und wo die Schulkinder alle die gleiche Uniform tragen. Einer der Schüler aber setzt sich bei einer Klassenfahrt ab, Eifersucht auf eine Mitschülerin. Nun trifft er auf merkwürdige Menschen. z.B. Polizisten, die gerne Bärenkostüme tragen, hitzige Geländewagenbesitzer, überehrgeizige Dokumentarfilmerinnen und Fußpfleger, die für alte Damen Kekse backen. Mehr wird nicht verraten, surrealistisch jedenfalls ist für diesen Film eine Untertreibung. Frisches, deutsches Kino vom Feinsten, keinesfalls zu verpassen!
Do., 31.10. - 21.00 Uhr
Zwei Leben
Zwei Leben
Deutschland, Norwegen 2012 | Regie: Georg Maas | 97 min. | digital | Juliane Köhler, Liv Ullmann u.a. | deutsche Fassung.
Mit dem Fall der Berliner Mauer und der politischen Neuordnung Europas gerät Katrines Leben in Norwegen aus dem Ruder. Plötzlich ist alles anders, ihre Familie, ihre Liebe, ihr Glück sind bedroht. Um zu verhindern, dass ihr Geheimnis ans Licht kommt, muss sie gegen ihren Willen in ihr früheres Leben zurückkehren. Wer ist sie wirklich? Geschickt und professionell verwischt Katrine die Spuren ihrer Vergangenheit, verfängt sich aber zusehends in einem Netz von Lügen und Widersprüchen. Verzweifelt versucht sie ihr fragiles Glück zu schützen. Kann es wahres Glück im falschen Leben geben? Herausragend gespieltes und packendes Drama, von Deutschland ins Rennen um die Oscars 2014 geschickt.
Fr., 1.11. - 17.00 UhrSo., 10.11. - 11.00 Uhr
Finsterworld
Finsterworld
Deutschland 2013 | Regie: Frauke Finsterwalder | 95 min. | digital | Corinna Harfouch, Bernhard Schütz, Sandra Hüller u.a. | deutsche Fassung.
Es ist ein eigenartiges Land, dieses Deutschland, in dem FINSTERWORLD zu Hause ist. Hinter jeder heimeligen Oberfläche lauert ein Abgrund, hinter guter Laune die blanke Hysterie, hinter scheinbarer Ordnung das Chaos. Boshafte Kinder in Schuluniformen, Polizisten, die gern Bärenkostüme tragen, neureiche Geländewagenbesitzer, überehrgeizige Dokumentarfilmerinnen und schrullige Fußpfleger, die für alte Damen Kekse backen, bevölkern diesen skurrilen, schwarzhumorigen Film, dessen Handlung sich nur schwerlich wiedergeben lässt. Ein Film wie eine surreale Versuchsanordnung, inszeniert nach einem Drehbuch von Christian Kracht („Faserland“, „Imperium“). FINSTERWORLD macht Spaß und bietet ungewöhnliches, frisches deutsches Kino fernab von Berliner Schulen oder Mainstream-Komödien. Nicht verpassen!
Fr., 1.11. - 19.00 UhrSa., 2.11. - 19.00 UhrSo., 3.11. - 21.00 UhrMo., 4.11. - 21.00 UhrSa., 9.11. - 20.00 UhrSo., 10.11. - 19.00 UhrSo., 17.11. - 17.00 Uhr
Prince Avalanche
Prince Avalanche
USA 2013 | Regie: David Gordon Green | 94 min. | digital | Emile Hirsch, Paul Rudd u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In einer von Waldbränden zerstörten Gegend der USA haben Alvin und Lance den Job angenommen, die auf den dortigen Straßen durch Feuer ausgelöschten Fahrbahnmarkierungen zu erneuern. Während Lance sich aber bald nach den Partys der Stadt sehnt, verfällt Alvin zusehends der Faszination dieser Gegend. Kontakt zu anderen haben sie nicht – mal abgesehen von einem mysteriösen Lastwagenfahrer... Gelungenes Remake eines isländischen Kultfilms, verschroben, so etwas wie ein „echter Männerfilm“.
Fr., 1.11. - 21.00 UhrSo., 3.11. - 11.00 UhrFr., 15.11. - 19.00 UhrSa., 16.11. - 19.00 UhrSo., 17.11. - 19.00 Uhr
Bottled life
Bottled life
Schweiz, Deutschland, USA 2013 | Regie: Urs Schnell | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé bestreitet einen großen Teil seines Umsatzes mit dem Verkauf von in Plastikflaschen abgefüllten und künstlich mit Mineralien angereichertem Leitungswasser. Abnehmer ist die Mittel- und Oberschicht, die Leidtragenden sind die ärmeren Schichten weltweit, denen durch rigorose Förderpraktiken der Zugang zu sauberem Wasser verwehrt bleibt. Um dies zu belegen fuhren die Regisseure beispielsweise nach Pakistan. Dort sahen sie auch, wie der Konzern sein vermeintliches Engagement und seine Versprechungen der Bevölkerung gegenüber nicht einhält, sondern diese rigoros ausbeutet. Ausgesprochen informativer Dokumentarfilm, der sich auch ausgezeichnet als Diskussionsgrundlage um die heute vielerorts angedachte oder bereits vollzogene Privatisierung von Wasser eignet.
Sa., 2.11. - 17.00 UhrSo., 3.11. - 15.00 UhrMo., 4.11. - 19.00 UhrSo., 10.11. - 15.00 Uhr
Il Futuro – Eine Lumpengeschichte in Rom
Il Futuro – Eine Lumpengeschichte in Rom
Italien, Chile, Deutschland, Spanien 2013 | Regie: Alicia Scherson | 99 min. | digital | Manuela Martelli, Luigi Ciardo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein aus Chile emigriertes, junges Geschwisterpaar, dessen Eltern nicht mehr am Leben sind, versucht sich in Rom durchzuschlagen. Aber das Geld reicht einfach nicht. Also hat die Schwester die Idee, die Bekanntschaft eines gealterten B-Movie Stars zu suchen, um schlicht an dessen Safe zu kommen. Aber bekanntlich gibt es die Liebe und die Leidenschaft. Stimmige und anspielungsreiche Verfilmung des „Lumpenromans“ von Roberto Bolaño, dem wohl spannendsten Autor der letzten Jahre.
Sa., 2.11. - 21.00 UhrSo., 3.11. - 19.00 UhrMo., 18.11. - 19.00 UhrDi., 19.11. - 19.00 Uhr
Vincent will Meer
Vincent will Meer
Deutschland 2010 | Regie: Ralf Huettner | 95 min. | digital | Florian David Fitz, Heino Ferch u.a. | deutsche Fassung.
Vincent ist ein junger Mann, der am ‚Tourette-Syndrom’ erkrankt ist. Nach dem Tod seiner Mutter wird er in eine Klinik eingeliefert, damit er versorgt ist. Aber er ist besessen von der Idee, seiner Mutter ihren letzten Wunsch zu erfüllen, nämlich noch einmal ans Meer zu kommen. Also bricht er mit seinen Freunden Alex und Marie aus und fährt mit einem alten Auto Richtung Italien, dabei die Asche seiner Mutter. Doch Vincents Vater, ein Politiker, fährt ihm schnurstracks hinterher – mit dem Ziel, ihn unbedingt aufzuhalten... Einer der am meist-beachtesten deutschen Filme der letzten Jahre.

In Kooperation mit dem Heidelberger Selbsthilfebüro / Einführung von Dr. Klaus Brosi / Diskussion mit verschiedenen Selbsthilfegruppen – der Eintritt ist frei!
Di., 5.11. - 18.00 Uhr
Can’t be silent
Can’t be silent
Deutschland 2013 | Regie: Julia Oelkers | 85 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Sie sind angekommen und doch immer auf der Flucht. Sie sind Sänger, Musiker, Rapper und doch Ausgeschlossene. Mit ihrer Musik bringen sie Tausende von Menschen zusammen und sind selbst nicht berechtigt, den nächstliegenden Bezirk zu betreten. Nuri (Dagestan), Jaques (Elfenbeinküste), Hosain (Afghanistan) und viele andere haben ihr Land auf der Suche nach einer neuen Heimat verlassen, die vielleicht Deutschland ist. Interniert in Flüchtlingslagern und zum Stillstand verurteilt, leben sie einen schwierigen Flüchtlingsalltag. Doch da ist Heinz Ratz. Er hat 80 Asylbewerberheime in Deutschland besucht und dort Musiker von Weltklasseformat gefunden. Seine Combo »Strom & Wasser« wurde kurzerhand durch ein »feat. The Refugees« erweitert und begeisterte auf einer großen Deutschland-Tournee ein riesiges Publikum. Ein wunderbarer, gerade auch wieder äußerst aktueller Dokumentarfilm.

Mit freundlicher Unterstützung: Asylarbeitskreis Heidelberg e.V. – am 11.11. Sondervorstellung in Anwesenheit der Regisseurin!
Mi., 6.11. - 19.00 UhrMo., 11.11. - 19.00 UhrMi., 11.12. - 09.00 Uhr
La cage dorée – Portugal mon amour
La cage dorée – Portugal mon amour
Frankreich, Portugal 2013 | Regie: Ruben Alves | 90 min. | digital | Joaquim de Almeida, Rita Blanco u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In Paris lebt ein junges Paar, das aus Portugal kommt. Beide arbeiten hart und führen ein einfaches Leben. Maria putzt, José arbeitet auf dem Bau. Die Nachbarn haben sie gerne, da sie sehr hilfsbereit sind. Dann aber stirbt Josés reicher Bruder, der ein wunderschönes Haus in einer der schönsten Gegenden Portugals hinterlässt. Aus diesem Grunde wollen Maria und José nun wieder nach Portugal zurück, um fortan in besagtem Haus zu wohnen. Als aber ihre Pariser Nachbarn davon erfährt, versuchen sie deren Vorhaben zu hintertreiben, da man sie doch hier so sehr braucht. Turbulente Komödie voller Lebensweisheiten und Gespür für die verschiedenen Mentalitäten beider Länder.
Do., 7.11. - 19.00 UhrSa., 9.11. - 16.30 UhrDo., 14.11. - 19.00 UhrSa., 16.11. - 17.00 UhrSo., 17.11. - 15.00 Uhr
Filth – Drecksau
Filth – Drecksau
Großbritannien 2013 | Regie: Jon S. Baird | 94 min. | digital | James McAvoy, Jamie Bell u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Auch in Schottland, ja sogar im wunderschönen Edinburgh, gibt es ausgesprochen übellaunige und korrupte Polizisten. Einer von ihnen heisst Detective Sergeant Bruce Robertson. Er hasst seinen Job wie die Pest, strebt dennoch nach Beförderung und liebt die Intrige gegen Kollegen, wie eigentlich gegen alle Menschen. Zudem ist er drogenabhängig. Man ahnt, so kann es mit dem Kerl nicht weiter gehen, aber wie denn sonst? Schonungslos hart, schonungslos dreckig, schonungslos schottisch. Als TRAINSPOTTING-Nachfolger feierte FILTH in seinem Heimatland wie in Großbritannien bereits herausragende Erfolge!
Do., 7.11. - 21.00 UhrMi., 13.11. - 21.30 UhrFr., 15.11. - 21.00 UhrSa., 16.11. - 21.00 UhrMo., 18.11. - 21.00 UhrMi., 20.11. - 21.30 UhrSo., 8.12. - 21.30 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Eine neue Veranstaltung unserer beliebten, regelmäßigen Reihe „Film & Wein“. Insbesondere für Mitglieder des Medienforums (und solche, die es werden wollen). Diesmal steht ein Horrorfilm aus den 60er Jahren auf dem Programm – da schmeckt ein Glas Wein gleich doppelt so gut. Referent: Dr. Franz Schneider. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 8.11. - 19.00 Uhr
„Das Kino in Heidelberg im November 1938“
„Das Kino in Heidelberg im November 1938“
Deutschland 1938 | Regie: verschiedene | 16mm / 35mm | Originalfassung.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zünden Mitglieder der SA die Heidelberger Synagoge an, greifen die Synagoge Rohrbach und die Orthodoxe Synagoge in der Plöck an, verwüsten Geschäfte und Wohnungen jüdischer Mitbürger. Ganze Straßen der Altstadt und der Weststadt bieten am nächsten Tag ein Bild der Zerstörung. Die Verfolgung der Juden hat eine neue Stufe erreicht. Nachdem Juden bereits 1933 aus der Filmindustrie ausgeschlossen worden waren, wird ihnen ab dem 12. November 1938 auch der Besuch von Kinos verboten. Die Heidelberger Kinos spielen derweil ihr gewöhnliches Programm: Sie zeigen Wochenschauen, die die Politik des nationalsozialistischen Regimes rühmten, Kulturfilme, die Deutschland als Reich genialer Künstler, vorbildlicher Handwerker und bodenständiger Bauern erscheinen ließen, dazu deutsche, amerikanische und französische Abenteuerfilme, Melodramen und natürlich Komödien.

Anlässlich des 75. Jahrestages der Pogrome hat das Interreg-Forschungsprojekt „Der Oberrhein im Gebrauchsfilm“ am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Heidelberg zwei Programme rekonstruiert, die am 9. November 1938 und den folgenden Tagen zu sehen waren: In den Kammer-Lichtspielen und den Odeon-Lichtspielen, beide in der Hauptstraße, fand am 9. November die Erstaufführung des Spionagefilms ROTE ORCHIDEEN statt und im Capitol in der Bergheimer Straße die der Literaturverfilmung FRAU SIXTA, welche im September beim Nürnberger Reichsparteitag des NSDAP ihre Premiere erlebt hatte. Im jeweils 45-minütigen Vorprogramm liefen neben der Ufa-Tonwoche auch Kurzkomödien, Dokumentarfilme und animierte Werbefilme. In kurzen Einführungsvorträgen wird die spannungsreiche Verflechtung von Politik, Erziehung und Unterhaltung in der Filmkultur des „Dritten Reichs“ sowie die damalige Situation des Kinos in Heidelberg erläutert.

Zum Programm im Einzelnen:

Di. 12.11., 18:30 Uhr
Vorprogramm mit Einführungsvortrag
„UFA-TONWOCHE 426/1938“ (16mm), GUTE REISE, HERR MEYER (1938, Komödie), PORZELLAN (1938, Kulturfilm), Animationsfilme. Dauer: 60 Minuten. Filmkopien: Bundesarchiv-Filmarchiv, 35mm

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Di. 12.11., 19:30 Uhr
ROTE ORCHIDEEN
DE 1938, Regie: Nunzio Malasomma, 87 Minuten, Spionagefilm mit Olga Tschechowa, Albrecht Schoenhals und Camilla Horn. Ein wegen Verrats militärischer Geheimnisse zum Tode verurteilter Ingenieur kann fliehen. Auf der Suche nach den wirklich Schuldigen stößt auf er eine Verbrecherorganisation und erliegt der Verführungskraft einer zwielichtigen Gräfin. Filmkopie: Bundesarchiv-Filmarchiv, 35mm

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Mi. 13.11., 18:30 Uhr
Vorprogramm mit Einführungsvortrag
„UFA-TONWOCHE 427/1938“ (16mm), LEICHTSINN (1937, Komödie), RIEMENSCHNEIDER – DER MEISTER VON WÜRZBURG (1938, Kulturfilm), Animationsfilme. Dauer: 60 Minuten. Filmkopien: Bundesarchiv-Filmarchiv, 35mm

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Mi. 13.11., 19:30 Uhr
FRAU SIXTA
DE 1938, Regie: Gustav Ucicky, 102 Minuten, Literaturverfilmung mit Franziska Kinz, Ilse Werner und Gustav Fröhlich
FRAU SIXTA ist die in den Tiroler Alpen angesiedelte Geschichte einer stolzen, herben und einsamen Witwe, deren stilles Leben durch die Ankunft eines ebenfalls vom Schicksal geschlagenen Wanderers durcheinander gerät. Dann kommt auch noch ihre Tochter zu Besuch und verliebt sich in den Fremden. Filmkopie: Bundesarchiv-Filmarchiv, 35mm, niederländische und französische Untertitel

Der Eintritt ist an beiden Tagen frei!
Di., 12.11. - 18.30 UhrMi., 13.11. - 18.30 Uhr
Tomboy
Tomboy
Frankreich 2011 | Regie: Céline Sciamma | 82 min. | digital | Zoé Héran, Malonn Lévana u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Laure trägt ihre Hosen am liebsten weit und die Haare kurz. Wie ein Mädchen sieht sie nicht aus und möchte am liebsten keins sein. Als sie mit ihren Eltern umzieht, nutzt sie ihre Chance und stellt sich ihren neuen Freunden als Michael vor. Geschickt hält sie ihr intimes Abenteuer vor den Eltern geheim. Für ihre Familie bleibt sie Laure, doch für die anderen Kinder ist sie Michael, der rauft, Fußball spielt, und in den sich die hübsche Lisa verliebt. Laure kostet ihre neue Identität aus, als ob der Sommer ewig so weitergehen könnte. Mit frappierender Authentizität, Leichtigkeit und Natürlichkeit erzählt die Regisseurin Céline Sciamma in TOMBOY vom entscheidenden Sommer eines Mädchens, das anders sein möchte.

Empfehlung: 5. bis 7. Klasse
Do., 14.11. - 09.00 UhrFr., 15.11. - 16.00 UhrMi., 20.11. - 14.00 Uhr
Le gamin au vélo
Le gamin au vélo
Frankreich 2010 | Regie: Jean Pierre und Luc Dardenne | 87 min. | digital | Cécile de France, Thomas Doret u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
LE GAMIN AU VÉLO ist der zwölfjährige Junge Cyril, der nur einen Wunsch hat: Seinen Vater wiederzufinden, der ihn auf unbestimmte Zeit in einem Kinderheim untergebracht hat. Bei seiner Suche trifft er auf Samantha, der Besitzerin eines Friseursalons, die sich bereit erklärt, ihn an den Wochenenden bei sich aufzunehmen. Zunächst ist Cyril allerdings kaum in der Lage, die Liebe zu erkennen, die Samantha ihm entgegenbringt und ihre Gutmütigkeit muss manche schwere Probe bestehen. Dabei ist es doch gerade diese Liebe, die dem Jungen mit dem Fahrrad am meisten fehlt, um seinen Zorn zu besänftigen.
„Der Junge mit dem Fahrrad, ein starkes Plädoyer für den Sieg der Liebe über den grauen Alltag und eine Ode an das Leben, war der fünfte Film der Dardennes im Wettbewerb von Cannes und beweist Kontinuität und sukzessive Perfektionierung ihrer Arbeit, das Feilen an Kleinigkeiten, die ihr Werk groß machen.“ (kino.de)

Empfehlung: 7. bis 10. Klasse
Do., 14.11. - 11.00 UhrDi., 19.11. - 14.00 UhrMi., 20.11. - 09.00 Uhr
Dans la maison
Dans la maison
Frankreich 2012 | Regie: François Ozon | 105 min. | digital | Fabrice Luchini, Kristin Scott Thomas, Emmanuelle Seigner u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der frustrierte Lehrer Germain (Fabrice Luchini) gibt seiner Klasse die Aufgabe, einen Essay über ihr letztes Wochenende zu schreiben. Die Ergebnisse sind für den Pädagogen uninspiriert und mehr als enttäuschend, doch ein Werk sticht aus der Masse der Mittelmäßigkeit hervor: Der Aufsatz des introvertierten Claude (Ernst Umhauer), der sich stets zurückhaltend in die letzte Reihe des Klassenzimmers verzieht. Der Junge schreibt, dass er es am Wochenende geschafft habe, seinen Mitschüler Raphael in dessen Haus zum Lernen zu besuchen – ein Umstand, den er schon lange beabsichtigt hatte. Mit einem hohen Maße an Beobachtungsvermögen und auch einem starken Hang zum Voyeurismus schafft es Claude, mit seinem Text Germain in den Bann zu ziehen. Selbst dessen Ehefrau Jeanne (Kristin Scott Thomas) ist vom Talent des Jugendlichen überzeugt. Gemeinsam wollen sie Claude so gut es geht fördern, doch die Aufforderung zur Fortsetzung des Aufsatzes scheint unvorhersehbare Ereignisse ins Rollen zu bringen.
Was ist Realität, was Fiktion – das ist die spannende zentrale Frage von François Ozons meisterlichem und bewegendem neuen Thriller voll warmer Emotionalität, mit Leichtigkeit, Tiefgang und Krimi-Spannung – eine prickelnde Mischung, die so selten zu sehen ist. 2012 gewann der Film den Jugendjury-Preis bei der Filmkunstmesse Leipzig

Empfehlung: 9. bis 13. Klasse
Do., 14.11. - 14.00 UhrMo., 18.11. - 11.00 UhrMi., 20.11. - 16.00 Uhr
La nouvelle guerre des boutons
La nouvelle guerre des boutons
Frankreich 2011 | Regie: Christophe Barratier | 100 min. | digital | Laetitia Casta, Guillaume Canet, Kad Merad, Gérard Jugnot u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Südfrankreich im März 1944: Seit Generationen ärgern und prügeln sich die Jungen der Nachbardörfer Longeverne und Velrans, wo sie nur können. Als Lebrac, der Anführer der Bande aus Longeverne, einem Gefangenen die Knöpfe seiner Kleidung abschneidet, schwören die Jungen aus Velrans Rache. Aber dann kommt die hübsche Violette nach Longeverne – und der Krieg der Erwachsenen holt den der Kinder ein. Denn in Wahrheit heißt das Mädchen Myriam, ist Jüdin und musste vor den Nationalsozialisten aus Paris fliehen.
„Christophe Barratier (DIE KINDER DES MONSIEUR MATHIEU) wagt eine Erneuerung der wunderbaren Verfilmung des französischen Jugendbuchklassikers“ (Zeit online). Die Neuverfilmung von Louis Pergauds Roman durch den Regisseur fügt den bekannten kindlichen Auseinandersetzungen einen zweiten, historisierenden Erzählstrang hinzu.

Empfehlung: 1. bis 7. Klasse
Fr., 15.11. - 09.00 UhrMo., 18.11. - 09.00 Uhr
Les émotifs anonymes
Les émotifs anonymes
Frankreich, Belgien 2011 | Regie: Jean-Pierre Améris | 80 min. | digital | Benoit Poelvoorde, Isabelle Carre u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zartbitter, samtig-süß, raffiniert-aromatisch – in der Herstellung verführerischer Schokoladenkreationen ist Angélique äußerst erfinderisch. Doch sie fällt in Ohnmacht, wenn sie jemanden ansprechen muss. Jean-René führt eine Schokoladenmanufaktur, aber im Umgang mit Menschen gerät er in Panik. Während Angélique ihrer übergroßen Empfindsamkeit in einer Selbsthilfegruppe zu Leibe rückt, versucht Jean-René seine Hemmungen mittels Einzelherapie zu überwinden. Als Angélique in Jean-Renés Manufaktur aufgrund einer Verwechslung die neue Stelle als Vertriebskraft antritt, sind die Hürden, die sie überwinden muss, enorm. Doch verglichen mit Jean-Renés Angst vor den eigenen Gefühlen ist ihre Lage fast ein Kinderspiel. Jean-Pierre Ameris’ Komödie bringt aberwitzige Situationen mit großer Poesie auf den Punkt. „Herzerwärmend, lustig, très français“ kommentierte 2011 die Zeitschrift Neon.

Empfehlung: 7. bis 13. Klasse
Fr., 15.11. - 11.00 UhrDi., 19.11. - 09.00 Uhr
Mon pire cauchemar
Mon pire cauchemar
Frankreich, Belgien 2010 | Regie: Anne Fontaine | 102 min. | digital | Isabelle Huppert, Benoît Poelvoorde, André Dussollier u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
MON PIRE CAUCHEMAR ist die Geschichte einer unmöglichen Beziehung und des Aufeinanderprallens gesellschaftlicher Extreme. Schon bei der ersten Begegnung von Agathe und Patrick sprühen die Funken. Nichts verbindet die wohlhabende Galeristin und den Gelegenheitsarbeiter mit krimineller Vergangenheit, wären da nicht beider Söhne, die in dieselbe Klasse gehen und eng miteinander befreundet sind. Als Agathes Lebensgefährte François ausgerechnet Patrick für Renovierungsarbeiten in der Wohnung engagiert, nehmen die Ereignisse ihren Lauf, und nicht nur Agathes Leben wird dabei kräftig durcheinander gewirbelt.
„Neue Gefühle verdrängen erloschene Emotionen, alte Denkmuster werden umgestülpt. Geistreich, humorvoll und schlagfertig liefern sich Agathe und Patrick Szenen einer Beziehung mit überraschendem Ausgang.“ (kino-zeit.de)

Empfehlung: 9. bis 13. Klasse
Fr., 15.11. - 14.00 UhrMi., 20.11. - 11.00 Uhr
La mer à l aube
La mer à l aube
Frankreich, Deutschland 2011 | Regie: Volker Schlöndorff | 90 min. | digital | Léo-Paul Salmain, Ulrich Matthes, Christopher Buchholz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Frankreich, im Kriegsjahr 1941: Nachdem die deutschen Truppen ein Jahr lang wie „Gott in Frankreich“ lebten, wird in Nantes ein deutscher Offizier auf offener Straße erschossen. Die Attentäter können unerkannt entkommen. Der Führer in Berlin ordnet umgehend die Exekution von 150 französischen Geiseln als Vergeltung an. Die hinzurichtenden Geiseln sollen auch aus dem Internierungslager Choisel in der Bretagne ausgewählt werden. Dort wird unter anderem der 17-jährige Guy Môquet festgehalten: er hatte in einem Kino Flugblätter verteilt. Gemeinsam mit 26 Mithäftlingen steht Guy auf der Liste der zu Exekutierenden in Châteaubriant.
Der Film fängt drei Perspektiven ein: die des hinzurichtenden Jungen, die des heimlichen Protokollanten Ernst Jünger und die des schießenden Wehrmachtssoldaten. Goldene Palme- und Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff über seinen Film: „Es ist eine kleine Geschichte, unendlich groß, durch den Mut der Beteiligten, unerbittlich in seinem Ablauf wie eine griechische Tragödie und fast unverständlich im heutigen Europa. Wer immer Europa-müde ist, sollte sich daran erinnern, wo wir herkommen.“

Empfehlung: 9. bis 13. Klasse
Mo., 18.11. - 14.00 UhrDi., 19.11. - 11.00 UhrDi., 19.11. - 16.00 Uhr
Romeos
Romeos
Deutschland 2011 | Regie: Sabine Bernardi | 94 min. | digital | Rick Okon u.a. | deutsche Fassung.
Anlässlich des „International Transgender Day of Remembrance“ zeigen wir in Kooperation mit PLUS - Psychologische Lesben- und Schwulenberatung Rhein-Neckar e.V. und der Heidelberger Initiative „Identität und Geschlechtlichkeit“ den Film ROMEOS.

Dieser handelt von der außergewöhnlichen Liebesgeschichte des 20-jährigen Lukas, der im Körper eines Mädchens geboren wurde und nun dafür kämpft, so zu leben, wie es ihm entspricht. Der Film erhielt von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) das Filmprädikat „wertvoll“. Im Rahmen der Berlinale 2011 lief er in der Sektion Panorama.

Im Anschluss an die Vorführung findet ein Sektempfang statt.
Mi., 20.11. - 19.00 Uhr
Viva la libertà – Es lebe die Freiheit
Viva la libertà – Es lebe die Freiheit
Italien 2013 | Regie: Roberto Andò | 94 min. | digital | Toni Servillo, Valeria Bruni Tedeschi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Enrico Oliveri, Chef der wichtigsten italienischen Oppositionspartei, steckt voll in der Krise. Zermürbt von miesen Umfragewerten und politischen Intrigen setzt er sich eines Nachts heimlich nach Paris zu seiner ehemaligen Geliebten ab. Große Aufregung im Führungszirkel der Partei: denn keiner weiß, wo Oliveri geblieben ist. Da hat dessen engster Mitarbeiter eine geniale Idee: er ruft Enricos Zwillingsbruder Giovanni zu Hilfe, einen exzentrischen Philosophen, der die Stelle des Verschollenen übernehmen soll. Mit überraschenden Folgen… Eine brillante und umwerfend komische Satire mit Starbesetzung, in der besonders Toni Servillo (LA GRANDE BELLEZZA) in Doppelrolle glänzt. Nominiert für zwölf italienische Filmpreise, darunter Bester Film, Bestes Drehbuch und Bester Hauptdarsteller. Ein echtes Highlight bei cinema italia 2013!
Do., 21.11. - 19.00 UhrSo., 24.11. - 15.00 UhrMi., 27.11. - 09.30 UhrFr., 29.11. - 19.00 Uhr
L’intervallo – Die Pause
L’intervallo – Die Pause
Italien 2012 | Regie: Leonardo Di Costanzo | 90 min. | digital | Francesca Riso, Alessio Gallo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Vorstadt von Neapel: Salvatore ist 15 und verkauft auf der Straße Eis und Getränke. Eines Tages bittet ihn einer der Camorra-Gangster des Viertels um einen Gefallen: Er soll auf ein Mädchen aufpassen, das von der Camorra in einem verlassenen Gebäude festgehalten wird. Salvatore begreift sofort, dass man einer solchen „Bitte“ besser Folge leistet. Und so spielt er einen Tag lang Gefängniswärter für die 17jährige Veronica, von der er gar nicht weiß, was sie eigentlich getan hat... Das Spielfilmdebut von Leonardo Di Costanzo wurde beim Filmfestival von Venedig 2012 mit dem Preis der internationalen Filmkritik ausgezeichnet. Es ist die zutiefst bewegende Geschichte zweier jugendlicher Außenseiter, die sich für einen Tag aus einer Realität fortträumen, die vollständig vom Zugriff der Camorra beherrscht zu sein scheint. Ein Film, der noch lange nachwirkt.
Fr., 22.11. - 19.00 UhrMo., 25.11. - 17.00 Uhr
Reality
Reality
Italien 2012 | Regie: Matteo Garrone | 115 min. | digital | Aniello Arena, Loredana Simioli u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Luciano hat einen Fischstand mitten in Neapel, macht manchmal krumme Geschäfte und ist ansonsten ein geborener Spaßvogel, der gerne vor seinen Kunden und seiner vielköpfigen Verwandtschaft die Stimmungskanone gibt. Bald sind sich alle einig: „Du gehörst ins Fernsehen!“ Angestachelt von seinen Angehörigen nimmt Luciano am Casting für eine Reality-Show à la Big Brother teil. Aber sein Traum entwickelt sich schnell zu einer echten Besessenheit, die ihn und seine Familie zu verschlingen droht. Der neue Film des GOMORRHA-Regisseurs ist eine grandios-wilde Achterbahnfahrt durch das italienische Showbusiness und die italienische Volksseele. Garrones fulminante Abrechnung mit Lug und Trug, schönem Schein und grotesken Medienspektakeln im Italien Berlusconis wurde mit dem Großen Preis der Filmfestspiele Cannes 2012 ausgezeichnet!
Sa., 23.11. - 19.00 UhrSa., 30.11. - 19.00 Uhr
Bellas mariposas – Schöne Schmetterlinge
Bellas mariposas – Schöne Schmetterlinge
Italien 2013 | Regie: Salvatore Mereu | 100 min. | digital | Sara Podda u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Caterina ist zwölf und lebt mit Eltern und zahlreichen Geschwistern in einer Hochhaussiedlung am Stadtrand von Cagliari, der Hauptstadt Sardiniens. Die Wohnung ist klein, die Patchwork-Familie chaotisch und der arbeitslose Vater ein Tyrann. Das alles stört Caterina nicht übermäßig. Sie beobachtet ihre Umgebung genau, zieht ihre eigenen Schlüsse und wendet sich auch gerne direkt ans Publikum. Im übrigen will sie Rockstar werden. Dann sind da noch ihre beste gleichaltrige Freundin Luna – und Gigi, der unbeholfene Junge von nebenan, der von allen gemobbt wird. An einem heißen Augusttag fahren die beiden Mädchen mit dem Bus ans Meer, baden, essen viel Eis und fühlen sich wie schöne Schmetterlinge. Doch dann müssen sie Gigi vor Caterinas großem Bruder Toni beschützen. Die Ereignisse überschlagen sich, als auch die Polizei, eine Theatertruppe und eine geheimnisvolle Wahrsagerin in die Sache verwickelt werden… BELLAS MARIPOSAS ist eine echte Entdeckung, ein Film, der mühelos drastischen Sozialrealismus, jugendliche Unbekümmertheit und fantastische Elemente à la Fellini zu verbinden weiß.
So., 24.11. - 11.00 UhrMi., 27.11. - 19.00 Uhr
Il rosso e il blu – Rot und Blau
Il rosso e il blu – Rot und Blau
Italien 2012 | Regie: Giuseppe Piccioni | 98 min. | digital | Margherita Buy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine ganz normale Schule in Rom, in der die unterschiedlichsten Charaktere, Lehrer wie Schüler, aufeinandertreffen. Die strenge Direktorin sieht sich gezwungen, sich um einen 14-jährigen Klassenclown zu kümmern, dessen Mutter plötzlich verschwunden ist. Die idealistischen Vorsätze eines jungen Aushilfslehrers drohen rasch am rauen Schulalltag zu zerschellen. Der alternde, zynisch gewordene Kunstlehrer erlebt eine Begegnung mit einer ehemaligen Schülerin, die sein Weltbild verändert. Und ein Junge aus Rumänien fordert gemeinsam mit seiner etwas ausgeflippten Freundin ein Schicksal heraus, das ihnen von den Erwachsenen bereits vorherbestimmt zu sein scheint... Überraschungen und Versuchungen, Hoffnungen und Enttäuschungen – auf unterhaltsame Weise zeigt Altmeister Giuseppe Piccioni den Mikrokosmos der Schule als Spiegelbild des Lebens.

Achtung! Wegen des großen Interesses Zusatzvorstellung am Di., 26.11. um 21.00 Uhr
So., 24.11. - 19.00 UhrDi., 26.11. - 19.00 UhrDi., 26.11. - 21.00 Uhr
Tutti i santi giorni – Tagein tagaus
Tutti i santi giorni – Tagein tagaus
Italien 2012 | Regie: Paolo Virzì | 102 min. | digital | Luca Marinelli u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Guido liebt antike Sprachen und arbeitet als Nachtportier in einem Hotel. Antonia ist Angestellte in einem Autoverleih, sieht sich aber als Musikerin und singt abends in Bars. Zwei ganz unterschiedliche Charaktere, die sich lieben. Nur ein kleines Problem gibt es: die beiden wünschen sich ein Kind. Doch die Zeit vergeht und das ersehnte Baby kommt einfach nicht. Die Nachfragen von Eltern und Freunden werden drängender – wird die Beziehung diesem Druck standhalten? Paolo Virzìs neuer Film erzählt mit leichter Hand nicht nur vom Kinderwunsch, sondern auch von den ganz normalen Problemen des Alltags und einer großen Liebe.
Mo., 25.11. - 19.00 UhrDo., 28.11. - 19.00 Uhr
Michael Kohlhaas
Michael Kohlhaas
Frankreich, Deutschland 2012 | Regie: Arnaud des Pallières | 122 min. | digital | Mads Mikkelsen, Bruno Ganz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Heinrich von Kleist galt als großer Franzosenhasser. Dennoch wagte Arnaud de Pallières eine Neuverfilmung des Rachedramas „Michael Kohlhaas“ auf französischem Boden. Er gewann den dänischen Star Mads Mikkelsen für die Hauptrolle und inszenierte mit ihm einen alteuropäischen Western, spektakulär und bildgewaltig. Damit eines der radikalsten Werke der deutschen Literatur eine ihm neue und angemessene Form findet. Bei uns natürlich in der OmdtU zu bewundern!
Mo., 25.11. - 21.15 UhrSo., 1.12. - 21.30 UhrMi., 4.12. - 21.15 UhrSo., 15.12. - 21.30 Uhr
Ich fühl mich Disco
Ich fühl mich Disco
Deutschland 2013 | Regie: Axel Ranisch | 95 min. | digital | Heiko Pinkowski, Frithjof Gawenda u.a. | deutsche Fassung.
Dicke Kinder sind schwerer zu kidnappen“ kann man an der Wand von Florians Bude lesen. Florian hat keinen Bock auf Sport, mag lieber Schlagermusik. Sein Vater Hanno dagegen arbeitet im Schwimmbad. Als dann aber die Mutter einen Schlaganfall erleidet, müssen sich die beiden um sich selbst kümmern und miteinander auskommen. Für Florian eine Zeit des Umbruchs, zumal er sich, schwul wie er ist, noch in einen hübschen Turmspringer verliebt. So kann es gehen. Die neue Tragikomödie des Regisseurs von DICKE MÄDCHEN könnte zum Kultfilm avancieren.
Fr., 29.11. - 21.15 UhrSa., 30.11. - 21.30 UhrSa., 7.12. - 21.00 UhrFr., 13.12. - 21.00 UhrDi., 31.12. - 19.30 Uhr
Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht
Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht
Deutschland 2013 | Regie: Edgar Reitz | 230 min. | digital (4K) | Jan Dieter Schneider, Antonia Bill, Werner Herzog u.a. | deutsche Fassung.
„Komm er her“ ruft ein eleganter Herr aus einer Kutsche heraus einem jungen Mann zu, doch der rennt davon. Der Herr ist Alexander von Humboldt, der ängstlich schüchterne Mann heißt Jakob Simon, Privatgelehrter für Sprachen der indigenen Bevölkerung Brasiliens. Aber Jakob Simon hat seine Heimatregion nie verlassen; andere Menschen tun das stattdessen ständig. Denn die Zeiten um 1842 im Hunsrück sind hart. Die Ernte war schlecht, der Winter sehr kalt, die Kinder sterben an Diphterie. Die politischen Unruhen des Vormärz sind nur sehr verhalten zu spüren. Darum wandern viele nach Südamerika aus, um sich ihren Traum vom besseren Leben zu erfüllen. Diese wichtigen Themen stehen im Zentrum des jüngsten HEIMAT-Films von Edgar Reitz, ein wahrer und lehrreicher Glücksfall für den deutschen Film, bei uns in 4K zu sehen.

In der Mitte des Films findet eine kurze Pause statt - bei den Sonntagsmatineen werden kleine Speisen angeboten.

Sonderpreise wegen Überlänge (230 Min): regulär EUR 12.- / ermässigt EUR 10.- / Mitglieder: EUR 6.-
So., 1.12. - 11.00 UhrSo., 8.12. - 11.00 UhrMo., 9.12. - 19.00 UhrSo., 15.12. - 11.00 UhrMo., 16.12. - 18.00 UhrFr., 20.12. - 18.00 UhrSo., 22.12. - 11.00 UhrSo., 29.12. - 11.00 UhrDi., 31.12. - 15.00 UhrSo., 5.1. - 11.00 UhrSo., 12.1. - 11.00 UhrSo., 2.2. - 11.00 UhrSo., 9.2. - 11.00 UhrSo., 16.2. - 11.00 UhrSo., 16.3. - 11.00 Uhr
Finsterworld
Finsterworld
Deutschland 2013 | Regie: Frauke Finsterwalder | 95 min. | digital | Corinna Harfouch, Bernhard Schütz, Sandra Hüller u.a. | deutsche Fassung.
Es ist ein eigenartiges Land, dieses Deutschland, in dem FINSTERWORLD zu Hause ist. Hinter jeder heimeligen Oberfläche lauert ein Abgrund, hinter guter Laune die blanke Hysterie, hinter scheinbarer Ordnung das Chaos. Boshafte Kinder in Schuluniformen, Polizisten, die gern Bärenkostüme tragen, neureiche Geländewagenbesitzer, überehrgeizige Dokumentarfilmerinnen und schrullige Fußpfleger, die für alte Damen Kekse backen, bevölkern diesen skurrilen, schwarzhumorigen Film, dessen Handlung sich nur schwerlich wiedergeben lässt. Ein Film wie eine surreale Versuchsanordnung, inszeniert nach einem Drehbuch von Christian Kracht („Imperium“). FINSTERWORLD macht Spaß und bietet ungewöhnliches, frisches deutsches Kino fernab von Berliner Schulen oder Mainstream-Komödien.
So., 1.12. - 15.30 UhrSa., 7.12. - 17.00 UhrSo., 8.12. - 17.30 Uhr
Frances Ha
Frances Ha
USA 2012 | Regie: Noah Baumbach | 86 min. | digital | Greta Gerwig, Michael Esper u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine gewisse Nonchalance und Unbedarftheit prägt das Leben der jungen Frances Ha in New York. Sie lebt mit ihrer allerbesten Freundin Sophie in einer WG und will Tänzerin werden, träumt von einer Karriere – bislang allerdings lässt der Erfolg noch auf sich warten. Dann allerdings zieht Sophie überraschend aus und auch beruflich wird es für Francis nicht gerade einfacher. Sie beginnt ihr Leben neu zu überdenken und zu gestalten... Eine Megacity-Tragikomödie mitten aus dem Künstlerleben, unglaublich sympathisch gespielt, bestes frisches US-Kino des Regisseurs von GREENBERG.
So., 1.12. - 17.30 UhrMo., 30.12. - 17.00 Uhr
Jeune & Jolie – Jung & Schön
Jeune & Jolie – Jung & Schön
Frankreich 2013 | Regie: François Ozon | 94 min. | digital | Marine Vacth, Géraldine Pailhas u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Als die verletzliche und dennoch willensstarke Isabelle kurz vor ihrem 17. Geburtstag das erste Mal mit einem Jungen schläft, lässt sie dies komplett unbeeindruckt zurück. Der Sex mit ihr völlig unbekannten älteren Männern jedoch, der darauf folgt und den sie sich hoch bezahlen lässt, scheint sie auf eine schwer zu beschreibende Art anzuziehen. Weder ihre Familie noch Freunde ahnen von dem Doppelleben, welches sie von nun an führt. Als dies durch einen tragischen Zwischenfall aber irgendwann auffliegt, sind alle fassungslos – doch zur Frage nach dem ‚Warum?’ schweigt sich Isabelle beharrlich aus... Mit JEUNE & JOLIE ist François Ozon eine durchaus delikate, aber niemals moralisierende Version des Buñuel‎-Klassikers BELLE DE JOUR gelungen, bei der das französische Supermodel Marine Vacth ihre erste Hauptrolle spielt. Auch die Filmmusik, u.a. mit Chansons der französischen Musikikone Françoise Hardy, ist wohl gewählt.
So., 1.12. - 19.30 UhrDi., 3.12. - 19.00 UhrMi., 4.12. - 17.00 UhrFr., 6.12. - 21.00 UhrSa., 7.12. - 19.00 UhrSo., 8.12. - 19.30 UhrMo., 9.12. - 17.00 UhrDi., 10.12. - 19.00 UhrSo., 15.12. - 19.30 UhrDi., 17.12. - 21.30 UhrMi., 18.12. - 21.30 UhrMo., 23.12. - 21.00 UhrDo., 26.12. - 19.00 UhrFr., 27.12. - 19.00 UhrSo., 29.12. - 21.45 Uhr
Im Schatten der Macht
Im Schatten der Macht
Deutschland 2003 | Regie: Oliver Storz | 176 min. | digital | Michael Mendl, Matthias Brandt u.a. | deutsche Fassung.
1974 kommt es in der Bundesrepublik Deutschland zu einer schweren Regierungskrise. Günter Guillaume, enger Vertrauter des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt, wird als DDR-Spion enttarnt. Nach anfänglichem Zögern entschließt sich Willy Brandt zum Rücktritt. Helmut Schmidt wird sein Nachfolger. Mit Mut zur Fiktion unternimmt Regisseur Oliver Storz bei deutschem Staraufgebot eine Rekonstruktion des damaligen Geschehens, bisweilen spannend wie ein Krimi und mehrfach ausgezeichnet.

In der Mitte des Films findet eine kurze Pause statt; der Eintritt ist frei!

Mit Einführung von Dr. Micha Hörnle (RNZ). Mit freundlicher Unterstützung: Karlstorbahnhof Heidelberg. Eine Veranstaltung im Rahmen von "Fokus: Willy Brandt" (1.12. bis 5.12.13)
Mo., 2.12. - 18.00 Uhr
Football under cover
Football under cover
Deutschland 2008 | Regie: Ayat Najafi | 86 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Denkt man an den Iran, denkt man normalerweise nicht in erster Linie an Frauenfußball. Doch genau dieser Sport ist Ausgangspunkt dieser tollen Dokumentation, die ausgesprochen viele Ebenen berührt. Im Versuch einer Berliner Frauenfußballmannschaft, ein Spiel gegen die Frauen-Nationalmannschaft aus dem Iran zu organisieren, zeigen sich kulturelle Unterschiede, aber auch viele Ähnlichkeiten. Menschen aus zwei Welten prallen aufeinander, die nur auf den ersten Blick so verschieden sind, sich aber in ihren Zielen und Träumen im Endeffekt kaum unterscheiden. Mit freundlicher Unterstützung: Amnesty International, Hochschulgruppe Heidelberg.
Mi., 4.12. - 19.00 Uhr
La vierge, les coptes et moi – Die Jungfrau, die Kopten und ich
La vierge, les coptes et moi – Die Jungfrau, die Kopten und ich
Frankreich, Ägypten 2012 | Regie: Namir Abdel Messeeh | 91 min. | digital | Namir Abdel Messeeh u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Namirs Mutter ist eine koptische Christin. Sie ist überzeugt, dass sie auf einem Video aus ihrer ägyptischen Heimat eine Erscheinung der Jungfrau Maria gesehen hat. Ihr Sohn, der säkular in Frankreich aufgewachsen ist, will über das Phänomen einen Film drehen und reist zu seinen ägyptischen Verwandten. Er will den Zusammenhang zwischen der ägyptischen Zeitgeschichte und den Marienerscheinungen der koptischen Minderheit aufzeigen. Doch es gibt diverse Hindernisse: seine Eltern, die sich in den Film einmischen und seine Ideen kritisieren, sein französischer Produzent, der alle paar Wochen Änderungen vorschlägt, und nicht zuletzt das koptische Heimatdorf selbst. In schierer Verzweiflung beschließt Namir, seine eigene Marienerscheinung für den Film zu inszenieren... „Dank seines Witzes und seiner Selbstironie entsteht kein Moment der Langeweile, vielmehr folgt man Messeeh zunehmend fasziniert und amüsiert auf seiner Reise durch die fremde Welt der koptischen Christen ...“ (kino-zeit.de)
Do., 5.12. - 19.00 UhrFr., 6.12. - 17.00 UhrSo., 8.12. - 15.30 UhrSa., 14.12. - 19.00 Uhr
Io e te – Ich und du
Io e te – Ich und du
Italien 2012 | Regie: Bernardo Bertolucci | 97 min. | digital | Jacopo Olmo Antinori, Tea Falco u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach vielen Jahren wieder ein neuer Bertolucci (DER LETZTE TANGO IN PARIS, HIMMEL ÜBER DER WÜSTE, DIE TRÄUMER)! Es geht um Lorenzo, 14 Jahre alt. Ein Junge, der seine Umgebung nicht mag. Lieber versteckt er sich im Keller. Allein mit seiner Musik, seinen Büchern, seinen Ameisen. Aber niemand ist ganz allein, wenn er allein sein will. Schon gar nicht wenn er jung ist. So hört Lorenzo Schritte in der Nacht. Sie gehören zu seiner Halbschwester Olivia, die er seit vielen Jahren nicht gesehen hat. Warum nur kommt sie gerade jetzt? "Zweifellos eines der schönsten Werke in seinem Oeuvre, das tief berührt durch eine neue Zartheit und Subtilität und die Ernsthaftigkeit der Inszenierung!" (Les Inrockuptibles)
Fr., 6.12. - 19.00 UhrMi., 11.12. - 19.00 UhrFr., 13.12. - 19.00 UhrMo., 23.12. - 19.00 UhrMi., 25.12. - 19.00 Uhr
Art/Violence
Art/Violence
USA, Palästina 2013 | Regie: Udi Aloni, Mariam Abu Khaled | 75 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Juliano Mer-Khamis wurde am 4. April 2011 vor seinem Theater im Flüchtlingslager von Jenin erschossen. Der oder die Täter sind noch immer flüchtig. Mer-Khamis galt als ausgesprochen engagierter Regisseur und Schauspieler. Der Dokumentarfilm ART/VIOLENCE rekonstruiert aber nicht den Mord, sondern geht der Frage nach, wie es mit seiner Arbeit weiter gegangen ist. Insbesondere werden seine letzten Projekte vorgestellt, Adaptionen klassischer Theaterstücke, in denen auch der Alltag in der West-Bank und die Folgen der militärischen Besetzung schonungslos dargestellt werden. Deshalb wird diese Dokumentation zu einem ungemein eindringlichen Beispiel für künstlerische Arbeit unter schwierigsten Bedingungen.

Eine Veranstaltung im Rahmen von „CINEMA fairbindet“. Mit freundlicher Unterstützung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

In Anwesenheit von Sonja Leinkauf (Kulturprojekte in Palästina und Kennerin des 'Cinema Jenin') und anschließender Diskussion.
Do., 12.12. - 19.00 Uhr
Zwischen Existenz und Exzellenz
Zwischen Existenz und Exzellenz
Deutschland 2013 | Regie: Andrea Esswein | 20 min. | digital | deutsche Fassung.
In ihrem Film ZWISCHEN EXISTENZ UND EXZELLENZ spricht die Künstlerin Andrea Esswein mit zehn ihr nahe stehender Kolleginnen und Kollegen über das eigentliche Ziel künstlerischen Schaffens: die Suche nach (künstlerischer) Anerkennung. Wie wichtig ist die Wertschätzung von anderen für das eigene künstlerische Selbstwertgefühl, also auch für eigenes Glück? Vor dem Hintergrund eigener Arbeiten erlauben die zehn kurzen Gesprächsportraits einen persönlichen und differenzierten Einblick in das zeitgenössische Künstlerdasein. Teil des gleichnamigen Projekts, das bislang als Website und in Buchform vorliegt: www.existenzundexzellenz.de / in Anwesenheit der Regisseurin!

Der Eintritt ist frei!
So., 15.12. - 15.30 Uhr
Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral
Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral
Deutschland 2012 | Regie: Konstantin Faigle | 94 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Arbeit macht das Leben süß. Oder geht es auch ohne Arbeit? Fragt sich Regisseur Konstantin Faigle in seiner Mischung aus Dokumentation und Komödie. Er hinterfragt dabei nichts Geringeres als den Sinn von Arbeit. Und was passieren würde, wenn niemand mehr dazu Lust hätte. Wäre das gar die Voraussetzung für eine von vielen erhoffte Revolution oder würde dann gar nichts mehr gehen? Oder macht im Gegenteil nur eine sinnvolle Arbeit (welche?) glücklich? FROHES SCHAFFEN ist ein wichtiger und humorvoller Beitrag zu einem der wichtigsten gesellschaftlichen Themen der heutigen Zeit.
So., 15.12. - 17.30 UhrDi., 17.12. - 17.00 UhrMo., 23.12. - 17.00 Uhr
What happiness is – Auf der Suche nach dem Glück
What happiness is – Auf der Suche nach dem Glück
Österreich 2012 | Regie: Harald Friedl | 88 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Dokumentation über das Glück im Königreich Bhutan. Lange waren dessen Grenzen gesperrt, jetzt aber beginnt dies Land, sich langsam für andere Kulturen zu öffnen. Obgleich Bhutan seine besondere kulturelle Identität, Grundlage der „National Happiness“, nicht preisgeben möchte, will es gleichzeitig die eigene Modernisierung vorantreiben. So entsendet der König von Bhutan zwei Mitarbeiter ins Landesinnere, um sein Volk quer durch alle Schichten zu befragen, wie es einem geht und was die Menschen glücklich macht. Herausgekommen ist das Porträt eines Volkes, das in bestimmter Hinsicht noch im Mittelalter zu leben scheint, zugleich aber direkt ins 21. Jahrhundert springen möchte. Ein mutiges Volk.
Mo., 16.12. - 16.00 UhrMi., 18.12. - 17.00 UhrSo., 22.12. - 17.30 Uhr
Happy-Go-Lucky
Happy-Go-Lucky
Großbritannien 2008 | Regie: Mike Leigh | 119 min. | digital | Sally Hawkins u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„Happy-Go-Lucky“ meint so etwas wie Unbeschwertheit. So fühlt sich meistens Pauline, genannt Poppy, Grundschullehrerin in England, 30 Jahre alt. Keineswegs aber geht Poppy Problemen aus dem Weg – nein, sie geht sie direkt an. Das gefällt nicht jedem, aber ihr tut es gut. Scott zum Beispiel hat unter ihr zu leiden, ein übellauniger Fahrlehrer, bei dem Poppy Fahrunterricht nimmt. Auch an ihrer Schule geht es rund. Einer ihrer Schüler hat schlicht ein Gewaltproblem. Aber die Art wie Poppy alles in Angriff nimmt, ist von ansteckendem Optimismus. Mike Leigh’s vorletzter Film verleiht gute Laune, entkrampft, macht einfach Spaß. Für alle, die glücklich aus dem Kino entschwinden wollen.
Di., 17.12. - 19.00 UhrMi., 18.12. - 19.00 Uhr
Blancanieves
Blancanieves
Spanien 2012 | Regie: Pablo Berger | 101 min. | digital | Maribel Verdu u.a. | s/w Originalfassung.
Spanien zu Beginn des letzten Jahrhunderts: Schwer hat Carmen, Tochter eines gefeierten Toreros, unter ihrer bösartigen Stiefmutter zu leiden. Nachdem diese ihren Vater ermordet hat, flieht Carmen und schließt sich einer Gruppe umher ziehender Kleinwüchsiger an, die sich als fahrende Gaukler verdingen. Sie geben ihr den Namen ‚Blancanieves’: die ‚Schwarzweiße’. Durch Zufall entdeckt sie ihr Talent für den Stierkampf und wird schließlich zur Berühmtheit. Bestes spanisches Kino, poetisch, romantisch und ausgesprochen kraftvoll! Gleichermaßen ein Glücksfall für den zeitgenössischen Stummfilm, ein Traum in Schwarz-Weiss.
Do., 19.12. - 19.00 UhrSo., 22.12. - 21.15 UhrMi., 25.12. - 21.00 UhrDo., 26.12. - 17.00 UhrSa., 28.12. - 19.00 UhrSo., 29.12. - 17.30 UhrMo., 30.12. - 19.00 UhrMi., 1.1. - 17.00 Uhr
The Economics of Happiness – Die Ökonomie des Glücks
The Economics of Happiness – Die Ökonomie des Glücks
USA, Frankreich, Deutschland 2011 | Regie: Steven Gorelick | 67 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Unsere Gesellschaft krankt an einem Paradox. Alles scheint immer schneller verfügbar zu sein, die Orte auf unserer Welt werden sich dabei immer ähnlicher. Zugleich geht es einer Minderheit finanziell immer besser, während die Mehrheit zusehends verarmt. Dagegen wächst Widerstand und zwar weltweit: Menschen, die eine Wirtschaft wollen, die ökologisch ist und auf regionale Besonderheiten eingeht. Die Filmemacher von THE ECONOMICS OF HAPPINESS haben einige von ihnen befragt, wie sie dies erreichen wollen. Denn das Glück gründet offenbar auch auf gerechter Ökonomie.
Fr., 20.12. - 16.30 UhrSa., 21.12. - 17.00 UhrSo., 22.12. - 19.30 Uhr
Alphabet
Alphabet
Österreich, Kanada, USA, China 2013 | Regie: Erwin Wagenhofer | 105 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Bildungsmisere und kein Ende – jetzt auch bei uns im Kino. Das liegt am österreichischen Dokumentarfilmer Erwin Wagenhofer. In ALPHABET fragt er nach den geistigen Grundlagen unserer heutigen Bildung und findet sie im Geist der industriellen Revolution und dem damals entstandenen Konkurrenzdenken. Die Mängel sind schnell beschworen: Menschen, die nur funktionieren, sich zwar gut gegenüber anderen durchsetzen können, aber wenig kreativ sind. Und eigentlich wenig zu gebrauchen sind für eine Zeit wie die unsere, die dringend unkonventionelles Denken benötigt, um die heutigen, oftmals sehr komplexen Probleme anzugehen. Spannender und thesenfreudiger Film zu einem Megathema, danach darf bis zum Morgengrauen und darüber hinaus diskutiert werden.
Sa., 21.12. - 15.00 UhrSo., 22.12. - 15.30 UhrFr., 27.12. - 15.00 UhrSa., 28.12. - 15.00 UhrSo., 29.12. - 15.30 UhrMo., 30.12. - 15.00 Uhr
Deutscher Kurzfilmpreis Unterwegs 2013
Deutscher Kurzfilmpreis Unterwegs 2013
Deutschland 2011-2012 | Regie: diverse | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Am 21. Dezember – dem kürzesten Tag des Jahres – wird europaweit der Kurzfilm in seiner ganzen Vielfalt und Kreativität gefeiert. Auch wir feiern mit und präsentieren Ihnen eine bunte Auswahl preisgekrönter und nominierter Filme zum Deutschen Kurzfilmpreis.


Gezeigt werden folgende Filme:


- House, 4 min, Animationsfilm

- Feiertage, 22 min, Dokumentarfilm

- Olgastraße 18, 4 min, Experimentalfilm

- Heimkommen, 23 min, Spielfilm

- Ich fahre mit dem Fahrrad in einer halben Stunde an den Rand der Atmosphäre, 10 min, Experimentalfilm

- Zu Hause, 20 min, Spielfilm

- The Centrifuge Brain Project, 7 min, Spielfilm

Sa., 21.12. - 19.00 Uhr
Blank City
Blank City
USA 2010 | Regie: Celine Danhier | 94 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Manhattan, East Village, Ende der 1970er, Anfang der 1980er: inmitten einer herunter gekommenen Stadtlandschaft entsteht eine innovative Künstlerszene, sei es musikalisch, sei es filmisch. Es war die Zeit des New Yorker Punk und New Wave, es waren die grobkörnigen Bilder eines frühen Jim Jarmusch und vieler anderer. Céline Danhier hat das Material dieser Ära wieder gesichtet und es mit Interviews der beteiligten Künstler wie Steven Buscemi, Debbie Harry oder Lydia Lunch ergänzt. Das Porträt einer ästhetischen Revolte aus Trümmern, einzigartig in ihrer formalen Entschiedenheit und Schärfe!
Sa., 21.12. - 21.00 Uhr
Searching for Sugar Man
Searching for Sugar Man
Schweden, Großbritannien 2011 | Regie: Malik Bendjelloul | 85 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine schier unglaubliche Geschichte: Sixto Díaz Rodríguez war in den 70ern ein amerikanischer Folksänger, der vor allem in Südafrika zur musikalischen Stimme der Anti-Apartheid-Bewegung wurde. Aber der Künstler galt seitdem als verschollen. Zwei Fans von einst zweifelten jedoch daran, begaben sich auf die Suche und fanden ihn völlig verarmt wieder. Ein Künstler von immer noch großer Popularität, der aber nichts davon weiß. Spannend wie ein Thriller – ausgezeichnet mit dem Oscar 2013 als „Bester Dokumentarfilm“!
Di., 24.12. - 19.00 Uhr
Samsara
Samsara
USA 2011 | Regie: Ron Fricke, Mark Magidson | 99 min. | digital (4K) | ohne Dialoge Originalfassung.
„Samsara“ ist ein Wort aus dem Sanskrit, der Sprache der alten indischen Priester, der Brahmanen, und meint den Kreislauf des Lebens zwischen Werden und Vergehen. Unter diesem Leitbegriff entwickelten die Regisseure Ron Fricke und Mark Magidson in fünfjähriger Arbeit auf fünf Kontinenten eine völlig nonverbale Dokumentation, die sie als „geführte Meditation“ verstehen möchten. Es entstand dabei, tatsächlich gedreht im Prachtformat 70mm, ein opulenter Bilderbogen, der die Schönheit dieser Welt mit dem Schrecken, der in ihr herrscht, unweigerlich verbindet. In atemberaubenden 4K!
Mi., 25.12. - 17.00 Uhr
The Congress
The Congress
© Pandora Film Verleih, 2013 Trailer
Israel, Deutschland, Belgien, Luxembourg, Polen, Frankreich 2013 | Regie: Ari Folman | 122 min. | digital | mit Robin Wright, Harvey Keitel, Jon Hamm, Paul Giamatti u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ein Film des Regisseurs, der den großartigen WALTZ WITH BASHIR gemacht hat, frei nach der Erzählung „Kongres futurologiczny“ von Stanislaw Lem. Eine alternde Hollywood-Diva lässt sich auf ein spektakuläres Geschäft ein: Ihr Körper und alle Emotionen sollen gescannt und digital für die nächsten 20 Jahre in Filmproduktionen eingesetzt werden, ohne dass diese dabei altert. Doch als die Zeit abgelaufen ist, versucht sie in der Wirklichkeit ein Comeback und erkennt: diese Welt ist nicht mehr dieselbe. Eine furiose Mischung aus Animationsfilm und melodramatischem Realfilm, unterlegt mit sanfter Kritik an Hollywoods Frauenbild und den damit verbundenen schlechten Arbeitsmöglichkeiten für Frauen, die nicht mehr ganz so jung sind.

Do., 26.12. - 21.00 Uhr
Houston
Houston
Deutschland, USA 2013 | Regie: Bastian Günther | 107 min. | digital | Ulrich Tukur, Wolfram Koch u.a. | deutsche Fassung.
Clemens Trunschka ist Headhunter in der Wirtschaftswelt. Sein Leben ist von seiner versteckten Alkoholabhängigkeit geprägt. Durch seine Sucht isoliert er sich immer mehr von seiner Umwelt. Als ein Auftrag ihn nach Houston / Texas bringt, führt ihn das in seine tiefste, innere Finsternis – das Risiko heißt Selbstzerstörung. HOUSTON ist eine zwischen PARIS, TEXAS und einem kafkaesken Alptraum angesiedelte Charakterstudie über einen Zombie der globalisierten Arbeitswelt. Ulrich Tukur liefert eine großartige Performance als einen von der Welt Entfremdeter, der für seinen Job alles riskiert. Zu Recht der große Gewinner der Hofer Filmtage 2013, ein besonderer Film.
So., 29.12. - 19.30 UhrMo., 30.12. - 21.00 UhrFr., 3.1. - 21.30 UhrDi., 7.1. - 21.00 Uhr
Il était une forêt – Das Geheimnis der Bäume
Il était une forêt – Das Geheimnis der Bäume
Frankreich 2013 | Regie: Luc Jacquet | 78 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Dokumentation der Geschichte des tropischen Regenwaldes mit Aufnahmen etwa aus Peru und Gabun. Der arrivierte Biologe Francis Hallé erklärt das einzigartige Zusammenspiel von Pflanzen und Tieren, das diesen Wald so ökologisch wertvoll macht. Eine ungemein kenntnisreiche und anschauliche Einführung in dieses doch sehr komplexe Thema - vom Regisseur von DIE REISE DER PINGUINE.

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Schulvorstellungen in den Morgenstunden zu Sonderpreisen möglich. Bitte kontaktieren Sie: Hermann Ungerer / medienforum@gmx.de / 06221 – 97 89 20
Mi., 1.1. - 15.00 UhrDo., 2.1. - 17.00 UhrFr., 3.1. - 17.00 UhrSa., 4.1. - 17.00 UhrSo., 5.1. - 15.15 UhrMo., 6.1. - 17.00 UhrSa., 11.1. - 19.00 UhrSo., 12.1. - 17.15 UhrMo., 27.1. - 18.00 UhrDi., 28.1. - 18.00 UhrMi., 29.1. - 17.00 UhrDo., 30.1. - 10.00 UhrMo., 3.2. - 17.00 Uhr
Blue Jasmine
Blue Jasmine
USA 2013 | Regie: Woody Allen | 98 min. | digital | Cate Blanchett, Alec Baldwin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jasmine ist ein verwöhntes Upperclass-Leben in Manhattan gewöhnt. Doch nach der Trennung von ihrem Gatten scheint der soziale Abstieg unvermeidlich – sie zieht zu ihrer Schwester Ginger und kann zunächst nur mit Hilfe von Antidepressiva den Anschein von Stabilität wahren. Das Verhältnis zum Ehemann ihrer Schwester ist ebenfalls problematisch, und in ihrem neuen Job muss sie sich der Avancen ihres Chefs erwehren.... Woody Allen mit seiner neuen, hinreißenden Tragikomödie, getragen von der glänzenden Cate Blanchett und eng angelehnt an Tennessee Williams´ berühmtes Bühnenstück „Endstation Sehnsucht“. Natürlich in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln bei uns zu sehen.
Mi., 1.1. - 19.00 UhrSo., 5.1. - 17.00 UhrMo., 6.1. - 15.00 UhrDo., 9.1. - 21.30 UhrSo., 12.1. - 15.15 UhrMo., 13.1. - 19.00 UhrDi., 14.1. - 19.00 UhrDi., 18.2. - 19.00 UhrDi., 4.3. - 19.00 Uhr
Camille redouble – Camille, verliebt nochmal!
Camille redouble – Camille, verliebt nochmal!
Frankreich 2012 | Regie: Noémie Lvovsky | 115 min. | digital | Noémie Lvovsky u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Camille ist inzwischen um die 40 und war 16, als sie Eric kennenlernte. Er war die große Liebe. 25 Jahre und eine gemeinsame Tochter später verlässt Eric Camille für eine jüngere Frau. Nach einer beschwipsten Silvesternacht wird Camille plötzlich in die Vergangenheit zurückversetzt. Mit den Erfahrungen ihres Erwachsenenlebens durchlebt sie noch einmal ihre Pubertät und will dabei möglichst alle alten Fehler korrigieren. Kann sie ihr Schicksal in eine andere Richtung lenken?
Do., 2.1. - 19.00 UhrSa., 4.1. - 19.00 UhrSa., 11.1. - 16.30 Uhr
Tore tanzt
Tore tanzt
Deutschland 2013 | Regie: Katrin Gebbe | 110 min. | digital | Julius Feldmeier, Sascha Alexander Gersak u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Tore ist ein junger ‚Jesus-Freak’. Er führt ein gewaltloses Leben fest nach dem Motto „Liebe deinen Nächsten“. Eine Autopanne bringt ihn mit Familienvater Benno zusammen. Der lädt Tore für den Sommer in seine Gartenlaube ein. Zunächst fühlt sich Tore dort aufgehoben, doch das Idyll um Benno samt Familie trügt. Denn nach und nach treten sadistische Neigungen zum Vorschein, und Tores bedingungslose Nächstenliebe verlangt ihm alles ab: Benno wird zu Tores härtester Prüfung. Oder ist es umgekehrt? TORE TANZT wurde dieses Jahr in Cannes ausnehmend kontrovers diskutiert – auch für den Betrachter ist dieser Film eine Herausforderung, der an Sehgewohnheiten rüttelt. TORE TANZT: international beachtetes, kraftvolles, aber auch verstörendes junges deutsches Kino der Sonderklasse.
Do., 2.1. - 21.30 UhrSo., 5.1. - 21.30 UhrMo., 13.1. - 21.00 UhrMi., 15.1. - 21.30 UhrMo., 27.1. - 20.00 UhrMi., 29.1. - 21.00 Uhr
Le grand cahier - Das große Heft
Le grand cahier - Das große Heft
Ungarn, Frankreich, Deutschland, Österreich 2013 | Regie: János Szász | 112 min. | digital | András Gyémánt, László Gyémánt u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei dreizehnjährige Zwillingsbrüder werden inmitten des Zweiten Weltkriegs aufs Land zu ihrer Großmutter gebracht. Die Großmutter ist ihnen nicht gerade wohl gesonnen und die Zwillinge müssen hart arbeiten. Die Jungen beschließen, sich in immer neuen Übungen abzuhärten. Übungen, um den Schmerz auszuhalten, die Beleidigungen, den Hunger, die Kälte, die schönen Erinnerungen und die Sehnsucht nach der Zärtlichkeit der Mutter... Denn schon bald werden beide alleine sein und müssen für sich selbst sorgen. Nach dem berühmten Roman der ungarisch-schweizerischen Autorin Ágota Kristóf. „Völlig zu Recht erkannte die Jury in Karlovy Vary den Grand Prix dem ungarischen Film LE GRAND CAHIER - DAS GROSSE HEFT zu. Der Film besticht durch die emotionale Kraft seiner immer wieder über sich selbst hinausweisenden Bilder.“ (Berliner Zeitung)
Fr., 3.1. - 19.00 UhrSo., 5.1. - 19.00 UhrSo., 12.1. - 19.00 UhrMi., 15.1. - 19.00 Uhr
Haus Tugendhat
Haus Tugendhat
Deutschland 2013 | Regie: Dieter Reifarth | 116 min. | digital | deutsche Fassung.
„Das ist Schönheit, das ist Wahrheit“ soll der Fabrikant Fritz Tugendhat ausgerufen haben, als er erstmalig sein neues Haus erblickte, das Mies van der Rohe für ihn entworfen hatte. Ein Flachdach-Pavillon mit langen weißen Wänden und viel Glas. Die Freude des Bauherrn währte indes nicht lange, denn 1938 musste seine Familie und er emigrieren. Die berühmte Villa in Brünn blieb zwar von Kriegswirren verschont, wurde jedoch zweckentfremdet und drohte schließlich zu verfallen. Unlängst aber wurde sie aufwendig restauriert. Regisseur Dieter Reifrath gelang eine bemerkenswerte Dokumentation über architektonische Schönheit, die zugleich Familiengeschichte ist.
Mo., 6.1. - 19.00 Uhr
The Look of Love
The Look of Love
Großbritannien 2013 | Regie: Michael Winterbottom | 101 min. | digital | Steve Coogan, Imogen Poots u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
‚Sex sells‘ – mit dieser Devise avancierte Paul Raymond zu einem der reichsten Männer Großbritanniens. Seine Karriere beginnt er als Betreiber eines Nightclubs, dessen Darbietungen so heiß sein sollen, dass kein "wirklicher Kerl" ihnen widerstehen kann. Von den ersten Ersparnissen kauft Raymond eine Immobilie, später ganze Straßenzüge des Londoner Bezirks Soho. Zu seinem ständig wachsenden Imperium gehören Erotikmagazine und Showbühnen. Sein Bankkonto weist schließlich ein Guthaben von 650 Millionen Pfund aus - aber der Ruhm hat seinen Preis: er verliert fast alle Menschen, die ihm nahestehen... „Eine reizvolle Zeit- und Sittengeschichte, der das familiäre Drama Raymonds eine melancholische Note gibt.“ (programmkino.de)
Mo., 6.1. - 21.30 UhrMi., 8.1. - 21.30 UhrSo., 12.1. - 21.30 UhrDi., 14.1. - 21.00 Uhr
Parabeton - Pier Luigi Nervi und römischer Beton
Parabeton - Pier Luigi Nervi und römischer Beton
Deutschland 2012 | Regie: Heinz Emigholz | 100 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Man kennt den Werbeslogan: „Beton. Es kommt drauf an, was man draus macht“. Die Römer haben ihn jedenfalls erfunden, das ‚opus caementitium’. Schon ein Jahrhundert vor Christus wurde damit in Neapel ein Kuppelbau geschaffen. Er steht heute noch. Heinz Emigholz, profilierter Professor für Architektur und bekannter Dokumentarfilmer, stellt hier ein Porträt des italienischen Bauingenieurs Pier Luigi Nervi (1891-1979) vor. Die These: kaum einer wie er hätte Beton so virtuos und geometrisch raffiniert eingesetzt. Bauten wie das Pirelli-Hochhaus in Mailand, das ‚Haus der Arbeit’ in Turin und der UNESCO-Sitz in Paris lassen jedenfalls vermuten, dass da durchaus etwas dran sein könnte.
Di., 7.1. - 19.00 Uhr
The Human Scale
The Human Scale
Dänemark 2013 | Regie: Andreas Dalsgaard | 83 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Für wen werden Städte gebaut? In erster Linie für Menschen – oder doch eher für Autos? Vermindert Beton in seiner Ausdehnung Lebensqualität – oder schafft sie diese erst? Fragen, die sich auch der dänische Architekt Jan Gel stellte. In der Dokumentation von Andreas Dalsgaard wird Gel zum Zeugen heutiger Lebensbedingungen in den Metropolen wie beispielsweise Melbourne, einer chinesischen Megacity wie Chongqing oder beobachtet schlicht den weltberühmten New Yorker Time Square. Aber auch in die Zukunft der Stadtplanung wird geschaut, denn die Zeit der sogenannten Gigacities, in denen über 50 Mio. Menschen leben werden, wird bald kommen.

Mit Einführung und anschließendem Gespräch. In Anwesenheit von Oliver Schulze, Kopenhagen (ehem. ‚Gehl Architects’) und Carl Zillich (Kuratorischer Leiter IBA Heidelberg GmbH).
Mi., 8.1. - 19.00 Uhr
The Act of Killing
The Act of Killing
Dänemark, Großbritannien, Norwegen 2012 | Regie: Joshua Oppenheimer, Christine Cynn | 116 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Indonesien wurde 1965 in Folge eines Militärputsches durch schwere Massaker erschüttert. Ungefähr eine Million Kommunisten, Intellektuelle oder Chinesen fanden den Tod. Bis heute blieben die Täter ungestraft. Viele von ihnen bekleiden hohe Ämter und sind respektierte Personen des öffentlichen Lebens. Zum Beispiel Anwar Kongo, ehemaliger Anführer einer Todesschwadron. Dieser trifft den Regisseur Joshua Oppenheimer, der ihn tatsächlich bittet, er möge die Morde von einst nochmals nachstellen. Ein schier unglaubliches Lehrstück über Schuld und Sühne (ab 18 Jahre!).
Do., 9.1. - 19.00 UhrSa., 11.1. - 21.00 UhrMo., 10.3. - 21.15 UhrMi., 12.3. - 21.00 Uhr
Agata e la tempesta – Agata und der Sturm
Agata e la tempesta – Agata und der Sturm
Italien 2004 | Regie: Silvio Soldini | 125 min. | digital | Licia Maglietta u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Agata ist nicht nur Buchhändlerin. Sie hat Energie. Soll heißen, sie bringt Dinge außer Funktion. Egal ob Glühbirnen, Computer oder Verkehrsampeln. Zudem verliebt sie sich in einen viel jüngeren Mann. Dann kommt noch Agatas vermeintlicher Bruder sowie ihr echter Bruder mit ins Spiel... AGATA E LA TEMPESTA versteht sich als Familienkomödie, die einem beschwingt das Kino verlassen lässt.

Vor dem Film findet eine kurze Einführung statt. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 10.1. - 19.00 Uhr
Krugovi – Circles
Krugovi – Circles
Kroatien, Serbien 2013 | Regie: Srdan Golubovic | 112 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der serbische Soldat Marko half während des Bosnienkriegs einem Muslim, seinen Verfolgern zu entkommen - und wurde dafür von seinen Kameraden erschlagen. Auch wenn diese Tat viele Jahre zurück liegt: Noch immer lässt sie weder Markos Familie noch die damaligen Täter los. Ihre Schicksale scheinen für immer miteinander verknüpft. CIRCLES gewann den Publikumspreis des Filmfestivals Sarajevo, den Preis der Ökumenischen Jury der Berlinale und geht als serbischer Beitrag 2014 ins Rennen um einen Auslands-Oscar.

Srdan Golubovic, 1972 in Belgrad geboren, gehört zu den renommiertesten Filmemachern seines Landes. Seine Werke wurden auf zahlreichen internationalen Festivals ausgezeichnet; mit seiner Produktionsfirma kreiert er außerdem Musikvideos und Werbekampagnen. Daneben unterrichtet er Film an der Fakultät für Dramatische Kunst in Belgrad.

Am 16.1. Eröffnung der "28. Filmtage des Mittelmeeres" mit anschließender Feier
Do., 16.1. - 19.30 UhrSo., 26.1. - 11.00 Uhr
Slow food story
Slow food story
Italien 2013 | Regie: Stefano Sardo | 73 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die inzwischen weltweit aktive „Slow Food“-Bewegung hat ihren Ursprung in einem kleinen italienischen Örtchen. In Bra, einer Kleinstadt im kulinarisch zu Recht sehr selbstbewussten Piemont, begann vor 25 Jahren der zunächst schier aussichtslos scheinende Kampf gegen die Übermacht großer Fastfood-Konzerne. Der Dokumentarfilm erzählt ebenso amüsant wie spannend von einer Gruppe unbeugsamer Genießer und deren Kampf für Entschleunigung, Qualität und kulturelle Vielfalt.

Stefano Sardo stammt selbst aus Bra, wo er 1972 zur Welt kam. Nachdem er als Schauspieler und Drehbuchautor für Film und Fernsehen sowie als Rockmusiker aktiv war, drehte er SLOW FOOD STORY. Sein Vater Piero Sardo ist einer der Mitbegründer und derzeit Präsident der Slow Food Foundation.
Fr., 17.1. - 15.30 UhrSo., 19.1. - 17.30 UhrSa., 25.1. - 13.00 Uhr
Les Apaches
Les Apaches
Frankreich 2013 | Regie: Thierry de Peretti | 90 min. | digital | Aziz El Hadachi, Francois-Joseph Cullioli, Hamza Mezziani u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Basierend auf wahren Ereignissen, erzählt der Film vom jungen Aziz, der gemeinsam mit einigen Kumpels nachts in eine luxuriöse Villa auf Korsika einbricht und dort eine rauschende Party feiert. Was als großer und pubertärer Spaß beginnt, gerät jedoch zusehends außer Kontrolle, als die Gang in dem Haus Schusswaffen findet. Aziz bereut den Einbruch schon bald und will ihn am liebsten ungeschehen machen – doch er hat die Rechnung ohne seine Begleiter gemacht…

Der Korse Thierry de Peretti ist 1970 geboren, pendelt heute zwischen Paris und der korsischen Hauptstadt Ajaccio und hat als Regisseur, Schauspieler und Dramaturg vor allem fürs Theater gearbeitet. Daneben hat er auch Radio-Hörspiele realisiert. LES APACHES ist sein erster abendfüllender Film fürs Kino und wurde nach Cannes eingeladen.
Fr., 17.1. - 17.30 UhrSa., 25.1. - 19.00 Uhr
El artista y la modelo – Das Mädchen und der Künstler
El artista y la modelo – Das Mädchen und der Künstler
Spanien 2012 | Regie: Fernando Trueba | 105 min. | digital | Jean Rochefort, Aida Folch, Claudia Cardinale, Götz Otto u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1943, in einem kleinen französischen Dorf nahe der spanischen Grenze: Lange schon hat der 80jährige Bildhauer Marc Cros künstlerisch nichts mehr zustande gebracht, das ihn zufrieden stellt. Als aber seine Frau im Ort auf eine junge Katalanin trifft, die auf der Flucht vor Francos Schergen zu sein scheint, und diese mit nach Hause nimmt, findet er zu alter Schaffenskraft: Das Mädchen darf sich in seinem Atelier verstecken – wenn es dafür Modell steht…Poetischer Schwarz-Weiß-Film über die Kraft von Kunst und Schönheit in Zeiten des Krieges.

Fernando Trueba, von dem zuletzt der Jazz-Animationsfilm CHICO & RITA in den Kinos zu sehen war, begann seine Laufbahn zunächst als Filmkritiker. 1994 gewann er mit seinem Werk BELLE EPOQUE den Auslands-Oscar und verhalf mit diesem Film der jungen Penelope Cruz zum internationalen Durchbruch. Inzwischen wurde er dreimal mit dem wichtigsten spanischen Filmpreis, den „Goya“, als ‚Bester Regisseur’ geehrt.
Fr., 17.1. - 19.30 UhrSo., 26.1. - 13.30 Uhr
Freedom Bus
Freedom Bus
Ägypten, Deutschland 2012 | Regie: Fatima Geza Abdollahyan | 91 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
2011 fanden in Ägypten die ersten freien Wahlen statt. Aus Angst, die Bevölkerung könnte von ihrer neuen Freiheit keinen Gebrauch machen oder sich die Stimmen abkaufen lassen, startete Ashraf El-Sharkawy, der bei Ausbruch der Revolution eigentlich nur zufällig als Urlauber in Ägypten war und sonst als erfolgreicher Versicherungsmanager in Deutschland arbeitet, gemeinsam mit einigen Freunden eine besondere Initiative: Mit dem „Freedom Bus“, der monatelang quer durchs Land fuhr, sollten Millionen Ägypter über ihre neu erkämpften Rechte informiert und zum Wählen motiviert werden. Der Dokumentarfilm begleitet diese ambitionierte Initiative.

Fatima Geza Abdollahyan, geboren in Frankfurt am Main, hat iranische Eltern. Sie studierte in München, Lyon und London Politikwissenschaften sowie an der HFF in München Publizistik. Während des Studiums war sie in mehreren Ländern journalistisch für diverse Printmedien und fürs Fernsehen tätig. Mit FREEDOM BUS gewann sie beim Filmfest München den BR 3 Publikumspreis sowie den One Future Award.

Am 17.1. und 19.1. in Anwesenheit der Regisseurin!
Fr., 17.1. - 21.30 UhrSo., 19.1. - 15.30 Uhr
Stockholm
Stockholm
Spanien 2013 | Regie: Rodrigo Sorogoyen | 92 min. | digital | Javier Pereira, Aura Garrida u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Ein Mann und eine Frau begegnen sich auf einer Party. Eine klassische Situation, die wie so oft in eine romantische Begegnung zu münden scheint. Denn obwohl sie ihn zunächst abweist und sich spröde zeigt, kann er sie schließlich doch erobern – mit Charme, Witz und Beharrlichkeit. Die beiden tauschen viel Privates aus, kommen sich näher und verbringen die Nacht zusammen, doch am nächsten Tag ist alles wie verwandelt. Es beginnt ein psychologisches Duell, das durchaus auch beängstigende Züge annimmt…

Rodrigo Sorogoyen, 1981 in Madrid geboren, legt mit STOCKHOLM seinen zweiten Kinofilm vor. Zuvor hat er bereits fürs Fernsehen als Autor und Regisseur Serien gearbeitet. Für STOCKHOLM wurde er beim Filmfestival in Malaga als bester Regisseur und als bester Drehbuchautor ausgezeichnet.
Sa., 18.1. - 15.00 UhrDi., 21.1. - 21.30 Uhr
Io Sono Li – Venezianische Freundschaft
Io Sono Li – Venezianische Freundschaft
Italien 2011 | Regie: Andrea Segre | 97 min. | digital | Marco Paolini, Zhao Tao, Rade Serbedzija u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Geschichte einer ungewöhnlichen Beziehung: Beide sind sie Immigranten an der Küste nahe Venedig, fernab touristischer Ziele; er stammt aus dem ehemaligen Jugoslawien, arbeitet als Fischer und widmet sich in seiner freien Zeit der Dichtkunst, sie ist eine chinesische Barbetreiberin, die von der chinesischen Mafia unter Druck gesetzt wird. Zwischen den beiden vermeintlich so unterschiedlichen Menschen scheint eine Seelenverwandtschaft zu bestehen, und es entspinnt sich gegen alle Widerstände eine zarte, poetische Beziehung.

Andrea Segre, der zuvor ausschließlich dokumentarisch gearbeitet hat und mit seinen Filmen auf zahlreichen Festivals erfolgreich war, legt mit diesem Werk sein Spielfilmdebüt vor. Er ist studierter Soziologe und hat sich intensiv mit den Themen Migration und Kommunikation befasst. Neben seinem Filmschaffen unterrichtet er an der Universität Bologna.
Sa., 18.1. - 17.00 UhrMo., 20.1. - 15.00 UhrSo., 26.1. - 19.30 Uhr
Les chevaux de Dieu – Horses of God
Les chevaux de Dieu – Horses of God
Marokko, Frankreich, Belgien 2012 | Regie: Nabil Ayouch | 115 min. | digital | Abdelhakim Rachid, Abdelilah Rachid, Hamza Souidek u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Das Leben der Menschen in den Slums von Casablanca wird von Armut, Gewalt, Drogen und Hoffnungslosigkeit bestimmt. Leichtes Spiel für Islamisten, hier unter denen, die ohnehin nichts zu verlieren haben, „Gotteskrieger“ anzuwerben, die unter Einsatz des eigenen Lebens Terroranschläge verüben sollen. Auch die Brüder Yachine und Hamid, aufgewachsen im Slum Sidi Mounem, entscheiden sich schließlich, Märtyrer zu werden. Inspiriert vom Roman „Les étoiles de Sidi Mounem“ von Mahi Binebine.

Nabil Ayouch, Jahrgang 1969, wuchs in Paris auf und begann seine Karriere als Werbefilmer in Frankreich. Ende der 1990er Jahre gründete er eine Produktionsfirma, um junge Filmemacher zu fördern, und siedelte schließlich nach Marokko über, ins Land seiner Vorfahren. Inzwischen hat er mehrere Spielfilme sowie eine Dokumentation gedreht.
Sa., 18.1. - 19.00 UhrMo., 20.1. - 17.00 Uhr
Soullam lla Dimashk – Ladder to Damascus
Soullam lla Dimashk – Ladder to Damascus
Syrien 2013 | Regie: Mohamad Malas | 96 min. | digital | Najla el Wa'za, Lara Saade, Bilal Martini, Gianna Aanid u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
2011 in Damaskus gedreht, nur kurz nach dem Ausbruch des Aufstandes gegen die jahrzehntelange Diktatur Assads, verbindet der Film fiktionale, dokumentarische und fantastische Elemente. Im Mittelpunkt steht ein altes, elegantes Haus im Stadtzentrum der syrischen Metropole, das zwölf junge Menschen aus den verschiedensten Winkeln des ganzen Landes beherbergt, die sich in der Hauptstadt zusammengefunden haben und von der großen Sehnsucht nach Freiheit ergriffen werden.

Mohamad Malas, 1945 geboren, gehört zu den prominentesten Regisseuren seines Landes und gilt als erster Autorenfilmer Syriens. Nachdem er zunächst als Lehrer gearbeitet hatte, studierte er Film in Moskau. LADDER TO DAMASCUS wurde unter höchster Geheimhaltung und großer Gefahr für das ganze Team inmitten der Unruhen in Damaskus realisiert.
Sa., 18.1. - 21.30 UhrDo., 23.1. - 15.30 Uhr
Dupa Dealuri – Jenseits der Hügel
Dupa Dealuri – Jenseits der Hügel
Rumänien 2012 | Regie: Cristian Mungiu | 150 min. | digital | Cosmina Stratan, Cristina Flutur, Valeriu Andriuta u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Alinas Freundin Voichita hat sich für ein Leben im Kloster entschieden. Die beiden sind gemeinsam im Waisenhaus aufgewachsen und stehen sich sehr nah, und Alina versucht ihre Freundin nun bei einem Besuch in der Abgeschiedenheit zu überzeugen, mit ihr nach Deutschland zu kommen. Doch Voichita weigert sich, und Alinas Verhalten in Opposition zu den strikten Regeln des Klosters ruft die Nonnen und den strengen Abt auf den Plan. Ist Alina etwa vom Teufel besessen?

Cristian Mungiu ist einer der renommiertesten rumänischen Filmemacher. 1968 geboren, studierte er zunächst englische Literatur und arbeitete vor seiner Filmkarriere als Lehrer und Radiomoderator. Mit 4 WOCHEN, 3 WOCHEN UND 2 TAGE gewann er den Europäischen Filmpreis sowie die Goldene Palme in Cannes. Für JENSEITS DER HÜGEL erhielt er in Cannes zudem den Drehbuchpreis.
So., 19.1. - 11.00 UhrFr., 24.1. - 21.00 Uhr
Pismo caci – A letter to my father
Pismo caci – A letter to my father
Kroatien 2012 | Regie: Damir Cucic | 72 min. | digital | Milivoj Beader, Mate Gulin u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Ein Sohn arbeitet sich an seinem Vater ab: Seine größte Angst ist es, genau so zu sein wie sein Erzeuger – eine Projektion der eigenen Zukunft vor Augen zu haben, wenn er seinem Vater gegenüber sitzt. Über die Jahre haben sich ungelöste Konflikte zwischen den beiden Männern aufgestaut; nun greift der Sohn zur Videokamera und will dem Vater - und damit der gesamten älteren Generation und der patriarchalischen Gesellschaft, aus der er stammt - den Spiegel vorhalten. Doch ganz so einfach macht es ihm der Alte nicht...

Damir Cucic legt mit PIMSO CACI seinen ersten (halbdokumentarischen) Spielfilm vor, nachdem er zuvor mehrere Kurzdokus, fiktionale Kurzfilme und Experimentalfilme realisiert hat. 1972 in Slowenien geboren, beschäftigt er sich seit den 90ern intensiv mit dem Medium Film, wobei er gern dokumentarische, fiktionale und experimentelle Einflüsse kombiniert.
So., 19.1. - 14.00 UhrFr., 24.1. - 17.00 Uhr
Obrana i zastita – A Stranger
Obrana i zastita – A Stranger
Kroatien, Bosnien-Herzegowina 2013 | Regie: Bobo Jelcic | 87 min. | digital | Bogdan Diclic, Nada Durevska, Ivana Roscic u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Als ein alter Freund stirbt, gerät Slavko in einen tiefen Konflikt: Soll er als Kroate an der Beerdigung im muslimischen Teil seiner Heimatstadt Mostar teilnehmen? Was werden die Nachbarn, die Familie denken? Er ist ebenso gespalten wie seine Stadt, die auch Jahre nach dem Bürgerkrieg noch immer geteilt ist. Und alles Kopfzerbrechen, alle Debatten mit seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn, der zunehmend genervt reagiert, scheinen für Slavko zu keiner Lösung zu führen…

Bobo Jelcic, der selbst aus Mostar stammt und in Zagreb Regie studierte, realisierte mit A STRANGER seinen ersten Spielfilm. Zuvor war er als Theaterregisseur an Häusern in Kroatien, Deutschland, Österreich und der Schweiz tätig. Außerdem ist er Professor für Schauspiel an der Schauspielakademie Zagreb.
So., 19.1. - 19.30 UhrDi., 21.1. - 15.30 Uhr
Gözetleme Kulesi – Watchtower
Gözetleme Kulesi – Watchtower
Türkei 2012 | Regie: Pelin Esmer | 100 min. | digital | Olgun Simsek, Nilay Erdonmez, Menderes Samancilar u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Mann und eine Frau verstecken sich vor der Welt, aus unterschiedlichen Gründen: Er, Nihat, haust in einem Brandschutzturm im Wald - sie, Seher, oftmals in einem Zimmer in einer nahegelegenen Raststätte und Bushaltestelle. Nach und nach werden die beiden Einzelgänger aufeinander aufmerksam, umkreisen sich vorsichtig – und müssen sich fortan vor den Augen des jeweils anderen den Gewissensnöten stellen, die sie bisher alleine zu bewältigen versuchten.

Pelin Esmer, geboren und aufgewachsen in Istanbul, wo sie heute Dokumentarfilm an der Kadir Has Universität lehrt, studierte zunächst Soziologie und wandte sich dann dem Film zu. WATCHTOWER ist ihr zweiter Spielfilm und feierte in Toronto Premiere, nachdem sie mit ihren vorigen Dokumentarfilmen und dem Spielfilm 10 TO 11 bereits auf vielen internationalen Festivals erfolgreich war.
So., 19.1. - 21.30 UhrMi., 22.1. - 17.00 Uhr
Farsh w’ ghatta – Rags and tatters
Farsh w’ ghatta – Rags and tatters
Ägypten 2013 | Regie: Ahmad Abdalla | 87 min. | digital | Asser Yassin, Atef Yusef, Amr Abed u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Als 2011 die großen Demonstrationen rund um den Tahrir-Platz Kairo erschüttern und die bestehende Gesellschaftsordnung aufbrechen, gelingt es im Zuge der Unruhen auch zahlreichen Häftlingen, aus den Gefängnissen zu entkommen. Namenlose Flüchtige, deren Geschichte dieser mit eindrucksvollen Sufi-Gesängen und Poesie angereicherte Film erzählt, versuchten in den Armenvierteln und Vorstädten der Millionenmetropole Unterschlupf zu finden, während um sie herum die Revolution tobt.

Ahmad Abdalla, geboren 1978, stammt aus Kairo und war ursprünglich Musiker, bevor er sich dem Medium Film zuwandte. Inzwischen hat er mehrere Dokumentar- und Spielfilme realisiert. 2011 nahm er selbst an den Demonstrationen auf dem Tahrir-Platz teil. RAGS AND TATTERS hatte Premiere beim Filmfestival Toronto.
Mo., 20.1. - 19.30 UhrMi., 22.1. - 21.30 Uhr
Lemale et ha´halal – An ihrer Stelle
Lemale et ha´halal – An ihrer Stelle
Israel 2013 | Regie: Rama Burshtein | 90 min. | digital | Hadas Yaron, Chaim Sharir; Ido Samuel, Irit Sheleg u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nachdem ihre ältere Schwester bei der Geburt ihres Kindes verstorben ist, soll die junge Shira - für die eigentlich bereits eine andere Ehe so gut wie arrangiert war - an ihre Stelle treten und den nun verwitweten Schwager heiraten. Sie ist in einer strenggläubigen, ultraorthodoxen jüdischen Familie in Tel Aviv aufgewachsen, in der strenge Regeln gelten und individuelle Wünsche sich der Loyalität zur Familie unterzuordnen haben. Doch sowohl sie als auch der verwitwete Yochay haben Vorbehalte gegen eine Heirat…

Rama Burshtein, 1967 in New York geboren, heute in Israel lebend, trat mit 25 Jahren zum orthodoxen Judentum über. Sie studierte in Jerusalem Film und Fernsehen. LEMALE ET HA´HALAL, ihr Debütfilm, kam bei den Filmfestspielen in Venedig zur Uraufführung. Zuvor realisierte sie mehrere Filme innerhalb eines kleinen Zirkels orthodoxer Frauen, die aber nie außerhalb dieser Gemeinschaft gezeigt wurden.
Mo., 20.1. - 21.30 UhrFr., 24.1. - 15.00 Uhr
Tepenin ardi – Beyond the hill
Tepenin ardi – Beyond the hill
Türkei, Griechenland 2012 | Regie: Emin Alper | 94 min. | digital | Tamer Levent, Reha Özcan, Mehmet Özgür u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Faik ist pensionierter Förster und lebt auf dem Land in einer scheinbaren Idylle. Als ihn sein Sohn und seine Enkel besuchen, sind allerdings Konflikte vorprogrammiert - bei so vielen unterschiedlichen Ansichten und Temperamenten. Zudem ist Faiks Enkel Zafer seit seiner Zeit beim Militär psychisch angeschlagen. Wie gut, dass es da die Nomaden gibt, die angeblich in der Gegend umherziehen - sie sind die perfekten Sündenböcke und Zielscheibe für alle aufkommenden Aggressionen…

Emin Alper legt mit BEYOND THE HILL sein Kinodebüt vor, das in der Sektion Forum der Berlinale gezeigt wurde, dort den Caligari Filmpreis gewann und danach auf mehr als 30 Festivals weltweit zu sehen war. Emin Alper studierte in Istanbul Wirtschaft und Geschichte und ist heute dort auch als Dozent für Sozialwissenschaften tätig.
Di., 21.1. - 17.30 UhrSa., 25.1. - 21.00 Uhr
El taaib – The Repentant
El taaib – The Repentant
Algerien, Frankreich 2012 | Regie: Merzak Allouache | 87 min. | digital | Nabil Asli, Adila Bendimerad, Khaled Benaissa u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der Dschihadist Rashid verlässt sein Versteck in den Bergen, als die algerische Regierung verspricht, islamistische Rebellen zu begnadigen, wenn diese ihre Waffen niederlegen. Rashid schwört der Gewalt ab, kehrt nach Hause zurück und beginnt in einem Café zu arbeiten. Er ist bereit, in Frieden zu leben und sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern – doch dann nimmt sein Leben eine weitere Wendung…

Merzak Allouache ist in Algerien geboren und studierte zuerst in seiner Heimat und danach in Paris Film. Sein 1976 erschienener Debütfilm markierte den Beginn des modernen algerischen Kinos, das er seither mit mehreren, z.T. auf internationalen Festivals ausgezeichneten Filmen entscheidend mit geprägt hat.
Di., 21.1. - 19.30 UhrDo., 23.1. - 21.30 Uhr
Dancing in Jaffa
Dancing in Jaffa
Israel, Palästina, USA 2013 | Regie: Hilla Medalia | 100 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der international renommierte Turniertänzer Pierre Dulaine kehrt in seine Heimat zurück, um ein außergewöhnliches Projekt zu realisieren: Er möchte jüdischen und palästinensischen Kindern gemeinsam das Tanzen beibringen. Doch für viele der Teilnehmer, von Geburt an mit Misstrauen und Vorurteilen aufgewachsen, ist schon das Berühren der Hände eines Andersgläubigen ein schier unüberwindliches Hindernis. Der Dokumentarfilm DANCING IN JAFFA begleitet Dulaines bemerkenswertes Projekt, das die Kinder in Jaffa Selbstbewusstsein und zugleich Respekt vor dem Anderen lehren soll.

Hilla Medalia studierte Film und Fernsehen in Illinois und zeichnet sich für zahlreiche Dokumentarfilme für Kino und Fernsehen verantwortlich. Ihre Arbeiten wurden auf mehreren internationalen Festivals ausgezeichnet, zudem wurde sie dreimal für einen Emmy nominiert.
Mi., 22.1. - 15.00 UhrDo., 23.1. - 17.30 UhrSo., 26.1. - 15.30 Uhr
Gangster of love
Gangster of love
Kroatien, Deutschland, Rumänien 2013 | Regie: Nebojsa Slijepcevic | 80 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Eine „Dokumentar-Komödie“, unterhaltsam und aufschlussreich: Nedjeljko Babic, Spitzname „Gangster“, weil nie ohne Sonnenbrille anzutreffen, führt seit Jahren einsame Herzen zusammen. Doch in den Gebirgsdörfern an der kroatischen Grenze zu Bosnien-Herzegowina wird sein Geschäft immer schwieriger, denn viele Frauen wollen nicht mehr in der Region leben – und die meist wenig gebildeten männlichen Dorfbewohner sind zu stur und konservativ, sich auf Neues einzulassen… Eine amüsante Sozialstudie, die bemerkenswerte Einblicke gibt in das schwierige Verhältnis zwischen den Geschlechtern in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels.

Der Kroate Nebojsa Slijepcevic, Jahrgang 1973, studierte zunächst Psychologie, dann Regie in Zagreb. Er drehte zahlreiche TV-Dokumentationen und Serien, aber auch Dokumentarfilme fürs Kino, die auf vielen Festivals zu sehen waren. GANGSTER OF LOVE ist seine erste internationale Koproduktion.

Am 22.1. in Anwesenheit des Regisseurs
Mi., 22.1. - 19.00 UhrSa., 25.1. - 15.00 Uhr
Wilaya
Wilaya
Algerien / Spanien 2012 | Regie: Pedro Perez Rosado | 88 min. | digital | Nadhira Mohamed, Memona Mohamed, Mohamed Said Salam u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Fatimetu ist in einem Sahraui-Flüchtlingscamp in Algerien geboren, wuchs dann aber bei einer Gastfamilie in Spanien auf. Erst 16 Jahre später kehrt sie zurück, weil ihre Mutter, die mit dem Rest der Familie all die Jahre im Camp lebte, verstorben ist. Ihr Bruder scheint von ihr zu erwarten, dass Fatimetu nun bleibt und sich um ihre behinderte Schwester Hayat kümmert, zumal dies auch der letzte Wunsch der toten Mutter war. Sie ist hin- und hergerissen zwischen alter und neuer Heimat, Freiheitsdrang und Verantwortungsgefühl, Tradition und dem modernen Leben, das sie in Spanien kennen gelernt hat.

Pedro Perez Rosado, Jahrgang 1952, stammt aus Petres bei Valencia. Nach seinem Filmstudium in Valladolid arbeitete er als Regieassistent und in der Werbung. Er hat sich intensiv mit der Situation der Sahrauis beschäftigt und diese dokumentiert, bevor er sich in WILAYA fiktional damit auseinander setzte.
Do., 23.1. - 19.30 UhrSa., 25.1. - 17.00 Uhr
Epizoda u zivotu beraca zeljeza – Aus dem Leben eines Schrottsammlers
Epizoda u zivotu beraca zeljeza – Aus dem Leben eines Schrottsammlers
Bosnien-Herzegowina, Frankreich 2012 | Regie: Danis Tanovic | 75 min. | digital | Nazif Mujic, Senada Alimanovic, Semsa Mujic u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nazif kann seine Romafamilie, die in einem kleinen Ort in Bosnien lebt, mit dem Ausschlachten alter Autos und dem Sammeln und Verkaufen von Metallschrott gerade so über Wasser halten. Senada, seine Frau, kümmert sich um Kinder und Haushalt. Sie ist mit dem dritten Kind schwanger, als sie eines Tages starke Unterleibsschmerzen spürt. Besorgt fährt die ganze Familie zur nächsten Klinik, doch da sie nicht krankenversichert ist, will man Senada nicht helfen. Eine wahre Odyssee beginnt. Schließlich wird sie untersucht – und es stellt sich heraus, dass eine teure Operation nötig wäre, um sie und das ungeborene Kind zu retten.

Danis Tanovic, der schon mit seinem Debütfilm NO MAN´S LAND 2002 die Goldene Palme in Cannes, einen Golden Globe und den Auslands-Oscar gewann, erhielt für seine quasi-dokumentarische, bewegende Milieustudie über den schwierigen Alltag einer Romafamilie den 'Großen Preis der Jury' der Berlinale. Er lebt und arbeitet in Sarajevo.
Fr., 24.1. - 19.00 UhrSo., 26.1. - 17.30 Uhr
Alois Nebel
Alois Nebel
Tschechische Republik, Deutschland 2011 | Regie: Tomáš Luňák | 84 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
1989 im Altvatergebirge an der Grenze zu Polen: der unauffällige Alois Nebel arbeitet bei der Bahn als Fahrtdienstleiter, als plötzlich ein stummer Fremder vor ihm steht. Mit ihm wird Nebels Vergangenheit lebendig: eine Mord kurz nach Kriegsende... Ein tschechischer Animationsfilm im Rotoskopie-Verfahren, leise und ruhig, romantisch und melancholisch – nicht nur handwerklich ausgesprochen beeindruckend.
Di., 28.1. - 20.00 UhrMi., 29.1. - 19.00 UhrDo., 30.1. - 19.00 UhrDi., 4.2. - 21.15 UhrMi., 12.2. - 21.15 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Regie: ???.
Auch im neuen Jahr geht sie weiter, unsere beliebte Filmreihe „Film & Wein“! Diesmal steht ein italienischer Klassiker aus den 60er Jahren auf dem Programm – wie gehabt verbunden mit einem schönen Glas Wein. Referent: Matthias Kirchner. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 31.1. - 19.00 Uhr
All is lost
All is lost
USA 2013 | Regie: J.C. Chandor | 106 min. | digital | Robert Redford, ohne Dialoge | deutsche Fassung.
Ein allein dahin segelnder Skipper rammt in der Weite des Meeres einen verloren gegangenen Container, der sein Boot stark beschädigt. Als dann noch ein Sturm aufzieht, ist er gezwungen, eine Rettungsinsel zu besteigen, deren Wasservorräte bald zur Neige gehen. Erst dann entfährt ihm ein leiser Fluch... Ungemein packendes Drama und eine Paraderolle für Robert Redford, keine weiteren Darsteller, nur Wasser und ein paar Bootsplanken. „Ein Lehrstück in Reduktion und Effizienz, wie man es nur selten findet.“ (kino-zeit.de) „Wenn das keinen Oscar wert ist ...“ (Die Zeit)
Sa., 1.2. - 19.00 UhrSo., 2.2. - 19.00 UhrMo., 3.2. - 19.00 UhrDi., 4.2. - 19.00 UhrMi., 5.2. - 17.00 UhrDo., 6.2. - 19.00 UhrFr., 7.2. - 19.00 UhrSa., 8.2. - 19.00 UhrSo., 9.2. - 17.15 UhrDi., 11.2. - 19.00 UhrMi., 12.2. - 19.00 UhrDo., 13.2. - 17.00 UhrSa., 15.2. - 19.00 UhrSo., 16.2. - 17.00 UhrDo., 20.2. - 17.00 UhrSo., 23.2. - 11.00 Uhr
Dancing in Jaffa
Dancing in Jaffa
Israel, Palästina, USA 2013 | Regie: Hilla Medalia | 100 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der international renommierte Turniertänzer Pierre Dulaine kehrt in seine Heimat zurück, um ein außergewöhnliches Projekt zu realisieren: Er möchte jüdischen und palästinensischen Kindern gemeinsam das Tanzen beibringen. Doch für viele der Teilnehmer ist schon das Berühren der Hände eines Andersgläubigen ein schier unüberwindliches Hindernis.
So., 2.2. - 15.15 UhrSo., 9.2. - 15.15 UhrMi., 12.2. - 17.00 Uhr
Master of the universe
Master of the universe
Deutschland, Österreich 2013 | Regie: Marc Bauder | 88 min. | digital | deutsche Fassung.
Die Banken sind (oder waren?) die Kathedralen des 21. Jahrhunderts. Mächtig, mysteriös, Ehrfurcht gebietend. Man wartet auf einen, der erklärt und auspackt - einen wie Rainer Voss, früher einer der führenden Investmentbanker Deutschlands, einer, der in seiner aktiven Zeit tagtäglich mit Millionen hantierte. In Marc Bauders beeindruckender Dokumentation wird nachdrücklich erzählt, wie es in einer solchen Großbank zugeht – an einem Ort, an dem beinahe schon religiöse Gesetzmäßigkeiten wirken. „Ein Wort charakterisiert unsere Dreharbeiten in der Finanzbranche: Angst. Diese Branche hat Angst, sich aus der Deckung heraus zu bewegen. Jeder Schritt könnte von der Außenwelt falsch interpretiert werden, und bevor man das riskiert, sagt man lieber gar nichts.“ (Marc Bauder).
So., 2.2. - 17.15 UhrMi., 5.2. - 19.00 UhrMo., 10.2. - 17.00 UhrDo., 13.3. - 21.15 Uhr
La vie d’Adèle – Blau ist eine warme Farbe
La vie d’Adèle – Blau ist eine warme Farbe
Frankreich, Spanien, Belgien 2012 | Regie: Abdellatif Kechiche | 177 min. | digital | Adèle Exarchopoulos u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Blau hat Emma ihre Haare gefärbt. Für die 15jährige Adèle sieht sie damit lesbisch aus, also interessant, denn sie hat unlängst ihre Homosexualität entdeckt. So lernen sie sich kennen und werden ein Liebespaar. Eine Liebe, die ihre Schwierigkeiten bewältigen muss, beruflicher Erfolg und Erfolglosigkeit, Affären mit anderen Frauen oder auch Männern, Einsamkeit und Enttäuschung. Basierend auf einer graphic novel von Julie Maroh schuf Abdellatif Kechiche (COUSCOUS MIT FISCH) ein sensibles, grell inszeniertes Beziehungsdrama von großer psychologischer Tiefe, ohne Scheu vor explizit-erotischen Szenen und von zwei fantastischen Hauptdarstellerinnen getragen. Dafür gab es verdientermaßen die ‚Goldenen Palme’ von Cannes 2013!
So., 2.2. - 21.15 UhrMo., 3.2. - 21.15 UhrMi., 5.2. - 21.00 UhrSo., 9.2. - 21.15 UhrMo., 17.2. - 21.00 UhrDi., 18.2. - 21.00 Uhr
Blancanieves
Blancanieves
Spanien 2012 | Regie: Pablo Berger | 101 min. | digital | Maribel Verdu u.a. | Stummfilm Originalfassung.
Spanien zu Beginn des letzten Jahrhunderts: Schwer hat Carmen, Tochter eines gefeierten Toreros, unter ihrer bösartigen Stiefmutter zu leiden. Nachdem diese ihren Vater ermordet hat, flieht Carmen und schließt sich einer Gruppe umher ziehender Kleinwüchsiger an, die sich als fahrende Gaukler verdingen. Sie geben ihr den Namen ‚Blancanieves’: die ‚Schwarzweiße’. Durch Zufall entdeckt sie ihr Talent für den Stierkampf und wird schließlich zur Berühmtheit. Bestes spanisches Kino, poetisch, romantisch und ausgesprochen kraftvoll! Gleichermaßen ein Glücksfall für den zeitgenössischen Stummfilm.
Di., 4.2. - 17.00 Uhr
Apple stories
Apple stories
Deutschland 2012 | Regie: Rasmus Gerlach | 84 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Auch ein i-phone wirft einen Schatten. Jüngst immer wieder in den internationalen Medien zu vernehmen: Ausbeutung und furchtbare Bedingungen, die bei der Herstellung von vielen Apple-Produkten herrschen sollen. Davon handelt APPLE STORIES, sozusagen das Gegenprodukt zur Steve Jobs Biografie. Diese wichtige Doku zeigt die sogenannten ‚i-slaves’, Arbeiter und Arbeiterinnen in den Zinnminen von Ruanda oder in den Fabriken in China; harte lange Arbeit zu Niedrigstlöhnen.
Do., 6.2. - 14.00 UhrSa., 8.2. - 17.00 Uhr
Djeca – Die Kinder von Sarajevo
Djeca – Die Kinder von Sarajevo
Bosnien, Deutschland, Frankreich, Türkei 2012 | Regie: Aida Begic | 90 min. | digital | Marija Pikic, Ismir Gagula u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach dem Bürgerkrieg ist in Sarajevo vermeintlich der Normalzustand eingekehrt. Ein Geschwisterpaar hat zwar seine Eltern verloren, aber die eine Schwester hat einen Job als Köchin in einem Restaurant ergattert, was zum Überleben reicht. Sie bekennt sich zum Islam, ebenso wie ihr wesentlich jüngerer Bruder, der noch zur Schule geht. Gerade er wird aber immer wieder wegen seiner Religionszugehörigkeit angefeindet. Schließlich eskaliert die Situation... Aida Begics viel beachteter Film ist ein realistisches Drama, das ziemlich genau die derzeitigen Verhältnisse in dieser Region Europas darzustellen vermag.
So., 9.2. - 19.15 UhrMo., 17.2. - 19.00 UhrDi., 18.2. - 17.00 Uhr
Das radikal Böse
Das radikal Böse
Österreich 2013 | Regie: Stefan Ruzowitzky | 96 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Hannah Arendt in ihrem Denktagebuch: „Das radikal Böse ist das, was nicht hätte passieren dürfen, d. h. das, womit man sich nicht versöhnen kann, was man als Schickung unter keinen Umständen akzeptieren kann, und das, woran man auch nicht schweigend vorübergehen darf.“ So fragt sich auch Dokumentarfilmer Stefan Ruzowitzky, warum sich normale junge deutsche Männer ab 1941 in Osteuropa am Massenmord an jüdischen Zivilisten beteiligen konnten. Seine Dokumentation montiert Zitate aus Briefen, Tagebüchern und Prozessakten, lässt Augenzeugen zu Wort kommen, und analysiert den Begriff des radikalen Bösen zudem mit Hilfe von Psychologen und Historikern. Im Ergebnis ist DAS RADIKAL BÖSE eine ausgesprochen erhellende Zumutung – ein zutiefst beeindruckender, wichtiger Dokumentarfilm, der zum Schul-Pflichtprogramm gehören sollte.
Mo., 10.2. - 19.00 UhrDo., 13.2. - 21.00 UhrMi., 19.2. - 10.00 UhrDi., 11.3. - 19.00 UhrMo., 17.3. - 21.00 Uhr
A touch of sin
A touch of sin
China, Japan 2013 | Regie: Jia Zhangke | 135 min. | digital | Wu Jiang, Vivien Li u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
So unterschiedlich China mit seiner riesigen Ausdehnung und Bevölkerung auch ist, Gewalt herrscht überall und hat dabei ähnliche Formen. Davon erzählt A TOUCH OF SIN, vier Geschichten aus vier unterschiedlichen Milieus, angesiedelt in großstädtischen Regionen wie auf dem Land. Die Bildsprache, die hierfür gewählt wurde, entbehrt nicht der Drastik. Zugleich aber zeigt sie Strukturen zwischen den jeweiligen Episoden auf und schafft damit Berührungspunkte. A TOUCH OF SIN lief 2013 auf den Filmfestspielen in Cannes im Wettbewerb und gewann schließlich den Preis „Bestes Drehbuch“.
Mo., 10.2. - 21.30 UhrMi., 19.2. - 21.45 UhrDo., 20.2. - 21.00 UhrMi., 19.3. - 21.15 Uhr
Les beaux jours – Die schönen Tage
Les beaux jours – Die schönen Tage
Frankreich 2013 | Regie: Marion Vernoux | 94 min. | digital | Fanny Ardant, Laurent Lafitte u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Manche erwachsenen Kinder sind erbarmungslos. Die von Caroline etwa schenken ihr eine Mitgliedschaft im Seniorenclub mit Namen ‚Les beaux jours“. Bestimmt gut gemeint, denn Caroline ist nicht mehr die Jüngste, soeben in Rente gegangen und die Liebe zu ihrem Mann ist auch schon ziemlich erloschen. Und ausgerechnet im Seniorenclub trifft sie auf Julien, viel jünger als sie. Er macht ihr schöne Augen, sie fühlt jäh eine Leidenschaft in sich hochsteigen, die sie längst verloren glaubte. Sehr französischer Film über eine unkonventionelle Beziehung, vor allem aber ein Rendezvous mit der unvergleichlichen Fanny Ardant.
Do., 13.2. - 19.00 UhrSo., 16.2. - 19.00 UhrDo., 20.2. - 19.00 UhrMo., 24.2. - 19.00 Uhr
Il più bel giorno della mia vita – Der schönste Tag in meinem Leben
Il più bel giorno della mia vita – Der schönste Tag in meinem Leben
Italien 2002 | Regie: Cristina Comencini | 104 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine italienische Familie auf engem Raum: die Oma organisiert und predigt, die älteste Tochter flirtet, die jüngere betrügt sogar und der Sohn möchte sich nicht als schwul outen. Alles ein ziemliches Chaos, nur die Enkelin blickt durch. IL PIÙ BEL GIORNO DELLA MIA VITA ist warmherziges Beziehungskino, so unterhaltsam wie nacherlebbar, zudem exzellent gespielt. Vor dem Film findet eine kurze Einführung statt. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 14.2. - 19.00 Uhr
La Grande Bellezza – Die große Schönheit
La Grande Bellezza – Die große Schönheit
Italien 2013 | Regie: Paolo Sorrentino | 142 min. | digital | Toni Servillo, Carlo Verdone u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jep Gambardella wollte einst Schriftsteller werden und schrieb auch einen Roman. Mit diesem hatte er zwar Erfolg, aber es blieb dabei. Stattdessen entwickelte er sich immer mehr zum wortgewandten Partylöwen: anerkannt, gefeiert und umhätschelt. Nun feiert er seinen 65.Geburtstag, liegt im Anzug in der Hängematte mit einem Gin-Tonic in der Hand. Er könnte zufrieden sein, ist es aber oftmals nicht. Gelangweilt von der römischen Gesellschaft überkommt ihn zuweilen eine unbestimmte Melancholie, zumal er sich gerade an seine erste große Liebe erinnert. Opulent schöne Elegie auf das Lebensgefühl, auf Rom, deutlich inspiriert durch den ewig großen Federico Fellini. LA GRANDE BELLEZZA wurden soeben mit einem „Golden Globe“ als „Bester Fremdsprachiger Film“ ausgezeichnet!
Mi., 19.2. - 19.00 UhrDo., 6.3. - 16.00 Uhr
Wings
Wings
USA 1927 | Regie: William A. Wellman | digital | Mary Preston, Jack Powell u.a. | Stummfilm Originalfassung.
Der Oscar-prämierte Film zeigt mit eindrucksvollen Aufnahmen den Luftkrieg zwischen Amerikanern und Deutschen über französischem Boden. Die Kamera folgt dabei zwei Männern des „American Flying Corps“, deren anfängliche Rivalität durch den gemeinsamen Kampf in der Luft in enger Freundschaft mündet. Für weitere Turbulenzen sorgt eine Frau, die zwischen den beiden steht. Die hohen Produktionskosten, zum Teil durch das Verteidigungsministerium finanziert und die eigene Fliegererfahrung des Regisseurs, ermöglichten die Realisation eines Filmes, der faszinierende Bilder des Luftkrieges mit einer ergreifenden Liebesgeschichte kombiniert.

Einführung: Maya Dietrich / Musik: Resident Poltergeist
Fr., 21.2. - 19.00 Uhr
The Battle of the Somme
The Battle of the Somme
Großbritannien 1916 | Regie: Geoffrey Malins / John McDowell | 77 min. | digital | Stummfilm Originalfassung.
Indem sie das britische Heer begleiteten und sowohl die Vorbereitungen als auch den Beginn einer der verlustreichsten Schlachten des Ersten Weltkrieges dokumentierten, leisteten die beiden Kameramänner Geoffrey Malins und John McDowell Pionierarbeit in der kinematographischen Kriegsberichterstattung. Mit der Premiere am 10. August 1916 lief der erfolgreichste Film der britischen Filmgeschichte mit 20 Millionen verkaufter Eintrittskarten an. Im Jahr 2005 wurde THE BATTLE OF THE SOMME Weltdokumentenerbe der UNESCO.

anschließend: „Lazarettfilme“
Die Wiedereingliederung der körperlich und seelisch Verletzten des Ersten Weltkrieges in die Kriegsmaschinerie oder die Arbeitswelt war nicht nur die Aufgabe von Ärzten und Therapeuten, sondern galt auch als Pflicht der Gesellschaft gegenüber den Opfern des Krieges. In den Kriegsjahren wurden Filme zur Verwundetenfürsorge in Auftrag gegeben. Diese wurden u.a. im Zusammenhang mit Ausstellungspräsentationen in verschiedenen Städten aufgeführt und demonstrierten neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Prothetik. Im Programm: „Wiederertüchtigung schwerbeschädigter Industriearbeiter“ (DE 1918, 8 Min, 35mm) sowie „Ansichten aus dem Lazarett Jakobsberg“ (DE 1918, 10 Min, digital).

Einführung: Norbert Ahlers & Stefan Knobel / Musik: Mario Pesce & Open File
Sa., 22.2. - 17.00 Uhr
Aegir
Aegir
Deutschland 1918 | 27 min. | 35mm | Stummfilm Originalfassung.
Aegir, der Herr der Fluten, freut sich über die Leckereien, die ihm aus den von Deutschen abgeschossenen britischen Schiffen auf den Meeresgrund sinken. Doch was muss er da in der Zeitung lesen: Der Krieg soll in Deutschland keine Unterstützung in der Bevölkerung mehr finden? Verwunderlich, dem muss auf den Grund gegangen werden. Und tatsächlich: Die Deutschen zeichnen auch 1918 und mit Begeisterung noch die neunte Kriegsanleihe. Einführung: Christoph Makowski / Musik: N.N.
Sa., 22.2. - 19.30 Uhr
Heimkehr
Heimkehr
Deutschland 1928 | Regie: Joe May | 114 min. | 35mm | Lars Hanson u.a. | Stummfilm Originalfassung.
1917: Karl und Richard sind seit zwei Jahren russische Kriegsgefangene in der sibirischen Steppe. Zeit genug, um sich genauer kennenzulernen. Besonders der melancholische Richard gibt jedes Detail seines Privatlebens preis, so dass Karl Richards Frau Anna wie seine eigene zu kennen glaubt. Getrieben von der Sehnsucht beschließt Richard zu fliehen und Karl folgt ihm. Doch auf dem beschwerlichen Weg trennen sich ihre Pfade und finden erst nach Kriegsende in der Heimat bei Anna zueinander. Ein Beziehungskonflikt bahnt sich an.

Einführung: Steffen Schneider / Musik: Nathan Bontrager & José M. Díaz de León
So., 23.2. - 15.00 Uhr
J'accuse
J'accuse
Frankreich 1919 | Regie: Abel Gance | 166 min. | digital | Stummfilm Originalfassung.
J’ACCUSE erzählt die Geschichte zweier Männer aus einem kleinen Dorf in Südfrankreich. Der Poet Jean Diaz ist in Edith verliebt, doch die ist mit dem Rüpel François Laurin verheiratet. Im Krieg entwickeln die beiden trotz ihrer Rivalität und ihres gegensätzlichen Charakters eine enge Freundschaft. Doch der Krieg wird mehr zerstören, als er vereint. Edith wird von deutschen Soldaten entführt und vergewaltigt, die beiden Männer gehen am Krieg zugrunde. Frankreichs Kinopionier Abel Gance gelang mit dieser frühen Anklage an den gerade erst überstandenen Ersten Weltkrieg der Durchbruch.

Einführung: Jens Cram / Musik: Glaswald
So., 23.2. - 17.45 Uhr
Das Ende von St. Petersburg
Das Ende von St. Petersburg
UdSSR 1927 | Regie: Wsevolod Pudovkin | 88 min. | digital | Stummfilm Originalfassung.
Wsevolod Pudovkin's Film, eine Auftragsarbeit zum 10-jährigen Jubiläum der russischen Revolution, zeigt ein glorreiches Bild vom Anfang und Triumph der Oktoberrevolution 1917. In das Zeitgeschehen hineingeworfen: der Held Iwan, ein naiver Bauernjunge, der vom Schicksal an exemplarische Stationen der Revolution geführt wird. Mit Mut und Entschlusskraft beeinflusst er so den Ausgang der Geschichte und gibt der Masse ein Gesicht.

Einführung: Denis Gurkin / Musik: Hari Ossa
So., 23.2. - 21.00 Uhr
Das merkwürdige Kätzchen
Das merkwürdige Kätzchen
Deutschland 2013 | Regie: Ramona Zürcher | 72 min. | digital | Jenny Schily, Anjorka Strechel u.a. | deutsche Fassung.
Ein Durchschnittstag im Leben einer deutschen Durchschnittsfamilie: Eltern (eher anti-autoritär), Kinder (eher erwachsen), Hund und Katze (vertragen sich). Es gibt zu sehen: eine kaputte Waschmaschine, die repariert wird, eine Ohrfeige und viel Küchenarbeit. Darüber einen Film könnte jeder drehen? Aber nicht doch. Durch exzellente Kameraarbeit, die die Privatheit des familiären Zusammenlebens rekonstruiert, entsteht quasi eine Dokumentation sehr alltäglicher Beziehungsgeflechte. Als Vorfilm zeigen wir den Oscar-prämierten Kurzfilm "Tango".
Di., 25.2. - 19.00 UhrMi., 26.2. - 19.00 UhrDo., 27.2. - 19.00 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Eine neue Veranstaltung unserer Reihe „Film & Wein“! Diesmal steht ein ungewöhnlicher Berlin-Film vor dem Mauerfall auf dem Programm – wie gehabt verbunden mit einem schönen Glas Wein. Referent: Maya Dietrich (kineskop.de). Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt es bei: Eintritt frei!
Fr., 28.2. - 19.00 Uhr
All is lost
All is lost
USA 2013 | Regie: J.C. Chandor | 106 min. | digital | Robert Redford, ohne Dialoge | deutsche Fassung.
Ein allein dahin segelnder Skipper rammt in der Weite des Meeres einen verloren gegangenen Container, der sein Boot stark beschädigt. Als dann noch ein Sturm aufzieht, ist er gezwungen, eine Rettungsinsel zu besteigen, deren Wasservorräte bald zur Neige gehen. Erst dann entfährt ichm ein leiser Fluch... Ungemein packendes Drama und eine Paraderolle für Robert Redford, keine weiteren Darsteller, nur Wasser und ein paar Bootsplanken. „Ein Lehrstück in Reduktion und Effizienz, wie man es nur selten findet.“ (kino-zeit.de) „Wenn das keinen Oscar wert ist ...“ (Die Zeit)
Sa., 1.3. - 17.00 UhrSo., 2.3. - 15.15 UhrSa., 8.3. - 19.00 UhrSo., 27.4. - 11.00 Uhr
Rush
Rush
Großbritannien, USA, Deutschland 2013 | Regie: Ron Howard | 123 min. | digital | Daniel Brühl, Chris Hemsworth u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nichts gegen den schnellen Heppenheimer, aber die Formel 1 hat schon spannendere Zeiten erlebt – und gefährlichere. 1976 kam es zu einem Duell des österreichischen Ferrari Piloten Niki Lauda und seinem Kontrahenten James Hunt auf McLaren. Der ewig unzufriedene Perfektionist gegen den trinkfesten Playboy. Als dann Lauda auf dem Nürburgring schwer verunglückt, jedoch aber nach lediglich zwei Rennen Pause auf die Rennstrecke zurückkehrt, steigt die Dramatik nur noch weiter. Exzellenter Film, liebevoll inszeniert und exzellent gespielt. Wie hieß es etwa in der ‚Zeit“? „And the Oscar goes to wrooahmm!!!“ (meinte wohl: an Daniel Brühl für seine überragende Leistung in seiner Rolle als Niki Lauda). Auch wenn daraus leider nichts geworden ist.
Sa., 1.3. - 19.30 UhrSo., 2.3. - 19.30 UhrDi., 4.3. - 21.00 UhrDo., 6.3. - 21.00 UhrDi., 11.3. - 21.00 Uhr
Mandela – Long walk to freedom
Mandela – Long walk to freedom
Großbritannien, Südafrika 2014 | Regie: Justin Chadwick | 147 min. | digital | Idris Elba u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die episch breite Verfilmung der Autobiographie des kürzlich verstorbenen Nelson Mandela setzt ein in seiner Zeit als junger Anwalt, in der er sich zunehmend gegen das Apartheid-Regime Südafrikas engagierte. Sie endet mit seiner Vereidigung als Präsident. Dazwischen liegen der Kampf, die lange Haft, die Freilassung und die Versuche der Aussöhnung. Unterstützt vor allem durch die schauspielerische Leistung Idris Elbas in der Hauptrolle gelingt Regisseur Justin Chadwick ein bewegendes Porträt einer der schillerndsten Persönlichkeiten der letzten Jahrzehnte als Symbol für eine bessere Welt.
So., 2.3. - 11.00 UhrDi., 4.3. - 16.00 UhrSo., 9.3. - 11.00 UhrMo., 10.3. - 16.00 UhrDi., 11.3. - 16.00 UhrSa., 15.3. - 19.00 UhrSo., 16.3. - 15.30 UhrMo., 24.3. - 16.00 UhrFr., 28.3. - 11.00 Uhr
Meine Schwestern
Meine Schwestern
Deutschland 2013 | Regie: Lars Kraume | 90 min. | digital | Jördis Triebel, Nina Kunzendorf, Lisa Hagmeister u.a. | deutsche Fassung.
Linda wurde mit einem schweren Herzfehler geboren. Als für die 30-Jährige eine komplizierte Herz-OP ansteht, ahnt sie, dass ihre Zeit zu Ende geht. Ihre Krankheit hat sie ebenso geprägt wie ihre beiden Schwestern, die ältere Katharina und die jüngere Clara. Während Katharina versucht, das Leben und ihre Gefühle zu kontrollieren, verdrängt Clara ihre Ängste. Linda hingegen, die durch den stets nahenden Tod zu einer starken, in sich ruhenden Frau geworden ist, bittet ihre beiden Schwestern, mit ihr ein paar Tage zu verbringen. Von Hamburg nach Tating, einem Ort ihrer Kindheit an der Nordsee, geht die Reise weiter nach Paris. Gemeinsam tauchen die drei Schwestern in ihre Vergangenheit ein, verbringen gemeinsame Tage voll Vertrautheit; Lachen, streiten und vertragen sich wieder, wie nur Schwestern es können. Lars Kraumes Berlinale-Beitrag MEINE SCHWESTERN glänzt mit herausragenden Schauspielerinnen und mit großer emotionaler Wucht.
So., 2.3. - 17.30 UhrMi., 5.3. - 17.00 UhrFr., 7.3. - 19.00 UhrDo., 13.3. - 17.00 UhrSo., 16.3. - 19.00 UhrMo., 17.3. - 19.00 UhrSa., 22.3. - 17.00 UhrSo., 23.3. - 11.00 Uhr
Hannas Reise
Hannas Reise
Deutschland 2013 | Regie: Julia von Heinz | 100 min. | digital | Karoline Schuch, Lore Richter u.a. | deutsche Fassung.
Erzählt wird die Geschichte der ehrgeizigen Hanna, die in Israel eine ehrenamtliche Tätigkeit aufnimmt, um ihre Job-Chancen bei einer Unternehmensberatung zu verbessern. In Tel Aviv wird die junge Deutsche nicht nur mit zwei ihrer besserwisserischen Landsleute konfrontiert, sondern auch mit ihrem provokanten, neuen, israelischen Arbeitskollegen Itaj, der obendrein recht attraktiv ist. Bald knistert es zwischen Hanna und Itaj. Ihr Aufenthalt in Tel Aviv und die dort gesammelten Erfahrungen lassen Hanna ihr ganzes zukünftiges Leben überdenken. Der Film erlebte auf den diesjährigen Hofer Filmtagen seine Deutschlandpremiere. „Julia von Heinz erweist sich (...) als tatsächlich bemerkenswerte Regisseurin.“ (kino-zeit.de)
Mo., 3.3. - 19.00 UhrSo., 9.3. - 19.00 UhrMi., 12.3. - 19.00 UhrFr., 14.3. - 17.30 UhrMo., 17.3. - 17.00 UhrMi., 9.4. - 17.00 UhrSo., 20.4. - 17.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 38
Zum Goldenen Hirsch 38
Deutschland 2013 | Regie: diverse | ca 120 min. | digital | Originalfassung.
Ein neues Hirsch-Jahr hat begonnen und das Karlstorkino wird endlich wieder zum Jagdrevier. ZUM GOLDENEN HIRSCH bringt im März die neuesten, schrägsten und besten Kurzfilme aus der Metropolregion auf die große Leinwand. Denn die regionale Kurzfilmszene kennt keine Winterpause! Das größte regionale Kurzfilmfestival ist das Festival für Feierabendregisseure und Untergrundartisten. Das Festival für erotische Reisereportagen und knallharten Lokalborderlinejournalismus. Das Festival, auf dem nur das Publikum bestimmt, wer 100,- Euro in bar und die Qualifikation für den Großen Endhirsch 2015 mit nach Hause nehmen darf.
Mi., 5.3. - 19.30 Uhr
Il était une forêt – Das Geheimnis der Bäume
Il était une forêt – Das Geheimnis der Bäume
Frankreich 2013 | Regie: Luc Jacquet | 78 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Dokumentation der Geschichte des tropischen Regenwaldes mit Aufnahmen etwa aus Peru und Gabun. Der arrivierte Biologe Francis Hallé erklärt das einzigartige Zusammenspiel von Pflanzen und Tieren, das diesen Wald so ökologisch wertvoll macht. Eine ungemein kenntnisreiche und anschauliche Einführung in dieses doch sehr komplexe, aber auch wunderschöne Thema - vom Regisseur von DIE REISE DER PINGUINE.
Do., 6.3. - 19.00 UhrSa., 8.3. - 17.00 UhrMi., 12.3. - 17.00 UhrDo., 17.4. - 17.00 UhrSa., 19.4. - 17.00 UhrSo., 20.4. - 15.15 Uhr
Der Imker
Der Imker
Schweiz 2013 | Regie: Mano Khalil | 107 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Bienenzüchter verlor im türkisch-kurdischen Krieg nicht nur Frau und Kinder, sondern auch seine Lebensgrundlage, nämlich fünfhundert Bienenvölker. Aber es blieb ihm die Liebe zu Bienen und Mensch. Nach einer langen Irrfahrt gelangt er zuletzt in die Schweiz, um dort wieder von vorn zu beginnen. Der Film porträtiert diesen ungemein liebevollen und erfahrungsreichen Menschen, zeigt aber auch darüber hinaus ein Bild vom Leben der Ausländer in der heutigen Schweiz. Ungewollt aktuell und sehr informativ!
So., 9.3. - 15.00 UhrDi., 18.3. - 19.00 UhrMi., 19.3. - 17.00 UhrDi., 25.3. - 17.00 UhrSa., 29.3. - 17.00 UhrSo., 30.3. - 15.00 Uhr
Der Kampf um Tibet
Der Kampf um Tibet
Deutschland 2013 | Regie: Shi Ming, Thomas Weidenbach | 52 min. | digital | voice over deutsche Fassung.
Wer an Tibet denkt, der denkt vor allem an betende Mönche und prügelnde Polizisten, an einen Konflikt zwischen brutalen Chinesen und friedliebenden Tibetern. Doch dieser Film zeigt, dass es in der jüngeren Geschichte Tibets nie um einen Streit der Kulturen oder nur um eine ideologische Auseinandersetzung zwischen Kommunismus und Buddhismus ging. Seit der Eroberung Tibets durch die chinesische Volksbefreiungsarmee im Oktober 1950 geht es in Tibet um handfeste politische, ökonomische und strategische Interessen der Machthaber in Peking. Doch davon erfuhr die Weltöffentlichkeit bislang kaum etwas. Heute ist Tibet vielleicht wichtiger denn je für die Ambitionen der chinesischen Führung geworden. Denn Chinas Metropolen und Industrie benötigen immer mehr Strom und Wasser - und beides soll in Zukunft aus gigantischen Wasserbauprojekten in Tibet kommen, den größten und riskantesten der Welt. Zum ersten Mal äußern sich im Film vor allem Chinesen zum Tibet-Konflikt: Schriftsteller, Historiker und Wissenschaftler, die die Propaganda der Pekinger Regierung nicht länger ertragen und selbst auf die Suche nach der Wahrheit gegangen sind. Sie schaffen ein Bild von Tibets Geschichte und Zukunft, das es so noch nie zu sehen gab.

Mit freundlicher Unterstützung der TID-Regionalgruppe, Heidelberg. Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Gespräch statt.
Mo., 10.3. - 19.00 Uhr
Like someone in love
Like someone in love
Frankreich, Japan 2012 | Regie: Abbas Kiarostami | 109 min. | digital | Rin Takanashi, Tadashi Okuno u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Studentin Akiko in Tokio hat einen Nebenjob als Callgirl. Es ist anstrengend. Als sie aber den älteren Herrn Takashi kennen lernt, entwickelt sich durch Takashis sanfte Art eine besondere Beziehung, in der sich der ältere Herr langsam auch um die Privatsphäre Akikos zu kümmern beginnt. Das könnte Probleme geben, denn Akiko hat einen Freund und der weiß natürlich nichts von ihrer Nebentätigkeit. Ein leiser, bisweilen hauchzarter Film des Altmeisters Abbas Kiarostami, charmant und bisweilen sogar komisch, nicht verpassen!
Do., 13.3. - 19.00 UhrFr., 14.3. - 19.30 UhrDi., 18.3. - 21.15 UhrMi., 19.3. - 19.00 UhrDo., 20.3. - 19.00 UhrSo., 23.3. - 16.30 Uhr
El artista y la modelo – Das Mädchen und der Künstler
El artista y la modelo – Das Mädchen und der Künstler
Spanien 2012 | Regie: Fernando Trueba | 105 min. | digital | Jean Rochefort, Aida Folch u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1943, in einem kleinen französischen Dorf nahe der spanischen Grenze: Lange schon hat der 80jährige Bildhauer Marc Cros künstlerisch nichts mehr zustande gebracht, das ihn zufrieden stellt. Als aber seine Frau im Ort auf eine junge Katalanin trifft, die auf der Flucht vor Francos Schergen zu sein scheint, und diese mit nach Hause nimmt, findet er zu alter Schaffenskraft: Das Mädchen darf sich in seinem Atelier verstecken – wenn es dafür Modell steht… Poetischer Schwarz-Weiß-Film über die Kraft von Kunst und Schönheit in Zeiten des Krieges.
Sa., 15.3. - 17.00 UhrDi., 18.3. - 17.00 Uhr
Lampedusa
Lampedusa
Italien 2002 | Regie: Emanuele Crialese | 91 min. | digital | Valeria Golino u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Legende von der Insel Lampedusa: Dort lebt Grazia, ihr Mann Pietro, der Fischer sowie ihre drei Kinder. Grazia gilt als schwierig, manchmal sehr fröhlich, manchmal sehr traurig. Und sie benimmt sich nicht wie Frauen sich dort zu benehmen haben. Es wird mit Grazia immer schwieriger, ihr Mann will sie ins Sanatorium schicken, aber Grazia versteckt sich in einer Höhle auf der Insel. Nur ihr Sohn Pasquale weiß davon. Pietro und die Dorfbewohner dagegen glauben nun, Grazia habe sich umgebracht und sind sehr bestürzt. Aber am Bartholomäus-Fest geschieht ein Wunder. Wunderbar poetischer Film.

Vor dem Film findet eine kurze Einführung statt. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 21.3. - 19.00 Uhr
Only lovers left alive
Only lovers left alive
Frankreich, Großbritannien, Deutschland 2013 | Regie: Jim Jarmusch | 123 min. | digital | Tilda Swinton, John Hurt u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Vampir Adam lebt versteckt in einer Villa im heruntergekommenen Detroit. Tagsüber beschäftigt sich der Rockmusiker mit seinen Gitarren, denn erst nachts kann er das Haus verlassen. Von Menschen hält er sich zumeist fern, er ernährt sich lieber von Blutkonserven, denn die menschliche Ignoranz, die dabei ist, die Welt zugrunde zu richten, ekelt ihn an. Adam versinkt immer tiefer in Depression, zumal seine geliebte Eve, ebenfalls eine Vampirin, weit entfernt in Tanger lebt. Doch dann macht sie sich auf den Weg zu ihm...Jim Jarmusch mit einer bissig-ironischen Variante des Vampirfilm-Genres als Kommentar zur weltweiten Krise – ein Film, der auch über seinen famosen Soundtrack begeistert.
Sa., 22.3. - 19.00 UhrSo., 23.3. - 19.00 UhrMo., 24.3. - 21.15 UhrDi., 25.3. - 19.00 UhrSo., 30.3. - 21.00 Uhr
Wadjda – Das Mädchen Wadjda
Wadjda – Das Mädchen Wadjda
Saudi-Arabien, Deutschland 2013 | Regie: Haifaa Al Mansour | 98 min. | digital | Waad Mohammed u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der erste Film aus Saudi-Arabien, ein Land, in dem es keine Kinos gibt, handelt von einem elfjährigen Mädchen, das davon träumt, einmal mit dem eigenen Fahrrad ein Wettrennen bestreiten zu dürfen. Doch radfahrende Mädchen in der Öffentlichkeit sind in Saudi-Arabien unerwünscht. Aber Wadjda gibt nicht auf, betreibt an ihrer Schule illegale Geschäfte, gewinnt sogar bei einem Koran-Rezitationswettbewerb. Und verkündet dann zum Entsetzen der Anwesenden, sich von dem Geld ein Fahrrad kaufen zu wollen.
So., 23.3. - 14.30 UhrSo., 30.3. - 17.00 Uhr
Dark shadows
Dark shadows
USA 2012 | Regie: Tim Burton | 108 min. | digital | Johnny Depp, Michelle Pfeiffer u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In einer US-amerikanischen Stadt in den frühen 70ern öffnen Bauarbeiter einen verrotteten Sarg. Darin liegt ein stark ausgehungerter Vampir, der die Arbeiter sofort tötet. Es ist Barnabas, der einst 1760 von einer Hexe in einen Vampir verwandelt wurde, da er sich ihrer Brunst nicht ergeben wollte. Nun trifft Barnabas auf seine Nachfahren, eine ziemlich schräge Familie. Gothic trifft auf Pop-Art, zudem absolute Starbesetzung an Schauspielern und echten Horrorgestalten. Gilt als einer der lustigsten Vampirfilme seit Roman Polanskis TANZ DER VAMPIRE.
So., 23.3. - 21.30 UhrMo., 24.3. - 19.00 Uhr
Waltz with Bashir
Mo., 24.3. - 08.00 Uhr
Slumdog Millionär
Mo., 24.3. - 10.00 Uhr
Thirst – Durst
Thirst – Durst
Korea 2009 | Regie: Park Chan-wook | 133 min. | digital | Song Kang-ho u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein katholischer Priester stellt sich als Testperson für einen Impfstoff zur Verfügung, doch er stirbt an den Folgen. Plötzlich erwacht er wieder zum Leben, allerdings als Vampir. Um weiterzuleben muss er menschliches Blut trinken … Als er eine junge Frau kennen lernt, die unglücklich verheiratet ist, verfällt er zusehends dieser Frau, die nun ebenso zu einem Vampir mutiert. Ein blutgieriges Paar, vor dem nun kein Mensch mehr sicher zu sein scheint?! Vom Regisseur von OLD BOY, willkommen in der Schule der Abartigkeiten, des Sex und der menschlichen Ausdünstungen!
Di., 25.3. - 21.30 UhrSa., 29.3. - 21.15 Uhr
So finster die Nacht (Låt den rätte komma in)
So finster die Nacht (Låt den rätte komma in)
Schweden 2008 | Regie: Tomas Alfredson | 114 min. | digital | Lina Leandersson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Oskar wird immer wieder in der Schule gehänselt. Er ist zu schüchtern und zu ängstlich, um sich zu wehren. Doch als in der Nachbarwohnung seiner Siedlung ein älterer Herr mit einem sehr androgyn wirkenden Kind namens Eli einzieht, nimmt er behutsam mit ihnen Kontakt auf. Dabei beginnt er nur ganz langsam zu begreifen, wer die beiden sind, nämlich ein kleiner Vampir und sein Blutbeschaffer. Davon handelt SO FINSTER DIE NACHT, die schwedische Variante des Vampir-Genres, nicht grell blutrot, sondern tief gefroren und psychologisch äußerst subtil, zudem hochspannend. Ein ungemein aufregender Geheimtipp!
Mi., 26.3. - 19.00 UhrMo., 31.3. - 21.15 Uhr
Beltracchi – Die Kunst der Fälschung
Beltracchi – Die Kunst der Fälschung
Deutschland 2014 | Regie: Arne Birkenstock | 96 min. | digital | Wolfgang Beltracchi, Helene Beltracchi, Henry Keazor u.a. | deutsche Fassung.
Mit ihm verbindet sich wohl der größte Kunstfälschungs-Skandal der europäischen Nachkriegsgeschichte. Handwerklich begabt und mit großen kunsthistorischem Wissen ausgestattet begann Wolfgang Beltracchi, Jahrgang 1951, zur Zeit im offenen Vollzug, zunächst Werke der klassischen Moderne zu kopieren, dann auch welche neu hinzu zu erfinden, die Lücken in der jeweiligen Künstlerbiographie zu füllen. Die Ergebnisse waren ausgesprochen überzeugend. Die Kunstwelt schenkte ihm Glauben, viele seiner 300 Fälschungen, die in über 40 Jahren entstanden, gingen schließlich für Millionen über den Tisch. Großen Anteil an dem System hatte dabei auch Beltracchis Frau Helene... BELTRACCHI – DIE KUNST DER FÄLSCHUNG ist ein überaus spannendes wie humorvolles Porträt eines – man kann es nicht anders sagen – Symphatieträgers samt Familie – ein genialer Maler, der gleichermaßen respektlos, entspannt wie gekonnt den internationalen Kunstbetrieb jahrzehntelang narrte.

Am 27.3. in Anwesenheit von Prof. Dr. Henry Keazor, Kunsthistoriker. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Gespräch.
Do., 27.3. - 19.00 UhrSa., 29.3. - 19.00 UhrSo., 30.3. - 19.00 UhrMo., 31.3. - 17.00 UhrSa., 5.4. - 17.00 UhrDi., 8.4. - 17.00 UhrSo., 13.4. - 14.30 UhrDi., 22.4. - 17.00 Uhr
„Film & Wein“
„Film & Wein“
Regie: ???.
Eine neue Veranstaltung unserer Reihe „Film & Wein“! Diesmal steht ein Schweizer Filmdrama aus den 70er Jahren auf dem Programm – wie immer verbunden mit einem schönen Glas Wein. Referent: Jo-Hannes Bauer. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt es bei: Eintritt frei!
Fr., 28.3. - 19.00 Uhr
In Sarmatien
In Sarmatien
Deutschland 2014 | Regie: Volker Koepp | 120 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Wo liegt Sarmatien? Sarmatien ist ein Name aus der Antike für den geographischen und kulturellen Raum zwischen Weichsel, Wolga, Ostsee und Schwarzem Meer. Heute gehören Teile davon zu den Staaten Moldawien, Weißrussland, Litauen und Ukraine. Aber dennoch bildet diese Region eine Einheit, genährt von einem Bewusstsein, das aber verschwunden zu sein scheint. Volker Koepp, einer der wichtigsten deutschen Dokumentarfilmer, auch schon zu Gast bei uns im Karlstorkino, bereiste die Gegend und folgte den großen Flüssen bis an die Ostsee. Er trifft dabei - wie schon so oft in seinen Filmen - auf Menschen, die zu erzählen wissen. Sein geistiger Begleiter ist dabei der Lyriker Johannes Bobrowski.
So., 30.3. - 11.00 UhrMo., 31.3. - 19.00 UhrSo., 6.4. - 15.00 Uhr
My Tehran for Sale
My Tehran for Sale
Iran 2009 | Regie: Granaz Moussavi | 96 min. | digital | Marzieh Vafamehr, Amir Chegini, Asha Mehrabi u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Marzieh ist eine junge Schauspielerin, die in Teheran lebt. Die Behörden aber verbieten ihr die Theaterarbeit und so ist sie gezwungen, ein geheimes Leben zu führen, um sich künstlerisch auszudrücken. Sie trifft den im Iran geborenen Saman, der mittlerweile ein australischer Staatsbürger ist und der ihr einen Ausweg aus ihrem Land bietet.
Di., 1.4. - 20.30 Uhr
Zendan-e zanan – Frauengefängnis
Zendan-e zanan – Frauengefängnis
Iran 2002 | Regie: Manijeh Hekmat | 106 min. | digital | Roya Nonahali, Roya Taymourian u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der Film schildert den Alltag in einem Frauengefängnis in Teheran über den Zeitraum von knapp 20 Jahren, beginnend kurz nach der Revolution 1984. Den roten Faden stellt die Protagonistin Mitra her, die als junges, aufständisches Mädchen in einer verdreckten Zelle den Mord am zweiten Ehemann ihrer Mutter absitzt, der diese schlecht behandelte. Mitras Gegenspielerin heißt Tahareh, die im Gefängnis die Führung der Frauen übernommen hat, um autoritär Zucht und Ordnung durchzusetzen.
Mi., 2.4. - 20.30 Uhr
Sham'i dar baad – Kerzen im Wind
Sham'i dar baad – Kerzen im Wind
Iran 2004 | Regie: Pouran Derakhsndeh | 103 min. | digital | Azita Hajian, Shahab Hosseini u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der Junge Farzin trifft auf Aida, die aus einer wohlhabenden Familie stammt. Beide heiraten, doch schon nach kurzer Zeit stirbt Aida. Farzin zieht sich daraufhin in seiner Trauer zurück. Er betäubt sich in seiner Krise mit Drogen und Partys. Im Krankenhaus begegnet er der Krankenschwester Safoura, die Aida ähnelt. Safoura allerdings wendet sich schnell von ihm ab, als sie feststellt, dass Farzin drogenabhängig ist...
Do., 3.4. - 20.30 Uhr
Kasi az Gorbehaye Irani Khabar Nadareh - No one knows about persian cats
Kasi az Gorbehaye Irani Khabar Nadareh - No one knows about persian cats
Iran 2009 | Regie: Bahman Ghobadi | 106 min. | digital | Negar Shaghaghi u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der Film handelt von den beiden jungen Musikern Ashkan und Negar, die nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis versuchen, eine Band zu gründen, um mit dieser den Iran zu verlassen. Das Paar begegnet Nader, einem Fan der Underground-Musik und ein schriller Produzent, der ihnen helfen will... KASI AZ GORBEHAYE IRANI KHABAR NADAREH zeigt die zahlreichen Schwierigkeiten von jungen Musikern im Iran, dokumentiert aber auch zugleich die kulturelle Vielfalt der Musikszene in Teheran.
Do., 3.4. - 22.30 Uhr
Hatred
Hatred
Iran 2012 | Regie: Reza Dormishian | 84 min. | digital | Baran Kosari, Babak Hamidian u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Jaleh und Hamid sind zwei Jugendliche aus der dritten Generation von iranischen Immigranten in der Türkei. Ihre Familien kamen hierher, um ein friedliches Leben zu führen. HATRED zeigt zwei parallele Erzählungen aus zwei verschiedenen Perioden des Lebens von Jaleh und Hamid auf, die wie ihre Eltern – wenn auch aus anderen Gründen – eine Chance für ein besseres Leben woanders suchen.

Im Anschluss an den Film: iranisch-deutsches Filmgespräch und Feier im ‚Klub K’.
Fr., 4.4. - 19.30 Uhr
La Grande Bellezza – Die große Schönheit
La Grande Bellezza – Die große Schönheit
Italien 2013 | Regie: Paolo Sorrentino | 142 min. | digital | Toni Servillo, Carlo Verdone u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jep Gambardella wollte einst Schriftsteller werden und schrieb auch einen Roman. Mit diesem hatte er zwar Erfolg, aber es blieb dabei. Stattdessen entwickelte er sich immer mehr zum wortgewandten Partylöwen: anerkannt, gefeiert und umhätschelt. Nun feiert er seinen 65.Geburtstag, liegt im Anzug in der Hängematte mit einem Gin-Tonic in der Hand. Er könnte zufrieden sein, ist es aber oftmals nicht. Gelangweilt von der römischen Gesellschaft überkommt ihn zuweilen eine unbestimmte Melancholie, zumal er sich gerade an seine erste große Liebe erinnert. Opulent schöne Elegie auf das Lebensgefühl, auf Rom, deutlich inspiriert durch den ewig großen Federico Fellini – ausgezeichnet mit dem Oscar 2014 als „Bester fremdsprachiger Film“.
Sa., 5.4. - 19.00 UhrSo., 6.4. - 11.00 UhrDo., 29.5. - 16.30 Uhr
Und morgen mittag bin ich tot
Und morgen mittag bin ich tot
Deutschland 2013 | Regie: Frederik Steiner | 102 min. | digital | Liv Lisa Fries, Sophie Rogall u.a. | deutsche Fassung.
Lea ist 22 Jahre alt und hat die Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose. Da auch bereits ihr Bruder daran verstarb und sie für sich selbst keine Lebensperspektive mehr sieht, beschließt sie, ihrem Leben mittels aktiver Sterbehilfe in der Schweiz ein Ende zu machen. Ihre Schwester, ihre Mutter und ihre Großmutter sollen sie dorthin begleiten. Speziell die Mutter protestiert dagegen energisch, beginnt dann aber langsam den Wunsch ihrer Tochter zu respektieren... Liv Lisa Fries überzeugt in der Hauptrolle dieses sehr einfühlsam inszenierten filmischen Beitrags zu einem sehr kontrovers diskutierten Thema.

Am Sonntag 6.4. in Anwesenheit des Regisseurs!
So., 6.4. - 19.00 UhrMo., 7.4. - 17.00 Uhr
Das finstere Tal
Das finstere Tal
Deutschland, Österreich 2013 | Regie: Andreas Prochaska | 114 min. | digital | Sam Riley, Paula Beer u.a. | deutsche Fassung.
Ende des 19. Jahrhunderts kommt ein einsamer Reiter, der sich Greider nennt, in ein abgelegenes Alpendorf. Da er Geld anbietet, darf der schweigsame Fremde bleiben, bietet man ihm eher widerwillig eine Unterkunft an. Als das Dorf einschneit, kommen kurz hintereinander zwei Söhne des Brenner-Bauern, der mächtige Patriarch der Dorfgemeinschaft, auf unerklärliche Weise ums Leben. Man beginnt den rätselhaften Fremden zu verdächtigen, aber man erinnert sich auch immer mehr an ein dunkles Geheimnis, das dieser entlegene Ort mit sich trägt... Prominent besetzter und ausgesprochen stilsicher inszenierter Alpenwestern nach der Vorlage von Thomas Willmann.
Mo., 7.4. - 19.00 UhrDi., 8.4. - 21.00 UhrMi., 9.4. - 21.00 UhrDo., 17.4. - 21.30 UhrFr., 18.4. - 19.00 UhrDi., 20.5. - 17.00 Uhr
Journey to Jah
Journey to Jah
Deutschland, Schweiz, Jamaika 2013 | Regie: Noël Dernesch, Moritz Springer | 92 min. | digital | Gentleman, Damien Marley u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„Jah“ steht für Gott, eine Reise zu Gott demnach: Auf diese Reise gehen Gentleman und Alborosie, zwei bekannte Reggae-Musiker, denn Spiritualität spielt in ihrem Werk eine wichtige Rolle. Ihre Reise führt sie nach Jamaika, dem Ursprung ihrer Musik, Rasta und Rastafari. Dort treffen sie einerseits Künstler wie die Ikone Jack Radics, andererseits verschließen sie aber auch nicht ihre Augen vor den zahlreichen politischen und sozialen Problemen dieser Insel. Zudem begegnen sie der in Jamaika sehr angesagten Sängerin Terry Lynn, die sie im Gegenzug in die Berliner Club-Szene begleiten. Sehr groovige Dokumentation eines Lebensgefühls und einer Sinnsuche.
Mo., 7.4. - 21.30 UhrMi., 9.4. - 19.00 UhrMo., 14.4. - 21.00 UhrFr., 18.4. - 21.30 UhrSa., 19.4. - 21.00 UhrDi., 22.4. - 21.30 Uhr
Blue Jasmine
Blue Jasmine
USA 2013 | Regie: Woody Allen | 98 min. | digital | Cate Blanchett, Alec Baldwin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jasmine ist ein verwöhntes Upperclass-Leben in Manhattan gewöhnt. Doch nach der Trennung von ihrem Gatten scheint der soziale Abstieg unvermeidlich – sie zieht zu ihrer Schwester Ginger und kann zunächst nur mit Hilfe von Antidepressiva den Anschein von Stabilität wahren. Das Verhältnis zum Ehemann ihrer Schwester ist ebenfalls problematisch, und in ihrem neuen Job muss sie sich der Avancen ihres Chefs erwehren.... Woody Allen mit seiner neuen, hinreißenden Tragikomödie, getragen von der glänzenden, mit dem Oscar ausgezeichneten Cate Blanchett und eng angelehnt an Tennessee Williams´ berühmtes Bühnenstück „Endstation Sehnsucht“.
Di., 8.4. - 19.00 Uhr
Kreuzweg
Kreuzweg
Deutschland 2014 | Regie: Dietrich Brüggemann | 107 min. | digital | Lea van Acken, Florian Stetter u.a. | deutsche Fassung.
Die 14-jährige Maria wächst in einer Familie auf, die einer besonders strengen Richtung der katholischen Kirche angehört. Besonders ihre Mutter legt rigide, oftmals auch manipulative Methoden an den Tag, um ihre Tochter im vermeintlich rechten Glauben zu erziehen. Maria wiederum nimmt ihren Glauben ausgesprochen ernst und versucht diesen pausenlos in ihren Alltag zu integrieren. So soll auch in der Schule oder bei Freundschaften diejenigen Grundsätze, die ihre Familie und der Pfarrer fortwährend vermitteln, zum Tragen kommen. Der radikale Unterschied zwischen den festen familiären Regeln einerseits und ihrem weltlichen Leben andererseits setzt Maria nun immer mehr unter Druck – der irgendwann so immens wird, dass sie eine radikale Lösung herbeisehnt, um diesem Leben zu entfliehen... Nach 3 ZIMMER/KÜCHE/BAD und RENN WENN DU KANNST ist KREUZWEG die erneute Zusammenarbeit von Anna und Dietrich Brüggemann. Die ungewöhnlich eindringliche und spannende Geschichte eines Mädchens, das sein Leben ganz Jesus widmen möchte, lief im Wettbewerb der Berlinale 2014 und wurde dort mit dem „Silbernen Bären“ (Bestes Drehbuch) ausgezeichnet.
Do., 10.4. - 19.00 UhrFr., 11.4. - 19.00 UhrSo., 13.4. - 16.30 UhrMo., 14.4. - 16.30 UhrDi., 15.4. - 19.00 UhrMi., 16.4. - 19.00 UhrFr., 18.4. - 16.30 UhrMo., 21.4. - 16.30 Uhr
Ida
Ida
Polen, Dänemark 2013 | Regie: Pawel Pawlikowski | 90 min. | digital | Agata Kulesza, Agata Trzebuchowska u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1962 in einem polnischen Kloster. Bevor die Novizin Anna ihr Gelübde ablegen kann, wird sie von der Oberschwester gebeten, ihre einzige noch lebende Verwandte, Tante Wanda, aufzusuchen. Dieses Treffen hat für Anna ungeahnte Folgen, denn ihr wird offenbart, sie sei eigentlich Jüdin und trage den Namen Ida. So begeben sich darum die beiden Frauen auf eine Reise zu den Spuren der tragischen Geschichte ihrer Familie. Annas Welt, ihre Vorstellungen, ihr Glaube gerät ins Wanken... In eindrücklichen Schwarz-Weiß-Bildern, still und intensiv, erzählt der preisgekrönte Regisseur Pawel Pawlikowski von zwei Frauen, denen das Vergessen nicht gelingt. IDA ist für den polnischstämmigen Filmemacher auch eine Beschäftigung mit seinem Geburtsland Polen und den eigenen Wurzeln. Seine poetische wie klare filmische Annäherung an die bis heute mit Schweigen belegte Gemengelage aus Antisemitismus, Katholizismus und Kommunismus stellt eine zu Recht ausgezeichnete Perle europäischen Filmschaffens dar.
Fr., 11.4. - 17.00 UhrSa., 12.4. - 17.00 UhrSo., 13.4. - 19.00 UhrMo., 14.4. - 19.00 UhrDi., 15.4. - 17.00 UhrMi., 16.4. - 17.00 UhrSa., 19.4. - 19.00 Uhr
Snowpiercer
Snowpiercer
Frankreich, Korea, USA 2013 | Regie: Joon-ho Bong | 126 min. | digital | Ed Harris, Tilda Swinton, Jamie Bell u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Beim Versuch, die Klimakatastrophe, die globale Erwärmung, aufzuhalten, schuf sich die Menschheit eine Wüste aus Eis, die nun die gesamte Erde bedeckt und alles Leben ausgelöscht hat. Fast alles Leben, denn es gibt einen langen Zug, der ohne zu halten durch diese feindliche Welt dahin rast. Und in diesem Zug wiederholt sich die Geschichte dieser Spezies, die einst die gesamte Erde bewohnte. Denn es gibt mehrere Abteile: ganz hinten zusammengepfercht und elendig die dritte Klasse, ganz weit vorne dagegen eine kleine reiche Minderheit. Und auch in der selbst verschuldeten Eiszeit sinnt man auf Revolution und dürstet nach Aufruhr. Vielbeachteter Science-Fiction nach der bekannten französischen Graphic Novel „Le Transperceneige“.
Fr., 11.4. - 21.15 UhrSa., 12.4. - 21.15 UhrSo., 13.4. - 21.00 UhrDi., 15.4. - 21.30 UhrMi., 16.4. - 21.30 UhrSo., 20.4. - 21.30 UhrMo., 21.4. - 21.00 UhrFr., 2.5. - 21.30 UhrDo., 15.5. - 21.00 UhrMi., 11.6. - 21.30 Uhr
Augenblicke 2014 (Kurzfilmprogramm)
Augenblicke 2014 (Kurzfilmprogramm)
Deutschland, Schweiz 2011 – 2013 | Regie: diverse | 92 min. | digital | deutsche Fassung.
Eine neue Ausgabe der Kurzfilmreihe AUGENBLICKE: Die 10 Kurzfilme könnten inhaltlich diesmal unterschiedlicher kaum sein. Generation Facebook, fade Sonntagsreden, ein Amoklauf, Flüchtlinge aus Afrika, eine rasante Liebeserklärung (nicht nur) an Berlin, debattierende Handfeger, so manche kulturelle Herausforderung, die ans Eingemachte geht, eine ungewöhnlich erzählte Familiengeschichte, Dresscodes und weitere Segnungen der modernen Technologie werden Sie auf eine Achterbahn der Gefühle und Gedanken mitnehmen.

Einführung: Dr. Almut Rumstadt, Weiterbildungsreferentin Bildungszentrum Heidelberg / Mit freundlicher Unterstützung: Mediathek für Pastoral und Religionspädagogik, Freiburg.
Sa., 12.4. - 19.00 Uhr
Die Austernprinzessin (Ort: St. Michael, Edingen-Neckarhausen)
Die Austernprinzessin (Ort: St. Michael, Edingen-Neckarhausen)
Deutschland 1919 | Regie: Ernst Lubitsch | 60 min. | digital (Stummfilm) | Victor Janson u.a. | Originalfassung.
Als Ossi, die verwöhnte Tochter des „Austernkönigs“ Mr. Quaker, erfährt, dass die Tochter des Schuhcreme-Fabrikanten einen Grafen heiratet, zerstört sie in einem hemmungslosen Wutanfall ihre gesamte Zimmereinrichtung. Sie beruhigt sich erst, nachdem der Vater ihr verspricht, einen heiratsfähigen Prinzen zu besorgen. Prompt präsentiert der angeheuerte Heiratsvermittler den gutaussehenden, aber mittellosen Prinzen Nucki. Doch bevor die „Austernprinzessin“ ihre heiß ersehnte Trophäe ins heimische Schlafzimmer bringen kann, kommt es zu einer ganzen Reihe von Verwechslungen und wilden Ereignissen. In dieser frühen, aufwendig choreografierten Komödie, schimmert bereits das auffallende Talent Lubitsch‘ für groteske Gags und subtile Komik durch.

Musikalische Live-Begleitung von LIVIN DESERT und mit Einführung.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit ‚KIEN’ (Kultur Initiative Edingen Neckarhausen).

Ort der Veranstaltung: St. Michael Gemeindehaus, Hauptstr. 365, 68535 Edingen-Neckarhausen
Sa., 12.4. - 20.00 Uhr
Die Frau des Polizisten
Die Frau des Polizisten
Deutschland 2013 | Regie: Philip Gröning | 175 min. | digital | Alexandra Finder, David Zimmerschied u.a. | deutsche Fassung.
Christine und Uwe sind verheiratet und haben eine vierjährige Tochter namens Clara. Uwe ist ein ehrgeiziger Polizist, er arbeitet viel, um voran zu kommen. Man lebt in einer Kleinstadt und ist neu hier. Christine ist viel allein und unternimmt notgedrungen viel mit dem Kind. Clara ist neugierig, besonders mag sie Tiere. Doch Uwe beginnt sich wegen seiner hohen Arbeitsbelastung immer weiter von seiner Familie zu entfremden. Formal eigenwillig erzähltes Familiendrama, in Venedig mit dem „Preis der Jury“ ausgezeichnet. Ein ausgesprochen besonderer Film des Regisseurs von DIE GROSSE STILLE.
So., 13.4. - 11.00 Uhr
Au bout du conte – Unter dem Regenbogen
Au bout du conte – Unter dem Regenbogen
Frankreich 2012 | Regie: Agnès Jaoui | 112 min. | digital | Agathe Bonitzer, Benjamin Biolay u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
AU BOUT DU CONTE ist ein unvergleichlich unterhaltsames Stück Kino-Boulevardtheater; amüsant und nachdenklich inszeniert über die schillernden Verwicklungen und Herausforderungen des Lebens, wie sie so nur aus Frankreich kommen können. Es geht um vier Paare: ein junges, ein altes und zwei geschiedene. Zudem um eine unglücklich liebende beste Freundin und einen jungen Mann, der sein Glück nicht sieht.
Do., 17.4. - 19.00 UhrSo., 20.4. - 19.00 Uhr
Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht
Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht
Deutschland 2013 | Regie: Edgar Reitz | 230 min. | digital | Jan Dieter Schneider, Antonia Bill, Werner Herzog u.a. | deutsche Fassung.
„Komm er her“ ruft ein eleganter Herr aus einer Kutsche heraus einem jungen Mann zu, doch der rennt davon. Der Herr ist Alexander von Humboldt, der ängstlich schüchterne Mann heißt Jakob Simon, Privatgelehrter für Sprachen der indigenen Bevölkerung Brasiliens. Aber Jakob Simon hat seine Heimatregion nie verlassen; andere Menschen tun das stattdessen ständig. Denn die Zeiten um 1842 im Hunsrück sind hart. Viele wandern nach Südamerika aus, um sich ihren Traum vom besseren Leben zu erfüllen...

Der Gewinner des Deutschen Filmpreises 2014 weiterhin bei uns im Programm!

In der Mitte des Films findet eine kurze Pause statt. Eintritt regulär: EUR 12.- / ermäßigt: EUR 10.- / Mitglieder: EUR 6.-
So., 20.4. - 11.00 UhrSo., 18.5. - 11.00 UhrSo., 1.6. - 11.00 Uhr
Les triplettes de Belleville - Das große Rennen von Belleville
Les triplettes de Belleville - Das große Rennen von Belleville
Frankreich, Belgien, Großbritannien 2003 | Regie: Sylvain Chomet | 80 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Champion, ein kleiner Junge, lebt mit Oma und Hund in einem kleinen Haus. Champion will nur eines: einmal im Leben an der ‘Tour de France’ teilnehmen. Er trainiert und trainiert, die Oma unterstützt ihn als Mechanikerin. Als es soweit ist, zeigt er sich aber den sportlichen Anforderungen der Tour nicht gewachsen. Er wird vom Besenwagen aufgesammelt. Aber dieser gehört nicht dem Veranstalter, sondern der Mafia, die ihn in eine amerikanische Stadt mit dem Namen Belleville entführt. Dort fahren als Attraktion Radfahrer in einer Art Maschine um die Wette, eine Sklavenarbeit. Doch die Oma nimmt die Verfolgung auf... Ein Trickfilm, der fast ohne Worte auskommt, formal und inhaltlich hervorragend, vor witzigen Ideen nur so sprühend, wurde für den Oscar nominiert.
Mo., 21.4. - 19.00 Uhr
Dallas Buyers Club
Dallas Buyers Club
USA 2013 | Regie: Jean-Marc Vallée | 117 min. | digital | Matthew McConaughey, Jared Leto u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Dallas, 1985: Der Cowboy Ron Woodroof führt ein exzessives Leben auf der Überholspur. Rodeos, Alkohol, Koks und Frauen bestimmen seinen Alltag. Als Woodroof wegen einer Schlägerei im Krankenhaus landet, eröffnet ihm der Arzt nach einer Routineuntersuchung, dass er HIV-positiv ist und nur noch 30 Tage zu leben hat. Die Welt des homophoben Texaners bricht zusammen - für ihn ist es unfassbar, dass er sich mit dieser „Schwulenkrankheit“ infiziert haben soll. Nachdem ihm das von seiner Ärztin Dr. Eve Saks verschriebene, einzige legale Medikament AZT mehr schadet als nutzt, sucht er nach Alternativen... Das hochgelobte Aids-Drama DALLAS BUYERS CLUB wurde 2014 mit drei Oscars ausgezeichnet, darunter Jared Leto als „Bester Nebendarsteller“.

„Queer-Filmreihe“ mit freundlicher Unterstützung: Queer Festival / Karlstorbahnhof, Heidelberg
Di., 22.4. - 19.00 UhrDo., 24.4. - 21.00 UhrDi., 29.4. - 19.00 Uhr
Ladri di biciclette - Fahrraddiebe
Ladri di biciclette - Fahrraddiebe
Italien 1948 | Regie: Vittorio De Sica | 90 min. | digital | Lamberto Maggiorani u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Auch in Italien herrscht nach Kriegsende große Arbeitslosigkeit. Doch endlich hat Antonio Ricci eine Anstellung gefunden. Als zukünftiger Plakatkleber braucht er ein Fahrrad, doch das wird sofort nach Arbeitsbeginn gestohlen. Gemeinsam mit seinem Sohn macht er sich nach diesem auf die Suche. Dabei erkennt er: auch den Dieben geht es nicht besser und der Bestohlene von heute ist der Dieb von morgen. Originalschauplätze, Laiendarsteller und eine wunderbare Geschichte: LADRI DI BICICLETTE – FAHRRADDIEBE ist ein Prachtexemplar des Neorealismus, ein absolutes Meisterwerk der Filmkunst.
Mi., 23.4. - 19.00 Uhr
L’inconnu du lac – Der Fremde am See
L’inconnu du lac – Der Fremde am See
Frankreich 2013 | Regie: Alain Guiraudie | 97 min. | digital | Pierre Deladonchamps u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Hochsommer in Frankreich. Sonne, Wind, das Rauschen der Bäume, ein idyllisch abgelegener See mit angrenzendem Waldstück. Der gutaussehende Franck kommt fast täglich an den beliebten Cruising Spot. Die Tage, Nachmittage und Abende vergehen zwischen Schwimmen, Gesprächen, gepflegter Langeweile und Sex. Sommer eben. Franck trifft Henri, den kauzigen Sonderling, der immer etwas abseits sitzt und so gar nicht zum schwulen Treiben des Strandes passen will, und er trifft den attraktiven Michel: Franck ist von der ersten Sekunde elektrisiert. Doch Michel ist nicht nur charismatisch, sondern auch äußert gefährlich - Franck weiß das, doch er will seine Leidenschaft um jeden Preis ausleben. L’INCONNU DU LAC - DER FREMDE AM SEE ist gleichsam poetisches, erotisch-explizites wie spannungsgeladenes Kino.

„Queer-Filmreihe“ mit freundlicher Unterstützung: Queer Festival / Karlstorbahnhof, Heidelberg
Mi., 23.4. - 21.15 UhrMo., 28.4. - 19.00 Uhr
Matterhorn – Wo die Liebe hinfällt
Matterhorn – Wo die Liebe hinfällt
Niederlande 2013 | Regie: Diederik Ebbinge | 87 min. | digital | René van ‘t Hof, Ton Kas u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sodom und Gomorra bricht über ein kleines, bigottes Dorf in Seeländisch-Flandern (Holland) herein, als der alleinstehende, stets tadellos korrekt gekleidete und ordnungsliebende Witwer Fred dem sanftmütigen Landstreicher Theo das Ja-Wort gibt und der spießigsten Einöde der nördlichen Hemisphäre den Rücken kehrt. Ausgezeichnet mit der größten Anzahl an Preisen, die je auf dem internationalen Filmfestival in Moskau an einen einzelnen Film vergeben wurden, besticht Diederick Ebbinges trocken absurder und unglaublich unterhaltsamer Film über Einsamkeit, Liebe und Freiheit durch seine begnadeten Hauptdarsteller, ein exzellentes Drehbuch und ein grandioses Finale.

„Queer-Filmreihe“ mit freundlicher Unterstützung: Queer Festival / Karlstorbahnhof, Heidelberg.
Do., 24.4. - 19.00 UhrSo., 27.4. - 15.00 Uhr
L'équipier – Die Frau des Leuchtturmwärters
L'équipier – Die Frau des Leuchtturmwärters
Frankreich 2004 | Regie: Philippe Lioret | 105 min. | digital | Sandrine Bonnaire u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Camille will nach dem Tod ihrer Mutter deren Haus verkaufen und kehrt deswegen an ihren Geburtsort zurück, ein kleines Dorf an der bretonischen Küste mit einem großen Leuchtturm davor. Im Haus findet sie ein mysteriöses Buch, das ihr Leben verändert, weil ihre Vergangenheit anders war, als sie bislang glaubte. Denn hier im Dorf tauchte einst ein Fremder auf, um auf dem Leuchtturm zu arbeiten. Ein Mann, der den Frauen gefiel, so auch ihrer Mutter... Ausgesprochen gelungenes, französisches Erzählkino, inszeniert wie der Gang der Wellen an der Küste, die man am besten mit dem Fahrrad befährt.
Fr., 25.4. - 17.00 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Und weiter geht unsere Veranstaltungsreihe „Film & Wein“! Diesmal steht ein europäischer Klassiker aus den 60er Jahren auf dem Programm – wie immer verbunden mit einem schönen Glas Wein. Referent: Michael Hanreich. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos heißt es weiterhin: Eintritt frei!
Fr., 25.4. - 19.00 Uhr
Love Steaks
Love Steaks
Deutschland 2013 | Regie: Jakob Lass | 89 min. | digital | Lana Cooper, Franz Rogowski u.a.
Winter in einem Hotel an der Ostsee - ein sanftmütiger Masseur, eine quirlige Azubi in der Küche. Man begegnet sich im Aufzug, Gegensätze ziehen sich an. Das kann nicht wirklich gut gehen, aber es passiert so einiges. Junges deutsches Kino entgegen der üblichen Muster, sehr fleischlich, leidenschaftlich und ziemlich anders. Dafür gab es in Saarbrücken den Max-Ophüls-Preis. Und der deutsche Film hat wieder Hoffnung. „Wer wissen will, was so los ist im deutschen Film, der darf LOVE STEAKS auf keinen Fall verpassen. OH BOY war keine Ausnahme. Der junge deutsche Film lebt nicht nur. Er vibriert.“ (programmkino.de).
Sa., 26.4. - 19.00 UhrSo., 27.4. - 19.00 UhrMo., 28.4. - 21.00 UhrDi., 29.4. - 21.30 UhrSa., 3.5. - 21.30 UhrDi., 6.5. - 21.00 UhrSa., 31.5. - 21.30 Uhr
Le gamin au vélo – Der Junge mit dem Fahrrad
Le gamin au vélo – Der Junge mit dem Fahrrad
Belgien, Frankreich, Italien 2011 | Regie: Jean-Pierre und Luc Dardenne | 83 min. | digital | Thomas Doret, Cécile de France u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Cyril, 12 Jahre alt und gerade aus dem Kinderheim gekommen, sucht seinen Vater. Doch dieser ist aus der alten Wohnung ausgezogen und meldet sich nicht bei ihm. Bei seiner verzweifelten, zornigen Suche trifft er auf die gutmütige Samantha, die bereit ist, ihm bei der Suche zu helfen. Eine liebevolle Freundschaft entsteht ... LE GAMIN AU VÉLO - DER JUNGE MIT DEM FAHRRAD, das warmherzige Meisterwerk der Brüder Dardenne, gewann auf den Filmfestspielen in Cannes völlig zurecht den „Großen Preis der Jury“. Ein wundervolles Kinomärchen, das viel Hoffnung auf die Zukunft macht!
Mo., 28.4. - 17.00 Uhr
Wadjda – Das Mädchen Wadjda
Wadjda – Das Mädchen Wadjda
Saudi-Arabien, Deutschland 2013 | Regie: Haifaa Al Mansour | 98 min. | digital | Waad Mohammed u.a. | Originalfassung.
Der erste Film aus Saudi-Arabien, ein Land, in dem es keine Kinos gibt, handelt von einem elfjährigen Mädchen, das davon träumt, einmal mit dem eigenen Fahrrad ein Wettrennen bestreiten zu dürfen. Doch radfahrende Mädchen in der Öffentlichkeit sind in Saudi-Arabien unerwünscht. Aber Wadjda gibt nicht auf, betreibt an ihrer Schule illegale Geschäfte, gewinnt sogar bei einem Koran-Rezitationswettbewerb. Und verkündet dann zum Entsetzen der Anwesenden, sich von dem Geld ein Fahrrad kaufen zu wollen.
Di., 29.4. - 17.00 Uhr
Dramma della gelosia – Eifersucht auf italienisch
Dramma della gelosia – Eifersucht auf italienisch
Italien, Spanien 1970 | Regie: Ettore Scola | 107 min. | digital | Marcello Mastroianni u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Mann muss sich wegen Mordes und Mordversuchs vor Gericht verantworten. Aber wie kam es zur Tat? Es begann mit einer langweiligen Ehe, dann kam eine schöne Frau wie aus dem siebten Himmel, dann kam der Nebenbuhler, dann die Experimente mit einer Dreierbeziehung, dann nur noch die Verwahrlosung, die Eifersucht und die Straftat. Ettore Scola meinte damals, er wolle mit dieser Komödie zeigen, wie die Arbeiterklasse kaputt geht, weil sie auf eine schlechte Art die bürgerliche Kultur nachäfft. So ist es bis heute. DRAMMA DELLA GELOSIA ist eine herrliche Komödie, besetzt mit absoluten Göttern und Göttinnen der Filmkunst.

Vor dem Film findet eine kurze Einführung statt. Mit freundlicher Unterstützung / eine Veranstaltung von Volare e.V.
Mi., 30.4. - 19.00 Uhr
Beltracchi – Die Kunst der Fälschung
Beltracchi – Die Kunst der Fälschung
Deutschland 2014 | Regie: Arne Birkenstock | 96 min. | digital | deutsche Fassung.
Mit ihm verbindet sich wohl der größte Kunstfälschungs-Skandal der europäischen Nachkriegsgeschichte. Handwerklich begabt und mit großen kunsthistorischem Wissen ausgestattet begann Wolfgang Beltracchi, Jahrgang 1951, zur Zeit im offenen Vollzug, zunächst Werke der klassischen Moderne zu kopieren, dann auch welche neu hinzu zu erfinden, die Lücken in der jeweiligen Künstlerbiographie zu füllen. Die Ergebnisse waren ausgesprochen überzeugend. Die Kunstwelt schenkte ihm Glauben, viele seiner 300 Fälschungen, die in über 40 Jahren entstanden, gingen schließlich für Millionen über den Tisch. Großen Anteil an dem System hatte dabei auch Beltracchis Frau Helene... BELTRACCHI – DIE KUNST DER FÄLSCHUNG ist ein überaus spannendes wie humorvolles Porträt eines – man kann es nicht anders sagen – Symphatieträgers samt Familie – ein genialer Maler, der gleichermaßen respektlos, entspannt wie gekonnt den internationalen Kunstbetrieb jahrzehntelang narrte.

Am 19.5., 16 Uhr Sondervorstellung BELTRACCHI - DIE KUNST DER FÄLSCHUNG in Anwesenheit von Wolfgang und Helene Beltracchi. Im Anschluss an den Film findet eine Diskussion statt (Leitung: Stefanie Kleinsorge, Direktorin am Heidelberger Kunstverein).
Do., 1.5. - 15.00 UhrSo., 11.5. - 14.30 UhrSo., 18.5. - 15.30 UhrMo., 19.5. - 16.00 UhrDo., 29.5. - 14.30 UhrSa., 7.6. - 17.00 Uhr
Nymphomaniac (Teil 2)
Nymphomaniac (Teil 2)
Dänemark, Deutschland, Frankreich 2013 | Regie: Lars von Trier | 130 min. | digital | Charlotte Gainsbourg u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der eigenbrötlerische Seligman pflegt die verletzte Joe gesund und hört sich weiterhin ihre Lebensgeschichte an, die gespickt ist von sexuellen Eskapaden. Nachdem sie in ihrer festen Beziehung keine Lust mehr erleben konnte, wandte sie sich dem Sadomasochismus zu – ohne wirklich Erlösung zu finden… Auch Teil 2 des dritten Teils von Lars von Triers „Depressions-Trilogie“ (nach ANTICHRIST und MELANCHOLIA) ist alles andere als ein „Porno-Drama“, sondern vielmehr eine psychologisch dichte philosophische Abhandlung über das Wesen des Menschen zwischen Triebhaftigkeit und zivilisatorischen Fesseln. Und wer Teil 1 verpasst hat: ab 4. Mai ebenfalls bei uns zu sehen!
Do., 1.5. - 19.00 UhrFr., 2.5. - 19.00 UhrSo., 4.5. - 21.30 UhrMo., 5.5. - 21.30 UhrSo., 11.5. - 21.30 UhrMo., 12.5. - 21.30 UhrMi., 4.6. - 21.30 Uhr
Population Boom
Population Boom
Österreich 2013 | Regie: Werner Boote | 91 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Etwa 7 Milliarden Menschen leben auf der Erde und während diese Zeilen getippt wurden, sind es schon wieder deutlich mehr geworden. Aber wie sehr ist dies eine echte Bedrohung, die es zu bekämpfen gilt oder lediglich ein seit Jahrhunderten propagiertes Schreckensszenario aus der westlichen Welt, hinter dem schlicht das Interesse steht, die Verteilung zwischen arm und reich so zu belassen, wie sie ist?! Werner Boote bewies schon bei PLASTIC PLANET sein Talent für ungewöhnliche Dokumentarfilme zu unbequemen Fragen – nun ist er wieder um die Welt gereist, um wichtige Antworten auf eine der drängendsten Fragen zu geben, die dieser Planet heutzutage kennt.
Sa., 3.5. - 16.00 UhrSo., 4.5. - 15.00 UhrDo., 22.5. - 17.00 Uhr
S T R A U B
S T R A U B
Deutschland 2006 - 2014 | Regie: Stefan Hayn | 72 min. | digital | deutsche Fassung.
Im Rahmen der Ausstellung „Was wir zeigen wollen“ im Heidelberger Kunstverein zeigen wir als Preview-Vorführung Stefan Hayns neuen Film S T R A U B. Ausgangspunkt der persönlichen Hommage an das französische Filmer-Paar Jean-Marie Straub und Danièle Huillet ist ein malerischer Reflex. In etwa 40 seit 2006 entstandenen Ölbildern und Zeichnungscollagen erinnert und vergegenwärtigt Hayn Situationen, Konstellationen, Ausgesprochenes und Unausgesprochenes der Straub-Huillet-Filme. In der filmischen Reproduktion treten seine Bilder ins Verhältnis zum Bericht Danièle Huillets über die Dreharbeiten ihres Schönberg-Opern-Films „Moses und Aron“ (1974) und Robert Antelmes Beschreibung der eskalierten zwischenmenschlichen Verhältnisse im Außenlager Gandersheim in „L’espèce humaine“ (1946). Hayns Film unterstreicht die Relevanz und stellt gleichzeitig Fragen nach der Tradierbarkeit jenes ästhetisch-politisch avancierten und zutiefst persönlich verankerten künstlerischen Ansatzes, für den das Werk Straub-Huillets steht.

Stefan Hayn ist anwesend. Im Anschluss an den Film: Gespräch der Kuratorinnen mit dem Künstler. Mit freundlicher Unterstützung des Heidelberger Kunstvereins.
Sa., 3.5. - 19.00 Uhr
Her
Her
USA 2013 | Regie: Spike Jonze | 126 min. | digital | Joaquin Phoenix u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
An einem Ort nicht allzu weit in der Zukunft entfernt und In Zeiten kompletter Vernetzung arbeitet Theodore Twombly bewusst in einer Agentur, die persönliche Briefe verfassen lässt. Selbst hat er großen Erfolg mit seinen Entwürfen, privat aber ist er in der Krise, da von seiner langjährigen Jugendliebe die Trennung ansteht. In seiner Einsamkeit lädt er sich ein neues Betriebssystem auf seinen Computer, es heißt Samantha, hat die Stimme von Scarlett Johansson und erweist sich als überaus intelligent und einfühlsam. So könnte eine neue Beziehung der anderen, der heutigen Art beginnen... „Mit seinem ungewöhnlichen Lehrstück über das Wesen der Liebe und den Komplikationen moderner Beziehungen gelingt es Spike Jonze, an seine kreativen Meisterleistungen (BEING JOHN MALKOVICH, ADAPTATION) anzuschließen. Hervorragende Drehbuch-Arbeit trifft dabei auf Stilbewusstsein in Bild und Ausstattung.“ (kino-zeit.de)
So., 4.5. - 11.00 UhrMi., 7.5. - 19.00 UhrFr., 9.5. - 11.00 UhrSa., 10.5. - 19.00 UhrSo., 11.5. - 16.30 UhrFr., 16.5. - 17.00 UhrSo., 1.6. - 16.30 Uhr
La Vénus á la fourrure – Venus im Pelz
La Vénus á la fourrure – Venus im Pelz
Frankreich 2013 | Regie: Roman Polanski | 96 min. | digital | Emmanuelle Seigner, Mathieu Amalric u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Nach einem langen Tag voller enttäuschender Castings ist der Pariser Theaterregisseur Thomas kurz davor, alles hinzuwerfen. Keine der Schauspielerinnen, die sich bei ihm vorstellten, entspricht seinen Erwartungen. Dann taucht Vanda auf. Sie scheint all das zu verkörpern, was Thomas zutiefst verabscheut. Während es Vorsprechens jedoch entwickelt sich zwischen den beiden ein intensives Spiel, bei dem verborgene Leidenschaften zutage treten... Nach DER GOTT DES GEMETZELS verwandelt Oscar-Preisträger Roman Polanski David Ives‘ Theaterstück, das auf Sacher-Masochs berühmter Novelle basiert und am Broadway ein Riesenerfolg war, in eine hochamüsante, erotische Komödie.
So., 4.5. - 17.00 UhrDo., 8.5. - 19.30 UhrMi., 14.5. - 19.00 Uhr
Nymphomaniac (Teil 1)
Nymphomaniac (Teil 1)
Dänemark, Deutschland, Frankreich 2013 | Regie: Lars von Trier | 123 min. | digital | Charlotte Gainsbourg u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Als ein alternder Junggeselle eines Tages eine schwer verletzte, offenbar zusammengeschlagene Frau in einer Seitenstraße auffindet und bei sich zu Hause versorgt, ahnt er nicht, welche Lebensgeschichte sie ihm anvertrauen wird: Ohne Scham vor dem ihr völlig fremden Mann berichtet Joe, die sich selbst als nymphoman bezeichnet, in mehreren Kapiteln von ihrem Leben, das von sexuellen Ausschweifungen geprägt war… Lars von Trier, Enfant terrible des europäischen Kinos, mit seinem lange erwarteten, hochkarätig besetzten und psychologisch wie philosophisch aufgeladenen neuen Werk, dem eine bereits heftig diskutierte Marketingkampagne vorausging. Auch Teil 2 gibt es ab 1. Mai bei uns zu sehen (ebenfalls in OmdtU).
So., 4.5. - 19.00 UhrMo., 5.5. - 19.00 UhrSo., 11.5. - 19.00 UhrMo., 12.5. - 19.00 UhrMi., 4.6. - 19.00 Uhr
Twenty Feet from Stardom
Twenty Feet from Stardom
USA 2013 | Regie: Morgan Neville | 91 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
“Shooby doo“ behält man meist besser im Ohr als davor Gesungenes. Gemeint sind damit die Vokalbeiträge der Background-Sängerinnen, ohne die Pop-Musik insgesamt kaum denkbar wäre. Einige von ihnen konnten aus dem Schatten heraus treten und sind heute selbst Stars – wie etwa Sheryl Crow, die einst bei Michael Jackson debütierte. Aber viele bleiben im Hintergrund, Künstlerinnen wie Darlene Love, Lisa Fischer, Merry Clayton oder Judith Hill. Morgan Neville gedenkt ihrer und wurde dafür 2014 mit einem Oscar prämiert („Bester Dokumentarfilm“). Spannende Interviews und viel Musik zum Mitsingen!
Di., 6.5. - 19.00 UhrDo., 15.5. - 19.00 UhrMi., 21.5. - 17.00 UhrSo., 25.5. - 11.00 Uhr
Dallas Buyers Club
Dallas Buyers Club
USA 2013 | Regie: Jean-Marc Vallée | 117 min. | digital | Matthew McConaughey, Jared Leto u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Dallas, 1985: Der Cowboy Ron Woodroof führt ein exzessives Leben auf der Überholspur. Rodeos, Alkohol, Koks und Frauen bestimmen seinen Alltag. Als Woodroof wegen einer Schlägerei im Krankenhaus landet, eröffnet ihm der Arzt nach einer Routineuntersuchung, dass er HIV-positiv ist und nur noch 30 Tage zu leben hat. Die Welt des homophoben Texaners bricht zusammen - für ihn ist es unfassbar, dass er sich mit dieser „Schwulenkrankheit“ infiziert haben soll. Nachdem ihm das von seiner Ärztin Dr. Eve Saks verschriebene, einzige legale Medikament AZT mehr schadet als nutzt, sucht er nach Alternativen... Das hochgelobte Aids-Drama DALLAS BUYERS CLUB wurde 2014 mit drei Oscars ausgezeichnet, darunter Jared Leto als „Bester Nebendarsteller“.
Mi., 7.5. - 21.30 UhrDo., 8.5. - 21.30 Uhr
The Wolf of Wall Street
The Wolf of Wall Street
USA 2013 | Regie: Martin Scorsese | 179 min. | digital | Leonardo DiCaprio, Matthew McConaughey u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Er ist jung und erfolgshungrig, und seine Gier bringt ihm in der Finanzbranche den Spitznamen „Wolf of Wall Street“ ein: Jordan Belfort bringt es an der Börse schnell zu sagenhaftem Reichtum, lebt ein Leben auf der Überholspur – und wird im Gefühl der Allmacht leichtsinnig. Als er sich auf Geschäfte mit der New Yorker Unterwelt einlässt, ist dies der Anfang vom Ende… Im letzten Opus magnum von Altmeister Martin Scorsese entpuppt sich dessen Lieblingsdarsteller Leonardo DiCaprio abermals als Traumbesetzung. Heidelberger Erstaufführung.
Fr., 9.5. - 19.00 UhrDo., 29.5. - 21.15 Uhr
Saving Mr. Banks
Saving Mr. Banks
USA 2013 | Regie: John Lee Hancock | 125 min. | digital | Tom Hanks, Emma Thompson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Einst versprach Walt Disney seinen Kindern die Verfilmung ihres Lieblingsbuches, “Mary Poppins” von einer gewissen P.L. Travers. Doch die Autorin mochte keine Zeichentrickfilme und hatte darum bislang alle diesbezüglichen Angebote abgelehnt. 1961 jedoch hatte sich ihre finanzielle Lage dermaßen verschlechtert, dass sie widerwillig Kontakt zu Disney aufnahm, dabei aber immer wieder neue Auflagen an die Verfilmung stellte, zumal sie in der Buchvorlage auch ihre einige Jugend verarbeitet hatte. Doch letztlich setzte sich Disney durch und aus der sonst so ruppigen P.L. Travers wurde eine warmherzige Dame. Und „Mary Poppins“ wird ein riesiger künstlerischer Erfolg.... Schwungvoll erzähltes Stück Mediengeschichte mit Starbesetzung, „eine rührende Erzählung mit wunderbarer Musikuntermalung, die aber nie zu Kitsch verkommt, was vor allem an der herausragenden Leistung Thompsons liegt.“ (kino-zeit.de)
So., 11.5. - 11.00 UhrSo., 25.5. - 15.00 UhrDi., 27.5. - 19.00 UhrSa., 31.5. - 16.30 Uhr
Die Stadt der Frauen – Heute
Die Stadt der Frauen – Heute
Deutschland, Italien 2012 | Regie: Chiara Sambuchi | 91 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Dokumentarfilm DIE STADT DER FRAUEN - HEUTE ist eine Reise in eine imaginäre weibliche Stadt, inspiriert durch den gleichnamigen Film von Federico Fellini. Die Regisseurin Chiara Sambuchi erschafft ein filmisches Epos des weiblichen Körpers und begibt sich auf die Spur nach dessen zunehmender Kommerzialisierung. Hausfrau, Studentin, Richterin, Modell – eine gleicht der anderen, orientiert an den Vorbildern der Medienwelt, beraubt ihrer Einmaligkeit. DIE STADT DER FRAUEN - HEUTE erzählt von dem Käfig der Plastik-Schönheit, in dem wir alle gelandet sind und begibt sich mit seinen Protagonistinnen auf eine Entdeckungsreise zur eigenen Identität.

Vorstellung in Anwesenheit der Regisseurin und mit anschließender Diskussion. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Di., 13.5. - 19.00 Uhr
Gloria
Gloria
Chile 2013 | Regie: Sebastián Lelio | 105 min. | digital | Paulina García, Sergio Hernández u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Gloria ist eine gestandene Frau in den Fünfzigern, geschieden, ein wenig desillusioniert, aber dennoch lebenslustig – und um einen neuen Partner zu finden, besucht sie Single-Partys, wo sie den älteren, aber durchaus attraktiven Rodolfo kennen lernt. Voller Hoffnung stürzt sie sich in eine Beziehung mit ihm, nur um bald zu merken, dass es einige Altlasten in seinem Leben gibt. Und diese haben nicht nur mit seiner Familie zu tun, sondern offenbar auch mit Chiles politischer Vergangenheit… Zu Recht mit dem „Silbernen Bären“ geehrt, trägt Hauptdarstellerin Paulina García diesen subtil inszenierten Film, der zum Publikumsliebling der Berlinale 2013 avancierte.
Fr., 16.5. - 19.30 UhrSa., 17.5. - 21.30 Uhr
Una Noche - Eine Nacht in Havanna
Una Noche - Eine Nacht in Havanna
Kuba 2012 | Regie: Lucy Mulloy | 90 min. | digital | Dariel Arrechaga u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Elio und Raul sind Zwillingsbrüder. Aufgewachsen sind sie in Havanna. Aber sie wollen weg: nach Florida. Zwar lieben sie ihre Heimat mit ihrer Magie und Einzigartigkeit sehr, fühlen sich aber auch eingesperrt und haben scheinbar für sich keine Perspektive. Darum wagen sie die Flucht, die gefährliche Fahrt übers Meer wie so viele Landsleute zuvor. Sie basteln ein Floss aus Autoreifen und Brettern und nehmen noch ihre Freundin Lila mit. Man kann sich denken, dass dies ein ziemlich haarsträubendes Unterfangen ist. Besteht eine Chance, dass das Unterfangen tatsächlich gelingt?
Fr., 16.5. - 21.30 UhrSa., 17.5. - 17.30 UhrMi., 21.5. - 09.45 UhrSo., 25.5. - 19.30 Uhr
De Martes a Martes – Von Dienstag bis Dienstag
De Martes a Martes – Von Dienstag bis Dienstag
Argentinien 2012 | Regie: Gustavo F. Triviño | 101 min. | digital | Alejandro Awada u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Obwohl groß, kräftig und Hobby-Bodybuilder lässt sich Fabrikarbeiter Juan von seinen Kollegen und seinem Chef schikanieren. Nach Feierabend träumt er vom eigenen Fitness-Studio. Natürlich hat er dafür das Geld nicht und wird es wahrscheinlich auch niemals zusammen bekommen. Dann aber wird er spätabends nach Schichtende Zeuge einer Vergewaltigung, ein reicher Geschäftsmann missbraucht eine Verkäuferin. Juan macht nichts dagegen, beginnt aber danach, den Täter zu suchen. Er überlegt, ob er ihn erpressen soll, denn dann hätte er womöglich das Geld für sein Fitness-Studio. Doch will er, dass die Tat ungesühnt bleibt, kann er das moralisch ertragen?
Sa., 17.5. - 19.30 UhrSo., 18.5. - 21.30 Uhr
Buscando la plata – Der tägliche Kampf auf den Straßen Santiagos
Buscando la plata – Der tägliche Kampf auf den Straßen Santiagos
Chile, Deutschland 2012 | Regie: Sarah Moll | 52 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„Wenn Du in Deutschland arbeitslos wirst, gehst Du nach Hause und verfällst in Depressionen. In Chile springst Du in einen öffentlichen Bus und erzählst den Passagieren solange Witze, bis Du genug Geld für dein Abendessen beisammen hast", berichtet die Regisseurin. Die Doku begleitet Menschen in Santiago de Chile, die nichts besitzen außer ihrem Einfallsreichtum, um ihr tägliches Brot zu verdienen. Arbeitslose, Alleinerziehende und Rentner, die Volkslieder, Süßigkeiten, Kleber u.a. im öffentlichen Bus feilbieten wie Schauspieler auf einer Bühne. Sie arbeiten illegal, ständig in Bewegung und auf der Hut vor der Polizei. Doch mit diesem Status geben sie sich nicht länger zufrieden, sie kämpfen um Anerkennung. Eine Hommage an Menschen, die sich mit Einfallsreichtum und Humor über Wasser halten.
So., 18.5. - 18.00 Uhr
As melhores coisas do mundo – Die besten Dinge der Welt
As melhores coisas do mundo – Die besten Dinge der Welt
Brasilien 2010 | Regie: Laís Bodanzky | 107 min. | digital | Denise Fraga u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Hermano, besser bekannt als Mano, ist 15 Jahre alt und lebt in der Megacity São Paulo. Ein Junge, der Gitarre spielt, mit Mädchen flirtet, sich auf Partys austobt. Das darf man das Glück der Jugend nennen. Aber dann verlässt sein Vater die Familie, um von nun an mit einem Mann zusammen zu leben. Für Mano ist dies eine völlig neue Situation, die sein Verhältnis zu allem vollkommen in Frage stellt und ihn dabei auch mit seinen eigenen Ängsten und Vorurteilen konfrontiert. Dabei begreift er, dass er nun so langsam erwachsen werden muss – auch weil es darum geht, Position zu beziehen.
So., 18.5. - 19.30 UhrMo., 19.5. - 21.30 Uhr
Pescador – Fischer
Pescador – Fischer
Equador, Kolumbien 2011 | Regie: Sebastián Cordero | 96 min. | digital | Andrés Crespo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwar wohnt Blanquito, ein Mann von 30 Jahren, in einem kleinen Fischerdorf an der nördlichen Küste Ecuadors, aber als Fischer empfindet er sich nicht, eher als Außenseiter - das heißt, als einer, der zu etwas Höherem berufen ist. Solch einer wartet auf seine Chance und findet sie eines Tages am Strand: weißes Pulver in Päckchen, Kokain. Die anderen Dorfbewohner geben das gefundene Zeug brav bei der Polizei ab, nicht aber Blanquito. Er tut sich mit einem mysteriösen Lorna zusammen, um einen großen Deal zu machen. Die Stadt El Matal ist das Ziel, zumal dort auch sein Vater lebt, den Blanquito noch nie gesehen hat. Man kann sich denken, so etwas birgt Risiken. Die südamerikanisch verschärfte Variante des klassischen Plots vom kleinen Mann, der an das ganz große Geld will...
Mo., 19.5. - 19.30 UhrDi., 20.5. - 21.30 Uhr
Melaza – Molasses
Melaza – Molasses
Kuba 2013 | Regie: Carlos Lechuga | 80 min. | digital | Yuliet Cruz u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Das Dorf heißt Melasse, denn seine ganze Existenz hing ursprünglich an Kubas Hautexportgut Zucker. Doch die Fabrik gleichen Namens wurde längst geschlossen. Mónica und Aldo, ein junges Paar, versuchen sich trotzdem durchs Leben zu schlagen. Sie schleppen eine Matratze in die leere Fabrik, um ungestört Sex zu haben. Ihre Wohnung vermieten sie an eine Prostituierte, bis ihr Geschäftsmodell auffliegt. Die materiellen Probleme des jungen Paares werden immer größer, doch ihre Lebensfreude schwindet nicht, bekommt aber deutlich sarkastischere Züge. So entwickelt sich unweigerlich eine fantasievolle Milieustudie von großer Originalität.
Di., 20.5. - 19.30 UhrMi., 21.5. - 21.30 Uhr
Workers – Arbeiter
Workers – Arbeiter
Mexiko 2013 | Regie: Jose Luis Valle | 120 min. | digital | Jesus Padilla u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Schicksale entlang der mexikanisch-US-amerikanischen Grenze: Rafael, illegaler Migrant aus El Salvador, schuftete als Reinigungskraft in einer Firma, die Glühbirnen entsorgt. Als er ins Rentenalter kommt und glaubt, sich nun seines Ruhestandes erfreuen zu können, erpresst ihn sein Chef und zwingt ihn, weiter zu arbeiten. Was aber seiner Ex-Frau Lidia widerfährt, ist noch krasser. Als Haushälterin einer exzentrischen reichen Dame wird sie nach deren Ableben per Testamentsbeschluss dazu verpflichtet, sich weiterhin um deren Windhund zu kümmern. Das wird dann beiden doch zu viel. Sie sinnen auf Rache und entwickeln heimlich ihre Pläne.
Mi., 21.5. - 19.30 UhrDo., 22.5. - 21.30 Uhr
Los insólitos peces gato – The Amazing Catfish
Los insólitos peces gato – The Amazing Catfish
Mexiko, Frankreich 2013 | Regie: Claudia Sainte-Luce | 89 min. | digital | Lisa Owen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Kleinstadt in Mexiko. Claudia ist um die 20 und einsam. Als sie im Krankenhaus wegen einer Blinddarmentzündung behandelt wird, lernt sie Martha und deren vier Kinder kennen, die von drei Vätern abstammen. Marthas Clan ist laut, manchmal schräg, aber liebevoll. Als sich der Zustand der AIDS-kranken Mutter immer weiter verschlechtert, wird Claudia zunehmend in die Familie mit einbezogen.
Do., 22.5. - 19.30 UhrFr., 23.5. - 21.30 Uhr
El traspatio – Das Paradies der Mörder
El traspatio – Das Paradies der Mörder
Mexiko 2009 | Regie: Carlos Carrera | 118 min. | digital | Ana de la Reguera u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Kommissarin Blanca Bravo soll in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Júarez dem Verschwinden eines Mädchens nachgehen. Es dauert nicht lange, und aus der einen Vermissten werden viele, als sie sich einen Stapel Zeitungsberichte vornimmt, den ihr eine aufgebrachte Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation auf den Tisch feuert. Bald entfaltet sich ein Schreckensszenario: Vergewaltigung aus Rache, Frust, Lust und Laune oder für Geld gehört in Ciudad Júarez offenbar schon zum guten Ton; es herrscht eine Willkür von obszöner Gewalt gegen Frauen, die schlicht unfassbar ist. Mit ihren Nachforschungen sticht Blanca in ein Hornissennest. Denn vom Gouverneur bis zum einfachen Arbeiter hat hier fast jeder schon einmal vom heimlichen Schweigekomplott profitiert.
Fr., 23.5. - 19.30 UhrSa., 24.5. - 17.30 Uhr
Diablo – Devil
Diablo – Devil
Argentinien 2011 | Regie: Nicanor Loreti | 85 min. | digital | Juan Palomino, Sergio Boris u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Marcos Wainsberg ist ein ausgedienter Boxer mittleren Alters. Als er eines Tages auf seine Ex-Freundin Ana wartet, taucht sein Cousin Hugo bei ihm auf. Eine Reihe von Missverständnissen führt dazu, dass Marcos, die allseits gefürchtete Box-Legende, sich unfreiwillig in die Probleme dieses kleinen Gangsters einmischt und seine ganze Brutalität zeigt, obwohl er doch eigentlich nur seine Ruhe haben will. Mit absurdem Humor, bizarren Charakteren und roher Gewalt macht der Film seinen Vorbildern von Rodrígues oder Tarantino alle Ehre.
Sa., 24.5. - 19.30 UhrSo., 25.5. - 21.30 Uhr
Tanta Agua – Nichts als Regen
Tanta Agua – Nichts als Regen
Uruguay 2013 | Regie: Ana Guevara Pose u.a. | 107 min. | digital | Néstor Guzzini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Alberto hat sich von seiner Frau scheiden lassen. Seitdem sieht er seine beiden geliebten Kinder nur noch ganz selten. Aber er will das für sich ändern. Darum organisiert er einen schönen Ausflug. Zumindest sollte es einer werden. So fahren zwar alle zu einem Ferienzentrum mit Thermalbad, doch es droht ein Gewitter, das Bad ist darum sicherheitshalber bereits geschlossen und bald prasselt nur noch der Regen unentwegt auf das Dach des Bungalows. Die Laune aller Beteiligter verschlechtert sich zusehends und man beginnt sich langsam aber sicher auf die Nerven zu gehen. Zumal man sich eigentlich nicht viel zu sagen hat. Gibt es keinen Ausweg aus dieser so notgedrungen existenzialistischen Situation?
Sa., 24.5. - 21.30 UhrSo., 25.5. - 17.30 Uhr
Zulu
Zulu
Frankreich 2013 | Regie: Jérôme Salle | 107 min. | digital | Forest Whitaker, Orlando Bloom u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ali „Zulu“ Neumann ist Leiter der Mordkommission in Kapstadt. Als kleiner Junge ist er damals nur knapp den Milizen entkommen, die seine Familie massakrierten – ein Trauma, das bis heute schwer in ihm nachwirkt. Nun muss er als Polizist mit dem jungen Brian Epkeen zusammenarbeiten, einem schwer zu kontrollierenden weißen Cop, dessen Familie eine unrühmliche Vergangenheit zu Apartheid-Zeiten hat. Gemeinsam sehen Zulu und Brian sich mit der wachsenden Kriminalität und Gewalt in den Townships konfrontiert. Als zwei junge Frauen mit einer neuen Designerdroge im Blut tot aufgefunden werden, eskaliert die Lage… Prominent besetzter, packender und harter Thriller, der die soziale Situation in Südafrika eindrucksvoll reflektiert, basierend auf Caryl Féreys gleichnamigem Roman.
Mo., 26.5. - 19.00 UhrDi., 27.5. - 21.30 UhrSo., 1.6. - 21.15 UhrFr., 6.6. - 21.00 Uhr
Largo
Largo
Frankreich 2007 | Regie: Yves Legrain-Crist | 95 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Der Dokumentarfilm LARGO führt uns in die Welt von „Largo Winch“, einer erfolgreichen franco-belgischen Comicserie – oder wie die Presse sagt: „die französische Antwort auf James Bond“. Diese Comics sind mit einer Auflage von über 500.000 Exemplaren im Jahr zu den bestverkauften Büchern ihres Genre geworden. Der Film begleitet den Autor Jean Van Hamme und den Zeichner Philippe Francq während der beiden Jahre, die sie für die Entstehung der Abenteuer von Largo Winch im 17. Band (‚Hüter des Tao’) brauchten, mit den ersten Einfällen, den Standortbesichtigungen (u.a. in Hong Kong) und den Skizzen. Es ist die Geschichte zweier Menschen, die einen Helden geschaffen haben, der in Europa zu einer Legende geworden ist.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Montpellier-Haus, Heidelberg.
Mo., 26.5. - 21.30 Uhr
Labor Day
Labor Day
USA 2013 | Regie: Jason Reitman | 111 min. | digital | Josh Brolin, Kate Winslet u.a. | Originalfassung.
Ein heißer Sommer 1987 in New Hampshire – Adele Wheeler lebt seit der Trennung von ihrem Mann mit ihrem 13-jährigen Sohn Henry völlig zurückgezogen in ihrem Haus, das sie nur selten verlässt. Am Tag vor dem „Labor Day Wochenende“ wird Henry bei einem seltenen Shoppingtrip in einen Supermarkt von einem Fremden angesprochen, der seine Hilfe fordert: Frank Chambers ist ein verletzter Häftling, der auf der Flucht vor der Polizei ist und ein Versteck sucht. Adele ist hin und her gerissen zwischen Angst und Faszination, gewährt dem Flüchtling aber Zuflucht. Zwischen den beiden entwickelt sich eine zunächst scheue Anziehung, und völlig überraschend entdecken Adele und Frank verloren geglaubte Gefühle neu. Henry aber, der sich seit langem eine Veränderung für seine Mutter gewünscht hat, begegnet dieser plötzlich mit Skepsis... Packend und kraftvoll interpretiert Jason Reitman (UP IN THE AIR) den Bestseller „Der Duft des Sommers“ von Joyce Maynard und inszeniert dabei einen gleichermaßen spannenden wie emotional packenden Film über zwei Menschen, die mit den Konsequenzen ihrer Vergangenheit leben müssen, aber auch eine Chance auf einen Neuanfang haben.
Do., 29.5. - 19.00 UhrFr., 30.5. - 17.00 UhrSa., 31.5. - 19.00 UhrSo., 1.6. - 19.00 UhrDi., 3.6. - 19.00 UhrSa., 7.6. - 19.00 UhrSo., 8.6. - 14.00 Uhr
„Film & Wein“
„Film & Wein“
Regie: ???.
Bei unser beliebten Veranstaltungsreihe „Film & Wein“ steht diesmal, soviel sei schon mal angekündigt, ein chinesischer Film auf dem Programm – wie immer verbunden mit einem schönen Glas Wein. Referentin: Mei Zhou-Spahn. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei!
Fr., 30.5. - 19.30 Uhr
Zeit der Kannibalen
Zeit der Kannibalen
Deutschland 2013 | Regie: Johannes Naber | 93 min. | digital | Devid Striesow, Sebastian Blomberg, Katharina Schüttler u.a. | deutsche Fassung.
Drei Business Consultants jagen nach steigenden Profitraten durch die ganze Welt und nehmen dabei problemlos Massenentlassungen und krumme Geschäfte in Kauf. Wie überhaupt die sozialen Folgen ihres Tuns sie nicht im geringsten interessieren. Wichtig ist ihnen nur der Sprung hinauf auf die Karriereleiter - mit dem Endziel Partner der Company zu werden. Für zwei von ihnen könnte der Traum bald wahr werden, doch dann geht die Beförderung an ihnen vorbei und sie werten dies als ausgesprochen schlechtes Omen. Rabenschwarze Komödie mit toller Besetzung, klugen Dialogen und logisch-konsequenter Handlung. Der derzeit angesagteste deutsche Film für Kapitalismuskenner und –kritiker, superb!
Mo., 2.6. - 19.00 UhrSa., 7.6. - 21.15 UhrSo., 8.6. - 21.00 UhrMo., 9.6. - 21.00 UhrDi., 10.6. - 21.00 UhrDo., 3.7. - 21.00 Uhr
Das finstere Tal
Das finstere Tal
Österreich 2013 | Regie: Andreas Prochaska | 114 min. | digital | Sam Riley, Paula Beer u.a. | deutsche Fassung.
Ende des 19. Jahrhunderts kommt ein einsamer Reiter, der sich Greider nennt, in ein abgelegenes Alpendorf. Da er Geld anbietet, darf der schweigsame Fremde bleiben, bietet man ihm eher widerwillig eine Unterkunft an. Als das Dorf einschneit, kommen kurz hintereinander zwei Söhne des Brenner-Bauern, der mächtige Patriarch der Dorfgemeinschaft, auf unerklärliche Weise ums Leben. Man beginnt den rätselhaften Fremden zu verdächtigen, aber man erinnert sich auch immer mehr an ein dunkles Geheimnis, das dieser entlegene Ort mit sich trägt... Prominent besetzter und ausgesprochen stilsicher inszenierter Alpenwestern nach der Vorlage von Thomas Willmann. Mit insgesamt acht Preisen beim Deutschen Filmpreis 2014 ausgezeichnet.
Mi., 4.6. - 16.30 Uhr
Una Noche - Eine Nacht in Havanna
Una Noche - Eine Nacht in Havanna
Kuba 2012 | Regie: Lucy Mulloy | 90 min. | digital | Dariel Arrechaga u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Elio und Raul sind Zwillingsbrüder. Aufgewachsen sind sie in Havanna. Aber sie wollen weg: nach Florida. Zwar lieben sie ihre Heimat mit ihrer Magie und Einzigartigkeit sehr, fühlen sich aber auch eingesperrt und haben scheinbar für sich keine Perspektive. Darum wagen sie die Flucht, die gefährliche Fahrt übers Meer wie so viele Landsleute zuvor. Sie basteln ein Floss aus Autoreifen und Brettern und nehmen noch ihre Freundin Lila mit. Man kann sich denken, dass dies ein ziemlich haarsträubendes Unterfangen ist. Besteht eine Chance, dass das Unterfangen tatsächlich gelingt?

Der Hit unseres cine latino Schwerpunktes (aus dem Mai) auf vielfachen Wunsch weiterhin bei uns im Programm.
Do., 5.6. - 17.30 UhrFr., 6.6. - 19.00 Uhr
La religieuse – Die Nonne
La religieuse – Die Nonne
Frankreich, Belgien, Deutschland 2013 | Regie: Guillaume Nicloux | 107 min. | digital | Pauline Etienne, Isabelle Huppert u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Suzanne Simonin ist ein reizendes, begabtes Mädchen aus gutem Haus. Aber anstatt wie ihre beiden älteren Schwestern als angesehenes Mitglied der Gesellschaft eine Familie zu gründen, haben ihre Eltern für Suzanne ein Leben im Kloster vorgesehen. Sie verweigert jedoch das Gelübde und kehrt zurück zu ihren Eltern. Pater Castella offenbart dem Mädchen daraufhin ihre Herkunft: Als uneheliches Kind ist sie einem Leben in Armut geweiht. Erschüttert von dieser Enthüllung tritt Suzanne schließlich ins Kloster ein. Für die junge Frau beginnt damit ein langer Kampf um Selbstbestimmung und individuelles Glück… LA RELIGIEUSE – DIE NONNE ist ein leidenschaftliches Plädoyer für ein unabhängiges Leben, für Courage und die Kraft, die durch die Gewissheit entsteht, das Richtige zu tun. Basierend auf dem 1796 erschienenen Roman „La Réligieuse“ von Denis Diderot, ein Klassiker der französischen Aufklärung.
Do., 5.6. - 19.30 UhrSo., 8.6. - 11.00 UhrMo., 9.6. - 15.00 Uhr
Fascinating India 3D
Fascinating India 3D
Deutschland, Indien 2014 | Regie: Simon Busch, Alexander Sass | 91 min. | digital | deutsche Fassung.
Indien ist ein Mysterium – und möge es auch bitte bleiben. Ein wundervolles Land mit einer Kultur, die für Europäer gleichermaßen beeindruckend wie verstörend ist. All das ist bekannt. Und dennoch gelang es den Regisseuren dieses Films, ein neues Porträt altgewohnter Bilder zu erstellen. Mit der 3D-Kamera eingefangen ist im Ergebnis eine äußerst sehenswerte Dokumentation entstanden, die die große Schönheit dieses Subkontinents erst so richtig präsent werden lässt.
So., 8.6. - 17.00 UhrMo., 9.6. - 17.00 UhrDi., 10.6. - 19.00 UhrFr., 13.6. - 19.00 UhrDo., 19.6. - 19.30 UhrSo., 22.6. - 11.00 UhrSo., 29.6. - 17.30 Uhr
Gravity 3D
Gravity 3D
USA 2013 | Regie: Alfonso Cuarón | 90 min. | digital | George Clooney, Sandra Bullock u.a. | Originalfassung.
Ein Weltraum-3D-Thriller, der gleich sieben Oscars bekam, so ruhig und gleichermaßen spannend in der Handlung, dass diese hier in Kürze kaum beschrieben werden kann. Bemerkenswert, dass die Katastrophe hier nicht von Außerirdischen oder Ähnlichem ausgelöst wird, sondern von den Nachwirkungen der Menschheit, die dort bereits gewirkt hat. Gerade die 3D Technik inszeniert hier den Weltraum als den Raum im Film schlechthin, so dass man zu glauben geneigt ist, die 3D-Technik wäre eigens für den Sci-Fi-Film entwickelt worden.
So., 8.6. - 19.00 UhrMo., 9.6. - 19.00 UhrSo., 15.6. - 20.00 UhrDi., 17.6. - 19.00 UhrMi., 18.6. - 21.30 UhrSo., 22.6. - 19.30 Uhr
Transnationalmannschaft
Transnationalmannschaft
Deutschland 2010 | Regie: Philipp Kohl | 95 min. | digital | deutsche Fassung.
Der Anlass ist ja naheliegend, diese wunderbare Doku aus Mannheim erneut ins Programm zu nehmen. Man erinnert sich: Sommer 2010, das Sommermärchen von 2006 ist dabei, sich zu wiederholen, Fußball-WM in Südafrika. Analog zum Spielverlauf porträtiert Philipp Kohl den Mannheimer Stadtteil Jungbusch mit seinem hohen Anteil an Migranten. Heraus kam eine Liebeserklärung an dieses Viertel und seiner Leute, zudem an die Gemeinschaft stiftende Kraft des Fußballs und an die Stadt Mannheim als Ganzes. Ungemein warmherzig, zudem ein klares Plädoyer für ein multikulturelles Miteinander.

Am 10.6. in Anwesenheit des Regisseurs Philipp Kohl. In Kooperation mit: ‚festival contre le racisme 2014’.
Di., 10.6. - 16.30 Uhr
Pina 3D
Pina 3D
Deutschland 2011 | Regie: Wim Wenders | 100 min. | digital | deutsche Fassung.
2009 verstarb mit Pina Bausch eine der bedeutendsten deutschen Künstlerinnen. Noch mit ihr zusammen wollte Wim Wenders ihre Arbeit für das Tanztheater Wuppertal porträtieren, dann führte er nach ihrem Tod sein Filmprojekt mit den Mitgliedern ihres Ensembles zu Ende. In seiner Hommage an Pina inszeniert er ihre wichtigsten choreographischen Arbeiten, bisweilen von Interviews unterbrochen. Resultat ist ein ästhetisch geradezu überwältigendes Spektakel von extremer formaler Originalität, die gerade in 3D ihre besondere Wirkung entfaltet.

Am 11.6. mit Einführung. In Kooperation mit dem Heidelberger Kunstverein.
Mi., 11.6. - 19.00 UhrSa., 14.6. - 16.30 UhrMo., 16.6. - 19.00 UhrDo., 19.6. - 17.00 UhrSo., 22.6. - 15.15 Uhr
Kathedralen der Kultur 3D
Kathedralen der Kultur 3D
Deutschland 2014 | Regie: Wim Wenders, Robert Redford, Michael Glawogger u.a. | 156 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Sprache der Architektur, die Stimme des Gebäudes: das könnte das gemeinsame Thema sein, das mehrere Regisseure zusammen kommen lies, um einen Compilationsfilm unter dem reichlich ehrgeizigen Titel „Kathedralen der Kultur“ zu schaffen. Die Ergebnisse sind so beeindruckend wie vielfältig. So porträtiert Wim Wenders die Berliner Philharmonie und der erst kürzlich verstorbene Michael Glawogger nähert sich eigenwillig der Nationalbibliothek St. Petersburg an. Michael Madsen dagegen schildert im Kontrast das ‚Halden Gefängnis’ in Norwegen, während Margreth Olin sich der neuen Osloer Oper widmet. Besonders gelungen erscheint Robert Redfords filmischer Blick auf das ‚Salk Institute for Biological Studies’ in La Jolla; zuletzt zeigt uns Karim Aïnouz das Pariser ‚Centre Georges Pompidou’. 3D und Architektur – eine spannende, hier durchaus gelungene Verbindung.
Do., 12.6. - 19.00 UhrSa., 14.6. - 19.00 UhrSo., 15.6. - 15.00 UhrDo., 19.6. - 14.00 UhrFr., 20.6. - 19.30 UhrSa., 21.6. - 19.30 UhrSa., 28.6. - 16.30 UhrSo., 29.6. - 11.00 Uhr
Das Andechser Gefühl / Allein machen sie dich ein
Das Andechser Gefühl / Allein machen sie dich ein
BRD 1970 / 1973 | Regie: Herbert Achternbusch / Rauch-Haus-Kollektiv | 65 / 73 min. | 16mm / digital | Margarethe von Trotta u.a. | deutsche Fassung.
DAS ANDECHSER GEFÜHL: Ein Dorfschullehrer aus dem idyllischen Andechs mit seinem berühmten Kloster betrinkt sich aus Prüfungsangst. Im Traum erscheint eine schöne Filmschauspielerin, aber die sonstigen Frauen um ihn herum sind anders. Der Debütfilm Herbert Achternbuschs, auf seine Art der wohl wichtigste bayrische Künstler seiner Zeit.

ALLEIN MACHEN SIE DICH EIN: Im Dezember 1971 besetzen einige hundert junge Leute, oft aus sozial bedrängten Verhältnissen, einen leer stehenden Teil des Bethanien-Krankenhauses in Berlin-Kreuzberg. Der Dokumentarfilm zeigt die Geschichte, den Kampf und die dortige Arbeit.

Sonderveranstaltung „Filme der 70er Jahre“ im Rahmen der Ausstellung „Eine Stadt bricht auf - Heidelbergs wilde 70er“ im Kurpfälzischen Museum, Heidelberg. Mit Einführungen von Jo-Hannes Bauer und Manfred Metzner (Wunderhorn Verlag).
So., 15.6. - 11.00 Uhr
Cave of forgotten dreams – Die Höhle der vergessenen Träume 3D
Cave of forgotten dreams – Die Höhle der vergessenen Träume 3D
Deutschland, Frankreich, Großbritannien 2010 | Regie: Werner Herzog | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die berühmte Chauvet-Höhle im Süden Frankreichs. Sie beherbergt die ältesten vom Menschen produzierten Wandmalereien, die heutzutage bekannt sind. Werner Herzog, der berühmte deutsche Regisseur, liefert mithilfe der neuesten Technik Einblicke in diese ansonsten für die Öffentlichkeit nicht zugängliche, archäologische Stätte. Dabei beschränkt sich der Film nicht nur darauf, die bemalten Wände in plastischen Bildern zu zeigen. Auch die Wissenschaftler mit ihrer Faszination für den frühen Menschen und dessen Alltag kommen in DIE HÖHLE DER VERGESSENEN TRÄUME zu Wort. Und die Höhle selbst entfaltet in 3D ihre ganze magische Pracht.
So., 15.6. - 18.00 UhrSo., 22.6. - 17.30 UhrMi., 25.6. - 19.30 Uhr
Feu – Crazy Horse Paris 3D
Feu – Crazy Horse Paris 3D
Frankreich 2012 | Regie: Bruno Hullin | 90 min. | digital | dt. voice over Originalfassung | FSK: 16.
Das Varieté-Theater ‚Crazy Horse’ in Paris ist weltberühmt für seine erotischen Shows. Nun hat Designer Christian Louboutin eine neue Show kreiert, die er „Feu“ (dt. Feuer) nennt, in dem er die Crazy Horse-Tänzerinnen bildgewaltig und farbenreich inszeniert. Voila, heraus kam ein typisches Spektakel aus Musik, Tanz und Licht à la Crazy Horse. Willkommen im Reich der Sinne – im Gegensatz zum Originalschauplatz noch zu überschaubaren Eintrittspreisen.
So., 15.6. - 22.00 UhrMi., 18.6. - 23.15 Uhr
Life of Pi 3D
Life of Pi 3D
USA 2012 | Regie: Ang Lee | 125 min. | digital | Suraj Sharma u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Einfach nur Pi heißt ein kleiner Junge, der in Indien aufwächst. Sein Vater ist Zoodirektor und Pi mag die vielen Tiere, am liebsten jedoch den Tiger. Als der Vater auswandern will, nimmt er seine Familie mit all den Tieren auf ein großes Schiff. Aber ein Sturm kommt auf und alle versinken im Meer. Bis auf Pi und eben den Tiger, der sich plötzlich auf dem Rettungsboot zeigt und hungrig knurrt... Ein ungemein ästhetisches Kinospektakel, das in 3D erst so richtig die Wogen des Meeres auf und nieder gehen lässt und dem Tiger seine Form verleiht. „Ang Lee zeigt, wie verführerisch die Möglichkeiten des Mediums Film geworden sind, objektive Wahrnehmung und subjektive Bildwelten zu vermischen.“ (kino-zeit.de)
Mo., 16.6. - 21.15 UhrMi., 18.6. - 19.00 UhrMo., 23.6. - 19.00 Uhr
Coraline 3D
Coraline 3D
USA 2009 | Regie: Henry Selick | 101 min. | digital | Animationsfilm | Originalfassung.
Coraline ist ein 11-jähriges Mädchen, das in einer alten Villa lebt. Ihre Eltern haben nie wirklich Zeit für sie. Aber dank dem Zauberer Wybie gelangt sie in eine andere Welt jenseits einer alten Mauer. Dort scheint alles besser zu sein, auch Vater und Mutter verhalten sich anders. Aber dann wird von ihr verlangt, sie möge sich entscheiden - hier wohnen zu bleiben oder eben zurück zu kehren... Nach der Romanvorlage von Neil Gaiman und ein Musterbeispiel dafür, wie sehr ein Animationsfilm durch 3D (im sogenannten Stop-Motion-Verfahren) gewinnen kann.
Di., 17.6. - 21.00 UhrDo., 19.6. - 21.30 UhrDi., 24.6. - 19.00 Uhr
Enemy
Enemy
Spanien, Kanada 2013 | Regie: Denis Villeneuve | 90 min. | digital | Jake Gyllenhaal, Mélanie Laurent u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Geschichtsprofessor, der mit seinem Leben nicht so recht zufrieden ist, entdeckt eines Tages in einem Film einen Schauspieler, der exakt genauso aussieht wie er. Irritiert beginnt er zu recherchieren – und es gelingt ihm tatsächlich, mit seinem Doppelgänger in Kontakt zu treten. Dadurch entsteht für beide eine merkwürdige Situation, die zunehmend eskaliert, zumal beide auch ihre Partnerinnen haben. Eine spannende, symbolisch aufgeladene Adaption eines Romans des portugiesischen Nobelpreisträgers Jose Saramago. Äußerst sehenswert, aber nicht für Arachnophobiker! Und definitiv das Richtige für alle David Lynch-Fans!
So., 22.6. - 21.30 UhrDi., 24.6. - 21.15 UhrSa., 28.6. - 21.00 UhrSo., 29.6. - 19.30 UhrDi., 1.7. - 21.30 UhrDo., 28.8. - 21.30 Uhr
Peaches does herself
Peaches does herself
Deutschland 2012 | Regie: Peaches | 80 min. | digital | Musikfilm | Originalfassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Die kanadische Musikerin und Performerin Peaches ist vor allem für ihre eigenwilligen Bühnenshows bekannt. Zur Zeit arbeitet sie in Berlin, 2010 führte sie dort ein Musical auf, das 2012 verfilmt wurde. Eine alte Stripperin und ein Transvestit sind hierbei die Hauptfiguren in einer gewohnt extrem schrillen Inszenierung, die, im Ausgang von Peaches’ Biographie, sexplizite Fragen nach dem Verhältnis der Geschlechter stellt – und den Möglichkeiten, diese Grenzen zu überschreiten. Nichts für zartbesaitete Schöngeister, wohl aber für Freunde der elektronischen Musik / des Electroclash!
Mo., 23.6. - 21.30 UhrMi., 25.6. - 21.30 UhrSo., 29.6. - 21.30 Uhr
Watermark
Watermark
Kanada 2013 | Regie: Jenifer Baichwal, Edward Burtynsky | 92 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
20 Geschichten vom Wasser – von Menschen, die es verbrauchen und wie nötig sie es haben. Eine globale Dokumentation darüber, wie man Wasser sinnlos verschwenden kann oder es sinnvoll nutzt. Letztlich auch ein philosophischer Essay über die Beziehung zu einer Flüssigkeit, die unser Leben entscheidend prägt. „Der Film verfolgt keine Botschaft im engeren Sinn, regt aber zum Nachdenken über Umweltschutz an. Aus den Bildern spricht die pure Faszination dafür, wie Wasser das Aussehen der Erde formt, und wie die Menschen es in Analogie dazu für eigene Projekte nutzen. Das Erhabene und das Erschreckende zeigen sich gleichberechtigt, von jeder Wertehierarchie befreit.“ (kino-zeit.de)
Do., 26.6. - 19.30 UhrSo., 29.6. - 15.30 UhrMo., 30.6. - 19.30 UhrSo., 6.7. - 15.30 Uhr
Stereo
Stereo
Deutschland 2014 | Regie: Maximilian Erlenwein | 93 min. | digital | Jürgen Vogel, Moritz Bleibtreu u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Erik hat einen Motorrad-Laden, der gut läuft. Auch privat stimmt es bei ihm. Dann allerdings taucht der mysteriöse Henry auf, von dem Erik nicht weiß, was er will und der sich nicht abschütteln lässt. Und dann gibt es noch Ärger mit einer Gang, die Erik zwingen will, bei illegalen Geschäften mitzumachen. Henry bietet Erik Hilfe an, doch kann Erik ihm wirklich vertrauen? Atmosphärisch dichter deutscher Thriller mit den derzeit wohl spannendsten deutschen Kinohelden Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu.
Do., 26.6. - 21.30 UhrSa., 28.6. - 19.00 UhrMo., 30.6. - 21.30 UhrSo., 6.7. - 21.30 Uhr
Film & Wein
Film & Wein
Regie: ???.
Selbst im WM Monat Juni geht sie weiter, unsere Veranstaltungsreihe „Film & Wein“, bei der wieder eine filmische Perle neu- oder wiederentdeckt werden kann. Diesmal ist ein Klassiker angekündigt – wie immer verbunden mit einem schönen Glas Wein.

Referent: Steffen Schneider. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 27.6. - 19.30 Uhr
Tour du Faso
Tour du Faso
Deutschland 2014 | Regie: Wilm Huygen | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die ‚Tour de France’ war Vorbild, aber die ‚Tour du Faso’ ist völlig anders. Zwar auch ein Radrennen – allerdings ein sehr anstrengendes: über Sandwege quer durch das westafrikanische Burkina Faso, fast ohne Medienpräsenz, schlicht organisiert und voller Improvisation. Nicht nur der Sport steht in dieser wunderbaren Dokumentation im Vordergrund; anhand dreier Beispiele möchte der Regisseur Wilm Huygen auch zeigen, was einen persönlich antreibt, sich solchen Strapazen auszusetzen.
Di., 1.7. - 19.30 UhrMi., 2.7. - 19.30 UhrSa., 5.7. - 17.30 UhrDi., 8.7. - 19.30 UhrMi., 9.7. - 19.00 Uhr
Love Steaks
Love Steaks
Deutschland 2013 | Regie: Jakob Lass | 89 min. | digital | Lana Cooper, Franz Rogowski u.a. | deutsche Fassung.
Winter in einem Hotel an der Ostsee - ein sanftmütiger Masseur, eine quirlige Azubi in der Küche. Man begegnet sich im Aufzug, Gegensätze ziehen sich an. Das kann nicht wirklich gut gehen, aber es passiert so einiges. Junges deutsches Kino entgegen der üblichen Muster, sehr fleischlich, leidenschaftlich und ziemlich anders. Dafür gab es in Saarbrücken den Max-Ophüls-Preis. Und der deutsche Film hat wieder Hoffnung.
Mi., 2.7. - 21.30 UhrSo., 3.8. - 21.45 UhrDo., 25.9. - 21.45 Uhr
Still
Still
Deutschland 2013 | Regie: Matti Bauer | 83 min. | digital | deutsche Fassung.
Bemerkenswerte Dokumentation über die junge Bäuerin Uschi, die im Sommer den Hof ihrer Eltern verlässt, um oben auf der Alm die Kühe zu melken, Butter und Käse zu machen. Sie möchte die dortige Stille zu erleben, das Vereint sein mit der Natur, bei dem der Alltag maßgeblich vom Rhythmus der Tierhaltung geprägt wird. Zehn Jahre lang hat der Regisseur diese Bäuerin begleitet und auch die Konflikte, die sie durchleben muss, dabei nicht unbeobachtet gelassen. Dennoch ist dieser starken Frau die Hingabe an den Almsommer geblieben und Matti Bauer fand dafür Bilder von atemberaubend meditativer Ruhe.
Do., 3.7. - 19.00 UhrFr., 4.7. - 19.00 UhrSo., 6.7. - 17.30 UhrMo., 7.7. - 19.30 UhrFr., 11.7. - 19.00 UhrSa., 12.7. - 17.00 Uhr
No Turning Back
No Turning Back
GB, US 2013 | Regie: Steven Knight | 89 min. | digital | Tom Hardy | Original mit deutschen Untertiteln.
Ivan Locke führt so ziemlich das Leben, das er immer wollte: Er lebt in einer glückliche Ehe, ist stolz auf seine Söhne und arbeitet erfolgreich als Bauingenieur. Doch am Vorabend eines wichtigen beruflichen Termins bekommt er, im Auto fahrend, einen Anruf, der zerstörerische Kräfte entfaltet: Nach einem fast verdrängten Fehltritt steht plötzlich, wie sich bald herausstellen wird, alles auf dem Spiel, was er sich über Jahre hinweg aufgebaut hat. Im Wagen Richtung London unterwegs, versucht er mit fieberhaften Telefonaten, die Situation zu klären und sein berufliches und privates Leben zu retten... Eindrucksvolles Kammerspiel, das ausschließlich im Inneren eines Autos stattfindet – formal ausgesprochen spannend, psychologisch dicht und glänzend gespielt!
Fr., 4.7. - 21.00 UhrSa., 5.7. - 19.30 UhrSo., 6.7. - 19.30 UhrMo., 7.7. - 21.30 UhrDi., 8.7. - 21.30 UhrDo., 10.7. - 21.15 UhrFr., 11.7. - 21.00 UhrSa., 12.7. - 21.00 UhrDi., 15.7. - 21.15 Uhr
Die Blechtrommel – Director’s Cut
Die Blechtrommel – Director’s Cut
Deutschland, Polen, Frankreich 1979 | Regie: Volker Schlöndorff | 142 min. | digital | David Bennent, Mario Adorf u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Auf eine Inhaltsangabe des wohl berühmtesten deutschen Romans nach dem Zweiten Weltkrieg sei hiermit verzichtet. Volker Schlöndorff hat seinerzeit die Vorlage von Günter Grass merklich entschlackt – ganz im positiven Sinne, wie vielerlei Auszeichnungen des Films, u.a. den Oscar und die Goldene Palme, gezeigt haben. Die Geschichte des Blechtrommlers Oskar, der im Alter von drei Jahren beschließt, nicht mehr zu wachsen, wird jedenfalls für immer unvergänglich bleiben!

Am 6.7. mit Einführung von Jo-Hannes Bauer.
So., 6.7. - 11.00 UhrMo., 28.7. - 21.00 Uhr
The Deer Hunter – Die durch die Hölle gehen
The Deer Hunter – Die durch die Hölle gehen
USA, Großbritannien 1978 | Regie: Michael Cimino | 183 min. | digital | Robert de Niro, Christopher Walken u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Drei russisch-stämmige Stahlarbeiter melden sich freiwillig für den Vietnamkrieg. Während der Kampfhandlungen werden sie gefangen genommen und müssen russisch Roulette spielen. Zwar entkommen sie den Vietcong, doch der eine wird zum Invaliden, der andere traumatisiert und der Dritte bleibt in Saigon zurück. Ein episch breiter Film über den Vietnamkrieg ohne Kampfszenen, der zeigt, was der Krieg aus dem Menschen macht. Erhielt damals fünf Oscars.
Mi., 9.7. - 21.00 Uhr
Belle et Sébastien – Belle & Sebastian
Belle et Sébastien – Belle & Sebastian
Frankreich 2013 | Regie: Nicolas Vanier | 104 min. | digital | Félix Bossuet u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Dort wo die schneebedeckten Berge bis in den Himmel ragen und die Natur unberührt ist, spielt die berührende Geschichte einer unzertrennlichen Freundschaft zwischen einem wilden Hund und einem kleinen Jungen: Es ist die Geschichte von Belle und Sebastian. Die Bewohner des idyllischen Bergdorfs in den französischen Alpen sind in heller Aufregung, denn ein riesiger Hund soll sein Unwesen treiben und wildern. Während ihn alle für eine Bestie halten und Jagd auf ihn machen, sieht der kleine Waisenjunge Sebastian das gefürchtete Tier mit anderen Augen - der kleine Einzelgänger und sein tierischer Freund Belle werden schnell zu Vertrauten, die gemeinsame Abenteuer erleben und die nichts mehr trennen kann. Das Versteckspiel der beiden vor der aufgebrachten Dorfgemeinschaft ist dabei aber nur der Anfang dessen, dem sich die ungleichen Gefährten gemeinsam stellen müssen… Idyllischer Familienfilm vor prächtiger Bergkulisse, zudem ein Lehrstück darüber, wie man Ängste überwinden kann.
Do., 10.7. - 19.30 UhrSa., 19.7. - 17.00 Uhr
Ida
Ida
Polen, Dänemark 2013 | Regie: Pawel Pawlikowski | 90 min. | digital | Agata Kulesza, Agata Trzebuchowska u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1962 in einem polnischen Kloster. Bevor die Novizin Anna ihr Gelübde ablegen kann, wird sie von der Oberschwester gebeten, ihre einzige noch lebende Verwandte, Tante Wanda, aufzusuchen. Dieses Treffen hat für Anna ungeahnte Folgen, denn ihr wird offenbart, sie sei eigentlich Jüdin und trage den Namen Ida. So begeben sich darum die beiden Frauen auf eine Reise zu den Spuren der tragischen Geschichte ihrer Familie. Annas Welt, ihre Vorstellungen, ihr Glaube gerät ins Wanken... In eindrücklichen Schwarz-Weiß-Bildern, still und intensiv, erzählt der preisgekrönte Regisseur Pawel Pawlikowski von zwei Frauen, denen das Vergessen nicht gelingt. IDA ist für den polnischstämmigen Filmemacher auch eine Beschäftigung mit seinem Geburtsland Polen und den eigenen Wurzeln. Seine poetische wie klare filmische Annäherung an die bis heute mit Schweigen belegte Gemengelage aus Antisemitismus, Katholizismus und Kommunismus stellt eine zu Recht ausgezeichnete Perle europäischen Filmschaffens dar.
Fr., 11.7. - 17.00 Uhr
Det Sjunde inseglet – Das Siebente Siegel
Det Sjunde inseglet – Das Siebente Siegel
Schweden 1957 | Regie: Ingmar Bergman | 96 min. | digital | Max von Sydow u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Kreuzfahrer kehrt endlich in seine Heimat zurück, doch sie ist von der Pest verwüstet. Dann kommt noch der Tod hinzu und lädt zu einer Partie Schach. Wenn der Ritter gewinnt, erhält er Aufschub, wenn er verliert, muss er unweigerlich sterben. Das Spiel beginnt, der Ritter begibt sich zusammen mit seinem Knappen auf eine letzte Sinnsuche. Gefilmt wie ein mittelalterliches Mysterienspiel bedeutete dieses cineastische Meisterwerk Ingmar Bergmanns künstlerischen Durchbruch.
Sa., 12.7. - 19.00 UhrMo., 28.7. - 17.00 Uhr
Fitzcarraldo
Fitzcarraldo
Deutschland 1982 | Regie: Werner Herzog | 158 min. | digital | Klaus Kinski u.a. | deutsche Fassung.
Mitten im Amazonasgebiet plant ein besessener, vermögender Lebemann und Egozentriker ein Opernhaus zu errichten. Auf der äußerst strapaziösen Expedition dorthin muss beispielsweise ein Schiff über einen Berg gezogen werden... FITZCARRALDO wurde schon vor der Präsentation berühmt, als sich die ersten Meldungen über die extrem anstrengenden, ja verlustreichen Dreharbeiten am Originalschauplatz verbreiteten. Und dann natürlich Klaus Kinskis Launen in der Wildnis der Natur. Im Gegensatz zu AGUIRRE ist FITZCARRALDO noch spektakulärer, noch opulenter, noch mysteriöser - einer der ehrgeizigsten Filme Werner Herzogs!

Am 13.7. und 30.7. mit Einführung von Jo-Hannes Bauer.
So., 13.7. - 11.00 UhrMi., 30.7. - 21.00 Uhr
À bout de souffle – Außer Atem
À bout de souffle – Außer Atem
Frankreich 1960 | Regie: Jean-Luc Godard | 90 min. | digital | Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ein Kleinganove erschießt einen Polizisten, taucht in Paris unter und trifft dort auf eine amerikanische Studentin. Sie verlieben sich, sie verbringen den Tag und die Nacht, schließlich wird er von ihr an die Polizei verraten. Einer der bekanntesten Filme der Nouvelle Vague, immer noch beeindruckend durch das impulsive Lebensgefühl, das er vermittelt.
So., 13.7. - 15.00 UhrMi., 30.7. - 19.00 Uhr
The Graduate – Die Reifeprüfung
The Graduate – Die Reifeprüfung
USA 1967 | Regie: Mike Nichols | 105 min. | digital | Dustin Hoffman, Anne Bancroft u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ein erfolgreicher College-Absolvent trifft auf einer Party eine Geschäftsfreundin seiner Eltern, die ihm Avancen macht. So lässt er sich einerseits von ihr verführen, verliebt sich jedoch darüber hinaus in ihre Tochter, was den Unwillen der Mutter erregt. Die Turbulenzen setzen sich fort; zur Musik von ‚Simon & Garfunkel’ kommt es zu einigen Schlüsselszenen der Filmgeschichte. Es gibt viele Kultfilme, dieser ist einer der größten.
So., 13.7. - 17.00 UhrDi., 29.7. - 19.00 Uhr
Le Procès – Der Prozess
Le Procès – Der Prozess
Frankreich, Italien, Deutschland 1962 | Regie: Orson Welles | 118 min. | digital | Anthony Perkins, Jeanne Moreau u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
„Jemand muss Josef K verleumdet haben?" – so beginnt bekanntlich „Der Prozess“, ein Fragment gebliebener Roman von Franz Kafka, dessen fortlaufende Handlung aufgrund der ungeklärten Frage, in welcher Reihenfolge nun die einzelnen Kapitel zu lesen sind, bis heute ungeklärt geblieben ist. Der große Orson Welles deutet Kafkas Roman als politische Parabel, durchaus ein wenig im Sinne von Orwells "1984", ein expressionistischer Alptraum voller Verfremdungseffekte, durchaus anfechtbar, aber auch durchaus kafkaesk und eine der berühmtesten Literaturverfilmungen überhaupt.
So., 13.7. - 19.00 Uhr
The Doors
The Doors
USA 1991 | Regie: Oliver Stone | 134 min. | digital | Val Kilmer, Meg Ryan u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Oliver Stones Spektakel handelt weniger von der Band als von ihrem Sänger. Die Geschichte von Jim Morrison, von seinen Kindheitstraumata bis hin zu seinem Tod in einer Pariser Badewanne. Das Porträt eines Künstlers als autodestruktives Monstrum; der erfolgreiche Rockmusiker, wie man sich ihn gerne vorstellt. THE DOORS geriet in vielen Szenen unterhaltsam, ja visuell ausgesprochen inspiriert. Und die Musik bleibt unvergesslich.
So., 13.7. - 21.30 UhrDi., 29.7. - 21.15 Uhr
Festen – Das Fest
Festen – Das Fest
Schweden, Dänemark 1998 | Regie: Thomas Vinterberg | 106 min. | digital | Ulrich Thomsen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Hotelier auf dem Land feiert prunkvoll seinen Geburtstag. Doch einer seiner beiden Söhne gibt dort überraschend an, als Kind missbraucht geworden zu sein und will Aufklärung und Genugtuung. So kommt es während der Feierlichkeiten zu heftigen Konflikten, denen sich keiner der Gäste entziehen kann. Thomas Vinterbergs Familiendrama wurde im einst viel beschworenen „Dogma“-Stil gedreht, was ihm eine spröde Widerspenstigkeit verleiht, die die Thematik glaubwürdig inszenieren hilft. Ein filmgeschichtlicher Meilenstein.
Mo., 14.7. - 19.00 UhrMi., 30.7. - 17.00 Uhr
Apocalypse Now Redux
Apocalypse Now Redux
USA 1979 | Regie: Francis Ford Coppola | 153 min. | digital | Marlon Brando, Martin Sheen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Unter den US-amerikanischen Spielfilmen über den Vietnamkrieg ragt Francis Ford Coppolas unter härtesten Bedingungen auf den Philippinen gedrehtes cineastisches Opus Magnum dadurch hervor, dass es den Krieg aufs höchstmögliche Maß ästhetisiert, indem es seine Schrecken bis zum Extrem treibt. Im Lauf der Kampfhandlungen fährt auf einem Patrouillenboot ein Sonderkommando von Marines den Fluss hinauf, um ganz tief im Dschungel von Kambodscha einen renitenten Colonel zu liquidieren, der ein autonomes Schattenregime zu errichten bestrebt ist. Ein Meisterwerk der Filmgeschichte!
Mo., 14.7. - 21.15 Uhr
Angst essen Seele auf
Angst essen Seele auf
Deutschland 1974 | Regie: Rainer Werner Fassbinder | 93 min. | digital | Brigitte Mira u.a. | deutsche Fassung.
Die sechzigjährige Witwe Emmi, die als Putzfrau arbeitet, lernt in einer Gastarbeiterkneipe den viel jüngeren Marokkaner Ali kennen. Man tanzt miteinander, unterhält sich, geht zusammen nach Hause. Ali zieht bei Emmi ein und heiratet sie. Emmis Kinder, die Nachbarn sowie ihre Arbeitskolleginnen reagieren auf diese Ehe mit äußerster Ablehnung. Als dann jedoch dieser äußere Druck nachlässt, werden im Gegenzug die inneren Spannungen zwischen Ali und Emmi immer deutlicher... „Filme müssen irgendwann einmal aufhören, Filme zu sein, müssen aufhören, Geschichten zu sein und anfangen lebendig zu werden, daß man fragt, wie sieht das eigentlich mit mir und meinem Leben aus." (R.W. Fassbinder)

Am 15.7. mit Einführung von Jo-Hannes Bauer.
Di., 15.7. - 19.00 UhrDo., 31.7. - 17.00 Uhr
Verbotene Filme
Verbotene Filme
Deutschland 2013 | Regie: Felix Möller | 97 min. | digital | deutsche Fassung.
Im Dritten Reich wurden etwa 1.200 Filme produziert, ein Viertel davon wurde später von den Alliierten verboten, 40 davon sind bis heute nur unter Auflagen zugänglich. Regisseur Felix Moeller unternahm nun eine Sichtung des Materials aus einer Zeit, in der das Kino für die Massenkultur eine viel größere Rolle spielte als heute und entsprechend für Propagandazwecke genutzt wurde. Er kommt dabei auf Filme zu sprechen wie etwa HEIMKEHR, der den Überfall auf Polen rechtfertigt oder ICH KLAGE AN, der die Euthanasie befürwortet.
Mi., 16.7. - 17.00 Uhr
Hitlerjunge Quex
Hitlerjunge Quex
Deutschland 1933 | Regie: R: Hans Steinhoff | 95 min. | digital | Jürgen Ohlsen, Heinrich George u.a. | deutsche Fassung.
Wie funktioniert eigentlich ein nationalsozialistischer Propagandafilm? Wie wirkt er auf die Zuschauer ein? Welche Heldenbilder werden verwendet? Diesen Fragen geht das Forschungsprojekts „Der Oberrhein im Gebrauchsfilm“ bei dieser Veranstaltung nach, die sich besonders an Jugendliche wendet und neben einem Einführungsvortrag auch ein Publikumsgespräch über den Film anbietet. Zu sehen ist einer der berüchtigtsten Propagandafilme des „Dritten Reichs“, HITLERJUNGE QUEX aus dem Jahr 1933, der auch 80 Jahre später nur unter bestimmten Bedingungen öffentlich gezeigt werden darf. Spannend inszeniert und darstellerisch überzeugend, wirbt HITLERJUNGE QUEX für das neue nationalsozialistische Regime und legitimiert die Verfolgung der politischen Gegner. Der Film blickt vom Jahr 1933 aus zurück auf die Phase der sogenannten Kampfzeit: Vor dem Hintergrund von Wirtschaftskrise und Straßenkämpfen muss sich ein junger Lehrling in einem Berliner Arbeiterbezirk zwischen der Mitgliedschaft in der lässig geführten Kommunistischen Jugend-Internationale und der straff organisierten, vom Geist der Kameradschaft getragenen Hitlerjugend entscheiden.

Der Eintritt ist frei. Einführung und Gespräch: Dr. Philipp Stiasny, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. In Zusammenarbeit mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung.
Mi., 16.7. - 19.00 Uhr
Night on earth
Night on earth
USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Japan 1991 | Regie: Jim Jarmusch | 129 min. | digital | Gena Rowlands, Winona Ryder, Armin Mueller-Stahl u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Im Taxi durch fünf Metropolen, mal mit Handschaltung, mal mit automatischem Getriebe. Mal mit einer eigenwilligen jungen Dame, dann mit einem ahnungslosen Ostdeutschen, weiter mit einem finsteren Herrn von der Elfenbeinküste, dann mit einem quirligen Römer, zuletzt mit einem charakterstarken Finnen aus Helsinki. Fünf Geschichten vom Rücksitz, Philosophie hinterm Lenkrad. Durchaus im Einklang mit den Erlebnissen derer, die selbst den Beruf des Taxi-Chauffeurs ausüben. Ein großer Klassiker der deutschen Programmkinos von Jim Jarmusch endlich wieder im Kino!
Mi., 16.7. - 21.30 UhrSa., 19.7. - 21.00 Uhr
Kurzfilmabend zum Thema "Transgender"
Kurzfilmabend zum Thema
Luxemburg, Deutschland 2011-2013 | Regie: diverse | 45 min. | digital | Originalfassung.
Als künstlerischer Beitrag zum Wissenschaftskolloquium “Gender Normativity and its Impact on Childhood and Adolescence”, das von der Universität Luxemburg und Transgender Luxemburg im Herbst 2012 in Luxemburg organisiert wurde, wollen ein Interview und die drei fiktionalen Kurzfilme MAKEOVER, OVERRIDE und UNTER LEUTEN zum Nachdenken über feste oder festgefahrene Vorstellungen über Geschlechter und Geschlechterkategorisierungen in der Gesellschaft anregen.

Der Eintritt ist frei. Mit freundlicher Unterstützung: Reversed Pictures, Luxemburg.
Do., 17.7. - 19.30 Uhr
The Elephant Man – Der Elefantenmensch
The Elephant Man – Der Elefantenmensch
USA, Großbritannien 1980 | Regie: David Lynch | 125 min. | digital | Anthony Hopkins, John Hurt, Anne Bancroft u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach einem authentischen Fall: Im späten 19. Jahrhundert sieht ein Chirurg auf einem Londoner Jahrmarkt einen als Kuriosität ausgestellten jungen Mann, dessen Körper stark missgebildet ist. Man nennt ihn den Elefantenmenschen. Der Chirurg kann ihn loskaufen, kümmert sich fortan um ihn, wodurch der Elefantenmensch seine beachtlichen geistigen, aber auch motorischen Fähigkeiten entwickeln kann. Somit wird er zum einem viel bestaunten Original der gehobenen englischen Gesellschaft, aber sein tragisches Schicksal ist unausweichlich. Ein früher David Lynch Film, der in seiner Zeit für zahlreiche Oscars nominiert wurde und zudem kommerziell recht erfolgreich war.
Do., 17.7. - 21.30 Uhr
"Film & Wein"
Regie: ???.
Auch im Sommermonat Juli geht sie weiter, unsere Veranstaltungsreihe „Film & Wein“, bei der wieder eine filmische Perle neu- oder wiederentdeckt werden kann. Diesmal wurde ein preisgekröntes Musical angekündigt – wie immer verbunden mit einem schönen Glas Wein. Referent: Jens Cram. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 18.7. - 19.30 Uhr
Trafic – Tati im Stoßverkehr
Trafic – Tati im Stoßverkehr
Frankreich, Italien 1971 | Regie: Jacques Tati | 92 min. | digital | Jacques Tati u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Monsieur Hulot, Angestellter der Autobranche, soll den von ihm entwickelten hypermodernen ‚Altra Camping’ Wagen von der Fabrik in Paris zur Automobilausstellung nach Amsterdam bringen. Die 500km lange Strecke erweist sich als ein von Karambolagen, Pannen, Staus und störrischen Zollbeamten geprägter Hindernislauf, der einige Tage in Anspruch nehmen wird ... Tatis letzte Regiearbeit ist eine absurde Satire auf den technischen Kult rund ums Auto und den Irrsinn des modernen Straßenverkehrs.
Sa., 19.7. - 19.00 UhrSo., 27.7. - 15.00 Uhr
Mesh - Eine Reise durch die diskrete Geometrie
Mesh - Eine Reise durch die diskrete Geometrie
Deutschland 2003 | Regie: Beau Janzen, Konrad Polthier | 38 min. | digital | deutsche Fassung.
Mesh ist eine faszinierende Computeranimation, die den Zuschauer auf eine Reise durch die diskrete Geometrie führt. Von den klassischen Griechen bis zur modernen Mathematik und zu Anwendungen in Hollywood-Filmen wird eine bisher nie visualisierte Geschichte erzählt. Mesh verwendet den modernste computergraphischen Visualisierungen, um in atemberaubenden Szenerien eine spannende und humorvolle Geschichte über die Entwicklung der diskreten Geometrie zu erzählen. Insbesondere auch Novizen und Schüler werden durch die lebendigen und illustrativen Darstellungen angesprochen.

Mesh hat weltweit auf internationalen Festivals zahlreiche Preise gewonnen. Der Film ist hervorragend geeignet, um Kurse in Geometrie, Visualisierung, wissenschaftlichem Rechnen und geometrischer Modellierung an Universitäten, Zentren für wissenschaftliches Rechnen und Schulen multimedial zu begleiten und aufzufrischen.

Der Eintritt ist frei!
So., 20.7. - 14.00 UhrSo., 20.7. - 15.00 UhrSo., 20.7. - 16.00 UhrSo., 20.7. - 17.00 UhrSo., 20.7. - 18.00 UhrMo., 21.7. - 18.00 UhrDi., 22.7. - 18.00 UhrMi., 23.7. - 18.00 UhrDo., 24.7. - 18.00 UhrFr., 25.7. - 18.00 UhrSa., 26.7. - 18.00 UhrDi., 21.7. - 10.00 Uhr
Konrad Zuse – Filmporträt des Computerpioniers und seiner Maschinen
Konrad Zuse – Filmporträt des Computerpioniers und seiner Maschinen
Schweiz 1990 | Regie: Mathias Knauer | digital.
Auch in Heidelberg ist nach ihm eine Straße benannt: Konrad Zuse (1910-1995) gilt mit seiner ‚Z3’ genannten Rechenmaschine als Konstrukteur des ersten voll funktionsfähigen Computers der Welt. Ihm folgten weitere Modelle und heftige Streits um alle möglichen Patentrechte. Gegen Lebensende fing Konrad Zuse im expressionistischem Stil zu malen an, zuvor half er während des Zweiten Weltkrieges eine Gleitbombe zu entwickeln. Noch zu Lebzeiten hat Regisseur Mathias Knauer Konrad Zuse porträtiert. Entstanden ist das ungeheuer spannende Bild eines streitbaren Wissenschaftlers.
So., 20.7. - 19.30 UhrDi., 22.7. - 10.00 Uhr
Computer Pioneers - Pioneer Computers Part 1 + 2
Computer Pioneers - Pioneer Computers Part 1 + 2
USA 1996 | Regie: diverse | 53 + 54 min. | digital | Originalfassung.
Teil 1: Computer-Pionier Gordon Bell moderiert das zweiteilige Programm über die Entwicklung der elektronischen Rechentechnik von den Ursprüngen vor dem Zweiten Weltkrieg über den Anfang der ersten kommerziellen Computer. In Teil 1 erzählen die Erfinder der ersten fünf Computer – das Bell Labs Modell 1, der Zuse Z1-3, der Atanasoff-Berry Computer, der Harvard Mark 1 und der IBM SSEC – ihre Geschichten. In Teil 2 lassen historische Filme sowie Zeitzeugen die Geschichten des ENIAC und die drei Arten der Rechenmaschinen, die daraus entstehen, lebendig werden: die Eckert-Mauchly EDVAC, BINAC und UNIVAC; Maurice Wilkes EDSAC und John Von Neumanns IAS Maschinen und deren Klone, die ILLIAC, MANIAC usw.
Mo., 21.7. - 19.30 Uhr
Die Vermessung der Welt (3D)
Die Vermessung der Welt (3D)
Deutschland 2012 | Regie: Detlev Buck | 119 min. | digital | Albrecht Abraham Schuch, Florian David Fitz u.a. | deutsche Fassung.
In der Verfilmung des Romans von Daniel Kehlmann geht es um die faszinierende Lebensgeschichte zweier Genies: der aus bescheidenen Verhältnissen stammende Mathematiker Carl Friedrich Gauß und den im Gegensatz dazu wohlhabenden Forscher Alexander von Humboldt. Während sich Alexander von Humboldt auf ferne Reisen macht, um die Welt zu vermessen, zieht es Carl Friedrich Gauß eher vor, die Welt anhand von theoretischen Studien von zuhause aus zu berechnen. So unterschiedlich die zwei Charaktere auch sind, verbindet sie doch ihre unerschöpfliche Neugier und die Liebe zur Forschung.
Di., 22.7. - 19.30 Uhr
Flatlands
Mi., 23.7. - 10.00 Uhr
To Dream Tomorrow
To Dream Tomorrow
USA 2003 | Regie: John Füegi, Jo Francis | 52 min. | digital | Originalfassung.
Der Dokumentarfilm TO DREAM TOMORROW beschreibt das Leben von Ada Byron Lovelace. Als Tochter des leidenschaftlichen und gleichzeitig streitsüchtigen Dichters Lord Byron und einer sozialaktivistischen, kontrollsüchtigen Mutter, lebt Ada ein unkonventionelles und kurzes Leben. Mit nur 17 Jahren trifft Ada auf den Mathematiker Charles Babbage, unter dessen Einfluss sie in die höchsten wissenschaftlichen Kreise gelangte, die für Frauen im 19. Jahrhundert eigentlich nicht zugänglich waren. Durch persönlichen Ehrgeiz und Begabung leistet Ada, bereits lange bevor das Computerzeitalter überhaupt begonnen hat, einen wichtigen Beitrag zur Erfindung der Programmiersprache.
Mi., 23.7. - 19.30 Uhr
Comment j‘ai détesté les Maths
Comment j‘ai détesté les Maths
Frankreich 2003 | Regie: Olivier Peyon | 103 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Mathe ist für die meisten Menschen ein Grauen. Schon in der Schule wird dieses Fach von den Schülern zumeist als „unnötig“ betitelt. Der Dokumentarfilm COMMENT J‘AI DÉTESTÉ LES MATHS von Olivier Peyon soll mit Lehrerkommentaren und Erzählungen, u.a. von den größten Mathematikern weltweit (Cédric Villani, Jean-Pierre Bourguignon und Robert Bryant), endlich vom Gegenteil überzeugen und Vorurteile beseitigen.

Zu Gast: Jean-Pierre Bourguignon, einer der Protagonisten des Films, Mathematikprofessor und Präsident des 'European Research Council'.
Do., 24.7. - 19.30 Uhr
Colors of Math
Colors of Math
Russland 2013 | Regie: Ekaterina Eremenko | 60 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Den meisten Menschen erscheint die Mathematik abstrakt, mysteriös, kompliziert und undurchdringbar. Dabei ist Mathematik nichts weiter als eine andere Sprache, die Welt auszudrücken. Mathematik kann sinnlich sein, und durch sie klären sich Erfahrungen wie Schmecken, Riechen und Hören neu. Und sie erscheint in unzähligen Farben. Der Film lädt dazu ein, einen Einblick in die Schönheit der Mathematik durch die Augen berühmter zeitgenössischer Mathematiker zu bekommen. Er wurde auf mehreren Filmfestivals mit großem Erfolg gezeigt.

Abschlussveranstaltung des Filmfestivals in Anwesenheit der Regisseurin Ekaterina Eremenko.
Fr., 25.7. - 10.00 UhrSa., 26.7. - 19.30 Uhr
Codebreaker
Codebreaker
Großbritannien 2011 | Regie: Clare Beavan, Nic Stacey | 81 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Faszinierende Dokumentation um Alan Turing (1912-1954), einem der wichtigsten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts und Ziehvater der heutigen Computertechnologie, für die er die theoretischen Grundlagen formulierte. Zudem war Turing als Engländer im Zweiten Weltkrieg maßgeblich bei der Entschlüsselung der deutschen Funksprüche beteiligt. Vieles von dem, was er an Wissen erlangte, musste er zeitlebens geheim halten. Sein früher Tod ist bis heute nicht völlig geklärt; Depressionen aufgrund seiner Homosexualität, die er nicht ausleben konnte, vermutet man als eine der Ursachen.
Fr., 25.7. - 19.30 Uhr
Der schwarze Pirat
Sa., 26.7. - 21.00 Uhr
The English Patient – Der Englische Patient
The English Patient – Der Englische Patient
USA, Großbritannien 1996 | Regie: Anthony Minghella | 155 min. | digital | Ralph Fiennes, Juliette Binoche u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach einem Roman von Michael Ondaatje: Ende des 2. Weltkriegs wird in Italien eine Krankenschwester gebeten, einen schwer Verwundeten zu pflegen, der offenbar sein Gedächtnis verloren hat, der englische Patient. Und tatsächlich gelingt es dem mysteriösen Kranken sich ganz langsam an die Kriegsabenteuer zu erinnern, die er nur knapp überlebt hat. Vielfach prämiertes Melodram, bildgewaltig und mit Starbesetzung.
So., 27.7. - 11.00 Uhr
Out of Rosenheim
Out of Rosenheim
Deutschland 1987 | Regie: Percy Adlon | 108 min. | digital | Marianne Sägebrecht u.a. | deutsche Fassung.
Ende eines Urlaubs, Beginn eines neuen Lebens: Nach einem Streit steht eine gestandene Frau aus Oberbayern in der kalifornischen Wüste vor einem gottverlassenen Café. Zunächst misstrauisch beäugt, freundet sie sich bald mit der Zimmerwirtin und einem dort herumhängenden Künstler an ... und alles wird Liebe. Der Film, mit dem Marianne Sägebrecht einst berühmt wurde, ein Prototyp eines Kultfilms über die Annäherung an die Fremde.
So., 27.7. - 17.00 Uhr
The Piano – Das Piano
The Piano – Das Piano
Frankreich, Australien, Neuseeland 1993 | Regie: Jane Campion | 120 min. | digital | Holly Hunter, Harvey Keitel u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1851 reist die stumme, sensible Schottin Ada McGrath, Witwe und Mutter der neunjährigen Flora, auf einem Schiff um den Globus nach Neuseeland. Dort wurde sie von ihrem Vater dem ausgewanderten Briten Stewart zur Ehe versprochen. Stewart entpuppt sich als egomanischer Grobian, das Klavier, ihr Allerliebstes und das einzige, womit sie sich ausdrücken kann, soll am Strand zurück bleiben, es taugt ja zu nichts. George Baines jedoch, ein Nachbar, erwirbt das Klavier für ein Stück Land – zur Freude von Ada, die ihm darauf vorspielen wird... Jane Campion erhielt mit DAS PIANO 1993 bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme – ein Film, der überwältigt durch seine Bildinszenierungen, die aus dem Gegensatz von Natur und Kunst entspringen.
So., 27.7. - 19.00 UhrDi., 29.7. - 16.30 Uhr
Down by Law
Down by Law
USA 1986 | Regie: Jim Jarmusch | 107 min. | digital | Tom Waits, Roberto Benigni u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der eine ist ein versoffener DJ, der sich dem Kommerzradio verweigert. Darum hat er keinen Job, hat folglich auch kein Geld und lässt sich deshalb überreden, einen Jaguar durch die Stadt zu fahren, in dessen Kofferraum eine Leiche liegt. Der andere ist ein großspuriger Zuhälter, den die Polizei schon längst im Visier hat. Und der dritte ist nichts weiter als ein italienischer Tourist mit einem Notizbuch für typische Redewendungen der amerikanischen Umgangssprache, dazu ein äußerst unglücklicher Billardspieler. Alle drei landen im Knast und kommen dort gemeinsam in eine Zelle. „Eine ironische Komödie, die in märchenhafter Form von den Bemühungen um Menschlichkeit in einer desolaten Umwelt berichtet; hervorragend inszeniert und fotografiert, von glänzenden Darstellern getragen.“ (Lexikon des Internationalen Films)
So., 27.7. - 21.30 Uhr
La Grande Illusion – Die große Illusion
La Grande Illusion – Die große Illusion
Frankreich 1937 | Regie: Jean Renoir | 107 min. | digital | Jean Gabin, Erich von Strohheim u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Luftwaffenoffizier von Rauffenstein ist nach seiner Verwundung Kommandant eines Kriegsgefangenenlagers im Ersten Weltkrieg. Dorthin werden drei Franzosen gebracht, die bereits anderswo einen Fluchtversuch unternommen haben. Unter ihnen ist de Boeldieu, ebenfalls adelig. Mit Rauffenstein verbindet ihn gemeinsamer Hass und gemeinsame Arroganz. Dann jedoch inszeniert Boeldieu einen eigenen Fluchtversuch, um seine beiden Kameraden entkommen zu lassen... Jean Renoirs Meisterwerk über die psychologischen Ursachen des Krieges war schon während der Produktionsphase aus verschiedensten, oft gegensätzlichen Gründen politisch sehr umstritten.
Mo., 28.7. - 19.00 Uhr
Don’t look now – Wenn die Gondeln Trauer tragen
Don’t look now – Wenn die Gondeln Trauer tragen
Großbritannien, Italien 1973 | Regie: Nicolas Roeg | 110 min. | digital | Julie Christie, Donald Sutherland u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Kurz nach dem Unfalltod seiner Tochter begibt sich ein Restaurator zusammen mit seiner Ehefrau nach Venedig, um dort einen Auftrag zu übernehmen. Dort erleben sie eine Reihe höchst mysteriöser Begebenheiten, die mit dem Unfalltod in Bezug stehen. Zudem drohen Symbole eines kommenden Todes, in denen die Farbe Rot eine besondere Funktion hat. Stilistisch perfekter Thriller von unglaublicher Spannung. Zudem eines der ausdrucksstärksten Porträts der Stadt im Wasser.
Do., 31.7. - 19.00 Uhr
Harms
Harms
Deutschland 2012 | Regie: Nikolai Müllerschön | 102 min. | digital | Heiner Lauterbach, Axel Prahl u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Harms ist ein gefühlskalter Gangster und kommt nach langer Zeit endlich aus dem Knast. Er nimmt Kontakt zu seinem Milieu auf und erfährt, man könne noch ein ganz großes Ding drehen. Nichts Geringeres als die Deutsche Bundesbank steht auf dem Programm, man muss nur in sie hinein kommen. Mutig und professionell wie er ist oder sich zumindest gibt, stellt er ein Team aus alten Freunden und neuen Gesichtern zusammen, denen er aber nur sehr bedingt trauen kann. Wird der Coup gelingen? Harter und spannender deutscher Genrefilm, der einem ein Wiedersehen mit Heiner Lauterbach mit Bart und Hut beschert.
Do., 31.7. - 21.30 UhrFr., 1.8. - 21.45 UhrSa., 2.8. - 21.45 UhrDi., 12.8. - 21.30 Uhr
Bai ri yan huo – Feuerwerk am helllichten Tag - (Black Coal Thin Ice)
Bai ri yan huo – Feuerwerk am helllichten Tag - (Black Coal Thin Ice)
China 2014 | Regie: Diao Yinan | 106 min. | digital | Gwei Lun Mei u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Als im Jahr 1999 im Norden Chinas auf mehreren Kohlehalden menschliche Leichenteile gefunden werden, sind die Verdächtigen schnell ausgemacht. Doch bei ihrer Festnahme kommt es zu einer Schießerei, bei der die vermeintlichen Täter und auch zwei Polizisten ums Leben kommen. Der leitende Kommissar Zhang Zili wird schwer verletzt. Fünf Jahre später hat er den Polizeidienst quittiert und ist dem Alkohol verfallen. Als ein ehemaliger Kollege ihm von einem Fall erzählt, der erstaunliche Parallelen zu den damaligen Morden aufweist, ermittelt Zhang auf eigene Faust. Die Spur führt ihn zu der mysteriösen Wu Zhizhen, die mit allen bisherigen Opfern in Verbindung stand. Zhang taucht immer obsessiver in den Fall ein und verliebt sich schließlich in die schweigsame Schöne... Der melancholische, visuell kraftvolle Kriminalfilm gewann auf der diesjährigen Berlinale unter dem englischen Titel BLACK COAL, THIN ICE sowohl den Goldenen Bären als ‚Bester Film’ als auch den Silbernen Bären für den ‚Besten Darsteller’.
Fr., 1.8. - 19.30 UhrSa., 2.8. - 19.30 UhrSo., 3.8. - 19.30 UhrMo., 4.8. - 21.30 UhrMi., 6.8. - 19.30 UhrSo., 10.8. - 19.30 UhrDo., 14.8. - 19.00 UhrFr., 15.8. - 19.30 UhrMo., 1.9. - 21.15 UhrFr., 5.9. - 19.00 Uhr
Watermark
Watermark
Kanada 2013 | Regie: Jenifer Baichwal, Edward Burtynsky | 92 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
20 Geschichten vom Wasser – von Menschen, die es verbrauchen und wie nötig sie es haben. Eine globale Dokumentation darüber, wie man Wasser sinnlos verschwenden kann oder es sinnvoll nutzt. Letztlich auch ein philosophischer Essay über die Beziehung zu einer Flüssigkeit, die unser Leben entscheidend prägt. „Der Film verfolgt keine Botschaft im engeren Sinn, regt aber zum Nachdenken über Umweltschutz an. Aus den Bildern spricht die pure Faszination dafür, wie Wasser das Aussehen der Erde formt, und wie die Menschen es in Analogie dazu für eigene Projekte nutzen. Das Erhabene und das Erschreckende zeigen sich gleichberechtigt, von jeder Wertehierarchie befreit.“ (kino-zeit.de)
So., 3.8. - 15.30 UhrSo., 24.8. - 17.30 UhrSo., 14.9. - 17.00 UhrSo., 21.9. - 11.00 Uhr
Beltracchi – Die Kunst der Fälschung
Beltracchi – Die Kunst der Fälschung
Deutschland 2014 | Regie: Arne Birkenstock | 96 min. | digital | mit: Wolfgang und Helene Beltracchi | deutsche Fassung.
Mit ihm verbindet sich wohl der größte Kunstfälschungs-Skandal der europäischen Nachkriegsgeschichte. Handwerklich begabt und mit großen kunsthistorischem Wissen ausgestattet begann Wolfgang Beltracchi, Jahrgang 1951, bis Anfang nächsten Jahres noch im offenen Vollzug, zunächst Werke der klassischen Moderne zu kopieren, dann auch welche neu hinzu zu erfinden, die Lücken in der jeweiligen Künstlerbiographie zu füllen. Die Ergebnisse waren ausgesprochen überzeugend. Die Kunstwelt schenkte ihm Glauben, viele seiner 300 Fälschungen, die in über 40 Jahren entstanden, gingen schließlich für Millionen über den Tisch... Ausgezeichnet mit dem Deutschen Filmpreis 2014 als „Bester Dokumentarfilm“.
So., 3.8. - 17.30 UhrSa., 13.9. - 17.00 UhrSo., 14.9. - 11.00 Uhr
Fruitvale Station
Fruitvale Station
USA 2013 | Regie: Ryan Coogler | 85 min. | digital | Michael B. Jordan, Octavia Spencer u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der letzte Tag im Leben des Oscar Grant, eines jungen Afroamerikaners, der sich bessern wollte. Anständiger gegenüber seiner Mutter, ehrlicher gegenüber seiner Freundin, liebevoller gegenüber seiner Tochter. Es ist Sylvester-Abend im Jahr 2008 in San Francisco, Grant fährt mit der U-Bahn, es kommt zu einem Zwischenfall, die Polizei zieht ihn aus dem Wagen... Beklemmend, vielfach prämiert und tragischerweise nach einer wahren Begebenheit: FRUITVALE STATION heisst der Sundance-Gewinner des Jahres 2013, der sich viel Zeit lässt für seine Figuren, feinfühlig ist und – von wenigen Ausnahmen abgesehen – auch ausgesprochen authentisch wirkt. „Ein kraftvolles und sensibles Debüt ... ein bewegender und subtiler Film...“ (NY Times).
Mo., 4.8. - 19.30 UhrMi., 6.8. - 21.45 UhrDi., 12.8. - 19.30 UhrFr., 15.8. - 21.45 UhrMi., 20.8. - 21.45 Uhr
The Unknown Known
The Unknown Known
USA 2013 | Regie: Erol Morris | 108 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Donald Rumsfeld, geboren 1932 in Chicago, war als Republikaner sowohl unter Gerald Ford als auch unter George W. Bush Verteidigungsminister der USA. In seine Amtszeit fiel der Terroranschlag vom 11. September, der Krieg gegen den Irak (den er massiv befürwortete) wie auch der Folterskandal im Gefängnis von Abu-Ghuraib. Bekannt als Freund markiger Sprüche und Erfinder der Formel vom „Old Europe“ wurde er zum Meister der rhetorischen Rechtfertigungskunst militärischer Einsätze. Oscar-Preisträger Errol Morris (THE FOG OF WAR) gelang es in seiner ausgesprochen erhellenden Dokumentation THE UNKNOWN KNOWN, einen Blick in die Binnenlogik der US-Diplomatie zu werfen und zu zeigen, wie das Denksystem Rumsfeld funktioniert.
Di., 5.8. - 19.30 UhrMo., 11.8. - 19.30 UhrSo., 17.8. - 19.30 UhrMo., 25.8. - 21.30 UhrDi., 26.8. - 19.00 Uhr
Mistaken for Strangers
Mistaken for Strangers
USA 2013 | Regie: Tom Berninger | 75 min. | digital | Musik: The National | Original mit deutschen Untertiteln.
Matt Berninger ist Leadsänger der erfolgreichen Indie-Rockband „The National“. Sein Bruder Tom dagegen ist Amateur-Horrorfilmer und bevorzugt als Musikrichtung eher Heavy Metal. Begeistert sind beide jedoch von der Idee, Tom könne eine Tour von „The National“ als Helfer begleiten und dabei auch noch einen Dokumentarfilm über die Band drehen. Eine Gelegenheit für die Brüder, sich in ihrer Unterschiedlichkeit einander anzunähern... MISTAKEN FOR STRANGERS ist ein vergnügtes Porträt über zwei ungleiche Brüder, über falsche Ambitionen und über eine der aufregendsten Indie-Rockbands der Stunde. Eine Musik-Doku der besonderen Art!
Di., 5.8. - 21.45 UhrSa., 9.8. - 21.30 UhrMi., 13.8. - 19.30 UhrMo., 18.8. - 19.30 UhrSo., 24.8. - 21.45 Uhr
Seduced and Abandoned – Verführt und verlassen
Seduced and Abandoned – Verführt und verlassen
USA 2013 | Regie: James Toback | 98 min. | digital | mit Bernardo Bertolucci, Francis Ford Coppola, Roman Polanski, Martin Scorsese, Ryan Gosling, Diane Kruger u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Seit Jahrzehnten steht das Filmfestival von Cannes für Filmkunst, Stars und Glamour und zieht Cineasten und Schaulustige aus aller Welt in seinen Bann. Regisseur und Produzent James Toback mischte sich 2012 gemeinsam mit Schauspieler Alec Baldwin unter die Besucher, um nach potentiellen Geldgebern für sein (zunächst nicht sonderlich ernst zu nehmendes) Filmprojekt DER LETZTE TANGO IN TIKRIT zu suchen. Ihre Jagd nach Finanziers, Entscheidungsträgern und prominenten Fürsprechern mitten im Gewimmel von Cannes haben Toback und Baldwin mit der Kamera festgehalten. Unermüdlich folgten sie Regisseuren, Hollywoodstars und millionenschweren Investoren in Hotelzimmer oder auf luxuriöse Yachten und verwickelten sie in Gespräche über filmische Ambitionen, Erfahrungen und Lebensträume. Entstanden ist ein ebenso witziger wie aufschlussreicher Blick hinter die Kulissen von Cannes – ein Dokumentarfilm, in dem Legenden und Stars wie Bernardo Bertolucci, Francis Ford Coppola, Roman Polanski, Martin Scorsese, Ryan Gosling oder Diane Kruger geradezu aus dem Nähkästchen plaudern.
Do., 7.8. - 19.30 UhrSa., 9.8. - 19.30 UhrSo., 17.8. - 21.45 UhrDi., 19.8. - 19.00 UhrMo., 25.8. - 19.30 Uhr
The Signal
The Signal
USA 2014 | Regie: William Eubank | 97 min. | digital | Laurence Fishburne, Beau Knapp u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Die Collegestudenten und Computerfreaks Nic und Jonah sind gemeinsam mit Nics Freundin Haley durch den Südwesten der USA unterwegs, als sie ein Signal ihres Hacker-Rivalen Nomad aufspüren. Ihre Suche führt sie daraufhin in eine abgelegene Gegend Nevadas – in einem verfallenen Haus mitten im Nirgendwo glauben sie schließlich, Nomad gefunden zu haben. Doch plötzlich wird Haley entführt und Jonah und Nic verlieren das Bewusstsein. Als Nic erwacht, befindet er sich in einem von der Außenwelt isolierten, hell erleuchteten Forschungslabor. Er weiß nicht, was mit seinen Freunden passiert ist, muss sich allerdings den merkwürdigen Fragen eines mysteriösen Mannes stellen…Vielbeachteter Science-Fiction Thriller mit klassischen Erzählelementen des Genres, der den Zuschauer gerne an der Nase herumführt. THE SIGNAL feierte seine Weltpremiere auf dem ‚Sundance Film Festival’ 2014.
Do., 7.8. - 21.30 UhrSo., 10.8. - 21.45 UhrMo., 11.8. - 21.45 UhrMo., 18.8. - 21.30 UhrSo., 31.8. - 21.30 Uhr
Goodbye G.I.
Goodbye G.I.
Deutschland 2014 | Regie: Agnes Lisa Wegner und Uli Gaulke | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Mit dem Abzug der US-Army aus Westdeutschland geht ein prägendes Kapitel deutsch-amerikanischer Geschichte zu Ende. Bis zum Herbst 2013 wurden 18.000 Armeeangehörige aus der Region Heidelberg-Mannheim umgesiedelt – ein historischer Einschnitt. Dieser Film begleitet diesen Prozess: Erzählt wird die Geschichte am Beispiel des ‚Patrick Henry Village’ in Heidelberg, einem der größten und ältesten Stützpunkte der Amerikaner... Regisseurin Agnes Lisa Wegner denkt in ihrem gelungenen Debüt weniger darüber nach, was möglicherweise in Sachen Konversion nun kommen wird, sondern wirft einen Blick zurück: auf die Menschen, die bereits gegangen sind – und was für Menschen dies waren. Bilder, Porträts und eine Chance, durchaus auch kritisch darüber nachzudenken, was uns Deutschen die Stationierung der US-Amerikaner in den letzten Jahrzehnten gebracht hat, nicht zuletzt auch in kultureller Hinsicht.

Am 8.8. Premiere in Anwesenheit der beiden Regisseure, des Teams und vielen Gästen. Rechtzeitige Kartenreservierung unter 06221 / 97 89 18 empfohlen!

Am 10.8. in Anwesenheit der Regisseurin.

GOODBYE G.I. wurde gefördert von der MFG Filmförderung, Baden-Württemberg.
Fr., 8.8. - 19.00 UhrSo., 10.8. - 15.30 Uhr
No Turning Back
No Turning Back
Großbritannien, USA 2013 | Regie: Steven Knight | 89 min. | digital | Tom Hardy | Original mit deutschen Untertiteln.
Ivan Locke führt so ziemlich das Leben, das er immer wollte: Er lebt in einer glückliche Ehe, ist stolz auf seine Söhne und arbeitet erfolgreich als Bauingenieur. Doch am Vorabend eines wichtigen beruflichen Termins bekommt er, im Auto fahrend, einen Anruf, der zerstörerische Kräfte entfaltet: Nach einem fast verdrängten Fehltritt steht plötzlich, wie sich bald herausstellen wird, alles auf dem Spiel, was er sich über Jahre hinweg aufgebaut hat. Im Wagen Richtung London unterwegs, versucht er mit fieberhaften Telefonaten, die Situation zu klären und sein berufliches und privates Leben zu retten... Eindrucksvolles Kammerspiel, das ausschließlich im Inneren eines Autos stattfindet – formal ausgesprochen spannend, psychologisch dicht und glänzend gespielt!
Fr., 8.8. - 21.30 UhrDi., 23.9. - 21.00 UhrSa., 27.9. - 21.15 Uhr
Baal
Baal
Deutschland 1970 | Regie: Volker Schlöndorff | 88 min. | digital | Rainer Werner Fassbinder, Margarethe von Trotta u.a. | deutsche Fassung.
Baal, der lasterhafte Poet, möchte keiner der üblichen Dichter sein und zieht darum mit seinem Freund durch die Kneipen und hinaus in die Ödnis der Wälder. Wenn ihm ein Lied einfällt, schmiert er es auf einen Zettel; wenn er eine Frau liebt, schändet er sie. Sicher ist ihm nur ein früher qualvoller Tod... Volker Schlöndorff hatte Bertolt Brechts frühes Stück für das Fernsehen adaptiert, zugleich aber formal entschieden erweitert. In der Hauptrolle besetzte er Rainer Werner Fassbinder, der darin sein eigenes Leben vorweg zu nehmen schien. BAAL ist ein Stück Anarchismus – ein Film, der fasziniert, der aber seinerzeit Helene Weigel, der Frau des 1956 verstorbenen Brecht, keineswegs gefiel. Sie untersagte nach der bundesweiten Erstausstrahlung im Fernsehen mehr als 40 Jahre lang jede weitere Vorführung. Erst 2014 hatte BAAL auf der Berlinale seine Kino-Premiere.

Am 20.8. mit Einführung von Jo-Hannes Bauer
So., 10.8. - 17.30 UhrMi., 20.8. - 19.30 Uhr
Disconnect
Disconnect
USA 2012 | Regie: Henry Alex Rubin | 112 min. | digital | Max Thieriot, Andrea Riseborough u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Beziehungsverlust im digitalen Zeitalter. Ein Anwalt, der zu oft für den Job unterwegs ist, vernachlässigt seine Familie. Ein Ehepaar hat sich nichts mehr zu sagen, verbringt dafür umso mehr Zeit im Internet. Ein Junge mobbt über Facebook seine Mitschüler und sein Vater weiß nichts davon, obgleich er Experte für Netzkriminalität ist... In seinem Spielfilmdebüt DISCONNECT kombiniert Regisseur Henry Alex Rubin all diese Handlungsstränge zu einem spannenden Thriller über Menschen, die Gefahr laufen, sich im virtuellen Raum zu verlieren.
Mi., 13.8. - 21.30 Uhr
Boyhood
Boyhood
USA 2002-2013 | Regie: Richard Linklater | 165 min. | digital | Patricia Arquette, Ethan Hawke, Ellar Coltrane u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der sechsjährige Mason und seine Schwester Samantha bekommen ihren Vater, der nach der Trennung der Eltern längere Zeit von der Bildfläche verschwunden war, endlich wieder regelmäßiger zu sehen, als ihre Mutter Olivia nach Texas zurück zieht. Mason durchlebt zwölf Lebensjahre, die aus dem kleinen Jungen einen Mann machen: Wochenendausflüge mit dem Vater, einem verhinderten Musiker, Probleme mit den wechselnden Partnern seiner Mutter, der ersten heimlich gerauchte Joint, kleine und große Pubertätsdramen – und dann die erste große Liebe... Richard Linklater (BEFORE SUNSET, BEFORE SUNRISE) gelingt es mit seinem auf der Berlinale 2014 umjubelten Film, unaufgeregt, aber sehr eindringlich von einer ganz normalen Jugend mit allen Höhen und Tiefen zu erzählen - und zwar in gefühlter „Echtzeit“, denn an diesem Projekt arbeiteten alle Stamm-Schauspieler von 2002 bis 2013 Jahr für Jahr kontinuierlich mit, so dass dieser Film von einer ganz besonderen Authentizität getragen wird.
Do., 14.8. - 21.15 UhrSa., 16.8. - 19.30 UhrSo., 17.8. - 16.30 UhrDi., 19.8. - 21.00 UhrSa., 23.8. - 21.15 UhrSo., 7.9. - 11.00 UhrFr., 12.9. - 19.00 UhrFr., 3.10. - 19.00 UhrSa., 11.10. - 19.00 Uhr
La tendresse – Zärtlichkeit
La tendresse – Zärtlichkeit
Frankreich, Belgien, Deutschland 2013 | Regie: Marion Hänsel | 81 min. | digital | Sergi Lopez, Marilyne Canto u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein ehemaliges Paar, seit vielen Jahren voneinander getrennt, fährt zusammen in die französischen Alpen, um dort den gemeinsamen Sohn aus einem Krankenhaus abzuholen, da er sich schwer verletzt hat. Sanft, ruhig und einfühlsam begleitet die Regisseurin dieses Paar bei der Fahrt dorthin: wie sie sich langsam wieder annähern, wie sie ihre Vergangenheit aufarbeiten, wie sich alte Konflikte erneut abzeichnen... „Wie geht man – trotz aller Probleme und Unterschiedlichkeiten – bestenfalls miteinander um?“ ist vielleicht die zentrale Frage in diesem wundervollen, kleinen Film, den man als einer der versöhnlichsten der letzten Jahre bezeichnen könnte.
Do., 21.8. - 19.30 UhrMi., 27.8. - 19.30 UhrSa., 30.8. - 17.00 Uhr
The Young and Prodigious Spivet – Die Karte meiner Träume 3D
The Young and Prodigious Spivet – Die Karte meiner Träume 3D
Frankreich, Canada 2013 | Regie: Jean-Pierre Jeunet | 105 min. | digital | Kyle Catlett, Helena Bonham Carter u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
T.S. Spivet ist ein zehnjähriger Junge, der behütet im beschaulichen Montana aufwächst. Und er ist ein Genie, das eine sensationelle Erfindung gemacht hat. Ein renommiertes Institut wird auf ihn aufmerksam und lädt ihn zu einem Vortrag nach Washington ein. Aber das Institut weiß nicht, dass der Preisträger und Redner noch ein Kind ist. Unerschrocken begibt sich T.S. Spivet auf die Reise seines Lebens... Ein betörend schöner 3D-Film des Regisseurs von "Die fabelhafte Welt der Amelie".
Do., 21.8. - 21.30 UhrSa., 23.8. - 19.00 UhrSo., 24.8. - 19.30 UhrDi., 26.8. - 21.15 UhrFr., 29.8. - 19.00 UhrSa., 30.8. - 19.00 UhrSo., 31.8. - 14.30 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ??.
Wir machen keine Sommerpause, auch nicht bei „Film und Wein“. Unsere beliebte Veranstaltungsreihe, bei der wieder eine filmische Perle neu- oder wiederentdeckt werden kann. Angekündigt ist diesmal ein Neo-Western aus den letzten Jahren – wie immer verbunden mit einem schönen Glas Wein. Referent: Servet Akgöbek. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei.
Fr., 22.8. - 19.30 Uhr
Fascinating India 3D
Fascinating India 3D
Deutschland, Indien 2014 | Regie: Simon Busch, Alexander Sass | 91 min. | digital | deutsche Fassung.
Indien ist ein Mysterium – und möge es auch bitte bleiben. Ein wundervolles Land mit einer Kultur, die für Europäer gleichermaßen beeindruckend wie verstörend ist. All das ist bekannt. Und dennoch gelang es den Regisseuren dieses Films, ein neues Porträt altgewohnter Bilder zu erstellen. Mit der 3D-Kamera eingefangen ist im Ergebnis eine äußerst sehenswerte Dokumentation entstanden, die die große Schönheit dieses Subkontinents erst so richtig präsent werden lässt.
So., 24.8. - 15.30 UhrSo., 31.8. - 17.00 UhrSo., 21.9. - 17.00 UhrSo., 19.10. - 17.00 Uhr
Rocker
Rocker
Deutschland 1971 | Regie: Klaus Lemke | 85 min. | digital | Gerd Kruskopf, Hans-Jürgen Modschiedler u.a. | deutsche Fassung.
Rocker Gerd kommt aus dem Knast und steht vor dem Nichts. Seine Freundin ist keine Rockerbraut mehr, sondern arbeitet jetzt im Kaufhof und ist mit dem Ganoven Ulli zusammen. Als Ulli jedoch vor den Augen seines jüngeren Bruders Mark ermordet wird, beginnt dieser nun einen Rachefeldzug, bei dem er sich mit Gerd zusammen tut... Ein deutscher Film über Ehre in unehrenhaften Zeiten. Bekanntlich gedreht mit Laiendarstellern aus dem echten Rocker-Milieu an Originalschauplätzen St. Paulis. Wohl Klaus Lemkes berühmtester Film mit absolutem 70er-Jahre Kult-Status!

Mit Einführung von Jo-Hannes Bauer.
Mi., 27.8. - 21.30 Uhr
Night Moves
Night Moves
USA 2013 | Regie: Kelly Reichardt | 112 min. | digital | Jesse Eisenberg, Peter Sarsgaard u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junges Paar, beide engagierte Umweltaktivisten, wollen mit Nachdruck etwas bewirken, was die Öffentlichkeit nachhaltig wachrütteln soll. Darum planen sie, einen ökologisch fragwürdigen Staudamm zu sprengen. Helfen soll ihnen dabei ein ehemaliger Soldat. Der Tag des Anschlags rückt näher - doch dann geht etwas schief. Und anschließend wird nichts mehr so sein wie zuvor... Höchst spannender Thriller um ein packendes Thema und US-Indie at its best – in guter Kelly Reichardt Tradition, die seit jeher in ihren Filmen (z.B. in WENDY & LUCY) auf ihre ganz eigene Weise von Außenseitern der Gesellschaft berichtet. Auch in NIGHT MOVES wurde ein wichtiger Stoff konsequent zu Ende gedacht und auf eine persönliche Ebene geführt – sehenswert!
Do., 28.8. - 19.00 UhrFr., 29.8. - 21.15 UhrSa., 30.8. - 21.15 UhrSo., 31.8. - 19.00 Uhr
Night Moves
Night Moves
USA 2013 | Regie: Kelly Reichardt | 112 min. | digital | Jesse Eisenberg, Peter Sarsgaard u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junges Paar, beide engagierte Umweltaktivisten, wollen mit Nachdruck etwas bewirken, was die Öffentlichkeit nachhaltig wachrütteln soll. Darum planen sie, einen ökologisch fragwürdigen Staudamm zu sprengen. Helfen soll ihnen dabei ein ehemaliger Soldat. Der Tag des Anschlags rückt näher - doch dann geht etwas schief. Und anschließend wird nichts mehr so sein wie zuvor... Höchst spannender Thriller um ein packendes Thema und US-Indie at its best – in guter Kelly Reichardt Tradition, die seit jeher in ihren Filmen (z.B. in WENDY & LUCY) auf ihre ganz eigene Weise von Außenseitern der Gesellschaft berichtet. Auch in NIGHT MOVES wurde ein wichtiger Stoff konsequent zu Ende gedacht und auf eine persönliche Ebene geführt – ausgesprochen sehenswert!
Mo., 1.9. - 19.00 UhrDi., 2.9. - 21.30 UhrMi., 3.9. - 21.30 Uhr
The wind rises – Wie der Wind sich hebt
The wind rises – Wie der Wind sich hebt
Japan 2013 | Regie: Hayao Miyazaki | 126 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Jiro Horikoshi sehnt sich schon als kleiner Junge nach luftigen Höhen. Der sensible Träumer möchte am liebsten in selbst entworfenen Flugzeugen durch den Himmel gleiten, wie sein großes Vorbild, der italienische Ingenieur Caproni. Seine Kurzsichtigkeit hindert Jiro aber an einer Karriere als Pilot. Stattdessen steigt er 1927 bei einem großen japanischen Ingenieursbüro ein und revolutioniert mit seinen innovativen Ideen und Designs den Flugzeugbau weltweit. Während einer Zugfahrt begegnet er der hübschen Nahoko, mit der er sich Jahre später nach einem zufälligen Wiedersehen verlobt... „Nur der Zauber der Filmerzählung bleibt und ein Hauch stiller Melancholie.“ (kino-zeit.de)
Di., 2.9. - 19.00 UhrMi., 3.9. - 19.00 UhrSo., 7.9. - 19.00 UhrMi., 10.9. - 19.00 UhrDo., 11.9. - 19.00 Uhr
Vergiss mein Ich
Vergiss mein Ich
Deutschland 2014 | Regie: Jan Schomburg | 95 min. | digital | Maria Schrader, Ronald Zehrfeld u.a. | deutsche Fassung.
Lena, eine charismatische und gebildete Frau mittleren Alters verliert ganz plötzlich wegen einer nicht entdeckten Hirnhautentzündung ihr Gedächtnis. Sie erkennt weder ihren Mann, noch ihre Freunde, noch ihre Eltern. Gerade der Ehemann aber versucht, sie ganz vorsichtig wieder mit der Person in Verbindung zu bringen, die sie einst war. Ein langwieriger Prozess, zumal sich in Lena irgendetwas dagegen zu wehren scheint, sich wieder mit der Person, die sie früher einst war, vollständig zu identifizieren... Intensiv gespieltes deutsches Drama über ein ziemlich unbequemes Thema, kürzlich beim „Festival des deutschen Films“ in Ludwigshafen mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.
Do., 4.9. - 19.00 UhrFr., 5.9. - 17.00 Uhr
When animals dream
When animals dream
Dänemark 2014 | Regie: Jonas Alexander Arnby | 84 min. | digital | Sonia Suhl, Lars Mikkelsen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Mit ihren Eltern lebt die 16jährige Marie auf einer kleinen Insel vor Dänemarks Küste. Die Mutter sitzt schwerkrank im Rollstuhl, so dass schließlich Marie einen Job in der Fischfabrik annimmt, um zum Haushaltseinkommen beizutragen. Nach und nach stellt sie fest, dass eigenartige Veränderungen in und mit ihr vorgehen. Marie spürt, dass sie allmählich die Kontrolle über sich selbst verliert und vermutet zugleich, dass der Vater ihr verschweigt, was tatsächlich hinter dem Leiden ihrer Mutter steckt… Ein visuell beeindruckendes, hochspannendes Leinwandopus, zwischen Kunstfilm und Horror, Familiendrama und Werwolf-Genre angesiedelt.
Do., 4.9. - 21.00 UhrFr., 5.9. - 21.15 UhrSa., 6.9. - 21.00 UhrDi., 9.9. - 21.30 UhrMi., 10.9. - 21.30 UhrMi., 17.9. - 21.00 UhrMo., 22.9. - 21.00 UhrMo., 29.9. - 21.30 Uhr
Meine Nachbarn die Yamadas
Meine Nachbarn die Yamadas
Japan 2000 | Regie: Isao Takahata | 104 min. | digital | deutsche Fassung.
Japanischer Familienalltag in seiner absurdesten Form: die Yamadas sind scheinbar völlig normal, aber eben nur scheinbar. Der Vater hat einen braven Bürojob, die Mutter ist nicht sehr an Hausarbeit interessiert, der Sohn lamentiert ständig herum, eine Oma ist auch noch da und der Hund hängt völlig apathisch in seiner Hütte ab. Streit gibt es jede Menge, etwa um die Fernbedienung. Das alles kennt man natürlich auch von westlichen Familien, aber auf japanisch hat dies seinen ganz besonderen Reiz.
Sa., 6.9. - 15.00 Uhr
Porco Rosso
Porco Rosso
Japan 1992 | Regie: Hayao Miyazaki | 94 min. | digital | deutsche Fassung.
‚Ghibli’ heißt nicht nur ein Sportwagen von Maserati, sondern auch ein italienisches Kampflugzeug aus den 1930er Jahren. Miyazaki ist von alten Flugzeugen fasziniert und PORCO ROSSO versteht sich als Hommage an diese Zeit. Denn in diesem Anime geht es um einen ehemals gut aussehenden Flieger, der jäh in ein Schwein verwandelt wird und isoliert auf einer Mittelmeerinsel lebt. Doch dann kommen die italienischen Faschisten und fordern ihn zum Luftkampf.
Sa., 6.9. - 17.00 Uhr
Goodbye G.I.
Goodbye G.I.
Deutschland 2014 | Regie: Agnes Lisa Wegner, Uli Gaulke | 85 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Mit dem Abzug der US-Army aus Westdeutschland geht ein prägendes Kapitel deutsch-amerikanischer Geschichte zu Ende. Bis zum Herbst 2013 wurden 18.000 Armeeangehörige aus der Region Heidelberg-Mannheim umgesiedelt – ein historischer Einschnitt. Dieser Film begleitet diesen Prozess: Erzählt wird die Geschichte am Beispiel des ‚Patrick Henry Village’ in Heidelberg, einem der größten und ältesten Stützpunkte der Amerikaner... Regisseurin Agnes Lisa Wegner denkt in ihrem gelungenen Debüt weniger darüber nach, was möglicherweise in Sachen Konversion nun kommen wird, sondern wirft einen Blick zurück: auf die Menschen, die bereits gegangen sind – und was für Menschen dies waren. Bilder, Porträts und eine Chance, durchaus auch kritisch darüber nachzudenken, was uns Deutschen die Stationierung der US-Amerikaner in den letzten Jahrzehnten gebracht hat, nicht zuletzt auch in kultureller Hinsicht.

Am 27.9. und 28.9. in Anwesenheit der Regisseurin Agnes Lisa Wegner!
Sa., 6.9. - 19.00 UhrSo., 14.9. - 15.00 UhrSa., 27.9. - 17.00 UhrSo., 28.9. - 17.30 Uhr
Mein Nachbar Totoro
Mein Nachbar Totoro
Japan 1988 | Regie: Hayao Miyazaki | 87 min. | digital | deutsche Fassung.
Die beiden Mädchen Satsuki und Mei ziehen mit ihrem Vater in ein heruntergekommenes Bauernhaus – in erster Linie, weil dieses in der Nähe einer Klinik steht, wo sich ihre schwer kranke Mutter aufhält. Das Bauernhaus ist voller Geheimnisse. Eines Tages finden die beiden dort ein kleines schwarzes Knäuel, das sich bewegt und in einem riesigen Baum verschwindet. Dort drinnen haust Totoro...
So., 7.9. - 15.00 Uhr
Ponyo – Das große Abenteuer am Meer
Ponyo – Das große Abenteuer am Meer
Japan 2008 | Regie: Hayao Miyazaki | 101 min. | digital | deutsche Fassung.
Ponyo ist die Tochter eines Meereszauberers und ein wunderhübsches Goldfischmädchen. Aber es hat einen großen, schier unerfüllbaren Wunsch: es möchte ein Mensch sein. Und tatsächlich trifft sie auf den Jungen Sosuke, der ihr das Leben rettet, als sie an Land gespült wird. So lernt Ponyo die Menschen kennen, aber es kündigen sich große Naturkatastrophen an, die auch Sosukes Heimatdorf bedrohen... Hayao Miyazaki auf der Höhe seiner Kunst!
So., 7.9. - 17.00 Uhr
Tom à la ferme – Sag nicht, wer du bist
Tom à la ferme – Sag nicht, wer du bist
Kanada, Frankreich 2013 | Regie: Xavier Dolan | 105 min. | digital | Xavier Dolan u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Manager aus Montreal fährt zu einer Beerdigung aufs Land. Sein Geliebter ist verstorben. Dessen Mutter jedoch will von der Homosexualität ihres Sohnes nichts wissen, der Bruder des Toten bittet sogar den Mann aus Montreal mit Nachdruck, diese Beziehung zu verschweigen. Doch gerade zwischen beiden entwickelt sich zunehmend ein verheerendes Spiel um Macht und Einfluss... Homoerotischer Psychothriller des hochtalentierten, kanadischen Wunderkinds Xavier Dolan, dem Regisseur von Filmen wie ICH HABE MEINE MUTTER GETÖTET.
So., 7.9. - 21.30 UhrMo., 8.9. - 21.30 UhrDo., 11.9. - 21.30 UhrSo., 14.9. - 21.30 UhrMo., 15.9. - 21.00 UhrSo., 21.9. - 21.00 UhrSo., 28.9. - 21.30 Uhr
Chihiros Reise ins Zauberland
Chihiros Reise ins Zauberland
Japan 2001 | Regie: Hayao Miyazaki | 125 min. | digital | deutsche Fassung.
Chihiro zieht mit ihren Eltern in eine neue Stadt, aber diese verirren sich. So gelangen sie in einen Vergnügungspark, der gänzlich unbesucht ist. Während ihre Eltern ein großes Buffet vorfinden, an dem sie sich reichlich laben, trifft Chihiro auf Haku, der ihr dringend rät, den Park noch vor Anbruch der Dunkelheit zu verlassen. Aber das gelingt nicht und dann findet sie ihre Eltern verwandelt vor: als Schweine ... Vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Goldenen Bären 2002 und einem Oscar („Bester Animationsfilm“) 2013!
Mo., 8.9. - 19.00 Uhr
Das wandelnde Schloss
Das wandelnde Schloss
Japan 2004 | Regie: Hayao Miyazaki | 120 min. | digital | deutsche Fassung.
Das junge Mädchen Sophie verliebt sich in den Zauberer Hauro, aber das missfällt einer alten Hexe, die deshalb aus Eifersucht Sophie in den Körper einer alten Frau sperrt. Um sich von diesem Fluch zu befreien fängt Sophie an, im sogenannten ‚Wandelnden Schloss’ als Putzfrau zu arbeiten – und trifft dort auf Leute, die gut zu ihr sind ... Ein weiterer Film von Miyazaki, der international vielfach ausgezeichnet wurde.
Di., 9.9. - 19.00 Uhr
Oktober November
Oktober November
Österreich 2013 | Regie: Götz Spielmann | 114 min. | digital | deutsche Fassung.
Zwei Schwestern, die in Österreich auf einem entlegenen Berghof aufwuchsen. Die eine ist dort geblieben, um ihrem Vater bei der Bewirtschaftung zu helfen. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Die andere war schon immer etwas besonderes, lebt in Berlin, eine erfolgreiche Schauspielerin. Als der Vater schwer erkrankt und nicht mehr lange zu leben hat, kehrt sie zurück an ihren Heimatort. In der Begegnung mit ihrer Schwester zeigt sich, wer sie ist und wer sie einst sein wollte, für die Schwester ist es ähnlich. Aufreizend ruhig inszeniertes Psychodrama, beklemmend inszeniert und sehr überzeugend gespielt.
Sa., 13.9. - 19.00 UhrDi., 16.9. - 19.00 UhrSa., 20.9. - 19.00 Uhr
Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste
Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste
Deutschland 2014 | Regie: Isabell Šuba | 80 min. | digital | deutsche Fassung.
Nachwuchsregisseurin Isabell Šuba hat es geschafft. Einer ihrer Kurzfilme läuft auf dem Filmfest in Cannes. Empört über keinen einzigen Wettbewerbsbeitrag von einer Frau, gibt sie ihre Identität für die Reise nach Cannes an Schauspielerin Anne Haug ab (nebst einem kleinen Macho namens David, der der Produzent sein soll) und wagt ein filmisches Experiment. Denn sie will beweisen, wie Cannes tatsächlich so läuft, eben streng nach Geschlechterrollen verteilt. Es kommt zu Spannungen, denn Cannes ist chaotisch und teuer. Die Stimmung der beiden sinkt und sinkt, doch wir, die meist noch nicht in Cannes waren, amüsieren uns. Eine der schrägsten Filmideen der letzten Zeit.

Am Sonntag, 14.9. in Anwesenheit der Regisseurin Isabell Šuba und der Co-Autorin Lisa Glock!
So., 14.9. - 19.00 UhrMo., 15.9. - 19.00 UhrMi., 17.9. - 19.00 Uhr
Les salauds – Dreckskerle
Les salauds – Dreckskerle
Frankreich, Deutschland 2013 | Regie: Claire Denis | 100 min. | digital | Vincent Lindon, Lola Créton u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Kapitän Marco kehrt nach Frankreich zurück, als er vom Selbstmord seines Schwagers hört – denn er will seiner Schwester beistehen und herausbekommen, was dort tatsächlich geschah. So knüpft er Kontakt zur attraktiven Freundin eines zwielichtigen Geschäftspartners, um den Sauhaufen auszumisten, der sich ihm darbietet. Jedoch gibt es noch eine Nichte, die nachts blutig und nackt aufgefunden wird, was die Sache nur noch komplizierter macht... Ein echter Claire Denis-Film, so schwarz und intelligent wie ein Rabe.
Do., 18.9. - 19.00 UhrSa., 20.9. - 21.30 UhrMi., 24.9. - 21.30 Uhr
„Film & Wein“
„Film & Wein“
Regie: ???.
Eine neue „Film und Wein“ Veranstaltung! Unsere beliebte Filmreihe, bei der wieder eine cineastische Perle neu- oder wiederentdeckt werden kann. Angekündigt ist diesmal ein Western-Klassiker – wie immer verbunden mit einem schönen Glas Wein. Referent: Dr. Dieter Köhler. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei.
Fr., 19.9. - 19.30 Uhr
Song from the Forest
Song from the Forest
Deutschland 2013 | Regie: Michael Obert | 97 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Journalist und Filmemacher Michael Obert begleitet den amerikanischen Musikologen Louis Sarno und seinen Sohn, den Pygmäenjungen Samedi, auf ihrer Reise vom afrikanischen Regenwald nach New York City .... SONG FROM THE FOREST ist ein Film über die Liebe – die Liebe zur Musik, zur Natur, zur Welt; die Liebe zwischen Vater und Sohn. SONG FROM THE FOREST ist auch ein Film über den Zustand der Welt und über einige der großen Themen zu Beginn des 21. Jahrhunderts – Heimat, Identität, Entfremdung, Interkulturalität, Globalisierung. SONG FROM THE FOREST ist der Gewinner des Internationalen Dokumentarfilmfestivals 2013 Amsterdam und feiert seine Deutschlandpremiere beim DOK.Fest München 2014.
Sa., 20.9. - 17.00 UhrSo., 21.9. - 19.00 UhrMo., 22.9. - 19.00 UhrDi., 23.9. - 19.00 Uhr
Die langen hellen Tage
Die langen hellen Tage
Georgien, Frankreich, Deutschland 2013 | Regie: Simon Groß, Nana Ekvtimishvili | 102 min. | digital | Lika Babluani, Mariam Bokeria u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eka und Natia heißen die beiden Freundinnen, zwei junge Frauen aus Tiflis. Ihr Leben gleicht dem anderer Frauen aus Georgien. Aber es gibt eben doch Unterschiede. Denn es gibt keine wirklich Familie für beide, Ekas Vater ist im Gefängnis, ihre Mutter ist hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt. Bei Natia dagegen herrscht daheim oft Streit, manchmal auch Gewalt. Die Situation eskaliert, als Natia an eine Waffe kommt, die sie jedoch an Eka weiter gibt, damit sie sich einen Typen vom Leibe hält, der sie bedrängt ...

Schonungsloses, visuell beeindruckendes Drama aus dem Osteuropa des Jahres 1992, vielbeachtet und international mit über 30 Preisen ausgezeichnet.

Am 24.9. Sondervorstellung mit georgischen Weinen und Gebäck. im Anschluss an die Filmvorführung findet eine Diskussion mit georgischen Zeitzeugen statt.
Mi., 24.9. - 19.00 UhrSo., 28.9. - 19.30 Uhr
Im Krieg – Der 1. Weltkrieg (3D)
Im Krieg – Der 1. Weltkrieg (3D)
Deutschland 2014 | Regie: Nikolai Vialkowitsch | 103 min. | digital / 3D | deutsche Fassung.
Seit 1880 bis zum Ende des 1.Weltkriegs fand die handkolorierte Stereophotographie, die als eine der ältesten 3D-Techniken gilt, große Verbreitung. Mit ihr wurde auch sehr intensiv das Kriegsgeschehen festgehalten. Regisseur Nikolai Vialkowitsch hat nun viele außergewöhnliche Aufnahmen aus dem 1.Weltkrieg zu einer Dokumentation montiert, in der das visuelle Grauen der Ereignisse mit Berichten einfacher Soldaten ebenso wie mit Texten etwa von Stefan Zweig in Bezug gesetzt wird. Ein Stück Mediengeschichte in Kriegszeiten, herausragend!

Am 25.9. in Anwesenheit des Regisseurs Nikolai Vialkowitsch; anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Do., 25.9. - 19.00 UhrFr., 26.9. - 19.00 UhrSa., 27.9. - 19.00 UhrSo., 28.9. - 11.00 UhrMo., 29.9. - 16.30 UhrDi., 30.9. - 16.30 Uhr
Live and let live – Ein Dokumentarfilm über Veganismus
Live and let live – Ein Dokumentarfilm über Veganismus
Deutschland 2014 | Regie: Marc Pierschel | 80 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
LIVE AND LET LIVE ist ein Dokumentarfilm über unser Verhältnis zu Tieren, die Geschichte des Veganismus und die ethischen, ökologischen und gesundheitlichen Hintergründe, die Menschen dazu bewegen, vegan zu leben. Lebensmittelskandale, Klimawandel, Zivilisationskrankheiten und zunehmende ethische Bedenken lassen mehr und mehr Menschen daran zweifeln, ob es richtig ist, Tiere zu essen. LIVE AND LET LIVE erzählt die Geschichten von sechs Menschen, die sich aus unterschiedlichen Gründen dazu entschlossen haben, auf jegliche Tierprodukte zu verzichten und zeigt, wie diese Entscheidung ihr Leben verändert hat.

Mit freundlicher Unterstützung von „Vegan in Heidelberg e.V.“. Nach allen drei Vorstellungen besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
So., 28.9. - 15.00 UhrMo., 29.9. - 19.00 UhrDi., 30.9. - 19.00 Uhr
Down by Law
Down by Law
USA 1986 | Regie: Jim Jarmusch | 107 min. | digital | Tom Waits, Roberto Benigni u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der eine ist ein versoffener DJ, der sich dem Kommerzradio verweigert. Darum hat er keinen Job, hat folglich auch kein Geld und lässt sich deshalb überreden, einen Jaguar durch die Stadt zu fahren, in dessen Kofferraum eine Leiche liegt. Der andere ist ein großspuriger Zuhälter, den die Polizei schon längst im Visier hat. Und der dritte ist nichts weiter als ein italienischer Tourist mit einem Notizbuch für typische Redewendungen der amerikanischen Umgangssprache, dazu ein äußerst unglücklicher Billardspieler. Alle drei landen im Knast und kommen dort gemeinsam in eine Zelle. „Eine ironische Komödie, die in märchenhafter Form von den Bemühungen um Menschlichkeit in einer desolaten Umwelt berichtet; hervorragend inszeniert und fotografiert, von glänzenden Darstellern getragen.“ (Lexikon des Internationalen Films). Der Hit des „20 Jahre Arthaus Film Festivals“ auf vielfachen Wunsch erneut bei uns im Programm!
Di., 30.9. - 21.30 Uhr
Abenteuer Lerchenberg
Abenteuer Lerchenberg
Deutschland 2014 | Regie: Andreas Ewels | 54 min. | digital | deutsche Fassung.
Eine Naturdokumentation, fast wie ein poetisches Märchen: bildstark, originell und informativ. Mit brillianten, faszinierenden Aufnahmen zeigt ABENTEUER LERCHENBERG die Natur in unserem direkten Umfeld. Ein Film, der die Augen für das Besondere und Schützenswerte im Alltäglichen öffnet und uns die heimische Natur direkt vor unserer Haustür näher bringt.

Vorstellung in Anwesenheit des Regisseurs Andreas Ewels (ZDF) und des Naturfilmers Klaus Scheurich (Heidelberg).
Mi., 1.10. - 19.00 Uhr
Under the skin
Under the skin
Großbritannien, USA, Schweiz 2013 | Regie: Jonathan Glazer | 108 min. | digital | Scarlett Johansson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Film, in dem Scarlett Johansson ihr Haar schwarz trägt. Denn sie ist eine Außerirdische auf Erden, gleitet durch Schottland, um dort Männer in ihren Van zu locken, auf dass diese für ewig ins Schwarz verschwinden mögen. Kritiker fühlten sich an Filme wie DER MANN, DER VOM HIMMEL FIEL erinnert. Und die FAZ urteilte lakonisch, UNDER THE SKIN ginge schlicht unter die Haut, wahrscheinlich auch unter die kluge Kopfhaut. Der Cineast spürt, dieser Film ist kaum zu beschreiben, einer der spannendsten dieses Herbstes in jedem Fall – und dazu in Heidelberg exklusiv nur bei uns.
Mi., 1.10. - 21.15 UhrDo., 9.10. - 22.00 UhrMo., 13.10. - 22.00 UhrMi., 15.10. - 22.00 UhrMo., 20.10. - 22.00 UhrMi., 22.10. - 21.45 Uhr
Alceste à bicyclette – Molière auf dem Fahrrad
Alceste à bicyclette – Molière auf dem Fahrrad
Frankreich 2013 | Regie: Philippe Le Guay | 105 min. | digital | Fabrice Luchini, Lambert Wilson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein ehemals bekannter Schauspieler hat sich zurückgezogen. Aber ein alter Freund spürt ihn auf, da er eine Neuinszenierung von Molières "Der Menschenfeind" plant – und darin wäre noch eine Nebenrolle zu besetzen. Der Schauspieler reagiert auf diese Offerte zunächst zögerlich, dann aber reizt ihn doch zusehends die Hauptrolle des Alceste, der Idealist ohne Heuchelei, den er schon immer einmal verkörpern wollte. Doch genau diese Rolle will eigentlich der alte Freund selbst spielen. Man einigt sich auf Proben mit abwechselnder Besetzung. Die Abwechslung liebt auch eine schöne Kollegin. Der Zuschauer ahnt: hier entsteht eine köstliche, intelligente Komödie und eine Hommage an das große französische Theater, das gerade ein Künstler wie Fabrice Luchini so ausgezeichnet repräsentiert.
Do., 2.10. - 19.00 UhrFr., 3.10. - 14.00 UhrSo., 12.10. - 15.00 Uhr
Lucy
Lucy
Frankreich, USA 2014 | Regie: Luc Besson | 89 min. | digital | Scarlett Johansson, Morgan Freeman u.a. | deutsche Fassung.
Lucy wird gewaltsam in einen gefährlichen Handel verwickelt und gezwungen, ihren Körper als Depot für eine heikle Ware einzusetzen. Als sie sich einem der Kidnapper widersetzt, geraten die mysteriösen Drogen in ihren Blutkreislauf und lassen Lucy zu einer erbarmungslosen Einzelkämpferin mit übermenschlichen Kräften mutieren. Wunderbar soghafter und reißerischer Actionthriller des Regisseurs von LEON, DER PROFI und DAS FÜNFTE ELEMENT. „Scarlett Johansson macht Luc Bessons edlen Trash-Thriller LUCY lebendig“ (FR online).

Wir zeigen die deutsche Fassung des Films in Heidelberger Erstaufführung (OmdtU leider nicht verfügbar).
Do., 2.10. - 21.15 UhrSa., 4.10. - 19.00 UhrDi., 7.10. - 19.00 UhrMi., 8.10. - 22.00 UhrSo., 12.10. - 19.00 Uhr
Die geliebten Schwestern
Die geliebten Schwestern
Deutschland, Österreich 2014 | Regie: Dominik Graf | 140 min. | digital | Florian Stetter, Hannah Herzsprung u.a. | deutsche Fassung.
Der spätere deutsche Nationaldichter Friedrich Schiller als schöner junger Mann, noch etwas ungeschickt und sehr ehrgeizig. Regisseur Dominik Graf zeigt uns in seinem hinreißend emotionalen Dreiecksdrama, dass die Weimarer Klassik eine Vorphase namens ‚Sturm und Drang’ hatte. Denn einst, im Jahr 1788 in Thüringen, verliebte sich der Dichter in Charlotte von Lengenfeld, die er später heiratet – zugleich aber auch in Caroline von Wolzogen, damals noch Caroline von Beulwitz, der er für immer verfallen bleibt. „Ein intensives Melodram, das nie den Staub eines Historienfilms ansetzt.“ (programmkino.de)
Fr., 3.10. - 16.00 UhrSo., 5.10. - 11.00 UhrSa., 18.10. - 16.00 UhrMi., 22.10. - 19.00 UhrSo., 26.10. - 11.00 Uhr
Im Krieg – Der 1. Weltkrieg (3D)
Im Krieg – Der 1. Weltkrieg (3D)
Deutschland 2014 | Regie: Nikolai Vialkowitsch | 103 min. | digital | deutsche Fassung.
Seit 1880 bis zum Ende des 1.Weltkriegs fand die handkolorierte Stereophotographie, die als eine der ältesten 3D-Techniken gilt, große Verbreitung. Mit ihr wurde auch sehr intensiv das Kriegsgeschehen festgehalten. Regisseur Nikolai Vialkowitsch hat nun viele außergewöhnliche Aufnahmen aus dem 1.Weltkrieg zu einer Dokumentation montiert, in der das visuelle Grauen der Ereignisse mit Berichten einfacher Soldaten ebenso wie mit Texten etwa von Stefan Zweig in Bezug gesetzt wird. Ein Stück Mediengeschichte in Kriegszeiten, herausragend!
So., 5.10. - 15.00 UhrDi., 14.10. - 13.00 UhrSo., 19.10. - 15.00 UhrMi., 22.10. - 16.30 Uhr
Lost in Translation
Lost in Translation
USA, Japan 2003 | Regie: Sofia Coppola | 97 min. | digital | Bill Murray, Scarlett Johansson u.a. | deutsche Fassung.
Ein alternder Filmstar fährt für einen Werbespot nach Tokio. Zwischen den Dreharbeiten langweilt er sich im Hotel. Genauso ergeht es einer jungen, frisch verheirateten Frau, deren Mann als Fotograf hektisch von Termin zu Termin eilt. Als sie sich kennen lernen, beginnen sie traumwandlerisch durch das nächtliche Tokio zu streifen. Dabei erkennen sie gemeinsam die Leere ihrer Existenz. Sofia Coppolas seitens der Kritik sehr gelobter zweiter Spielfilm LOST IN TRANSLATION geriet so leichtfüßig wie poetisch und fand stimmige Szenen für die Verlorenheit in einer fremden Metropole und anderen Kultur.
So., 5.10. - 19.00 Uhr
Her
Her
USA 2013 | Regie: Spike Jonze | 97 min. | digital | Joaquín Phoenix, Scarlett Johansson (Stimme) u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
An einem Ort nicht allzu weit in der Zukunft entfernt und In Zeiten kompletter Vernetzung arbeitet Theodore Twombly bewusst in einer Agentur, die persönliche Briefe verfassen lässt. Selbst hat er großen Erfolg mit seinen Entwürfen, privat aber ist er in der Krise, da von seiner langjährigen Jugendliebe die Trennung ansteht. In seiner Einsamkeit lädt er sich ein neues Betriebssystem auf seinen Computer, es heißt Samantha, hat die Stimme von Scarlett Johansson und erweist sich als überaus intelligent und einfühlsam. So könnte eine neue Beziehung der anderen, der heutigen Art beginnen... „Mit seinem ungewöhnlichen Lehrstück über das Wesen der Liebe und den Komplikationen moderner Beziehungen gelingt es Spike Jonze, an seine kreativen Meisterleistungen (BEING JOHN MALKOVICH, ADAPTATION) anzuschließen. Hervorragende Drehbuch-Arbeit trifft dabei auf Stilbewusstsein in Bild und Ausstattung.“ (kino-zeit.de)
Mo., 6.10. - 19.00 Uhr
Vicky Cristina Barcelona
Vicky Cristina Barcelona
USA, Spanien 2008 | Regie: Woody Allen | 96 min. | digital | Scarlett Johansson, Penelope Cruz, Javier Bardem u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Vicky und Cristina sind seit vielen Jahren beste Freundinnen – nur in Sachen Liebe ist ihre Einstellung komplett verschieden. Die vernünftige Vicky ist mit einem respektablen jungen Mann verlobt; Cristina dagegen sucht ständig nach der großen Leidenschaft, die ihr den Boden unter den Füßen wegzieht. Als die Beiden die Möglichkeit haben, einen Sommer in Barcelona zu verbringen, lernen sie dort eines Nachts in einer Kunstgalerie den gut aussehenden Maler Juan Antonio kennen. Cristina ist sofort Feuer und Flamme – aber Juan ist durchaus auch an Vicky interessiert. Wäre da nicht noch die explosive Beziehung zu seiner Exfrau Maria Elena … Vor dem Hintergrund der mediterranen Sinnlichkeit Barcelonas entfaltet Woody Allen mit VICKY CRISTINA BARCELONA eine ebenso komische wie kluge Meditation über die Liebe inklusive allerlei amourösen Eskapaden – ein Film, der wahrlich gute Laune macht.
Di., 7.10. - 17.00 Uhr
The wind rises – Wie der Wind sich hebt
The wind rises – Wie der Wind sich hebt
Japan 2013 | Regie: Hayao Miyazaki | 126 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Jiro Horikoshi sehnt sich schon als kleiner Junge nach luftigen Höhen. Der sensible Träumer möchte am liebsten in selbst entworfenen Flugzeugen durch den Himmel gleiten, wie sein großes Vorbild, der italienische Ingenieur Caproni. Seine Kurzsichtigkeit hindert Jiro aber an einer Karriere als Pilot. Stattdessen steigt er 1927 bei einem großen japanischen Ingenieursbüro ein und revolutioniert mit seinen innovativen Ideen und Designs den Flugzeugbau weltweit. Während einer Zugfahrt begegnet er der hübschen Nahoko, mit der er sich Jahre später nach einem zufälligen Wiedersehen verlobt... Ein großartiger Animationsfilm! „Nur der Zauber der Filmerzählung bleibt und ein Hauch stiller Melancholie.“ (kino-zeit.de).
Di., 7.10. - 21.00 UhrDi., 14.10. - 19.00 Uhr
Menachem und Fred
Menachem und Fred
Deutschland, Israel 2008 | Regie: Ofra Tevet | 95 min. | digital | deutsche Fassung.
Die jüdische Familie Mayer wurde durch die Reichspogromnacht aus ihrer Heimat Hoffenheim vertrieben. Die Eltern wurden ermordet, die Brüder Menachem und Fred überlebten, verloren sich aber nach dem Krieg aus den Augen und führten zwei völlig unterschiedliche Leben in Israel und in den USA. Deren Familiengeschichte ist eng verbunden mit der von Dietmar Hopp – Mitbegründer des SAP-Konzerns, vielseitiger Sportmäzen und Sohn eines SA-Mannes. Der Film begleitet die beiden Brüder bei ihrer Wiederbegegnung und Reise zurück an die Orte ihrer Kindheit. Neben der schmerzhaften Aufarbeitung ihrer Traumata, stellen sie sich auch Fragen nach ihrer Heimat und Identität. Und demonstrieren eindrucksvoll die Aussöhnung mit der deutschen Kriegsgeneration.
Mi., 8.10. - 11.00 Uhr
Die schönen Tage
Die schönen Tage
Frankreich 2013 | Regie: Marion Vernoux | 95 min. | digital | Fanny Ardant u.a. | deutsche Fassung.
Caroline hat soeben ihren Job als Zahnärztin aufgegeben. Sie hat plötzlich viel Zeit, zumal ihr Ehemann noch berufstätig ist. Von den Töchtern hat sie zum „Un-Ruhestand“ einen Gutschein für den Senioren-Club ‚Die schönen Tage’ erhalten, doch die Kurse begeistern sie wenig. Allein der junge attraktive Lehrer Julien vom Computerkurs, der ihr so charmant schmeichelt, weckt ihr Interesse. Als es zwischen ihnen funkt, lässt sie sich auf eine amouröse Affäre ein. Sie genießt ihre „späte Freiheit“ wie ein geheimnisvolles Geschenk – bis ihr treusorgender Ehemann hinter das Versteckspiel kommt. Mit eleganter Souveränität beeindruckt Fanny Ardant als reife und starke Frau auf der Suche nach Glück und Lebenssinn im „Dritten Alter“.
Mi., 8.10. - 14.30 Uhr
Rheingold – Gesichter eines Flusses
Rheingold – Gesichter eines Flusses
Deutschland 2014 | Regie: Peter Bardehle, Lena Leonhardt | 94 min. | digital | deutsche Fassung.
Ein cineastischer Blick aus der Vogelperspektive auf einen der mythenträchtigsten Flüsse der Welt. „Oh du wunderschöner deutscher Rhein“ heißt es zwar im Volkslied, aber der Rhein ist eine europäische Wasserstraße mit Kulturlandschaft zu seinen Ufern von Graubünden bis hinab zur Nordsee. Ben Becker erzählt dazu aus dem Off die Geschichte dieses Flusses, die Musik dazu ist von Richard Wagner zumindest inspiriert. Auch fern der Loreley sehr romantisch zum Anschauen und zugleich sehr informativ.
Mi., 8.10. - 16.45 UhrDo., 9.10. - 16.45 UhrFr., 10.10. - 16.45 UhrSo., 12.10. - 11.00 Uhr
Die Frau, die sich traut
Die Frau, die sich traut
Deutschland 2013 | Regie: Marc Rensing | 98 min. | digital | Steffi Kühnert u.a. | deutsche Fassung.
Die 50-jährige Mutter, Oma und Angestellte Beate möchte ihr Leben ändern. In ihrem alten Leben in der DDR war sie einmal Leistungsschwimmerin und nun, da ihr Arzt bei ihr Krebs diagnostiziert hat, möchte sie es noch einmal wissen: Entgegen aller Ratschläge möchte sie sich den Traum erfüllen, einmal durch den Ärmelkanal zu schwimmen. Sie hat keine Lust mehr, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse denen ihrer Familie unterzuordnen. Sie beginnt mit dem harten Training und merkt schon bald, dass sie nicht nur gegen das kalte Meereswasser ankämpfen muss, sondern auch gegen den Willen und die Vorstellungen ihrer Kinder. Ein mutiger Film über ein schwieriges Thema.

Vorstellung in Anwesenheit des Regisseurs Marc Rensing!
Mi., 8.10. - 19.00 Uhr
Sein letztes Rennen
Sein letztes Rennen
Deutschland 2013 | Regie: Kilian Riedhof | 114 min. | digital | Dieter Hallervorden u.a. | deutsche Fassung.
Der einst berühmte Marathonläufer Paul Averhoff zieht mit über 70 Jahren widerwillig in ein Altersheim. Seine berufstätige Tochter Birgit kann und will sich nicht länger um ihn und seine kranke Frau Margot kümmern. Im Heim fühlt sich Paul nicht wohl und fragt sich, ob es das gewesen sein soll. Er beschließt, für den Berlin-Marathon zu trainieren. Die anderen Heimbewohner halten ihn zunächst für verrückt, doch mit Hilfe seiner Frau trainiert der rüstige Rentner für sein großes Ziel. Dabei muss er nicht nur seinem alternden Körper trotzen, sondern auch gegen die Widerstände der Heimleitung und seiner Tochter ankämpfen. Ähnlich wie Paul zeigt Dieter Hallervorden mit 78 Jahren eine bravouröse Leistung, die mit dem Deutschen Filmpreis belohnt wurde.
Do., 9.10. - 11.00 UhrDo., 9.10. - 19.00 Uhr
Die mit dem Bauch tanzen
Die mit dem Bauch tanzen
Deutschland 2013 | Regie: Carolin Genreith | 79 min. | digital | deutsche Fassung.
Der alternde Körper ist ein Thema, das niemandem besonders behagt, aber dem sich dennoch jeder eines Tages stellen muss. Besonders Frauen sehen sich mit Beginn ihrer Wechseljahre mit dem Klischee konfrontiert, dass ein „Altern in Würde“ gleichbedeutend mit dem Verstecken des eigenen Körpers ist. Die Mutter der Regisseurin Carolin Genreith sieht das jedoch anders. Einmal in der Woche legen sie und ihre Freundinnen alle Hemmungen ab, ziehen sich bunte Kostüme an und lassen beim Bauchtanz ihre Hüften kreisen. Die Tochter ist zunächst skeptisch, lernt aber im Laufe ihrer Dokumentation die Frauen und deren Lebensmodelle kennen und wertschätzen. Und muss erkennen, dass vielleicht eher sie als junge Frau lernen muss, ihr Körperbild zu überdenken.
Do., 9.10. - 14.30 Uhr
Anfang 80!
Anfang 80!
Österreich 2012 | Regie: Sabine Hiebler, Gerhard Ertl | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Als sich Rosa und Bruno, beide um die 80 Jahre alt, zufällig auf der Straße begegnen, gerät ihr Leben aus den Fugen – sie verlieben sich ineinander und ziehen zusammen. Und das, obwohl der Eine seit Jahrzehnten verheiratet und die Andere todkrank ist. Zwei Menschen, die sich eigentlich bereits im Abseits wähnten, erleben plötzlich, was es heißt: dem großen Glück bedingungslos zu folgen und gegen alle äußeren Widerstände, gemeinsam die knappe, kostbare Zukunft zu gestalten. Inhaltlich eine Mischung aus LIEBE und WOLKE 9, stellt der Film ein überzeugendes Plädoyer für das Recht auf Selbstbestimmung im Alter dar.
Fr., 10.10. - 11.00 UhrFr., 10.10. - 19.00 Uhr
Philomena
Philomena
Großbritannien 2013 | Regie: Stephen Frears | 98 min. | digital | Judi Dench, Steve Coogan u.a. | deutsche Fassung.
Irland, 1950er Jahre: Als Philomena als junge Frau unehelich schwanger wird, kommt sie in ein Kloster und muss als billige Arbeitskraft dienen. Nach vier Jahren wird ihr der Sohn Anthony weggenommen. Noch 50 Jahre später schmerzt sie der Verlust so sehr, dass sie die Geschichte endlich ihrer Tochter anvertraut. Mit Hilfe des arbeitslosen Journalisten Martin Sixsmith, der darin eine rührselige Boulevardstory wittert, macht sich Philomena auf den Weg, ihren „gestohlenen Sohn“ wiederzufinden. Doch während die Kirche versucht, den Vorfall zu vertuschen, führen weitere Recherchen auf eine spannende Spur, die bis in die USA führt… Eine wahre Geschichte über ein dunkles Kapitel der katholischen Kirche, gespielt von einer großartigen Judi Dench.
Fr., 10.10. - 14.30 Uhr
Girl with the Pearl Earring - Das Mädchen mit dem Perlenohrring
Girl with the Pearl Earring - Das Mädchen mit dem Perlenohrring
Großbritannien, Luxemburg 2003 | Regie: Peter Webber | 95 min. | digital | Scarlett Johansson, Colin Firth u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
‚Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge’ gilt als das berühmteste Gemälde des niederländischen Meisters Vermeer – ein kleines Bild, das heutzutage in Den Haag hängt. Wer das dort abgebildete Mädchen ist, weiß man nicht. Darum schrieb Tracy Chevalier einen Roman darüber, den Regisseur Peter Webber erfolgreich verfilmt hat. Ein schüchternes junges Mädchen tritt bei Vermeer eine Stelle als Dienstmagd an, schließlich wird sie von ihm porträtiert. Erhebliche Konflikte mit der Hausgemeinschaft sind die Folge. Die Kritik lobte besonders, wie sich der Film den Stil der niederländischen Maler zu eigen gemacht hat.
Sa., 11.10. - 17.00 Uhr
Der Anständige
Der Anständige
Deutschland, Israel, Österreich 2014 | Regie: Vanessa Lapa | 94 min. | digital | deutsche Fassung.
Eine weltweit vielfach prämierte Dokumentation über Heinrich Himmler, Leiter der SS. Dabei berücksichtigt die Regisseurin dessen schriftliche Zeugnisse, die sie mit historischen Aufnahmen in Bezug setzt. Besonders Himmler ‚Posener Reden’, in denen erstmalig seitens der NS-Führung von der Endlösung gesprochen wird, stehen dabei im Mittelpunkt. Was Vanessa Lapa dabei besonders interessiert, ist die Frage: wie kann ein anscheinend normaler Mensch, dem zudem Ethik viel bedeutet hat, zum Organisator des Holocaust werden? Schulvorstellungen von DER ANSTÄNDIGE in den Morgenstunden möglich. Anmeldung / Information: medienforum@gmx.de / 06221 – 97 89 20
Mo., 13.10. - 18.00 UhrMi., 15.10. - 18.00 UhrSo., 19.10. - 11.00 UhrMo., 20.10. - 18.00 UhrSo., 26.10. - 15.00 Uhr
Wacken (3D)
Wacken (3D)
Deutschland 2014 | Regie: Norbert Heitker | 95 min. | digital | deutsche Fassung.
Wacken ist einzigartig. Eine Legende. Denn einmal im Jahr, an drei Tagen im August, ist das kleine Dorf in der norddeutschen Provinz Epizentrum, Massenphänomen und Welthauptstadt der etwas härteren Gangart. Dann reisen knapp 80.000 „Metalheads“ aus der ganzen Welt zum Wacken Open Air an, um ihrer Musik und deren Hohepriestern – den großen Bands der internationalen Metal-Szene – zu huldigen. Und natürlich um gemeinsam zu feiern. WACKEN 3D ist ein Trip durch das komplette Wacken-Universum – das Festival in all seiner Vielfalt, seiner Stimmung und seiner unbändigen Wucht.
Mo., 13.10. - 20.00 UhrMi., 15.10. - 20.00 UhrMo., 20.10. - 20.00 Uhr
Borgman
Borgman
Dänemark, Niederlande, Belgien 2013 | Regie: Alex van Warmerdam | 113 min. | digital | Jan Bijvoet u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eines Tages klopft bei einer gutsituierten Familie ein bärtiger Obdachloser an die Tür. Als der dem Familienoberhaupt gegenüber behauptet, dessen Frau zu kennen, wird er zwar verprügelt, aber die Gattin quartiert ihn aus Gewissensbissen heimlich in einem Seitenflügel ihres Wohnhauses ein. Damit beginnt ein Szenario der Bedrohung, das Regisseur Alex van Warmerdam (NOORDERLINGEN) äußerst stilsicher mit Mut zum Sarkasmus als Psychothriller voller Überraschungen inszeniert. „Ein Fest“ resümiert lakonisch Filmkritiker Joachim Kurz (kino-zeit.de).
Do., 16.10. - 19.00 UhrFr., 17.10. - 21.30 UhrSo., 19.10. - 21.30 UhrDi., 21.10. - 19.00 UhrDo., 23.10. - 19.00 Uhr
Scoop
Scoop
USA 2006 | Regie: Woody Allen | 96 min. | digital | Scarlett Johansson, Woody Allen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine klassische Kriminalkomödie: eine junge Journalistin besucht in London die Vorstellung eines Zauberers und hat dabei die Eingebung, wer der sogenannte „Tarot-Karten-Mörder“ sein könnte, dem bereits einige Prostituierte zum Opfer gefallen sind. Zusammen mit dem Zauberer, der sich als ihr Vater ausgibt, lässt sie sich in altenglische Adelskreise einschleusen, um den Mörder schließlich zu überführen. Woody Allen spielt hier Scarlett Johanssons Vater, zudem gefällt SCOOP durch eine gekonnte Mischung aus Witz, Geist und Magie.
Fr., 17.10. - 17.00 Uhr
Match Point
Match Point
USA 2005 | Regie: Woody Allen | 123 min. | digital | Scarlett Johansson, Jonathan Rhys Meyers u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der junger Tennislehrer Chris Wilton verschafft sich eine Anstellung in einem noblen Tennis-Club im vornehmen London. Er freundet sich mit Tom Hewett an, dem Sprössling einer reichen Familie. Als Tom ihn zu seinen Eltern einlädt, macht Chris Bekanntschaft mit dessen Schwester Chloe sowie mit seiner Verlobten Nola, einer jungen amerikanischen Schauspielerin. Der Beginn einer unwiderstehlichen Versuchung... Das Melodram / bzw. Thriller von Woody Allen aus dem Jahre 2005 gilt bis heute als einer der besten Filme des Kultregisseurs. „Ein Lehrstück, eine Upper-Class-Satire, eine Klischee-Sammlung, eine Literaturverarbeitung, ein Märchen (...) MATCH POINT lädt zur Identifikation mit dem Bösen ein.“ (Die Tageszeitung)
Fr., 17.10. - 19.00 Uhr
Berliner Rand
Berliner Rand
Deutschland 2010 | Regie: Jens Becker | 113 min. | digital | deutsche Fassung.
In BERLINER RAND zeigt Regisseur Jens Becker vier Jugendliche aus Berlin. Sie leben am Stadtrand, stehen am Rande der Gesellschaft und kommen nicht mit ihrem Leben zu recht. Der Film zeigt sie fern von Bildung, abseits von Emotionalität und Liebe leben. Ein Jahr lang begleitete Becker die Jugendlichen und zeigt ihre Erfolge und ihr Scheitern auf dem Weg in ein geordnetes Leben.

Vorstellung in Anwesenheit des Regisseurs Jens Becker und mit anschließender Diskussion.

Mit freundlicher Unterstützung: Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung.

Der Eintritt ist frei!
Sa., 18.10. - 19.00 Uhr
The Young and Prodigious Spivet – Die Karte meiner Träume (3D)
The Young and Prodigious Spivet – Die Karte meiner Träume (3D)
Frankreich, Kanada 2013 | Regie: Jean Pierre Jeunet | 105 min. | digital | Kyle Catlett, Helena Bonham Carter u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
T.S. Spivet ist ein zehnjähriger Junge, der behütet im beschaulichen Montana aufwächst. Und er ist ein Genie, das eine sensationelle Erfindung gemacht hat. Ein renommiertes Institut wird auf ihn aufmerksam und lädt ihn zu einem Vortrag nach Washington ein. Aber das Institut weiß nicht, dass der Preisträger und Redner noch ein Kind ist. Unerschrocken begibt sich T.S. Spivet auf die Reise seines Lebens... Ein betörend schöner 3D-Film des Regisseurs von DIE FABELHAFTE WELT DER AMELIE.
So., 19.10. - 19.00 Uhr
20.000 Days on Earth
20.000 Days on Earth
Großbritannien 2014 | Regie: Iain Forsyth, Jane Pollard | 95 min. | digital | Nick Cave u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nick Cave im Leben und bei der Arbeit, Dokumentation und Fiktion. Das Regiegespann riskiert einen Blick hinein in die geistigen Abgründe dieses Musikers und Gesamtkünstlers und hat begriffen, daß das visuelle Ergebnis dem Meister adäquat zu entsprechen hat. 20.000 DAYS ON EARTH sei gelungen, urteilt einhellig die Kritik. Für Fans beschert der Film nicht nur zahlreiche Szenen mit Nick Cave, sondern auch Begegnungen mit seinen KollegInnen. wie z.B. mit Kylie Minogue und Blixa Bargeld.
Do., 23.10. - 21.30 UhrSa., 25.10. - 19.00 UhrSo., 26.10. - 19.00 UhrDi., 28.10. - 21.30 UhrDo., 30.10. - 21.30 Uhr
Cesare deve morire – Cäsar muss sterben
Cesare deve morire – Cäsar muss sterben
Italien 2011 | Regie: Paolo & Vittorio Taviani | 76 min. | digital | Salvatore Stiano u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Insassen eines römischen Gefängnisses, einige von ihnen sogar wegen Mordes verurteilt, proben Shakespeares „Julius Caesar“. In einer kargen Inszenierung, die sehr auf die physische Präsenz der Akteure setzt, gelingt es ihnen, sich selbst auszudrücken und die inneren Konflikte, die sie bewegen, in Szene zu setzen. Denn worum es in diesem Stück geht, liegt oft nicht weit weg vom Leben, welches sie vormals führten. So kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen, aber ganz am Ende steht eine Aufführung vor dem Publikum... „Goldener Bär 2012“ für einen radikalen, kleinen Film zweier Altmeister, für eine formal reduzierte Schwarz/Weiß-Inszenierung, die entschieden von seinen Darstellern lebt.

Mit Einführung und mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 24.10. - 19.00 Uhr
Like Father, like Son
Like Father, like Son
Japan 2013 | Regie: Hirokazu Kore-Eda | 120 min. | digital | Masaharu Fukuyama u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein erfolgreicher Geschäftsmann wird damit konfrontiert, daß sein sechsjähriger Sohn bei der Geburt in der Klinik mit einem anderen Kind vertauscht wurde. Zunächst von der Nachricht geschockt, nimmt er zusammen mit seiner Frau Kontakt zu denjenigen Eltern auf, die seinen tatsächlichen Sohn bislang großgezogen haben. Diese haben aber, wie sich bald herausstellen soll, eine völlig andere Weltanschauung. Nun stellt sich natürlich die alles entscheidende Frage, was besser, aber auch sinnvoller ist: den leiblichen Sohn an sich zu nehmen oder das Kind zu behalten, das einem seit Jahren ans Herz gewachsen ist. Psychologisch und philosophisch tiefschürfendes, preisgekröntes Drama aus dem modernen Japan.
Mo., 27.10. - 19.00 UhrDi., 28.10. - 19.00 UhrDo., 30.10. - 19.00 UhrSa., 1.11. - 14.30 Uhr
„Film & Wein“
„Film & Wein“
Regie: ???.
Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Unsere beliebte „Film und Wein“-Reihe mit einer neuen Veranstaltung. Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken, so lautet nach wie vor das überzeugende Konzept. Angekündigt ist diesmal ein Meisterwerk des italienischen Kinos – wie immer verbunden mit einem schönen Glas Wein. Referent: Matthias Kirchner.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei.
Fr., 31.10. - 19.30 Uhr
Everyday Rebellion
Everyday Rebellion
Schweiz, Österreich 2013 | Regie: Arash und Arman T. Riahi | 110 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Dokumentarfilm, der nach den gemeinsamen Zielen gewaltfreien Protestes fragt – sei es etwa Occupy, die Femen oder arabische Gruppen. So unterschiedlich ziviler Ungehorsam sein kann und so kreativ er auch sein muss: grundsätzlich hat er oftmals ziemlich genau umrissene Ideen und Ideale von menschlicher Koexistenz. Ausgezeichnet mit dem „Cinema for Peace Award 2014“ porträtieren die Riahi-Brüder einige dieser Gruppen und fragen nach, inwieweit sich diese gegenseitig inspirieren. Ein besonders interessanter Film durch seine übergreifend globale Perspektive, der eine gute Diskussionsgrundlage für die alltägliche Rebellion anbietet.
Sa., 1.11. - 17.00 UhrSo., 2.11. - 14.30 UhrMo., 3.11. - 19.00 UhrDi., 4.11. - 19.00 Uhr
5 Zimmer Küche Sarg (What We Do in the Shadows)
5 Zimmer Küche Sarg (What We Do in the Shadows)
USA 2014 | Regie: Taika Waititi | 86 min. | digital | Jemaine Clement, Taika Waititi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine nicht ganz ernst gemeinte „Dokumentation“, eher Komödie über das WG-Leben von Vampiren in der neuseeländischen Stadt Wellington. Dort leben gleich fünf von ihnen – ganz normal für eine Wohngemeinschaft dieser Art streiten sie sich übers Putzen, Staub- und Blutsaugen. Der älteste von ihnen kommt auf 8.000 Jahre, der andere ist ein Dandy ohne Spiegelbild, dann aber kommt noch ein Neuling hinzu, der alles Erlebte blutfrisch an Nichtvampire weiter erzählt. Ausgesprochen unterhaltsam, lakonisch, manchmal auch zum Schreien komisch - vielleicht der zukünftige Studenten-Kultfilm dieses Jahrzehnts!
Sa., 1.11. - 19.30 UhrSo., 2.11. - 21.00 UhrMo., 3.11. - 21.15 UhrDi., 4.11. - 21.15 UhrMi., 5.11. - 21.00 UhrSa., 8.11. - 21.15 UhrSo., 9.11. - 21.00 UhrMi., 12.11. - 21.15 UhrFr., 21.11. - 21.30 Uhr
Under the Skin
Under the Skin
Großbritannien, USA, Schweiz 2013 | Regie: Jonathan Glazer | 108 min. | digital | Scarlett Johansson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Film, in dem Scarlett Johansson ihr Haar schwarz trägt. Denn sie ist eine Außerirdische auf Erden, gleitet durch Schottland, um dort Männer in ihren Van zu locken, auf dass diese für ewig ins Schwarz verschwinden mögen. Kritiker fühlten sich an Filme wie DER MANN, DER VOM HIMMEL FIEL erinnert. Und die FAZ urteilte lakonisch, UNDER THE SKIN ginge schlicht unter die Haut, wahrscheinlich auch unter die kluge Kopfhaut. Der Cineast spürt, dieser Film ist kaum zu beschreiben, einer der spannendsten dieses Herbstes in jedem Fall – und dazu in Heidelberg exklusiv nur bei uns.
Sa., 1.11. - 21.15 UhrFr., 26.12. - 21.00 Uhr
Boyhood
Boyhood
USA 2002-2014 | Regie: Richard Linklater | 165 min. | digital | Patricia Arquette, Ethan Hawke, Ellar Coltrane u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der sechsjährige Mason und seine Schwester Samantha bekommen ihren Vater, der nach der Trennung der Eltern längere Zeit von der Bildfläche verschwunden war, endlich wieder regelmäßiger zu sehen, als ihre Mutter Olivia nach Texas zurück zieht. Mason durchlebt zwölf Lebensjahre, die aus dem kleinen Jungen einen Mann machen: Wochenendausflüge mit dem Vater, einem verhinderten Musiker, Probleme mit den wechselnden Partnern seiner Mutter, der ersten heimlich gerauchte Joint, kleine und große Pubertätsdramen – und dann die erste große Liebe... Richard Linklater (BEFORE SUNSET, BEFORE SUNRISE) gelingt es mit seinem auf der Berlinale 2014 umjubelten Film, unaufgeregt, aber sehr eindringlich von einer ganz normalen Jugend mit allen Höhen und Tiefen zu erzählen - und zwar in gefühlter „Echtzeit“, denn an diesem Projekt arbeiteten alle Stamm-Schauspieler von 2002 bis 2013 Jahr für Jahr kontinuierlich mit, so dass dieser Film von einer ganz besonderen Authentizität getragen wird.
So., 2.11. - 11.00 UhrSo., 9.11. - 11.00 Uhr
Song from the Forest
Song from the Forest
Deutschland 2013 | Regie: Michael Obert | 97 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Journalist und Filmemacher Michael Obert begleitet den amerikanischen Musikologen Louis Sarno und seinen Sohn, den Pygmäenjungen Samedi, auf ihrer Reise vom afrikanischen Regenwald nach New York City .... SONG FROM THE FOREST ist ein Film über die Liebe – die Liebe zur Musik, zur Natur, zur Welt; die Liebe zwischen Vater und Sohn. SONG FROM THE FOREST ist auch ein Film über den Zustand der Welt und über einige der großen Themen zu Beginn des 21. Jahrhunderts – Heimat, Identität, Entfremdung, Interkulturalität, Globalisierung. SONG FROM THE FOREST ist der Gewinner des Internationalen Dokumentarfilmfestivals 2013 Amsterdam und feiert seine Deutschlandpremiere beim DOK.Fest München 2014.
So., 2.11. - 17.00 UhrSo., 9.11. - 19.00 Uhr
Arteholic
Arteholic
Deutschland 2014 | Regie: Hermann Vaske | 86 min. | digital | deutsche Fassung.
Udo Kier ist nicht nur der interessanteste deutsche Schauspieler, sondern ein Kunstsüchtiger. Ohne Kunst kann er nicht leben. Und da es anderen auch so geht, nimmt er uns mit auf eine Reise durch die Welt der Kunst, durch Museen und in Ateliers. Wir promenieren durch das ‚Städel’ in Frankfurt und durch das ‚Centre Georges Pompidou’ in Paris. Dazu philosophiert Udo Kier und erzählt Anekdoten. Wir treffen auch auf Persönlichkeiten der heutigen Szene – wie den lauten Jonathan Meese oder den stillen Lars von Trier. Wenn das keine Kunst ist!?!
So., 2.11. - 19.00 UhrMi., 5.11. - 19.00 UhrSo., 9.11. - 14.30 UhrSo., 16.11. - 17.00 Uhr
Un long dimanche de fiançailles - Mathilde, eine große Liebe
Un long dimanche de fiançailles - Mathilde, eine große Liebe
Frankreich 2004 | Regie: Jean-Pierre Jeunet | 128 min. | 35mm | Audrey Tautou u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Erste Weltkrieg ist gerade vorbei, wir schreiben das Jahr 1919 und Mathilde ist 19 Jahre alt. Zwei Jahre zuvor war ihr Verlobter Manech zur Front an der Somme aufgebrochen - laut offizieller Verlautbarung starb er, wie Millionen andere auch, auf dem „Feld der Ehre". Doch Mathilde weigert sich schlicht, das zu glauben. Denn wenn Manech tatsächlich tot wäre, würde sie das spüren. Eigensinnig hält sie an ihrem intuitiven Gefühl fest, denn sie weiß: Wer dem Schicksal trotzt, für den ist nichts unmöglich... „Mit UN LONG DIMANCHE DE FIANÇAILLES, der Verfilmung von Sébastien Japrisots Erfolgsroman ‚Die französische Verlobte’, gelang Jeunet eine der wundervollsten Liebesgeschichten der vergangenen Jahre.“ (filmstarts.de).
Do., 6.11. - 19.00 UhrMo., 10.11. - 21.15 UhrMi., 12.11. - 16.30 UhrSo., 16.11. - 14.30 Uhr
A testa alta
A testa alta
Italien 2013 | Regie: Alberto Castiglione | 80 min. | digital | Marina Gabriele, Alessandro Baldi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Herbst 1944 wollte der damalige kommunistische Landwirtschaftsminister Fausto Gulla die Lebensbedingungen der Bauern verbessern und führte einige einschneidende Reformen durch. Aber der Kampf der Bauern und Tagelöhner etwa in Sizilien endete in einem Massaker und der Ermordung zweier bedeutender Gewerkschafter. Alberto Castiglione rekonstruierte für seine Dokumentation die historischen Fakten und befragte zudem Zeitzeugen, welche Bedeutung die damaligen Ereignisse für ihr heutiges Leben noch haben. Ein aufregendes Stück italienischer Zeitgeschichte!

Mit Einführung und mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V. – der Regisseur des Films ist anwesend!
Fr., 7.11. - 19.00 Uhr
Der Kameramann
Fr., 7.11. - 20.00 Uhr
Citizenfour
Citizenfour
USA, Deutschland 2014 | Regie: Laura Poitras | 107 min. | digital | Edward Snowden, Glenn Greenwald u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
“Citizenfour” ist Edward Snowden, der den NSA-Skandal aufdeckte und dem heute so mancher Deutsche freiwillig Asyl anbieten würde – wenn Snowden nicht noch immer in Russland wäre. Laura Poitras hat ihn 2013 – zusammen mit dem Journalisten Glenn Greenwald – in einem Hotelzimmer in Hongkong besucht, als der Skandal, den die Welt bis heute beschäftigt, ans Tageslicht kam. Sie ahnten, dass er mit seinen Enthüllungen sein Leben riskiert. Ein bewegendes, bisweilen sehr gespenstisches Porträt. „Spannender kann ein Dokumentarfilm kaum sein: Der Zuschauer ist eine Stunde lang unmittelbar in einer Situation dabei, in der Weltgeschichte geschrieben wird.“ (kino-zeit.de)
Sa., 8.11. - 19.00 UhrSo., 9.11. - 16.30 UhrMo., 10.11. - 19.00 UhrDi., 11.11. - 21.15 UhrMi., 12.11. - 19.00 UhrSa., 15.11. - 16.30 UhrSo., 16.11. - 11.00 UhrMi., 19.11. - 19.00 UhrSa., 22.11. - 16.30 UhrMo., 24.11. - 16.30 Uhr
Plastic Planet
Mo., 10.11. - 09.30 Uhr
Im Weltraum gibt es keine Gefühle
Im Weltraum gibt es keine Gefühle
Schweden 2010 | Regie: Andreas Öhman | 85 min. | digital | Martin Wallström u.a. | deutsche Fassung.
Der 18 jährige Simon ist Autist und leidet am sogenannten Asperger-Syndrom. Er hat chronische Berührungsangst, hat seinen Alltag ganz streng geregelt und zieht sich am liebsten in einen Waschzuber zurück, der für ihn eine Raumkapsel ist, denn im Weltraum gibt es keine Gefühle. Wohl gibt es die aber für seinen Bruder Sam, dem die Freundin davon gelaufen ist und dem Simon wieder eine neue beschaffen will. Dafür hat er einen minutiösen Fragekatalog aufgestellt. Ein absurdes Unterfangen, aber Simon lernt dadurch Jennifer kennen, das totale Gegenteil seines Bruders... Ein echter Geheimtipp und eine wunderbare Komödie, einer der am meisten ausgezeichneten Filme Schwedens, so mutig wie witzig.

Mit Einführung von Dr. Christine Preißmann (Psycho-Therapeutin, Buchautorin).

Mit freundlicher Unterstützung des Heidelberg Selbsthilfebüros / DAK, Heidelberg.

Der Eintritt ist frei (keine Reservierungsmöglichkeit)!
Di., 11.11. - 18.00 Uhr
L’italien
L’italien
Frankreich 2010 | Regie: Olivier Baroux | 98 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Dinos Leben scheint perfekt: Traumfrau, Traumjob, alle lieben den lebenslustigen Italiener. Einziger Haken: Er ist gar keiner. Dino Fabrizzi heißt in Wirklichkeit Mourad Ben Saoud. Weder sein Chef noch seine Freundin Hélène ahnen etwas von seinem Doppelleben. Seiner
arabischen Familie in Marseille gaukelt Dino wiederum vor, in Italien Karriere zu machen. Als sein erkrankter Vater ihn bittet, den Ramadan an seiner Stelle zu begehen, beginnt die Fassade zu bröckeln. Denn für Mourad, den Araber, ist Fasten ja kein Problem. Für Dino, den Italiener, aber sehr wohl…

Eine erfrischende, leichte Komödie mit dem französischen Superstar Kad Merad, bekannt aus "Willkommen bei den Sch’tis", "Der kleine Nick" und "Die Kinder des Monsieur Mathieu". Das humorvolle Verwechslungsspiel zeigt mit lockerer Hand, wohin Vorurteile führen können…

6. bis 10. Klasse
Do., 13.11. - 09.00 UhrFr., 14.11. - 14.00 UhrFr., 14.11. - 16.00 UhrDi., 18.11. - 09.00 UhrDi., 18.11. - 16.00 Uhr
La cage dorée
La cage dorée
Frankreich, Portugal 2013 | Regie: Ruben Alves | 91 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Viele Jahre ist es her, seit die Ribeiros Portugal verließen und nach Paris kamen. Mutter Maria arbeitet seither als Concierge in einem herrschaftlichen Haus, ihr Mann José ist ein tadelloser Vorarbeiter in einer Baufirma. Eigentlich haben sie sich ihr Leben mitsamt ihren
fast erwachsenen Kindern schön eingerichtet. Wäre da nicht ein letzter Rest Sehnsucht nach der alten Heimat am Meer. Da flattert eines Tages ein Brief ins Haus und wirbelt ihr geordnetes Leben durcheinander: Josés Bruder vererbt ihnen sein idyllisches Anwesen samt Weingut in Portugal. Einzige Bedingung: Sie müssen dauerhaft in ihre alte Heimat zurückkehren...

Was macht eine in Paris lebende portugiesische Familie, wenn ihr eine unverhoffte Erbschaft plötzlich die Rückkehr in die alte Heimat ermöglicht? Wenn sie das nur selber wüsste! "La Cage Dorée" beschreibt treffend, wie sich die Menschen im Laufe ihres Lebens den
Lebensumständen fern der Heimat angepasst haben. Der Film vom Regisseur und Drehbuchautor Ruben Alves, selbst ein Kind portugiesischer Einwanderer, wurde mit dem Publikumspreis als "Bester europäischer Film" bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises 2013 ausgezeichnet.

8. bis 13. Klasse
Do., 13.11. - 11.00 UhrMo., 17.11. - 16.00 UhrMi., 19.11. - 14.00 Uhr
Wacken (3D)
Wacken (3D)
Deutschland 2014 | Regie: Norbert Heitker | 95 min. | digital | deutsche Fassung.
“Wacken“ ist einzigartig. Eine Legende. Denn einmal im Jahr, an drei Tagen im August, ist das kleine Dorf in der norddeutschen Provinz Epizentrum, Massenphänomen und Welthauptstadt der etwas härteren Gangart. Dann reisen knapp 80.000 „Metalheads“ aus der ganzen Welt zum Wacken Open Air an, um ihrer Musik und deren Hohepriestern – den großen Bands der internationalen Metal-Szene – zu huldigen. Und natürlich um gemeinsam zu feiern. WACKEN 3D ist ein Trip durch das komplette Wacken-Universum – das Festival in all seiner Vielfalt, seiner Stimmung und seiner unbändigen Wucht.
Do., 13.11. - 20.00 Uhr
The Texas Chainsaw Massacre
The Texas Chainsaw Massacre
USA 1974 (restauriert 2014) | Regie: Tobe Hopper | 83 min. | digital (4K) | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein Kritiker: „Der schreckenerregendste Film, den ich je gesehen habe“. Der Trailer: „Wenn Sie aufgehört haben zu schreien, werden Sie anfangen, über ihn zu sprechen“ Das Aushangplakat: „Wer wird überleben, und was wird von ihnen übrig sein?“ Es geht um einen der berühmtesten Kultfilme überhaupt, Inspiration für viele Nachahmer. Fünf Jugendliche treffen auf Kannibalen – mitten in Texas. Ein Name von ihnen steht für alle: „Leatherface“. Es ist ein Meilenstein in der Geschichte des Films. Wir sind unsagbar glücklich, Ihnen dieses Meisterwerk präsentieren zu dürfen. Eintritt allerdings erst ab 18 Jahre.

Am 13.11. mit Einführung von Matthias Kirchner.
Do., 13.11. - 22.00 UhrFr., 14.11. - 22.00 Uhr
Comme un lion
Comme un lion
Frankreich 2013 | Regie: Samuel Collardey | 102 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Mitri ist 15 Jahre alt und lebt in einem Dorf im Senegal. Wie alle Jugendlichen in seinem Alter spielt er Fußball und träumt dabei von Barça und Chelsea. Als ein Talentscout auf ihn aufmerksam wird, sieht er das als seine Chance. Doch um in die großen europäischen Vereine zu
kommen, muss man zahlen. Die Familie trägt ihren Teil dazu bei und verschuldet sich, um ihm zu helfen. In Paris angekommen, geht alles den Bach runter: Mitri wird im Stich gelassen, hat keinen Pfennig in der Tasche und kann sich nicht vorstellen, mit der Demütigung
zurechtzukommen, falls er in sein Dorf zurückkehren würde. Es beginnt also eine Odyssee, bei der er sich mit kleinen Tricks durchzuschlagen weiß. Aber letztendlich holt ihn sein Fußballtraum wieder ein...

"Comme un lion" ist ein Drama, das zwar ernste, gleichzeitig aber auch charmante und lustige Seiten hat. Die Kamera ist ständig auf Mitri gerichtet, und so ist es fast unmöglich sich seiner Geschichte zu entziehen. Der Film bietet eine Fülle von Gesprächsthemen für den Unterricht wie Freundschaft, Identitätsfindung und die Macht von Träumen (filmtage-tuebingen.de).

6. bis 10. Klasse
Fr., 14.11. - 11.00 UhrMo., 17.11. - 14.00 Uhr
„Film & Wein“
„Film & Wein“
Regie: ??.
Und weiter geht sie, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Unser Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Überraschendes Kino, wie man es so nur selten erleben kann. Angekündigt ist diesmal ein „postsowjetisches Road Movie“ – natürlich wie immer verbunden mit einem schönen Glas Wein. Referent: Denis Peters. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei.
Fr., 14.11. - 19.00 Uhr
Gulabi Gang
Gulabi Gang
Norwegen, Indien 2013 | Regie: Nishtha Jain | 96 min. | digital | Sampat Pal Devi, Ram Dulari u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Ein Dokumentarfilm über den Zusammenschluss indischer Frauen im nördlichen Bundesstaat Uttar Pradesh, der sich in erster Linie für Frauenrechte einsetzt, aber auch soziale Ungerechtigkeiten anspricht. Gulabi bedeutet dabei rosa und soll das weibliche Wesen symbolisieren. Frauen der sogenannten „Gulabi Gang“ tragen pinkfarbene Saris sowie Schlagstöcke aus Bambus, die ansonsten eher von Polizisten benutzt werden.

Ein besonderer Filmabend in Anwesenheit der Regisseurin Nishtha Jain.

Mit freundlicher Unterstützung: Cluster of Excellence Asia and Europe, Universität Heidelberg. Einführung: Roos Gerritsen, PhD
Sa., 15.11. - 19.00 Uhr
Mommy
Mommy
Kanada 2014 | Regie: Xavier Dolan | 134 min. | digital | Antoine Olivier Pilon, Anne Dorvak u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die resolute Diane liebt ihren 15-jährigen Sohn Steve über alles, obwohl er sie mit seinen extremen Wut- und Gewaltausbrüchen in den Wahnsinn und in den Ruin treibt. Seit dem Tod seines Vaters hat Steve eine Reihe von Heimen für schwer erziehbare Kinder durchlaufen. Nun kommt er zurück zu seiner Mutter, weil niemand sonst mit ihm fertig wird. Mit seinem fordernden Anspruch auf die Rolle des Mannes im Haus und seiner überbordenden Liebe zu ihr stellt er sie auf die Probe. Dabei ist Diane auch ohne ihren unbändigen Sohn längst überfordert mit sich und der Welt... Mit ungeheurer Wucht erzählt MOMMY von einer außergewöhnlichen Mutter-Sohn-Beziehung, in der Zärtlichkeit und Brutalität nur einen Herzschlag voneinander entfernt sind. Mit großem stilistischen Wagemut, mitreißender Musik und viel Liebe zu seinen Figuren feiert Regiewunder-kind Xavier Dolan die Möglichkeiten des Kinos. MOMMY ist so intensiv, dass er in Cannes die Kritiker wie das Publikum gleichermaßen begeisterte und zudem mit dem „Preis der Jury“ ausgezeichnet wurde. „Eine formatsprengende Erfahrung.“ (kino-zeit.de)
So., 16.11. - 19.00 UhrMo., 17.11. - 19.00 UhrDi., 18.11. - 19.00 UhrMi., 19.11. - 21.15 UhrMo., 24.11. - 21.00 UhrSo., 30.11. - 21.15 UhrSo., 7.12. - 21.00 Uhr
20.000 Days on Earth
20.000 Days on Earth
Großbritannien 2014 | Regie: Iain Forsyth, Jane Pollard | 95 min. | digital | Nick Cave u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nick Cave im Leben und bei der Arbeit, Dokumentation und Fiktion. Das Regiegespann riskiert einen Blick hinein in die geistigen Abgründe dieses Musikers und Gesamtkünstlers und hat begriffen, daß das visuelle Ergebnis dem Meister adäquat zu entsprechen hat. 20.000 DAYS ON EARTH sei gelungen, urteilt einhellig die Kritik. Für Fans beschert der Film nicht nur zahlreiche Szenen mit Nick Cave, sondern auch Begegnungen mit seinen KollegInnen. wie z.B. mit Kylie Minogue und Blixa Bargeld.
So., 16.11. - 21.30 Uhr
Le tableau
Le tableau
Frankreich, Belgien 2011 | Regie: Jean-François Laguionie | 76 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Schloss, blühende Gärten, ein bedrohlicher Wald… So sieht die Landschaft auf einem Gemälde aus, welches vom Maler aus mysteriösen
Gründen nie vollendet wurde. In dem Gemälde gibt es drei Arten von Figuren: Die Toupins, die fertig gemalt sind; die Pafinis, denen es noch ein bisschen an Farbe fehlt und die Reufs, die nur skizziert sind. Da sich die Toupins als überlegen einschätzen, bringen sie das Land unter ihre Herrschaft: Sie verbannen die Pafinis aus dem Schloss und unterdrücken die Reufs. Davon überzeugt, dass der Frieden im Land des Malers nur dann wieder hergestellt werden kann, wenn er das Gemälde fertig malt, machen sich Ramo, Lola und Plume auf die Suche nach dem Künstler.

„Handgemacht, ein feines Kunsthandwerk wie in der guten alten Zeit (...) in fünf Wörtern gefasst: dieser Film ist ein Wunder“ nannte Frankreichs Nachrichtenmagazine L’Express Jean-François Laguionies Film. Der Film wurde bei den französischen Césars 2012 als bester Animationsfilm nominiert.

1. bis 6. Klasse
Mo., 17.11. - 09.00 UhrMi., 19.11. - 09.00 Uhr
Une bouteille à la mer
Une bouteille à la mer
Frankreich, Israel 2012 | Regie: Thierry Binisti | 99 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Tal ist eine 17-jährige jüdische Französin, die mit Ihrer Familie in Jerusalem lebt. Naim ist 20 Jahre alt und Palästinenser. Nachdem in ihrem Viertel ein Selbstmordattentat auf ein Café verübt wird, ist Tal zutiefst verwirrt. Sie kann und will nicht glauben, dass es zwischen
Israelis und Palästinensern nur Hass geben kann. Die junge Frau will wissen, was auf der anderen Seite wirklich über den Konflikt gedacht wird, schreibt einen Brief und wirft ihn in einen Fluss am Gaza-Streifen. Naim findet diesen Brief und beantwortet ihn per Email. Obwohl beide eigentlich Todfeinde sein müssten, entwickelt sich aus dem Briefverkehr eine intensive Freundschaft, ja sogar eine spezielle Liebe. Doch sowohl die Eltern von Tai, als auch die Familie von Naim sind gegen den Kontakt der beiden jungen Leute. Als das Militär Naim verhaftet, eskaliert die Situation...

„Dieser Film, der sich an das junge Publikum richtet hat den Vorzug, sich mit einem Kernthema der Aktualität auseinanderzusetzen. Er gibt natürlich eine vereinfache Darstellung des israelisch-palästinensischen Konflikts. "Une bouteille à la mer" vermittelt
aber noch interessanteres über Frankreich“ erklärte begeistert das Kinomagazin Positif, als der Film in Frankreich herausgebracht wurde.

10. bis 13. Klasse
Mo., 17.11. - 11.00 UhrDi., 18.11. - 14.00 Uhr
Decoder
Decoder
Deutschland 1984 | Regie: Muscha | 87 min. | digital | deutsche Fassung.
In einem Land, das fast völlig von der Massenkultur beherrscht wird, reist ein Mann mit einem Kassettenrecorder herum und nimmt Alltagsgeräusche auf. Zu Hause zergliedert er die Aufnahmen und komponiert sie neu zu einer Art Anti-Tape, das die Herrschaftstechniken der Kulturindustrie subversiv unterwandert. Natürlich ist die ihm auf der Spur, eine rätselhafte Schöne gibt es auch. Ein Wiedersehen mit einem Kultfilm der frühen 80er und den Heroen von einst.
Mo., 17.11. - 21.30 Uhr
Populaire
Populaire
Frankreich 2012 | Regie: Régis Roinsard | 111 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Frühjahr 1958 will die hübsche Rose mehr, als nur im Krämerladen ihres Vaters in der Normandie zu versauern. Sie träumt von der großen weiten Welt – oder zumindest vom Leben in der nächstgrößeren Stadt. Heimlich bewirbt sie sich bei Louis Echard für den Beruf, den sich viele Frauen in den 50er Jahren wünscht: Sekretärin. Dafür ist sie zwar völlig unbegabt, bekommt die Stelle aber trotzdem, weil sie schneller tippen kann als Louis die Sätze zu Ende formuliert. Louis' sportlicher Ehrgeiz ist geweckt und er meldet Rose beim regionalen
Schnellschreibwettbewerb an. Unter seiner strengen Aufsicht muss sie üben, üben, üben...Und während Rose sich in Louis verliebt, träumt er davon, seinen Schützling zur schnellsten Frau des Landes – ach was – der ganzen Welt zu machen! Oder gilt seine Leidenschaft auch schon längst nicht mehr dem Wettbewerb alleine?

In Retro-Optik der 50er Jahre mit viel Witz, feiner Ironie und liebevollem Ernst inszeniert, wird sich "Populaire" rekordverdächtig schnell ins Herz der jungen Zuschauer schreiben – und das absolut fehlerfrei!

6. bis 10. Klasse
Di., 18.11. - 11.00 Uhr
Sacro Gra – Das andere Rom
Sacro Gra – Das andere Rom
Italien 2013 | Regie: Gianfranco Rosi | 93 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Es gibt das Rom der Paläste, Gärten und historischen Sehenswürdigkeiten. Und es gibt ein anderes Rom, abseits vom Zentrum und allen Touristenattraktionen: entlang des riesigen Autobahnrings GRA, der die italienische Hauptstadt auf 70 km Länge umkreist. In seinem preisgekrönten Film interessiert sich Regisseur Gianfranco Rosi weniger für die Mammutautobahn an sich, sondern für die unzähligen Geschichten und Figuren, die mit ihr verbunden sind. In faszinierenden, großen Kinobildern porträtiert er ungewöhnliche Menschen, die hier an der Peripherie von Rom, im Niemandsland leben. „Goldener Löwe“ 2013 beim Filmfestival von Venedig und unser Eröffnungsfilm bei cinema! Italia! 2014.
Do., 20.11. - 19.00 UhrSo., 23.11. - 15.00 UhrSa., 29.11. - 21.15 Uhr
In Grazia di Dio – Ein neues Leben
In Grazia di Dio – Ein neues Leben
Italien 2014 | Regie: Edoardo Winspeare | 127 min. | digital | Celeste Casciaro u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Salento, Süditalien: Die eigene kleine Textilfabrik muss schließen, das Wohnhaus wird verkauft, eine Drei-Generationen-Familie kämpft um ihre Existenz. Nachdem ihr Bruder emigriert ist, sucht die energische Adele nach Auswegen. Ihre Schwester denkt nur daran, Schauspielerin zu werden, die halbwüchsige Tochter reagiert aggressiv, nur die Großmutter nimmt die Schicksalsschläge gelassen hin. Alles scheint verloren, auch das menschliche Miteinander. Die einzige Möglichkeit, das tägliche Überleben zu sichern, liegt in der Feldarbeit und der Rückkehr zu einfachen Tauschgeschäften. Und genau das ist der Beginn eines Weges, auf dem die vier Frauen das Leben und vor allem ihre Zuneigung zueinander ganz neu erfahren...
Fr., 21.11. - 19.00 UhrSo., 23.11. - 11.00 UhrDi., 25.11. - 19.00 Uhr
L’Intrepido – Die Leichtigkeit des Glücklichseins
L’Intrepido – Die Leichtigkeit des Glücklichseins
Italien 2013 | Regie: Gianni Amelio | 104 min. | digital | Antonio Albanese u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Er heißt Antonio Pane und ist ein von Grund auf zufriedener Mensch. Er klagt nicht, er hilft und packt zu, in einer hektischen und von Krisen gezeichneten Gesellschaft. Er führt, stundenweise auf Bestellung, jede Arbeit aus: Möchte jemand mal kurz von der Arbeit weg, Antonio übernimmt: er mauert, lenkt die Straßenbahn, fährt Pizza aus oder bügelt. Eigentlich ist er selber arbeitslos – doch er ist ein ‚Intrepido’, ein wahrhaft Unverzagter...
Sa., 22.11. - 19.00 UhrMi., 26.11. - 19.00 UhrSo., 30.11. - 17.00 Uhr
Tutti contro Tutti – Jeder gegen Jeden
Tutti contro Tutti – Jeder gegen Jeden
Italien 2013 | Regie: Rolando Ravello | 90 min. | digital | Rolando Ravello u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Arbeiter Agostino lebt mit seiner Frau Anna, seinen Kindern Erica und Lorenzo, seinem Schwager Sergio, dessen Frau Romana, deren Kindern und dem griesgrämigen Großvater Rocco in einem kleinen Haus am Stadtrand Roms. Als die ganze Familie eines Tages von der Erstkommunionsfeier Lorenzos nach Hause zurückkommt, muss sie feststellen, dass ihr Haus besetzt ist. Kurzentschlossen zieht die Familie auf den Treppenabsatz vor der Wohnung – ein erbitterter Kampf um das Recht auf ein Dach über dem Kopf beginnt.
So., 23.11. - 17.00 UhrFr., 28.11. - 19.00 Uhr
Miele – Honig
Miele – Honig
Italien 2013 | Regie: Valeria Golino | 96 min. | digital | Jasmine Trinca u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jeden Monat fliegt Irene nach Mexiko. Nicht wegen eines anderen Mannes, wie ihr Liebhaber vermutet, sondern um sich das Einschläferungsmittel Lamputal zu beschaffen. Denn unter dem Decknamen ‚Miele’ arbeitet Irene als heimliche Sterbehelferin. Sie ist von ihrer Mission überzeugt, erlöst sie doch todkranke Menschen von ihren Leiden. Aber die Tätigkeit in der Illegalität entfremdet Irene zunehmend von ihrem sozialen Umfeld – Ablenkung verschaffen ihr allenfalls das Schwimmen im Meer. Und dann trifft sie eines Tages den Ingenieur Carlo Grimaldi. Der kerngesunde Siebzigjährige meint, genug gelebt zu haben. Er will nicht mehr. Irene stößt an die Grenzen ihrer mit guten Absichten untermauerten Prinzipien. Wer entscheidet, wer stirbt? Und wann?
So., 23.11. - 19.00 UhrDo., 27.11. - 19.00 UhrSo., 30.11. - 15.00 Uhr
Spagetti Story
Spagetti Story
Italien 2013 | Regie: Ciro De Caro | 82 min. | digital | Valerio Di Benedetto u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Vier junge Leute, die darauf brennen, etwas aus ihrem Leben zu machen. Valerio hält sich für einen guten Schauspieler, kriegt vorerst aber nur Mini-Rollen. Sein Freund Scheggia lebt noch bei seiner Großmutter, strebt jedoch eine höhere Position an. Serena ist Studentin, will aber eigentlich mit Valerio eine Familie gründen. Giovanna wiederum ist Masseurin, träumt aber von einer Karriere als Chefköchin. Sie alle hoffen auf den großen Durchbruch, doch der lässt noch ein klein wenig auf sich warten...
Mo., 24.11. - 19.00 UhrSo., 30.11. - 11.00 Uhr
Höhere Gewalt (Turist)
Höhere Gewalt (Turist)
Schweden 2014 | Regie: Ruben Östlund | 118 min. | digital | Johannes Bah Kuhnke, Lisa Loven Kongsil u.a. | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln.
Eine junge schwedische Familie macht Skiurlaub in den französischen Alpen. Die Sonne scheint, die Pisten sind herrlich, das Berg-Idyll perfekt. Doch plötzlich geschieht beim Mittagessen auf der Restaurant-Terrasse die Katastrophe: Eine Lawine rast mit voller Wucht auf sie zu. Panisch ergreift Mutter Ebba die beiden Kinder – panisch ergreift Vater Tomas… die Flucht. Das große Unglück ist zwar ausgeblieben, doch zurück bleibt der Schock über Tomas Handeln. Die Kinder streiken, die Ehe kriselt und Tomas muss schwer mit seiner angeschlagenen Männlichkeit kämpfen... Der auf dem Filmfest in Cannes gefeierte Film seziert meisterhaft die Rollenbilder der modernen Familie. Dabei schafft es der Regisseur mit viel trockenem nordischen Humor die Dramatik aufzubrechen und eine bissige Komödie zu inszenieren.
Fr., 28.11. - 21.00 UhrSa., 29.11. - 19.00 UhrSo., 30.11. - 19.00 UhrMo., 1.12. - 19.00 UhrDi., 2.12. - 19.00 UhrSa., 6.12. - 16.30 Uhr
Wish I was here
Wish I was here
USA 2014 | Regie: Zach Braff | 106 min. | digital | Zach Braff, Kate Hudson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Aidan Bloom ist 35 Jahre alt, Schauspieler und hat eine Familie mit zwei Kindern. Allerdings ist er leider auch ziemlich erfolglos. Als ihn immer größere Geldsorgen quälen, entschließt er sich, seine Kinder von der Privatschule zu nehmen und künftig selbst zu Hause zu unterrichten. Das sei nicht nur gut für seine Kinder, sondern auch für ihn selbst – denn er nutzt diese neue Aufgabe als Chance zu eigener Selbstreflexion über sich und seine Umgebung... Turbulente und charmante US-Indie-Komödie von Zach Braff (GARDEN STATE), die auch dadurch für Aufmerksamkeit sorgte, weil sie nach dem Crowdfunding-Prinzip finanziert wurde.
Mo., 1.12. - 21.30 UhrDo., 11.12. - 19.00 UhrMo., 15.12. - 21.15 UhrDo., 18.12. - 21.00 UhrSo., 21.12. - 21.15 UhrDo., 25.12. - 21.00 Uhr
A Most Wanted Man
A Most Wanted Man
USA, Großbritannien, Deutschland 2014 | Regie: Anton Corbijn | 121 min. | digital | Philip Seymour Hoffman, Grigori Dobrygin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Tschetschene Issa Karpov ist nach Hamburg geflüchtet, wo er in einer islamischen Gemeinde Unterschlupf findet. Nach kurzer Zeit schon ranken sich immer mehr Gerüchte um den mysteriösen Mann und seine Vergangenheit. Dubiose Figuren beginnen sich für ihn zu interessieren, so der britischer Banker Tommy Brue und die junge Anwältin Annabel Richter. Auch der Leiter einer geheimen deutschen Spionageeinheit beobachtet den Tschetschenen, der ein dunkles Geheimnis zu verbergen scheint.... Der letzte Film mit Philip Seymour Hoffman, gedreht kurz vor dessen tragischem Tod. Starfotograf Anton Corbijn adaptierte für seinen spannenden Film einen Roman des großen John le Carré.
Di., 2.12. - 21.30 UhrMi., 3.12. - 19.00 UhrDi., 9.12. - 21.00 UhrFr., 12.12. - 21.00 UhrSa., 20.12. - 21.00 UhrSo., 28.12. - 21.00 Uhr
Interstellar
Interstellar
USA 2014 | Regie: Christopher Nolan | 168 min. | digital | Matthew McConaughey, Michael Caine u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wurmlöcher sind eine theoretische Konstruktion aus der Relativitätstheorie, wonach zwei Seiten desselben Raumes durch eine Art Tunnel miteinander verbunden sind. So wie ein Wurm, der sich durch einen Apfel frisst. Experimentell sei noch nichts bewiesen, so Wikipedia. Für Christopher Nolan ist dies jedoch Wirklichkeit. Denn in INTERSTELLAR lassen sich in der Zukunft große Sprünge durch Raum und Zeit machen – und der Science-Fiction Film hat eine neue Dimension! „Christoper Nolan fügt seiner Filmografie einen ebenso einzigartigen wie unerwarteten weiteren Meilenstein hinzu: eine sakrale Weltraum-Oper, in der große Gefühle wichtiger sind als bahnbrechende Effekte.“ (filmstarts.de).
Mi., 3.12. - 21.30 UhrSo., 7.12. - 11.00 UhrMi., 10.12. - 21.00 UhrDi., 16.12. - 21.15 UhrMi., 17.12. - 19.00 UhrDi., 30.12. - 21.15 Uhr
Auf der Suche nach dem letzten Juden in meiner Familie
Auf der Suche nach dem letzten Juden in meiner Familie
Deutschland, Österreich 2013 | Regie: Peter Haas, Silvia Holzinger | 66 min. | digital | deutsche Fassung.
In der Familie von Peter Haas gab es einen jüdischen Großvater, der 1942 in Buchenwald ermordet wurde. Von ihm wurde zu Hause nichts erzählt; allerdings fiel Haas immer wieder auf, wie wenig familiärer Gemeinsinn bei ihm daheim herrschte. So begann er zu recherchieren und rekonstruierte zusammen mit seiner Lebensgefährtin ein deutsch-jüdisches Leben. Zudem begann er seine zahlreichen Verwandten zu besuchen und sie mit dem Schicksal des jüdischen Großvaters zu konfrontieren. Es entstand ein Film der besonderen Art, der dazu motiviert, sich auch einmal die eigene Familie, die eigenen Wurzeln näher anzuschauen.

Sonderveranstaltung am 4.12. in Anwesenheit der Regisseure Peter Haas und Silvia Holzinger – im Anschluss an die Vorstellung besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Zudem finden am 5.12. zwei Schulvorstellungen statt.

Weitere Informationen: http://www.der-juedische-grossvater.de

Eine Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung der Internationalen Gesamtschule, Heidelberg (IGH).
Do., 4.12. - 19.00 UhrFr., 5.12. - 09.30 UhrFr., 5.12. - 11.30 Uhr
Deux jours, un nuit – Zwei Tage, eine Nacht
Deux jours, un nuit – Zwei Tage, eine Nacht
Frankreich, Italien, Belgien 2014 | Regie: Jean-Pierre & Luc Dardenne | 95 min. | digital | Marion Cotillard u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sandra kämpft um ihren Job: Ihre Kollegen müssen sich bei einer Abstimmung entscheiden, ob sie ihre jährliche Bonuszahlung kassieren – oder gemeinsam Marions Stelle erhalten wollen. Ihr Arbeitgeber hat genau dies miteinander verknüpft und behauptet, entweder diesen Bonus oder Marions zukünftiges Gehalt zahlen zu können. Marion macht sich auf zu einem schweren Gang von Kollegen zu Kollegen, um innerhalb von 48 Stunden die Stimmung zu ihren Gunsten drehen zu können. Doch darf sie überhaupt auf Solidarität hoffen? Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard glänzt in der Hauptrolle des ebenso spannenden wie aktuellen Sozialdramas der Gebrüder Dardenne.
Fr., 5.12. - 19.00 UhrSo., 7.12. - 19.00 UhrDi., 9.12. - 19.00 UhrMi., 10.12. - 19.00 UhrSo., 14.12. - 14.00 UhrSa., 20.12. - 17.00 Uhr
Avant l’hiver – Bevor der Winter kommt
Avant l’hiver – Bevor der Winter kommt
Frankreich 2013 | Regie: Philippe Claudel | 103 min. | digital | Daniel Auteuil, Kristin Scott Thomas u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sie sind ein Paar in den besten Jahren. Doch in letzter Zeit benimmt sich ihr Mann, der Neurochirurg Paul, sehr merkwürdig, findet Lucie. In einer Bar wurde er von der jungen Kellnerin Lou angesprochen, die ihn von einer Blinddarmoperation angeblich zu kennen scheint. Zudem bekommt Paul immer wieder anonym Rosen zugeschickt. Lucie wird misstrauisch; gleichermaßen distanziert sich Paul immer mehr von seiner Frau, während er zugleich versucht, der geheimnisvollen Lou auf die Spur zu kommen. Eine gefährliche Situation entsteht... Der auch als Romanautor erfolgreiche Philippe Claudel (IL Y A LONGTEMPS QUE JE T’AIME - SO VIELE JAHRE LIEBE ICH DICH) mit einem psychologisch dichten Spielfilm bei glänzender Besetzung.
Sa., 6.12. - 19.00 UhrSo., 7.12. - 14.15 UhrSa., 13.12. - 19.00 UhrSo., 14.12. - 11.00 UhrSa., 20.12. - 19.00 UhrSo., 21.12. - 17.00 UhrFr., 26.12. - 15.00 UhrMo., 29.12. - 17.00 UhrDi., 30.12. - 15.00 Uhr
Nightcrawler
Nightcrawler
USA 2014 | Regie: Dan Gilroy | 117 min. | digital | Jake Gyllenhaal, Bill Paxton u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Lou Bloom lebt zurückgezogen in Los Angeles und hält sich mehr schlecht als recht mit kleineren Diebstählen über Wasser. Nach erfolglosem Bemühen um einen anständigen Job, beginnt Lou als freier Kameramann für einen TV-Nachrichtensender zu arbeiten. Sein Spezialgebiet: lokale Verbrechen und Unfälle. Dabei muss er möglichst immer als erster am Tatort sein – je näher und schonungsloser er mit seiner Kamera das Geschehene dokumentiert, desto besser ist das fürs Geschäft. Der äußerst ehrgeizige Lou lernt schnell und findet zusehends Gefallen an dem skrupellosen Geschäft der „Nightcrawler“, bei dem jedes gefilmte Verbrechen bares Geld bedeutet und Opfer Mittel zum Zweck werden. Die Nachrichtenchefin Nina ist begeistert von dem Einsatz des neuen Freelancers. Doch sie ahnt nicht, wie weit Lou - in seinem Drang nach Anerkennung - bereit ist zu gehen... Atemberaubendes Drama und Psychogramm, in dem Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal eine unglaubliche Meisterleistung abliefert.
Sa., 6.12. - 21.00 UhrMo., 8.12. - 19.00 UhrSa., 13.12. - 21.00 UhrFr., 19.12. - 21.15 UhrDi., 23.12. - 21.15 UhrMo., 29.12. - 21.00 UhrFr., 9.1. - 21.30 UhrMo., 19.1. - 21.00 Uhr
Die Legende der Prinzessin Kaguya
Die Legende der Prinzessin Kaguya
Japan 2013 | Regie: Isao Takahata | 138 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein alter armer Mann, dessen Leidenschaft das Sammeln von Bambus ist, findet eines Tages in einem solchen Strauch eine winzige Frau, die sich zu einem Säugling verwandelt, als er sie mit nach Hause nimmt. Schnell wächst das kleine Kind heran und lebt in Frieden mit seiner Umgebung. Doch der alte Mann findet auch Gold im Bambus und will davon immer mehr. Er verlässt seine Hütte und wohnt bald in einem großen Haus; das kleine Mädchen heißt von nun an Prinzessin Kaguya und soll leben wie eine Adelige. Doch ihr fällt dies schwer und sie wird zusehends unglücklicher. Denn sie stammt vom Mond und muss dorthin wieder zurück... Wunderbar ästhetischer Ghibli-Film, der sich visuell an alten japanischen Zeichnungen orientiert.
So., 7.12. - 16.15 UhrDo., 11.12. - 21.15 UhrSo., 14.12. - 16.15 UhrSo., 21.12. - 11.00 UhrMi., 24.12. - 19.00 UhrSa., 27.12. - 14.00 Uhr
2 automnes, 3 hivers – 2 Herbste, 3 Winter
2 automnes, 3 hivers – 2 Herbste, 3 Winter
Frankreich 2014 | Regie: Sébastien Betbeder | 91 min. | digital | Vincent Macaigne, Maud Wyler u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Als Arman 33 Jahre alt wird entscheidet er, sein Leben zu ändern. Es beginnt an einem Samstag beim Jogging, als er in Amélie hineinrennt. Ihr erstes Treffen ist wie ein Schock, ihr nächstes wie ein Messerstich. Sein Freund Benjamin erleidet derweil einen Hirnschlag und fällt in eine Hecke. Zwischen zwei Herbsten und drei Wintern entwickelt sich zwischen Arman, Benjamin und Amélie ein Kaleidoskop von Treffen, Zwischenfällen, Liebesgeschichten und wundervollen Erinnerungen. 2 AUTOMNES, 3 HIVERS: Eine verspielte Verbeugung vor der ‚Nouvelle Vague’ und gleichzeitig eine zu Herzen gehende Variation moderner Muster der romantischen Komödie.
Fr., 12.12. - 19.00 UhrSa., 13.12. - 17.00 UhrSo., 21.12. - 15.00 Uhr
Citizenfour
Citizenfour
USA, Deutschland 2014 | Regie: Laura Poitras | 107 min. | digital | mit: Edward Snowden | Original mit deutschen Untertiteln.
“Citizenfour” ist Edward Snowden, der den NSA-Skandal aufdeckte und dem heute so mancher Deutsche freiwillig Asyl anbieten würde – wenn Snowden nicht noch immer in Russland wäre. Laura Poitras hat ihn 2013 – zusammen mit dem Journalisten Glenn Greenwald – in einem Hotelzimmer in Hongkong besucht, als der Skandal, den die Welt bis heute beschäftigt, ans Tageslicht kam. Sie ahnten, dass er mit seinen Enthüllungen sein Leben riskiert. Ein bewegendes, bisweilen sehr gespenstisches Porträt. „Spannender kann ein Dokumentarfilm kaum sein: Der Zuschauer ist eine Stunde lang unmittelbar in einer Situation dabei, in der Weltgeschichte geschrieben wird.“ (kino-zeit.de)
So., 14.12. - 19.00 UhrSa., 27.12. - 17.00 UhrSo., 28.12. - 15.00 UhrSo., 4.1. - 19.00 UhrMo., 5.1. - 17.00 Uhr
Joyeux Noël – Merry Christmas
Joyeux Noël – Merry Christmas
Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Belgien 2005 | Regie: Christian Carion | 115 min. | digital | Diane Kruger, Benno Fürmann, Daniel Brühl u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Während des 1. Weltkriegs dient der Tenor Nikolaus Sprink 1914 an der Westfront. Seine Lebens- und Bühnenpartnerin Anna Sörensen möchte unbedingt ein gemeinsames Adventskonzert im Truppenlager organisieren. Doch dann passiert etwas Ungewöhnliches: Während des Liedes "Stille Nacht" stimmen von jenseits der Frontlinie die Dudelsäcke der Briten mit ein – ein bewegender Moment! Worauf sich wiederum die Kommandanten der Regimenter aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien auf einen spontanen Waffenstillstand bis Weihnachten einigen werden. Doch allen ist klar, dass dieser Friede nicht von Dauer sein wird... „Bildgewaltig, anrührend und in seiner Unmenschlichkeit menschlich“ (Filmreporter).
Mo., 15.12. - 19.00 UhrDi., 16.12. - 10.00 UhrDi., 16.12. - 19.00 Uhr
Good Morning Karachi
Good Morning Karachi
Pakistan 2011 | Regie: Sabiha Sumar | 86 min. | digital | Amna Ilyas, Beo Raana Zafar u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Karachi 2007, das Jahr in dem Benazir Bhutto ermordet wurde. Zu dieser Zeit träumt Rafina davon, sich der ihr vorbestimmten, traditionellen Frauenrolle zu verweigern und sich zum Model ausbilden zu lassen. Das große Plakat vor ihrem Fenster in einem ärmeren Viertel der Stadt, in dem sie zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder wohnt, hat es ihr angetan. Rafina hat zunächst Glück, denn sie kann in einem Schönheitssalon arbeiten und wird dort schließlich für einen Job als Model entdeckt. Aber der Sohn der Chefin, der sie zu lieben glaubt, hält wenig von ihrer Karriere. Rafina muss sich entscheiden... Einfühlsam gespieltes Sozialmelodram aus Pakistan, das Einblicke in die Widersprüche der Moderne gibt.
Do., 18.12. - 19.00 UhrDo., 25.12. - 17.00 UhrMo., 29.12. - 15.00 Uhr
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“ - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe mit einer neuen Ausgabe! Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken – so geht es auch im Dezember weiter. Angekündigt ist diesmal eine „Hollywood-Satire aus den 1960er Jahren“ – wie immer verbunden mit einem schönen Glas Wein. Referent: Dr. Franz Schneider. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 19.12. - 19.00 Uhr
Good Luck Finding Yourself
Good Luck Finding Yourself
Deutschland 2014 | Regie: Severin Winzenburg | 95 min. | digital | Rainer Langhans u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein sehr ungewöhnlicher Film. Severin Winzenburg begleitet seine schwer krebskranke Mutter auf ihre letzte Reise. Nach Indien, um sich dort selbst zu finden und seelische Kraft fürs Sterben zu bekommen. Die Mutter war Teil der legendären „Kommune 1“ um Mitgründer Rainer Langhans. Darum begleitet dieser sie zusammen mit zwei weiteren Mitgliedern der Kommune auf ihrer Reise. Neben der Schilderung einer Mutter-Sohn-Beziehung entsteht im Film ein geistiges Porträt spirituell-orientierter 68er – entstanden ist die persönliche Beobachtung des Gegensatzes von westlichem und östlichem Denken sowie eine Meditation über permanente Suche und einem „niemals Finden“.
Mo., 22.12. - 19.00 UhrDi., 30.12. - 17.00 UhrMi., 31.12. - 15.00 Uhr
Faith Connections
Faith Connections
Indien, Frankreich 2013 | Regie: Pan Nalin | 115 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Es ist die Zeit der Kumbh Mela, des größten Festes der Welt, eines der spektakulärsten und beeindruckendsten Ereignisse, denen man beiwohnen kann. Regisseur Pan Nalin ist 2013 zur Kumbh Mela gereist, und erzählt in FAITH CONNECTIONS bewegende Geschichten seiner Erlebnisse - etwa von einem Kind, das seinem Elternhaus entflohen ist, von einer Mutter, die verzweifelt ihren verlorenen Sohn sucht, von einem indischen Mönch, einem Yogi, der ein ausgesetztes Kind aufzieht und von einem Asket, der seine innere Ruhe durch den Genuss von Cannabis findet. Vor dem Hintergrund des spektakulären Ereignisses der Kumbh Mela ist es vor allem der gemeinsame Glaube, der diese Menschen miteinander verbindet ... Wir zeigen diesen besonderen Film als Preview vor seinem deutschen Kinostart 2015.
Di., 23.12. - 19.00 UhrDi., 30.12. - 19.00 Uhr
Sâdhu
Sâdhu
Schweiz 2013 | Regie: Gaël Métroz | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Sadhu Suraj Baba, ein hinduistischer Heiliger, hat sich von allen weltlichen Gütern getrennt, um sich in eine Grotte zurückzuziehen, die mitten im Himalaya-Gebirge auf 3000 Metern Höhe liegt. Nachdem er acht Jahre in völliger Isolation gelebt und diese Zeit der Meditation gewidmet hat, wendet er sich wieder der irdischen Welt zu. Während des hinduistischen Kumbh Mela Festes, das alle 12 Jahre bis zu 100 Millionen Pilger anzieht, beschließt Suraj, sich den anderen Sadhus anzuschließen, bevor er sich auf eine lange Reise begibt und am Ende das Askesegelübde ablegt. Durch die Aufrichtigkeit und Offenherzigkeit des Weisen rückt der indische Mystizismus während seiner Initiationsreise in den Hintergrund, denn Suraj ist ein Weiser, der keiner mehr sein möchte.
Do., 25.12. - 15.00 UhrMi., 31.12. - 17.00 Uhr
1001 Gramm
1001 Gramm
Norwegen 2014 | Regie: Bent Hamer | 88 min. | digital | Ane Dahl Torp u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Marie ist Wissenschaftlerin. Als Mitarbeiterin des norwegischen Eichamts reist sie durch das Land, um Messgeräte zu kontrollieren. Ob Briefwaage oder Benzinpumpe, Marie registriert jede Abweichung. Einzig ihr Privatleben bleibt dabei auf der Strecke. Eines Tages jedoch führt das Schicksal Marie nach Paris. Dort soll sie das norwegische Referenzkilogramm neu kalibrieren lassen. Eine Reise, die nicht ohne Folgen bleibt. Denn in der sommerlichen französischen Hauptstadt wird selbst die sonst so gewissenhafte und zurückgenommene Marie von ihren Gefühlen eingeholt. Und so ist es am Ende ihr privates Glück, das auf dem Prüfstand steht… In 1001 GRAMM bleibt sich Bent Hamer (KITCHEN STORIES) seinem ganz eigenem skurrilen Stil und seiner von einem tiefen Humanismus geprägten Erzählweise treu. Marie, verkörpert vom norwegischen Publikumsliebling Ane Dahl Torp, ist eine nüchterne Wissenschaftlerin und zugleich eine warmherzige, verletzliche Frau. Liebevoll und mit viel trockenem Humor erzählt 1001 GRAMM davon, wie es ihr gelingt, diese zwei Seiten ins Gleichgewicht zu bringen.
Do., 25.12. - 19.00 UhrFr., 26.12. - 17.00 UhrSa., 27.12. - 19.00 UhrSo., 28.12. - 19.00 UhrMo., 29.12. - 19.00 UhrMi., 31.12. - 19.00 UhrDo., 1.1. - 17.00 UhrSa., 3.1. - 19.00 UhrSo., 4.1. - 15.00 UhrMi., 7.1. - 17.00 UhrSo., 11.1. - 17.00 Uhr
Fascinating India (3D)
Fascinating India (3D)
Deutschland, Indien 2014 | Regie: Simon Busch, Alexander Sass | 91 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Indien ist ein Mysterium – und möge es auch bitte bleiben. Ein wundervolles Land mit einer Kultur, die für Europäer gleichermaßen beeindruckend wie verstörend ist. All dies ist bekannt. Und dennoch gelang es den Regisseuren dieses Films, ein neues Porträt altgewohnter Bilder zu erstellen. Mit der 3D-Kamera eingefangen ist im Ergebnis eine äußerst sehenswerte Dokumentation entstanden, die die große Schönheit dieses Subkontinents erst so richtig präsent werden lässt.
Fr., 26.12. - 19.00 UhrSo., 28.12. - 11.00 Uhr
Shortcut to Nirvana (Kumbh Mela)
Shortcut to Nirvana (Kumbh Mela)
USA 2004 | Regie: Maurizio Benazzo, Nick Day | 87 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Kumbh Mela aus dem Jahre 2001, die in Allahabad statt fand, wird es so erst wieder in 144 Jahren geben. Das liegt an einer bestimmten Konstellation der Gestirne. Die Regisseure Maurizio Benazzo und Nick Day hatten mit ihrem Team das unglaubliche Glück, bei diesem religiösen Großereignis dabei sein zu können; ihnen gelang eine ausgesprochen stimmungsvolle Dokumentation, die sich zu einem wahren Bilderrausch entfaltet.
So., 28.12. - 17.00 Uhr
The Homesman
The Homesman
USA 2014 | Regie: Tommy Lee Jones | 123 min. | digital | Hilary Swank, Tommy Lee Jones u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nebraska, Mitte des 19. Jahrhunderts. Mary Bee Cuddy (Hilary Swank) lebt gottesfürchtig und allein in einer kleinen Grenzstadt in den endlosen Weiten des Wilden Westens. Der Kampf gegen die unerbittliche Natur und die Einsamkeit ist für die Frauen der Pioniere hart. Als drei Farmersfrauen aus unterschiedlichen Gründen den Verstand verlieren, beauftragt die ärmliche Gemeinde Mary, die drei Frauen zurück in die Zivilisation im Osten zu begleiten, wo sich eine Methodistengemeinde um sie kümmern kann. Gleich zu Beginn ihrer Reise trifft sie auf den Gesetzlosen Briggs (Tommy Lee Jones), dem sie das Leben rettet und gegen Geld das Versprechen abnimmt, sie den kompletten Weg zu begleiten und zu beschützen… Eindringlicher und intensiv gespielter Neo-Western von Oscar-Gewinner Tommy Lee Jones.
Do., 1.1. - 19.00 UhrFr., 2.1. - 19.00 UhrSa., 3.1. - 21.00 UhrSo., 4.1. - 21.15 UhrMo., 5.1. - 21.00 UhrDo., 8.1. - 21.30 UhrFr., 9.1. - 19.00 UhrSo., 11.1. - 11.00 UhrMo., 12.1. - 19.00 Uhr
The Zero Theorem
The Zero Theorem
USA, Großbritannien 2013 | Regie: Terry Gilliam | 107 min. | digital | Christoph Waltz, Tilda Swinton u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In einer schrecklichen Zukunft sucht ein Computergenie nach dem „Zero-Theorem“, einer mathematischen Formel, die endlich den Sinn des Lebens beweisen soll. Das soll hier als Inhaltsangabe genügen. Denn Terry Gilliam, berühmt durch Filme wie BRAZIL oder 12 MONKEYS inszeniert hier, gestützt durch exzellente Hauptdarsteller, ein Spektakel der originellen Absurditäten. So sehr, dass selbst routinierte Cineasten erhebliche Schwierigkeiten haben, sich zu erinnern, was sie eigentlich gesehen haben. Die Kritik zeigte sich einerseits angetan, oftmals aber auch ratlos und überfordert.
Do., 1.1. - 21.30 UhrFr., 2.1. - 21.30 UhrMi., 14.1. - 21.30 UhrSo., 18.1. - 21.30 UhrMi., 21.1. - 21.30 Uhr
Wo ich wohne – Ein Film für Ilse Aichinger
Wo ich wohne – Ein Film für Ilse Aichinger
Österreich 2014 | Regie: Christine Nagel | 81 min. | digital | deutsche Fassung.
Ilse Aichinger, heute 93 Jahre alt, wurde bekannt mit dem 1948 erschienenen Roman „Die größere Hoffnung“. Später fand sie vor allem mit Kurzgeschichten Beachtung. Verheiratet mit Günter Eich, wurde die Österreicherin zu einer der wichtigsten Schriftstellerinnen der Nachkriegszeit. Eine Meisterin des Subtilen, der leisen Töne, aber auch der gewagten Einfälle. WO ICH WOHNE zum Beispiel handelt vom ganz langsamen Sturz einer Frau aus dem 4. Stock. Zu ihrer großen Leidenschaft wurde ihr das Kino. Wenn das kein Anlass für eine Dokumentation ist. Regisseurin Christine Nagel mischte dabei Dokumentarisches mit Fiktionalem - und wurde damit der Autorin ausgesprochen gerecht.
Fr., 2.1. - 17.00 UhrDi., 6.1. - 17.00 UhrSo., 18.1. - 17.00 Uhr
Timbuktu
Timbuktu
Frankreich, Mauretanien 2014 | Regie: Abderrahmane Sissako | 97 min. | digital | Ibrahim Ahmed, Toulou Kiki u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Timbuktu, eine großartige Stadt in Mali, Afrika, mit großer Vergangenheit. Welche Zukunft jedoch hat sie, wenn sie von Dschihadisten terrorisiert wird, die der Bevölkerung ihre Regeln diktieren. Regisseur Sissako setzt dem Schrecken eine einfache Erzählung entgegen: die einer Beduinen-Familie, die in einem Zelt lebt und mit einem Fischer in Streit gerät. Es gelingen ihm dabei wunderbare Bilder des Aufbegehrens in aller Bescheidenheit, aber auch groteske Szenen finden ihren Platz. „Der Film überzeugt in seiner sehr großen formalen Schönheit, seinem Humor und seiner Zurückhaltung. Er erhellt die Menschlichkeit, die in allen steckt, während er zugleich die Intoleranz kritisiert“ urteilte stellvertretend für viele andere sehr positive Kritiken die ‚jury oecuménique’, Cannes.
Sa., 3.1. - 17.00 UhrSo., 4.1. - 17.00 UhrMo., 5.1. - 19.00 UhrDi., 6.1. - 15.00 UhrDo., 8.1. - 17.00 UhrDi., 13.1. - 17.00 UhrSa., 17.1. - 17.00 Uhr
The Disappearance of Eleanor Rigby - Das Verschwinden der Eleanor Rigby
The Disappearance of Eleanor Rigby - Das Verschwinden der Eleanor Rigby
USA 2014 | Regie: Ned Benson | 122 min. | digital | Jessica Chastain u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Bei diesem Titel denkt man natürlich an den Beatles-Song, aber dieser wunderschöne Film ist ambitioniertes Erstlingswerk und herzzerreißende Romanze in einem. Ein Ehepaar aus New York verliert ihren Sohn und trennt sich darauf. Die Ehefrau zieht zu ihrer Mutter zurück und wird von Selbstmordgedanken geplagt. Der Ehemann kann die Bar, die er betreibt, nicht mehr halten und zieht zu seinem ungeliebten Vater. Aber es gibt immer wieder Versuche, wieder zusammen zu finden. Regisseur Ned Benson drehte zunächst zwei subjektive Versionen der Geschichte aus der Perspektive der jeweiligen Partner, um dann in einer dritten Fassung beide Versionen zu vereinigen. Sehr ambitioniertes und vielbeachtetes US-Independent-Drama.
So., 4.1. - 11.00 UhrMi., 7.1. - 19.00 UhrSa., 10.1. - 16.30 UhrSo., 11.1. - 19.00 UhrSo., 18.1. - 14.30 UhrMi., 21.1. - 19.00 Uhr
Men, Women & Children – #Zeitgeist
Men, Women & Children – #Zeitgeist
USA 2014 | Regie: Jason Reitman | 119 min. | digital | Emma Thompson, Adam Sandler u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wie beeinflusst das Internet unsere heutige Lebenswelt? Nach dem Roman „Men, Women & Children“ von Chad Kultgen beschreibt Regisseur Jason Reitman (UP IN THE AIR, JUNO) exemplarisch das digitalisierte Sozialverhalten typischer US-Familien in der Vorstadt. So zeigt er, wie eine besorgte Mutter permanent die Internet-Kontakte ihrer Tochter überwacht – zum Wohl des Kindes natürlich. Eine andere Mutter inszeniert ihr Kind gerade dort und lässt es dabei in einer Scheinwelt leben. Ein Vater wiederum hilft sich über seine sexuelle Frustration mit Online-Dates hinweg, während ihn sein Sohn dabei beobachtet. Stimmige Literaturverfilmung zu einem der ganz großen Themen unserer Zeit.
Di., 6.1. - 19.00 UhrSa., 10.1. - 19.00 UhrSo., 11.1. - 14.30 UhrMi., 14.1. - 16.30 UhrFr., 16.1. - 19.00 UhrSa., 17.1. - 19.00 UhrSo., 18.1. - 11.00 UhrDi., 20.1. - 19.00 Uhr
Im Keller
Im Keller
Österreich 2014 | Regie: Ulrich Seidl | 85 min. | digital | deutsche Fassung.
„Normale“ Menschen lagern im Keller Winterreifen, stellen Fahrräder ab oder horten dort Sachen, die sie nicht mehr brauchen. Manche Keller sind auch schlicht leer. Nicht so bei den Österreichern, denen Ulrich Seidl hinab folgte. Der eine hat eine gemütliche Bar eingebaut, der andere beherbergt dort eine Tierschau mit ausgestopftem Großwild, der nächste wiederum stellt im Keller seine Schaufensterpuppe aus, die er dekorativ mit einer Nazi-Uniform kleidet. Man begreift, je tiefer es geht, desto enthemmter und vom guten Geschmack befreiter geht es zu. Einblicke in den Unterbau der menschlichen Existenz – lustvoll in Szene gesetzt von einem gnadenlosen Ulrich Seidl.
Di., 6.1. - 21.30 UhrFr., 16.1. - 21.30 UhrDi., 20.1. - 21.30 Uhr
The Drop – Bargeld
The Drop – Bargeld
USA 2014 | Regie: Michaël R. Roskam | 106 min. | digital | Tom Hardy, James Gandolfini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein kleiner Barkeeper in New York arbeitet bei seinem Cousin. Dessen Bar wird als „money drop“ benutzt, eine Art Depot für Geld aus illegalen Geschäften der regionalen Unterwelt. Eines Tages wird diese Bar von schwer bewaffneten Räubern ausgeraubt. Nun müssen die Betreiber das Geld schleunigst wieder beschaffen, keine leichte Aufgabe... Ein typischer Krimi mit klugem Drehbuch und herausragenden Schauspielern, „die den Film zu einem eindrucksvollen Porträt eines Viertels in Brooklyn werden lassen“ (kino-zeit.de). James Gandolfini, der 2013 verstarb, ist hier in seiner letzten großen Rolle zu sehen.
Mi., 7.1. - 21.30 UhrSa., 10.1. - 21.30 UhrMo., 12.1. - 21.30 UhrSa., 17.1. - 21.30 Uhr
Casse-tête chinois - Beziehungsweise New York
Casse-tête chinois - Beziehungsweise New York
Frankreich 2013 | Regie: Cédric Klapisch | 117 min. | digital | Romain Duris, Audrey Tautou, Cécile de France u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Xaviers Leben gerät ziemlich durcheinander, als seine Frau ihm verkündet, mit den beiden Kinder nach New York zu gehen. Er beschließt kurzerhand, ihr zu folgen, um seinen Kindern nahe zu sein. Dafür nimmt er einiges in Kauf: Eine Scheinehe mit einer Amerikanerin asiatischer Herkunft, um an Aufenthaltspapiere zu bekommen, eine Samenspende für das Kind eines lesbischen Pärchens – und dann kommt auch noch seine erste große Liebe aus Frankreich zu Besuch…Cédric Klapisch, Meister der turbulenten Beziehungskomödien, beweist erneut sein Gespür für kleine und große Liebes- und Lebenswirren und knüpft locker an seine Erfolge wie L´AUBERGE ESPAGNOLE an.
Do., 8.1. - 19.00 UhrFr., 9.1. - 16.30 UhrMo., 12.1. - 16.30 Uhr
Kaptn Oskar
Kaptn Oskar
Deutschland 2012 | Regie: Tom Lass | 81 min. | digital | Tom Lass, Amelie Kiefer u.a. | deutsche Fassung.
Filme, aus denen man nicht schlau wird, sind meist besonders interessant. Jüngstes deutsches Beispiel ist KAPTN OSCAR. Ein Film, der auf Betten und Brücken, Clubs und Containern, Zäunen und Zelten spielt. Es geht um Schwierigkeiten bei der Liebe und um seltsame Dialoge. Ein junger, eher antriebsschwacher Typ hat Probleme mit seiner Angebeteten, weil diese zahlreiche Affären mit älteren Männern hat. Oder ist das alles gar kein Problem? Nach LOVE STEAKS ein neuer Streich der Lass Brothers – und der deutsche Film hat wieder Hoffnung. Als Vorfilm zeigen wir „Nashorn im Galopp“ von Erik Schmitt und Stephan Müller (15 Min).
So., 11.1. - 21.30 UhrDi., 13.1. - 21.30 UhrMo., 19.1. - 19.00 Uhr
Göttliche Lage
Göttliche Lage
Deutschland 2014 | Regie: Ulrike Franke, Michael Loeken | 99 min. | digital | deutsche Fassung.
Das Gelände eines Dortmunder Stahlwerks wandelt sich zu einem Wohnviertel mit See, Piazza und Marina. Zwei Dokumentarfilmer begleiten mehrere Jahre lang Menschen, die an der Planung beteiligt sind – und solche, die davon betroffen sind.
Di., 13.1. - 19.00 Uhr
The Airstrip – Aufbruch der Moderne, Teil III
The Airstrip – Aufbruch der Moderne, Teil III
Deutschland 2013 | Regie: Heinz Emigholz | 108 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine ästhetische Zeitreise von Japan nach Mexiko und San Francisco bis zu einem Görlitzer Kaufhaus. Der Regisseur Heinz Emigholz lässt an Architektur teilhaben und kommentiert mit Bildern den Umgang mit modernen Gebäuden deutlicher, als es Worte vermögen würden.
Mi., 14.1. - 19.00 Uhr
The Wounded Brick
The Wounded Brick
Österreich, Deutschland, Italien 2013 | Regie: Sue-Alice Okukubo, Eduard Zorzenoni | 83 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei Filmemacher treffen Architekten, Stadtplaner, Soziologen und Betroffene des Erdbebens 2009 in den italienischen Abruzzen. Es entsteht ein Filmessay über Visionen, Hoffnungen und Scheitern bei der Suche nach menschengerechten Wohnformen.

Im Anschluss an den Film moderiert Carl Zillich, IBA Heidelberg ein Publikumsgespräch mit dem Architekten und Zukunftsforscher Prof. Dr. Friedrich von Borries (Hamburg/Berlin) über Räume für ein „richtiges Leben“. Borries arbeitet an der Schnittstelle zwischen Stadtplanung und Design und lehrt an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Er hat an THE WOUNDED BRICK mitgewirkt.
Do., 15.1. - 19.00 Uhr
Die Zeit vergeht wie ein brüllender Löwe
Die Zeit vergeht wie ein brüllender Löwe
Deutschland 2013 | Regie: Philipp Hartmann | 80 min. | digital | deutsche Fassung.
‚Chronophobie’ meint die Angst eines Menschen vor der Uhr und vor der Zeit. Die Zeitlichkeit des Daseins wird zur Last, der Zeiger tickt und tickt dem Tode entgegen. Regisseur Philipp Hartmann hat sich diese Phobie zu Herzen genommen und einen Dokumentarfilm gedreht, der sich verschiedenen Facetten der Zeit annähert. Etwa dem unterschiedlichen Zeitgefühl von jungen und alten Menschen. Oder er porträtiert eine Sanduhrbauerin aus Argentinien. Allesamt neue Überlegungen zu einem alten Phänomen, originell und sehr erhellend – für den der die Zeit hat, sich diesen Film anzusehen.

In Anwesenheit des Regisseurs Philipp Hartmann und Olaf Weißenberg (Ensemblemitglied am Theater und Orchester Heidelberg) – im Anschluss an die Filmvorführung besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
So., 18.1. - 19.00 Uhr
Il Capitale Umano – Die süße Gier
Il Capitale Umano – Die süße Gier
Italien, Frankreich 2013 | Regie: Paolo Virzi | 109 min. | digital | Fabrizio Bentivoglio u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Giovanni, Carla und ihr Sohn leben dank erfolgreicher Finanzgeschäfte ein Leben im Luxus. Dino und Roberta, die mit Zwillingen schwanger sind, stehen dagegen vor dem Bankrott, weil Dinos Geschäfte als Immobilienmakler kaum etwas einbringen. Durch eine Beteiligung an einem von Giovannis Hedgefonds hofft das Paar jedoch, seine finanziellen Sorgen mit einem Schlag loszuwerden. Doch ein Unfall ändert alles, und bald sind die Familien miteinander verstrickt in ein Netz aus Gier, Lügen, Illusionen und Schuld…

Am 22.1. Eröffnungsveranstaltung mit anschließender Feier im "Klub K" (Buffet und Wein).
Do., 22.1. - 19.30 UhrFr., 23.1. - 15.00 Uhr
La traverseé
La traverseé
Frankreich 2014 | Regie: Elisabeth Leuvrey | 72 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Um die 100.000 Menschen nutzen jedes Jahr die Schiffspassage zwischen Algier und Marseille, zwischen Afrika und Europa, Frankreich und Algerien. Vollgepackte Autos und Transporter füllen die Fähren. Unterwegs auf hoher See befinden sich die Protagonisten, die dieser poetisch leichte Dokumentarfilm vor der Kamera zur Wort kommen lässt, in einer Art Zwischenwelt – auch zwischen ihren eigenen Identitäten… Ein bemerkenswerter Film, der das Thema Immigration einmal ganz anders beleuchtet.
Fr., 23.1. - 17.30 UhrSa., 31.1. - 11.00 Uhr
Meteora
Meteora
Griechenland, Deutschland 2012 | Regie: Spiros Stathoulopolos | 83 min. | digital | Theo Alexander, Tamila Koulieva u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Hoch oben in Thessalien liegen die sagenumwobenen Meteora-Klöster. Dort lebt der Mönch Theodoros nach den immer gleichen täglichen Ritualen. Doch er fühlt sich hin- und hergerissen zwischen dem Mönchsdasein und einem weltlichen, bäuerlichen Leben am Fuße der Berge. Hinzu kommt, dass er sich immer stärker zu einer Nonne hingezogen fühlt, die in einem Gebäude lebt und mit der er nur über einen Seilzug kommunizieren kann. Eines Tages jedoch begegnen sich die beiden persönlich…
Fr., 23.1. - 19.30 UhrSo., 1.2. - 16.00 Uhr
Bethlehem
Bethlehem
Israel 2013 | Regie: Yuval Adler | 100 min. | digital | Tsahi Halevy, Shadi Mar´i u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Sanfurs älterer Bruder, der palästinensische Milizionär Ibrahim, wird vom israelischen Militär gesucht. Ein israelischer Offizier wirbt den erst 15jährigen Sanfur als Spion an und hofft, über ihn an Ibrahim heranzukommen. Doch trotz des guten Verhältnisses, das Sanfur zu dem Führungsoffizier entwickelt, zögert er natürlich, seinen Bruder ans Messer zu liefern. Bald gerät er zwischen die Fronten…
Fr., 23.1. - 21.30 UhrMi., 28.1. - 21.30 Uhr
Ghadi
Ghadi
Libanon 2013 | Regie: Amin Dora | 100 min. | digital | Georges Khabbaz, Emmanuel Khairallah u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der Musiklehrer Leba hat schon zwei Töchter, als ihm seine Frau einen kleinen Jungen gebiert. Doch der ist leicht geistig behindert, schreit viel und sorgt so für Unmut in der wenig toleranten Kleinstadt. Doch Leba hat eine Idee, weiß er doch um den Aberglauben seiner Nachbarschaft: Er behauptet kurzerhand, der kleine Ghadi sei ein Engel und könne Wünsche erfüllen...
Sa., 24.1. - 13.00 UhrDo., 29.1. - 14.30 Uhr
Al Doilea Joc – The Second Game
Al Doilea Joc – The Second Game
Rumänien 2014 | Regie: Corneliu Porumboiu | 97 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Adrian, der Vater von Filmemacher Corneliu Porumboiu, war früher Schiedsrichter. Gemeinsam sehen sie sich die Aufzeichnung eines alten Fussballspiels der rumänischen Liga aus den 1980er Jahren an, das er leitete – kurz vor dem Sturz Ceaucescus. In Echtzeit kommentieren Vater und Sohn in dieser originellen Doku nicht nur das Spiel, das im Schneechaos endete, sondern auch die ähnlich turbulenten gesellschaftlichen und politischen Ereignisse dieser für Rumänien so prägenden Zeit.
Sa., 24.1. - 15.00 UhrFr., 30.1. - 17.30 Uhr
Hayatboyu - Lifelong
Hayatboyu - Lifelong
Türkei, Deutschland, Niederlande 2013 | Regie: Asli Özge | 2013 min. | digital | Defne Halman, Hakan Cimenser u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Künstlerin Ela und der Architekt Can sind ein Paar. Beide sind beruflich sehr erfolgreich, doch ihr vertrautes Zusammenleben als Eheleute hat an Spannung verloren. Eines Tages aber belauscht Ela ein Telefonat ihres Mannes, das sie aus der Bahn wirft und alles in Frage stellt. Hat sie Can ganz falsch eingeschätzt? Kennt sie diesen Mann überhaupt richtig, mit dem sie so lange schon zusammen ist? Can spürt, dass mit seiner Frau etwas nicht stimmt – doch beide wagen es nicht, offen miteinander zu sprechen…
Sa., 24.1. - 17.00 UhrSo., 1.2. - 14.00 Uhr
What is left?
What is left?
Italien 2013 | Regie: Gustav Hofer, Luca Ragazzi | 74 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Viele Italiener, die sich politisch links der Mitte verorten, setzten große Hoffnungen in die Wahlen im Februar 2013. Doch das Erstarken des Populisten Beppe Grillo und das unerwartet gute Abschneiden der Berlusconi-Partei, die schließlich sogar in die Regierungskoalition einbezogen wurde, ernüchterten viele. Die Filmemacher Luca Ragazzi und Gustav Hofer machen sich in ihrer humorvollen Doku auf die Suche nach dem, was von der italienischen Linken heutzutage übrig geblieben ist…

Am Samstag 24.1. Sondervorstellung in Anwesenheit des Regisseurs Luca Ragazzi.
Sa., 24.1. - 19.00 UhrFr., 30.1. - 15.30 Uhr
Història de la meva mort – Histoire de ma mort
Història de la meva mort – Histoire de ma mort
Spanien, Frankreich 2013 | Regie: Albert Serra | 148 min. | digital | Ferran Font u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der legendäre Verführer Casanova, des süßen Lebens in einem Schloss in der Schweiz überdrüssig, entschließt sich, ein neues Kapitel zu beginnen, und so reist er samt Diener nach Osteuropa – ausgerechnet in eine ländliche Gegend in den Karpaten, wo er bald dem Grafen Dracula begegnet. Dieser übernimmt mehr und mehr das Regiment – so wie Anfang des 19. Jahrhunderts das Zeitalter der Romantik das der Aufklärung ablöste…
Sa., 24.1. - 21.30 UhrSo., 1.2. - 11.00 Uhr
Kış Uykusu – Winterschlaf
Kış Uykusu – Winterschlaf
Türkei, Deutschland, Frankreich 2014 | Regie: Nuri Bilge Ceylan | 196 min. | digital | Haluk Bilginer, Melisa Sözen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Aydin war einmal Schauspieler; nun betreibt er ein kleines abgelegenes Hotel in Anatolien. Das Leben und das Altern hat ihn zum Zyniker werden lassen, und auch an seiner Frau Nihal zeigt er kaum noch Interesse. Außerdem lebt noch seine Schwester Necla bei den beiden. Und als im Winter die Abgeschiedenheit des Hotels und seiner Bewohner schier unerträglich ist und jeder auf sich selbst zurückgeworfen wird, nehmen die Spannungen zwischen den dreien zu…
So., 25.1. - 11.00 UhrDo., 29.1. - 21.00 Uhr
These are the rules
These are the rules
Kroatien, Serbien, Mazedonien 2014 | Regie: Ognjen Sviličić | 77 min. | digital | Emir Hadžihafizbegović u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Nachdem ein junger Mann auf offener Straße zusammengeschlagen wurde, gerät für seine Eltern die ganze Welt und ihr bisher so bequemes Leben ins Wanken. Alle vermeintlichen Sicherheiten ihres bürgerlichen Lebens scheinen in sich zusammenzufallen, bisherige Gewissheiten müssen hinterfragt werden. Wie soll sich die Familie gegenüber dem Einbruch der Gewalt in ihren Alltag verhalten?
So., 25.1. - 15.30 UhrDi., 27.1. - 17.00 Uhr
The Special Need – (K)Ein Besonderes Bedürfnis
The Special Need – (K)Ein Besonderes Bedürfnis
Italien, Deutschland 2013 | Regie: Carlo Zoratti | 82 min. | digital | Alex Nazzi, Enea Gabino u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Enea Gabino ist 27 Jahre alt, Autist - und er ist noch Jungfrau. Allerdings verhält er sich Frauen gegenüber auch oft sehr unbeholfen, kann deren Reaktionen kaum einschätzen und tut sich so mit körperlicher Nähe ziemlich schwer. Doch das soll ein Ende haben: Gemeinsam mit seinen beiden besten Freunden mietet Enea einen Kleinbus und macht sich auf den Weg durch Europa, um Abhilfe für seine Bedürfnisse zu finden. Unterwegs aber findet er heraus, dass es ihm eigentlich um viel mehr geht als nur um Sex…
So., 25.1. - 17.30 UhrMi., 28.1. - 17.30 Uhr
La Terre Éphémère – Maisinsel
La Terre Éphémère – Maisinsel
Georgien (Gastland) 2014 | Regie: George Ovashvili | 100 min. | digital | İlyas Salman, Mariam Buturishvili u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Fluss Enguri bildet eine natürliche Grenze zwischen Georgien und Abchasien. Das Land um den Fluss herum und auch auf den zeitweise darin entstehenden Inseln ist fruchtbar, so dass der alte abchasische Bauer Abga und seine Enkeltochter Asida dort Ackerbau betreiben und Mais anbauen können, um der Armut zu entkommen. Wie lange die Insel so bestehen bleiben wird, ist ungewiss. Und als Asida auf der Insel einen jungen Mann antrifft, gerät die Idylle ohnehin in Gefahr… Ein wunderschöner Film aus Georgien (Gastland).
So., 25.1. - 19.30 UhrSa., 31.1. - 15.30 Uhr
Le veau d’or
Le veau d’or
Marokko 2014 | Regie: Hassan Legzouli | 84 min. | digital | Nader Boussandel, Morad Sail u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Nachdem er mehrfach mit der französischen Justiz in Konflikt gekommen ist, wird der 17jährige Sami nach Marokko zu seinem Vater geschickt, der ihn auf Linie bringen soll. Doch dort hält ihn nichts – er hat vor, so schnell wie möglich zurück nach Frankreich zu gelangen. Um die Reise zu finanzieren, haben er und sein Cousin einen genialen Plan: Sie wollen ein Kalb stehlen und verkaufen. Leider entscheiden sie sich ausgerechnet für eines aus königlichem Besitz…
So., 25.1. - 21.30 UhrDo., 29.1. - 19.00 Uhr
Anni Felici
Anni Felici
Italien 2013 | Regie: Daniele Luchetti | 106 min. | digital | Kim Rossi Stuart, Micaela Ramazzotti u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Guido, recht erfolgloser Bildhauer und Kunstlehrer, versucht im Rom der 1970er Jahre mühsam, seine Familie finanziell über Wasser zu halten. Als eines seiner Werke von Kritikern verrissen wird, zieht er sich emotional immer mehr zurück. Seine Frau jedoch wendet sich durchaus offen der Welt zu – außereheliche Affären eingeschlossen. Es ist schließlich die Zeit der Befreiung, der Happenings - was jedoch für die Söhne der beiden nicht immer einfach zu verstehen ist.
Mo., 26.1. - 15.00 UhrDi., 27.1. - 21.30 Uhr
Un beau dimanche
Un beau dimanche
Frankreich 2013 | Regie: Nicole Garcia | 95 min. | digital | Louise Bourgoin, Pierre Rochefort u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der Lehrer Baptiste ist ein Einzelgänger, den es nie lange an einem Ort hält und der im Süden Frankreichs immer wieder die Arbeitsstelle wechselt. Eines Tages ergibt es sich, dass er einen Schüler zu dessen Mutter begleiten muss. Die attraktive Sandra arbeitet an einem Strand nahe Montpellier, und sie scheint einem Flirt nicht abgeneigt. Fast scheint es, als seien die drei eine Familie – doch das ist nicht von Dauer…
Mo., 26.1. - 17.00 UhrMi., 28.1. - 19.30 Uhr
Le Meraviglie – Land der Wunder
Le Meraviglie – Land der Wunder
Italien, Schweiz, Deutschland 2014 | Regie: Alice Rohrwacher | 111 min. | digital | Maria Alexandra Lungu u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die 14-jährige Gelsomina lebt mit ihrer Familie in der ländlichen Toskana. Vater Wolfgang, früher einmal ein linker Idealist, hat sich zum autoritären Patriarchen gewandelt. Mehr schlecht als recht schlägt sich die Familie mit der Produktion von Honig durch. Aus Geldnot kommt Wolfgang schließlich auf die Idee, mit einem Reha-Projekt für straffällige Jugendliche zusammen zu arbeiten. So wird der junge Straftäter Martin aus Deutschland auf dem Hof aufgenommen – und Gelsominas Leben fortan gehörig durcheinander gewirbelt…
Mo., 26.1. - 19.00 UhrDo., 29.1. - 16.30 Uhr
Marsella – Marseille
Marsella – Marseille
Spanien 2014 | Regie: Belén Macías | 95 min. | digital | Maria Leon, Goya Toledo u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Wer hat mehr Anspruch auf ein Kind – die leibliche Mutter, die es weggeben musste, weil sie nicht in der Lage war, es großzuziehen? Oder die gutbetuchte Adoptivmutter? Sara wurde, als sie eine Haftstrafe abzusitzen hatte, ihre Tochter Claire entzogen. Doch schließlich entscheidet ein Richter, dass sie nach Verbüßung der Strafe in der Lage sei, ihr Kind wieder zu sich zu nehmen. Gemeinsam machen sich Sara, die nebenbei als Drogenkurier fungiert, und ihre Tochter auf den Weg nach Marseille, um Claires leiblichen Vater aufzuspüren. Doch diese ruft von unterwegs ihre Adoptivmutter Virginia an…
Mo., 26.1. - 21.30 UhrSa., 31.1. - 19.30 Uhr
Sheherazade’s diary
Sheherazade’s diary
Libanon 2013 | Regie: Zeina Daccache | 78 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Dieser Dokumentarfilm bietet erstmals Einblicke in das libanesische Frauengefängnis „Baabda“, wo Regisseurin Zeina Daccache ein Theaterprojekt betreute. Während der 10 Monate, in denen die Protagonistinnen die erste Aufführung eines Theaterstückes in einem arabischen Frauengefängnis vorbereiteten, begleitete Daccache sie mit der Kamera und dokumentierte ihre Auseinandersetzung mit der eigenen Schuld, mit den täglichen Zumutungen des Knastalltags, aber auch mit der repressiven, patriarchisch geprägten Gesellschaft, die sie zu dem gemacht hat, was sie wurden…
Di., 27.1. - 15.00 UhrSa., 31.1. - 13.30 Uhr
September
September
Griechenland, Deutschland 2013 | Regie: Penny Panayotopoulou | 105 min. | digital | Kora Karvouni, Maria Skoula u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Anna ist um die dreißig und lebt ziemlich isoliert, begleitet nur von ihrem Hund. Als dieser stirbt, droht Annas Welt auseinanderzufallen – bis sie sich mehr und mehr der vierköpfigen Familie anschließt, die gegenüber wohnt. Schließlich nistet sie sich geradezu parasitär ein, immer hungrig nach Aufmerksamkeit, Anerkennung und Liebe… Mit wenigen Worten, dafür umso eindrucksvolleren Bildern, erzählt der Film von der Suche nach Nähe.

Am Dienstag 27.1. Sondervorstellung in Anwesenheit der Regisseurin Penny Panayotopoulou.
Di., 27.1. - 19.00 UhrSa., 31.1. - 21.30 Uhr
L’armée du salut
L’armée du salut
Marokko, Schweiz, Frankreich 2013 | Regie: Abdellah Taia | 84 min. | digital | Said Mrini, Karim Ait M´Hand u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
In einem Viertel einfacher Leute in Casablanca erlebt der 15jährige Abdellah sein sexuelles Erwachen – und er spürt, dass er sich zu Männern hingezogen fühlt und diese sich zu ihm. In seiner vielköpfigen Familie mit der strengen Mutter und dem gewalttätigen Vater fühlt er sich zwischen allen Stühlen, nur zu seinem älteren Bruder Slimane schaut er auf. Doch es wird immer schwieriger, seine Homosexualität zu verbergen. Schließlich lässt er Marokko und seine Familie hinter sich…
Mi., 28.1. - 15.30 UhrFr., 30.1. - 19.30 Uhr
The Green Prince
The Green Prince
Israel, USA, Deutschland 2014 | Regie: Nadav Schirman | 105 min. | digital | Mosab Hassan Yousef u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Dieser Dokumentarfilm basiert auf der wahren Geschichte von Mosab Hassan Yousef, der als Sohn des Hamas-Führers Scheich Hassan Yousef aufwuchs, gegen die Israelis kämpfte, dann jedoch gefangen genommen wurde und sich als Spion anwerben ließ. Fortan half er im Dienste des israelischen Geheimdienstes, beispielsweise Selbstmordattentate der Palästinenser zu verhindern, und arbeitete gegen seine eigene Familie. 2007 flüchtete er in die USA und schrieb seine Erinnerungen nieder.
Fr., 30.1. - 21.30 UhrSo., 1.2. - 18.00 Uhr
Incompresa – Missverstanden
Incompresa – Missverstanden
Italien, Frankreich 2014 | Regie: Asia Argento | 106 min. | digital | Charlotte Gainsbourg, Giulia Salerno u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Arias Eltern haben kaum Augen für ihre neunjährige gemeinsame Tochter: Die Mutter ist eine exaltierte Pianistin, die gern die Männer um den Finger wickelt, der Vater wäre gern ein Filmstar, und zudem sind die beiden mit einem alles verzehrenden Rosenkrieg gegeneinander beschäftigt. Niemand kümmert sich um das intelligente, auf sich gestellte Mädchen, das bald beginnt, auf der Suche nach Zuneigung und Halt seine ganz eigenen Wege zu gehen…
Sa., 31.1. - 17.30 UhrSo., 1.2. - 20.00 UhrMo., 2.2. - 21.30 UhrDo., 5.2. - 19.00 UhrMo., 9.2. - 19.00 Uhr
Wir sind jung. Wir sind stark.
Wir sind jung. Wir sind stark.
Deutschland 2014 | Regie: Burhan Qurbani | 128 min. | digital | Devid Striesow, Jonas Nay, Saskia Rosendahl u.a. | deutsche Fassung.
Am 24.8.1992 eskalieren im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen fremdenfeindliche Ausschreitungen zu äußerst gewalttätigen Übergriffen auf ein Asylantenheim. Szenen, die sich einprägten, Bilder von einem rechtsradikalen Mob und völlig hilflosen Ordnungskräften. Nun hat Burhan Qurbani nach dreijähriger Arbeit seinen außergewöhnlichen Film fertig gestellt, der den Begebenheiten von damals aus mehreren Perspektiven nach geht. Aus der Perspektive einer vietnamesischen Bewohnerin, aus der Sicht eines überforderten Lokalpolitikers, der alle Verantwortung von sich weist – sowie mit den Augen eines jungen Mannes, der sich der rechten Szene zuwendet. Einer der wichtigsten deutschen Filme der heutigen Zeit. „Ein großartiger emotionaler Effekt ist das, den Regisseur Burhan Qurbani mit großer kinematographischer Souveränität erzeugt: Selten sieht man so etwas im Kino, schon gar nicht in einem deutschen Film.“ (kino-zeit.de)
Mo., 2.2. - 19.00 UhrDi., 3.2. - 19.00 UhrMi., 4.2. - 19.00 UhrDo., 5.2. - 21.15 UhrFr., 6.2. - 21.15 UhrSa., 7.2. - 21.15 UhrSo., 8.2. - 11.00 UhrDi., 10.2. - 19.00 UhrFr., 13.2. - 21.00 UhrSa., 14.2. - 21.00 UhrDi., 17.2. - 19.00 UhrMi., 18.2. - 21.00 UhrFr., 20.2. - 21.00 UhrSa., 28.2. - 21.00 Uhr
Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach ...
Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach ...
Schweden 2014 | Regie: Roy Andersson | 101 min. | digital | Nils Westblom u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der bizarre Filmtitel bezöge sich laut Regisseur auf ein Gemälde von Pieter Bruegel, des Älteren. Man ahnt: das ist ein ganz eigener Film. Es geht darin um zwei erfolglose Verkäufer von Scherzartikeln in einer Welt der Unlustigen, die einem am Telefon sagen: sie freuen sich, dass es einem so gut ginge, ihnen selbst aber geht es natürlich schlecht. Für den weltweit begeistert aufgenommenen Film gab es zuletzt den „Goldenen Löwen“ von Venedig. „In der genauen Komposition seiner Bilder beweist Andersson sowohl ein herausragendes Gespür für komisches Timing als auch für erschütternde Groteske. Er verstört und bezaubert.“ (kino-zeit.de).
Fr., 6.2. - 19.00 UhrSo., 8.2. - 17.00 UhrSa., 14.2. - 19.00 UhrSo., 15.2. - 17.00 UhrFr., 20.2. - 19.00 Uhr
Timbuktu
Timbuktu
Frankreich, Mauretanien 2014 | Regie: Abderrahmane Sissako | 97 min. | digital | Ibrahim Ahmed, Toulou Kiki u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Timbuktu, eine großartige Stadt in Mali, Afrika, mit großer Vergangenheit. Welche Zukunft jedoch hat sie, wenn sie von Dschihadisten terrorisiert wird, die der Bevölkerung ihre Regeln diktieren. Regisseur Sissako setzt dem Schrecken eine einfache Erzählung entgegen: die einer Beduinen-Familie, die in einem Zelt lebt und mit einem Fischer in Streit gerät. Es gelingen ihm dabei wunderbare Bilder des Aufbegehrens in aller Bescheidenheit, aber auch groteske Szenen finden ihren Platz. „Der Film überzeugt in seiner sehr großen formalen Schönheit, seinem Humor und seiner Zurückhaltung. Er erhellt die Menschlichkeit, die in allen steckt, während er zugleich die Intoleranz kritisiert“ urteilte stellvertretend für viele andere sehr positive Kritiken die ‚jury oecuménique’, Cannes.

Nominiert für den Oscar 2015 „Bester fremdsprachiger Film“!
Sa., 7.2. - 17.00 UhrSo., 15.2. - 11.00 UhrDo., 26.2. - 17.30 UhrSa., 28.2. - 17.30 Uhr
Citizenfour
Citizenfour
USA, Deutschland 2014 | Regie: Laura Poitras | 107 min. | digital | mit: Edward Snowden | Original mit deutschen Untertiteln.
“Citizenfour” ist Edward Snowden, der den NSA-Skandal aufdeckte und dem heute so mancher Deutsche freiwillig Asyl anbieten würde – wenn Snowden nicht noch immer in Russland wäre. Laura Poitras hat ihn 2013 – zusammen mit dem Journalisten Glenn Greenwald – in einem Hotelzimmer in Hongkong besucht, als der Skandal, den die Welt bis heute beschäftigt, ans Tageslicht kam. Sie ahnten, dass er mit seinen Enthüllungen sein Leben riskiert. Ein bewegendes, bisweilen sehr gespenstisches Porträt. „Spannender kann ein Dokumentarfilm kaum sein: Der Zuschauer ist eine Stunde lang unmittelbar in einer Situation dabei, in der Weltgeschichte geschrieben wird.“ (kino-zeit.de).

Nominiert für den Oscar 2015 „Bester Dokumentarfilm“!
Sa., 7.2. - 19.00 UhrFr., 13.2. - 19.00 UhrSa., 14.2. - 17.00 UhrDo., 26.2. - 21.00 UhrFr., 27.2. - 17.00 Uhr
Höhere Gewalt (Turist)
Höhere Gewalt (Turist)
Schweden 2014 | Regie: Ruben Östlund | 118 min. | digital | Johannes Bah Kuhnke, Lisa Loven Kongsil u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine junge schwedische Familie macht Skiurlaub in den französischen Alpen. Die Sonne scheint, die Pisten sind herrlich, das Berg-Idyll perfekt. Doch plötzlich geschieht beim Mittagessen auf der Restaurant-Terrasse die Katastrophe: Eine Lawine rast mit voller Wucht auf sie zu. Panisch ergreift Mutter Ebba die beiden Kinder und panisch ergreift Vater Tomas… die Flucht. Das große Unglück ist zwar ausgeblieben, doch zurück bleibt der Schock über Tomas Handeln. Die Kinder streiken, die Ehe kriselt und Tomas muss schwer mit seiner angeschlagenen Männlichkeit kämpfen... Der auf dem Filmfest in Cannes gefeierte Film seziert meisterhaft die Rollenbilder der modernen Familie. Einer der besten europäischen Filme seit vielen Jahren.
So., 8.2. - 14.30 Uhr
White Shadow
White Shadow
Tansania, Deutschland, Italien, USA 2013 | Regie: Hamisi Bazili u.a. | 115 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Nicht nur in Tansania sind Albinos besonderer Diskriminierung ausgesetzt. Alias ist einer von ihnen. Sein Vater wurde ermordet, darum flieht er zu seinem Onkel in die Stadt. Dort verkauft er auf der Straße Sonnenbrillen und DVDs. Als er sich in die Tochter seines Onkels verliebt, sehr zu dessen Unwillen, und zudem einen Freund findet, der ebenso Albino ist, erkennt er, dass das eigene Überleben mehr sein muss, als etwas zu essen zu haben oder ein Dach über dem Kopf. Es muss etwas mit Anerkennung zu tun haben. WHITE SHADOW gewann den Preis für den besten Debütspielfilm auf dem Venedig Filmfestival 2013. Seitdem war der Film weltweit auf vielen Festivals vertreten und wurde mehrfach ausgezeichnet. Ausführender Produzent des Films ist der Schauspieler und Filmemacher Ryan Gosling.
So., 8.2. - 19.00 UhrMi., 11.2. - 21.30 UhrMo., 16.2. - 21.00 Uhr
Top Girl ... oder La déformation professionelle
Top Girl ... oder La déformation professionelle
Deutschland 2013 | Regie: Tatjana Turanskyj | 98 min. | digital | Julia Hummer, R P Kahl u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
„Frauen und Arbeit“ nennt Regisseurin Tatjana Turanskyi ihre Film-Trilogie. In ihrem zweiten Teil geht es um eine 29-jährige, alleinerziehende Frau, die eigentlich Schauspielerin werden möchte, sich aber tagsüber um ihre Tochter kümmern muss und nachts ihren Lebensunterhalt als SM-Prostituierte verdient. Eine für sie vollkommen unbefriedigende Situation, deren Spannungen sie kaum mehr erträgt. Dann aber begegnet sie David, mit dem alles anders werden könnte ... oder auch nicht. Handwerklich sehr gekonnt, eindringlich gespielt, mit einem Wiedersehen mit Julia Hummer (DIE INNERE SICHERHEIT).
So., 8.2. - 21.30 Uhr
Blue Ruin
Blue Ruin
USA 2013 | Regie: Jeremy Saulnier | 94 min. | digital | Macon Blair, Devin Ratray u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein ziemlich undurchschaubarer Typ, der ziellos herumtreibt, erfährt, dass ein ehemaliger, als gewalttätig beschriebener Ex-Gefängniskollege wieder auf freiem Fuß ist. Anlass für einen großen Rachefeldzug, denn dieser hat einst seiner Familie Böses angetan. Darum begibt er sich wieder an den Ort seiner Kindheit, um ihm dort aufzulauern... „Abgesehen von der erfrischend eklektischen Geschichte lebt der Film vor allem von seinem leicht schäbig-dreckigen Look.“ (kino-zeit.de)
Di., 10.2. - 21.30 UhrSo., 15.2. - 21.00 UhrDi., 17.2. - 21.30 UhrDo., 19.2. - 21.00 UhrDi., 24.2. - 21.00 Uhr
Amour Fou
Amour Fou
Österreich 2014 | Regie: Jessica Hausner | 96 min. | digital | Christian Friedel, Birte Schnoeink u.a. | deutsche Fassung.
Und nun lebe wohl; möge Dir der Himmel einen Tod schenken, nur halb an Freude und unaussprechlicher Heiterkeit dem meinigen gleich: das ist der herzlichste und innigste Wunsch, den ich für Dich aufzubringen weiß. Letzte Worte an die Halbschwester. Und dann hat sich Heinrich von Kleist am 21.11.1811 umgebracht. Zuvor erschoss er die schwerkranke Henriette Vogel. Noch weiter davor war er arm und verzweifelt. Heute aber ist er ein legendärer Dichter. Es verlangt Stilgefühl und ästhetische Intelligenz, um sich so einem Thema zu nähern. Der österreichischen Regisseurin Jessica Hausner (LOURDES) ist das mit diesem ungewöhnlichen Film nachdrücklich gelungen.
Mi., 11.2. - 19.00 UhrDo., 12.2. - 19.00 UhrSo., 15.2. - 19.00 UhrMo., 23.2. - 19.00 Uhr
Wiedersehen mit Brundibár
Wiedersehen mit Brundibár
Deutschland 2014 | Regie: Douglas Wolfsberger | 88 min. | digital | deutsche Fassung.
Im NS-Propagandafilm „Theresienstadt“ sind auch Szenen einer Kinderoper mit dem Titel „Brundibár“ zu sehen, gespielt von den Inhaftierten. Diese wurde im KZ wiederholt aufgeführt. Als Schauspieler und Schauspielerinnen der Berliner Schaubühne das heutige KZ Theresienstadt besuchten und dabei der Überlebenden Greta Klingsberg begegnen, die damals mitgesungen hat, wird ihr Interesse an dieser Kinderoper geweckt, da sie zu begreifen beginnen, dass sie auch vom Verlangen nach einer ganz normalen Kindheit unter völlig unmenschlichen Bedingungen handelt. Ausgesprochen sehenswerte Dokumentation, die u.a. Überlegungen dazu anstellt, wie man das Thema Holocaust heute zeitgemäß vermitteln kann.

Schulvorstellungen in den Morgenstunden möglich: medienforum@gmx.de / 06221 – 97 89 20
So., 15.2. - 15.00 UhrMo., 16.2. - 19.00 UhrMi., 18.2. - 19.00 UhrSa., 21.2. - 17.00 UhrSo., 22.2. - 11.00 Uhr
Au fil d'Ariane – Café Olympique
Au fil d'Ariane – Café Olympique
Frankreich 2014 | Regie: Robert Guédiguian | 95 min. | digital | Ariane Ascaride, Adrien Jolivet u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Alptraum von einer Geburtstagsfeier: Alle sagen ab und als Geburtstagskind sitzt man dann alleine zuhause herum. So geschieht es einer Frau in den besten Jahren, die aber dann spontan nach Marseille fährt und dort in besagtem ‚Café Olympique’ landet, allerdings ohne Geld. Macht nichts, sie beginnt spontan als Kellnerin zu arbeiten, schläft auf einem Boot und bricht zuletzt mit neu gewonnenen Freunden in ein Museum ein. Es gibt viele Komödien darüber, wie es ist, aus dem Alltag auszubrechen. CAFÉ OLYMPIQUE jedoch gewinnt seinen besonderen südfranzösischen Charme durch Robert Guédiguians leichtfüßige Regiekunst und Ariane Ascarides schauspielerische Präsenz.
Do., 19.2. - 19.00 UhrSa., 21.2. - 19.00 UhrMi., 25.2. - 19.00 Uhr
Laurel & Hardy: Blockheads – Die Klotzköpfe
Laurel & Hardy: Blockheads – Die Klotzköpfe
USA 1938 | Regie: John G. Blystone | 55 min. | digital | Stan Laurel, Oliver Hardy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Stan wurde während der Kämpfe des Ersten Weltkriegs vergessen. Noch 20 Jahre nach dem Ende hält er in den Schützengräben aus – bis er entdeckt und als Kriegsheld gefeiert wird. Sein Kamerad Ollie nimmt ihn gütig bei sich auf, sehr zum Unwillen seiner Gattin. Also beginnt im trauten Heim der Krieg von vorne, zumal sich Stan als wenig geschickt im Alltag erweist. Eine Komödie, in der viel geschossen wird.
So., 22.2. - 13.30 UhrDo., 26.2. - 19.30 Uhr
Laurel & Hardy: Way out West – Zwei ritten nach Texas
Laurel & Hardy: Way out West – Zwei ritten nach Texas
USA 1937 | Regie: James W. Horne | 66 min. | digital | Stan Laurel, Oliver Hardy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Unterwegs im Wilden Westen mit einer wichtigen Urkunde auf der Suche nach einer bestimmten Frau: wer sich dort dick und doof anstellt, ist der rauchenden Mündung eines Colts geweiht. Den Künstlern Laurel und Hardy war diese in Kalifornien gedrehte Komödie ihr liebster Film. Berühmt auch wegen der amüsanten Musikdarbietungen, z.B.: „In the blue ridge mountains of Virginia, on the trail of the lonesome pine ....“
So., 22.2. - 15.30 UhrSa., 28.2. - 19.30 Uhr
Laurel & Hardy: A Chump at Oxford
Laurel & Hardy: A Chump at Oxford
USA 1940 | Regie: Alfred J. Goulding | 62 min. | digital | Stan Laurel, Oliver Hardy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Da sie halfen, einen Bankräuber zu fassen, bekommen Stan und Ollie ein Stipendium an der britischen Elite-Universität Oxford. Arrogante Kommilitonen erwarten sie und hecken bereits labyrinthische Späße aus. Eines der lustigsten Werke der Filmgeschichte!
So., 22.2. - 17.30 UhrDi., 24.2. - 19.30 Uhr
Laurel & Hardy: Sons of the Desert – Die Wüstensöhne
Laurel & Hardy: Sons of the Desert – Die Wüstensöhne
USA 1933 | Regie: William A. Seiter | 65 min. | digital | Stan Laurel, Oliver Hardy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Stan und Ollie sind Mitglieder der exklusiven Loge "Die Wüstensöhne". Natürlich wollen sie an deren Jahrestreffen in Chicago teilnehmen. Doch ihre herrischen Ehegattinnen sind entschieden dagegen. Also erfinden die beiden eine List namens „Doppeldackeldelirium“, eine Krankheit, die Ollie zur Seereise nach Hawaii nötigt (bei der Stan natürlich mitkommen soll). Dort wähnen sie auch ihre Ehefrauen, bis sie sich im Kino eine Wochenschau ansehen, bei der auch vom Jahrestreffen in Chicago berichtet wird. Und von dort winken ihnen zwei wohlbekannte Herren in die Kamera... Vor allem die Kombination aus resoluter Gattin und ängstlichem Pantoffelheld war eine typische Konstellation der Laurel & Hardy Filme, einfach großartig!
So., 22.2. - 19.30 UhrMo., 23.2. - 21.00 Uhr
Ida
Ida
Polen, Dänemark 2013 | Regie: Pawel Pawlikowski | 90 min. | digital | Agata Kulesza, Agata Trzebuchowska u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1962 in einem polnischen Kloster. Bevor die Novizin Anna ihr Gelübde ablegen kann, wird sie von der Oberschwester gebeten, ihre einzige noch lebende Verwandte, Tante Wanda, aufzusuchen. Dieses Treffen hat für Anna ungeahnte Folgen, denn ihr wird offenbart, sie sei eigentlich Jüdin und trage den Namen Ida. So begeben sich darum die beiden Frauen auf eine Reise zu den Spuren der tragischen Geschichte ihrer Familie. Annas Welt, ihre Vorstellungen, ihr Glaube gerät ins Wanken... In eindrücklichen Schwarz-Weiß-Bildern, still und intensiv, erzählt der preisgekrönte Regisseur Pawel Pawlikowski von zwei Frauen, denen das Vergessen nicht gelingt. IDA ist für den polnischstämmigen Filmemacher auch eine Beschäftigung mit seinem Geburtsland Polen und den eigenen Wurzeln. Seine poetische wie klare filmische Annäherung an die bis heute mit Schweigen belegte Gemengelage aus Antisemitismus, Katholizismus und Kommunismus stellt eine zu Recht ausgezeichnete Perle europäischen Filmschaffens dar.

Nominiert für den Oscar 2015 „Bester fremdsprachiger Film“!
Di., 24.2. - 17.30 Uhr
"Film & Wein" - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Und weiter geht sie, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Unser Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Überraschendes Kino, wie man es so nur selten erleben kann. Angekündigt ist diesmal „ein Film über blutige Wahlverwandtschaften“ – natürlich wie immer verbunden mit einem schönen Glas Rotwein. Referentin: Sylvia Rexing.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei.
Fr., 27.2. - 19.00 Uhr
Der Golem, wie er in die Welt kam (Veranstaltungsort: Kirche, Edingen)
Der Golem, wie er in die Welt kam (Veranstaltungsort: Kirche, Edingen)
Deutschland 1920 | Regie: Paul Wegener, Carl Boese | 86 min. | digital | Stummfilm Originalfassung.
Stummfilm in der Kirche - live vertont Miriam Weiss (Klavier)
Veranstaltungsort: Evangelische Kirche, Hauptstr. 43, Edingen-Neckarhausen

Prag im 16. Jahrhundert. Rabbi Loew, Oberhaupt der jüdischen Gemeinde, zugleich ein Meister der schwarzen Magie, erweckt eine Lehmpuppe zum Leben, den Golem. Dieser besitzt große Kräfte, ja, er rettet sogar dem Kaiser das Leben, der wiederum danach die von ihm angeordnete Vertreibung der Juden aus dem Ghetto widerruft. Dann jedoch gibt es eine ungünstige Konstellation der Gestirne am Himmel und der Golem rebelliert gegen seinen Schöpfer. Nur ein kleines Mädchen kann dem Wahn des Golem Einhalt gebieten … Ein berühmter Film mit einem wahrhaft phantastischen Plot, den Paul Wegener expressionistisch suggestiv außergewöhnlich überzeugend umsetzt. Einer der erfolgreichsten deutschen Stummfilme überhaupt.

Veranstalter: Kineskop, KIEN, VHS Edingen-Neckarhausen, Evangelische Gemeinde Edingen
Sa., 28.2. - 19.00 Uhr
Winterschlaf
Winterschlaf
Türkei, Deutschland, Frankreich 2014 | Regie: Nuri Bilge Ceylan | 196 min. | digital | Haluk Bilginer, Melisa Sözen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Aydin war einmal Schauspieler; nun betreibt er ein kleines abgelegenes Hotel in Anatolien. Das Leben und das Altern hat ihn zum Zyniker werden lassen, und auch an seiner Frau Nihal zeigt er kaum noch Interesse. Außerdem lebt noch seine Schwester Necla bei den beiden. Und als im Winter die Abgeschiedenheit des Hotels und seiner Bewohner schier unerträglich ist und jeder auf sich selbst zurückgeworfen wird, nehmen die Spannungen zwischen den dreien zu…

Einer der großen Besucherlieblinge unserer diesjährigen "Filmtage des Mittelmeeres" erneut bei uns im Programm!
So., 1.3. - 11.00 Uhr
Timbuktu
Timbuktu
Frankreich, Mauretanien 2014 | Regie: Abderrahmane Sissako | 97 min. | digital | Ibrahim Ahmed, Toulou Kiki u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Timbuktu, eine großartige Stadt in Mali, Afrika, mit großer Vergangenheit. Welche Zukunft jedoch hat sie, wenn sie von Dschihadisten terrorisiert wird, die der Bevölkerung ihre Regeln diktieren. Regisseur Sissako setzt dem Schrecken eine einfache Erzählung entgegen: die einer Beduinen-Familie, die in einem Zelt lebt und mit einem Fischer in Streit gerät. Es gelingen ihm dabei wunderbare Bilder des Aufbegehrens in aller Bescheidenheit, aber auch groteske Szenen finden ihren Platz. „Der Film überzeugt in seiner sehr großen formalen Schönheit, seinem Humor und seiner Zurückhaltung. Er erhellt die Menschlichkeit, die in allen steckt, während er zugleich die Intoleranz kritisiert“ urteilte stellvertretend für viele andere sehr positive Kritiken die ‚jury oecuménique’, Cannes.

Nominiert für den Oscar 2015 „Bester fremdsprachiger Film“!
So., 1.3. - 15.00 UhrMo., 2.3. - 19.00 UhrSa., 14.3. - 17.00 UhrSo., 15.3. - 11.00 UhrSo., 22.3. - 17.00 UhrSa., 4.4. - 17.00 UhrSo., 5.4. - 15.00 UhrMo., 6.4. - 15.00 Uhr
Citizenfour
Citizenfour
USA, Deutschland 2014 | Regie: Laura Poitras | 107 min. | digital | mit: Edward Snowden | Original mit deutschen Untertiteln.
“Citizenfour” ist Edward Snowden, der den NSA-Skandal aufdeckte und dem heute so mancher Deutsche freiwillig Asyl anbieten würde – wenn Snowden nicht noch immer in Russland wäre. Laura Poitras hat ihn 2013 – zusammen mit dem Journalisten Glenn Greenwald – in einem Hotelzimmer in Hongkong besucht, als der Skandal, den die Welt bis heute beschäftigt, ans Tageslicht kam. Sie ahnten, dass er mit seinen Enthüllungen sein Leben riskiert. Ein bewegendes, bisweilen sehr gespenstisches Porträt. „Spannender kann ein Dokumentarfilm kaum sein: Der Zuschauer ist eine Stunde lang unmittelbar in einer Situation dabei, in der Weltgeschichte geschrieben wird.“ (kino-zeit.de).

Oscar 2015 „Bester Dokumentarfilm“!
So., 1.3. - 17.00 UhrSo., 8.3. - 15.00 UhrSo., 22.3. - 15.00 UhrFr., 3.4. - 21.15 UhrMo., 6.4. - 19.00 UhrFr., 1.5. - 15.00 Uhr
Inherent Vice – Natürliche Mängel
Inherent Vice – Natürliche Mängel
USA 2015 | Regie: Paul Thomas Anderson | 148 min. | digital | Joaquin Phoenix u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Los Angeles, 1970: Der heruntergekommene, Rauschmitteln nicht abgeneigte Privatschnüffler Larry "Doc" Sportello wird von seiner Ex-Freundin in einen kniffligen Fall hineingezogen: Die attraktive Shasta hat eine Liaison mit einem schwerreichen Bauunternehmer, gegen den dessen Frau und ihr Lover angeblich einen perfiden Plan schmieden, der den Milliardär ins Irrenhaus bringen soll. Kaum hat Sportello widerwillig die Arbeit aufgenommen, verschwindet der Unternehmer – und es scheinen immer mehr dubiose Gestalten in die Sache verwickelt zu sein... P.T. Anderson (MAGNOLIA, THE MASTER, BOOGIE NIGHTS) glänzt hier mit einer hochkarätig besetzten Krimikomödie nach einem Roman des Kultautors Thomas Pynchon, die mit viel 70er Jahre Flair und grandioser Musik aufwartet.
So., 1.3. - 19.00 UhrMo., 2.3. - 21.00 UhrDi., 3.3. - 21.00 UhrSo., 8.3. - 21.15 UhrDi., 10.3. - 19.00 UhrDo., 12.3. - 21.30 UhrFr., 13.3. - 19.00 UhrSa., 14.3. - 19.00 UhrFr., 20.3. - 19.00 UhrMo., 23.3. - 21.15 UhrDi., 28.4. - 21.00 Uhr
Die Hüter der Tundra
Die Hüter der Tundra
Deutschland 2013 | Regie: René Harder | 85 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Verschneite Bäume, alte Holzhäuser mit Kaminfeuer: ein kleines Dorf ganz weit oben im Norden Russlands gleicht einer Idylle. Ihre Bewohner verdingen sich zumeist als Rentierzüchter. Alljährlich feiern sie ihr Fest des Nordens. Die harte Natur zwingt deren Bewohner zur Solidarität untereinander. Doch nun wurden große Rohstoffvorkommen unter der Tundra entdeckt und das Dorf soll zerstört werden. Aber es gibt Widerstand. René Harder, Buchautor, Regisseur und Schauspieler beweist erneut seinen engagierten Blick für das Besondere, der DIE HÜTER DER TUNDRA zu einer ungemein stimmungsvollen Erfahrung werden lässt.
Di., 3.3. - 19.00 UhrSo., 8.3. - 11.00 UhrMi., 11.3. - 17.00 UhrSa., 21.3. - 17.00 Uhr
bestefreunde
bestefreunde
Deutschland 2014 | Regie: Jonas Grosch, Carlos Val | 87 min. | digital | Katharina Wackernagel, Sebastian Schwarz u.a. | deutsche Fassung.
Eine freie Journalistin, um die 30, liebt ihre Freiheit ganz besonders, lebt in den Tag hinein zusammen mit ihrem Kumpel. Aber die Sache wird ernst, als sich ihr Kumpel ernsthaft verliebt, und die freie Journalistin mit ihrer Freiheit plötzlich nicht mehr viel anzufangen weiß... „Auf interessante Weise missachtet der Film die Vorgaben der Genres, innerhalb derer er sich bewegt.“ (kino-zeit.de). Am 5. März Premiere in Anwesenheit des Regisseurs Jonas Grosch sowie der Darsteller Katharina Wackernagel und Jochen Wenz.
Do., 5.3. - 19.00 UhrSa., 7.3. - 17.00 UhrSo., 15.3. - 15.00 Uhr
La mafia uccide solo d'estate – Die Mafia mordet nur im Sommer
La mafia uccide solo d'estate – Die Mafia mordet nur im Sommer
Italien 2013 | Regie: Pierfrancesco Diliberto | 87 min. | digital | Cristiana Capotondi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Arturo wächst in Palermo auf, ein unschuldiger Junge. Er verliebt sich in Flora – und mit aller Kraft will er nun ihr Herz erobern. Aber die Stadt seiner Jugend wird immer wieder von schweren Verbrechen erschüttert, die auf das Konto der Mafia gehen. Der junge Arturo kommt nicht umhin, sich dieser Realität zu stellen... Pierfrancesco Diliberto schuf eine zutiefst menschliche Komödie über Gefühle in einer Situation der Gewalt. Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 6.3. - 19.00 Uhr
Whiplash
Whiplash
USA 2014 | Regie: Damien Chazelle | 105 min. | digital | Miles Teller, J.K. Simmons u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Andrew heißt ein junger talentierter Schlagzeuger, der in New York eine Musikschule besucht, da er ein brillanter Jazz-Schlagzeuger werden möchte. Sein Lehrer Fletcher erkennt sein Talent, treibt ihn mit seinem Ehrgeiz an, schreckt aber auch vor psychischer und physischer Gewalt nicht zurück... Abendfüllendes Remake eines Kurzfilms, das die Kritik in hohem Maß beglückte. „... punktet durch zwei faszinierende Schauspieler, eine straight erzählte Geschichte um eine musikalische Rivalität und viel brillant inszenierten und mitreißend gespielten Jazz, der so fesselnd und frisch daherkommt, dass selbst Zuschauer ohne große Affinität zu der Musikgattung am Ende als bekehrte Fans mit einem seligen Lächeln auf dem Gesicht aus den Kinos streben dürften.“ (kino-zeit.de).

5 Oscar-Nominierungen - u.a. „Bester Film“!
Sa., 7.3. - 19.00 UhrSo., 8.3. - 19.00 UhrMo., 9.3. - 21.00 UhrMi., 11.3. - 21.00 UhrSo., 15.3. - 19.00 UhrMi., 18.3. - 19.00 UhrDo., 19.3. - 19.00 UhrSo., 22.3. - 19.00 UhrDi., 24.3. - 19.00 UhrSo., 29.3. - 11.00 Uhr
Pepe Mujica – Der Präsident
Pepe Mujica – Der Präsident
Deutschland 2015 | Regie: Heidi Specogna | 93 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
José Alberto Mujica Cordano genannt ‚El Pepe’ wurde 1935 in Montevideo geboren, war zunächst Blumenzüchter, schloss sich dann aber der Stadtguerilla Tupamaros an, was ihn längere Zeit in Haft brachte. Nach der Entlassung 1985 engagierte er sich weiterhin politisch, 2010 wurde er als Führer des Linksbündnisses ‚Frente Amplio’ Staatspräsident von Uruguay. Sein Lebensstil ist bis zum heutigen Tage von provokanter Einfachheit geprägt - er gilt als ‚ärmster Präsident der Welt’, bewirtschaftet zusammen mit seiner Lebensgefährtin Lucia einen kleinen Bauernhof. 2011 war er auch in Deutschland zu Besuch. Heidi Specogna hat Pepe Mujica, der politisch dem Brasilianer Lula da Silva nahe steht, ausgesprochen liebevoll porträtiert.
So., 8.3. - 17.00 UhrMo., 9.3. - 19.00 UhrMi., 11.3. - 19.00 UhrSo., 15.3. - 17.00 Uhr
Birdman
Birdman
USA 2014 | Regie: Alejandro González Iñárritu | 119 min. | digital | Michael Keaton, Edward Norton, Naomi Watts u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Schauspieler Riggan Thomson, der früher die Blockbuster-Superheldenfigur „Birdman“ spielte, ist am Ende. Mit einer Theaterinszenierung, bei der er Regie führt und selbst die Hauptrolle spielt, versucht er verzweifelt, zumindest seine Reputation als Künstler zu retten. Doch private Querelen mit seiner Tochter, die einen Entzug hinter sich hat, seiner anstrengenden Geliebten und seiner Ex-Frau machen ihm die Arbeit zur Hölle. Zumal sein Co-Star Mike Shiner ein unberechenbarer Exzentriker ist. Und dann ist da immer wieder Birdmans Stimme in seinem Kopf, die ihn in Versuchung bringt, alles zu verändern… Herrlich selbstironische Paraderolle für Michael Keaton in einem Film, der fast ohne Schnitte auskommt und dem Geist und Witz und ein famoser Soundtrack zu wahrer Sogwirkung verhelfen.

Gleich 9-fach für den Oscar 2015 nominiert!
Do., 12.3. - 19.00 UhrMo., 16.3. - 19.00 UhrDi., 17.3. - 19.00 UhrSo., 22.3. - 11.00 UhrMi., 25.3. - 19.00 Uhr
Amores Perros
Amores Perros
Mexiko 2000 | Regie: Alejandro González Iñárritu | 154 min. | digital | Goya Toledo, Gael Garcia Bernal u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
AMORES PERROS erzählt die Geschichten mehrerer Personen im heutigen Mexiko City. Zum Beispiel von Octavio, einem Teenager, der hofft, dass ihm die Welt der Hundekämpfe einen Weg aus der Armut weist und ihm hilft, mit Susana, seiner Schwägerin durchzubrennen. Zur selben Zeit verlässt Daniel seine Frau und seine zwei Töchter, um fortan mit dem Fotomodell Valeria zu leben. Und da ist noch El Chivo, ein ehemaliger Revolutionär, der heute mit einem Rudel wilder Hunde als Auftragsmörder durch die Straßen streift ... AMORES PERROS ist ein Film über den Verlust von Menschlichkeit - einer der innovativsten Filme der letzten 15 Jahre, was die "New York Times" dazu veranlasste, ihn als "Meisterwerk und ersten Klassiker des neuen Jahrhunderts" zu bezeichnen. Ein höchst seltenes Lob für einen Film aus Lateinamerika.
So., 15.3. - 21.15 Uhr
heidel/berg/heim Photoausstellung
heidel/berg/heim Photoausstellung
Die Ausstellung findet im Rahmen des Bergheimer Frühling in der ehemaligen Feuerwache Heidelberg statt.

2011 schrieb Sabine Scheltwort über das Projekt:
Sie reicht vom Zentrum der Stadt bis zur Ausfahrt, vom Bismarckplatz bis zur Autobahn. Die Bergheimer Straße war nie einfach schnöde Einkaufsmeile mit Nullachtfünfzehn-Läden, sondern hatte stets ihren ganz eigenen Charakter. In den vergangenen Jahren jedoch unterliegt sie einer Reihe von Schönheitsoperationen, bei denen zurzeit noch offen ist, ob sie am Ende zur schnieken Einheitsmaske entstellt oder von beeindruckender Individualität sein wird. Der junge Heidelberger Fotograf Max P Martin hat seit 2010 die Menschen und ihre Geschäfte in schwarzweißen Doppelporträts aufgenommen, die bisher das Gesicht der Bergheimer Straße ausmachten: Die Eisenwarenhändler, bei denen noch Schrauben jeder Größe zu finden sind. Oder den eigenwilligen Wirt des Tati. Martin porträtiert die Menschen – nicht nur anhand ihres Aussehens, sondern auch anhand eines charakteristischen Details ihrer Umgebung.
Di., 17.3. - 19.00 Uhr
Babel
Babel
USA 2006 | Regie: Alejandro González Iñárritu | 144 min. | digital | Brad Pitt, Cate Blanchet u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
In einem marokkanischen Bergdorf schenkt ein alter Mann einem seiner Söhne ein Gewehr, damit er die Schakale von der Ziegenherde fernhält. Aber der Sohn schießt aus Spaß auf einen Bus und verletzt dabei eine amerikanische Touristin. Davon handelt die erste Sequenz einer Reihe von Kommunikationsstörungen und Missverständnissen zwischen den Kulturen, die Iñárritu im dritten Teil seiner Trilogie anspricht und zu exemplarischen Szenen von überwältigender Bildkraft verdichtet.
Di., 17.3. - 21.30 Uhr
Biutiful
Biutiful
Spanien, Mexiko 2011 | Regie: Alejandro González Iñárritu | 147 min. | digital | Javier Bardem u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Uxbal lebt in Barcelona mehr schlecht als recht. Er ist getrennt von seiner Frau, sorgt aber für deren Kinder. Beruflich organisiert er den Straßenverkauf illegaler Waren durch Afrikaner. Dann erhält Uxbal die Diagnose, er habe Krebs und nicht mehr lange zu leben. Die Dinge um ihn herum verdüstern sich. Aus Versehen vergiftet Uxbal mehrere chinesische Leiharbeiter im Schlaf und quält sich darüber mit Schuldgefühlen. Aber obwohl er dem Tode nahe scheint, gibt er nicht auf, sondern bleibt auf der Suche nach etwas Heiligem... BIUTIFUL erschüttert durch seine strahlende Finsternis – ein dunkler Film, in dem Javier Bardem ausgesprochen beeindruckt.
Mi., 18.3. - 21.15 Uhr
American Sniper
American Sniper
USA 2014 | Regie: Clint Eastwood | 132 min. | digital | Bradley Cooper, Sienna Miller u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der ehemalige Rodeo-Reiter Chris Kyle meldet sich bei der US-Army, nimmt am Irakkrieg teil und wird ein legendärer Scharfschütze, der nachweislich 160 Menschen getötet haben will. Regielegende Clint Eastwood nahm sich dessen Biographie an, in der Kyle psychisch beschädigt aus dem Krieg zurückkehrt... Einerseits von der Kritik umstritten, andererseits als Genrefilm über den uramerikanischen Typus des zerbrochenen Helden ausgesprochen sehenswert.

Erhielt sechs Nominierungen für den Oscar 2015!
Do., 19.3. - 21.15 UhrSa., 21.3. - 19.00 UhrDi., 24.3. - 21.15 UhrSo., 29.3. - 21.15 UhrMo., 30.3. - 21.15 UhrDi., 31.3. - 21.15 UhrDo., 9.4. - 21.00 Uhr
The Zero Theorem
The Zero Theorem
USA, Großbritannien 2013 | Regie: Terry Gilliam | 107 min. | digital | Christoph Waltz, Tilda Swinton u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In einer schrecklichen Zukunft sucht ein Computergenie nach dem „Zero-Theorem“, einer mathematischen Formel, die endlich den Sinn des Lebens beweisen soll. Das soll hier als Inhaltsangabe genügen. Denn Terry Gilliam, berühmt durch Filme wie BRAZIL oder 12 MONKEYS inszeniert hier, gestützt durch exzellente Hauptdarsteller, ein Spektakel der originellen Absurditäten. So sehr, dass selbst routinierte Cineasten erhebliche Schwierigkeiten haben, sich zu erinnern, was sie eigentlich gesehen haben. Die Kritik zeigte sich einerseits angetan, oftmals aber auch ratlos und überfordert.
So., 22.3. - 21.15 Uhr
Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach
Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach
Schweden 2014 | Regie: Roy Andersson | 101 min. | digital | Nils Westblom u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der bizarre Filmtitel bezöge sich laut Regisseur auf ein Gemälde von Pieter Bruegel, des Älteren. Man ahnt: das ist ein ganz eigener Film. Es geht darin um zwei erfolglose Verkäufer von Scherzartikeln in einer Welt der Unlustigen, die einem am Telefon sagen: sie freuen sich, dass es einem so gut ginge, ihnen selbst aber geht es natürlich schlecht. Für den weltweit begeistert aufgenommenen Film gab es zuletzt den „Goldenen Löwen“ von Venedig. „In der genauen Komposition seiner Bilder beweist Andersson sowohl ein herausragendes Gespür für komisches Timing als auch für erschütternde Groteske. Er verstört und bezaubert.“ (kino-zeit.de)
Mo., 23.3. - 19.00 UhrSo., 29.3. - 17.00 Uhr
21 Grams
21 Grams
USA 2003 | Regie: Alejandro González Iñárritu | 124 min. | digital | Sean Penn, Benicio Del Toro u.a. | englischsprachige Originalfassung | FSK: 16.
„Es heißt, wir alle verlieren 21 Gramm genau in dem Moment, in dem wir sterben, jeder von uns". Drei Lebenswege, drei Tragödien, der Tod ist das Thema. Ein schwerkranker Mathematikprofessor, ein ehemaliger Gefangener, nun durch Jesus Christus geläutert, eine Mutter und Ehefrau mit Drogenvergangenheit, alle holt sie die Vergangenheit wieder ein. Anspruchsvolles, faszinierendes Darstellerkino auf höchstem Niveau mit grobkörnigen Bildern und ausgeblichenen Farben.
Mi., 25.3. - 21.15 Uhr
La chambre bleue – Das blaue Zimmer
La chambre bleue – Das blaue Zimmer
Frankreich 2014 | Regie: Mathieu Almaric | 75 min. | digital | Mathieu Almaric, Stéphanie Cléau u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Regisseur und Schauspieler Mathieu Amalric verlegt die Handlung des gleichnamigen Romans von Georges Simenon von 1964 in das Frankreich von heute. Im Zentrum steht dabei genau dies blaue Zimmer, in dem sich regelmäßig ein Paar in der Abenddämmerung trifft, das anderweitig verheiratet ist. Mathieu Amalric interessiert es dabei weniger, einen der üblichen erotischen Thriller zu drehen, sondern entfaltet lieber ein Spiel über Wahrheit und Lüge, weswegen er auch stilistisch zu extravaganten Mitteln greift. Aber letztlich versteht man dabei wieder umso mehr, dass zumindest die gefährliche Variante der Liebe wohl in Frankreich erfunden wurde.

Preview
Do., 26.3. - 19.00 Uhr
Film und Wein
Film und Wein
Regie: ???.
Auch im Frühling geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Unser Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Überraschendes Kino, wie man es so nur selten erleben kann. Angekündigt ist diesmal ein Film aus Skandinavien – natürlich wie immer verbunden mit einem schönen Glas Rotwein. Referentin: Karoline Hering. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei.
Fr., 27.3. - 19.00 Uhr
Une nouvelle amie – Eine neue Freundin
Une nouvelle amie – Eine neue Freundin
Frankreich 2014 | Regie: François Ozon | 107 min. | digital | Romain Duris, Anaïs Demoustier u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Laura ist Claires beste Freundin. Sie ist verheiratet und hat ein Kind. Als sie stirbt, verspricht ihr Claire, sich um ihren Mann und das Kind zu kümmern. Was Claire nicht weiß, Lauras Mann David gibt sich auch als Virginia. Er ist ein Transvestit, der es ebenso liebt, eine Frau zu sein - und damit seinem Kind zugleich einen Vater und eine Mutter anzubieten. Claire ist zunächst schockiert, beginnt sich dann aber zusehend für David/Virginia zu interessieren - so sehr, dass sie sogar ihre eigene Ehe aufs Spiel setzen wird... Die neue Tragikomödie von Ausnahmeregisseur François Ozon (JUNG & SCHÖN, 8 FRAUEN) mit Anaïs Demoustier, dem neuen Star aus Frankreich.
Sa., 28.3. - 19.00 UhrSo., 29.3. - 15.00 UhrSo., 29.3. - 19.00 UhrMo., 30.3. - 19.00 UhrDi., 31.3. - 19.00 UhrMi., 1.4. - 19.00 UhrFr., 3.4. - 19.00 UhrSa., 4.4. - 19.00 UhrSo., 5.4. - 19.00 UhrMo., 6.4. - 17.00 UhrFr., 10.4. - 19.00 UhrDi., 14.4. - 16.30 UhrMi., 15.4. - 16.30 Uhr
Wir sind jung. Wir sind stark.
Wir sind jung. Wir sind stark.
Deutschland 2014 | Regie: Burhan Qurbani | 128 min. | digital | Devid Striesow, Jonas Nay, Saskia Rosendahl u.a. | deutsche Fassung.
Am 24.8.1992 eskalieren im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen fremdenfeindliche Ausschreitungen zu äußerst gewalttätigen Übergriffen auf ein Asylantenheim. Szenen, die sich einprägten, Bilder von einem rechtsradikalen Mob und völlig hilflosen Ordnungskräften. Nun hat Burhan Qurbani nach dreijähriger Arbeit seinen außergewöhnlichen Film fertig gestellt, der den Begebenheiten von damals aus mehreren Perspektiven nach geht. Aus der Perspektive einer vietnamesischen Bewohnerin, aus der Sicht eines überforderten Lokalpolitikers, der alle Verantwortung von sich weist – sowie mit den Augen eines jungen Mannes, der sich der rechten Szene zuwendet. Einer der wichtigsten deutschen Filme der heutigen Zeit. „Ein großartiger emotionaler Effekt ist das, den Regisseur Burhan Qurbani mit großer kinematographischer Souveränität erzeugt: Selten sieht man so etwas im Kino, schon gar nicht in einem deutschen Film.“ (kino-zeit.de)
Mi., 1.4. - 21.15 UhrMo., 6.4. - 21.15 UhrDi., 21.4. - 21.00 Uhr
My Stuff
My Stuff
Finnland 2014 | Regie: Petri Luukkainen | 80 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Das Film-Protokoll eines aufregenden Selbstversuchs. Was ist im Leben wirklich wichtig? Petri ist Mitte 20 als seine Freundin ihn verlässt. Er tröstet sich, indem er seine Kreditkarte zum Glühen bringt. Er kauft und kauft und kauft. Glücklicher wird er dadurch nicht. Schließlich geht er zurück auf Null. Schließt seine gesamte Habe in ein Lager und erlegt sich auf, sich von nun an nichts mehr Neues zu kaufen. Er darf sich aber jeden Tag einen Gegenstand aus dem Lager zurück holen – nur welchen? Eine witzige Selbstreflexion auf unsere Überflussgesellschaft, die zur Nachahmung reizt. „Vergnügliches Kinodebüt“ (Spiegel Online)
Do., 2.4. - 19.00 UhrSo., 5.4. - 17.00 UhrMo., 13.4. - 17.00 UhrDi., 14.4. - 21.00 UhrDo., 16.4. - 21.00 UhrDi., 21.4. - 19.00 Uhr
Ida
Ida
Polen, Dänemark 2013 | Regie: Pawel Pawlikowski | 90 min. | digital | Agata Kulesza, Agata Trzebuchowska u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1962 in einem polnischen Kloster. Bevor die Novizin Anna ihr Gelübde ablegen kann, wird sie von der Oberschwester gebeten, ihre einzige noch lebende Verwandte, Tante Wanda, aufzusuchen. Dieses Treffen hat für Anna ungeahnte Folgen, denn ihr wird offenbart, sie sei eigentlich Jüdin und trage den Namen Ida. So begeben sich darum die beiden Frauen auf eine Reise zu den Spuren der tragischen Geschichte ihrer Familie. Annas Welt, ihre Vorstellungen, ihr Glaube gerät ins Wanken... In eindrücklichen Schwarz-Weiß-Bildern, still und intensiv, erzählt der preisgekrönte Regisseur Pawel Pawlikowski von zwei Frauen, denen das Vergessen nicht gelingt. IDA ist für den polnischstämmigen Filmemacher auch eine Beschäftigung mit seinem Geburtsland Polen und den eigenen Wurzeln. Seine poetische wie klare filmische Annäherung an die bis heute mit Schweigen belegte Gemengelage aus Antisemitismus, Katholizismus und Kommunismus stellt eine zu Recht ausgezeichnete Perle europäischen Filmschaffens dar.

Oscar 2015 „Bester fremdsprachiger Film“!
Fr., 3.4. - 17.00 UhrSo., 5.4. - 11.00 UhrSo., 19.4. - 17.00 Uhr
Whiplash
Whiplash
USA 2014 | Regie: Damien Chazelle | 105 min. | digital | Miles Teller, J.K. Simmons u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Andrew heißt ein junger talentierter Schlagzeuger, der in New York eine Musikschule besucht, da er ein brillanter Jazz-Schlagzeuger werden möchte. Sein Lehrer Fletcher erkennt sein Talent, treibt ihn mit seinem Ehrgeiz an, schreckt aber auch vor psychischer und physischer Gewalt nicht zurück... Abendfüllendes Remake eines Kurzfilms, das die Kritik in hohem Maß beglückte. „... punktet durch zwei faszinierende Schauspieler, eine straight erzählte Geschichte um eine musikalische Rivalität und viel brillant inszenierten und mitreißend gespielten Jazz, der so fesselnd und frisch daherkommt, dass selbst Zuschauer ohne große Affinität zu der Musikgattung am Ende als bekehrte Fans mit einem seligen Lächeln auf dem Gesicht aus den Kinos streben dürften.“ (kino-zeit.de).

3 Oscar-Auszeichnungen 2015 - u.a. „Bester Nebendarsteller“!
Sa., 4.4. - 21.15 UhrSo., 12.4. - 11.00 UhrMo., 13.4. - 21.00 UhrSo., 3.5. - 19.00 Uhr
Birdman
Birdman
USA 2014 | Regie: Alejandro González Iñárritu | 119 min. | digital | Michael Keaton, Edward Norton, Naomi Watts u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Schauspieler Riggan Thomson, der früher die Blockbuster-Superheldenfigur „Birdman“ spielte, ist am Ende. Mit einer Theaterinszenierung, bei der er Regie führt und selbst die Hauptrolle spielt, versucht er verzweifelt, zumindest seine Reputation als Künstler zu retten. Doch private Querelen mit seiner Tochter, die einen Entzug hinter sich hat, seiner anstrengenden Geliebten und seiner Ex-Frau machen ihm die Arbeit zur Hölle. Zumal sein Co-Star Mike Shiner ein unberechenbarer Exzentriker ist. Und dann ist da immer wieder Birdmans Stimme in seinem Kopf, die ihn in Versuchung bringt, alles zu verändern… Herrlich selbstironische Paraderolle für Michael Keaton in einem Film, der fast ohne Schnitte auskommt und dem Geist und Witz und ein famoser Soundtrack zu wahrer Sogwirkung verhelfen.

4 Oscar-Auszeichnungen 2015; u.a. „Bester Film“!
So., 5.4. - 21.15 UhrDi., 7.4. - 21.30 Uhr
Pedal the World
Pedal the World
Deutschland 2014 | Regie: Felix Starck | 80 min. | digital | deutsche Fassung.
18.000 km, 22 Länder, 1 Jahr lang unterwegs. Felix Starck, geboren 1990 in Herxheim / Pfalz, erfüllte sich im Juni 2013 seinen Traum: mit dem Fahrrad rund um die Welt zu fahren. Untrainiert, mit über 55 kg Gepäck und einer Videokamera zog er los – und kam ein Jahr später völlig euphorisch zurück. Der Traum von der absoluten Freiheit und der Entdeckung der Erde wurde Wirklichkeit. Aber auch Einsamkeit und Krankheit waren seine häufigen Begleiter.

Am 7.4. in Anwesenheit von Felix Stark – im Anschluss an die Vorstellung gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.
Di., 7.4. - 19.00 UhrFr., 10.4. - 21.15 UhrSo., 19.4. - 11.00 Uhr
Viel Gutes erwartet uns
Viel Gutes erwartet uns
Dänemark 2014 | Regie: Phie Ambo | 93 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Phie Ambo hat sich in ihrer Arbeit als Dokumentarfilmerin bereits profiliert, bei der sie sich besonders mit Fragen der ökologischen Landwirtschaft auseinandersetzt. In VIEL GUTES ERWARTET UNS porträtiert sie Niels Stokholm – einen selbstbewussten, dänischen Bauern, bereits 79 Jahre alt, der Rinder für biodynamische Restaurants züchtet. Und dabei ganz eigene Vorstellungen von seiner Arbeit hat, die er hartnäckig gegen Reglementierungen verteidigt. Denn nicht alles ist Bio, wo es drauf steht...

Mit freundlicher Unterstützung von „Slow Food Rhein-Neckar“ und der „Solidarischen Landwirtschaft Rhein-Neckar“. Beide Organisationen sind mit Infomaterial vor Ort; im Anschluss an die Filmvorstellung am 8.4. findet eine Diskussion statt.
Mi., 8.4. - 19.00 UhrSo., 19.4. - 15.00 UhrSo., 26.4. - 15.00 Uhr
Ruined Heart – Another Love Story between a Criminal and a Whore
Ruined Heart – Another Love Story between a Criminal and a Whore
Philippinen, Deutschland 2014 | Regie: Khavn de la Cruz | 73 min. | digital | Nathalia Acevedo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Eine Geschichte aus dem Dickicht Manilas, unergründliche Hauptstadt der Philippinen. Dort regiert ein Gangster mit eiserner Faust, er herrscht mit Religion und Gewalt. Manchmal reicht das nicht. Darum erhält einer seiner engsten Vertrauten, ein loyaler wie eiskalter Killer, den Auftrag, die Geliebte des Gangsterbosses zu beschützen, eine Prostituierte mit eigenem Willen und großem Temperament. Beide beginnen sich ineinander zu verlieben, was die Katastrophe bedeutet. Sie fliehen und lernen sich dabei erst richtig kennen. RUINED HEART ist ein erneutes Beispiel dafür, wie spannend das Kino aus den Philippinen derzeit ist.
Mi., 8.4. - 21.15 UhrMi., 15.4. - 21.00 UhrSo., 19.4. - 21.00 UhrSa., 25.4. - 21.15 UhrDo., 30.4. - 21.30 Uhr
Marie Heurtin – Die Sprache des Herzens
Marie Heurtin – Die Sprache des Herzens
Frankreich 2014 | Regie: Jean-Pierre Améris | 95 min. | digital | Ariana Rivoire u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Blind und taub geboren, ist die 14-jährige Marie Heurtin unfähig zu jeder Art von Kommunikation. Entgegen dem Rat eines Arztes, der sie für „dumm“ hält, kann sich ihr Vater, ein einfacher Handwerker, nicht dazu durchringen, sie in eine Anstalt einzuliefern. Aus Verzweiflung wendet er sich an das Institut Larnay in der Nähe von Poitiers, wo sich Nonnen um taube junge Frauen kümmern. Trotz der Skepsis der Mutter Oberin nimmt die junge Schwester Marguerite das „wilde kleine Tier“ unter ihre Fittiche. Sie tut alles, was in ihrer Macht steht, um Marie der Dunkelheit zu entreißen. Und auch wenn zahlreiche Rückschläge und Enttäuschungen den Weg begleiten und sie manchmal in Versuchung ist, aufzugeben, hat sie schließlich doch Erfolg. Ihre feste Überzeugung, dem Kind helfen zu können, und die Liebe zur kleinen Marie leiten sie... Publikumspreis in Locarno 2014.
Do., 9.4. - 19.00 UhrMi., 15.4. - 19.00 UhrSo., 19.4. - 19.00 UhrMo., 20.4. - 19.00 Uhr
Der Wanderschauspieler (Ukikusa monogatari)
Der Wanderschauspieler (Ukikusa monogatari)
Japan 1934 | Regie: Ozu Yasujirô | 118 min. | digital | Stummfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine wandernde Theatertruppe kommt in eine Kleinstadt. Nicht nur das Publikum freut sich über die willkommene Unterhaltung, sondern auch Kihachi, beliebter Schauspieler und Chef des Ensembles, erwartet das Wiedersehen mit Otsune. Eine Frau, mit der ihn weit mehr verbindet als nur eine alte Bekanntschaft – denn sie ist Kihachis frühere Geliebte und Mutter seines Sohnes. Doch dieser, ein junger Student, soll nichts von seinem Vater erfahren, ihn lieber weiterhin als Onkel betrachten, der gerne Zeit mit ihm verbringt, wenn es seine Reisen gestatten. Als Kihachis aktuelle Geliebte von seinen Besuchen bei Otsune erfährt, stellt die Eifersüchtige ihm und seinem Sohn eine bösartige Falle... Einer der letzten Stummfilme von Ozu Yasujirô, der den mehrfach in seinen Filmen auftretenden Kihachi-Charakter diesmal die Unmöglichkeit begreifen lässt, in ein bürgerliches Leben zurückzukehren.
Sa., 11.4. - 18.00 Uhr
A page of madness (Kurutta ippēji)
A page of madness (Kurutta ippēji)
Japan 1926 | Regie: Kinugasa Teinosuke | 78 min. | digital | Stummfilm | Original mit englischen Untertiteln.
Ein ekstatischer Tanz in einer Zelle, der Regen peitscht dazu wie Musik gegen die Mauern, die Füße der Tänzerin bluten, doch die Vision scheint sie zu beglücken. Diese Szene ist der Auftakt zu einer atemlosen, rasenden Reise durch das Innere einer Irrenanstalt. Kinugasa Teinosuke zeigt in diesem viel beachteten, aber schwer verständlichen Avantgarde-Film ein gänzlich anderes Familienbild, Eines, das zerbrochen ist. Dennoch sind die Figuren aneinander gekettet: durch das, was einmal war und nie mehr sein kann.
Sa., 11.4. - 21.00 Uhr
Träume jede Nacht (Yogoto no yume)
Träume jede Nacht (Yogoto no yume)
Japan 1933 | Regie: Naruse Mikio | 64 min. | digital | Stummfilm | Original mit englischen Untertiteln.
Omitsu, eine junge Mutter, schlägt sich im Hafenviertel von Yokohama als Barmädchen durch, als eines Tages der Vater ihres Sohnes, elend und heruntergekommen, wieder vor der Tür steht. Trotz ihres anfänglichen Zorns, beschließt sie ihren Mann Mizuhara wieder bei sich aufzunehmen, um dem Kind eine vollständige Familie zu bieten. Doch die Suche nach Arbeit gestaltet sich schwierig für den glücklosen Mann. Seine traurige Erscheinung überzeugt keinen der potenziellen Arbeitgeber, obwohl er sich verzweifelt bemüht. Ein plötzlicher Unfall bringt ihn schließlich an seine moralischen Grenzen...
So., 12.4. - 18.00 Uhr
Ich wurde geboren, aber... (Umarete wa mita keredo…)
Ich wurde geboren, aber... (Umarete wa mita keredo…)
Japan 1932 | Regie: Ozu Yasujirô | 100 min. | digital | Stummfilm | Original mit englischen Untertiteln.
Ein Vorort von Tokio, der Umzugswagen rollt, mit im Gepäck der Familie die beiden Söhne, die sich in der neuen Umgebung noch zurecht finden müssen. Der erste Schultag wird prompt geschwänzt, denn weder Unterricht noch die Aussicht von den einheimischen Jungen verdroschen zu werden, lockt die Brüder. Stattdessen verbummeln sie lieber den Tag im Freien und freunden sich mit einem Lieferjungen an. Dieser hilft ihnen dabei, den führenden Raufbold in seine Schranken zu verweisen und die anderen Jungen erkennen die Beiden ohne Widerworte als neue Anführer an. Bald jedoch stellen die Söhne fest, dass sich in der Welt der Erwachsenen die sozialen Verhältnisse nicht so einfach verändern lassen... Mit feinem Humor und psychologischer Genauigkeit inszenierte Regisseur Ozu Yasujirô die Situation der japanischen Familie aus der Sicht von Kindern.
So., 12.4. - 20.00 Uhr
Tristia - Eine Schwarzmeer-Odyssee
Tristia - Eine Schwarzmeer-Odyssee
Deutschland 2014 | Regie: Stanislaw Mucha | 98 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Es gibt nicht nur das Mittelmeer. Das Schwarze Meer ist mindestens genauso interessant, was Geschichte und kulturelle Vielfalt angeht. Sein Name stammt, sofern Wikipedia nicht lügt, entweder von der Wasserfärbung oder einer antiken Ortsbezeichnung. Dokumentarfilmer Stanislaw Mucha interessiert sich nicht so sehr für Etymologie, sondern eher für die Völker, die in den Ländern der Küste wohnen: Ukraine, Russland, Georgien, Türkei, Bulgarien und Rumänien. Er porträtiert die Menschen, die hier leben und zeigt, welch engen Bezug das Meer zu ihnen hat. So vermischen sich das Bildhafte mit dem Imaginären, die Realität mit dem Mythos, bessere Zeiten mit ungewisser Zukunft. „Eine fröhliche Kulturschau“ (kino-zeit.de)
Mo., 13.4. - 19.00 UhrDi., 14.4. - 19.00 UhrDo., 16.4. - 17.00 UhrSa., 25.4. - 17.00 UhrSo., 26.4. - 11.00 Uhr
Kückückskind
Do., 16.4. - 08.15 Uhr
La chambre bleue – Das blaue Zimmer
La chambre bleue – Das blaue Zimmer
Frankreich 2014 | Regie: Mathieu Almaric | 75 min. | digital | Mathieu Almaric, Stéphanie Cléau u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Regisseur und Schauspieler Mathieu Amalric verlegt die Handlung des gleichnamigen Romans von Georges Simenon von 1964 in das Frankreich von heute. Im Zentrum steht dabei genau dies blaue Zimmer, in dem sich regelmäßig ein Paar in der Abenddämmerung trifft, das anderweitig verheiratet ist. Mathieu Amalric interessiert es dabei weniger, einen der üblichen erotischen Thriller zu drehen, sondern entfaltet lieber ein Spiel über Wahrheit und Lüge, weswegen er auch stilistisch zu extravaganten Mitteln greift. Aber letztlich versteht man dabei wieder umso mehr, dass zumindest die gefährliche Variante der Liebe wohl in Frankreich erfunden wurde.
Do., 16.4. - 19.00 UhrFr., 17.4. - 21.15 UhrMo., 20.4. - 21.00 UhrSo., 26.4. - 19.30 Uhr
Viva la libertà
Viva la libertà
Italien 2013 | Regie: Roberto Andò | 94 min. | digital | Toni Servillo, Valeria Bruni Tedeschi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Enrico Oliveri, Chef der wichtigsten italienischen Oppositionspartei, steckt in der Krise. Zermürbt von miesen Umfragewerten und politischen Intrigen setzt er sich eines Nachts heimlich nach Paris zu seiner ehemaligen Geliebten ab. Große Aufregung im Führungszirkel der Partei: denn keiner weiß, wo Oliveri geblieben ist. Da hat dessen engster Mitarbeiter eine geniale Idee: er ruft Enricos Zwillingsbruder Giovanni zu Hilfe, einen exzentrischen Philosophen, der die Stelle des Verschollenen übernehmen soll. Mit überraschenden Folgen… Eine brillante und umwerfend komische Satire mit Starbesetzung, in der besonders Toni Servillo (LA GRANDE BELLEZZA) in einer Doppelrolle glänzt.

Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 17.4. - 19.00 Uhr
Augenblicke 2015
Augenblicke 2015
Deutschland 2014 | Regie: diverse | 82 min. | digital | Kurzfilmprogramm | Original mit deutschen Untertiteln.
Sie lieben originelle, bewegende, poetische, urkomische und nachdenkliche Filme? Dann dürfen wir Sie wieder herzlich willkommen heißen zu dem traditionsreichen Kurzfilmprogramm AUGENBLICKE. Es erwarten Sie knapp eineinhalb Stunden sorgfältig ausgewählte, zumeist mehrfach prämierte Werke. Dabei sind z.B. der Gewinner des deutschen Kurzfilmpreises in Gold SHORT FILM, eine Art Manifest, und der Experimentalfilm VIRTUOS VIRTUELL, ein musikalisch-malerisches Kunstwerk. Mit DAS MÄDCHEN AUS GORI und BUTTERFLY CIRCUS sind diesmal zwei längere Filme im Programm, die stilistisch und inhaltlich unterschiedlich sehr ans Herz gehende Menschlichkeit zeigen. Auch zur Energiewende ist mit DREI EXPERTEN DREHEN AUF ein ausgezeichneter Beitrag dabei.

Hier gehts zum Gesamtprogramm.

Einführung: Dr. Almut Rumstadt, Weiterbildungsreferentin Bildungszentrum Heidelberg
Sa., 18.4. - 19.00 Uhr
10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?
10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?
Deutschland 2015 | Regie: Valentin Thurn | 107 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Bald schon wird die Erdbevölkerung auf 10 Milliarden Menschen anwachsen. Schon heute hungert jeder sechste Mensch. Wird die industrielle Landwirtschaft hier überzeugende Lösungen finden können? Oder sind biologische, kleinbäuerliche, regional orientierte Strukturen doch der bessere, nachhaltigere Weg? Dieser sehenswerte Dokumentarfilm beleuchtet kritisch die heutige Praxis in Saatgut- und Futtermittelherstellung, wirft Fragen zur Düngung und Schädlingsbekämpfung, Viehzucht, Ackerbau und Handel auf – und stellt lohnenswerte Wege und Alternativen für die Zukunft vor.

Am Mittwoch 22.4. in Anwesenheit des Regisseurs Valentin Thurn (TASTE THE WASTE); im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

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10 MILLIARDEN - in Kooperation mit dem DAI Heidelberg und der Veranstaltungsreihe "Essen ist Macht"
Do, 23.4., 20 Uhr im DAI: "Essen als Machtfaktor": Anita Idel, Valentin Thurn, Jan Spielhagen & Andrea Sonntag im Dialog.
Mi., 22.4. - 19.00 UhrDo., 23.4. - 19.00 UhrFr., 24.4. - 16.30 UhrSa., 25.4. - 19.00 UhrSo., 26.4. - 17.00 UhrMo., 27.4. - 19.00 UhrDi., 28.4. - 16.30 UhrMi., 29.4. - 09.30 UhrMi., 29.4. - 19.00 UhrDo., 30.4. - 11.15 UhrDo., 30.4. - 17.00 Uhr
Film und Wein
Film und Wein
Regie: ???.
Unsere „Film und Wein“-Veranstaltung im April! Wieder gilt es, eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Angekündigt ist diesmal ein peruanischer Film – wie immer verbunden mit einem schönen Glas Rotwein.

Referent: René Autor. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 24.4. - 19.00 Uhr
Sturmland
Sturmland
Ungarn, Deutschland 2014 | Regie: Ádám Császi | 105 min. | digital | András Sütõ u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Szabi hat es vermasselt. Das Fußballtalent ist bei einem wichtigen Spiel vom Platz geflogen, hat seinen Trainer, den Scout von der Erstligamannschaft und seinen besten Freund und Mitspieler Bernard enttäuscht. Szabi haut ab, zurück nach Ungarn, wo er ein abbruchreifes Haus von seinen Großeltern geerbt hat. Ganz allein, mitten im Nichts, stellt er fest, dass er mit Fußballspielen aufhören will – und lieber anfangen zu leben. Von den Menschen im Dorf argwöhnisch beobachtet, lernt Szabi den gleichaltrigen Áron kennen, der ihm zeigt, wie man das undichte Dach repariert. Eines Nachts, nach einer Mopedtour und viel Wodka, kommen sich die beiden auch körperlich näher... Das packende Drama wurde im Panorama der 64. Internationalen Berliner Filmfestspiele uraufgeführt.
So., 26.4. - 21.30 Uhr
52 Tuesdays
52 Tuesdays
Australien 2013 | Regie: Sophie Hyde | 114 min. | digital | Tilda Cobham-Hervey u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die 16-jährige Billie kann kaum glauben, dass ihre Mutter sich einer Geschlechtsanpassung unterziehen will. Aber James – so der neue Name – hat sich zeitlebens gewünscht, ein Mann zu sein. Ein Jahr wird die kräftezehrende Reise der Veränderung dauern. Als Billie erfährt, dass sie so lange bei ihrem Vater leben soll, fühlt sie sich übergangen. James’ Versprechen, jeden Dienstag einen Nachmittag mit ihr zu verbringen, ist kaum ein Trost. Aber James bemüht sich, auch während dieses Prozesses seiner mütterlichen Verantwortung gerecht zu werden. Auch bei Billie ist einiges im Wandel. Nachdem sie neugierig die heimlichen Liebesspiele eines Schülerpaares beobachtet hat, erkunden die Jugendlichen zu dritt ihre Sehnsüchte und Grenzen. Doch der Wunsch nach Selbstbestimmung bringt sie in Konflikt mit der Erwachsenenwelt. Als James Billie vor Schaden zu behüten versucht, droht ihre fragile Beziehung zu zerbrechen. Die als Dokumentarfilmerin bekannte Sophie Hyde verwendet in ihrem ersten Spielfilm 52 TUESDAYS dokumentarische Stilmittel. Um ein Höchstmaß an Authentizität zu erreichen, wurde ein Jahr lang gedreht, aber immer nur dienstags, und die Geschichte währenddessen entwickelt.
Mo., 27.4. - 21.30 Uhr
Heute gehe ich allein nach Hause
Heute gehe ich allein nach Hause
Brasilien 2014 | Regie: Daniel Ribeiro | 95 min. | digital | Ghilherme Lobo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Leo ist von Geburt an blind, aber eigentlich ein ganz normaler Teenager. Er will keine Sonderbehandlung, sondern geküsst werden. Seine beste Freundin Giovana würde ja gerne, aber daran denkt Leo gar nicht. Dann kommt Gabriel in seine Klasse. Er begleitet Leo nach Hause, bringt ihm das Tanzen bei und beschreibt ihm die Mondfinsternis. Und nach einer Party gehört auch Leo zu den Jungs, die schon mal geküsst wurden...

Die Uraufführung von HEUTE GEHE ICH ALLEIN NACH HAUSE erfolgte auf der Berlinale 2014 im Panorama, wo er sowohl den „Teddy“ für den Besten Spielfilm sowie den FIPRESCI-Preis erhielt. Es folgten diverse Zuschauerpreise. HEUTE GEHE ICH ALLEIN NACH HAUSE war die brasilianische Einreichung für den Auslands-Oscar 2015.
Di., 28.4. - 19.00 Uhr
Mülheim Texas – Helge Schneider hier und dort
Mülheim Texas – Helge Schneider hier und dort
Deutschland 2015 | Regie: Andrea Roggon | 88 min. | digital | Helge Schneider | deutsche Fassung.
1955 wurde in Mülheim einer der charismatischsten deutschen Künstler geboren. Jawohl, so ist es – denn Helge Schneider ist keine bloße Lachnummer, sondern ein begnadeter Entertainer, Musiker und Schauspieler. Gut, die Tage vom Katzenklo liegen weit zurück, aber der charmante Herr mit den stets zotteligen Haaren und dem eindringlichen Blick ist lebendig wie eh und je. Daher wagte Dokumentarfilmerin Andrea Roggon ein Porträt und wählte dabei das Thema der Reise: Helge Schneider heute hier und morgen dort, eben „Mülheim Texas“ und Wim Wenders darf dabei mit „Paris Texas“ grüßen. Das Spannendste ist, zu sehen, wie der raffinierte Helge Schneider immer weniger von seinem wahren Selbst preis gibt, je mehr von ihm gezeigt wird. Genial!
Do., 30.4. - 19.30 UhrFr., 1.5. - 19.00 UhrSa., 2.5. - 17.00 UhrSo., 3.5. - 15.00 UhrDi., 12.5. - 17.00 UhrDo., 21.5. - 19.00 Uhr
10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?
10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?
Deutschland 2015 | Regie: Valentin Thurn | 107 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Bald schon wird die Erdbevölkerung auf 10 Milliarden Menschen anwachsen. Schon heute hungert jeder sechste Mensch. Wird die industrielle Landwirtschaft hier überzeugende Lösungen finden können? Oder sind biologische, kleinbäuerliche, regional orientierte Strukturen doch der bessere, nachhaltigere Weg? Dieser sehenswerte Dokumentarfilm beleuchtet kritisch die heutige Praxis in Saatgut- und Futtermittelherstellung, wirft Fragen zur Düngung und Schädlingsbekämpfung, Viehzucht, Ackerbau und Handel auf – und stellt lohnenswerte Wege und Alternativen für die Zukunft vor.

Schulvorstellungen: 06221-978920
Fr., 1.5. - 17.00 UhrSo., 3.5. - 17.00 UhrDi., 5.5. - 10.30 UhrSo., 10.5. - 17.00 UhrSo., 24.5. - 14.30 UhrSo., 7.6. - 17.00 Uhr
A Most Violent Year
A Most Violent Year
USA 2014 | Regie: J. C. Chandor | 125 min. | digital | Oscar Isaac, Jessica Chastain u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
A MOST VIOLENT YEAR führt uns in das New York des Jahres 1981. Die Kriminalitätsrate ist enorm hoch und auch in der Heizöl-Branche herrschen raue Sitten. Abel Morales, ein junger ehrgeiziger Einwanderer, der das Unternehmen seines Schwiegervaters übernommen hat, möchte expandieren. Aber es gibt finanzielle Probleme. Zudem häufen sich brutale Überfälle auf seine Fahrer. Der Jungunternehmer sucht auf eigene Faust die Täter, gerät dabei aber zunehmend selbst in einen Sog der Kriminalität unter Konkurrenten, dem er kaum zu entkommen vermag... „Eine packende, intensive Milieustudie, ein fast aus der Zeit gefallener Film, der an das große Schauspielkino der 1970er und frühen 1980er Jahre erinnert.“ (kino-zeit.de)
Fr., 1.5. - 21.00 UhrDo., 7.5. - 21.00 Uhr
Faith Connections – An den Ufern der heiligen Flüsse
Faith Connections – An den Ufern der heiligen Flüsse
Indien, Frankreich 2013 | Regie: Pan Nalin | 115 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Es ist die Zeit der Kumbh Mela, mit bis zu 100 Millionen Pilgern das größte religiöse Fest der Welt, ein überaus spektakuläres und beeindruckendes Ereignis. Regisseur Pan Nalin (SAMSARA) ist 2013 zur Kumbh Mela gereist, und erzählt bewegende Geschichten seiner Erlebnisse - etwa von einem Kind, das seinem Elternhaus entflohen ist, von einer Mutter, die verzweifelt ihren verlorenen Sohn sucht, von einem indischen Mönch, einem Yogi, der ein ausgesetztes Kind aufzieht und von einem Asket, der seine innere Ruhe durch den Genuss von Cannabis findet. Vor dem Hintergrund der Kumbh Mela ist es vor allem der gemeinsame Glaube, der diese vielen Menschen miteinander verbindet. „Der Film dokumentiert das monumentale Spektakel in erlesenen Bildern und ist aber vor allem auch deswegen so sehenswert geraten, weil Nalin auch hinter die Fassade blickt: indem er seine Aufmerksamkeit bewegenden Einzelschicksalen abseits der Kumbh Mela zuwendet, entsteht eine berührend-intensive, persönliche Note.“ (programmkino.de)
Sa., 2.5. - 19.00 UhrSa., 9.5. - 19.00 UhrSo., 10.5. - 11.00 UhrDi., 12.5. - 19.00 UhrFr., 22.5. - 17.00 UhrSa., 23.5. - 16.30 UhrMo., 25.5. - 14.30 UhrMi., 27.5. - 16.30 Uhr
The little dead – Der kleine Tod. Eine Komödie über Sex.
The little dead – Der kleine Tod. Eine Komödie über Sex.
Australien 2014 | Regie: Josh Lawson | 95 min. | digital | Josh Lawson, Kate Mulvany u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Auch die Menschen der australischen Vorstädte sehnen sich bisweilen nach dem, was die Franzosen so charmant wie kenntnisreich mit „la petite morte“ umschreiben. Unter dem Deckmantel normalen Alltagslebens hat so mancher von ihnen seine ganz speziellen erotischen Wünsche. So möchte eine Frau angeblich von ihrem Partner vergewaltigt werden oder eine andere ihn beim Sex weinen sehen ... „Dreht sich zwar vergnüglich um Lust, ist aber kein schlüpfriger Erotikstreifen. Vielmehr benutzt der originelle Film den Sex als Aufhänger, um tiefer in die Gefilde der Liebe vorzudringen.“ (kino-zeit.de)
Sa., 2.5. - 21.15 UhrSo., 3.5. - 11.00 UhrMo., 4.5. - 19.00 UhrDo., 7.5. - 19.00 UhrSa., 9.5. - 17.00 UhrSo., 10.5. - 15.00 Uhr
Judgment – Grenze der Hoffnung
Judgment – Grenze der Hoffnung
Bulgarien, Deutschland 2014 | Regie: Stephan Komandarev | 112 min. | digital | Miki Manojlovic u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In einem kleinen bulgarischen Dorf nahe der türkischen Grenze lebt ein Mann Mitte 40 mit seinem 18-jährigen Sohn. Beide verstehen sich nicht gut, seit die Mutter verstorben ist - und dann verliert der Mann auch noch seinen Job. So nimmt er das Angebot seines früheren Vorgesetzten bei der Armee an, illegal Flüchtlinge aus Syrien durch die Türkei in die EU zu schleusen. Ein gefährliches Unterfangen, das ihn auch mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Denn seinerzeit ging es in seinem Militärdienst darum, keine Bulgaren in die Türkei zu lassen... Packendes, bildgewaltiges Drama und ein erneuter Beweis für die emotionale Wucht des heutigen osteuropäischen Kinos.
So., 3.5. - 21.15 UhrFr., 8.5. - 19.00 UhrSo., 10.5. - 19.00 UhrMo., 11.5. - 19.00 Uhr
Hello my name is – German Graffiti
Hello my name is – German Graffiti
Deutschland 2015 | Regie: Stefan Pohl | 60 min. | digital | deutsche Fassung.
Ein informativer Dokumentarfilm, in dem man u.a. Loomit, Hendrik ECB Beikirch, Life, Otis, Moses & Taps, Case aka Andreas von Chrzanowski, Ma'Claim, die Jukebox Cowboys, Ruedione, Cantwo, das Meeting of Styles, den Stroke Art Fair, das Stylefile Magazin und den Publikat Verlag kennen lernt. Dann weiß man mehr über Graffitikultur in Deutschland, wie sie wurde und was sie heute ist: lebendig und vielfältig! Dass sich manche Menschen immer noch gehörig darüber aufregen - gehört dazu.

In Anwesenheit des Regisseurs Stefan Pohl und des Protagonisten / Musikers Carl Crinx. Im Anschluss an die Filmvorstellung besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Bei großem Publikumsinteresse kann am gleichen Abend eine Zusatzvorstellung des Films (ca. 21:30 Uhr) angesetzt werden.
Di., 5.5. - 19.30 Uhr
Las Acacias
Las Acacias
Argentinien, Spanien 2011 | Regie: Pablo Giorgelli | 85 min. | digital | Germán de Silva u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Rubén ist Lastwagenfahrer. Von Paraguay aus soll er Akazienholz nach Buenos Aires bringen – eigentlich ein Routinejob, wäre das nicht der „Spezialauftrag“ seines Chefs, in der Führerkabine die Schwester seiner Putzfrau mitzunehmen. Und dass Jacinta auch noch ein Baby mit dabei hat, hat dem verärgerten Rubén, der eigentlich auf der 1.500 Kilometer langen Fahrt lieber seine Ruhe hätte, niemand gesagt. Doch nach und nach nähern sich die beiden an – der raue Trucker und die junge alleinerziehende Mutter, die sich in der Fremde ein besseres Leben aufbauen will…
Mi., 6.5. - 09.30 UhrSo., 17.5. - 19.00 UhrMo., 18.5. - 17.00 Uhr
Cobain – Montage of Heck
Cobain – Montage of Heck
USA 2015 | Regie: Brett Morgan | 132 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„With the lights out, it’s less dangerous. Here we are now, entertain us ...“: Die Musik Kurt Cobains (Nirvana) ist bekannt, sein Tod auch, aber sein Leben? Bislang nicht wirklich. Inmitten der Menge biographischen Materials ragt Brett Morgens Dokumentation deutlich heraus. Recherchiert seit 2007, ermöglichte der enge Kontakt zur Witwe Courtney Love Zugang zu Unveröffentlichtem. Zudem hat Cobains Tochter den Film mitproduziert. Es entstand das Porträt eines Ausnahmekünstlers, das seiner ganz besonderen Persönlichkeit gerecht wird. Der Titel „Montage of Heck“ bezieht sich dabei auf eine Aufnahme, die Cobain in den späten 1980ern anfertigte.
Mo., 11.5. - 21.30 UhrDi., 12.5. - 21.15 UhrSa., 23.5. - 21.15 UhrDo., 28.5. - 21.30 UhrSo., 14.6. - 21.30 Uhr
La Buena Vida – Das gute Leben
La Buena Vida – Das gute Leben
Deutschland, Kolumbien, Schweiz, Niederlande 2014 | Regie: Jens Schanze | 97 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Jairo Fuentes ist Anführer einer Wayúu-Gemeinschaft im Ort Tamaquito, die in den Wäldern im Norden Kolumbiens ein Leben nahe der Natur führt. Doch die Lebensgrundlage der Eingeborenen wird durch den Kohleabbau bedroht: Mehr als 700 Quadratkilometer misst das gewaltige Loch, das der Tagebau in die Landschaft frisst, um den Energiebedarf der Industrienationen in Europa und Nordamerika zu decken. Fuentes will seine Heimat verteidigen und beginnt Verhandlungen mit den Minenbetreibern, hinter denen mächtige Konzerne stehen. Der Dokumentarfilm LA BUENA VIDA begleitet die Dorfbewohner bei ihrem Kampf um ein selbstbestimmtes Leben.

Am Mittwoch 13.5. in Anwesenheit des Regisseurs!
Mi., 13.5. - 19.00 UhrSa., 16.5. - 21.15 UhrMi., 20.5. - 17.00 Uhr
Heli
Heli
Mexiko 2013 | Regie: Amat Escalante | 105 min. | digital | Armado Espitia u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Heli lebt am Stadtrand von Mexiko City und arbeitet in einer Autofabrik, um den Lebensunterhalt für sich und seine Familie zu verdienen. Seine Tochter Estela ist noch recht jung, doch hat sie bereits in einem jungen Polizisten einen Verehrer, der sie heiraten möchte. Dafür braucht dieser Geld – und so begeht er den Fehler, etwas Kokain für sich abzuzweigen, hinter dem bald die Drogenkartelle ebenso her sind wie die Staatsmacht. Und da das Paket in Helis Haus versteckt ist, gerät auch seine Familie zwischen die Fronten des Drogenkrieges...
Mi., 13.5. - 21.15 UhrMi., 20.5. - 19.00 Uhr
Abrir puertas y ventanas – Offene Türen, Offene Fenster
Abrir puertas y ventanas – Offene Türen, Offene Fenster
Argentinien, Schweiz, Niederlande 2011 | Regie: Milagros Mumenthaler | 98 min. | digital | Martina Juncadella u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Marina, Sofia und Violeta sind drei Schwestern, die gerade erst erwachsen geworden sind. Sie sind bei ihrer Großmutter nahe Buenos Aires aufgewachsen, und der Tod der alten Frau ist für sie alle ein großer Einschnitt. Jede der Schwestern geht anders mit der Trauer um, die Beziehungen der Frauen untereinander werden zusehends schwieriger – schließlich zieht die Jüngste, die sich in einen Musiker verliebt hat, sogar aus der Wohngemeinschaft aus… Beim Festival in Locarno wurde das zurückhaltend inszenierte, intensive Beziehungsdrama mit dem ‚Goldenen Leoparden’ ausgezeichnet.
Do., 14.5. - 15.00 UhrSo., 17.5. - 17.00 UhrDi., 19.5. - 09.45 Uhr
Mercedes Sosa: La voz de Latinoamérica
Mercedes Sosa: La voz de Latinoamérica
Argentinien 2013 | Regie: Rodrigo H. Vila | 93 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Mercedes Sosa (1935 - 2009), von ihren Fans ihrer indigenen Abstammung wegen verehrungsvoll „La Negra“ genannt, war nicht nur die populärste Sängerin südamerikanischer Folklore, sondern vor allem auch wegen ihres politischen Engagements ein Idol: Immer wieder erhob sie ihre Stimme für die Demokratie, veröffentlichte politische Protestsongs und kritisierte die Militärdiktatur. Ihre Alben wurden in Argentinien verboten, 1980 floh sie ins Exil nach Spanien. Sie arbeitete in der Folge mit zahlreichen internationalen Musikgrößen zusammen, vergaß jedoch nie ihre Wurzeln in Lateinamerika. Dies fesselnde Porträt verbindet Konzertmitschnitte, Interviews und Statements befreundeter Künstler, um die Frau, Künstlerin und Aktivistin Mercedes Sosa lebendig werden zu lassen.
Do., 14.5. - 17.00 UhrSo., 17.5. - 15.00 UhrMi., 20.5. - 21.15 Uhr
Pichuco
Pichuco
Argentinien, Schweiz 2014 | Regie: Martín Turnes | 80 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine musikalische Reise durch das Erbe des wohl bedeutendsten Tangokünstlers Argentiniens, Aníbal „Pichuco“ Troilo, der die Musikgeschichte seines Landes prägte wie kein anderer. Der Dokumentarfilm schaut dem Musikprofessor Javier Cohen, Lehrer an der renommierten Avellanada-Musikschule in Buenos Aires, über die Schulter, der sich gemeinsam mit seinen Schülern vorgenommen hat, mehr als 500 handgeschriebene Original-Arrangements des großen Musikers zu digitalisieren, damit diese der Nachwelt erhalten bleiben. Interviews mit verschiedenen Musikern aus mehreren Generationen und Stilrichtungen machen deutlich, welche Bedeutung das Werk der Bandoneon-Legende noch heute hat.

Am Donnerstag, 14.5. mit Einführung von Natalia Beráscola und Jürgen Schmidt (TangNJ – Wiesbaden); anschließend Milonga im ‚Klub K’.
Do., 14.5. - 19.00 UhrFr., 15.5. - 17.00 Uhr
Los Ángeles
Los Ángeles
Mexiko, Deutschland 2014 | Regie: Damian John Harper | 100 min. | digital | Mateo Bautista Matías, Marcos Rodríguez Ruíz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die USA sind das gelobte Land, das eine bessere Zukunft verspricht – fast alle Männer aus dem mexikanischen Dorf Santa Ana del Valle sind jenseits der Grenze illegal beschäftigt und schicken von dort aus Geld an ihre Familien zu Hause. Auch der 17-jährige Mateo soll es ihnen gleich tun. Auf der Suche nach Schutz tritt er zuvor in eine Gang ein, weil er glaubt, so später in der Fremde auf ein Netzwerk mexikanischer Migranten zurückgreifen zu können. Doch das Aufnahmeritual, das von ihm verlangt wird, ist so grausam, dass er zögert – womit er sich den Unmut des Bandenchefs zuzieht…
Fr., 15.5. - 19.00 UhrSo., 17.5. - 21.00 Uhr
Hoje Eu Quero Voltar Sozinho – Heute gehe ich allein nach Hause
Hoje Eu Quero Voltar Sozinho – Heute gehe ich allein nach Hause
Brasilien 2014 | Regie: Daniel Ribeiro | 95 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Leo ist von Geburt an blind, aber eigentlich ein ganz normaler Teenager. Er will keine Sonderbehandlung, sondern geküsst werden. Seine beste Freundin Giovana würde ja gerne, aber daran denkt Leo gar nicht. Dann kommt Gabriel in seine Klasse. Er begleitet Leo nach Hause, bringt ihm das Tanzen bei und beschreibt ihm die Mondfinsternis. Und nach einer Party gehört auch Leo zu den Jungs, die schon mal geküsst wurden...

Die Uraufführung des Films erfolgte auf der Berlinale 2014 im Panorama, wo er sowohl den „Teddy“ für den Besten Spielfilm sowie den FIPRESCI-Preis erhielt. Es folgten diverse Zuschauerpreise. HOJE EU QUERO VOLTAR SOZINHO war die brasilianische Einreichung für den Auslands-Oscar 2015.
Fr., 15.5. - 21.15 Uhr
Porfirio
Porfirio
Kolumbien, Spanien, Uruguay, Frankreich 2011 | Regie: Alejandro Landes | 101 min. | digital | Porfirio Ramirez u.a. | Original mit englischen Untertiteln | FSK: 16.
Seit er eine Gewehrkugel in den Rücken bekommen hat, ist Porfirio gelähmt, muss Windeln tragen und ist auf fremde Hilfe angewiesen. Sein Ärger auf alles und jeden, besonders auf die Regierung, die ihm nur unregelmäßig eine kleine Rente bezahlt, wächst Tag für Tag. Doch zugleich ist da der große Traum vom Fliegen… Eines Tages verkauft Porfirio seinen wertvollsten Besitz, sein Handy, und schafft sich dafür Handgranaten an. Basierend auf einer wahren Geschichte, umgesetzt mit dem „echten“ Porfirio in der Hauptrolle, erzählt diese beklemmend-eindrucksvolle, quasi-dokumentarische Milieustudie von einem Mann, der als Querschnittsgelähmter ein Flugzeug entführte, um dem Elend seiner Existenz zu entkommen.
Sa., 16.5. - 15.00 UhrDi., 19.5. - 19.00 Uhr
Por las Plumas
Por las Plumas
Costa Rica 2013 | Regie: Neto Villalobos | 85 min. | digital | Allan Cascante, Sylvia Sossa u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Chalo arbeitet als Sicherheitsmann auf einem Industriegelände. Der Job ist eintönig und ereignislos, so dass er sich zum Zeitvertreib einen Kampf-Hahn anschafft, den er Rocky nennt und mit dem er zu trainieren beginnt. Hahnenkämpfe sind zwar illegal, aber sehr populär in Costa Rica, und Rocky sorgt auf jeden Fall für mehr Farbe in Chalos Leben… Schwarzer Humor und Sinn für Skurriles zeichnen diesen zum Teil mittels Crowdfunding realisierten Film aus, der viel über die Lebensart aus Costa Rica erzählt.
Sa., 16.5. - 17.00 UhrMo., 18.5. - 19.00 Uhr
Alfonsina
Alfonsina
Argentinien, Schweiz 2013 | Regie: Christoph Kühn | 78 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Alfonsina Storni wanderte Ende des 19. Jahrhunderts als kleines Mädchen mit ihrer Familie aus der Schweiz nach Argentinien aus. Schon in jungen Jahren begann sie, Gedichte zu schreiben, begeisterte sich für linke Ideen und schickte sich schließlich an, die Literaturszene in Buenos Aires, bis dahin eine reine Männerdomäne, im Sturm zu erobern. Als Poetin, Journalistin, Feministin und Avantgardistin, die nebenbei auch noch alleinerziehende Mutter ist, wurde sie zu einer Berühmtheit, über die bis heute in Argentinien gesprochen und die in Liedern besungen wird. Der Dokumentarfilm spürt dieser Frau, die ihrer Zeit so weit voraus war, auf eindringliche Weise nach.

Am Samstag 16.5. in Anwesenheit des Regisseurs!
Sa., 16.5. - 19.00 UhrDi., 19.5. - 17.00 Uhr
Pepe Mujica – Der Präsident
Pepe Mujica – Der Präsident
Deutschland 2015 | Regie: Heidi Specogna | 93 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
José Alberto Mujica Cordano genannt ‚El Pepe’ wurde 1935 in Montevideo geboren, war zunächst Blumenzüchter, schloss sich dann aber der Stadtguerilla Tupamaros an, was ihn längere Zeit in Haft brachte. Nach der Entlassung 1985 engagierte er sich weiterhin politisch, 2010 wurde er als Führer des Linksbündnisses ‚Frente Amplio’ Staatspräsident von Uruguay. Sein Lebensstil ist bis zum heutigen Tage von provokanter Einfachheit geprägt - er gilt als ‚ärmster Präsident der Welt’, bewirtschaftet zusammen mit seiner Lebensgefährtin Lucia einen kleinen Bauernhof.
So., 17.5. - 11.00 Uhr
Leviathan
Leviathan
Russland 2014 | Regie: Andrei Zvyagintsev | 143 min. | digital | Alexei Serebriakov, Vladimir Vdovitchenkov u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Geschichte von Hiob im Russland von heute: Kolya lebt im Norden des Landes zusammen mit Frau und Sohn in einem kleinen Dorf und betreibt eine Autowerkstatt. Es könnte ihnen gut gehen, aber der korrupte Bürgermeister nimmt das kleine Anwesen für sich in Anspruch. Kolya fühlt sich zusehends bedroht und bittet einen Freund in Moskau, der als Anwalt arbeitet, um Hilfe. Die beiden sind bereit, dem Bürgermeister die Stirn zu bieten. Aber die Lage wird immer unübersichtlicher, als Kolya seinen Freund beim Ehebruch erwischt und der Bürgermeister zu immer brutaleren Methoden greift... Eine ungemein bildgewaltige Parabel auf das heutige Russland, wenig geliebt von der russischen Führung, aber hochgelobt seitens der internationalen Kritik.
Fr., 22.5. - 19.30 UhrSo., 31.5. - 16.30 UhrMi., 3.6. - 19.00 Uhr
Ex Machina
Ex Machina
Großbritannien 2015 | Regie: Alex Garland | 108 min. | digital | Domhnall Gleeson, Alicia Vikander u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Titel des britischen Science-Fiction Films verweist auf „Deus ex machina“, dem überraschenden Eingriff in die Handlung zur Lösung eines Problems. Ein junger, hochtalentierter Computertechniker namens Caleb gewinnt in einem firmeninternen Wettbewerb einen Aufenthalt in der abgelegenen High-Tech-Villa des Konzernchefs. Dort trifft er auf Ava. Sie ist schön – und sie ist künstlich, ein Roboter. Caleb soll mit ihr kommunizieren, eine Verbindung aufbauen – doch bald wird ihm klar, dass seine Anwesenheit Teil eines faszinierenden Experiments werden soll... EX MACHINA gefällt vor allem durch seinen kühlen Minimalismus, geizt aber auch nicht mit intellektuellen Anspielungen.
Sa., 23.5. - 19.00 UhrSo., 24.5. - 19.00 UhrMo., 25.5. - 21.30 UhrMi., 27.5. - 21.30 Uhr
Every thing will be fine (3D)
Every thing will be fine (3D)
Deutschland, Kanada, Frankreich, Schweden, Norwegen 2015 | Regie: Wim Wenders | 119 min. | digital | Charlotte Gainsbourg, James Franco u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach einem heftigen Streit mit der Freundin fährt ein Schriftsteller ziellos und unkonzentriert durch die Gegend. Dabei kommt es zu einem Unfall, bei dem ein Kind ums Leben kommt. Obwohl man dem Fahrer keine direkte Schuld nachweisen kann, wird er dies Trauma auch in zwölf Jahren nicht los. Auch die Mutter des Kindes versucht in dieser Zeit vergeblich, sich damit abzufinden... Wim Wenders nutzt alle Möglichkeiten des heutigen 3D-Kinos, um Handlung und Darstellung im Film zu emotionalisieren - und damit seinen eigenen Ansprüche an 3D zu verwirklichen. Als bewegendes Melodram eröffnet EVERY THING WILL BE FINE neue Dimensionen in ästhetischer Filmerfahrung.
So., 24.5. - 11.00 UhrMo., 25.5. - 19.00 UhrDo., 28.5. - 16.30 UhrSa., 30.5. - 16.30 UhrSo., 31.5. - 14.00 UhrMo., 1.6. - 19.00 UhrDo., 4.6. - 14.30 UhrSa., 6.6. - 16.30 Uhr
Altman
Altman
Kanada 2014 | Regie: Ron Mann | 95 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein chronologisch geordneter Dokumentarfilm über den Regisseur Robert Altman, der 2006 verstarb und 2015 90 Jahre alt geworden wäre. Der Film präsentiert privates Archivmaterial und lässt Hollywoodgrößen wie Julianne Moore oder Robin Williams über ihre Arbeit mit Altman sprechen. Zudem zeigt er spektakuläre Ausschnitte aus seinen Filmen MASH, NASHVILLE, SHORT CUTS und THE PLAYER. Das Porträt eines großen Unkonventionellen des US-Kinos, zugleich ein Blick auf ein Leben voller Höhen und Tiefen.

Am 26.5. mit Einführung von Dr. Franz Schneider.
So., 24.5. - 17.00 UhrDi., 26.5. - 19.00 Uhr
A girl walks home alone at night
A girl walks home alone at night
USA 2014 | Regie: Ana Lily Amirpour | 100 min. | digital | Sheila Vand, Mozhan Marnò u.a. | pers. Original mit deutschen Untertiteln.
In der iranischen Geisterstadt Bad City gehen seltsame Dinge vor sich. Hier tummeln sich die Erschöpften und Verbrauchten, Gesetzlose und ihre Opfer. Doch kaum einer, der hier lebt, ahnt, dass in dieser Stadt auch ein besonderes Wesen umher wandert. So geht es auch dem jungen, attraktiven Arash. Um die Schulden seines Vaters zu begleichen, muss er seinen geliebten Ford Thunderbird an den verschlagenen Dealer Saeed abtreten. Wütend auf alles und jeden, streift er durch die Straßen und begegnet einem Mädchen, das rätselhaft anziehend ist. Schon bald entdeckt Arash ihr Geheimnis: sie ist ein Vampir.... Ein in ästhetischem Schwarz-Weiß gehaltener, iranischer Vampir-Western, der auf der gleichnamigen Graphic Novel basiert. Bekam in den USA von der Independent Szene vor allem der sehr stimmigen Atmosphäre wegen größte Zustimmung.
So., 24.5. - 21.15 UhrSa., 30.5. - 21.15 UhrSa., 6.6. - 21.00 UhrDi., 9.6. - 21.00 Uhr
Timbuktu
Timbuktu
Frankreich, Marokko 2014 | Regie: Abderrahmane Sissako | 97 min. | digital | Ibrahim Ahmed, Toulou Kiki u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Timbuktu, eine großartige Stadt in Mali, Afrika, mit großer Vergangenheit. Welche Zukunft jedoch hat sie, wenn sie von Dschihadisten terrorisiert wird, die der Bevölkerung ihre Regeln diktieren. Regisseur Sissako setzt dem Schrecken eine einfache Erzählung entgegen: die einer Beduinen-Familie, die in einem Zelt lebt und mit einem Fischer in Streit gerät. Es gelingen ihm dabei wunderbare Bilder des Aufbegehrens in aller Bescheidenheit, aber auch groteske Szenen finden ihren Platz. „Der Film überzeugt in seiner sehr großen formalen Schönheit, seinem Humor und seiner Zurückhaltung. Er erhellt die Menschlichkeit, die in allen steckt, während er zugleich die Intoleranz kritisiert“ urteilte stellvertretend für viele andere sehr positive Kritiken die ‚jury oecuménique’, Cannes.
Mo., 25.5. - 17.00 UhrMi., 17.6. - 10.00 UhrSo., 21.6. - 17.00 Uhr
Nashville
Nashville
USA 1975 | Regie: Robert Altman | 154 min. | digital | David Arkin, Barbara Baxley u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„I’m easy“ heißt es zwar im Titelsong, aber das Leben in der Country-Metropole Nashville der 1970er Jahre ist im allgemeinen alles andere als das. Außer man ist Superstar und pflegt seine Allüren. Doch nicht nur von Stars handelt Robert Altmans NASHVILLE, bietet er doch, obwohl ein Spielfilm, durch die Vielzahl seiner Figuren und Episoden beinahe eine Dokumentation einer durchkommerzialisierten Musikindustrie, die sich auch der Politik andient. Denn in NASHVILLE steuert die Handlung auf ein Konzert anlässlich der 200 Jahr-Feier der USA zu, das zugleich auch Wahlkampf betreibt. Ein ebenso faszinierendes wie abschreckendes Panorama der US-Kulturindustrie.
Di., 26.5. - 21.15 Uhr
Aurélien Froment Filmabend
Aurélien Froment Filmabend
Frankreich 2007-2013 | Regie: Aurélien Froment | 42 min. | digital | Originalfassung.
Der Heidelberger Kunstverein zeigt in Ergänzung zur Ausstellung „Fröbel gefröbelt“ drei Filme („Pulmo Marina“, 2010, 5 Min / „Théâtre de Poche“, 2007, 12 Min / „Camillo's Idea“, 2013, 25 Min) von Aurélien Froment, die einen vertiefenden Einblick in seine künstlerische Praxis ermöglichen.

Vor der Filmvorführung findet eine Einführung von der Kunsthistorikerin Meike Wolfschlag statt. Im Anschluss werden im gemeinsamen Gespräch Fragen über Aneignung und Umgang mit Bildern in Bezug auf das filmische Werk von Aurélien Froment diskutiert.
Mi., 27.5. - 19.00 Uhr
La Famille Bélier - Verstehen Sie die Béliers?
La Famille Bélier - Verstehen Sie die Béliers?
Frankreich 2014 | Regie: Eric Lartigau | 105 min. | digital | Louane Emera, Karin Viard u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Paula lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder auf einem französischen Bauernhof. Ihre Eltern und ihr Bruder sind gehörlos, Paula nicht. Daher muss Paula alle Arbeiten übernehmen, die die anderen nicht erledigen können. Sie ist praktisch eine Vermittlerin zwischen der Außenwelt und ihrer Familie. In der Schule, die Paula besucht, bemerkt man, dass sie eine außergewöhnlich schöne Gesangsstimme hat, die man ausbilden könnte. Aber dazu müsste sich Paula von ihrer Familie trennen. Kann sie das verantworten? Sie muss sich entscheiden... Gefühlvolle Komödie, die in Frankreich zu einem schönen Publikumserfolg wurde.
Do., 28.5. - 19.00 UhrSo., 31.5. - 11.00 UhrDi., 2.6. - 19.00 Uhr
"Film & Wein"
Regie: ???.
Der Mai steht im Karlstorkino seit jeher im Zeichen des lateinamerikanischen Films (Cine Latino) – da möchte „Film und Wein“ in diesem Monat nicht abseits stehen! Angekündigt wurde diesmal ein „poetischer Film aus Südamerika“ – wie immer verbunden mit einem schönen Glas Wein. Referent: Hermann Ungerer.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 29.5. - 19.00 Uhr
Hier sprach der Preis
Hier sprach der Preis
Deutschland 2014 | Regie: Sabrina Jäger | 74 min. | digital | deutsche Fassung.
„20% auf alles - außer Tiernahrung“ ... und den letzten fressen die Hunde. Den blau-gelben Baumarkt Praktiker gibt es nicht mehr. Einer war auch in Heidelberg, Rohrbach Süd. Eines Tages hieß es, da brauchst du nicht mehr hinfahren. In Bruchsal-Heidelsheim gab es auch einen. Bis zuletzt hielten dort zwei Mitarbeiterinnen aus. Ihre Erlebnisse und Eindrücke der letzten Tage ihres langjährigen Arbeitsplatzes hat die Regisseurin Sabrina Jäger perfekt-lakonisch festgehalten. Es wurde ein Dokument der Ohnmacht, bisweilen unfreiwillig komisch. Bis am Ende der Rabatt auf 95% steigt, Tiernahrung jetzt inbegriffen.

Am 30.5. Deutschland-Premiere in Anwesenheit der Regisseurin!
Sa., 30.5. - 19.00 UhrMi., 3.6. - 17.00 UhrSo., 7.6. - 15.00 Uhr
Fassbinder
Fassbinder
Deutschland 2015 | Regie: Annekatrin Hendel | 92 min. | digital | deutsche Fassung.
Kein deutscher Filmregisseur war umstrittener, produktiver und besessener als Rainer Werner Fassbinder. Als er 1982 mit nur 37 Jahren stirbt, hat er die Bühne revolutioniert und ein Gesamtwerk von 44 Filmen und Fernsehserien hinterlassen.
Mehr als dreißig Jahre nach seinem Tod eröffnet Annekatrin Hendel mit einem Kunstgriff einen neuen Zugang zum Phänomen Fassbinder. Sie lässt den Filmrebellen seine Geschichte in weiten Teilen selbst erzählen, indem sie autobiographische Elemente seiner Werke mit bisher unveröffentlichten Passagen aus seinem schriftstellerischen Frühwerk und Selbstzeugnissen seltener Interviews miteinander verschweißt. Der Film erzählt von siebenunddreißig Jahren Selbstverbrennung und lässt ahnen, woher das enfant terrible des Neuen Deutschen Films seine Wut nahm und den Glauben, die Frechheit, den Willen und die Durchsetzungskraft, das zu werden, was er war.

Sondervorstellung im Rahmen des 70. Geburtstages von Rainer Werner Fassbinder.
So., 31.5. - 19.30 Uhr
The Company
The Company
USA, Deutschland 2003 | Regie: Robert Altman | 112 min. | digital | Neve Campbell, Malcolm Mc Dowell u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Ensemblefilm, der sich um die Tänzer des ‚Joffrey Ballets’ aus Chicago dreht. Im Mittelpunkt steht die junge Ry, die sich mit Fleiß und harter Arbeit nach oben tanzen möchte. Aber als sie zum ganz großen Karrieresprung ansetzt, lässt sie sich offenbar von ihrem Ziel ablenken. Nicht diese Handlung ist in Altmans Film zentral, sondern das Ensemble selbst, das der Regisseur ein Jahr lang begleitete. So besticht THE COMPANY durch seine Tanzeinlagen, die Choreographien und durch seine visuelle Aussagekraft.
So., 31.5. - 21.15 Uhr
German Angst
German Angst
Deutschland 2015 | Regie: Jörg Buttgereit, Andreas Marschall, Michal Kosakowski | 111 min. | digital | Lucia Wolf u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Horror aus deutschen Landen und das gleich dreimal. Den Anfang macht Altmeister Jörg Buttgereit mit seinem Kurzfilm „Final Girl“, eine Attacke mit der Gartenschere; es folgt „Make a wish“ von Andreas Marschall, irgendetwas mit Taubstummen und Skinheads, schließlich „Alraune“, eine Kneipenbekanntschaft mit Folgen, in Szene gesetzt von Michael Kosakowski. Wir garantieren: es gruselt und es ekelt und alles ist wirklich extrem. Denn wir können nicht nur Filme über gesunde Ernährung in unserem Kino zeigen (Einlass ab 18 J.).

Am 3. Juni mit Einführung von Jörg van Bebber (Drop-Out Cinema).
Mi., 3.6. - 22.00 UhrMi., 10.6. - 22.00 Uhr
Citizenfour
Citizenfour
USA, Deutschland 2014 | Regie: Laura Poitras | 114 min. | digital | mit: Edward Snowden | Original mit deutschen Untertiteln.
“Citizenfour” ist Edward Snowden, der den NSA-Skandal aufdeckte und dem heute so mancher Deutsche freiwillig Asyl anbieten würde – wenn Snowden nicht noch immer in Russland wäre. Laura Poitras hat ihn 2013 – zusammen mit dem Journalisten Glenn Greenwald – in einem Hotelzimmer in Hongkong besucht, als der Skandal, den die Welt bis heute beschäftigt, ans Tageslicht kam. Sie ahnten, dass er mit seinen Enthüllungen sein Leben riskiert. Ein bewegendes, bisweilen sehr gespenstisches Porträt. „Spannender kann ein Dokumentarfilm kaum sein: Der Zuschauer ist eine Stunde lang unmittelbar in einer Situation dabei, in der Weltgeschichte geschrieben wird.“ (kino-zeit.de).
Do., 4.6. - 17.00 Uhr
Lost River
Lost River
USA 2014 | Regie: Ryan Gosling | 104 min. | digital | Saiorse Ronan, Ben Mendelsohn u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ein Film über den postindustriellen Niedergang der USA, gedreht im herunter gekommenen Detroit: weil die Bewohner von Lost River die Raten für ihre Häuser nicht mehr begleichen können, gleicht diese einer Geisterstadt. In Lost River sieht sich eine allein erziehende Mutter aus finanziellen Gründen gezwungen, in einem Nachtclub zu arbeiten, während ihr Sohn Kupfer aus Abbruchhäusern stiehlt. Ein mystisches Weltuntergangsszenario mit realem Hintergrund, effektvoll inszeniert von Ryan Gosling. Dieser hat sich mutig bei David Lynch bedient und ein bemerkenswertes Regiedebüt abgeliefert.
Do., 4.6. - 19.00 UhrFr., 5.6. - 19.00 UhrSa., 6.6. - 19.00 UhrSo., 7.6. - 21.15 UhrMi., 10.6. - 19.30 UhrDo., 11.6. - 21.00 UhrMi., 24.6. - 21.30 UhrMo., 29.6. - 21.30 Uhr
The Forecaster
The Forecaster
USA 2014 | Regie: Marcus Vetter, Karin Steinberger | 100 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Martin Armstrong wurde weltberühmt, da er als Wirtschaftswissenschaftler viele der globalen Krisen weltweit präzise voraus sagte, wie z.B. die Russlandkrise 1998/99, die Dotcom-Blase 2000, die Finanzkrise 2007 oder auch die Eurokrise 2009. Ein ausgefeiltes Computerprogramm half ihm dabei. 1999 wurde sein Büro vom FBI durchsucht und Armstrong daraufhin für viele Jahre ohne Verfahren inhaftiert. Seit 2011 ist er wieder frei. Marcus Vetter gelang mit seinem Porträt dieser schillernden Persönlichkeit ein Wirtschaftskrimi, der angeblich in wenigen Monaten seine Fortsetzung finden wird. Denn am 1. Oktober 2015 wird sich - laut Prognose von Armstrong aus dem Jahr 1998 - die europäische Schuldenkrise enorm zuspitzen...
Do., 4.6. - 21.15 UhrSo., 7.6. - 19.00 UhrDi., 9.6. - 19.00 UhrSa., 13.6. - 17.00 UhrSo., 14.6. - 15.00 Uhr
Appropriate Behavior
Appropriate Behavior
Großbritannien 2014 | Regie: Desiree Akhavan | 86 min. | digital | Desiree Akhavan, Anh Duong u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die New Yorkerin Shirin (Desiree Akhavan, gleichzeitig auch Regisseurin und Drehbuchautorin des Films) stammt ursprünglich aus dem Iran und ist bisexuell – allerdings soll ihre Familie davon nichts wissen. Ihre Ex Maxine hatte damit ihre Probleme und den Schmerz der Trennung muss Shirin somit auch noch vor ihren Eltern verheimlichen... APPROPRIATE BEHAVIOR ist eine erfrischende Komödie, die Shirin beim Versuch des Lösens ihrer Probleme begleitet und definitiv zum Mitfiebern anregt. Der Film feierte Anfang 2014 Premiere auf dem Sundance Film Festival und erntete durchweg positive Kritik.

Eine Sondervorstellung im Rahmen des ‚Lady*Fest Heidelberg’ (mit Einführung).
So., 7.6. - 11.30 Uhr
Whiplash
Whiplash
USA 2014 | Regie: Damien Chazelle | 105 min. | digital | Miles Teller, J.K. Simmons u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Andrew heißt ein junger talentierter Schlagzeuger, der in New York eine Musikschule besucht, da er ein brillanter Jazz-Schlagzeuger werden möchte. Sein Lehrer Fletcher erkennt sein Talent, treibt ihn mit seinem Ehrgeiz an, schreckt aber auch vor psychischer und physischer Gewalt nicht zurück... Abendfüllendes Remake eines Kurzfilms, das die Kritik in hohem Maß beglückte. „... punktet durch zwei faszinierende Schauspieler, eine straight erzählte Geschichte um eine musikalische Rivalität und viel brillant inszenierten und mitreißend gespielten Jazz, der so fesselnd und frisch daherkommt, dass selbst Zuschauer ohne große Affinität zu der Musikgattung am Ende als bekehrte Fans mit einem seligen Lächeln auf dem Gesicht aus den Kinos streben dürften.“ (kino-zeit.de).
Mo., 8.6. - 19.00 Uhr
Birdman
Birdman
USA 2014 | Regie: Alejandro González Iñárritu | 119 min. | digital | Michael Keaton, Edward Norton, Naomi Watts u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Schauspieler Riggan Thomson, der früher die Blockbuster-Superheldenfigur „Birdman“ spielte, ist am Ende. Mit einer Theaterinszenierung, bei der er Regie führt und selbst die Hauptrolle spielt, versucht er verzweifelt, zumindest seine Reputation als Künstler zu retten. Doch private Querelen mit seiner Tochter, die einen Entzug hinter sich hat, seiner anstrengenden Geliebten und seiner Ex-Frau machen ihm die Arbeit zur Hölle. Zumal sein Co-Star Mike Shiner ein unberechenbarer Exzentriker ist. Und dann ist da immer wieder Birdmans Stimme in seinem Kopf, die ihn in Versuchung bringt, alles zu verändern… Herrlich selbstironische Paraderolle für Michael Keaton in einem Film, der fast ohne Schnitte auskommt und dem Geist und Witz und ein famoser Soundtrack zu wahrer Sogwirkung verhelfen.
Mo., 8.6. - 21.15 Uhr
Love Hotel
Love Hotel
Frankreich, Japan, Großbritannien 2014 | Regie: Philip Cox, Hikaru Toda | 75 min. | digital | jap. Original mit deutschen Untertiteln.
Love Hotels sind ein Phänomen der japanischen Gesellschaft, Rückzugsräume für gelebte Intimität jenseits einer Öffentlichkeit, die gezeigte Zuneigung nicht toleriert. Philip Cox gelang es hinter die Kulissen einer solchen Einrichtung zu schauen und präsentiert das „Angelo Love Hotel“ in Osaka, eines von über 37.000 Etablissements dieser Art in Japan. Ihm gelang ein Porträt der Menschen, die dort arbeiten, vom Geschäftsführer bis hin zu den Bediensteten. Auch völlig unvoyeuristische Einblicke in das Privatleben der Gäste wurden ihm ermöglicht. Eine erotisch-ökonomische Sittengeschichte in Bildern.
Do., 11.6. - 19.00 UhrFr., 12.6. - 21.15 UhrSo., 14.6. - 17.00 UhrFr., 19.6. - 21.30 UhrSa., 20.6. - 21.30 UhrSo., 21.6. - 15.00 Uhr
Von Caligari zu Hitler
Von Caligari zu Hitler
Deutschland 2014 | Regie: Rüdiger Suchsland | 118 min. | digital | deutsche Fassung.
Siegfried Kracauers erstmalig 1947 erschienene Abhandlung ist die Vorlage von Rüdiger Suchslands Filmessay. In ihm wird erfragt, auf welche Weise die ungemein kreative und epochal bedeutende deutsche Filmproduktion der Weimarer Republik mit Werken wie etwa DAS CABINET DES DR. CALIGARI oder METROPOLIS den Totalitarismus der NS-Zeit vorweg nahm. Denn Untergangsszenarien und die damit verbundene Sehnsucht nach einem Führer als Retter aus der Not waren typische Themen in dieser Zeit. Ein Film wie ein gutes Seminar, in dem auch Regisseure von heute – wie Fatih Akin oder Volker Schlöndorff – Stellung beziehen.
Fr., 12.6. - 19.00 UhrSo., 14.6. - 11.00 UhrSo., 28.6. - 16.30 Uhr
Her
Her
USA 2013 | Regie: Spike Jonze | 126 min. | digital | Joaquin Phoenix u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
An einem Ort nicht allzu weit in der Zukunft entfernt und In Zeiten kompletter Vernetzung arbeitet Theodore Twombly bewusst in einer Agentur, die persönliche Briefe verfassen lässt. Selbst hat er großen Erfolg mit seinen Entwürfen, privat aber ist er in der Krise, da von seiner langjährigen Jugendliebe die Trennung ansteht. In seiner Einsamkeit lädt er sich ein neues Betriebssystem auf seinen Computer, es heißt Samantha, hat die Stimme von Scarlett Johansson und erweist sich als überaus intelligent und einfühlsam. So könnte eine neue Beziehung der anderen, der heutigen Art beginnen... „Mit seinem ungewöhnlichen Lehrstück über das Wesen der Liebe und den Komplikationen moderner Beziehungen gelingt es Spike Jonze, an seine kreativen Meisterleistungen (BEING JOHN MALKOVICH, ADAPTATION) anzuschließen. Hervorragende Drehbuch-Arbeit trifft dabei auf Stilbewusstsein in Bild und Ausstattung.“ (kino-zeit.de)
Sa., 13.6. - 19.00 Uhr
Ex Machina
Ex Machina
Großbritannien 2015 | Regie: Alex Garland | 108 min. | digital | Domhnall Gleeson, Alicia Vikander u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Titel des britischen Science-Fiction Films verweist auf „Deus ex machina“, dem überraschenden Eingriff in die Handlung zur Lösung eines Problems. Ein junger, hochtalentierter Computertechniker namens Caleb gewinnt in einem firmeninternen Wettbewerb einen Aufenthalt in der abgelegenen High-Tech-Villa des Konzernchefs. Dort trifft er auf Ava. Sie ist schön – und sie ist künstlich, ein Roboter. Caleb soll mit ihr kommunizieren, eine Verbindung aufbauen – doch bald wird ihm klar, dass seine Anwesenheit Teil eines faszinierenden Experiments werden soll... EX MACHINA gefällt vor allem durch seinen kühlen Minimalismus, geizt aber auch nicht mit intellektuellen Anspielungen.

Am Sonntag, 14.6. mit Einführung von Joachim Kurz (kino-zeit.de) zum Thema "Künstliche Intelligenz im Film".
So., 14.6. - 19.00 UhrDi., 16.6. - 19.00 UhrMi., 17.6. - 19.00 Uhr
Robot & Frank
Robot & Frank
USA 2012 | Regie: Jake Schreier | 89 min. | digital | Frank Langella, Susan Sarandon u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Frank ist ein alternder Griesgram, der sich stur weigert, mit der Zeit zu gehen. Während um ihn herum die Technik immer mehr Aufgaben übernimmt und das Leben der Menschen vermeintlich vereinfacht, will der Rentner möglichst selbstbestimmt leben und trotz einer beginnenden Demenz alles allein erledigen. Als seine um Franks schwindende Kräfte besorgten Kinder ihm einen Roboter als Begleiter und Alltagshilfe schenken, ist er naturgemäß erst skeptisch, bemerkt dann aber, dass dieses Ding ja doch ganz nützlich sein kann - vor allem für einen ehemaligen Juwelendieb wie ihn! Ohne die ernsten Themen wie Demenz und Pflege im Alter zu leicht zu nehmen, gelingen diesem exzellent besetzten und ausgesprochen warmherzigen Debütfilm unterhaltsame Momente und zugleich hintersinnige Betrachtungen zum Verhältnis Mensch - Maschine und zum Wert familiärer Bande.
Mo., 15.6. - 19.00 Uhr
2001: A Space Odyssey
2001: A Space Odyssey
Großbritannien, USA 1968 | Regie: Stanley Kubrick | 143 min. | digital | Keir Dullea, Gary Lockwood u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der mysteriöse schwarze Monolith, der fühlende Bordcomputer HAL 9000 und Walzer tanzende Raumschiffe: basierend auf einer Kurzgeschichte von Arthur C. Clarke kommt in 2001 – ODYSSEE IM WELTRAUM eine Weltraumoper zur Aufführung, die technische Utopie mit Kulturpessimismus verbindet und dabei voller Witz und Ironie ist. Berühmt durch seine optischen Effekte und seine Tricktechnik schuf Kubrick den wohl spektakulärsten Science-Fiction-Film aller Zeiten, der das Genre insgesamt maßgeblich prägte.
Mo., 15.6. - 21.00 Uhr
Blade Runner (Final Cut)
Blade Runner (Final Cut)
USA 2007 (1986) | Regie: Ridley Scott | 113 min. | digital | Harrison Ford u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
2019: Die Welt ist eine Stadt. Dort sucht ein „Blade Runner“, ein Spezialdetektiv, nach vier künstlichen Menschen, die er unschädlich machen soll, da sie eine Gefahr für das System werden. Aber als er mit ihnen Kontakt aufnimmt, beginnt er langsam, deren humane Qualitäten zu lieben. Es kommt zu einem großen Konflikt... BLADE RUNNER ist wegen vieler Spezialeffekte filmhistorisch bedeutsam und fasziniert darüber hinaus durch seine konsequent futuristische Atmosphäre, die ihn zum Prototypen eines Action-Films aus nicht allzu ferner Zeit haben werden lassen. Die Final-Cut-Version (aus dem Jahr 2007) verzichtet auf unpassenden Off-Kommentar und auf ein aufgesetztes Happy-End.
Di., 16.6. - 21.15 Uhr
A.I. – Artificial Intelligence
A.I. – Artificial Intelligence
USA 2001 | Regie: Steven Spielberg | 146 min. | digital | Haley Joel Osment, Jude Law u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wir schreiben das Jahr 2019. Die Polkappen sind geschmolzen, aber es gibt Mechas, Roboter, die Gefühle haben. David ist einer von ihnen Er wird in eine Familie aufgenommen, deren Sohn im Koma liegt. Als dieser wieder erwacht, entstehen große Konflikte zwischen beiden. Schließlich wird David schweren Herzens im Wald ausgesetzt. Er kommt in schlechte Gesellschaft, aber überlebt. Und er träumt den Traum des Pinocchio: von einer künstlichen Puppe durch eine Fee in einen echten Menschen verwandelt zu werden... Pralles Kino, technisch perfekt, aber nichts für Kitschresistente. Ob Steven Spielberg die Vorlage von Stanley Kubricks adäquat umsetzen konnte? Darüber werden Kritik und Publikum so lange streiten, bis in der Tat die Polkappen schmelzen, und dann diskutieren darüber die Mechas.
Mi., 17.6. - 21.15 Uhr
Love & Mercy
Love & Mercy
USA 2014 | Regie: Bill Pohlad | 120 min. | digital | John Cusack, Paul Ciamatti, Paul Dano u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
‚Good Vibrations:: Brian Wilson gilt bis zum heutigen Tage als absoluter Ausnahmemusiker und als Pop-Legende, seine „Pet Sounds“: ein unvergessenes Meisterwerk. Doch der kreativste Beach Boy litt bereits früh an psychischen Problemen. Er kam mit dem Musik-Business nicht zu recht, scheiterte an seinen eigenen Ansprüchen und zog sich schließlich aus der Band zurück, um nach Zeiten völliger Apathie immer wieder gerüchteweise oder tatsächlich mit neuen Projekten zu überraschen. Eine fatale Wendung bekam sein Leben, als er sich in Obhut des Psychiaters Eugen Landy begab... Regisseur Bill Pohlad schuf mit LOVE & MERCY ein ausgefallenes Biopic, das gleichermaßen tiefschürfende Psychostudie ist – ein wunderbarer Film, der zudem glänzend besetzt wurde.
Do., 18.6. - 19.00 UhrSa., 20.6. - 19.00 UhrSo., 21.6. - 19.00 UhrMo., 22.6. - 21.00 UhrMi., 24.6. - 19.00 UhrSa., 27.6. - 19.00 UhrSo., 28.6. - 19.00 UhrMo., 29.6. - 19.00 UhrDi., 30.6. - 19.00 Uhr
Härte
Härte
Deutschland 2015 | Regie: Rosa von Praunheim | 93 min. | digital | Hanno Koffler, Andreas Marquadt u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Das harte Leben des Andreas Marquardt: als Kleinkind vom Vater misshandelt, später von der Mutter sexuell missbraucht, kompensiert er als Erwachsener diese Erlebnisse durch Kampfsport. Er landet im Rotlichtmilieu, wird Zuhälter. Frauen behandelt er roh, aber Marion hält zu ihm, auch als er im Knast landet. Mittlerweile betreibt Andreas Marquardt eine Kampfsportschule für Kinder und Jugendliche in Berlin. Ein schmerzhafter Film, der deutlich die Handschrift Rosa von Praunheims trägt. Fand auf der Berlinale große Beachtung!
Do., 18.6. - 21.30 UhrSo., 21.6. - 21.30 UhrMo., 22.6. - 19.00 UhrSo., 28.6. - 21.30 UhrMi., 1.7. - 21.30 Uhr
Bonne Nuit Papa
Bonne Nuit Papa
Deutschland, Kambodscha 2014 | Regie: Marina Kem | 100 min. | digital | deutsche Fassung.
Ottara Kem war ein schweigsamer Mann aus Kambodscha, der in die DDR flüchtete, dort lebte und arbeitete und dort verstarb. Er hatte eine Tochter Marina, die ihn liebte. Nach seinem Tod möchte sie mehr über ihn wissen, als er zu Lebzeiten erzählte. Vor allem von seiner Heimat. So reist Marina Kem nach Kambodscha, nicht nur, um dort die Asche ihres Vaters zu bestatten, sondern auch, um nach Spuren seines früheren Leben zu suchen. Heraus kam die Dokumentation BONNE NUIT PAPA – so persönlich wie intensiv, aber immer ohne Pathos.

Sondervorstellung in Anwesenheit der Regisseurin Marina Kem.
Fr., 19.6. - 19.00 Uhr
Silentium – Vom Leben im Kloster
Silentium – Vom Leben im Kloster
Deutschland 2015 | Regie: Sobo Swobodnik | 84 min. | digital | deutsche Fassung.
Religiöses Leben in Baden-Württemberg: In der Nähe von Sigmaringen existiert seit 1257 das Kloster Habsthal. Heute wohnen dort vier Dominikanerinnen und ein Abt. Dem Kloster ist ein großer Garten angegliedert, zudem widmet man sich dort der Schafszucht. Der Dokumentarfilmer Sobo Swobodnik, auf der schwäbischen Alb aufgewachsen, porträtiert mit seinem jüngsten Werk Menschen, die für Gott leben, zeigt aber auch einfühlsam und unaufdringlich, was geschieht, wenn ein abgelegenes Kloster zunehmend für Touristen interessant wird.
Sa., 20.6. - 17.00 UhrSo., 21.6. - 11.00 UhrSa., 27.6. - 17.00 UhrSo., 28.6. - 14.30 Uhr
The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben
The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben
USA, Großbritannien 2014 | Regie: Morten Tyldum | 114 min. | digital | Benedict Cumberbatch, Keira Knightley u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach einer unglücklichen Jugend beginnt der brillante Mathematiker Alan Turing (Benedict Cumberbatch) während seines Studiums an der Cambridge-Universität, sein volles Potenzial zu entfalten. Schnell gehört er zu den führenden Denkern des Landes, besonders was seine Theorien zu Rechenmaschinen angeht. Genau diese machen auch den britischen Geheimdienst auf das Genie aufmerksam. Alan wird zu Beginn des Zweiten Weltkriegs Mitglied einer geheimen Gruppe. Ihre Aufgabe: die Kommunikation der Deutschen zu entschlüsseln... Aus Anlass des Geburtstags von Alan Turing, der am 23. Juni 2015 103 Jahre alt geworden wäre, lädt die Stiftung Heidelberg Laureate Forum Foundation zu dieser Vorstellung ein.

Vor der Vorstellung findet eine Einführung von Prof. Dr.-Ing. Andreas Reuter, Geschäftsführer der HITS gGmbH, statt. Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Der Eintritt ist frei – auf Grund der großen Nachfrage ist die Veranstaltung bereits ausgebucht. Restkarten gibt es eventuell an der Abendkasse.

Veranstalter: Stiftung Heidelberg Laureate Forum Foundation (HLFF).
Di., 23.6. - 19.00 Uhr
National Gallery
National Gallery
Frankreich, USA, Großbritannien 2014 | Regie: Fredrick Wiseman | 173 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
170 Stunden Material und 14 Monate Nachbearbeitung: Frederick Wisemans 38. Dokumentarfilm schöpft aus dem vollem. Die Londoner National Gallery, eine der bedeutendsten Gemäldesammlungen der Welt, interessiert Wiseman sowohl aus der Sicht der Zuschauer, wie aus der der Mitarbeiter – von der Geschäftsführung bis hin zu den Reinigungskräften. Besonders fasziniert zeigt er sich von den Führungen sowie der Arbeit der Restaurateure. Unauffällig inszeniert, lässt er die Aura der Kunstwerke auf einen einwirken, so dass man unweigerlich Lust bekommt, selbst einmal vor diesen Meisterwerken zu stehen. Eine Hommage an die Kunst und an die Menschen, die dafür sorgen, dass sie bleibt.
Do., 25.6. - 19.00 UhrSo., 28.6. - 11.00 Uhr
"Film & Wein"
Regie: ???.
Auch im Juni steht wieder unsere beliebte „Film und Wein“ auf dem Programm. In diesem Monat wurde die Filmadaption eines Irvine Welsh-Romans (schottisches Kino) angekündigt – wie immer verbunden mit einem schönen Glas Wein. Referentin: Natalie Manok. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 26.6. - 19.30 Uhr
B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979 – 1989
B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979 – 1989
Deutschland 2015 | Regie: Jörg A. Hoppe u.a. | 91 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Subkultur in West Berlin der Jahre 1979-1989: Gegendruck, solange die Mauer hielt. Ein Treffen mit Blixa Bargeld, Nick Cave, Christiane F. und vielen anderen, immer die Super 8 Kamera im Anschlag. B-MOVIE: LUST & SOUND IN WEST-BERLIN 1979 – 1989 ist ein grellbuntes Dokument unwiederbringlicher Zeiten, mit Lust am Fake inszeniert ... „Irrer Trip durch ein wildes Jahrzehnt“ (filmstarts.de).
Sa., 27.6. - 21.30 UhrDi., 30.6. - 21.30 UhrDo., 2.7. - 21.30 UhrDi., 7.7. - 21.15 Uhr
Love & Mercy
Love & Mercy
USA 2014 | Regie: Bill Pohlad | 120 min. | digital | John Cusack, Paul Ciamatti, Paul Dano u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
‚Good Vibrations’: Brian Wilson gilt bis zum heutigen Tage als absoluter Ausnahmemusiker und als Pop-Legende, seine "Pet Sounds": ein unvergessenes Meisterwerk. Doch der kreativste Beach Boy litt bereits früh an psychischen Problemen. Er kam mit dem Musik-Business nicht zu recht, scheiterte an seinen eigenen Ansprüchen und zog sich schließlich aus der Band zurück, um nach Zeiten völliger Apathie immer wieder gerüchteweise oder tatsächlich mit neuen Projekten zu überraschen. Eine fatale Wendung bekam sein Leben, als er sich in Obhut des Psychiaters Eugen Landy begab... Regisseur Bill Pohlad schuf mit LOVE & MERCY ein ausgefallenes Biopic, das gleichermaßen tiefschürfende Psychostudie ist – ein wunderbarer Film, der zudem glänzend besetzt ist.
Mi., 1.7. - 19.00 UhrSa., 4.7. - 16.45 UhrSo., 12.7. - 14.30 UhrSo., 19.7. - 14.30 Uhr
Trash
Trash
Großbritannien, Brasilien 2014 | Regie: Stephen Daldry, Christian Duurvoort | 114 min. | digital | Martin Sheen, Rooney Mara u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Raphael, Gardo und Rato sind drei Kinder aus Rio, die ihre Tage in einer Favela verbringen. Ihr Leben bedeutet zumeist: auf einer Müllkippe nach Verwertbarem zu suchen. Eines Tages finden sie dort einen Geldbeutel. Ihr Inhalt ist nicht sonderlich wertvoll, so scheint es zumindest. Aber die örtliche Polizei hat größtes Interesse, ihn an sich zu nehmen. Das macht die drei Kinder misstrauisch. Also behalten sie ihren Fund und geraten dabei in einen großen Korruptionsskandal, in dem ihnen nur ein Pfarrer und eine NGO-Mitarbeiterin zu Hilfe stehen. Ein atemloses und lebensgefährliches Abenteuer nimmt seinen Anfang… TRASH ist ein spannendes, hintergründiges und tiefschürfendes Drama, das auf dem 9. Rom Film Festival (2014) den Hauptpreis abräumte.
Do., 2.7. - 19.00 UhrFr., 3.7. - 19.00 UhrSa., 4.7. - 19.00 UhrSo., 5.7. - 16.45 UhrMo., 6.7. - 21.15 UhrMi., 8.7. - 19.00 UhrSa., 11.7. - 19.00 UhrSo., 12.7. - 16.45 UhrDo., 16.7. - 19.30 UhrSa., 18.7. - 19.30 Uhr
Hubert von Goisern - Brenna tuat's schon lang
Hubert von Goisern - Brenna tuat's schon lang
Deutschland, Österreich 2015 | Regie: Marcus H. Rosenmüller | 100 min. | digital | deutsche Fassung.
„Koa Hiatamadl“ machte ihn bekannt. Hubert von Goiserns Verdienst für die deutschsprachige Rock und Popmusik liegt in der angstfreien Kombination mit der alpenländischen Blasmusik. BRENNA TUAT’S SCHON LANG war ein großer Hit in Österreich; vor allem die Tourneen von 2007 bis 2009 spielen hier im Film eine Rolle. Der Künstler selbst hält sich mit Auskünften weitestgehend zurück, dafür inszeniert Marcus H. Rosenmüller einen unbequemen Querkopf, der so heimatverbunden wie weltoffen ist. Eine liebevolle Annäherung an eine vielschichtige Persönlichkeit.
Fr., 3.7. - 21.15 UhrSa., 4.7. - 21.15 UhrFr., 10.7. - 21.15 UhrSa., 11.7. - 17.00 Uhr
10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?
10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?
Deutschland 2015 | Regie: Valentin Thurn | 107 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Bald schon wird die Erdbevölkerung auf 10 Milliarden Menschen anwachsen. Schon heute hungert jeder sechste Mensch. Wird die industrielle Landwirtschaft hier überzeugende Lösungen finden können? Oder sind biologische, kleinbäuerliche, regional orientierte Strukturen doch der bessere, nachhaltigere Weg? Dieser sehenswerte Dokumentarfilm beleuchtet kritisch die heutige Praxis in Saatgut- und Futtermittelherstellung, wirft Fragen zur Düngung und Schädlingsbekämpfung, Viehzucht, Ackerbau und Handel auf – und stellt lohnenswerte Wege und Alternativen für die Zukunft vor.
So., 5.7. - 14.30 UhrMi., 8.7. - 13.30 UhrFr., 10.7. - 13.30 Uhr
Die Maisinsel (Simindis kundzuli)
Die Maisinsel (Simindis kundzuli)
Georgien 2014 | Regie: George Ovashvili | 100 min. | digital | Ilyas Salman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Fluss Enguri bildet eine natürliche Grenze zwischen Georgien und Abchasien. Das Land um den Fluss herum und auch auf den zeitweise darin entstehenden Inseln ist fruchtbar, so dass der alte abchasische Bauer Abga und seine Enkeltochter Asida dort Ackerbau betreiben und Mais anbauen können, um der Armut zu entkommen. Wie lange die Insel so bestehen bleiben wird, ist ungewiss. Und als Asida auf der Insel einen jungen Mann antrifft, gerät die Idylle ohnehin in Gefahr… Ein wunderschöner Film aus Georgien – Gewinner des Hauptpreises bei Filmfestivals in Karlovy Vary, Montpellier und Cottbus. War 2015 zudem einer der letzten neun Kandidaten für den Oscar („Bester Ausländischer Film“).
So., 5.7. - 19.00 UhrMo., 6.7. - 19.00 UhrDi., 7.7. - 19.00 UhrSa., 11.7. - 21.15 UhrSo., 19.7. - 17.00 Uhr
Ex Machina
Ex Machina
Großbritannien 2015 | Regie: Alex Garland | 108 min. | digital | Domhnall Gleeson, Alicia Vikander u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Titel des britischen Science-Fiction Films verweist auf „Deus ex machina“, dem überraschenden Eingriff in die Handlung zur Lösung eines Problems. Ein junger, hochtalentierter Computertechniker namens Caleb gewinnt in einem firmeninternen Wettbewerb einen Aufenthalt in der abgelegenen High-Tech-Villa des Konzernchefs. Dort trifft er auf Ava. Sie ist schön – und sie ist künstlich, ein Roboter. Caleb soll mit ihr kommunizieren, eine Verbindung aufbauen – doch bald wird ihm klar, dass seine Anwesenheit Teil eines faszinierenden Experiments werden soll... EX MACHINA gefällt vor allem durch seinen kühlen Minimalismus, geizt aber auch nicht mit intellektuellen Anspielungen.
So., 5.7. - 21.15 UhrDi., 14.7. - 21.00 Uhr
Atlantic.
Atlantic.
Niederlande, Marokko, Belgien, Deutschland 2014 | Regie: Jan-Willem van Ewijk | 94 min. | digital | Fettah Lamara u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junger Fischer an der marokkanischen Atlantikküste, der auch ein begeisterter Surfer ist, verliebt sich in eine Touristin aus den Niederlanden. Als sie abreist, ist er unglücklich und in ihm wächst das Fernweh. Also wagt er das Unmögliche. Nur mit dem Allernötigsten ausgerüstet, will er auf einem Surfbrett den Atlantik überqueren. Auf ihn warten 300 Kilometer Wind, Wasser und Wellen... Eine ungemein bildgewaltige Liebesgeschichte.
Do., 9.7. - 19.00 UhrSo., 12.7. - 19.00 UhrMo., 13.7. - 19.00 UhrDi., 14.7. - 19.00 UhrMi., 15.7. - 19.00 UhrSa., 18.7. - 17.00 UhrSo., 26.7. - 14.30 Uhr
Bandes de Filles
Bandes de Filles
Frankreich 2014 | Regie: Céline Sciamma | 112 min. | digital | Karidja Touré, Lindsay Karamoh u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Marieme lebt mit ihrer Familie in der Pariser Banlieue. Die Mutter sorgt fürs Einkommen, der große Bruder kommandiert alle herum und sie versorgt die jüngeren Schwestern. Außerhalb der Familie ist es nicht besser. In der Nachbarschaft geben Jungs den Ton an und die Schule ist eine Sackgasse. Doch dann gerät sie ins Blickfeld einer coolen dreiköpfigen Mädchengang, die sich Freiheiten nimmt, von denen Marieme bislang nur träumte... „Mit klarem Blick für soziale Schieflagen, überkommene Machtstrukturen und jugendliche Sehnsüchte zeichnet Sciamma ein realistisches, aber dennoch vor allem lebensbejahendes Bild vom Leben in der Krise und macht BANDE DE FILLES so zu einem doppelt berührenden Filmerlebnis.“ (filmstarts.de)
Fr., 10.7. - 19.00 UhrMi., 15.7. - 21.00 Uhr
2001: A Space Odyssey
2001: A Space Odyssey
Großbritannien, USA 1968 | Regie: Stanley Kubrick | 143 min. | digital | Keir Dullea, Gary Lockwood u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der mysteriöse schwarze Monolith, der fühlende Bordcomputer HAL 9000 und Walzer tanzende Raumschiffe: basierend auf einer Kurzgeschichte von Arthur C. Clarke kommt in 2001 – ODYSSEE IM WELTRAUM eine Weltraumoper zur Aufführung, die technische Utopie mit Kulturpessimismus verbindet und dabei voller Witz und Ironie ist. Berühmt durch seine optischen Effekte und seine Tricktechnik schuf Kubrick den wohl spektakulärsten Science-Fiction-Film aller Zeiten, der das Genre insgesamt maßgeblich prägte.
So., 12.7. - 21.00 Uhr
Blade Runner (Final Cut)
Blade Runner (Final Cut)
USA 2007 (1986) | Regie: Ridley Scott | 113 min. | digital | Harrison Ford u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
2019: Die Welt ist eine Stadt. Dort sucht ein „Blade Runner“, ein Spezialdetektiv, nach vier künstlichen Menschen, die er unschädlich machen soll, da sie eine Gefahr für das System werden. Aber als er mit ihnen Kontakt aufnimmt, beginnt er langsam, deren humane Qualitäten zu lieben. Es kommt zu einem großen Konflikt... BLADE RUNNER ist wegen vieler Spezialeffekte filmhistorisch bedeutsam und fasziniert darüber hinaus durch seine konsequent futuristische Atmosphäre, die ihn zum Prototypen eines Action-Films aus nicht allzu ferner Zeit haben werden lassen. Die Final-Cut-Version (aus dem Jahr 2007) verzichtet auf unpassenden Off-Kommentar und auf ein aufgesetztes Happy-End.
Mo., 13.7. - 21.00 Uhr
"Film & Wein"
Regie: ???.
Keine Sommerpause bei unserer beliebten „Film und Wein“! Was steht im Juli auf dem Programm? Wird wie immer erst kurz vor Beginn der Veranstaltung verraten – angekündigt wurde diesmal ein Klassiker des ‚New Hollywood’ – weiterhin verbunden mit einem schönen Glas Wein. Referent: Steffen Schneider. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei!
Fr., 17.7. - 19.30 Uhr
Der General
Sa., 18.7. - 20.00 Uhr
Colors of Math
Colors of Math
Russland 2013 | Regie: Ekaterina Eremenko | 60 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Den meisten Menschen erscheint die Mathematik abstrakt, mysteriös, kompliziert und undurchdringbar. Dabei ist Mathematik nichts weiter als eine andere Sprache, die Welt auszudrücken. Mathematik kann sinnlich sein, und durch sie klären sich Erfahrungen wie Schmecken, Riechen und Hören neu. Und sie erscheint in unzähligen Farben. COLORS OF MATH lädt dazu ein, einen Einblick in die Schönheit der Mathematik durch die Augen berühmter zeitgenössischer Mathematiker zu bekommen. Er wurde auf mehreren Filmfestivals mit großem Erfolg gezeigt.

Auftaktveranstaltung des Filmfestivals in Anwesenheit der Regisseurin Ekaterina Eremenko! Begrenzter Kartenverkauf.
So., 19.7. - 19.30 UhrMo., 20.7. - 10.00 UhrMo., 20.7. - 11.30 Uhr
Konrad Zuse – Filmporträt des Computerpioniers und seiner Maschinen
Konrad Zuse – Filmporträt des Computerpioniers und seiner Maschinen
Schweiz 1990 | Regie: Mathias Knauer | 73 min. | digital | deutsche Fassung.
Auch in Heidelberg ist nach ihm eine Straße benannt: Konrad Zuse (1910-1995) gilt mit seiner ‚Z3’ genannten Rechenmaschine als Konstrukteur des ersten voll funktionsfähigen Computers der Welt. Ihm folgten weitere Modelle und heftige Streits um alle möglichen Patentrechte. Gegen Lebensende fing Konrad Zuse im expressionistischen Stil zu malen an, zuvor half er, während des Zweiten Weltkrieges eine Gleitbombe zu entwickeln. Noch zu Lebzeiten hat Regisseur Mathias Knauer Konrad Zuse porträtiert. Entstanden ist das ungeheuer spannende Bild eines streitbaren Wissenschaftlers.
Mo., 20.7. - 19.30 Uhr
Comment j‘ai détesté les Maths
Comment j‘ai détesté les Maths
Frankreich 2013 | Regie: Olivier Peyon | 103 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Mathematik ist für die meisten Menschen ein Grauen. Schon in der Schule wird dieses Fach von den Schülern zumeist als „unnötig“ betitelt. Der Dokumentarfilm COMMENT J‘AI DÉTESTÉ LES MATHS von Olivier Peyon soll mit Lehrerkommentaren und Erzählungen, u.a. von den größten Mathematikern weltweit (Cédric Villani, Jean-Pierre Bourguignon und Robert Bryant), endlich vom Gegenteil überzeugen und Vorurteile beseitigen.
Di., 21.7. - 19.30 Uhr
The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben
The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben
USA, Großbritannien 2014 | Regie: Morten Tyldum | 114 min. | digital | Benedict Cumberbatch, Keira Knightley u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach einer unglücklichen Jugend beginnt der brillante Mathematiker Alan Turing während seines Studiums an der Cambridge-Universität, sein volles Potenzial zu entfalten. Schnell gehört er zu den führenden Denkern des Landes, besonders was seine Theorien zu Rechenmaschinen angeht. Genau diese machen auch den britischen Geheimdienst auf das Genie aufmerksam. Alan wird zu Beginn des Zweiten Weltkriegs Mitglied einer geheimen Gruppe. Ihre Aufgabe: die Kommunikation der Deutschen zu entschlüsseln.

Bastian Rieck, Interdisziplinäres Zentrum für Wissenschaftliches
Rechnen der Universität Heidelberg, wird in den Film einführen.
Mi., 22.7. - 10.00 UhrMi., 22.7. - 11.30 UhrFr., 24.7. - 19.30 Uhr
Google and the World Brain
Google and the World Brain
Spanien, Großbritannien, Deutschland 2013 | Regie: Ben Lewis | 90 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Der Film erzählt die Geschichte des ehrgeizigsten Projekts, das je für das Internet konzipiert wurde. Im Jahr 2002 begann Google damit, Millionen von Büchern einzuscannen. Es sollte eine riesige globale Bibliothek entstehen, die sämtliche verfügbaren Bücher umfasst. Der Engländer H. G. Wells, ein Science-Fiction-Autor, sprach schon 1936 von einem „World Brain“, einer Sammlung von Gedanken und Ideen sowie Errungenschaften. Anders ausgedrückt ein vollständiger, weltumfassender Erinnerungsspeicher für die gesamte Menschheit. Allerdings unterlagen mehr als die Hälfte der eingescannten Werke dem Copyright und weltweit starteten Autoren eine Kampagne, um Google zu stoppen, die schließlich 2011 in einem New Yorker Gerichtssaal ihren Höhepunkt fand. Ein Film über die Möglichkeiten, Probleme und Gefahren des Internets.

Der Heidelberger Literaturwissenschaftler Professor Dr. Roland Reuß, einer der Protagonisten des Films, ist anwesend und führt in den Film ein.
Mi., 22.7. - 19.30 Uhr
Flatland
Do., 23.7. - 10.00 UhrDo., 23.7. - 11.30 UhrDo., 21.7. - 10.00 UhrDo., 21.7. - 11.00 Uhr
Taking the Long View - The Life of Shiing-shen Chern
Taking the Long View - The Life of Shiing-shen Chern
USA 2011 | Regie: George Paul Csicsery | 54 min. | digital | Originalfassung.
Der Film zeigt das Leben des bemerkenswerten Mathematikers Shiing-shen Chern (1911-2004), dessen gewaltige mathematische Beiträge zusammen mit seiner Einstellung und Vision geholfen haben, Brücken zwischen China und dem Westen zu bauen. Die biographische Dokumentation folgt Shiing-shen Chern durch viele der dramatischsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts und porträtiert einen Mann, der sein Leben der reinen Mathematik im Stil eines klassischen chinesischen Weisen gewidmet hat. Shiing-shen Chern gilt als Vater der modernen Differentialgeometrie.

Professor Dr. Anna Wienhard, Mathematisches Institut der Universität Heidelberg, wird in den Film einführen.
Do., 23.7. - 19.30 Uhr
Amy
Amy
Großbritannien 2015 | Regie: Asif Kapadia | 125 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„They tried to make me go to rehab, but I said no, no, no“. Am 23. November 2011 verstarb in London Amy Winehouse, die ungemein erfolgreiche Soul-Sängerin mit der Bienenkorb-Frisur. Alkohol, Drogen und Bulimie machten ihrem Leben ein viel zu frühes Ende. Schon mit SENNA hat Asif Kapadis bewiesen, dass er ein überragender Dokumentarfilmer ist. Mit AMY gelingt ihm ein weiterer Beweis seines Talents. Insbesondere lag ihm viel daran, die Songs von Amy Winehouse mit ihrer Biographie in Verbindung zu bringen. „Ganz selbstverständlich ist es nicht, dass eine Doku eine starke emotionale Sogwirkung entfaltet: Bei AMY ist das der Fall“ (kino.de)
Sa., 25.7. - 17.00 UhrSo., 26.7. - 16.30 UhrMo., 27.7. - 19.00 UhrDi., 28.7. - 19.00 UhrMi., 29.7. - 19.00 UhrDo., 30.7. - 17.00 Uhr
Travelling Salesman
Travelling Salesman
USA 2012 | Regie: Timothy Lanzone | 80 min. | digital | Originalfassung.
TRAVELLING SALESMAN ist ein intellektueller Thriller über vier Mathematiker, die von der US-Regierung angeheuert wurden, um eines der größten Probleme der Informatik lösen - P vs. NP. Die vier entwickeln gemeinsam ein „System“, das den nächsten großen Fortschritt für unsere Zivilisation oder die Zerstörung der Menschheit bedeuten könnte.

"Die Mathematiker in dem Film sind sich nur zu bewusst, was die Ergebnisse ihrer Arbeit für die Menschheit bedeuten können. Sie bei der Argumentation zu beobachten, wie mit diesen Konsequenzen umzugehen ist, macht aus dem Film einen anspruchsvollen, intelligenten Thriller." New Scientist
Sa., 25.7. - 19.30 Uhr
A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn
A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn
USA 2001 | Regie: Ron Howard | 135 min. | digital | Russell Crowe u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
John Forbes Nash jr., 1994 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet, wurde in Mathematiker-Kreisen primär durch seine Beiträge zur Spieltheorie berühmt. Schon als Student fiel er durch besondere Fähigkeiten auf, blieb jedoch immer ein Außenseiter. Später stellte man bei ihm verstärkt Symptome paranoider Schizophrenie fest, die schließlich zu Realitätsverlust, Wahnvorstellungen und dem völligen Zusammenbruch führten. Aber seine Frau hielt zu ihm und schließlich wurde John Forbes Nash jr. von seiner Krankheit fast völlig geheilt. Ron Howards Verfilmung mit Starbesetzung betont das emotionale Drama des Ehepaars und erreicht eine gewisse Virtuosität in der Einbettung von Wahnideen in den Handlungsstrang der erzählten Geschichte. A BEAUTIFUL MIND wurde 2002 mit gleich 4 Oscars ausgezeichnet; auf der Rückreise von der Abelpreisverleihung kamen John Forbes Nash, Jr. und seine Frau Alicia am 23. Mai 2015 bei einem Autounfall ums Leben.

Der Berliner Fotograf Peter Badge, der neben sämtlichen lebenden Nobelpreisträgern auch die Träger des Abelpreises, der Fields-Medaille (einschließlich des Nevanlinna-Preises) und des ACM A.M. Turing Awards fotografisch portraitierte, wird an diesem Abend zu Gast sein und über seine Begegnungen mit John Forbes Nash, Jr. berichten.
So., 26.7. - 19.30 UhrMo., 27.7. - 10.00 UhrMo., 27.7. - 13.30 Uhr
It Follows
It Follows
USA 2014 | Regie: David Robert Mitchell | 100 min. | digital | Maika Monroe u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Sex auf dem Rücksitz mit Folgen: als die 19jährige Jay wieder zu sich kommt, ist sie gefesselt. Ihr Sexpartner Hugh erklärt ihr, er wäre von einem Fluch besessen, der nun auf sie übertragen wurde. Der Fluch ist ein Geist, der überall auftaucht, den aber nur Jay sehen kann. Die nun immer paranoider wird. Und es gibt nur eine einzige Möglichkeit, ihn wieder los zu werden... Regisseur David Robert Mitchell gelingt mit minimalistischen Mitteln und zahlreichen Anleihen bei den Klassikern des Genres ein alptraumhafter Indie-Horrorfilm, der international schon enorme Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. „Erwachsenwerden heißt Erotik und das Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit integrieren: ein extrem beängstigender Vorgang, und selten ist er so beängstigend gefilmt worden wie in IT FOLLOWS.“ (indiekino Berlin).
Mo., 27.7. - 21.30 UhrDi., 28.7. - 21.30 UhrMi., 29.7. - 21.30 Uhr
Dimensions
Di., 28.7. - 10.00 Uhr
Taxi Teheran
Taxi Teheran
Iran 2015 | Regie: Jafar Panahi | 82 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Taxi fährt durch die lebhaften Straßen Teherans. Die wechselnden Fahrgäste erzählen freimütig, was sie umtreibt: Ein Raubkopierer vertickt die neueste Staffel von THE WALKING DEAD und Filme von Woody Allen, zwei alte Frauen wollen Goldfische in einer offenen Glaskugel transportieren und ein vorlautes kleines Mädchen erklärt seinen Anspruch auf Frappuccino. Mit viel Herz und Humor zeichnet Regisseur Jafar Panahi ein liebevolles Porträt der Menschen in seiner Heimat und schafft damit einen hoffnungsvollen Kontrast zu den üblichen negativen Nachrichtenmeldungen. Das Roadmovie TAXI TEHERAN ist ungemein lebensfroh, kurzweilig und witzig. Zugleich zeigt der Berlinale-Gewinner 2015, was Kino selbst unter ärgsten Restriktionen vermag.
Do., 30.7. - 19.30 UhrFr., 31.7. - 21.30 Uhr
Heil
Heil
Deutschland 2015 | Regie: Dietrich Brüggemann | 102 min. | digital | Jerry Hoffmann, Benno Führmann u.a. | deutsche Fassung.
Es ist eine schrille Satire: ein deutsch-afrikanischer Schriftsteller, der eigentlich bei seiner hochschwangeren Frau daheim sein möchte, wird bei einer Lesetour in der ostdeutschen Provinz von einem Rechtsradikalen so schwer am Kopf verletzt, dass er von nun an deren Parolen zu skandieren beginnt. So wird er ein willfähriges Mitglied der ‚DNP’ mit ihrem ehrgeizigen Anführer. Aber seine Frau sorgt sich... Wahrlich nichts für subtile Schöngeister, keine Randgruppe wird ausgelassen, kein Klischee bleibt unberührt – HEIL ist eine geradezu wahnwitzige Komödie, der neue Film von Dietrich Brüggemann (KREUZWEG). „Ein Film, bei dem einem das Lachen mehr als einmal nicht einfach nur im Halse stecken bleibt, sondern eher ein Ausdruck von Bitterkeit ob der gezeigten Wahrheiten ist.“ (kino-zeit.de)
Do., 30.7. - 21.15 UhrFr., 31.7. - 17.15 UhrSa., 1.8. - 21.30 UhrSo., 2.8. - 21.30 UhrMo., 3.8. - 21.30 UhrMi., 5.8. - 19.30 UhrSa., 8.8. - 17.30 UhrDi., 11.8. - 19.30 UhrMo., 17.8. - 21.30 Uhr
Gefühlt Mitte Zwanzig (While We're Young)
Gefühlt Mitte Zwanzig (While We're Young)
USA 2014 | Regie: Noah Baumbach | 94 min. | digital | Ben Stiller, Naomi Watts u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Paar um die 40 durchlebt eine Krise. Als sie ein ziemlich ausgeflipptes Duo, beide um die 25 Jahre alt, kennen lernen, regt sich in ihnen der Wunsch, so zu leben wie ihre neuen Freunde, jünger eben und unbeschwerter. Ein vernunftbegabter Mensch, der versteht, dass jedes Alter seinen Reiz hat, wird sofort begreifen, dass dabei eine Peinlichkeit der nächsten folgt. Der Kinofreund zeigt sich darüber mehr als vergnügt, denn er lacht nicht nur, sondern beginnt auch zu philosophieren. Vom Regisseur von FRANCES HA. „Als wir Hipster waren: Creative-Class-Chronist Noah Baumbach hat eine fast altmodische Komödie gedreht. Seinem Kino steht das gut.“ (critic.de)
Fr., 31.7. - 19.30 Uhr
Amy
Amy
Großbritannien 2015 | Regie: Asif Kapadia | 125 min. | digital | Amy Winehouse | Original mit deutschen Untertiteln.
„They tried to make me go to rehab, but I said no, no, no“. Am 23. November 2011 verstarb in London Amy Winehouse, die ungemein erfolgreiche Soul-Sängerin mit der Bienenkorb-Frisur. Alkohol, Drogen und Bulimie machten ihrem Leben ein viel zu frühes Ende. Schon mit SENNA hat Asif Kapadis bewiesen, dass er ein überragender Dokumentarfilmer ist. Mit AMY gelingt ihm ein weiterer Beweis seines Talents. Insbesondere lag ihm viel daran, die Songs von Amy Winehouse mit ihrer Biographie in Verbindung zu bringen. „Ganz selbstverständlich ist es nicht, dass eine Doku eine starke emotionale Sogwirkung entfaltet: Bei AMY ist das der Fall“ (kino.de)
Sa., 1.8. - 15.00 UhrSo., 2.8. - 15.00 UhrDi., 4.8. - 17.00 UhrDo., 6.8. - 19.00 UhrSo., 16.8. - 15.00 UhrMo., 24.8. - 21.30 UhrDo., 3.9. - 21.00 UhrFr., 4.9. - 21.00 UhrSo., 6.9. - 21.00 UhrSo., 20.9. - 14.30 Uhr
Taxi Teheran
Taxi Teheran
Iran 2015 | Regie: Jafar Panahi | 82 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Taxi fährt durch die lebhaften Straßen Teherans. Die wechselnden Fahrgäste erzählen freimütig, was sie umtreibt: Ein Raubkopierer vertickt die neueste Staffel von THE WALKING DEAD und Filme von Woody Allen, zwei alte Frauen wollen Goldfische in einer offenen Glaskugel transportieren und ein vorlautes kleines Mädchen erklärt seinen Anspruch auf Frappuccino. Mit viel Herz und Humor zeichnet Regisseur Jafar Panahi ein liebevolles Porträt der Menschen in seiner Heimat und schafft damit einen hoffnungsvollen Kontrast zu den üblichen negativen Nachrichtenmeldungen. Das Roadmovie TAXI TEHERAN ist ungemein lebensfroh, kurzweilig und witzig. Zugleich zeigt der Berlinale-Gewinner 2015, was Kino selbst unter ärgsten Restriktionen vermag.
Sa., 1.8. - 17.30 UhrSo., 2.8. - 19.30 UhrMo., 3.8. - 19.30 UhrDi., 4.8. - 21.30 UhrMi., 5.8. - 17.30 UhrSa., 8.8. - 21.30 UhrSo., 9.8. - 17.30 UhrMo., 10.8. - 19.30 UhrDo., 13.8. - 19.30 UhrSa., 15.8. - 19.30 UhrSo., 16.8. - 17.30 UhrDi., 18.8. - 19.30 UhrSo., 23.8. - 17.00 UhrSa., 29.8. - 17.00 Uhr
Gefühlt Mitte Zwanzig (While We're Young)
Gefühlt Mitte Zwanzig (While We're Young)
USA 2014 | Regie: Noah Baumbach | 94 min. | digital | Ben Stiller, Naomi Watts u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Paar um die 40 durchlebt eine Krise. Als sie ein ziemlich ausgeflipptes Duo, beide um die 25 Jahre alt, kennen lernen, regt sich in ihnen der Wunsch, so zu leben wie ihre neuen Freunde, jünger eben und unbeschwerter. Ein vernunftbegabter Mensch, der versteht, dass jedes Alter seinen Reiz hat, wird sofort begreifen, dass dabei eine Peinlichkeit der nächsten folgt. Der Kinofreund zeigt sich darüber mehr als vergnügt, denn er lacht nicht nur, sondern beginnt auch zu philosophieren. Vom Regisseur von FRANCES HA. „Als wir Hipster waren: Creative-Class-Chronist Noah Baumbach hat eine fast altmodische Komödie gedreht. Seinem Kino steht das gut.“ (critic.de)
Sa., 1.8. - 19.30 UhrSo., 2.8. - 17.30 UhrMo., 3.8. - 17.30 UhrDi., 4.8. - 19.30 UhrMi., 5.8. - 21.30 UhrFr., 7.8. - 19.30 UhrSa., 8.8. - 19.30 UhrSo., 9.8. - 15.30 UhrMi., 12.8. - 19.30 UhrMo., 17.8. - 19.30 UhrMi., 19.8. - 19.30 Uhr
She’s lost control
She’s lost control
USA 2014 | Regie: Anja Marquardt | 90 min. | digital | Brooke Bloom u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Beruf und Berufung: Ronah arbeitet als ‚Sexual-Surrogat’, das heißt: sie verhilft ihrer zumeist männlichen Kundschaft, die unter Berührungsängsten und zunehmender Vereinsamung leidet, wieder zu mehr Körpergefühl und Körperkontakt. Es versteht sich dabei von selbst, dass Ronah ihren Beruf streng von ihrem Privatleben abtrennen muss. Bislang ist ihr das auch gelungen; dann jedoch lernt sie den Patienten Johnny kennen. Und beginnt sich zu verlieben... SHE’S LOST CONTROL lief erfolgreich auf der Berlinale – entstanden ist ein betont unterkühlter und konsequent urbaner Film, der in New York gedreht wurde.
Do., 6.8. - 21.30 UhrMo., 10.8. - 21.30 UhrMi., 12.8. - 21.30 Uhr
Foxcatcher
Foxcatcher
USA 2014 | Regie: Bennett Miller | 135 min. | digitale | Mark Ruffalo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Ringer Mark Schultz ist nach dem Olympia-Sieg 1984 in einer eintönigen Routine aus Training und öffentlichen Auftritten gefangen. Doch dann trifft er den sportbegeisterten Multimillionär John du Pont, der zu seinem Förderer wird. Schultz zieht auf dessen Farm, wo sich das „Team Foxcatcher“ auf die Weltmeisterschaft vorbereitet. Mit einer Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche sowie psychologischen Tricks bindet du Pont den Ringer immer mehr an sich – allerdings umwirbt er gleichermaßen immer mehr dessen Bruder... Glänzend gespieltes, fesselndes Psychodrama, das von Abhängigkeit, Manipulation und von der dunklen Seite des ‚American Dream’ erzählt. Erhielt gleich 5 Oscars und wurde in Cannes mit dem Preis für die „Beste Regie“ ausgezeichnet!
Fr., 7.8. - 21.30 UhrSo., 16.8. - 21.30 Uhr
I used to be a Darker
I used to be a Darker
USA 2013 | Regie: Matthew Porterfield | 90 min. | digital | Deragh Campbell u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Taryn, so heißt die junge Dame mit rötlich blonden Haaren, kommt eigentlich aus Nordirland, will in Wales Urlaub machen, reist aber der Liebe wegen in die USA. Aber dort währt das Glück nicht lange. Nun überhaupt nicht gewillt, nach Hause zurückzufliegen, besucht sie spontan Verwandte, namentlich Tante Kim und Onkel Bill. Eigentlich nette Leute, deren Ehe allerdings gerade am Ende ist... Typisches US-Independent-Kino, aufregend unaufgeregt, psychologisch sehr genau beobachtet und sehr wohl realistisch.
So., 9.8. - 19.30 UhrDi., 11.8. - 21.30 Uhr
Mud
Mud
USA 2012 | Regie: Jeff Nichols | 130 min. | digital | Sam Shepard, Reese Witherspoon u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei Jungs, die wirken wie Tom Sawyer und Huckleberry Finn, treffen auf einer Mississippi-Insel einen Mann, der aus dem Gefängnis entflohen ist. Er hat ein Verbrechen aus Leidenschaft, aus der Liebe zu einer Frau begangen. Davon sind die Jungs sehr beeindruckt und beschließen, ihm zu helfen – denn Kopfgeldjäger sind auf der Spur... Packendes Südstaatendrama, betont ruhig erzählt mit beeindruckenden Schauspielern. Vom Regisseur von SHOTGUN STORIES und TAKE SHELTER.
So., 9.8. - 21.30 UhrDo., 13.8. - 21.30 Uhr
It Follows
It Follows
USA 2014 | Regie: David Robert Mitchell | 100 min. | digital | Maika Monroe u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Sex auf dem Rücksitz mit Folgen: als die 19jährige Jay wieder zu sich kommt, ist sie gefesselt. Ihr Sexpartner Hugh erklärt ihr, er wäre von einem Fluch besessen, der nun auf sie übertragen wurde. Der Fluch ist ein Geist, der überall auftaucht, den aber nur Jay sehen kann. Die nun immer paranoider wird. Und es gibt nur eine einzige Möglichkeit, ihn wieder los zu werden... Regisseur David Robert Mitchell gelingt mit minimalistischen Mitteln und zahlreichen Anleihen bei den Klassikern des Genres ein alptraumhafter Indie-Horrorfilm, der international schon enorme Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. „Erwachsenwerden heißt Erotik und das Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit integrieren: ein extrem beängstigender Vorgang, und selten ist er so beängstigend gefilmt worden wie in IT FOLLOWS.“ (indiekino Berlin).
Fr., 14.8. - 19.30 UhrSa., 15.8. - 21.30 Uhr
Ich seh, ich seh
Ich seh, ich seh
Österreich 2014 | Regie: Veronika Franz, Severin Fiala | 100 min. | digital | Susanne Wuest u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
In einem stillen Haus am See warten die zehnjährigen Zwillinge Elias und Lukas auf die Rückkehr ihrer Mutter. Sie kommt von einer Schönheitsoperation, ist stark bandagiert. Ihr Verhalten scheint verändert, sie will nur ihre Ruhe, ist permanent gereizt und launisch. Die Zwillinge beginnen zu rätseln: Ist das wirklich unsere Mutter? Österreichischer Edel-Horror von Veronika Franz (der Gattin von Ulrich Seidl), von der internationalen Presse ausnehmend gefeiert!
Fr., 14.8. - 21.30 UhrDi., 18.8. - 21.30 UhrMi., 19.8. - 21.30 UhrFr., 21.8. - 21.15 UhrSa., 29.8. - 21.30 Uhr
Hedi Schneider steckt fest
Hedi Schneider steckt fest
Deutschland, Norwegen 2015 | Regie: Sonja Heiss | 90 min. | digital | Laura Tonke u.a. | deutsche Fassung.
Hedi lebt mit Partner Uli und Sohn Finn in Berlin. Und sie steckt fest. Zunächst im Aufzug, dann überhaupt. Bei Hedi zeigen sich verstärkt Symptome einer Angststörung. Sie hat Panikattacken, glaubt einen Herzinfarkt zu haben, geht darauf von einer Therapie zur anderen, hört mal diesen, mal jenen guten Ratschlag. Vor allem bedauert sie immer mehr, ihrem Finn keine gute Mutter damit sein zu können - währenddessen Uli fremd geht. Die Lösung wäre vielleicht ein gemeinsamer Familienurlaub in Norwegen - ob das noch hinhaut? Überzeugend gespielte, neue Tragikomödie von Sonja Heiss (HOTEL VERY WELCOME). „Eine Komödie, die die Depression so ernst nimmt, wie es die meisten Dramen bei all ihrer Anstrengung nicht könnten.“ (kino-zeit.de)
Sa., 15.8. - 17.30 UhrSo., 16.8. - 19.30 UhrSa., 22.8. - 17.00 Uhr
Les souvenirs – Zu Ende ist alles erst am Schluss
Les souvenirs – Zu Ende ist alles erst am Schluss
Frankreich 2014 | Regie: Jean-Paul Rouve | 95 min. | digital | Chantal Lauby, Michel Blanc u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Romain Esnard ist jung und hat das ganze Leben noch vor sich. Sein Vater Michel ist Postbeamter alter Schule und geht gerade in Rente. Seine geliebte Großmutter Madeleine musste jüngst ins Seniorenheim und sein Opa ist gerade gestorben. Eigentlich interessiert sich Romain für Literatur und vielleicht möchte er auch ein Buch schreiben, doch die ganz normalen Familiengeschichten halten ihn in Atem. Vor allem als Oma Madeleine aus dem Seniorenheim Reißaus nimmt und spurlos verschwindet... MONSIEUR CLAUDE-Star Chantal Lauby und der französische Komödienheld Michel Blanc zeigen sich in diesem unbeschwerten und turbulenten Familienabenteuer von ihrer besten Seite. Das Leben ist eine ernste Angelegenheit – LES SOUVENIRS lässt es uns in gleichermaßen schillernden und bezaubernden Farben sehen, die zwischen Vergangenheit und Zukunft leuchten.
Do., 20.8. - 19.00 UhrSo., 23.8. - 15.00 UhrSo., 30.8. - 17.00 Uhr
Victoria
Victoria
Deutschland 2015 | Regie: Sebastian Schipper | 140 min. | digital | Laia Costa u.a. | deutsche Fassung.
Eine fiebrige Nacht in Berlin: Die junge Spanierin Victoria lernt vor einem Club die vier Freunde Sonne, Boxer, Blinker und Fuß kennen, kommt vor allem dem draufgängerischen Sonne schnell näher und wirft sich mit den Jungs in ein ungeahntes Abenteuer – denn die vier haben Schulden bei einer Unterweltgröße zu begleichen und planen dafür einen Coup, bei dem sie Victoria als Fahrerin einspannen wollen… Der Publikumsliebling der letzten Berlinale, in Echtzeit und ohne Schnitt in einem Take gedreht. Eine Feier des rauschhaft-anarchischen Lebensgefühls, mittlerweile mit Preisen überhäuft – für manche Kritiker der beste deutsche Film der letzten 20 Jahre.
Do., 20.8. - 21.00 UhrSa., 22.8. - 21.15 UhrSo., 23.8. - 21.30 UhrMi., 26.8. - 21.30 UhrSo., 30.8. - 19.00 UhrDi., 1.9. - 21.30 UhrMi., 2.9. - 21.00 UhrDo., 5.11. - 21.00 Uhr
Kafkas Der Bau
Kafkas Der Bau
Deutschland 2014 | Regie: Jochen Alexander Freydank | 110 min. | digital | Axel Prahl, Josef Hader u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
„Ich habe den Bau eingerichtet und er scheint wohlgelungen.“ So beginnt DER BAU von Franz Kafka, eine unvollendete Erzählung aus dessen letzten Lebensjahren. Die Hauptfigur bei ihm ist ein dachsähnliches Tier, in der Verfilmung von Jochen Alexander Freydank ist es Axel Prahl. Er spielt einen Familienvater, der alles verliert und sich zuletzt in seinem Bau, seinem perfekten Eigenheim, versteckt. Aber ist da nicht doch ein Eindringling? Für die kafkaesken Experten Gilles Deleuze und Félix Guattari ist es „Der Signifikant“... „Regisseur Jochen Alexander Freydank gelingt die visuell beeindruckteste Kafka-Verfilmung seit Orson Wells DER PROZESS..." (3Sat)
Fr., 21.8. - 19.00 UhrSa., 22.8. - 19.00 UhrDi., 25.8. - 21.30 UhrFr., 28.8. - 21.30 UhrMo., 31.8. - 21.30 Uhr
Was heisst hier Ende? Der Filmkritiker Michael Althen
Was heisst hier Ende? Der Filmkritiker Michael Althen
Deutschland 2015 | Regie: Dominik Graf | 120 min. | digital | deutsche Fassung.
2011 verlor das deutsche Feuilleton mit Michael Althen einen seiner profiliertesten Filmkritiker. Michael Althen begann schon sehr früh zu schreiben, arbeitete zunächst für die Süddeutsche Zeitung, später für die Frankfurter Allgemeine. Er veröffentlichte mehrere Filmbiographien, drehte aber auch preisgekrönte Dokumentarfilme. Mit Dominik Graf war er eng befreundet. Nun hat dieser ihn porträtiert und lässt dabei auch Regisseure wie Christian Petzold oder Tom Tykwer zu Wort kommen. Eine Studie über Kino-Besessenheit, aber auch darüber, dass Filmkritik etwas anderes ist, als lediglich spontan einen Film zu kommentieren.
So., 23.8. - 19.00 UhrDi., 25.8. - 19.00 UhrDo., 27.8. - 21.30 Uhr
Underdog
Underdog
Ungarn 2014 | Regie: Kornél Mundruczó | 121 min. | digital | Lili Monori u.a. | deutsche Fassung.
Hagen heißt der Hund, groß, prächtig und innig geliebt von seinem Frauchen. Er ist ein Mischling und das Land, in dem er lebt, hat für Mischlingshunde eine hohe Steuer eingeführt. Also wird Hagen verkauft. Es beginnt eine erbärmliche Odyssee und zuletzt landet Hagen im Tierheim. Dort plant er den Aufstand der Hunde gegen die Menschen.... Dieser in Cannes viel beachtete, ungarische Spielfilm geizt nicht mit Anspielungen auf die real-politische Situation seines Ursprungslandes. Überaus beeindruckend ist es auch, dass UNDERDOG mit echten Hunden gedreht wurde (und nicht etwa mit computeranimierten). Wir zeigen den Film in der deutsch-synchronisierten Fassung (OmU leider nicht verfügbar).
Mo., 24.8. - 19.00 UhrMi., 26.8. - 19.00 UhrSo., 30.8. - 21.45 UhrMo., 31.8. - 19.00 Uhr
Still the Water
Still the Water
Frankreich, Japan, Spanien 2014 | Regie: Naomi Kawase | 118 min. | digital | Tetta Sugimoto u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Erzählt wird die Geschichte der zärtlichen Annäherung zweier junger Menschen und ihrer persönlichen Familiendramen: der introvertierte Kaito kommt nicht über die Trennung seiner Eltern hinweg. Seine Freundin Kyoko muss sich mit dem nahenden Tod ihrer schwer kranken Mutter auseinandersetzen. Es geht in diesem Film um den ewigen Konflikt zwischen Tradition und Moderne in Japan, aber auch um die ganz großen Themen und Zyklen des Lebens: Leben, Liebe, Tod und Wiedergeburt. STILL THE WATER ist ein Film über das Zerbrechliche und das Mächtige im Leben, eine zarte Liebesgeschichte und gleichzeitig ein bewegender Film über die großen Zyklen des Lebens – und das, was so viel Kraft hat, dass es einem gefährlich werden kann wie ein Sturm, das Meer und die Liebe.
Do., 27.8. - 19.00 UhrFr., 28.8. - 19.00 UhrSa., 29.8. - 19.00 UhrSo., 30.8. - 14.30 UhrDi., 1.9. - 19.00 Uhr
Taxi Teheran
Taxi Teheran
Iran 2015 | Regie: Jafar Panahi | 82 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Taxi fährt durch die lebhaften Straßen Teherans. Die wechselnden Fahrgäste erzählen freimütig, was sie umtreibt: Ein Raubkopierer vertickt die neueste Staffel von THE WALKING DEAD und Filme von Woody Allen, zwei alte Frauen wollen Goldfische in einer offenen Glaskugel transportieren und ein vorlautes kleines Mädchen erklärt seinen Anspruch auf Frappuccino. Mit viel Herz und Humor zeichnet Regisseur Jafar Panahi ein liebevolles Porträt der Menschen in seiner Heimat und schafft damit einen hoffnungsvollen Kontrast zu den üblichen negativen Nachrichtenmeldungen. Das Roadmovie TAXI TEHERAN ist ungemein lebensfroh, kurzweilig und witzig. Zugleich zeigt der Berlinale-Gewinner 2015, was Kino selbst unter ärgsten Restriktionen vermag.
Mi., 2.9. - 19.00 UhrSa., 5.9. - 17.00 UhrSo., 6.9. - 15.00 UhrDi., 8.9. - 19.00 UhrDo., 10.9. - 19.00 UhrSo., 13.9. - 17.30 UhrSa., 19.9. - 17.00 UhrSo., 20.9. - 11.00 UhrSo., 27.9. - 17.30 UhrSa., 3.10. - 17.00 UhrSo., 18.10. - 15.00 UhrSo., 25.10. - 14.30 UhrSo., 1.11. - 11.00 Uhr
Coconut Hero
Coconut Hero
Deutschland 2015 | Regie: Florian Cossen | 97 min. | digital | Alex Ozerov, Sebastian Schipper, Udo Kier u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mike Tyson (nein, nicht der Boxer) ist 16 Jahre alt, ein notorischer Außenseiter, der zudem eigenwilligen Hobbys nachgeht: so bastelt er Bilder mit toten Fliegen. Der Teenager hat eigentlich nur einen großen Wunsch: seinem vermeintlich sinnlosen Leben ein Ende zu setzen. Doch ein Selbstmordversuch misslingt. Als er bei einer anschließenden Routineuntersuchung erfährt, dass er einen Tumor im Kopf hat, schöpft er Hoffnung. Mit dem nunmehr sicheren Tod vor Augen verändert sich Mikes Blick auf seine Umgebung vollständig. Doch als er der schönen Miranda begegnet, das erste weibliche Wesen, das ihn zu verstehen scheint, kommt die Liebe in sein Leben... Schwarzer Humor, lakonische Dialoge und wunderbar schrullige Charaktere machen diese deutsch-kanadische Indie-Tragikomödie zu einem ebenso bewegenden wie unterhaltsamen Vergnügen, das von der internationalen Presse auffällig häufig mit dem Klassiker HAROLD UND MAUDE verglichen wurde. Wunderbar unkonventionell – ein „herausragendes Meisterwerk“ (kino-zeit.de).
Do., 3.9. - 19.00 UhrFr., 4.9. - 19.00 UhrSa., 5.9. - 19.00 UhrSo., 6.9. - 17.00 UhrMo., 7.9. - 21.00 UhrDi., 8.9. - 21.00 UhrMi., 9.9. - 19.00 UhrSa., 12.9. - 19.00 UhrMo., 14.9. - 21.00 UhrDi., 15.9. - 21.00 Uhr
Sunrise
Sunrise
Indien 2014 | Regie: Partho Sen-Gupta | 85 min. | digital | Adil Hussain u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In diesem Film geht keine Sonne auf. SUNRISE, indischer Film noir par excellence, handelt von Kommissar Joshi, der nicht darüber hinweg kommt, dass seine kleine Tochter Aruna vor Jahren in Mumbai entführt und seitdem nie gefunden wurde. Falls sie noch leben sollte, wird sie wahrscheinlich in einem Bordell festgehalten. Damit teilt Aruna das Schicksal von über 100.000 Kindern, die jedes Jahr in Indien verschwinden. Als sich neue Fälle von Kindesentführungen zu ereignen scheinen, die Ähnlichkeiten mit dem aufweisen, was damals mit seiner Tochter geschehen sein könnte, macht sich Joshi auf seine gleichermaßen verzweifelte wie fanatische Suche nach den Einführern... Großartiges und ergreifendes Kino aus Indien jenseits von Bollywood.
Sa., 5.9. - 21.00 UhrSo., 6.9. - 19.00 UhrMo., 7.9. - 19.00 UhrMi., 9.9. - 21.00 UhrSa., 12.9. - 21.00 Uhr
Frank
Frank
Irland, Großbritannien 2015 | Regie: Leonard Abrahamson | 97 min. | digital | Michael Fassbender, Maggie Gyllenhaal u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Frank ist der exzentrische Frontmann der experimentellen, ziemlich durchgeknallten Rockband ‚Soronprfbs’ und buchstäblich der Kopf der Band. Denn Frank trägt immerzu einen übergroßen Pappmaché-Kopf auf seinen Schultern und dies nicht nur bei den skurrilen Live-Shows, sondern auch im Alltag. Nicht mal die Bandmitglieder haben je sein Gesicht gesehen. Als der Keyboarder ausfällt, engagiert Frank spontan den Tagträumer Jon als Ersatz. Und obwohl der erste gemeinsame Auftritt zum Desaster verkommt, darf der Debütant bleiben. Hochmotiviert zieht Jon mit der Band in die irischen Wälder, um ein Album aufzunehmen. In der abgelegenen Hütte dämmert ihm allmählich, worauf er sich da eingelassen hat... Die vielfach prämierte Komödie FRANK, die lose auf dem Leben des britischen Musikers Frank Sidebottom basiert, lässt immer mal wieder an das Werk von Wes Anderson erinnern. Michael Fassbender besticht in der Titelrolle – trotz stark eingeschränkter Mimik – durch eine herausragende Performance.
Do., 10.9. - 21.00 UhrFr., 11.9. - 19.00 UhrSa., 12.9. - 17.00 UhrSo., 13.9. - 19.30 UhrDo., 17.9. - 19.00 UhrSo., 20.9. - 17.00 Uhr
12 Years a Slave
12 Years a Slave
USA 2013 | Regie: Steve McQueen | 134 min. | digital | Chiwetel Ejiofor, Michael Fassbender, Brad Pitt u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Das herausragende Epos, das 2013 u.a. den Oscar als „Bester Film“ gewann, basiert auf der Autobiographie Solomon Northups, die im Jahr 1853 erschien. Darin beschreibt der Autor, wie er als bisher freier Mann nach einer Nacht angekettet am Boden erwacht und dann Richtung New Orleans abtransportiert wird, um dort fortan unter unerträglichen Bedingungen als Sklave zu arbeiten. Erst nach 12 Jahren kommt er wieder frei. Die Verfilmung von Steve McQueen fasziniert nicht nur aufgrund seiner Besetzung, sondern auch durch die beklemmend-eindringliche Atmosphäre, die vom Drehort ausgeht, der ziemlich genau dem Ort der Buchvorlage entspricht.
Fr., 11.9. - 21.00 UhrDo., 17.9. - 21.00 Uhr
Nirgendland
Nirgendland
Deutschland 2014 | Regie: Helen Simon | 77 min. | digital | deutsche Fassung | FSK: 16.
Tina ist eine Frau aus Süddeutschland, die heute Mitte Fünfzig ist. Und Tina hat ein schreckliches Schicksal. Sie ist als Kind von ihrem Vater sexuell missbraucht worden und hat als Erwachsene versucht, dies alles zu verdrängen. Aber ihr Vater vergriff sich auch an Tinas Tochter, die drogenabhängig wurde, als Prostituierte arbeitete und sich schließlich das Leben nahm. Alle Versuche Tinas, ihren Vater deswegen vor Gericht zu stellen, schlugen bislang fehl. Eine beklemmende Dokumentation über eine Frau, die nicht aufgibt. Und ein Dokumentarfilm, der bis ins Mark erschüttert.

Sonderveranstaltung in Anwesenheit der Regisseurin – im Anschluss an die Vorführung besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
So., 13.9. - 15.00 Uhr
Slow West
Slow West
Großbritannien, Neuseeland 2015 | Regie: John Maclean | 84 min. | digital | Kodi Smit-McPhee, Michael Fassbender u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junger Schotte voller Naivität bricht in den wilden Westen auf, um seiner große Liebe zu folgen, die dort gemeinsam mit ihrem Vater durch die Prärie zieht. Die Suche nach ihr gestaltet sich schwieriger als erwartet. Als er einen Kopfgeldjäger trifft, macht er mit ihm gemeinsame Sache. Doch der hat seinen eigenen Grund, die junge Dame mit dem alten Herrn zu suchen, denn es erwartet ihn dafür ein ordentliches Kopfgeld... Dem Kunsthandwerk nicht abgeneigter Neo-Western, der lustvoll mit den Regeln des Genres spielt und dabei immer wieder die Erzählweisen wechselt.
So., 13.9. - 21.30 UhrDi., 15.9. - 19.00 UhrMo., 21.9. - 21.00 UhrMi., 23.9. - 19.00 Uhr
Shame
Shame
USA 2011 | Regie: Steve McQueen | 99 min. | digital | Michael Fassbender, Carey Mulligan u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Brandon, ein smarter New Yorker in den Dreißigern, hat es sich in seinem Leben augenscheinlich komfortabel eingerichtet. Als Ablenkung von der täglichen Jobroutine wirft er sich in ein exzessives Sexleben voller Affären und One-Night-Stands. Dieser gut kontrollierte Rhythmus scheint bedroht, als seine exzentrische Schwester Sissy unangekündigt vor seiner Tür steht und bei ihm einzieht. Ihre Anwesenheit und das unausgesprochene Bedürfnis nach Nähe treibt Brandon nur noch tiefer hinein in New Yorks düsteres Nachtleben… Steve McQueen erzählt mit kraftvoller Bildsprache von den geheimen Bedürfnissen seiner Protagonisten und davon, wie der Wunsch nach Nähe und die gleichzeitige Furcht davor einen Menschen zerreißen kann. Fassbender spielt dabei eine Hauptrolle, wie sie intensiver nicht sein kann – eine Rolle, die so einsam ist wie die von Travis Bickle, Hauptfigur in TAXI DRIVER.
Mo., 14.9. - 19.00 UhrDi., 22.9. - 21.30 Uhr
The Counselor
The Counselor
USA, Großbritannien 2013 | Regie: Ridley Scott | 117 min. | digital | Michael Fassbender, Javier Bardem, Penélope Cruz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Bei einem Counselor handelt es sich im allgemeinen um einen Rechtsbeistand. THE COUNSELOR in Ridley Scotts Verfilmung des Thrillers von Cormac McCarthy steht in Kontakt zum Drogenhandel. Auf einer Party lässt er sich auf ein riskantes Geschäft mit der mexikanischen Mafia ein, entgegen den Ratschlägen seiner Freunde aus dem Milieu. Als einige von diesen brutal ermordet werden, beginnt er sich als Teil einer Intrige zu begreifen, bei der auch die Partnerinnen der Drogenhändler eine gewichtige Rolle spielen. Ein spannender und stilvoll inszenierter Thriller mit All-Star-Besetzung. Höchst interessant zu erleben, wie dabei der Regisseur von BLADE RUNNER die Vorlage eines Kultromans visualisiert.
Mi., 16.9. - 19.00 UhrMi., 23.9. - 21.00 Uhr
Dominik Baer Live-Gig / CD-Release
Dominik Baer Live-Gig / CD-Release
Deutschland 2015 | Regie: Dominik Baer | digital | deutsche Fassung.
Mit "On our Own" stellt der Heidelberger Singer-Songwriter Dominik Baer (mit Band) seine neue „Cinematic“ EP vor. Die neue Platte ist teils Film, teils Musik und wird exklusiv als Kombination aus Filmpremiere und Konzert im Karlstorkino vorgestellt. Die vier Musikvideos, die dabei gezeigt werden, wurden an besonderen Heidelberger Locations gedreht, darunter eine Autosattlerei und ein Getränkelager. Weitere Infos: www.dominikbaer.com - das verspricht ein spannender Abend zu werden! Eintritt: 12 € (ermäßigt 10 €).
Fr., 18.9. - 20.00 Uhr
Las Insoladas – Sonnenstiche
Las Insoladas – Sonnenstiche
Argentinien 2014 | Regie: Gustavo Taretto | 102 min. | digital | Maricel Alvarez u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sechs junge Latinas liegen bei der argentinischen Hitze ihrer Stadt Buenos Aires stets auf den Dächern herum, sonnen sich ausgiebig und erzählen sich Geschichten. Charakterlich sind sie ziemlich verschieden, gemeinsam ist ihnen ihre Leidenschaft für den Salsa. Sie träumen von einem Urlaub in der Karibik, aber dafür haben sie bislang keinen finanziellen Spielraum. Doch dann hören sie von einem Salsa-Wettbewerb, in dem man ordentlich Geld gewinnen kann... Eine flirrende Komödie, südamerikanisch leichtfüßig, wie barfuß auf einem heißen Dach.
Sa., 19.9. - 19.00 UhrSo., 20.9. - 21.00 UhrMo., 21.9. - 19.00 UhrSa., 26.9. - 17.00 Uhr
Hunger
Hunger
Irland, Großbritannien 2008 | Regie: Steve McQueen | 91 min. | digital | Michael Fassbender, Liam Cunningham u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Inhaftiert im nordirischen Maze-Gefängnis starb Bobby Sands am 5. Mai 1981 im Alter von nur 27 Jahren an den Folgen seines Hungerstreiks. Neun weitere Mithäftlinge folgten ihm. Der Hungerstreik war Protest gegen die Haftbedingungen – verbunden mit dem zentralen Anliegen nach Anerkennung der IRA-Häftlinge als politische Gefangene. Sehr präzise und ausgesprochen intensiv porträtiert Regisseur Steve McQueen die Häftlinge und zeigt schonungslos die psychischen und physischen Folgen eines solchen Hungerstreiks. Besondere Relevanz gewinnt sein Werk durch die Lage in heutigen Foltergefängnissen.
Sa., 19.9. - 21.15 UhrSo., 20.9. - 19.00 UhrSo., 27.9. - 21.30 Uhr
Halt auf freier Strecke
Halt auf freier Strecke
Deutschland 2011 | Regie: Andreas Dresen | 110 min. | digital | Milan Peschel, Steffi Kühnert u.a. | deutsche Fassung.
Ein 44-jähriger Familienvater, beruflich gut situiert, mit Frau und zwei Kindern im Haus am Stadtrand lebend, erhält die Diagnose, er habe einen inoperablen Gehirntumor und nur noch wenige Monate zu leben... Leise und eindringlich hat Andreas Dresen, der seinen Vater selbst durch einen Gehirntumor verloren hat, einen genau recherchierten Film in kurzen Szenen inszeniert, der das Sterben des Vaters und die schleichende Hilflosigkeit seiner Angehörigen verdeutlicht. Den Gedächtnisschwund, die Orientierungslosigkeit, den Kontrollverlust der Körperfunktionen, zuletzt das Morphium. Einer der wohl eindringlichsten Filme zum Thema Krebs.

Eintritt frei (keine Reservierung möglich)!

Mit freundlicher Unterstützung des Heidelberger Selbsthilfebüros. Im Anschluss an die Vorstellung besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Di., 22.9. - 19.00 Uhr
Loin des hommes – Den Menschen so fern
Loin des hommes – Den Menschen so fern
Frankreich 2013 | Regie: David Oelhoffen | 102 min. | digital | Viggo Mortensen, Reda Kateb u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Daru, ein Algerienfranzose und ehemaliger Soldat, unterrichtet im Atlasgebirge in einer kleinen Schule algerische Kinder. Es ist das Jahr 1954, das Land kämpft um seine Unabhängigkeit. Von der örtlichen Gendarmerie bekommt Daru den Auftrag einen des Mordes angeklagten Bauern zur nächsten größeren Polizeistation zu begleiten. Es folgt ein Marsch durch das Gebirge, lang und beschwerlich. Daru und der Bauer lernen sich dabei kennen, empfinden durchaus Sympathie füreinander. Daru merkt, dass er sich politisch entscheiden muss... Exzellente Verfilmung in karger Wüstenlandschaft – nach der berühmten Erzählung „L’Hôte“ von Albert Camus.
Do., 24.9. - 19.00 UhrSo., 27.9. - 19.30 UhrDi., 29.9. - 19.00 UhrMi., 30.9. - 19.00 Uhr
Knight of Cups
Knight of Cups
USA 2015 | Regie: Terrence Malick | 118 min. | digital | Cate Blanchett, Natalie Portman, Christian Bale u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Rick ist ein erfolgreicher Drehbuchautor. Hollywood liegt ihm zu Füßen. Aber eigentlich erscheint ihm sein Leben sinnlos und leer. Er fragt sich immer wieder, wofür das alles gut sein soll: die Arbeit, die Partys, die Frauen. So geht er am liebsten am Strand entlang und philosophiert über den Sinn seines Lebens und des Lebens an sich. Wir als Zuschauer haben Lust, ihn dabei zu begleiten, denn wir mögen Terrence Malick, einen der eigenwilligsten Filmregisseure dieser Welt. Denn er hat aus dem klassischen Thema vom Künstler in der Identitätskrise einen höchst individuellen Film gemacht, der aus großer Inspiration schöpft und existentielle Tiefe dabei nicht scheut.
Do., 24.9. - 21.15 UhrFr., 25.9. - 19.00 UhrSa., 26.9. - 19.00 UhrSo., 27.9. - 11.00 UhrMo., 28.9. - 19.00 UhrDi., 29.9. - 21.15 UhrMi., 30.9. - 21.15 Uhr
Götter (Bogowie)
Götter (Bogowie)
Polen 2014 | Regie: Lukasz Palkowski | 120 min. | digital | Tomasz Kot, Piotr Glowacki u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zbigniew Religa ist einer der berühmtesten polnischen Mediziner. In den 1980er Jahren gelang ihm in der südpolnischen Provinz die erste Herztransplantation seines Landes. Dabei musste er einige Widerstände überwinden, moralisch-ethische etwa wie auch bürokratisch-politische. Aber er hat es geschafft. Die Verfilmung von Lukasz Palkowski gefällt durch ihre sachliche Differenziertheit und ihren Humor. Ein warmherziges Porträt einer großen Persönlichkeit mit menschlichen Schwächen, zudem ein spannendes Gesellschaftspanorama Polens. Mit freundlicher Unterstützung von ‚Wawel’, Verein für polnische Kultur und Bildung e.V., Heidelberg
So., 27.9. - 15.00 Uhr
Il racconto dei racconti – Das Märchen der Märchen
Il racconto dei racconti – Das Märchen der Märchen
Italien, Frankreich, Großbritannien 2015 | Regie: Matteo Garrone | 125 min. | digital | Salma Hayek, Vincent Cassel, Alba Rohrwacher u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine mitunter recht freie Verfilmung dreier Erzählungen aus der berühmten italienischen Märchensammlung „Il Pentamerone“. In der ersten Geschichte kann eine Königin keine Kinder kriegen. Sie isst darum ein Herz. In der zweiten Geschichte liebt ein König sein Haustier gar zu sehr. Es wächst darum übergroß heran, doch es ist ein Floh. Und in der dritten Geschichte verfolgt ein lüsterner König zwei Schwestern, die sich mit vielen Tricks zunächst zu helfen wissen. DAS MÄRCHEN DER MÄRCHEN ist vor allem ein Film für Menschen, die gerne in faszinierenden, grotesken Bildern schwelgen und sich am Genre des Märchenfilms nicht satt sehen können. „Immer wieder gelingen Garrone in seinen tolldreisten Geschichten rauschhafte Bilder voller magischer Schönheit.“ (kino-zeit.de)
Do., 1.10. - 19.00 UhrFr., 2.10. - 19.00 UhrSa., 3.10. - 19.00 UhrSo., 4.10. - 11.00 UhrDi., 6.10. - 19.00 UhrMi., 7.10. - 21.00 UhrSo., 11.10. - 21.15 Uhr
Amy
Amy
Großbritannien 2015 | Regie: Asif Kapadia | 125 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„They tried to make me go to rehab, but I said no, no, no“. Am 23. Juli 2011 verstarb in London Amy Winehouse, die ungemein erfolgreiche Soul-Sängerin mit der Bienenkorb-Frisur. Alkohol, Drogen und Bulimie machten ihrem Leben ein viel zu frühes Ende. Schon mit SENNA hat Asif Kapadis bewiesen, dass er ein überragender Dokumentarfilmer ist. Mit AMY gelingt ihm ein weiterer Beweis seines Talents. Insbesondere lag ihm viel daran, die Songs von Amy Winehouse mit ihrer Biographie in Verbindung zu bringen. „Ganz selbstverständlich ist es nicht, dass eine Doku eine starke emotionale Sogwirkung entfaltet: Bei AMY ist das der Fall“ (kino.de)
Do., 1.10. - 21.30 UhrSo., 4.10. - 16.30 UhrSo., 18.10. - 11.00 UhrSo., 25.10. - 16.30 UhrSa., 14.11. - 16.30 Uhr
Staatsdiener
Staatsdiener
Deutschland 2015 | Regie: Marie Wilke | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Das Bild des Polizisten in der deutschen Öffentlichkeit wird zur Zeit von Meldungen geprägt, wonach sich zusehends Angriffe auf Polizisten im Dienst häufen, andererseits diese verstärkt Probleme haben, in der Öffentlichkeit ausreichend wirksam präsent zu sein. Einige, die den Beruf des / der Polizisten / Polizistin ergreifen möchten, hat Regisseurin Marie Wilke ausgesprochen interessant porträtiert. Sie begleitete sie über ein Jahr durch die Ausbildung einer Polizeischule in Sachsen-Anhalt, zeigt vor allem dabei, wie sehr sich Theorie und erste praktische Erfahrungen voneinander unterscheiden. Zumal bei den jungen Anwärtern keineswegs immer hinreichend seelische Reife vorausgesetzt werden kann. Eine äußerst aufschlussreiche Dokumentation über deutsche Verhältnisse.
So., 4.10. - 14.30 UhrMo., 5.10. - 19.00 UhrSo., 11.10. - 17.00 UhrMo., 12.10. - 19.00 Uhr
Knight of Cups
Knight of Cups
USA 2015 | Regie: Terrence Malick | 118 min. | digital | Cate Blanchett, Natalie Portman, Christian Bale u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Rick ist ein erfolgreicher Drehbuchautor. Hollywood liegt ihm zu Füßen. Aber eigentlich erscheint ihm sein Leben sinnlos und leer. Er fragt sich immer wieder, wofür das alles gut sein soll: die Arbeit, die Partys, die Frauen. So geht er am liebsten am Strand entlang und philosophiert über den Sinn seines Lebens und des Lebens an sich. Wir als Zuschauer haben Lust, ihn dabei zu begleiten, denn wir mögen Terrence Malick, einen der eigenwilligsten Filmregisseure dieser Welt. Denn er hat aus dem klassischen Thema vom Künstler in der Identitätskrise einen höchst individuellen Film gemacht, der aus großer Inspiration schöpft und existentielle Tiefe dabei nicht scheut.
So., 4.10. - 19.00 UhrMo., 5.10. - 21.00 UhrDi., 6.10. - 21.30 Uhr
I want to see the manager
I want to see the manager
Deutschland, Italien 2015 | Regie: Hannes Lang | 93 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
William S. Burroughs: „After one look at this planet any visitor from outer space would say 'I want to see the manager.'” Dokumentarfilmer Hannes Lang ließ sich von diesem Statement des US-Kultautors zu einer episodischen Dokumentation inspirieren, die Fallbeispiele aus Ländern wie China, Indien und den USA, aber auch aus Thailand, Venezuela oder Italien auswählt, um zu zeigen, wie die Entwicklung eines Landes von wirtschaftlichen Zwängen regiert wird, die außer Kontrolle geraten sind. Ein spannender, geistreicher Lehrfilm in Sachen Globalisierungskritik.
Mi., 7.10. - 19.00 UhrSo., 11.10. - 15.00 UhrDo., 15.10. - 19.30 UhrSa., 17.10. - 17.30 Uhr
The program – Um jeden Preis
The program – Um jeden Preis
Frankreich, Großbritannien 2015 | Regie: Stephen Frears | 104 min. | digital | Lee Pace, Ben Foster u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Lance Armstrong gewann gleich sieben Mal die Tour de France. Der ehrgeizige Journalist David Walsh fragte sich, wie das möglich sei, obwohl der Champion zwischenzeitlich eine Krebserkrankung hinter sich zu bringen hatte. Er begann zu recherchieren und entdeckte ein Netz von Verschwörungen, in dem das Doping Mittel ‚Epo’ eine zentrale Rolle spielte. Die britische Regieikone Stephen Frears (THE QUEEN) drehte nach Walshs Bericht mit THE PROGRAM einen stimmigen, biografischen Spielfilm, der der Person Armstrongs gegenüber respektvoll bleibt. Ein gelungenes, packendes Sportdrama über den Aufstieg und Fall eines Helden.
Do., 8.10. - 19.00 UhrFr., 9.10. - 19.00 UhrSo., 11.10. - 19.00 UhrMo., 12.10. - 21.00 UhrMi., 14.10. - 19.30 UhrFr., 16.10. - 19.30 UhrSa., 17.10. - 19.30 UhrSo., 18.10. - 17.00 UhrDi., 20.10. - 21.00 UhrSa., 24.10. - 17.00 UhrSo., 25.10. - 11.00 Uhr
Jubiläumsprogramm - 25 Jahre Medienforum Heidelberg e.V.
Jubiläumsprogramm - 25 Jahre Medienforum Heidelberg e.V.
Von der Hinterhof-Geschichte in der Bergheimer Straße zu einer der wichtigsten Kultur-Einrichtungen der Stadt. Das Heidelberger Medienforum, mit seinem Kommunalen Kino und seiner Kineskop Filmschule, hat Grund zum Feiern: 25 Jahre erfolgreiches Filmschaffen und Kinokultur am Karlstor. Das Festprogramm wird mit einer Laudatio von Dr. Franz Schneider eingestimmt. Im Anschluss zeigen wir ein Überraschungs-Filmprogramm mit den beliebtesten Vorfilmen aus unserem Repertoire. Stummes, Lautes, Experimentelles und Witziges, sowie Produktionen aus der hauseigenen Kineskop Filmschule.

Der Eintritt ist frei. Empfang und Rahmenprogramm bereits ab 18:00 Uhr.
Sa., 10.10. - 19.30 Uhr
Der Solist
Der Solist
Frankreich, USA, Großbritannien 2008 | Regie: Joe Wright | 109 min. | digital | Robert Downey Jr., Jamie Foxx u.a. | deutsche Fassung.
Ein Journalist begegnet auf den Straßen von Los Angeles einem Obdachlosen, der auf einem kaputten Streichinstrument spielt. Es stellt sich heraus: es handelt sich um Nathaniel Ayers, der früher ein hoch talentierter Cellist war. Doch Ayers bekam psychotische Anfälle, die sich zu einer Schizophrenie steigerten, die es ihm unmöglich machten, den Anforderungen des Konservatoriums nachzukommen. Zuletzt trieb ihn die Panik auf die Straße. Der Journalist bemüht sich um ihn, erkennt wie wichtig Ayers die Musik ist, insbesondere seine Liebe zu Beethoven. Berührendes Melodrama mit berauschender Musik.

Eintritt frei (keine Reservierung möglich / Einlass ab 10:30)! Mit freundlicher Unterstützung des Heidelberger Selbsthilfebüros. Im Anschluss an die Vorstellung besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
So., 11.10. - 11.00 Uhr
Wir sind die Neuen
Wir sind die Neuen
Deutschland 2014 | Regie: Ralf Westhoff | 91 min. | digital | Heiner Lauterbach u.a. | deutsche Fassung.
Da in der Großstadt die Mieten für Alleinlebende unbezahlbar werden, beschließen drei junge Rentner, ihre ehemalige Studenten-WG wieder aufleben zu lassen. Die lebendige Biologin Anne, der bindungsunfähige Single Eddi und der erfolglose Jurist Johannes genießen wie einst die gemeinsame Zeit, sitzen weintrunken bis spät in die Nacht in der Küche und philosophieren über Gott und die Welt. Doch über ihnen wohnen Katharina, Barbara und Thorsten, drei junge prüfungsgestresste, spießige und humorlose Studenten. Zwei völlig unterschiedliche Lebensentwürfe prallen aufeinander und der Generationenkonflikt ist vorprogrammiert…

Einführung: Dipl.-Gerontologe Derek Cofie-Nunoo, Ev. Fachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe (AfG)
Di., 13.10. - 14.30 UhrDo., 15.10. - 11.00 Uhr
Honig im Kopf
Honig im Kopf
Deutschland 2014 | Regie: Til Schweiger | 138 min. | digital | Dieter Hallervorden, Emma Schweiger, Til Schweiger u.a. | deutsche Fassung.
Die elfjährige Tilda liebt ihren Großvater Amandus über alles. Der ist jedoch an Alzheimer erkrankt, wodurch er zunehmend vergesslicher wird und sich allein zu Hause nicht mehr zurechtfindet. Tildas Eltern halten es für das Beste, Opa in ein Pflegeheim zu geben. Doch Tilda akzeptiert diese Entscheidung keineswegs. Kurzerhand entführt sie Opa, der so gerne noch einmal Venedig sehen würde…Trotz Überlänge und ernstem Thema hat Til Schweiger mit dieser unterhaltsamen Tragikomödie einen der erfolgreichsten deutschen Filme in der deutschen Kinogeschichte produziert. Großen Anteil an diesem Erfolg haben Dieter Hallervorden und Emma Schweiger.

Einführung: Dr. Marion Bär, Kompetenzzentrum Alter, Institut für Gerontologie
Di., 13.10. - 17.00 UhrMi., 14.10. - 11.00 Uhr
Die letzten Gigolos
Die letzten Gigolos
Deutschland 2014 | Regie: Stephan Bergmann | 91 min. | digital | deutsche Fassung.
Man trifft sie auf Kreuzfahrten: Die letzten Gigolos. Peter und Heinz sind charmant, galant, alleinstehend und über 70 Jahre alt. Als Gentlemen Host hofieren sie all abendlich ältere, zu-meist allein reisende Damen aufs Tanzparkett, unterhalten sie oder begleiten sie bei Tagesausflügen. Mitunter flirten sie auch, doch bleiben sie stets unverbindliche Kavaliere. Die Damen genießen diese Möglichkeit zu reisen, aktiv zu bleiben, niveauvoll tanzen zu können oder auch der Einsamkeit zu entschwinden. Der Film beobachtet die Reisenden bei der letzten Fahrt der „MS Deutschland“. Dabei gelingt dem jungen Regisseur eine liebevolle, offenherzige Dokumentation über das Alter und das Älterwerden, über Sehnsüchte und Wünsche, Sorgen und Glück.

Einführung: Dr. Angela Hack, Akademie für Ältere.

In Anwesenheit der Darsteller Peter Nemela (Gigolo) und Birgit Schlömer.
Mi., 14.10. - 14.30 Uhr
Die Zukunft gehört uns / Omis letzte große Liebe
Die Zukunft gehört uns / Omis letzte große Liebe
Deutschland 2014 | Regie: Marisa Middleton / Susanne Beßler | 50 + 30 min. | digital | deutsche Fassung.
DIE ZUKUNFT GEHÖRT UNS
Hanne (70) und Peter (68) sind verwitwet und haben sich über eine Kontaktanzeige kennen und lieben gelernt. Doch trennt sie 800 Kilometer vom gemeinsamen Glück: Peter, der ehemalige Seemann, wohnt an der Ostsee, und Hanne, die ehemalige Krankenschwester, nahe dem Schwarzwald. Da hilft nur Zusammenzuziehen. Die Doku beobachtet die innigen, aber auch die schwierigen Momente im Leben zweier Menschen, die für ihre neue Liebe alte Gewohnheiten und etablierte Familienstrukturen hinter sich lassen müssen.

OMIS LETZTE GROSSE LIEBE
Sie kuscheln, kichern, küssen sich wie jung Verliebte. Veronika Kern aus Mannheim und Karl Neubauer aus Schriesheim. Sie kennen sich seit sechs Jahren, im letzten Sommer haben sie geheiratet. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, bis auf ihr Alter: Veronika ist 85, Karl 90 Jahre alt. Und jetzt wollen Sie auch noch zusammenziehen, am besten in eine neue gemeinsame Wohnung. Doch leicht wird das nicht, denn selbst Vermieter haben so ihre Vorbehalte.

Einführung: Dr. Petra Holz, Psychologische Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen

In Anwesenheit der Regisseurin Susanne Beßler. Weitere Gäste werden erwartet
Mi., 14.10. - 17.00 Uhr
Amma & Appa
Amma & Appa
Deutschland 2014 | Regie: Jayakrishnan Subramanian / Franziska Schönenberger | 89 min. | digital | deutsche Fassung.
Was passiert, wenn zwei völlig unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen? Franziska aus Bayern und Jay aus Indien haben sich ineinander verliebt und wollen heiraten. Da aber beide Elternteile an ihren Traditionen und konservativen Einstellungen festhalten, ist das ein schwieriges Unterfangen. Zudem haben Jays Amma (Mama) und Appa (Papa) eigene Hochzeitspläne mit ihrem Sohn vor, doch für Franziska und Jay zählt nur die Liebe. Sie beschließen nach Indien zu reisen – zusammen mit den bayerischen Eltern. Es beginnt ein zaghaftes Kennenlernen einander fremder Lebenswelten. Es werden Grenzen überwunden, nicht nur zwischen den Kulturen, sondern auch zwischen den Generationen ...

Einführung: Dr. Martin Gieselmann, Geschäftsführer Südasien-Institut der Universität Heidelberg.

In Anwesenheit des Regie-Ehepaares Jayakrishnan Subramanian und Franziska Schönenberger!
Do., 15.10. - 14.30 Uhr
Señor Kaplan
Señor Kaplan
Uruguay 2014 | Regie: Alvara Brechner | 98 min. | digital | Héctor Noguera u.a. | deutsche Fassung.
Montevideo, 1997. Jacob Kaplan, 76 Jahre alt, führt ein ganz normales Familienleben. Nichts unterscheidet ihn von seinen anderen jüdischen Freunden, die vor den Nazis nach Südamerika flohen, wo sie inzwischen ihren Lebensabend verbringen. Doch Jakob, der soeben den Führerschein entzogen bekommen hat, will nicht akzeptieren, dass er alt geworden ist und nichts Außergewöhnliches geleistet hat. Um dies zu ändern, heckt er einen wagemutigen Plan aus: Mithilfe eines Ex-Polizisten will er einen deutschstämmigen Barbesitzer und vermeintlichen Kriegsverbrecher entführen und vor Gericht stellen ... Diese charmante Komödie über die Sinnkrise eines jüdischen Seniors feierte in seiner Heimat einen Publikumserfolg und war Uruguays Beitrag für den Auslands-Oscar.

Einführung: Gemeinderabbiner Janusz Pawelczyk-Kissin, Jüdische Kultusgemeinde
Do., 15.10. - 17.00 UhrFr., 16.10. - 11.00 Uhr
The Tribe (Plemya)
The Tribe (Plemya)
Ukraine 2014 | Regie: Myroslav Slaboshpytskiy | 130 min. | digital | Grigoriy Fesenko u.a. | Gebärdensprache Originalfassung | FSK: 16.
Der hörgeschädigte Junge Sergey kommt auf ein ziemlich heruntergekommenes Internat für Gehörlose. Das Leben dort wird von einer Gang beherrscht, die auch vor Raub und Prostitution nicht zurück schreckt. Sergej lernt, sich ihr gegenüber zu behaupten und soll nun der Zuhälter für ein junges Mädchen sein, in das er sich jedoch bald verliebt. Der Film ist mit tatsächlich Gehörlosen gedreht und verzichtet konsequent auf jegliche Stimmen aus dem Off oder Untertitel. Der Zuschauer muss sich auf die Gebärdensprache der Protagonisten einlassen. Ein psychologisch beklemmendes Meisterwerk, höchst originell umgesetzt.

Vorstellung am 4.11. im Rahmen der "Woche der Gebärdensprache".
Do., 15.10. - 21.30 UhrDo., 29.10. - 21.00 UhrMi., 4.11. - 19.00 Uhr
Zu Ende ist alles erst am Schluss
Zu Ende ist alles erst am Schluss
Frankreich 2014 | Regie: Jean-Paul Rouve | 92 min. | digital | Michel Blanc u.a. | deutsche Fassung.
Drei Generationen einer Familie stehen vor großen Veränderungen: Das Familienoberhaupt Madeleine, 85 Jahre, zieht, nachdem sie ihren Mann verloren hat und gestürzt ist, in ein Altersheim, ihr Sohn Michel geht als Postbeamter in Rente und Enkel Romain zweifelt als Literaturstudent, ob er Schriftsteller werden will. Während Michel antriebslos seinen neuen Alltag verlebt und zunehmend seine frustrierte Frau Nathalie nervt, fühlt sich Madeleine in ihrer neuen Umgebung so deplatziert, dass sie die Flucht ergreift. Als sie Romain eine Postkarte aus ihrer alten Heimat in der Normandie zuschickt, macht er sich
auf die Suche nach seiner geliebten Großmutter. Ein vergnüglicher Familienfilm über die Suche nach Identität, Glück und Liebe.
Einführung: Dr. Nikola Jung / Antje Kehder, Amt für Soziales und Senioren.
Fr., 16.10. - 14.30 Uhr
Best Exotic Marigold Hotel 2
Best Exotic Marigold Hotel 2
USA, Großbritannien 2015 | Regie: John Madden | 123 min. | digital | Judi Dench u.a. | deutsche Fassung.
Die älteren Dauergäste haben sich mittlerweile in Indien gut eingelebt und gehen unterschiedlichen Aktivitäten und Berufen nach. Evelyn handelt mit Seide, Douglas verdingt sich als Touristenführer und Muriel fungiert als (Stress-) Managerin an der
Seite des gestressten Hoteliers Sonny. Dieser will ein zweites Hotel als Seniorenresidenz eröffnen und muss nebenbei seine Hochzeit organisieren. Hinzu gesellen sich bei Alt und Jung allerlei amouröse Turbulenzen, die auch seine Mutter betreffen. Denn mit Guy buhlt ein attraktiver Gast um ihr Herz, der vorgibt, ein Buch über das Alter schreiben zu wollen. Oder ist er der angekündigte anonyme Hotelinspektor?

Einführung: Hilde Gäthje, Gerontologin FH
Fr., 16.10. - 17.00 Uhr
The look of silence
The look of silence
Dänemark 2014 | Regie: Joshua Oppenheimer | 99 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Zwischen 1965 und 1966 kam es in Indonesien zu einer massiven Verfolgung politisch eher links stehender Bewohner, der mindestens 500.000 Menschen zum Opfer fielen. Ein Massaker, das 1967 General Suharto an die Macht führte, der das Land bis 1998 regierte. Bekannt wurde Joshua Oppenheimer bereits durch seine spektakuläre Dokumentation THE ACT OF KILLING. Der Dokumentarfilm THE LOOK OF SILENCE versteht sich nun als Pendant hierzu, spricht mit den Stimmen der überlebenden Opfer. Werner Herzog war einer der Produzenten.
Fr., 16.10. - 21.30 UhrMo., 19.10. - 19.00 UhrDi., 20.10. - 19.00 UhrMi., 21.10. - 19.00 Uhr
Die Wohnung
Die Wohnung
Deutschland, Israel 2011 | Regie: Arnon Goldfinger | 97 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Wohnung in Tel Aviv, ein Stück Berlin mitten in Israel. 70 Jahre lang hat Gerda Tuchler hier mit Ehemann Kurt gelebt, nachdem sie vor dem Holocaust aus Deutschland fliehen mussten. Weggeschmissen haben sie nichts. Als sie mit 98 Jahren stirbt, trifft sich die Familie zur Wohnungsauflösung. Inmitten unzähliger Briefe, Fotos und Dokumente werden Spuren einer unbekannten Vergangenheit entdeckt: Die jüdischen Großeltern waren eng befreundet mit der Familie eines SS-Offiziers. Filmemacher und Enkel Arnon Goldfinger nimmt zusammen mit seiner Mutter die Herausforderung an: mit Wut und Mut gegen die Kisten, den Staub, die Antiquitätenhändler, die Familie, die Vergangenheit und die Gegenwart, Verdrängung und Wahrheit. Vielfach prämierte Dokumentation über eine unglaubliche, wahre Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann.

Sondervorstellung im Rahmen der „Jüdischen Kulturtage“. Mit freundlicher Unterstützung des Karlstorbahnhofs.
So., 18.10. - 19.00 UhrDi., 20.10. - 10.00 Uhr
Es ist schwer, ein Gott zu sein
Es ist schwer, ein Gott zu sein
Russland 2013 | Regie: Aleksei German | 177 min. | digital | Yuriy Ashikhmin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Eine Gruppe von Forschern reist auf einen bewohnten Planeten, der gegenüber der Erde in der kulturellen Entwicklung um etwa 800 Jahre hinterher liegt. Das dortige Mittelalter könnte bald durch eine Renaissance abgelöst werden. Um dies durch ihre Anwesenheit nicht zu beeinträchtigen, aber dennoch ungehindert die Prozesse beobachten zu können, geben sich die Forscher als Nachfahren von Göttern aus. Aber was sie nun erleben sind Formen äußerster Brutalität. Ihr Entschluss, nicht einzugreifen, wird auf eine immer stärkere Probe gestellt... Herausragende Verfilmung des Science-Fiction Romans von Arkadi und Boris Strugatzki, ungemein bildgewaltig und kraftvoll. „Der Regisseur verstarb 74-jährig während der Postproduktion seines Werkes. Sein Sohn und seine Ehefrau beendeten den Film für ihn. Es ist ein gewaltiges Vermächtnis geworden: Wüst, dunkel, rätselhaft.“ (kino-zeit.de)
So., 18.10. - 21.00 UhrSo., 25.10. - 21.00 UhrDi., 27.10. - 21.00 Uhr
Mad Max - Fury Road (3D)
Mad Max - Fury Road (3D)
Australien 2015 | Regie: George Miller | 120 min. | digital | Tom Hardy, Charlize Theron u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Mad Max, Folge 4: Max wird in einer künstlichen Oase, die einer Festung gleicht, von einem Tyrannen gefangen gehalten, während das Land ringsherum verödet ist. Als die engste Vertraute aus der Festung flieht, um ihre Heimat, das grüne Land, zu erreichen, gelingt es Max, sich den Fliehenden anzuschließen. Gnadenlos vom Tyrannen und dessen Gefolge gejagt machen sie sich auf den überaus anstrengenden und gefährlichen Weg... Furioser Actionfilm, der auch viele Kritiker überzeugte, die diesem Genre ansonsten eher distanziert gegenüber stehen. Bei uns in 3D und in der deutschen Fassung zu sehen (keine Originalfassung mit deutschen Untertiteln verfügbar).
Mo., 19.10. - 21.00 UhrMo., 26.10. - 21.00 UhrMi., 28.10. - 21.45 Uhr
Melancholia
Melancholia
Dänemark, Deutschland, Schweden, Frankreich 2011 | Regie: Lars von Trier | 136 min. | digital | Charlotte Gainsbourg u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Eine wartende Hochzeitsgesellschaft, das Hochzeitspaar ist auf dem Weg ... doch die Frischverliebten bleiben in der Stretch-Limousine, die sie zur Feier bringen soll, immer wieder stecken. Ein erstes, unerfreuliches Omen für den weiteren Verlauf des Abends. Denn die Braut, die sensible Justine, leidet unter Schwermut, die sich nun immer mehr Gehör verschaffen wird – zum Unwillen ihrer Schwester Claire, die das Fest organisiert hat. Doch das alles scheint nur ein Vorgeschmack darauf zu sein, was in Folge passieren wird. Immer schneller nähert sich Melancholia der Erde, vielleicht auf Kollisionskurs. Während nun die labile Justine immer ruhiger wird, gerät Claire zunehmend in Panik. Wer von beiden Schwestern wird die stärkere sein ...? Das Ende der Welt – nichts anderes hat sich der dänische Filmemacher Lars von Trier zum Thema diese Films gemacht. Auf welche Weise er dies tut, ist als Höhepunkt seines bisherigen Schaffens zu bezeichnen.
Do., 22.10. - 19.00 Uhr
"Film & Wein" - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ??.
Unsere „Film und Wein“-Veranstaltung im Oktober! Wieder gilt es, eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Angekündigt ist diesmal ein sowjetischer Sci-Fi Kultfilm aus der Gorbatschow-Ära – wie immer verbunden mit einem schönen Glas Wein! Referent: Denis Peters. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 23.10. - 19.00 Uhr
Hell
Hell
Deutschland, Schweiz 2011 | Regie: Tim Fehlbaum | 90 min. | digital | Hannah Herzsprung, Lars Eidinger u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
Noch ein Jahr: 2016 hat die Sonne auf der Erde fast alles Leben verbrannt. Nur oberhalb der Waldgrenzen wohnen wenige Überlebende. Dorthin brechen ein paar junge Leute auf, aber sie werden von Wegelagerern bereits erwartet. So beginnt das Filmdebüt Tim Fehlbaums, ein atmosphärisch ungemein dichter Thriller mit deutscher Bestbesetzung, besonders wertvoll und gelobt seitens der Kritik, aber bislang noch nie in Heidelberg im Kino zu sehen gewesen. Jetzt aber, bevor es zu spät ist und einem die Sonne zu nahe kommt.
Sa., 24.10. - 19.00 UhrMo., 26.10. - 19.00 Uhr
Mad Max
Mad Max
Australien 1979 | Regie: George Miller | 93 min. | digital | Mel Gibson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Das Australien der nahen Zukunft wird von Rockerbanden beherrscht. Die Polizei ist machtlos, nur Max Rockatansky gibt nicht auf. Als sein bester Freund von den Rockern grausam entstellt wird, begibt er sich auf einen Rachefeldzug, bei dem er alles aufs Spiel setzt. Extrem suggestiver und gewaltverherrlichender Low Budget Film mit herausragenden Stunts, so erfolgreich, dass ihm bis heute eine ganze Reihe weitere Mad-Max Filme folgten.
Sa., 24.10. - 21.00 Uhr
These final hours
These final hours
Australien 2013 | Regie: Zak Hilditch | 86 min. | digital | Nathan Philips u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der letzte Tag. In zwölf Stunden wird ein Meteorit die Erde vollständig zerstören, viele Kontinente der Erde wurden bereits ausgelöscht. Der junge Australier James ist unterwegs zur letzten Party. Er will sich mit einem letzten Rausch verabschieden. Als er jedoch ein junges Mädchen trifft, das ihren Vater verloren hat. kommt es in ihm zum moralischen Konflikt: soll er dem Mädchen bei der Suche helfen oder einfach nur noch feiern gehen? In den letzten Stunden noch etwas Gutes tun oder einfach alles sein lassen? Ausgezeichneter Psychothriller, der existentiellen Fragen nicht ausweicht, sondern diese glaubwürdig in eine Endzeit-Atmosphäre verlegt.
So., 25.10. - 19.00 UhrDi., 27.10. - 19.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 48 – Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 48 – Das ganzjährige Kurzfilmfestival
ZUM GOLDENEN HIRSCH - das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands - startet in die fünfte Jagdsaison und bringt im Herbst wieder die neusten, lustigsten, schrägsten und besten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Zehn filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und müssen samt knallharter Befragung durch einen Hamburger Kulturagenten das Heidelberger Bürgertum überzeugen. Ob Schüler oder Student, ob Kameramann oder Chefarzt, ob Physiotherapeut oder Avantgarde-Künstler: Die Filme sind so unterschiedlich wie ihre Macher. Und das macht es aus: Was originell und gut ist, wird hier gezeigt! Immer bunt, immer wild.
Mi., 28.10. - 19.00 Uhr
Les combattants – Liebe auf den ersten Schlag
Les combattants – Liebe auf den ersten Schlag
Frankreich 2014 | Regie: Thomas Cailley | 98 min. | digital | Kévin Azaïs, Antoine Laurent u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junger Schreiner muss sich nach dem Tod seines Vaters verstärkt um den Familienbetrieb kümmern. Nach Feierabend sieht er am Strand eine schöne junge Frau, die ihm auf Anhieb gefällt. Aber sie ist widerborstig, denn sie glaubt an das Ende der Welt und übt für ein Leben nach der Apokalypse. Was bleibt dem jungen Schreiner übrig, als ihr aus Liebe in den finsteren Trainingswald zu folgen? Höchst origineller Liebesfilm getragen von einer bezaubernd abweisenden Hauptdarstellerin.
Do., 29.10. - 19.00 UhrSa., 31.10. - 17.00 UhrSo., 1.11. - 15.00 Uhr
Piu’ buio di mezzanotte - Darker than midnight
Piu’ buio di mezzanotte - Darker than midnight
Italien 2014 | Regie: Sebastiano Riso | 95 min. | digital | Davide Capone u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sensibel erzählte Geschichte eines jungen rothaarigen Sizilianers, der seinen beengten familiären Verhältnissen in seinem Heimatort entflieht, und nun in den Straßen von Catania lebt, neue Freunde trifft und seine sexuelle Orientierung findet. Betont unspektakulär und ohne Klischees, ein schönes Beispiel für die Qualität des heutigen italienischen Films.

Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 30.10. - 19.00 Uhr
Voll verzuckert – That Sugar Film
Voll verzuckert – That Sugar Film
Großbritannien 2015 | Regie: Damon Gameau | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Zucker ist eine Droge. Gefährlich, weil man sie oft konsumiert, ohne davon zu wissen. Die Industrie hilft heimlich nach. Gleichzeitig boomt der Verkauf von angeblich zuckerfreien Lebensmitteln. Der junge, gesunde Australier Damon Gameau wollte der Sache auf den Grund gehen und wagte den Selbstversuch. Einmal eine Weile ganz ohne, dann zwei Monate lang täglich 40 Teelöffel Zucker – die in einer normalen Ernährung jeder Mensch normalerweise zu sich nimmt. Der Regisseur hat überlebt. Wir vom Karlstorkino diskutieren noch, ob wir bei den Vorstellungen dieses zwingenden Dokumentarfilms den Verkauf von Schokoriegeln einstellen sollten.
Sa., 31.10. - 19.00 UhrSo., 1.11. - 19.00 UhrMo., 2.11. - 21.00 UhrMi., 4.11. - 21.30 UhrDo., 5.11. - 19.00 UhrSo., 15.11. - 11.00 UhrFr., 26.2. - 14.00 Uhr
Landraub
Landraub
Österreich 2015 | Regie: Kurt Langbein | 95 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Kurt Langbeins Dokumentarfilm zeigt, wie das traditionell bewirtschaftete Ackerland zunehmend verschwindet. Stattdessen wird es von Investoren aufgekauft. Um im Export möglichst hohe Profite zu erzielen, wird das Land dabei für den Einsatz teurer Maschinen eingeebnet und nutzbar gemacht. Dies hat oft Folgen für das Ökosystem der jeweiligen Region; zudmen wird häufig die Lebensgrundlage der Kleinbauern zerstört. Der Regisseur lässt beide Seiten ausführlich zu Wort kommen und vermeidet eine einseitige Parteinahme. Dadurch wird die Problematik in ihrer ganzen Komplexität sichtbar.
So., 1.11. - 17.00 UhrMo., 2.11. - 19.00 Uhr
Das Hotelzimmer
Das Hotelzimmer
Deutschland 2014 | Regie: Rudi Gaul | 92 min. | digital | Mina Tander, Godehard Giese u.a. | deutsche Fassung.
Einem ziemlich erfolglosen Dokumentarfilmer gelingt es, eine recht erfolgreiche Autorin zu interviewen. Man sitzt in einem Hotelzimmer und spielt Frage und Antwort. Dann provoziert der Interviewer die Autorin mit der Behauptung, er kenne sie schon lange, denn vor zehn Jahre sei sie in einen folgenschweren Unfall verwickelt gewesen, an dem auch er beteiligt war. Die Autorin vermag sich nicht mehr daran zu erinnern, aber ist dem wirklich so? Es beginnt ein Psychothriller um die Möglichkeit verschiedener Identitäten. Glänzend gespielt und als Kammerspiel packend inszeniert.

Sondervorstellung in Anwesenheit des Regisseurs Rudi Gaul und des Hauptdarstellers Godehard Giese!
Di., 3.11. - 19.00 Uhr
Töchter des Aufbruchs
Töchter des Aufbruchs
Deutschland 2013 | Regie: Ulrike Bez | 80 min. | digital | deutsche Fassung.
„Wir sind angekommen. Jede von uns hat einen Weg gefunden. Jede auf ihre ganz eigene Art.“ Rapperin Ebow führt temperamentvoll durch diese Dokumentation, in der die Regisseurin Uli Bez Migrantinnen porträtiert hat. Dabei zeigt sie einerseits Frauen, die noch der klassischen Gastarbeitergeneration aus den 60ern angehören, andererseits Frauen, die aus Kriegsgebieten wie dem Irak hierher geflohen sind. Schließlich interessiert sie sich für das Lebensgefühl der jungen Frauen, deren Eltern aus dem Ausland kamen und die diese traditionelle Bindung nicht aufgeben möchten. Eine spannende Reflexion darüber, wie es einer jeden gelingt, ihre Brücke zwischen den verschiedenen Kulturen zu bauen.

Eröffnung der Filmwoche am Freitag, 6.11. durch Dörthe Domzig, Leiterin Amt für Chancengleichheit, Stadt Heidelberg. In Anwesenheit der Regisseurin Ulrike Bez!

In Kooperation mit dem Ausländerrat/Migrationsrat der Stadt Heidelberg, dem Internationalen Frauen- und Familienzentrum Heidelberg (IFZ) u.a.
Fr., 6.11. - 19.00 UhrSo., 8.11. - 15.00 Uhr
Werden Sie Deutscher
Werden Sie Deutscher
Deutschland 2011 | Regie: Britt Beyer | 84 min. | digital | deutsche Fassung.
Ein Integrationskurs an einer Berliner Volkshochschule: Sprach- und Orientierungskurs. Britt Beyer hat die Teilnehmer und Teilnehmerinnen porträtiert, wie sie beispielsweise lernen, wer die hundert berühmtesten Deutschen sind, wie man sich gegenüber einem deutschen Beamten benimmt, was das Grundgesetz ist und vieles Überlebenswichtige mehr – denn für viele in einem solchen Kurs geht es tatsächlich um ihre Existenz, ums Existieren in Deutschland.

In Kooperation mit dem Ausländerrat/Migrationsrat der Stadt Heidelberg, dem Heidelberger Pädagogium u.a.
Sa., 7.11. - 19.00 UhrSo., 8.11. - 11.00 Uhr
Willkommen auf Deutsch
Willkommen auf Deutsch
Deutschland 2015 | Regie: Carsten Rau, Hauke Wendler | 89 min. | digital | deutsche Fassung.
Über ein Jahr lang beobachteten die Dokumentarfilmer Carsten Rau und Hauke Wendler, was passiert, wenn in einem Dorf im Landkreis Harburg, so klein, dass es keinen Supermarkt hat, Flüchtlinge untergebracht werden. Sie befassten sich mit deren Schicksalen und ihren Leidensgeschichten, zeigen aber auch, was sie von Deutschland erwarten. Im Gegenzug porträtieren sie die einheimische Bevölkerung, die zwar beteuert, nichts gegen Ausländer zu haben, wohl aber um den Wert ihrer Eigenheime fürchtet, wenn in größerer Zahl Flüchtlinge bei ihnen wohnen. Ein sorgfältig gemachter Dokumentarfilm, der die Flüchtlingsproblematik beispielhaft darstellt. Nicht nur ‚Die Zeit’ war von Carsten Raus und Hauke Wendlers Arbeit sehr angetan.

In Kooperation mit schwarzweiss e.V. und dem Asylarbeitskreis Heidelberg e.V.
So., 8.11. - 17.00 UhrDi., 10.11. - 19.00 UhrDi., 2.2. - 10.00 Uhr
Blut muss fliessen – Undercover unter Nazis
Blut muss fliessen – Undercover unter Nazis
Deutschland 2012 | Regie: Peter Ohlendorf | 87 min. | digital | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Das „Blutlied“ gilt als einer der Hymnen der Nazi-Rock Szene. Unter dem Pseudonym Thomas Kuban wurden in mehrjähriger Arbeit heimlich Konzertszenen besagter Gruppen aufgenommen, die belegen, wie selbstverständlich Volksverhetzung und andere Formen des Rechtsradikalismus als „Jugendkultur“ in Deutschland wie Europa mittlerweile geworden sind – und wie wenig die staatlichen Behörden oftmals dagegen vorgehen.

Beide Vorstellungen in Anwesenheit des Regisseurs Peter Ohlendorf (Einlass ab 18 J.).
So., 8.11. - 19.00 UhrSo., 8.11. - 21.30 Uhr
Allah in Ehrenfeld – Der Bau der Kölner Moschee
Allah in Ehrenfeld – Der Bau der Kölner Moschee
Deutschland 2012 | Regie: Gerhard Schick | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Die große Zentralmoschee im Kölner Stadtteil Ehrenfeld befindet sich immer noch im Bau. Ihre Planung und Gestaltung war von jahrelangen heftigen Kämpfen überschattet. Der Bau dieser Moschee und die Diskussion darüber, wie sie denn nun aussehen solle, wurde zum Musterbeispiel dafür, wie die deutsche Gesellschaft mit dem Islam umgehen möchte. Gerhard Schick hat es gewagt, diese Auseinandersetzungen zu dokumentieren. Sein Film geriet dabei notgedrungen zu einer multikulturellen Tour de Force.

Am Montag, 9.11. in Anwesenheit des Regisseurs Gerhard Schick!

In Kooperation mit Teilseiend e.V.
Mo., 9.11. - 19.00 UhrDi., 10.11. - 17.00 Uhr
Revision
Revision
Deutschland 2012 | Regie: Philip Scheffner | 106 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
1992 wurden in Mecklenburg-Vorpommern, an der Grenze zu Polen, zwei Roma erschossen. Die Täter, zwei Jäger, gaben an, sie mit Wildschweinen verwechselt zu haben. Und wurden mangels Beweisen schließlich frei gesprochen. Die Angehörigen der beiden Roma, die eigentlich aus Rumänien kamen, wurden weder über das Verfahren informiert noch auf ihre rechtlichen Möglichkeiten hingewiesen. Regisseur Philip Scheffner hat das äußerst merkwürdige Geschehen erneut aufgerollt.

In Kooperation mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma.
Di., 10.11. - 21.30 UhrMi., 11.11. - 19.00 Uhr
Un monstre à Paris
Un monstre à Paris
France 2011 | Regie: Bibo Bergeron | 87 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Dans le Paris inondé de 1910, un monstre sème la panique. Traqué sans relâche par le redoutable préfet Maynott, il demeure introuvable... Et si la meilleure cachette était sous les feux de "L’Oiseau Rare", un cabaret où chante Lucille, la star de Montmartre au caractère bien trempé?

1e à 6e classe
Do., 12.11. - 09.00 UhrMi., 18.11. - 09.00 Uhr
Les garçons et Guillaume, à table!
Les garçons et Guillaume, à table!
France 2013 | Regie: Guillaume Gallienne | 87 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
« Le premier souvenir que j’ai de ma mère c’est quand j’avais quatre ou cinq ans. Elle nous appelle, mes deux frères et moi, pour le dîner en disant : « Les garçons et Guillaume, à table ! » et la dernière fois que je lui ai parlé au téléphone, elle raccroche en me disant : « Je t’embrasse ma chérie » ; eh bien disons qu’entre ces deux phrases, il y a quelques malentendus. »

Adaptation cinématographique du spectacle éponyme de Guillaume Gallienne.

10e à 13e classe
Do., 12.11. - 14.00 UhrDi., 17.11. - 09.00 Uhr
La famille Bélier
La famille Bélier
France 2014 | Regie: Eric Lartigau | 106 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Dans la famille Bélier, tout le monde est sourd sauf Paula, 16 ans. Elle est une interprète indispensable à ses parents au quotidien, notamment pour l’exploitation de la ferme familiale. Un jour, poussée par son professeur de musique qui lui a découvert un don pour le chant, elle décide de préparer le concours de Radio France. Un choix de vie qui signifierait pour elle l’éloignement de sa famille et un passage inévitable à l’âge adulte.

6e à 10e classe
Do., 12.11. - 16.00 UhrFr., 13.11. - 11.00 UhrFr., 13.11. - 16.00 UhrDi., 17.11. - 14.00 UhrDi., 17.11. - 16.00 Uhr
Une Jeunesse Allemande – Eine deutsche Jugend
Une Jeunesse Allemande – Eine deutsche Jugend
Frankreich, Deutschland, Schweiz 2015 | Regie: Jean-Gabriel Périot | 93 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Dokumentarfilm über die Anfänge der RAF aus französischer Sicht. Regisseur Jean-Gabriel Périot verzichtet dabei bewusst auf jegliche Kommentare und Interviews, sondern montiert ausschließlich Originalmaterial dieser Zeit. Vieles davon war bislang - wenn überhaupt - nur sehr selten zu sehen. Dabei wird insbesondere klar, unter welchen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ein Phänomen wie die RAF überhaupt erst entstehen konnte. Wir zeigen die deutsche Fassung mit französischen Untertiteln.
Do., 12.11. - 19.00 UhrSo., 15.11. - 15.00 Uhr
El Club
El Club
Chile 2015 | Regie: Pablo Larrain | 98 min. | digital | Alfredo Castro, Alejandro Goic u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In einem Haus, abgelegen an der chilenischen Küste, leben einige Priester zusammen mit einer Ordensschwester, um zu arbeiten und zu beten. Bald bekommen sie Neuzugang. Aber als der neue Priester einzieht und herzlich empfangen wird, erscheint aufgebracht ein Fremder, der gegen ihn heftige Vorwürfe erhebt. Bald darauf fällt ein Schuss, der neue Priester hat Selbstmord verübt. Man fragt sich warum und stößt auf tiefste Abgründe... Ambitionierter Film, der sich ruhig und einfühlsam mit dem Thema sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche beschäftigt.
Do., 12.11. - 21.00 UhrSa., 14.11. - 21.00 UhrSo., 15.11. - 17.00 UhrFr., 20.11. - 21.00 Uhr
"Film & Wein" - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Die nächste Runde unserer beliebten „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Wieder gilt es, eine Filmperle neu- und / oder wiederentdecken. Angekündigt ist diesmal ein Regiedebüt aus der Werkstatt des Jungen Deutschen Films – wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein! Referent: Daniel Wachter. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 13.11. - 19.00 Uhr
Virgin Mountain (Fúsi)
Virgin Mountain (Fúsi)
Island 2015 | Regie: Dagur Kári | 94 min. | digital | Gunnar Jónsson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Fúsi ist dick, scheu und einzelgängerisch - und hatte noch nie etwas mit einer Frau. Er arbeitet am Flughafen, wohnt noch bei seiner Mutter und bastelt nach Feierabend Panzer. Dann bekommt er einen Gutschein für einen Tanzkurs geschenkt. Tatsächlich geht er dort hin und lernt die eigentümliche Sjöfn kennen, eine Frau mittleren Alters, die auch so einige Probleme mit sich herum trägt. Der Beginn einer wundersamen und gleichermaßen zärtlichen Beziehung... VIRGIN MOUNTAIN beeindruckt durch die liebevolle Charakterzeichnung seiner Figuren. Mit seiner großen psychologischen Genauigkeit beweist der Film einmal mehr die Kraft des isländischen Kinos. Denn wie könnte man einen solchen Underdog wie in diesem Film schräger, warmherziger und respektvoller inszenieren? Herausragend!
Fr., 13.11. - 21.15 UhrSa., 14.11. - 19.00 UhrMi., 18.11. - 19.00 UhrDo., 19.11. - 21.00 UhrSa., 21.11. - 21.15 UhrSo., 22.11. - 21.00 Uhr
Imagine waking up tomorrow and all music has disappeared
Imagine waking up tomorrow and all music has disappeared
Deutschland, Schweiz, Großbritannien 2015 | Regie: Stefan Schwietert | 86 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Stell dir vor, wir wachen morgen auf, und alle Musik ist verschwunden. Einfach so. Was bleibt uns, wenn das alles weg ist: Platten, iPods, Instrumente? Wenn wir auch nicht mehr wissen, was das überhaupt war: Musik? Er macht es vor: Bill Drummond. Der Mann, der mit ‚The KLF’ einst die Popindustrie kaperte. Ein anarchischer Geist und ewiger Punk, der jetzt den größten Chor der Welt leitet: ‚The17’, ein wechselndes Ensemble aus Laien, keine Noten und keine Proben. Regisseur Stefan Schwietert begleitet Drummond, wie er immer neue Stimmen findet für seinen Chor: auf offenem Feld oder in einer Fabrik, im Schulzimmer oder in einem Pub. Es ist eine Reise an den Nullpunkt der Musik. Damit wir sie in aller Unschuld nochmals neu erfinden. Gemeinsam, in diesem Moment.
So., 15.11. - 19.00 Uhr
Bande de filles
Bande de filles
France 2014 | Regie: Céline Sciamma | 112 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Marieme vit ses 16 ans comme une succession d’interdits. La censure du quartier, la loi des garçons, l’impasse de l’école. Sa rencontre avec trois filles affranchies change tout. Elles dansent, elles se battent, elles parlent fort, elles rient de tout. Marieme devient Vic et entre dans la bande, pour vivre sa jeunesse.

10e à 13e classe
Mo., 16.11. - 11.00 UhrMi., 18.11. - 14.00 Uhr
B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979 – 1989
B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979 – 1989
Deutschland 2015 | Regie: Jörg A. Hoppe u.a. | 91 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Subkultur in West Berlin der Jahre 1979 bis 1989: Gegendruck, solange die Mauer hielt. Ein Treffen mit Blixa Bargeld, Nick Cave, Christiane F. und vielen anderen, immer die Super 8 Kamera im Anschlag. B-MOVIE: LUST & SOUND IN WEST-BERLIN 1979 – 1989 ist ein grellbuntes Dokument unwiederbringlicher Zeiten, mit Lust am Fake inszeniert ... „Irrer Trip durch ein wildes Jahrzehnt“ (filmstarts.de).
Mo., 16.11. - 19.00 Uhr
ThuleTuvalu
ThuleTuvalu
Schweiz 2015 | Regie: Matthias von Gunten | 96 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Thule liegt im obersten Norden Grönlands, Tuvalu dagegen ist ein kleiner Inselstaat im pazifischen Ozean. Trotz der riesigen Entfernung und vieler Gegensätzlichkeiten sind die beiden Orte durch ein gemeinsames Schicksal eng miteinander verbunden. Denn während in Thule das Eis immer mehr zurückgeht und zu Meerwasser wird, steigt in Tuvalu der Meeresspiegel immer mehr und mehr an. THULETUVALU handelt von den Menschen in Thule und Tuvalu, deren Leben sich durch den Klimawandel für immer verändern wird.

Im Anschluss an die Filmvorführung am 17.11.: Gesprächsrunde mit Lothar Eisenmann, Dipl.-Physiker, ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und Bürgermeister Wolfgang Erichson, Dezernent für Umwelt, Bürgerdienste und Integration der Stadt Heidelberg. Eine Veranstaltung im Rahmen des „Heidelberger Klimaherbstes“ von Bündnis 90/Die Grünen, Kreisverband Heidelberg. Schulvorstellungen möglich: 06221 / 97 89 20 oder medienforum@gmx.de
Di., 17.11. - 19.00 UhrDi., 24.11. - 11.00 Uhr
Straight Outta Compton
Straight Outta Compton
USA 2015 | Regie: F. Gary Gray | 147 min. | digital | Jason Mitchell, O’Shea Jackson Jr. u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1987 ist Compton, gelegen am Stadtrand von L.A., einer der gefährlichsten Orte der USA. Der Konflikt zwischen den rivalisierenden Gangs eskaliert zunehmend, der Handel mit Crack gehört zum Alltag und fast täglich sterben junge Afroamerikaner in den Straßen. Das als rassistisch bekannte Los Angeles Police Department greift hart durch und die Gewaltspirale dreht sich unaufhörlich weiter. Diese Ausgangssituation prägt fünf junge Männer nachhaltig. Sie beginnen, ihre bitteren Erfahrungen in radikal ehrlicher Musik zu verarbeiten. In ihren Texten rebellieren sie gegen den brutalen Alltag, die Polizeiwillkür und ihre scheinbar aussichtslose Lage. Mit dem Album ‚Straight Outta Compton’ geben N.W.A. (Niggaz Wit Attitudes) einer unterdrückten Generation eine explosive Stimme und einen neuen Sound, die das Land und die gesamte Musikindustrie bis heute nachhaltig aufmischen. „Obwohl Straight Outta Compton eine Geschichte aus den 1980er und frühen 1990er Jahren erzählt, wirkt der Film erschreckend aktuell, wenn man die Schlagzeilen vor Augen hat, die von Polizeigewalt gegenüber Minderheiten berichten.“ (kino-zeit.de)
Di., 17.11. - 21.30 Uhr
Buoni a nulla – Pechvögel
Buoni a nulla – Pechvögel
Italien 2014 | Regie: Gianni Di Gregorio | 87 min. | digital | Gianni Di Gregorio, Marco Mazzocca u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Gianni Basani ist ein echter Pechvogel. Gerade möchte er seinen wohlverdienten Ruhestand antreten, da setzt die Regierung das Renteneintrittsalter herauf. Nun muss Gianni drei Jahre länger arbeiten und wird auch noch versetzt. Außerdem will seine Ex-Frau ihn aus der Wohnung drängen, seine Nachbarin ist eine unausstehliche alte Hexe und die Kollegen und die Chefin im neuen Büro behandeln ihn von oben herab. Einziger Lichtblick ist sein neuer Mitarbeiter Marco, ein genauso gutmütiger Pechvogel wie er selbst... Sehr lustig, im Stil von Nanni Moretti und Jacques Tati.
Do., 19.11. - 19.00 UhrSo., 22.11. - 11.00 UhrFr., 27.11. - 19.00 Uhr
I nostri ragazzi – Unsere Kinder
I nostri ragazzi – Unsere Kinder
Italien 2014 | Regie: Ivano De Matteo | 92 min. | digital | Alessandro Gassman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei unterschiedliche Brüder: Paolo ist ein angesehener Kinderchirurg, Massimo dagegen ein erfolgreicher und rücksichtsloser Anwalt. Einmal im Monat treffen sie sich mit ihren Ehefrauen in einem Luxusrestaurant zum Abendessen, obwohl sich beide eigentlich nichts zu sagen haben. Ihre jeweiligen Kinder, beide im Teenageralter, gehen oft gemeinsam auf Partys. Eines Nachts zeichnet eine Überwachungskamera auf, wie zwei nicht klar identifizierbare Jugendliche auf der Straße eine Obdachlose mit Tritten und Schlägen misshandeln. Die Frau fällt schwer verletzt ins Koma. Die Aufnahmen werden im Fernsehen gezeigt, und schnell gelangen die beiden Paare zu der Überzeugung, dass es sich bei den Tätern um ihre eigenen Kinder handelt. Was tun? Ein erbittertes Ringen um die Wahrheit und die Konsequenzen beginnt… Ein intelligenter und emotional packender Psychothriller mit Starbesetzung.
Fr., 20.11. - 19.00 UhrDi., 24.11. - 21.15 UhrSa., 28.11. - 17.00 Uhr
La terra dei santi – Das Land der Heiligen
La terra dei santi – Das Land der Heiligen
Italien 2015 | Regie: Fernando Muraca | 89 min. | digital | Valeria Solarino u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Mafia-Thriller aus ungewohnter Perspektive, nämlich aus Sicht der Frauen. Kalabrien heute: Caterina ist die Ehefrau des untergetauchten 'Ndrangheta-Bosses Alfredo und hat ihren Sohn Pasquale für eine Zukunft an der Spitze des Clans erzogen. Ihre jüngere Schwester Assunta hat im Bandenkrieg bereits ihren Mann verloren und sieht ihren Sohn Giuseppe denselben Weg einschlagen. In diese geschlossene Gesellschaft bricht Vittoria ein, eine Staatsanwältin aus Norditalien. Vittoria hat ein Ziel: das Schweigen der Frauen innerhalb dieses patriarchalen Systems zu brechen, das die Grundlage der einflussreichsten kriminellen Vereinigung der Welt bildet. Um den Kampf gegen die 'Ndrangheta zu gewinnen, ist die einzige Möglichkeit, den Frauen und Müttern die Augen zu öffnen, sie zu zwingen, über die Grenzen ihres inneren Käfigs hinaus zu schauen. Und über dieses blutbefleckte Land hinaus, das einst als das „Land der Heiligen“ bekannt war...
Sa., 21.11. - 17.00 UhrFr., 27.11. - 16.00 UhrMo., 30.11. - 19.00 Uhr
Mia Madre
Mia Madre
Italien, Frankreich, Deutschland 2015 | Regie: Nanni Moretti | 106 min. | digital | Margherita Buy, Nanni Moretti u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Ansprüche der Filmregisseurin Margherita an ihre eigene Arbeit sind hoch. Auch darum ist ihr neues Projekt vom Scheitern bedroht, zumal ihr Hauptdarsteller nur noch aus Eitelkeit besteht. Dann muss ihre Mutter ins Krankenhaus, ihr Zustand ist ernst. Jäh findet sich Margherita in der Wohnung wieder, in der sie einst als Kind aufwuchs. Eine Wohnung voller Bücher. Was soll nun mit diesen passieren? Der italienische Meisterregisseur Nanni Moretti (DAS ZIMMER MEINES SOHNES) mit einen Abgesang auf eine vergangene Kultur als ironische Komödie über das Kino.
Sa., 21.11. - 19.00 UhrSo., 22.11. - 17.00 UhrMo., 23.11. - 19.00 UhrDi., 24.11. - 17.00 UhrMi., 25.11. - 19.00 Uhr
Che strano chiamarsi Federico – Federico
Che strano chiamarsi Federico – Federico
Italien 2013 | Regie: Ettore Scola | 93 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
„Scola erzählt Fellini“, so heißt der Untertitel dieses Films. Und in der Tat spricht Ettore Scola, selber einer der ganz Großen des italienischen Kinos, auf sehr persönliche Weise von seinen Erinnerungen an diesen einzigartigen Regisseur und Künstler. Zum 20. Todestag Federico Fellinis entstand so ein außergewöhnliches filmisches Porträt aus Erinnerungen, Fragmenten, in Cinecittà gedrehten Spielszenen, Archivmaterial und Ausschnitten aus Fellinis berühmtesten Filmen. Scola stellt dabei die ersten Jahre von Fellinis Karriere in den Mittelpunkt: seine Ankunft in Rom, die Anfänge als Karikaturist bei einer bekannten Satirezeitschrift bis hin zu seinem Start als Autor und Regisseur. Ein Film für alle, die Fellini und das Kino lieben.
So., 22.11. - 15.00 UhrSo., 29.11. - 19.00 Uhr
Torneranno i prati – Die Wiesen werden blühen
Torneranno i prati – Die Wiesen werden blühen
Italien 2014 | Regie: Ermanno Olmi | 80 min. | digital | Claudio Santamaria u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Am Anfang ist nur Stille, Schnee und das Licht des Mondes auf einer Hochebene. Der friedliche Anblick erweist sich als trügerisch – denn wir befinden uns an der Frontlinie während des Ersten Weltkriegs in den italienischen Alpen. Gerade herrscht Waffenruhe, ein Soldat singt für die eigene Einheit, für die Feinde und für sich selbst. Die Soldaten sind krank, verletzt und erschöpft. Der Vorstellung vom eigenen Tod begegnen sie eher mit Resignation als mit Angst. Die Schüsse rücken wieder näher. Es werden Befehle erteilt, die ein sicheres Sterben bedeuten. Ein Kamerad erschießt sich, bevor ihn draußen der Feind niederstreckt. Das Artilleriefeuer zwingt die Soldaten zum Rückzug. Zurück bleiben die Gefallenen, nur notdürftig bestattet im tiefen Schnee... Meisterregisseur Ermanno Olmi widmete diesen Film seinen Vater, der damals Infanterist war.
So., 22.11. - 19.00 UhrSo., 29.11. - 17.00 Uhr
Sin Nombre
Mo., 23.11. - 08.00 Uhr
Smetto quando voglio – Ich kann jederzeit aussteigen
Smetto quando voglio – Ich kann jederzeit aussteigen
Italien 2014 | Regie: Sydney Sibilia | 100 min. | digital | Domenico Procacci u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Pietro Zinni, 37, genialer Neurobiologe, verliert wegen Kürzungen seine Stelle an der Universität. Aber was soll einer tun, der sein Leben lang nur studiert und geforscht hat? Vielleicht dies: eine kriminelle Vereinigung gründen, wie sie die Welt noch nie gesehen hat. Pietro rekrutiert dazu die besten unter seinen ehemaligen Kollegen, die ebenfalls gefeuert wurden und nun am Rande der Gesellschaft ihr Dasein fristen. Die Experten für Semiotik, lateinische Inschriften, Archäologie, Makroökonomie, Chemoinformatik und Anthropologie erweisen sich als überraschend geschickt darin, einen Amateur-Drogenring aufzuziehen. Eine selbstgebastelte neue Partydroge findet in den hippen Nachtclubs Roms reißenden Absatz. Bald schwimmen Pietro und seine Kumpane im Geld. Aber je größer das Business, desto größer auch die Probleme…
Di., 24.11. - 19.00 UhrSo., 29.11. - 15.00 Uhr
A perfect day
A perfect day
Spanien 2015 | Regie: Fernando León de Aranoa | 106 min. | digital | Benicio Del Toro, Tim Robbins, Mélanie Thierry u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Sie arbeiten für die gute Sache. Sie sind ein Team von Mitarbeitern für eine internationale Hilfsorganisation. Der gelassene Mambrú und der Zyniker B haben schon viele dieser Einsätze erlebt. Weder verminte Kühe auf der Straße, Blauhelmsoldaten mit Weisungsbefugnis noch nächtliche Irrfahrten können sie aus der Bahn werfen. Als dann aber Sophie, jung und idealistisch, der Gruppe zugeteilt wird, ist es mit der Gelassenheit vorbei... Mit schwarzem Humor, witzigen Dialogen, geprägt von großer Menschlichkeit erzählt A PERFECT DAY von alten Feindbildern, nicht erwiderten Gefühlen und verbissenen Bürokraten im Alltag von Hilfsorganisationen.
Do., 26.11. - 19.00 UhrSa., 28.11. - 19.00 UhrSo., 29.11. - 11.00 UhrSa., 5.12. - 17.00 Uhr
Love (3D)
Love (3D)
Frankreich 2015 | Regie: Gaspar Noé | 134 min. | digital | Karl Glusman u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein Film über eine leidenschaftliche Liebe voller Sex und Gefühlsschwankungen, die in einer unheilvollen Dreiecksbeziehung endet. Das klingt nicht sonderlich neu – allerdings ist dieser Film von Gaspar Noé (IRREVERSIBLE, ENTER THE VOID), einem der provokantesten und umstrittensten Regisseure unserer Zeit. So erleben wir einen Bilderrausch (in 3D) zu einem altbekannten Thema, der an Einfallsreichtum seinesgleichen sucht. Ein Fest für sinnliche Freigeister. Wir zeigen die deutsch-synchronisierte Fassung (Originalfassung mit deutschen Untertiteln leider nicht verfügbar).
Do., 26.11. - 21.15 UhrSo., 29.11. - 21.00 UhrMi., 2.12. - 21.30 UhrFr., 1.1. - 21.00 UhrSo., 17.1. - 21.00 Uhr
Meeres Stille
Meeres Stille
Deutschland 2013 | Regie: Juliane Fezer | 142 min. | Charlotte Munck, Christoph Gawenda u.a. | deutsche Fassung.
Ein Ehepaar mit ihrer pubertierenden Tochter möchte sich im Urlaub in einem Haus am Meer erholen, ganz für sich allein. Das will nicht gelingen, denn da ist zunächst ein geheimnisvoller Fremder und dann ist vor allem die Vergangenheit. Diese macht besonders Helen zu schaffen, der Ehefrau und Mutter. Ständig wird sie von ihr eingeholt und verfällt in Niedergeschlagenheit. Als Erzählstruktur verwendet Juliane Fezer in ihrem Debütfilm eine verschachtelte Konstruktion, um Bewusstseinslagen stimmiger abbilden zu können. So wurde die Verfilmung von Stefan Beuses Roman aus dem Jahre 2003 zu einem erneuten Beweis deutschen Kunstkinos jenseits von Ludwigshafen.

In Anwesenheit der Regisseurin Juliane Fezer und der Produzentin Alexandra Krampe. Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Filmgespräch statt.
Di., 1.12. - 19.00 Uhr
Amy
Amy
Großbritannien 2015 | Regie: Asif Kapadia | 125 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
„They tried to make me go to rehab, but I said no, no, no“. Am 23. Juli 2011 verstarb in London Amy Winehouse, die ungemein erfolgreiche Soul-Sängerin mit der Bienenkorb-Frisur. Alkohol, Drogen und Bulimie machten ihrem Leben ein viel zu frühes Ende. Schon mit SENNA hat Asif Kapadis bewiesen, dass er ein überragender Dokumentarfilmer ist. Mit AMY gelingt ihm ein weiterer Beweis seines Talents. Insbesondere lag ihm viel daran, die Songs von Amy Winehouse mit ihrer Biographie in Verbindung zu bringen. „Ganz selbstverständlich ist es nicht, dass eine Doku eine starke emotionale Sogwirkung entfaltet: Bei AMY ist das der Fall“ (kino.de)
Mi., 2.12. - 19.00 UhrSo., 13.12. - 11.00 Uhr
Erbsen auf halb 6
Erbsen auf halb 6
Deutschland 2013 | Regie: Lars Büchel | 107 min. | Fritzi Haberlandt, Hilmir Snær Guðnason u.a. | deutsche Fassung.
Durch einen Unfall verliert der Theaterregisseur Jakob Magnuson sein Augenlicht. Er ist völlig verzweifelt, trennt sich von seiner Freundin und verliert jeglichen Lebensmut. Selbst die Hilfe seiner geburtsblinden Therapeutin Lily lehnt er ab. In seiner Verbitterung macht er sich auf den Weg zu seiner sterbenskranken Mutter nach Russland. Lily macht sich große Sorgen um Jakob und begleitet ihn trotz seines Widerwillens auf die Reise...

Mit anschließendem Filmgespräch.

ERBSEN AUF HALB 6 wird anlässlich des ‚Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung’ in Kooperation mit dem BiBeZ e.V. und Mosaik Deutschland e.V. im Rahmen von hd.net-Respekt! gezeigt.

Vorab gibt es um 18:00 Uhr kostenfrei die Möglichkeit der Selbsterfahrung von einem Sehen ohne Augen mit Simulationsbrillen (Treffpunkt: Kino-Eingang).
Do., 3.12. - 19.00 Uhr
Straight Outta Compton
Straight Outta Compton
USA 2015 | Regie: Gary Gray | 147 min. | Jason Mitchell, O’Shea Jackson Jr. u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1987 ist Compton, gelegen am Stadtrand von L.A., einer der gefährlichsten Orte der USA. Der Konflikt zwischen den rivalisierenden Gangs eskaliert zunehmend, der Handel mit Crack gehört zum Alltag und fast täglich sterben junge Afroamerikaner in den Straßen. Das als rassistisch bekannte Los Angeles Police Department greift hart durch und die Gewaltspirale dreht sich unaufhörlich weiter. Diese Ausgangssituation prägt fünf junge Männer nachhaltig. Sie beginnen, ihre bitteren Erfahrungen in radikal ehrlicher Musik zu verarbeiten. In ihren Texten rebellieren sie gegen den brutalen Alltag, die Polizeiwillkür und ihre scheinbar aussichtslose Lage. Mit dem Album ‚Straight Outta Compton’ geben N.W.A. (Niggaz Wit Attitudes) einer unterdrückten Generation eine explosive Stimme und einen neuen Sound, die das Land und die gesamte Musikindustrie bis heute nachhaltig aufmischen. „Obwohl Straight Outta Compton eine Geschichte aus den 1980er und frühen 1990er Jahren erzählt, wirkt der Film erschreckend aktuell, wenn man die Schlagzeilen vor Augen hat, die von Polizeigewalt gegenüber Minderheiten berichten.“ (kino-zeit.de)
Do., 3.12. - 21.30 Uhr
"Film & Wein"
Regie: ???.
Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Auch im Dezember findet sie wieder statt, unsere beliebte „Film und Wein“-Veranstaltung! Wieder gilt es, eine Filmperle neu- und / oder wiederentdecken. Angekündigt ist diesmal eine poetische Liebesgeschichte der Neuzeit – wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein!

Referentinnen: Karoline Hering und Jennifer Ortíz de Lechner.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 4.12. - 19.00 Uhr
Eisenstein in Guanajuato
Eisenstein in Guanajuato
Frankreich, Niederlande, Mexiko 2015 | Regie: Peter Greenaway | 110 min. | Luis Alberti u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
1931 reist der russische Filmregisseur Sergej Eisenstein nach Mexiko, um dort mit den Dreharbeiten zu seinem Projekt „Que viva Mexico“ zu beginnen. Es soll später einer der berühmtesten, nicht zustande gekommenen Filme werden. Eisenstein gerät in die Wirren der mexikanischen Revolution, wird mit einer fremden Kultur konfrontiert, überwirft sich mit seinen Finanziers – hat aber in Mexiko ebenso ausreichend Gelegenheit, seine Sexualität auszuleben. Gerade letzteres ist für den Filmprovokateur Peter Greenaway (DER KONTRAKT DES ZEICHNERS, DER BAUCH DES ARCHITEKTEN) ein willkommener Anlass für einen opulenten Bilderbogen, der richtig viel Spaß macht. Nicht so sehr ein Fest für Eisensteiner also, sehr wohl aber für Greenaway-Fans.
Fr., 4.12. - 21.30 UhrSo., 6.12. - 19.00 UhrMo., 7.12. - 21.00 UhrDo., 10.12. - 21.00 UhrMo., 14.12. - 21.00 Uhr
La glace et le ciel – Zwischen Himmel und Eis
La glace et le ciel – Zwischen Himmel und Eis
Frankreich 2015 | Regie: Luc Jacquet | 89 min. | mit Claude Lorius u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Claude Lorius gilt als einer der ersten Forscher, der vor den Folgen eines Klimawandels gewarnt hat. 1955 unternahm er bereits eine Expedition in die Antarktis, die faszinierende Resultate erbrachte. In der heutigen Zeit hat Lorius diese Reise ein weiteres Mal unternommen. Regisseur Luc Jacquet, bekannt durch „DIE REISE DER PINGUINE“, hat den heute 82jährigen Mann dabei begleitet. LA GLACE ET LE CIEL besticht durch betörende Aufnahmen von Himmel und Eis, die Jacquet einen Oscar für den ‚Besten Dokumentarfilm’ einbrachten.

Schulvorstellungen: 06221 – 97 89 20 oder medienforum@gmx.de
Sa., 5.12. - 19.00 UhrSo., 6.12. - 11.00 UhrSo., 6.12. - 17.00 UhrMo., 7.12. - 19.00 UhrMi., 9.12. - 19.00 UhrSa., 12.12. - 17.00 UhrSo., 13.12. - 15.00 UhrDi., 15.12. - 19.00 UhrSa., 19.12. - 17.00 UhrSa., 26.12. - 14.30 Uhr
Voll verzuckert – That Sugar Film
Voll verzuckert – That Sugar Film
Großbritannien 2015 | Regie: Damon Gameau | 90 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zucker ist eine Droge. Gefährlich, weil man sie oft konsumiert, ohne davon zu wissen. Die Industrie hilft heimlich nach. Gleichzeitig boomt der Verkauf von angeblich zuckerfreien Lebensmitteln. Der junge, gesunde Australier Damon Gameau wollte der Sache auf den Grund gehen und wagte den Selbstversuch. Einmal eine Weile ganz ohne, dann zwei Monate lang täglich 40 Teelöffel Zucker – die in einer normalen Ernährung jeder Mensch normalerweise zu sich nimmt. Der Regisseur hat überlebt. Wir vom Karlstorkino diskutieren noch, ob wir anlässlich der Vorstellung dieses zwingenden Dokumentarfilms den Verkauf von Schokoriegeln nicht besser einstellen sollten.
So., 6.12. - 15.00 Uhr
Guru Guru - oder was macht ihr eigentlich, wenn ihr einmal älter seid?
Guru Guru - oder was macht ihr eigentlich, wenn ihr einmal älter seid?
Deutschland 2014 | Regie: Dieter Woehrle | 93 min. | deutsche Fassung.
„Was hält einen Guru fit?“ Es werden wohl nicht nur die täglichen zwei Gramm Shit vom Elektrolurchen gewesen sein, sondern der ewige Wille zum Krautrock: Guru Guru sind eine der dienstältesten deutschen Bands eben dieser Stilrichtung – sie spielten bereits 1968 auf der Heidelberger Thingstätte und sind bis heute unterwegs – z.B. jedes Jahr im hessischen Finkenbach. Gerade das „Finki“ lässt Regisseur Dieter Wöhrle ausgiebig zu Bild und Ton kommen, darüber hinaus dokumentiert er insbesondere Mani Neumeiers Bezug zu Asien. Resultat ist ein Bekenntnis zu kreativer musikalischer Anarchie bei (ehemals) jungen Männern, die Rockmusiker wurden.

In Anwesenheit des Regisseurs und von Mani Neumeier. In Kooperation mit dem Karlstorbahnhof Heidelberg (GURU GURU live am 12.12. im Saal!).
Di., 8.12. - 19.00 Uhr
Victoria
Victoria
Deutschland 2015 | Regie: Sebastian Schipper | 140 min. | Laia Costa u.a. | deutsche Fassung.
Eine fiebrige Nacht in Berlin: Die junge Spanierin Victoria lernt vor einem Club die vier Freunde Sonne, Boxer, Blinker und Fuß kennen, kommt vor allem dem draufgängerischen Sonne schnell näher und wirft sich mit den Jungs in ein ungeahntes Abenteuer – denn die vier haben Schulden bei einer Unterweltgröße zu begleichen und planen dafür einen Coup, bei dem sie Victoria als Fahrerin einspannen wollen… Der Publikumsliebling der letzten Berlinale, in Echtzeit und ohne Schnitt in einem Take gedreht. Eine Feier des rauschhaft-anarchischen Lebensgefühls, mittlerweile mit Preisen überhäuft – für manche Kritiker der beste deutsche Film der letzten 20 Jahre.
Mi., 9.12. - 21.00 UhrMi., 30.12. - 21.00 Uhr
Dheepan – Dämonen und Wunder
Dheepan – Dämonen und Wunder
Frankreich 2015 | Regie: Jacques Audiard | 100 min. | Antonythasan Jesuthasan u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nachdem in Sri Lanka der Kampf der ‚Tamil Tigers’ um Unabhängigkeit nicht mehr zu gewinnen war, floh einer ihrer Soldaten nach Frankreich. Um dort seine Chancen zu erhöhen, Asyl gewährt zu bekommen, tut er sich mit einer jungen Frau und einem Waisenkind zusammen und gibt sich als gemeinsame Familie aus. Sie bekommen eine Wohnung in der Banlieue, engagieren sich sozial, arbeiten hart. Aber bald müssen sie erkennen, dass das Leben hier in diesem Stück Frankreich nicht weniger gefährlich als zu Hause ist, zumal gewalttätige Drogendealer das Viertel unablässig kontrollieren... Regisseur Jacques Audiard hat sich bereits mit „EIN PROPHET“ in die Filmgeschichte eingetragen – für DHEEPAN erhielt er 2015 in Cannes die „Goldene Palme“.
Do., 10.12. - 19.00 UhrSa., 12.12. - 19.00 UhrSo., 13.12. - 17.00 UhrMo., 14.12. - 19.00 UhrDi., 15.12. - 21.00 UhrMi., 16.12. - 19.00 UhrSo., 20.12. - 19.00 Uhr
Venuto Al Mondo – Twice Born
Venuto Al Mondo – Twice Born
Italien 2012 | Regie: Sergio Castellitto | 127 min. | Penélope Cruz, Emile Hirsch u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Gemma, eine Frau mittleren Alters, reist zusammen mit ihrem Sohn nach Sarajevo. Eine Stadt, in der sie einen Mann liebte, aber wegen des Krieges verlassen musste. Die Erinnerung daran beherrscht sie zusehends. Ruhig und unaufdringlich inszeniert, zudem begleitet von der Musik von Eduardo Cruz, dem Bruder der Hauptdarstellerin, entfaltet Regisseur Sergio Castellitto seinen Film souverän auf drei Zeitebenen. Dem Sarajevo kurz vor den Olympischen Spielen, der Stadt während des Balkankrieges und in der heutigen Gegenwart. Dabei wechselt der Film oft seine Tonlage und überrascht bis zuletzt.

Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 11.12. - 19.00 Uhr
Blacktape
Blacktape
Deutschland 2015 | Regie: Sékou Neblett | 89 min. | deutsche Fassung.
Als Mitglied von ‚Freundeskreis’ war Sékou Neblett einer der wichtigsten deutschen Hip-Hopper der frühen 90er. Nun begab er sich auf Spurensuche, traf die Größen von einst und von heute, Künstler wie Max Herre, Sammy Deluxe oder Thomas D. In welcher Weise, so seine Frage und auch sein Anliegen, hat diese Musikrichtung und das damit verbundene Lebensgefühl die deutsche Popkultur verändert? Ein filmischer Blick auf eines der wohl wichtigsten Kulturphänome der letzten Jahrzehnte, bei dem Heidelberg als Entstehungsort möglicherweise eine besondere Bedeutung zukommt ...

Am 11.12. BLACKTAPE-Sondervorstellung in Anwesenheit des Regisseurs Sékou Neblett und weiterer Gäste wie Markus Staiger und Falk Schacht. Im Anschuss an die Vorstellung: „Blacktape Aftershowparty“ im klubK (über dem Kino) mit den DJs Mister Mar & Aphroe aka DJ Redo
Fr., 11.12. - 21.30 UhrFr., 18.12. - 21.30 UhrDi., 22.12. - 21.30 Uhr
Jazz Seen
Jazz Seen
Deutschland 2001 | Regie: Julian Benedikt | 90 min. | deutsche Fassung.
Der Fotograf William Claxton wurde in den 1950ern bekannt, als er Jazz-Musiker, anders als zuvor, in einer sehr kunstvollen und eleganten Weise abbildete und so dem Jazz und den Musikern wesentlich zu höherem Ansehen verhalf. JAZZ SEEN würdigt Claxtons Arbeit und gibt Einblicke in die Jazzszene aus seiner ganz persönlichen Perspektive.

In Zusammenarbeit mit der BASF SE gab es im Rahmen der Jugendarbeit von Enjoy Jazz auch 2015 wieder eine Enjoy Jazz Schul-Bigband; in den Masterclasses konnten Schüler von internationalen Künstlern lernen. Filmisch dokumentiert wurde diese Arbeit in einem Projekt von Schülern, welche in Zusammenarbeit mit dem Medienforum Heidelberg einen Dokumentarfilm über die Bigband erarbeiteten. Der Teaser zu diesem Film wird vor dem Hauptfilm JAZZ SEEN gezeigt werden. Im Rahmen der Veranstaltung stellen die Schüler des Enjoy Jazz Seen Projektes dabei ihre Arbeit kurz vor.

Präsentiert von Enjoy Jazz und gefördert durch die BASF SE.
Sa., 12.12. - 13.00 Uhr
Die Heidelberger Neckarwestern
Die Heidelberger Neckarwestern
Deutschland 1919-1920 | Regie: Hermann Basler, Piel Jutzi | 110 (Film und Vortra min. | Originalfassung.
Aus Anlass des zwanzigjährigen Jubiläums des Karlstorbahnhofs erinnert das Karlstorkino an Heidelbergs Beitrag zur Filmgeschichte. Nicht um den STUDENT PRINCE in Alt-Heidelberg geht es hier, sondern um die Western-Helden BULL ARIZONA, BLACK KAT UND TEXAS JACK. Heidelberg war schon immer Filmkulisse und Kinostadt. Weit weniger bekannt ist die Geschichte der „Heidelberger Internationalen Film-Industrie - Anlage für Erzeugung von Lichtspielbildern auf Film“. In den Jahren zwischen 1913 und 1920 gab es in Heidelberg / Schlierbach ein Filmstudio für Western und Krimis. So war es möglich, dass man Revolverhelden und Indianer in den Canyons der Dossenheimer Steinbrüche und des Mudauer Bruchs bei Ludwigshafen reiten sah. Wir bieten ein Potpourri der besten Szenen, sozusagen ein „Best of“ aus den drei legendären „Neckar-Western“: BULL ARIZONA, DAS VERMÄCHTNIS DER PRÄRIE und FEUERTEUFEL.

Der Filmhistoriker Jo-Hannes Bauer gibt einen Einblick über die Entstehung der Heidelberger Stummfilmklassiker und über den Auf- und Abstieg des „Heidelberger Glashauses“. Musikalische Begleitung: Hari Ossa
So., 13.12. - 19.00 Uhr
Un moment d’égarement – Der Vater meiner besten Freundin
Un moment d’égarement – Der Vater meiner besten Freundin
Frankreich 2015 | Regie: Jean-François Richet | 105 min. | François Cluzet, Vincent Cassel u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die langjährigen Freunde Antoine und Laurent verbringen ihren Urlaub auf Korsika gemeinsam mit ihren Töchtern Louna (17) und Marie (18). Eines Abends verführt Louna am Strand Maries Vater Laurent. Während Louna verliebt ist, bereut Laurent schnell diesen Ausrutscher. Bald nun weiht Louna - ohne dabei Laurents Namen zu verraten - ihren Vater Antoine ein, der nun mit wirklich allen Mitteln herauszufinden versucht, wer seiner Tochter dies „angetan“ hat. Wer aber behält nun in den nächsten Tagen eher die Nerven...? In dieser überzeugend-leichten Komödie um verbotene Leidenschaften und schwache Momente agiert ein bestens aufgelegter Vincent Cassel an der Seite von François Cluzet. So locker, leichtfüßig und auch ein bisschen delikat lässt sich eine solche Geschichte wohl nur im französischen Film erzählen - voilà!
Do., 17.12. - 19.00 UhrSo., 20.12. - 15.00 UhrSo., 27.12. - 17.00 UhrMi., 30.12. - 17.00 Uhr
Steve Jobs
Steve Jobs
USA 2015 | Regie: Danny Boyle | 122 min. | Michael Fassbender, Kate Winslet u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Dies Biopic über Apple-Mitbegründer Steve Jobs, verkörpert von Michael Fassbender, basiert auf der autorisierten Biographie von Walter Isaacson, die 2011 erschien. Jobs´ Leben wird dabei nicht chronologisch abgehandelt, sondern es stehen die Ereignisse rund um drei Eckdaten im Mittelpunkt, die für sein Leben und seine Tätigkeit wegweisend waren: 1984 brachte Apple den ersten „Mac“ auf den Markt, 1988 gründete Jobs nach seinem Ausscheiden bei Apple die Firma NeXT – und 2011 brachte er, zurück bei Apple, den iPod heraus. Beruflich wie privat durchlebte der im persönlichen Umgang durchaus schwierige Jobs dabei turbulente Jahre und Auseinandersetzungen mit Weggefährten und Konkurrenten... „Michael Fassbender fügt seinem Portfolio mit Steve Jobs einen weiteren manischen Charakter hinzu. Und dabei ist das Bemühen um Ähnlichkeit insbesondere im letzten Drittel offensichtlich“ (kino-zeit.de).
Fr., 18.12. - 19.00 UhrSa., 19.12. - 19.00 UhrSo., 20.12. - 11.00 UhrSo., 20.12. - 21.00 UhrMo., 21.12. - 21.15 UhrDi., 22.12. - 19.00 UhrMi., 23.12. - 19.00 UhrFr., 25.12. - 21.00 UhrSa., 26.12. - 16.30 UhrSo., 27.12. - 21.00 UhrDi., 29.12. - 16.30 Uhr
Irrational Man
Irrational Man
USA 2015 | Regie: Woody Allen | 96 min. | Joaquin Phoenix, Emma Stone u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Abe Lucas, einst als humanitärer Helfer in Krisengebieten unterwegs, ist inzwischen ein eher desillusionierter Philosophielehrer. Zumeist beschäftigt er sich mit Selbstzweifeln und Depressionen – oder er schwelgt in erotischen Erinnerungen. Doch als er am Braylin College eine neue Stelle antritt, eilt ihm ein Ruf als lebende Legende voraus – was durchaus auch die Damenwelt anziehend findet, seien es Professorinnen oder Studentinnen. Schade nur, dass Abe unter Potenzproblemen leidet – zumindest so lange, bis er ein veritables Verbrechen plant. Aber eines „für den guten Zweck"... Der neue Woody Allen Film, mit Joaquin Phoenix und Emma Stone wieder prominent besetzt, knüpft gekonnt an die bissigeren Werke des Altmeisters wie MATCH POINT an. „IRRATIONAL MAN zeigt, dass Woody Allen noch lange nicht alles erzählt hat.“ (kino-zeit.de)
So., 20.12. - 17.00 UhrDi., 22.12. - 17.00 UhrMi., 23.12. - 17.00 UhrSo., 27.12. - 11.00 UhrMi., 30.12. - 19.00 UhrFr., 1.1. - 15.00 UhrSo., 3.1. - 17.00 Uhr
Kurzfilmtag 2015: Deutscher Kurzfilmpreis Kinotournee
Kurzfilmtag 2015: Deutscher Kurzfilmpreis Kinotournee
Deutschland 2012-2014 | Regie: diverse | 107 min. | deutsche Fassung.
Wer das Vergnügen hatte, anlässlich unseres Vereinsjubiläums eine lange, nie enden wollende Kurzfilmnacht zu durchleben, wird möglicherweise mehr davon verlangen. Hier kommt ein weiterer großartiger Kurzfilmabend, denn unsere Kino-Tradition verlangt nach dem Deutschen Kurzfilmpreis, der auch dieses Jahr auf Kinotournee ist. Und welcher Anlass wäre dafür passender als der im ganzen Land gefeierte Kurzfilmtag am kürzesten Tag des Jahres? Wir präsentieren eine Auswahl aus den nominierten und preisgekrönten Filmen, die im Wettbewerb um die „Goldene Lola“, so heißt der Preis, gestartet sind. Dabei ist wieder Längeres und Kürzeres, Lustiges und Nachdenkliches und in jedem Fall Sehenswertes, wie z. B. die Filme SO SCHÖN WIE DU, PATCH und der herausragende SECHSTER SINN, DRITTES AUGE, ZWEITES GESICHT.
Mo., 21.12. - 19.00 Uhr
O Menino e o Mundo – Der Junge und die Welt
O Menino e o Mundo – Der Junge und die Welt
Brasilien 2013 | Regie: Alê Abreu | 80 min. | ohne Dialoge Originalfassung.
Der brasilianische Filmregisseur Alê Abreu schuf mit O MERINO E O MUNDO – DER JUNGE UND DIE WELT einen Animationsfilm von besonderer Schönheit. Es geht um einen kleinen Jungen, der im Dickicht der Großstadt seinen verlorenen Vater sucht. Ohne jeden Dialog entsteht im Film aus zunächst nur wenigen Strichen ein Meer aus Farben und Figuren, sehr wohl von brasilianischer Kunst und deren Mythenrezeption bestimmt. Thematisch auffällig sind dabei Verwandlungen, etwa die von Tieren in Maschinen und umgekehrt. Alles, was man hier sieht, wird getragen von einer Musik, die dem Film seinen eigenen Rhythmus verleiht. Ein unvergessliches Animationserlebnis.
Do., 24.12. - 19.00 UhrFr., 25.12. - 17.00 UhrMo., 28.12. - 15.00 Uhr
Omoide no Mânî – Erinnerungen an Marnie
Omoide no Mânî – Erinnerungen an Marnie
Japan 2014 | Regie: Hiromasa Yonebayashi | 103 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach dem Kinderbuch „When Marnie was there“ von Joan G. Robinson: die 12-jährige an Asthma erkrankte Anna ist ein Waisenkind und sehr einsam. Nur mit der schönen, blonden Marnie hat sie Kontakt. Doch dann verschwindet diese plötzlich und Anna muß lernen, von nun an auch mit anderen Menschen Kontakt zu pflegen... Verschwinden könnten auch bald die legendären Ghibli-Studios, denn ERINNERUNGEN AN MARNIE wurde als deren letzter Film angekündigt. Wir hoffen inständig, dass es anders kommt. Denn damit verschwände eine einzigartige ästhetische Dimension im Animationsfilm.
Fr., 25.12. - 15.00 UhrMo., 28.12. - 17.00 UhrMi., 30.12. - 15.00 Uhr
Mistress America
Mistress America
USA 2015 | Regie: Noah Baumbach | 84 min. | Greta Gerwig, Lola Kirke u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Tracy, eine junge Studentin, soeben erst in New York angekommen, fühlt sich in der Metropole noch ziemlich fremd und einsam. Zwar verliebt sie sich, aber daraus wird nichts. Gut, dass es da noch die stürmische, 30-jährige Brooke gibt, die darüber hinaus noch ihre Stiefschwester werden könnte. Sie arbeitet als Spin-Trainerin und träumt selbstbewusst von einem eigenen Restaurant. Doch bei der Finanzierung desselben müssen noch ein paar schwerwiegende Hürden aus dem Weg geräumt werden..... MISTRESS AMERICA heißt die neue Komödie von Noah Baumbach (erneut hinreißend: Greta Gerwig), der mit FRANCES HA und GEFÜHLT MITTE ZWANZIG auch bereits in Deutschland Erfolge feiern konnte. Entstanden ist ein quirliger, kluger NY-Großstadt-Film, der seine tragischen Momente nicht scheut.
Fr., 25.12. - 19.00 UhrSa., 26.12. - 19.00 UhrSo., 27.12. - 19.00 UhrMo., 28.12. - 19.00 UhrDi., 29.12. - 21.00 UhrDo., 31.12. - 20.00 UhrSo., 3.1. - 15.00 Uhr
The Fantastic Mr. Fox
The Fantastic Mr. Fox
USA 2009 | Regie: Wes Anderson | 87 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Füchse Mr. und Mrs. Fox führen mit ihrem Sohn Ash und dem Neffen Kristofferson ein idyllisches Familienleben. Doch Mr. Fox bringt durch seine alte Leidenschaft für die Hühnerjagd nicht nur seine Familie, sondern immer mehr die gesamte Tiergemeinschaft in Gefahr. Denn drei böse Bauern jagen den gewieften Fuchs und wollen ihn, koste es was es wolle, aus dem Weg räumen. Doch da haben sie die Rechnung ohne Herrn Fox gemacht, der einen fantastischen Plan ausheckt... THE FANTASTIC MR. FOX war der erste Animationsfilm des genialen Regisseurs Wes Anderson (DARJEELING LIMITED). Mit Hilfe der klassischen Stop-Motion-Tricktechnik, die an auserwählten Stellen mal frappierend gut und nuanciert, an anderen wieder gewollt simpel daherkommt, entwickelte er seine ganz eigenwillige und ausgesprochen humorvolle Version des gleichnamigen Bestsellers von Roald Dahl.
Sa., 26.12. - 21.00 Uhr
Inside Out – Alles steht Kopf (2D)
Inside Out – Alles steht Kopf (2D)
USA 2015 | Regie: Pete Docter, Ronaldo Del Carmen | 94 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die elfjährige Riley erlebt einen Schock, als sie zusammen mit ihren Eltern vom geliebten mittleren Westen ins geschäftige San Francisco umziehen muss. Gefühle und Verstand geraten in ihr zusehends durcheinander. Gefühle, die Gestalten sind, sei es die Angst, die Wut, der Ekel oder die Traurigkeit. Auch die Freude fehlt nicht – doch gerade diese geht bei Riley schließlich verloren. Wird sie daher eine Dummheit begehen? Großartiges Computeranimationskino von den Machern, die einst mit TOY STORY begeisterten. Bei uns in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln zu sehen.
So., 27.12. - 15.00 UhrDi., 29.12. - 19.00 UhrDo., 31.12. - 16.00 Uhr
Taxi Teheran
Taxi Teheran
Iran 2015 | Regie: Jafar Panahi | 82 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Taxi fährt durch die lebhaften Straßen Teherans. Die wechselnden Fahrgäste erzählen freimütig, was sie umtreibt: Ein Raubkopierer vertickt die neueste Staffel von THE WALKING DEAD und Filme von Woody Allen, zwei alte Frauen wollen Goldfische in einer offenen Glaskugel transportieren und ein vorlautes kleines Mädchen erklärt seinen Anspruch auf Frappuccino. Mit viel Herz und Humor zeichnet Regisseur Jafar Panahi ein liebevolles Porträt der Menschen in seiner Heimat und schafft damit einen hoffnungsvollen Kontrast zu den üblichen negativen Nachrichtenmeldungen. Das Roadmovie TAXI TEHERAN ist ungemein lebensfroh, kurzweilig und witzig. Zugleich zeigt der Berlinale-Gewinner 2015, was Kino selbst unter ärgsten Restriktionen vermag.
Di., 29.12. - 14.30 UhrDo., 31.12. - 18.00 Uhr
Ephraim und das Lamm
Ephraim und das Lamm
Frankreich, Äthiopien, Deutschland, Norwegen 2015 | Regie: Yared Zeleke | 94 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Chuni heißt das Lämmchen: Der 9-jährige Ephraim hat es in sein Herz geschlossen, besonders seit Ephraims Mutter tot ist. Als eine Dürre das Land befällt, muss Ephraim mit seinem Lamm zu Verwandten ziehen, bei denen es nicht so trocken ist. Aber dort lebt auch ein Onkel, der Ephraim befiehlt, sein Lamm beim nächsten Festtag zu schlachten. Doch Ephraim ersinnt eine List... Das Langfilmdebüt von Yared Zeleke gefällt durch seine Landschaftsbilder und durch seine sympathischen Figuren. EPHRAIM UND DAS LAMM schaffte es als erster äthiopischer Film zum Filmfestival nach Cannes.
Fr., 1.1. - 17.00 UhrSa., 2.1. - 17.00 UhrMo., 4.1. - 17.00 UhrMi., 6.1. - 17.00 UhrSo., 17.1. - 14.30 Uhr
4 Könige
4 Könige
Deutschland 2015 | Regie: Theresa von Eltz | 99 min. | digital | Jella Haase, Clemens Schick, Moritz Leu u.a. | deutsche Fassung.
Aus den Heiligen Drei Königen werden 4. Nach heftigen Krächen in ihren Familien finden sich vier Jugendliche zu Heiligabend in der Psychiatrie wieder. Sie sind völlig verschieden und haben nicht nur ihren individuellen Frust und ihre persönliche Trauer auszuhalten, sondern müssen auch miteinander klarkommen. Zumindest bis sie stabil genug sind, um wieder nach Hause zu dürfen.... Exzellent gespielte deutsche Tragikomödie, in es an Charme und Ironie nicht fehlen lässt. „Vergessen wird man diese vier Könige nicht so schnell.“ (kino-zeit.de)
Fr., 1.1. - 19.00 UhrSa., 2.1. - 21.15 UhrDi., 5.1. - 17.00 UhrSa., 9.1. - 21.15 UhrFr., 15.1. - 19.00 UhrSa., 16.1. - 21.15 UhrMo., 1.2. - 21.30 UhrMi., 3.2. - 21.30 Uhr
Madame Bovary
Madame Bovary
USA 2014 | Regie: Sophie Barthes | 118 min. | digital | Mia Wasikowska, Rhys Ifans u.a. | deutsche Fassung.
Gustave Flauberts 1857 als Buch erschienener Skandalroman wurde erstmals 1934 verfilmt. Berühmt wurde vor allem die Fassung von Claude Chabrol. Nun gibt es eine neue Adaption, diesmal von Sophie Barthes, die erneut ein historisches Ehebruchsdrama rekonstruierte, in dem immer noch eine Frau namens Emma Bovary, verheiratet in der französischen Provinz mit einem ziemlich mittelmäßigen Arzt, ihrer Öde des Daseins durch diverse Liebschaften zu entfliehen versucht. Wie so etwas endet, wissen auch diejenigen, die weder den Roman gelesen noch eine der Verfilmungen je gesehen haben. „Basierend auf sozialgeschichtlichem Wissen von der gesellschaftlichen Stellung der Frau im 19. Jahrhundert schreibt Barthes filmisch die Madame Bovary als Ballade patriarchalisch-kapitalistischer Misshandlung neu...“ (kino-zeit.de). Wir zeigen die deutsch-synchronisierte Fassung (Originalfassung mit deutschen Untertiteln leider nicht verfügbar).
Sa., 2.1. - 19.00 UhrSo., 3.1. - 11.00 UhrDi., 5.1. - 19.00 UhrMi., 6.1. - 14.30 UhrDo., 7.1. - 16.30 UhrFr., 8.1. - 16.30 UhrSo., 17.1. - 16.30 Uhr
El botón de nácar - Der Perlmuttknopf
El botón de nácar - Der Perlmuttknopf
Frankreich, Spanien, Chile 2015 | Regie: Patricio Guzmán | 82 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Sich des Schreckens des Pinochet-Regimes zu vergegenwärtigen: das ist ein besonderes Anliegen von Patricio Guzmán, einem der wohl beeindruckendsten Dokumentarfilmer Lateinamerikas überhaupt. Seine Methode ist poetisch, sie sucht die Details, die sich dann zu einem grausamen Ganzen zusammenfügen. So findet er am Meeresgrund des Pazifischen Ozeans einen verrotteten Perlmuttknopf neben einem Stück einer alten Eisenbahnschiene. Und Guzmán weiß: Oppositionelle wurden einst mit ebensolchen Eisenbahnschienen beschwert – und vom Hubschrauber aus ins Meer geworfen. So beginnt ein Filmessay über Vergangenheit und Gegenwart, in dem die Ästhetik zur Waffe gegen die Brutalität wird. Wer sein Meisterwerk NOSTALGIA DE LA LUZ (bei uns) gesehen hat, wird verstehen, was damit gemeint ist.
So., 3.1. - 19.00 UhrMo., 4.1. - 19.00 UhrMi., 6.1. - 19.00 UhrMi., 13.1. - 19.00 UhrSa., 20.2. - 19.00 Uhr
Alki Alki
Alki Alki
Deutschland 2015 | Regie: Axel Ranisch | 102 min. | digital | Heiko Pinkowski, Peter Trabner u.a. | deutsche Fassung.
Kein Sauftrash-Film, sondern eine Geschichte aus männlichen Feuchtgebieten. Tobias und Flasche sind seit ihrer Jugend eng miteinander befreundet. Sie treffen sich regelmäßig zum gemeinsamen Alkoholgenuss in der Öffentlichkeit. Das gesunde Volksempfinden weiß: das kann nicht lange gut gehen. So bekommt Tobias immer mehr massive Probleme in seinem Job; zudem begeht er dummerweise eine Trunkenheitsfahrt. Seine liebe Ehefrau und ihre drei Kinder sind zunehmend verzweifelt. Wir verzweifeln nicht, denn ALKI ALKI ist eine schräge deutsche Tragikomödie, die einem besonders gut gefällt, wenn man ein Bier dazu trinkt.
So., 3.1. - 21.00 UhrSo., 10.1. - 21.15 UhrDi., 12.1. - 21.15 UhrMo., 18.1. - 21.15 UhrDi., 19.1. - 21.15 Uhr
Sicario
Sicario
USA 2015 | Regie: Denis Villeneuve | 121 min. | digital | Emily Blunt, Benicio del Toro u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der Filmtitel mag sich sowohl auf die antiken Attentäter beziehen, die einen kurzen Dolch unter dem Gewand trugen – wie auch auf die Spinnenart, die ihre Opfer besonders schnell tötet. Jedenfalls wird in Dennis Villeneuves Drogenkrimi SICARIO die FBI-Agentin Kate für eine Taskforce rekrutiert, die den Drogenkrieg an der texanisch-mexikanischen Grenze wirkungsvoll bekämpfen soll. Dabei gerät sie in einen Sumpf der Korruption, in dem die örtliche Polizei beider Staaten verwickelt ist... „SICARIO ist ein mitreißender, unglaublich dicht inszenierter und auf beste Weise ambivalenter Thriller.“ (filmstarts.de)
Mo., 4.1. - 21.00 UhrDi., 5.1. - 21.15 UhrMi., 6.1. - 21.00 UhrMi., 13.1. - 21.00 UhrDo., 14.1. - 21.15 Uhr
Je suis Charlie
Je suis Charlie
Frankreich 2015 | Regie: Daniel & Emmanuel Leconte | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Am 7. Januar 2015 stürmten zwei fundamentalistische Terroristen das Büro der Pariser Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“. Nun fragen die Regisseure Daniel und Emmanuel Leconte (Vater und Sohn) nach den Ursachen dieses Anschlags, rekonstruieren den Tathergang, interessieren sich aber ebenso dafür, wie sich die französische Gesellschaft seitdem verändert hat. Das filmische Resultat geriet zu einem intellektuell redlichen Versuch, dem Chaos an Informationen und Scheininformationen der letzten Monate eine Struktur entgegenzusetzen, die auch von den jüngsten Terroranschlägen in Paris nicht aufgehoben werden kann.

Am 7.1. mit Einführung von Dr. Erika Mursa / Vorsitzende des Deutsch-französischen Kulturkreises, Heidelberg.
Do., 7.1. - 19.00 UhrFr., 8.1. - 19.00 UhrSa., 9.1. - 17.00 UhrSo., 10.1. - 11.00 UhrSo., 10.1. - 17.00 UhrMo., 11.1. - 19.00 UhrSa., 16.1. - 17.00 UhrSo., 17.1. - 19.00 Uhr
Louder than bombs
Louder than bombs
Dänemark, Frankreich, Norwegen 2015 | Regie: Joachim Trier | 109 min. | digital | Isabelle Huppert, Gabriel Byrne u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Isabelle Reed (Isabelle Huppert), eine renommierte Kriegsfotografin, kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Drei Jahre danach ist eine große Werkschau ihrer Fotos geplant, aber die notwendige Recherche dafür gestaltet sich schwieriger als erwartet, da ihr Ehemann mit seinen zwei Söhnen völlig zerstritten ist. Dies bekommt besonders der ältere der beiden Söhne zu spüren, der inzwischen selbst eine Familie gegründet hat. Als anlässlich der Ausstellung ein Artikel in der New York Times erscheinen soll, der die wahren Umstände von Isabelles Tod aufzudecken droht, müssen die Drei zum ersten Mal wirkliches Verständnis füreinander entwickeln... Familiengeheimnisse, Enttäuschungen, Sehnsüchte und Illusionen bestimmen dieses klug konstruierte und einfühlsame Drama – eine „wunderbare Perle der Filmkunst“ (programmkino.de)!
Do., 7.1. - 21.00 UhrFr., 8.1. - 21.00 UhrSa., 9.1. - 19.00 UhrSo., 10.1. - 19.00 UhrMo., 11.1. - 21.00 UhrDi., 12.1. - 19.00 UhrDo., 14.1. - 19.00 UhrFr., 15.1. - 21.00 UhrSa., 16.1. - 19.00 UhrSo., 17.1. - 11.00 UhrMo., 18.1. - 19.00 Uhr
Die Hälfte der Stadt
Die Hälfte der Stadt
Deutchland, Polen 2014 | Regie: Pawel Siczek | 88 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die polnische Stadt Kozienice liegt in Masowien, hat heute etwa 18.000 Einwohner und ist bekannt für ihr Schloss. In Kozienice lebte bis zur Besetzung durch die Deutschen der jüdische Fotograf und Politiker Chaim Berman. In mindestens zehntausend noch erhaltenen Glasnegativen hat er das alltägliche Leben seiner Heimatstadt fest gehalten. Es wurde zu einem Dokument eines zunächst friedlichen Zusammenlebens zwischen Juden und Christen, das sich in den 1930er Jahren zusehends verschlechterte. Aufgrund dieses umfassenden Materials rekonstruierte der polnische Dokumentarfilmer Pawel Siczek die Lebenswelt Chaim Bermans, traf noch auf Zeitzeugen und schuf ein Porträt einer Ära, die gewaltsam zerstört wurde.

Mit freundlicher Unterstützung von ‚Wawel’, Verein für polnische Kultur und Bildung e.V., Heidelberg
So., 10.1. - 15.00 Uhr
Die Böhms – Architektur einer Familie
Die Böhms – Architektur einer Familie
Deutschland 2014 | Regie: Maurizius Staerkle-Drux | 84 min. | digital | deutsche Fassung.
Gottfried Böhm gilt weltweit als einer der bedeutendsten, aber auch umstrittensten Architekten. Er schuf insbesondere zahlreiche Kirchen, berühmt darunter der Mariendom in Neviges. Aufsehen erregte auch sein Neubau des Bensberger Rathauses, ein Meisterwerk aus Beton. Auch seine Söhne sind wichtige Architekten geworden. Regisseur Maurizius Staerkle Drux, Freund der Familie, hat einen Dokumentarfilm darüber gedreht, wie familiäre Bande dafür gesorgt haben, dass die Baukunst bei den Böhms lebendig geblieben ist. Ein Film nicht nur für Verehrer umstrittener Architektur, sondern ebenso für alle, die sich für gewachsene Bauformen einer Familie interessieren.
Di., 19.1. - 19.00 Uhr
Phase Null – Der Film
Deutschland 2015 | Regie: Jan Marschner und Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft | 149 min. | digital | deutsche Fassung.
Wie plant und baut man eine gute Schule? Acht Monate hat Jan Marschner im Hamburger Stadtteil Osdorf-Lurup einen Architekten und einen Schulentwickler dabei begleitet, wie er im Dialog mit der Schule, dem Träger sowie weiteren Beteiligten die Grundlagen für den Bau einer Stadtteilschule definiert. Diese wiederum bilden die Rahmenanforderungen für den späteren Architekturwettbewerb für dieses Projekt. Der Film selbst zeigt Handlungsetappen, liefert Schlüsselinterviews und bildet inspirierende Vorgängerbauten ab. In Zeiten der Bildungsmisere und der Klagen über den baulichen Zustand vieler Schulen in Deutschland ein wichtiger filmischer Beitrag.

Im Anschluss an den Film moderiert Carl Zillich, IBA Heidelberg ein Publikumsgespräch mit Dr. Karl-Heinz Imhäuser, Vorstand der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft.
Mi., 20.1. - 19.00 Uhr
Geronimo
Geronimo
Frankreich 2014 | Regie: Toni Gatlif | 105 min. | digital | Céline Sallette, Rachid Yous, David Murgia u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Es ist ein Vorort in Südfrankreich, in dem dieses an „Romeo und Julia“ und an die „West Side Story“ angelehnte Drama spielt: Die junge Muslima Nil, die mit einem älteren Mann zwangsverheiratet werden soll, flieht in die Arme von Lucky, der zur ausgegrenzten und verachteten Gemeinschaft der Roma gehört. Nils Familie fühlt sich entehrt und schwört Rache – nur die junge Sozialarbeiterin Geronimo steht einem Blutvergießen im Wege…Viel Musik von Flamenco bis HipHop prägt diesen energiegeladenen, sinnlichen Film.

Toni Gatlif, 1948 als Michel Dahmani in Algerien geboren, ist Sohn einer aus Andalusien stammenden Roma und eines muslimischen Kabylen. Anfang der 60er Jahren wanderte er nach Frankreich aus, lebte zunächst auf der Straße, kam über die Schauspielerei und das Theater zum Film und legte 1975 schließlich sein Spielfilmdebüt vor. Neben zahlreichen preisgekrönten Kinofilmen hat er auch Musikvideos für verschiedene Künstler gedreht.

Am Eröffnungsabend (21.1.) läuft im Vorprogramm folgender Kurzfilm:
GUNEH – THE SIN / Türkei 2015 / Regie: Gülistan Acet / 15 Minuten
Das Kind Resho geht mit seinen Freunden in einer Höhle auf die Vogeljagd, in der es spuken soll, sagt man… Großer Preis des Kurzfilms beim Internationalen Filmfestival des Mittelmeeres in Montpellier 2015
Do., 21.1. - 19.30 UhrSo., 24.1. - 13.30 UhrMo., 25.1. - 15.30 Uhr
L’apôtre – The Apostle
L’apôtre – The Apostle
Frankreich 2013 | Regie: Cheyenne Carron | 117 min. | digital | Faycal Safi, Brahim Tekfa, Sarah Zaher u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Akim ist ein frommer junger Muslim, der eigentlich auf dem Wege war, Imam zu werden. Doch ein einschneidendes Erlebnis und die Begegnung mit einem katholischen Priester führen ihn zum Christentum, und er beschließt sogar - gegen alle Widerstände in seiner Familie und trotz der Ablehnung seines ihm eng verbundenen Bruders - zu konvertieren. Seine Verwandtschaft ist in Aufruhr, was Akim jedoch nicht davon abhält, um Verständnis für seine Entscheidung zu bitten…

Cheyenne Carron, 1976 in Valence geboren, arbeitet nicht nur als Filmemacherin, sondern auch als bildende Künstlerin. Zunächst verdiente sie als Model Geld, bevor sie begann, Filme zu drehen. L´APÔTRE wurde ohne staatliche Filmförderung mittels Spenden finanziert - und obwohl die Regisseurin den Film als „Friedensbotschaft zwischen den Religionen“ verstanden wissen will, löste er rund um die Charlie Hebdo-Attentate in Frankreich Irritationen aus und wurde dort von einigen Kinos aus dem Programm genommen.
Fr., 22.1. - 15.00 UhrSo., 24.1. - 21.30 Uhr
Omar
Omar
Palästina 2013 | Regie: Hany Abu-Assad | 96 min. | digital | Adam Bakri, Leem Lubany, Eyad Hourani u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der junge Palästinenser Omar wird nach einem Anschlag, den er gemeinsam mit zwei Freunden auf die israelischen Soldaten an einem Checkpoint verübt hat, festgenommen und verhört. Es droht ihm lebenslange Haft – wenn er nicht seine Komplizen verrät, die flüchtig sind. Einer davon ist der Bruder der schönen Nadja, mit der Omar eine Liebesbeziehung führt. Doch die politische Realität scheint kein privates Glück zuzulassen…

Hany Abu-Assad wurde 1961 in Nazareth geboren und wuchs gemeinsam mit arabischen Christen und Muslimen auf, bevor seine Familie in die Niederlande emigrierte. Viele seiner Werke wurden international ausgezeichnet; er arbeitete als Regisseur ebenso wie als Produzent und Drehbuchautor. OMAR war für den Auslands-Oscar nominiert und gewann den Spezialpreis der Jury in der Sektion ‚Un Certain Regard’ in Cannes.
Fr., 22.1. - 17.30 UhrSo., 31.1. - 19.30 Uhr
Sivas
Sivas
Türkei 2014 | Regie: Kaan Müjdeci | 97 min. | digital | Dogan Izci, Ezgi Ergin, Ozan Celik u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der kleine Aslan, 11 Jahre alt, ist in das Nachbarmädchen Ayse verliebt und träumt davon, an ihrer Seite im Schultheater den Prinzen spielen zu dürfen. Doch da kommt ihm der Sohn des Ortsvorstehers zuvor. Aslan tröstet sich mit einem verwundeten Hund, den er findet und aufpäppelt. Er nennt das Tier Sivas – und steigt mit seiner Hilfe bald vom Sohn armer Leute zu einem angesehenen Mitglied der archaischen anatolischen Dorfgemeinschaft auf, denn Sivas nimmt äußerst erfolgreich an Hundekämpfen teil. Jedenfalls solange, bis Aslan sich zu sehr um Sivas sorgt, um ihn weiter in solch erbarmungslosen Kämpfe zu schicken…

SIVAS, das Spielfilm-Debüt von Kaan Müjdeci, schaffte es auf Anhieb in den Wettbewerb des Filmfestivals von Venedig und gewann dort den „Großen Preis der Jury“. Der 1980 in Ankara geborene Drehbuchautor und Regisseur ging 2003 nach Berlin, um Film zu studieren, betrieb dort aber zunächst ein Open Air Kino und eine Bar, während er als Autodidakt erste Kurzfilme realisierte.
Fr., 22.1. - 19.30 UhrDi., 26.1. - 15.30 Uhr
Ohthes - Riverbanks
Ohthes - Riverbanks
Griechenland, Türkei, Deutschland, Frankreich 2015 | Regie: Panos Karkanevatos | 96 min. | digital | Elena Mavridou, Andreas Konstantinou, Levent Üzümcü u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Fluss Evros bildet eine natürliche Grenze zwischen der Türkei und Griechenland, an der immer wieder verzweifelte Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Europa ums Leben kommen. Chryssa verdingt sich hier als Schleuserin – für sie scheint es die einzige Möglichkeit, ein Auskommen zu finden. Oft werden die Kinder, die sie über die Grenze bringt, zusätzlich von örtlichen Bandenbossen als Drogenkuriere missbraucht. Im Grenzgebiet trifft Chryssa auf den griechischen Soldaten Yannis, der die dort liegenden brandgefährlichen Minen aus den Zeiten des Zypern-Konfliktes entschärft. Als die beiden sich näher kommen, schöpfen sie Mut und Hoffnung, dass ein anderes Leben möglich ist…

Panos Karkanevatos, Jahrgang 1962, studierte Anfang der 1980er Jahre Film und arbeitete als Kameramann und Cutter, u.a. für die Studios von Francis Ford Coppola, ehe er eigene Filme realisierte. Er produziert für das griechische Fernsehen ebenso Dokumentationen wie fiktionale Stoffe und ist Gründungsmitglied der griechischen Filmakademie.
Fr., 22.1. - 21.30 UhrSa., 30.1. - 15.30 Uhr
Scultura - Hand. Werk. Kunst.
Scultura - Hand. Werk. Kunst.
Italien, Deutschland 2015 | Regie: Francesco Clerici | 80 min. | digital | ohne Dialoge Originalfassung.
Die „Fonderia Artistica Battaglia“ ist eine über 100 Jahre alte Bronze-Manufaktur in Mailand, in der noch immer nach Art alter Meister an Bronzeskulpturen gearbeitet wird – die Verfahren haben sich dabei seit vielen Jahrhunderten zum Teil kaum geändert. Das Wissen, das dazu nötig ist, wird in mündlicher Überlieferung von Meister zu Schüler weitergegeben. Der kontemplative Dokumentarfilm SCULTURA begleitet den Künstler Velasco Vitali bei der Arbeit und bietet eindrucksvolle Bilder von einer Stätte, an der die Zeit stillzustehen scheint inmitten des hektischen Getriebes unserer modernen Welt.

Francesco Clerici, 1983 in Mailand geboren, studierte Kunstgeschichte und arbeitet seit 2003 als Dozent und Leiter von Filmworkshops für Kinder. Daneben ist er als Assistent des Künstlers Velasco Vitali tätig, der auch Protagonist seines ersten abendfüllenden Films ist, welcher auf zahlreichen internationalen Festivals zu sehen war.
Sa., 23.1. - 13.30 UhrSo., 31.1. - 17.30 Uhr
C’est eux les chiens...
C’est eux les chiens...
Marokko, Frankreich 2013 | Regie: Hisham Lasri | 85 min. | digital | Hassan Ben Badida, Yahya El Fouandi, Jalal Boulftaim u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der ‚Arabische Frühling’ hat Marokko erfasst! In den Straßen Casablancas geht es drunter und drüber, als der politische Gefangene Majhoul, der jahrelang hinter Gittern saß, inmitten der Wirren freikommt. Ein Kamerateam, das eine Doku über die rasanten Entwicklungen in dem Land dreht, das zwischen Angst vor dem Ungewissen und Hoffnung auf eine bessere Zukunft taumelt, beschließt, dem Mann zu folgen. Majhoul ist derweil seiner eigenen Vergangenheit auf der Spur – und sucht auch für sich ganz persönlich eine Zukunftsperspektive…

Hisham Lasri stammt aus Casablanca in Marokko. 1977 geboren und zunächst Jura-Student, begann Lasri für Film und Theater zu schreiben, realisierte ab 2002 eigene Kurzfilme und arbeitete als Autor und Regisseur fürs Fernsehen. Mit seinen ersten beiden Kinofilmen, THE END und C´EST EUX LES CHIENS..., wurde er jeweils nach Cannes eingeladen.
Sa., 23.1. - 15.30 UhrDi., 26.1. - 17.30 Uhr
Spartacus & Cassandra
Spartacus & Cassandra
Frankreich 2014 | Regie: Ioanis Nuguet | 80 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Spartacus und Cassandra sind Kinder einer mittellosen Roma-Familie. Als deren Zuhause abbrennt, werden die Geschwister aus der Familie genommen und bei einer Pflegemutter untergebracht. Ziel ist es, ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen – aber rechtfertigt das die Trennung von ihrer eigenen Familie? Irgendwann müssen die beiden selbst entscheiden, ob sie ein besseres Leben wollen - oder zu ihren verarmten Eltern zurückkehren, die ihnen aber keine Perspektive bieten können…

Ioanis Nuguet wurde 1983 geboren. Er studierte balinesischen Tanz und Theater in Indonesien und realisierte nach seiner Rückkehr nach Frankreich mehrere Tanzperformances auf dem Hintergrund dieser Erfahrungen. Sein erster Film SPARTACUS & CASSANDRA entstand nach drei Jahren, die er mit einer Roma-Gemeinschaft verbrachte. Dieser wurde u.a. auf dem Festival DOK Leipzig 2014 mit dem ‘Preis der Internationalen Filmkritik’ ausgezeichnet.

Am Sa. 23.1. in Anwesenheit des Produzenten Samuel Luret!
Sa., 23.1. - 17.30 UhrMi., 27.1. - 17.30 Uhr
Theeb
Theeb
Jordanien, Vereinigte Arabische Emirate, Qatar, Großbritannien 2014 | Regie: Naji Abu Nowar | 100 min. | digital | Jacir Eid, Hussein Salameh, Jack Fox u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Eine in wunderbaren Bildern erzählte Geschichte aus der Zeit des Ersten Weltkrieges – nicht mit eurozentrischem Blick, sondern im Nahen Osten angesiedelt: Der Beduinenjunge Theeb (auf deutsch: „Wolf“) folgt seinem älteren Bruder Hussein, der 1916 mit einem britischen Soldaten durch die Wüste unterwegs ist. Er bewundert den Älteren, der schon schießen kann und beobachtet aufmerksam alles, was um ihn herum vorgeht - nicht ahnend, welche Auswirkungen die Weltgeschichte auf sein Volk haben wird…

THEEB ist der erste Spielfilm von Naji Abu Nowar, der auf Anhieb nach Venedig eingeladen und dort mit der „Besten Regie“ in der Sektion „Orrizonti“ ausgezeichnet wurde. Auch auf dem Filmfestival in Kairo lief der Film erfolgreich. Der Regisseur, der 1981 in Oxford geboren wurde und lange zwischen England und Jordanien pendelte, lebt und arbeitet heute überwiegend in Amman.
Sa., 23.1. - 19.30 UhrSa., 30.1. - 22.00 Uhr
Much loved
Much loved
Marokko, Frankreich 2015 | Regie: Nabil Ayouch | 104 min. | digital | Loubna Abidar, Asmaa Lazrak, Halima Karaouane u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Sie sind stolze Frauen, sie leben in Marrakesch – und sie verkaufen ihre Körper. Niemand spricht gerne darüber – und doch ist Prostitution in dem islamischen Land weit verbreitet. Obwohl ihnen die gesellschaftliche Mehrheit, die ihre Dienste zugleich nutzt und verdammt, offiziell mit Verachtung begegnet, so haben Noha, Randa, Soukaina und Hlima zumindest in ihrem eigenen Mikrokosmos einen Weg gefunden, um ein Leben in Selbstbestimmung und Würde zu führen – trotz aller Ausbeutung und der widrigen Umstände.

Nabil Ayouch, 1969 in Paris geboren, hat mütterlicherseits jüdische Wurzeln, während sein Vater muslimischer Marokkaner ist. Er arbeitete zunächst in der Werbung, bevor er sich dem Film zuwandte. Bereits zwei seiner Werke vertraten Marokko bei den Oscars. Sein jüngster Film MUCH LOVED wurde in seinem Heimatland jedoch verboten.
Sa., 23.1. - 21.30 UhrDo., 28.1. - 17.30 Uhr
Thwara Tanj – Révolution Zendj
Thwara Tanj – Révolution Zendj
Algerien, Frankreich, Libanon, Qatar 2014 | Regie: Tariq Teguia | 137 min. | digital | Fethi Gares, Diyanna Sabri, Ahmed Hafez u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der Journalist Ibn Battuta ist für eine Tageszeitung in Algerien tätig. Bei seiner Arbeit, die ihn in den Süden des Landes führt, stößt er mehr oder weniger zufällig auf lange vergessene Ereignisse: Die Aufstände gegen das Abbasiden-Kalifat im Irak des 8. und 9. Jahrhunderts. Battuta recherchiert weiter und reist dafür nach Beirut – also in eine Stadt, die wie keine zweite all die Aufbrüche und Hoffnungen, aber auch Kämpfe und Rückschritte der Arabischen Welt widerspiegelt. Auf seiner Reise trifft er auf eine junge Palästinenserin…

Tariq Teguia, 1966 in Algier geboren, legt mit THWARA TANJ seinen dritten Spielfilm vor. Nachdem er 1992 nach Paris zog, hat er zunächst Bildende Kunst und Philosophie an der Sorbonne studiert und dann als Fotograf für eine Tageszeitung sowie als Assistent eines künstlerischen Fotografen gearbeitet. Bereits seine beiden ersten Spielfilme wurden zum Festival nach Venedig eingeladen.

Am Samstag, 30.1. in Anwesenheit des Regisseurs!
So., 24.1. - 11.00 UhrSa., 30.1. - 19.30 Uhr
Tri dritare dhe nje varje – Three windows and a hanging
Tri dritare dhe nje varje – Three windows and a hanging
Kosovo (Gastland) 2014 | Regie: Isa Qosja | 94 min. | digital | Irena Cahani, Luan Jaha, Donat Qosja u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Die Lehrerin Lusche hat ein Tabu gebrochen: In einem anonymen Zeitungsinterview sprach sie über die Vergewaltigung, der sie zum Opfer gefallen war. Im archaischen Denken der Einwohner in ihrem kleinen Ort im Kosovo ist das eine Schande, die auf das ganze Dorf zurückfällt – und als Lusche als Quelle des Zeitungsberichts enttarnt wird, beginnt ein Spießrutenlauf, den der Film als beklemmende Parabel auf die verkrusteten gesellschaftlichen Strukturen im Kosovo inszeniert.

Isa Qosja, Jahrgang 1949, gehört zu den prägenden Filmemachern seines Landes. Er hat zahlreiche Dokumentar- und Spielfilme realisiert und unterrichtet an der Universität von Pristina. Sein Film PROKA wurde zum Festival in Cannes eingeladen, THREE WINDOWS AND A HANGING ist der erste Film aus dem Kosovo, der je für den "Auslands-Oscar" eingereicht wurde. Er bekam bereits den Kritikerpreis beim Internationalen Filmfestival des Mittelmeeres 2015.
So., 24.1. - 15.30 UhrDi., 26.1. - 21.30 Uhr
Private Revolutions - Jung, weiblich, ägyptisch
Private Revolutions - Jung, weiblich, ägyptisch
Ägypten, Österreich 2014 | Regie: Alexandra Schneider | 98 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Vier junge Ägypterinnen kämpfen für ein besseres Leben: Amani leitet einen Radiosender und tritt für Frauenrechte ein, die junge Mutter Fatema engagiert sich politisch bei den Muslimbrüdern. Die verheiratete Sharbat wagt es, gegen den Willen ihres Ehemanns auf die Straße zu gehen, um gegen das Regime zu protestieren – und May unterstützt ein Entwicklungshilfeprojekt im Süden des Landes, wofür sie sogar ihren Job bei einer Bank aufgibt. Ein Dokumentarfilm über selbstbewusste Frauen, die immer wieder an die von einer männlich geprägten, konservativen Gesellschaft gesetzten Grenzen stoßen..

1979 in der Schweiz geboren, wuchs Alexandra Schneider in Deutschland, Österreich, den USA und Dänemark auf. Sie studierte Sozialwissenschaften und danach Regie und Schnitt an der Wiener Filmakademie. Seit 2009 wirkte sie an mehreren Dokumentarfilmen mit.
So., 24.1. - 17.30 UhrMi., 27.1. - 15.30 Uhr
Es-Stouh – Les Terrasses
Es-Stouh – Les Terrasses
Algerien, Frankreich 2013 | Regie: Merzak Allouache | 92 min. | digital | Adila Bendimerad, Nassima Belmihoub, Mourad Khen u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Mehrere dramatische, komische, geheimnisvolle Geschichten ereignen sich Wand an Wand in einem Nachbarschaftsquartier in Algier, während die Rufe des Muezzin den Tag strukturieren: Ein Mann wird aus unbekannten Gründen gefoltert, ein kleines Mädchen versucht, inmitten einer zerstrittenen Familie zurechtzukommen, eine Gruppe junger Männer probt für einen musikalischen Auftritt… Der Film bietet ein wahres Kaleidoskop des Lebens in der Stadt Algier, das sinnbildlich für das Leben in der algerischen Gesellschaft steht.

Merzak Allouache, 1944 in Algier geboren, wuchs dort während des Unabhängigkeitskampfes auf. Er hat sowohl in Algier als auch in Paris studiert und nach mehreren Kurz- und Dokumentarfilmen 1976 seinen ersten Spielfilm OMAR GATLATO veröffentlicht, der ihm internationale Anerkennung brachte. ES-STOUH lief im Wettbewerb in Venedig 2013 und wurde als „Bester Film“ beim Festival in Abu Dhabi ausgezeichnet.
So., 24.1. - 19.30 UhrFr., 29.1. - 17.30 Uhr
Respire - Breathe
Respire - Breathe
Frankreich 2014 | Regie: Mélanie Laurent | 91 min. | digital | Josephine Japy, Lou de Laage, Isabelle Carré u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
In einem Vorort von Montpellier: Die schüchterne, unter Selbstzweifeln leidende Charlie und die im Gegensatz dazu äußerst selbstbewusste, attraktive Sarah freunden sich trotz aller Unterschiede in der Schule an. Die beiden Teenager teilen kleine Geheimnisse, erste Amouren und andere Intimitäten - doch als Sarah beginnt, sich mit der zurückhaltenden Charlie zu langweilen, bekommt die Verbindung erste Risse, die zu einer unheilvollen Entwicklung führen…

Mélanie Laurent, Jahrgang 1983, ist als Model, Sängerin, Schauspielerin, Regisseurin und Autorin ein wahres Multitalent, vor allem aber als Darstellerin weltweit bekannt. U.a. spielte sie in Quentin Tarantinos Film INGLOURIOUS BASTERDS. Seit 2008 dreht sie auch eigene Filme. RESPIRE basiert auf dem gleichnamigen Roman von Anne-Sophie Brasme und feierte im Rahmen der ‚Semaine de la Critique’ in Cannes Premiere.
Mo., 25.1. - 17.30 UhrDo., 28.1. - 15.30 Uhr
Cavalo dinheiro – Horse money
Cavalo dinheiro – Horse money
Portugal 2014 | Regie: Pedro Costa | 103 min. | digital | Ventura, Vitalina Verela, Tito Furtado u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ventura, der einst als Immigrant von den Kapverden nach Portugal kam, war Teilnehmer am Aufstand gegen die Militärdiktatur Salazars - heute ist er ein alter, gebrechlicher Mann und lebt in einer düsteren Nervenheilanstalt. Rastlos streift er durch die dunklen Korridore, immer wieder Bilder aus seiner Vergangenheit vor Augen, und begegnet auf seinen Streifzügen Gestalten, von denen nicht klar ist, ob sie real sind oder seiner Fantasie entspringen. Der vielfach ausgezeichnete Film, in dem der Hauptdarsteller sich selbst spielt, ist ein ästhetisch ausgefeiltes Werk zwischen Fiktion und Dokumentation.

Pedro Costa gehört zu den renommiertesten Filmkünstlern Portugals. 1958 in Lissabon geboren, drehte er 1989 nach Lehrjahren als Assistent großer Regisseure seinen ersten eigenen Spielfilm. Es folgten mehrere, vielfach preisgekrönte Werke, die oft ohne festes Drehbuch entstanden. CAVALO DINHEIRO wurde beim Filmfest München mit dem „Arri / Osram Award““ für den “Besten Internationalen Film“ ausgezeichnet.
Mo., 25.1. - 19.30 UhrDo., 28.1. - 21.30 Uhr
Hermosa Juventud – Schöne Jugend
Hermosa Juventud – Schöne Jugend
Spanien 2014 | Regie: Jaime Rosales | 102 min. | digital | Ingrid Garcia Jonsson, Inma Nieto, Carlos Rodriguez u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Natalia und Carlos, Anfang zwanzig, leben noch bei ihren Müttern in Madrid. Die wirtschaftliche Lage im Land ist zu schlecht, als dass die beiden auf eigenen Beinen stehen könnten – obwohl sie gar keine großen Ansprüche haben. Um etwas Geld zu verdienen, drehen sie selbst einen Pornofilm, doch auch das bietet auf Dauer keine Perspektive. Erst als sie selbst Eltern einer Tochter werden, dämmert ihnen, dass sie etwas unternehmen müssen, um selbst erwachsen zu werden…

Jaime Rosales, Jahrgang 1970, stammt aus Barcelona. Er studierte Film in Kuba und Sydney und gründete 2000 eine eigene Produktionsfirma, mit der er fortan seine eigenen Projekte umsetzte. Seine Filme wurden auf mehreren renommierten Festivals ausgezeichnet, u.a. erhielt er den FIPRESCI - Award (Preis der Internationalen Filmkritik) in Cannes (2003) und in San Sebastian (2008).
Mo., 25.1. - 21.30 UhrSa., 30.1. - 17.30 Uhr
Vincent n’a pas d’écailles – Vincent
Vincent n’a pas d’écailles – Vincent
Frankreich 2014 | Regie: Thomas Salvador | 78 min. | digital | Thomas Salvador, Vimala Pons, Youseff Haidji u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Eigentlich ist Vincent ein stiller, eher unauffälliger Typ, nach dem sich kaum jemand umdrehen würde. Was niemand ahnt: Der einfache Bauarbeiter verfügt über sagenhafte Superkräfte, die allerdings nur dann zutage treten, wenn er mit Wasser in Berührung kommt. Erst als er sich in Lucie verliebt, beginnt sich sein zurückhaltendes Leben zu ändern – und sie ist es schließlich auch, mit der er sein Geheimnis erstmals teilt…

Thomas Salvador, der mit VINCENT N’A PAS D’ÉCAILLLES seinen ersten abendfüllenden Film vorlegt, in dem er zugleich die Hauptrolle spielt, wurde 1973 in Paris geboren und trat bisher sowohl als Schauspieler, Tänzer als auch als Regisseur von Kurzfilmen in Erscheinung, die auf zahlreichen internationalen Festivals ausgezeichnet wurden.

Im Vorprogramm zeigen wir den Kurzfilm BELLE GUEULE.
Di., 26.1. - 19.30 UhrFr., 29.1. - 15.30 Uhr
Dancing Arabs - Mein Herz tanzt
Dancing Arabs - Mein Herz tanzt
Israel, Deutschland, Frankreich 2014 | Regie: Eran Riklis | 105 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eyad ist der einzige palästinensische Junge auf einem Elite-Gymnasium in Jerusalem. Seine Eltern wollen, dass er es einmal besser hat als sie – doch Eyad fühlt sich auf der Schule isoliert und als Außenseiter, zumindest bis er sich mit dem behinderten Jungen Yonatan und dem jüdischen Mädchen Naomi anfreundet. Als er für Naomi allerdings mehr als nur Freundschaft zu empfinden beginnt, darf das jedoch niemand wissen, schon gar nicht die Eltern der beiden…


Der 1954 geborene Eran Riklis ist der wohl derzeit bekannteste israelische Regisseur. 2004 feierte er mit dem Spielfilm DIE SYRISCHE BRAUT einen großen internationalen Erfolg. Der Film gewann den Publikumspreis in Locarno, das folgende Werk LEMON TREE im Jahr 2008 den ‚Panorama – Publikumspreis’ der Berlinale. Immer wieder setzt sich Riklis in seinen Filmen mit dem Nahostkonflikt auseinander.
Mi., 27.1. - 19.30 UhrSo., 31.1. - 15.30 Uhr
Paco de Lucia - La Busqueda
Paco de Lucia - La Busqueda
Spanien 2014 | Regie: Curro Sanchez | 95 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Private Aufnahmen und selten gesehenes Archivmaterial sowie Statements von Weggefährten und Musiker-Kollegen lassen ein bewegendes Porträt des 2014 verstorbenen legendären Gitarristen Paco de Lucia entstehen. Trotz der persönlichen Nähe des Filmemachers werden auch die problematischeren Kapitel im Leben des 1947 geborenen Ausnahmemusikers nicht verschwiegen, der vor allem mit seinen Flamenco-Interpretationen berühmt wurde, darüber hinaus jedoch auch meisterhaft klassische Musik und Jazz spielte.

Curro Sanchez, mit bürgerlichem Namen Francisco Sanchez Varela, ist der Sohn Paco de Lucias und wurde 1984 in Madrid geboren. Er studierte Kommunikationswissenschaften und später Regie. Ohne zu wissen, dass sein Vater bald überraschend sterben würde, fing er die letzten Tage des Gitarristen filmisch ein. Für seinen sehr persönlichen Film wurde er für den spanischen Filmpreis „Goya“ nominiert.
Mi., 27.1. - 21.30 UhrSa., 30.1. - 11.00 UhrDo., 18.2. - 14.00 Uhr
Histoire de Judas
Histoire de Judas
Frankreich 2015 | Regie: Rabah Ameur-Zaïmeche | 99 min. | digital | Nabil Djedouani, Rabah Ameur-Zaïmeche, Mohamed Aroussi u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Judas setzt große Hoffnungen in sein Vorbild: Jesus von Nazareth scheint den Menschen in Judäa, das von den römischen Herrschern brutal geknechtet wird, neue Hoffnung zu geben. Immer mehr Anhänger schart er um sich, was der Obrigkeit ein Dorn im Auge ist. Aber auch Judas gerät in einen Konflikt, der seinen Glauben auf eine schwere Probe stellen wird… Atemberaubende Bilder tragen diese bewegende Interpretation des bekannten biblischen Stoffes, in der Judas ebenso zum Opfer von Intrigen wird wie Jesus selbst.

Rabah Ameur-Zaïmeche, 1966 in Algerien geboren, kam schon als Kleinkind nach Frankreich. Er absolvierte ein geisteswissenschaftliches Studium, gründete eine eigene Produktionsfirma und legte 2001 seinen Debütfilm WESH WESH QU’EST-CE QUI SE PASSE? vor. HISTOIRE DE JUDAS ist bereits sein fünfter Spielfilm und wurde auf der Berlinale mit dem „Preis der Ökumenischen Jury“ ausgezeichnet.

Am Donnerstag, 28.1. in Anwesenheit des Regisseurs!
Do., 28.1. - 19.30 UhrSa., 30.1. - 13.30 Uhr
A blast – Ausbruch
A blast – Ausbruch
Griechenland, Deutschland, Niederlande, Italien, Bosnien-Herzegovina, Frankreich 2014 | Regie: Syllas Tzoumerkas | 83 min. | digital | Angeliki Papoulia, Vassilis Doganis, Maria Filini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Maria will endlich ausbrechen aus ihrem Leben: Immer war sie eine vorbildliche Mutter für ihre Kinder, die brave Ehefrau ihres oft abwesenden Ehemannes – und gehorsame Tochter ihrer dominanten Mutter, die der Familie einen Haufen Schulden hinterlassen hat. Doch damit soll nun Schluss sein. Maria will der Fremdbestimmung ein radikales Ende setzen. Als sie mit dem Auto davonrast, alles hinter sich lassend, liegt auf der Rückbank ein Koffer voller Geld – und vor ihr eine ungewisse Zukunft…

Syllas Tzoumerkas, geboren 1978, stammt aus Thessaloniki und studierte Regie für Theater, Film und Fernsehen in Athen, Utrecht und New York. Er wirkte in mehreren Produktionen als Schauspieler mit. A BLAST ist sein zweiter Spielfilm und feierte in Locarno Premiere, nachdem bereits sein Debüt HOMELAND zum Festival in Venedig eingeladen wurde.
Fr., 29.1. - 19.30 UhrSo., 31.1. - 13.30 Uhr
Il Giovane Favoloso – Leopardi
Il Giovane Favoloso – Leopardi
Italien 2014 | Regie: Mario Martone | 143 min. | digital | Elio Germano, Michele Riondino, Massimo Popolizio u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Giacomo Leopardi (1798 - 1837) lebte ein kurzes, aber äußerst fruchtbares Leben: Der Dichter und Philosoph ist prägend für die Erneuerung der italienischen Sprache und Literatur im 19. Jahrhundert. Dabei war er zeitlebens von Krankheit geplagt, körperlich schwach und eher unansehnlich und lebte zumeist in materieller Not und Einsamkeit. Dem gegenüber stand sein äußerst wacher, skeptischer und neugieriger Geist. Das Biopic mit dem herausragenden Elio Germano in der Hauptrolle ruft Leopardi eindrucksvoll in Erinnerung. Der Film wurde mit gleich fünf italienischen Filmpreisen geehrt und auch auf dem Filmfestival in Venedig mehrfach ausgezeichnet.

Mario Martone, 1959 in Neapel geboren, ist sowohl Film- als auch Theaterregisseur sowie Drehbuchautor. Bereits mit 18 Jahren gründete er eine eigene Theatergruppe. Außer Spielfilmen realisierte er auch immer wieder Dokumentarfilmprojekte. Von 1999 bis 2001 leitete er das „Teatro Argentina“ in Rom. Seine Werke wurden vielfach ausgezeichnet.
Fr., 29.1. - 21.30 UhrSo., 31.1. - 11.00 Uhr
Umimachi Diary – Unsere kleine Schwester
Umimachi Diary – Unsere kleine Schwester
Japan 2015 | Regie: Hirokazu Kore-Eda | 128 min. | Ayase Haruka, Nagasawa Masami u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die drei Schwestern Sachi, Yoshino und Chika leben gemeinsam in der Nähe von Tokio an der Küste. Erst auf der Beerdigung ihres Vaters, der vor vielen Jahren die Familie verlassen hatte, lernen sie ihre Halbschwester Suzu kennen. Das junge Mädchen im Teenager-Alter wäre nun auf sich allein gestellt, wenn Sachi, Yoshino und Chika sie nicht zu sich aufnehmen würden. Vorsichtig nähern sich die vier an, und bald wird sich durch diese Begegnung das Leben für alle in eine neue Richtung bewegen… Vor dem Hintergrund einer Stadt im Wechsel der Jahreszeiten erzählt der japanische Meisterregisseur Kore-Eda diese zarte, anrührende Geschichte, die bei den Filmfestspielen in Cannes ihre große und beachtete Kinopremiere feierte.
Mo., 1.2. - 19.00 UhrDi., 2.2. - 19.00 UhrMi., 3.2. - 19.00 UhrMo., 22.2. - 19.00 UhrSo., 20.3. - 15.00 UhrSo., 27.3. - 19.00 Uhr
The man who fell to earth – Der Mann, der vom Himmel fiel
Großbritannien 1976 | Regie: Nicolas Roeg | 133 min. | David Bowie, Rip Torn u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ein hyperintelligenter Außerirdischer fällt auf die Erde und wird Mensch. Dort will er mit neuen Technologien ein Raumschiff für die Rückkehr konstruieren. Aber er unterliegt dem gefühlskalten Egoismus der Erdbewohner und ist verdammt zu bleiben. Nicolas Roeg (WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN) schuf nach einer Vorlage aus den frühen 60ern einen artifiziellen Science-Fiction-Film voller Ideen und Anspielungen, dazu mit einem Pop-Star in der Blüte seiner Kreativität. Und es ist traurig, dass David Bowie erst sterben musste, damit wir diesen Film mal wieder bei uns zeigen. Aber auch wir sind nur Erdenbewohner.

Mit Einführung von Dr. Franz Schneider.
Di., 2.2. - 21.30 Uhr
Anomalisa
Anomalisa
USA 2015 | Regie: Charlie Kaufman, Duke Johnson | 90 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Leben des Ratgeber-Autors und Schriftstellers Michael Stone geht alles seinen korrekten Gang. Er ist einer von denen, die eigentlich rundum zufrieden sein müssten: erfolgreich, viel auf Reisen und liebevoll als Familienvater. Aber irgendetwas fehlt ihm, sein Leben fühlt sich häufig schal und leer an – und alle Menschen kommen ihm gleich vor. Bis er eines Tages auf Lisa trifft .. Der neue Film des Drehbuch- und Regiegenies Charlie Kaufman (ETERNAL SUNSHINE OF THE SPOTLESS MIND – VERGISS MEIN NICHT / BEING JOHN MALKOVICH) dürfte einer der ungewöhnlichsten des Jahres 2016 werden – entstanden ist ein großartiger Stop-Motion-Animationsfilm mit einer kleinen Geschichte, die dennoch universell und voller Tiefe wie Wahrhaftigkeit ist. „Jeder Moment, jede einzelne Konversation ist brillant und herzzerreißend, witzig und traurig zugleich.“ (kino-zeit.de). Oscar-Nominierung (Bester Animationsfilm)!
Do., 4.2. - 19.00 UhrFr., 5.2. - 19.00 UhrSa., 6.2. - 19.00 UhrSo., 7.2. - 21.30 UhrMo., 8.2. - 19.00 UhrMi., 10.2. - 21.00 UhrDo., 11.2. - 21.00 UhrSa., 13.2. - 17.00 UhrSo., 14.2. - 11.00 UhrDi., 16.2. - 19.00 UhrSo., 21.2. - 17.00 UhrSo., 28.2. - 17.00 Uhr
Hasret – Sehnsucht
Hasret – Sehnsucht
Türkei, Deutschland 2015 | Regie: Ben Hopkins | 82 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Dokumentarfilmer, gespielt vom Regisseur selbst, reist in die türkische Metropole Istanbul, um zu filmen. Dieses eigentlich nicht besonders originelle Vorhaben bekommt eine besondere Eigendynamik, als dem Regisseur die Kontrolle über die Aufnahmen zu entgleiten scheint. Die porträtierten Personen etwa werden immer exzentrischer – und immer häufiger sind Dinge oder Momente auf dem Filmmaterial zu sehen, deren Herkunft sich nicht erklären lassen... HASRET ist nicht nur ein Film über diese bedeutende Stadt, sondern auch eine spannende Reflexion darüber, was es bedeutet, zu dokumentieren. „Ein interessantes Filmessay, das dem Reiz Istanbuls auf sinnliche Weise näherkommt.“ (kino-zeit.de)
Sa., 6.2. - 17.00 UhrSo., 7.2. - 15.00 UhrMi., 10.2. - 19.00 UhrSa., 20.2. - 17.00 Uhr
Der Imam und der Pastor
Der Imam und der Pastor
Nigeria, Großbritannien 2006 | Regie: Alan Channer | 40 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ist ein Dialog zwischen Christen und Moslems heute noch möglich? Der Dokumentarfilm von Alan Channer versucht darauf eine Antwort zu geben, die uns nach Nigeria führt und den Pastor James Wuye sowie den Imam Muhammad Ashafa vorstellt. Beide leiten heute zusammen das ‚Muslim-Christian Interfaith Mediation Centre’. Früher jedoch waren beide Anführer sich bekämpfender Milizen in Nord-Nigeria. Wie konnte es zur Annäherung kommen? Eine Geschichte der Vergebung, ein Film der Hoffnung.

Mit Einführung der Dipl.-Diakoniewissenschaftlerin Annegret Fabricius, Heidelberger Friedensratschlag. Eintritt frei!
So., 7.2. - 11.00 Uhr
Irrational Man
Irrational Man
USA 2015 | Regie: Woody Allen | 96 min. | Joaquin Phoenix, Emma Stone u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Abe Lucas, einst als humanitärer Helfer in Krisengebieten unterwegs, ist inzwischen ein eher desillusionierter Philosophielehrer. Zumeist beschäftigt er sich mit Selbstzweifeln und Depressionen – oder er schwelgt in erotischen Erinnerungen. Doch als er am Braylin College eine neue Stelle antritt, eilt ihm ein Ruf als lebende Legende voraus – was durchaus auch die Damenwelt anziehend findet, seien es Professorinnen oder Studentinnen. Schade nur, dass Abe unter Potenzproblemen leidet – zumindest so lange, bis er ein veritables Verbrechen plant. Aber eines „für den guten Zweck"... Der neue Woody Allen Film, mit Joaquin Phoenix und Emma Stone wieder prominent besetzt, knüpft gekonnt an die bissigeren Werke des Altmeisters wie MATCH POINT an. „IRRATIONAL MAN zeigt, dass Woody Allen noch lange nicht alles erzählt hat.“ (kino-zeit.de)
So., 7.2. - 17.00 Uhr
La giovinezza – Ewige Jugend (Youth)
La giovinezza – Ewige Jugend (Youth)
Frankreich, Italien, Schweiz, Großbritannien 2015 | Regie: Paolo Sorrentino | 124 min. | Harvey Keitel, Michael Caine u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der ehemalige Dirigent Fred Ballinger und sein alter Weggefährte Mick Boyle, verbringen ihre Tage in einem abgelegenen Sanatorium in der Schweiz. Bevölkert ist das Haus von allerlei skurrilen, zumeist sehr betagten Gestalten. Während Ballinger eigentlich nur seine Ruhe haben will, arbeitet Mick an seinem nächsten und wohl auch letzten großen Filmprojekt. Dann sind da noch der Schauspieler Jimmy Tree, der an seiner neuen Rolle arbeitet und die Vorgänge um sich genauestens beobachtet – sowie die neu gewählte ‚Miss Universe’, die eines Tages als Sinnbild perfekter Jugend und Schönheit in dem Refugium auftaucht... Nach LA GRANDE BELLEZZA legt Paolo Sorrentino erneut ein wundervoll bebildertes, fantasievolles Werk vor, das sich mit der Kunst, dem Älterwerden wie im Leben an sich befasst. Humorvoll, bittersüß, getragen von zwei überragenden Hauptdarstellern.
So., 7.2. - 19.00 UhrMo., 8.2. - 16.30 UhrSa., 26.3. - 16.30 Uhr
Sture Böcke (Hrútar)
Sture Böcke (Hrútar)
Island 2015 | Regie: Grímur Hákonarson | 90 min. | Sigurður Sigurjónsson, Theodór Júlíusson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei Brüder leben als Schafzüchter auf benachbarten Bauernhöfen und haben seit 40 Jahren nicht miteinander gesprochen. Dann bricht eine rätselhafte Schafskrankheit aus und die isländische Regierung beschließt, alle Schafe töten zu lassen. Für die beiden verfeindeten Brüder würde das die Vernichtung ihrer Existenz bedeuten. Darum überlegt der eine, was er gegen den Beschluss unternehmen kann, während der andere bereits die Waffe durchlädt. Beide begreifen nur zögerlich, dass sie sich nun zusammenraufen müssen. Nur wie? „Getragen vor allem von wundervollen Landschaftsbildern sowie viel Liebe und Zärtlichkeit für diese beiden Außenseiter.“ (kino-zeit.de).
Di., 9.2. - 19.00 UhrSo., 14.2. - 19.00 UhrMo., 15.2. - 19.00 UhrDi., 8.3. - 19.00 Uhr
L'ombre des femmes – Im Schatten der Frauen
L'ombre des femmes – Im Schatten der Frauen
Frankreich 2015 | Regie: Philippe Garrel | 73 min. | Clotilde Corau, Stanislas Merhar u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Pierre ist schon länger mit Manon zusammen. Er arbeitet als Filmemacher in Paris, der Erfolg scheint sich jedoch nicht so recht einzustellen, während Manon ihn unterstützt, wo sie nur kann. Aber dann trifft Pierre auf die schöne Elizabeth und verfällt ihr. Während sich Pierre nun zwischen den beiden Frauen nicht entscheiden kann, entdeckt er gleichermaßen, dass auch Manon eine Affäre hat... Gedreht in ästhetischem Schwarz-Weiß erzählt dieses wundersam klassische wie elegante Melodram poetisch und psychologisch genau von der „sanften Gewalt einer sterbenden Liebe“. (kino-zeit.de).
Do., 11.2. - 19.00 UhrSa., 13.2. - 19.00 UhrSo., 14.2. - 17.00 UhrSo., 21.2. - 19.00 Uhr
Film & Wein
Film & Wein
Regie: ???.
Wir freuen uns, sie auch im neuen Jahr wieder vorstellen zu dürfen, unsere überaus beliebte „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Wieder gilt es, eine Filmperle neu- und / oder wiederzuentdecken. Angekündigt ist diesmal die „kühne Verfilmung eines Jahrhundertwerks“ – wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein! Referentin: Renate Karst-Matausch.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 12.2. - 19.00 Uhr
Body (Cialo)
Body (Cialo)
Polen 2015 | Regie: Malgorzata Szumowska | 90 min. | Janusz Gajos, Justyna Suwata u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Ermittlungsrichter kommt nicht über den Tod seiner Frau hinweg. Seiner Tochter ergeht es ebenso. Als diese jedoch nach einem Selbstmordversuch in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wird, trifft sie dort auf eine mysteriöse Psychologin, die sich völlig von der Wirklichkeit abgeschottet hat und mit Geistern in Kontakt steht. Brillant gespielter Beweis für die Lebendigkeit des heutigen polnischen Kinos, zudem nicht ohne schwarzen Humor. Dafür gab es bei der Berlinale 2015 den „Silbernen Bären“.

Mit freundlicher Unterstützung von ‚Wawel’, Verein für polnische Kultur und Bildung e.V., Heidelberg.
So., 14.2. - 15.00 Uhr
HomeSick
HomeSick
Deutschland 2015 | Regie: Jakob M. Erwa | 98 min. | Esther Maria Pietsch, Matthias Lier u.a. | deutsche Fassung | FSK: 12.
Jessica studiert Cello. Sie hat einen Freund namens Lorenz, der sie sehr unterstützt. Unlängst haben sie eine gemeinsame Wohnung bezogen. Außerdem hat Jessica eine Einladung zum Klassik-Wettbewerb in Moskau erhalten, eine Herausforderung. Zwar übt Jessica fleißig, doch sie befürchtet zunehmend, dem Druck nicht mehr standhalten zu können. Zudem fühlt sie sich in Ihrer neuen Wohnung immer mehr beobachtet, bisweilen sogar schikaniert. Ist das eine beginnende Paranoia – oder sind Jessicas Wahrnehmungen real? Beklemmender Psychothriller, viel beachtet auf der Berlinale.
Mo., 15.2. - 21.00 UhrMi., 24.2. - 22.00 Uhr
The Babadook
The Babadook
Australien 2013 | Regie: Jennifer Kent | 90 min. | Essie Davis, Daniel Henshall u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Die Altenpflegerin Amelia verkraftet den Tod ihres Mannes nicht. Er starb bei einem Verkehrsunfall auf dem Weg zur Klinik, in der sie ihren Sohn Samuel gebar. Samuel verhält sich seither seltsam, baut sich Waffen und hat große Probleme in der Schule. Als er ein altes Buch liest, hört er von einem sogenannten Babadook, einer bösen Gestalt, die einen besuchen wird. Und er glaubt daran... EXORZIST-Regisseur William Friedkin meinte zu diesen Film, er hätte bislang kaum etwas Gruseligeres gesehen. Mehr Lob geht nicht.
Di., 16.2. - 21.00 UhrMo., 22.2. - 22.00 Uhr
Maidan
Maidan
Niederlande, Ukraine 2015 | Regie: Sergei Loznitsa | 128 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Majdan Nesaleschnosti heißt auf deutsch Unabhängigkeitsplatz und liegt in Kiew. Er wurde im Winter 2013/14 zum Ort heftiger Auseinandersetzungen zwischen Bürgern und der Polizei. Regisseur Sergei Losnitza hat die Ereignisse von Kiew mit der Kamera festgehalten. Dabei wählte er dem Geschehen gegenüber eine größtmögliche Distanz, um es damit genauer erfassen zu können. Dabei dokumentiert er eine politische Protestbewegung aus weiten Teilen der Bevölkerung in ihrem Radikalisierungsprozess, der sich in immer heftigeren Zusammenstößen mit der staatlichen Ordnungsmacht entlädt. Ein bewegendes Zeitdokument.

Mit Einführung von Gerd Guntermann zum Filmregisseur Oleg Sentsov (aus Heidelbergs Partnerstadt Simferopol). In weiterer Anwesenheit von Winfried Schneider-Deters (ehemaliger Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung, Kiew)
Mi., 17.2. - 19.00 Uhr
Sibylle
Sibylle
Deutschland, Italien 2015 | Regie: Michael Krummenacher | 87 min. | Anne Ratte-Polle u.a. | deutsche Fassung | FSK: 12.
Eine erfolgreiche Architektin möchte zusammen mit ihrem Mann und den zwei Söhnen am Gardasee Urlaub machen. Doch ihr gelingt es nicht, sich zu entspannen. In den frühen Morgenstunden läuft sie ziellos umher. Da beobachtet sie, wie eine Frau, die ihr sehr ähnlich sieht, Selbstmord verübt. Oder war es gar Mord? Zutiefst über diese Erfahrung verstört, gerät nun ihr Leben zu Hause aus den Fugen.... Der Schweizer Regisseur Michael Krummenacher schuf mit SIBYLLE eine sehr stimmige Melange aus Horror und Psycho.
Mi., 17.2. - 22.00 UhrDo., 25.2. - 21.00 Uhr
Mediterranea
Mediterranea
Frankreich, Italien, USA, Deutschland 2015 | Regie: Jonas Carpignano | 110 min. | Koudous Seihoun, Alassane Sy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ayiva hat sein Zuhause in Burkina Faso zurückgelassen und macht sich gemeinsam mit seinem besten Freund Abas auf nach Europa, um seine Tochter finanziell versorgen zu können. Die gefährliche Überfahrt mit einem Schmugglerboot überleben die beiden nur knapp. Angekommen in Italien stoßen die beiden auf ein feindseliges Klima, dass die Eingewöhnung an ihr neues Leben schwierig macht. Auf einer Plantage finden sie schließlich Arbeit und neue Freunde, doch als es zu gewaltsamen Übergriffen gegen Einwanderer kommt, steht für Ayiva und Abas alles auf dem Spiel…
MEDITERRANEA ist das Spielfilmdebüt von Jonas Carpignano, der bereits für seine Kurzfilme mehrfach ausgezeichnet wurde. Mit den Mitteln des Spielfilms arbeitet der Regisseur die Hintergründe der Unruhen in Rosarno 2010 auf, bei denen mehr als 60 Menschen verletzt wurden und Tausende Migrantinnen und Migranten evakuiert werden mussten.
Do., 18.2. - 19.00 UhrSo., 21.2. - 14.30 Uhr
Shining
Shining
Großbritannien 1980 | Regie: Stanley Kubrick | 120 min. | Jack Nicholson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“ Ein Satz aus SHINING - Stanley Kubricks berühmter Verfilmung eines Romans von Stephen King. Ein Hausmeister mit Frau und hochbegabtem Sohn überwintert in einem Grandhotel in den Bergen Colorados. Das scheint ihm nicht gut zu bekommen. Der Rest ist Filmgeschichte, Horror-Filmgeschichte. Die Pointen im Film wetteifern mit den Anekdoten über die Dreharbeiten. „In meinem Film gibt es keine […] knarrenden Türen, keine Gerippe, […] überlange Schatten oder andere melodramatische Horroreffekte. Der Film erzählt ganz einfach die Geschichte einer Familie, die langsam in den Wahnsinn treibt.“ (Stanley Kubrick)


Als Vorfilm zu SHINING zeigen wir:
DO YOU HAVE THE SHINE?,
Schweden 2002, Regie: Johan Thurfjell, 5 min.

Do., 18.2. - 21.45 UhrDi., 23.2. - 21.30 Uhr
The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben
The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben
USA, Großbritannien 2014 | Regie: Morten Tyldum | 114 min. | Benedict Cumberbatch, Keira Knightley u.a. | deutsche Fassung.
Nach einer unglücklichen Jugend beginnt der brillante, homosexuelle Mathematiker Alan Turing während seines Studiums an der Cambridge-Universität sein volles Potenzial zu entfalten. Schnell gehört er zu den führenden Denkern des Landes, besonders was seine Theorien zu Rechenmaschinen anbelangt. Genau diese machen auch den britischen Geheimdienst auf das Genie aufmerksam. Alan wird zu Beginn des Zweiten Weltkriegs Mitglied einer geheimen Gruppe. Ihre Aufgabe: die Kommunikation der Deutschen und deren Codes zu entschlüsseln...
Fr., 19.2. - 19.00 Uhr
Pride
Pride
Großbritannien 2014 | Regie: Matthew Warchus | 120 min. | George MacKay, Ben Schnetzer u.a. | deutsche Fassung.
Der Bergarbeiterstreit in Großbritannien 1984 war eines der signifikantesten Ereignisse in der Amtszeit Margaret Thatchers. In Folge der Auseinandersetzungen hatte eine Londoner Schwulengruppe die Idee, Geld für die Familien der streikenden Bergleute zu sammeln. Doch konnten die Bergarbeiter und deren Gewerkschaft mit den Schwulen zunächst nichts anfangen. Nur ein kleines walisisches Dorf lies sich auf ein erstes Treffen ein... PRIDE ist eine Politkomödie nicht ganz ohne Pathos, die einem zeigt, dass sich vermeintlich verschiedene Gruppen miteinander solidarisieren können, wenn es um ein gemeinsames Ziel geht. „Ein Feel-Good-Movie, welches aber dennoch eine deutliche Botschaft vermitteln will und kann – ohne belehrend zu wirken.“ (kino-zeit.de)
Fr., 19.2. - 21.30 Uhr
Familie haben
Familie haben
Deutschland 2015 | Regie: Jonas Rothlaender | 130 min. | deutsche Fassung.
Die Familie des Dokumentarfilmers Jonas Rothlaender ist seit Generationen zutiefst zerstritten. Einer der Verantwortlichen scheint der heute 90-jährige Großvater Günther zu sein, der einst an der Börse viel Geld verlor, von dem das meiste seiner Frau Anne gehörte. Noch heute spricht der mittlerweile völlig verarmte Günther davon, mit einem letzten großen Deal all seine Schulden zurückzahlen zu wollen... Mit FAMILIE HABEN ist eine ausgesprochen spannende Spiegelung gesellschaftlicher Themen enstanden, die sich im kleinen Kosmos der Familie abspielt. „Rothlaender lotet den Spielraum zwischen emotionaler Nähe und respektvoller Distanz intensiv aus, bis hin zur gelungenen Schlussszene“ (kino-zeit.de).

In Anwesenheit des Regisseurs!
So., 21.2. - 11.00 Uhr
Der Bunker
Der Bunker
Deutschland 2015 | Regie: Nikias Chryssos | 85 min. | Pit Bukowski, Daniel Fripan u.a. | deutsche Fassung.

Ein Student möchte sich in Ruhe auf seine Prüfungen vorbereiten und zieht darum als Untermieter bei einer Familie ein, die mitten im Wald wohnt. Auf den ersten Blick wirkt das Ehepaar mit Sohn ganz nett, ab dem zweiten aber schon sehr seltsam. Dazu kommt, dass der Student den Sohn Klaus unterrichten soll. Insbesondere soll er die Hauptstädte lernen, denn ihm sei eine diplomatische Karriere beschieden. Aber auch das mit den Hauptstädten klappt nicht... Deutscher Trash-Horror trifft deutschen Humor – also ob David Lynch und Ekel Alfred in einer Keller-WG zusammen hausen müssten. Am 23.2. in Anwesenheit des Regisseurs!

Di., 23.2. - 19.00 UhrSo., 28.2. - 21.30 Uhr
Aus dem Abseits
Aus dem Abseits
Deutschland 2015 | Regie: Simon Brückner | 112 min. | deutsche Fassung.
Peter Brückner (1922-1982) war Sozialpsychologe und einer der profiliertesten deutschen Linksintellektuellen. Seine Lebensspur führte ihn auch nach Heidelberg, wo er Alexander Mitscherlich traf. Verdächtigt, die RAF zu unterstützen, wurde ihm Berufsverbot erteilt. Später war er in die sogenannte ‚Mescalero-Affäre’, in der es um den Buback-Nachruf ging, involviert. Einem breiteren Publikum wurde er bekannt durch sein Buch über Ulrike-Meinhof. 1982 starb der von der Protestgeneration der 1968er geliebte Gelehrte und mit ihm seine eigenwillige Sozialpsychologie der Befreiung. Sein jüngster Sohn Simon war damals vier Jahre alt. Dreißig Jahre später sucht er als Filmemacher nach seinem Vater und findet und erfindet eine Persönlichkeit mit multiplen Geheimnissen.

In Anwesenheit des Regisseurs!
Mi., 24.2. - 19.00 Uhr
Mustang
Mustang
Frankreich, Türkei, Deutschland 2015 | Regie: Deniz Gamze Ergüven | 97 min. | Günes Sensoy, Elit Işcan u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sommer in einem türkischen Dorf. Lale und ihre vier Schwestern wachsen nach dem Tod der Eltern bei ihrem Onkel auf. Als sie nach der Schule beim unschuldigen Herumtollen mit ein paar Jungs im Meer beobachtet werden, lösen sie einen Skandal aus. Ihr als schamlos wahrgenommenes Verhalten hat dramatische Folgen: Das Haus der Familie wird zum Gefängnis, Benimmunterricht ersetzt die Schule und Ehen werden arrangiert. Doch die fünf Schwestern – allesamt von großem Freiheitsdrang erfüllt – beginnen, sich gegen die ihnen auferlegten Grenzen aufzulehnen... Einfühlsam und kraftvoll zugleich setzt die junge Regisseurin Deniz Gamze Ergüven die unzähmbare Lebenslust der fünf Schwestern in Szene, die sich in einer von Männern geprägten Gesellschaft ihr Recht auf Selbstbestimmung erkämpfen. MUSTANG wurde für den Oscar 2016 in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert.
Do., 25.2. - 19.00 UhrFr., 26.2. - 19.00 UhrSa., 27.2. - 19.00 UhrSo., 28.2. - 11.00 UhrMo., 29.2. - 19.00 Uhr
Carol
Carol
USA, Großbritanien 2015 | Regie: Todd Haynes | 118 min. | Cate Blanchett, Rooney Mara u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
New York in den 50ern: Therese ist in einer langweiligen Beziehung mit einem Mann gefangen, der ihr eigentlich gleichgültig ist. Insgeheim träumt sie von einer Arbeit im kreativen Theatermilieu – stattdessen verbringt sie ihre Tage mit einem öden Job im Kaufhaus. Eines Tages aber trifft sie dort auf die ältere und wohlhabende Carol, und schon bald entsteht eine besondere Verbindung zwischen den beiden Frauen. Therese entwickelt immer stärkere Gefühle für ihre neue, charismatische Freundin – sehr zum Ärger von Carols Ehemann, der damit droht, seiner Frau das Sorgerecht für das gemeinsame Kind entziehen zu lassen… Grandios fotografiertes, unglaublich elegantes und fein inszeniertes Liebesdrama nach dem Roman „Salz und sein Preis“ von Patricia Highsmith. Oscar-Nominierung für Cate Blanchett („Beste Hauptdarstellerin“) und Rooney Mara („Beste Nebendarstellerin“).
Sa., 27.2. - 16.30 UhrSo., 28.2. - 19.00 UhrDo., 24.3. - 16.30 Uhr
O Menino e o Mundo – Der Junge und die Welt
O Menino e o Mundo – Der Junge und die Welt
Brasilien 2013 | Regie: Alê Abreu | 80 min. | ohne Dialoge Originalfassung.
Der brasilianische Filmregisseur Alê Abreu schuf mit O MERINO E O MUNDO – DER JUNGE UND DIE WELT einen Animationsfilm von besonderer Schönheit. Es geht um einen kleinen Jungen, der im Dickicht der Großstadt seinen verlorenen Vater sucht. Ohne jeden Dialog entsteht im Film aus zunächst nur wenigen Strichen ein Meer aus Farben und Figuren, sehr wohl von brasilianischer Kunst und deren Mythenrezeption bestimmt. Thematisch auffällig sind dabei Verwandlungen, etwa die von Tieren in Maschinen und umgekehrt. Alles, was man hier sieht, wird getragen von einer Musik, die dem Film seinen eigenen Rhythmus verleiht. Ein unvergessliches Animationserlebnis, nominiert für den Oscar!
So., 28.2. - 15.00 Uhr
Amy
Amy
Großbritannien 2015 | Regie: Asif Kapadia | 125 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
„They tried to make me go to rehab, but I said no, no, no“. Am 23. Juli 2011 verstarb in London Amy Winehouse, die ungemein erfolgreiche Soul-Sängerin mit der Bienenkorb-Frisur. Alkohol, Drogen und Bulimie machten ihrem Leben ein viel zu frühes Ende. Schon mit SENNA hat Asif Kapadis bewiesen, dass er ein überragender Dokumentarfilmer ist. Mit AMY gelingt ihm ein weiterer Beweis seines Talents. Insbesondere lag ihm viel daran, die Songs von Amy Winehouse mit ihrer Biographie in Verbindung zu bringen. „Ganz selbstverständlich ist es nicht, dass eine Doku eine starke emotionale Sogwirkung entfaltet: Bei AMY ist das der Fall“ (kino.de).

Ausgezeichnet mit dem Oscar (Bester Dokumentarfilm)!
Mo., 29.2. - 16.30 Uhr
Cemetery of Splendour (Rak ti Khon Kaen)
Cemetery of Splendour (Rak ti Khon Kaen)
Thailand, Großbritannien, Malaysia, Deutschland 2015 | Regie: Apichatpong Weerasethakul | 122 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jen, eine Hausfrau, arbeitet freiwillig in einer Klinik, in der Soldaten wegen einer mysteriösen Schlafkrankheit behandelt werden. Allerdings gibt es keine Chancen auf Heilung. Zu einem der Patienten hat sie einen besonders engen Kontakt. Dabei stellt sich für Jen heraus, dass es offenbar einen spirituellen Bezug der Krankheit zu einem nahe gelegen Friedhof geben könnte. Keng, ein weiterer Patient, vermag darüber vielleicht nähere Auskunft geben, er scheint ein Medium zu sein... Ohne Scheu vor Spiritualität und Metaphysik schuf Apichatpong Weerasethakul ein hochartifizielles Filmpoem über die Grenzen von Tod und Leben. Einer der interessantesten und eigenwilligsten Filme des letzten Jahres.
Mo., 29.2. - 21.00 UhrDi., 1.3. - 21.00 UhrSo., 6.3. - 21.00 UhrMo., 21.3. - 21.00 Uhr
Mustang
Mustang
Frankreich, Türkei, Deutschland 2015 | Regie: Deniz Gamze Ergüven | 97 min. | Günes Sensoy, Elit Işcan u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sommer in einem türkischen Dorf. Lale und ihre vier Schwestern wachsen nach dem Tod der Eltern bei ihrem Onkel auf. Als sie nach der Schule beim unschuldigen Herumtollen mit ein paar Jungs im Meer beobachtet werden, lösen sie einen Skandal aus. Ihr als schamlos wahrgenommenes Verhalten hat dramatische Folgen: Das Haus der Familie wird zum Gefängnis, Benimmunterricht ersetzt die Schule und Ehen werden arrangiert. Doch die fünf Schwestern – allesamt von großem Freiheitsdrang erfüllt – beginnen, sich gegen die ihnen auferlegten Grenzen aufzulehnen... Einfühlsam und kraftvoll zugleich setzt die junge Regisseurin Deniz Gamze Ergüven die unzähmbare Lebenslust der fünf Schwestern in Szene, die sich in einer von Männern geprägten Gesellschaft ihr Recht auf Selbstbestimmung erkämpfen. MUSTANG wurde für den Oscar 2016 in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert.
Di., 1.3. - 19.00 UhrMi., 2.3. - 19.00 UhrFr., 4.3. - 19.00 UhrSo., 6.3. - 17.00 UhrSa., 19.3. - 17.00 UhrSo., 27.3. - 15.00 Uhr
Valley of love
Valley of love
Frankreich 2015 | Regie: Guillaume Nicloux | 92 min. | Isabelle Huppert, Gérard Depardieu u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Obwohl sie seit Jahren voneinander getrennt leben und sich seither nicht gesehen haben reist das ehemalige Schauspieler-Ehepaar Isabelle und Gérard in die Hitze des kalifornischen Death Valley. Sie folgen damit einer Einladung ihres Sohnes Michael, die sie erst sechs Monate nach seinem Selbstmord erhalten haben. Ungeachtet dieser ausgesprochen merkwürdigen Situation entschließen sich beide, sich auf dieses Projekt einzulassen, das ihr Sohn als eine Art Nachlass für sie entworfen hat... VALLEY OF LOVE, der neue Film von Guillaume Nicloux (DIE NONNE), war bei den Filmfestspielen in Cannes 2015 eines der großen Themen. Entstanden ist eine faszinierend-rätselhafte Geschichte, die besonders über die darstellerischen Leistungen seiner beiden Hauptdarsteller beeindruckt.
Do., 3.3. - 19.00 UhrSa., 5.3. - 19.30 UhrSo., 6.3. - 11.00 UhrSo., 6.3. - 19.00 UhrMo., 7.3. - 19.00 UhrSo., 13.3. - 17.00 Uhr
Man for a Day
Man for a Day
Deutschland 2012 | Regie: Katarina Peters | 96 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die weltweiten Auftritte und Workshops der Gender-Aktivistin Diane Torr sind legendär. Das große Thema der Performance-Künstlerin seit inzwischen über 30 Jahren: das theoretisch-künstlerische und pragmatisch-handfeste Experimentieren mit Aspekten geschlechtlicher Identität. Katarina Peters beobachtete den Verlauf eines Berliner Workshops von Diane Torr, in dem eine Gruppe aufgeschlossener Frauen sich mit den Geheimnissen des Mannseins vertraut macht. Was macht einen Mann zum Mann, was eine Frau zur Frau? Wo und wann wird die geschlechtliche Identität formatiert? Was ist natürlich, was ist antrainiert? Jeder von Torrs Workshops ist ein soziales Labor-Experiment mit offenem Ausgang für die Teilnehmerinnen: Ist es möglich, über das selbstbewusste Durchspielen unterschiedlicher Rollenmuster Freiheiten zu schaffen und Grenzen zu überschreiten bezüglich genuin männlicher, respektive weiblicher Eigenschaften?

Sondervorstellung im Rahmen des Internationalen Frauentags 2016 (8. März). Mit freundlicher Unterstützung: Verein ‚Frauen helfen Frauen e.V.’, Heidelberg / Feministisches Netzwerk, Heidelberg.
Sa., 5.3. - 17.00 Uhr
Unser letzter Sommer (Letnie przesilenie)
Unser letzter Sommer (Letnie przesilenie)
Deutschland, Polen 2015 | Regie: Michal Rogalski | 100 min. | Jonas Nay u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Es ist Sommer, wir schreiben das Jahr 1943 und wir sind in Ostpolen, besetzt von den Deutschen. Der junge Romek möchte gerne Lokführer werden und ist verliebt in die Bauerntochter Franka, die als Küchenhilfe arbeitet. Mit im Bunde ist der deutsche Soldat Guido, strafversetzt wegen Jazz-Hörens. Die Liebe zur Musik bringt die Drei zusammen. Guido verliebt sich in Franka und zu Romeks Überraschung erwidert sie die Gefühle des Deutschen. Als Romek aber das verletzte jüdische Mädchen Bunia findet, ändert sich alles. Sein Beschluss ihr zu helfen führt zu einer Reihe sich zuspitzender Tragödien – bis hin zu dem Moment, an dem sich jeder der Drei entscheiden muss...

Mit freundlicher Unterstützung von ‚Wawel’, Verein für polnische Kultur und Bildung e.V., Heidelberg.
So., 6.3. - 15.00 Uhr
The Duke of Burgundy
The Duke of Burgundy
Großbritannien 2014 | Regie: Peter Strickland | 104 min. | Sidse Babett Knudsen, Monica Swinn u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In einem alten herrschaftlichen Haus irgendwo in Europa leben die Insektenforscherinnen Evelyn und Cynthia. Ihre Tage laufen immer nach dem gleichen Muster ab: die strenge Cynthia widmet sich ihrer wissenschaftlichen Arbeit, während Evelyn zu entwürdigenden Tätigkeiten abkommandiert wird. Bald wird klar, dass es sich dabei um das alltägliche erotische Ritual eines Liebespaars handelt. Niemand stört sie in ihrer idyllischen ländlichen Abgeschiedenheit, in der ihre einzigen sozialen Kontakte regelmäßige Vorträge über Schmetterlinge und Grillen sind. Doch im Laufe des Herbsts verändert sich das Machtverhältnis zwischen den beiden Frauen und ihre Rollenspiele nehmen die Züge eines subtilen Psychothrillers an... DUKE OF BURGUNDY entwickelt seine sinnliche Faszination vor allem über die Geräusche: das Knarzen der Lederstiefel, das elektrische Knistern der Kleider und Strümpfe, die Geräusche nachtaktiver Insekten. Eine große filmische Fantasie mit subtilen surrealistischen Details, eine Verbeugung vor dem Kino von Jess Franco und Luis Bunuel.
Mo., 7.3. - 21.00 UhrDi., 22.3. - 21.30 Uhr
Iraqi Odyssey
Iraqi Odyssey
Schweiz 2013 | Regie: Samir | 90 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Regisseur Samir wurde in Bagdad geboren und wuchs in der Schweiz auf. In seinem Dokumentarfilm IRAQI ODYSSEY verfolgt er die Migration seiner Familie aus einem Land, das in den 1950er und 60er Jahren in Blüte stand, ganz anders als heute. Er verfolgt die Spuren seiner Verwandten bis nach Paris und Auckland, fragt sich aber zugleich, wie seine Heimat in der heutigen Zeit so verfallen konnte. „Die gesellschaftliche und soziale Geschichte ineinander verflechtend, decodiert IRAQI ODYSSEY ein Land, das stets ausschliesslich im Hinblick auf die jüngsten Ereignisse und Statistiken rezipiert wird – indem er den Vertriebenen ein Gesicht und eine Stimme gibt. Es ist nicht nur ein Film über eine einzige irakische Familie sondern die Geschichte über uns alle.“ Jury Begründung, Filmfestival Abu Dhabi
Di., 8.3. - 21.00 UhrMi., 9.3. - 19.00 Uhr
Week-ends – Wochenenden in der Normandie
Week-ends – Wochenenden in der Normandie
Frankreich 2013 | Regie: Anne Villacèque | 90 min. | Karin Viard, Ulrich Tukur u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wenn man die Woche über Probleme hat, wird es am Wochenende oft nicht besser. So geht es auch Christine in der Normandie. Schon auf dem Parkplatz vor einem Supermarkt geht der Ärger los. Sie ist prinzipiell gereizt, da gerade in Trennung lebend. Und ihre Freunde sowie Nachbarn sind auch nicht mehr so nett wie einst. Was bleibt einem da anderes übrig, als auf die Überraschungen zu warten, die das Leben einem so bescheren kann... „Villacèque hat ein wunderbares Schauspieler-Team um sich herum geschart; gerade Karin Viard und Jacques Gamblin beeindrucken in ihren Rollen ...“ (kino-zeit.de)
Do., 10.3. - 19.00 UhrSa., 12.3. - 17.00 Uhr
Tell the Prime Minister: Anti-Atom Bewegung in Japan (Shushôkantei no mae de)
Japan 2015 | Regie: Eiji Oguma | 109 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Juni 2012, zwischen "Occupy Wall Street" und der "Regenschirm-Revolution", in Hongkong zogen 200.000 Menschen auf die Straßen Tokyos, um gegen Atomkraft zu protestieren. Doch die Medien berichteten wenig von diesen Protesten, so dass die Welt von ihnen kaum Notiz nahm. "Tell the Prime Minister: Anti-Atom-Bewegung in Japan" zeigt die vielfältigen Anti-AKW-Proteste in Tokyo nach dem Atomunfall von Fukushima im März 2011. Das Thema des Films ist die Krise der Demokratie in Japan, und wie Demokratie von unten lebendig wurde. Der Film besteht aus Interviews mit acht Personen und Filmmaterial von den Protesten selbst. Die acht Interviewten sind u.a. ein ehemaliger Premierminister, eine Evakuierte aus Fukushima, ein Politaktivist, eine Verkäuferin, eine Künstlerin, ein Krankenhauspfleger und ein Geschäftsmann, sowohl JapanerInnen als auch Nicht-JapanerInnen. Der Film zeigt, wie diese Leute mit ihren verschiedenen Hintergründen zusammenfanden. Die Filmaufnahmen zeigen die erschreckende Erfahrung der Atomkatastrophe, Anti-Atom-Demonstrationen, Reden und ein offizielles Treffen zwischen Aktivisten und dem japanischen Premierminister. Die Aufnahmen wurden von unabhängigen BürgerInnen zusammengetragen und stammen aus dem Internet.

Am 11.3. in Anwesenheit des Regisseurs Prof. Oguma Eiji. Moderation: Prof. Hans Martin Krämer, Institut für Japanologie / Universität Heidelberg.
Fr., 11.3. - 19.00 UhrSo., 13.3. - 15.00 Uhr
The Big Short
The Big Short
USA 2015 | Regie: Adam McKay | 131 min. | Christian Bale, Brad Pitt, Ryan Gosling u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Hedgefonds-Manager Michael Burry entdeckt, dass das Immobiliengeschäft in den USA bald kollabieren und eine allgemeine Finanzkrise auslösen könnte. Er plant, sich dagegen abzusichern. Seine Geschäftspartner dagegen nehmen ihn nicht allzu ernst, sogar manche Kunden sind irritiert. Doch schließlich bewahrheiten sich seine Befürchtungen... Starbesetzter, spannender und schwungvoll inszenierter Thriller aus der Welt des Finanzwesens, der auf wahren Begebenheiten beruht. Basierend auf dem Bestseller „The Big Short: Inside the Doomsday Machine“ von Michael Lewis. „THE BIG SHORT ein witziger, unterhaltsamer und ungemein zynischer Film, der die schlimmsten Befürchtungen bestätigt und einen letztlich wütend macht über den Zustand dieser (Finanz-)Welt.“ (kino-zeit.de)
Sa., 12.3. - 19.00 UhrSo., 13.3. - 11.00 UhrMo., 14.3. - 21.15 UhrDi., 15.3. - 19.00 UhrDo., 17.3. - 19.00 Uhr
Master of the Universe
Master of the Universe
Deutschland 2013 | Regie: Marc Bauder | 95 min. | deutsche Fassung.
Die Banken sind (oder waren?) die Kathedralen des 21. Jahrhunderts. Mächtig, mysteriös, Ehrfurcht gebietend. Man wartet auf einen, der erklärt und auspackt – einen wie Rainer Voss, früher einer der führenden Investmentbanker Deutschlands, einer, der in seiner aktiven Zeit tagtäglich mit Millionen hantierte. In Marc Bauders beeindruckender Dokumentation wird nachdrücklich erzählt, wie es in einer solchen Großbank zugeht – an einem Ort, an dem beinahe schon religiöse Gesetzmäßigkeiten wirken. „Ein Wort charakterisiert unsere Dreharbeiten in der Finanzbranche: Angst. Diese Branche hat Angst, sich aus der Deckung heraus zu bewegen. Jeder Schritt könnte von der Außenwelt falsch interpretiert werden, und bevor man das riskiert, sagt man lieber gar nichts.“ (Marc Bauder).
So., 13.3. - 19.00 Uhr
The Margin Call – Der große Crash
The Margin Call – Der große Crash
USA 2011 | Regie: J. C. Chandor | 110 min. | Kevin Spacey, Stanley Tucci u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein entlassener Banker vertraut einem jüngeren Kollegen an, dass seiner Bank die Insolvenz droht. Die einzige Lösung wäre es, innerhalb kürzester Zeit eine Unzahl von Wertpapieren zu verkaufen, auch wenn diese sich dann für die kaufenden Kunden als wertlos erweisen. Ohne größere moralische Bedenken entschließt sich die Chefetage zu dieser Maßnahme. Doch auch anschließend dreht sich das interne Personalkarussell weiter, die Krise ist nicht mehr zu verhindern... THE MARGIN CALL, zu deutsch ‚Wertausgleich oder Forderung weiterer Sicherheiten’ ist eine überaus spannende Tragödie. Die Beteiligten sind keine Dämonen, sie stehen nur vor riesigen (Geld)Maschinen, wie Georg Seesslen bemerkt: „Die Menschen, die eine solche Maschine bedienen, sind so beschränkt, trivial und charakterlos, dass die Katastrophe unausweichlich wird.“ THE MARGIN CALL gilt bislang als einer der besten Filme zur Finanzkrise.
So., 13.3. - 21.00 UhrMi., 16.3. - 19.00 Uhr
Let’s make money
Let’s make money
Österreich 2008 | Regie: Erwin Wagenhofer | 110 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Erwin Wagenhofer zeigt in seinem Film die Welt als Casino, als Spielplatz skrupelloser Finanzdienstleister und Investmentbanker, von Private Equity- bis zu Hedge-Fonds. Seine albtraumhafte Reise durch das Labyrinth des globalen Marktes beweist, wie private Geldvermehrung bei gleichzeitigem Ausverkauf öffentlicher Güter wie Gesundheitssystem, Pensionswesen oder Energieversorgung erfolgt. Der Weg des Geldes ist der Weg der Verlierer. Wagenhofer wählt dabei zur Verdeutlichung drastische Bilder aus der gesamten Welt, insbesondere solche aus den Industrienationen in ihrem Verhältnis zu den ärmeren Ländern.
Mo., 14.3. - 19.00 Uhr
Cosmopolis
Cosmopolis
Kanada, Frankreich, Italien, Portugal 2012 | Regie: David Cronenberg | 112 min. | Robert Pattinson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der schwerreiche Spekulant Eric Packer lässt sich in einer weißen Limousine quer durch New York chauffieren. Eigentlich ist er nur auf dem Weg zum Friseur, doch New York steht kurz vor dem Kollaps, denn zeitgleich ist der amerikanische Präsident in der Stadt. Zudem kommt es zu Ausschreitungen gewaltbereiter Demonstranten, so dass Packer in seiner rollenden Festung kaum voran kommt. Er träumt derweil von hartem Sex, lässt sich von riskanten Termingeschäften stimulieren und philosophiert über die digitalisierte Welt. Als weltweit die Finanzmärkte aus der Balance geraten, droht schließlich auch er die Kontrolle über sein Leben zu verlieren... Regisseur David Cronenberg war mit seinem apokalyptischen, hochkarätig besetzten Drama, das zwischen Zivilisationskritik und Großstadt-Thriller angesiedelt ist, 2012 im Wettbewerb von Cannes vertreten. Cronenberg präsentiert Bilder, die man lange nicht vergisst.
Mi., 16.3. - 21.15 Uhr
Francofonia
Francofonia
Deutschland, Frankreich 2015 | Regie: Alexander Sokurov | 90 min. | Louis-Do de Lencquesaing u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sommer 1940. Paris ist von den Deutschen besetzt, so auch der Louvre mit seinen Kunstschätzen. Jedoch gelingt es dem damaligen Direktor in Verhandlung mit dem für den „Kulturschutz“ zuständigen Wehrmachtssoldaten, die Sammlung vor Plünderung und Zerstörung zu bewahren. „Reich, komplex, provokant“ (Screen Daily): Bei seiner Weltpremiere in Venedig gefeiert, erzählt FRANCOFONIA, der neue Film von Altmeister Alexander Sokurov, zwischen Fiktion und Dokumentation von der Rettung der Louvre-Schätze vor dem deutschen Zugriff im Zweiten Weltkrieg. Eine traumhafte Meditation über Geschichte, Krieg und Kunst, Menschlichkeit und Ästhetik.
Fr., 18.3. - 19.00 UhrSa., 19.3. - 19.00 UhrSo., 20.3. - 17.00 UhrMo., 21.3. - 19.00 UhrMi., 23.3. - 19.00 Uhr
Spotlight
Spotlight
USA 2015 | Regie: Thomas McCarthy | 128 min. | Michael Keaton, Mark Ruffalo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Jahr 2001 erhalten investigative Journalisten des „Boston Globes“ einen besonderen Auftrag ihres Chefredakteurs: Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche. Doch der vermeintliche Einzelfall entpuppt sich als Skandal mit ungeahnten Ausmaßen. Die Journalisten stoßen auf zahlreiche Widerstände, die Opfer schweigen aus Angst und hochbezahlte Anwälte spielen auf Zeit. Die Recherche droht zu scheitern... „Thomas McCarthy (THE STATION AGENT) meldet sich mit dem wohl besten Film über investigativen Journalismus seit DIE UNBESTRECHLICHEN (1976) zurück.“ (kino-zeit.de). „Der exzellent gespielte Film besticht durch eine Inszenierung, deren Nüchternheit die Ereignisse umso dramatischer wirken lässt. Nicht zuletzt auch eine große Hommage an den klassischen Zeitungsjournalimus.“ (epd-Film).

Ausgezeichnet mit dem Oscar (Bester Film)!
So., 20.3. - 11.00 UhrSo., 20.3. - 19.00 UhrDi., 22.3. - 19.00 UhrMi., 23.3. - 21.00 UhrDo., 24.3. - 21.15 UhrSa., 26.3. - 21.15 UhrMo., 28.3. - 21.15 UhrMi., 30.3. - 19.00 Uhr
Son of Saul (Saul Fia)
Son of Saul (Saul Fia)
Ungarn 2015 | Regie: László Nemes Jeles | 107 min. | Géza Röhrig, Levente Molnár u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im KZ Auschwitz gehört der Jude Saul zu einem Sonderkommando, das die Vergasten zu verbrennen hat. Der jüdische Glaube verbietet allerdings die Einäscherung. An einem Tag entdeckt er unter den Opfern die Leiche seines Sohnes. Nun setzt er alles daran, zu verhindern, dass auch er verbrannt wird. Ein lebensgefährliches Unterfangen... Mit seinem Regiedebüt erregte László Nemes Jeles großes Aufsehen, weil er (darf man das?) einen „Holocaust Thriller“ gedreht hat, der sich zudem durch besondere Subjektivität, etwa in der Kameraführung, auszeichnet. Äußerst sehenswert, aber auch sehr umstritten.

SON OF SAUL wurde mit dem Golden Globe und dem Oscar 2016 in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ ausgezeichnet!
Do., 24.3. - 19.00 UhrSa., 26.3. - 19.00 UhrSo., 27.3. - 11.00 UhrMo., 28.3. - 19.00 UhrDi., 29.3. - 21.00 UhrDo., 31.3. - 21.15 UhrMi., 6.4. - 19.00 Uhr
Anomalisa
Anomalisa
USA 2015 | Regie: Charlie Kaufman, Duke Johnson | 90 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Leben des Ratgeber-Autors und Schriftstellers Michael Stone geht alles seinen korrekten Gang. Er ist einer von denen, die eigentlich rundum zufrieden sein müssten: erfolgreich, viel auf Reisen und liebevoll als Familienvater. Aber irgendetwas fehlt ihm, sein Leben fühlt sich häufig schal und leer an – und alle Menschen kommen ihm gleich vor. Bis er eines Tages auf Lisa trifft .. Der neue Film des Drehbuch- und Regiegenies Charlie Kaufman (ETERNAL SUNSHINE OF THE SPOTLESS MIND – VERGISS MEIN NICHT / BEING JOHN MALKOVICH) dürfte einer der ungewöhnlichsten des Jahres 2016 werden – entstanden ist ein großartiger Stop-Motion-Animationsfilm mit einer kleinen Geschichte, die dennoch universell und voller Tiefe wie Wahrhaftigkeit ist. „Jeder Moment, jede einzelne Konversation ist brillant und herzzerreißend, witzig und traurig zugleich.“ (kino-zeit.de). Oscar-Nominierung 2016 (Bester Animationsfilm)!
Fr., 25.3. - 15.00 UhrSo., 17.4. - 11.00 Uhr
El botón de nácar - Der Perlmuttknopf
El botón de nácar - Der Perlmuttknopf
Frankreich, Spanien, Chile 2015 | Regie: Patricio Guzmán | 82 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sich des Schreckens des Pinochet-Regimes zu vergegenwärtigen: das ist ein besonderes Anliegen von Patricio Guzmán, einem der wohl beeindruckendsten Dokumentarfilmer Lateinamerikas überhaupt. Seine Methode ist poetisch, sie sucht die Details, die sich dann zu einem grausamen Ganzen zusammenfügen. So findet er am Meeresgrund des Pazifischen Ozeans einen verrotteten Perlmuttknopf neben einem Stück einer alten Eisenbahnschiene. Und Guzmán weiß: Oppositionelle wurden einst mit ebensolchen Eisenbahnschienen beschwert – und vom Hubschrauber aus ins Meer geworfen. So beginnt ein Filmessay über Vergangenheit und Gegenwart, in dem die Ästhetik zur Waffe gegen die Brutalität wird. Wer sein Meisterwerk NOSTALGIA DE LA LUZ (bei uns) gesehen hat, wird verstehen, was damit gemeint ist.
Fr., 25.3. - 17.00 UhrFr., 15.4. - 19.00 Uhr
Film & Wein
Film & Wein
Regie: ???.
Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Die neue Ausgabe unserer beliebten Veranstaltungsreihe "Film und Wein"! Wieder gilt es, eine Filmperle neu- und / oder wiederzuentdecken. Angekündigt ist diesmal ein Verbotsfilm – wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein! Referentin: Sabrina Zinke. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 25.3. - 19.00 Uhr
Die Melodie des Meeres (Song of the sea)
Die Melodie des Meeres (Song of the sea)
Dänemark, Frankreich, Irland 2014 | Regie: Tomm Moore | 93 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Welt der Selkies: das sind Frauen, die sich bei Berührung mit Meerwasser in einen Seehund verwandeln. Saorise ist ein solcher Selkie. Als Tochter eines irischen Leichtturmwärters leidet sie sehr unter dem Tod ihrer Mutter, zugleich aber ist sie fasziniert von den Feen, die alten Märchen zufolge in den Tiefen des Ozeans hausen. Als sie von ihrer Großmutter in die Stadt gebracht wird, um nicht mehr in Versuchung zu kommen, nimmt sie reißaus und kehrt ans Meer zurück. Denn sie ahnt, die Feen gibt es wirklich... Ein zutiefst anrührender, liebevoller Animationsfilm, wie man ihn schöner kaum erleben kann.
So., 27.3. - 17.00 UhrMo., 28.3. - 15.00 Uhr
Projekt A
Projekt A
Deutschland 2015 | Regie: Moritz Springer, Marcel Seehuber | 87 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Buchstabe A steht für Anarchismus – und die damit verbundene Weltanschauung hat immer noch hohe Relevanz. In einem Porträt anarchistischer Gruppen nebst historischen Exkursen zeigt sich, dass der Traum von einer herrschaftsfreien Gesellschaft noch keineswegs ausgeträumt ist. Denn gerade heute ist echte Radikalität des Denkens und Handelns besonders vonnöten. Ein Film, der unglaublich Mut macht! Denn noch immer gilt Bakunins Einsicht aus „Staatlichkeit und Anarchie“: „Es ist klar, daß die Volksmassen die Freiheit, nach der sie dürsten, nicht von einem theoretischen Sieg abstrakten Rechts erwarten können; sie müssen die Freiheit mit Gewalt erobern, wozu sie ihre elementaren Kräfte außerhalb des Staates und gegen ihn organisieren müssen."
So., 27.3. - 21.30 UhrMi., 30.3. - 21.30 UhrDi., 12.4. - 21.30 UhrFr., 22.4. - 21.15 Uhr
Awake – Das Leben des Yogananda
Awake – Das Leben des Yogananda
USA 2014 | Regie: Lisa Leeman, Paolo di Florio | 87 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Paramahansa Yogananda (1893-1952) wurde in Bengalen geboren, verließ dann aber Indien, um in ausgedehnten Vortragsreisen zunächst durch die USA, dann durch Europa die Lehre des Kriya-Yogi zu verbreiten. Seine 1946 publizierte „Autobiographie eines Yogi“ wurde zu einem Klassiker des Genres. Er inspirierte nachhaltig Persönlichkeiten wie George Harrison oder Steve Jobs. Die jetzige Dokumentation AWAKE liefert ein ungemein spannendes Porträt vom Leben und Wirken des weltweit bekannten Hindu-Meisters.
Mo., 28.3. - 17.00 UhrDi., 29.3. - 19.00 UhrSo., 8.5. - 17.00 UhrSo., 22.5. - 15.00 Uhr
Landstück
Landstück
Deutschland 2016 | Regie: Volker Koepp | 122 min. | deutsche Fassung.
Nach der Wende erlebten die an Polen angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Gebiete Nordostdeutschlands, zu DDR-Zeiten stark belastet, eher ruhige Zeiten. Jetzt jedoch sind sie eine Region des Umbruchs, vor allem im Zeichen der Energiewende. Windräder auf Ackerböden – Volker Koepp, mit Filmen wie IN SARMATIEN quasi der Ost-Experte unter den deutschen Dokumentarfilmern, hat in gewohnt einfühlsamer Manier Land und Leute porträtiert und lässt dabei souverän alle Beteiligten zu Wort kommen. Ein sehr informatives und zudem ungemein anschauliches Stück Landschafts- und Heimatkunde.
Do., 31.3. - 19.00 UhrSa., 2.4. - 16.30 UhrSo., 3.4. - 17.00 UhrSo., 10.4. - 17.00 Uhr
Hail, Caesar!
Hail, Caesar!
USA 2016 | Regie: Joel & Ethan Coen | 100 min. | digital | George Clooney, Tilda Swinton, Scarlett Johansson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Hollywood in den 50ern: Die Filmproduktionsfirma Capitol Pictures steht vor einem Problem, denn ihr Star Baird Whitlock (grandios: George Clooney), auf den der Monumentalfilm ‚Hail, Caesar!’ zugeschnitten war, ist verschwunden. Seine vermeintlichen Entführer, die sich "Die Zukunft" nennen, fordern ein hohes Lösegeld. Eddie Mannix ist der Mann für solche Fälle, der den Star zurückbringen soll, bevor die Klatschpresse Wind von der Sache bekommt. Doch seine Mission verläuft alles andere als reibungslos... Die Coen-Brothers (INSIDE LLEWYN DAVIS, A SERIOUS MAN) mit einem neuen Streich, dem Eröffnungsfilm der diesjährigen Berlinale: Geistreiche Dialoge, grandiose Darsteller bis in die Nebenrollen hinein und ein gewitztes Drehbuch machen diesen Film zu einem ausgesprochen großen Vergnügen.
Fr., 1.4. - 19.00 UhrSa., 2.4. - 19.00 UhrSo., 3.4. - 11.00 UhrSo., 3.4. - 19.30 UhrMo., 4.4. - 19.00 UhrDi., 5.4. - 19.00 UhrMi., 6.4. - 21.00 UhrDo., 7.4. - 21.00 UhrDo., 21.4. - 21.00 UhrSo., 1.5. - 17.00 Uhr
Mustang
Mustang
Frankreich, Türkei, Deutschland 2015 | Regie: Deniz Gamze Ergüven | 97 min. | digital | Günes Sensoy, Elit Işcan u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sommer in einem türkischen Dorf. Lale und ihre vier Schwestern wachsen nach dem Tod der Eltern bei ihrem Onkel auf. Als sie nach der Schule beim unschuldigen Herumtollen mit ein paar Jungs im Meer beobachtet werden, lösen sie einen Skandal aus. Ihr als schamlos wahrgenommenes Verhalten hat dramatische Folgen: Das Haus der Familie wird zum Gefängnis, Benimmunterricht ersetzt die Schule und Ehen werden arrangiert. Doch die fünf Schwestern – allesamt von großem Freiheitsdrang erfüllt – beginnen, sich gegen die ihnen auferlegten Grenzen aufzulehnen... Einfühlsam und kraftvoll zugleich setzt die junge Regisseurin Deniz Gamze Ergüven die unzähmbare Lebenslust der fünf Schwestern in Szene, die sich in einer von Männern geprägten Gesellschaft ihr Recht auf Selbstbestimmung erkämpfen. MUSTANG wurde für den Oscar 2016 in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert.
Fr., 1.4. - 21.00 UhrSa., 2.4. - 21.00 UhrMi., 13.4. - 19.00 UhrSa., 7.5. - 17.00 UhrSo., 22.5. - 17.00 Uhr
Ich heisse Ki (Ki)
Ich heisse Ki (Ki)
Polen 2011 | Regie: Leszek Dawid | 99 min. | digital | Roma Gasiorowska u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Kinga nennt sich lieber Ki, das ist besser für die Partys, auf denen sie ihre Nächte durchbringt. Aber Ki hat auch einen zweijährigen Sohn, doch als alleinerziehende Mutter möchte sie nicht durch die Welt laufen. Darum hat sie ihren Sohn in einer WG abgegeben. Das kann auf Dauer nicht gut gehen, schließlich kommt das Sozialamt... „Ki“, so der kurze Originaltitel, gilt als Film, der das Lebensgefühl und die Situation vieler junger Menschen in Polen sehr genau trifft. Endlich ist er auch bei uns zu sehen und liefert ein weiteres Beispiel für die große filmische Kreativität dieses Landes.

Mit freundlicher Unterstützung von ‚Wawel’, Verein für polnische Kultur und Bildung e.V., Heidelberg.
So., 3.4. - 15.00 Uhr
The Hateful Eight
The Hateful Eight
USA 2015 | Regie: Quentin Tarantino | 162 min. | digital | Samuel L. Jackson, Jennifer Jason Leigh, Kurt Russell u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Wyoming, einige Jahre nach dem amerikanischen Bürgerkrieg: Eine Kutsche bahnt sich mühsam ihren Weg durch den Schnee in Richtung Red Rock. An Bord befinden sich der Kopfgeldjäger John „Der Henker“ Ruth, dessen Gefangene Daisy Domergue sowie der Anhalter Major Marquis Warren, der früher Soldat war und nun ebenfalls als Kopfgeldjäger sein Geld verdient. Des weiteren Chris Mannix, ein Deserteur aus den Südstaaten, der behauptet, der neue Sheriff der Stadt zu sein. Ein Schneesturm zwingt die Gruppe zu einem Zwischenstopp in einem kleinen Miederwarenladen. Dort treffen sie auf vier mysteriöse Gestalten. Und während der Sturm draußen immer heftiger tobt, begreifen die acht Fremden, dass ihr Zusammentreffen vielleicht gar nicht so zufällig ist und sie die Stadt Red Rock möglicherweise nie erreichen werden… Gleichermaßen klassischer Western und neuester Geniestrich von Regie-Ikone Quentin Tarantino – gedreht im legendären 70mm-Format!
So., 3.4. - 21.30 UhrMo., 11.4. - 21.00 UhrMi., 20.4. - 21.30 UhrSo., 24.4. - 21.30 UhrMi., 27.4. - 21.00 Uhr
Spotlight
Spotlight
USA 2015 | Regie: Thomas McCarthy | 128 min. | digital | Michael Keaton, Mark Ruffalo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Jahr 2001 erhalten investigative Journalisten des „Boston Globes“ einen besonderen Auftrag ihres Chefredakteurs: Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche. Doch der vermeintliche Einzelfall entpuppt sich als Skandal mit ungeahnten Ausmaßen. Die Journalisten stoßen auf zahlreiche Widerstände, die Opfer schweigen aus Angst und hochbezahlte Anwälte spielen auf Zeit. Die Recherche droht zu scheitern... „Thomas McCarthy (THE STATION AGENT) meldet sich mit dem wohl besten Film über investigativen Journalismus seit DIE UNBESTRECHLICHEN (1976) zurück.“ (kino-zeit.de). „Der exzellent gespielte Film besticht durch eine Inszenierung, deren Nüchternheit die Ereignisse umso dramatischer wirken lässt. Nicht zuletzt auch eine große Hommage an den klassischen Zeitungsjournalimus.“ (epd-Film).

Ausgezeichnet mit dem Oscar 2016 als „Bester Film“!
Mo., 4.4. - 21.00 UhrDo., 14.4. - 19.00 UhrMi., 20.4. - 19.00 UhrSo., 1.5. - 14.30 UhrDi., 3.5. - 19.00 Uhr
Sexarbeiterin
Sexarbeiterin
Deutschland 2016 | Regie: Sodo Swobodnik | 96 min. | digital | mit: Lena Morgenroth u.a. | deutsche Fassung.
Lena Morgenroth wollte nach ihrem Studium nicht als Informatikerin arbeiten. Sie wollte etwas Selbständiges machen, mit, wie sie sagt, viel Freizeit und großen Entscheidungsfreiraum. Darum arbeitet sie seitdem als Sexarbeiterin. Der Regisseur Sodo Swobodnik hat sie bei ihrer Arbeit beobachtet und bekam auch Einblicke in ihr Privatleben. Vor allem engagiert sich Lena Morgenroth vehement dafür, ihren Beruf endlich anerkannt zu bekommen und sich damit vom Rotlichtmilieu zu befreien. Es entstand das Porträt einer höchst unkonventionellen Frau.
Di., 5.4. - 21.00 UhrFr., 8.4. - 21.30 UhrSo., 10.4. - 19.30 UhrMi., 13.4. - 21.30 Uhr
Im Strahl der Sonne (V luchakh solnca)
Im Strahl der Sonne (V luchakh solnca)
Russland, Deutschland, Tschechien, Nordkorea 2015 | Regie: Vitaly Mansky | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der russische Dokumentarfilmer Vitaly Mansky erhielt die Erlaubnis, in Nordkorea ein Jahr lang das 8-jährige Mädchen Zin-mi, das bei ihren Eltern in der Hauptstadt Pjöngjang wohnt, zu begleiten. Dabei wurde er von der Regierung permanent überwacht, ja diese bestimmte sogar das Drehbuch und suchte ihm die Interviewpartner heraus. Aber der Regisseur filmte auch dies, ließ die Kamera ständig mitlaufen und porträtierte dadurch nicht nur ein nordkoreanisches Mädchen bei ihrer Suche nach dem richtigen Leben im Sinne des Systems, sondern eben auch das System selbst. „Was in einem regulär entstandenen Dokumentarfilm dem Schneidetisch zum Opfer fällt, entlarvt Mansky als politisches Programm.“ (kino-zeit.de)
Do., 7.4. - 19.00 UhrSa., 9.4. - 17.00 UhrSo., 10.4. - 15.00 UhrMo., 11.4. - 19.00 UhrMo., 18.4. - 19.00 UhrSo., 24.4. - 15.00 Uhr
Trumbo
Trumbo
USA 2015 | Regie: Jay Roach | 124 min. | digital | Bryan Cranston, John Goodman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Dalton Trumbo war im Hollywood der 1940er Jahre ein hochbegabter, erfolgreicher Drehbuchautor und Mitglied der Kommunistischen Partei. Als er vor das Komitee für unamerikanische Umtriebe geladen wird, verweigert er die Aussage und wird daraufhin inhaftiert. Wieder aus der Haft entlassen, gerät er in Hollywood auf die schwarze Liste und hat deshalb ab diesem Zeitpunkt keine Möglichkeit mehr, offiziell als Autor zu arbeiten. Darum verdingt er sich als Ghostwriter und verhilft anderen Kollegen zu großen Erfolgen. Erst nach der Wahl J.F. Kennedys wird er als Drehbuchautor erneut offiziell in Erscheinung treten können.... Die von Jay Roach (AUSTIN POWERS) verfilmte Lebensgeschichte Dalton Trumbos beeindruckt insbesondere durch die schauspielerische Leistung von Hauptdarsteller Bryan Cranston und entwirft darüberhinaus ein großes Panorama der damaligen Verhältnisse in Hollywood.
Fr., 8.4. - 19.00 UhrSa., 9.4. - 19.00 UhrSo., 10.4. - 11.00 UhrDi., 12.4. - 19.00 UhrDi., 19.4. - 19.00 Uhr
The Big Short
The Big Short
USA 2015 | Regie: Adam McKay | 131 min. | digital | Christian Bale, Brad Pitt, Ryan Gosling u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Hedgefonds-Manager Michael Burry entdeckt, dass das Immobiliengeschäft in den USA bald kollabieren und eine allgemeine Finanzkrise auslösen könnte. Er plant, sich dagegen abzusichern. Seine Geschäftspartner dagegen nehmen ihn nicht allzu ernst, sogar manche Kunden sind irritiert. Doch schließlich bewahrheiten sich seine Befürchtungen... Starbesetzter, spannender und schwungvoll inszenierter Thriller aus der Welt des Finanzwesens, der auf wahren Begebenheiten beruht. Basierend auf dem Bestseller „The Big Short: Inside the Doomsday Machine“ von Michael Lewis. „THE BIG SHORT ein witziger, unterhaltsamer und ungemein zynischer Film, der die schlimmsten Befürchtungen bestätigt und einen letztlich wütend macht über den Zustand dieser (Finanz-)Welt.“ (kino-zeit.de). 5 Oscar-Nominierungen 2016 (darunter: Bester Film)!
So., 10.4. - 21.30 Uhr
Magical Girl
Magical Girl
Spanien 2014 | Regie: Carlos Vermut | 127 min. | digital | Lucia Pollan, Luis Bermejo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Mädchen namens Yukiko trägt ein Kleid, das so wunderschön ist, dass es die 12jährige Alicia unbedingt haben will, und zwar möglichst schnell. Denn Alicia ist an Leukämie erkrankt und wird bald sterben. So versucht ihr arbeitsloser Vater alles, es zu bekommen. Aus Liebe zu seiner Tochter gibt er nicht auf und trifft bei seiner Suche auf eine höchst attraktive Frau und einen Mann mit mysteriösen Geheimnissen... Spanisches Neo-noir Kino, prämiert mit der Goldenen Muschel auf dem Festival in San Sebastian. „MAGICAL GIRL ist ein wunderbar eigen- und hintersinniger Film mit einem folgerichtigen Ende, gut gespielt und inszeniert.“ (kino-zeit.de)
Do., 14.4. - 21.30 UhrSo., 24.4. - 19.00 Uhr
Bett und Sofa (Tretja Meschanskaja)
Sowjetunion 1927 | Regie: Abram Room | 95 min. | digital | Nikolai Batalow u.a. | Originalfassung.
Ein Moskauer Ehepaar überlässt ihrem wohnungslosen Freund das Sofa. Bald entdeckt Ljudmila, dass sich der Gast als verständnisvollerer Partner zeigt – und nun ist der Ehemann derjenige, der eine neue Bleibe braucht. Doch die Wohnungsnot ist groß im Moskau der 20er Jahre, und so bleibt den Dreien nur Bett und Sofa zu teilen - bis Ljudmila feststellt, dass sie schwanger ist. Doch von wem? Inspiriert durch einen Zeitungsartikel, der von einer Dreiecksbeziehung handelt und der Selbstverständlichkeit, mit der das Trio zu ihrer Form des Zusammenlebens stand, beleuchtet Abram Room virtuos ein Versuchsfeld des menschlichen Miteinanders auf engstem Raum. Gekonnt die Balance haltend zwischen Komik und Drama schließt der Film mit einem überraschenden Ende.
Sa., 16.4. - 19.00 Uhr
Nach dem Gesetz (Po Zakanu)
Sowjetunion 1926 | Regie: Lew Kuleschow | 78 min. | digital | Alexandra Chochlowa u.a. | Originalfassung.
In den Weiten Alaskas befindet sich eine Gruppe Abenteurer im Goldrausch. Doch der Ire Dennin ermordet aus Kränkung zwei der Kameraden. Das Ehepaar Nilsen kann ihn überwältigen, wird aber vom Hochwasser des Yukon eingeschlossen, so dass sie gezwungen sind, mit dem Mörder wochenlang in der Hütte auszuharren. Gefangene, die einen Gefangenen bewachen – bis sie beschließen, ihn selbst zu richten: „Wir werden mit ihnen nach dem Gesetz verfahren.“ Es kommt zum Prozess. Messerscharf montiertes Drama von Kuleschow, der es versteht, in seinen Bildern durch jede Geste, jede Bewegung mit minimalsten Mitteln eine größtmögliche Intensität zu erzeugen. Ein Meisterwerk!
Sa., 16.4. - 21.30 Uhr
Das Haus in der Trubnaja-Straße (Dom na Trubnoj)
Sowjetunion 1928 | Regie: Boris Barnet | 91 min. | digital | Wera Maretzkaj u.a. | Originalfassung.
Paranja, ein junges Mädchen vom Lande, kommt nach Moskau. In einem Mietshaus findet sie zwar glücklicherweise Unterkunft und Arbeit, wird jedoch vom Friseur Golikow und seiner faulen Frau als unregistriertes Dienstmädchen ausgenutzt. Inmitten der schönsten Verwirrungen lernt es Paranja, mit Hilfe der Partei im Großstadtleben zurechtzukommen. Da kommt es schon einmal vor, dass sie - angesteckt von der allgemeinen Euphorie bei einem Theaterstück über die französische Revolution - den konterrevolutionären General schlichtweg von der Bühne prügelt. In seiner turbulenten Komödie voller Witz und Einfallsreichtum zieht Boris Barnet alle Register seines Könnens.
So., 17.4. - 19.00 Uhr
Der Mann, der sein Gedächtnis verlor (Oblomok Imperii)
Sowjetunion 1929 | Regie: Friedrich M. Ermler | 96 min. | 35mm | Fjodor Nikitin u.a. | Originalfassung.
Der junger Soldat Filimonow verliert inmitten der Wirren und Grausamkeiten des Ersten Weltkrieges sein Gedächtnis. Ganze 10 Jahre lang kann er sich nicht einmal an seinen Namen erinnern – bis er durch eine zufällige kurze Begegnung mit seiner Frau wieder zu sich findet. Voller Eifer macht sich Filimonow nun auf den Weg nach St. Petersburg, um sein altes Leben wieder aufzunehmen. Doch St. Petersburg heisst jetzt Leningrad und staunend entdeckt der Soldat, dass die Welt, in der er einst lebte, eine andere geworden ist. Friedrich Ermlers letzter Stummfilm ist nicht nur sein reifstes Werk, sondern auch sein künstlerisch bemerkenswertestes.
So., 17.4. - 21.15 Uhr
La loi du marché – Der Wert des Menschen
La loi du marché – Der Wert des Menschen
Frankreich 2015 | Regie: Stéphane Brizé | 93 min. | digital | Vincent Lindon u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Thierry, 51 Jahre alt, Familienvater und gelernter Maschinist, ist seit 20 Monaten arbeitslos und befindet sich auf der Suche nach einem neuen Arbeitsverhältnis. Dabei muss er sinnlose Fortbildungen absolvieren und aussichtslose Jobinterviews bestreiten. Immer wieder kommt er an den Punkt, an dem er sich fragen muss, ob er es sich noch erlauben kann, auf seinen Prinzipien zu bestehen. Als er schließlich eine Anstellung als Kaufhausdetektiv findet, gerät er aufs Neue in ein moralisches Dilemma, das ihn endgültig vor die Wahl stellt, ob er dazu imstande ist, den Gesetzen des Marktes zu gehorchen oder nicht… „Stéphane Brizé hat mit DER WERT DES MENSCHEN ein Denkmal geschaffen für all die Menschen, die im Namen des Fortschritts und des gnadenlosen Wachstums auf der Strecke zu bleiben drohen, die Abgehängten der Gesellschaft, die sonst nur als Zahlen in Arbeitslosenstatistiken auftauchen.“ (kino-zeit.de).
Do., 21.4. - 19.00 UhrSa., 23.4. - 17.00 UhrSo., 24.4. - 11.00 UhrDi., 26.4. - 19.00 UhrSa., 30.4. - 17.00 Uhr
Herbert
Herbert
Deutschland 2015 | Regie: Thomas Stuber | 109 min. | digital | Peter Kurth, Peter Schneider u.a. | deutsche Fassung.
Ein Boxerfilm, nur anders als sonst. Kein Aufstieg aus der Gosse, sondern die Story eines Verfalls. Herbert war einst ein berühmter DDR-Boxer, dann Geldeintreiber und Türsteher. Als bei ihm chronischer Muskelschwund diagnostiziert wird, der ihn an den Rollstuhl fesselt, versucht er Kontakt mit seiner Tochter aufzunehmen, da er in seinem bisherigen Umfeld nicht mehr gebraucht wird. Ein schonungsloses Porträt mit einem überragend agierenden Peter Kurth in der Hauptrolle. Co-Autor des Drehbuch ist übrigens Clemens Meyer („Als wir träumten“), als Brentano-Preisträger Heidelberger Literaturfreunden kein Unbekannter.
Fr., 22.4. - 19.00 UhrMo., 25.4. - 21.00 UhrDi., 26.4. - 21.00 UhrSa., 30.4. - 21.00 Uhr
Augenblicke 2016 (Kurzfilmprogramm)
Augenblicke 2016 (Kurzfilmprogramm)
2014 bis 2016 | Regie: verschiedene | 91 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Seit 1992 ist ‚Augenblicke – Kurzfilme im Kino’ kirchliche Kinoarbeit mit cineastischem Anspruch und einem emphatischen Blick auf den Menschen. In diesem Jahr hat das Auswahlgremium nach den Kriterien ‚Kinotauglichkeit – inhaltlicher und ästhetischer Anspruch – originelle und lebensbejahende Unterhaltung’ ein Programm von zehn Kurzfilmen zusammengestellt, die den Blick auf die unterschiedlichsten Themen des menschlichen Lebens werfen – Kurzfilme, die zum Nachdenken und zum Gespräch anregen. Die Filme erhielten Prädikate, Auszeichnungen auf Kurzfilmfestivals und auch ein Gewinner des Oscars für den „Besten Kurzfilm“ ist mit dabei: HELIUM, dänischer Beitrag aus dem Jahr 2014.

Einführung: Dr. Almut Rumstadt, Weiterbildungsreferentin Bildungszentrum Heidelberg
Sa., 23.4. - 19.00 Uhr
Gestrandet
Gestrandet
Deutschland 2016 | Regie: Lisei Caspers | 80 min. | digital | deutsche Fassung.
Das Jahr 2014 beginnt für die Bewohner von Strackholt mit einer ungewöhnlichen Nachricht: Eine kleine Gruppe eritreischer Flüchtlinge ist in dem 1500-Seelen-Dorf „gestrandet“. 20 km von Aurich, inmitten der ostfriesischen Leere, sollen die Neuankömmlinge den Ausgang ihres Asylverfahrens abwarten. Helmut, ein pensionierter Schuldirektor und Christiane, eine Journalistin nehmen sich der fünf Männer an. Mit Deutschunterricht, Ämtergängen und selbstgebackenem Kuchen versuchen Sie, Ihnen den Neuanfang in der fremden Umgebung zu erleichtern. Die Flüchtlinge nehmen das Hilfsangebot mit großem Elan an. Doch mit jedem Tag treten neue Konflikte auf, denn die Mühlen der Behörden mahlen langsam und die tägliche Ungewissheit zehrt an den Nerven aller Beteiligten. Mit GESTRANDET ist der Regisseurin Lisei Caspers ein eindringlicher Dokumentarfilm gelungen, der nicht nur von positiven Begegnungen zwischen völlig unterschiedlichen Kulturen berichtet, sondern auch die Nöte der Asylbewerber und die Sorgen der Betreuer anspricht.
So., 24.4. - 17.00 UhrMo., 25.4. - 19.00 UhrMi., 27.4. - 19.00 UhrDo., 28.4. - 19.00 Uhr
"Film & Wein" - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ??.
Auch im April: eine weitere Ausgabe unsere beliebten Veranstaltungsreihe „Film und Wein“! Wieder gilt es, eine Filmperle neu- und / oder wiederzuentdecken. Angekündigt ist diesmal ein „italienischer Western der besonderen Art“ – wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein! Referent: Matthias Kirchner. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 29.4. - 19.00 Uhr
Tous les chats sont gris – Alle Katzen sind grau
Tous les chats sont gris – Alle Katzen sind grau
Belgien 2014 | Regie: Savina Dellicour | 84 min. | digital | Manon Capelle u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Paul ist Ende 40 und schlägt sich als Privatdetektiv durchs Leben. Aus der Ferne beobachtet er das Heranwachsen von Dorothy. Paul weiß, dass sie seine Tochter ist, mit ihrer Mutter hatte er eine kurze Affäre. Die 15-Jährige durchlebt gerade eine Identitätskrise. Dorothy glaubt, dass der Mann ihrer Mutter nicht ihr Vater ist, aber ihre Mutter ignoriert die Fragen ihrer Tochter. Durch einen Zufall lernt sie Paul kennen. Sie ist von seinem Beruf fasziniert und beauftragt den Detektiv, ihren leiblichen Vater zu suchen. Paul freut sich, auf diese Weise seiner Tochter näher zu kommen. Aber wie soll er ihren Auftrag lösen? „Der Film hält mit Leichtigkeit die Waage zwischen Humor, Drama und Rührung und schafft es, allen drei Hauptakteuren und ihrer eigenen Geschichte in dieser dramaturgisch gut gebauten Dreiecksgeschichte gerecht zu werden“. kino-zeit.de
Sa., 30.4. - 19.00 UhrSo., 1.5. - 19.00 UhrMo., 2.5. - 21.00 Uhr
No Land’s Song
No Land’s Song
Deutschland, Iran, Frankreich 2014 | Regie: Ayat Najafi | 93 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Seit der islamischen Revolution von 1979 ist es Frauen verboten, alleine vor einem männlichen oder gemischten Publikum zu singen. Ayat Najafi dokumentiert, wie seine Schwester, die Komponistin Sara Najafi, sich dafür einsetzt, im Iran von heute ein Konzert zu organisieren, in dem ausschließlich Solosängerinnen auftreten. Dabei ist an eine Kooperation zwischen dem Iran und Frankreich gedacht. Die Behörden beginnen das Vorhaben zu torpedieren, aber Sara Najafi gibt nicht auf... "NO LAND’S SONG ist ein Dokumentarfilm, der alles mitbringt, was man sich als Zuschauer im Kino wünscht: Eine Story mit klarem Ziel, Höhen und Tiefen, Rückschlägen und Glücksmomenten (kino-zeit)."
So., 1.5. - 11.00 UhrMo., 2.5. - 19.00 Uhr
Le tout nouveau testament – Das brandneue Testament
Le tout nouveau testament – Das brandneue Testament
Frankreich, Belgien, Luxemburg 2014 | Regie: Jaco van Dormael | 105 min. | Benoît Poelvoorde u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Gott lebt - und zwar in Brüssel! Das klingt unglaubwürdig? Nun, in dieser schrägen, schwarzhumorigen und politisch wunderbar inkorrekten Komödie ist dies möglich. Gespielt wird der „Herr“ hinreißend von Benoit Poelvoorde (WILLKOMMEN BEI DEN SCH’TIS), der in Brüssel mit Frau und Tochter zusammenwohnt und ein ziemlicher Miesepeter ist. Er liebt es, den Menschen das Leben so schwer wie nur irgendwie möglich zu machen. Seiner aufsässigen Tochter dagegen wird das irgendwann zu bunt, woraufhin sie den Computer von Gott hackt, um ihm eins auszuwischen – und den Menschen damit Erleichterung zu schaffen. So bringt sie die in sorgfältig geführten Dateien hinterlegten Sterbedaten der Menschen in Erfahrung und verbreitet diese rund um die Welt. Das Chaos lässt nicht lange auf sich warten...
So., 1.5. - 21.00 UhrSo., 8.5. - 21.00 UhrMo., 9.5. - 21.00 UhrDi., 10.5. - 19.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 49 // Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 49 // Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2015/2016 | Regie: diverse | ca. 100 min. | Originalfassung.
Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands ist bereits in der fünften Jagdsaison und bringt im Mai wieder die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Zehn filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und das Heidelberger Publikum überzeugen. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Und das macht es aus: Was originell und gut ist, wird hier gezeigt! Immer bunt, immer wild!
Mi., 4.5. - 19.30 Uhr
3 Coeurs – 3 Herzen
3 Coeurs – 3 Herzen
Frankreich 2014 | Regie: Benoît Jacqout | 106 min. | Charlotte Gainsbourg, Catherine Deneuve u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nachdem er den letzten Zug nach Paris verpasst hat, der ihn von einem Geschäftstermin nach Hause bringen sollte, lernt Marc eines Abends in einem Provinzort die charmante Sylvie kennen. Die beiden flirten – und verabreden sich für ein weiteres Treffen in der Hauptstadt. Doch dieses platzt, weil Marc sich verspätet – und so verlieren sich beide zunächst aus den Augen. Ohne zu ahnen, dass sie Sylvies Schwester ist, lernt Marc einige Zeit später Sophie kennen und verliebt sich in sie. Erst nachdem die beiden geheiratet haben, begegnet er seiner früheren Liebe Sylvie wieder – und gerät über dieses erneute Treffen in tiefe innere Konflikte und Widersprüche… 3 HERZEN ist eine exzellent besetzte, psychologisch dichte Dreiecksgeschichte aus Frankreich.
Do., 5.5. - 19.00 UhrSo., 8.5. - 15.00 Uhr
The Lady in the Van
The Lady in the Van
Großbritannien 2015 | Regie: Nicholas Hytner | 105 min. | Jim Broadbent, Maggie Smith u.a. | deutsche Fassung.
Es sind die 1970er Jahre im Londoner Stadtteil Camden Town, der von vielen zu Wohlstand gekommenen Künstlern und links gerichteten Intellektuellen bewohnt wird, als eine äußerst exzentrische, offenbar obdachlose alte Dame ihren kaputten Kleinbus, der ihr als Wohnung dient, in der Einfahrt des Theaterautors Alan Bennett parken will. Es wurde ihr nämlich untersagt, ihr Vehikel weiterhin auf öffentlichen Straßen abzustellen. Bennet willigt ein – nichtahnend, dass aus dieser kleinen Geste der Freundlichkeit am Ende eine 15-jährige, nicht ganz unkomplizierte Nachbarschaft resultieren wird… Herzerwärmende Tragikomödie mit viel britischem Humor – nach einer schier unglaublichen, aber wahren Geschichte.

Wir zeigen den Film in deutsch-synchronisierten Fassung (Originalfassung mit Untertiteln leider nicht verfügbar).
Fr., 6.5. - 19.00 UhrSa., 7.5. - 19.00 UhrSo., 8.5. - 19.00 UhrSa., 21.5. - 17.00 UhrSo., 22.5. - 11.00 UhrSo., 29.5. - 15.00 Uhr
Feuer bewahren – nicht Asche anbeten!
Feuer bewahren – nicht Asche anbeten!
Deutschland 2016 | Regie: Annette von Wangenheim | 85 min. | deutsche Fassung.
Martin Schläpfer, Ballettdirektor und Chefchoreograf an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf und Duisburg, zählt zu den bedeutendsten Tanzschöpfern Europas. Sein Ballett am Rhein erreicht die unterschiedlichsten Zielgruppen im In- und Ausland, von Düsseldorf bis Moskau, von Barcelona, Paris oder Tel Aviv bis Muscat im Oman. Preise häufen sich. Schläpfers sensible und hochmusikalische Tanzkunst kommt an, wirkt verstörend und beglückend zugleich. FEUER BEWAHREN – NICHT ASCHE ANBETEN folgt Martin Schläpfer bei seiner täglichen Arbeit und auf ganz privaten Wegen, bis zu seinem Sommerrefugium in der Schweiz.
So., 8.5. - 11.00 UhrMo., 9.5. - 19.00 Uhr
Projekt A
Projekt A
Deutschland 2015 | Regie: Moritz Springer, Marcel Seehuber | 87 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Buchstabe A steht für Anarchismus – und die damit verbundene Weltanschauung hat immer noch hohe Relevanz. In einem Porträt anarchistischer Gruppen nebst historischen Exkursen zeigt sich, dass der Traum von einer herrschaftsfreien Gesellschaft noch keineswegs ausgeträumt ist. Denn gerade heute ist echte Radikalität des Denkens und Handelns besonders vonnöten. Ein Film, der unglaublich Mut macht!
Di., 10.5. - 21.15 UhrFr., 27.5. - 21.30 Uhr
El abrazo de la serpiente - Der Schamane und die Schlange
El abrazo de la serpiente - Der Schamane und die Schlange
Kolumbien, Venezuela, Argentinien 2015 | Regie: Ciro Guerra | 125 min. | Jan Bijvoet, Nilbio Torres u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Anfang des 20. Jahrhunderts war der deutsche Forscher Theodor Koch-Grünberg im Amazonasgebiet unterwegs. Als er schwer erkrankte, drohte er mangels medizinischer Versorgung zu sterben. Doch der Schamane Karamakate, der zu einem der indigenen Stämme der Region gehört, die Koch-Grünberg erforschte, machte sich auf die Suche nach der Yakruna-Heilpflanze, die den Deutschen schließlich rettete. Jahrzehnte später ist es ein amerikanischer Biologe und Botaniker, der mit dem inzwischen gealterten Karamakate erneut den Amazonas bereist - auf der Suche nach dieser heilenden Pflanze. Die Reise wird dabei auch zu einem poetischen Rückblick auf das Unglück, das die Kolonialisierung über die indigenen Völkern der Region gebracht hat…

Zusatzvorstellungen am 29.5. und 30.5.!
Mi., 11.5. - 19.00 UhrSa., 14.5. - 16.30 UhrDi., 17.5. - 16.30 UhrSo., 29.5. - 19.00 UhrMo., 30.5. - 19.00 Uhr
Ixcanul – Träume am Fuße des Vulkans
Ixcanul – Träume am Fuße des Vulkans
Guatemala 2015 | Regie: Jayro Bustamante | 91 min. | Maria Mercedes Coroy, Maria Telon u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die 17jährige Maria gehört zum Volk der Maya. Mit ihren Eltern lebt sie auf einer Kaffeeplantage in Guatemala am Fuße eines Vulkans – und allzu gerne würde sie einmal die weite Welt jenseits dieses dunklen Berges, der ihr Leben zu begrenzen und ihre Perspektive einzuengen scheint, kennenlernen. Doch ihre Eltern haben andere Pläne für Maria und wollen sie mit dem Vorarbeiter der Plantage verheiraten. Ihr Fernweh und ihr Freiheitsdrang bringen das Mädchen jedoch dazu, einen Kaffeepflücker zu verführen, der vorhat, in die USA zu flüchten. Er soll ihre Fahrkarte in ein neues, ganz anderes Leben sein. Doch was ist, wenn er sie sitzen lässt?
Mi., 11.5. - 21.30 UhrDo., 12.5. - 19.00 UhrMi., 18.5. - 17.00 Uhr
Muitos homens num só – Viele Männer in einem
Muitos homens num só – Viele Männer in einem
Brasilien 2015 | Regie: Mini Kerti | 90 min. | Billy Blanco Jr., Caio Blat, Alice Braga u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Im pulsierenden Rio de Janeiro, Anfang des 20. Jahrhunderts: Dr. Antonio ist ein Hochstapler und Dieb, der sich trotz Verfolgung durch die Polizei souverän in den feinen Hotels bewegt und deren betuchte Gäste bestiehlt. Er wechselt spielend zwischen mehreren Identitäten und hat es so zu einiger Berühmtheit gebracht. Sein großes Ziel: Zugang zu den besseren Kreisen Rios zu gewinnen. Als er auf die schöne Eva trifft nimmt sein bis dahin einzelgängerisches Leben allerdings eine schicksalhafte Wendung…
Do., 12.5. - 17.00 UhrFr., 13.5. - 19.00 UhrSa., 14.5. - 21.00 Uhr
Julio sumiu – Julio verschwindet
Julio sumiu – Julio verschwindet
Brasilien 2014 | Regie: Roberto Berliner | 100 min. | Lilia Cabral, Fiuk, Carolina Dieckman u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Julio ist Ednas jüngster Sohn, das „Nesthäkchen“ der Familie. Als er eines Tages wie vom Erdboden verschluckt ist, macht sich seine besorgte Mutter selbst auf die Suche und findet heraus, dass ein lokaler Drogenboss ihren Sohn als Geisel hält. Das Lösegeld, das der Gangster fordert, ist horrend – und die sonst so prinzipientreue und konservative Edna entschließt sich, es auf unkonventionelle Weise zu beschaffen: Indem sie ihre Wohnung zum Drogenlabor macht. Das Wohl ihrer Familie steht schließlich über allem…
Do., 12.5. - 21.00 UhrSo., 15.5. - 19.00 UhrMo., 16.5. - 21.00 Uhr
Un tango más – Ein letzter Tango
Un tango más – Ein letzter Tango
Deutschland, Argentinien 2015 | Regie: German Kral | 85 min. | mit María Nieves und Juan Carlos Copes u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sie waren das Vorzeigepaar des argentinischen Tangos und lebten über 50 Jahre eine leidenschaftliche Hassliebe. María Nieves und Juan Carlos Copes waren 14 und 17 Jahre alt, als sie sich erstmals begegneten und brachten den damals außerhalb Argentiniens unbekannten ‚Tango Argentino’ Tanzstil von schummrigen Clubs in Buenos Aires auf die großen Theaterbühnen dieser Welt. UN TANGO MÁS portraitiert das Talent und das Temperament der Ausnahmekünstler, die den Tango revolutionierten und die Kunst über ihre Beziehung stellten, bis diese zerbrach.
Fr., 13.5. - 17.00 UhrSo., 15.5. - 11.00 UhrMi., 18.5. - 21.00 Uhr
Como ganar enemigos – Wie man sich Feinde macht
Como ganar enemigos – Wie man sich Feinde macht
Argentinien 2014 | Regie: Gabriel Lichtmann | 78 min. | Javier Drolas, Fabian Arenillas u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der kleine Anwalt Lucas ist zwar ein sympathischer und fleißiger Mann, kommt aber, weil er ziemlich introvertiert ist, nicht so richtig voran im Leben. Sein älterer Bruder Max, ebenfalls Jurist, ist ihm immer einen Schritt voraus, ist erfolgreicher, eloquenter und souveräner - aber eben auch ein ziemlicher Angeber und kein Feingeist wie Lucas. Als Lucas von einer abendlichen Damenbekanntschaft bestohlen wird, beginnt er zu ermitteln, weil er sich nicht vorstellen kann, dass die schöne Barbara tatsächlich selbst hinter dieser Tat steckt. Und er entdeckt auch in der eigenen Familie einige Abgründe…
Fr., 13.5. - 21.00 UhrSa., 14.5. - 19.00 UhrSo., 15.5. - 15.00 Uhr
Pelo malo
Pelo malo
Venezuela, Argentinien, Peru, Deutschland 2013 | Regie: Mariana Rondon | 93 min. | Samuel Lange Zambrano, Samantha Castillo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Halbwaise Junior ist ein kreativer, eigenwilliger Junge. Er lebt nach dem Tod seines Vaters mit seiner Mutter in einer Sozialsiedlung in Caracas. Singen und Tanzen sind seine großen Leidenschaften - was seine abweisende Mutter mit Argwohn betrachtet. Ein „richtiger Junge“ sollte sich mit solchem Firlefanz nicht abgeben, findet sie. Allerdings hat Junior, der zwischen dem Bedürfnis, von seiner Mutter angenommen zu werden, und dem Wunsch, seine eigenen Pläne zu verwirklichen, hin- und hergerissen ist, in seiner Großmutter eine Unterstützerin…
So., 15.5. - 17.00 UhrMo., 16.5. - 19.00 UhrDi., 17.5. - 21.00 Uhr
Conducta – Wir werden sein wie Che
Conducta – Wir werden sein wie Che
Kuba 2014 | Regie: Ernesto Daranas | 108 min. | Armando Valdes Freire, Alina Rodriguez u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Chala ist zwar erst 11 Jahre alt, doch er muss dchon selbst für seinen Lebensunterhalt und den seiner drogensüchtigen Mutter in Havanna sorgen. Nach der Schule, die für ihn immer mehr zur Nebensache wird, trainiert er Kampfhunde und versucht so, an Geld zu kommen. Als der Junge immer mehr zu verrohen beginnt und ins soziale Abseits gerät, schaltet sich seine Klassenlehrerin Charmela ein, die großes Potential in Chala sieht, das aber durch sein soziales Umfeld verloren zu gehen droht…
So., 15.5. - 21.00 UhrMo., 16.5. - 17.00 UhrMi., 18.5. - 19.00 Uhr
Salgán & Salgán
Salgán & Salgán
Argentinien 2014 | Regie: Caroline Neal | 83 min. | mit Horacio Salgán und Cesar Salgán | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Musik-Dokumentarfilm, der zugleich eine berührende Vater-Sohn-Geschichte erzählt: Horacio Salgán, 98 Jahre alt, ist ein gefeierter Tango-Pianist - eine argentinische Legende. Auch sein Sohn Cesar, zu dem er jahrzehntelang kaum Kontakt hatte und der seinen Vater hauptsächlich aus dem Fernsehen kannte, ist Pianist und liebt, lebt und spielt den Tango - was kein leichtes Los ist bei einem Vater, der einen derart großen Schatten wirft. Doch das Schicksal will es, dass beide eines Tages gezwungen sind, sich näher zu kommen, als sie es zeitlebens waren. Und schließlich kommt der Moment, an dem der Sohn doch noch aus dem Schatten des Vaters treten muss…
Di., 17.5. - 19.00 Uhr
A war (Krigen)
A war (Krigen)
Dänemark 2015 | Regie: Tobias Lindholm | 120 min. | Pilou Asbæk, Tuva Novotny u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein dänischer Kommandant, verheiratet und Vater dreier Kinder, befehligt in Afghanistan eine Einheit, um die dortige Zivilbevölkerung vor den Taliban zu schützen. Sie haben bereits einen Mann durch eine Mine verloren, als die Truppe bei einem Überfall von den Taliban eingekesselt werden und darum der Kommandant Luftunterstützung anfordert. Das führt zu einem Bombardement von Zivilisten. Zu Hause wird er deswegen vor Gericht gestellt... A WAR, der für den Oscar als „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert war, ist kein gewöhnlicher Film darüber, was der Krieg aus einem Menschen machen kann, sondern eine – von der internationalen Presse hochgelobte – beklemmende moralische Fallstudie. „Ein fesselnder, komplexer Film der eine einfache Frage stellt: Was soll man tun, wenn es keine richtige Antwort gibt?“ (Empire UK)
Do., 19.5. - 19.00 UhrSa., 21.5. - 19.00 UhrSo., 22.5. - 19.00 UhrMo., 23.5. - 19.00 UhrDo., 26.5. - 19.00 UhrSo., 29.5. - 21.30 Uhr
Herr von Bohlen
Herr von Bohlen
Deutschland 2015 | Regie: André Schäfer | 90 min. | deutsche Fassung.
Er war der funkelnde Saphir in einer grauen Dynastie - Arndt von Bohlen und Halbach, der letzte Krupp. Liebstes Hassobjekt der deutschen Nachkriegspresse. Vom Vater und dessen Handlangern zum Verzicht auf das Familienerbe gedrängt, führte er ein Märchenleben zwischen Sylt, Marrakesch, dem Salzburger Land und Palm Beach, teuren Familiensitzen, um deren Unterhalt er sich kümmern musste. Ein Bittsteller, verlacht als "reichster Frührentner Deutschlands". Ein schwuler Paradiesvogel, der das Licht der Öffentlichkeit brauchte. Weich wie Watte statt hart wie Kruppstahl? Der letzte Krupp tanzte aus der Reihe - aber wenigstens tanzte mal einer... André Schäfer (DEUTSCHBODEN) erzählt die Geschichte des letzten Sprosses einer belasteten Familie, der diesem Land einfach zu viel war.
Do., 19.5. - 21.30 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Auch im Mai wieder in unserem Programm: eine weitere Vorstellung von „Film und Wein“. Welche Filmperle gilt es diesmal zu entdecken? Diesmal wurde „ein heimliches Meisterwerk über Telefonzellen und Stadtpläne“ angekündigt – wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein! Referent: Dr. Franz Schneider. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 20.5. - 19.00 Uhr
Sand Dollars
Sand Dollars
Dominikanische Republik, Mexiko 2014 | Regie: Laura Guzmán und Israel Cárdenas | 85 min. | Geraldine Chaplin, Yanet Mojica u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Noeli aus der Dominikanischen Republik ist zwanzig und bildhübsch. Auf den endlos langen Stränden des Urlaubsparadieses gibt sie Sextouristen die Illusion, geliebt zu werden, doch in Wirklichkeit zockt sie die Männer eiskalt ab. Mit Anne, einer eleganten alten Dame aus Europa, läuft das Spiel anders. Schon seit drei Jahren ist Anne unsterblich in Noeli verliebt. Nachdem Anne ihr ein Visum besorgt hat, könnte der große Traum des Mädchens in Erfüllung gehen: fortgehen von hier, ein neues Leben in Europa beginnen. Doch was wird dann aus Yeremi? Und was aus ihr und Anne?
So., 22.5. - 21.30 Uhr
Lichtes Meer
Lichtes Meer
Deutschland 2014 | Regie: Stefan Butzmühlen | 79 min. | Martin Snur, Jules Sagot u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Marek beginnt ein Praktikum auf einem Containerschiff: 197 Meter lang, 30 Meter breit, mit dem Ziel Martinique. Voller Vorfreude verlässt er den Bauernhof der Eltern in Vorpommern und geht in St. Nazaire an Bord. Marek will die Freiheit kennen lernen und verliebt sich in den geheimnisvollen Matrosen Jean. Ob das ein Abenteuer bleibt oder tatsächlich was fürs Leben ist? Hat Jean tatsächlich einen Geliebten in jedem Hafen? Auf der Fahrt über den Atlantik wird Marek nicht unbedingt ein richtiger Seemann, aber zweifellos erwachsen... Eine romantische Coming-Of-Age-Reise über den Atlantik, ein maritimer Jungs-Traum über die Liebe unter den Bedingungen der modernen Frachtschifffahrt.
Mo., 23.5. - 21.30 Uhr
3/4
3/4
Deutschland 2014 | Regie: Maike Höhne | 80 min. | Helene Grass, Anneke Kim Sarnau u.a. | deutsche Fassung.
Sabine will ein Kind. Michael hat schon eins. Eine Familie. Ein ganz normaler Wunsch und gerade, weil dieser Wunsch so einfach ist, ist er in einem Heute oft schwierig. Und was also tun, wenn der eine Partner möchte und der andere eigentlich auch oder auch nicht oder gar nicht? Trennung? Was bedeutet ein Kind, der Wunsch und das Drängen für die Beziehung? "Die Beziehung, die so einfach funktioniert, solange keiner der beiden wirklich etwas will." (Filmfest Hamburg).

Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Filmgespräch mit der Regisseurin Maike Mia Höhne statt!

Die langjährige Kuratorin der ‚Berlinale Shorts’ hat vor ihrem Langfilmdebüt bereits mit einigen Kurzfilmen auf sich aufmerksam gemacht: Wir zeigen „Von der Hingabe“ (2002) und „Eine einfache Liebe“ (2005).
Di., 24.5. - 19.30 Uhr
Im Spinnwebhaus
Im Spinnwebhaus
Deutschland 2015 | Regie: Mara Eibl-Eibesfeldt | 80 min. | Sylvie Testud u.a. | deutsche Fassung.
Der 12jährige Jonas muß sich trotz seines Alters immer mehr um seine jüngeren Geschwister Nick und Marie kümmern. Der Vater lebt schon länger nicht mehr bei der Familie. Als die Mutter psychisch erkrankt und sich in eine Klinik begibt, verschärft sich die Situation. Die drei Kinder lernen nun zusehends, wie es ist, in Freiheit ohne Eltern zu leben – doch auch große Probleme tun sich auf. Wie verhindert man, in ein Heim eingewiesen zu werden, woher bekommt man etwas zu essen? Jonas findet mysteriöse Helfer, aber die Situation wird bedrohlich, das Haus verwahrlost, die Spinnweben machen sich überall breit.... Gedreht wurde IM SPINNWEBHAUS 2013 in Heidelberg in märchenhaftem Schwarz-Weiß. „Mara Eibl-Eibesfeldt schafft den Sprung (...) ins zauberhaft Andersweltige“ (kino-zeit).

Am 25.5. Vorstellung in Anwesenheit der Regisseurin!
Mi., 25.5. - 19.00 UhrSa., 28.5. - 17.30 UhrSo., 29.5. - 11.00 Uhr
Der Nachtmahr
Der Nachtmahr
Deutschland 2015 | Regie: Akiz | 88 min. | Kim Gordon, Wilson Gonzalez Ochsenknecht, Julika Jenkins u.a. | deutsche Fassung | FSK: 12.
Ziemlich unbeschwert verschwendet Tina ihre Jugend. Aber nach einer ganz besonders wilden Party wird sie von Alpträumen heimgesucht, die sie nicht mehr loslassen. Ihre Vorstellungswelt ist von einer Missgestalt beherrscht, wie man sie von früher aus den großen Glasbehältern im Biologieunterricht kannte. Ihre Eltern können Tina nicht helfen und schicken sie zum Psychiater. Dieser schlägt vor, Tina möge sich der Schreckensfigur bewusst annähern. Es beginnt ein subtiler Horror, der seinesgleichen sucht... Wildes, junges deutsches Kino, wie man es nur ganz selten zu sehen bekommt!
Fr., 27.5. - 19.30 UhrSa., 28.5. - 19.30 UhrMo., 30.5. - 21.30 UhrDi., 31.5. - 21.30 Uhr
Im Strahl der Sonne (V luchakh solnca)
Im Strahl der Sonne (V luchakh solnca)
Russland, Tschechien, Deutschland, Nordkorea 2015 | Regie: Vitaly Mansky | 90 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der russische Dokumentarfilmer Vitaly Mansky erhielt die Erlaubnis, in Nordkorea ein Jahr lang das 8-jährige Mädchen Zin-mi, das bei ihren Eltern in der Hauptstadt Pjöngjang wohnt, zu begleiten. Dabei wurde er von der Regierung permanent überwacht, ja diese bestimmte sogar das Drehbuch und suchte ihm die Interviewpartner heraus. Aber der Regisseur filmte auch dies, ließ die Kamera ständig mitlaufen und porträtierte dadurch nicht nur ein nordkoreanisches Mädchen bei ihrer Suche nach dem richtigen Leben im Sinne des Systems, sondern eben auch das System selbst.

Vorstellung am 29.5. mit freundlicher Unterstützung des Forums für internationale Sicherheit Heidelberg e.V., Universität Heidelberg.
So., 29.5. - 17.00 Uhr
Remainder
Remainder
Großbritannien, Deutschland 2015 | Regie: Omer Fast | 97 min. | Tom Sturridge, Cush Jumbo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Film darüber, was von Erinnerung übrig bleiben kann. Nur noch ein paar Fragmente vielleicht, die man nicht mehr in Verbindung bringen kann. So ergeht es einem Mann, nachdem ihn etwas am Kopf getroffen hat. Erwacht aus dem Koma, sagt man ihm, er habe eine riesige Summe Schweigegeld erhalten, doch worüber schweigen? Es beginnt das Abenteuer der Rekonstruktion seines früheren Lebens. Der Mann, der fast alles vergaß, hat die Idee, seine Vergangenheit szenisch nachstellen zu lassen. Davon zeigt er sich zusehends fasziniert... Spannender Psychothriller, der sich von seiner Machart an seine Vorbilder David Lynch und Christopher Nolan orientiert. Perfektes Kopfkino, das sich vor den Meisterwerken verschwundener Kopfgebiete nicht zu verstecken braucht.
Di., 31.5. - 19.30 UhrDo., 2.6. - 19.00 UhrMo., 6.6. - 21.15 UhrSa., 11.6. - 21.00 UhrMo., 20.6. - 21.15 UhrMo., 27.6. - 21.00 Uhr
The Best Offer – Das höchste Gebot
The Best Offer – Das höchste Gebot
Italien 2013 | Regie: Giuseppe Tornatore | 131 min. | Donald Sutherland u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Virgil Oldman gilt als unbestrittener Kunstexperte, der eine streng gesicherte Privatsammlung künstlerisch bedeutender Frauenporträts beherbergt. Mit Frauen hat er jedoch trotz seiner 63 Jahre praktisch keine Erfahrung. Als er von einer Dame gebeten wird, die Versteigerung der Kunstsammlung ihrer Eltern vorzubereiten, kommt es zu einem mysteriösen Treffen, da die Dame eigentlich jeden Kontakt mit dem Experten meiden will. Vielleicht gerade deshalb erwacht in Virgil Oldman die Leidenschaft... Giuseppe Tornatore (CINEMA PARADISO) schuf in THE BEST OFFER das liebevolle Porträt eines Kunst-Exzentrikers; ein Film für Ästheten!

In Anwesenheit von Prof. Dr. Henry Keazor, Universität Heidelberg / ZEGK - Institut für Europäische Kunstgeschichte im Rahmen der Veranstaltungsreihe „FAKE - Fälschungen wie sie im Buche stehen“, Universitätsbibliothek Heidelberg.

Im Anschluss an die Vorstellung besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Mi., 1.6. - 19.00 Uhr
The Man who knew Infinity – Die Poesie des Unendlichen
The Man who knew Infinity – Die Poesie des Unendlichen
Großbritannien 2015 | Regie: Matt Brown | 108 min. | Dev Patel, Jeremy Irons u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Unter den berühmten Mathematikern fällt der Inder Srinivasa Ramanujan (1887- 1920) dadurch auf, dass er sein überragendes mathematisches Talent autodidaktisch entwickelte. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, gelang ihm kein höherer Schulabschluss, sondern er musste sich als Büroangestellter verdingen. In seiner Freizeit arbeitete er an seinen Formeln und wagte sich an den berühmten Mathematiker Godfrey Harold Hardy in Cambridge zu wenden. Dieser lud in nach England ein, Ramanujan konnte dort Aufsehen erregende Arbeiten vorstellen – und doch litt er bald an der kühlen Betriebsamkeit des Instituts in einem Land, das von Kolonialismus und Rassismus geprägt ist. Matt Brown gelang eine sehr einfühlsame Biographie, die zeigt, wie unwirtlich die Welt für ein Genie sein kann.
Fr., 3.6. - 19.00 UhrSa., 4.6. - 19.00 UhrSo., 5.6. - 17.00 UhrSo., 12.6. - 17.30 UhrMo., 13.6. - 19.00 Uhr
El abrazo de la serpiente - Der Schamane und die Schlange
El abrazo de la serpiente - Der Schamane und die Schlange
Kolumbien, Venezuela, Argentinien 2015 | Regie: Ciro Guerra | 125 min. | Jan Bijvoet, Nilbio Torres u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Anfang des 20. Jahrhunderts war der deutsche Forscher Theodor Koch-Grünberg im Amazonasgebiet unterwegs. Als er schwer erkrankte, drohte er mangels medizinischer Versorgung zu sterben. Doch der Schamane Karamakate, der zu einem der indigenen Stämme der Region gehört, die Koch-Grünberg erforschte, machte sich auf die Suche nach der Yakruna-Heilpflanze, die den Deutschen schließlich rettete. Jahrzehnte später ist es ein amerikanischer Biologe und Botaniker, der mit dem inzwischen gealterten Karamakate erneut den Amazonas bereist - auf der Suche nach dieser heilenden Pflanze. Die Reise wird dabei auch zu einem poetischen Rückblick auf das Unglück, das die Kolonialisierung über die indigenen Völkern der Region gebracht hat…
Sa., 4.6. - 16.30 UhrSo., 12.6. - 15.00 UhrSa., 9.7. - 15.00 Uhr
Chamissos Schatten
Chamissos Schatten
Deutschland 2016 | Regie: Ulrike Ottinger | 190, 192, 153, 174 min. | digital | Originalfassung.
Adelbert von Chamisso (1781 – 1838) war ein deutscher Gelehrter mit französischen Wurzeln. Bekannt wurde er mit Werken wie „Peter Schlehmils wundersame Geschichte“. In den Jahren 1815 bis 1818 nahm er an einer Expedition teil, die ihn unter anderem an die Küste Alaskas und die dortigen Inseln des Beringmeers führte. Die Dokumentar- und Spielfilmregisseurin Ulrike Ottinger unternahm in dessen Geist eine ausgedehnte Reise in diese Regionen, deren filmisches Ergebnis ein ebenso ausgedehnter Reisebericht ist, eine Art visuelles Logbuch, betont ruhig, betont genau, zudem ganz bewusst ins Spannungsfeld von damals und heute gesetzt. In der langen Geschichte unseres Kinos ist dieser Vierteiler vielleicht der längste Film, den wir bislang gezeigt haben, ein cineastisches Großereignis. Wir präsentieren die vier Teile in jeweils vier separaten Vorstellungen, die man durchaus auch unabhängig voneinander anschauen kann. Gleichwohl ist es etwas Besonderes, die kompletten (knapp) 12 Stunden dieser außergewöhnlichen Filmreise in CHAMISSOS SCHATTEN bei uns im Kino zu erleben.

So / 5.6. / 11:00 / Kapitel 1 - Alaska und die aleutischen Inseln (190 Min)

So / 12.6. / 11:00 / Kapitel 2 –Teil 1: Tschukotka und die Wrangelinsel (192 Min)

So / 19.6. / 11:00 / Kapitel 2 –Teil 2: Tschukotka und die Wrangelinsel (153 Min)

So / 26.6. / 11:00 / Kapitel 3 – Kamtschatka und die Beringinsel (174 Min)
So., 5.6. - 11.00 UhrSo., 12.6. - 11.00 UhrSo., 19.6. - 11.00 UhrSo., 26.6. - 11.00 Uhr
Im Strahl der Sonne (V luchakh solnca)
Im Strahl der Sonne (V luchakh solnca)
Russland, Tschechien, Deutschland, Nordkorea 2015 | Regie: Vitaly Mansky | 90 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der russische Dokumentarfilmer Vitaly Mansky erhielt die Erlaubnis, in Nordkorea ein Jahr lang das 8-jährige Mädchen Zin-mi, das bei ihren Eltern in der Hauptstadt Pjöngjang wohnt, zu begleiten. Dabei wurde er von der Regierung permanent überwacht, ja diese bestimmte sogar das Drehbuch und suchte ihm die Interviewpartner heraus. Aber der Regisseur filmte auch dies, ließ die Kamera ständig mitlaufen und porträtierte dadurch nicht nur ein nordkoreanisches Mädchen bei ihrer Suche nach dem richtigen Leben im Sinne des Systems, sondern eben auch das System selbst.
So., 5.6. - 15.00 UhrSo., 26.6. - 17.00 UhrSo., 3.7. - 17.00 Uhr
Le charme discret de la bourgeoisie – Der diskrete Charme der Bourgeosie
Le charme discret de la bourgeoisie – Der diskrete Charme der Bourgeosie
Frankreich, Spanien 1972 | Regie: Luis Buñuel | 96 min. | Drehbuch: Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière | Darsteller: Fernando Rey, Delphine Deyrig u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.

„Bourgeoisie“ - dieser Begriff wird oft missbraucht. Bei einem der bekanntesten Filme von Buñuel wurde der Titel zur geläufigen Sentenz im Feuilleton. Radikal beschreibt er eine selbstbezogene Gesellschaft, die ihren Geist, ihre Genussfähigkeit und ihre Witzeleien durch entschiedene Abgrenzung von anderen sozialen Gruppen gewinnt. Inklusive ihrer oft hanebüchenen Ängste … Für seine herrlich boshafte Satire erhielt Buñuel seinerzeit einen Oscar. In Anwesenheit des Drehbuchautors Jean-Claude Carrière! Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch statt. Moderation: Karla Jauregui (Montpellier-Haus Heidelberg).

So., 5.6. - 20.00 Uhr
Eine Komödie im Mai
Eine Komödie im Mai
Frankreich, Italien 1990 | Regie: Louis Malle | 107 min. | Miou-Miou, Michel Piccoli u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Auch als ältere Dame sollte man im richtigen Moment sterben. Jedenfalls nicht auf dem Höhepunkt der Unruhen, die Frankreich 1968 erfasst. Denn beim Generalstreik streiken auch die Totengräber. So liegt der Leichnam aufgebahrt im Zimmer einer ländlichen Villa und kann nicht begraben werden. Und die Familienmitglieder beginnen gegeneinander zu intrigieren und wissen nicht was los ist – außer „irgendwie Revolution“... Mit Hilfe von Drehbuchautor Jean-Claude Carrière schuf Altmeister Louis Malle mit MILOU EN MAI eine hinreißende Komödie mit Starbesetzung.
Mo., 6.6. - 19.00 Uhr
The Awakening
The Awakening
Deutschland 2016 | Regie: Kenan Emini | 45 min. | deutsche Fassung.
THE AWAKENING beschreibt einen Zustand der Lebensrealität von Roma, die abgeschoben wurden. Welchen psychologischen Effekt hat eine Abschiebung auf die Menschen? Wie ergeht es den Kindern und Jugendlichen, die in Deutschland aufgewachsen sind und nun in einem fremden Land aufwachen, fern von ihren Freunden und ihrem gewohnten Umfeld? Der Film gewährt einen Einblick in diesen Zustand des Erwachens bzw. des Entsetzens der Betroffenen, die Deutschland als ihre Heimat betrachtet haben und sich nun in einem für sie fremden Land völlig neu orientieren müssen.

In Anwesenheit des Regisseurs / Eintritt frei!

Mit freundlicher Unterstützung: festival contre le racisme, Heidelberg
Di., 7.6. - 19.00 Uhr
The Whispering Star (Hiso Hiso Boshi)
The Whispering Star (Hiso Hiso Boshi)
Japan 2015 | Regie: Sion Sono | 100 min. | Megumi Kagurazaka, Kenji Endo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In der Zukunft gibt es kaum mehr Menschen, dafür sehr viele Roboter. Sie leben alle verstreut im Weltall auf diversen Planeten. Yoko Suzuki, Androidin mit Kennziffer 722, arbeitet als interstellare Paketzustellerin. Sie überbringt Erinnerungsstücke früherer menschlicher Existenzen, oftmals ganz einfache ehemalige Gebrauchsgegenstände. Diese aber lösen in ihrer künstlichen Intelligenz einen Bewusstseinsprozess aus, was es wohl bedeuten könnte, ein Mensch (gewesen) zu sein. Sion Sono, durch absolute Meisterwerke wie LOVE EXPOSURE weltweit bekannt, wählte für seinen ausdrucksstarken Science-Fiction-Film ein poetisch ruhiges Schwarz-Weiß. Er drehte hierbei auch in der Region Fukushima; einige der Bewohner der Stadt haben bemerkenswerte Gastauftritte.
Di., 7.6. - 21.00 UhrMi., 8.6. - 21.30 UhrMo., 13.6. - 21.00 UhrMi., 15.6. - 21.00 UhrMi., 29.6. - 21.30 Uhr
Der Swimmingpool
Der Swimmingpool
Frankreich, Italien 1969 | Regie: Jacques Deray | 113 min. | Alain Delon, Romy Schneider u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Um in der südfranzösischen Sommerhitze auszuspannen, zieht sich ein Paar in eine traumhafte Villa mit Pool zurück. Überraschend taucht dort ein älterer Freund mit seiner Tochter auf. Die Hausherrin bittet die beiden zu bleiben, zumal der alte Freund ihr früherer Liebhaber ist. Es kommt zu Spannungen unter den vier und am Ende geschieht ein Mord. Die damalige Kritik bemängelte zwar die kolportagehafte Geschichte, war aber schon damals von Romy Schneider fasziniert, die für diesen Film erstmals wieder mit ihrem früheren Geliebten Alain Delon vor der Kamera stand. Das Original von A BIGGER SPLASH fasziniert bis heute durch seine Ästhetik: Romy nackt, draußen ein Maserati und dann das Wasser, das blaue Wasser.
Mi., 8.6. - 19.00 Uhr
Junges Licht
Junges Licht
Deutschland 2016 | Regie: Adolf Winkelmann | 122 min. | Peter Lohmeyer, Charly Hübner u.a. | deutsche Fassung.
Gerade Menschen aus Süddeutschland stellen sich das Ruhrgebiet gerne als Region vor, in der es immerzu stinkt, weil alle im Bergbau arbeiten. Adolf Winkelmann hat viel dafür getan, dieses Vorurteil zu korrigieren. Der Regisseur von Kultfilmen wie DIE ABFAHRER schildert nach dem Roman von Ralf Rothmann in JUNGES LICHT eine Jugend, in der das Wirtschaftswunder blüht, die Menschen aber Probleme haben. So muss, nachdem die Mutter erkrankt, der 12-jährige Julian dem Vater die Pausenbrote schmieren. Dazu hilft er dem Pfarrer und auch sonst jedem, während die Altersgenossen lieber abhängen. Als er die junge Marusha kennen lernt, ist es um ihn geschehen. Ein ungemein sorgsamer und einfühlsamer Film über eine Jugend in Deutschland, dem man viele Preise wünscht.
Do., 9.6. - 19.00 UhrSo., 12.6. - 19.30 UhrDi., 14.6. - 19.00 UhrSo., 26.6. - 19.00 Uhr
A Hologram for the King – Ein Hologramm für den König
A Hologram for the King – Ein Hologramm für den König
Deutschland, Frankreich, USA, Großbritannien 2016 | Regie: Tom Tykwer | 98 min. | Tom Hanks, Sarita Choudhury u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein in den USA gescheiterter Manager Mitte 50 möchte dem König von Saudi-Arabien eine neuartige Hologramm-IT-Technologie verkaufen. Der König ist nicht uninteressiert, aber er beherrscht virtuos die Kunst, sich nicht entscheiden zu müssen. Indem er erst gar nicht bei irgendwelchen Terminen erscheint. Bevor der Manager darüber die Nerven verliert, freundet er sich mit seinem Chauffeur an und verliebt sich in eine Ärztin. Das lässt ihn irgendwann gelassen werden. Tom Tykwer schuf ein philosophisch unterlegtes, stimmungsvolles Porträt, in dem herrliche Außenaufnahmen mit der melancholisch gefärbten Seele der Hauptfigur korrespondieren. Nach dem Roman von Dave Eggers und mit einem glänzend aufgelegten Tom Hanks.
Fr., 10.6. - 19.00 UhrSa., 11.6. - 19.00 UhrMi., 15.6. - 19.00 UhrSo., 19.6. - 17.00 UhrMi., 22.6. - 19.00 UhrSo., 3.7. - 19.00 Uhr
Green Room
Green Room
USA 2015 | Regie: Jeremy Saulnier | 94 min. | Mark Webber, Patrick Stewart u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
‚Green Room’ nennt man in den USA den Aufenthaltsraum für Künstler, bevor sie auf die Bühne gehen. In einem solchen harren auch die Mitglieder einer Punk-Band aus, nachdem sie aus Geldnot in den Wäldern Oregons in einem Nazi-Schuppen auftraten und wagemutig Songs wie „Nazi Punks fuck off“ spielten. Danach wurden sie Zeugen eines Mordes und haben sich daraufhin verschanzt, mit einem alten Rocker als Geisel. Draußen vor dem Green-Room wartet der Nazi-Schuppen-Besitzer und fordert sie auf, endlich raus zu kommen. Aber das wird ihren Tod bedeuten, oder? „Hitchcock hätte Spaß. In keinem Moment weiß man als Zuschauer, was wohl als nächstes kommt, zu keiner Zeit lässt sich auch nur erahnen, wer überlebt oder als nächstes stirbt und die Momente voller Action und Gewalt kommen jedes Mal so plötzlich, dass man bis zum Ende des Filmes auf der Vorderkante des Kinositzes hockt, der Körper gespannt vor Erwartung, getrieben von der kinetischen Energie des Filmes.“ (kino-zeit)
Fr., 10.6. - 21.00 UhrSo., 12.6. - 21.45 UhrDi., 14.6. - 21.30 UhrDo., 16.6. - 21.00 Uhr
Zen for Nothing
Zen for Nothing
Deutschland, Schweiz 2015 | Regie: Werner Penzel | 100 min. | mit: Sabine Timoteo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Selbsterfahrungsdokumentation, die man sich vielleicht am besten in der Zazen-Sitzmeditation anschauen sollte: den rechten Fuß auf den linken Oberschenkel gelegt, die Wirbelsäule aufrecht, die Augen dabei halb geschlossen. In solch einer Haltung folgt man dann den Erlebnissen der jungen Schweizerin Sabine Timoteo, die Werner Penzel ins japanische Kloster Antaiji begleitet hat. Man sieht, wie ein Abt und Zen-Meister die Novizin in die dortigen Rituale einführen. Dabei profitiert sie, dass dieses Zen-Kloster eine relativ weltoffene Einrichtung ist, so dass vieles auch einem interessierten westlichen Publikum vermittelbar bleibt.
Do., 16.6. - 19.00 UhrFr., 17.6. - 19.00 UhrSa., 18.6. - 17.00 UhrSo., 19.6. - 15.00 UhrSa., 25.6. - 17.00 Uhr
Purple Rain
Purple Rain
USA 1984 | Regie: Albert Magnoli | 107 min. | Prince u.a. | Originalfassung.
„I never want to cause you any sorrow, I never want to cause you any pain … I only want to see you laughing in the Purple Rain“: Kid, ein junger Musiker aus Minneapolis, hat es schwer. Hoch begabt tritt er regelmäßig mit seiner Band in einem angesagten Club auf. Der Star dort ist aber eine andere Band mit einer attraktiven Sängerin namens Apollonia. Aber Kid ist zu unreif, um auf sie zuzugehen, er hat Streit zu Hause und mit seinen Bandmitgliedern. Erst ein Schicksalsschlag lässt ihn erkennen, worauf es im Leben eines Musikers ankommt. Inspiriert durch die Biographie des am 21. April 2016 verstorbenen Prince geriet PURPLE RAIN zur „perfekten Show mit Mut zu Kitsch, Eitelkeit und großen Emotionen“, wie das Cinema einst urteilte.
Sa., 18.6. - 19.00 UhrDi., 21.6. - 21.30 Uhr
Power to Change – Die EnergieRebellion
Power to Change – Die EnergieRebellion
Deutschland 2015 | Regie: Carl A. Fechner | 90 min. | deutsche Fassung.
Deutschland steht vor einer der größten strukturellen Veränderungen seit Beginn des Industriezeitalters. POWER TO CHANGE stellt die Auseinandersetzung um eine Energiewende dar, die oftmals auch von unten erfolgt – dezentral und regional. Er greift die persönlichen Geschichten von Menschen auf, die die Erhaltung ihrer natürlichen Lebensgrundlage selbst in die Hand nehmen wollen und verwebt dabei Personen und Schauplätze zu einem Zeitdokument. Mit journalistisch-analytischem Blick, untermauert von einer tiefreichenden Recherche, zeigt POWER TO CHANGE Aktivisten, Unternehmer, Zweifler und Kritiker – ihr alltäglicher Kampf um die Energiewende wird in diesem Film sichtbar.

Eintritt frei!

Mit freundlicher Unterstützung: HEG Heidelberger Energiegenossenschaft eG
So., 19.6. - 19.00 Uhr
BB King – Life of Riley
BB King – Life of Riley
Großbritannien 2012 | Regie: Jon Brewer | 123 min. | mit: B.B. King u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Lucilles Gemahl verstarb am 14. Mai 2015. Lucille aber ist keine Frau, sondern eine Gitarre vom Typ Gibson ES355 und bekanntlich wurde sie gespielt von B.B. King, der bürgerlich den Vornamen Riley trug, 1925 geboren wurde und in einem armen, rassistisch geprägten Umfeld aufwuchs. Von dort aus erspielte er sich die Welt und wurde zu einem der bekanntesten Blues-Gitarristen mit unnachahmlichen Stil und Sound. Charakteristisch für B.B. King war auch, dass er immer wieder mit weißen Musikern auftrat. Drei Jahre vor seinem Tod hat Jon Brewer den Meister porträtiert und dabei auch andere Berühmtheiten wie etwa Carlos Santana befragt. Es entstand nicht nur eine Dokumentation über einen Künstler, sondern auch ein Film, der das Geheimnis des Blues lüftet.
So., 19.6. - 21.15 UhrDi., 21.6. - 19.00 Uhr
Vom Wirken des Mannheimer Musikers Norbert Schwefel
Vom Wirken des Mannheimer Musikers Norbert Schwefel
Deutschland 2011 | Regie: Dieter Wöhrle | 70 min. | deutsche Fassung.
Nur seine engsten Freunde nannten ihn Norbert: letztes Jahr verloren Mannheim und Umgebung mit dem Rockmusiker Norbert Schwefel einen ihrer kreativsten Multiinstrumentalisten, Produzenten und Performer. In wechselnden Besetzungen entwickelte der gebürtige Lampertheimer einen vielseitigen Stil, der sich stark am Glam-Rock der 70er orientierte, aber auch offen gegenüber Heavy Metal oder Electric Body Music war. Im Ergebnis war seine Musik oft dunkel, ja mystisch. Regisseur Dieter Wöhrle wirft einen Blick auf den Künstler und sein Schaffen und präsentiert zahlreiche Beispiele, bei denen auch die Leidenschaft Schwefels für das Medium Film (wie für den stilistischen Minimalismus) zu erleben ist. Ein Film gegen das Vergessen, ein Plädoyer für eine eigenständige regionale Musiklandschaft.

In Anwesenheit des Regisseurs!
Mo., 20.6. - 19.00 Uhr
Merry Christmas, Mr. Lawrence
Merry Christmas, Mr. Lawrence
Großbritannien, Japan 1982 | Regie: Nagisa Oshima | 113 min. | David Bowie u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nichts als Verachtung trifft die britischen Kriegsgefangenen, die 1942 auf Java in einem Lager der Japaner interniert sind. Einer der Gefangenen fällt besonders auf, ein Anführer einer Kommandotruppe, dem der Prozess gemacht werden soll. Mit seinem quasi asiatischen Stoizismus verärgert er den japanischen Kommandanten und im Verlauf des Verhörs kommt es zur Eskalation. Schon mit Filmen wie IM REICH DER SINNE provozierte Nagisa Oshima die Kinowelt, MERRY CHRISTMAS, MR. LAWRENCE unternimmt eine riskante Ästhetisierung der Gewalt und ist gleichermaßen ein Film mit einem ungeheuren Sog, dem der Zuschauer kaum entkommt. Eine der spektakulärsten Filmrollen David Bowies, dessen Gegenpart hier mit dem legendären japanischen Komponisten, Pianisten und Schauspieler Ryūichi Sakamoto besetzt wurde.
Mi., 22.6. - 21.00 Uhr
Much loved
Much loved
Marokko, Frankreich 2015 | Regie: Nabil Ayouch | 104 min. | Loubna Abidar, Asmaa Lazrak u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Das Porträt dreier Huren aus Marrakesch nebst ihrem Begleiter, der mal Chauffeur mal Zuhälter ist und sie von einem Freier zum anderen fährt. Und er muss sich anhören, was sie sich untereinander so zu sagen haben, permanente Kommunikation in der Sprache der Straße, das inszenierte Selbstbewusstsein derer, die andauernd erniedrigt werden. Aber die Frauen geben sich weiterhin unzerstörbar. Regisseur Nabil Ayouch wurde in Marokko für diesen Film schwer angefeindet, im Ausland fand er jedoch ein breites wohlmeinendes Echo, da MUCH LOVED auf den Zuschauer ungemein authentisch und spontan wirke.
Do., 23.6. - 19.00 UhrSo., 26.6. - 21.15 UhrDi., 28.6. - 21.30 Uhr
"Film & Wein" - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Auch im Juni gibt es eine weitere „Film und Wein“ Veranstaltung. Welche cineastische Filmperle darf diesmal entdeckt werden? Angekündigt wurde jedenfalls „eine lakonisch erzählte Komödie aus Russland“ – wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein. Referent: Denis Gurkin. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!
Fr., 24.6. - 19.00 Uhr
Miss Hokusai
Miss Hokusai
Japan 2015 | Regie: Keiichi Hara | 93 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Katsushiko Hokusai (1760-1849) gilt als einer der berühmtesten Künstler Japans. Der Animationsfilm MISS HOKUSAI beschränkt sich auf eine Lebensphase des Künstler um das Jahr 1814, in dem er im Wirrwarr des heutigen Tokio zu überleben versucht und sich dabei als eher schwieriger Charakter erweist. O-Ei, seine dritte Tochter, hilft ihm, indem sie ihm assistiert, ja sogar ganze Werke gestaltet. Keiichi Hara schuf mit den Mitteln der Animation eine bildgewaltige, sehr durch das Werk Hokusais inspirierte Künstlerinnenbiographie, die betört und bezaubert.
Sa., 25.6. - 19.00 UhrSo., 26.6. - 15.00 UhrDi., 28.6. - 19.30 UhrMi., 29.6. - 19.30 Uhr
Das Mädchen Hirut (Difret)
Das Mädchen Hirut (Difret)
Äthiopien, USA 2014 | Regie: Zeresenay Berhane Mehari | 99 min. | Tizita Hagere u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Im ländlichen Äthiopien war in den 1990ern noch die „Telefa“ verbreitet - ein Ritual, wonach ein heiratswilliger Mann seine künftige Braut mit Gewalt entführen durfte. So widerfährt es auch der 14jährigen Hirut auf dem Schulweg. Zwar gelingt ihr die Flucht, aber sie erschießt ihren Peiniger, der sie verfolgt hat. Es kommt zu einem Aufsehen erregenden Prozess, Hirut wird des Mordes angeklagt und könnte mit dem Tod bestraft werden. Jedoch hat sie eine sehr engagierte Anwältin. Schnörkellos inszeniert und nicht ohne Didaktik ist DAS MÄDCHEN HIRUT ein kämpferischer Film gegen die Macht veralteter Traditionen und gegen die Unterdrückung der Frau.

Sondervorstellung im Rahmen der „Afrikatage“.
Mo., 27.6. - 19.00 Uhr
High Rise
High Rise
Großbritannien 2015 | Regie: Ben Wheatley | 112 min. | Jeremy Irons, Sienna Miller u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1975 schrieb der Science-Fiction-Autor James Graham Ballard einen Roman, dessen Handlung ganz in einem Hochhaus spielt. In einem Hochhaus, das einem alles bietet, so vollkommen, dass man es nicht mehr zu verlassen braucht. Dort zieht ein junger, beruflich erfolgreicher Mann ein, der sich allmählich mit den Nachbarn anfreundet, von denen einige ziemlich merkwürdige Charaktere sind. Vor allem aber begreift er, dass das Leben im Hochhaus von einer extremen sozialen Hierarchie geprägt ist: die da oben im Penthouse, die da unten im Erdgeschoss. Als er einen Unterschichtler kennenlernt, der einen großen Hass auf die da oben hat und diese sogar umbringen will, gerät er zwischen die Fronten. Spannend inszeniertes Modell sozial bedingter Gewalt, inszeniert mit Starbesetzung. „High-Rise ist ein unbeherrschter Tobsuchtsanfall von einem Film, eine wilde und dekadente Orgie in enthemmten Bildscherben. Er ist gleichzeitig wahnsinnig und gut, vielleicht sogar wahnsinnig gut.“ (kino-zeit)
Do., 30.6. - 19.30 Uhr
High-Rise
High-Rise
Großbritannien 2015 | Regie: Ben Wheatley | 112 min. | Jeremy Irons, Sienna Miller u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
1975 schrieb der Science-Fiction-Autor James Graham Ballard einen Roman, dessen Handlung ganz in einem Hochhaus spielt. In einem Hochhaus, das einem alles bietet, so vollkommen, dass man es nicht mehr zu verlassen braucht. Dort zieht ein junger, beruflich erfolgreicher Mann ein, der sich allmählich mit den Nachbarn anfreundet, von denen einige ziemlich merkwürdige Charaktere sind. Vor allem aber begreift er, dass das Leben im Hochhaus von einer extremen sozialen Hierarchie geprägt ist: die da oben im Penthouse, die da unten im Erdgeschoss. Als er einen Unterschichtler kennenlernt, der einen großen Hass auf die da oben hat und diese sogar umbringen will, gerät er zwischen die Fronten. Spannend inszeniertes Modell sozial bedingter Gewalt, inszeniert mit Starbesetzung. „High-Rise ist ein unbeherrschter Tobsuchtsanfall von einem Film, eine wilde und dekadente Orgie in enthemmten Bildscherben. Er ist gleichzeitig wahnsinnig und gut, vielleicht sogar wahnsinnig gut.“ (kino-zeit)
Fr., 1.7. - 19.30 UhrSa., 2.7. - 19.00 UhrSo., 3.7. - 21.00 UhrMi., 6.7. - 21.30 UhrDo., 7.7. - 19.00 UhrFr., 8.7. - 19.00 UhrDi., 19.7. - 21.30 UhrMi., 20.7. - 21.30 UhrDo., 28.7. - 21.15 Uhr
Im Spinnwebhaus
Im Spinnwebhaus
Deutschland 2015 | Regie: Mara Eibl-Eibesfeldt | 80 min. | Sylvie Testud u.a. | deutsche Fassung.
Der 12jährige Jonas muß sich trotz seines Alters immer mehr um seine jüngeren Geschwister Nick und Marie kümmern. Der Vater lebt schon länger nicht mehr bei der Familie. Als die Mutter psychisch erkrankt und sich in eine Klinik begibt, verschärft sich die Situation. Die drei Kinder lernen nun zusehends, wie es ist, in Freiheit ohne Eltern zu leben – doch auch große Probleme tun sich auf. Wie verhindert man, in ein Heim eingewiesen zu werden, woher bekommt man etwas zu essen? Jonas findet mysteriöse Helfer, aber die Situation wird bedrohlich, das Haus verwahrlost, die Spinnweben machen sich überall breit.... Gedreht wurde IM SPINNWEBHAUS 2013 in Heidelberg in märchenhaftem Schwarz-Weiß. „Mara Eibl-Eibesfeldt schafft den Sprung (...) ins zauberhaft Andersweltige“ (kino-zeit).
Sa., 2.7. - 17.00 UhrSo., 10.7. - 15.00 Uhr
Gratwanderung. Erinnerungen an Jewgenia Ginsburg
Deutschland 2015 | Regie: Mario Damolin | 50 min. | deutsche Fassung.
Ihre Bücher „Marschroute eines Lebens“ und „Gratwanderung“ Ende der 1960er Jahre sind Meilensteine der sogenannten Gulag-Literatur. Darin beschreibt die 1904 geborene russisch-jüdische Schriftstellerin und Universitätsdozentin Jewgenia Ginsburg ihren 17 Jahre dauernden Leidensweg durch sowjetische Gefängnisse, Arbeitslager und in der Verbannung. Sie gerät 1937 unter dem Vorwurf „trotzkistischer Kontakte“ in die Mühlen der stalinistischen Vernichtungspolitik und überlebt nur knapp die mörderischen Arbeitslager in der sibirischen Kolyma-Region. Nach Stalins Tod kommt sie 1955 frei und wird rehabilitiert. Jewgenia Ginsburg stirbt 1977 in Moskau. Antonina Axenova, die heute 69-jährige Adoptivtochter Ginsburgs, lebt heute in Frankfurt/Main. Im Spätsommer 2014 brach sie zu einer Reise am östlichsten Rand Sibiriens auf. Sie wollte dort Archivmaterial über das Leben ihrer Adoptivmutter sammeln. Begleitet wurde sie von dem Heidelberger Dokumentarfilmer Mario Damolin, der diese Fahrt in die Vergangenheit zur Grundlage seiner filmischen Dokumentation „Gratwanderung“ machte.

In Anwesenheit des Regisseurs!
Der Eintritt ist frei!
Moderation: Jo-Hannes Bauer.

Anschl.: "The centuries surround me with fire. Ossip Mandelstam" (NL 1976 / R: Frank Diamand / ca. 50 Min / dF)
Mo., 4.7. - 19.00 Uhr
The centuries surround me with fire. Ossip Mandelstam.
Niederlande 1976 | Regie: Frank Diamand | ca. 50 min. | deutsche Fassung.
Nachdem der russische Schriftsteller und Dissident Schalamow bei einer Gedenkveranstaltung für Ossip Mandelstam im Jahr 1965 die schildernde Erzählung „Cherry Brandy“ (die vom Sterben Mandelstams handelt) vorgetragen hatte, setzte ein intensiver Briefwechsel mit Mandelstams Witwe Nadeshda ein, der bis 1967 andauerte. Mit dem Versprechen, die Aufnahmen nicht zu ihren Lebzeiten zu zeigen, befragte Diamand 1973 Nadeshda Mandelstam in Moskau und den emigrierten Literaturkritiker Andrej Sinjawski in Paris.

In Anwesenheit des Regisseurs!
Der Eintritt ist frei!
Moderation: Jo-Hannes Bauer.
Mo., 4.7. - 19.50 Uhr
Der Spiegel
Der Spiegel
Sowjetunion 1975 | Regie: Andrei Tarkowski | 108 min. | Margarita Terechowa, Anatoli Solonizyn u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Tarkowski wollte uns nie einfache Geschichten erzählen. Noch heute lädt uns dazu ein, in seinen Szenarien aufzugehen, das wahrzunehmen, was wir selbst nur zu erahnen vermögen. Er selber notierte einmal: „Das Unendliche ist etwas, das der Bildstruktur immanent ist.“ Am weitesten in Richtung traumhaftes Erzählen ging Tarkowski wohl in DER SPIEGEL, von dem man weiß, dass er stark autobiografisch geprägt ist. Ein Film, in dem man sehen kann, wie frei ein Filmpoet jegliche Erzähl-Linearität aufhebt, um uns zu anderen Zusammenhängen zu begleiten (als jenen der zeitlichen Abfolge). Ein Mann, Sohn geschiedener Eltern, bewegt sich auf der Suche nach der verlorenen Zeit und in ihr – eine Suche nach etwas, was man als Identität bezeichnen könnte. Dabei ist hier, offensichtlicher als in den anderen Filmen Tarkowskis, das private Schicksal verbunden mit den gesellschaftlichen Umbrüchen der damaligen UdSSR.

Einführung: Prof. Dr. Jekatherina Lebedewa, Leiterin der Russischen Abteilung des Instituts für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Heidelberg.

Eintritt 5 Euro (Einheitspreis)
Di., 5.7. - 19.00 Uhr
F wie Fälschung (F for Fake)
F wie Fälschung (F for Fake)
Frankreich, Irland, Deutschland 1973 | Regie: Orson Welles | 89 min. | Orson Welles u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Orson Welles nutzt seine Dokumentation über den Kunstfälscher Elmyr de Hory sowie den Tagebuchfälscher Clifford Irving zu einer Reflexion über Original und Fälschung, Wahrheit und Schein. Zum Meisterwerk der Verstellkunst wird der letzte Film, den er vollendet hat, weil er dabei selbst die Unterschiede zwischen echt und falsch verwischt. Zudem ist der Meister selbst unnachahmlich präsent. Ein Film, der einen lustvoll verwirrt, aber ganz eindeutig beweist, welch raumgreifendes Genie Welles einst gewesen sein muss.

Mit Einführung von Prof. Dr. Henry Keazor, Universität Heidelberg / ZEGK - Institut für Europäische Kunstgeschichte im Rahmen der Veranstaltungsreihe „FAKE - Fälschungen wie sie im Buche stehen“, Universitätsbibliothek Heidelberg.
Mi., 6.7. - 19.00 Uhr
Der Nachtmahr
Der Nachtmahr
Deutschland 2015 | Regie: Akiz | 88 min. | Kim Gordon, Wilson Gonzalez Ochsenknecht u.a. | deutsche Fassung | FSK: 12.
Ziemlich unbeschwert verschwendet Tina ihre Jugend. Aber nach einer ganz besonders wilden Party wird sie von Alpträumen heimgesucht, die sie nicht mehr loslassen. Ihre Vorstellungswelt ist von einer Missgestalt beherrscht, wie man sie von früher aus den großen Glasbehältern im Biologieunterricht kannte. Ihre Eltern können Tina nicht helfen und schicken sie zum Psychiater. Dieser schlägt vor, Tina möge sich der Schreckensfigur bewusst annähern. Es beginnt ein subtiler Horror, der seinesgleichen sucht... Wildes, junges deutsches Kino, wie man es nur ganz selten zu sehen bekommt!
Fr., 8.7. - 21.30 UhrDi., 23.8. - 21.30 Uhr
Festivaleröffnung: Porridge, Pulleys and Pi /// Programmänderung
Festivaleröffnung: Porridge, Pulleys and Pi /// Programmänderung
USA 2004 | Regie: George Csicsery | 28 min. | engl. Originalfassung.
Die Dokumentation von George Csicsery porträtiert die beiden außergewöhnlichen Mathematiker Hendrik Lenstra und Vaughan Jones. Obwohl ihr Weg unterschiedlicher nicht sein könnte, haben beide eine Vorliebe für die gleiche Wissenschaft: Mathematik.

Sir Vaughan F.R. Jones, Professor für Mathematik an der Vanderbilt University und Träger der Fields Medaille, wird an dem Abend anwesend sein.

In Interviews mit den beiden und Kollegen, Familie und anderen Wegbegleitern werden zwei sehr verschieden Männer vorgestellt, die beide auf unterschiedliche Wege zur Mathematik gefunden haben. Die Problemstellungen und ihre Arbeiten dazu werden durch Animationen veranschaulicht.

Vaughan Jones hatte nie akademische Ambitionen, er wollte nur verstehen, wie das Universum funktioniert. Daher zog es ihn auch zuerst zur Physik und erst später zu deren Sprache, der Mathematik. Hendrik Lenstra wollte schon von Kindesbeinen an Mathematiker werden. Diesen Traum verfolgte er zielstrebig und ist heutzutage einer der bedeutendsten Zahlentheoretiker.

Bei beiden spiegelt sich der persönliche Stil in ihrer Art, mit Mathematik zu arbeiten, wieder. So beschäftigt sich Lenstra mit Zahlentheorie, einem Teilgebiet der Mathematik, das schon in der Antike untersucht wurde. Jones dagegen hat sich auf einem Feld spezialisiert, das zur Lösung der Funktionsweise der Natur beiträgt.

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Veranstaltung in Anwesenheit des Ehrengastes Sir Vaughan F. R. Jones.

Einführung: Prof. Dr.-Ing. Andreas Reuter (HLFF, IWR) und Prof. Dr.-Ing. Jens Gallenbacher (TU Darmstadt).

Der Eintritt ist frei (begrenzte Platzanzahl)!
Sa., 9.7. - 19.30 Uhr
The Man who knew Infinity – Die Poesie des Unendlichen
The Man who knew Infinity – Die Poesie des Unendlichen
Großbritannien 2015 | Regie: Matt Brown | 114 min. | Dev Patel, Jeremy Irons u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Inder Srinivasa Ramanujan (Dev Patel) hat kein Geld, um sich einen einfachen Start ins Leben zu ermöglichen. Aber er hat ein Kapital, dass man sich nicht kaufen kann: Seinen brillanten Verstand. Während des Ersten Weltkriegs gelangt er so nicht nur in das britische Königreich, um an der Universität von Cambridge studieren zu können, er entwickelt sich auch zu einem Mathegenie. Und so wird sein Geist zu einem Werkzeug, mit dem er sein Leben gestalten kann.

Einführung: Professor Manjul Bhargava (Princeton University / angefragt) und Prof. Dr. Vincent Heuveline (IWR, HITS und MATCH).
So., 10.7. - 18.30 Uhr
Counting from Infinity
Counting from Infinity
USA 2015 | Regie: George Csicsery | 57 min. | engl. Originalfassung.
Im April 2013 reichte ein Dozent an der Universität von New Hampshire ein Papier zu den ‚Annals of Mathematics’ ein. Innerhalb weniger Wochen hatte sich dies herumgesprochen: Ein kaum bekannter Mathematiker, ohne feste Anstellung, der in völliger Isolation arbeitet, hatte einen wichtigen Durchbruch zur Lösung der Primzahl-Zwillingsvermutung gemacht. Yitang Zhangs Technik zur Begrenzung der Lücken zwischen Primzahlen führte bald zu raschen Fortschritten der Polymath-Gruppe und einer weiteren Innovation von James Maynard.

Einführung: Prof. Dr. Tilmann Gneiting (HITS)
Mo., 11.7. - 19.30 Uhr
Ex Machina
Ex Machina
Großbritannien 2015 | Regie: Alex Garland | 108 min. | Domhnall Gleeson, Alicia Vikander u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Titel des britischen Science-Fiction Films verweist auf „Deus ex machina“, dem überraschenden Eingriff in die Handlung zur Lösung eines Problems. Ein junger, hochtalentierter Computertechniker namens Caleb gewinnt in einem firmeninternen Wettbewerb einen Aufenthalt in der abgelegenen High-Tech-Villa des Konzernchefs. Dort trifft er auf Ava. Sie ist schön – und sie ist künstlich, ein Roboter. Caleb soll mit ihr kommunizieren, eine Verbindung aufbauen – doch bald wird ihm klar, dass seine Anwesenheit Teil eines faszinierenden Experiments werden soll... EX MACHINA gefällt vor allem durch seinen kühlen Minimalismus, geizt aber auch nicht mit intellektuellen Anspielungen.

Einführung: Dr. Siegfried Schloissnig (HITS)
Di., 12.7. - 19.30 UhrFr., 22.7. - 10.00 Uhr
Fermat's Last Theorem
Fermat's Last Theorem
Großbritannien 1996 | Regie: Simon Singh | 49 min. | engl. Originalfassung.
Die abenteuerliche Geschichte eines mathematischen Rätsels von Simon Singh. Der Anwalt und Mathematiker Pierre de Fermat hatte in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine kurze Randbemerkung in ein Buch geschrieben. In dieser stellte er eine mathematische Behauptung auf, für die er auch den Beweis gefunden habe. Doch blieb dieser Beweis unauffindbar. Generationen von Mathematikern bissen sich in den folgenden Jahrhunderten an diesem mathematischen Rätsel die Zähne aus. Viele hatten versucht, diesen „Großen Fermatschen Satz“ zu beweisen, doch niemand schaffte es. Erst dem Mathematiker Andrew Wiles, der seit seinem 10. Lebensjahr den Beweis dafür finden wollte, gelang es 350 Jahre später, das Rätsel zu lösen. Diese mit einem BAFTA Award ausgezeichnete BBC-Dokumentation rekonstruiert auf spannende Art und Weise eines der größten Rätsel der Mathematik und erklärt die Geschichte verständlich und unterhaltsam. Regie führte Simon Singh, der auch Autor des gleichnamigen Bestsellers ist.

Einführung: N.N.
Mi., 13.7. - 19.30 UhrMo., 25.7. - 10.00 Uhr
Steve Jobs
Steve Jobs
USA 2015 | Regie: Danny Boyle | 122 min. | Michael Fassbender, Kate Winslet u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Aufbrausend und dabei doch immer sein Ziel vor Augen – ein Mensch mit Ecken und Kanten. STEVE JOBS nimmt uns mit ins Epizentrum der digitalen Revolution und beschreibt den Kampf, eine als unmöglich abgetane Vision Wirklichkeit werden zu lassen: ein Computer für jedermann. In ständigen kreativen Auseinandersetzungen, die den Zusammenhalt und das gemeinsame Ziel der drei Freunde immer wieder in Frage stellen, erschaffen Steve Jobs, Steve Wozniak und Ron Wayne Apple und damit die Computer, die die Welt für immer verändern werden. Von den ersten Anfängen, der Entwicklung des legendären, alles revolutionierenden Macintosh bis hin zum Neuanfang mit dem iMac im Jahr 1998 - STEVE JOBS erzählt die Geschichte von einem der größten Strategen unserer Zeit und seiner Mitstreiter.

Einführung: N.N.
Do., 14.7. - 19.30 UhrDi., 26.7. - 10.00 Uhr
The Discrete Charm of Geometry
The Discrete Charm of Geometry
Russland 2015 | Regie: Ekaterina Eremenko | 66 min. | engl. Originalfassung.
Ein Team von Mathematikern arbeitet an einem großen Projekt. Begeisterung, Hoffnung und Enttäuschung, Konkurrenz und Anerkennung – eingefangen aus nächster Nähe. Wissenschaftler vereint in einer Idee: Diskretisierung. Das bedeutet, kontinuierliche Objekte aus Grundbausteinen zu konstruieren. Wie viel Platz hat die Mathematik in ihrem Leben? Wie viel sind sie bereit für die Wissenschaft zu opfern? Diese Fragen sind genauso wichtig wie die Suche nach präzisen wissenschaftlichen Antworten. Und wie die richtige Diskretisierung, nach der die Wissenschaftler suchen, ist auch dieser Film aus Fragmenten zusammengesetzt – ganz individuelle Charaktere unterschiedlichen Alters, verschiedener Temperamente und mit verschiedenartigen Herangehensweisen kommen zusammen zu einer einzigen kontinuierlichen Melodie. Ein einzigartiger Einblick in die unbekannte Welt der Mathematiker.

Die Regisseurin Ekaterina Eremenko wird in den Film einführen!
Fr., 15.7. - 19.30 UhrMo., 18.7. - 10.00 Uhr
Overgames
Overgames
Deutschland 2015 | Regie: Lutz Dammbeck | 164 min. | deutsche Fassung.
Lutz Dammbeck, bekannt etwa durch DAS NETZ, schuf mit seinem Filmessay eine Studie über die verquere deutsche Identität, die offenbar von einem unglücklichen Bewusstsein beeinträchtigt ist. Um dem nachzugehen, entdeckte er, dass die im deutschen Fernsehen seit je her so beliebten Spiele oder späteren Game-Shows ihren Ursprung in der US-amerikanischen Psychiatrie haben. Darüber thematisiert Dammbeck die Re-education der Amerikaner im Deutschland der 50er Jahre und zeigt darüber hinaus, wie bestimmte Ideen von Liberalismus zu einer Leitidee heranwuchsen, die die geistige Situation unserer Scheinkultur maßgeblich bis heute prägen. Ein Film, der auf jeden Fall dem schillernden Kulturwissenschaftler Klaus Theweleit gefallen würde. Aber hoffentlich nicht nur ihm - ein so eigenwilliges wie hochkomplexes Werk, nach kurzer Diskussion unsererseits mit Nachdruck ins Programm genommen. Weitere Infos: www.overgames-film.com
Sa., 16.7. - 15.00 UhrSo., 17.7. - 16.30 UhrMo., 18.7. - 19.00 Uhr
Konrad Zuse – Filmporträt des Computerpioniers und seiner Maschinen
Konrad Zuse – Filmporträt des Computerpioniers und seiner Maschinen
Schweiz 1990 | Regie: Mathias Knauer | 73 min. | deutsche Fassung.
Auch in Heidelberg ist nach ihm eine Straße benannt: Konrad Zuse (1910-1995) gilt mit seiner ‚Z3’ genannten Rechenmaschine als Konstrukteur des ersten voll funktionsfähigen Computers der Welt. Ihm folgten weitere Modelle und heftige Streits um alle möglichen Patentrechte. Gegen Lebensende fing Konrad Zuse im expressionistischen Stil zu malen an, zuvor half er, während des Zweiten Weltkrieges eine Gleitbombe zu entwickeln. Noch zu Lebzeiten hat ihn Regisseur Mathias Knauer porträtiert - entstanden ist das ungeheuer spannende Bild eines streitbaren Wissenschaftlers.

Einführung: Prof. Dr.-Ing. Andreas Reuter (HLFF, IWR) - der Regisseur wurde angefragt!
Sa., 16.7. - 19.30 Uhr
Der Kuaför aus der Keupstrasse
Der Kuaför aus der Keupstrasse
Deutschland 2015 | Regie: Andreas Maus | 98 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Am 9.6.2004 explodiert in Köln in der Keupstraße vor einem türkischen Friseurladen eine Nagelbombe und verletzt 22 Menschen. Die Ermittler suchen nach den Tätern im Umfeld der Opfer und ignorieren beharrlich, es könnte ein rechtsextremistischer Anschlag gewesen sein. Erst nach den Enthüllungen zur NSU ändert sich dies langsam. Aber ein Prozess steht noch aus. Sehr eindringlich zeigt Andreas Maus Menschen, die den Glauben an den Rechtsstaat verloren haben. Er lässt dabei jene zu Wort kommen, die lange niemand hören wollte.
So., 17.7. - 19.30 UhrDi., 19.7. - 19.30 UhrMi., 20.7. - 19.30 Uhr
Mannheim – Neurosen zwischen Rhein und Neckar
Mannheim – Neurosen zwischen Rhein und Neckar
Deutschland 2015 | Regie: Thomas Oberlies | 84 min. | Selale Gonca Cerit u.a. | deutsche Fassung.
Lebt man als Mann in Mannheim anders als in anderen Städten? Vor allem, wenn man jung ist, eine Band und noch Träume hat, den von der großen Liebe inbegriffen. Jedenfalls geht es in dieser Komödie um drei Mannheimer, die sich durchs Privat- wie Berufsleben schlagen, aber nicht aufgeben. Denn es gibt für die drei mindestens einen Grund, auch Mannheimer zu bleiben: die verführerische Aylin nämlich, so lebenslustig wie unnahbar. Ihr verfallen alsbald alle drei. Enttäuschungen bleiben deswegen nicht aus, aber diese Stadt hat schon mache Krise überstanden. Regisseur Thomas Oberlies arbeitete bislang für alle, schoss dann einen Hirschen und hat jetzt sein Erstlingslangfilmwerk voller Lokalkolorit gedreht.

Am Donnerstag, 21.7. in Anwesenheit des Regisseurs!
Do., 21.7. - 19.30 UhrSa., 23.7. - 17.00 UhrSo., 24.7. - 17.30 Uhr
Café Belgica
Café Belgica
Frankreich, Belgien 2016 | Regie: Felix van Groeningen | 127 min. | Tom Vermeir u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Film, der gedreht wurde, weil der Vater einst eine Kneipe betrieben hat. Im Fall von Felix van Groeningen, dem Regisseur von BROKEN CIRCLE war es das Café Charlatan in Gent. Das hat ihn zu CAFÉ BELGICA inspiriert, ein Film über eine zunächst ziemlich herunter gekommene Spelunke. Aber dann trifft der versoffene Wirt auf seinen ungleichen Bruder, der sich hinter den Tresen stellt. Und siehe da, der Laden läuft plötzlich, läuft viel zu gut und den ungleichen Brüdern steigt das alles über den Kopf. Ein gutes Beispiel für gegenwärtiges belgisches Kino und ein Kultfilm für alle passionierten Kneipengänger.
Do., 21.7. - 21.45 UhrFr., 22.7. - 19.00 UhrSa., 23.7. - 19.00 UhrSo., 24.7. - 21.45 UhrMi., 27.7. - 19.00 UhrSa., 30.7. - 21.45 Uhr
The Neon Demon
The Neon Demon
Dänemark, Frankreich, USA 2016 | Regie: Nicolas Winding Refn | 110 min. | Elle Fanning u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ein junges Model kommt voller Erwartung nach Los Angeles. Sie wird die Muse eines Modezaren, der sie an der Welt der Schönen und Reichen Teil haben lässt. Aber ihre eigene Schönheit ist nur eine Ware, die man verschlingen kann, wie ein Stück Fleisch, nach dem man Hunger hat. Und so beginnt ein Hochglanz–Horrorfilm, gemacht aus Neid und Intrigen. Der Regisseur von DRIVE festigt damit seinen Ruf als Provokateur und Meister des höchst appetitlichen Schocks. Sehr umstritten in Cannes, so wie das bei Refn eben sein muss.
Fr., 22.7. - 21.30 UhrSa., 23.7. - 21.30 UhrSo., 24.7. - 19.30 UhrMo., 25.7. - 21.30 UhrDi., 26.7. - 21.30 UhrMi., 27.7. - 21.30 UhrFr., 29.7. - 21.45 UhrSo., 31.7. - 21.45 Uhr
Tabu / Ort: Orangerie, Schloss-Neckarhausen
Tabu / Ort: Orangerie, Schloss-Neckarhausen
Deutschland 1931 | Regie: F. W. Murnau | 90 min. | Stummfilm mit Zwischentiteln Originalfassung.
Reri und Matahi leben als junges Liebespaar glücklich auf einer Südsee-Insel. Doch Reri wird zur heiligen Jungfrau der Götter bestimmt und ist damit für alle Männer tabu – auch für ihren Matahi. Die zwei Liebenden fliehen von ihrer Insel in die Zivilisation, in eine Perlenhandelsstadt, wo sich Matahi als Perlentaucher verdingt – er hat sich in Schulden gestürzt, überwältigt von der Fülle des Angebots der Moderne....

Mit musikalischer Livebegleitung von Camu Camu! Veranstaltungsort: Orangerie, Schloss Neckarhausen. Eintritt: EUR 10.-
Sa., 23.7. - 20.30 Uhr
The Event (Sobytie)
The Event (Sobytie)
Niederlande, Belgien 2015 | Regie: Sergei Loznitsa | 74 min. | russ. Original mit deutschen Untertiteln.
Hinter diesem eher wenig aussagekräftigen Titel verbirgt sich eine Dokumentation über drei Tage im August 1991, als in Moskau ein Putschversuch gegen Gorbatschow scheiterte und damit die Auflösung des Sowjetregimes beschleunigt wurde. Regisseur Sergei Loznitsa gedenkt dem russischen Volk, indem er damalige Originalaufnahmen von allem Beiwerk befreit und lediglich für sich selbst sprechen lässt. Resultat ist kein Film, der erklären will, sondern Erinnerung lebendig macht. Nicht nur für diejenigen interessant, die die Bilder, die damals durch die Medienwelt gingen, noch immer im Kopf haben, sondern ein ziemlich radikales Beispiel für Möglichkeiten zeitgeschichtlicher Darstellung.
Mo., 25.7. - 19.30 UhrDi., 26.7. - 19.30 Uhr
La belle saison – Eine Sommerliebe
La belle saison – Eine Sommerliebe
Frankreich, Belgien 2015 | Regie: Catherine Corsini | 105 min. | Cécile de France, Izïa Higelin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die 23-jährige Delphine ist vom Bauernhof ihrer Eltern nach Paris gezogen, um Engstirnigkeit und ländlichen Moralvorstellungen zu entkommen. Dort lernt sie eine Gruppe junger Frauen kennen, die sich mit viel Verve in der Frauenrechtsbewegung engagieren – darunter die leidenschaftliche extrovertierte Carole. Delphine empfindet sofort mehr für die über zehn Jahre ältere Carole, die ihren Gefühlen erst nicht traut, um sich bald jedoch umso heftiger in Delphine zu verlieben. Eine stürmische Liebesbeziehung beginnt, für die Carole schließlich ihren Freund verlässt. Plötzlich jedoch erkrankt Delphines Vater schwer und sie muss zurück aufs Land, um ihrer Mutter mit dem elterlichen Bauernhof zu helfen. Carole folgt ihr, doch nach und nach werden beide mit der Realität ihrer Beziehung konfrontiert…
Do., 28.7. - 19.00 UhrSa., 30.7. - 17.30 UhrSo., 31.7. - 17.30 Uhr
Seefeuer (Fuocoammare)
 Seefeuer (Fuocoammare)
Frankreich, Italien 2015 | Regie: Gianfranco Rosi | 108 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Titel bezieht sich auf ein italienisches Lied aus der Zeit des 2.Weltkriegs. Damit verweist Regisseur Gianfranco Rosi zugleich auf das heutige Leben auf der Insel Lampedusa, das Leben der Einheimischen und das Überleben der zahlreichen Flüchtlinge, die dort ankommen, wenn sie nicht ertrunken sind. Er zeigt dabei etwa einen Arzt, der ans Ende seiner Kräfte kommt oder er lässt Flüchtlinge ihre Erlebnisse schildern. Als Leitmotiv dient dabei ein Junge, der seine Seekrankheit überwinden will. Gefeiert von der Kritik, gewann FUOCOAMMARE bei der Berlinale 2016 den Goldenen Bären.
Fr., 29.7. - 19.30 UhrSa., 30.7. - 19.30 UhrSo., 31.7. - 19.30 UhrMo., 1.8. - 19.30 Uhr
The Lobster
The Lobster
Griechenland, Frankreich, Großbritannien, Irland 2015 | Regie: Giorgos Lanthimos | 118 min. | digital | Colin Farrell, Rachel Weisz, Léa Seydoux u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Eine Liebesgeschichte in einer nicht allzu fernen Zukunft: Die Regeln der als ‚The City’ organisierten Gesellschaft erlaubt es Menschen nur noch, ihr Leben als Paar zu verbringen. Singles werden in ‚The Hotel’ gebracht: Hier haben sie 45 Tage lang Zeit, einen passenden Partner zu finden. Gelingt dies nicht, werden sie in ein Tier ihrer Wahl verwandelt und in einer Wildnis namens ‚The Woods’ ausgesetzt. Dem verzweifelten Single David gelingt schließlich die Flucht in die Natur. Dort trifft er auf eine Partisanengruppe: Bei ‚The Loners’ ist das Alleinsein Pflicht. Doch David verliebt sich...

Tiefenpsychologischer, nervlich kaum zu erfassender Bilderreigen in einer surrealen Welt, in der Beziehungswahn / -faschismus gegen Single-Terrorismus ausgelotet und gegenüber gestellt wird. Und zudem darf man dann durchaus die Frage nach seinem Lieblingstier stellen.
Mo., 1.8. - 21.45 UhrMi., 3.8. - 21.30 UhrFr., 12.8. - 21.30 UhrSa., 13.8. - 21.45 UhrFr., 19.8. - 21.30 UhrSa., 20.8. - 21.30 UhrMi., 24.8. - 21.30 UhrSo., 28.8. - 21.30 UhrDi., 30.8. - 21.30 Uhr
Fritz Lang
Fritz Lang
Deutschland 2015 | Regie: Gordian Maugg | 104 min. | digital | Heino Ferch, Johanna Gastdorf u.a. | deutsche Fassung.
Bislang war Fritz Lang berühmt für seine großartigen Stummfilme. Doch nun will er mehr und zwar seinen ersten Tonfilm. Auf der Suche nach einem passenden Stoff reist er 1930 nach Düsseldorf, um bei den polizeilichen Ermittlungen des bekannten Kriminalrats Gennat über den brutalen Serienmörder Peter Kürten dabei zu sein. Doch in der fremden Umgebung wird er im Strudel der Ereignisse von seiner Vergangenheit eingeholt und steht vor unerwarteten Abgründen... Der gebürtige Heidelberger Gordian Maugg wurde früh mit DER OLYMPISCHE SOMMER bekannt, später mit Filmen wie ZEPPELIN. FRITZ LANG ist eine gelungene Mischung aus Legende und Tatsachen, packend inszeniert als Kriminal-Thriller in Schwarz-Weiß.

Am 2. August in Anwesenheit des Regisseurs Gordian Maugg!
Di., 2.8. - 19.30 UhrSo., 7.8. - 17.30 UhrFr., 12.8. - 19.30 Uhr
Der müde Tod
Der müde Tod
Deutschland 1921 | Regie: Fritz Lang | 79 min. | digital | Lil Dagover u.a. | Stummfilm Originalfassung.
Ein Liebespaar trifft in einem Gasthaus auf einen mysteriösen Fremden, der nahe beim Friedhof wohnt. Plötzlich scheint der Fremde verschwunden – mit ihm der Mann, der ebenso nicht mehr aufzufinden ist. Die Geliebte sucht ihn verzweifelt, findet ihn aber nirgends und vermag dank eines Elixiers schließlich erneut auf den Fremden zu treffen. Dieser verkündet ihr, dass ihr Mann nun ihm gehöre, sie ihn aber wieder haben könne – unter bestimmten Voraussetzungen...

Betont expressionistisches, düster gestimmtes Frühwerk Langs, das mit seiner Bildgewalt ungemein beeindruckt. Die volksliedhafte Parabel über Liebe, die stärker ist als der Tod, wird auch als Reflexion auf die Traumata des Ersten Weltkriegs gesehen. DER MÜDE TOD kam 1921 damals nicht als Schwarz-Weiß-Film, sondern mittels Virage und Tonung eingefärbt ins Kino. Durch die Wiedererschaffung der Färbungen nach seiner digitalen Restaurierung Anfang 2016 wird der Film neu interpretiert und lebt in hervorragender Qualität neu auf.
Mi., 3.8. - 19.30 UhrDo., 11.8. - 19.30 Uhr
Metropolis
Metropolis
Deutschland 1927 | Regie: Fritz Lang | 153 min. | digital | Alfred Abel, Brigitte Helm u.a. | Stummfilm Originalfassung.
Joh Fredersen, der Erbauer der futuristischen Stadt ‚Metropolis’, hat sämtliche Fäden in der Hand, die absolute Kontrolle. Für Fredersen sind Menschen nur Teil der Arbeitsmaschine, nur „Hände“, die sein Werk aufrechterhalten sollen. Die Bevölkerung von Metropolis lebt in einer streng getrennten Klassengesellschaft: die Arbeiter schuften unter der eigentlichen Stadt und wohnen in unterirdischen Massenunterkünften, wo es keine Sonne und keine Freude gibt. Die Reichen und Mächtigen hingegen residieren hoch über Metropolis, mit Universitäten, einem gigantischen Stadion und den paradiesischen „Ewigen Gärten“, wo die schönsten Mädchen und kostbare Blumen zu finden sind. Eines Tages allerdings beschließt Freder, der Sohn von Joh Fredersen, in die Arbeiterstadt hinabzusteigen, um dort die engelsgleiche Maria zu suchen, die den Arbeitern mit ihren Predigten von Liebe und Klassenlosigkeit Hoffnung schenkt...

METROPOLIS ist der vielleicht absoluteste Inbegriff des Stummfilms; zu sehen ist die restaurierte Langfassung, die 2008 mit dem sensationellen Fund in Buenos Aires seinen Anfang nahm, als dort stark beschädigte, bislang verloren geglaubte Einstellungen auf 16mm Filmmaterial auftauchten. Der als erster ins UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommene Film ist dadurch wieder in der nahezu vollständigen Premierenfassung von 1927 verfügbar.
Do., 4.8. - 19.30 UhrMi., 10.8. - 19.30 Uhr
Khoon Diy Baraav
Khoon Diy Baraav
Kaschmir 2016 | Regie: Iffat Fatima | 90 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
KHOON DIY BARAAV (Blut hinterlässt eine Spur) behandelt die politischen Agitationen von Frauen aus dem Kaschmirtal seit dem bewaffneten Konflikt mit Indien in den 1990er Jahren. Bis zu 10.000 Menschen sind damals während der Auseinandersetzungen in Kaschmir spurlos verschwunden. Fatimas Film nähert sich dabei den Bemühungen der Friedensnobelpreiskandidatin Parveena Ahangar an. Ahangar streitet zusammen mit den Frauen der Organisation APDP seit nunmehr 25 Jahren darum, dass der indische Staat Rechenschaft für die Verschwundenen übernimmt. Der Film vermittelt einen Eindruck über den Konfliktalltag der Frauen, deren Forderung nach politischer Selbstbestimmung eine menschenrechtliche Dimension übersteigt.

im Vorprogramm:
Till then the roads will carry her
Kaschmir 2015 / R: Uzma Falak / 20 Min / OmeU
TILL THEN THE ROADS WILL CARRY HER beleuchtet die Rolle von Frauen innerhalb der Widerstandsbewegung im indisch verwalteten, mehrheitlich muslimischen Kaschmir-Tal. Aus individuellen Biographien, Gedichten, Liedern und Bildern zusammengestellt zeichnet der Dokumentarfilm ein starkes Gegenbild zum ansonsten vorherrschenden Bild der Opferrolle der kaschmirischen Frauen. Verschiedene Formen von Widerstand, die im alltäglichen Leben der Frauen eingesetzt wurden und werden, porträtieren diese als integraler Bestandteil der kaschmirischen Bewegung für größere politische Selbstbestimmung.

Sonderveranstaltung: „Filme aus Kaschmir“. In Anwesenheit der beiden Regisseurinnen!
Fr., 5.8. - 19.30 Uhr
Rabbi Wolff
Rabbi Wolff
Deutschland 2016 | Regie: Britta Wauer | 90 min. | digital | deutsche Fassung.
Für Recherchen zu ihrem Dokumentarfilm IM HIMMEL, UNTER DER ERDE lernte Regisseurin Britta Wauer den Rabbiner Wolff kennen. Dessen Charme und Intellekt verführte sie zu einem Filmporträt, das allein ihn zum Thema hat. Rabbi Wolff, 1927 in Berlin geboren, in Mecklenburg-Vorpommern wie in London tätig, fand erst jenseits der 50 zum Rabbinertum. Davor arbeitete er als Journalist und Parlamentsreporter. Im Film gibt er Auskunft über sein ungewöhnlich bewegtes Leben, in das er immer wieder Reflexionen über sein Amt einfließen lässt. RABBI WOLFF ist ein unaufgeregter und schöner Dokumentarfilm, der viele Vorurteile abbaut, ausgesprochen humorvoll ist und einen geistig weiterbringt.
Sa., 6.8. - 17.30 UhrSo., 7.8. - 15.30 UhrDi., 9.8. - 19.30 UhrSo., 14.8. - 17.30 UhrMo., 15.8. - 19.30 Uhr
Heaven’s Gate
Heaven’s Gate
USA 1980 | Regie: Michael Cimino | 210 min. | digital | Kris Kristofferson, Christopher Walken u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
In Wyoming um 1890 fürchten die dortigen Viehbarone um Einwanderer, die ihnen das Land streitig machen. Skrupellos heuern sie eine Bande von Auftragsmördern an, bis ein Sheriff davon erfährt und ihnen entgegen tritt. Michael Cimino, der unlängst verstarb, plante nach seinem Vietnam-Kriegsdrama THE DEER HUNTER einen opulenten Spätwestern. Die Dreharbeiten verzögerten sich jedoch immens, das Budget wurde entschieden überschritten. Die anschließende Kritikerhäme sowie die hohen Verluste der Produktionsfirma verliehen HEAVEN’S GATE das Image eines der größten Misserfolge der US-Filmgeschichte. Heute jedoch gilt der Film als großes Drama und kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte der USA. Zum Gedenken an Michael Cimino und zum 80. Geburtstag des Hauptdarstellers Kris Kristofferson!

Mit Einführung von Matthias Kirchner.
Sa., 6.8. - 19.30 Uhr
Argentina (Zonda: folclore argentino)
Argentina (Zonda: folclore argentino)
Argentinien, Frankreich, Spanien 2016 | Regie: Carlos Saura | 85 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Carlos Saura, der wie kein zweiter Regisseur mit den Mitteln des Films in der Lage ist, Musik inmitten der gesellschaftlichen Verhältnisse zu porträtieren, begab sich in Argentinien auf die Suche nach den Ursprüngen der enorm vielseitigen Folklore dieses Landes. Er filmte dabei Konzerte und Tanzveranstaltungen und befragte die Künstler. Immer behielt er dabei auch die so wechselvolle Geschichte des Landes im Auge, um zu sehen, wie Musik auf sie reagieren kann. Eine großartige Hommage auf eine einzigartige Kultur!
So., 7.8. - 19.30 UhrSo., 21.8. - 15.30 UhrMo., 22.8. - 19.30 UhrSa., 27.8. - 17.30 Uhr
M – Eine Stadt sucht einen Mörder
M – Eine Stadt sucht einen Mörder
Deutschland 1931 | Regie: Fritz Lang | 107 min. | digital | Peter Lorre, Inge Landgut u.a. | deutsche Fassung.
„Immer muß ich durch Straßen gehen, und immer spür ich, es ist einer hinter mir her. Das bin ich selber!“ So sieht sich Hans Beckert. Er ist ein Mann, der gejagt wird, vom Gangstersyndikat und der Polizei zugleich. Hans Beckert ist der Mann mit dem kreideweißen ‚M’ hinten auf dem Mantel, ist der Mörder der kleinen Else Beckmann und weiterer Mädchen. „Langs erster Tonfilm gehört zu den Meisterwerken des deutschen Vorkriegskinos. Verweise auf das gesellschaftliche Klima der Weimarer Republik am Vorabend des Nationalsozialismus sind augenfällig“ (Lexikon des internationalen Films)
So., 7.8. - 21.30 UhrSo., 14.8. - 19.30 Uhr
Le Mépris – Die Verachtung
Le Mépris – Die Verachtung
Frankreich, Italien 1963 | Regie: Jean-Luc Godard | 103 min. | digital | Brigitte Bardot, Michel Piccoli, Fritz Lang u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Geschichte über den Film und das Kino, und nicht nur eine, nein, eine der größten Geschichten überhaupt, schließlich haben sich der Produzent, der Drehbuchautor und der Regisseur in LE MÉPRIS zusammengefunden, um nichts Geringeres als die "Odyssee" zu verfilmen. Dabei haben die drei nicht nur sehr unterschiedliche Ansichten, wie dies am besten zu geschehen sei. Hinzu kommt, daß die junge Frau des Drehbuchautors zwischen die Fronten der verschiedenen Meinungen und vor allem auch der Männer, die sie vertreten, gerät... LE MÉPRIS – DIE VERACHTUNG ist nicht nur eine unermüdliche Reflexion der Filmkunst, sondern auch eine geradezu überbordende Entfaltung ihrer Möglichkeiten. Mit seinem elegischen Stil, der hier weniger die Antike als vielmehr die große Zeit des Kinos beschwört, personifiziert in Fritz Lang, der sich als Regisseur selbst spielt, nimmt der Film bereits vieles vorweg, was für das spätere Werk von Lang typisch erscheint.
Mo., 8.8. - 19.30 UhrDi., 16.8. - 21.30 Uhr
The Assassin (Nie Yinniang)
The Assassin (Nie Yinniang)
Frankreich, Taiwan, China 2015 | Regie: Hou Hsiao-Hsien | 104 min. | digital | Shu Qi, Chen Chang u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mit THE ASSASSIN führt uns Meisterregisseur Hou Hsiao-Hsien ins China des 9 Jahrhunderts zur Zeit der Tang-Dynastie. Nach langem Exil kehrt eine im Kloster zur Schwertkämpferin ausgebildete Frau in ihre Heimat zurück. Und sie hat einen Auftrag: den Gouverneur zu töten! Aber er ist der Mann, dem sie einst zur Frau versprochen wurde und den sie noch immer leidenschaftlich liebt. Weit entfernt vom Genre der üblichen Martial-Arts-Filme betört THE ASSASSIN mit einer Ästhetik, die eine Sekunde zur Ewigkeit macht.
Mo., 8.8. - 21.30 UhrDo., 11.8. - 21.30 UhrSo., 14.8. - 21.30 UhrMo., 15.8. - 21.30 UhrMi., 17.8. - 21.30 UhrSa., 27.8. - 21.30 Uhr
Das Testament des Dr. Mabuse
Das Testament des Dr. Mabuse
Deutschland 1933 | Regie: Fritz Lang | 115 min. | 35mm | Rudolph Klein-Rogge u.a. | deutsche Fassung.
Der Schwerverbrecher Dr. Mabuse ist Patient der Nervenklinik von Professor Baum und hermetisch von der Außenwelt abgeschirmt. Unermüdlich konzipiert er dort Pläne für Verbrechen und Terror, die in der Welt außerhalb verübt werden, ohne dass man versteht, warum so etwas möglich ist. Die Polizei ist zunächst ratlos, nimmt dann aber Kontakt zu einem abtrünnigen Gangster auf. Dadurch gelingt ihr eine Entdeckung, die jedes Vorstellungsvermögen sprengt. Aber ein ganz großer Anschlag steht noch bevor... Langs Meisterwerk der Spannung und der Düsternis wurde von den Nazis sogleich verboten, da diese eine ganze Reihe von Anspielungen darin fanden.
Di., 9.8. - 21.30 UhrSa., 13.8. - 19.30 Uhr
Das fliegende Klassenzimmer
Do., 11.8. - 14.30 Uhr
InnSaei – Die Kraft der Intuition
InnSaei – Die Kraft der Intuition
Island, Großbritannien, Dänemark, Indien, USA 2016 | Regie: Kristín Ólafsdóttir | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Welt verändert sich schneller als je zuvor. 65% unserer Kinder, so die heutige Annahme, werden in der Zukunft Berufen nachgehen, die es heute noch gar nicht gibt. Es gibt Statistiken, die sagen, dass bis 2020 der häufigste Grund für Erkrankungen Depressionen sein werden. Burn-Out, Ablenkung und Gewalt sind zu einem elementaren Bestandteil in unserer Kultur und unserer Medienlandschaft geworden. Wir sind auf dem Weg, unsere Verbindung zur Natur endgültig zu verlieren. Wie wirkt sich das auf unsere Lebensweise aus? INNSAEI – DIE KRAFT DER INTUITION nimmt uns mit auf eine Reise, wie man in der heutigen Welt voller Stress und Ablenkungen nicht den Kontakt zu sich selbst verliert. Eine eindrucksvolle Geschichte über Selbst-Hinterfragung, Wissenschaft, Natur und Kreativität.
Sa., 13.8. - 17.30 UhrSo., 14.8. - 15.30 UhrMi., 17.8. - 19.30 UhrSo., 21.8. - 17.30 UhrSo., 28.8. - 15.30 Uhr
Caracas, eine Liebe (Desde allá)
Caracas, eine Liebe (Desde allá)
Venezuela 2015 | Regie: Lorenzo Vigas | 93 min. | digital | Alfredo Castro, Luis Silva u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der wohlhabende Armando holt sich für Geld junge Männer in seine Wohnung, die er betrachtet, aber nie berührt. Einer von ihnen ist der Straßenjunge Elder, der ihn beim ersten Treffen niederschlägt und ausraubt. Trotzdem sucht Armando weiterhin die Nähe des gutaussehenden Jungen. Dieser lässt sich zunächst nur des Geldes wegen auf ihn ein, doch nach und nach entwickelt sich eine unerwartete Intimität zwischen den beiden. Während Elder sich zunehmend öffnet, bewahrt Armando einen Rest Distanz. Um ihm nahe zu sein, ist Elder bereit, alles zu tun... Basierend auf einer Geschichte von Guillermo Arriaga (AMORES PERROS, 21 GRAMM) inszeniert Regisseur Lorenzo Vigas ein gewaltreiches Drama über Liebe und Zurückweisung, falsche Vaterfiguren und fatale Begierden. Das spannungsvolle Spiel in den Straßen von Caracas gewann 2015 in Venedig den ‚Goldenen Löwen’.
Di., 16.8. - 19.30 UhrDo., 18.8. - 21.15 UhrSo., 21.8. - 21.30 UhrMo., 22.8. - 21.30 UhrMi., 24.8. - 19.30 UhrDo., 25.8. - 19.30 Uhr
Guibord s'en va-t-en guerre – Mein Praktikum in Kanada
Guibord s'en va-t-en guerre – Mein Praktikum in Kanada
Kanada 2015 | Regie: Philippe Falardeau | 108 min. | digital | Irdens Exantus u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eigentlich ist Steve Guibord ein ganz normaler Politiker. Er hat seinen Wahlkreis und wenig Einfluss. Aber dann wird er zum Zünglein an der Waage. Soll sein Land Kanada im Nahen Osten militärisch intervenieren oder nicht? Ein Politikstudent aus Haiti, der gerade bei ihm ein Praktikum macht, hat die Idee, dafür ganz basisdemokratisch eine Entscheidung zu treffen. So reisen beide durch das Land und befragen das Volk. Auch die eigene Familie bleibt dabei von Meinungsverschiedenheiten nicht verschont... Eine bemerkenswerte Komödie über die Schwierigkeit, vernünftig Politik zu machen – nominiert für den Oscar als ‚Besten fremdsprachigen Film’.
Do., 18.8. - 19.00 UhrSa., 20.8. - 17.00 Uhr
Alles was kommt (L’avenir)
Alles was kommt (L’avenir)
Frankreich, Deutschland 2016 | Regie: Mia Hansen-Løve | 100 min. | Isabelle Huppert, André Marcon, Roman Kolinka u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Gerade schien Nathalies Leben noch in bester Ordnung zu sein: Ein Beruf als Philosophielehrerin, eine eigene Lehrbuchreihe, eine stabile Ehe seit 25 Jahren und zwei fast erwachsene Kinder. Doch dann wird plötzlich alles anders. Ihr Mann verlässt sie für eine Jüngere, ihre exzentrische Mutter muss ins Altersheim und der Verlag deklariert ihre Bücher als altbacken. Doch Nathalie, die die großen Gedanken stets den großen Gefühlen vorgezogen hat, ist fest entschlossen, erhobenen Hauptes den Widerständen des Lebens zu trotzen und offen zu bleiben für alles, was kommt... L’AVENIR – ALLES WAS KOMMT: ein behutsamer, ein tiefsinniger Film! Charmant eingebettetes, gebildetes Großstadtkino - bestens dargestellt durch eine erneut herausragende Isabelle Huppert.
Fr., 19.8. - 19.30 UhrSa., 20.8. - 19.30 UhrSo., 21.8. - 19.30 UhrDi., 23.8. - 19.30 UhrFr., 26.8. - 19.30 UhrSa., 27.8. - 19.30 UhrSo., 28.8. - 17.30 UhrMo., 29.8. - 21.30 UhrDi., 30.8. - 19.30 Uhr
Agnes
Agnes
Deutschland, Belgien 2016 | Regie: Johannes Schmid | 104 min. | digital | Odine Johne, Stephan Kampwirth u.a. | deutsche Fassung.
Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Peter Stamm zeigt uns die Gefühlswelt des Paares Agnes und Walter. Er ist Sachbuchautor und hat es sich mit seinen 41 Jahren gemütlich gemacht; sie dagegen ist radikal, auch in der Liebe. Agnes bringt Walter auf die Idee, er könne doch ihre Beziehung beschreiben, diese in eine Geschichte kleiden, aufschreiben, was ihm wichtig dabei ist. Er willigt ein, schreibt aber mehr und mehr über seine Wünsche und seine Vorstellungen, wie Liebe für ihn auszusehen hat. Auch wenn Walter zu wissen scheint, dass Glück auf Dauer keine guten Geschichten macht, begreift er schließlich, dass er an der Realität nicht vorbeikommt... Regisseur Johannes Schmid erzählt eine so intensive wie überlegte Liebesgeschichte. In hypnotisierenden Bildern und getragen von virtuosen Darstellern fängt AGNES die Linien ein, denen unser Begehren folgt und die jede Liebe zu einer Geschichte machen.
Do., 25.8. - 21.30 UhrFr., 26.8. - 21.30 UhrSo., 28.8. - 19.30 Uhr
Sonita
Sonita
Schweiz, Iran, Deutschland 2015 | Regie: Rokhsareh Ghaem Maghami | 91 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Sonita Alizadeh ist eine junge Afghanin, die wegen der Taliban im Iran lebt. Sie hält sich mit einfachen Jobs über Wasser, träumt aber davon, eine Rapperin zu werden. Aber dann soll Sonita zwangsverheiratet werden; ihr Bruder will sie verkaufen, weil er Geld für seine eigene Ehe braucht. Als die Regisseurin Sonita kennen lernt, entwickelt sich eine so spontane wie intensive Zusammenarbeit zwischen den beiden, so dass sich Rokhsareh Ghaem Maghami schließlich dazu entschließt, die junge Afghanin frei zu kaufen und ihr erste Erfahrungen in der Musikbranche ermöglicht. Ein spannendes Künstlerinnenporträt in einer schwierigen Männerwelt.
Mo., 29.8. - 19.30 UhrMi., 31.8. - 19.30 UhrDo., 1.9. - 19.30 Uhr
Belladonna of Sadness
Belladonna of Sadness
Japan 1973 | Regie: Eiichi Yamamoto | 86 min. | digital (4K) | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Am Vorabend der französischen Revolution wird das schöne Bauernmädchen Jeanne von einem tyrannischen Fürsten vergewaltigt. In ihrer Qual erscheint Jeanne der Teufel in Phallusform und verwandelt ihre Angst in sexuelle Hingabe, um sie in seinen Bann zu ziehen. Ihre neugewonnene diabolische Macht verschafft ihr Respekt unter den Dorfbewohnern. Aber jeder, der seine Seele an den Teufel verkauft, wird einmal den Preis dafür zahlen... BELLADONNA OF SADNESS ist eine Perle des 70er-Jahre-Anime. Basierend auf der Geschichte der Jeanne d'Arc bietet das kunstvolle Meisterwerk psychedelische Bilder und explizite Erotik zugleich. Jetzt ist BELLADONNA OF SADNESS digital restauriert in 4K wieder zu erleben!

Preview am 31.8.!
Mi., 31.8. - 21.30 UhrSo., 4.9. - 21.30 UhrDo., 8.9. - 21.00 UhrDo., 15.9. - 21.15 UhrMo., 19.9. - 21.15 UhrSo., 25.9. - 21.15 Uhr
The Neon Demon
The Neon Demon
Dänemark, Frankreich, USA 2016 | Regie: Nicolas Winding Refn | 110 min. | digital | Elle Fanning u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ein junges Model kommt voller Erwartung nach Los Angeles. Sie wird die Muse eines Modezaren, der sie an der Welt der Schönen und Reichen Teil haben lässt. Aber ihre eigene Schönheit ist nur eine Ware, die man verschlingen kann, wie ein Stück Fleisch, nach dem man Hunger hat. Und so beginnt ein Hochglanz–Horrorfilm, gemacht aus Neid und Intrigen. Der Regisseur von DRIVE festigt mit THE NEON DEMON seinen Ruf als Provokateur und Meister des Schocks.
Do., 1.9. - 21.30 UhrSo., 18.9. - 21.30 UhrDi., 11.10. - 21.00 Uhr
Alles was kommt (L’avenir)
Alles was kommt (L’avenir)
Frankreich, Deutschland 2016 | Regie: Mia Hansen-Løve | 100 min. | digital | Isabelle Huppert, André Marcon, Roman Kolinka u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Gerade schien Nathalies Leben noch in bester Ordnung zu sein: Ein Beruf als Philosophielehrerin, eine eigene Lehrbuchreihe, eine stabile Ehe seit 25 Jahren und zwei fast erwachsene Kinder. Doch dann wird plötzlich alles anders. Ihr Mann verlässt sie für eine Jüngere, ihre exzentrische Mutter muss ins Altersheim und der Verlag deklariert ihre Bücher als altbacken. Doch Nathalie, die die großen Gedanken stets den großen Gefühlen vorgezogen hat, ist fest entschlossen, erhobenen Hauptes den Widerständen des Lebens zu trotzen und offen zu bleiben für alles, was kommt... L’AVENIR – ALLES WAS KOMMT: ein behutsamer, ein tiefsinniger Film! Charmant eingebettetes, gebildetes Großstadtkino - bestens dargestellt durch eine erneut herausragende Isabelle Huppert.
Fr., 2.9. - 19.30 UhrSa., 3.9. - 17.30 UhrSo., 18.9. - 17.00 UhrSo., 2.10. - 17.00 UhrSo., 23.10. - 15.00 Uhr
The Lobster
The Lobster
Griechenland, Frankreich, Großbritannien 2015 | Regie: Giorgos Lanthimos | 118 min. | digital | Colin Farrell, Rachel Weisz, Léa Seydoux u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Eine Liebesgeschichte in einer nicht allzu fernen Zukunft: Die Regeln der als ‚The City’ organisierten Gesellschaft erlaubt es Menschen nur noch, ihr Leben als Paar zu verbringen. Singles werden in ‚The Hotel’ gebracht: Hier haben sie 45 Tage lang
Zeit, einen passenden Partner zu finden. Gelingt dies nicht, werden sie in ein Tier ihrer Wahl verwandelt und in einer Wildnis namens ‚The Woods’ ausgesetzt. Dem verzweifelten Single David gelingt schließlich die Flucht in die Natur. Dort trifft er auf eine Partisanengruppe: Bei ‚The Loners’ ist das Alleinsein Pflicht. Doch David verliebt sich... Tiefenpsychologischer, nervlich kaum zu erfassender Bilderreigen in einer surrealen Welt, in der Beziehungswahn / -faschismus gegen Single-Terrorismus ausgelotet und gegenüber gestellt wird. Und zudem darf man dann durchaus die Frage nach seinem Lieblingstier stellen.
Fr., 2.9. - 21.30 UhrSa., 3.9. - 21.30 UhrDi., 20.9. - 21.30 UhrMo., 26.9. - 21.00 UhrDo., 29.9. - 21.00 UhrSo., 2.10. - 21.15 UhrDi., 4.10. - 21.00 UhrFr., 14.10. - 21.30 Uhr
Fuocoammare – Seefeuer
Fuocoammare – Seefeuer
Frankreich, Italien 2015 | Regie: Gianfranco Rosi | 108 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Titel bezieht sich auf ein italienisches Lied aus der Zeit des 2.Weltkriegs. Damit verweist Regisseur Gianfranco Rosi zugleich auf das heutige Leben auf der Insel Lampedusa, das Leben der Einheimischen und das Überleben der zahlreichen Flüchtlinge, die dort ankommen, wenn sie nicht ertrunken sind. Er zeigt dabei etwa einen Arzt, der ans Ende seiner Kräfte kommt oder er lässt Flüchtlinge ihre Erlebnisse schildern. Als Leitmotiv dient dabei ein Junge, der seine Seekrankheit überwinden will. Gefeiert von der Kritik, gewann FUOCOAMMARE –SEEFEUER bei der Berlinale 2016 den 'Goldenen Bären'.
Sa., 3.9. - 19.30 UhrSo., 4.9. - 17.30 Uhr
Lou Andreas-Salomé
Lou Andreas-Salomé
Österreich, Deutschland 2016 | Regie: Cordula Kablitz-Post | 113 min. | digital | Nicole Hesters, Katharina Lorenz u.a. | deutsche Fassung.
Lou Andreas-Salomé (1861-1937) gilt als eine der faszinierendsten Frauen in ihrer Zeit. Das liegt an ihrer starken Persönlichkeit, ihrem unkonventionellen Lebensstil, vor allem aber an ihren Kontakten und Liebschaften zu bedeutenden Männern wie Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke oder Sigmund Freud. Ihre eigenen schriftstellerischen Fähigkeiten und ihre Arbeit als Psychoanalytikerin werden dabei häufig unterbewertet. Regisseurin Cordula Kablitz-Post möchte mit ihrem ambitionierten Porträt dieses geläufige Bild korrigieren. Ergebnis ist ein starker Frauenfilm und ein faszinierendes Stück Zeitgeschichte.
So., 4.9. - 15.00 UhrMo., 5.9. - 21.30 UhrDi., 6.9. - 19.00 UhrSo., 25.9. - 14.30 UhrSo., 23.10. - 19.00 Uhr
Parchim International
Parchim International
Deutschland 2015 | Regie: Stefan Eberlein, Manuel Fenn | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
2007 kauft der chinesische Investor Jonathan Pang einen alten Militärflughafen in Mecklenburg-Vorpommern. In einer kleinen Stadt namens Parchim will er eine internationale Drehscheibe für Flugfrachtverkehr zwischen China, Europa und Afrika schaffen. Er hat sich nicht weniger vorgenommen, als die internationalen Warenströme umzulenken und aus Parchim ein neues Zentrum der Globalisierung zu machen. Aber passt seine Idee auch in die norddeutsche Provinz? Während Pangs deutscher Berater sich weiter und weiter in den Sumpf deutscher Bürokratie verrennt, reist Pang mit bezwingendem Optimismus quer durch die Welt, um über alle Grenzen hinweg andere von seiner Idee zu begeistern. Ein Provinzflughafen als Brennpunkt der Globalisierung, als Wunschmaschine, in die jeder seine Träume hineinprojiziert - das Aufeinandertreffen der Lebenswelten und Glaubenssysteme erzählt PARCHIM INTERNATIONAL als Tragikomödie mit bitteren Einblicken in die skurrile Realität des Kapitalismus.
So., 4.9. - 19.30 UhrFr., 9.9. - 19.00 UhrSa., 10.9. - 17.00 UhrSa., 17.9. - 17.00 Uhr
Meine Brüder und Schwestern im Norden
Meine Brüder und Schwestern im Norden
Deutschland 2016 | Regie: Sung-Hyung Cho | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Wer weiß außerhalb des Landes wirklich etwas über Nordkorea? Was wir von diesem abgeschotteten Land zu sehen und zu hören bekommen, ist immer das gleiche: Militär-Paraden mit Panzern und Raketen, Soldaten und Soldatinnen, die wie Roboter marschieren, Kriegsdrohungen, Hungersnöte, abgemagerte Kinder und nicht zuletzt die drei Generationen von scheinbar wahnsinnigen Diktatoren und die ihnen hysterisch huldigende Gefolgschaft. Sung-Hyung Cho geht diesen Fragen nach, mitten drin – in Nordkorea: MEINE BRÜDER UND SCHWESTERN IM NORDEN porträtiert die Menschen hinter den hartnäckigen Klischees und Stereotypen eine unverstandenen Landes und gibt Einblicke hinter die protzige Propagandafassade einer uns verschlossenen Lebenswelt.
Mo., 5.9. - 19.30 UhrDi., 6.9. - 21.00 UhrDo., 8.9. - 19.00 UhrSo., 11.9. - 15.00 UhrSo., 9.10. - 17.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 51 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 51 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2016 | Regie: diverse | ca. 120 min. | digital | Originalfassung.
Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt im September erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns am Start.
Mi., 7.9. - 19.00 Uhr
Test
Test
USA 2013 | Regie: Chris Mason Johnson | 89 min. | digital | Scott Marlowe, Matthew Risch u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
San Francisco, 1985: in der Szene machen sich Unsicherheit und Angst breit. Es scheint eine neue tödliche Krankheit zu geben, die vermutlich hauptsächlich Homosexuelle befällt. Vor diesem Hintergrund wird Frankie Mitglied einer professionellen Dance-Group, ein Traum wird wahr. Dort lernt er Todd kennen, charismatisch und offen schwul. Frankie verliebt sich in ihn, aber es gibt eben diese neue Krankheit... Regisseur Chris Mason Johnson gelang zu sehr guter Musik ein stimmiges Porträt über eine Epoche, als über Aids eine Gesellschaft in Panik, Hysterie und Homophobie zu zerfallen drohte (Kontext: „HIV/AIDS und Homosexualität – 80er und heute“).

Am 10. September mit Vorfilm „Positive Gefühle“ (DE 2015; 30 Min.), Sektempfang und Diskussionsrunde. Teilnehmer: Karl-Heinz Riegler (Präsident Aidshilfe Heidelberg), Lars Klitgaard (Journalist, HIV-Aktivist) und Daniel Knuchel (Kulturwissenschaftler).
Sa., 10.9. - 19.00 UhrSo., 11.9. - 17.00 Uhr
Vor der Morgenröte – Stefan Zweig in Amerika
Vor der Morgenröte – Stefan Zweig in Amerika
Deutschland 2016 | Regie: Maria Schrader | 107 min. | digital | Josef Hader, Barbara Sukowa u.a. | deutsche Fassung.
Stefan Zweig: Österreicher, Jude und Pazifist gilt als einer wichtigsten Autoren zwischen den Weltkriegen, berühmt insbesondere für seine Biographien und Novellen. Schon 1934 geht er ins Exil nach London, seine Frau bleibt zurück. Aber das ist nur die erste Station einer Odyssee, die 1942 in Brasilien mit dem Selbstmord des Schriftstellers endet. Gegliedert in vier Episoden porträtiert Maria Schrader einen Intellektuellen, der am Aufstieg des Nationalsozialismus und der eigenen Hilflosigkeit immer mehr verzweifelt. Die hohe künstlerische Sorgfalt macht VOR DER MORGENRÖTE bei exzellenter Besetzung zu einem der besten deutschen Filme seit Jahren.
So., 11.9. - 19.00 UhrMo., 12.9. - 16.30 UhrDi., 13.9. - 19.00 UhrMi., 14.9. - 16.30 UhrSo., 18.9. - 14.30 Uhr
High-Rise
High-Rise
Großbritannien 2015 | Regie: Ben Wheatley | 112 min. | digital | Jeremy Irons, Sienna Miller u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
1975 schrieb der Science-Fiction-Autor James Graham Ballard einen Roman, dessen Handlung ganz in einem Hochhaus spielt. In einem Hochhaus, das einem alles bietet, so vollkommen, dass man es nicht mehr zu verlassen braucht. Dort zieht ein junger, beruflich erfolgreicher Mann ein, der sich allmählich mit den Nachbarn anfreundet, von denen einige ziemlich merkwürdige Charaktere sind. Vor allem aber begreift er, dass das Leben im Hochhaus von einer extremen sozialen Hierarchie geprägt ist: die da oben im Penthouse, die da unten im Erdgeschoss. Als er einen Unterschichtler kennenlernt, der einen großen Hass auf die da oben hat und diese sogar umbringen will, gerät er zwischen die Fronten. Spannend inszeniertes Modell sozial bedingter Gewalt, inszeniert mit Starbesetzung.
So., 11.9. - 21.00 Uhr
Fickende Fische
Fickende Fische
Deutschland 2001 | Regie: Almut Getto | 103 min. | digital | Tino Mewes, Sophie Rogall u.a. | deutsche Fassung.
Haben Fische Sex? Jedenfalls haben junge Menschen Probleme. So Jan, so Nina. Nina kann auf ihren Skates nicht bremsen und trifft darum auf Jan. Die Freche und der Schüchterne. Sie brechen gemeinsam aus der Welt aus und leben ihr Leben fern der Wirklichkeit, als ob sie eine Nacht im Aquarium verbringen würden. Aber das Leben holt sie ein, denn Jan ist mit dem HIV-Virus infiziert... (Kontext: „HIV/AIDS und die vergessenen Betroffenen“).

Am 12. September mit Vorfilm „Keiner darf es wissen – Corinne und ihr Geheimnis“ (DE 2014; 29 Min) und Gesprächsrunde. Teilnehmer: Elke Adler (Schulprävention) und Juliane Schurig (Sozialarbeiterin).
Mo., 12.9. - 19.00 UhrDi., 13.9. - 17.00 Uhr
Der Nachtmahr
Der Nachtmahr
Deutschland 2015 | Regie: Akiz | 88 min. | digital | Kim Gordon, Wilson Gonzalez Ochsenknecht u.a. | deutsche Fassung | FSK: 12.
Ziemlich unbeschwert verschwendet Tina ihre Jugend. Aber nach einer ganz besonders wilden Party wird sie von Alpträumen heimgesucht, die sie nicht mehr loslassen. Ihre Vorstellungswelt ist von einer Missgestalt beherrscht, wie man sie von früher aus den großen Glasbehältern im Biologieunterricht kannte. Ihre Eltern können Tina nicht helfen und schicken sie zum Psychiater. Dieser schlägt vor, Tina möge sich der Schreckensfigur bewusst annähern. Es beginnt ein subtiler Horror, der seinesgleichen sucht... Wildes, junges deutsches Kino, wie man es nur ganz selten zu sehen bekommt!
Di., 13.9. - 21.15 Uhr
Same Same But Different
Same Same But Different
Deutschland 2009 | Regie: Detlev Buck | 100 min. | digital | David Kross, Apinya Sakuljaroensuk u.a. | deutsche Fassung.
Abiturient Ben jobbt in Kambodscha, lernt dort das Barmädchen Sreykeo kennen und verliebt sich in sie. Sreykeo arbeitet als Prostituierte und ist HIV-positiv. Ben, selbst HIV-negativ, bleibt zunächst bei ihr und versucht, eine Therapie für sie zu organisieren. Das erweist sich als äußerst schwierig, zumal auch der Familien- und Freundeskreis von Ben über sein Liebesleben sehr unterschiedlicher Meinung ist. Bald muss Ben sich entscheiden... Detlev Bucks interkulturelle Liebesgeschichte ist eher atypisch für sein Gesamtwerk, erzählt betont undramatisch und setzt bei einem komplexen Plot besonders auf schauspielerische Leistungen. (Kontext: „HIV/AIDS und die andere Welt“).

Am 14. September mit Vorfilm „Dreams of a Good Life“ (SA 2001; 15 Min) und Abschlussvortrag: „30 Jahre HIV/AIDS im Film – ein Streifzug“.
Mi., 14.9. - 19.00 UhrDo., 15.9. - 17.00 Uhr
Der Geschmack der Kirsche
Der Geschmack der Kirsche
Iran, Frankreich 1997 | Regie: Abbas Kiarostami | 99 min. | digital | Homayoun Ershadi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Mann mittleren Alters will sich umbringen; sein Grab hat er bereits für sich geschaufelt. Es fehlt allerdings noch jemand, der ihn mit Erde bedeckt. So fährt er durch die Randgebiete Teherans und sucht nach einem Helfer. Doch alle angesprochenen Personen lehnen ab – teils aus moralischen, teils aus religiösen Gründen. Schließlich trifft er auf jemanden, der ein krankes Kind hat und dringend Geld braucht... Ein wunderbares Stück Filmphilosophie über Leben und Tod, gedreht in langen Einstellungen und mit aufreizender Ruhe. Goldene Palme in Cannes 1997!
Do., 15.9. - 19.00 Uhr
Like Someone in Love
Like Someone in Love
Frankreich, Japan 2012 | Regie: Abbas Kiarostami | 109 min. | digital | Ryô Kase, Tadashi Okuno u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Studentin Akiko in Tokio hat einen Nebenjob als Callgirl. Es ist anstrengend. Als sie aber den älteren Herrn Takashi kennen lernt, entwickelt sich durch Takashis sanfte Art eine besondere Beziehung, in der sich der ältere Herr langsam auch um die Privatsphäre Akikos zu kümmern beginnt. Das könnte Probleme geben, denn Akiko hat einen Freund und der weiß natürlich nichts von ihrer Nebentätigkeit... Ein leiser, bisweilen hauchzarter Film – charmant und bisweilen sogar komisch, bemerkenswert!
Fr., 16.9. - 19.00 UhrDi., 27.9. - 21.30 Uhr
The Beatles: Eight days a week – The Touring Years
The Beatles: Eight days a week – The Touring Years
USA 2016 | Regie: Ron Howard | 130 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ron Howard wurde bekannt durch Filme wie A BEAUTIFUL MIND und RUSH. Nun präsentiert er einen Dokumentarfilm über die Beatles zur Zeit der frühen 1960er Jahre. Die vier Pilzköpfe Paul, John, George und Ringo eroberten von Liverpool aus die Welt. THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK begleitet die Band während ihrer Tour-Jahre, und damit von ihren Anfängen im Hamburger Star Club bis zu ihrem letzten Konzert in San Francisco im Jahr 1966. Der Film beleuchtet, wie die vier ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten zusammen als Band funktionierten, ihre Entscheidungen trafen und Songs schrieben. Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen einer der einflussreichsten Bands der Popgeschichte - mit bislang nie veröffentlichtem Material!
Sa., 17.9. - 19.00 UhrSo., 18.9. - 11.00 UhrDi., 20.9. - 19.00 UhrMi., 21.9. - 21.15 UhrSa., 24.9. - 16.30 UhrSo., 25.9. - 11.00 UhrDi., 27.9. - 19.00 UhrFr., 30.9. - 19.00 UhrSo., 2.10. - 14.30 UhrMi., 5.10. - 19.00 Uhr
Der Wind wird uns tragen
Der Wind wird uns tragen
Iran 1999 | Regie: Abbas Kiarostami | 118 min. | digital | Behzad Dourani u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Titel zitiert aus einem Gedicht der Lyrikerin Forough Farrokzhad: Drei Journalisten reisen in ein abgelegenes kurdisches Dorf. Sie warten auf den offenbar bevorstehenden Tod einer sehr alten Dorfbewohnerin, die dann nach einer ungewöhnlichen Begräbniszeremonie bestattet werden soll. Um im Dorf kein Aufsehen zu erregen, behaupten sie, Schatzsucher zu sein. Allerdings werden sie es eine ganze Weile weiterhin behaupten müssen, denn die alte Frau will und will nicht sterben... Gedreht mit Laien, gelang Kiarostami ein humorvolles wie tiefsinniges Poem voll prägnanter Bilder. Wohl eines seiner stimmigsten Werke.
So., 18.9. - 19.00 Uhr
Die Liebesfälscher (Copie conforme)
Die Liebesfälscher (Copie conforme)
Frankreich, Italien, Iran 2010 | Regie: Abbas Kiarostami | 106 min. | digital | Juliette Binoche, William Shimell u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Bei einer Lesung in der Toskana trifft ein britischer Autor auf eine französische Kunstexpertin. Sie scheinen sich von früher her zu kennen und wollen sich die Zeit bis zur Abreise des Schriftstellers mit einem Kurztrip aufs Land vertreiben. Sie fahren in ein idyllisches Bergdorf - unterwegs bereits bemerken beide, sie könnten sich ineinander verlieben. Am Ziel angekommen geben sie vor, schon seit 15 Jahren verheiratet zu sein. Sein und Schein bleiben undurchschaubar: spielen sie nur, ein Ehepaar zu sein? Es kommt zu einer Diskussion über Original und Fälschung in der Kunst und im Leben, Verletzungen und Enttäuschungen. Die toskanische Landschaft im Hintergrund korrespondiert mit den philosophischen Ausführungen. COPIE CONFORME war Kiarostamis erster komplett in Europa gedrehter Film, seine Rückkehr zum narrativen Kino und zum meisterhaften Kunstfilm.
Mo., 19.9. - 19.00 UhrSo., 25.9. - 19.00 Uhr
Quer durch den Olivenhain
Quer durch den Olivenhain
Iran 1994 | Regie: Abbas Kiarostami | 103 min. | 35mm | Mohamad Ali Keshavarz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein junger Arbeiter auf dem Land bekommt die Möglichkeit, in einer kleinen Rolle an einem Spielfilm mitzuwirken. Als sich der männliche Hauptdarsteller als ungeeignet erweist, bekommt der Arbeiter seine große Chance. Besonders aufregend ist seine neue Rolle für ihn dadurch, dass die im Film Angebetete auch im wahren Leben von ihm unsterblich geliebt wird... Abbas Kiarostami gestaltet aus diesem einfachen Plot eine wunderbare Film-im-Film Geschichte, die viel von den Lebensverhältnissen im Iran vermittelt. QUER DURCH DEN OLIVENHAIN fand bei der Kritik höchstes Lob – unter anderem von Peter Handke.
Mi., 21.9. - 19.00 Uhr
La Vache – Unterwegs mit Jacqueline
La Vache – Unterwegs mit Jacqueline
Frankreich, Marokko 2015 | Regie: Mohamed Hamidi | 91 min. | digital | Fatsah Bouyahmed, Lambert Wilson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Kuh ist der Star in Mohamed Hamidis Roadmovie. Die wunderschöne Jaqueline, braun, mit großen Hörnern und rundem Euter, darf an der Landwirtschaftsausstellung in Paris teilnehmen. Aber sie gehört einem armen Bauern in Algerien. Dieser muss sich das Geld für die Reise bei den Dorfältesten erst zusammenkratzen. Aber dann beginnt das große Abenteuer, eine betont langsame Entdeckung des Frankreichs von heute – mit all seinen Problemen, aber stets getragen von unerschütterlichem Optimismus.
Do., 22.9. - 19.00 UhrSa., 24.9. - 19.00 UhrSo., 25.9. - 17.00 UhrMo., 26.9. - 19.00 Uhr
"Film & Wein"
Regie: ???.
Im September wieder bei uns in unserem Programm: eine weitere Vorstellung von „Film und Wein“. Welche außergewöhnliche Filmperle gilt es diesmal zu entdecken? Diesmal wurde „ein deutsches Melodram aus Ende der 70er Jahre: schrill, kühn und radikal“ angekündigt – wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein! Referentin: Verena Madtstedt. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 23.9. - 19.00 Uhr
Francofonia
Francofonia
Deutschland, Frankreich 2015 | Regie: Alexander Sokurov | 90 min. | digital | Louis-Do de Lencquesaing u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Sommer 1940. Paris ist von den Deutschen besetzt, so auch der Louvre mit seinen Kunstschätzen. Jedoch gelingt es dem damaligen Direktor in Verhandlung mit dem für den „Kulturschutz“ zuständigen Wehrmachtssoldaten, die Sammlung vor Plünderung und Zerstörung zu bewahren. „Reich, komplex, provokant“ (Screen Daily): Bei seiner Weltpremiere in Venedig gefeiert, erzählt FRANCOFONIA, der jüngste Film von Altmeister Alexander Sokurov, zwischen Fiktion und Dokumentation von der Rettung der Louvre-Schätze vor dem deutschen Zugriff im Zweiten Weltkrieg. Eine traumhafte Meditation über Geschichte, Krieg und Kunst, Menschlichkeit und Ästhetik.
Di., 27.9. - 17.00 Uhr
How to steal a million – Wie klaut man eine Million?
How to steal a million – Wie klaut man eine Million?
USA 1966 | Regie: William Wyler | 123 min. | digital | Audrey Hepburn, Peter O’Toole u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein angesehener Pariser Kunstsammler betätigt sich in Wirklichkeit als Kunstfälscher, der als Hobby seine selbst angefertigten Fälschungen eines van Gogh oder einer Venus-Statue lukrativ zu verkaufen versucht. Dessen hübsche Tochter ist davon allerdings nicht begeistert. Alleine zu Hause überrascht sie einen dort eingedrungenen Kunstexperten und Echtheitsprüfer, den sie aber für einen Dieb hält...

Mit Einführung von Prof. Dr. Henry Keazor, Universität Heidelberg / ZEGK - Institut für Europäische Kunstgeschichte im Rahmen der Veranstaltungsreihe „FAKE - Fälschungen wie sie im Buche stehen“, Universitätsbibliothek Heidelberg.
Mi., 28.9. - 19.00 Uhr
Von Trauben und Menschen
Von Trauben und Menschen
Frankreich 2014 | Regie: Paul Lacoste | 76 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Schauplatz: Frankreich, eine kleine Weinregion namens Gaillac östlich von Toulouse. Die Zeit: Mitte September. Das Personal: eine Gruppe von etwa 20 Frauen und Männern jeden Alters – mit Lesescheren und Eimern bewaffnet, Erntehelfer für die Wochen der Weinernte... Behutsam tastet sich dieser schöne Dokumentarfilm an seine Protagonisten heran und lässt etwas aus dem Leben jedes einzelnen Erntehelfers erfahren. Beispielsweise sind da zwei Studentinnen, die ihren Platz im Leben suchen. Oder eine 50-jährige Frau, die nach ihrer Entlassung ansonsten keine Arbeit mehr findet. Eine junge Familie aus der Region, die sich bewusst für ein unabhängiges Leben entschieden hat. Sie alle sind stolz auf ihre gemeinsame Tätigkeit und Zeit im Weinberg, die ihnen aus unterschiedlichsten Gründen hilft, über die Runden zu kommen.
Do., 29.9. - 19.00 UhrSa., 1.10. - 19.00 UhrMo., 3.10. - 17.00 Uhr
Hieronymus Bosch – Schöpfer der Teufel
Hieronymus Bosch – Schöpfer der Teufel
Niederlande 2015 | Regie: Pieter van Huystee | 87 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Hieronymus Bosch (1450-1516) ist einer der faszinierendsten Maler der Kunstgeschichte. Seine noch erhaltenen 25 Gemälde auf Holztafeln offenbaren eine Fülle rätselhafter Details, die die Schau- und Deutungslust des Betrachters ins Unermessliche treiben können. Warum etwa gibt es so viele Darstellungen von Eulen in seinem Werk? Das etwa fragte sich ein Team von fünf Kunsthistorikern, die eine Jubiläumsausstellung in ’s-Hertogenbosch, dem Heimatort des Künstlers, vorbereiten. Bei ihrer Recherche werden diese einerseits mit der Eitelkeit des Kunstbetriebs konfrontiert. Andererseits begegnen Ihnen Enthusiasten, die der Bilderwelt des Hieronymus Bosch hoffnungslos verfallen sind.
So., 2.10. - 11.00 UhrMo., 3.10. - 19.00 UhrFr., 7.10. - 19.00 UhrMo., 10.10. - 19.00 UhrSo., 23.10. - 17.00 UhrSo., 30.10. - 14.30 Uhr
Mahana – Eine Maori-Saga
Mahana – Eine Maori-Saga
Neuseeland 2016 | Regie: Lee Tamahori | 103 min. | digital | Akuhata Keefe, Temuera Morrison u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
In den 1960er-Jahren ist das Leben der Schafscherer an der Ostküste Neuseelands noch tief in alten Maori-Traditionen verwurzelt. Unter dem strengen Blick des Familien-Ältesten leben drei Generationen unter einem Dach. Der 14-jährige Simeon – Enkel von Tamihana Mahana – beugt sich nur widerwillig der Autorität und gibt seinem Großvater ungewohnte Widerworte. Und dann verliebt sich Simeon auch noch in die Tochter der Familie Poata, mit denen die Mahanas schon ewig im Clinch liegen. Die Fronten zwischen Großvater und Enkel verhärten sich dramatisch. Als zufällig ein altes Foto in Simeons Hände fällt, lüftet sich ein wohlgehütetes Familiengeheimnis, das alles ändert. Mehr als zwei Jahrzehnte nach DIE LETZTE KRIEGERIN kehrt Lee Tamahori mit einer mitreißenden Familiensaga nach Neuseeland zurück, die mit einem überzeugenden Cast, einem authentischem Setting und einer spannenden Geschichte punktet.
So., 2.10. - 19.00 UhrDo., 6.10. - 19.00 UhrSa., 8.10. - 21.30 UhrMo., 10.10. - 21.00 UhrMi., 19.10. - 21.00 Uhr
InnSaei – Die Kraft der Intuition
InnSaei – Die Kraft der Intuition
Island, Großbritannien, Dänemark, Indien, USA 2016 | Regie: Kristín Ólafsdóttir | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Welt verändert sich schneller als je zuvor. 65% unserer Kinder, so die heutige Annahme, werden in der Zukunft Berufen nachgehen, die es heute noch gar nicht gibt. Es gibt Statistiken, die sagen, dass bis 2020 der häufigste Grund für Erkrankungen Depressionen sein werden. Burn-Out, Ablenkung und Gewalt sind zu einem elementaren Bestandteil in unserer Kultur und unserer Medienlandschaft geworden. Wir sind auf dem Weg, unsere Verbindung zur Natur endgültig zu verlieren. Wie wirkt sich das auf unsere Lebensweise aus? INNSAEI – DIE KRAFT DER INTUITION nimmt uns mit auf eine Reise, wie man in der heutigen Welt voller Stress und Ablenkungen nicht den Kontakt zu sich selbst verliert. Eine eindrucksvolle Geschichte über Selbst-Hinterfragung, Wissenschaft, Natur und Kreativität.
Mo., 3.10. - 15.00 UhrSa., 22.10. - 17.00 Uhr
Belladonna of Sadness
Belladonna of Sadness
Japan 1973 | Regie: Eiichi Yamamoto | 86 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Am Vorabend der französischen Revolution wird das schöne Bauernmädchen Jeanne von einem tyrannischen Fürsten vergewaltigt. In ihrer Qual erscheint Jeanne der Teufel in Phallusform und verwandelt ihre Angst in sexuelle Hingabe, um sie in seinen Bann zu ziehen. Ihre neugewonnene diabolische Macht verschafft ihr Respekt unter den Dorfbewohnern. Aber jeder, der seine Seele an den Teufel verkauft, wird einmal den Preis dafür zahlen... BELLADONNA OF SADNESS ist eine Perle des 70er-Jahre-Anime. Basierend auf der Geschichte der Jeanne d'Arc bietet das kunstvolle Meisterwerk psychedelische Bilder und explizite Erotik zugleich. Ein Erlebnis - digital restauriert und in 4K!
Mo., 3.10. - 21.00 Uhr
Krieg und Spiele
Krieg und Spiele
Deutschland 2016 | Regie: Karin Jurschick | 90 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Früher suchte man Vögel am Himmel, heute sieht man dort manchmal Drohnen. Diese unbemannten Luftfahrzeuge in völlig unterschiedlichen Ausführungen verkörpern eine völlig neue Technologie, die sich weltweit gerade enorm ausbreitet. Regisseurin Karin Jurschik recherchierte in ihrem essayistischen Dokumentarfilm KRIEG UND SPIELE ausführlich - und traf auf Personen aus unterschiedlichsten Bereichen, die offenbar ein gemeinsames Interesse verbindet, nämlich das an der perfekten, autonomen Maschine, die gerade in Kriegszeiten den Menschen davon befreien soll, moralische Entscheidungen zu treffen.
Di., 4.10. - 19.00 UhrMi., 12.10. - 19.00 UhrSo., 16.10. - 17.00 Uhr
Irène Schweizer
Irène Schweizer
Schweiz 2016 | Regie: Gitta Gsell | 75 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Irène Schweizer ist eine der profiliertesten europäischen Jazzmusikerinnen. Geboren 1941 in Schaffhausen, entdeckte sie seit ihrer Jugend zunehmend den Freejazz für Klavier und Schlagzeug, spielte darüber hinaus aber auch mit Kollegen wie Mani Neumeier. Ab Mitte der 1970er Jahre trat sie dann als Solo-Künstlerin auf. Sie entwickelte in ihrer Musik einen höchst eigenen Stil, der ihr Publikum nicht nur unterhält, sondern auch fordert. Begleitet wird ihre künstlerische Entwicklung durch ihr langjähriges feministisches Engagement. Gitta Gsell porträtierte eine ungemein spannende Persönlichkeit.

Mit freundlicher Unterstützung von ‚Enjoy Jazz’.
Sa., 8.10. - 17.00 Uhr
Mind & Life
Mind & Life
Schweiz 2016 | Regie: Franz Reichle & Juliette Forster | 81 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Wie lassen sich wissenschaftliches Denken des Westens und östliche Spiritualität miteinander verbinden? Das ist das Anliegen von „Mind & Life“, einem prominent besetzten Gesprächskreis, zu einem Film geworden durch den Schweizer Regisseur Franz Reichle mit MONTE GRANDE. Diese jetzt gezeigte Dokumentation enthält quasi die Vorstufen hierzu, und ist vertiefende Ergänzung. Zu sehen sind Gespräche zwischen dem chilenischen Biologen Francisco Varela, weiteren führenden Wissenschaftlern und dem Dalai Lama aus dem Jahr 1987 und danach. Ihnen ging es um die klassischen philosophischen Themen wie Bewusstsein, Identität, Ethik und Erfahrung. Wie lassen sich diese Begriffe heute neu verstehen? Dabei erhofft man sich, Brücken zu neuen Wegen des Wissens zu bauen. Wir vom Karlstorkino bauen mit – mit Dank an Clemens Bellut („artes liberales“, Heidelberg)!

Vorpremiere-Veranstaltungen aus Anlass der Verleihung des Deutschen Buchhandlungspreises 2016 an "artes liberales". Am Samstag 8.10., 19:00 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs Franz Reichle!
Sa., 8.10. - 19.00 UhrSo., 9.10. - 15.00 UhrSo., 16.10. - 11.00 Uhr
4 Könige
4 Könige
Deutschland 2015 | Regie: Theresa von Eltz | 99 min. | digital | Paula Beer, Jella Haase, Jannis Niewöhner u.a. | deutsche Fassung.
Aus den drei heiligen Königen werden vier. Nach heftigen Krächen in ihren Familien finden sich vier Jugendliche an Heiligabend in der Psychiatrie wieder. Sie sind völlig verschieden und haben nicht nur ihren individuellen Frust und ihre persönliche Trauer auszuhalten, sondern müssen auch miteinander klarkommen. Zumindest bis sie stabil genug sind, um wieder nach Hause zu dürfen.... Exzellent gespielte, deutsche Tragikomödie, die es nicht an Charme und Ironie fehlen lässt.

Mit freundlicher Unterstützung des Heidelberger Selbsthilfebüros. Der Eintritt ist frei (keine Reservierungen möglich)!
So., 9.10. - 11.00 Uhr
Lotte
Lotte
Deutschland 2016 | Regie: Julius Schultheiß | 78 min. | digital | Karin Hanczewski u.a. | deutsche Fassung.
Lotte ist um die 30, Berlinerin, arbeitet als Krankenschwester, soeben hat ihr Freund sie rausgeschmissen, denn Lotte ist ein unausgeglichener Charakter, mal sehr charmant, mal völlig unausstehlich. Als sie nach einer durchzechten Nacht wieder bei der Arbeit zu sein versucht, wird ein junges Mädchen eingeliefert. Lotte erkennt sie: das ist ihre Tochter, die sie einst weggegeben hat. Damit beginnt eine direkte, deutsche Tragikomödie mit einer tollen Hauptdarstellerin, die einmal mehr beweist: es gibt es noch, das flotte deutsche Gegenwartskino.

Preview in Anwesenheit des Regisseurs Julius Schultheiß!
So., 9.10. - 19.00 Uhr
Die Stadt als Beute
Die Stadt als Beute
Deutschland 2016 | Regie: Andreas Wilcke | 84 min. | digital | dF / Originalfassung.
Vier Jahre lang hat Andreas Wilcke den Berliner Immobilienmarkt beobachtet. Er begleitete Investoren, Makler, Wohnungssuchende ebenso wie diejenigen, die sich ihre Berliner Wohnung nicht mehr leisten können. Sein Resultat zeigt die Irrwege der Gentrifizierung, die den einzelnen Stadtteilen ihre Identität nimmt, um trendige Vorstellungen von „Schöner Wohnen“ durchzusetzen. Dabei registriert er das Besondere an der Berliner Situation ebenso wie allgemein erkennbare Strukturen in der Veränderung des deutschen Städtebildes. Eine spannende Dokumentation zu einem sehr wichtigen und aktuellen Thema.
Di., 11.10. - 19.00 UhrSa., 15.10. - 17.00 UhrDi., 18.10. - 21.00 Uhr
L'étudiante et Monsieur Henri – Frühstück bei Monsieur Henri
L'étudiante et Monsieur Henri – Frühstück bei Monsieur Henri
Frankreich 2015 | Regie: Ivan Calbérac | 99 min. | digital | Claude Brasseur, Noémie Schmidt u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Monsieur Henri ist an sich kein Herr, bei dem man gerne klingelt. Er ist ein alter Griesgram und lebt allein mit seiner Schildkröte. Aber er hat eine schöne Altbauwohnung mitten in Paris. Als er gesundheitliche Probleme bekommt, beschließt sein Sohn Paul, dass eine junge Studentin bei ihm einzieht und sich um ihn kümmert. Widerwillig stimmt er zu, dann fasst er jedoch einen boshaften Plan. Die Studentin soll seinem Sohn schöne Augen machen, damit er die ungeliebte Schwiegertochter nicht mehr sehen muss. Und so beginnt eine leichtfüßige, sehr französische Komödie mit Altmeister Claude Brasseur.
Do., 13.10. - 19.00 UhrSo., 16.10. - 15.00 UhrDo., 20.10. - 19.00 Uhr
The Infiltrator
The Infiltrator
USA 2016 | Regie: Brad Furman | 127 min. | digital | Bryan Cranston, Diane Kruger u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.
In den 1980ern wird der US-Agent Robert Mazur unter dem Decknamen „Bob Musella“ in das Imperium des kolumbianischen Drogen-Lords Pablo Escobar eingeschleust, um die dortigen Geldwäschereien, an denen namhafte amerikanische Banken beteiligt waren, aufzuklären. Basierend auf Robert Mazurs Autobiographie drehte Brad Furman ein packendes, ausgesprochen intelligentes True-Life-Drama, das viel Zeitgeist und Stimmungen der 1980er transportiert. Wir zeigen den Film in der deutsch-synchronisierten Fassung (Originalfassung mit Untertiteln nicht verfügbar).
Fr., 14.10. - 19.00 UhrSa., 15.10. - 21.00 UhrMo., 17.10. - 19.00 UhrDo., 20.10. - 21.00 UhrSa., 22.10. - 21.30 UhrMo., 24.10. - 21.30 Uhr
Jonathan
Jonathan
Deutschland 2016 | Regie: Piotr J. Lewandowski | 99 min. | digital | André M. Hennicke, Jannis Niewöhner u.a. | deutsche Fassung.
Jonathan ist 23. Sein Vater Burghardt ist schwer krank; er weiß, dass er sterben wird. Jonathan kümmert sich selbstlos um Burghardt, doch er spürt, dass etwas Unsichtbares zwischen ihnen steht. Gemeinsam mit seiner Tante Martha bewirtschaftet Jonathan den Bauernhof der Familie. Da sich der Zustand von Burghardt zusehends verschlechtert, stellt Martha die Pflegerin Anka ein. Jonathan ist fasziniert von der Leichtigkeit, mit der Anka den essenziellen Fragen des Lebens begegnet und verliebt sich Hals über Kopf. Als Burghardts verschollen geglaubter Jugendfreund Ron auftaucht, blüht Burghardt regelrecht auf. Für Jonathan jedoch ist Ron ein Eindringling. Als ein lange verborgenes Familiengeheimnis ans Licht kommt, steht das Vater-Sohn-Verhältnis endgültig vor einer Zerreißprobe.... „Wenn die Film- und Medienbewertungsstelle (FBW) eines Tages das Prädikat "besonders sinnlich" verleihen sollte, stünde JONATHAN schon jetzt als erster Sieger fest: Denn Poesie ist hier kein Fremdwort, sondern eine Waffe.“ (kino-zeit.de)
Sa., 15.10. - 19.00 UhrSo., 16.10. - 19.00 UhrMo., 17.10. - 21.30 UhrDi., 18.10. - 19.00 UhrMi., 19.10. - 19.00 UhrDi., 25.10. - 21.15 Uhr
"Film & Wein"
Regie: ???.
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein - Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten"! Welche Filmentdeckung gilt es diesmal zu bewundern? Angekündigt wurde „ein tschechischer Historienfilm aus dem Jahr 1969 zum Thema Inquisition: packend, düster und politisch doppelbödig“ – wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein! Referent: Douglas Fear. Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 21.10. - 19.00 Uhr
Das kalte Herz
Das kalte Herz
Deutschland 2016 | Regie: Johannes Naber | 119 min. | digital | Frederick Lau, Henriette Confurius, Moritz Bleibtreu u.a. | deutsche Fassung | FSK: 12.
Der mittellose Peter sucht aus Liebe zu der schönen Lisbeth, die aus gutem Hause stammt, einen Weg, um reich zu werden. In seiner Verzweiflung lässt er sich auf einen Pakt mit dem teuflischen Holländer-Michel ein, der ihm anstelle seines Herzens einen Stein in die Brust setzt. Befreit von jeglichem Mitgefühl gelangt Peter schnell zu Reichtum und Ansehen. Doch Lisbeth erkennt ihren einst so gutmütigen Peter in dem skrupellosen Geschäftsmann nicht mehr wieder und stellt sich gegen ihn. Um Lisbeth zurückzugewinnen, muss Peter um sein Herz kämpfen... „Mit DAS KALTE HERZ wagt sich Johannes Naber an ein klassisches deutsches Märchen aus der Feder von Wilhelm Hauff heran und verwandelt es in ein grandioses und sinnlich überwältigendes Fantasy-Abenteuer. Naber hält sich eng an die Vorlage und übernimmt die Botschaften von damals, die durch ihre allgemeine Gültigkeit auch auf das Hier und Jetzt angewendet werden können. Die Gier der Menschen, die Macht des Geldes, das Sich-Erheben der Reicheren über die Armen, der Kampf zwischen der Vernunft der Moderne und dem archaischen Urglauben.“ (Deutsche Film- und Medienbewertung / Prädikat: Besonders Wertvoll).
Sa., 22.10. - 19.00 UhrSo., 23.10. - 11.00 UhrSo., 23.10. - 21.15 UhrMo., 24.10. - 19.00 UhrDi., 25.10. - 19.00 UhrSa., 29.10. - 16.30 UhrSo., 30.10. - 11.00 UhrSo., 30.10. - 16.30 UhrMo., 31.10. - 19.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 53 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 53 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2016 | Regie: diverse | ca. 100 min. | digital | Originalfassung.
Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt im Oktober ein weiteres Mal die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher – viel Spaß! Reservierung wird empfohlen.
Mi., 26.10. - 19.30 Uhr
Panzerkreuzer Potemkin
Panzerkreuzer Potemkin
Sowjetunion 1925 | Regie: Sergei Eisenstein | 70 min. | digital | Alexander Antonow u.a. | Stummfilm Originalfassung.
Im Revolutionsjahr 1905 meutert die Besatzung eines russischen Kriegsschiffes im Schwarzmeer und übernimmt das Kommando. Dies provoziert die zaristische Armee. Es kommt zu einem Massaker, aber die Revolution siegt. Relativ frei nach tatsächlichen Ereignissen schuf Sergei Eisenstein eine in fünf Teilen untergliederte Chronik, die ihren unmittelbaren propagandistischen Gestus ästhetisch hinter sich lässt und ihn zu einem der wohl berühmtesten Filme macht. In unserer Reihe mit anderen Propagandafilmen sollen auch seine ursprünglichen Intentionen wieder sichtbar werden.

Einführung: Prof. Dr. Tanja Penter, ZEGK, Historisches Seminar, Professur für Osteuropäische Geschichte.
Do., 27.10. - 19.00 Uhr
Mother India
Mother India
Indien 1957 | Regie: Mehboob Khan | 172 min. | digital | Nargis, Sunil Dutt u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Um ihre Heirat finanzieren zu können, müssen sich Radha und Shamu bei einem Geldverleiher einen größeren Betrag borgen. Bald merken sie aber, dass sie nicht in der Lage sind, diesen Kredit zu tilgen. Zumal sie als Analphabeten dem Gutdünken des Geldgebers scheinbar ausgeliefert sind. Es kommt zu harten Konflikten, aber Radha gibt nicht auf, denn sie ist eine Mutter aus Indien, arm aber stolz. Eine Frau, der man ihre Ehre niemals wird nehmen können. MOTHER INDIA, ein großer Klassiker des indischen Melodrams, war der erste indische Film, der für einen Oscar vorgeschlagen wurde.

Einführung: Dr. Markus Schleiter, Institut für Ethnologie.
Fr., 28.10. - 19.00 Uhr
The Birth of a Nation – Geburt einer Nation
The Birth of a Nation – Geburt einer Nation
USA 1915 | Regie: David W. Griffith | 187 min. | digital | Lillian Gish u.a. | Stummfilm Originalfassung.
Einer der umstrittensten, aber auch einflussreichsten Filme der Filmgeschichte: umstritten wegen seines Rassismus, einflussreich wegen seiner zahlreichen technischen Innovationen und seiner Dramaturgie. Anhand der Geschichte zweier Familien aus den Nord- und Südstaaten inszenierte D.W. Griffith ein opulentes opus magnum über die Folgen des Bürgerkriegs für den Süden der USA, der nach der Niederlage wirtschaftlich und politisch daniederlag. Den Weg aus der Krise scheint der Ku-Klux-Klan zu zeigen, der die marodierenden schwarzen Banden vertreibt und wieder für Ordnung sorgt.

Einführung: Dr. Andreas Riffel, ZEGK, Curt-Engelhorn-Lehrstuhl für Amerikanische Geschichte.
Sa., 29.10. - 19.00 Uhr
Triumph des Willens
Triumph des Willens
Deutschland 1935 | Regie: Leni Riefenstahl | 114 min. | digital | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Leni Riefenstahls Dokumentation des Reichsparteitages der NSDAP von 1934 gilt als einer der berühmtesten Propagandafilme überhaupt. Das liegt vielleicht daran, dass sich die verwendeten filmischen Mittel mit ihrem Gegenstand, der Selbstinszenierung des Dritten Reiches, so eng miteinander verbinden, dass sie vermeintlich untrennbar sind – und im Gegenzug sich dessen Ästhetik bis heute bis hin zur Werbung wiederfindet. Fast ohne Kommentar zeigt er eine viertägige Großveranstaltung voller Reden und Rituale. „TRIUMPH DES WILLENS ist ein Dokumentarfilm von einem Parteitag, mehr nicht. Das hat nichts zu tun mit Politik. Denn ich habe aufgenommen, was sich wirklich abgespielt hat und habe es insofern überhöht, als dass ich keinen Kommentar dazu gemacht habe. Ich habe versucht, die Atmosphäre, die da war, durch Bilder auszudrücken und nicht durch einen gesprochenen Kommentar. Und um das ohne Text verständlich zu machen, musste die Bildsprache sehr gut, sehr deutlich sein. Die Bilder mussten das sagen können, was man sonst spricht. Aber deswegen ist es doch keine Propaganda“, urteilte Leni Riefenstahl 2003 über ihren Film.

Einführung: Dr. Kilian Schultes, ZEGK, Historisches Seminar
So., 30.10. - 19.00 Uhr
The Beatles: Eight days a week – The Touring Years
The Beatles: Eight days a week – The Touring Years Trailer
USA 2016 | Regie: Ron Howard | 130 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ron Howard wurde bekannt durch Filme wie A BEAUTIFUL MIND und RUSH. Nun präsentiert er einen Dokumentarfilm über die Beatles zur Zeit der frühen 1960er Jahre. Die vier Pilzköpfe Paul, John, George und Ringo eroberten von Liverpool aus die Welt. THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK begleitet die Band während ihrer Tour-Jahre, und damit von ihren Anfängen im Hamburger Star Club bis zu ihrem letzten Konzert in San Francisco im Jahr 1966. Der Film beleuchtet, wie die vier ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten zusammen als Band funktionierten, ihre Entscheidungen trafen und Songs schrieben. Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen einer der einflussreichsten Bands der Popgeschichte - mit bislang nie veröffentlichtem Material!
Di., 1.11. - 14.00 UhrSo., 13.11. - 19.00 UhrMi., 28.12. - 21.00 UhrSa., 31.12. - 19.30 Uhr
Frantz
Frantz Trailer
Frankreich, Deutschland 2016 | Regie: François Ozon | 113 min. | digital | Paula Beer, Pierre Niney u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Eine Kleinstadt in Deutschland kurz nach dem Ende des 1. Weltkriegs: Die junge Anna geht jeden Tag zum Grab ihres Verlobten Frantz, der in Frankreich gefallen ist. Als eines Tages der junge Franzose Adrien im Ort auftaucht, den es ebenfalls zu Frantz´ Grab zieht, sorgt dies für Irritationen – zumal die Bewohner des Ortes die Niederlage im Krieg gegen den „Erbfeind“ noch nicht verwunden haben. Der Franzose scheint ein Geheimnis mit sich zu tragen... Frankreichs wohl vielseitigster Regisseur François Ozon (8 FRAUEN, SWIMMING POOL u.v.a.) besticht in FRANTZ mit einem in wunderbaren Schwarz-Weiß-Aufnahmen gehaltenen Film über schicksalhafte Verbindungen.
Di., 1.11. - 16.30 UhrMi., 2.11. - 19.00 UhrSa., 5.11. - 16.30 UhrSo., 6.11. - 11.00 UhrSa., 12.11. - 19.00 UhrSo., 13.11. - 16.30 UhrSo., 27.11. - 16.30 UhrSo., 4.12. - 19.00 UhrSo., 25.12. - 21.00 UhrFr., 30.12. - 14.30 Uhr
Auf der Suche nach dem alten Tibet – Eine Reise zu Buddhas Erben
Auf der Suche nach dem alten Tibet – Eine Reise zu Buddhas Erben
Deutschland 2009 | Regie: Vilas Rodizio | 77 min. | digital.
Außerordentliche Photographien von entlegenen Orten des 2,5 Millionen Quadratkilometer großen Landes Tibet. Eine Reise in eine unbegreiflich gewaltige Bergwelt, eine vielfarbige Sammlung von Wundern, Geheimnissen und Geschichten, die Tibet für uns im Westen zum Mythos machen. Das Vertrauen und die Bereitschaft zum Staunen, die der Regisseur seinen Gastgebern entgegenbringt, bleibt dabei nicht unerwidert. Auch dass er und seine Begleiter selbst Buddhisten sind, und als Referenz auf den eigenen Lama verweisen können, öffnet ihnen Türen und Herzen.

Vorstellung in Anwesenheit des Regisseurs. Im Anschluss an die Vorstellung besteht die Möglichkeit zum Gespräch.
Di., 1.11. - 19.00 Uhr
The Lobster
The Lobster Trailer
Griechenland, Großbritannien, Frankreich 2015 | Regie: Giorgos Lanthimos | 118 min. | digital | mit Colin Farrell, Rachel Weisz, Léa Seydoux u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Eine Liebesgeschichte in einer nicht allzu fernen Zukunft: Die Regeln der als ‚The City’ organisierten Gesellschaft erlaubt es Menschen nur noch, ihr Leben als Paar zu verbringen. Singles werden in ‚The Hotel’ gebracht: Hier haben sie 45 Tage lang Zeit, einen passenden Partner zu finden. Gelingt dies nicht, werden sie in ein Tier ihrer Wahl verwandelt und in einer Wildnis namens ‚The Woods’ ausgesetzt. Dem verzweifelten Single David gelingt schließlich die Flucht in die Natur. Dort trifft er auf eine Partisanengruppe: Bei ‚The Loners’ ist das Alleinsein Pflicht. Doch David verliebt sich... Tiefenpsychologischer Bilderreigen in einer surrealen Welt, in der Beziehungswahn / -faschismus gegen Single-Terrorismus ausgelotet und gegenüber gestellt wird.
Di., 1.11. - 21.15 UhrSo., 1.1. - 21.30 UhrSa., 7.1. - 21.45 Uhr
Médecin de campagne – Der Landarzt von Chaussy
Médecin de campagne – Der Landarzt von Chaussy
Frankreich 2016 | Regie: Thomas Lilti | 102 min. | digital | François Cluzet, Marianne Denicourt u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Dr. Werner, in der Dorfgemeinschaft sehr beliebt, ist seit vielen Jahren für eine ländliche Region in Frankreich als Arzt zuständig. Die Leute vertrauen ihm, da er auch für private Sorgen und Nöte immer ein offenes Ohr hat. Als er selbst erkrankt, scheint es unausweichlich, eine Vertretung einzuarbeiten. Doch das Loslassen fällt ihm schwer, und zunächst verheimlicht er der selbstbewussten jungen Ärztin Nathalie auch seine Krankheit. Sie muss sich erst seine Anerkennung und die der Patienten erarbeiten, bevor Dr. Werner sie annimmt... Der studierte Arzt und Regisseur Thomas Lilti mit dem authentischen Portrait eines Landarztes (herausragend gespielt vom François Cluzet), das berührt und auf ein drängendes Problem - den Medizinermangel auf dem Land - aufmerksam macht.
Do., 3.11. - 19.00 UhrSo., 6.11. - 17.00 Uhr
Morris from America – Morris aus Amerika
Morris from America – Morris aus Amerika Trailer
USA, Deutschland 2016 | Regie: Chad Hartigan | 90 min. | digital | mit Markees Christmas, Lina Keller u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der 13-jährige Afroamerikaner Morris lebt mit seinem verwitweten Vater beinahe so zusammen, als wenn sie zwei Brüder wären. Morris möchte ein großer Rapper werden. Als es beide nach Heidelberg verschlägt, ist das für Morris ein Kulturschock. Er muss nun deutsch lernen - und auf der Schule glauben alle, er müsse als Schwarzer doch Basketball spielen und kiffen. Es ist also nicht leicht für ihn, Anschluss zu finden – dann aber trifft er auf ein Mädchen, das ihn anscheinend versteht... MORRIS FROM AMERICA: hauptsächlich gedreht in Heidelberg, mit großem Erfolg beim Sundance Film Festival 2016 gelaufen!
Do., 3.11. - 21.00 UhrFr., 4.11. - 19.00 UhrSa., 5.11. - 19.00 UhrSo., 6.11. - 15.00 UhrSa., 12.11. - 17.00 UhrSo., 13.11. - 14.30 UhrMo., 2.1. - 21.00 UhrDo., 5.1. - 17.00 UhrDi., 21.3. - 10.00 Uhr
Kings of Kallstadt
Kings of Kallstadt
Deutschland 2014 | Regie: Simone Wendel | 90 min. | digital.
Simone Wendel gelang es, Donald Trump zu interviewen, den womöglich zukünftigen Präsidenten der USA. Er und Ketchup-König Heinz haben Ahnen aus dem beschaulichen Pfälzer Weindorf Kallstadt mit knapp 1.200 Einwohnern, aus dem Wendel selbst ebenso stammt. Was aber ist an Kallstadt so besonders? Die Dokumentation KINGS OF KALLSTADT geht dieser Frage nach und ist auch eine liebevolle Studie über den Pfälzer Charakter.

Vorstellung in Anwesenheit der Regisseurin. Im Anschluss an die Vorstellung besteht die Möglichkeit zum Gespräch.
So., 6.11. - 19.00 Uhr
A Good American
A Good American
Österreich 2015 | Regie: Friedrich Moser | 100 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
NSA-Mitarbeiter William Binney entwickelte gemeinsam mit Computerexperten ein Programm zur Datenauswertung von Kommunikationsbewegungen (genannt: ThinThread) – ohne dabei die Privatsphäre des Einzelnen zu verletzen. Er hatte damit keinen Erfolg. Das Programm wurde aus Kostengründen gestoppt, kurz vor den Anschlägen des 11. September. Danach begann der NSA systematisch und mit großem Budget den Schutz der Bürgerechte im Namen der Terrorbekämpfung zu demontieren. A GOOD AMERICAN ist ein packender Doku-Thriller über ein bahnbrechendes Überwachungsprogramm, den brillanten Mastermind dahinter – und wie diese perfekte Alternative zur Massenüberwachung von der NSA-Führung aus Geldgier verhindert wurde.
Mo., 7.11. - 19.00 Uhr
Wild
Wild
Deutschland 2016 | Regie: Nicolette Krebitz | 90 min. | digital | Lilith Stangenberg, Georg Friedrich u.a. | FSK: 16.
Eine junge schüchterne Frau, die in einem Hochhaus wohnt, begegnet eines Tages im Park einem Wolf. Sie sehen sich in die Augen, das wilde Tier fasziniert sie. Sie entwickelt Jagdinstinkt und tatsächlich gelingt es ihr, den Wolf einzufangen und mit in ihre Wohnung zu nehmen. Das verändert ihr Leben grundlegend, sie verwildert. Bereits mit DAS HERZ IST EIN DUNKLER WALD hatte Nicolette Krebitz bewiesen, dass sie außergewöhnliche Filme machen kann. Endlich ist WILD auch in Heidelberg zu sehen.
Mo., 7.11. - 21.30 Uhr
Snowden
Snowden
USA, Deutschland 2015 | Regie: Oliver Stone | 139 min. | digital | Joseph Gordon-Levitt, Nicolas Cage u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Verfilmung des Lebens des berühmten Whistleblowers geriet bereits im Vorfeld in die Schlagzeilen, da sich kein US-Studio fand, diesen Film zu produzieren. Der schmächtige junge Mann mit der Brille gilt eben als Staatsfeind. Der Regisseur wich deshalb u.a. nach München aus, um sich von dort aus der Frage zu nähern, was diesen ehemaligen CIA- und NSA-Mitarbeiter dazu trieb, nach Hongkong zu fliegen und dort der Presse geheimes Material zu übergeben. Jenseits von CITIZENFOUR: SNOWDEN ist ein packend inszeniertes, sehr gutes Biopic geworden – der beste Film von Oliver Stone seit langem.
Di., 8.11. - 19.00 Uhr
Fado
Fado
Deutschland, Portugal 2016 | Regie: Jonas Rothlaender | 101 min. | digital | Luise Heyer, Golo Euler u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Nach dem Tod einer Patientin gerät ein junger Arzt in eine Lebenskrise und fährt nach Lissabon, wo seine Exfreundin als Architektin arbeitet. Zunächst sehr überrascht von seinem plötzlichen Auftauchen, registriert diese mit Wohlwollen, wie er sich in Portugal einzuleben beginnt. So verliebt sie sich wieder in ihn und alles könnte von vorn beginnen. Jedoch tauchen auch alte Probleme schnell wieder auf – denn der Arzt ist krankhaft eifersüchtig... Stimmungsvolles Liebesdrama, das seine Melancholie und Tragik vom Saudade (Weltschmerz) des Fado nimmt.
Di., 8.11. - 21.30 Uhr
Lotte
Lotte
Deutschland 2016 | Regie: Julius Schultheiß | 78 min. | digital | Karin Hanczewski u.a.
Lotte ist um die 30, Berlinerin, arbeitet als Krankenschwester, soeben hat ihr Freund sie rausgeschmissen, denn Lotte ist ein unausgeglichener Charakter, mal sehr charmant, mal völlig unausstehlich. Als sie nach einer durchzechten Nacht wieder bei der Arbeit zu sein versucht, wird ein junges Mädchen eingeliefert. Lotte erkennt sie: das ist ihre Tochter, die sie einst weggegeben hat. Damit beginnt eine direkte, deutsche Tragikomödie mit einer tollen Hauptdarstellerin, die einmal mehr beweist: es gibt es noch, das flotte deutsche Gegenwartskino.
Mi., 9.11. - 19.00 Uhr
Swiss Army Man
Swiss Army Man
USA 2016 | Regie: Dan Kwan, Daniel Scheinert | 97 min. | digital | Paul Dano, Daniel Radcliffe u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Hank, gestrandet auf einer einsamen Insel im Nirgendwo, will sich gerade umbringen, als eine Leiche angeschwemmt wird: ein aufgedunsener Körper, dem als anscheinend letztes Lebenszeichen noch ein paar Darmwinde entweichen. Hank nennt diesen Körper Manny, er beginnt mit ihm eine Freundschaft der besonderen Art, führt mit ihm Gespräche über Gott, die Welt, die Freuden der Masturbation. Als Hank die Insel doch verlassen kann, nimmt er Manny mit, denn als Toter wird er sein Leben von nun an enorm bereichern... Radikal in seiner Szenerie, irrwitzig, ein wenig nekrophil, definitiv geschmacklos, dann wieder warmherzig und entdeckenswert – SWISS ARMY MAN ist einer der abgefahrensten Filme der letzten Jahrzehnte.
Mi., 9.11. - 21.00 UhrMo., 14.11. - 21.00 UhrDi., 15.11. - 21.00 UhrMo., 28.11. - 21.30 Uhr
Raving Iran
Raving Iran Trailer
Schweiz 2016 | Regie: Susanne Regina Meures | 84 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Anoosh und Arash sind zwei begeisterte Techno-Fans. Darum organisieren sie in ihrer Heimat, dem Iran, Raves im Geheimen – denn diese sind komplett illegal. Ihr Traum, einmal bei einer europäischen Großveranstaltung teilnehmen zu können, wird wahr, als man sie nach Zürich zur ‚Streetparade’ einlädt. Als sie dort auftreten, stellt sich bald die Frage, ob sie überhaupt in den Iran zurückkehren sollen... „ RAVING IRAN ist auch ein bisschen politisch. Vor allem aber huldigt er der Freundschaft zweier iranischer DJs, die aus ihrem Land fliehen wollen.“ (Zeit online)
Do., 10.11. - 19.00 UhrSa., 12.11. - 21.15 UhrFr., 23.12. - 21.00 UhrFr., 30.12. - 21.30 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Eine weitere Vorstellung von „Film und Wein“! Auf welche Filmperle dürfen sich unsere Besucher diesmal freuen? Angekündigt wurde ein subtiles politisches Melodram aus dem Jahr 1977 mit zwei Ikonen des italienischen Films – wie immer verbunden mit einem Glas Wein!
Referent: Dr. Matthias Kirchner.
Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 11.11. - 19.00 Uhr
Mali Blues
Mali Blues Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Lutz Gregor | 93 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Porträt der afrikanischen Musikszene an vier Beispielen. Unter ihnen: Fatoumata Diawara, die ein Star geworden ist. Das musikalische Spektrum reicht von der Ballade, den Klängen der Tuaregs bis hin zum Hip-Hop aus Mali. Besonders interessant ist es in diesem schönen Dokumentarfilm zu erleben, wie sich die traditionelle afrikanische Musik westliche Rockmusik aneignet und weiter bearbeitet. Regisseur Lutz Gregor gelangen dabei begeisternde Szenen über die Bedeutung der Musik für das afrikanische Selbstbewusstsein.
So., 13.11. - 11.00 UhrDi., 15.11. - 19.00 UhrFr., 23.12. - 19.00 UhrDi., 27.12. - 19.15 UhrSa., 21.1. - 21.15 UhrSo., 19.3. - 21.15 UhrDi., 6.6. - 21.30 UhrMi., 28.6. - 19.00 Uhr
Schneider vs. Bax
Schneider vs. Bax
Niederlande 2016 | Regie: Alex van Warmerdam | 96 min. | digital | Tom Dewispelaere, Alex van Warmerdam u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Schneider ist ein Auftragskiller. Mitten bei seiner Geburtstagsfeier erhält er den Auftrag, den Schriftsteller Bax zu töten, der sich gerade in einem Vogelschutzgebiet aufhält. Auch dort lässt sich morden. Was Schneider allerdings nicht weiß: Bax hat seine Geliebte und seine Tochter, die stark depressiv ist, bei sich. Und Bax ist auch kein harmloser Dichter, den man einfach so abknallt wie eine Ente. So beginnt in Wasser, Sumpf und unter permanentem Vogelgezwitscher ein Kampf um Leben und Tod. Nach BORGMAN ein weiterer Beweis, in welchem Maße Alex van Warmerdam zu rabenschwarzen Humor fähig ist.
So., 13.11. - 21.30 UhrMo., 14.11. - 19.00 UhrSo., 20.11. - 21.00 UhrMi., 23.11. - 21.00 Uhr
Rudolf Thome – Überall Blumen
Rudolf Thome – Überall Blumen
Deutschland 2016 | Regie: Serpil Turhan | 84 min. | digital.
Hanns Zischler, Bruno Ganz, Hannelore Elsner, Hannah Herzsprung – sie alle haben sich in den Filmen von Rudolf Thome die Zähne geputzt – denn, so Thome: Jeder putzt sie sich anders und das sei doch lustig. Jetzt steht Thome selbst vor dem Badezimmerspiegel bzw. vor der Kamera, dahinter und im Off zu hören: Regisseurin Serpil Turhan, die ihrerseits in Thomes Filmen mitgespielt hat. Entstanden ein liebevolles und ungewöhnliches Porträt eines eigensinnigen Regisseurs.
Mi., 16.11. - 19.00 Uhr
Rote Sonne
Rote Sonne
Deutschland 1970 | Regie: Rudolf Thome | 89 min. | digital | Uschi Obermaier, Marquard Bohm u.a.
„Die Machart, die Art, wie der Film erzählt wird, was auch heute bei mir und in allen meinen späteren Filmen geblieben ist, diese Betonung der alltäglichen Dinge. Man sieht in aller Ausführlichkeit, wie die Personen frühstücken und dies und jenes tun, im nächsten Bild wird jemand erschossen. Das ist natürlich schwer auf einen Nenner zu bringen für das Publikum. Es weiß nicht, wie es sich dazu verhalten soll." Rudolf Thomes einfühlsame Sätze versuchen, die verstörende Wirkung einer einstigen Provokation zu umschreiben, heute ist ROTE SONNE schlicht Kult. Das liegt an der Engführung von Erotik und Revolution. Ein Tramper trifft auf seine Exfreundin, die er immer noch liebt. Die aber wohnt in einer 4-Frauen WG, deren Maxime ist, jeden bürgerlichen Schwanzträger zu töten, der sich in ihr Haus begibt. Es kommt zu einem Showdown am Starnberger See, davor gibt es eine Testsprengung. Kürzlich wurde Uschi Obermaier 70 Jahre alt. Für sie und für Rudolf Thome zeigen wir diesen Film.

Mit Einführung von Dr. Franz Schneider.
Mi., 16.11. - 21.00 Uhr
Latin Lover
Latin Lover
Italien 2015 | Regie: Cristina Comencini | 104 min. | digital | Virna Lisi, Valeria Bruni Tedeschi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Saverio Crispo, Schauspiellegende, Frauenheld, Vater von fünf Töchtern mit fünf Frauen aus vier Ländern, ist vor zehn Jahren von uns gegangen. Nun, zum 10. Todestag werden sich alle Töchter und Witwen (nebst männlichem Anhang) in seinem apulischen Heimatdorf versammeln. Es ist an Susanna, Saverios ältester Tochter, die Familienmitglieder miteinander besser bekannt zu machen und gleichzeitig die temperamentvollen Damen unter Kontrolle zu halten. Eine schier unlösbare Aufgabe. Bis Pedro del Rio, seinerzeit Saverios Stuntdouble, auftaucht und aufdeckt, dass er über den verstorbenen Star viel mehr erzählen kann als alle anderen...
Do., 17.11. - 19.00 UhrSo., 20.11. - 19.00 UhrSa., 26.11. - 21.00 Uhr
Per amor vostro – Aus Liebe zu Euch
Per amor vostro – Aus Liebe zu Euch
Italien 2015 | Regie: Giuseppe M. Gaudino | 109 min. | digital | Valeria Golino, Massimiliano Gallo u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Anna lebt mitten in Neapel. Sie ist verheiratet und Mutter dreier halbwüchsiger Kinder. Sie ist ein großzügiger Mensch und immer bereit, anderen zu helfen. Doch Anne sieht nicht mehr, was in ihrer Familie wirklich vor sich geht. Dass ihr Mann sich in kriminelle Kreditgeschäfte verstrickt, die Kinder sich entfremden, ihre eigenen Eltern sie ausnutzen. Mit der Bewältigung ihres Alltags beschäftigt, droht ihr die Wirklichkeit immer mehr zu entgleiten. Anna spürt: so kann es nicht weitergehen. Und taucht ein in eine zweite Dimension voller Geheimnisse und Wunder... Hauptdarstellerin Valeria Golino wurde beim Festival von Venedig für ihre berührende Leistung völlig zu Recht als „Beste Schauspielerin“ ausgezeichnet.
Fr., 18.11. - 19.00 UhrSo., 20.11. - 11.00 Uhr
La stoffa dei sogni – Der Stoff der Träume
La stoffa dei sogni – Der Stoff der Träume
Italien 2016 | Regie: Gianfranco Cabiddu | 101 min. | digital | Sergio Rubini, Ennio Fantastichini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine kleine abgelegene Insel vor Sardinien, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Hier befindet sich ein Hochsicherheitsgefängnis und gerade erwartet man einen Transport verurteilter Camorra-Mitglieder. Doch das Fährschiff kentert in einem Sturm. Unter den Schiffbrüchigen, die sich auf die Insel retten, befinden sich nicht nur die vier Camorristi, sondern auch die Theatertruppe von Signore Oreste Campese. Bald werden alle vom Wachpersonal eingefangen. Die Sträflinge mischen sich dabei unter die Theaterleute. Wer aber ist wer? Dem Gefängnisdirektor kommt eine Idee: er zwingt die Schiffsbrüchigen, gemeinsam Shakespeares Stück „Der Sturm“ auf die Bühne des Gefängnishofes zu bringen, um herauszufinden, wer echter Schauspieler und wer Verbrecher ist...
Sa., 19.11. - 17.00 UhrSo., 20.11. - 14.30 UhrDi., 22.11. - 19.00 Uhr
Se Dio vuole – Um Himmels Willen
Se Dio vuole – Um Himmels Willen
Italien 2015 | Regie: Edoardo Falcone | 87 min. | digital | Marco Giallini, Alessandro Gassman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Tommaso ist Herzchirurg, ebenso erfolgreich wie arrogant. Um seine Frau Carla und seine Tochter Bianca kümmert er sich wenig. Sein ganzer Stolz ist sein Sohn Andrea, der Medizin studiert und in Papas Fußstapfen treten soll. Aber in letzter Zeit wirkt Andrea verändert und verbirgt offensichtlich etwas. Ist der Junge vielleicht schwul? Tommaso bleibt locker, man ist ja liberal. Doch es kommt schlimmer: Andrea offenbart seiner Familie, er wolle sein Leben künftig Jesus weihen und Priester werden! Das ist allerdings ein harter Schlag für den überzeugten Atheisten Tommaso...
Sa., 19.11. - 19.00 UhrMo., 21.11. - 19.00 UhrSa., 26.11. - 17.00 Uhr
Femminielli
Femminielli
Italien / Deutschland 2014 | Regie: Nino Pezzella | 107 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Was „Femminielli“ sind, zeigt dieser Film. Wir gehen durch die Gassen Neapels, wo der Müll zur Kunst wird. Wir treffen hochelegante Menschen, die viel zu erzählen wissen, in ihrer Sprache. Wir beobachten sie auch bei intimen Verrichtungen. Wir spüren ihre Lebensfreude. Wir erleben ein Porträt Neapels aus der Perspektive ihrer kreativsten Randgruppen. Und wir sehen einen der wohl eigenwilligsten Dokumentarfilme der letzten Jahre.

cinema! italia! Sondervorstellung in Anwesenheit des Regisseurs!
So., 20.11. - 16.30 Uhr
Non essere cattivo – Tu nichts Böses
Non essere cattivo – Tu nichts Böses
Italien 2015 | Regie: Claudio Caligari | 100 min. | digital | Luca Marinelli, Alessandro Borghi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Vorstädte von Rom und Ostia in den 1990er Jahren. Die „Ragazzi di vita“, einst von Pasolini beschrieben, gehören nun zu einer Welt, in der Geld, schnelle Autos, Nachtlokale und Kokain scheinbar leicht verfügbar sind. Es ist die Welt, in der sich Vittorio und Cesare, beide 20 Jahre alt, auf der Suche nach Erfolg und Bestätigung bewegen. Das neue „dolce vita“ fordert jedoch einen hohen Preis. Und irgendwann trennen sich die Wege: Vittorio verliebt sich und versucht eine Rückkehr in die bürgerliche Gesellschaft, während Cesare immer tiefer in einem Sumpf aus Drogen und Dealen versinkt. Doch Vittorio gibt seinen Freund nicht auf.
Mi., 23.11. - 19.00 UhrSo., 27.11. - 14.30 Uhr
Tout en haut du monde
Tout en haut du monde
Frankreich 2015 | Regie: Rémi Chayé | 80 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
1882 in Sankt Petersburg. Der Großvater von Sasha, einem blaublütigen Mädchen, ist einst aufgebrochen, um den Nordpol zu erreichen. Von ihm hat Sasha ihre große Abenteuerlust. Er ist aber verschwunden und Sasha langweilt sich im konventionellen Hofleben. Gegen den Willen ihrer Eltern reißt sie aus und versucht, ihren Großvater wiederzufinden.

Empfehlung: 1. bis 6. Klasse
Do., 24.11. - 09.00 UhrMo., 28.11. - 09.00 Uhr
Microbe et Gasoil
Microbe et Gasoil
Frankreich 2015 | Regie: Michel Gondry | 104 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Mitten im laufenden Schuljahr kommt ein Neuer in die Klasse – Théo. Wie Daniel ist auch er schnell ein Außenseiter in der Klasse: Daniel, introvertiert und immer vertieft in seine Zeichnungen, und Théo, der auf alles eine Antwort weiß und leidenschaftlich gerne tüftelt. Doch eins haben beide gemeinsam: Als die Sommerferien beginnen, will keiner die Zeit mit seiner Familie verbringen und zusammen schmieden sie einen Plan. Mit Hilfe eines Rasenmäher-Motors und einiger Bretter zimmern sie sich ein ebenso skurriles wie liebevoll gestaltetes und vor allem fahrbares Haus. Ein abenteuerlicher Roadtrip - mit maximal 20 km/h - über die französischen Landstraßen beginnt. Sie lernen neue Freunde kennen, liefern sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei und machen vor allem das, was sie schon immer tun wollten: die Freiheit genießen, einen wundervollen Sommer lang!

Empfehlung: 7. bis 10. Klasse
Do., 24.11. - 11.00 UhrDi., 29.11. - 09.00 UhrMi., 30.11. - 14.00 UhrDi., 6.12. - 08.30 Uhr
Les Combattants
Les Combattants
Frankreich 2014 | Regie: Thomas Cailley | 98 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
"Les Kombattants" ist die Geschichte einer ganz besonderen Liebe. Arnaud trifft in seinen Sommerferien auf Madeleine, die ganz anders ist als er. Während er das Leben locker nimmt, zieht sie ein hartes Überlebenstraining durch, da sie fest davon überzeugt ist, dass der Weltuntergang kurz bevorsteht. Sie ist schroff, unbeirrbar und faszinierend. Bevor Arnaud weiß, wie ihm geschieht, hat er sich zusammen mit Madeleine beim großen Survival-Training angemeldet. Und bekanntlich ziehen sich Gegensätze an…

Empfehlung: 10 bis 13. Klasse
Do., 24.11. - 14.00 UhrFr., 25.11. - 16.00 Uhr
Lea
Lea
Italien 2015 | Regie: Marco Tullio Giordana | 95 min. | digital | Vanessa Scalera, Linda Caridi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein kleiner Ort in Kalabrien: Lea Garofalo lebt in einer Familie, die tief in die Aktionen der dortigen Mafia, der ‘Ndrangheta, verstrickt ist. Für ihre Tochter Denise jedoch wünscht sie sich ein anderes Leben: eines ohne Gewalt, ohne Lügen und Angst. Sie reagiert mit den einzigen Waffen, die sie hat: sie erstattet Anzeige gegen ihre Mafia-Familie und vertraut sich der Justiz an. Eine Entscheidung mit schwerwiegenden Konsequenzen. Nach einer wahren Geschichte, die in Italien großes Aufsehen erregte.
Do., 24.11. - 19.00 UhrSa., 26.11. - 19.00 UhrSo., 27.11. - 11.00 Uhr
Les Héritiers
Les Héritiers
Frankreich 2014 | Regie: Marie-Castille Mention-Schaar | 105 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Leben im Pulverfass: Die 11. Klasse des Pariser Léon Blum Gymnasiums ist im wahrsten Wortsinn vielfältig. Doch tummeln sich hier viele, die wissen, dass sich der Rest der Welt nicht für sie interessiert. Das Klassenzimmer ist ihre politische Bühne, hier begegnen sich mit voller Wucht kulturelle und persönliche Konflikte. Etwas zu lernen, scheint reine Zeitverschwendung. Als die engagierte Lehrerin Anne Gueguen die Klasse übernimmt, begegnen ihr selbstbewusster Unwille und große Provokationslust. Doch die kluge Frau versteht es, mit geschickten Fragen die Muster der Jugendlichen zu durchbrechen. Ohne mit der Wimper zu zucken, meldet sie die Klasse bei einem renommierten nationalen Schülerwettbewerb an. Mit großer Beharrlichkeit gelingt es ihr, die Schüler in eine gemeinsame Aufgabe zu verwickeln. Obwohl die meisten sich noch nie mit Geschichte befasst haben, entdecken die Jugendlichen, dass die längst vergangenen Schicksale auch ihnen viel zu erzählen haben. Für sie beginnt eine Reise in die Vergangenheit, die sie schließlich zu einer Gemeinschaft macht.

Empfehlung: 9. bis 13. Klasse
Fr., 25.11. - 11.00 UhrMo., 28.11. - 11.00 UhrMo., 28.11. - 13.00 UhrDi., 29.11. - 11.00 UhrDi., 29.11. - 14.00 Uhr
Vacanze Romane – Ein Herz und eine Krone (Roman Holiday)
Vacanze Romane – Ein Herz und eine Krone (Roman Holiday)
USA 1953 | Regie: William Wyler | 113 min. | digital | Gregory Peck, Audrey Hepburn u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Zu zweit auf der Vespa um die Ruinen kurven: Im lebensfrohen Rom der 1950er ergibt sich eine romantische Liebesgeschichte zwischen einer Prinzessin, die vor ihren Verpflichtungen geflohen ist und einem amerikanischen Reporter, der eine große Story wittert, aber der Liebe erliegt. William Wyler gelang seinerzeit eine wunderbare Komödie, die von dem ungemein charismatischen Hauptdarstellerpaar ganz entscheidend getragen wird. Audrey Hepburns erster Oscar!

cinema! italia! Sondervorstellung mit Einführung. In Zusammenarbeit mit: Italienisch-Teilsektion Kompaktprogramm, Zentrales Sprachlabor der Universität.
Fr., 25.11. - 19.00 Uhr
Paterson
Paterson Trailer
USA 2016 | Regie: Jim Jarmusch | 117 min. | digital | mit Adam Driver, Golshifteh Farahani u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Paterson ist eine mittelgroße Stadt in New Jersey. Paterson heißt auch ein junger Mann mit ruhigem Temperament, der als Busfahrer arbeitet und nebenher poetische Gedichte schreibt. Inspiriert wird er dabei zumeist von den Gesprächen seiner Fahrgäste. Seine Frau Laura dagegen ist rastlos und voller Einfälle, ständig gibt es für sie etwas Neues, ihr Mann dagegen liebt seine Routine wie nach Feierabend das einzige Bier in der Stammkneipe.... PATERSON ist ein geradezu klassisch wirkender Jim Jarmusch Film, der atmosphärisch an seine Erfolge aus den 1980ern / 1990ern anschliesst. Große Themen – Zeit, Alltag, Poesie – werden hier augenzwinkernd miteinander in Verbindung gesetzt. Ein Film, der entschleunigt, einen genau hinsehen lässt und jede/n Besucher/in individuell anspricht.
So., 27.11. - 19.00 UhrMo., 28.11. - 19.00 UhrDi., 29.11. - 21.15 UhrMi., 30.11. - 21.00 UhrSa., 3.12. - 19.00 UhrSo., 4.12. - 21.15 UhrDi., 6.12. - 21.30 UhrSo., 18.12. - 19.00 UhrMo., 19.12. - 21.30 UhrDo., 22.12. - 21.30 UhrFr., 30.12. - 19.00 UhrMo., 16.1. - 19.00 UhrDo., 19.1. - 21.30 UhrMi., 15.2. - 19.00 UhrMi., 9.8. - 21.30 UhrFr., 25.8. - 19.45 Uhr
Where is Rocky II?
Where is Rocky II? Trailer
Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien 2016 | Regie: Pierre Bismuth | 93 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Film hat nichts mit Sylvester Stallone zu tun, sondern mit Ed Ruscha, einem wichtigen US-amerikanischen Künstler, der 1979 die wahrlich kreative Idee hatte, eine vollkommen naturgetreue Nachbildung eines Felsens aus Kunstharz namens 'Rocky II' in der Mojave Wüste zu verstecken, ein großes Stück Plastik unter echten Steinen sozusagen. Und diese Kopie ist unauffindbar, aber ein Detektiv macht sich auf die schier unmögliche Suche. Pierre Bismuth vermischt in seinem Film Dokumentation mit Fiktion, das Resultat ist schlicht aberwitzig.
So., 27.11. - 21.30 UhrDo., 29.12. - 17.00 Uhr
Fatima
Fatima
Frankreich 2015 | Regie: Philippe Faucon | 79 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Fatima muss ihre zwei Töchter versorgen: Die 15-jährige Souad, eine rebellische Teenagerin, und die 18-jährige Nesrine, die bald mit dem Medizinstudium anfangen soll. Ihr Stolz und ihre Freude sind auch immer wieder die Quelle ihres Kummers. Um ihren Mädchen die bestmögliche Zukunft zu sichern, schuftet Fatima zu den unmöglichsten Zeiten als Putzfrau. Eines Tages fällt sie unglücklich die Treppe herunter. In dieser Situation schreibt sie ihren Töchtern auf Arabisch das, was sie auf Französisch nie sagen konnte.

Empfehlung: 9. bis 13. Klasse
Mo., 28.11. - 16.00 UhrMi., 30.11. - 11.00 Uhr
Demain
Demain
Frankreich 2015 | Regie: Cyril Dion, Mélanie Laurent | 118 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Was, wenn es eine Lösungsformel gäbe, die Welt zu retten? Was, wenn jeder von uns dazu beitragen könnte? Als die Schauspielerin Mélanie Laurent und der französische Aktivist Cyril Dion in der Zeitschrift „Nature“ eine Studie lesen, die den wahrscheinlichen Zusammenbruch unserer Zivilisation in den nächsten 40 Jahren voraussagt, wollen sie sich mit diesem Horror-Szenario nicht abfinden. Schnell ist ihnen jedoch klar, dass die bestehenden Ansätze nicht ausreichen, um einen breiten Teil der Bevölkerung zu inspirieren und zum Handeln zu bewegen. Also machen sich die beiden auf den Weg. Sie sprechen mit Experten und besuchen weltweit Projekte und Initiativen, die alternative ökologische, wirtschaftliche und demokratische Ideen verfolgen. Was sie finden, sind Antworten auf die dringendsten Fragen unserer Zeit.

Der Film „Demain“ begleitete mit riesigem Erfolg die COP 21, den Weltklimagipfel 2015 in Paris und gewann den César für den besten Dokumentarfilm beim Französischen Filmpreis 2016. „Dieser Film sollte Teil der Ausbildung aller politischen Verantwortlichen weltweit sein!” (David Nabarro - UN Beauftragter für Klimapolitik und nachhaltige Entwicklung).

Empfehlung: 8. bis 13. Klasse
Di., 29.11. - 16.00 Uhr
Thrust into Heaven
Thrust into Heaven
Deutschland 2016 | Regie: Jürgen Schaflechner, Sarah Ewald | 76 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
THRUST INTO HEAVEN beschäftigt sich mit dem Leben und der Arbeit von Sanjesh Dhanja – einem Aktivisten, der sich mit seiner Organisation ‚Pakistan Hindu Seva Welfare Trust’ für die kulturelle Identität und die Menschenrechte von Hindus in der Islamischen Republik einsetzt. Eingebettet in dieses Narrativ behandelt der Film das komplexe Thema der sogenannten Zwangsheirat und Konvertierung von Hindufrauen in Pakistan.

Sondervorstellung mit Einführung von Jürgen Schaflechner, Südasien Institut der Universität Heidelberg. Mit freundlicher Unterstützung: Universität Heidelberg / Cluster Asia and Europe
Di., 29.11. - 19.00 Uhr
Belle et Sébastien: l´aventure continue
Belle et Sébastien: l´aventure continue
Frankreich 2015 | Regie: Christian Duguay | 97 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
In dem Alpendorf Saint Martin lebt der 10-jährige Waisenjunge Sebastian. Statt in die Schule zu gehen, jagt er lieber mit seiner Berghündin Belle über die Wiesen. Am meisten freut sich Sebastian auf die Rückkehr seiner Tante Angelina. Doch als er sie mit seinem Großvater César abholen will, erfahren sie Schreckliches: Angelinas Flugzeug ist abgestürzt und hat den Wald in Brand gesetzt. Als einziger glaubt Sebastian daran, dass Angelina überlebt hat und gerettet werden muss. Jetzt kann nur noch der mürrische Pilot Pierre helfen. Das ungleiche Trio macht sich zu Fuß auf den Weg durch den brennenden Wald. Ihnen stehen nicht nur neue Freundschaften und aufregende Abenteuer bevor, sondern große Gefahren und ein noch unglaubliches Geheimnis.

Empfehlung: 4. bis 7. Klasse
Mi., 30.11. - 09.00 Uhr
Die Hände meiner Mutter
Die Hände meiner Mutter Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Florian Eichinger | 106 min. | digital | mit Andreas Döhler, Jessica Schwarz, Katrin Pollitt u.a.
Markus, ein Mann um die 40, verheiratet mit Kind, beruflich gut situiert, erinnert sich bei einer Familienfeier daran, wie er einst als Kind sexuell missbraucht wurde. Er wird davon zunehmend beherrscht, stellt seine Mutter zur Rede, die aber zunächst alles abstreitet. Es beginnt für Markus ein zähes Ringen um die Wahrheit, ein Kampf, der ihn depressiv werden lässt und seine Ehe gefährdet. Florian Eichinger, Regisseur von Filmen wie „Bergfest“, inszenierte sein Psychodrama über sexuelle Gewalt durch Mütter betont ruhig und ohne jeden Voyeurismus.
Do., 1.12. - 19.00 UhrMo., 5.12. - 21.00 UhrMi., 7.12. - 21.00 UhrDo., 15.12. - 19.30 UhrDi., 27.12. - 21.00 UhrMo., 13.3. - 21.00 Uhr
Soy Nero
Soy Nero Trailer
Deutschland, Frankreich, Mexiko 2016 | Regie: Rafi Pitts | 118 min. | digital | mit Johnny Ortiz, Rory Cochrane, Aml Ameen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der junge Mexikaner Nero wurde bereits wiederholt beim illegalen Grenzübertritt in die USA aufgegriffen. In einer Silvesternacht aber gelingt es ihm, den Zaun zu übersteigen und nach Los Angeles zu gelangen, wo sich sein Bruder aufhält. Nero hat die Idee, sich bei der Armee zu melden und dann nach Ende seiner Dienstzeit an eine Greencard zu kommen. So findet er sich im Nordirak wieder und überlebt knapp einen Bombenanschlag. Gedreht nach der Lebensgeschichte des Mexikaners Daniel Torres, gelang dem Regisseur von „Zeit des Zorns“ mit seinem neuesten Film ein ruhig erzähltes Roadmovie, das zudem das politische Engagement Rafi Pitts dokumentiert.
Fr., 2.12. - 19.00 UhrMo., 12.12. - 19.00 UhrSa., 17.12. - 17.00 UhrMi., 28.12. - 15.00 UhrSa., 31.12. - 17.00 Uhr
Sparrows
Sparrows Trailer
Island, Dänemark, Kroatien 2015 | Regie: Rúnar Rúnarsson | 99 min. | digital | mit Atli Oskar Fjalarsson, Ingvar E. Sigursson u.a. | isländisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ari ist 16 Jahre alt und noch ziemlich desorientiert. Zusammen mit seiner Mutter lebt er in Reykjavik. Aber dann meint sie plötzlich, er müsse zu seinem Vater ziehen, sie will nach Afrika. Sein Vater jedoch lebt tief im Nordwesten der Insel, trinkt und hängt herum, Ari hatte zu ihm noch nie ein gutes Verhältnis. Auch die Jugendlichen dort sind ziemlich seltsam. Und als Ari dabei noch seine Jugendliebe wieder trifft, ist diese natürlich fest vergeben. Also was soll einer tun in dieser Einöde? Klingt deprimierend, ist aber jüngster Beweis für die ungebrochene Qualität isländischen Gegenwartskinos.
Fr., 2.12. - 21.15 UhrMo., 5.12. - 19.00 UhrSo., 25.12. - 19.00 Uhr
Die Geträumten
Die Geträumten Trailer
Österreich 2016 | Regie: Ruth Beckermann | 89 min. | digital | mit Laurence Rupp, Anja Plaschg.
Der erst seit einigen Jahren veröffentlichte Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan ist die Basis für eine ungemein lebendige und einfühlsame Inszenierung, in der Beckermann die Briefe beider von zwei Schauspielern vortragen lässt und dabei beobachtet, wie die Leidenschaft und Intensität der Briefpartner sich auf die Psyche der Akteure überträgt. Denn Ingeborg Bachmann und Paul Celan hatten in ihren Biografien große Gemeinsamkeiten, aber auch große Unterschiede. So war Bachmanns Vater bei der NSDAP, während Celans Eltern durch die Nazis umgebracht wurden. Andererseits litten beide an den Verhältnissen in der damaligen Bundesrepublik. Zudem war ihre eigene Liebe von permanenter Annäherung und Distanz gekennzeichnet. Besonders interessant jedoch ist hierbei, wie sehr ihnen Politik und Privatheit als Merkmale künstlerischer Existenz eins werden.
So., 4.12. - 11.00 UhrDi., 20.12. - 19.00 UhrMo., 26.12. - 15.00 UhrDo., 5.1. - 15.00 UhrSa., 14.1. - 17.00 Uhr
Der Weg nach Mekka – Die Reise des Muhammad Asad
Der Weg nach Mekka – Die Reise des Muhammad Asad
Österreich 2008 | Regie: Georg Misch | 92 min. | digital.
Der Jude Leopold Weiss bricht Anfang der 1920er Jahre zu einer Reise in den Nahen Osten auf. Die Wüste zieht ihn in ihren Bann, der Islam wird seine geistige Heimat. Das Judentum lässt er hinter sich, konvertiert zum Islam und nennt sich nun Muhammad Asad. Er wird zu einem der bedeutendsten Muslime des 20. Jahrhunderts: Er ist Berater am Königshof Saudi-Arabiens, übersetzt den Koran, wird Mitbegründer Pakistans und schließlich UN-Botschafter. Von den Wüsten Arabiens bis zum Ground Zero folgt der Regisseur den schon verwehten Spuren, findet einen, der nicht nach Abenteuern suchte, sondern vermitteln wollte zwischen der islamischen Welt und dem Westen.
So., 4.12. - 14.30 Uhr
Spur der Steine
Spur der Steine
DDR 1966 | Regie: Frank Beyer | 134 min. | 35 mm | mit Manfred Krug, Krystyna Stypulkowska, Eberhard Esche u.a. | FSK: 12.
Eine Großbaustelle mitten in der DDR, rau und herzlich der Ton, anarchisch das Dasein. Dann kommt eine hübsche Ingenieurin und ein neuer Parteisekretär mit neuen Ideen an. Frank Beyers respektlose Auseinandersetzung mit der Planwirtschaft wurde nach der Premiere gleich wieder verboten und blieb es für die nächsten 25 Jahre. Heute ist er mit seinen Darstellern und seiner pointierten Handlung einer der herausragenden DEFA-Filme. Zudem präsentiert sich hier Manfred Krug in einer seiner berühmtesten Rollen.
Di., 6.12. - 19.00 Uhr
Wer ist Oda Jaune?
Wer ist Oda Jaune? Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Kamilla Pfeffer | 75 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Bulgarin Oda Jaune, geboren 1979, studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie und war die Meisterschülerin Jörg Immendorffs, mit dem sie auch verheiratet war. Nach dessen Tod 2007 zog sie nach Paris und arbeitete weiter an ihren oftmals verstörenden Bildern, in denen eine veränderte Körperlichkeit eine große Rolle spielt. Kamilla Pfeffer gelang es, die eigentlich sehr zurückhaltende Künstlerin zu porträtieren; im Mittelpunkt steht dabei ihre derzeitige Arbeit.

Am 7.12. mit Einführung von Meike Wolfschlag (Heidelberger Kunstverein). Im Anschluss an die Vorstellung besteht die Möglichkeit zum Gespräch.
Mi., 7.12. - 19.00 UhrMi., 28.12. - 17.30 Uhr
L‘économie du couple – Die Ökonomie der Liebe
L‘économie du couple – Die Ökonomie der Liebe Trailer
Belgien, Frankreich 2016 | Regie: Joachim Lafosse | 95 min. | digital | mit Bérénice Bejo, Cédric Kahn u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Einst kaufte sie die Wohnung und er renovierte sie. Aber jetzt wollen Marie und Thierry, Eltern von Zwillingen, sich nach 15 Jahren trennen, die Scheidungspapiere sind bereits unterschrieben. Aber Marie will partout nicht ausziehen und Thierry verdient nicht genug, um sich eine eigene Wohnung leisten zu können. Also zieht er aufs Sofa und residiert fortan in den Räumen seiner baldigen Exfrau. Solche Situationen gibt es wirklich, sie sind nicht unbedingt lustig, darum erzählt der Regisseur die komplizierte Situation zwischen beiden betont unparteiisch und fragt uns, was von einer Liebe übrig bleiben kann.
Do., 8.12. - 19.00 UhrSo., 11.12. - 15.00 UhrMi., 28.12. - 19.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Eine weitere Veranstaltung von „Film und Wein“! Welche Filmentdeckung gibt es diesmal zu bewundern ? Angekündigt ist "die Regiearbeit einer überragenden deutschen Avantgarde- und Bildkünstlerin über zwei reisende Trinkerinnen durch West-Berlin" – wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein.

Referentin: Kimey Pflücke

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 9.12. - 19.00 Uhr
I'm not there
I'm not there
USA 2007 | Regie: Todd Haynes | 131 min. | digital | mit Christian Bale, Cate Blanchett, Heath Ledger, Richard Gere u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Das Leben Bob Dylans bevor er den Nobelpreis bekam, erzählt in sechs Handlungssträngen. Reales ergänzt sich dabei durch Inszenierung des Mythos, der den Singer/Songwriter umgibt. Aber natürlich tritt Bob Dylan nicht selbst dabei auf, sondern er wird stets gedoubelt, oft brillant. Todd Haynes erregte seinerzeit mit seinem höchst unkonventionellen Anti-Biopic großes Aufsehen und erfreute die Kritik. Eine Hommage der besonderen Art und eine der geistreichsten Regie-Ideen, sich diesem so Unnahbaren zu nähern. „Don’t think twice, it’s allright“.
Sa., 10.12. - 17.00 UhrMo., 12.12. - 21.15 Uhr
Bob Dylan - Dont look back
Bob Dylan - Dont look back
© Foto: Georg Stein. Mit freundlicher Genehmigung des Palmyra Verlags, Heidelberg
USA 1967 | Regie: D.A. Pennebaker | 96 min. | digital | mit Joan Baez, Alan Price, Allen Ginsberg, Marianne Faithfull u.a | Original mit deutschen Untertiteln.
Weniger die Auftritte Bob Dylans, als das davor und danach haben den profilierten Dokumentarfilmer D.A. Pennebaker interessiert, als er den Meister auf seiner Tour durch Großbritannien 1965 begleitete. Dabei waren auch Joan Baez, Manager Albert Grossmann, Tour-Manager Bob Neuwirth, Poet Allen Ginsberg sowie Donovan, damals gefeiert als der „britische Bob Dylan“. Eine musikhistorisch hochinteressante Dokumentation mit einigen später berühmten Szenen, die sehr viel zur Inszenierung der Aura um Bob Dylan beitrugen.

Mit einer Einführung von Fletcher DuBois zum Film und anschließendem Gespräch.
Sa., 10.12. - 19.30 Uhr
Right Now, Wrong Then
Right Now, Wrong Then Trailer
Südkorea 2015 | Regie: Hong Sang-soo | 121 min. | digital | mit Jung Jae-young, Kim Min-hee, Ko Ah-sung, Youn Yuh-jung u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Filmregisseur lernt einen Tag vor der Premiere eine Kunststudentin kennen. Er will sie offenbar verführen, darum überredet er sie, ihm ihre Bilder zu zeigen, die ihm ausnehmend gut gefallen. Später gehen sie gemeinsam in das Haus von Bekannten des Regisseurs. Die verraten der jungen Frau, er sei ein ausgemachter Frauenheld. Daraufhin will sie nur noch schlafen. Das ist die erste Variante der Handlung. Ihr zweiter Teil handelt davon, was geschehen könnte, wenn er ihre Bilder heftig kritisiert hätte. Konstellationen, die Regisseur Hong Song-soo exemplarisch durchspielt, um zu verstehen, wie unser Leben durch Lügen und Selbstbetrug bestimmt wird. Gekonnt unaufdringlich in Szene gesetzt und betont ruhig erzählt. Goldener Leopard von Locarno 2016.
So., 11.12. - 11.00 UhrDi., 13.12. - 21.30 UhrDo., 22.12. - 19.00 UhrSa., 24.12. - 19.30 UhrMo., 26.12. - 21.00 Uhr
Safari
Safari Trailer
Österreich 2016 | Regie: Ulrich Seidl | 90 min. | digital | mit Gerald Eichinger, Eva Hofmann, Manuel Eichinger, Tina Hofmann u.a.
Ulrich Seidl will schon lange hinter die Fassaden der bürgerlichen Gesellschaft blicken, das Bösartige dahinter aufdecken. Gerade darum aber hält er sich in seinen Dokumentarfilmen mit Vorverurteilung oder gar Polemik zurück. Er möchte, dass das Gezeigte, oft so komisch wie grotesk, für sich spricht. „Safari“, sein neuer Film, ist dafür ein Beispiel. Seidl fragt sich, was Menschen dazu antreibt, in Afrika seltene, vom Aussterben bedrohte Tiere zu erlegen und einen Teil von ihnen als Trophäe nach Hause zu nehmen, so etwa von Gnus, Wasserbüffeln oder Löwen. Er porträtiert darum einen Vater, der seinen Sohn dazu anleitet, sein erstes „Stück“, so heißt in der Großwildjägersprache das Tier, zu töten. Besonders interessieren ihn dabei die Rituale der Jagd. Kein Film für Tierfreunde!
So., 11.12. - 17.00 UhrMi., 14.12. - 21.30 UhrDo., 29.12. - 19.00 Uhr
Die Frau mit der Kamera - Porträt der Fotografin Abisag Tüllmann
Die Frau mit der Kamera - Porträt der Fotografin Abisag Tüllmann Trailer
Deutschland 2015 | Regie: Claudia von Alemann | 92 min. | digital.
Abisag Tüllmann (1935-1996) war eine der bekanntesten deutschen Fotografinnen. Eine Frau, die Denkfaulheit verabscheute, dafür Humor liebte und jüdische Wurzeln hatte. Ihre Fotos, meist in schwarz-weiß, veröffentlichte sie in fast allen führenden deutschen Zeitungen. Besonders lag ihr Frankfurt am Herzen, das Leben in dieser Stadt hatte sie in einem Bildband sehr stimmungsvoll festgehalten. Darüber hinaus interessierte sie die politische Lage in Israel. Vor allem aber wurde sie geradezu berühmt als Theaterfotografin. Claudia von Alemann war eng mit ihr befreundet und schuf eine Hommage an diese außergewöhnliche Persönlichkeit, in der 500 Fotografien von ihr zu sehen sind.

Am 11.12. mit Einführung von Jasmin Meinold (Heidelberger Kunstverein). Im Anschluss an die Vorstellung besteht die Möglichkeit zum Gespräch.
So., 11.12. - 19.00 UhrFr., 16.12. - 21.15 UhrSo., 25.12. - 15.00 Uhr
Mapplethorpe: Look at the Pictures
Mapplethorpe: Look at the Pictures
© Robert Mapplethorpe Foundation. Used by permission
USA, Deutschland 2016 | Regie: Fenton Bailey, Randy Barbato | 108 min. | digital | mit Edward Mapplethorpe, Fran Lebowitz, Brice Marden, Debbie Harry u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Robert Mapplethorpe (1946-1989) galt vor allem in seinen letzten Lebensjahren als Kultfigur der Fotografie. In seinen Porträts und Aktaufnahmen entwickelte er eine eigene Ästhetik von Körperlichkeit, die sich sehr wohl als Emblem des künstlerischen Zeitgeistes der 80er verstehen ließ. Es verstand sich dabei von selbst, dass solche Arbeiten, die thematisch immer wieder die Grenzen etwa zwischen Mann und Frau, Homo- und Heterosexualität überschritten, die Öffentlichkeit provozierten. Fenton Bailey und Randy Barbato nähern sich seinen Werken an und befragen hierzu zahlreiche Zeitzeugen, natürlich auch Patti Smith, Mapplethorpes Lebensgefährtin seiner frühen Jahre.
So., 11.12. - 21.15 UhrSo., 25.12. - 13.00 Uhr
Eva Hesse
Eva Hesse Trailer
USA, Deutschland 2016 | Regie: Marcie Begleiter | 105 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Obwohl in Deutschland der Öffentlichkeit eher unbekannt, gilt die gebürtige Hamburgerin Eva Hesse, die mit nur 34 Jahren 1970 verstarb, als eine der wichtigsten Künstlerinnen der Nachkriegszeit. Als Kind jüdischer Eltern musste sie in die USA emigrieren. Verheiratet mit dem Bildhauer Tom Doyle entwickelte sie in den 60ern einen eigenen Stil, den man der „Arte Povera“ zurechnen kann, und der sich vor allem in dreidimensionalen Werken ausbildete. Anläßlich der Ausstellung „One More than One“ 2013 in der Kunsthalle Hamburg schuf Marcie Begleiter eine umfassende Dokumentation von Leben und Werk, in der sie eine adäquate Filmsprache für die künstlerische Welt Eva Hesses fand.

Am 13.12. mit Einführung von Meike Wolfschlag (Heidelberger Kunstverein). Im Anschluss an die Vorstellung besteht die Möglichkeit zum Gespräch.
Di., 13.12. - 19.00 UhrSo., 18.12. - 17.00 UhrMo., 26.12. - 19.00 Uhr
Marina Abramović - The Artist is Present
Marina Abramović - The Artist is Present Trailer
USA 2012 | Regie: Matthew Akers, Jeff Dupre | 102 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Titel verweist auf die wohl spektakulärste Performance von Marina Abramović. Drei Monate lang, sieben Stunden am Tag saß die wohl berühmteste Künstlerin ihrer Art schweigend auf einem Stuhl. Auf einem anderen Stuhl gegenüber durften der Reihe nach Besucher Platz nehmen und die Künstlerin betrachten, aber nichts sagen, nur die extreme Gegenwart ihres Körpers teilen. Davon ausgehend unternimmt das Regie-Duo ein vielschichtiges Porträt ihrer Person, in dessen Zentrum die Frage steht, was ein einzelner Körper überhaupt auszuhalten vermag. Entstanden ist ein großartiger Dokumentarfilm als ungemein spannende Angelegenheit, der einen immer wieder sprachlos werden lässt.

Am 14.12. mit Einführung von Jasmin Meinold (Heidelberger Kunstverein). Im Anschluss an die Vorstellung besteht die Möglichkeit zum Gespräch.
Mi., 14.12. - 19.00 UhrSo., 25.12. - 17.00 UhrDi., 27.12. - 17.00 Uhr
La fille inconnue - Das unbekannte Mädchen
La fille inconnue - Das unbekannte Mädchen Trailer
Belgien, Frankreich 2016 | Regie: Jean-Pierre & Luc Dardenne | 106 min. | digital | mit Adèle Haenel, Olivier Gourmet u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jenny, eine junge Ärztin, arbeitet als Vertretung in einer belgischen Provinzstadt. Eines Abends, die Sprechzeit ist längst beendet, klingelt es noch an der Tür. Jenny öffnet nicht, des Morgens erfährt sie, dass in der Nähe die Leiche eines Mädchens gefunden wurde. Es stellt sich heraus, es war die Person, die bei der Praxis geklingelt hat. Jenny fühlt sich schuldig und beginnt, zu recherchieren, wer das Mädchen war, zumal die Polizei dessen Identität nicht ermitteln kann. Das jüngste Werk des profilierten belgischen Regisseurduos.
Fr., 16.12. - 19.00 UhrSo., 18.12. - 21.30 UhrDi., 20.12. - 21.00 UhrDi., 27.12. - 15.00 UhrFr., 30.12. - 17.00 UhrFr., 6.1. - 15.00 UhrMo., 9.1. - 19.00 UhrMi., 11.1. - 19.00 UhrSo., 19.2. - 11.00 Uhr
Barakah Meets Barakah
Barakah Meets Barakah Trailer
Saudi-Arabien 2016 | Regie: Mahmoud Sabbagh | 88 min. | digital | mit Hisham Fageeh, Fatima Al Banawi, Sami Hifny u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein staatlich beamteter Sittenwächter und eine bildschöne junge Frau, die ein Mode-Blog betreibt, verlieben sich ineinander – in der saudischen Grossstadt Jidda. Der 1983 geborene saudische Regisseur Mahmoud Sabbagh bedient sich in seinem Spielfilmdebüt gekonnt der Codes einer romantischen Komödie, um sich erstaunlich offen und mit ätzendem Spott über Bigotterie, Repression und Heuchelei in seinem abgeschlossenen Heimatland auszulassen. Die ZuschauerInnen können nur den Mut des talentierten Jungregisseurs und seines beeindruckend souverän agierenden Protagonistenpaares bewundern. Dies umso mehr, als „Barakah Meets Barakah“ nach dem Kinderdrama „Wadjda“ von Haifaa Al Mansour (2013) überhaupt erst der zweite Kinospielfilm ist, der seit vielen Jahrzehnten in Saudiarabien realisiert wurde – einem Land, in dem es keine Kinosäle gibt. In der Monarchie wacht die Religionspolizei streng über das Leben der Menschen, eine Filmindustrie gibt es so gut wie nicht. Deswegen ist es eine Sensation, dass dieser Film aus Saudi-Arabien auf der diesjährigen Berlinale Premiere feiern konnte.
Sa., 17.12. - 19.30 Uhr
Wo ich wohne – Ein Film für Ilse Aichinger
Wo ich wohne – Ein Film für Ilse Aichinger
Österreich 2013 | Regie: Christine Nagel | 81 min. | digital | mit Ilse Aichinger, Helga Michie, Verena Lercher u.a.
Ilse Aichinger, die vor wenigen Wochen im Alter von 95 Jahren verstorben ist, wurde bekannt mit dem 1948 erschienenen Roman „Die größere Hoffnung“. Später fand sie vor allem mit Kurzgeschichten Beachtung. Verheiratet mit Günter Eich, wurde die Österreicherin zu einer der wichtigsten Schriftstellerinnen der Nachkriegszeit. Eine Meisterin des Subtilen, der leisen Töne, aber auch der gewagten Einfälle. WO ICH WOHNE zum Beispiel handelt vom ganz langsamen Sturz einer Frau aus dem 4. Stock. Zu ihrer großen Leidenschaft wurde ihr das Kino. Wenn das kein Anlass für eine Dokumentation ist. Regisseurin Christine Nagel mischte dabei Dokumentarisches mit Fiktionalem - und wurde damit der Autorin ausgesprochen gerecht.
So., 18.12. - 15.00 Uhr
Le grand voyage – Die große Reise
Le grand voyage – Die große Reise
Marokko, Frankreich 2004 | Regie: Ismaël Ferroukhi | 102 min. | digital | mit Nicolas Cazalé, Mohamed Majd u.a. | französisches/arabisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Die große Reise meint die Pilgerreise nach Mekka in Saudi Arabien, die ein jeder gläubige Moslem einmal im Leben machen sollte. Das Erstlingswerk von Ismael Ferroukhi erzählt davon in Form eines Road-Movies. Ein Vater aus Marokko und sein Sohn, der in Frankreich aufgewachsen ist, zwängen sich in ein Auto und fahren 5000 Kilometer Richtung Orient. Natürlich kommt es zwischen den beiden zu Konflikten, aber die beiden finden auch zueinander. Darüber zeigt der Film ganz schnörkellos Bilder der Landschaften, die sie durchfahren und völlig selbstverständlich und unspektakulär den Isalm als gelebte Religion.
Mo., 19.12. - 19.00 Uhr
Kurzfilmtag 2016: Langer Abend der kurzen Filme
Kurzfilmtag 2016: Langer Abend der kurzen Filme
Deutschland, USA, Türkei, Belgien | Regie: div. | ca. 180 min. | digital.
Auch dieses Jahr wird am kürzesten Tag des Jahres europaweit der KURZFILMTAG gefeiert, selbstverständlich auch wieder in unserem Kino. Piet Fuchs, selbst Schauspieler und Filmemacher, hat eine kleine und feine Auswahl einiger besonderer Kurzfilmperlen zusammengestellt, zusätzlich präsentieren wir Preisträger und Nominierte des Deutschen Kurzfilmpreises. U.a. werden gezeigt: Gold-Gewinner "On Air" von Robert Nacken, "Herman the German" von Michael Binz, "AlieNation" von Laura Lehmus, sowie Klassiker mit Laurel & Hardy. Feiern Sie mit uns die kurzen Filme!
Mi., 21.12. - 19.30 Uhr
Miesten vuoro – Was Männer sonst nicht zeigen
Miesten vuoro – Was Männer sonst nicht zeigen Trailer
Finnland 2016 | Regie: Joonas Berghäll, Mika Hotakainen | 81 min. | Dokfilm | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Es ist kein Klischee, es ist einfach wahr: die Finnen lieben ihre Sauna. Nach der Arbeit geht es bei ihnen oft mit einem Bier in die Kammer zum Aufheizen. Aber was wird da drinnen gesprochen? Die beiden Regisseure gingen mit und porträtieren schweißgebadete Lebensphilosophie, und zwar so unterhaltsam, dass die Kritik davon ausnahmslos begeistert war. Sauna ist halt was Schönes..
So., 1.1. - 15.00 UhrDi., 3.1. - 19.00 UhrSo., 22.1. - 21.15 Uhr
Zum Bundesstart
Juste la fin du monde – Einfach das Ende der Welt
Juste la fin du monde – Einfach das Ende der Welt Trailer
Kanada, Frankreich 2016 | Regie: Xavier Dolan | 95 min. | digital | mit Gaspard Ulliel, Marion Cotillard, Vincent Cassel, Léa Seydoux, Nathalie Baye u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Louis ist ein bekannter Schriftsteller. Zwölf Jahre nachdem er sein Elternhaus verlassen hat, entschließt er sich zur Rückkehr. Das hat seinen tragischen Grund: Louis, 34 Jahre alt, hat Aids und nicht mehr lange zu leben. Aber wie Louis bald feststellen wird, interessiert sich seine Familie wenig für seine jetzige Situation, sondern reproduziert dafür umso leidenschaftlicher althergebrachte Konfliktmuster. Emotional dagegen ist sie vergletschert. Gedreht nach dem in den 90er sehr erfolgreichen Theaterstück von Jean-Luc Lagarce erhielt Xavier Dolan, der spektakuläre Regievirtuose von „Mommy“, für seine Verfilmung in Cannes den Großen Preis der Jury.
So., 1.1. - 17.00 UhrMo., 2.1. - 19.00 UhrDi., 3.1. - 15.00 UhrMi., 4.1. - 15.00 UhrFr., 6.1. - 22.00 UhrSo., 8.1. - 14.00 UhrSa., 14.1. - 21.15 UhrSa., 21.1. - 19.30 UhrMi., 25.1. - 19.00 UhrMi., 15.2. - 21.15 Uhr
Arrival
Arrival Trailer
USA 2016 | Regie: Denis Villeneuve | 116 min. | digital | mit Tzi Ma, Amy Adams, Forest Whitaker, Jeremy Renner, Michael Stuhlbarg u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Eine Linguistin, deren Tochter früh verstarb, erhält den Auftrag mit Aliens in Kontakt zu treten, die in Montana in einem Raumschiff, groß und schwarz wie ein Monolith, gelandet sind. Diese Landung jedoch ist nur eine von zwölf auf der gesamten Erde, die Menschheit steht plötzlich vor einem Rätsel. Man beschließt darum den intergalaktischen Dialog. Doch die Kommunikation mit den „Siebenfüßlern“, so werden die Außerirdischen von den irdischen Forschern bald spöttisch genant, vollzieht sich naturgemäß sehr mühsam. Aber irgendwann gelingt der Linguistin ein Durchbruch als sie erkennt, dass auch ihre Tochter zum Thema des Zeichenaustauschs werden kann. Zuvor jedoch gab es schwerwiegende Missverständnisse, die die internationale Politik auf den Plan rufen. Sie erwägt militärischen Einsatz. Denis Villeneuve, Regisseur von „Sicario“, fand für sein Werk eine betörend ruhige und zudem sehr eigenwillige Bildsprache, die nicht nur die Kritik sehr überzeugte.
So., 1.1. - 19.00 UhrDi., 3.1. - 21.00 UhrSo., 8.1. - 20.00 UhrDo., 12.1. - 21.15 UhrSa., 14.1. - 19.00 UhrMo., 16.1. - 21.15 UhrSa., 21.1. - 17.00 UhrMi., 25.1. - 21.00 UhrMo., 20.2. - 21.00 UhrMo., 20.3. - 21.00 UhrSa., 5.8. - 22.00 UhrMo., 28.8. - 21.30 Uhr
Salt and Fire
Salt and Fire Trailer
Deutschland, USA, Frankreich, Mexiko 2016 | Regie: Werner Herzog | 97 min. | digital | mit Veronica Ferres, Michael Shannon, Gael García Bernal u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die in 4200 Meter Höhe gelegene Salzwüste von Salar de Uyumi im Süden Boliviens war Drehort des jüngsten Films von Werner Herzog. Ein Ökothriller mit Starbesetzung, der davon handelt wie eine Gruppe von Wissenschaftlern im Auftrag der UN nach Bolivien geschickt wird, um dort vor Ort die massiven Umweltschäden in dieser Region zu inspizieren. Doch gleich nach der Landung am Flughafen werden sie entführt, darunter auch die Forscherin Laura Sommerfeld. Sie erfährt dabei von den Machenschaften eines Konsortiums. Diese haben dazu geführt, dass sich womöglich ein besonders heftiger Ausbruch des Vulkans Uturuncu ereignen könnte. Es beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit.
Mo., 2.1. - 17.00 UhrMi., 4.1. - 21.15 UhrSo., 22.1. - 19.30 Uhr
So weit und groß – Die Natur des Otto Modersohn
So weit und groß – Die Natur des Otto Modersohn Trailer
Deutschland 2010 | Regie: Carlo Modersohn | 78 min. | Dokfilm | digital | mit Hanns Zischler u.a.
Otto Modersohn (1865-1943) wurde berühmt als Mitgründer der Künstlerkolonie in Worpswede. Bereits als Student hatte er die Natur in den Mittelpunkt seines Schaffens gestellt. Er fühlte sich darum als Landschaftsmaler und entwickelte sich zu einem unabhängigen Einzelgänger, der seine künstlerischen Ziele mit den Begriffen Einfachheit, Intimität und Innerlichkeit definierte und seine kreative Kraft aus der geistigen Versenkung in die Natur schöpfte. Beeinflusst wurde er dabei durch die französische Malerei. Darum verweigerte er später entschieden eine Nationalisierung deutscher Kunst. Urenkel Carlo Modersohn fand auch dank der schauspielerischen Präsenz Hanns Zischlers sehr stimmige Bilder für die Kunsthaltung seines Vorfahren.
Di., 3.1. - 17.00 UhrFr., 6.1. - 17.00 UhrMi., 11.1. - 21.15 Uhr
Die Florence Foster Jenkins Story
Die Florence Foster Jenkins Story Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Ralf Pleger | 93 min. | Dokudrama | digital | mit Joyce DiDonato, Adam Benzwi, Jan Rekeszus u.a. | englisch-deutsche Originalfassung.
Florence Foster Jenkins, der Kult kreischt weiter: nun die Dokumentation zur Fiktion, wenn auch mit Spielszenen. Ralf Pleger ging dem Phänomen auf die Spur, die Lebensgeschichte einer reichen New Yorkerin, die davon besessen war ohne Talent Operndiva werden zu wollen. Er recherchierte, fand Originalaufnahmen und Zeitzeugen. Das Resultat ist ein Bildnis der Roaring Twenties und danach. Florence Foster Jenkins erscheint dabei als Persönlichkeit, bei der Tragik und Glück zu einer Einheit fanden.
Mi., 4.1. - 17.00 UhrDi., 10.1. - 19.00 UhrDi., 24.1. - 21.15 Uhr
Florence Foster Jenkins
Florence Foster Jenkins Trailer
Großbritannien 2016 | Regie: Stephen Frears | 110 min. | digital | mit Meryl Streep, Hugh Grant, Simon Helberg, Rebecca Ferguson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„Die Leute können vielleicht behaupten, dass ich nicht singen kann, aber niemand kann behaupten, dass ich nicht gesungen hätte.“ Florence Foster Jenkins (1868-1944) war Millionenerbin und liebte die klassische Musik über alles. Sie hielt sich für eine Operndiva, nur das war sie eben nicht, sondern ein völliges Antitalent allenfalls begabt für das unfreiwillig Komische. Aber das durfte ihr niemand sagen. Auch ihr Ehemann beschützte sie nach Kräften vor der Wahrheit. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs beschloss sie schließlich, öffentlich in der Carnegie Hall aufzutreten. Ihr engster Freundeskreis zeigte sich darüber sehr beunruhigt, es drohte ein Desaster. Altmeister Stephen Frears drehte darüber ein hinreißendes Melodram, dazu sehen wir mit Meryl Streep und Hugh Grant zwei Stars, die sonst kaum bei uns im Karlstorkino präsent sind.
Mi., 4.1. - 19.00 UhrDo., 5.1. - 21.30 UhrDi., 10.1. - 21.00 UhrDi., 24.1. - 19.00 UhrDi., 21.2. - 21.00 Uhr
Cézanne et moi – Meine Zeit mit Cézanne
Cézanne et moi – Meine Zeit mit Cézanne Trailer
Frankreich 2016 | Regie: Danièle Thompson | 113 min. | digital | mit Guillaume Canet, Guillaume Gallienne, Alice Pol, Déborah Francois u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Im verschlafenen Aix-en-Provence des 19.Jhts.verbringen Paul und Émile ihre Jugend. Sie schwärmen von der Kunst und träumen vom Ruhm, jeder auf seine Weise und in seiner Form. Denn was damals noch keiner ahnen konnte außer den Propheten der Kunstgeschichte: aus Paul wurde Paul Cézanne und aus Émile wurde Èmile Zola. Aber was wurde aus deren Freundschaft? Danièle Thompson erzählt darum von deren Karriere, dem wilden Leben in Paris, der Frau zwischen beiden, der zunehmenden Distanz voneinander und dem finalen Zerwürfnis. Bestes französisches Bildungskino.
Do., 5.1. - 19.00 UhrMo., 9.1. - 21.00 UhrSo., 15.1. - 11.00 Uhr
Marketa Lazarová
Marketa Lazarová
© 1967 Studio Filmowe Barrandov / Státní fond České Republiky Trailer
Tschechoslowakei 1967 | Regie: František Vláčil | 165 min. | digital | mit Josef Kemr, Magda Vásáryová, Nada Hejna u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Tief im finsteren Mittelalter lebt ein Tyrann davon, dass seine Söhne wohlhabende Reisende ausrauben und ermorden. Bei einer solchen Untat geraten diese jedoch mit einer rivalisierenden Bande aneinander, zumal bei diesem Überfall ein Überlebender entkommen konnte, der dem König Bericht erstatten wird. In Erwartung einer Strafaktion will sich der Tyrann mit seinem Konkurrenten verbünden. Dieser lehnt jedoch ab, daraufhin entführt der Tyrann dessen Geliebte Marketa. Das Drama nimmt seinen Lauf. Der Film feiert digital restauriert (4K!) nun nach 49 Jahren seinen deutschen Kinostart, gilt diese bildgewaltige Verfilmung einer Novelle Vladislav Vančuras doch als „bester tschechischer Film aller Zeiten“. Darum ist er über jede Lobhudelei und Beschreibungsinkompetenz erhaben.
Fr., 6.1. - 19.00 UhrFr., 20.1. - 19.30 UhrSo., 22.1. - 11.00 Uhr
Die Habenichtse
Die Habenichtse Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Florian Hoffmeister | 103 min. | digital | mit Julia Jentsch, Sebastian Zimmler, Guy Burnet u.a. .
Ausgerechnet am 11.September 2001 treffen Isabelle und Jakob wieder aufeinander. Sie hatten einst als sie noch richtig jung waren eine leidenschaftliche Affäre, jetzt wissen sie nicht, wie sie sich verhalten sollen. Als sie dann vom Tod eines Freundes erfahren, der sich beim Anschlag in den Twin Towers aufhielt, begreifen sie allmählich, wie politisches Geschehen in ihr Leben eingreifen kann. Es kommt zu einer großen Verstörung, am Ende zu einem unkontrollierten Gewaltausbruch. Sehr überzeugende Verfilmung des hoch gelobten Romans von Katharina Hacker.
Sa., 7.1. - 17.00 UhrSo., 15.1. - 19.00 UhrMo., 23.1. - 21.30 Uhr
Ah-ga-ssi – Die Taschendiebin
Ah-ga-ssi – Die Taschendiebin Trailer
Südkorea 2016 | Regie: Park Chan-Wook | 145 min. | digital | mit Kim Min-Hee, Kim Tae-Ri, Jung-Woo Ha u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Im Korea der 30er unter japanischer Besatzung gelingt es einer jungen Frau, die eine professionelle Diebin geworden ist, sich bei einer reichen alten Dame, die abgelegen auf dem Land lebt, als Haushaltshilfe einzuschleichen. Ihr Plan ist es, mittels eines Heiratsschwindlers an das Vermögen der Dame zu gelangen. Doch die Diebin merkt allmählich, dass sie Gefühle für die Dame entwickelt. Park Chan-wook beglückte die Kinowelt mit Werken wie „Oldboy“, „Lady Vengeance“ oder „Durst“. Das sagt mehr als alle Inhaltsangaben über seinen neuesten Thriller.
Sa., 7.1. - 19.00 UhrSo., 8.1. - 11.00 UhrFr., 13.1. - 19.30 UhrMi., 18.1. - 19.00 UhrSo., 26.2. - 14.00 Uhr
Spartacus
Spartacus Trailer
USA 1960 | Regie: Stanley Kubrick | 197 min. | digital | mit Kirk Douglas, Laurence Olivier, Jean Simmons u.a.
Am 9. Dezember ist Kirk Douglas 100 Jahre alt geworden. Wir haben diesen Termin verschlafen, doch Kirk Douglas wird uns verzeihen. Denn jetzt zeigen wir den wohl berühmtesten Film mit ihm, bei dem er sich auch als Produzent verantwortlich zeichnete. Der neben „Ben Hur“ wohl bekannteste Römerfilm aller Zeiten erregte Aufsehen durch das Drehbuch von dem unter McCarthy boykottierten Dalton Trumbo. Stanley Kurbrick dagegen war mit dem bild- und gefühlsgewaltigen Epos bekanntlich nicht zufrieden. Er vermisste künstlerische Unabhängigkeit. Aber Kirk Douglas kämpfte und starb nie mehr so ergreifend wie einst vor Rom.

Wir präsentieren den Film
am 8.1. in der Originalfassung und
am 15.1. in der deutschen Synchronfassung.
So., 8.1. - 16.00 UhrSo., 15.1. - 15.00 Uhr
Schwarze Katze, weißer Kater - Crna maèka, beli maèor
Schwarze Katze, weißer Kater - Crna maèka, beli maèor Trailer
Deutschland, Frankreich, Jugoslawien 1998 | Regie: Emir Kusturica | 130 min. | digital | mit Bajram Severdzan, Srdjan 'Zika' Todorovic, Branka Katic u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Emir Kusturicas wohl bekanntester Film ist in seiner Handlung schlicht unerzählbar. Es geht irgendwie um illegales Benzin, um einen auf Eis gelegten Toten und um eine Ida. Eine Komödie, die einem den Mund öffnet, erschrocken vor Erstaunen ob des Grotesken. Wir zeigen dieses Meisterwerk vom Balkan als gemeinsame Veranstaltung mit dem Slavischen Institut und dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma.

Die Vorführung des Films am 12.1. um 16 Uhr erfolgt im Rahmen des von Prof. Heftrich und Radmila Mladenova am Slavischen Institut der Universität Heidelberg geleiteten Seminars: „Die Darstellung der Roma in Osteuropa: Literatur und Film“.
Do., 12.1. - 16.00 UhrDi., 17.1. - 19.00 UhrSo., 22.1. - 17.00 Uhr
Wild Plants
Wild Plants Trailer
Deutschland, Schweiz 2016 | Regie: Nicolas Humbert | 108 min. | Dokfilm | mit Maurice Maggi, Les Jardins de Cocagne, Kinga Osz u.a.
Zurück zur Natur, gerade auch in der Stadt. Urban Gardening bedeutet nicht einfach nur, in einer Metropole auf einem Dach eines Hochhauses oder auf dem Balkon Gemüse zu züchten, um nicht einkaufen zu müssen, sondern ist Ausdruck einer bestimmten Philosophie. Diese besagt, der Mensch ist auf Pflanzen angewiesen, zur Stabilisierung seiner Psyche, zur Entfaltung seiner geistigen Kräfte. Wo die Natur verschwindet, muss sie zurück geholt werden. Nicolas Humbert, Regisseur etwa von „In the Middle of the Moment“, schuf darüber einen betont meditativen Film von stark suggestiver Wirkung, der einem auch selbst große Lust macht, sich im Urban Gardening zu versuchen.
Do., 12.1. - 19.00 UhrSo., 15.1. - 21.15 UhrDi., 17.1. - 21.30 Uhr
(M)uchenik – Der die Zeichen liest
(M)uchenik – Der die Zeichen liest Trailer
Russland 2016 | Regie: Kirill Serebrennikov | 118 min. | digital | mit Yuliya Aug, Victoria Isakova, Petr Skvortsov, Alexandra Revenko u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Schüler in der Pubertät weigert sich plötzlich am Schwimmunterricht teilzunehmen. Er möchte seinen Mitschülerinnen nicht begegnen. Stattdessen liest er die Bibel und wie. Speziell im Alten Testament findet er Belege für seine intoleranten Ansichten gegenüber Minderheiten und für ein traditionelles Frauenbild. Und er hat an seiner Schule Erfolg, abgesehen von seiner atheistischen Biologie-Lehrerin. Seine Ansichten setzen sich durch. Kirill Serebrennikov fügte seiner Verfilmung von „Märtyrer“ des deutschen Autors Marius von Mayenburg einige Anspielungen auf das derzeitige politische Systems Russlands hinzu. Engagiertes russisches Gegenwartskino.
Do., 19.1. - 19.00 UhrSo., 22.1. - 14.30 UhrMo., 23.1. - 19.00 Uhr
A peine j'ouvre les yeux - Kaum öffne ich die Augen
A peine j'ouvre les yeux - Kaum öffne ich die Augen Trailer
Tunesien, Belgien, Frankreich 2015 | Regie: Leyla Bouzid | 106 min. | mit Baya Medhaffar, Ghalia Benali u.a. | arab. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Die junge Tunesierin Farah ist eine begeisterte Sängerin mit eigener Band, die kurz vor ihrem ersten großen Auftritt steht und sogar schon einen eigenen Manager hat. Ihrer Familie wäre es zwar lieber, wenn sie mit ihrem guten Schulabschluss Medizin studieren würde - doch die Musik ist Farahs große Leidenschaft, vor allem auch, weil es ihr ein ganz bestimmter Bandkollege sehr angetan hat. Als die Gruppe wegen eines regimekritischen Liedes, das die Stimmung im Land kurz vor dem Arabischen Frühling widerspiegelt, Probleme mit der Obrigkeit bekommt, verbietet Farahs Mutter ihr die Teilnahme am Konzert. Für Farah bricht eine Welt zusammen…

Am 26.1. Eröffnung der Filmtage mit anschließender Feier.
Do., 26.1. - 19.30 UhrFr., 3.2. - 21.30 Uhr VorOrt
La isla minima - Mörderland
La isla minima - Mörderland Trailer
Spanien 2015 | Regie: Alberto Rodriguez | 104 min. | mit Raul Arévalo, Javier Gutierrez, Anontio de la Torre u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein kleines südspanisches Dorf kurz nach Ende der Franco-Diktatur: Der junge Polizist Pedro wurde in die Provinz geschickt, wo er zwei verschwundenen Teenager-Mädchen nachspüren soll. Erstaunlicherweise ist der Vater der beiden wenig kooperativ. Dennoch findet der Kommissar, der sich zugleich mit einem alten Polizeiveteranen an seiner Seite herumschlagen muss, bald heraus, dass die Mädchen nicht die ersten waren, die aus dem heruntergekommenen Ort verschwunden sind… Ins Gewand eines Thrillers gekleidetes Gesellschaftsporträt, beklemmend, atmosphärisch dicht inszeniert und exzellent gespielt.
Fr., 27.1. - 15.30 Uhr VorOrtMo., 30.1. - 21.30 Uhr VorOrt
Fatima
Fatima Trailer
Frankreich 2015 | Regie: Philippe Faucon | 79 min. | mit Chawki Amari, Kenza-Noah Aiche, Soria Zeroual u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Fatima lebt als alleinerziehende Mutter mit ihren beiden bisweilen rebellischen Teenagertöchtern zusammen. Mühsam versucht sie, als Putzfrau genug Geld zu verdienen, um ihren Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen. Dass sie nur schlecht Französisch spricht, erschwert die Kommunikation zwischen den Generationen. Erst nachdem Fatima einen Unfall hat, versucht sie auf Arabisch all das schriftlich auszudrücken, was sie ihren Töchtern immer schon sagen wollte - auf Französisch jedoch nie formulieren konnte…
Fr., 27.1. - 17.30 Uhr VorOrtSo., 5.2. - 19.30 Uhr VorOrt
Sangue del mio sangue - Blood of My Blood
Sangue del mio sangue - Blood of My Blood Trailer
Italien, Schweiz, Frankreich 2015 | Regie: Marco Bellocchio | 103 min. | mit Roberto Herlitzka, Pier Giorgio Bellocchio, Lidiya Liberman u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Ein Kloster in einer norditalienischen Kleinstadt in zwei verschiedenen Zeitaltern steht im Mittelpunkt dieses surrealen, hypnotischen Films: Zur Zeit der Inquisition spürt ein Soldat seinem Bruder nach, der hier Selbstmord begangen hat, nachdem er in engem Kontakt mit einer angeblich vom Teufel besessenen Nonne stand. Jahrhunderte später will ein reicher russischer Investor das Gelände kaufen, um Hotels anzusiedeln - er bekommt es jedoch mit dem aktuellen Besitzer des Klosters zu tun, der offenbar ein Vampir ist…
Fr., 27.1. - 19.30 Uhr VorOrtMi., 1.2. - 15.30 Uhr VorOrt
Zvizdan - Mittagssonne
Zvizdan - Mittagssonne Trailer
Serbien, Kroatien, Slowenien 2015 | Regie: Dalibor Matanic | 119 min. | mit Tihana Lazovic, Goran Markovic, Nives Ivankovic u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Drei Liebesgeschichten rund um einen kleinen Ort erzählt dieser Episodenfilm - Geschichten, die auf jeweils eigene Weise in Verbindung stehen mit dem Bürgerkrieg auf dem Balkan: 1991 werden die Spannungen zwischen Serben und Kroaten immer stärker, als Jelena und Ivan planen, ihre Heimat zu verlassen. 2001 kehrt die Serbin Natasa nach den Kriegswirren in ihr Dorf zurück - wo ausgerechnet ein kroatischer Handwerker ihr zerstörtes Haus in Stand setzt. 2011 schließlich liegt der Krieg zwar Jahre zurück, hat aber deutliche Narben hinterlassen - so auch bei Luka und Marija…


Der Kroate Dalibor Matanic wurde 1975 in Zagreb geboren, wo er auch Film studierte. Schon sein Debütfilm fand internationale Anerkennung; seine Werke wurden seither auf zahlreichen internationalen Festivals ausgezeichnet. MITTAGSSONNE gewann in Cannes in der Reihe „Un certain regard“ den Jurypreis
Fr., 27.1. - 21.30 Uhr VorOrtDo., 2.2. - 17.30 Uhr VorOrt
Une histoire de fou - Don't Tell Me the Boy Was Mad
Une histoire de fou - Don't Tell Me the Boy Was Mad Trailer
Frankreich 2015 | Regie: Robert Guédiguian | 134 min. | mit Ariane Ascaride, Syrus Shahidi, Razane Jammal u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Aram lebt in Marseille, hat aber armenische Wurzeln - und er trägt einen tiefen Groll in sich, der ihn zum Terroristen werden lässt. 1981 sprengt er das Auto des türkischen Botschafters in Paris in die Luft - aus Rache für den Genozid an den Armeniern. Dabei wird ein zufälliger Passant schwer verletzt und trägt eine bleibende Gehbehinderung davon. Völlig nichtsahnend wurde er in einen Konflikt hineingezogen, dessen Hintergründe er erst erfährt, als Arams Mutter sich am Krankenbett bei ihm entschuldigt - stellvertretend für das armenische Volk. Sie drängt sogar ihren Sohn dazu, seinem zufälligen Opfer gegenüber zu treten…
Sa., 28.1. - 13.00 Uhr VorOrtDo., 2.2. - 21.30 Uhr VorOrt
La academia de las musas - The Academy of Muses
La academia de las musas - The Academy of Muses
© Los film de orfeo Trailer
Spanien 2015 | Regie: José Luis Guerin | 92 min. | mit Raffaelle Pinto, Emanuela Forgetta, Rosa Delor u.a. | span./katal./ital. Original mit englischen Untertiteln.
Mit Hilfe der Poesie die Welt retten - nichts weniger versucht der Literaturprofessor, der im Zentrum dieses dialogreichen, stets subtil humorvollen Films im Stile eines Eric Rohmer steht: Mit seinen Studenten - oder vielmehr seinen überaus aufmerksamen Studentinnen - diskutiert der Professor klassische Werke der Poesie und philosophiert über die Ursprünge von Leidenschaft und Begehren. Nach dem Unterricht, zu Hause bei seiner Ehefrau, muss er allerdings einiges an Skepsis und Kritik an seinem hochfliegenden pädagogischen Konzept ertragen - und sich dem tief sitzenden Misstrauen seiner Gattin stellen.
Sa., 28.1. - 15.30 Uhr VorOrtFr., 3.2. - 19.30 Uhr VorOrt
Good luck, Algeria
Good luck, Algeria Trailer
Algerien, Frankreich, Belgien 2015 | Regie: Farid Bentoumi | 90 min. | mit Sami Bouajilla, Franck Gastambide u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Sam ist hin- und hergerissen: Eigentlich fühlt er sich als Franzose, doch die Heimat seines Vaters, Algerien, übt ebenfalls eine starke Anziehung auf ihn aus. Als Unternehmer hat er tagtäglich mit dem Skisport zu tun - eine Disziplin, in der Algerien in der Regel kaum eine Rolle spielt. Doch als Sams Firma pleite geht und er eine neue Aufgabe sucht, fasst er den skurrilen Entschluss, für Algerien als Skifahrer bei den Olympischen Winterspielen an den Start zu gehen. Grund genug, sich endlich einmal wirklich mit seinen Wurzeln auseinanderzusetzen…
Sa., 28.1. - 17.30 Uhr VorOrtSa., 4.2. - 15.30 Uhr VorOrt
Bakur - North
Bakur - North Trailer
Türkei 2015 | Regie: Çayan Demirel & Ertuğrul Mavioğlu | 92 min. | Dokfilm | kurd./türk. Original mit deutschen Untertiteln.
Der in der Türkei in der aktuellen politischen Lage kontrovers diskutierte und zensierte Dokumentarfilm (seine Weltpremiere beim Filmfestival in Istanbul und auch alle weiteren Aufführungen wurden von der Erdogan-Regierung unterbunden) gibt Einblicke in das Leben der sehr stark von Frauen geprägten kurdischen Guerillagruppen, die sich im unwegsamen Südosten des Landes auf militärische Aktionen vorbereiten: „Freiheitskämpfer“ sind sie für die einen, „Terroristen“ für die anderen. BAKUR bietet eine ungewohnte, neue Innenansicht, auch wenn dies sehr subjektiv und ohne kritische Distanz zum Gezeigten geschieht.

Çayan Demirel, 1977 in Istanbul geboren, studierte Wirtschaft, bevor er sich dem Dokumentarfilm zuwandte. Bereits mit mehreren international auf Festivals gezeigten dokumentarischen Werken hat er sich mit der kurdischen Freiheitsbewegung auseinandergesetzt.

Der gelernte Journalist Ertuğrul Mavioğlu saß in den 80er Jahren insgesamt acht Jahre lang aus politischen Gründen in der Türkei in Haft. Für seine jahrzehntelange journalistische Arbeit für Printmedien und fürs Fernsehen wurde er mehrfach ausgezeichnet. BAKUR ist sein erster langer Dokumentarfilm.


Am 28.1. in Anwesenheit des Regisseurs Ertuğrul Mavioğlu!

Sa., 28.1. - 19.30 Uhr VorOrtMi., 1.2. - 17.30 Uhr VorOrt
Les ogres
Les ogres Trailer
Frankreich 2015 | Regie: Léa Fehner | 145 min. | mit Adele Haenel, Marc Barbé, Francois Fehner u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Die junge Mona reist mit ihrer ebenso großen wie wilden Zirkus-Familie quer durch Frankreich - als „fahrendes Volk“, das unterwegs artistische Aufführungen gibt. Sie alle eint die Liebe zum Spiel, zur Manege - und die Ablehnung eines langweiligen bürgerlichen Lebens. Doch als Mona sich bei einem Auftritt verletzt, springt eine alte Flamme ihres Geliebten für sie ein, was zu Eifersuchtsszenen und zu erheblichen Turbulenzen in der Truppe führt...
Sa., 28.1. - 21.30 Uhr VorOrtSa., 4.2. - 11.00 Uhr VorOrt
La Sapienza
La Sapienza Trailer
Frankreich, Italien 2014 | Regie: Eugène Green | 101 min. | mit Hervé Compagne, Fabrizio Rongione, Arianna Nastro u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Ein Ehepaar in mittleren Jahren, einander fremd geworden, fährt ins Tessin. Wird diese Reise sie wieder näher zusammen bringen? Der Architekt Alexandre jedenfalls ist in einer beruflichen Krise und zweifelt am Sinn seiner Arbeit - und seiner Frau, einer Sozialwissenschaftlerin, geht es ganz ähnlich. Alexandre will über den barocken Architekten Borromini forschen und schreiben, seine Frau begleitet ihn - doch unterwegs begegnet den beiden ein junges Geschwisterpaar, er ebenfalls angehender Architekt, das die Reisepläne bald durcheinander bringen wird…
So., 29.1. - 11.00 Uhr VorOrtSa., 4.2. - 17.30 Uhr VorOrt
Gett - Der Prozess der Viviane Amsalem
Gett - Der Prozess der Viviane Amsalem Trailer
Israel, Frankreich, Deutschland 2014 | Regie: Ronit Elkabetz, Shlomi Elkabetz | 115 min. | mit Ronit Elkabetz, Menashe Noy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Obwohl seine Ehefrau Viviane schon jahrelang getrennt von ihm lebt, weigert sich Elisha, in die Scheidung einzuwilligen und ihr einen „Gett“, den „Scheidungsbrief“, auszuhändigen. In Israel, wo das Familienrecht sehr oft stark von religiösen Fragen dominiert wird, ist das jüdisch-orthodoxe Rabbinatsgericht für einen solchen Fall zuständig. Der Prozess zieht sich mit unzähligen Zeugenbefragungen quälend lange hin, während Viviane um ihr Recht auf Selbstbestimmung und ihre Würde kämpft…
So., 29.1. - 13.30 Uhr VorOrtDo., 2.2. - 19.30 Uhr VorOrt
Zaineb takrahou ethelj - Zaineb Hates the Snow
Zaineb takrahou ethelj - Zaineb Hates the Snow Trailer
Tunesien 2016 | Regie: Kaouther Ben Hania | 93 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Ein berührender Dokumentarfilm über das Erwachsenwerden und die Identitätsfindung einer jungen Frau, für den Filmemacherin Kaouther Ben Hania ihre junge Protagonistin Zaineb (mit der sie entfernt verwandt ist) über Jahre hinweg mit der Kamera begleitet hat. Das Mädchen durchlebt in dieser Zeit nicht nur erste Pubertätsjahre, sondern auch die Auswanderung aus Tunesien nach Kanada, die Zaineb von ihren Freunden trennt, und die Heirat ihrer Mutter mit einem neuen Mann. Aus der Sicht einer Jugendlichen große Einschnitte, die Zaineb oft ganz anders wahrnimmt als die Erwachsenen…
So., 29.1. - 15.30 Uhr VorOrtFr., 3.2. - 17.30 Uhr VorOrt
Köpek - Geschichten aus Istanbul
Köpek - Geschichten aus Istanbul Trailer
Türkei, Schweiz 2015 | Regie: Esen Işık | 103 min. | mit Oğuzhan Sancar, Beren Tuna, Çağla Akalin u.a. | türk. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
So unterschiedlich die vielen Menschen in der Bosporus-Metropole auch sein mögen, ein Thema beschäftigt sie alle: Die Liebe - der oftmals aber gesellschaftliche Konventionen im Wege stehen. Das Herz des erst 10jährigen Straßenhändlers Cemo beispielweise hängt an einem unerreichbar scheinenden Mädchen aus gutem Hause. Hayat hingegen ist schon erwachsen und verheiratet, aber unglücklich - und trifft sich daher mit einem alten Verehrer, was üble Folgen hat. Und die transsexuelle Ebru liebt einen Mann, der nicht offen zu ihr stehen will…
So., 29.1. - 17.30 Uhr VorOrtDi., 31.1. - 15.30 Uhr VorOrt
Comoara - Der Schatz
Comoara - Der Schatz Trailer
Rumänien, Frankreich 2016 | Regie: Corneliu Porumboiu | 89 min. | mit Toma Cuzin, Adrian Purcarescu, Corneliu Cozmei u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Costi ist ein kleiner Beamter und Familienvater und lässt es gern ruhig angehen. Doch als sein Nachbar Adrian ihn um Geld anbettelt, ist es mit der Beschaulichkeit vorbei: Angeblich liege ein vergrabener Schatz auf seinem Grundstück, der nur mit Hilfe von Metalldetektoren gehoben werden müsse, meint Adrian. Und Costi dürfe die Hälfte behalten, wenn er ihm helfe, einen Fachmann mit entsprechendem Gerät anzuheuern - doch das müsse schnell geschehen, bevor in wenigen Tagen Haus und Grundstück gepfändet würden…
So., 29.1. - 19.30 Uhr VorOrtSa., 4.2. - 21.30 Uhr VorOrt
Dégradé
Dégradé Trailer
Palästina, Frankreich, Katar 2016 | Regie: Arab Nasser, Tarzan Nasser | 83 min. | mit Hiam Abbass, Victoria Balitska u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Ein Schönheits- und Friseursalon in Gaza, der an diesem heißen Sommertag vor Leben nur so flirrt. Ein Dutzend Frauen lässt sich hier verwöhnen und schön machen und unterhält sich über Alltägliches, als draußen Schüsse fallen. Die Kundinnen sind plötzlich gefangen in dem kleinen Salon, die Hitze macht ihnen schwer zu schaffen, als auch noch der Strom ausfällt - und ein Ende der Geiselhaft ist nicht abzusehen…Der Friseursalon wird zur Metapher für das beengte Leben im dauerhaften Ausnahmezustand im Gazastreifen.
So., 29.1. - 21.30 Uhr VorOrtSa., 4.2. - 13.30 Uhr VorOrt
Babai
Babai Trailer
Kosovo, Mazedonien, Deutschland, Frankreich 2015 | Regie: Visar Morina | 107 min. | mit Val Maloku, Astrit Kabashi, Adriana Matoshi u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die 90er Jahre im Kosovo während der Milosevic-Jahre: Vater Gezim und Sohn Nori verdienen sich ihren kargen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Zigaretten. Doch der Vater plant, seine Vergangenheit und seine Heimat hinter sich zu lassen und ohne den erst zehnjährigen Sohn nach Deutschland zu flüchten. Als er sich heimlich davonmachen will, hat er aber die Rechnung ohne den hartnäckigen, ebenso verletzten wie wütenden Nori gemacht, der ihm auf eigene Faust folgt - über tausende von Kilometern, koste es, was es wolle…


Visar Morina wurde 1979 in Pristina geboren und kam selbst als Flüchtling nach Deutschland. 2000 bis 2004 arbeitete er in Berlin im Theaterbereich, u.a. als Regieassistent an der Volksbühne. Ab 2004 bis 2010 studierte er Film in Köln. BABAI wurde mehrfach beim Filmfest München ausgezeichnet, darunter mit Preisen für das Drehbuch und die Regie.
Mo., 30.1. - 15.30 Uhr VorOrtSo., 5.2. - 17.30 Uhr VorOrt
Censored voices
Censored voices Trailer
Israel, Deutschland 2016 | Regie: Mor Loushy | 87 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Nach dem für Israel siegreichen „Sechstagekrieg“ 1967 sammelte der Schriftsteller Amos Oz, dem allgemeinen Siegestaumel zum Trotz, kritische Stimmen zahlreicher von der Front zurückkehrender Soldaten, die er als Buch herausgeben wollte. Doch die Armee erteilte ein Veröffentlichungsverbot. Die damals aufgenommenen Tonbänder existieren jedoch bis heute, und für diesen bemerkenswerten Dokumentarfilm spielte Filmemacherin Mor Loushy den heute weit über 70 Jahre alten Soldaten von damals ihre einst zensierten Statements noch einmal vor…
Mo., 30.1. - 17.30 Uhr VorOrtSo., 5.2. - 15.30 Uhr VorOrt
Le verrou - Locked Within
Le verrou - Locked Within Trailer
Tunesien, Frankreich 2015 | Regie: Leïla Chaïbi, Hélène Poté | 63 min. | Dokfilm | frz. Original mit englischen Untertiteln.
Das magische Ritual des „Tasfih“ dient dazu, den Körper einer jungen Frau vor der Ehe zu „verschließen“ gegen jede Form der Penetration, sei sie erwünscht oder ungewollt, um ihre Jungfräulichkeit zu bewahren - und ihn später, vor der Hochzeitsnacht, mit einer Art Gegenzauber wieder zu „öffnen“. Drei tunesische Frauen aus drei Generationen berichten über ihre Erfahrungen mit sexuellen Tabus und von einem Leben zwischen Wünschen und Verboten, zwischen Emanzipation einerseits und einem traditionellen Rollenverständnis andererseits.

Am 30.1. in Anwesenheit der Regieassistentin!

VORFILM:
Renaître
Tunesien, Belgien 2015 / Regie: Jean-Francois Ravagnan / 23 min / mit Nailia Harzoune, Hassiba Halabi, Olivia Harkay u.a. / frz./arab. Original mit englischen Untertiteln.


Die aus Tunesien stammende Sarah lebt in Belgien, wo sie sich in Malik verliebt hat. Dieser jedoch wird eine andere Frau heiraten - in Tunesien. Die Traditionen der alten Heimat kommen der jungen Liebe in die Quere. Sarah reist ohne Wissen ihrer Familie übers Mittelmeer, um Malik ein letztes Mal zu sehen - und, wenn möglich, ihr „erstes Mal“ mit ihm zu erleben…
Mo., 30.1. - 19.30 Uhr VorOrtDo., 2.2. - 15.30 Uhr VorOrt
Inhebbek Hedi - Hedis Hochzeit
Inhebbek Hedi - Hedis Hochzeit Trailer
Tunesien, Belgien, Frankreich 2016 | Regie: Mohamed Ben Attia | 93 min. | mit Majd Mastoura, Rym Ben Messaoud, Sabah Bouzouita u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Hedi ist 25, hat einen soliden Job - und ist dennoch unzufrieden: Vor allem fühlt er sich sowohl von seinem Chef als auch von seiner resoluten Mutter gegängelt und fremdbestimmt. Mama hat ihm sogar die ihrer Meinung nach passende Braut ausgesucht, die er bald ehelichen soll. Doch da lernt Hedi die lebensfrohe Rim kennen, die als Animateurin in einem Strandhotel arbeitet und von einem Leben im Ausland träumt. Wird er es wagen, sich für sie und damit gegen familiäre Traditionen und gesellschaftliche Konventionen zu entscheiden?
Di., 31.1. - 17.30 Uhr VorOrtSa., 4.2. - 19.30 Uhr VorOrt
Suntan - Nacktbaden
Suntan - Nacktbaden
© Pierrot le Fou Trailer
Griechenland, Deutschland 2016 | Regie: Argiris Papadimitropoulos | 104 min. | mit Makis Papadimitriou, Elli Tringou, Dimi Hart u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Begegnung, die alles verändert: Der Arzt Kostis trifft auf die junge Anna, die als Touristin mit einigen Freunden auf der Insel weilt, auf der er Dienst tut. Nachdem sie kurz bei ihm in Behandlung war, sehen sie sich zufällig wieder und verbringen gemeinsam mit Annas Freunden eine wilde Partynacht voller Alkohol und Drogen. Kostis, sonst ein eher ruhiger Geselle und deutlich älter als Anna, kann sich nicht mehr losreißen von dem Mädchen und beginnt, ihr immer penetranter nachzustellen - auch wenn er sich mit seinem bizarren Verhalten lächerlich macht und seinen Ruf aufs Spiel setzt…
Di., 31.1. - 19.30 Uhr VorOrtFr., 3.2. - 15.30 Uhr VorOrt
Bella e perduta - Eine Reise durch Italien
Bella e perduta - Eine Reise durch Italien Trailer
Italien 2015 | Regie: Pietro Marcello | 87 min. | mit Tommaso Cestrone, Sergio Vitolo, Gesuino Pittalis u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Inspiriert von italienischen Sagen und mystischen Erzählungen entstand dieser poetische, visuell bemerkenswerte Film voller Traumbilder, der das Italien von heute durch die Augen von Pulcinella, dem Narren aus der Commedia dell´arte, betrachtet - in all seiner Zerrissenheit zwischen Schönheit und Zerfall, einstigem Glanz und lähmendem Stillstand. Filmische Trauerarbeit in sinnlichen, berückend schönen Bildern, die eine wunderbar melancholische Stimmung erzeugen.
Di., 31.1. - 21.30 Uhr VorOrtSo., 5.2. - 13.30 Uhr VorOrt
Parfum de printemps - Sweet smell of spring
Parfum de printemps - Sweet smell of spring Trailer
Tunesien, Frankreich 2016 | Regie: Férid Boughedir | 99 min. | mit Zyed Ayadi, Sara Hanachi, Fatma Ben Saidane u.a. | frz./arab. Original mit englischen Untertiteln.
Aziz, Spitzname „Zizou“, beginnt - kurz vor dem Ausbruch des „Arabischen Frühlings“ - in Tunis eine Tätigkeit als Installateur von Satellitenschüsseln, die ihn in alle möglichen Gegenden und Haushalte bringt. Er lernt Islamisten ebenso kennen wie Liberale, progressive Regimekritiker ebenso wie Regierungstreue, Arme wie Reiche. Als er eine schöne junge Frau trifft, die offenbar in den Händen einer dubiosen Bande ist, verliebt er sich - und beschließt, sie zu befreien. Inmitten der Wirren der ausbrechenden Revolte wird er zum unfreiwilligen, naiven Helden, der von einem Abenteuer ins nächste stolpert…
Am 1.2. in Anwesenheit des Regisseurs!
Mi., 1.2. - 19.30 Uhr VorOrt
Ilegitim - Illegitimate
Ilegitim - Illegitimate Trailer
Rumänien 2016 | Regie: Adrian Sitaru | 83 min. | mit Alina Grigore, Adrian Titieri, Robi Urs u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der Witwer Victor, Vater von vier erwachsenen Kindern, sieht sich gern als Familienmensch und Patriarch. Als bei einem Familienessen einer seiner Söhne ihn mit belastenden Unterlagen konfrontiert, die belegen, dass er Frauen denunziert hat, die gegen das vor 1989 bestehende Abtreibungsverbot verstoßen haben, gerät er in die Defensive. Er eröffnet seinen Kindern, dass auch zwei von ihnen ihr Leben nur seiner strikten Haltung gegen die Abtreibung verdanken. Ein hochemotionaler familiärer Zwist bricht los - und es zeigt sich, wie schmal der Grat zwischen festen Überzeugungen und Bigotterie oft sein kann…
Mi., 1.2. - 21.30 Uhr VorOrtFr., 3.2. - 13.30 Uhr VorOrt
As Mil e Uma Noites: Vol. 1, O Inquieto – 1001 Nacht, Teil 1: Der Ruhelose
As Mil e Uma Noites: Vol. 1, O Inquieto – 1001 Nacht, Teil 1: Der Ruhelose Trailer
Portugal, Frankreich, Deutschland, Schweiz 2016 | Regie: Miguel Gomes | 130 min. | mit Miguel Gomes, Crista Alfaiate, Carloto Cotta u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Nur die äußere Struktur der berühmten arabischen Märchensammlung übernehmend, erzählt Regisseur Miguel Gomes in seinem dreiteiligen Werk 1001 NACHT eine ganz eigene, portugiesische Geschichte: So drehen sich Scheherazades Erzählungen in diesem ersten Teil um Geschehnisse aus dem heutigen Portugal, genauer aus den Jahren 2013 und 2014, als die Wirtschafts- und Finanzkrise das Land im Griff hatte und die EU einen strengen Sparkurs einforderte. Fakten und Fiktion, Fantasie und Realität, Naturalismus und Surrealismus vermischen sich in diesem auch stilistisch vielfältigen, berauschenden Kinowerk voller aktueller politischer Bezüge.
So., 5.2. - 11.00 Uhr VorOrt
Petting Zoo
Petting Zoo Trailer
Deutschand, Griechenland, USA 2015 | Regie: Micah Magee | 93 min. | digital | mit Devon Keller, Austin Reed u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
San Antonio, Texas: Die 17jährige Layla wohnt bereits alleine mit ihrem Freund zusammen. An ihrer Schule ist sie die Beste, ihr wird ein Stipendium angeboten, denn ihre Eltern sind arm. Doch dann wird sie schwanger, ihre sehr konservativen Eltern stimmen einer Abtreibung nicht zu. Layla beschließt nun, ihr Kind auszutragen, trennt sich von ihrem Freund, gibt die Hoffnung auf ein Studium nicht auf. Dann treten bei der Schwangerschaft Komplikationen ein. Micah Magee, die selbst aus San Antonio kommt, aber heute in Berlin lebt, gelang in ihrem Filmdebüt eine ungemein genaue Studie der Persönlichkeit einer jungen Frau, die mit ihrer Intelligenz ihr oft verständnisloses Umfeld herausfordert.
Mo., 6.2. - 21.00 UhrSo., 12.2. - 21.30 Uhr
Schlingensief – Wagner – Afrika: Kitsch, Kunst oder soziales Experiment?
Schlingensief – Wagner – Afrika: Kitsch, Kunst oder soziales Experiment?
© Foto Aino Laberenz © Filmgalerie 451

Vortrag, Filmvorführung und Diskussion.
Provokateur, genialer Künstler, Moralist oder kitschiger Egomane? Wie kein anderer wusste Christoph Schlingensief in zahlreichen Aktionen, Theaterwerken und Operninszenierungen die Öffentlichkeit zum Nachdenken über Demokratie und künstlerische wie politische Partizipation zu bewegen. Dabei war Richard Wagner sein zentraler Referenzpunkt.

Das Musikwissenschaftliche Seminar der Universität Heidelberg (Dr. Mauro Fosco Bertola) lädt herzlich zu einem Vortrag von Prof. John Deathridge (King’s College London) über Schlingensiefs Auseinandersetzung mit Wagner ein. Danach und nach der Vorführung eines kurzen Dokumentarfilms über Schlingensiefs Operndorf-Projekt in Burkina Faso ist in der von Prof. Henry Keazor (Institut für Europäische Kunstgeschichte, Universität Heidelberg) moderierten Diskussion Gelegenheit zum Gedankenaustausch gegeben.

Eintritt frei! (keine Reservierungen möglich!)

Die Veranstaltung ist gefördert durch das Kulturamt der Stadt Heidelberg.
Di., 7.2. - 19.30 Uhr
Rodinny Film - Familienfilm
Rodinny Film - Familienfilm Trailer
Tschechien, Slovenien, Slovakei, Frankreich, Deutschland 2015 | Regie: Olmo Omerzu | 95 min. | digital | mit Karel Roden, Vanda Hybnerová u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein Ehepaar möchte sich den Traum einer Segeltour in der Karibik erfüllen. Darum bleiben ihre Kinder zu Hause, der jüngere Sohn geht noch zur Schule, die ältere Schwester studiert bereits, wohnt aber noch im Elternhaus. Für die beiden ist die plötzlich sturmfreie Bude natürlich ein Leben wie im Paradies, dann aber gerät das Boot der Eltern in einen Sturm und der Kontakt bricht ab. Auch die Lage daheim wird dramatisch als der Sohn schwer erkrankt. Ein neuer Beweis für die Kraft tschechischen Gegenwartskinos.
Mi., 8.2. - 19.00 UhrSo., 12.2. - 15.00 Uhr
Personal Shopper
Personal Shopper Trailer
Frankreich, Deutschland 2016 | Regie: Olivier Assayas | 105 min. | digital | mit Kristen Stewart, Lars Eidinger, Nora von Waldstätten u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Maureen arbeitet in Paris als Personal Shopper. Sie ist eine professionelle Einkäuferin für eine berühmte Modedesignerin. Der Job gefällt Maureen nicht besonders. Maureen strebt nach Tieferem. Sie glaubt nämlich, sie könne mit Toten reden, wie etwa ihrem verstorbenen Zwillingsbruder. So etwas kann man gerne glauben, aber dann erhält Maureen eine mysteriöse Nachricht. Wer könnte das sein? Olivier Assayas bekam für seinen Mystery-Thriller in Cannes einen Preis für die beste Regie.
Mi., 8.2. - 21.00 UhrSa., 11.2. - 19.00 UhrFr., 17.2. - 19.00 UhrSa., 25.2. - 17.00 UhrMo., 27.2. - 21.15 Uhr
Epizoda u zivotu beraca zeljeza - Aus dem Leben eines Schrottsammlers
Epizoda u zivotu beraca zeljeza - Aus dem Leben eines Schrottsammlers Trailer
Bosnien-Herzegowina, Frankreich 2012 | Regie: Danis Tanovic | 75 min. | digital | mit Nazif Mujic, Senada Alimanovic, Semsa Mujic u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nazif kann seine Romafamilie, die in einem kleinen Ort in Bosnien lebt, mit dem Ausschlachten alter Autos und dem Sammeln und Verkaufen von Metallschrott gerade so über Wasser halten. Senada, seine Frau, kümmert sich um Kinder und Haushalt. Sie ist mit dem dritten Kind schwanger, als sie eines Tages starke Unterleibsschmerzen spürt. Besorgt fährt die ganze Familie zur nächsten Klinik, doch da sie nicht krankenversichert ist, will man Senada nicht helfen. Eine wahre Odyssee beginnt..

Die Vorführung des Films erfolgt im Rahmen des von Prof. Heftrich und Radmila Mladenova geleiteten Seminars: „Die Darstellung der Roma in Osteuropa: Literatur und Film“.

In Kooperation mit dem Slavischen Institut der Universität Heidelberg und dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma.
Do., 9.2. - 16.00 Uhr
Ya tayr el tayer - Ein Lied für Nour
Ya tayr el tayer - Ein Lied für Nour Trailer
Palästina, Großbritannien, Katar, Niederlande, Vereinigte Arabische Emirate 2015 | Regie: Hany Abu-Assad | 100 min. | digital | mit Tawfeek Bahom, Ahmed Al Rokh u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
„Arab Idol“ ist das orientalische Pendant zu „Deutschland sucht den Superstar“. 2013 hat sich dabei ereignet, was nun Regisseur Hany Abu-Assad verfilmt hat. Ein Taxifahrer aus dem Gaza-Streifen hatte in seiner Jugend eine außergewöhnliche Stimme. Er hat sie auch heute noch, aber es ist ihm gleich. Er singt nur bei Familienfesten. Dann aber hört er von „Arab Idol“, der Castingshow in Kairo. Er will unbedingt hin, aber wie soll das gehen?. Tatsächlich riskiert er die Flucht und gelangt illegal nach Kairo. Vom Regisseur von „Paradise Now“.
Fr., 10.2. - 19.00 UhrSo., 26.2. - 17.00 Uhr
Hymyilevä mies - Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki
Hymyilevä mies - Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki Trailer
Finnland, Schweden, Deutschland 2016 | Regie: Juho Kuosmanen | 92 min. | digital | mit Jarrko Lahti, Oona Airola u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Olli Mäki war in den frühen 60ern ein in Finnland sehr populärer Boxer. Gerade aber als ihm ein Kampf gegen den amtierenden Weltmeister Davey Moore bevorsteht, verliebt er sich unsterblich. Beim Training kann er nur noch an die Frau seines Herzens denken. Das könnte in sportlicher Hinsicht schlecht für ihn ausgehen. Streng in schwarz-weiß gehalten, zeichnete Juho Kuosmanen ein ungemein liebevolles Porträt dieses Sportlers und des Finnlands dieser Zeit.
So., 12.2. - 13.00 UhrDi., 14.2. - 19.00 Uhr
As Mil e Uma Noites: Vol. 2, O Desolado - 1001 Nacht, Teil 2: Der Verzweifelte
As Mil e Uma Noites: Vol. 2, O Desolado - 1001 Nacht, Teil 2: Der Verzweifelte Trailer
Portugal, Frankreich, Deutschland, Schweiz 2015 | Regie: Miguel Gomes | 131 min. | digital | mit Cristiana Alfaiate, Carloto Cotta u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die 1001 Trilogie von Miguel Gomes, erlaubt es dem Zuschauer, den jeweiligen Teil als separaten Film zu betrachten. Im zweiten Teil nun erzählt Scheherazade vom Verzweifelten, einem Mörder, der, von der Polizei verfolgt wie von seinen Träumen, durch das Hinterland irrt. Ein Hinterland im Portugal von heute, geprägt durch seine Wirtschaftskrisen. Es entsteht eine surrealistisch-dokumentarische Parabel, die der erzählerischen Obsession Scheherazades genauso folgt wie dem Verfremdungswillen des Regisseurs genügt. Das Deutschlandradio fand dies „anstrengend“, also strenge man sich an.
So., 12.2. - 17.00 Uhr
Results
Results Trailer
USA 2015 | Regie: Andrew Bujalski | 104 min. | digital | mit Kevin Corrigan, Guy Pearce, Cobie Smulders u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Eigentlich ist Danny ein fauler Kiffer mit Bauch. Doch als seine Mutter stirbt und ihm eine große Summe Geld hinterlässt, will er sein Leben ändern. Wie kann man dies besser verwirklichen als durch ein Jahresabonnement im Fitnessstudio? Dort trifft er den Geschäftsführer Trevor, der Geld braucht, dort verliebt er sich in seine Trainerin. Die jedoch will von dem Dicken nichts wissen und eigentlich überhaupt keine feste Beziehung mehr. Aber Danny hat ja geerbt. Romantische Komödie voller Seitenhiebe, gedreht vom Regisseur von „Beeswax“.
So., 12.2. - 19.30 UhrSa., 18.2. - 17.00 Uhr
The Comedy
The Comedy Trailer
USA 2012 | Regie: Rick Alverson | 95 min. | digital | mit Tim Heidecker, Eric Wareheim, James Murphy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Betont zynisches und betont geschmackloses Porträt eines Mitglieds der New Yorker Oberschicht. Ein Typ hängt in seinem Hausboot ab und terrorisiert mit seinem schlechtem Humor seine Umgebung, so besucht er etwa in einem Armenviertel einen Pub und droht dort mit dessen baldiger Gentrifizierung. Man sollte aus gesundheitlichen Gründen nichts nachahmen, was in dieser „Komödie“ praktiziert wird, aber Ansehen auf jeden Fall, zumal Rick Alverson damit bei den Kritikern seinerzeit höchst gemischte Gefühle auslöste.
Mo., 13.2. - 19.00 UhrDi., 28.2. - 19.00 Uhr
Entertainment
Entertainment Trailer
USA 2015 | Regie: Rick Alverson | 102 min. | digital | mit Gregg Turkington, Tye Sheridan, John C. Reilly u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ein sehr in die Jahre gekommener und grotesk geschmackloser Komiker zieht für schlechte Gagen durch trostlose Kneipen Südkaliforniens. Er weiß, für ihn gibt es keinen Ausweg mehr. Da kann ihm weder seine Tochter helfen noch sein Cousin, der ständig groß daher redet. Die ZEIT bescheinigte dem Regisseur Rick Alverson „nihilistische Schwärze“ und dieser will auch nichts anderes inszenieren. Dabei aber bereichert er mit stilistischer Konsequenz und großer Originalität das derzeitige US-Kino ungemein.
Mo., 13.2. - 21.00 UhrSo., 26.2. - 21.30 Uhr
Suburra
Suburra Trailer
Italien, Frankreich 2015 | Regie: Stefano Sollima | 130 min. | digital | mit Pierfrancesco Favino, Claudi Amendola u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Rom im November 2011, in 7 Tagen wird die Regierung Berlusconi zurücktreten. Bis dahin muss noch ein Gesetz eingebracht werden, das es ermöglicht, die römische Hafenstadt Ostia zu einem einzigen Vergnügungsviertel zu machen. Das liegt vor allem im Interesse des „Samurai“ wie der Mafiapate von Rom genannt wird. Der Tod einer minderjährigen Prostituierten nach einer Nacht mit einem Politiker kompliziert jedoch die Lage, zumal sich ein anderer Clan bemerkbar macht. Gedreht nach dem Roman „Suburra: Schwarzes Herz von Rom“ von Giancarlo de Cataldo und Carlo Bonini schuf Stefano Sollima eine nihilistische Orgie des Schmutzes und anderer Körpersubstanzen. Kritiker Joachim Kurz nannte dies ein „echtes Erlebnis“.
Di., 14.2. - 21.00 UhrSo., 19.2. - 19.30 Uhr
Everybody wants some!!
Everybody wants some!! Trailer
USA 2016 | Regie: Richard Linklater | 117 min. | digital | mit Blake Jenner, Tyler Hoechlin, Glenn Powell u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jake hat sein Abitur beendet und seitdem nur noch zwei Sachen im Kopf: Baseball und Mädchen oder andersherum. Zielsicher beginnt er darum ein Studium irgendwo in Texas, weil dort die beste Baseballmanschaft wäre – und die schönsten Mädchen. Aber ihn erwartet eine Welt voller undurchschaubarer Rituale und seine künftigen Mitschüler sind nicht so sehr von ihm begeistert. Richard Linklater, der Regisseur von „Boyhood“ inszenierte wunderbar leicht und rockig den Geist der frühen 80er. Sehr seltsam, dass man seine Komödie erst jetzt in Heidelberg sehen kann. Wird hier zu wenig Baseball gespielt?
Fr., 17.2. - 21.00 UhrMo., 27.2. - 19.00 Uhr
A peine j'ouvre les yeux - Kaum öffne ich die Augen
A peine j'ouvre les yeux - Kaum öffne ich die Augen Trailer
Tunesien, Belgien, Frankreich 2015 | Regie: Leyla Bouzid | digital | mit Baya Medhaffar, Ghalia Benali u.a. | arab. Original mit deutschen Untertiteln.
Die junge Tunesierin Farah ist eine begeisterte Sängerin mit eigener Band, die kurz vor ihrem ersten großen Auftritt steht und sogar schon einen eigenen Manager hat. Ihrer Familie wäre es zwar lieber, wenn sie mit ihrem guten Schulabschluss Medizin studieren würde - doch die Musik ist Farahs große Leidenschaft, vor allem auch, weil es ihr ein ganz bestimmter Bandkollege sehr angetan hat. Als die Gruppe wegen eines regimekritischen Liedes, das die Stimmung im Land kurz vor dem Arabischen Frühling widerspiegelt, Probleme mit der Obrigkeit bekommt, verbietet Farahs Mutter ihr die Teilnahme am Konzert. Für Farah bricht eine Welt zusammen…

Das Spielfilmdebüt von Leyla Bouzid war der Eröffnungsfilm der diesjährigen "Filmtage des Mittelmeeres" und einer der großen Publikumslieblinge.
Sa., 18.2. - 19.00 Uhr
As Mil e Uma Noites: Vol. 3, O Encantado - 1001 Nacht: Teil 3: Der Entzückte
As Mil e Uma Noites: Vol. 3, O Encantado - 1001 Nacht: Teil 3: Der Entzückte Trailer
Portugal, Frankreich, Deutschland, Schweiz 2015 | Regie: Miguel Gomes | 125 min. | digital | mit Cristiana Alfaiate, Carloto Cotta u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der letzte Teil der Trilogie handelt zunächst von Scheherazade selbst. Sie trifft ihren Vater, verkörpert vom Regisseur, und berät mit ihm was zu tun ist, wie sie gerettet werden kann. Dabei trifft sie die sonderbarsten Charaktere. Danach porträtiert Miguel Gomes die portugiesische Vogelfänger-Szene. Die letzte Episode gehört für Kritiker, die bis dahin durchhielten, zur schönsten der gesamten Trilogie, also wahrlich entzückend.
So., 19.2. - 17.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 55 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 55 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2016/2017 | ca. 100 min. | Kurzfilme | digital.
Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt im Februar erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns gezeigt.

Mi., 22.2. - 19.30 Uhr
Certain Women
Certain Women Trailer
USA 2016 | Regie: Kelly Reichardt | 105 min. | digital | mit Laura Dern, Kristen Stewart, Michelle Williams u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Unterschiedliches Leben unterschiedlicher Frauen in Montana, verfilmt nach den Kurzgeschichten von Maile Melay: eine Rechtsanwältin muss dabei helfen, einen Geiselnehmer zu überwältigen, da er einer ihrer Klienten ist. Beim Hausbau gerät ein frisch verheiratetes Paar sogleich in eine ernsthafte Beziehungskrise. Eine junge Juristin verliebt sich in eine Farmhelferin. Kelly Reichardt, bekannt etwa durch die Frau-Hund-Story „Wendy and Lucy“, erweist sich mit ihrem Episodenfilm als Meisterin subtiler Bildsprache, durch die Psychologie und Beobachtung so leichtfüßig wie präzise daher kommen.
Do., 23.2. - 19.00 UhrSa., 25.2. - 19.00 UhrDo., 2.3. - 19.00 UhrSo., 5.3. - 11.00 UhrMo., 6.3. - 21.30 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Eine weitere Veranstaltung von „Film und Wein“! Welche Filmperle gibt es diesmal zu bewundern ? Angekündigt ist ein französischer Kultfilm, der mit bezaubernder Leichtigkeit den Weg einer 'reinen' Liebe zu dritt in den Untergang beschreibt –
wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein.

Referentin: Barbara von Machui.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 24.2. - 19.00 Uhr
Museum Zeughaus C5, MA
All about Photography: remClub meets Kalamari Klub Heidelberg
Museum Zeughaus C5, MA<br>All about Photography: remClub meets Kalamari Klub Heidelberg
Ein ungewöhnlicher Dunkelkammerabend .
Der Kalamari Klub inszeniert für den remClub einen Abend zwischen Performance, Workshop und Konzert – und das alles mit analogen fotografischen Mitteln. Licht und Schatten – die zwei Elemente der Fotografie – kommen auf die Bühne und verwandeln sich in fesselnde Bilder. Eine Hommage an die analoge Fotografie!
Gegründet wurde der Kalamari Klub Anfang 2016 als ein Konglomerat aus internationalen Künstler*innen und Fotograf*innen in Heidelbergs einziger offener kommunalen Dunkelkammer des Medienforum Heidelberg e.V. im Karlstorbahnhof. Die gemeinsame Liebe zum analogen Prozess und der Arbeit in der Dunkelkammer vereint die jungen Mitglieder. Mit einer großen Ausstellung während des OFF//FOTO Festivals 2016 verankerte sich der Kalamari Klub fest in der Kunstszene Heidelbergs und der Metropolregion.

Mehr Informationen über den Kalamari Klub: www.kalamariklub.org


Veranstaltungsort: Florian-Waldeck-Saal, Museum Zeughaus C5, 68159 Mannheim
Eintritt: 6,00 Euro / 4,00 Euro ermäßigt / remClub-Mitglieder kostenlos
Di., 28.2. - 20.00 Uhr
T2 Trainspotting
T2 Trainspotting Trailer
Großbritannien 2017 | Regie: Danny Boyle | 117 min. | digital | mit Ewan McGregor, Robert Carlyle u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Nach dem Tod seiner Mutter kehrt Mark Renton nach Edinburgh zurück. Finanziell abgesichert dank eines betrügerischen Heroingeschäfts vor zwanzig Jahren, zudem mit seriösem Job und Ehefrau, trifft er unweigerlich auf seine einstigen Drogenkumpel, die ihn gebührend empfangen. Der erste schlägt gleich zu. Die anderen vegetieren im Rotlichtmilieu. Mark Renton beginnt darob wieder über den Sinn des Lebens zu meditieren. So wie früher auch. Die Fortsetzung kann nach Ansicht vieler Kritiker sehr wohl mit dem legendären Kultfilm von 1996 mithalten.

Mi., 1.3. - 21.00 UhrDo., 2.3. - 21.15 UhrSa., 4.3. - 17.00 UhrMo., 6.3. - 19.00 UhrSa., 11.3. - 19.00 UhrSo., 12.3. - 21.00 UhrMo., 27.3. - 19.00 UhrSa., 1.4. - 22.30 UhrDi., 18.4. - 19.00 UhrSo., 28.5. - 18.30 UhrFr., 18.8. - 22.00 UhrDo., 31.8. - 21.30 Uhr
Seefeuer - Fuocoammare
Seefeuer - Fuocoammare Trailer
Italien, Frankreich 2016 | Regie: Gianfranco Rosi | 108 min. | Dokfilm | digital | mit Samuele Pucillo, Mattias Cucina, Samuele Caruana u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der Titel bezieht sich auf ein italienisches Lied aus der Zeit des 2.Weltkriegs. Damit verweist Regisseur Gianfranco Rosi zugleich auf das heutige Leben auf der Insel Lampedusa, das Leben der Einheimischen und das Überleben der zahlreichen Flüchtlinge, die dort ankommen, wenn sie nicht ertrunken sind. Er zeigt dabei etwa einen Arzt, der ans Ende seiner Kräfte kommt oder er lässt Flüchtlinge ihre Erlebnisse schildern. Als Leitmotiv dient dabei ein Junge, der seine Seekrankheit überwinden will. Gefeiert von der Kritik, gewann FUOCOAMMARE bei der Berlinale 2016 den Goldenen Bären.
So., 5.3. - 13.30 UhrDo., 23.3. - 19.00 Uhr
Havarie
Havarie Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Philip Scheffner | 93 min. | Dokfilm | digital.
Es beginnt mit einem Youtube-Clip. Er zeigt, wie am 14.9.2012 von einem spanischen Kreuzfahrtschiff aus ein im Mittelmeer treibendes Schlauchboot gesichtet wird. Auf ihm befinden sich 13 Flüchtlinge in einer lebensbedrohlichen Situation. Der Kapitän des Kreuzfahrtschiffes alarmiert die Hafenzentrale. Philip Scheffner hat die 90 Minuten ungeschnitten belassen, die es vom Entdecken bis zur Rettung dauert, darüber aber eine Tonspur gelegt, die das Gesehene überschreitet, indem er Besatzung und Reisende über die Flüchtlinge spekulieren lässt. Ihm gelang damit nicht nur formal einer der beklemmendsten Filme zum Thema Migration.
So., 5.3. - 21.45 UhrSo., 12.3. - 11.00 Uhr
Baden Baden - Glück aus dem Baumarkt?
Baden Baden - Glück aus dem Baumarkt? Trailer
Frankreich, Belgien 2016 | Regie: Rachel Lang | 94 min. | digital | mit Salomé Richard, Claude Gensac, Swann Arlaud u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ana, schon ein bisschen chaotisch, verliert ihren Job bei einer Filmproduktion, entwendet danach einen Porsche und rast zurück an ihren Heimatort, dem sommerlichen Straßburg. Dort will sie sich um ihre Oma kümmern, aber diese erleidet einen Unfall, weshalb Ana jetzt am besten gleich die Wohnung komplett renovieren will. Aber da sollte schon jemand dabei sein, der Ahnung hat. Sehr charmante und unkonventionelle Tragikomödie, die sich nicht so sehr darum schert was Sinn macht, eben wie Ana. Claude Gensac übrigens, berühmt als Partnerin von Louis de Funès, hatte darin als Oma ihre letzte Rolle.
Do., 9.3. - 19.00 UhrSo., 12.3. - 13.00 UhrFr., 7.4. - 11.00 Uhr
Barakah Meets Barakah
Barakah Meets Barakah Trailer
Saudi-Arabien 2016 | Regie: Mahmoud Sabbagh | 88 min. | digital | mit Hisham Fageeh, Fatima Al Banawi, Sami Hifny u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein staatlich beamteter Sittenwächter und eine bildschöne junge Frau, die ein Mode-Blog betreibt, verlieben sich ineinander – in der saudischen Grossstadt Jidda. Der 1983 geborene saudische Regisseur Mahmoud Sabbagh bedient sich in seinem Spielfilmdebüt gekonnt der Codes einer romantischen Komödie, um sich erstaunlich offen und mit ätzendem Spott über Bigotterie, Repression und Heuchelei in seinem abgeschlossenen Heimatland auszulassen. Die ZuschauerInnen können nur den Mut des talentierten Jungregisseurs und seines beeindruckend souverän agierenden Protagonistenpaares bewundern. Dies umso mehr, als „Barakah Meets Barakah“ nach dem Kinderdrama „Wadjda“ von Haifaa Al Mansour (2013) überhaupt erst der zweite Kinospielfilm ist, der seit vielen Jahrzehnten in Saudiarabien realisiert wurde – einem Land, in dem es keine Kinosäle gibt. In der Monarchie wacht die Religionspolizei streng über das Leben der Menschen, eine Filmindustrie gibt es so gut wie nicht. Deswegen ist es eine Sensation, dass dieser Film aus Saudi-Arabien auf der letztjährigen Berlinale Premiere feiern konnte.
Do., 9.3. - 21.00 UhrDi., 14.3. - 21.30 UhrSa., 18.3. - 19.00 Uhr
Die Überglücklichen - La pazza gioia
Die Überglücklichen - La pazza gioia Trailer
Italien, Frankreich 2016 | Regie: Paolo Virzì | 116 min. | digital | mit Valeria Bruni Tedeschi, Micaela Ramazzotti, Valentina Carnelutti u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Beatrice und Donatella lernen sich in einer abgelegenen psychiatrischen Anstalt kennen. Beatrice ist ein missratener Sprössling alten italienischen Adels, extrem mitteilsam und nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau. Donatella dagegen ist schwer depressiv und suizidgefährdet. Dennoch freunden sich die beiden an und riskieren spontan die Flucht, die sie in einem roten Lancia Cabrio quer durch Italien führt, stets verfolgt von Polizei und Anstaltsleitung. Eine Komödie nicht ohne melodramatische Elemente, die Lust macht, sich ebenso aufzuführen wie die Damen im Film.

Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.
Fr., 10.3. - 19.00 Uhr
Silence
Silence Trailer
Mexiko, Taiwan, USA 2016 | Regie: Martin Scorsese | 161 min. | digital | mit Andrew Garfield, Adam Driver, Liam Neeson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Nach dem Roman „Chinmoku“ von Endō Shūsaku: Im 17. Jahrhundert fahren zwei junge Jesuiten aus Portugal nach Japan, da das Gerücht kursiert, ihr ehemaliger Lehrer halte sich dort auf, wäre aber vom Glauben abgekommen. Was die beiden nicht wissen, in Japan hat eine Christenverfolgung eingesetzt, da deren Religion unvereinbar mit dem traditionellen Ständesystem sei. Darum wird es auch für die beiden Reisenden sehr gefährlich. Martin Scorsese erfüllte sich mit dieser Verfilmung einen lange gehegten Regie-Traum.
Sa., 11.3. - 16.00 UhrSo., 12.3. - 18.00 UhrMi., 22.3. - 19.30 UhrSo., 26.3. - 11.00 UhrSo., 2.4. - 13.30 UhrMo., 17.4. - 19.00 UhrMo., 1.5. - 18.00 Uhr
Haunted - Maskoon
Haunted - Maskoon Trailer
Syrien 2014 | Regie: Liwaa Yazji | 112 min. | Dokfilm | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Wie geht ein Mensch damit um, wenn der Krieg über ihn herein bricht, wenn plötzlich sein Haus zerstört wird, er sich zur Flucht gezwungen sieht? „Haunted“ zeigt dies anhand einer syrischen Familie, vor deren Augen alles in Trümmern liegt und die darüber ihre Identität zu verlieren droht. Die jeweiligen Kommentare dazu reichen von Sarkasmus bis zur hoffnungslosen Trauer. Ein Dokumentarfilm von großer visueller Kraft, beinahe wie ein großes Klagegedicht.
So., 12.3. - 15.00 Uhr
Marija
Marija Trailer
Deutschland, Schweiz 2017 | Regie: Michael Koch | 101 min. | digital | mit Margarita Breitkreiz, Georg Friedrich, Olga Dinnikova u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Um ihrer wirtschaftlichen Misere zu entkommen, emigriert Marija aus der Ukraine nach Dortmund. Dort arbeitet sie zunächst als Zimmermädchen, wird aber wegen Diebstahls entlassen. Anschließend in Diensten als Assistentin für einen emotional unberechenbaren Vermieter, lernt sie schließlich einen Geschäftsmann kennen, für den sie als Übersetzerin arbeiten soll. Aber Marija will eigentlich einen Friseursalon eröffnen, da sie dann unabhängig ist. Doch wie ist das möglich? Langspielfilmdebüt von Michael Koch voller Psychologie und Milieukenntnis.
Mo., 13.3. - 19.00 UhrSo., 19.3. - 11.00 Uhr
Les Sauteurs – Those Who Jump
Les Sauteurs – Those Who Jump Trailer
Dänemark 2016 | Regie: Moritz Siebert, Abou Bakar Sidibé, Estephan Wagner | 82 min. | Dokfilm | digital | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
"Wir wissen natürlich, dass das Paradies nicht hinter dem Zaun anfängt, aber ich weiß auch, wie schmerzvoll der nächste Sprung wird. Und deswegen muss ich einfach glauben, dass dahinter ein Eldorado liegt." Der Zaun umgrenzt Melilla, eine spanische Stadt umgeben von marokkanischem Gebiet, Aufenthaltsort zahlreicher Flüchtlinge aus Afrika für unbestimmte Zeit. So auch für Abou Bakar Sidibé, Englischlehrer aus Mali. Seit vielen Monaten lebt er schon hier, versuchte mehrfach die Flucht, das heißt, über den Zaun zu springen. Moritz Siebert gab ihm eine Kamera in die Hand, um sein Leben und sein Überleben festzuhalten. Eine Dokumentation von ungemeiner Authentizität.

Die Filmveranstaltung am 14.3. wird begleitet von Lena Hornkohl und Silvie Steininger, Bezirkssprecherinnen Amnesty International, Heidelberg.

Di., 14.3. - 19.00 UhrSa., 18.3. - 17.00 Uhr
Vom Töten leben
Vom Töten leben Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Wolfgang Landgraeber | 90 min. | Dokfilm | digital.
Das Rüstungsunternehmen Heckler & Koch, spezialisiert auf Handfeuerwaffen, gleichermaßen geschätzt von Militärs und Terroristen, hat seinen Sitz in Oberndorf, einer Kleinstadt am Ostrand des Schwarzwaldes. Dieser Ort ist dementsprechend auch sehr von der Rüstungsproduktion abhängig. Dennoch gab es auch hier eine bemerkenswerte Friedensbewegung, die sich seit den 80ern fragt, wie Menschen so einfach vom Töten leben können. Wolfgang Landgraeber, der schon einmal über Oberndorf einen Dokumentarfilm drehte, kehrte nun für sein neues Projekt zurück, traf alte Akteure, suchte aber auch das Gespräch mit denen, die bei Heckler & Koch arbeiten. Eine differenzierte Auseinandersetzung um ethische Fragen an einem konkreten Fall vor Ort.

Am 16.3. findet die Vorstellung in Anwesenheit des Regisseurs Wolfgang Landgraeber statt.
Im Anschluss findet ein Filmgespräch mit dem Regisseur und dem Heidelberger Kulturbürgermeister Dr. Joachim Gerner statt.

Moderation:
Renate Wanie vom Heidelberger Bündnis "Stoppt den Waffenhandel!"


Do., 16.3. - 19.30 UhrSo., 19.3. - 13.00 Uhr
Orientierungslosigkeit ist kein Verbrechen
Orientierungslosigkeit ist kein Verbrechen Trailer
Deutschland, Griechenland 2016 | Regie: Marita Neher & Tatjana Turanskyj | 76 min. | digital | mit Nina Kronjäger, Anna Schmidt u.a.
Lena, eine Journalistin, von ihrer Arbeit mittlerweile ziemlich frustriert, recherchiert in Griechenland über europäische Migrationspolitik. Dabei trifft sie auf Amy, eine Aktivistin, die sich radikal für Flüchtlinge engagiert. Die beiden Frauen, obwohl charakterlich eher verschieden, fahren gemeinsam durch die griechische Provinz. Dabei bemerken sie, wie sich durch ihre Erfahrungen ihr bisheriges Weltbild verändert und der Filmtitel zu ihrem Programm wird..
Do., 16.3. - 21.30 UhrSo., 19.3. - 15.00 UhrDi., 21.3. - 21.30 Uhr
I Am Not Your Negro
I Am Not Your Negro Trailer
USA, Frankreich, Belgien, Schweiz 2016 | Regie: Raoul Peck | 93 min. | Dokfilm | digital | mit James Baldwin, Samuel L. Jackson, Malcolm X, Martin Luther King Jr. , Medgar Evers, Lorraine Hansberry | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein eindringlicher und hochaktueller Film-Essay über den Kampf gegen Rassismus in den USA: Der schwarze US-Schriftsteller James Baldwin hinterließ ein 30-seitiges Manuskript über seine Zeit innerhalb der Bürgerrechtsbewegung und seine Begegnungen mit Malcolm X, Medgar Evers sowie Martin Luther King. Regisseur Raoul Peck hat daraus mit der Erzähler-Stimme von Samuel L. Jackson und zahlreichen historischen und aktuellen Originalaufnahmen eine kraftvolle Collage geformt, die bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.
Sa., 18.3. - 21.00 UhrSa., 25.3. - 17.30 UhrSo., 26.3. - 21.30 UhrDo., 30.3. - 19.00 UhrFr., 31.3. - 17.00 UhrSa., 1.4. - 20.30 UhrSo., 9.4. - 21.00 UhrSa., 15.4. - 20.00 UhrSo., 16.4. - 21.00 UhrMo., 1.5. - 16.00 UhrSo., 21.5. - 15.00 UhrMo., 5.6. - 19.00 UhrSo., 30.7. - 16.00 UhrFr., 18.8. - 18.00 Uhr
Filme von Evgenij Solomin
Filme von Evgenij Solomin Trailer
Russland 1997 - 2009 | Regie: Evgenij Solomin | ca. 80 min. | Dokumentarfilme | digital | russisches Original mit englischen Untertiteln.
Im Rahmen unserer neuen Filmreihe Russisch Dok zeigen wir 1x im Monat aktuelle russische Dokumentarfilme in Originalfassung mit englischen oder deutschen Untertiteln.

Eintritt 2,50 Euro (Einheitspreis)

Wir starten Russisch Dok am 19.3. mit drei Filmen von Evgenij Solomin.

"2 1/2 Wochen im Paradies" / 2 1/2 недели в раю
(10 Min, s/w, 1997)


Mittelasiatische Roma auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg in Tadschikistan. Menschen, die Westsibirien auf der Suche nach Arbeit durchstreifen. Sie verbringen zweieinhalb Wochen in der großen und blühenden Industriestadt.

„Katorga“ / Каторга
(26 Min., Farbe, 2001)


West-Sibirien. Strafkolonie. „Früher bedeutete der Begriff "Katorga" eine besondere Art der Bestrafung von Verbrechen, zum Freiheitsentzug kam harte körperliche Arbeit“, werden wir zu Beginn des Filmes erinnert. Heutzutage werden in Straflagern mit diesem Begriff Verurteilte bezeichnet, die eine lange Haftstrafe verbüßen, solche wie Igor Ibragimov, der Protagonist des Filmes, der eine 12-jährige Haftstrafe für Mord verbüßt. Ihm eröffnet sich eine Hoffnung auf vorzeitige Freilassung.

„Glubinka 35x45“ / Глубинка 35х45
(43 Min., s/w, 2009)


Im Land werden die alten sowjetischen Pässe gegen neue russische
ausgetauscht. Der Provinzfotograf Lutikov fährt zu entlegenen sibirischen Dörfern und fotografiert die Landbevölkerung für die neuen Pässe, im Format 35х45 mm. Dank der großen Anzahl seiner Kunden und dank der aufmerksamen Beobachtung des alltäglichen Dorflebens, verwandelt sich der Film in ein komplexes poetisches Porträt, das vom Weltbild der Menschen erzählt, die in der russischen Provinz an der Kreuzung zweier Kulturen leben — der sowjetischen und der gegenwärtigen.
So., 19.3. - 17.00 Uhr
Im Land Dazwischen
Im Land Dazwischen Trailer
Deutschland 2012 | Regie: Melanie Gärtner | 58 min. | Dokfilm | digital | mit Blade Cyrille (Kamerun), Sekou (Mali) und Babu (Indien) | Original mit deutschen Untertiteln.
Ceuta ist eine spanische Enklave an der Nordküste Marokkos. Eine Stadt mit 75000 Einwohnern, umgeben von Stacheldraht. Erste Station für Migranten, um von dort aus in die Festung Europa zu gelangen. Migranten wie Sekou, Babu oder Blade. Ihre Reise bis hierher war dramatisch, jetzt warten sie, womöglich jahrelang. Die in Heidelberg geborene Regisseurin Melanie Gärtner hat sie dabei einfühlsam porträtiert.

Vorstellung in Anwesenheit der Regisseurin Melanie Gärtner und des Protagonisten Blade Cyrille Atangana.
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Filmgespräch statt.


Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit folgenden Partnern statt:
- Bildungszentrum Heidelberg
(http://www.bildungszentrum-heidelberg.de)
- FÖLT - Verein zur Förderung des ökologischen Landbaus in den Tropen e.V.
(http://www.foelt.org)

So., 19.3. - 19.00 Uhr
Kino im Süden
Das Herz von Jenin
Kino im Süden<br>Das Herz von Jenin
Deutschland, Israel 2008 | Regie: Marcus Vetter, Leon Geller | 89 min. | Dokfilm | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Die wahre Geschichte von Ismael Kathib: Sein 12-jähriger Sohn Ahmed wird 2005 im Flüchtlingslager von Jenin von Kugeln israelischer Soldaten am Kopf getroffen. Als die Ärzte nur noch Ahmeds Hirntod feststellen können, entschließt sich sein Vater, die Organe seines Sohnes fünf israelischen Kindern zu spenden, um damit deren Leben zu retten. Zwei Jahre später bricht Ismael zu einer Reise durch Israel auf, um diese Kinder und deren Familie zu besuchen: es ist auch eine Reise, die zu seinem verlorenen Sohn zurückführt. Marcus Vetter und Leon Geller haben Ismael Khatib begleitet, ein Plädoyer für den Frieden in Nahost und ebenso ein Diskussionsbeitrag zum Thema Organspende. „Kinder haben für mich weder Religion noch Nationalität. Kinder sind nicht meine Feinde, sie tragen keine Schuld.“ Ismael Kathib.


Diese Veranstaltung wird Ihnen präsentiert von

der punker e.v. und
Medienforum Heidelberg e.V./Karlstorkino

Diskussionsgast:
Yahya Madani, Nahost-Kenner - Freunde Arabischer Kunst und Kultur e.V.



ACHTUNG!
ANDERER VERANSTALTUNGSORT:
Im Roten Ochsen / Rathausstraße Rohrbach
Abendkasse und Einlass ab 19:00 Uhr

Einheitspreis: 5€

Karten gibt's ab 13. März im Vorverkauf unter vorverkauf@derpunker.de und bei
Schreibwaren-Hoffmann, Amalienstr. 2/1 sowie der Buchhandlung am Eichendorffplatz.
Do., 23.3. - 20.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Eine weitere Vorstellung von „Film und Wein“! Auf welche Filmperle dürfen sich unsere Besucher diesmal freuen? Präsentiert werden Tränen mit deutschen Untertiteln! Geschnitten mit dem japanischen Schwert – wie immer verbunden mit einem Glas Wein!


Referentin: Karoline Hering.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 31.3. - 19.00 Uhr
Neo Rauch - Gefährten und Begleiter
Neo Rauch - Gefährten und Begleiter Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Nicola Graef | 101 min. | Dokfilm | digital | mit Neo Rauch, Rosa Loy, Judy Lybke, David Zwirner, Mera und John Rubell u.a. | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Neo Rauch, Jahrgang 1960, gilt als der wichtigste Repräsentant der Neuen Leipziger Schule. Seine Gemälde faszinieren und verstören zugleich. Oft liegt in ihnen etwas Mystisches, Rätselhaftes. Nicola Graef hatte Gelegenheit, über drei Jahre hinweg den Künstler bei der Arbeit zu beobachten. Zudem zeigt sie einige seiner Ausstellungen und porträtiert seine Ehefrau Rosa Loy sowie seinen Leipziger Galeristen Judy Lybke. Wichtig aber ist, sie löst Neo Rauch nicht aus seiner Aura, sondern erlaubt es ihm weiterhin, sich in Selbstinszenierung zu verweigern.
So., 2.4. - 11.00 UhrSo., 9.4. - 19.00 UhrSa., 15.4. - 18.00 UhrSo., 16.4. - 19.00 Uhr
Richtig autistisch - Zum Welt-Autismus-Tag am 2.4.
Richtig autistisch - Zum Welt-Autismus-Tag am 2.4. Trailer
Deutschland 2016 | Produktion: Medienprojekt Wuppertal | 50 min. | Dokfilm | digital.
Die Crimmanns sind eine facettenreiche Familie. Hier leben sechs Menschen zusammen, von denen vier die Diagnose aus dem Autismus Spektrum haben. Tina, die Mutter ist Asperger Autistin. Parallel zu den eigenen Herausforderungen organisiert sie, zusammen mit ihrem Mann, den Alltag mit ihren vier Kindern: zwei sind frühkindliche Autisten (7 und 11), der älteste Sohn (15) ist Asperger. Im Film geht es um das Erleben dieser besonderen Konstellation und deren Familienleben. In den Interviews sprechen Tina und ihr Mann über Autismus, von Förder- und Unterstützungsmaßnahmen für ihre autistischen Kinder sowie die Hürden in Gesellschaft und Schule.
In Zusammenarbeit mit Autismus Nordbaden-Pfalz e.V.

Im Anschluss ist Gelegenheit zu Diskussion und Gedankenaustausch

Eintritt frei!
So., 2.4. - 17.00 Uhr
Hitlers Hollywood
Hitlers Hollywood Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Rüdiger Suchsland | 106 min. | Dokfilm | digital | mit Hans Albers, Heinz Rühmann, Zarah Leander, Ilse Werner, Marianne Hoppe, Gustav Gründgens, Leni Riefenstahl u.a. | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Die Nazis drehten nur wenige echte Propagandafilme, aber mit einer gigantischen Filmproduktion von ungefähr 1000 Filmen wussten sie die cineastischen Bedürfnisse der deutschen Bevölkerung perfekt zu bedienen. Ähnlichkeiten zu Hollywood gibt es darum sehr wohl. Anlässlich des 100. Geburtstages der Ufa dokumentiert Rüdiger Suchsland kenntnisreich ein hochinteressantes Kapitel deutscher Filmgeschichte, das seinesgleichen sucht. Keineswegs nur ein Wiedersehen mit den Stars unserer Großeltern, sondern eine fundierte Analyse der NS-Kulturpolitik.
Am 2.4. in Anwesenheit des Regisseurs, mit Filmgespräch im Anschluss an die Vorstellung.
Moderation:
Dr. Morticia Zschiesche, Filmwissenschaftlerin
So., 2.4. - 19.00 UhrMo., 17.4. - 14.30 Uhr
Wenn der Vorhang fällt
Wenn der Vorhang fällt Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Michael Münch | 79 min. | Dokfilm | digital | mit Afrob, Blumentopf, Chefket, DJ Mad und Denyo (Beginner), Fatoni, Main Concept, Marteria, Max Herre (Freundeskreis), MC Rene, Moses Pelham, Nate57 (Rattos Locos), Prinz Pi, Roger Rekless, Samy Deluxe, Smudo, die Stieber Twins und Toni L. von Advanced Chemistry.
Ironie der Geschichte: Viele der Beteiligten haben einst von nebenan die Wände unseres Kinos zum Erbeben gebracht Jetzt sind sie bei uns auf der Leinwand, denn endlich kommt sie ins Kino, Michael Münchs bereits 2015 entstandene Dokumentation über die Deutschrap-Bewegung und Hip-Hop-Kultur. Sie nimmt einen Zeitraum von 30 Jahren in den Blick mit ihren Anfängen, ihrem Boom und ihrer Neuorientierung. Viel Rhythmus, viel Selbstauskunft aus prominenten Mündern der Szene. Natürlich sind auch unsere Heidelberger dabei vertreten. Eine fundierte Gesamtdarstellung mit Ausblick.


Am 3. April 20.30 Uhr Sondervorstellung in Anwesenheit des Regisseurs und weiteren Gästen
Ausverkauft. Eventuell wenige Restkarten an der Abendkasse!

Am 3. April 18.00 Uhr aufgrund der großen Nachfrage Zusatzvorstellung in Anwesenheit des Regisseurs und evtl. weiteren Gästen.
Ausverkauft. Eventuell wenige Restkarten an der Abendkasse!


Mo., 3.4. - 18.00 UhrMo., 3.4. - 20.30 UhrSa., 8.4. - 23.00 UhrDi., 18.4. - 21.15 UhrMi., 26.4. - 21.00 Uhr
Luther
Luther Trailer
USA, Deutschland, GB 2003 | Regie: Eric Till | 118 min. | digital | mit Joseph Fiennes, Bruno Ganz, Peter Ustinov u.a | Original mit deutschen Untertiteln.
Das Luther-Jahr kam uns gerade recht, um unsere "Thesen", nämlich das Plakat für einen der wohl bekanntesten neueren Historienfilme mit deutscher Beteiligung, in unserem Kino "anzuschlagen". Die vielfach prämierte Produktion beeindruckte seinerzeit durch packende Dramaturgie und schauspielerische Bestbesetzung.

Im Anschluß findet ein Filmgespräch mit Autor Guido Dieckmann statt zu seiner literarischen Adaption des Films „Luther“.
Moderation: Dr. Franz Schneider


Eintritt 5 Euro (Einheitspreis)

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe LUTHER 500 der UNESCO City of Literature Heidelberg.

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Heidelberg.
Di., 4.4. - 19.00 Uhr
Ariel
Ariel Trailer
Finnland 1988 | Regie: Aki Kaurismäki | 73 min. | digital | mit Turo Pajala, Susanna Haavisto, Matti Pellonpää, Erki Pajala | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Er hat keinen Job mehr, sein Vater hat sich soeben umgebracht, und als ihm in Helsinki auch noch das Erbe gestohlen wird, bleibt Ariel allein sein US-Cabrio, mit dem er auch im strengsten finnischen Winter offen fährt, da er den Schalter für das elektrische Verdeck nicht findet. Doch allmählich geht es mit Ariel aufwärts, zuletzt wartet im Hafen ein Dampfer auf ihn, mit dem er das Land zu verlassen gedenkt. Unter den vielen schönen Filmen Aki Kaurismäkis ragt "Ariel" mit seiner wunderbaren Sympathie für die Figuren und seinem feinen Humor erkennbar heraus.
Mi., 5.4. - 19.30 UhrSa., 8.4. - 17.30 Uhr
Leningrad Cowboys go America
Leningrad Cowboys go America Trailer
Finnland 1989 | Regie: Aki Kaurismäki | 78 min. | digital | mit Matti Pellonpää, Kari Väänänen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
„Those were the days“: der definitive Kult der späten 80er. Aki Kaurismäki formte extra für sein Roadmovie Mitglieder einer finnischen Punkband zu jenen Ungetümen mit den langen Pferdeschwänzen nach vorne, den Leningrad Cowboys, die offenbar heute noch existieren. Im Film touren sie mehr schlecht als recht durch die USA, Jim Jarmusch hat einen Gastauftritt. Ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Aki Kaurismäki Retrospektive.
Mi., 5.4. - 21.00 UhrMo., 17.4. - 22.00 UhrMi., 19.4. - 18.30 Uhr
Unerhört?!
Deutschland 2015 | Film von: Charlotte Böhm, Julia Olk und Sebastian Lindemans | 60 min. | Dokfilm | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Film „Unerhört?!“ portraitiert vier Menschen, die ein Leben mit Hörschädigung führen und dabei nicht nur mit ganz individuellen Problemen kämpfen, sondern auch ganz individuelle Wege gefunden haben, um mit der Behinderung umzugehen. Auf den ersten Blick merkt niemand den Betroffenen das Vorhandensein einer Behinderung an. Und
gerade darin liegt mitunter das eigentliche Problem, denn wer nichts mitbekommt oder versteht, zugleich aber seine Behinderung nicht kommuniziert, wird schnell ausgegrenzt, oder grenzt sich gar von vorne herein selbst aus.

„Unerhört?!“ zeigt diese Probleme und auch das Ausmaß einer erheblichen Hörschädigung. Aber der Film zeigt auch eindrucksvoll, wie stark sich die Einschränkungen minimieren lassen und wie gestärkt die Betroffenen aus dieser Situation hervorgehen können. (Vorführung mit Untertiteln.)

Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Filmgespräch statt.
Eine Kooperationsveranstaltung mit der Selbsthilfegruppe für Schwerhörige und Ertaubte Heidelberg im Rahmen der Ausstellung „Unterschiede, die [auch in HD] einen Unterschied machen“

Eintritt frei!
Do., 6.4. - 19.00 Uhr
Ghost in the Shell
Ghost in the Shell Trailer
USA 2017 | Regie: Rupert Sanders | 107 min. | digital | mit Scarlett Johansson, Michael Pitt, Michael Wincott, Juliette Binoche, Takeshi Kitano u.a. | FSK: 16.
Die 3D-Live-Action-Fassung des Anime von Mamoru Oshii, die auf dem Manga von Masamune Shirow basiert, ist eine explodierend bildgewaltige Science-Fiction-Saga, in der ein wunderschöner Hybrid aus Maschine und Sexsymbol, verkörpert von Scarlett Johansson, gegen das Böse antritt. Genau das was unser Kino schon lange gebraucht hat, die dreidimensionale Schönheit des Kampfes im Hyper-Digital-Zeitalter.
Do., 6.4. - 22.00 Uhr // OV, 3DFr., 7.4. - 21.30 Uhr // OmdtU, 2DSa., 8.4. - 20.45 Uhr // OV, 3DSo., 9.4. - 17.00 Uhr // OmdtU, 2DMo., 10.4. - 23.00 Uhr // OV, 3DDi., 11.4. - 21.00 Uhr // OV, 3DMi., 12.4. - 21.15 Uhr // OV, 3DDo., 20.4. - 21.00 Uhr // OmdtU, 2DMi., 26.4. - 19.00 Uhr // OV, 3D
Ein deutsches Leben
Ein deutsches Leben Trailer
Österreich, Deutschland 2016 | Regie: Christian Krönes, Olaf Müller, Roland Schrotthofer, Florian Weigensamer | 113 min. | Dokfilm | digital | FSK: 12.
Brunhilde Pomsel, geboren 1911, wurde zur Stenographin von Joseph Goebbels. Auch nach dessen Suizid tippte sie im Bunker weiter. Danach kam sie in Gefangenschaft, wurde später entnazifiziert und führte ein normales Leben als Chefsekretärin des SWF. Im Januar dieses Jahres verstarb sie. In diesem Schwarz-Weiß-Film, versuchen die Regisseure in den Aussagen und der Lebensgeschichte von Brunhilde Pomsel heraus zu finden, inwiefern ihr Werdegang als typisch für die Widersprüchlichkeit von Menschen angesehen werden kann, die in der NS-Zeit von Ehrgeiz und Opportunismus getrieben, Karriere gemacht haben.
Fr., 7.4. - 19.00 UhrSo., 9.4. - 11.00 UhrMo., 17.4. - 12.00 Uhr
I Hired a Contract Killer
I Hired a Contract Killer
Finnland, Großbritannien, Deutschland, Schweden 1990 | Regie: Aki Kaurismäki | 79 min. | digital | mit Jean-Pierre Léaud, Margi Clarke u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
„Die Arbeiterklasse hat kein Vaterland“. Mit diesem immer noch richtigen Satz endet der Todeswunsch eines ausländischen Angestellten. Er wirbt nach seiner Entlassung in der Londoner Unterwelt einen Killer an, da er zu feige ist, die Tat selbst auszuführen. Doch er verliebt sich und es kommt anders - bis hin zum Kommunismus. Ein wunderbar minimalistisch inszeniertes Rendezvous mit Jean-Pierre Léaud.
Sa., 8.4. - 19.00 UhrMo., 10.4. - 19.30 Uhr
Das Leben der Bohème - La vie de bohème
Das Leben der Bohème - La vie de bohème
Frankreich, Italien, Schweden, Finnland 1992 | Regie: Aki Kaurismäki | 98 min. | digital | mit Matti Pellonpää, Evelyne Didi, Jean-Pierre Léaud u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Drei abgerissene Bohèmiens durchleben in Paris die Höhen und Tiefen einer künstlerischen Existenz ohne Kompromisse. Nur die Liebe kann sie erlösen, aber keine Liebe überwindet den Tod. Henri Murgers berühmter Roman gibt die Vorlage für ein hochpoetisches Bekenntnis zur Kunst und ist voller Anspielungen. Einst meinte ein Rezensent der RNZ, das Buch wäre denen in Heidelberg zu widmen, die das kulturelle Erbe der Stadt ganz besonders hochhalten, da sie auf stilvolle Weise nichts tun. Beim Film verhält es sich ebenso.
So., 9.4. - 13.15 UhrFr., 14.4. - 22.00 UhrSo., 16.4. - 17.00 Uhr
Don't Blink - Robert Frank
Don't Blink - Robert Frank Trailer
USA, Frankreich, Kanada 2015 | Regie: Laura Israel | 82 min. | Dokfilm | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Lange Zeit verkannt, hat Robert Frank, heute 92 Jahre alt, mit seinem Bildband „The Americans“ die moderne Fotografie entscheidend mitgestaltet. Zudem drehte er Kurzfilme wie „Pull My Daisy“ , in dem die Ikonen des US-Underground sich ein Stelldichein geben. Ferner arbeitete er auch für die Rolling Stones. Heute blickt er mit Humor und Weisheit zurück auf ein spannendes Leben voller Höhen und Tiefen. Laura Israel, die ihn seit den 90ern begleitet, hat ihn nun dabei porträtiert.
Mit Einführung von Max P. Martin - Medienforum Heidelberg & Künstler / Kalamari Klub


Eine Kooperation mit der Biennale für aktuelle Fotografie und dem Kalamari Klub.

So., 9.4. - 15.15 UhrDo., 13.4. - 17.00 UhrSo., 16.4. - 13.00 UhrSo., 23.4. - 19.00 Uhr
Juha
Juha
Finnland, Deutschland 1999 | Regie: Aki Kaurismäki | 78 min. | digital | mit Sakari Kuosmanen, Kati Outinen, André Wilms u.a. | FSK: 6.
Ein Stummfilm mit Zwischentiteln in Schwarz-Weiß, der einen berühmten finnischen Roman in die 70er Jahre verlegt. Juha lebt mit seiner Frau auf dem Land glücklich und bescheiden. Dann taucht ein Fremder auf, der eine Autopanne hat, bei ihnen übernachten darf und zum Dank die Ehefrau in die Stadt entführt, um ihr dort ein besseres Leben zu ermöglichen. Tatsächlich zwingt er sie, als Prostituierte zu arbeiten. Ihr Mann Juha sinnt auf Rache. Einer der formal radikalsten Filme Kaurismäkis, zudem ungemein stilsicher und voller Zitate aus der Filmgeschichte.
Mo., 10.4. - 21.30 UhrSo., 30.4. - 11.00 Uhr
Die versunkene Stadt Z - The Lost City of Z
Die versunkene Stadt Z - The Lost City of Z Trailer
USA 2016 | Regie: James Gray | 140 min. | digital | mit Charlie Hunnam, Sienna Miller, Angus Macfadyen, Robert Pattinson, Tom Holland u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der britische Offizier Percy Fawcett verlässt die Armee, weil er in ihr keine Karrierechancen sieht. Stattdessen nimmt er 1906 den Auftrag an, das Dschungelgebiet zwischen Brasilien und Bolivien zu erforschen. Dort stößt er auf Spuren einer vergangenen Hochkultur, die er die Stadt Z nennt. Nach Hause zurückgekehrt, glaubt ihm das niemand. Um seine Behauptungen zu beweisen, sieht er sich gezwungen, erneut in das Gebiet zu reisen, es wird eine lebenslange Passion daraus. Großartiger Abenteuerfilm, der nichts beschönigt.
Do., 13.4. - 19.00 UhrFr., 14.4. - 17.00 UhrMo., 17.4. - 16.30 UhrMi., 19.4. - 20.30 UhrSo., 23.4. - 11.00 Uhr
40 Tage in der Wüste - Last Days in the Desert
40 Tage in der Wüste - Last Days in the Desert Trailer
USA 2016 | Regie: Rodrigo García | 99 min. | digital | mit Ewan McGregor, Ciarán Hinds, Ayelet Zurer, Tye Sheridan, Susan Gray u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
40 Tage im Leben Jesu: geflohen in die Wüste um zu beten und zu fasten, wird Jesus dort vom Teufel heimgesucht. Seine Methoden sind dabei voller List. Denn Jesus trifft eine Familie und hilft ihr. Diese jedoch ist in sich zerstritten, da der Sohn fortgehen möchte, der Vater dies aber nicht zulässt. Jesus sucht nach einer Lösung, genau deswegen aber gerät er in Gefahr, seine Mission aus den Augen zu verlieren. Mit reduzierten Bildelementen erzählt Rodrigo Garcia einen sehr unkonventionellen Jesus-Film, in dem sowohl Jesus wie auch der Teufel von Ewan McGregor eindrucksvoll verkörpert wird.
Do., 13.4. - 21.45 UhrFr., 14.4. - 20.00 UhrSa., 15.4. - 22.00 UhrDi., 25.4. - 19.00 Uhr
Das Mädchen aus der Streichholzfabrik
Das Mädchen aus der Streichholzfabrik
Finnland, Schweden 1989 | Regie: Aki Kaurismäki | 70 min. | digital | mit Kati Outinen, Elina Salo, Esko Nikkari u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Eine junge Frau leidet an der Tristesse ihrer Umgebung bestehend aus stumpfer Arbeit und dumpfem Elternhaus. Sie träumt von einem besseren Leben, wird aber enttäuscht und ermordet ihre Eltern. Gilt aufgrund der schauspielerischen Leistung Kati Outinens sowie der Stilsicherheit der Bildkompositionen als der vielleicht beste Film, den Aki Kaurismäki bisher gedreht hat. Wir hatten einst den Mut, ihn an Heiligabend zu zeigen, es ging gut aus, im Unterschied zum Film.
Fr., 14.4. - 13.30 UhrDo., 27.4. - 20.45 Uhr
Tour de France
Tour de France Trailer
Frankreich 2016 | Regie: Rachid Djaïdani | 95 min. | digital | mit Gérard Depardieu, Sadek, Louise Grinberg u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der 20-jährige Far’Hook gilt als einer der zukünftigen Stars der französischen Rap-Szene. Als er nach einem Streit Paris verlassen muss, überredet ihn sein Produzent Bilal zu einer Frankreichtour. Ohne Musik, aber zu zweit mit Bilals Vater Serge. Der Pensionist und Hobbykünstler hat seiner Frau das Versprechen gegeben, sich auf die Spuren des Landschaftsmalers Joseph Vernet zu begeben. Von jedem Bild, das der einst malte, will Serge am Originalfassungschauplatz seine eigene Version anfertigen – und Far’Hook soll ihn dorthin chauffieren. Der erstklassige Rapper und der zweitklassige Maler, der Muslim und der überzeugte Christ: Widerwillig brechen die beiden zu einem Trip entlang der Küste auf. Gérard Depardieu stellt einmal mehr sein komisch-kauziges Talent unter Beweis. An seiner Seite: Der in Frankreich populäre Rapper Sadek.

Weitere Termine werden noch bekanntgegeben.
Do., 20.4. - 19.00 UhrSo., 23.4. - 15.00 UhrDi., 25.4. - 21.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Eine weitere Vorstellung von „Film und Wein“! Welche Filmperle gibt es diesmal zu entdecken? Angekündigt ist eines der wenigen Ausnahmewerke im Genre des 'Indianerfilms' – wie immer verbunden mit einem Glas Wein!


Referent: Norbert Ahlers

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 21.4. - 19.00 Uhr
Augenblicke 2017 - Kurzfilme im Kino
Augenblicke 2017 - Kurzfilme im Kino
2012 bis 2016 | Regie: diverse | ca. 95 min. | Kurzfilme | digital.
Unterhaltsam und besinnlich, liebenswürdig und gelegentlich ein bisschen böse: Kurzfilme dauern nur wenige Augenblicke. Und doch erzählen sie bewegende, manchmal erstaunliche Geschichten, stellen unbequeme Fragen, verblüffen unsere Wahrnehmung – und lenken unseren Blick auf existenzielle und soziale Themen.
Jedes Jahr sind wir gespannt und freuen uns mit Ihnen auf die Augenblicke-Kurzfilmtournee, die 2017 ihr 25jähriges Jubiläum feiert!

Einführung: Dr. Almut Rumstadt, Weiterbildungsreferentin Bildungszentrum Heidelberg
Sa., 22.4. - 19.30 Uhr
Filme von Elena Demidova
Filme von Elena Demidova
Russland 2011-2012 | Regie: Elena Demidova | 75 min. | Dokfilm | digital | Original mit englischen Untertiteln.
Im Rahmen unserer Filmreihe RUSSISCH DOK zeigen wir 1x im Monat aktuelle Dokumentarfilme russischsprachiger FilmemacherInnen. RUSSISCH DOK präsentiert Filme, die man sonst in Deutschland nicht im Kino zu sehen bekommt, da sie (noch) keinen internationalen Verleih haben. Die Filme werden in russischer Originalversion mit englischen oder deutschen Untertiteln vorgeführt. Für diese Reihe, die wir gemeinsam mit dem ACUDkino und dem Kino in der Brotfabrik Berlin präsentieren, gilt ein Einheitspreis von € 2,50.

Im April zeigen wir zwei mittellange Filme von Elena Demidova:

Liosha – Леша (32 Min., 2011, OmeU)
Sasha, Lena und der eiserne Drache – Саша, Лена и железный дракон (42 Min., 2012, OmeU)
So., 23.4. - 17.00 Uhr
Affliction – Ärzte ohne Grenzen im Einsatz gegen Ebola
Affliction – Ärzte ohne Grenzen im Einsatz gegen Ebola Trailer
Belgien, Liberia, Sierra Leone, Guinea 2015 | Regie: Peter Casaer | 70 min. | Dokfilm | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Dokumentarfilm bietet einen Einblick in die Arbeit von Ärzte ohne Grenzen während des Ebola-Ausbruchs in Westafrika. Das Kamerateam hatte unbegrenzten Zugang zu den Teams und konnte somit auch schwierige Momente einfangen, die oftmals verborgen bleiben. Neben der Perspektive der Helfenden beeindrucken besonders die Geschichten und Schicksale der Erkrankten und ihrer Familien. Die Furcht der Menschen, die Stigmatisierung und die Auswirkungen der Quarantäne werden thematisiert. Zudem geht es in dem Film um die Schwierigkeiten bei der Versorgung der Patienten und Patientinnen und das Fehlen einer angemessenen Behandlung für die Ebolavirus-Infektion, sowie das Versagen der internationalen Gemeinschaft bei der Reaktion auf die Epidemie.
Im Anschluss an den Film gibt es Gelegenheit zur Diskussion mit einem Projektmitarbeiter
oder einer Projektmitarbeiterin von Ärzte ohne Grenzen.

Der Eintritt ist frei!
Fr., 28.4. - 19.30 Uhr
Die Strasse
Die Strasse
Deutschland 1923 | Regie: Karl Grune | 89 min. | 35 mm | mit Eugen Klöpfer, Aud Egede Nissen, Lucie u. a.
Sehnsüchtig blickt ein Mann aus dem Fenster. Vor seinen Augen entfaltet sich das turbulente Panorama der nächtlichen Großstadt mit all ihren Versprechungen. Schließlich hält ihn nichts mehr in seinen biederen Wohnung. Die Enge, die Alltäglichkeit, die Monotonie seines Kleinbürgerdaseins treibt ihn in das Leben der Straßen. Er feiert, er spielt und sieht als krönenden Abschluss schon die hübschen Arme einer jungen Frau um sich. Doch die und ihre zwielichtigen Partner haben ganz andere Pläne.
Stilistisch zwischen Expressionismus und Naturalismus angesiedelt, besticht dieser Film durch witzige Bildeinfälle,Trickmontagen und einer Ausstattung, an der u.a. der Maler Ludwig Meidner beteiligt war.
Sa., 29.4. - 18.00 Uhr
Von morgens bis mitternachts
Von morgens bis mitternachts
Deutschland 1920 | Regie: Karlheinz Martin | 73 min. | digital | mit Ernst Deutsch, Erna Morena, Roma Bahn, u. a.
Eingesperrt hinter seinem Schalter, zwängt sich das Gesicht des Kassierers durch die enge Öffnung eines Fensterchens und sieht die Verführung des wahren Lebens in Gestalt einer mondänen Frau. Ein Griff in die Kasse und er beginnt als Dieb eine gehetzte Reise durch die Nacht. Doch eine urbane Verlockung nach der anderen entpuppt sich als Illusion, als Trugbild.
Nach dem gleichnamigen Stationendrama von Georg Kaiser entwirft Karlheinz Martin noch vor dem „Caligari“ den eigentlich ersten expressionistischen Film. Schrill, ungewöhnlich und bestechend das radikale Szenenbild. Ein Werk, das die Erfahrungen der Desorientierung in einer verzerrten und unheimlichen Stadt wiedergibt.
Sa., 29.4. - 21.00 Uhr
Dirnentragödie
Dirnentragödie
Deutschland 1927 | Regie: Bruno Rahn | 86 min. | 16 mm | mit Asta Nielsen, Oskar Homolka, Hilde Jennings.
Eines Nachts liest Auguste, eine alternde Prostituierte, einen jungen Mann in den Straßen der Stadt auf, der aus dem behüteten Schoß seiner Familie ausgerissen ist. Sie nimmt sich seiner an, schmeißt seinetwegen sogar ihren Zuhälter Anton aus dem Haus und träumt von einer gemeinsamen bürgerlichen Zukunft. Doch Anton sorgt dafür, dass sich der Student in Clarissa, Augustes jüngere Kollegin verliebt. Der Verlust treibt sie an den Rand des Wahnsinns und sie entwickelt einen teuflischen Plan.

Asta Nielsen beeindruckt einmal mehr in der Hauptrolle Auguste: „Senkt die Fahnen vor ihr, denn durch ihre Kunst wird selbst der Absturz des alternden Weibes zum steilen Aufstieg der Schauspielerin“ (Béla Baláz)
So., 30.4. - 17.00 Uhr
Abwege
Abwege
Deutschland 1928 | Regie: Georg Wilhelm Pabst | 98 min. | digital | mit Brigitte Helm, Gustav Diessl, Hertha von Walther u. a.
Die bildschöne Irene langweilt sich in ihrer gutbürgerlichen Ehe: Ihr Mann scheint seiner Arbeit mehr Aufmerksamkeit zu widmen als ihr. Frustriert und vernachlässigt, beginnt sie sich einen Ausbruch zu erträumen, als sie bemerkt, dass ein junger Maler ihr Porträt zeichnet. Sie folgt ihm ins nächtliche Berlin, verliert sich dort im wilden Taumel der Tanzclubs und stürzt sich in eine Affäre mit einem Boxer. Ihr Mann, dem Irenes Eskapaden nicht entgehen, versucht schließlich sie im Atelier des Malers zu stellen.

Meisterhaft inszeniert Pabst das nächtliche Treiben im „Sodom Berlin“: Exzess und Überschreitung in der Pose des glitzernden Glamours.
So., 30.4. - 19.30 Uhr
Die rote Schildkröte - La tortue rouge
Die rote Schildkröte - La tortue rouge Trailer
Frankreich, Japan, Belgien 2016 | Regie: Michael Dudok de Wit | 81 min. | Animation | ohne Dialog.
Eine Robinsonade in rot: ein Mann strandet auf einer einsamen, menschenleeren Insel. Nach Kräften bemüht er sich, sie mit einem selbst gebauten Floss zu verlassen. Aber bei jedem Versuch taucht eine rote Schildkröte auf und zerstört es. Der Mann versucht nun, die Schildkröte zu überlisten, doch diese verkörpert das Geheimnis des Lebens. Mehr wird nicht verraten. Die Bilder dieses Animationsfilm von beeindruckend schlichter Schönheit erzählen ein Märchen über uns selbst.
Mo., 1.5. - 14.00 UhrSo., 21.5. - 19.00 UhrSo., 28.5. - 15.00 Uhr
Tiger Girl
Tiger Girl Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Jakob Lass | 90 min. | mit Ella Rumpf, Maria Dragus u.a.
Vanilla will Menschen helfen, geht darum zur Polizei. Aber kurz nachdem sie die Aufnahmeprüfung an der Polizeischule verpasst hat, trifft Vanilla auf Tiger. Sie ist wie sie heißt, aggressiv und direkt, ihr Leben ein Krawall und natürlich spielt dieser Film in Berlin. Jakob Lass bewies schon mit „Love Steaks“ sein Ausnahmetalent, jetzt legt er nach. Geradezu abartig dynamisches Kino aus Deutschland, nichts für politisch korrekte Spießer mit schwachen Nerven. Denn auch in Heidelberg gibt es gemusterte Katzen, die immer wilder und bunter werden.
Mo., 1.5. - 21.00 UhrFr., 5.5. - 19.00 UhrDi., 23.5. - 19.00 UhrDo., 1.6. - 21.30 Uhr
The Trial: The State of Russia vs. Oleg Sentsov - Film und anschl. Diskussion mit Marieluise Beck (MdB) und Dr. Monika Gonser
The Trial: The State of Russia vs. Oleg Sentsov - Film und anschl. Diskussion mit Marieluise Beck (MdB) und Dr. Monika Gonser Trailer
Estland, Polen, Tschechien 2017 | Regie: Askold Kurov | 70 min. | Dokfilm | Original mit englischen Untertiteln.
Die Dokumentation „The Trial: The State of Russia vs Oleg Sentsov“ widmet sich dem Gerichtsprozess gegen den ukrainischen Filmemacher Oleg Sentsov. Der renommierte Regisseur wurde 2015 von einem russischen Gericht wegen angeblicher terroristischer Verschwörung zu 20 Jahren Haft verurteilt. Oleg Sentsov erlangte unter anderem mit seinem Film „Gámer“ (2011) internationale Bekanntheit.
Im Anschluss an den Film gibt es ein Gespräch mit Marieluise Beck, GRÜNE Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Osteuropapolitik, und Dr. Monika Gonser, GRÜNE Stadträtin, über das Vorgehen Russlands gegen die Ukraine und weitere Fragen zur russischen Außenpolitik.

Die Veranstaltung wird von Bündnis 90/ Die Grünen in Kooperation mit dem Karlstorkino durchgeführt.


Eintritt: 5 Euro


Di., 2.5. - 19.00 Uhr
Die Frau im Mond – Mal de pierres
Die Frau im Mond – Mal de pierres Trailer
Frankreich 2016 | Regie: Nicole Garcia | 116 min. | mit Marion Cotillard, Louis Garrel, Alex Brendemühl u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Unnahbar wie der Mond ist Gabrielle. Denn sie leidet an unerfüllbarer Liebe, und das in der französischen Provinz der späten 50er, frühen 60er. Ihre Eltern halten sie deswegen schlicht für verrückt, verheiraten sie an einen spanischen Erntehelfer, den Gabrielle niemals lieben wird, so schwört sie sich. Wen sie dagegen umso leidenschaftlicher liebt, ist ein Kriegsheimkehrer aus Indochina, den die schwer erkrankte Gabrielle in einem Sanatorium kennen lernt. Großes französisches Gefühlskino mit einer überragenden Marion Cotillard.
Mi., 3.5. - 19.00 UhrSo., 7.5. - 13.00 UhrSo., 21.5. - 11.00 Uhr
Below Her Mouth
Below Her Mouth Trailer
Kanada 2016 | Regie: April Mullen | 92 min. | mit Natalie Krill, Erika Linder, Sebastian Pigott | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
In Jasmines Leben läuft alles nach Plan: Sie hat einen Traumjob, einen schicken Sportwagen und einen attraktiven Verlobten. Bis sie eines Nachts bei einer Kneipentour die selbstbewusste Dallas kennenlernt und nach anfänglichen Widerständen eine hemmungslose Affäre mit ihr beginnt…
Regisseurin April Mullen drehte ihren leidenschaftlichen Liebesfilm mit dem androgynen Topmodel Erika Linder sowie der kanadischen Tänzerin Natalie Krill. Er besticht durch stürmische Sinnlichkeit und eine erotische Bildsprache.
Mi., 3.5. - 21.30 UhrSa., 27.5. - 21.00 UhrSa., 26.8. - 22.00 Uhr
ICH. DU. INKLUSION. - Wenn Anspruch auf Wirklichkeit trifft
ICH. DU. INKLUSION. - Wenn Anspruch auf Wirklichkeit trifft Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Thomas Binn | 91 min. | Dokfilm | FSK: ohne Altersbeschränkung.
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Aufgrund der großen Nachfrage haben wir folgende Zusatzvorstellungen ins Programm genommen:

Sonntag, 28. Mai, 13.00 Uhr
Sonntag, 4. Juni, 18.30 Uhr
Mittwoch, 7. Juni, 19.00 Uhr


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Im Rahmen der Inklusion haben Kinder mit Unterstützungsbedarf das Recht, am Unterricht einer Regelschule teilzunehmen, zumal auch viele Förderschulen geschlossen wurden. Doch wie sieht das in der Praxis aus, wo vor allem überall die Gelder fehlen? Thomas Binn hat sich über zweieinhalb Jahre in einer Grundschule in Nordrhein-Westfalen umgesehen und dabei fünf Kinder näher porträtiert. Er lässt darüber hinaus auch die Eltern und Lehrer zu Wort kommen. Seine Dokumentation versteht sich als kritische Bestandsaufnahme und darüber hinaus als Diskussionsbeitrag für künftige Bildungspolitik.

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Vorfilm:
Das Vorstellungsgespräch (The Interviewer)

Australien 2012 | Regie: Geneviève Clay-Smith | 12 min. | OmdtU
Nervös wartet Thomas Howell auf sein Vorstellungsgespräch in einer renommierten Anwaltskanzlei. Da erscheint ein junger Mann mit Downsyndrom und holt ihn ab....
(Mit freundlicher Genehmigung der FriJus GmbH)
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Do., 4.5. - 19.00 UhrSo., 7.5. - 11.00 UhrMo., 22.5. - 17.30 UhrMo., 22.5. - 19.30 UhrSo., 28.5. - 13.00 UhrSo., 4.6. - 18.30 UhrMi., 7.6. - 19.00 Uhr
King Cobra
King Cobra Trailer
USA 2016 | Regie: Justin Kelly | 91 min. | mit James Franco, Alicia Silverstone, Christian Slater, Keegan Allen, Molly Ringwald, Garrett Clayton | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Sean ist 17, sieht unwiderstehlich aus und träumt vom großen Ruhm. Als er einen Produzenten von Schwulenpornos kennenlernt, nutzt er seine Chance und steigt zum Star von Cobra Video auf. Doch der Erfolg ruft Neider auf den Plan, die bald zu drastischen Mitteln greifen…
KING COBRA basiert auf der wahren Geschichte von Paul Lockhardt, dem ersten schwulen Porno-Megastar des Online-Zeitalters, und thematisiert die grenzenlose Gier des Pornogeschäfts.
Fr., 5.5. - 21.00 UhrDi., 23.5. - 21.00 Uhr
Die Stadt der Traurigkeit - 悲情城市 - Bei qing cheng shi
Die Stadt der Traurigkeit - 悲情城市 - Bei qing cheng shi
Taiwan, Hongkong 1989 | Regie: Hou Hsiao-hsien | Drehbuch: Chu Tien-wen, Wu Nien-je | 158 min. | 35 mm | mit Li Tien-lu, Chen Sung-yung, Jack Kao, Tony Leung u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nachdem Taiwan 50 Jahre lang von Japan beherrscht war, wurde es nach Kriegsende an die Republik China übergeben. Das führte in der Bevölkerung zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Taiwanesen und den nun einwandernden Festlandchinesen. Am 28. Februar 1947 gipfelte der Konflikt in einem Massaker. Hou Hsiao-Hsiens bislang wohl berühmtester Film, der nur zwei Jahre nach Aufhebung des Kriegsrechts, das seit diesem Moment 1947 galt, entstand, schildert vor diesem historischen Hintergrund, das Leben von vier sehr unterschiedlichen Brüdern und ihren Familien.

Goldener Löwe, Venedig 1989.


Der Regisseur Hou Hsiao-hsien und die Drehbuchautorin Chu Tien-wen sind zu Beginn der Vorführung anwesend und geben eine Einführung in den Film.



Kooperationsveranstaltung mit dem Institut für Sinologie der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Barbara Mittler.

Sa., 6.5. - 19.00 Uhr
The Puppetmaster - 戲夢人生 - Xi meng ren sheng
The Puppetmaster - 戲夢人生 - Xi meng ren sheng
Taiwan 1993 | Regie: Hou Hsiao-hsien | Drehbuch: Chu Tien-wen, Wu Nien-je | 142 min. | 35 mm | mit Li Tien-lu, Lim Giong, Chen Kuei-chung, Tsuo Chuwei u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein alter Puppenspieler und Meister seines Fachs lässt sein Leben, das mit der Geschichte seiner Heimat Taiwan eng verflochten war, Revue passieren. Insbesondere die Zeit unter der japanischen Besatzung stellte einen tiefen Einschnitt dar. Hou Hsiao-Hsiens biographische Filmerzählung, die auf einem wahren Fall gründet, ist, typisch für den Regisseur, in sehr ruhigem Ton gehalten. Dabei entwickelt Hou ein leidenschaftliches Bekenntnis zur Freiheit der Kunst im Dienst der Humanität.

Preis der Jury, Cannes 1993.

Der Regisseur Hou Hsiao-hsien und die Drehbuchautorin Chu Tien-wen sind nach der Vorführung anwesend und stehen für ein Filmgespräch zur Verfügung.

Kooperationsveranstaltung mit dem Institut für Sinologie der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Barbara Mittler.

So., 7.5. - 16.00 Uhr
The Assassin - 聶隱娘 - Nie yin niang
The Assassin - 聶隱娘 - Nie yin niang Trailer
Taiwan, China, Hongkong, Frankreich 2015 | Regie: Hou Hsiao-hsien | Drehbuch: Chu Tien-wen | 104 min. | mit Shu Qi, Chang Chen, Zhou Yun u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Mit THE ASSASSIN führt uns Meisterregisseur Hou Hsiao-Hsien ins China des 9. Jahrhunderts zur Zeit der Tang-Dynastie. Nach langem Exil kehrt eine im Kloster zur Schwertkämpferin ausgebildete Frau in ihre Heimat zurück. Und sie hat einen Auftrag: den Gouverneur zu töten! Aber er ist der Mann, dem sie einst zur Frau versprochen wurde und den sie noch immer leidenschaftlich liebt. Weit entfernt vom Genre der üblichen Martial-Arts-Filme betört THE ASSASSIN mit einer Ästhetik, die eine Sekunde zur Ewigkeit macht.

Beste Regie, Cannes 2015.

So., 7.5. - 19.00 UhrMi., 14.6. - 19.00 Uhr
Free Fire
Free Fire Trailer
Großbritannien, Frankreich 2016 | Regie: Ben Wheatley | 90 min. | mit Brie Larson, Sharlto Copley, Cillian Murphy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1978 kommt es in Boston in einer leer stehenden Lagerhalle zu einem Massaker. Anlass war der Versuch von Gefolgsleuten der IRA, eine größere Zahl von Schusswaffen zu erwerben. Doch bei der Übergabe eskalierte das Misstrauen. Durchaus inspiriert von Quentin Tarantinos „Reservoir Dogs“ inszeniert Ben Wheatley einen Actionfilm im Stil der 70er mit entsprechender Haartracht, Kleidung und Gewehrsound. Etwas für Freunde von Ironie und Gemetzel.
So., 7.5. - 21.45 UhrSo., 21.5. - 17.00 UhrDi., 30.5. - 19.00 Uhr
Samin vs Semen
Javanische Bauern und ihr Widerstand gegen die globale Zementindustrie
Samin vs Semen<br>Javanische Bauern und ihr Widerstand gegen die globale Zementindustrie
Indonesien 2015 | Regie: Dandhy Dwi Laksono | 40 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Zementindustrie wächst weltweit, besonders in Asien verlangen große Infrastrukturvorhaben nach immer mehr Baustoffen für Straßen, Staudämme und große Urbanisierungsprojekte. Auch für HeidelbergCement ist Südostasien ein wichtiger neuer Markt, da hohe öffentliche und private Investitionen in Infrastrukturprojekte fließen. In Indonesien will das Unternehmen Teile des Kendeng-Gebirges in Zentraljava abtragen und in neu errichteten Fabriken zu Füßen der Berge zu Zement weiterverarbeiten. Der lokalen Bevölkerung wird damit buchstäblich der Boden unter den Füßen entzogen. In den vom Raubbau betroffenen Gemeinschaften regt sich Widerstand. Vor allem Frauen tragen den Widerstand auf die Straße.

Eine der Aktivistinnen, Gunarti von der indonesischen Bürger/inneninitiative JMPPK (Jaringan Masyarakat Peduli Pegunungan Kendeng), kommt nun nach Deutschland, um auf ihren Kampf aufmerksam zu machen. Sie gehört zur indigenen Gruppe der Samin, die am Fuße der Kendeng-Berge leben. Als Quelle von Trinkwasser und Wasserversorgung für die Landwirtschaft sind die Berge die Grundlage für das Überleben der Samin.

Wir zeigen den Dokumentarfilm „Samin vs. Semen“ über den lokalen Widerstand. Nach der Vorführung diskutieren wir mit Gunarti und Dandhy Dwi Laksono, dem Autor des Dokumentarfilms, ob und wie soziale und ökologische Gerechtigkeit bei der Planung und Durchführung großer Infrastrukturprojekte erreicht werden und Menschenrechte geschützt werden können.

Mit:
• Gunarti, JMPPK-Bürger/inneninitiative, Indonesien
• Dandhy Dwi Laksono, Filmemacher von Watchdoc, Indonesien


Der Eintritt ist frei.


In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung (Bundesstiftung), der Südostasien-Informationsstelle, Rettet den Regenwald und Watch Indonesia!

Die Heinrich-Böll-Stiftung (Bundesstiftung) unterstützt in Kooperation mit der Südostasien Informationsstelle, Watch Indonesia! und Rettet den Regenwald Gunarti und die JMPPK-Bewegung dabei, bei HeidelbergCement Gehör zu finden und den Fall Kendeng auch in Deutschland publik zu machen.
Di., 9.5. - 19.30 Uhr
Paraíso
Paraíso Trailer
Mexiko 2014 | Regie: Mariana Chenillo | 99 min. | mit Andres Almeida, Daniela Rincón | Original mit deutschen Untertiteln.
Kann eine Beziehung an einer gemeinsamen Diät scheitern? Carmen und Alfredo sind ein seit ihrer Jugend sehr verliebtes, glückliches Paar und leben sozial bestens eingebunden in einem sicheren und bequemen Vorort von Mexico-City: Satélite, ein in den 1950ern nach amerikanischen Vorstadt-Vorbildern entworfenes städtisches Bauprojekt. Als Alfredo aber ein verlockendes Jobangebot in der mexikanischen Metropole bekommt, verlassen sie das gemütliche Vorstadtleben und ziehen in die hektische, laute und auf Äußerlichkeiten bedachte Riesenstadt. In der neuen Umgebung beginnt Carmen an ihrem Aussehen und ihrem Gewicht zu zweifeln. Voller Motivation stürzt sie sich in eine Diät und überredet auch Alfredo, daran teilzunehmen. Doch während bei ihrem Mann die Kilos nur so purzeln, will sich bei Carmen so gar kein Erfolg einstellen...

Mariana Chenillos erster Spielfilm NORA’S WILL (2008) gewann mehr als 20 nationale und internationale Preise. 2010 wurde Chenillo beim Episodenfilm REVOLUCIÓN als jüngste Filmemacherin angefragt und nahm neben den bekanntesten mexikanischen Filmemachern wie Carlos Reygadas, Diego Luna, Gael Garcia Bernal und Gerardo Naranjo an dem Projekt teil, das auf der Berlinale uraufgeführt wurde. Für das Fernsehen drehte Chenillo die zweite Staffel der Hit-Serie SOY TU FAN (2012). Chenillo studierte Film am „Centro de Capacitación Cinematográfica” mit dem Schwerpunkt Regie.

Mi., 10.5. - 19.00 UhrMo., 15.5. - 21.00 UhrMi., 17.5. - 17.00 Uhr
O Último Cine Drive-in - Das letzte Drive-In Kino
O Último Cine Drive-in  -  Das letzte Drive-In Kino Trailer
Brasilien 2015 | Regie: Iberê Carvalho | 100 min. | mit Othon Bastos, Breno Nina, Rita Assemany, Fernanda Rocha | Original mit englischen Untertiteln.
Weil seine schwerkranke Mutter mehrere Wochen stationär im Krankenhaus behandelt werden muss, begleitet Marlombrando sie in die Stadt seiner frühen Kindheit. Er kennt hier niemanden, und so nimmt der junge Mann nach vielen Jahren Kontakt zu seinem Vater Almeida auf, der seit jeher ein Autokino betreibt. Der kauzige Almeida liebt sein altes Kino, auch wenn sich außer seinen zwei mindestens ebenso verschrobenen Angestellten kaum jemand für die Filme interessiert. Doch das hält Almeida nicht davon ab, jeden Abend den Projektor anzuwerfen. Als Marlombrando an den Zauberort seiner Kindheit zurückkehrt, steht der Abriss der heruntergekommen Betonwüste unmittelbar bevor…
DAS LETZTE DRIVE-IN KINO gewann mehrere Publikumspreise, auch die Schauspieler Breno Nina und Fernando Rocha erhielten Auszeichnungen.

Iberê Carvalho, 1976 in Brasilia geboren, studierte Anthropologie und Journalismus und erhielt in Madrid einen Master-Abschluss in Regie. Seine Kurzfilme liefen weltweit auf Filmfestivals und wurden mehrfach ausgezeichnet. DAS LETZTE DRIVE-IN KINO ist sein erster langer Spielfilm. Carvalho ist Co-Direktor der Produktionsfirma Pavirada Filmes.

Mi., 10.5. - 21.00 UhrSa., 13.5. - 19.00 UhrSo., 14.5. - 15.30 Uhr
El Rey de la Habana - Der König von Havanna
El Rey de la Habana - Der König von Havanna Trailer
Dominikanische Republik, Spanien 2015 | Regie: Agustí Villaronga | 119 min. | mit Maikol David, Yordanka Ariosa, Héctor Medina, Jean Luis Burgos | Original mit deutschen Untertiteln.
Kuba in den 90 er Jahren, in der schlimmsten Zeit der kubanischen Gesellschaft. Nach seiner Flucht aus einem Jugendheim versucht Reinaldo, in den Straßen von Havanna zu überleben. Hoffnungen, Enttäuschungen, Rum, Humor und vor allem Hunger begleiten ihn, bis er auf die Prostituierte Magda und die Transsexuelle Yunisleidy trifft, beide erzwungenermaßen Lebenskünstler wie er. Hin- und hergerissen zwischen den beiden versucht er, der materiellen und moralischen Armut um ihn herum zu entkommen, indem er Liebe und Leidenschaft, Spannung und Sex bis zum Äußersten lebt. Der Film basiert auf dem gleichnamigen, kontroversen Roman von Pedro Juan Gutièrrez: radikal, extrem, überzogen, moralisch ambivalent – und gerade deshalb wahrhaftig in seinem Porträt eines Kubas am Abgrund nach dem Untergang des Sowjetreiches.

Der 1953 auf Mallorca geborene Agustí Villaronga verfolgt in seinem Œuvre immer wieder die Themen einer zerstörten und verstörenden Kindheit, von Gewalt, sexuellem Erwachen und Homosexualität. Seine bisher sieben Kinoarbeiten erhielten mehrere Preise. Am bekanntesten sind seine Filme EL MAR (2000) und PA NEGRE (2010), der mit neun Goyas ausgezeichnet wurde.

Do., 11.5. - 17.00 UhrDi., 16.5. - 21.00 Uhr
El Soborno del cielo - Die Bestechung des Himmels
El Soborno del cielo - Die Bestechung des Himmels Trailer
Kolumbien 2016 | Regie: Lisandro Duque Naranjo | 93 min. | mit Guillermo García, Jaime Correa, Milady Dau, Sara Deray | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine schwarze Komödie: Eine Stadt in der kolumbianischen Provinz. Das Leben läuft ruhig vor sich hin, bis der Suizid von Aimer Zapata alles durcheinander bringt. Der neue strenge Priester verweigert dem Selbstmörder ein katholisches Begräbnis. Die Familie des Verstorbenen fordert jedoch die Kirche heraus, indem sie Aimer trotzdem auf dem katholischen Friedhof bestattet. Wütend verweigert der Priester von nun an jegliche Sakramente, bis der Leichnam auf den säkularen Friedhof umgebettet wird. Kinder ohne Taufe, keine Hochzeiten mehr, Sterbende ohne die letzte Salbung... dem Priester gelingt es, einen Keil zwischen die Stadtbewohner zu treiben. Von den Nachbarn bedrängt, verdoppelt die Familie ihren Einsatz: Sie werden ihren Leichnam dann umbetten, wenn auch alle anderen Familien ihre Selbstmörder umbetten. Und davon gibt es nicht wenige, doch sie werden streng geheim gehalten...

Der kolumbianische Filmemacher Lisandro Duque Naranjo, geboren 1943, arbeitet seit 1974 als Drehbuchautor und Regisseur für Film und Fernsehen. Mehrfach arbeitete er mit Gabriel García Márquez zusammen. Er publiziert als Kolumnist in El Espectador und ist Professor an der Universidad Central und an der Universidad Nacional. EL SOBORNO DEL CIELO ist sein elfter Kinospielfilm.

Do., 11.5. - 21.00 UhrMi., 17.5. - 19.00 Uhr
Zonda: Folclore argentino - Argentina
Zonda: Folclore argentino - Argentina Trailer
Argentinien, Spanien, Frankreich 2015 | Regie: Carlos Saura | 88 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Musik, Tanz und Leidenschaft: In Carlos Sauras ARGENTINA wirbeln die Röcke, hypnotisieren die Rhythmen, betören die folkloristischen Melodien. Der preisgekrönte Regisseur widmet sich in seinem Dokumentarfilm ganz der argentinischen Folklore. Anhand einiger choreographierter Szenen und Lieder begibt sich der Filmemacher auf eine persönliche Reise durch die verschiedenen Regionen Argentiniens und ihr faszinierendes Erbe. Dabei trifft und porträtiert Saura einige der bekanntesten Künstler und Gruppen des Landes wie Pedro Aznar, Soledad Pastorutti, Jaime Torres und Mercedes Sosa. So zeigt ARGENTINA durch Musik und Tanz ein Land, seine Einwohner, seine Geschichte. Und wie aus diesen Wurzeln das Wesen der faszinierenden, lebendigen argentinischen Kultur gewachsen ist.

Carlos Saura wurde 1932 in Huesca, Spanien geboren. Sein Maschinenbau-Studium brach Saura ab, um sich zunächst als Fotograf einen Namen zu machen, bevor er am Instituto de Investigaciones y Experiencias Cinematográficas Film studierte. Bis 1963 unterrichtete er dort Filmregie. Sauras vielfach preisgekröntes filmisches Werk wurde besonders durch den Spanischen Bürgerkrieg und den italienischen Neorealismus geprägt. In den 1980ern erlangte Saura besondere Beachtung für seine Flamenco-Trilogie, die in Zusammenarbeit mit dem bekannten Tänzer und Choreografen Antonio Gades entstand: BODA DE SANGRE (1981), CARMEN (1983) und EL AMOR BRUJO (1986). 1995 widmete sich Saura mit der Dokumentation FLAMENCO erneut dem spanischen Nationaltanz, bevor er wenige Jahre später im Doku-Drama TANGO (1998) begann, den argentinischen Volkstanz zu erforschen.

Fr., 12.5. - 17.00 Uhr
O coração da Loucura - Nise – Das Herz des Wahnsinns
O coração da Loucura - Nise – Das Herz des Wahnsinns Trailer
Brasilien 2015 | Regie: Roberto Berliner | 120 min. | mit Glória Pires, Fabrício Boliveira, Roberta Rodrigues, Augusto Madeira | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Frau klopft heftig gegen eine geschlossene Metalltür und bittet um Einlass. Die Psychiaterin Nise da Silveira (Glória Pires) wurde wegen „kommunistischer Umtriebe“ nach mehrmonatiger Haft aus dem Gefängnis entlassen und betritt nun eine andere Welt der Ein- und Ausgeschlossenen. In den 1940er Jahren ist die staatliche Nervenheilanstalt „Pedro II“ in Rio de Janeiro ein Hort, an dem brutale Behandlungsmethoden wie die Lobotomie und die Elektroschocktherapie als medizinisch fortschrittlich gelten. In der von Männern dominierten Einrichtung weigert sich die resolute Ärztin, diese anzuwenden. Stattdessen übernimmt die Schülerin von C. G. Jung den Bereich der Beschäftigungstherapie und fördert die künstlerische Tätigkeit der Patienten. „Mein Instrument ist ein Pinsel, kein Eispickel“, sagt die Gründerin des „Museums für Bilder des Unbewussten“. Sie will nicht das Anderssein der Erkrankten auslöschen, sondern deren Selbstbild und Handlungsfähigkeit stärken. Doch dann schlägt das System zurück…
Mit seinem ebenso lehrreichen wie emotionalen Portrait einer starken Frau, huldigt Regisseur Roberto Berliner der realen Nise da Silveira (1905-1999) und ihrem von tiefer Menschlichkeit geprägten Ringen um alternative Behandlungsmethoden; darüber hinaus stellt er mit seinem preisgekrönten Film die grundsätzliche Frage, wie eine Gesellschaft mit psychisch kranken Menschen umgeht.
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Sonderveranstaltung am Fr, 12.5., 19 Uhr:

Die gebürtige Brasilianerin Prof. Dr. med. Daniela Roesch Ely steht im Anschluss an die Filmvorführung für ein Fachgespräch und offene Diskussion zum Thema zur Verfügung. Sie ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und geschäftsführende Oberärztin der Klinik für Allgemeine Psychiatrie am Universitätsklinikum Heidelberg.

Die Diskussion findet im Gumbelraum (Karlstorbahnhof, 1. OG) statt.

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Roberto Berliner arbeitet als Regisseur, Produzent und Gründer von tvzero. Seit 1978 dreht er Werbefilme, Videoclips, TV-Serien, Kurz- und Langspielfilme sowie Dokumentarfilme. Sein Film über Nise da Silveira, der ihn dreizehn Jahre lang beschäftigte, wurde bei Filmfestivals in Tokio, Moskau und St. Petersburg ausgezeichnet; in Rio de Janeiro erhielt er den Publikumspreis.



Fr., 12.5. - 19.00 UhrSo., 14.5. - 13.00 UhrMo., 15.5. - 17.00 Uhr
A 60 km/h - Mit 60 km/h
A 60 km/h - Mit 60 km/h Trailer
Uruguay 2014 | Regie: Facundo Marguery | 96 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Um die Welt mit dem Citroen Méhari – zwei Zylinder, 600 ccm, 60 km/h Höchstgeschwindigkeit: Mario, geschieden und einsam, verwirklicht zu seinem 50. Geburtstag den lange gehegten Traum von einer Weltreise. Mit seinen zwei Söhnen und einer Kamera macht er sich auf eine 150.000 Kilometer-Reise durch 45 Länder und fünf Kontinente. Auf der langen Fahrt, im Kampf gegen Geldmangel, Hitze, Regen, Dreck und Chaos zeigen sich Mut und Ausdauer, Leidenschaft und Leidensbereitschaft. Wie es Sohn Mattias ausdrückt: „Bei 60 Stundenkilometer bist du wie ein Chamäleon. Du bewegst dich langsam, und du veränderst dich mit der Landschaft, die du durchreist.“

Nach seinem Studium begann Facundo Marguery, an der Universidad ORT Uruguay Computeranimation zu studieren. Ab 2007 arbeitete er für internationale Produktionsfirmen. 2014 bereiste er für sein Filmdebüt MIT 60 KM/H die Welt.

Fr., 12.5. - 21.00 UhrSa., 13.5. - 17.00 UhrDi., 16.5. - 17.00 Uhr
Kurzfilme von Santiago Esteves
Kurzfilme von Santiago Esteves
Argentinien, Brasilien 2009-2013 | Regie: Santiago Esteves | 70 min. | Kurzfilme | Original mit englischen Untertiteln.
Cinco tardes sin Clara - Five afternoons without Clara | AR 2009 | 11 min | OmeU

Los crímenes - The Crimes | AR 2011 | 20 min | OmeU

Un sueño recurrente - A recurring dream | AR 2013 | 22 min | OmeU

Eva Randolph: Menino Peixe - Fish Boy | BR 2012 | 17 min | OmeU


Der Filmemacher Santiago Esteves, ein aufstrebendes Talent des argentinischen Kinos, steht im Mittelpunkt des Kurzfilmprogramms. Cine Latino zeigt drei seiner Arbeiten sowie mit MENINO PEIXE einen Kurzfilm seiner brasilianischen Kollegin Eva Randolph, bei dem er neben der Regisseurin für die Montage verantwortlich zeichnet. Esteves‘ Filme sind ebenso gewitzte wie hintergründige Reflexionen über verschlungene, rätselhafte Geschichten sowie über merkwürdige Fragen, die überraschende Antworten finden.
In CINCO TARDES SIN CLARA etwa fragt der melancholische Held Julian nacheinander einen Biologen, einen Mathematiker, einen Denker und einen Arbeitslosen, warum ihn seine Freundin verlassen habe. Später, in einer Frauenrunde, stellt er fest: „Wenn zwei Menschen sich finden, handelt es sich immer um ein Missverständnis.“ Denn es gebe beim Gegenüber immer einen dunklen Fleck. Ein solcher führt in dem vielfach ausgezeichneten LOS CRIMENES, einem mit maximaler Erzählökonomie und visuellem Einfallsreichtum erzählten Thriller, immer wieder auf falsche Fährten. Auf ganz andere Weise sucht Ignacio, der seit Monaten unter einem täglich wiederkehrenden Alptraum leidet, nach einem Weg aus dem Dschungel von Hypothesen. In UN SUENO RECURRENTE begibt er sich schließlich auf eine Gratwanderung zwischen Realität und Imagination.

Santiago Esteves, geboren 1983 in Mendoza, absolvierte nach einem Abschluss in Psychologie ein Filmstudium an der Universidad del Cine in Buenos Aires. Neben seinen Kurzfilmen arbeitete er auch als Editor u. a. für Paplo Trapero. Mit LA EDUCACION DEL REY, seinem ersten Langfilm, befindet sich Esteves zurzeit in der Postproduktion, für die er 2016 beim Filmfestival von San Sebastián einen Förderpreis erhielt.

Sa., 13.5. - 21.00 UhrDi., 16.5. - 19.00 Uhr
Neruda
Neruda Trailer
Chile, Argentinien, Frankreich, Spanien 2016 | Regie: Pablo Larraín | 108 min. | mit Luis Gnecco, Gael García Bernal, Alfredo Castro, Mercedes Morán | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
1948. In einer flammenden Rede vor dem Kongress bezichtigt Senator Pablo Neruda, berühmter Dichter und Kommunist, die Regierung Präsident Videlas des Verrats – und wird umgehend seines Amtes enthoben. Der Kalte Krieg ist in Chile angekommen. Neruda entzieht sich seiner Verhaftung und taucht ab, mitten in der Arbeit an seiner epochalen Gedichtsammlung „Canto General“. Verfolgt vom melancholischen Polizisten Peluchoneau beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, dem Neruda zwischen Poesie und Legendenbildung einen ganz eigenen Reiz abgewinnt. Immer wieder legt er selbst Spuren, um seinem hartnäckigen Verfolger im letzten Moment zu entkommen. Die seltsame Jagd führt die Kontrahenten derweil in immer abgelegenere Gegenden. In der imposanten Bergwelt der chilenischen Kordilleren macht sich Neruda schließlich daran, das letzte Kapitel des Duells mit Peluchoneau in Szene zu setzen... Dichtung und Wahrheit gehen übergangslos ineinander über, wenn Larraín – oder Neruda? – die Ebenen zwischen biographischer Erzählung, Fantasie und Fiktion verwischen.

Pablo Larraín, geboren 1976 in Santiago de Chile, dreht seit 2006 vielfach preisgekrönte Filme. ¡NO! (2012), die erste Zusammenarbeit mit Gael García Bernal, wurde unter anderem für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert. EL CLUB (2015) wurde u. a. mit dem Silbernen Bären und als bester lateinamerikanischer Film ausgezeichnet. Zuletzt lief der dreifach oscarnominierte JACKIE (2016) mit Natalie Portman in den deutschen Kinos.

So., 14.5. - 11.00 UhrMo., 15.5. - 19.00 Uhr
Viacrucis Migrante –
Kreuzweg der Migrant_innen
Viacrucis Migrante –<br>Kreuzweg der Migrant_innen Trailer
Deutschland 2015 | Regie: Hauke Lorenz | 61 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
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Vorfilm: SAMIRA
DE 2016 | R:Charlotte A. Rolfes | 17 min.
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„Kein Mensch ist illegal“, steht auf einem der Plakate, mit denen Demonstranten auf die schwierige Situation von Migranten und damit auf sich selbst aufmerksam machen. Angeführt von einem Franziskanermönch, der sich mit ihren Strapazen und Leiden solidarisiert, indem er symbolisch ein Kreuz trägt, führt ihre Prozession in der Karwoche durch die Straßen von Tenosique. Die kleine südmexikanische Grenzstadt mit ihrer Migrantenherberge „La 72“ ist Anlauf- und Zwischenstation für viele Flüchtlinge aus El Salvador, Guatemala und Honduras. Hier können sie nach einer langen, beschwerlichen und oft auch gefährlichen Reise rasten und auf einen der Güterzüge warten, der sie mit viel Glück und Gottvertrauen in die USA bringen soll…
In zahlreichen persönlichen Interviews dokumentiert der Film die Geschichten und Fluchtgründe der Migranten. Bedroht von krimineller Gewalt und Diskriminierung, Armut und Perspektivlosigkeit sehnen sich diese nach Freiheit und suchen in der Fremde nach einer besseren Zukunft. „Migrieren ist ein Recht und kein Verbrechen“, sagt einer von ihnen. Hauke Lorenz, der seinen intimen Film mit minimalem Budget realisiert hat, gewährt Einblicke in den Alltag von Migranten, erzählt von Hoffnungen und Schicksalen und macht den Zuschauer darauf aufmerksam, dass „Menschenrechte nichts Selbstverständliches“ sind.


In Anwesenheit des Regisseurs Hauke Lorenz. Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Filmgespräch statt.


Hauke Lorenz, geboren 1982, studierte Ethnologie und Lateinamerikanistik in Hamburg. Seine Ausbildung als Videojournalist absolvierte er beim Hamburger Communitysender und Ausbildungskanal TIDE sowie an der Hamburg Media School. VIACRUCIS MIGRANTE, sein erster Langfilm, lief beim lateinamerikanischen Filmfestival in Havanna und eröffnete das Filmfest Schleswig-Holstein Kiel.

So., 14.5. - 18.00 Uhr
Democracy - Im Rausch der Daten
Democracy - Im Rausch der Daten Trailer
Deutschland 2015 | Regie: David Bernet | 104 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
David Bernet gelang eine hochspannende Dokumentation über die Entstehung der EU-Datenschutzgrundverordnung. Die Brisanz des Datenschutzthemas zeigt sich nach den Enthüllungen von Edward Snowden deutlicher als je zuvor. In nie gekannter Transparenz ermöglichten sowohl der Berichterstatter des EU-Parlaments, Jan Philipp Albrecht, als auch die EU-Kommissarin Viviane Reding dem Filmteam, die Verhandlungen unmittelbar zu begleiten. Ein ästhetisch ansprechender und zugleich ungemein aufschlussreicher Film.

Im Anschluss an den Film gibt es Gelegenheit zur Diskussion mit Ralf Bendrath, dem wissenschaftlichen Mitarbeiter von Jan Philipp Albrecht und selbst Protagonist im Film. Moderation: Arnhilt Kuder, Rechtsanwältin für IT-Recht / Datenschutzrecht und Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Medien- und Netzpolitik von Bündnis 90/Die Grünen BW.

Eine Veranstaltung der LAG Medien- und Netzpolitik von Bündnis 90/Die Grünen BW und dem Arbeitskreis Digitale Gesellschaft am Heidelberger Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen.


Der Eintritt ist frei!

Do., 18.5. - 19.00 Uhr
Die Klasse - Entre les murs
Die Klasse - Entre les murs Trailer
Frankreich 2008 | Regie: Laurent Cantet | 128 min. | mit Francois Begaudeau, Vincent Caire u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
François ist ein junger Französischlehrer an einer Schule in einem Bezirk des 20. Arrondissements von Paris; er unterrichtet eine schwierige 7. Klasse. Er zögert nicht, sich Esmeralda, Souleymane, Khoumba und anderen Schülern in anregenden Wortgefechten zu stellen, als wäre die Sprache das Einzige, was in solch einer Klasse zum Tragen kommt. In Cannes 2008 wurde der Film mit der ‚Goldenen Palme’ ausgezeichnet.


Mit Einführung von Dr. Nausikaä El-Mecky, Heidelberg School of Education.


Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.


Fr., 19.5. - 19.00 Uhr
Tangerine L.A.
Tangerine L.A. Trailer
USA 2015 | Regie: Sean Baker | 87 min. | mit Kitana Kiki Rodriguez, Mya Taylor, James Ransone | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
An Weihnachten nach einer Haftstrafe entlassen, stellt eine Transgender-Prostituierte aus Los Angeles fest, dass ihr Freund und Zuhälter sie mit einer anderen Frau betrogen hat. Höchst verärgert macht sie sich zusammen mit ihrer besten Freundin auf die Suche, findet die beiden auch und stellt sie zur Rede. Aber das ist keinesfalls das Ende einer bizarren Komödie, die ebenso künstlich wie authentisch geriet, zumal sie ausschließlich auf iPhones gedreht wurde. Die Kritik war seinerzeit vom Resultat sehr angetan.
Sa., 20.5. - 21.00 UhrSo., 28.5. - 21.00 Uhr
Auf dem Weg nach Hause - По дороге домой
Auf dem Weg nach Hause - По дороге домой
Russland 2011 | Regie: Sergei Kachkin | 57 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Im Rahmen unserer Filmreihe RUSSISCH DOK zeigen wir jeden Monat Dokumentarfilme russischsprachiger FilmemacherInnen, im Mai das Langfilmdebüt "Auf dem Weg nach Hause" ("По дороге домой") von Sergei Kachkin: Seit zwanzig Jahren ist LKW-Fahrer Aleksei in ganz Russland unterwegs, während seine Frau zuhause geduldig auf ihn  wartet. Die Geschichte der langen Wochen der Trennung, der Sehnsucht und Einsamkeit verbindet sich mit der des sich verändernden Russlands, wie Aleksei es aus dem Autofenster sieht.


Es gilt ein Einheitspreis von 2,50 Euro.

Di., 23.5. - 17.00 UhrSo., 28.5. - 17.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 57 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 57 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2016/2017 | ca. 100 min. | Kurzfilme.
Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt im Mai erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns gezeigt! Immer bunt, immer wild!
Mi., 24.5. - 19.30 Uhr
Love & Sex & Rocknrollstuhl
Love & Sex & Rocknrollstuhl Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Susanna Wüstneck | 45 min. | Dokfilm.
Wie können Menschen mit Handicap ihre Sexualität ausleben? Regisseurin Susanna Wüstneck ging dieser Frage nach und porträtierte vier TeilnehmerInnen an einem einschlägigen Erotikworkshop. Die Handicaps und Lebensverhältnisse der vier Porträtierten sind dabei ziemlich unterschiedlich, und die vier haben auch sehr verschiedene Vorstellungen davon, was Liebe und Sex für sie bedeuten. Gemeinsam ist ihnen allen jedoch der Wunsch nach Wärme und Zärtlichkeit. Einer der mutigsten Dokumentarfilme der letzten Zeit!


Regisseurin Susanna Wüstneck ist anwesend und steht anschließend für ein Filmgespräch zur Verfügung.

Do., 25.5. - 19.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"! Auf welche Filmperle dürfen sich unsere Besucher diesmal freuen? Angekündigt ist einer der erfolgreichsten ostdeutschen Filme aus den siebziger Jahren – ein im wahrsten Sinne 'legendärer' Liebesfilm passend zum Monat Mai – wie immer verbunden mit einem Glas Wein.

Referentin: Dr. Morticia Zschiesche


Für Mitglieder des Medienforums/ Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.

Fr., 26.5. - 19.00 Uhr
Veranstaltungsort: Edingen-Neckarhausen
Der letzte Mann: Stummfilm mit Live-Musik
Veranstaltungsort: Edingen-Neckarhausen<br>Der letzte Mann: Stummfilm mit Live-Musik
Deutschland 1924 | Regie: F. W. Murnau | 90 min. | Stummfilm | mit Emil Jannings, Maly Delschaft, Max W. Hiller u.a.
Der Hotelportier des Hotels Atlantic stammt aus armen Verhältnissen und hat bereits ein hohes Alter erreicht. Als er dann noch eines Tages wegen eines zu schweren Koffers einen Schwächeanfall erleidet, degradiert ihn der Hotelbesitzer zum Toilettenwärter und setzt einen Jüngeren an seinen Platz.
Deutscher Stummfilmklassiker von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1924.
 
Der Film wird musikalisch live begleitet vom Quartett Pfalzgraf, Engelhardt, Fürstberger, Küppers.

Eintritt frei!

Achtung!! Veranstaltungsort:
Edingen-Neckarhausen, Anlegestelle Fähre Neckarhausen

Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung in St Michael, Hauptstr. 365, 68535 Ortsteil Neckarhausen statt.

Fr., 26.5. - 20.30 Uhr
Nocturama
Nocturama Trailer
Frankreich, Belgien, Deutschland 2016 | Regie: Bertrand Bonello | 130 min. | mit Vincent Rottiers, Finnegan Oldfield, Hamza Meziani, Manal Issa u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Jederzeit kann alles in die Luft gehen: Mit diesem Gefühl in Kopf und Bauch platziert eine ausgesprochen heterogene Gruppe junger Leute an verschiedenen Orten in Paris Sprengsätze, die später explodieren. Danach treffen sie sich in einem Kaufhaus, lassen sich darin einsperren und feiern den vermeintlichen Sieg ihrer Aktion. Bertrand Bonello, einst bekannt durch „Der Pornograph“ und einer der Provokateure des französischen Kinos, schuf mit diesem Thriller das stimmige Porträt einer Jugend ohne Orientierung.
Do., 1.6. - 19.00 UhrDi., 6.6. - 19.00 UhrMo., 12.6. - 21.15 UhrSo., 25.6. - 11.00 Uhr
Get Out
Get Out Trailer
USA 2017 | Regie: Jordan Peele | 103 min. | mit Catherine Keener, Daniel Kaluuya, Bradley Whitford, Allison Williams, Betty Gabriel u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Chris, ein junger Afroamerikaner, soll den Eltern seiner weißen Freundin Rose vorgestellt werden, die nichts von seiner Identität wissen. Sie wohnen in einem abgelegenen Landhaus und empfangen Chris sehr freundlich, fast zu freundlich. Denn bald beginnt Chris zu spüren, das hier einiges nicht stimmt. So verhält sich das durchgängig afroamerikanische Dienstpersonal bisweilen sehr auffällig. Zudem gibt es für ihn immer wieder Situationen, in denen seine Hautfarbe eine Rolle spielt. Es kommt zu Zwischenfällen, es wird zum reinen Horror. Hypnose etwa spielt dabei eine große Rolle. Gerade diese Entwicklung einer Studie über unterschwelligen Rassismus zum abgründigen Schocker sorgte bei diesem Indie-Horrorfilm für außergewöhnlich gute Kritiken und Erfolg an den Kassen. Einer der spannendsten derzeitigen Filme aus den USA.
Fr., 2.6. - 19.00 UhrSa., 3.6. - 20.00 UhrMo., 5.6. - 21.00 UhrFr., 9.6. - 18.00 UhrSo., 11.6. - 18.30 UhrSa., 24.6. - 21.00 UhrDi., 4.7. - 19.00 UhrFr., 28.7. - 22.00 UhrFr., 4.8. - 22.00 UhrSo., 27.8. - 19.30 Uhr
Europe, she loves
Europe, she loves Trailer
Deutschland, Schweiz 2016 | Regie: Jan Gassmann | 100 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Peripherie ist das Zentrum, diesen Gedanken muss der Schweizer Dokumentarfilmer gehabt haben, als er mit nur wenig Helfern und Ausrüstung aufbrach, um vier Paare mit ihren Sorgen und Freuden ebenso diskret wie intim zu porträtieren, und zwar in Dublin, in Tallin, in Thessaloniki und in Sevilla. Das Ergebnis ist ein Bekenntnis zu einem Europa in Zeiten der Abspaltungstendenzen, vorgetragen von einer Gemeinschaft und einer Generation, die mit dem Europagedanken groß wurde und ihn nun verteidigen muss.

In der Reihe #UnserEuropa in Kooperation mit dem Interkulturellen Zentrum.

Sa., 3.6. - 18.00 UhrSo., 18.6. - 21.30 UhrMi., 21.6. - 21.30 Uhr
Wrong Elements
Wrong Elements Trailer
Frankreich, Belgien, Deutschland 2017 | Regie: Jonathan Littell | 133 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Jonathan Littell, bekannt durch seinen Roman „Die Wohlgesinnten“, drehte nun einen Film über Kindersoldaten. Ende der 80er Jahre gründete Joseph Kony in Uganda seine „Lord’s Resistance Army“, die 60.000 Kinder verschleppte und diese vor die Wahl stellte, für sie zu kämpfen oder gleich erschossen zu werden. Nach intensiver Suche fand Littell vier Überlebende, die damals entkommen konnten und seitdem versuchen, ein normales Leben zu führen. Aber die Erinnerung lässt sie nicht los. Ein eindringliches Dokument der Verwandlung von Opfern in Täter.


Am 16. Juni mit einer Einführung von Prof. Dr. Gerhard Poppenberg, Romanisches Seminar der Universität Heidelberg.


Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

So., 4.6. - 11.00 UhrFr., 16.6. - 19.00 UhrSo., 18.6. - 14.00 Uhr
The Birth of a Nation - Aufstand zur Freiheit
The Birth of a Nation - Aufstand zur Freiheit Trailer
USA 2016 | Regie: Nate Parker | 120 min. | mit Jackie Earle Haley, Mark Boone Junior, Aunjanue Ellis, Armie Hammer u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Nat Turner wurde 1800 geboren und wuchs als schwarzer Sklave auf einer Farm in Virginia auf. Ungewöhnlich für einen Sklaven wurde es ihm erlaubt, Lesen zu lernen, aber nur die Bibel. Als er ein junger Mann wird, entdeckt der Plantagenbesitzer sein Talent zum Prediger und schickt ihn auf Reisen, um dabei durch das Christentum die schwarzen Sklaven zu besänftigen. Aber Nat Turner sieht dabei zu viel des Elends und der Grausamkeit und wagt darum den Aufstand. Packend verfilmte Biographie mit wunderbarer Filmmusik, mindestens so gut wie „12 Years a Slave“.


So., 4.6. - 14.00 UhrSo., 11.6. - 20.30 UhrSa., 24.6. - 16.30 Uhr
Pawlenski - Der Mensch und die Macht
Pawlenski - Der Mensch und die Macht Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Irene Langemann | 99 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Pjotr Pawlenski wurde auch im Westen bekannt als politischer Aktionskünstler, der seinen künstlerischen Protest vor allem durch Misshandlung seines eigenen Körpers inszeniert. So nähte er sich nach der Verhaftung der Punkband „Pussy Riot“ seine Lippen zu oder nagelte öffentlich auf dem Roten Platz gar seine Genitalien fest. Irene Langemann hat den dezidierten Kritiker Putins nun porträtiert und möchte dem Zuschauer dabei helfen, den Menschen hinter dem Spektakel verständlich zu machen.

So., 4.6. - 16.30 UhrSo., 11.6. - 11.00 UhrMo., 19.6. - 19.00 Uhr
Queen of Katwe
Queen of Katwe Trailer
USA, Südafrika 2016 | Regie: Mira Nair | 124 min. | mit David Oyelowo, Lupita Nyong'o, Madina Nalwanga u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Phiona Mutesi wuchs in den Slums von Kampala auf, der Hauptstadt Ugandas. Sie erhielt keine Schulbildung und durchwühlte Müll auf der Suche nach Verwertbarem. Dann aber traf sie einen Missionar und ehemaligen Sportler. Er versuchte, ihr das Schachspiel beizubringen, zunächst nur unter Schwierigkeiten, dann aber mit zunehmendem Erfolg. Schließlich konnte Phiona Mutesi sogar als Profi an Wettbewerben teilnehmen. Die indische Regisseurin Mira Nair, bekannt durch „Salaam Bombay!“, hat ihren Werdegang jetzt eindrucksvoll verfilmt.


So., 4.6. - 20.30 UhrMi., 7.6. - 21.00 UhrSo., 11.6. - 14.00 Uhr
Sholay
Sholay Trailer
Indien 1975 | Regie: Ramesh Sippy | 189 min. | mit Amitabh Bachchan, Dharmendra, Sanjeev Kumar, Hema Malini, Jaya Bhaduri u.a | Hindi Original mit deutschen Untertiteln.
Der Masala-Western ist einer der großen Klassiker des Bollywood-Kinos und läutete das Genre der indischen Angry-Young-Man-Filme ein. Als Kultfilm prägte er Generationen von Kinofans in Indien. Zwei gerade aus dem Gefängnis entflohene Ganoven nehmen es – neben ihren Liebesgeschichten - mit dem berüchtigten Anführer einer Räubergang Gabbar Singh auf und haben so im Sinn, das Dorf Ramgarh vom Bösen zu befreien.

Einführung: Dr. Markus Schleiter, Institut für Ethnologie, Uni Heidelberg. Mit anschließendem Filmgespräch.


In Kooperation mit der Lehrveranstaltung „Patronage, Profit und Cineastik – Filmindustrien Südasiens aus ethnographischer Perspektive“, dem Medialab des Instituts für Ethnologie der Universität Heidelberg und der Fachschaft Ethnologie.

Do., 8.6. - 18.30 Uhr
heute keine Vorstellung
Sa., 10.6. - - Uhr
Cahier Africain
Cahier Africain
Deutschland, Schweiz 2016 | Regie: Heidi Specogna | 119 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Film – ausgezeichnet mit dem Deutschen Menschenrechts-Filmpreis – begleitet zwei junge Frauen in der Zentralafrikanischen Republik über den Zeitraum von sieben Jahren. Anfänglich geplant als Film über die schwierige Rückkehr traumatisierter Frauen in die Normalität nach Jean-Pierre Bembas Gewaltherrschaft, findet sich der Zuschauer zusammen mit Amzine und Arlette bald mitten im nächsten bewaffneten Konflikt wieder. Nacheinander suchen muslimische und christliche Rebellengruppen das Wohnviertel in Bangui heim, in dem die beiden wohnen. Amzine ist Muslima, Arlette Christin. Ein empathischer, bewegender Film, der sich auch nicht scheut, die Gewalt explizit zu zeigen, die die Menschen in Bangui aufs Neue heimsucht – und aufs Neue diejenigen, die schon (seelisch) verwundet sind, zu Flüchtlingen werden lässt, wenn sie überleben wollen.


Mo., 12.6. - 19.00 UhrSo., 18.6. - 16.30 Uhr
Song to Song
Song to Song Trailer
USA 2017 | Regie: Terrence Malick | 129 min. | mit Ryan Gosling, Rooney Mara, Michael Fassbender, Natalie Portman, Cate Blanchett, Holly Hunter, Val Kilmer, Bérénice Marlohe u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Musikszene in Austin, Texas, ist maßgeblich durch den Produzenten Cook geprägt. Darum entspricht es nur der Logik des Business, dass die junge aufstrebende Musikerin Faye mit ihm ein Verhältnis beginnt. Jedoch verliebt sich auch Songwriter BV in sie, ohne von ihrer Affäre mit Cook etwas zu ahnen. Doch schnell ändert sich das. Terrence Malicks (The Thin Red Line, The Tree of Life) neuestes Werk besticht neben seiner Starbesetzung auch durch die Musik etwa von Patti Smith oder den Red Hot Chili Peppers.
Do., 15.6. - 18.00 UhrSa., 17.6. - 17.00 UhrDi., 20.6. - 21.00 UhrMi., 21.6. - 19.00 UhrMi., 28.6. - 21.00 UhrDo., 6.7. - 21.00 UhrSo., 30.7. - 20.15 UhrSa., 5.8. - 17.30 Uhr
Warum sind sie gegen uns?
Warum sind sie gegen uns?
BRD 1958 | Regie: Bernhard Wicki | 65 min. | 16 mm | mit Thomas Braut, Ingrid Resch, Anja Böckmann, Hansgünther Heyme u.a. | FSK: 12.
Ein ungelernter Arbeiter verbringt seine knappe Freizeit mit seiner Motorradclique. Aber eigentlich liebt er ein Mädchen aus gutbürgerlichen Verhältnissen. Es kommt soweit, dass sie ihn mit zu sich nach Hause bringt und ihren Eltern vorstellt. Doch besonders ihr Vater ist von dem Kerl alles andere als angetan. Es kommt zum Streit. Bernhard Wickis Debüt als Regisseur gefiel schon damals durch gute Milieukenntnis und glaubwürdige Handlung. Da der Film zudem in Mannheim gedreht wurde, gilt er als Kultfilm dieser Stadt. Warum eigentlich nur dort? Das muss sich ändern.

Im Anschluss an die Vorführung am 17. Juni:
Gespräch mit dem Darsteller und Zeitzeugen Hansgünther Heyme (Theater- und Filmemacher) und weiteren Zeitzeugen.

Moderation: Dr. Micha Hörnle (RNZ, Leiter Stadtredaktion Heidelberg)


Sa., 17.6. - 20.00 UhrSo., 25.6. - 21.00 Uhr
Die Glatzkopfbande
Die Glatzkopfbande
DDR 1962 | Regie: Richard Groschopp | 77 min. | 35 mm | mit Ulrich Thein, Erik S. Klein, Thomas Weisgerber u.a. | FSK: 12.
Bansin, Sommer 1961: Ein Gruppe junger Bauarbeiter treibt auf dem Zeltplatz ihr Unwesen. Sie tragen Lederjacken, hören lautstark Beatmusik, lassen ihre Motorräder aufheulen und rasieren sich Glatzen. Am Ende sorgt Leutnant Czernik für die Aufklärung ihrer Straftaten und bringt die Gang zur Räson. Der äußerst erfolgreiche propagandistische DEFA-Film, gedreht nach vermeintlich wahren Begebenheiten, ließ sein damaliges Publikum derart mit dem westlichen Lebensgefühl seiner jungen Protagonisten sympathisieren, dass er wenig später in der DDR nicht mehr aufgeführt werden durfte.


Einführung: Dr. Morticia Zschiesche, Filmwissenschaftlerin


Di., 20.6. - 19.00 Uhr
Zwischen den Stühlen
Zwischen den Stühlen Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Jakob Schmidt | 102 min. | Dokfilm | Praedikat: besonders wertvoll.
Viele in der Schulstadt Heidelberg können davon ein Lied singen. Wer Lehrer werden will, muss zunächst ins Referendariat. Für die angehenden Lehrer ist das eine besondere Situation, die es durchzustehen gilt, da sie sowohl bewerten und benoten, als auch selbst bewertet und benotet werden. Jakob Schmidt hat drei von ihnen auf ihrem Weg begleitet und fand für seinen Film auf dem DokFestival in Leipzig große Zustimmung.

Mit Einführung von Dr. Nicola Brocca, Heidelberg School of Education.

Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Fr., 23.6. - 19.30 Uhr
Die Halbstarken
Die Halbstarken
BRD 1956 | Regie: Georg Tressler | 97 min. | s/w | mit Horst Buchholz, Karin Baal u.a.
Die Halbstarken in Georg Tresslers Film, zu dem Will Tremper das Drehbuch schrieb, sind eigentlich eher jugendliche Kleinkriminelle, die ein großes Ding drehen möchten. Im Kern geht es um die Geschichte zweier Brüder, von denen der eine eine Bande anführt und eine Freundin hat, die ihn erheblich beeinflusst. Der andere Bruder möchte sich lieber raushalten, aber finanzielle Probleme in der Familie lassen ihn zum Mittäter werden. Schon seinerzeit galten „Die Halbstarken“ als starker Film, da er das Milieu sehr genau porträtiert, in erster Linie jedoch, weil Horst Buchholz und Karin Baal absolut großartig agieren.


Sa., 24.6. - 19.00 Uhr
Filme von Alina Rudnitskaia
Filme von Alina Rudnitskaia
Russland 2013-2014 | Regie: Alina Rudnitskaia | 90 min. | Dokfilm | Original mit englischen Untertiteln.
Im Rahmen unserer Filmreihe RUSSISCH DOK präsentieren wir jeden Monat aktuelle Dokumentarfilme russischsprachiger FilmemacherInnen, die man sonst in Deutschland nicht im Kino zu sehen bekommt, da sie keinen internationalen Verleih haben. Die Filme werden in russischer Originalversion mit englischen oder deutschen Untertiteln vorgeführt. Für diese Reihe gilt ein Einheitspreis von € 2,50.


Im Juni zeigen wir zwei Filme von Alina Rudnitskaia:

Blut (60 min., 2013, OmU)
Victory Day (30 min., 2014, OmU)


So., 25.6. - 17.00 Uhr
Berlin - Ecke Schönhauser...
Berlin - Ecke Schönhauser...
DDR 1957 | Regie: Gerhard Klein | 82 min. | s/w | mit Ekkehard Schall, Ilse Pagé, Harry Engel, Ernst-Georg Schwill u.a. | FSK: 12.
Rock’n’Roll und Rebellion: Inspiriert vom Neorealismus erzählt der erfolgreichste unter den sogenannten „Berlin-Filmen“ seiner Zeit von einer Gruppe Halbstarker, die sich täglich unter dem U-Bahn-Bogen auf der Schönhauser Allee trifft und von einem Leben in Freiheit träumt. Als einer von ihnen versucht, seine Freunde in kriminelle Geschäfte zu verwickeln, nimmt die Geschichte eine dramatische Wende, die nicht alle überleben werden...Der Film gehört zu den offiziell 100 bedeutendsten deutschen Filmen (filmportal.de), da seine Bilder, Musik und sein Stil bis heute begeistern.


Einführung: Dr. Matthias Kirchner, Historiker


So., 25.6. - 19.00 Uhr
Im Westen nichts Neues
Im Westen nichts Neues
USA 1930 | Regie: Lewis Milestone | 136 min. | mit Lew Ayres, Louis Wolheim u.a. | deutsche Fassung.
Der Gymnasiast Paul Bäumer meldet sich 1914 begeistert als Freiwilliger für den Krieg gegen Frankreich. Bald erfährt er an der Front, wie wenig süß und ehrenhaft es ist, für das Vaterland zu sterben. Hungrig liegt er im Schützengraben und sieht wie seine Kameraden fallen, während weit hinten in der Etappe der Militarismus nicht totzukriegen ist. Diese Verfilmung des Bestsellers von Erich Maria Remarque gilt wegen ihrer einfühlsamen Deutlichkeit als einer der berühmtesten Antikriegsfilme überhaupt.


Mit einer Einführung von Prof. Dr. Henry Keazor.



Im Rahmen des Oberseminars "Filmplakate" und in Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte (IEK) der Universität Heidelberg.

Mo., 26.6. - 19.00 Uhr
Veloce come il vento - Giulias großes Rennen
Veloce come il vento - Giulias großes Rennen Trailer
Italien 2016 | Regie: Matteo Rovere | 119 min. | mit Stefano Accorsi, Paolo Graziosi, Rinat Khismatouline, Tatiana Luter, Matilda De Angelis, Roberta Mattei, Lorenzo Gioielli | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Giulia stammt aus einer motorsportbegeisterten Familie und kann sich in dieser Männerdomäne als Fahrerin erfolgreich behaupten. Als jedoch die Meisterschaft ihren Höhepunkt erreicht, gerät sie in eine Krise. Und dann steht ihr Bruder Loris wieder vor der Tür, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Loris hatte einst Talent, ist nun aber eine verkrachte Existenz. Die beiden sehen keine andere Möglichkeit, sich trotzdem zusammen zu tun, zumal Giulia unbedingt Erfolg haben muss, denn vom Preisgeld soll das Haus ihres Vaters abbezahlt werden.

Mit freundlicher Unterstützung von Volare e.V.

Do., 29.6. - 19.30 UhrSo., 2.7. - 15.30 UhrDi., 4.7. - 21.00 UhrMo., 10.7. - 19.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"! Welche Filmperle erwartet diesmal unser Publikum? Angekündigt ist ein Meisterwerk des "Film noir", das über die Jahrzehnte zum Kultfilm avancierte - wie immer verbunden mit einem Glas Wein.


Referent: Douglas Fear


Für Mitglieder des Medienforums/ Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.
Fr., 30.6. - 19.00 Uhr
Mann im Spagat
Mann im Spagat Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Timo Jacobs | 89 min. | mit Clemens Schick, Natalia Belitski, Hanni Bergesch, Timo Jacobs, Dorothea Hagena u.a. | FSK: 12.
Cowboy aus Kreuzberg arbeitet für die Weltatemagentur und hat das Freischwinger Wasser erfunden. Das kann die Welt retten, denkt er, zumindest seine Mutter aus dem Altersheim holen, wo sie als Versuchskaninchen enden soll. Doch sein Nachbar, der einen Autokurier betreibt und damit das Kiez vollstinkt, lacht darüber nur. Aber Cowboy hat einen Plan. Als überzeugter Radfahrer will er eine Rallye organisieren, damit sein Wasser Kunden findet. Daraus wird eine Komödie ganz anders als sonst und mit zahlreichen berlingestörten Überraschungsgästen wie Meret Becker, Olli Schulz, dem ehrwürdigen Rolf Zacher oder dem supergeilen Friedrich Liechtenstein.

Sa., 1.7. - 19.00 UhrMo., 10.7. - 21.30 UhrFr., 14.7. - 21.30 Uhr
4 - Kinodokumentarfilm über das Quatuor Ebène
4 - Kinodokumentarfilm über das Quatuor Ebène Trailer
Deutschland 2015 | Regie: Daniel Kutschinski | 94 min. | frz./dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln.
4 ist ein unabhängiger Kino-Dokumentarfilm über eines der herausragenden Streichquartette der Welt – das Quatuor Ebène. Nach und nach führt 4 den Zuschauer in das ambivalente Wechselspiel einer Beziehung von vier Musikern während ihrer Italien-Tournee. Bozen, Perugia, Florenz und Siena, wie auch Salzburg und Berlin geben die Bühne für ein Personenstück zwischen Anspruch und Wirklichkeit. So stehen nicht die Bühnenauftritte des vielfach ausgezeichneten französischen Streichquartetts im Vordergrund, sondern das Geschehen hinter der Bühne, das dem Publikum in der Regel verborgen bleibt: das Ringen der Musiker mit den Noten, ihren Kollegen - und mit sich selbst.

Die Musiker des Quatuor Ebène haben in jeder Situation einen spektakulär nahen Blick auf sich zugelassen und präsentierten der Kamera nicht ihre Selbst-Bilder, sondern nahmen die Möglichkeit wahr, durch die Filmarbeit sich selbst zu entdecken. Dies war so nur durch das im Laufe von mehreren Jahren entstandene große freundschaftliche Vertrauen zwischen den Musikern und dem Filmteam realisierbar. Dieses Vertrauen war die Basis der gemeinsamen Arbeit.

So haben wir mit 4 ein einzigartiges Zeugnis von den widersprüchlichen Sehnsüchten, Leiden und Freuden der Musiker erhalten, aber auch eine Beziehungsgeschichte, gleichermaßen reich an erlesener Intuition und merkwürdigen Missverständnissen, die uns zu denken geben.


Am 2. Juli sind der Regisseur Daniel Kutschinski und Christoph Habicht (Philharmonisches Orchester Heidelberg) anwesend.
Mit anschließendem Filmgespräch.


So., 2.7. - 18.00 UhrSo., 9.7. - 19.00 UhrDi., 11.7. - 19.00 Uhr
B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979 – 1989
B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979 – 1989 Trailer
Deutschland 2015 | Regie: Jörg A. Hoppe, Klaus Maeck & Heiko Lange | 94 min. | Dokfilm | mit Mark Reeder, Gudrun Gut, Westbam, Blixa Bargeld, Nick Cave, Joy Division, Zazie de Paris, Nena, Die Toten Hosen, Der „wahre“ Heino, Einstürzende Neubauten, Die Ärzte, Malaria!, Ideal u.v.a. | dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Die Subkultur in West Berlin der Jahre 1979-1989: Gegendruck, solange die Mauer hielt. Ein Treffen mit Blixa Bargeld, Nick Cave, Christiane F. und vielen anderen, immer die Super 8 Kamera im Anschlag. B-MOVIE: LUST & SOUND IN WEST-BERLIN 1979 – 1989 ist ein grellbuntes Dokument unwiederbringlicher Zeiten, mit Lust am Fake inszeniert ... „Irrer Trip durch ein wildes Jahrzehnt“ (filmstarts.de)

Mo., 3.7. - 19.00 UhrSa., 8.7. - 21.15 UhrMi., 12.7. - 21.15 UhrSo., 16.7. - 21.00 Uhr
Die Mumie - The Mummy
Die Mumie - The Mummy Trailer
USA 1932 | Regie: Karl Freund | 73 min. | mit Boris Karloff, Zita Johann, David Manners u.a. | deutsche Fassung & englische Originalfassung.
Archäologen öffnen das Grab des ägyptischen Hohepriesters Imhotep, der offenbar lebendig mumifiziert wurde. Neben ihm liegt eine Schriftrolle. Als einer der Archäologen daraus vorliest, verfällt er dem Wahnsinn und die Mumie verschwindet. Doch zehn Jahre später taucht sie wieder auf und ist lebendig geworden. Sie lernt eine Frau kennen, die ihr bekannt vorkommt, denn sie gleicht ihrer unerfüllten Liebe zu einer Pharaonentochter. Um mit ihr ewig glücklich zu sein, muss diese getötet werden, um dann wieder mit der magischen Schriftrolle auferweckt zu werden. Verständlich, dass eine junge Frau sich weigert, an diesem Ritual teilzunehmen. Einer der großen Klassiker des US-Horrorfilms, vielfach bis heute wieder verfilmt. Aber niemand ist wie Boris Karloff!

Mi., 5.7. - 19.30 Uhr // dt. Fssg.Di., 11.7. - 21.00 Uhr // engl. OVMi., 30.8. - 19.30 Uhr // engl. OV
Shakespeare in Zaatari
Shakespeare in Zaatari Trailer
Syrien 2016 | Regie: Maan Mouslli | 35 min. | Dokfilm | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
SHAKESPEARE IN ZAATARI erzählt die Geschichte von syrischen Kindern, die im jordanischen Zaatari, einem der größten Flüchtlingslager der Welt, leben. Ihr trister Alltag wird durchbrochen von einem schier unglaublichen Projekt: Der bekannte syrische Schauspieler und Regisseur Nawar Bulbul probt mit ihnen über mehrere Monate die Shakespeare-Tragödien „King Lear“ und „Hamlet“ ein, die sie zunächst im Lager selbst, anschließend im Römischen Theater in der jordanischen Hauptstadt Amman aufführen. Der Film begleitet den Schauspieler und die Kinder auf ihrem Weg zur Erfüllung ihres Traums: die Schrecken des Krieges und ihrer Flucht einen Moment zu vergessen und der Welt zu zeigen, welch großes Potential in ihnen steckt.

Aus den dokumentarischen Aufnahmen mehrerer Kameramänner schuf Regisseur Maan Mouslli einen sehr bewegenden Film, der zeigt, wie den Kindern das Theater hilft, ihre Schmerzen zu lindern, neue Hoffnung zu schöpfen und ihre Träume wiederzufinden.

SHAKESPEARE IN ZAATARI lief im Jahr 2016 in der Short Film Corner bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes, beim Scandinavian International Film Festival und schaffte es in die Official Selections des Los Angeles CineFest, des Human Rights Film Festivals Barcelona und des Roma Cinema Doc. Beim Film Festival Cologne 2016 wurde er mit dem Preis „Bester Film Non-Professional“ ausgezeichnet.


Mit anschließendem Gespräch mit dem syrischen Filmregisseur Maan Mouslli.

Der Eintritt ist frei!


Die Veranstaltung wird präsentiert von der Evangelischen Kirche Heidelberg und der Initiative Heidelberger Muslime, im Rahmen der Reihe „In welchem Land willst Du leben? - Du hast (nicht) die Wahl!“.
Do., 6.7. - 19.00 Uhr
Nebel im August
Mord in der Nervenheilanstalt – die Nationalsozialisten und das „unwerte Leben“
Nebel im August<br>Mord in der Nervenheilanstalt – die Nationalsozialisten und das „unwerte Leben“ Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Kai Wessel | 122 min. | mit Ivo Pietzcker, Fritzi Haberlandt u.a. | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.
Die wahre Geschichte von Ernst Lossa, der 1944 im Alter von 13 Jahren in eine Heilanstalt eingewiesen wird, da er als schwer erziehbar gilt und als Halbwaise nur noch einen Vater hat, der aber als fahrender Händler unterwegs ist. Er wird dabei zusammen mit anderen Jugendlichen eines der Opfer von „Aktion Gnadentod“, dem Euthanasieprogramm der Nazis zur Tötung lebensunwerten Lebens. Psychologisch sehr eindringliches Drama, unspektakulär und ohne Klischees, dafür sehr differenziert in Szene gesetzt, das die Unmenschlichkeit der Euthanasie deutlich beweist.


Mit einer thematischen Einführung und Diskussion mit PD Dr. Maike Rotzoll (Universitäten Halle-Wittenberg / Heidelberg)



(Besucher der „Geistesfrische“-Ausstellung in der Sammlung Prinzhorn erhalten bei Vorlage ihres Kassenbons ermäßigten Eintritt, Kinobesucher erhalten unter Vorlage der Kinokarte dieser Vorstellung ermäßigten Eintritt in die „Geistesfrische“-Ausstellung)

Eine Kooperationsveranstaltung von Karlstorkino mit der Sammlung Prinzhorn.

Fr., 7.7. - 19.00 Uhr
Der Tod von Ludwig XIV. - La mort de Louis XIV
Der Tod von Ludwig XIV. - La mort de Louis XIV Trailer
Frankreich, Portugal, Spanien 2016 | Regie: Albert Serra | 115 min. | mit Jean-Pierre Léaud, Patrick d’Assumçao, Marc Susini, Irène Silvagni, Bernard Belin, Jacques Henric u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Leid und Sterben machen auch vor den Mächtigsten, ja Absoluten nicht Halt: Der Sonnenkönig Ludwig XIV. – eine Paraderolle für die Truffaut-Ikone Jean-Pierre Léaud – verspürt im August 1715 nach einem Spaziergang plötzlich Schmerzen im Bein. Die nächsten Tage verbringt er in seiner Kammer, führt die Regierungsgeschäfte bestmöglich weiter und gleitet allmählich seinem Tod entgegen. Ein Historienfilm als Kammerspiel, Opulenz auf engstem Raum, der Totentanz eines Bettlägerigen – während um den Kranken herum schon so eifrig wie eifersüchtig an der Zukunft ohne ihn gebastelt wird.
"Sicherlich der schönste Film in Cannes 2016." (Sight & Sound)


So., 9.7. - 16.45 UhrMi., 12.7. - 19.00 UhrDi., 18.7. - 21.30 UhrDi., 1.8. - 21.30 UhrMi., 23.8. - 19.30 Uhr
Plan B – Scheiß auf Plan A
Plan B – Scheiß auf Plan A Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Ufuk Genc, Michael Popescu | 103 min. | mit Gedeon Burkhard, Eugene Boateng, Can Aydin, Phong Giang, Cha-Lee Yoon u.a. | FSK: 16.
Berlin wie es sich prügelt: 4 junge Männer mit Migrationshintergrund, ohne Geld aber mit harten Fäusten, versuchen sich als Actionfilm-Schauspieler, leider ohne Erfolg bisher. Dann erhalten sie eine Einladung für ein Casting – die erhoffte große Sache. Nur kann einer von den vieren keine Adresse lesen und so landen sie nicht wie erhofft bei der Filmfirma, sondern mitten im Unterschlupf eines Gangster. Der nimmt gleich einen von ihnen als Geisel, worauf die anderen 3 ihn mit aller Gewalt frei kriegen wollen. Denn jetzt gibt es kein Fake mehr, der Kampf wird echt, und Berlin wird so richtig lebendig. Locker und unverklemmt, aber nichts für Kulturspießer.

So., 9.7. - 21.00 UhrMo., 17.7. - 21.15 UhrMo., 24.7. - 19.00 Uhr
Mit Siebzehn - Quand on a 17 ans
Mit Siebzehn - Quand on a 17 ans Trailer
Frankreich 2016 | Regie: André Téchiné | 116 min. | mit Sandrine Kiberlain, Kacey, Corentin Fila, Alexis Loret u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Damien und Tom sind 17, leben in einer ländlichen Region, sind Schulkameraden, und können sich nicht ausstehen. Zu groß sind auch die Unterschiede. Tom ist adoptiert, Damiens Mutter Ärztin, sein Vater Soldat. Als Toms Adoptivmutter ins Krankenhaus muss, hat Damiens Mutter wiederum den Einfall, dass Tom doch bei ihnen wohnen könnte. Die gegenseitige Aggressivität nimmt dabei zu, aber zugleich kommen sie sich auch näher. „On n’es pas sérieux, quand on a dix-sept ans“ (Arthur Rimbaud): André Téchinés psychologische Studie darüber, was es heißt noch jung zu sein, wurde nicht nur seitens der Kritik geradezu euphorisch gefeiert.

Do., 13.7. - 19.00 UhrSa., 15.7. - 21.30 UhrDi., 25.7. - 19.00 UhrSo., 30.7. - 18.00 UhrFr., 25.8. - 17.30 Uhr
Der Ornithologe - O Ornitólogo
Der Ornithologe - O Ornitólogo Trailer
Portugal, Frankreich, Brasilien 2016 | Regie: João Pedro Rodrigues | 118 min. | mit Paul Hamy, Xelo Cagiao, João Pedro Rodrigues, Han Wen, Chan Suan, Juliane Elting u.a. | portug./engl./Mandarin/ Mirandes/Lateinisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der portugiesische Theologe Antonius von Padua gilt als Heiliger, dessen Leben zur Legende wurde. Daran orientiert sich João Pedro Rodrigues, einer der derzeit kreativsten Regisseure, in seinem Film, der zunächst von einem Vogelkundler handelt. Ein 40jähriger kräftiger Mann, der nach einem seltenen schwarzen Storch sucht. Dafür fährt er mit dem Kajak über die Flüsse und Stromschnellen des abgelegenen Norden Portugals mit seiner artenreichen Flora und Fauna. Doch sein Boot kentert und der Mann findet sich in einem Wald wieder, der auf ihn seltsam unheimlich wirkt. Seine Angst hat Gründe, er findet sich etwa nach einer Begegnung mit chinesischen Pilgerinnen kopfüber an einem Baum wieder und soll kastriert werden. Doch das ist nur eines von seinen Abenteuern. Am Ende ist der Ornithologe ein neuer Mensch, eben ein bisschen wie der heilige Antonius. In Locarno ausgezeichnet mit dem Silbernen Leoparden für die Beste Regie.

Do., 13.7. - 21.30 UhrSa., 15.7. - 19.00 UhrMi., 19.7. - 19.00 UhrSo., 23.7. - 17.30 UhrMo., 31.7. - 19.00 UhrDi., 1.8. - 19.00 UhrSo., 27.8. - 17.00 Uhr
Loving
Loving Trailer
USA, Großbritannien 2016 | Regie: Jeff Nichols | 123 min. | mit Ruth Negga, Michael Shannon, Marton Csokas, Joel Edgerton, Nick Kroll u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 6.
Nach einer wahren Begebenheit: Noch in den 60ern waren in Virginia sogenannte Mischehen verboten. Die Afroamerikanerin Mildred Loving sowie deren weißer Ehemann ließen sich darum in Washington D.C. trauen, kamen wieder nach Virginia zurück und wurden prompt aufgrund einer Denunziation vom Sheriff verhaftet, worauf sie den Bundesstaat umgehend verlassen mussten. Dagegen klagten sie jedoch bis zum obersten US-Bundesgericht gegen den Staat Virginia – und gewannen schließlich. Ein packend inszeniertes Drama über zwei Menschen im Kampf gegen den Rassismus.

Fr., 14.7. - 19.00 UhrDi., 18.7. - 19.00 UhrSo., 23.7. - 15.00 UhrDo., 27.7. - 21.00 UhrSa., 26.8. - 17.00 Uhr
Veranstaltungsort: Orangerie, Schloss Neckarhausen
Moderne Zeiten
Veranstaltungsort: Orangerie, Schloss Neckarhausen<br>Moderne Zeiten
USA 1936 | Regie: Charles Chaplin | 87 min. | mit Charles Chaplin, Paulette Goddard, Henry Bergmann u.a. | deutsche Fassung.
Die Veranstaltungsreihe Sommergeschichten - Stummfilm im Schloss Neckarhausen wird zum siebten Mal von KIEN, JUZ13, FOEN und dem Medienforum in enger Zusammenarbeit organisiert.
Am Sa. 15.07. präsentieren wir in Kooperation mit The Boogaloops. ein Stück Stummfilmgeschichte, Charlie Chaplins letzten Stummfilm MODERNE ZEITEN von 1936.


Eintritt: 12 Euro

Veranstaltungsort:
Schloss Neckarhausen - Orangerie - Hauptstr. 389 - Edingen-Neckarhausen


Sa., 15.7. - 20.00 Uhr
Rashomon
Rashomon Trailer
Japan 1951 | Regie: Akira Kurosawa | 88 min. | mit Toshiro Mifune, Machiko Kyô, Masayuki Mori u.a. | japanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Am Rashomon, einem zur Ruine gewordenen Tor im Kyoto des 12. Jahrhunderts, treffen sich ein Mönch, ein Holzfäller sowie ein einfacher Bürger, um während eines Unwetters sich eine tragische Geschichte zu erzählen, die zu einer Gerichtsverhandlung führte. Im Kern geht es um die Vergewaltigung einer Frau und die Ermordung ihres Mannes, eines Samurai. Doch es stellt sich heraus, dass jeder, der darüber erzählt, eine eigene Version dessen liefert, was er gehört und gesehen hat, ja sogar darin verwickelt war. So befragt „Rashomon“ die Möglichkeiten einer objektiven Realität, und zwar so meisterhaft, dass damit der japanische Film auch dem Europäer bekannt wurde.


Mit einer Einführung von Prof. Dr. Henry Keazor.



Im Rahmen des Oberseminars "Filmplakate" und in Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte (IEK) der Universität Heidelberg.

Mo., 17.7. - 19.00 Uhr
Almanya – Willkommen in Deutschland
Mi., 19.7. - 11.00 Uhr
Axolotl Overkill
Axolotl Overkill Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Helene Hegemann | 94 min. | mit Jasna Fritzi Bauer, Arly Jover, Mavie Hörbiger, Laura Tonke, Julius Feldmeier, Hans Löw, Christopher Roth, Bernhard Schütz | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.
Ein Axolotl ist ein mexikanischer Schwanzlurch, der im ganzen Leben eine Larve bleibt. Ein solches Haustier hat Mifti. Sie ist 16, lebt mit ihren Halbgeschwistern in einer Berliner WG, rebelliert gegen alles und kann nicht erwachsen werden, zumal die Erwachsenen, denen sie begegnet, noch gestörter sind als sie selbst. Als sie jedoch die deutlich ältere Alice trifft, bekommt sie Zugang zur Drogenszene der Clubs. Die wilde Verfilmung von „Axolotl Roadkill“, dem einst äußerst umstrittenen Buch.

Do., 20.7. - 19.00 UhrDi., 25.7. - 21.30 UhrDo., 27.7. - 19.00 UhrSa., 29.7. - 19.00 Uhr
Der Wald vor lauter Bäumen
Der Wald vor lauter Bäumen
Deutschland 2003 | Regie: Maren Ade | 81 min. | 35 mm | mit Eva Löbau, Daniela Holtz, Jan Neumann u. a.
Nach ihrem Referendariat kommt eine junge Lehrerin aus der schwäbischen Provinz an eine Karlsruher Realschule. Soeben hat sie sich von ihrem Freund getrennt, nun wagt sie den Neuanfang und ist hochmotiviert. Aber sie eckt irgendwie immer ständig an, zudem kann sie sich vor ihren Schülern nicht durchsetzen. Auch fällt es ihr schwer, an ihrem neuen Wohnort dauerhafte Freundschaften zu knüpfen. Zunehmend gerät sie in Isolation. Maren Ades erster Langfilm mit einer sehr intensiv aufspielenden Eva Löbau in der Hauptrolle ist das dokumentarisch inszenierte Fallbeispiel eines Menschen, der an seiner Umwelt zerbricht.

Mit Einführung von Dr. Nausikaä El-Mecky, Heidelberg School of Education.

Fr., 21.7. - 19.00 Uhr
Wonder Woman (3D)
Wonder Woman (3D) Trailer
USA 2017 | Regie: Patty Jenkins | 142 min. | mit Gal Gadot, Chris Pine, Connie Nielsen u.a. | FSK: 12.
Amazonentochter Diana lebt im Mittelmeer auf einer “Paradiesinsel”. Ihr Feind ist Ares der Kriegsgott. Als ein US-amerikanischer Spion zufällig auf die Insel gelangt, erkennt sie durch ihn, dass sich Ares gerade in den deutschen Truppen des 1. Weltkriegs Gestalt gefunden hat. Diese wollen unter General Ludendorff in Belgien ihre drohende Niederlage durch einen Gaskrieg abwenden. Aber Diana interveniert und wird zur Wonder Woman. Die Verfilmung des berühmten Comics war mehrfach gescheitert, jetzt ist sie geglückt und gefällt sogar FAZ-Kritikergröße Dietmar Dath. Bei uns natürlich dreidimensional und auch im Original!


Am 23. und 28. Juli mit einer Einführung von Karoline Hering.

Fr., 21.7. - 21.30 Uhr // dt. Fssg.Sa., 22.7. - 18.00 Uhr // engl. OVSo., 23.7. - 20.00 Uhr // engl. OV, mit EinführungMo., 24.7. - 21.00 Uhr // dt. Fssg.Fr., 28.7. - 19.00 Uhr // dt. Fssg., mit EinführungSa., 29.7. - 21.00 Uhr // engl. OVMo., 31.7. - 21.15 Uhr // engl. OV
Krabat
Mo., 24.7. - 09.00 Uhr
Die Farbe der Sehnsucht
Die Farbe der Sehnsucht Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Thomas Riedelsheimer | 95 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Thomas Riedelsheimer wurde bekannt durch Dokumentarfilme wie „Rivers and Tides“. In den acht Episoden von „Die Farbe der Sehnsucht“ nun hat er kein zentrales Thema mehr im Auge. Ihn treibt das Unterwegssein umher. So reist der Zuschauer nun in Länder wie Katar, Portugal, Mexiko, Japan. Dabei trifft er Menschen, die einem ihre Geschichte erzählen. Was ist Heimat?, wird etwa darin gefragt. Was ist Liebe? Worin besteht die Freiheit oder wie können wir unser Verhältnis zur Natur ändern? Und vor allem: was denn genau ist Sehnsucht? Ein philosophischer Bilderbogen von ungemeiner Schönheit und Intensität.

Mi., 2.8. - 21.30 UhrFr., 4.8. - 20.00 UhrSo., 6.8. - 17.30 UhrSa., 19.8. - 20.00 UhrMi., 30.8. - 21.00 UhrDi., 26.12. - 21.00 UhrSo., 31.12. - 14.00 UhrFr., 5.1. - 19.00 Uhr
Belle de Jour - Schöne des Tages
Belle de Jour - Schöne des Tages Trailer
Frankreich, Italien 1967 | Regie: Luis Buñuel | 100 min. | mit Catherine Deneuve, Michel Piccoli, Jean Sorel u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Séverine – ihr Name steht für ihre Lust – ist schön, verheiratet und könnte glücklich sein, aber sie leidet unter Zwangsvorstellungen, weshalb sie beginnt, in einem Nobel-Bordell zu arbeiten. Natürlich weiß ihr Mann nichts davon. Ihre Doppelexistenz spitzt sich dramatisch zu, als einer ihrer Freier, ein Gangster, zu ihr nach Hause gelangt und dort auf ihren Ehemann schießt, wodurch er erblindet und gelähmt wird. Catherine Deneuve in einer ihrer berühmtesten Rollen. Ein Traum in rot und blond, ein Spiel von Schein und Wirklichkeit. Anlässlich der Premiere vor 50 Jahren jetzt wieder im Kino.

Do., 3.8. - 19.30 UhrSa., 12.8. - 18.00 UhrDi., 22.8. - 19.30 Uhr
Einmal bitte alles
Einmal bitte alles Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Helena Hufnagel | 85 min. | mit Patrick Güldenberg, Sunnyi Melles, Luise Heyer, Jytte Merle Böhrnsen, Maximilian Schafroth, Jessica Schwarz u.a. | FSK: 12.
Isi (27) steckt in einer ordentlichen Quarter-Life-Crisis fest. Während sie an ihrem Traum, Illustratorin zu werden festhält, mutiert der Rest der Welt zu veganen Erwachsenen mit perfekten Lebensentwürfen. Nur Isi’s Träume scheinen irgendwie ein Ablaufdatum zu besitzen. Zu gerne hätte sie einmal bitte alles!

"Helena Hufnagel und ihre beiden Drehbuchautorinnen Sina Flammang und Madeleine Fricke lassen die von Luise Heyer gespielte Isi in vergnügliche Situationen stolpern, ohne sie dabei der Lächerlichkeit preiszugeben. Ein gelungenes Debüt." (Deutschlandfunk Kultur)

Do., 3.8. - 21.30 UhrSo., 6.8. - 19.30 UhrDi., 8.8. - 21.30 UhrSa., 12.8. - 20.00 UhrMi., 16.8. - 19.30 UhrFr., 1.9. - 20.15 UhrMo., 4.9. - 19.00 UhrMi., 6.9. - 21.30 UhrMi., 20.9. - 19.00 UhrMo., 9.10. - 21.30 UhrDi., 31.10. - 18.00 UhrMi., 29.11. - 17.30 Uhr
Die Verführten – The Beguiled
Die Verführten – The Beguiled Trailer
USA 2017 | Regie: Sofia Coppola | 94 min. | mit Kirsten Dunst, Nicole Kidman, Colin Farrell, Elle Fanning u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Virginia 1864: ein Mädchenpensionat bleibt von den Wirren des Bürgerkriegs bislang verschont, dann aber entdeckt eine der Schülerinnen im Wald einen schwer verletzten Soldaten der feindlichen Nordstaaten. Sie darf ihn aufnehmen und pflegen, schnell verliebt sie sich in ihn. Natürlich ist sie mit ihren Gefühlen nicht allein, schließlich spielt der Film unter jungen Frauen. Es folgt darum ein tragisch endender Eifersuchtsthriller. Sofia Coppola, bekannt durch Meisterwerke wie „Lost in Translation“ gelang in ihrer Adaption eines Romans von Thomas Cullinan mit Hilfe zahlreicher Stars ein elegant gemachter Historienfilm voller Psychologie des Begehrens.

Sa., 5.8. - 20.00 UhrDi., 8.8. - 19.30 UhrFr., 11.8. - 18.00 UhrSo., 13.8. - 21.30 UhrDo., 17.8. - 21.30 UhrSo., 27.8. - 21.30 UhrDi., 5.9. - 21.15 UhrSo., 10.9. - 18.00 Uhr
Einzelkämpfer
Einzelkämpfer Trailer
Deutschland 2013 | Regie: Sandra Kaudelka | 93 min. | Dokfilm | mit Marita Koch, Brita Baldus, Ines Geipel und Udo Beyer | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Was und wer trieb die Sportler und Sportlerinnen in der DDR an, in hartem Training bis zur Weltspitze zu gelangen? Mit dieser Frage hat sich Sandra Kaudelka in ihrer Dokumentation beschäftigt und porträtiert dafür vier mitunter spektakuläre Einzelfälle: Brita Baldus, die mehrfache Europameisterin im Wasserspringen war, Udo Beyer, der Goldmedaillengewinner im Kugelstoßen 1976, die Leichtathletin Ines Geipel, sowie Marita Koch, die immer noch den Weltrekord über 400m hält. Sandra Kaudelka zeigt einerseits dabei, wie brutal das DDR-Regime mit Sportlern umging, die das Land verlassen wollten, andererseits thematisiert sie die Rolle, die das Doping im Leistungssport einnahm. So wenn etwa Udo Beyer sich im Film dazu bekennt, konsequent gedopt zu haben.

Im Anschluss Filmgespräch mit Brigitte Berendonk und Claudia Lepping.

Brigitte Berendonk
ist ehemalige Diskuswerferin und Kugelstoßerin, mehrfache Deutsche Meisterin und Teilnehmerin bei Olympischen Spielen. 1969 machte sie in einem „Zeit“-Artikel auf allgemeines Doping im Leistungssport aufmerksam. 1991 deckte sie, zusammen mit ihrem Mann Werner Franke, das staatlich verordnete Doping im DDR-Leistungssport auf.

Claudia Lepping (*1968), Sprinterin, Deutsche Vizemeisterin 200 m, 5-fache Deutsche Juniorenmeisterin, 2-fache 200 m Juniorenrekordlerin, EM-11 Stuttgart 1986, 5. bei Junioren-WM Athen, Gründerin der Antidoping-Plattform dopingalarm.de

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Zu allen Filmen der Doping-Reihe wird folgender Vorfilm gezeigt:

ANDREAS KRIEGER - HEIDIS WEITESTER STOSS

DE 2015 | R: Sven Schwartz | 14 min

Kugelstoßerin Heidi Krieger heißt heute Andreas. In der DDR wurde sie systematisch gedopt, was ihre sexuelle Identität beeinflusste. Der Film ist ein eindringliches Plädoyer gegen Doping.

Mit freundlicher Genehmigung der NADA - Nationale Anti Doping Agentur Deutschland.

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Mo., 7.8. - 19.00 Uhr
Der Effekt des Wassers - L‘Effet aquatique
Der Effekt des Wassers - L‘Effet aquatique Trailer
Frankreich, Island 2015 | Regie: Sólveig Anspach | 83 min. | mit Florence Loiret Caille, Samir Guesmi, Didda Jónsdóttir, Philippe Rebbot, Estéban u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Samir, ein orientalischer Kranführer verliebt sich in einem französischen Café in die junge Frau vom Nebentisch. Er findet heraus, dass sie als Schwimmlehrerin arbeitet. Also folgt er ihr ins Schwimmbad, um bei ihr das Schwimmen zu erlernen. Dabei spielt es für ihn keine Rolle, dass er das längst kann und zudem professioneller Taucher ist. Das kommt irgendwann natürlich ans Licht und die Angebetete kann Lügner partout nicht leiden. Aber im fernen Island wird sich zeigen, wie echt die Gefühle sind. Eine in Frankreich sehr erfolgreiche Komödie mit dem Flair einer Koproduktion zweier doch sehr unterschiedlicher Regionen.

Do., 10.8. - 19.00 UhrSo., 13.8. - 17.30 UhrSa., 19.8. - 18.00 UhrDi., 22.8. - 21.30 Uhr
The Program - Um jeden Preis
The Program - Um jeden Preis Trailer
Frankreich, Großbritannien 2015 | Regie: Stephen Frears | 104 min. | mit Ben Foster, Lee Pace, Chris O'Dowd, Guillaume Canet, Dustin Hoffman u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Lance Armstrong gewann gleich sieben Mal die Tour de France. Der ehrgeizige Journalist David Walsh fragte sich, wie das möglich sei, obwohl der Champion zwischenzeitlich eine Krebserkrankung hinter sich zu bringen hatte. Er begann zu recherchieren und entdeckte ein Netz von Verschwörungen, in dem das Doping Mittel ‚Epo’ eine zentrale Rolle spielte. Die britische Regie-Ikone Stephen Frears drehte nach Walshs Bericht mit THE PROGRAM einen stimmigen, biografischen Spielfilm, der der Person Armstrongs gegenüber respektvoll bleibt. Ein gelungenes, packendes Sportdrama über den Aufstieg und Fall eines Helden.

Im Anschluss Filmgespräch mit
Prof. Dr. Gerhard Treutlein und Andreas Krieger.

Prof. Dr. Gerhard Treutlein
war Mittelstreckler und Leichtathletik-Trainer des USC Heidelberg in den 60er Jahren. Mit Andreas Singler verfasste er das Standardwerk „Doping im Spitzensport“. Er war Professor für Sportpädagogik an der Pädagogischen Hochschule (PH) in Heidelberg und leitet das Zentrum für Dopingprävention an der PH.

Andreas Krieger (* in Berlin als Heidi Krieger) ist ein ehemaliger deutscher Kugelstoßer. Andreas Krieger, der mit 13 Jahren zur Leichtathletik kam, wurde im Rahmen des DDR-Staatsdopings spätestens im Alter von 16 Jahren ohne sein Wissen mit Anabolika und männlichen Hormonen behandelt. Mit 16 wurde er als „Sportlerin 54“ in das staatliche Anabolikaprogramm des Sportmedizinischen Dienstes der DDR aufgenommen.

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Zu allen Filmen der Doping-Reihe wird folgender Vorfilm gezeigt:

ANDREAS KRIEGER - HEIDIS WEITESTER STOSS

DE 2015 | R: Sven Schwartz | 14 min

Kugelstoßerin Heidi Krieger heißt heute Andreas. In der DDR wurde sie systematisch gedopt, was ihre sexuelle Identität beeinflusste. Der Film ist ein eindringliches Plädoyer gegen Doping.

Mit freundlicher Genehmigung der NADA - Nationale Anti Doping Agentur Deutschland.

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Mo., 14.8. - 19.00 Uhr
Geheimsache Doping – Themenabend mit Hajo Seppelt
Deutschland 2014 | 60 min. | Dokumentation.
In der Dokumentation „Geheimsache Doping: Wie Russland seine Sieger macht“ von Hajo Seppelt berichten Whistleblower über systematisches Doping in Russland in der Leichtathletik und anderen Sportarten. Der Film belegt die Vorwürfe mit Beweisen in von Whistleblowern heimlich aufgenommenen Videos und Audios sowie weiteren Dokumenten.

>>> Eintritt frei !!!

Im Anschluss Filmgespräch mit Hajo Seppelt und Prof. Dr. Werner Franke.

Hajo Seppelt
ist ein deutscher Journalist und Autor. Er gilt als Experte für die Dopingproblematik im deutschen und internationalen Sport. Seit 1997 berichtet Hajo Seppelt regelmäßig für die ARD über sportpolitische Themen.

Prof. Dr. Werner Franke ist seit 1973 Professor für Zell- und Molekularbiologie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und an der Universität Heidelberg. Er ist renommierter Grundlagen- und Krebsforscher sowie international führender Experte in Doping-Fragen.

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Zu allen Filmen der Doping-Reihe wird folgender Vorfilm gezeigt:

ANDREAS KRIEGER - HEIDIS WEITESTER STOSS

DE 2015 | R: Sven Schwartz | 14 min

Kugelstoßerin Heidi Krieger heißt heute Andreas. In der DDR wurde sie systematisch gedopt, was ihre sexuelle Identität beeinflusste. Der Film ist ein eindringliches Plädoyer gegen Doping.

Mit freundlicher Genehmigung der NADA - Nationale Anti Doping Agentur Deutschland.

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Di., 15.8. - 19.00 Uhr
Helle Nächte
Helle Nächte Trailer
Deutschland, Norwegen 2017 | Regie: Thomas Arslan | 86 min. | mit Georg Friedrich, Tristan Göbel, Marie Leuenberger u.a. | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Der Vater von Michael, der in Berlin lebt, hat sich nach Norwegen zurückgezogen. Als der Vater stirbt, reist Michael in den Norden und nimmt wiederum seinen 14jährigen Sohn Luis mit. Doch mit ihm hat Michael schon lange keinen Kontakt mehr gehabt. Unterwegs versucht er darum, mit seinem Sohn wieder ins Gespräch zu kommen, er bietet ihm sogar an, nach dem Begräbnis noch einige Zeit in Norwegen zusammen zu verbringen. Doch der Sohn zögert. Thomas Arslan beweist mit seiner Vater-Sohn Geschichte in grauer Landschaft erneut seinen Ehrgeiz, einer der eigenwilligsten deutschen Filmemacher zu sein.
Do., 17.8. - 19.30 UhrFr., 18.8. - 20.00 UhrSo., 20.8. - 19.30 UhrDo., 24.8. - 21.30 UhrDi., 29.8. - 19.30 Uhr
Dirty Games – Das Geschäft mit dem Sport
Dirty Games – Das Geschäft mit dem Sport Trailer
Deutschland 2015 | Regie: Benjamin Best | 97 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Journalist und Filmemacher Benjamin Best reiste fast um die ganze Welt, um hinter die Kulissen des Sports zu schauen. Insbesondere die in den Medien extrem präsenten Sportarten wie Fußball, Boxen oder Basketball interessierten ihn, da diesen gehäuft vorgeworfen wird, dass bei ihnen Korruption oder Manipulation schon fast alltäglich geworden sind. Sei es bei der Vergabe der WM, sei es bei der Beeinflussung von Schiedsrichtern in der NBA, sei es bei verschobenen Boxkämpfen. Der kritische Sportbeobachter weiß ein Lied davon zu singen. Benjamin Best lässt in seiner professionell gemachten Doku-Anklage vor allem die Opfer zu Wort kommen, um ihnen aus ihrer vermeintlichen Ohnmacht einem profitorientierten System gegenüber zu helfen.

Im Anschluss Filmgespräch mit Prof. Dr. Anne Jakob und Dr. Michael Lehner.

Prof. Dr. Anne Jakob
ist Rechtsanwältin in Frankfurt. Ihre beruflichen Tätigkeitschwerpunkte sind u.a. Sportrecht, Datenschutz und Compliance. Sie betrieb in der DDR Leistungssport und leitete bei zahlreichen Welt- und Europameisterschaften der Leichtathletik das Dopingkontrollmanagement. Sie ist Mitglied der Anti-Doping-Kommission des Paralympischen Komitees Deutschland.

Dr. Michael Lehner studierte Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg. Seine beruflichen Tätigkeitsschwerpunkte ist u.a. Sportrecht. Er ist neben zahlreichen anderen Veröffentlichungen Herausgeber des Handbuches „Sportrecht in der Praxis“ (2011) und der Kommentierung zum Anti-Doping-Gesetz (2016). Ferner ist Michael Lehner u.a. Gründer und Vorstandmitglied des Dopingopfer-Hilfevereins.

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Zu allen Filmen der Doping-Reihe wird folgender Vorfilm gezeigt:

ANDREAS KRIEGER - HEIDIS WEITESTER STOSS

DE 2015 | R: Sven Schwartz | 14 min

Kugelstoßerin Heidi Krieger heißt heute Andreas. In der DDR wurde sie systematisch gedopt, was ihre sexuelle Identität beeinflusste. Der Film ist ein eindringliches Plädoyer gegen Doping.

Mit freundlicher Genehmigung der NADA - Nationale Anti Doping Agentur Deutschland.

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Mo., 21.8. - 19.00 Uhr
Die Hannas
Die Hannas Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Julia C. Kaiser | 107 min. | mit Anna König, Till Butterbach, Ines Marie Westernströer u.a. | FSK: 12.
Anna und Hans sind ein Paar in den 30ern. Für ihre Freunde sind sie die Hannas, alles ist bei ihnen so symbiotisch und synchron, dass sie eine Einheit bilden. Man könnte meinen, sie wären aus einem Ei. Doch Einheiten sind zum Zerteilen da. Denn es kommen Nico und Kim, zwei wilde Schwestern, die ein Geheimnis verbindet. Sie sind wild und chaotisch und in allem das totale Gegenteil der Hannas. Es kommt zur kreativen Konfliktsituation, soll heißen jeder Teil der Hannas hat mit einer Schwester eine Affäre oder so ähnlich. Eine höchst ungewöhnliche Liebeskomödie.
Fr., 1.9. - 18.00 UhrSo., 3.9. - 13.00 UhrMo., 4.9. - 21.00 UhrSo., 10.9. - 13.15 Uhr
Dunkirk
Dunkirk Trailer
USA, Großbritannien, Frankreich 2017 | Regie: Christopher Nolan | 107 min. | mit Tom Hardy, Cillian Murphy, Mark Rylance, Kenneth Branagh, James D'Arcy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
1940 gelang über 300.000 britischen Soldaten, die von den deutschen Truppen in Dünkirchen eingeschlossen wurden, die Rückkehr über das Meer. Darüber inszeniert Christopher Nolan ein Spektakel der Angst und der Ungewissheit. Die nicht näher charakterisierte Hauptfigur ist ein einfacher junger englischer Soldat, der wiederholt versucht, zurück auf die Insel zu kommen und die Kampfhandlungen nur knapp überlebt. Erzählt wird davon in drei Kapiteln, die sich in der Perspektive immer wieder überschneiden und das Geschehen am Strand rekapitulieren. Das filmische Resultat ist virtuos, auch wegen der Musik von Hans Zimmer, aber auch sehr pathetisch.

Sa., 2.9. - 17.00 UhrSo., 3.9. - 17.00 UhrFr., 8.9. - 21.00 UhrSa., 16.9. - 19.00 UhrSo., 1.10. - 18.00 UhrMi., 4.10. - 21.30 Uhr
Baby Driver
Baby Driver Trailer
Großbritannien, USA 2017 | Regie: Edgar Wright | 113 min. | mit Jamie Foxx, Kevin Spacey, John Hamm, Jon Bernthal, Ansel Elgort, Lily James u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Baby hat Tinnitus. Er ist ein junger Mann mit glatter Haut und ohne Eltern, der leidenschaftlich Musik hört, um das Piepsen im Ohr zu übertönen. Insbesondere wenn er arbeitet. Er fährt Fluchtwägen für einen Gangsterboss und er fährt ganz hervorragend. Natürlich will er damit aufhören, natürlich weil er sich in ein Mädchen verliebt hat, natürlich ist der Boss massiv dagegen und natürlich kommt es zur großen Auseinandersetzung. Dazwischen gibt es jede Menge Verfolgungsfahrten. Klingt ein wenig wie „Drive“, aber „Baby“ fährt doch betont anders.

Sa., 2.9. - 19.00 UhrDi., 5.9. - 19.00 UhrSa., 23.9. - 17.30 UhrDo., 28.9. - 21.15 UhrSa., 30.9. - 17.15 Uhr
Terminator 2 - Judgement Day (3D)
Terminator 2 - Judgement Day (3D) Trailer
USA, Frankreich 1991/2017 | Regie: James Cameron | 137 min. | 4K digital | mit Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Edward Furlong u.a. | Originalfassung | FSK: 16.
„Hasta la vista, baby“ jetzt in 3D. Lange erwartet, doch jetzt kommt die 3D-Fassung zu uns. Damit zeigen wir einen der absoluten Meilensteine der Filmgeschichte – vor allem in technischer Hinsicht – und einen der berühmtesten Actionfilme. Sogar ein Peter Sloterdijk dachte über ihn nach. Seine 2D-Fassung hatten wir uns nicht zu zeigen getraut, dafür war „Terminator 2“ einst viel zu erfolgreich. Doch nun freuen wir uns auf Arnold Schwarzenegger in seinem Kampf als T-800 für das Gute gegen den bösen T-1000. Er wird nicht anders ausgehen, aber sicherlich noch mehrdimensionaler.

Sa., 2.9. - 21.15 Uhr // engl. OVSo., 10.9. - 20.00 Uhr // dt. Fssg.Mi., 27.9. - 19.00 Uhr // engl. OV
Berg Fidel - Eine Schule für alle
Berg Fidel - Eine Schule für alle Trailer
Deutschland 2012 | Regie: Hella Wenders | 88 min. | Dokfilm | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Wenn Kinder nicht von klein auf lernen, dass die Menschen verschieden sind, wann dann? An der inklusiven Grundschule „Berg Fidel" gehören alle dazu: ob hochbegabt oder lernschwach, geistig oder körperlich beeinträchtigt. In diesem Film kommen die Kinder zu Wort: Vier kleine Protagonisten erzählen mit Witz und Charme aus ihrem Schulalltag und vermitteln in ihrer unvergleichlichen Weise weit mehr als so mancher Erwachsene.

Den weiteren Werdegang der Kinder erzählt der neue Film "Schule, Schule - Die Zeit nach Berg Fidel".

So., 3.9. - 11.00 UhrSo., 24.9. - 13.00 Uhr
Kedi – Von Katzen und Menschen
Kedi – Von Katzen und Menschen Trailer
Türkei, USA 2016 | Regie: Ceyda Torun | 79 min. | Dokfilm | türk. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Kedi ist der türkische Name für Katze. In Istanbul streifen Tausende von ihnen durch die Gassen, springen über die Dächer, schnurren um die Ecken. Sie gehören niemanden, sind Anarchisten mit Fell, Schwanz und vier Pfoten, mit scharfem Blick und feinem Gehör. Ceyda Torun hat sieben von ihnen verfolgt, alles höchst verschiedene Charaktere. Sie glaubt dabei, dass sie ein bestimmtes Lebensgefühl verkörpern, das nicht nur ihnen eigen ist. So entstand ein Porträt Istanbuls aus der Katzenperspektive. Was heißt miau auf türkisch?
So., 3.9. - 15.15 UhrDo., 7.9. - 21.30 UhrSa., 9.9. - 17.15 UhrMo., 11.9. - 19.15 Uhr
Die Reifeprüfung - The Graduate
Die Reifeprüfung - The Graduate Trailer
USA 1967 | Regie: Mike Nichols | 106 min. | 4K digital | mit Dustin Hoffman, Anne Bancroft, Katharine Ross u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein erfolgreicher College-Absolvent trifft auf einer Party eine Geschäftsfreundin seiner Eltern, die ihm Avancen macht. So lässt er sich einerseits von ihr verführen, verliebt sich jedoch darüber hinaus in ihre Tochter, was den Unwillen der Mutter erregt. Die Turbulenzen setzen sich fort; zur Musik von ‚Simon & Garfunkel’ kommt es zu einigen Schlüsselszenen der Filmgeschichte.
Zum 50-jährigen Jubiläum dieses Kultfilms kommt DIE REIFEPRÜFUNG aufwendig in 4K restauriert zurück ins Kino!

So., 3.9. - 19.00 UhrFr., 8.9. - 19.00 UhrSo., 10.9. - 11.00 Uhr
Das fünfte Element - Le cinquième élément
Das fünfte Element - Le cinquième élément Trailer
Frankreich 1997 | Regie: Luc Besson | 126 min. | 4K digital | mit Bruce Willis, Milla Jovovich, Gary Oldman u.a. | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Im Jahr 2263 nimmt ein Taxifahrer mit einem fliegenden Auto eine sehr attraktive, aber auch sehr verstörte Passantin mit. Es stellt sich heraus, dass sie das sogenannte fünfte Element verkörpert, Teil einer alten ägyptischen Sage, die wiederum aktuell ist, da sie von dem unfassbar Bösen handelt. Und das Böse kommt jetzt, sehr originell in einer großen Kugel, die auf die Erde zurast. “Das fünfte Element” beeindruckte damals bei seiner Präsentation weniger durch Logik der Handlung sondern durch seinen Stil. Das machte es zu einem der erfolgreichsten europäischen Filme überhaupt. Jetzt restauriert und in 4K!

So., 3.9. - 21.15 UhrMi., 6.9. - 19.00 UhrSa., 9.9. - 21.30 Uhr
Abluka - Jeder misstraut jedem
Abluka - Jeder misstraut jedem Trailer
Türkei, Frankreich 2015 | Regie: Emin Alper | 119 min. | mit Mehmet Özgür, Berkay Ateş, Tülin Özen u.a. | türkisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein nicht allzu weit von heute entferntes Istanbul versinkt im Chaos. Der Häftling Kadir wird vorzeitig entlassen, um nun für den Geheimdienst im Rahmen der Terrorprävention im Müll, der überall herumliegt, nach Sprengsätzen zu suchen. Aber eigentlich ist er auf der Suche nach seinem Bruder Ahmet und findet ihn als paranoiden Mann, der sich gegen die Außenwelt komplett verschanzt hat. Kadir ahnt, dass sein Bruder droht, Opfer einer Verschwörung zu werden. Aber wie kann er in einer Stadt, in der jeder jedem misstraut, das Unheil verhindern. Äußerst spannendes türkisches Kino.

Do., 7.9. - 19.00 UhrSa., 9.9. - 19.00 UhrSo., 10.9. - 15.30 UhrMo., 11.9. - 21.00 UhrSa., 16.9. - 16.30 Uhr
Ein Kuss von Béatrice - Sage femme
Ein Kuss von Béatrice - Sage femme Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Martin Provost | 117 min. | mit Catherine Deneuve, Catherine Frot, Olivier Gourmet, Mylène Demongeot, Quentin Dolmaire u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Claire (Catherine Frot) ist eine Hebamme mit Leib und Seele. Mit den Jahren jedoch sieht sie sich immer mehr mit den unpersönlichen Methoden der Krankenhäuser konfrontiert, die mehr auf Effizienz als auf Claires Einfühlsamkeit Wert legen. Da erhält sie eines Tages einen Anruf von Béatrice (Catherine Deneuve), der frivolen und extravaganten früheren Geliebten von Claires verstorbenem Vater. Beatrice hat wichtige Neuigkeiten und möchte Claire wiedersehen. Mit der pflichtbewussten Claire und der lebenslustigen Beatrice prallen Welten aufeinander. Ihre unerwartete Wiederbegegnung weckt alte Erinnerung und lüftet Geheimnisse…
Do., 14.9. - 19.00 UhrSo., 17.9. - 11.00 UhrMo., 18.9. - 21.30 Uhr
Robert Doisneau - Das Auge von Paris
Robert Doisneau - Das Auge von Paris Trailer
Frankreich 2016 | Regie: Clémentine Deroudille | 77 min. | Dokfilm | frz. Original mit deutschen Untertiteln.
Was sagt der Film über Fotografie?

Zusammen mit dem Kalamari Klub stellen wir in Kooperation mit der Biennale für aktuelle Fotografie vier filmische Portraits vor. Gezeigt werden einflussreiche Fotografen ihrer Zeit, deren Lebensgeschichten stark beeinflußt sind vom „Blick durch den Sucher“.


Der 1994 verstorbene Fotograf Robert Doisneau ist wohl einer der bekanntesten Fotografen des 20.Jahrhunderts. Aus einfachen Verhältnissen stammend, hat er seiner Heimatstadt Paris ein Gesicht gegeben, ein menschliches Gesicht, Menschen, die man mag und die sich mögen. Küssende Paare mit Eifelturm im Hintergrund, Alltagsszenen und Straßenaufnahmen. Seine Enkelin Clémentine Deroudille hat darüber nachgeforscht, gestöbert und interviewt. Sie entwirft dabei ein umfassendes Bild ihres Großvaters und zeigt dessen unbedingt humane Sicht auf Paris und die Welt.

Di., 19.9. - 19.00 UhrSo., 1.10. - 13.00 UhrDi., 10.10. - 17.30 UhrMo., 16.10. - 19.30 Uhr
Schule, Schule - Die Zeit nach Berg Fidel
Schule, Schule - Die Zeit nach Berg Fidel Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Hella Wenders | 98 min. | Dokfilm.
Mit „Berg Fidel – eine Schule für Alle“ porträtierte Hella Wenders eine inklusive Schule in Münster, das heißt, eine Schule, die Kinder unabhängig von ihren körperlichen und sozialen Unterschieden aufnimmt und betreut. Nun hat sie den Lebensweg von vier Ehemaligen verfolgt, die sich jetzt alle auf einer weiterführenden Schule wiederfinden. Was ist aus David, Jakob, Anita und Samira geworden? Hella Wenders gelang dabei auch eine Sicht auf private Dinge, sei es die erste Freundin oder Schwierigkeiten mit der Clique. Natürlich bleiben auch Probleme mit der anderen, neuen Schule nicht aus. Eine wichtige Ergänzung zum ersten Film, den wir auch nochmals zeigen.


Do., 21.9. - 17.00 UhrFr., 22.9. - 17.00 UhrSo., 24.9. - 15.00 UhrMo., 25.9. - 21.30 Uhr
Atomic Blonde
Atomic Blonde Trailer
USA 2017 | Regie: David Leitch | 115 min. | mit Charlize Theron, James McAvoy, Sofia Boutella, John Goodman; Eddie Marsan u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 16.
Berlin im Herbst 1989, die Mauer steht kurz vor dem Fall, aber noch ist der kalte Krieg nicht vorüber. Denn es wird ein Offizier des britischen Geheimdienstes tot aufgefunden, der eine Liste aller Spione Berlins bei sich tragen müsste. Genau die aber ist verschwunden. Ein Fall für Lorraine Broughton, Top-Agentin und sehr blond, eben wie ein Atompilz. Sie beginnt zu ermitteln. Verständlich, dass so etwas nicht ganz ungefährlich ist. Sehr stylischer Mystery-Thriller, weniger etwas für Zeitgeschichtler als viel mehr für Fetischisten.


Do., 21.9. - 21.45 UhrSa., 23.9. - 19.45 UhrSo., 24.9. - 19.00 UhrMi., 27.9. - 21.30 UhrDo., 28.9. - 19.00 UhrSa., 30.9. - 19.30 Uhr
The Wolf of Wall Street
The Wolf of Wall Street Trailer
USA 2013 | Regie: Martin Scorsese | 179 min. | mit Leonardo DiCaprio, Matthew McConaughey u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Er ist jung und erfolgshungrig, und seine Gier bringt ihm in der Finanzbranche den Spitznamen „Wolf of Wall Street“ ein: Jordan Belfort bringt es an der Börse schnell zu sagenhaftem Reichtum, lebt ein Leben auf der Überholspur – und wird im Gefühl der Allmacht leichtsinnig. Als er sich auf Geschäfte mit der New Yorker Unterwelt einlässt, ist dies der Anfang vom Ende… Im letzten Opus magnum von Altmeister Martin Scorsese entpuppt sich dessen Lieblingsdarsteller Leonardo DiCaprio abermals als Traumbesetzung.

Mit einer Einführung von Prof. Dr. Gerhard Poppenberg, Universität Heidelberg.
Mit anschließendem Filmgespräch.

Fr., 22.9. - 19.00 Uhr
Dokumentarfilme von Svetlana Bychenko
Dokumentarfilme von Svetlana Bychenko
Russland 2000-2007 | Regie: Svetlana Bychenko | 78 min. | Dokfilm | russ. Original mit englischen Untertiteln.
„Dokumentarfilm ist ein Lebensstil...“ sagt Svetlana Bychenko. Die russische Regisseurin ist eine Pionierin des Animadoc-Genres. In der Reihe Russisch Dok zeigen wir zwei Filme der formal experimentierfreudigen Filmemacherin. Flucht der Elefanten aus Russland ist ein dokumentarisches Märchen über das schwere Schicksal der Elefanten in Russland, eine originelle Erzählung über die russische Mentalität, in der sich die Sehnsucht nach einem großen Wunder in der Liebe zu Elefanten manifestiert. Kristallwelt ist eine wortlose Oper, ein filmisches Poem über ungewöhnliche Meister – Glasbläser.

Побег слонов из России - Flucht der Elefanten aus Russland (RU 2000, 52 min, OmeU)

Хрустальный мир - Kristallwelt (RU 2007, 26 min, OmU)


Es gilt ein Einheitspreis von € 2,50.

So., 24.9. - 17.00 Uhr
Finding Vivian Maier
Finding Vivian Maier Trailer
USA 2014 | Regie: John Maloof, Charlie Siskel | 84 min. | Dokfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Was sagt der Film über Fotografie?

Zusammen mit dem Kalamari Klub stellen wir in Kooperation mit der Biennale für aktuelle Fotografie vier filmische Portraits vor. Gezeigt werden einflussreiche Fotografen ihrer Zeit, deren Lebensgeschichten stark beeinflußt sind vom „Blick durch den Sucher“.


Bei einer Auktion ersteigerte John Maloof einst eine Kiste voller Negative, Porträtaufnahmen aus dem amerikanischen Alltag im Stil der Straßenfotografie. Sie stammen von einer Frau, von der nicht nur John Maloof rein gar nichts wusste: Vivian Maier. Es stellte sich heraus, dass sie bereits verstorben ist, darum suchte John Maloof nach Hinterbliebenen und befragte sie. Ganz langsam entstand dabei das Porträt einer spannenden Persönlichkeit und einer höchst eigenwilligen Fotografin. Ein recht ungewöhnlicher Dokumentarfilm, da die Arbeit des Regisseurs genauso interessant ist wie der Filmgegenstand.

Mit Einführung von
Nicolas Reinhart - Künstler / Kalamari Klub


Eine Kooperation mit der Biennale für aktuelle Fotografie und dem Kalamari Klub.


Di., 26.9. - 19.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Nach der Sommerpause gibt es endlich wieder die nächste Vorstellung von „Film und Wein“! Auf welche Filmperle dürfen sich unsere Besucher diesmal freuen? Präsentiert wird ein Komet des bengalisch-indischen Kinos aus den 1950er Jahren– wie immer verbunden mit einem Glas Wein!

Referent: Christian Weiß, Draupadi Verlag

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.

Fr., 29.9. - 19.00 Uhr
SUMURUN
Veranstaltungsort: Orangerie, Schloss Neckarhausen
SUMURUN<br>Veranstaltungsort: Orangerie, Schloss Neckarhausen
Deutschland 1920 | Regie: Ernst Lubitsch | Stummfilm | Pola Negri als Tänzerin, Ernst Lubitsch als Buckliger Clown Abdullah, Paul Wegener als Sultan von Bagdad, Carl Clewing als Des Sultans Sohn, Jenny Hasselqvist als Zuleika, genannt "Sumurun".
Herbstgeschichten - Stummfilm in der Orangerie
Die Veranstaltungsreihe „Herbstgeschichten - Stummfilm in der Orangerie“ im Schloss in Neckarhausen wird zum achten Mal von KIEN, JUZ13, FOEN und das Medienforum HD e.V. – Kineskop in enger Zusammenarbeit organisiert.
Wir zeigen mit dem Film „Sumurun“ einen deutschen Stummfilm-Klassiker von Ernst Lubitsch aus dem Jahr 1920. Er beruht auf einer Pantomime von Friedrich Freksa, die bereits 1910 von Max Reinhardt verfilmt worden war. Die musikalische Begleitung übernimmt „i-moll“.
Die Haremsdame Sumurun ist so schön, dass der alte Scheich sie zu seiner Lieblingsfrau macht. Sie aber liebt den jungen Stoffhändler Nur-al-Din und fürchtet die Eifersucht des alten Mannes. Zu allem Unglück erfährt der Scheich, dass auch sein Sohn in sie verliebt ist, und droht die beiden umzubringen. Sumurun ist ein orientalisches Märchen in bewegten Bildern, denen der Regisseur Ernst Lubitsch seinen charakteristischen Stempel aufgedrückt hat.

Eintritt: 12 Euro

Veranstaltungsort:
Schloss Neckarhausen - Orangerie - Hauptstr. 389 - Edingen-Neckarhausen
Sa., 30.9. - 20.30 Uhr
Radiance - Hikari
Radiance - Hikari Trailer
Japan 2017 | Regie: Naomi Kawase | 103 min. | mit Masatoshi Nagase, Ayame Misaki, Tatsuya Fuji | japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Eine junge Japanerin schreibt für Blinde Hörfassungen von Filmen, sogenannte Audiodeskriptionen. Sie bemüht sich, aber ihre Arbeit überzeugt nicht jeden. Besonders schroff kritisiert sie ein Fotograf, der zu erblinden droht. Zu subjektiv, zu emotional sei es ihm, zu wenig Platz für die eigenen Vorstellungskraft sei einem dabei belassen. Die Autorin ist zunächst verärgert, aber die beiden kommen einander näher. Betont ruhig erzählte Liebesgeschichte, die zudem sehr poetisch über Sehen und Hören nachdenkt. Ob es auch von ihr bereits eine Audiodeskription gibt?

So., 1.10. - 11.00 UhrSa., 7.10. - 19.00 UhrMo., 16.10. - 21.00 UhrDo., 2.11. - 21.30 UhrSo., 19.11. - 15.00 UhrFr., 29.12. - 15.00 Uhr
Paradies - Рай
Paradies - Рай Trailer
Russland, Deutschland 2016 | Regie: Andrei Konchalovsky | 132 min. | mit Julia Vysotskaya, Christian Clauß, Philippe Duquesne | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Im Paris während der deutschen Besatzung versteckt die russische Migrantin Olga zwei Juden. Als sie verhaftet wird, bietet ein Kollaborateur ihr an, einen ihrer Komplizen zu entlassen, wenn Olga mit ihm schläft. Doch der Kollaborateur wird von der Résistance getötet, Olga kommt ins KZ, dort jedoch begegnet sie einem SS-Offizier, den sie bereits früher getroffen hat und wird seine Geliebte. Dieses sehr gewagte Szenario gestaltete der Regisseur als intimes Verhörspiel voller Irritationen und Überraschungen. Dabei wagt er auch eine Überhöhung des Geschehens ins Metaphysische. Einer der ambitioniertesten Filme der letzten Zeit.

So., 1.10. - 15.30 UhrDi., 3.10. - 11.00 UhrSo., 15.10. - 19.00 Uhr
Mr. Long
Mr. Long Trailer
Japan, Taiwan, Hongkong, Deutschland 2017 | Regie: Sabu | 128 min. | mit Chen Chang, Yiti Yao, Sho Aoyagi, Runyin Bai | Japanisch/Mandarin- Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ein professioneller Killer muss sich verstecken, weil ihm ein Auftrag daneben ging. Dabei lernt er einen Jungen kennen, mit dem er, da er genauso gut kocht wie tötet, bald als eine Art neuer Existenz eine Imbissbude aufmacht. Aber die Vergangenheit ist eine Macht, die einen immer wieder einholt. Ein Film voller Ideen, bei dem man nicht ahnt, was als nächstes kommen wird. Sabu, bürgerlich Hiroyuki Tanaka, Regisseur von Filmen wie „Happiness“, serviert mit „Mr. Long“ ein äußerst scharf gewürztes Gericht asiatischen Gegenwarts-Kinos.

So., 1.10. - 20.00 UhrFr., 13.10. - 21.00 UhrSo., 22.10. - 20.30 UhrMi., 1.11. - 16.30 Uhr
Die guten Feinde
Die guten Feinde Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Christian Weisenborn | 90 min. | Dokfilm | FSK: 12.
Günther Weisenborn (1902-1969) war Schriftsteller und Dramaturg. Er hatte in der Nazi-Zeit Kontakte zu Widerstandsgruppen, die seitens der Gestapo als rote Kapelle bezeichnet wurden. Schließlich von der Gestapo verhaftet, entging Günther Weisenborn nur knapp dem Tod, und prozessierte nach dem Krieg über lange Zeit gegen seinen damaligen Richter Manfred Roeder. Der deutsche Widerstand blieb auch das Thema seiner Arbeiten. Sein Sohn Christian Weisenborn, geboren 1947 hat das Leben seines Vaters und dessen Familie dokumentiert.

Mo., 2.10. - 19.00 UhrDi., 3.10. - 13.30 UhrSa., 7.10. - 17.00 Uhr
Die dritte Generation
Die dritte Generation Trailer
BRD 1978 | Regie: Rainer Werner Fassbinder | 105 min. | 35 mm | mit Volker Spengler, Hanna Schygulla, Udo Kier, Eddie Constantine, Bulle Ogier u.a. | FSK: 16.
Der Terrorismus als absurde Farce: angewidert von der Welt wie sie ist und dem System Deutschland beschließt eine sogenannte dritte Generation der RAF den Kampf gegen den Imperialismus wieder aufzunehmen. Viele Mitglieder haben dabei einen dubiosen großbürgerlichen Hintergrund oder sind gar mit dem Feind verbandelt. So dominieren Verrat und gegenseitiges Misstrauen das Geschehen, es kann nichts dabei herauskommen als das allgemeine Missgeschick. Fassbinders Quasi-Komödie fiel damals bei der deutschen Kritik durch, heute aber gilt sie mit ihrer respektlos unkonventionellen Art als einer der gewagtesten Filme zum Thema.


Di., 3.10. - 15.15 UhrMi., 25.10. - 19.00 Uhr
Une Jeunesse Allemande – Eine deutsche Jugend
Une Jeunesse Allemande – Eine deutsche Jugend Trailer
Schweiz, Deutschland, Frankreich 2015 | Regie: Jean-Gabriel Périot | 93 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein Dokumentarfilm über die Anfänge der RAF aus französischer Sicht. Regisseur Jean-Gabriel Périot verzichtet dabei bewusst auf jegliche Kommentare und Interviews, sondern montiert ausschließlich Originalmaterial dieser Zeit. Vieles davon war bislang - wenn überhaupt - nur sehr selten zusehen. Spannend dabei zu wissen, dass die RAF zeitweilig auch selbst Filme drehte. So wird einem mit dieser Kompilation ganz besonders verdeutlicht, unter welchen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ein Phänomen wie die RAF überhaupt erst entstehen konnte. Unter den mittlerweile schon sehr zahlreichen Filme über die RAF einer der originellsten und authentischsten.


Di., 3.10. - 17.15 UhrDo., 19.10. - 19.00 Uhr
Deutschland im Herbst
Deutschland im Herbst
BRD 1978 | Regie: Rainer Werner Fassbinder, Alexander Kluge, Volker Schlöndorff u.a. | 119 min. | 35 mm | mit Katja Rupé, Vadim Glowna, Hannelore Hoger, Heinz Bennent, Enno Patalas, Mario Adorf u.a. | FSK: 12.
„An einem bestimmten Punkt der Grausamkeit angekommen, ist es schon gleich, wer sie begangen hat: sie soll nur aufhören.“ Mit dieser Texteinblendung endet der wohl bekannteste Film zur RAF. Ein kurz nach Stammheim und Schleyer entstandener Episodenfilm, formal höchst vielfältig, in dem insbesondere Fassbinders Beitrag herausragt. Dieser interviewte einst seine Mutter Liselotte Eder und entlarvte dabei deren autoritätsgläubiges Denken. Schlöndorff dagegen reflektierte am Beispiel der Antigone von Sophokles Formen der Zensur, andere Beiträge dokumentieren die damalige Hysterie innerhalb der Bevölkerung. So wurde „Deutschland im Herbst“ selber zu dem Zeitdokument, mit dem es sich befasste.


Am 26.10. mit Einführung von:

Prof. Dr. Philipp Gassert, Universität Mannheim.

Anschließend Abschlussdiskussion zur Filmreihe.


Di., 3.10. - 19.00 UhrDo., 26.10. - 19.00 Uhr
Wer wenn nicht wir
Wer wenn nicht wir Trailer
Deutschland 2011 | Regie: Andres Veiel | 125 min. | mit August Diehl, Lena Lauzemis, Alexander Fehling u.a. | FSK: 12.
Deutschland in den frühen 60ern. Noch ist das Land ruhig. Doch Aufbruch liegt in der Luft. Auch Bernward Vesper, Sohn des NS-Schriftstellers Will Vesper, begehrt auf. Nachts hackt er wütende Sätze, die er der erstarrten Gesellschaft ins Gesicht schleudern will, in die Schreibmaschine. Als er auf Gudrun Ensslin trifft, ist das der Beginn einer extremen Liebesgeschichte:bedingungslos, maßlos, bis über die Schmerzgrenze hinaus. Gemeinsam brechen sie auf, um die Welt zu erobern. Keine zehn Jahre später verliert sich Bernward auf Drogentrips im Wahnsinn, und Gudrun katapultiert sich in den bewaffneten Untergrund. Für beide wird es kein Zurück mehr geben. „Ein geschichtspolitisch kluger Film, fern von billiger moralischer Verurteilung.“ (taz)
Di., 3.10. - 21.30 UhrMi., 18.10. - 19.00 Uhr
mother!
mother! Trailer
USA 2017 | Regie: Darren Aronofsky | 122 min. | mit Jennifer Lawrence, Javier Bardem, Domhnall Gleeson u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der Psychothriller mit dem Ausrufezeichen und in dem die männliche Hauptfigur nur „Him“ heißt: ein Dichter zieht sich zusammen mit seiner Frau in eine abgelegene, kreisförmig angelegte Villa zurück. Er will dort seine Schreibblockade überwinden, sie kümmert sich dagegen um das Haus, wird aber immer mehr von Albträumen gequält, schließlich taucht ein mysteriöser Fremder auf und das Drama eskaliert. Mit einer betont drastischen, betont grellen, betont symbolträchtigen Inszenierung bestätigt Darren Aronofsky, der Regisseur von „Black Swan“ oder „Noah“, erneut seinen Ruf als großer Umstrittener, der jedoch auf jeden Fall unverwechselbar bleibt. Ein Film, um sich konstruktiv verstören zu lassen, zahlreiche Stars helfen dabei.

Mi., 4.10. - 19.00 UhrSa., 7.10. - 21.00 UhrMo., 9.10. - 19.00 UhrDo., 12.10. - 19.00 UhrSo., 29.10. - 20.15 UhrSo., 26.11. - 19.00 Uhr
Auguste Rodin
Auguste Rodin Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Jacques Doillon | 119 min. | mit Vincent Lindon, Izïa Higelin, Séverine Caneele u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Auguste Rodin (1840-1917) gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer und Zeichner des 19.Jahrhunderts, der der Plastik den Weg in die Moderne wies. Jacques Doillon konzentriert sich in seiner Biographie auf die Zeit um 1880 und danach, als Auguste Rodin auf Camille Claudel trifft, eine junge, neugierige und selbstbewusste Frau, die seine Assistentin und Geliebte wird, vor allem aber sich bald als Künstlerin ihm ebenbürtig erweist. Aber genau das will Rodin einfach nicht wahr haben. Zudem leidet Camille Claudel unter seinen Affären und es kommt 1893 schließlich zur schmerzhaften Trennung. Meisterregisseur Jacques Doillon inszenierte daraus kraftvoll ein spannendes Drama aus der Kunstgeschichte.

Do., 5.10. - 19.00 UhrSo., 8.10. - 15.00 UhrSo., 15.10. - 11.00 UhrMo., 16.10. - 17.00 Uhr
Müdigkeitsgesellschaft - Byung-Chul Han in Seoul/Berlin
Müdigkeitsgesellschaft - Byung-Chul Han in Seoul/Berlin Trailer
Deutschland 2015 | Regie: Isabella Gresser | 61 min. | Dokfilm | koreanisch-deutsches Original mit englischen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Zum Welttag der seelischen Gesundheit

Die digitale Revolution ist in vollem Gange. Alleine 2016 kamen so viele Daten in die Welt wie in der gesamten Menschheitsgeschichte bis 2015 zusammen. Leitbegriffe wie Big Data, Industrie 4.0, Smart Cities bestimmen zunehmend die gesellschaftliche Auseinandersetzung und suggerieren Fortschritt, Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit. Laut einer Studie der TK schauen Smartphone Nutzer täglich durchschnittlich 88-mal auf ihr Display. In 53 Fällen folgt eine Aktion.

Byung-Chul Han, koreanischer Philosoph mit Lehrstuhl an der Universität der Künste in Berlin, geht in seinem Buch „Müdigkeitsgesellschaft“ der Frage nach: Erschöpfen wir uns zunehmend im „digitalen Niemandsland“? Die vermeintlichen Freiheiten - „Alles ist möglich“, „yes we can!“, stets online und erreichbar zu sein, erweisen sich als trügerisch. Han sieht in der zunehmenden digitalen Zerstreuung und der freiwillig gewählten Selbstausbeutung einen wesentlichen Grund dafür, dass viele Menschen in einer von Leistung und Konsum geprägten Gesellschaft immer häufiger ihre Fähigkeiten verlieren, inne zu halten, zur Ruhe zu kommen, sich dem „digitalen Lärm“ zu entziehen. Die Menschen leiden nehmend unter (depressiver) Erschöpfung.

In ihrer gleichnamigen Filmdokumentation zum Buch begibt sich Regisseurin Isabella Gresser zusammen mit Byung-Chul Han in Seoul und Berlin auf Spurensuche. Sie nimmt uns mit auf eine Reise durch die inspirierenden Gedankenwelten von Byung - Chul-Han.

Filmeinführung und Moderation:
Dr. Ulrich Wehrmann

Mit Publikumsgespräch im Anschluss.
Diskussionsgäste:
• VertreterIn einer Selbsthilfegruppe Burnout
• Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Rolf Verres
• Dr. Eva Vonderlin, Psychologische Psychotherapeutin, Psychotherapeutische Hochschulambulanz, Universität Heidelberg


Gebärdensprachdolmetscherin ist anwesend!

Der Eintritt ist frei!
(Keine Reservierungen möglich)
Einlass: ab 10.30 Uhr


Präsentiert vom „Aktionsbündnis Welttag der seelischen Gesundheit, Arbeitskreis Psychiatrie Heidelberg“


So., 8.10. - 11.00 Uhr
Die Frau mit der Kamera - Portrait der Fotografin Abisag Tüllmann
Die Frau mit der Kamera - Portrait der Fotografin Abisag Tüllmann Trailer
Deutschland 2015 | Regie: Claudia von Alemann | 92 min. | Dokfilm | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Was sagt der Film über Fotografie?

Zusammen mit dem Kalamari Klub stellen wir in Kooperation mit der Biennale für aktuelle Fotografie vier filmische Portraits vor. Gezeigt werden einflussreiche Fotografen ihrer Zeit, deren Lebensgeschichten stark beeinflußt sind vom „Blick durch den Sucher“.


Abisag Tüllmann (1935-1996) war eine der bekanntesten deutschen Fotografinnen. Eine Frau, die Denkfaulheit verabscheute, dafür Humor liebte und jüdische Wurzeln hatte. Ihre Fotos, meist in schwarz-weiß, veröffentlichte sie in fast allen führenden deutschen Zeitungen.
Claudia von Alemann war eng mit ihr befreundet und schuf eine Hommage an diese außergewöhnliche Persönlichkeit, in der 500 Fotografien von ihr zu sehen sind.

Mit Einführung von Micha Steinwachs / Kalamari Klub

Eine Kooperation mit der Biennale für aktuelle Fotografie und dem Kalamari Klub.
Di., 10.10. - 19.00 Uhr
Unsere Fremde - Notre Etrangère
Unsere Fremde - Notre Etrangère Trailer
Burkina Faso, Frankreich 2009 | Regie: Sarah Bouyain | 82 min. | mit Dorylia Calmel, Assita Ouedraogo, Blandine Yaméogo | Dioula/frz. Original mit deutschen Untertiteln.
Amy, die Tochter einer Burkinabé und eines Franzosen, wurde mit acht Jahren von ihrem Vater aus Bobo-Dioulasso nach Frankreich geholt. Dort wächst sie in seiner neuen Familie auf. Nach seinem Tod reist sie, inzwischen eine junge Frau, nach Burkina Faso, um dort nach ihrer Mutter zu suchen, in einem Land, dessen Kultur und Sprache sie nicht versteht. Währenddessen lernt die 45-jährige Mariam, die vor langer Zeit von Burkina Faso nach Frankreich kam und in Paris als Reinigungskraft arbeitet, die junge Angestellte Esther kennen. Sie möchte Mariams Muttersprache Dioula erlernen, dabei freunden sich die beiden Frauen an. Der Film erzählt zwei Geschichten von Heimatlosigkeit und kultureller Entfremdung und verwebt die Schicksale seiner Protagonistinnen zwischen Frankreich und Afrika auf berührende Weise.
Für ihren Debütfilm erhielt Sarah Bouyain beim FESPACO-Festival 2011 in Ouagadougou den Preis der Jury.

Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit Bischof Prosper Kontiebo aus Burkina Faso statt. Er wird Fragen zur gesellschaftlichen Lage und insbesondere der Rolle von Frauen in Burkina Faso beantworten.


Eintrittspreis: 5 Euro.


Im Rahmen der Eine-Welt-Tage, in Kooperation mit dem effata Weltladen und präsentiert von missio.

Sa., 14.10. - 19.00 Uhr
Grenz-Zustand
Grenz-Zustand
Russland 2008 | Regie: Vlad Reznichenko | 93 min. | Original mit englischen Untertiteln.
"Grenz-Zustand" ist ein Beispiel der „kinoteatr.doc-Welle“ von Anfang der 2000er Jahre. Eine Frau in Blagoveshchensk. Der Mann hat sich vergiftet. Die ehemalige Russischlehrerin hat zwei Töchter und muss die Familie ernähren. Am anderen Ufer des Amur – China. Die Protagonistin pendelt nicht nur physisch – zum Geldverdienen – zwischen China und Russland, sondern ist auch in psychischer Hinsicht an der Grenze.


Wie immer bei Russisch Dok gilt ein Einheitspreis von € 2,50.

So., 15.10. - 17.00 Uhr
A Touch of Zen - 俠女
A Touch of Zen - 俠女 Trailer
Taiwan 1971 | Regie: King Hu | 180 min. | 4K | mit Feng Hsu, Shih Chun, Bai Ying, Tien Peng, Roy Chiao Hung | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der sanfte Ku ist Schreiber in einem Dorf. Er lebt sehr zurückgezogen. Das ändert sich bald, als mysteriöse Fremde auftauchen, darunter eine Frau, in die sich Ku sehr verliebt. So wird er in blutige Auseinandersetzungen zwischen Rebellen und korrupten Regierungsmitgliedern hinein gezogen. Der letzte Kampf findet in einem Bambuswald statt. Im Wuxia-Genre gilt gerade „Xia Nu“, so der Originaltitel, wegen seiner epischen Breite und visuellen Kraft als Meisterwerk, das stilbildend für eine ganze Reihe späterer Filme wie etwa „Tiger and Dragon“ war und dem asiatischen Action-Kino zu künstlerischer Anerkennung verhalf.

Di., 17.10. - 20.00 UhrSo., 22.10. - 17.00 Uhr
Logan Lucky
Logan Lucky Trailer
USA 2017 | Regie: Steven Soderbergh | 119 min. | mit Daniel Craig, Channing Tatum, Adam Driver, Riley Keough | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Die Logans sind zwei Brüder ohne Glück, der eine hat es am Knie, dem anderen fehlt ein Arm, beide haben sie kein Geld und ihre Not ist groß. Aber so unzulänglich wie sie sind, haben sie dennoch die perfekte Idee: die Tageskasse eines Autorennens zu rauben, der Tresor soll dabei unterirdisch abtransportiert werden. Bislang ist zwar der Tresorexperte im Gefängnis und will auch nicht raus, aber die Logans haben so ihre Tricks. Steven Soderbergh versteht seine Gaunerkomödie als eine Art „Anti-Ocean’s-Eleven“, also flotte Sprüche ohne Designer-Anzüge, kein George Clooney, aber James Bond im Nebenjob.

Fr., 20.10. - 21.00 UhrSa., 21.10. - 19.00 UhrDi., 24.10. - 21.45 UhrSa., 28.10. - 16.00 UhrDi., 31.10. - 20.00 UhrSo., 26.11. - 16.45 UhrSa., 30.12. - 21.00 Uhr
Vivement dimanche! - Auf Liebe und Tod
Vivement dimanche! - Auf Liebe und Tod
Frankreich 1983 | Regie: François Truffaut | 111 min. | mit Fanny Ardant, Jean-Louis Trintignant u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
23 Jahre nach Tirez sur le pianiste drehte Truffaut seinen 5. Kriminalfilm als Hommage an die von ihm so geliebte Série-noire-Filme: Eine charmante, hintergründige Kriminalkomödie in Schwarz-Weiß, temporeich inszeniert und voller cineastischer Zitate. Und natürlich ist Truffauts allerletzter Film auch eine Hommage an Fanny Ardant, seine Filmentdeckung und letzte Gefährtin.

Einführung: Barbara von Machui

In Kooperation mit dfk - Deutsch-Französischer Kulturkreis e.V.

So., 22.10. - 11.00 Uhr
Baisers volés - Geraubte Küsse
Baisers volés - Geraubte Küsse
Frankreich 1968 | Regie: François Truffaut | 87 min. | mit Jean-Pierre Léaud, Claude Jade, Delphine Seyrig u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Antoine Doinel verlässt nach seiner dreijährigen Dienstzeit das Militär. Er kommt schließlich als privater Ermittler in einer Detektei unter. Antoine verliebt sich in die Frau eines Klienten und verlässt seine Freundin Christine. Doch Christine gibt nicht so schnell auf und versucht, Antoine mit einer List zurückzuerobern.

Einführung: Verena Madtstedt

In Kooperation mit dfk - Deutsch-Französischer Kulturkreis e.V.

So., 22.10. - 14.30 Uhr
heute keine Vorstellung
Mo., 23.10. - - Uhr
La Peau douce - Die süße Haut
La Peau douce - Die süße Haut
Frankreich 1964 | Regie: François Truffaut | 113 min. | mit Jean Desailly, Françoise Dorléac, Nelly Benedetti u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der Kultfilm unter den Ehebruchdramen: Ein verheirateter Literaturkritiker beginnt eine Affäre mit einer jungen Stewardess. Er setzt damit eine fatale Entwicklung in Gang, an deren Ende eine der berühmtesten Szenen des französischen Films steht. Ein film noir mit der viel zu früh gestorbenen Françoise Dorléac, der Schwester von Catherine Deneuve.


Einführung: Dr. Morticia Zschiesche, Filmwissenschaftlerin

In Kooperation mit dfk - Deutsch-Französischer Kulturkreis e.V.

Di., 24.10. - 19.00 Uhr
Untitled
Untitled Trailer
Österreich, Deutschland 2017 | Regie: Michael Glawogger, Monika Willi | 107 min. | Dokfilm.
Der österreichische Regisseur Michael Glawogger, bekannt durch „Megacities“ oder „Whores’ Glory“, konnte seinen letzten Film nicht mehr zu Ende bringen. Bei Dreharbeiten erlag er in Liberia der Malaria. Bis dahin hat er 70 Stunden Material aufgenommen, Aufnahmen von einer Reise entlang der eigenen Neugier und Neigung. Schnittmeisterin Monika Willi hat nun daraus behutsam einen Film gemacht, ein Vermächtnis Michael Glawoggers, in dem besonders Unterwegssein und Körpererfahrung Themen sind. Eines der wohl spannendsten Filmprojekte dieses Jahres.

Do., 26.10. - 16.30 UhrSo., 29.10. - 11.00 UhrMo., 30.10. - 21.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Heidelberg hat das Privileg, einen Kulturbürgermeister zu haben, der sich auch mit Filmen auskennt. Dr. Joachim Gerner drehte Dokumentarfilme und ist Cineast. Für uns präsentiert er jetzt einen ganz berühmten Western von und mit einem John - wie immer verbunden mit einem Glas Wein!

Referent: Dr. Joachim Gerner, Bürgermeister für Familie, Soziales und Kultur


Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos bleibt der Eintritt frei.

Fr., 27.10. - 19.00 Uhr
Une belle fille comme moi - Ein schönes Mädchen wie ich
Une belle fille comme moi - Ein schönes Mädchen wie ich
Frankreich 1972 | Regie: François Truffaut | 98 min. | mit Bernadette Lafont, Claude Brasseur, Charles Denner, Guy Marchand u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Mit 'Ein schönes Mädchen wie ich' hat sich Truffaut einen Ausreißer gegönnt. Eine schräge, schwarze Komödie mit einer hinreißenden Bernadette Lafont als komische Femme fatale: Irre sexy, amoralisch und naiv beseitigt sie die Kerle, die ihr im Wege stehen. Ein vergnüglicher Totentanz und zugleich eine einzige parodistische Hommage an Hitchcock.


Einführung: Renate Karst-Matausch

In Kooperation mit dfk - Deutsch-Französischer Kulturkreis e.V.
Sa., 28.10. - 19.00 Uhr
Les Deux Anglaises et le Continent - Zwei Mädchen aus Wales und die Liebe zum Kontinent
Les Deux Anglaises et le Continent - Zwei Mädchen aus Wales und die Liebe zum Kontinent
Frankreich 1971 | Regie: François Truffaut | 124 min. | mit Jean-Pierre Léaud, Kika Markham, Stacey Tendeter, Sylvia Marriott u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Claude ist ein sehr gut aussehender Mann, ein Dandy ohne Skrupel, noch mehr als die Kunst liebt er die Frauen. Er macht die Bekanntschaft mit einer jungen Dame aus Wales, Ann, die eine Schwester hat, Muriel. Der Anfang abenteuerlicher Verwicklungen der Gefühle. Unter den Truffaut-Filmen sind die Deux Anglaises mit die Elegantesten – und ganz selten zu sehen.


Einführung: Dr. Franz Schneider

In Kooperation mit dfk - Deutsch-Französischer Kulturkreis e.V.

So., 29.10. - 17.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 58 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 58 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2016/2017 | ca. 100 min. | Kurzfilme.
Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns gezeigt! Immer bunt, immer wild!

Mi., 1.11. - 19.30 Uhr
Don't Blink - Robert Frank
Don't Blink - Robert Frank Trailer
USA, Frankreich, Kanada 2015 | Regie: Laura Israel | 82 min. | Dokfilm | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Was sagt der Film über Fotografie?

Zusammen mit dem Kalamari Klub stellen wir in Kooperation mit der Biennale für aktuelle Fotografie vier filmische Portraits vor. Gezeigt werden einflussreiche Fotografen ihrer Zeit, deren Lebensgeschichten stark beeinflußt sind vom „Blick durch den Sucher“.


Lange Zeit verkannt, hat Robert Frank, heute 92 Jahre alt, mit seinem Bildband „The Americans“ die moderne Fotografie entscheidend mitgestaltet. Zudem drehte er Kurzfilme wie „Pull My Daisy“ , in dem die Ikonen des US-Underground sich ein Stelldichein geben. Ferner arbeitete er auch für die Rolling Stones. Heute blickt er mit Humor und Weisheit zurück auf ein spannendes Leben voller Höhen und Tiefen. Laura Israel, die ihn seit den 90ern begleitet, hat ihn nun dabei porträtiert.

Mit Einführung von Max P. Martin - Medienforum Heidelberg / Kalamari Klub


Eine Kooperation mit der Biennale für aktuelle Fotografie und dem Kalamari Klub.
Do., 2.11. - 19.00 Uhr
L’ora legale - Ab heute sind wir ehrlich
L’ora legale - Ab heute sind wir ehrlich Trailer
Italien 2017 | Regie: Salvo Ficarra, Valentino Picone | 92 min. | mit Salvo Ficarra (Salvo), Valentino Picone (Valentino), Leo Gullotta (Pater Raffaele), Vincenzo Amato (Pierpaolo Natoli), Tony Sperandeo (Gaetano Patanè) | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Kleinstadt Pietrammare in Sizilien leidet unter der Misswirtschaft des langjährigen korrupten Bürgermeisters Gaetano Patanè, der alle Tricks kennt und politische Gegner rechtzeitig auszuschalten versteht. Bei den anstehenden Wahlen traut sich einzig der integre, aber unerfahrene Lehrer Pierpaolo Natoli als Außenseiter gegen ihn anzutreten. Patanè ist siegessicher, doch das Wunder geschieht: Die Einwohner haben die Nase voll vom Sumpf der Korruption und wählen Natoli zum neuen Bürgermeister. Der hält sich tatsächlich an sein Wahlversprechen und regiert die Stadt ab sofort nach den Prinzipien von Ordnung, Ehrlichkeit und absoluter Gesetzestreue. Damit konnte natürlich niemand rechnen. Schon bald ebbt die Begeisterung der Wähler ab und die ersten Bürger fordern die Rückkehr zum alten, bequemeren System…

Das sizilianische Komikerduo (Salvo) Ficarra und (Valentino) Picone, stets gemeinsam als Autoren, Regisseure und Hauptdarsteller ihrer Filme tätig, ist in Italien ungemein populär. Mit der frechen politischen Satire L’ora legale haben die beiden wieder einmal voll ins Schwarze getroffen: der Film verzeichnete schon am Startwochenende über 500.000 Besucher und wurde zum größten Komödienerfolg dieses Jahres.

Fr., 3.11. - 19.00 UhrMo., 6.11. - 21.00 UhrSo., 12.11. - 21.00 Uhr
La ragazza del mondo - Die Welt der anderen
La ragazza del mondo - Die Welt der anderen Trailer
Italien 2016 | Regie: Marco Danieli | 104 min. | mit Sara Serraiocco (Giulia), Michele Riondino (Libero), Marco Leonardi (Celestino, Giulias Vater), Stefania Montorsi (Costanza, Giulias Mutter), Lucia Mascino, Pippo Delbono, Martina Verroni | Original mit deutschen Untertiteln.
Giulia und ihre Familie leben nach den strengen Regeln und Glaubenssätzen der Zeugen Jehovas. Mit ihrer Mutter Costanza zieht sie von Haus zu Haus, um neue Mitglieder anzuwerben. So lernt sie den rauen, aber attraktiven Libero kennen, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde. Er findet bei Giulias Vater Celestino Arbeit in dessen Werkstatt. Giulia verliebt sich auf der Stelle in Libero und lernt durch ihn eine völlig andere Welt kennen. Doch die Liebe zu einem Mann, der nicht der Sekte angehört, ist verboten. Giulia ahnt, dass ihre Entscheidung schwerwiegende Konsequenzen haben wird.

Marco Danielis mitreißender Debutfilm wirft mit intensiven Bildern einen Blick in die verschlossene Welt der Zeugen Jehovas, die nicht nur im Kino fast unbekannt ist. Im Mittelpunkt steht eine junge Frau, die entdeckt, dass sie ein anderes Leben haben könnte: ein Leben, das sie sich selbst aussucht. Herausragend die beiden jungen Schauspieler Sara Sarraiocco und Michele Riondino, die beim Festival von Venedig mit dem Pasinetti-Preis als beste Darsteller ausgezeichnet wurden.

Fr., 3.11. - 21.00 UhrMo., 6.11. - 19.00 UhrSa., 11.11. - 16.30 Uhr
Fiore - Blume
Fiore - Blume Trailer
Italien 2016 | Regie: Claudio Giovannesi | 110 min. | mit Daphne Scoccia (Daphne), Josciua Algeri (Josh), Laura Vasiliu (Stefania), Aniello Arena (Gessicas Vater), Gessica Giulianelli (Gessica) | Original mit deutschen Untertiteln.
Die Blume der Liebe blüht auch hinter den Mauern einer Jugendhaftanstalt. Daphne sitzt wegen Raubüberfällen und verliebt sich in Josh, der wegen ähnlicher Delikte hier ist. Doch männliche und weibliche Insassen sind strikt voneinander getrennt. Die Gefühle, die zwischen Daphne und Josh entstehen, leben nur von ihren Blicken von einer Zelle zur anderen, von kurzen Unterhaltungen durch die Gitterstäbe und einigen heimlich geschmuggelten Briefen. Kann die Macht der Gefühle alle Mauern niederreißen? Daphne und Josh wagen einen Ausbruch…

Regisseur Claudio Giovannesi erzählt berührend von eingesperrten Gefühlen und Sehnsüchten – nach Freiheit wie nach Liebe. Ein packender Film im besten Geist des Neorealismus: gedreht in einem echten (wenngleich leerstehenden Gefängnis), mit zwei jugendlichen Debutanten in den Hauptrollen, deren reale Lebensgeschichten Bestandteil der Handlung wurden.

Sa., 4.11. - 17.00 UhrSo., 5.11. - 15.00 UhrMi., 8.11. - 19.00 Uhr
Lasciati andare - Lass dich gehen
Lasciati andare - Lass dich gehen Trailer
Italien 2017 | Regie: Francesco Amato | 102 min. | mit Toni Servillo (Elia), Veronica Echegui (Claudia), Carla Signoris (Giovanna), Luca Marinelli (Ettore) | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Psychoanalytiker Elia erlebt täglich so viele Emotionen seiner Patienten, dass er sie im eigenen Leben lieber fernhält. Er wahrt stets professionelle Distanz, nur seine Leidenschaft zu Süßspeisen kriegt er nicht unter Kontrolle. Bald setzt ihn sein Arzt auf Diät und schickt ihn ins Fitnessstudio. Dort trifft er auf die quirlige junge Trainerin Claudia, die es eher mit dem Körperkult als mit der Seele hält und wenig Verständnis für aus der Form geratene Intellektuelle wie Elia hat. Vor allem hat sie das Talent, jeden, der ihr über den Weg läuft, in ihre persönlichen Schwierigkeiten zu verstricken. Und Claudia steckt immer in seltsamen Schwierigkeiten. Aktuell ist ihr ein jugendlicher Gangster auf den Fersen, und ehe er sich versieht, gerät Elias Leben mehr in Schwung als er sich das jemals hätte träumen lassen…

Ein großer Spaß ganz im Geist der klassischen Screwball-Komödie, mit pointierten Wortgefechten, haarsträubenden Situationen und zwei brillanten Hauptdarstellern. Wer hätte gedacht, dass Toni Servillo so komisch sein kann?

Sa., 4.11. - 19.00 UhrDo., 9.11. - 19.00 UhrFr., 10.11. - 21.00 UhrSo., 12.11. - 17.00 Uhr
La tenerezza - Die Zärtlichkeit
La tenerezza - Die Zärtlichkeit Trailer
Italien 2017 | Regie: Gianni Amelio | 103 min. | mit Renato Carpentieri (Lorenzo), Elio Germano (Fabio), Giovanna Mezzogiorno (Elena), Micaela Ramazzotti (Michela), Greta Scacchi (Aurora) | Original mit deutschen Untertiteln.
Lorenzo ist Rechtsanwalt im Ruhestand und lebt als Witwer allein in einer schönen Wohnung im Zentrum Neapels. Er versprüht stets schlechte Laune und hat sich einen emotionalen Schutzpanzer zugelegt, sicherheitshalber. Dasselbe haben seine erwachsenen Kinder getan, mit denen er möglichst wenig zu tun haben will. Als nebenan neue Nachbarn einziehen, funktioniert das mit dem Panzer nicht mehr so ganz. Lorenzo ist zu seinem eigenen Erstaunen gern bei Micaela, der jungen Frau, er redet mit Fabio, ihrem Ehemann, und spielt mit den Kindern. In dieser augenscheinlich glücklichen Familie erkennt er, wie seine eigene Familie hätte sein können, aber niemals war. Doch ein schreckliches Ereignis scheint alles unwiederbringlich zu zerstören…

Zwei Familien, die auf schicksalhafte Weise miteinander verbunden werden, und ein verbitterter alter Mann, der sich langsam wieder öffnet und das Gefühl der Zärtlichkeit wiederfindet. Auch über die Katastrophe hinaus. Gianni Amelio, einer der großen Altmeister des italienischen Kinos, konnte für seinen bewegenden neuen Film mit Elio Germano, Giovanna Mezzogiorno, Micaela Ramazzotti, Greta Scacchi und Renato Carpentieri ein herausragendes Schauspielerensemble gewinnen.

Sa., 4.11. - 21.00 UhrFr., 10.11. - 19.00 UhrSo., 12.11. - 11.00 Uhr
Bella e perduta - Eine Reise durch Italien
Bella e perduta - Eine Reise durch Italien Trailer
Italien 2015 | Regie: Pietro Marcello | 87 min. | mit Tommaso Cestrone, Sergio Vitolo, Gesuino Pittalis | Original mit deutschen Untertiteln.
Inspiriert von italienischen Sagen und mystischen Erzählungen entstand dieser poetische, visuell bemerkenswerte Film voller Traumbilder, der das Italien von heute durch die Augen von Pulcinella, dem Narren aus der Commedia dell´arte, betrachtet - in all seiner Zerrissenheit zwischen Schönheit und Zerfall, einstigem Glanz und lähmendem Stillstand. Filmische Trauerarbeit in sinnlichen, berückend schönen Bildern, die eine wunderbar melancholische Stimmung erzeugen.
So., 5.11. - 11.00 UhrDi., 7.11. - 19.00 Uhr
Vergine Giurata - Sworn Virgin
Vergine Giurata - Sworn Virgin Trailer
Italien, Albanien 2015 | Regie: Laura Bispuri | 87 min. | mit Alba Rohrwacher, Lars Eidinger, Flonja Kodheli | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Hana wächst in der rauen Bergwelt Albaniens auf und schwört, niemals ihre Jungfräulichkeit zu verlieren, um damit nicht das übliche Schicksal der Frauen in dieser Gegend zu durchleiden. Seitdem lebt sie als Mann, heißt Mark und hat ein Gewehr. Nach zehn Jahren aber, entschließt sie sich, nach Mailand zu ihrer Cousine zu gehen, die dort mit ihrer Familie lebt. Wie wird Hana sich dabei entwickeln, wie mit ihrer Weiblichkeit und Männlichkeit umgehen? Gut inszeniertes und gespieltes Melodram um Prozesse wechselnder Identitäten und Selbstfindung.

So., 5.11. - 17.15 UhrSo., 12.11. - 19.00 Uhr
Indivisibili - Unzertrennlich
Indivisibili - Unzertrennlich Trailer
Italien 2017 | Regie: Edoardo De Angelis | 102 min. | mit Angela Fontana (Viola), Marianna Fontana (Daisy), Antonia Truppo (Titti), Massimiliano Rossi (Peppe), Tony Laudadio (Nunzio) | Original mit deutschen Untertiteln.
Viola und Daisy sind 18, musikbegabt – und siamesische Zwillinge, die an der Hüfte zusammengewachsen sind. In ihrem Heimatort Castel Volturno bei Neapel werden sie als glückbringendes Wunder der Natur verehrt. Ihr zwielichtiger Vater nutzt ihr Talent aus, indem er sie an kirchlichen Zeremonien teilnehmen und auf Hochzeiten und Festen sentimentale Schlager singen lässt. Mit ihren Auftritten ernähren sie die ganze Familie. Das geht so lange gut, bis Viola sich eines Tages verliebt und die Zwillinge herausfinden, dass sie mit einer Operation getrennt werden könnten. Doch Eltern, Verwandte, Mitbürger, sogar die katholische Kirche, alle sehen auf einmal ihre Interessen bedroht …

Eine bizarre Geschichte mit hypnotischer Bildsprache, zwischen krassem Realismus und Surrealismus, die untergründig auch komplexe Themen wie Identität und Individualität behandelt. Nominiert für nicht weniger als siebzehn nationale Filmpreise „David di Donatello“, wurde Indivisibili am Ende sechsmal ausgezeichnet. Viola und Daisy werden von den realen Zwillingsschwestern Angela und Marianna Fontana kongenial verkörpert.

So., 5.11. - 19.00 UhrDi., 7.11. - 21.00 UhrSo., 12.11. - 15.00 Uhr
Opera
Opera Trailer
Italien 1987 | Regie: Dario Argento | 107 min. | mit Cristina Marsillach, Ian Charleson, Urbano Barberini | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Im Zeichen des Raben: als der Starsopran ausfällt, darf die junge Betty bei Verdis „Macbeth“ einspringen. Aber der Regisseur kommt vom Horrorfilm - wenn das kein böses Omen ist. So geschieht, was bei Dario Argento geschehen muss: alsbald wird Betty bedroht, dann gefangen genommen, um gefesselt zur Augenzeugin bestialischer Morde zu werden. Logik interessiert Dario Argento traditionell nicht so sehr, dafür pulsiert das Blut in „Opera“ besonders ästhetisch, zumal auch der Soundtrack, in dem Brian Eno auf Verdi trifft, außergewöhnlich ist. Lange war der Edelgruselstreifen indiziert, jetzt frei ab 16.


Am 9.11. mit Einführungsvortrag von
Dr. Matthias Kirchner


So., 5.11. - 21.00 UhrDo., 9.11. - 21.00 Uhr
Dammi una mano - Lend a Hand
Dammi una mano - Lend a Hand Trailer
Italien 2016 | Regie: Raffaella Covino | 85 min. | mit Ilaria Falini, Marta Pellegrino, Olga Rossi | Original mit englischen Untertiteln.
Caterina ist eine junge und erfolgreiche Psychologin. Ihr Leben scheint perfekt zu sein: Liebe, Beruf, Familie und Freunde sind alles, was sie sich wünscht. Bis eines Tages ihr scheinbar glückliches Leben aus der Bahn geworfen wird und sie wieder bei Null anfangen muss. Sie lebt plötzlich ein ganz anderes Leben als vorher, und sie wird nach einer Reihe lustiger Erlebnisse herausfinden, was ihr wirklich wichtig ist, und zwar nie still zu stehen, immer in Bewegung zu bleiben und ihrer Familie und engen Freunden zu vertrauen, denen sie früher eher hätte helfen müssen.
Eine low-budget Komödie aus Umbrien und Umbrien gewidmet!


Sondervorführung in Anwesenheit der Regisseurin Raffaella Covino.


In Kooperation mit Volare e.V.


Sa., 11.11. - 19.00 Uhr
Revolution of Sound - Tangerine Dream
Revolution of Sound - Tangerine Dream Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Margarete Kreuzer | 87 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Die deutsche Synthesizer-Band Tangerine Dream mit ihrem Leiter Edgar Froese, der 2015 verstarb, gilt als Pionier einer konsequent elektronischen Popmusik. Später lieferte sie den Soundtrack zu zahlreichen Filmen. Ihre Bandgeschichte ist höchst wechselhaft, bekannt wurden Musiker wie Klaus Schulze oder Peter Baumann. Margarete Kreuzer porträtiert nun mit spannendem Archivmaterial insbesondere Edgar Froese, der einst klar betonte: „Um die Wahrnehmung zu erweitern, muss man die Hörgewohnheiten ändern“. Böse Geister meinten folglich, diese Musik könne man nur im Rausch hören.
Mo., 13.11. - 19.00 Uhr
Blade Runner (Final Cut)
Blade Runner (Final Cut) Trailer
USA 1982/2007 | Regie: Ridley Scott | 117 min. | mit Harrison Ford, Rutger Hauer, Sean Young, Daryl Hannah | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Das Original im Vergleich zum Remake: Bald ist es 2019, dann ist die Welt eine Stadt. Dort sucht ein „Blade Runner“, ein Spezialdetektiv, nach vier künstlichen Menschen, die er unschädlich machen soll, da sie eine Gefahr für das System werden. Aber als er mit ihnen Kontakt aufnimmt, beginnt er langsam, deren humane Qualitäten zu lieben. Es kommt zu einem großen Konflikt... BLADE RUNNER ist wegen vieler Spezialeffekte filmhistorisch bedeutsam und fasziniert darüber hinaus durch seine konsequent futuristische Atmosphäre, die ihn zum Prototypen eines Action-Films aus nicht allzu ferner Zeit haben werden lassen. Die Final-Cut-Version verzichtet auf unpassenden Off-Kommentar und auf ein aufgesetztes Happy-End.
Mo., 13.11. - 21.00 UhrSa., 25.11. - 19.00 UhrDo., 30.11. - 19.00 UhrSo., 24.12. - 19.00 UhrSo., 31.12. - 18.00 UhrMi., 3.1. - 18.00 UhrSo., 14.1. - 21.00 Uhr
Das neue Babylon
Das neue Babylon
UdSSR 1929 | Regie: Grigorij Kozinzev & Lev Trauberg | 92 min.
Vor dem Hintergrund der Niederschlagung der Pariser Commune 1871 erzählt der Film die Geschichte von Louise und Jean, deren Liebe in Zeiten des offen ausgetragenen Klassenkampfes keine Chance hat. Louise, Verkäuferin im Kaufhaus ›Das Neue Babylon‹ ist engagierte Kommunardin, Jean, ein politisch unbedarfter junger Mann vom Lande, steht als Soldat im Dienst der französischen Armee und ist gezwungen, die Commune zu bekämpfen.

Einführung:
Prof. Dr. Dorothea Redepenning, ZEGK


In Kooperation mit dem ZEGK - Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften
Di., 14.11. - 19.00 Uhr
Blind & hässlich
Blind & hässlich Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Tom Lass | 105 min. | mit Naomi Achternbusch, Tom Lass, Clara Schramm | FSK: 12.
Ferdi ist schon ein bisschen komisch. Vor allem aber hält er sich für hässlich, es graut ihm, wenn er in den Spiegel schaut. Aber auch er will ein Mädchen kennen lernen. Und er trifft Jona. Diese weiß nichts von Ferdis Hässlichkeit, denn Jona scheint blind zu sein. Doch in Wirklichkeit, und das macht alles noch komplizierter, tut sie nur so, damit sie bei ihrer Cousine im Blindenwohnheim leben darf, denn Jona ist abgehauen und hat alles hingeschmissen. Man kann sich denken, dass die Wahrheit bald ans Licht kommt. Wie wird es dann zwischen Ferdi und Jona laufen?


Di., 14.11. - 21.45 UhrFr., 17.11. - 17.00 UhrSa., 25.11. - 17.00 Uhr
Schule, Schule - Die Zeit nach Berg Fidel
Schule, Schule - Die Zeit nach Berg Fidel Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Hella Wenders | 98 min. | Dokfilm.
Mit „Berg Fidel – eine Schule für Alle“ porträtierte Hella Wenders eine inklusive Schule in Münster, das heißt, eine Schule, die Kinder unabhängig von ihren körperlichen und sozialen Unterschieden aufnimmt und betreut. Nun hat sie den Lebensweg von vier Ehemaligen verfolgt, die sich jetzt alle auf einer weiterführenden Schule wiederfinden. Was ist aus David, Jakob, Anita und Samira geworden? Hella Wenders gelang dabei auch eine Sicht auf private Dinge, sei es die erste Freundin oder Schwierigkeiten mit der Clique. Natürlich bleiben auch Probleme mit der anderen, neuen Schule nicht aus. Eine wichtige Ergänzung zum ersten Film.

Mit Einführung von Dr. Klemens Ketelhut, Heidelberg School of Education.

Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Mi., 15.11. - 19.00 Uhr
Handsome Devil
Handsome Devil Trailer
Irland 2016 | Regie: John Butler | 95 min. | mit Fionn O'Shea, Nicholas Galitzine, Andrew Scott | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ned ist schreiend rothaarig, wird darum gehänselt und fragt sich überhaupt, was er auf dem College verloren hat, das vor allem wegen Rugby berühmt ist. Conor dagegen ist ein Vorzeigesportler, beliebt und geachtet. Obwohl große Gegensätze, müssen sie gemeinsam in einem Zimmer hausen, das funktioniert schließlich, als beide ihre Liebe zur Musik entdecken und Gitarre spielen. So gut, dass sie bei einem Talentwettbewerb teilnehmen wollen. Für Conor wird das zum Problem, Sport oder Musik? Filmisch ambitionierte Studie über eine irische Jugend, gedreht in einem Vorort von Dublin.

Mi., 15.11. - 21.45 Uhr
Bilder finden - 100 Kinos erinnern Bruno Schulz
Bilder finden - 100 Kinos erinnern Bruno Schulz Trailer
Deutschland 2002 | Regie: Benjamin Geissler | 102 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Der polnisch-jüdische Schriftsteller und Künstler Bruno Schulz (1892-1942) wurde als Autor bekannt durch seine „Zimtläden“, sehr suggestiven Erzählungen aus der Welt des osteuropäischen Judentums. 2001 jedoch fand das Filmteam des Dokumentarfilmers Benjamin Geissler bislang verschollen geglaubte Wandfresken, die Bruno Schulz für die Kinder eines SS-Führers malte, der in einer heute ukrainischen Stadt eine Villa bewohnte. Bruno Schulz hoffte, dadurch zu überleben, er wurde trotzdem von der SS erschossen. Die sehr materialreiche Dokumentation der Recherche über sein künstlerisches Vermächtnis geriet spannend wie ein Krimi.

Sondervorführung:
100 Kinos erinnern Bruno Schulz - zum 75. Jahrestag seiner Ermordung

Einführung: Dr. Karoline Thaidigsmann, Slavisches Institut, Uni Heidelberg.
Mit anschließendem Filmgespräch.

So., 19.11. - 11.00 Uhr
Metropolis
Metropolis Trailer
Deutschland 1926 | Regie: Fritz Lang | 153 min. | Stummfilm | mit Alfred Abel, Brigitte Helm.
Joh Fredersen, der Erbauer der futuristischen Stadt ‚Metropolis’, hat sämtliche Fäden in der Hand, die absolute Kontrolle. Für Fredersen sind Menschen nur Teil der Arbeitsmaschine, nur „Hände“, die sein Werk aufrechterhalten sollen. Die Bevölkerung von Metropolis lebt in einer streng getrennten Klassengesellschaft: die Arbeiter schuften unter der eigentlichen Stadt und wohnen in unterirdischen Massenunterkünften, wo es keine Sonne und keine Freude gibt.
METROPOLIS ist der vielleicht absoluteste Inbegriff des Stummfilms; wir zeigen die restaurierte Langfassung.

Mit Einführung zum Film von Laura Rehme.


Rahmenprogramm zur Ausstellung im Uni-Museum:
Film Plakat Kunst - Dietrich Lehmann und der
Heidelberger Filmclub der 50er Jahre


Der Abend ist der Auftakt zur Gründung des Studentischen Filmclubs Heidelberg

Alle filmbegeisterten Studierenden sind herzlich eingeladen!

Sonderpreis für Studierende: 3,50 Euro!

Di., 21.11. - 18.30 Uhr
Conny Plank - The Potential of Noise
Conny Plank - The Potential of Noise Trailer
Deutschland, Schweiz 2017 | Regie: Stephan Plank, Reto Caduff | 92 min. | Dokfilm | deutsch-englische | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Mindestens so relevant wie die Musiker sind für die Popmusik ihre Produzenten. Conny Plank (1940-1987) war einer der Innovativsten. Besessen von Klang und Geräusch mischte er in einem Dorf bei Köln den Sound des Krautrock, den der Neuen Deutschen Welle oder den internationaler Stars wie den Eurythmics, Ultravox oder U2. Sein Sohn hatte als Kind nicht so viel von ihm und nähert sich ihm darum jetzt an, zahlreiche Musiker von einst sprechen über ihre Erlebnisse und Erfahrungen. Eine Hommage an die Musik der 70er und 80er und an die Menschen, die sie machten.
Mi., 22.11. - 21.30 UhrSa., 30.12. - 17.00 Uhr
Ich wünsche dir ein schönes Leben - Je vous souhaite d'être follement aimée
Ich wünsche dir ein schönes Leben - Je vous souhaite d'être follement aimée Trailer
Frankreich 2015 | Regie: Ounie Lecomte | 100 min. | mit Céline Sallette, Anne Benoit, Elyes Aguis u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln.
Heute arbeitet Elisa als Physiotherapeutin. Als Kind aber wurde sie einst zur Adoption freigegeben. Nun zieht sie nach 30 Jahren gemeinsam mit ihrem Sohn Noé in die Stadt zurück, wo sie ihre Kindheit verbrachte, die nordfranzösische Hafenstadt Dünkirchen. Ihr Sohn hat Fragen, sie möchte ihm helfen, diese zu beantworten. Zum Beispiel die Frage nach ihrer leiblichen Mutter. Die Suche ist schwierig, denn in Frankreich kann die leibliche Mutter den Kontakt verweigern. Dann passiert es: Rein zufällig kommt diese in die Praxis – als ganz normale Patientin...
Do., 23.11. - 19.00 UhrSo., 26.11. - 11.00 UhrDi., 28.11. - 19.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"! Welche Filmperle erwartet diesmal unser Publikum? Angekündigt ist ein kaum bekanntes Thrillerjuwel mit der blutjungen Jodie Foster - wie immer verbunden mit einem Glas Wein.


Referentin: Sabrina Zinke

Fr., 24.11. - 19.00 Uhr
Heimat gestalten. Projekt: solidarisch, vernetzt.
Heimat gestalten. Projekt: solidarisch, vernetzt.
Deutschland 2017 | ca. 90 min.
Ein halbes Jahr lang setzten sich Heidelberger Institutionen, Vereine und Bürger mit dem Begriff Heimat auseinander und konnten ihre Ergebnisse in Form eines Films präsentieren. Am 14.10. wurden diese in einer Aktion an fünf verschiedenen Netzpunkten gezeigt und zeitgleich Passanten zu dem Thema interviewt. Das Projekt wurde von der SPD Heidelberg initiiert und inhaltlich von über 40 Netzwerkpartnern mit Leben gefüllt. Das gemeinsame Ziel war, sich nachhaltig mit dem Begriff Heimat auseinanderzusetzen.


Eintritt frei.

Einführung: Prof. Dr. Anke Schuster, SPD-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat


Sa., 25.11. - 14.30 Uhr
Immer noch jung - 15 Jahre Killerpilze
Immer noch jung - 15 Jahre Killerpilze Trailer
Deutschland 2017 | Regie: David Schlichter, Fabian Halbig | 112 min. | Dokfilm | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Richtig scheiße (auf ’ne schöne Art und Weise): Schon seit 15 Jahren gibt es die Punkrockband „Die Killerpilze“, vier Teenager aus Dillingen an der Donau, die sich einst aufmachten, die deutsche Musikwelt zu erobern. Nun dazu die Dokumentation über ihre Erfolge und ihre Durchhänger. In ihr wird natürlich andauernd gefragt, wie man so lange durchhalten konnte und was das Geheimnis ihrer tödlichen Dosis ist. Dazu Zeitzeugen, dazu die kultigen Live-Auftritte. Aber alles amüsant und authentisch, darum nicht nur etwas für den passionierten Pilzesammler.
Sa., 25.11. - 21.30 Uhr
Territorium der Freiheit
Territorium der Freiheit
Russland, Frankreich 2016 | Regie: Aleksandr Kuznetsov | 80 min. | Dokfilm | Original mit englischen Untertiteln.
Der Film erzählt vom Leben im psychoneurologischen Heim in Tinsk (Krasnoyarsker Gebiet).
Protagonistinnen sind zwei junge Frauen, die in ihrem Versuch das Heim zu verlassen und vollwertige Mitglieder der Gesellschaft zu werden, alle möglichen medizinischen Kommissionen und Gerichtsprozesse über sich ergehen lassen müssen. Sechs Jahre lang hat Kuznetsov diesen langen und schweren Weg gefilmt. Teilnehmer und Preisträger vieler intl. Filmfestivals und auf der Longlist zum Europäischen Filmpreis 2016.

Wie immer bei Russisch Dok gilt ein Einheitspreis von € 2,50.

So., 26.11. - 15.00 Uhr
Oktjabr - Oktober
Oktjabr - Oktober
UdSSR 1928 | Regie: Sergej M. Eisenstein | 116 min. | mit Vasilij Nikandrov u.a. | russische Zwischentitel m. dt. Untertiteln.
Anlässlich des 10. Jahrestages der Revolution drehte Sergej Eisenstein mit enormen Aufwand sein künstlerisch hoch ambitioniertes Drama über den Sturm auf das Winterpalais sowie über die Zeit davor. Die Vorlage bildete dabei der Roman von John Reed „10 Tage, die die Welt erschütterten“. Bekanntlich war der Film zunächst eher ein Misserfolg, da er für den Massengeschmack zu wenig pathetisch ausfiel. Zudem wurden auf Geheiß Stalins die Szenen mit Trotzki heraus geschnitten. Heute besticht er vor allem durch Sergej Eisensteins Kunst der Montage und gilt als einer seiner ästhetisch gewagtesten Filme.

Einführung: Prof. Dr. Henry Keazor,
ZEGK - Institut für Europäische Kunstgeschichte


In Kooperation mit dem ZEGK - Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften
Mo., 27.11. - 19.00 Uhr
Luther (Stummfilm mit Livemusik) - Veranstaltungsort: Heiliggeistkirche
Luther (Stummfilm mit Livemusik) - Veranstaltungsort: Heiliggeistkirche
Deutschland 1927 | Regie: Hans Kyser | 123 min. | Stummfilm | mit Eugen Klöpfer, Theodor Loos.
Hans Kysers Stummfilm über Martin Luther macht diesen zu einem deutschen Helden, der Reformator wird zum harten und entbehrungsreichen Kämpfer. Nach einigen Szenen aus der Jugend schildert er die berühmtesten Stationen im Leben Luthers bis hin zum Beginn der Bauernkriege. Die Katholiken waren seinerzeit über die Heroisierung sehr verärgert, allerdings spielt Luthers Auflehnung gegen den Katholizismus nur eine untergeordnete Rolle in diesem Film. Aber auch heute beeindruckt er durch die Leistung seiner Schauspieler, zudem ist er, was die Rezeption Martin Luthers in der Weimarer Republik betrifft, sehr aufschlussreich.


Livemusik-Begleitung von JAN WILKE (Orgel) und TOBIAS BREIER (electronic).

Eintritt: 10,- / 8,- €
Keine Reservierung. Nutzen Sie den Vorverkauf im Karlstorkino oder den Onlinevorverkauf (+ Gebühr) über unseren Partner reservix.de.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe LUTHER 500 der UNESCO City of Literature Heidelberg.
In Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Heidelberg und der Citykirche Heiliggeist.

Mit freundlicher Genehmigung von:
Evangelischer Bund e.V.


 
Di., 28.11. - 19.00 Uhr VorOrt
120 BPM
120 BPM Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Robin Campillo | 143 min. | mit Nahuel Pérez Biscayart, Adèle Haenel, Antoine Reinartz | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Anfang der 90er Jahre hat sich im Kampf gegen AIDS noch nicht viel getan. Die Gay-Communities in Metropolen wie Paris sind verärgert über die Regierung und die Pharmakonzerne, die ihrer Meinung nach viel zu wenig tun, Vorurteile schüren oder gar Medikamente dagegen zurückhalten. Darum veranstaltet eine lokal operierende Aktivistengruppe immer wieder spektakuläre Aktionen, um die Öffentlichkeit aufzurütteln und gegen Ausgrenzung zu kämpfen. Dabei verliebt sich in der Gruppe Neuling Nathan in Sean, eines der führenden Mitglieder, doch dieser ist bereits infiziert. Ein spannend und einfühlsam inszeniertes Stück Zeitgeschichte, Großer Preis der Jury in Cannes!

"Kreative Revolte - Der französische Spielfilm 120 BPM erzählt auf mitreißende Weise vom Kampf gegen Aids in den Neunzigern." (epd-Film 12/17, Film des Monats - Jury der Evangelischen Filmarbeit)

Am 1.12. zum Welt-AIDS-Tag.
Fr., 1.12. - 19.00 UhrSo., 3.12. - 16.00 UhrMi., 6.12. - 19.00 UhrSa., 23.12. - 19.00 UhrDo., 28.12. - 14.00 Uhr
Blade Runner 2049
Blade Runner 2049 Trailer
USA 2017 | Regie: Denis Villeneuve | 163 min. | mit Harrison Ford, Ryan Gosling, Ana de Armas und Dave Bautista | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
2049, in Los Angeles gibt es wegen Smog kein natürliches Licht mehr, die Menschen ernähren sich von proteinreichen Käfermaden, San Diego ist eine einzige Müllkippe und Las Vegas ein atomar verseuchtes Sperrgebiet. Und vor allem gibt es nicht nur Menschen, sondern auch Hologramme und Replikanten. Das Zusammenleben verläuft meist friedlich, aber es gibt Officer K. Selbst ein Replikant, ist er auf der Jagd nach seinesgleichen, zumal er von einem mysteriösen Knochenfund hört. Die lang erwartete Fortsetzung überzeugte Kritiker und Publikum, denn sie versteht es, große Themen verschlungen zu erzählen.

Ausgezeichnet mit 2 Oscars® für Beste Kamera & Beste visuelle Effekte

"Voller überraschender, tatsächlich funktionierender Twists und mindestens so ernsthaft und seriös wie das Original. Ein Arthouse-Blockbuster, wie es sie nur einmal alle 35 Jahre gibt." (epd-Film)


Sa., 2.12. - 19.30 UhrMo., 4.12. - 19.00 UhrSo., 17.12. - 19.00 UhrSo., 24.12. - 21.30 UhrSo., 31.12. - 20.30 UhrMi., 3.1. - 20.30 UhrDo., 5.4. - 19.30 UhrSo., 8.4. - 19.30 Uhr
Battle of the Sexes – Gegen jede Regel
Battle of the Sexes – Gegen jede Regel Trailer
USA 2017 | Regie: Jonathan Dayton, Valerie Faris | 122 min. | mit Emma Stone, Steve Carell, Elisabeth Shue | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Zum Kampf der Geschlechter stilisiert wurde ein Tennis-Showkampf zwischen der damaligen Weltranglistenersten Billie Jean King und ihrem Gegenspieler Bobby Riggs, der 1973 in Houston unter großem Medieninteresse stattfand. Mit charmantem Augenzwinkern reinszenierte das Regie-Duo Dayton und Faris die damaligen Begebenheiten vor, während und nach dem Match. Besonders sympathisch durch die Präsenz der Hauptdarstellerin Emma Stone als Billie Jean King und der 70er Jahre Atmosphäre, die der Film sehr bewusst verströmt. Dadurch nicht nur etwas für passionierte Sporthistoriker.

So., 3.12. - 11.00 UhrSo., 17.12. - 11.00 UhrMo., 18.12. - 19.00 UhrMo., 25.12. - 17.00 UhrMi., 27.12. - 21.30 Uhr
Sommerhäuser
Sommerhäuser Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Sonja Maria Kröner | 97 min. | mit Laura Tonke, Günther Maria Halmer, Ursula Werner | FSK: 12.
Jahr für Jahr fährt ein Ehepaar im Urlaub mit den Kindern nach Bayern zur Oma, die einen großen Garten hat. Dann kommt die Familie zusammen. Drei Generationen im Gebüsch. Doch als im heißen Sommer 1976 die Oma verstirbt, ist alles irgendwie anders. Man streitet sich über Erbangelegenheiten, geht sich allgemein gehörig auf die Nerven. Dann ist auch die einst so geliebte Natur um einen so seltsam, die Eiche etwa wird vom Blitz getroffen. Wenn das kein böses Omen ist. Sonja Kröners Filmdebüt ist eine psychologisch sehr genaue Studie über den Zerfall einer Familie.

So., 3.12. - 14.00 UhrSa., 16.12. - 17.00 UhrFr., 22.12. - 19.00 UhrMo., 25.12. - 21.30 UhrSa., 30.12. - 15.00 Uhr
Happiness
Happiness Trailer
Deutschland, Japan 2016 | Regie: Sabu | 91 min. | mit Masatoshi Nagase, Orakio, Hiroki Suzuki | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Das Glück liegt unter einem Helm. Zumindest unter dem, der sich in einer Box befindet, die von einem mysteriösen Fremden durch eine japanische Kleinstadt getragen wird. Denn wenn man ihn aufsetzt, kommen einem die Erinnerungen wieder, die guten, die schönen natürlich, so glaubt man, weil man es so haben will. Doch so ganz stimmt das eben nicht. Es kehren auch die alten Ängste wieder, die Traumata. SABU, unlängst war sein „Mr. Long“ bei uns zu sehen ist derzeit sicherlich einer der unkonventionellsten Regisseure, dem immer wieder etwas einfällt. Ob er sich seine Filme auch unter solch einem Helm ausdenkt?

So., 3.12. - 19.00 UhrMi., 6.12. - 21.45 UhrSa., 23.12. - 17.00 UhrDi., 26.12. - 17.15 Uhr
Good Time
Good Time Trailer
USA 2017 | Regie: Joshua Safdie, Ben Safdie | 102 min. | mit Robert Pattinson, Jennifer Jason Leigh, Barkhad Abdi | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Nick Niklas ist, vorsichtig formuliert, geistig eher unterentwickelt und lebt im New Yorker Stadtteil Queens bei seiner Großmutter, die ihn gehörig schikaniert. Als er zudem von seinem Bruder Connie, einem Kleinganoven als Komplize zu einem Banküberfall mitgenommen wird, wird er, nichtsahnend was um ihn herum eigentlich geschieht, gleich verhaftet. Im Knast hat er es ganz besonders hart, weswegen sein Bruder mit aller Gewalt eine Kaution auftreiben will. Doch auch das ist nicht einfach. Inspirierte Milieustudie mit tollen Lichteffekten und stimmigem Soundtrack.
Mo., 4.12. - 22.00 UhrDo., 7.12. - 21.30 UhrFr., 22.12. - 21.00 UhrFr., 29.12. - 19.00 Uhr
Das Ende von St. Petersburg
Das Ende von St. Petersburg
UdSSR 1927 | Regie: Vsevolod Pudovkin | 88 min. | mit Aleksandr Chistyakov, Vera Baranovskaya, Ivan Chuvelyov | Original mit englischen Untertiteln.
Pudovkin's Film, eine Auftragsarbeit zum 10-jährigen Jubiläum der russischen Revolution, zeigt ein glorreiches Bild vom Anfang und Triumph der Oktoberrevolution 1917. In das Zeitgeschehen hineingeworfen: der Held Iwan, ein naiver Bauernjunge, der vom Schicksal an exemplarische Stationen der Revolution geführt wird. Mit Mut und Entschlusskraft beeinflusst er so den Ausgang der Geschichte und gibt der Masse ein Gesicht.


Einführung: Dr. Mauro Fosco Bertola,
Universität des Saarlandes,
GRK Europäische Traumkulturen

In Kooperation mit dem ZEGK - Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften

Di., 5.12. - 19.00 Uhr
Une vie - Ein Leben
Une vie - Ein Leben Trailer
Frankreich, Belgien 2016 | Regie: Stéphane Brizé | 119 min. | mit Judith Chemla, Jean-Pierre Darroussin, Swann Arlaud | frz. Original mit deutschen Untertiteln.
Jeanne Le Perthius des Vauds heißt die Hauptfigur in Guy de Maupassants 1883 erschienenen Roman „Une vie“, der hier als Vorlage dient. Stéphane Brizé bricht aber dessen chronologische Ordnung auf, um uns das Schicksal einer Frau nahe zu bringen, die zunächst aus der Klosterschule voller Ideale zu ihren Eltern zurückkehrt, um dann von ihnen mit sanftem Nachdruck mit einem vermögenden Herrn verheiratet zu werden. Dieser jedoch entpuppt sich als geizig und vor allem untreu.
Die Hauptdarstellerin Judith Chemla fasziniert den Cineasten und besonders die Cineastin ungemein.

Do., 7.12. - 19.00 UhrSo., 10.12. - 11.00 UhrDi., 26.12. - 15.00 UhrDo., 28.12. - 19.00 UhrSo., 7.1. - 11.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Regie: ???.
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"!
Welche Filmperle erwartet diesmal unser Publikum? Angekündigt ist "das verstörende Frühwerk eines Meisterregisseurs mit einer legendären Leinwand-Ikone in ihrer subtilsten Rolle" – wie immer verbunden mit einem Glas Wein.


Referent: Marcel Zühlsdorff

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 8.12. - 19.00 Uhr
Festivaleröffnung: Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen
Festivaleröffnung: Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen Trailer
USA 2016 | Regie: Theodore Melfi | 127 min. | mit Taraji P. Henson, Octavia Spencer, Janelle Monáe | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Eine Hommage an den weiblichen Beitrag bei der Entwicklung der US-Raumfahrt. Exemplifiziert an den Biographien von Katherin Goble, Dorothy Vaughan und Mary Jackson zeigt Theodore Melfi in seinem Film, wie schwierig es in den 50ern und 60ern bei der NASA war, sich als Frau in einer Männerwelt von Technikern zu behaupten, zumal wenn die Mitarbeiterin noch dazu farbig war. Obwohl gefangen zwischen Misstrauen, Schikanen und gelegentlichem Entgegenkommen, sorgten die drei porträtierten Frauen maßgeblich dafür, dass Männer mit ihren Blechtonnen in den Himmel aufsteigen konnten und meist wieder heil herunterkamen.


Einführung: Prof. Dr.-Ing. Andreas Reuter (HLFF)

Der Eintritt ist frei.
(begrenzte Platzanzahl. Keine Reservierungen möglich!)

Sa., 9.12. - 19.30 Uhr
Der lange Sommer der Theorie
Der lange Sommer der Theorie Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Irene von Alberti | 81 min. | mit Julia Zange, Katja Weilandt, Martina Schöne-Radunski.
Drei junge Frauen in einem alten, vom Abriss bedrohten Berliner Haus sind vom Künstlerinnendasein reichlich abgenervt. Doch eine von ihnen hat die rettende Idee. Frau könne einen Film darüber machen, was einem Theorien heute noch sagen. Etwa der Feminismus zum Beispiel. Oder auch das, was 1968 so angesagt war. Sie suchen Gesprächspartner, sie treffen Leute, ein Film im Film entsteht. Einer der kreativsten Beiträge des diesjährigen Festivals des deutschen Films. War ursprünglich geplant als Fortsetzung von „Die Stadt als Beute“, es kam alles anders und noch viel besser.

So., 10.12. - 15.00 UhrDi., 19.12. - 19.00 UhrDo., 21.12. - 18.00 UhrMi., 27.12. - 19.00 UhrSo., 7.1. - 14.00 UhrMi., 10.1. - 21.30 Uhr
Thinking Space
Thinking Space
Großbritannien 2015 | Regie: Heidi Morstang | 60 min. | Dokfilm | englische Originalfassung.
Was haben Kevin Buzzard, Peter Donelly, Tim Gowers, Martin Hairer, Roger Penrose, Caroline Series, Richard Thomas, Reidun Twarock und Karen Vogtmann gemeinsam? Sie alle sind MathematikerInnen und gegenwärtig auf der britischen Insel tätig. Ihre Arbeitsgebiete innerhalb ihrer Disziplin sind dabei höchst vielfältig und so, wie Heidi Morstang sie einem näher bringt, interessiert das auch Fachfremde, also bitte keine Angst vor zu viel Wissenschaft. Einer der Dokumentarfilme, nach denen man mit deutlichem Wissenszuwachs das Kino verlässt.


In Anwesenheit der Regisseurin Heidi Morstang

So., 10.12. - 19.30 Uhr
Ada Byron Lovelace - To Dream Tomorrow
Ada Byron Lovelace - To Dream Tomorrow
USA 2003 | Regie: John Füegi, Jo Francis | 52 min. | Dokfilm | engl. Originalfassung.
Der Dokumentarfilm TO DREAM TOMORROW beschreibt das Leben von Ada Byron Lovelace. Als Tochter des leidenschaftlichen und gleichzeitig streitsüchtigen Dichters Lord Byron und einer sozialaktivistischen, kontrollsüchtigen Mutter, lebt Ada ein unkonventionelles und kurzes Leben. Mit nur 17 Jahren trifft Ada auf den Mathematiker Charles Babbage, unter dessen Einfluss sie in die höchsten wissenschaftlichen Kreise gelangte, die für Frauen im 19. Jahrhundert eigentlich nicht zugänglich waren. Durch persönlichen Ehrgeiz und Begabung leistet Ada, bereits lange bevor das Computerzeitalter überhaupt begonnen hat, einen wichtigen Beitrag zur Erfindung der Programmiersprache.


Einführung: Dr. Kai Polsterer (HITS)

Mo., 11.12. - 19.30 Uhr
Moebius
Moebius Trailer
Argentinien 1996 | Regie: Gustavo Mosquera R. und Studentenkollektiv | 88 min. | 35 mm | mit Guillermo Angelelli, Roberto Carnaghi, Annabella Levy | span. Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Zug mit mehr als dreißig Fahrgästen verschwindet im U-Bahnnetz von Buenos Aires. Ein junger Mathematiker, David Pratt, wird mit der weiteren Untersuchung des Falles beauftragt. David trägt Karten und technische Daten zusammen und entwickelt allmählich einen unheimlichen Verdacht: Die U-Bahn könnte in eine "Möbius-Schleife" geraten, d.h. in eine andere Zeit- und Raumdimension übergesprungen sein. Natürlich stößt eine derart bizarre Theorie überall auf Unglauben... - Eine ebenso philosophische wie politische Fabel, packend inszeniert von einem Studentenkollektiv unter Leitung von Gustavo Mosquera R. an der argentinischen Universidad del Cine.


Einführung: Dr. Volker Fischer (EML)

Di., 12.12. - 19.30 Uhr
Navajo Math Circles
Navajo Math Circles Trailer
USA 2016 | Regie: George Paul Csicsery | 58 min. | Dokfilm | engl. Originalfassung.
In Arizona gibt es ein College, das dortigen jungen Navajos die Möglichkeit bietet, sich intensiv mit Mathematik zu beschäftigen. „Math Circle“ heißt eine pädagogische Methode, die hierbei Anwendung findet. Sie soll die Neugierde auf dieses Fach besonders fördern. George Csicsery hat für seinen Film Schüler und Lehrer porträtiert und betont zudem wie wichtig deren Engagement auch für die Herausbildung einer eigenen kulturellen Identität sein kann. Ein auch formal ungewöhnlicher Dokumentarfilm, der verschiedene Themenbereiche souverän kombiniert.


Einführung: Dr. Michael Winckler (IWR)

Mi., 13.12. - 19.30 Uhr
Cube
Cube Trailer
Kanada 1997 | Regie: Vincenzo Natali | 87 min. | mit Nicole de Boer, Nicky Guadagni, David Hewlett, Andrew Miller | engl. Originalfassung | FSK: 16.
Sechs Menschen, die sich nicht kennen, erwachen in einem großen, vollkommen unübersichtlichen Gebäude ohne Fenster, das aus lauter Würfeln besteht, die es zu durchqueren gilt. Genau das aber ist lebensgefährlich, denn die Würfel haben tödliche Fallen. Doch Schilder mit Zahlen in diesen Würfeln scheinen davor zu warnen. Es gilt wohl, sie zu entschlüsseln. Das fragt sich die Gruppe, die zunehmend nervöser wird, zudem sie sehr heterogen zusammengesetzt ist. Aber manche können rechnen. Die Kritik war seiner Zeit von diesem filmischen Experiment durchaus angetan, heute hat „Cube“ Kultcharakter.


Einführung: Prof. Dr. Peter Bastian (IWR)

Do., 14.12. - 19.30 Uhr
Pre-Crime
Pre-Crime Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Monika Hielscher, Matthias Heeder | 88 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
„Predictive Policing“ ist ein Verfahren, das darauf abzielt, Anhaltspunkte zu gewinnen, ob und sogar wann eine konkrete Person eine Straftat begehen wird. Ausgangspunkt dieser Methode, die in vielen Großstädten, so auch in Deutschland, bereits angewandt wird, ist die Nutzung des Internets durch die jeweilige Person. Matthias Heeder und Monika Hielscher gingen nun in ihrer Dokumentation der Frage nach, wie viel Freiheit der Einzelne für seine persönliche Sicherheit aufgeben würde. In ausführlicher Recherche trafen sie dabei Leute, die diese Technik anwenden und weiterentwickeln, wie auch Menschen, die deren Opfer wurden. Man ahnt, gegen diese Szenarien sind Diskussionen über Videoüberwachung antiquiert.


Einführung: Prof. Dr. Artur Andrzejak (Universität Heidelberg)

Fr., 15.12. - 19.30 Uhr
Lo and Behold, Reveries of the Connected World - Wovon träumt das Internet?
Lo and Behold, Reveries of the Connected World - Wovon träumt das Internet? Trailer
USA 2016 | Regie: Werner Herzog | 98 min. | Dokfilm | mit Kevin Mitnick, Lucianne Walkowicz, Lawrence Krauss | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Das Internet gilt als eine der folgenreichsten Erfindungen des 20. Jahrhunderts. Manche würden glatt behaupten, ohne es zu nichts fähig zu sein. Filmemacher Werner Herzog zeigt sich davon so fasziniert, dass er daran ging, dessen Geschichte seit 1969 zu rekonstruieren, aber auch danach zu fragen, welche weiteren Möglichkeiten in ihm stecken, vor allem was die Abbildung des menschlichen Bewusstseins betrifft. Er traf sich deshalb mit ausgewiesenen Fachleuten oder plauderte mit Prominenten wie dem Tesla-Chef Elon Musk. Seine Dokumentation geriet dabei so eigenwillig wie spannend und vielseitig.


Einführung: Dr. Siegfried Schloissnig (HITS)

Sa., 16.12. - 19.30 Uhr
Die Boten der Großen Erde - Посланники Большой земли
Die Boten der Großen Erde - Посланники Большой земли Trailer
Russland 2016 | Regie: Tatiana Soboleva | 93 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Jedes Jahr im Mai, sobald die sibirischen Flüsse eisfrei sind, startet von Chanty-Mansijsk
aus ein schwimmendes Hospital. Ein Team von 20 ÄrztInnen ist über 12.000 km unterwegs in die entlegensten Gegenden in der Region, die sonst völlig ohne ärztliche Versorgung sind. Die Einheimischen erwarten das Schiff sehnsüchtig, für sie sind die Mediziner auch Boten aus der großen Welt. Auf dem Schiff allerdings ist der Alltag eng. Filmemacherin Tatyana Soboleva hat das Team auf seiner 6-monatigen Reise begleitet.

Wie immer bei Russisch Dok gilt ein Einheitspreis von € 2,50.

So., 17.12. - 17.00 Uhr
Ein Date für Mad Mary
Ein Date für Mad Mary Trailer
Irland 2016 | Regie: Darren Thornton | 83 min. | mit Seána Kerslake, Tara Lee, Charleigh Bailey | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Mary kommt aus dem Knast. Sechs Monate saß sie wegen Körperverletzung, sie hat in einem Club eine andere junge Frau verprügelt. Wieder in Freiheit, hat sie eine große Aufgabe übernommen, sie will die Brautjungfer bei der Hochzeit ihrer besten Freundin Charlene spielen. Doch mit Charlene zu kommunizieren ist schwierig, Mary eckt auch schnell überall an, die Zeit im Knast hatte für sie Folgen und um sie herum hat sich auch schnell einiges geändert. Basiert auf einem Theaterstück, die Verfilmung ist exzellent gespielt, zudem gedreht in der irischen Hafenstadt Drogheda.


"Man möchte Thorntons Film eine »Perle« nennen. Wenn das nur nicht so brav klingen würde... Wundervoll gespielte, mit großem Feingefühl und leisem Humor inszenierte Mischung aus Charakterstudie und Coming-of-Age-Geschichte" (epd-Film 12/17)

Di., 19.12. - 21.00 Uhr
John Rabe
John Rabe Trailer
Deutschland, Frankreich, China 2009 | Regie: Florian Gallenberger | 134 min. | mit Ulrich Tukur, Daniel Brühl, Steve Buscemi | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
John Rabe, genannt der „Schindler von China“, hat 1937 in der Hauptstadt Nanjing über 250.000 Menschen das Leben gerettet. Er leitet die dortige Siemens-Niederlassung. Nachdem er sich weigert, nach Deutschland zurückzukehren, wird er Zeuge eines japanischen Überfalls auf die Stadt. Zusammen mit weiteren Mitstreitern gelingt es Rabe, zum Schutz der Zivilbevölkerung in der Stadt eine Sicherheitszone zu errichten, deren Anerkenung er von den Japanern erzwingt und die bis zum Ende der Kampfhandlungen trotz aller Bedrohung besteht. Die bislang kaum bekannte Biographie John Rabes gestaltete Florian Gallenberger zu großem deutschen Kino über Mut und Moral.


Einführung:
Prof. Thomas Rabe, Enkel von John Rabe.
John Rabe Kommunikationszentrum e.V.


Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe im Gedenken an das Nanjing Massaker vor 80 Jahren (Dezember 1937 - Januar 1938).

In Kooperation mit dem Konfuzius-Institut an der Uni Heidelberg e.V., dem Institut für Sinologie, dem HCTS - Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien und dem Kulturamt der Stadt Heidelberg.

Mi., 20.12. - 20.00 Uhr
Kurzfilmtag 2017: Kurz.Film.Tour. - Der deutsche Kurzfilmpreis
Kurzfilmtag 2017: Kurz.Film.Tour. - Der deutsche Kurzfilmpreis Trailer
Deutschland 2016 | Regie: diverse | 88 min.
Kurzfilme sind aufregend, innovativ, unterhaltsam und immer wieder für eine Überraschung gut. Der Deutsche Kurzfilmpreis ist die wichtigste und höchstdotierte Auszeichnung für kurze Filme in Deutschland. Er wird seit 1956 an herausragende Kurzfilmproduktionen vergeben. Seit 1998 gehen die Nominierten und Preisträgerfilme jedes Jahr auf Tournee durch die deutschen Kinos. Feiern Sie auch dieses Jahr am 21.12., dem kürzesten Tag des Jahres, wieder mit uns den KURZFILMTAG!
Do., 21.12. - 20.00 Uhr
Teheran Tabu
Teheran Tabu Trailer
Deutschland, Österreich 2017 | Regie: Ali Soozandeh | 96 min. | mit Elmira Rafizadeh, Zahra Amir Ebrahimi, Arash Marandi | Farsi Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Als Animationsfilm, der zunächst mit echten Schauspielern gedreht, dann aber technisch nachbearbeitet wurde, wirft „Teheran Tabu“ einen forcierten Blick hinter die Kulissen der iranischen Metropole. Im Mittelpunkt stehen drei Frauen wie etwa die Prostituierte Pari und ein Musiker. Ihre Leben berühren sich, ihre Wege kreuzen sich. Alle befinden sich in großen Konflikten, die sich aus dem Missverhältnis ihrer gelebten oder ungelebten Sexualität und den religiösen und sozialen Normen der iranischen Gesellschaft ergeben. Gefiel der Kritik besonders durch seine engagierte Erzählweise.

Fr., 22.12. - 17.00 UhrSa., 23.12. - 21.45 UhrFr., 29.12. - 17.00 UhrMo., 8.1. - 19.00 UhrDi., 16.1. - 17.00 Uhr
Rivers and Tides - Andy Goldsworthy Working With Time
Rivers and Tides - Andy Goldsworthy Working With Time Trailer
Deutschland 2000 | Regie: Thomas Riedelsheimer | Musik: Fred Frith | 94 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Es gibt diese Filme, die man nicht nacherzählen kann, sondern miterleben muss. „Rivers and tides“ ist so ein Beispiel dafür. Zwar könnte man sagen, dieser Film ist ein Porträt der Arbeit des Künstlers Andy Goldsworthy, aber was macht dieser eigentlich genau? Er ist im weiten Sinne ein „Land-Art“-Künstler, er arbeitet mit dem Material der Natur. Seine Werke, die er schafft, sind oft nur von kurzer Dauer, aber ob Eis, ob Erde, ob Stein, oft Gebilde von meditativer Schönheit.


So., 24.12. - 15.00 UhrDi., 26.12. - 19.00 UhrSo., 31.12. - 11.00 UhrFr., 5.1. - 21.00 Uhr
Robert Doisneau - Das Auge von Paris
Robert Doisneau - Das Auge von Paris Trailer
Frankreich 2016 | Regie: Clémentine Deroudille | 77 min. | Dokfilm | frz. Original mit deutschen Untertiteln.
Der 1994 verstorbene Fotograf Robert Doisneau ist wohl einer der bekanntesten Fotografen des 20.Jahrhunderts. Aus einfachen Verhältnissen stammend, hat er seiner Heimatstadt Paris ein Gesicht gegeben, ein menschliches Gesicht, Menschen, die man mag und die sich mögen. Küssende Paare mit Eifelturm im Hintergrund, Alltagsszenen und Straßenaufnahmen. Seine Enkelin Clémentine Deroudille hat darüber nachgeforscht, gestöbert und interviewt. Sie entwirft dabei ein umfassendes Bild ihres Großvaters und zeigt dessen unbedingt humane Sicht auf Paris und die Welt.

Mo., 25.12. - 15.00 Uhr
Casablanca
Casablanca Trailer
USA 1942 | Regie: Michael Curtiz | 102 min. | mit Humphrey Bogart, Ingrid Bergmann, Paul Henreid, Claude Rains, Conrad Veidt, Sydney Greenstreet, Peter Lorre | OV/DF.
"Ich seh dir in die Augen, Kleines!" Wahrscheinlich ist "Casablanca" der definitive Kultfilm und der Klassiker überhaupt. In der ersten Fassung, die in die deutschen Kinos nach dem zweiten Weltkrieg gelangte, waren alle Anspielungen auf das Vichy-Regime und den Nationalsozialismus getilgt, die Geschichte vom politischen Widerstandskämpfer wurde zu einer beliebigen Agentengeschichte vereinfacht. Erst seit den 70er Jahren gibt es eine authentischere Fassung, die die ganzen Zwischentöne hör- und sehbar macht.

Wir zeigen diesen Klassiker zu seinem 75jährigen Jubiläum, sowohl in der Originalfassung, als auch in der deutschen Synchronfassung.

Mo., 25.12. - 19.30 Uhr // dt. Fssg.Do., 28.12. - 17.00 Uhr // engl. OVSa., 30.12. - 19.00 Uhr // engl. OVSo., 31.12. - 16.00 Uhr // dt. Fssg.
Detroit
Detroit Trailer
USA 2017 | Regie: Kathryn Bigelow | 144 min. | mit John Boyega, Will Poulter, Jack Reynor | Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.
Im Sommer 1967 kommt es in Detroit zwischen der größtenteils farbigen Bevölkerung und der Polizei zu heftigen Auseinandersetzungen mit zahlreichen Toten. Anlass hierzu ist die Razzia in einer Bar, doch durch das Verhalten der Behörden eskaliert die Lage und bald rollen Panzer durch die Straßen. Kathryn Bigelow inszeniert die Ereignisse durch eine hochartifizielle Montage als chaotisches Inferno. In dessen Zentrum steht ein farbiger Wachmann, der zunächst bei der Razzia dabei ist, sich dann aber mit einem besonders aggressiven Polizisten konfrontiert sieht.

Mo., 1.1. - 19.30 UhrSo., 7.1. - 16.00 UhrDi., 9.1. - 19.00 UhrSa., 13.1. - 20.00 Uhr
Weiber! - Schwestern teilen. Alles.
Weiber! - Schwestern teilen. Alles. Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Pierre Sanoussi-Bliss | 97 min. | mit Winnie Böwe, Floriane Daniel, Astrid Ann Marie Pollmann | FSK: 16.
Ein ziemlich unmoralischer Film aus Berlin über den turbulenten Alltag dreier starker Schwestern, über in Deutschland verbotene Leihmutterschaft, über kleine Morde in der Familie, Zusammenhalt, Emanzipation, wahren Feminismus, Liebe, Freundschaft und die mögliche Leiche, die jeder von uns im Keller haben kann... Absolut konsequent am tatsächlichen Leben orientiert, erzählt der Film 'Weiber!' von Vorgängen, die sich im realen Leben genau so abspielen könnten, ohne die (sonst typisch deutsche) Moralkeule zu schwingen.

Di., 2.1. - 19.00 UhrSa., 6.1. - 15.00 UhrMo., 8.1. - 21.00 Uhr
The Lobster
The Lobster Trailer
Griechenland, Großbritannien, Frankreich 2015 | Regie: Yorgos Lanthimos | 118 min. | mit Colin Farrell, Rachel Weisz, Léa Seydoux | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Eine Liebesgeschichte in einer nicht allzu fernen Zukunft: Die Regeln der als ‚The City’ organisierten Gesellschaft erlaubt es Menschen nur noch, ihr Leben als Paar zu verbringen. Singles werden in ‚The Hotel’ gebracht: Hier haben sie 45 Tage lang Zeit, einen passenden Partner zu finden. Gelingt dies nicht, werden sie in ein Tier ihrer Wahl verwandelt und in einer Wildnis namens ‚The Woods’ ausgesetzt. Dem verzweifelten Single David gelingt schließlich die Flucht in die Natur. Dort trifft er auf eine Partisanengruppe: Bei ‚The Loners’ ist das Alleinsein Pflicht. Doch David verliebt sich... Tiefenpsychologischer Bilderreigen in einer surrealen Welt, in der Beziehungswahn / -faschismus gegen Single-Terrorismus ausgelotet und gegenüber gestellt wird.

Wir zeigen nochmals den Kultfilm von Yorgos Lanthimos, der aktuell mit seinem Film "THE KILLING OF A SACRED DEER" einen neuen Publikumserfolg feiert.


Di., 2.1. - 21.00 UhrSa., 6.1. - 21.00 UhrDi., 16.1. - 21.30 Uhr
Love Steaks
Love Steaks Trailer
Deutschland 2013 | Regie: Jakob Lass | 89 min. | mit Lana Cooper, Franz Rogowski | FSK: 12.
Winter in einem Hotel an der Ostsee - ein sanftmütiger Masseur, eine quirlige Azubi in der Küche. Man begegnet sich im Aufzug, Gegensätze ziehen sich an. Das kann nicht wirklich gut gehen, aber es passiert so einiges. Junges deutsches Kino entgegen der üblichen Muster, sehr fleischlich, leidenschaftlich und ziemlich anders. Dafür gab es in Saarbrücken den Max-Ophüls-Preis. Und der deutsche Film hat wieder Hoffnung.

Do., 4.1. - 17.00 UhrSa., 6.1. - 17.00 UhrDi., 9.1. - 21.45 Uhr
Menetekel - der „Heidelbergkrimi“
Menetekel - der „Heidelbergkrimi“
Deutschland 2016 | Regie: Klaus Klingenfuss | 122 min. | mit Judith Gabriel, Lilli Gabriel, Lena Pirker-Frühauf.
Astrid ist auf Abwege geraten. Die Tochter einer heillos überforderten, allein erziehenden Mutter droht in die Prostitution abzugleiten.

Menetekel, der im Sommer 2016 in Heidelberg und Wiesloch gedrehte Krimi, durchleuchtet kritisch ein leider zeitlos-aktuelles Thema – den sexuellen Missbrauch Minderjähriger, im vorliegenden Fall den Missbrauch pubertierender Mädchen. Sie kommen aus gescheiterten Familien, aus Beziehungen, die nie funktioniert haben, aus Verhältnissen, in denen Erziehung ein Fremdwort war. Neugier, früh aufbrechende Sexualität, hilfloser Protest gegenüber Eltern, die ihre selbstverständliche Aufgabe, Vorbild zu sein, nicht wahrgenommen haben, aber auch eine gehörige Portion Ahnungslosigkeit lassen diese jungen Menschen in Situationen geraten, die sie auf Lebenszeit verwunden oder sie gar das Leben kosten können. Der Film geht der Lage dreier Sechzehnjähriger nach (Saskia, Julika, Astrid), versucht zu verstehen, warum sie in eine Form der Prostitution abgerutscht sind. Immer sind es die Verhältnisse, die dieses Abrutschen bewirken, es zumindest begünstigen. Menetekel will nicht nur die Fälle, sondern ihr Umfeld und ihre Ursachen aufklären.

Die Filmemacher sind anwesend und stehen im Anschluß für ein Filmgespräch zur Verfügung.


So., 7.1. - 19.00 Uhr
Berlin Rebel High School
Berlin Rebel High School Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Alexander Kleider | 92 min. | Dokfilm.
Überall war Schule für sie eine Katastrophe, mehrfach haben sie daher abgebrochen. Die Berlin Rebel High School bot sich als letzte Alternative. Alexander Kleider hat vier Schüler bei ihrem Alltag dort porträtiert. Ein basisdemokratischer Schulalltag ohne Noten, ohne Rektor und ohne Klassensprecher. Drei Jahre haben die vier Zeit fürs Abitur zu lernen und zwar völlig anders, als sie es bisher kannten.


Mit Einführung von Dr. Klemens Ketelhut, Heidelberg School of Education.

Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.


Mi., 10.1. - 19.00 Uhr
Le fils de Jean - Die kanadische Reise
Le fils de Jean - Die kanadische Reise Trailer
Frankreich, Kanada 2016 | Regie: Philippe Lioret | 98 min. | mit Pierre Deladonchamps, Catherine de Léan, Gabriel Arcand | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Bislang dachte Mathieu immer, er sei Sohn einer Zufallsbekanntschaft, seine Mutter hätte mit seinem Vater keinen engeren Kontakt gehabt. Dann aber bekommt er die Nachricht, sein Vater wäre gestorben, im kanadischen Quebec. Also unternimmt er eine Reise zum Begräbnis. Seinen Sohn, den er allein erzieht, nimmt er mit. Beide leben in Frankreich. Nun in Kanada angekommen, wollen sie den vergessenen Rest der Familie kennenlernen. Intensiv gespieltes und psychologisch genaues Vater-Sohn Drama.
Do., 11.1. - 19.00 UhrSo., 14.1. - 11.00 UhrMo., 15.1. - 17.00 Uhr
True Warriors
True Warriors Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Ronja von Wurmb-Seibel & Niklas Schenck | 94 min. | Dokfilm | Englisch+Dari Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Kabul, 11. Dezember 2014. Bei der Premiere eines Theaterstücks über Selbstmordanschläge sprengt sich ein 17 Jahre alter Junge in die Luft. Manche Zuschauer klatschen - sie halten die Explosion für eine besonders realistische Inszenierung. Erst als Panik ausbricht, verstehen sie, was passiert ist.

Der Dokumentarfilm TRUE WARRIORS erzählt die Geschichte der Schauspieler und Musiker, die an diesem Tag auf der Bühne standen. Sie wollten mit ihrem Stück über Selbstmordanschläge ein Zeichen setzen gegen den Terror, der ihre Gesellschaft zerfrisst. Jetzt sind sie selbst vor Angst gelähmt. Jemals wieder Theater spielen? Nicht vorstellbar. Als Musiker berühmt werden? Viel zu gefährlich.

Erst als der Schock der Gewalt sie ein zweites Mal trifft, entscheiden die Künstler, sich mit aller Kraft ihrer Ohnmacht entgegenzustellen. Sie radikalisieren sich künstlerisch und beginnen so, ihr Trauma zu besiegen.
TRUE WARRIORS zeigt uns, dass wir dem Terror mehr entgegensetzen müssen als Hass und Angst.

“True Warriors macht den Terror sichtbar“
(NDR Info)

"Der Film lässt den Zuschauer teilhaben an dem, was die Menschen fühlen und denken, die den Anschlag erlebt haben."
(ZDF heute plus)

"Ein außergewöhnlicher Dokumentarfilm"
(Rhein-Neckar-Zeitung)

"Eine krasse Geschichte"
(Cosmo Radio, WDR)

"Wenn man diesen Film sieht, dann merkt man (...), dass auch ein solcher Einzelfall Menschen für ihr ganzes Leben verändert."
(Deutschlandfunk)

"Wer TRUE WARRIORS gesehen hat, wird sich niemals mehr nach der 'anderen Kultur' der Afghanen fragen müssen, sondern ihre Menschlichkeit sehen, die sie mit uns gemeinsam haben."
(Thomas Ruttig, Afghanistan Analysts Network)

Alle Infos auf www.truewarriors.de


Am 12.1. mit Künstlernachgespräch in Anwesenheit beider Regisseure, der Protagonisten Nasir Formuli & Edris Fakhri und Sonja Winkel vom Theater und Orchester Heidelberg

Kooperationsveranstaltung von Karlstorkino & Theater und Orchester Heidelberg

Fr., 12.1. - 19.30 UhrSo., 14.1. - 15.30 UhrMo., 15.1. - 21.00 Uhr
Filme von Marina Razbezhkina
Filme von Marina Razbezhkina
Russland 2002-2005 | Regie: Marina Razbezhkina | 19 u. 52 min. | Dokfilm | Einheitspreis: 2,50 € | Original mit englischen Untertiteln.
Diesen Monat präsentieren wir zwei Filme von Marina Razbezhkina, der Grande Dame des russischen Dokumentarfilms. Die 1948 geborene Filmemacherin leitet ihre eigene Dokumentarfilm-Schule in Moskau, ist Mitglied der Europäischen Filmakademie und kann auf rund 40 Filme zurückblicken, die klassisch zeitlos anmuten. In Kanikuly (Holidays, 2005, 52 min) begleitet sie den Alltag der ugrischen Mansen, eines Volkes nordöstlich des Urals. Ihre Protagonistin in Prosto Zhizn'(Life As It Is, 2002, 19 min) hat den Traum vom Liebesglück noch nicht aufgegeben.
So., 14.1. - 17.30 Uhr
Terror 2000
Terror 2000 Trailer
Deutschland 1992 | Regie: Christoph Schlingensief | 79 min. | mit Margit Carstensen, Susanne Bredehöft, Udo Kier, Alfred Edel | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein unbeschreibliches Meisterwerk, darum hier nur zwei Zitate: "... sucht nicht nach Parallelen, sondern legt Verbindungen wie Zündschnüre und setzt die Lunte auf der Leinwand in Brand. Gewalt macht geil ... TERROR 2000: ungerührt und obsessiv." (Peter Körte, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
"... ist das wirksamste Gegengift gegen den Biedersinn des deutschen Gremienfilms. Echter Horror kann manchmal die reine Erholung sein." (Andreas Kilb, DIE ZEIT)


Mit anschließendem Filmgespräch.

Sonderpreis für Studierende: 3,50 Euro!

Di., 16.1. - 19.00 Uhr
Corniche Kennedy
Corniche Kennedy Trailer
Frankreich 2016 | Regie: Dominique Cabrera | 94 min. | mit Aïssa Maïga, Lola Créton, Alain Demaria, Kamel Kadri | frz. Original mit englischen Untertiteln.
Die Corniche Kennedy ist eine historische Küstenstraße in Marseille, die das Zentrum der Stadt mit dem Villenviertel verbindet. Zu Fuße des gutbürgerlichen Viertels vor dem irisierenden Blau des Mittelmeers lungert eine Gruppe von Jugendlichen herum und vollbringt riskante Sprünge von den Klippen. Zu ihnen flüchtet sich die wohlbehütete Suzanne, die eine von ihnen werden will. Doch es geht um weit mehr, als nur um das Klippenspringen. Und schon bald gerät die Gruppe mit der Polizei in Konflikt. Ein mitreißender Film zum Lebensgefühl einer jungen Generation in einer polarisierten Stadt, die von Einwanderung und gesellschaftlichen Spannungen geprägt ist.

Am 18.1. Eröffnung der Filmtage mit anschließender Feier. (begrenzter Kartenverkauf)
Dominique Cabrera, geboren 1957 in Relizane, Algerien, ist Autorin und Regisseurin. Sie war Dozentin für Filmwissenschaften in Harvard, La Fémis und an der Université Panthéon-Sorbonne. Ihre Filme werden auf internationalen Festivals gezeigt und erhielten mehrere Auszeichnungen. So gewann FOLLE EMBELLIE mit Miou-Miou und Jean-Pierre Léaud den Preis der Ökomenischen Jury bei der Berlinale 2004 und Ô HEUREUX JOURS! den Potemkine Award beim Cinéma du Réel 2013.
Do., 18.1. - 19.30 UhrFr., 19.1. - 17.30 UhrDo., 25.1. - 15.30 Uhr
Vivir y otras ficciones - Living and other fictions
Vivir y otras ficciones - Living and other fictions Trailer
Spanien 2016 | Regie: Jo Sol | 81 min. | mit Antonio Centeno, Ann Perelló, Pepe Rovira | span. Original mit englischen Untertiteln.
Nicht ohne Augenzwinkern erzählt der Film von Menschen mit Behinderung und ihren sexuellen Bedürfnissen. Pepe, der gerade aus der Psychiatrie entlassen wurde, freundet sich mit Antonio an. Der sitzt im Rollstuhl und hat eine Idee: Ehemalige Prostituierte sollen sich als Sexualassistentinnen Personen mit körperlichen oder geistigen Handicaps widmen, um ihnen dadurch wieder ein erfülltes Leben zu ermöglichen. Ein Drama im dokumentarischen Stil, das sich der Frage widmet, welche Körper als „normal“ gelten und welches Verständnis der „Abnorm“ unsere Gesellschaft hat.
"VIVIR Y OTRAS FICCIONES ist politisch, revolutionär, berührend und die Seele streichelnd. Es gibt schlicht und einfach keinen Grund, diesen Film nicht zu sehen und umso mehr Gründe es zu tun. Wer also die Möglichkeit hat, sollte nicht zweimal darüber nachdenken. Denn von einem deutschen Kinostart ist VIVIR Y OTRAS FICCIONES leider (noch) weit entfernt." filmloewin.de 

Auszeichnungen

  • Publikumspreis ArteKinoFestival 2017

  • Gewinner Cinemed 2016: Antigone d’or de Montpellier Méditerranée Métropole

  • Golden Violet for Best Film at the 22nd Cinespaña Festival


Am 19.1. in Anwesenheit des Regisseurs Jo Sol.




Jo Sol, geboren 1968 in Barcelona, Spanien, ist Autor und Regisseur. Seine Filme werden auf den großen internationalen Festivals von San Sebastian, Locarno, München, Istanbul oder Buenos Aires eingeladen.
Seine Arbeiten sind inspiriert durch den Experimentalfilm, Autoren wie Gabriel Garcia Marquez sowie seine eigenen Weltreisen und haben einen starken gesellschaftspolitischen Fokus.


Fr., 19.1. - 19.30 UhrMi., 24.1. - 15.30 Uhr
Nejma el Djazair - The Star of Algiers
Nejma el Djazair - The Star of Algiers Trailer
Algerien 2016 | Regie: Rachid Benhadj | 102 min. | mit Cherif Azrou, Abdelbacet Benkhalifa, Zahir Bouzerar | arab. Original mit englischen Untertiteln.
Algier Anfang der 1990er Jahre: Der charmante und begabte Gitarrist Moussa träumt von einer großen internationalen Karriere als Musiker. Nach mühsamen Auftritten bei Hochzeiten und in Nachtclubs kann er schon bald das Publikum von seinem Talent überzeugen. Es gelingt ihm der Aufstieg und so wird er zum neuen Star von Algier. Doch schon bald gerät er mit den Hütern des Islams in Konflikt, die ihm das Singen verbieten wollen. Ein packender Film gegen Fundamentalismus und Terrorismus nach dem erfolgreichen Roman von Aziz Chouaki.

Rachid Benhadj ist Drehbuchautor und Regisseur. Seinen ersten Spielfilm LOUSS, WARDA AL-RIMAL realisierte er 1989, gefolgt von MIRKA (2000) und EL KHOUBZ EL HAFI (2005). Für L’ETOILE D’ALGER gewann er 2017 u.a. den Preis für den besten Jugendspielfilm beim Kinder- und Jugendfestival von Sousse (Tunesien) und war einer von fünf anderen Filmemachern, die beim Festival des mediterranen Films in Alexandria in der Kategorie Jugendspielfilm ausgezeichnet wurden.
Fr., 19.1. - 21.30 UhrMo., 22.1. - 15.30 Uhr
Al Ma' wal Khodra wal Wajh al Hassan - Brooks, Meadows and Lovely Faces
Al Ma' wal Khodra wal Wajh al Hassan - Brooks, Meadows and Lovely Faces Trailer
Ägypten 2016 | Regie: Yousry Nasrallah | 115 min. | mit Ahmed Dawood, Laila Eloui, Mohamed Farraag | arab. Original mit englischen Untertiteln.
Die Geschichte entführt in das Dorf Belqas, wo die Menschen die Genüsse des Lebens schätzen. Yehia ist das Oberhaupt einer Familie, der mit seinen Söhnen Refaat, einem passionierten Koch, und Galal, einem Womanizer, einen Catering-Dienst für Hochzeiten betreibt. Seine Nichte Karima ist Refaat versprochen, doch der liebt Shadia, ohne zu wissen, dass auch Karimas Herz für einen anderen schlägt. Bei einer Hochzeit, die Yehia und seine Söhne ausrichten sollen, kochen die im Hintergrund brodelnden Gemüter endgültig über. Ein Film wie ein üppiges Hochzeitsfest mit großen Emotionen und subversivem Geist.

Yousry Nasrallah, geboren 1952 in Giza, Ägypten, ist Drehbuchautor und Regisseur. Er studierte Wirtschaft und Politik in Kairo. 1999 drehte er den gefeierten Film EL MEDINA – DIE STADT, für den er u.a. den C.I.C.A.E.-Preis in Locarno gewann und für den Goldenen Leoparden nominiert war. Größere Erfolge hatte er mit den Filmen DAS AQUARIUM (2008) und NACH DER REVOLUTION (2012), der für die Goldene Palme in Cannes nominiert war.

Sa., 20.1. - 13.30 UhrSo., 28.1. - 19.30 Uhr
Koca Dünya - Big Big World
Koca Dünya - Big Big World Trailer
Türkei 2016 | Regie: Reha Erdem | 101 min. | mit Berke Karaer, Ecem Uzun, Melisa Akman | türk. Original mit englischen Untertiteln.
Es war einmal in einer düsteren Großstadt … Ali und seine Schwester Zuhal sind Waisen, mit denen es die Welt nicht gut gemeint hat. Um seine traumatisierte Schwester vor einer Zwangsheirat mit ihrem Pflegevater zu bewahren, sticht Ali ihn nieder. Gemeinsam fliehen die beiden Teenager auf einem Motorrad in die Wildnis. Nicht fähig, sich der realen Welt zu stellen, leben die beiden fortan in einem verwunschenen Wald in ihrem kleinen Paradies und begegnen Menschen, die sie daraus vertreiben wollen. Ein geheimnisvolles Wintermärchen mit beeindruckender Bildsprache zwischen Coming-of-Age und den Gebrüdern Grimm, zwischen Hänsel und Gretel und Adam und Eva.

Reha Erdem, geboren 1960 in Istanbul, Türkei, studierte Geschichte, Film und Bildhauerei in Istanbul und Paris. Sein Debütfilm A AY drehte er 1998. Seither gewann er zahlreiche international Preise für Filme wie TIMES AND WINDS (2006), MY ONLY SUNSHINE (2009) und KOSMOS (2010), für die er stets auch die Drehbücher verfasste. Für KOCA DÜNYA erhielt er 2016 u.a. den Spezialpreis der Jury bei den Filmfestspielen in Venedig sowie die Auszeichnung als bester Regisseur beim Filmfest in Ankara 2017.

Sa., 20.1. - 15.30 UhrMo., 22.1. - 19.45 Uhr
Fi Rassi Rond-point - A Roundabout in My Head
Fi Rassi Rond-point - A Roundabout in My Head Trailer
Algerien, Frankreich 2015 | Regie: Hassen Ferhani | 100 min. | Dokfilm | arab. Original mit englischen Untertiteln.
Eine Allegorie auf das Leben, die Liebe und den Tod in Algerien im Rhythmus eines Schlachthauses erzählt: Zwischen Tierkadavern und bröckelndem Putz folgen wir Youssef und seinen Kollegen bei ihrer täglichen Arbeit und ihren Gesprächen über Fußball, Politik und natürlich Frauen. Der Blick hinter die Mauern des Schlachthauses inmitten von Algier ist zugleich eine poetisch-experimentelle Bestandsaufnahme zur gegenwärtigen Gesellschaft eines ehemals kolonialisierten Landes. „In meinem Kopf tobt ein Kreisverkehr mit tausend Ausfahrten, aber ich habe meine noch nicht gefunden“, gesteht der junge Youssef. Eigenwillig und visuell überraschend!

Hassen Ferhani, geboren 1986 in Algerien, ist Regisseur und Kameramann. Sein Debüt dreht er 2006 mit dem Kurzfilm LES BAIES D’ALGER. Es folgten 2008 die Dokumentation LE VOL DU 140 sowie 2011 AFRIC HOTEL und 2013 TARZAN, DON QUICHOTTE ET NOUS. 2015 wurde sein Film ROUND ABOUT IN MY HEAD u.a. bei den Filmfestivals Turin und Amiens jeweils für den besten internationalen Dokumentarfilm ausgezeichnet und auf zahlreiche Festivals eingeladen.

Sa., 20.1. - 17.30 UhrDi., 23.1. - 15.30 Uhr
A Ciambra - Pio
A Ciambra - Pio Trailer
Italien 2017 | Regie: Jonas Carpignano | 118 min. | mit Pio Amato, Koudous Seihon, Damiano Amato | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Der 14-jährige Pio hat nur einen Wunsch: Schnell erwachsen zu werden. Er lebt in Kalabrien in einer kleinen Roma-Gemeinschaft ohne Perspektive und lernt alles Notwendige auf der Straße und von seinem älteren Bruder Cosimo, den er sehr bewundert. Es ist eine Gemeinschaft der Ausgegrenzten, in der der Zusammenhalt an erster Stelle steht. Als sein Bruder und sein Vater im Gefängnis landen, muss Pio in ihre Fußstapfen treten, um für die Familie zu sorgen. Aber hat er schon das Zeug dafür? Ein packendes Slice-of-Life-Drama auf den Spuren des italienischen Neo-Realismus, das Martin Scorsese als geschäftsführender Produzent unterstützt hat.

Jonas Carpignano geboren 1984 in New York City, USA, verbrachte seine Kindheit zwischen Rom und New York. Nach seinem Filmstudium an der Wesleyan University drehte er sein Langfilm-Debüt MEDITERRANEA, für das er auf Anhieb 15 internationale Auszeichnungen und 12 Nominierungen erhielt. Sein zweiter Spielfilm A CIAMBRA gewannt 2017 das Label Europa Cinemas beim Filmfestival von Cannes, drei weitere internationale Awards, sieben Nominierungen und wurde als Oscar-Beitrag von Italien ins Rennen geschickt.

Sa., 20.1. - 19.30 UhrFr., 26.1. - 15.30 Uhr
Interruption
Interruption Trailer
Griechenland, Frankreich, Kroatien, Italien, Bosnien-Herzigowina 2015 | Regie: Yorgos Zois | 109 min. | griech. Original mit englischen Untertiteln.
Die griechische Tragödie Orestie, geschrieben von dem Dichter Aischylos, handelt von Selbstjustiz, einer Kette von Gewalt und dem Gericht. An einem Abend in Athen wird diese Tragödie als postmoderne Theateradaption gerade aufgeführt, als sieben junge bewaffnete Menschen auf die Bühne springen, die sich als Chor der Tragödie bezeichnen und einige Zuschauer auffordern, mit auf die Bühne zu kommen. Was davon ist Teil des Spiels, was Realität? Das experimentelle Werk lotet intelligent die Grenzen zwischen Bühne und Zuschauer, zwischen Performance und echtem Leben aus und bewegt sich dabei zwischen Thriller und philosophischer Betrachtung.

Yorgos Zois geboren 1982 in Athen, Griechenland, ist Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur. Er studierte Mathematik und Nuklearphysik sowie Filmregie in Athen und Berlin. Seine ersten beiden Kurzfilme CASUS BELLI (2011) und OUT OF FRAME (2012) feierten beide bei den Filmfestspielen in Venedig ihre Premiere und gewannen zahlreiche internationale Preise. 2012 erhielt er eine Nominierung zum besten europäischen Regisseur von der Europäischen Filmakademie. Mit seinem Spielfilmdebüt INTERRUPTION wurde er 2016 als bester Nachwuchsregisseur von der Griechischen Filmakademie ausgezeichnet.
Sa., 20.1. - 21.30 UhrSa., 27.1. - 17.30 Uhr
Une Vie Violente - A Violent Life
Une Vie Violente - A Violent Life Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Thierry de Peretti | 107 min. | mit Jean Michelangeli, Henri-Noël Tabary, Cédric Appietto | frz. Original mit englischen Untertiteln.
Wie entsteht nationalistische Radikalisierung? Der korsische Regisseur Thierry de Peretti entwirft ein beklemmendes wie packendes Porträt des politischen Konflikts auf Korsika, der selten Thema von Spielfilmen ist. Obwohl sich selbst in tödliche Gefahr begebend, kehrt Stéphane anlässlich der Beerdigung seines besten Freundes und Kampfgenossen, der einen Tag zuvor Opfer eines Mordanschlags wurde, nach Bastia zurück. Hier beginnt er darüber nachzudenken, wie er in den 1990er Jahren zum bewaffneten Widerstandskämpfer gegen den französischen Staat wurde. Ein komplexes Werk zwischen allen Genres – Drama, Krimi, Tragödie und politischer Film.

Hinweis: Die Vorstellung am Sa, 27.1. beginnt um 22 Uhr.

Thierry de Peretti, geboren 1970 in Ajaccio auf Korsika, Frankreich, ist Theater- und Filmschauspieler sowie Regisseur. Zunächst feierte er am Theater vor allem in Komödien Erfolge, bevor er auch in Filmen mitspielte. Sein Langfilmdebüt LES APACHES, das auf Korsika gedreht wurde, war 2013 gleich für zwei Preise in Cannes nominiert. Auch sein zweiter Spielfilm UNE VIE VIOLENTE, ebenfalls in seiner Heimat gedreht, wurde nach Cannes eingeladen und gewann den Preis für den besten Film beim Seville European Film Festival 2017.

So., 21.1. - 15.30 UhrSa., 27.1. - 22.00 Uhr
La Terra dei Santi - Das Land der Heiligen
La Terra dei Santi - Das Land der Heiligen Trailer
Italien 2015 | Regie: Fernando Muraca | 81 min. | mit Valeria Solarino, Lorenza Indovina, Antonia Daniela Marra, Ninni Bruschetta | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Gewinner Publikumspreis der 32. Filmtage des Mittelmeeres.

Sondervorstellung am 3.2. um 20:30 Karten/Mehr


Der packende Mafia-Thriller über die berüchtigte 'Ndrangheta in Kalabrien sucht nach den Wurzeln von Macht und Gewalt in einer auf den ersten Blick patriarchalen Gesellschaft, in der die Frauen jedoch eine Schlüsselrolle spielen. Es ist der Kampf der norditalienischen Staatsanwältin Vittoria, die den ewigen Kreislauf von Initiationsritualen und Blutrache in dieser in sich geschlossenen Gesellschaft zu durchbrechen versucht. Dabei trifft sie auf die Ehefrau des untergetauchten Paten der 'Ndrangheta, die bereits ihren Sohn Pasquale zum Gangsterboss vorbereitet, und ihre Schwester Assunta, deren Sohn Guiseppe ebenfalls in die blutigen Fußstapfen des getöteten Vaters treten soll. Ein psychologisch eindringlicher und spannend in Szene gesetzter Film.

Fernando Muraca, geboren 1967 in Lamezia Terme, Italien, begann seine Filmarbeit als Drehbuchautor für das Fernsehen, bevor er 2000 seinen ersten Kurzfilm TI PORTO DENTRO fertigstellte, gefolgt von Regiearbeiten für die TV-Serie INDIETRO NEL TEMPO (2002) sowie den Fernsehfilmen NEL CUORE IL MONDO (2004) und E’ TEMPO DI CAMBIARE (2008). Mit seinem Kinodebüt LA TERRA DEI SANTI gewann er den Publikumspreis der Filmtournee Cinema Italia 2015 sowie den Special Jury Prize beim Annecy Italian Film Festival 2015.

So., 21.1. - 21.30 UhrSo., 28.1. - 14.00 Uhr
Al-wadi – Das Tal
Al-wadi –  Das Tal Trailer
Libanon 2014 | Regie: Ghassan Salhab | 135 min. | mit Carlos Chahine, Carol Abboud, Fadi Abi Samra | arab. Original mit deutschen Untertiteln.
Eigentlich ein klassischer Plot für einen amerikanischen Horror-Film: Mutmaßlich durch einen Autounfall auf einer einsamen Bergstraße verliert ein Mann mittleren Alters sein Gedächtnis. Blutüberströmt irrt er einsame Pfade entlang bis zu einer Straße, auf der er einer Gruppe von Menschen begegnet, die selbst eine Autopanne haben. Widerwillig nehmen sie den Verletzten mit zu ihrer streng bewachten und von der Außenwelt abgeschnittenen Farm im Bekaa Tal – einem Ort, aus dem es kein Entkommen gibt. Ein mysteriöser, intensiver Film, der mit fiktiven und realistischen Paranoia-Elementen in einer von Misstrauen, Drogen, Terror und Bomben zerrütteten Region des Libanons spielt.

Ghassan Salhab wurde 1958 in Dakar, Senegal, als Sohn libanesischer Eltern geboren. Der Drehbuchautor, Regisseur, Dozent und Produzent hat mehrere Kurzfilme, Videos und fünf Spielfilme realisiert, darunter ASHBAH BEYROUTH (1998) und DAS PHANTOM VON BEIRUT (2006). Mit DAS TAL gewann er beim Abu Dhabi Film Festival 2014 den Preis als bester arabischer Regisseur, den FIPRESCI-Kritiker-Preis beim Filmfestival Fribourg und wurde ins MoMA nach New York eingeladen.

Mo., 22.1. - 17.30 UhrDo., 25.1. - 21.30 Uhr
Shavua ve Yom - Ein Tag wie kein anderer
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Israel 2016 | Regie: Asaph Polonsky | 98 min. | mit Sharon Alexander, Shai Avivi, Evgenia Dodina | hebr. Original mit deutschen Untertiteln.
Feinster schwarzer Humor und israelischer Oscar-Kandidat: Eyal ist in seinen 50ern und in tiefer Trauer um seinen 25-jährigen Sohn. Er weiß nicht, wie er über dessen Tod hinwegkommen soll. Nach dem einwöchigen jüdischen Trauerritual Shiva könnte sein Leben einfach so weitergehen, wenn es nach seiner Frau ginge. Doch Eyal verweigert sich hartnäckig seinem bisherigen Alltag. Da lernt er seinen jungen Nachbarn, den Kiffer Zooler, kennen und mit ihm beginnt ein berauschender Trip, nach dem Eyal erkennt, dass es noch so viel Neues in seinem Leben geben kann.

Asaph Polonsky, geboren 1983 in Washington D.C., USA. wuchs in Israel auf. Mit 25 Jahren drehte er seinen ersten Kurzfilm RITCH-RATCH (2008). EIN TAG WIE KEIN ANDERER ist sein Spielfilmdebüt. Der Film wurde beim Festival in Cannes 2016 uraufgeführt und war ein großer internationaler Erfolg beim Publikum wie auch der Kritik. Der Film erhielt acht Preise, darunter den Preis für das beste israelische Filmdebüt beim Filmfestival Israel 2016, sowie 14 Nominierungen.

Mo., 22.1. - 21.30 UhrSo., 28.1. - 15.30 Uhr
Bacalaureat - Graduation
Bacalaureat - Graduation Trailer
Rumänien, Frankreich, Belgien 2016 | Regie: Cristian Mungiu | 128 min. | mit Adrian Titieni, Maria Dragus, Lia Bugnar | rumän. Original mit englischen Untertiteln.
Der neue Film des Erfolgsregisseurs Cristian Mungiu, ausgezeichnet mit dem Regiepreis von Cannes 2016: Romeo Aldea ist ein ehrlicher Arzt in einer Kleinstadt in Transsilvanien und hat nur einen Gedanken – seine Tochter Eliza in England Psychologie studieren zu lassen, wo sie eine bessere Zukunft erwartet. Doch dann wird Eliza Opfer eines brutalen Überfalls. Dermaßen traumatisiert gerät ihr Schulabschluss in Gefahr. Um ihr zu helfen, sieht ihr Vater nur noch einen höchst unmoralischen Ausweg. Eine komplexe Geschichte über gescheiterte Träume, den Verrat von Prinzipien und Korruption, die auch in unserer Gesellschaft allgegenwärtig sind.

Cristian Mungiu wurde 1968 in Iasi, Rumänien, geboren. Für seine Arbeiten wurde der erfolgreiche Autorenfilmer und Produzent mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. So erhielt sein Werk 4 MONATE, 3 WOCHEN UND 2 TAGE (2007) als erster rumänischer Film die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes sowie den Europäischen Filmpreis in den Kategorien Film und Regie. Mungiu gilt als Mitbegründer der Rumänischen Neuen Welle und fokussiert in seinen Filmen die gesellschaftlichen Probleme des post-kommunistischen Rumäniens.

Di., 23.1. - 19.30 UhrDo., 25.1. - 17.30 Uhr
La millor opció - The Best Choice
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Spanien 2016 | Regie: Óscar Pérez | 83 min. | mit Koto Maelainin, Ali Brahim, Mercè Pons | span. Original mit englischen Untertiteln.
Koto ist ein impulsiver junger Afrikaner, der im Flüchtlingscamp geboren wurde und nun bei seinen Pflegeeltern in Spanien aufwächst. Als er eines Tages an Nierenversagen unvermittelt zusammenbricht, scheint die einzige Rettung die Nierenspende seiner leiblichen Mutter zu sein, die Koto seit seiner Kindheit nicht mehr gesehen hat.
Konfrontiert mit dem plötzlichen Wiedersehen seiner Familie aus der Sahara und ihrer Kultur gerät seine Welt plötzlich ins Wanken. Da der Film nach einer wahren Begebenheit entstanden ist, vermischen sich hier Realität und Fiktion: Die Hauptrolle wird durch den wahren Koto selbst gespielt.

Óscar Pérez, geboren in Katalonien, Spanien, ist Drehbuchautor und Regisseur und studierte am London College of Communication Film. Zwischen 2007 und 2009 entstanden mehrere Kurzfilme, von denen EL SASTRE vom Dokumentar-Filmfestival in Amsterdam ausgezeichnet wurde. Sein Dokumentarfilm EL TRAM FINAL erhielt 2014 den Preis für die beste Regie beim Festival von Malaga. LA MILLOR OPCIÓ ist sein Spielfilmdebüt, für das Marcè Pons als beste Schauspielerin beim Festival Toulouse Cinespaña 2017 ausgezeichnet wurde.

Di., 23.1. - 22.00 UhrFr., 26.1. - 17.30 Uhr
Rekvijem za gospodju J - Requiem for Mrs. J
Rekvijem za gospodju J - Requiem for Mrs. J Trailer
Serbien, Bulgarien, Mazedonien, Russland, Frankreich 2017 | Regie: Bojan Vuletić | 93 min. | mit Mirjana Karanovic, Danica Nedeljkovic, Jovana Gavrilovic | serb. Original mit englischen Untertiteln.
Jelena ist depressiv. Nach dem Tod ihres Mannes ein Jahr zuvor haust sie mit ihrer Schwiegermutter und ihren zwei älteren Töchtern ohne Lebenswillen in ihrer heruntergekommenen Wohnung in einem trostlosen Außenbezirk von Belgrad. Am Geburtstag ihres verstorbenen Mannes will sie ein Zeichen setzen und sich das Leben nehmen. Aber zuvor sind noch eine Menge bürokratischer Dinge zu erledigen, die in Serbien schon einmal umständlich, langwidrig und kafkaesk sein können. Nicht einmal der Selbstmord scheint hier der leichteste Ausweg zu sein. Gelobt für seine Schauspieler und die Fotografie setzt diese Tragikomödie ein starkes Statement zum gegenwärtigen Leben in Serbien.

Bojan Vuletić, geboren 1977 in Belgrad, Serbien, ehemals Jugoslawien, ist Regisseur, Regieassistent und Drehbuchautor. Sein Film REKVIJEM ZA GOSPODJU J, der seine Premiere auf der Berlinale feierte, gewann gleich vier Preise beim FEST Festival in Belgrad für den besten nationalen Film, bestes Drehbuch, beste Regie und den besten Film, den FIPRESCI-Kritiker-Preis als bester Film sowie den Preis als bester Regisseur beim SOFEST Filmfestival.

Mi., 24.1. - 17.30 UhrSa., 27.1. - 15.30 Uhr
Vânătoare
Vânătoare Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Alexandra Balteanu | 75 min. | mit Corina Moise, Iulia Lumânare, Iulia Ciochina | rumän. Original mit deutschen Untertiteln.
Drei Frauen prostituieren sich unter einer Autobahnbrücke am Rande von Bukarest: Lidia, verheiratete Mutter von zwei Kindern, Denisa, deren Freund neue Turnschuhe braucht, und Vanessa, die noch den Mann ihrer Träume sucht. Alle drei könnten sie Nachbarinnen sein, und doch setzen sie sich jeden Tag großen Gefahren aus, die es im bürgerlichen Leben nicht gibt. Im dokumentarischen Stil begleitet der lakonische Film die drei Sexarbeiterinnen in ihrem tristen Alltag – eine Entdeckung beim Max Ophüls Festival, wo der Film 2017 für die beste Regie und mit dem Preis der ökumenischen Jury ausgezeichnet wurde.


Am 24.1. in Anwesenheit der Regisseurin Alexandra Balteanu.


Alexandra Balteanu, geboren 1982 in Rumänien, studierte Medienwissenschaften an der Bauhaus Universität in Weimar. Nach filmpraktischen Erfahrungen studierte sie 2010 Regie an der dffb Berlin. VANATOARE ist ihr Spielfilm-Debüt, für das sie 2017 neben zwei Preisen beim Max Ophüls Festival den Preis der deutschen Filmkritik und eine lobende Erwähnung in der Kategorie Beste Regie beim Achtung Berlin Festival sowie eine Nominierung beim Filmfestival San Sebastián 2016 als beste Nachwuchsregisseurin erhielt.
Mi., 24.1. - 19.30 UhrSa., 27.1. - 13.30 Uhr
Tereddüt - Clair obscur
Tereddüt - Clair obscur Trailer
Türkei, Deutschland, Polen, Frankreich 2017 | Regie: Yeşim Ustaoğlu | 105 min. | mit Ecem Uzun, Funda Eryiğit, Mehmet Kurtuluş, Okan Yalabık | türk. Original mit deutschen Untertiteln.
In eindrucksvollen Bildern erzählt der Film von der schicksalhaften Begegnung zweier türkischer Frauen aus unterschiedlichen Milieus. Sie stehen für die zwei Gesichter eines männerdominierten Landes - die moderne und die traditionelle Türkei. Auf den ersten Blick ganz unterschiedlich lebend, leiden doch beide auf ihre Weise unter männlich-aggressiver und der eigenen unterdrückten Sexualität. Für einen türkischen Film wirkt diese Offenheit mit zum Teil expliziten intimen Szenen überraschend und radikal. Speziell die schauspielerischen Leistungen von Ecem Uzun machen diesen Film berührend und verstörend zugleich.

Yeşim Ustaoğlu, geboren 1960 in der Türkei, ist eine der namhaftesten türkischen Autorenfilmerinnen. Sie schreibt und inszeniert seit 1994 vor allem Filme über Frauen auf der Suche nach Identität, die, wie sie selbst sagt, immer auch Geschichten über Männer sind. CLAIR OBSCUR gewann gleich mehrere Hauptpreise internationaler Festivals, darunter das İstanbul Film Festival 2017, das Sophia International Film Festival 2017, das Kerala International Film Festival 2016, das Antalya International Film Festival 2016 und das TürkFilmFestivali Mannheim 2017.

Do., 25.1. - 19.30 UhrSo., 28.1. - 17.30 Uhr
A fábrica de nada - The Nothing Factory
A fábrica de nada - The Nothing Factory Trailer
Portugal 2017 | Regie: Pedro Pinho | 177 min. | mit José Smith Vargas, Carla Galvão, Njamy Sebastião | Original mit englischen Untertiteln.
Inspiriert durch ein reales Experiment des Selbstmanagements beim Fahrstuhlhersteller Otis, erzählt der Film die Geschichte einer Gruppe von Arbeitern, die die Produktion in einer krisengeschüttelten Fahrstuhlfabrik übernimmt, um ihre Schließung zu verhindern. Gedreht auf brüchigen 16mm und besetzt mit vielen Laiendarstellern, die selbst als Arbeiter tätig sind, erhält der Film seine sympathische Authentizität. Als unvorhersehbare Parforcejagd, absurde Komödie, Dokudrama und Musical in einem ist dieses Spielfilmdebüt ein inniger Abgesang auf die Finanzkrise in Europa.

Pedro Pinho wurde 1977 in Lissabon, Portugal, geboren. Er studierte Film in Lissabon und Paris. Seine Produktionsfirma Terratreme unterstützt seit 2009 neuen portugiesischen Film. Nach mehreren Kurz- und Dokumentarfilmen realisierte er mit THE NOTHING FACTORY seinen ersten Spielfilm, der auf eine Vielzahl von internationalen Festivals eingeladen wurde. Der Film gewann 2017 u.a. den FIPRESCI-Kritiker-Preis beim Filmfestival in Cannes und den CineVision Award beim Filmfest München.

Fr., 26.1. - 21.30 UhrSo., 28.1. - 11.00 Uhr
The Square
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Schweden, Deutschland, Frankreich, Dänemark 2017 | Regie: Ruben Östlund | 145 min. | mit Claes Bang, Elisabeth Moss, Dominic West | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der vielfach preisgekrönte Film THE SQUARE wird im Rahmen der Eröffnung des Promotionskollegs „Kunst, Kultur und Märkte. Geschichte der europäischen Kulturwirtschaft vom 18. Jh. bis zur Gegenwart“ präsentiert. Das Kolleg wird von Vertretern des „Zentrums für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften" (ZEGK) der Universität Heidelberg getragen. Die Kollegiaten untersuchen aus historisch-kritischer Perspektive Verbindungen zwischen Wirtschaft und Kultur sowie die Genese des heutigen Zukunftssektors Kulturwirtschaft.


Mit anschließender Diskussion zum Thema "Kunst und Kommerz" mit Historikerin
Prof. Dr. Monika Dommann (Universität Zürich)
Mo., 29.1. - 18.00 Uhr
FluidØ
FluidØ Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Shu Lea Cheang | 81 min. | mit Candy Flip, Bishop Black, Kristina Marlen | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Wir sind im Jahr 2060: Aids ist zu einem Gen mutiert, aus dem man eine Designerdroge gewinnt, die die Kommunikation innerhalb der Subkultur beherrscht, Männer produzieren Sperma für die Pharmaindustrie, die Geheimpolizei sucht. Ausgangsbasis für ein schier opernartiges Szenario, das sich gleichermaßen beim Science-Fiction wie beim Porno bedient, beide Genres jedoch ganz weit überschreitet. Eine ungemein flüssige Bilderorgie, die sexuelle Orientierungen desorientiert und Körper entgrenzt. Einer der provokantesten Filme auf der Berlinale und documenta.

Im Anschluss offenes Filmgespräch mit

> Ursula Schöndeling,
    Direktorin Heidelberger Kunstverein und

> Stefanie Kleinsorge,
    Direktorin Port25 Mannheim.


Eine Kooperation von Karlstorkino Heidelberg und Heidelberger Kunstverein.

Di., 30.1. - 19.00 Uhr
Anne Clark - I'll Walk Out Into Tomorrow
Anne Clark - I'll Walk Out Into Tomorrow Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Claus Withopf | 84 min. | Dokfilm | mit Anne Clark | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Wer erinnert sich noch an das Politmagazin „ZAK“? Seine Titelmelodie war „Our Darkness“. Sie stammt von Anne Clark. Sie entwickelte mit ihrem Sprechgesang zu monotonen elektronischen Rhythmen in der Post-Punk Ära Mitte der 80er Jahre einen höchst individuellen Stil, den sie danach weiter ausbaute. Eine Zeit lang zurückgezogen, trat sie in den letzten Jahren wieder gelegentlich auf. Claus Withopf hatte die Möglichkeit, die englische Künstlerin über viele Jahre lang zu begleiten. Ein betont mitreißendes Porträt, in dem es dem Regisseur gelang, Anne Clarks Musik höchst inspiriert zu visualisieren..


Am 1.2. in Anwesenheit des Regisseurs
Claus Withopf


Do., 1.2. - 19.30 UhrMo., 5.2. - 19.00 UhrMi., 7.2. - 21.15 Uhr
Pokot - Die Spur
Pokot - Die Spur Trailer
Polen, Deutschland, Schweden, Tschechien, Slowakei 2017 | Regie: Agnieszka Holland, Kasia Adamik | 129 min. | mit Agnieszka Mandat, Wiktor Zborowski, Miroslav Krobot | polnisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein weit abgelegenes kleines Dorf an der polnisch-tschechischen Grenze, mit dem Frieden dort ist es vorbei, nachdem einige Morde geschehen sind, alle ungemein grausam. Die Opfer alles Männer, Jäger zumeist. So wie sie aussehen, scheint die Natur sich an ihnen zu rächen, die jagdbaren Tiere wehren sich. Oder steckt doch ein Mensch dahinter? Der Verdacht fällt auf eine Außenseiterin, die sich zudem vegetarisch ernährt. Diese selbst jedoch beginnt auf eigene Faust gegen eine verschrobene Dorfgemeinde zu ermitteln. Ein betont düsterer Mystery-Thriller, zugleich einer der aufregendsten Filme aus Osteuropa seit langem.

Sa., 3.2. - 16.00 UhrSo., 11.2. - 15.00 UhrDo., 22.2. - 21.00 UhrSa., 24.2. - 16.30 Uhr
Kimi no na wa. - Your Name.
Kimi no na wa. - Your Name. Trailer
Japan 2016 | Regie: Makoto Shinkai | 112 min. | mit Ryûnosuke Kamiki, Mone Kamishiraishi, Masami Nagasawa | japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Ein schüchternes Mädchen vom Land und ein verträumter Junge aus Tokio bemerken, dass sie die Fähigkeit haben, jeweils für einen Tag in den Körper und die Seele des anderen zu schlüpfen, ohne diesen aber zu kennen. Das führt im Alltagsleben der beiden zunächst zu erheblichen Konfusionen, dann jedoch schaffen sie es, dem anderen in bestimmten Situationen erfolgreich beizustehen. Nichts mehr jedoch möchte der Junge, als diesem Mädchen endlich auch einmal zu begegnen. Doch er findet heraus, das Mädchen kommt aus einem Dorf, das vor einigen Jahren von einem Kometen ausgelöscht wurde und das Mädchen wäre eigentlich tot. Ein geradezu unheimlich schönes Anime-Abenteuer.

Sa., 3.2. - 18.15 Uhr // OmdtUFr., 9.2. - 17.00 Uhr // OmdtUSo., 18.2. - 21.00 Uhr // OmdtUSa., 3.3. - 19.30 Uhr // OmdtUSo., 25.3. - 13.00 Uhr // OmdtUMo., 2.4. - 15.00 Uhr // dt. Fssg., ab 6 J.Mo., 9.4. - 19.00 Uhr // OmdtUSo., 15.4. - 14.00 Uhr // dt. Fssg., ab 6 J.
Vorführung Publikumspreis der 32. Filmtage des Mittelmeeres:
LA TERRA DEI SANTI - DAS LAND DER HEILIGEN
Vorführung Publikumspreis der 32. Filmtage des Mittelmeeres: <BR><b>LA TERRA DEI SANTI - DAS LAND DER HEILIGEN</b> Trailer
Italien 2015 | Regie: Fernando Muraca | 81 min. | mit Valeria Solarino, Lorenza Indovina, Antonia Daniela Marra, Ninni Bruschetta | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Am 28. Januar gingen die 32. Filmtage des Mittelmeeres zu Ende. Erstmals konnte in diesem Jahr das Publikum zu jedem Film eine Bewertung abgeben. Wir präsentieren in dieser Sondervorführung den Gewinnerfilm dieses Publikumspreises.

LA TERRA DEI SANTI - DAS LAND DER HEILIGEN

Der packende Mafia-Thriller über die berüchtigte 'Ndrangheta in Kalabrien sucht nach den Wurzeln von Macht und Gewalt in einer auf den ersten Blick patriarchalen Gesellschaft, in der die Frauen jedoch eine Schlüsselrolle spielen. Es ist der Kampf der norditalienischen Staatsanwältin Vittoria, die den ewigen Kreislauf von Initiationsritualen und Blutrache in dieser in sich geschlossenen Gesellschaft zu durchbrechen versucht. Dabei trifft sie auf die Ehefrau des untergetauchten Paten der 'Ndrangheta, die bereits ihren Sohn Pasquale zum Gangsterboss vorbereitet, und ihre Schwester Assunta, deren Sohn Guiseppe ebenfalls in die blutigen Fußstapfen des getöteten Vaters treten soll. Ein psychologisch eindringlicher und spannend in Szene gesetzter Film.
Die TOP 5 der Publikumsabstimmung:

  1. LA TERRA DEI SANTI - DAS LAND DER HEILIGEN

  2. TEREDDÜT - CLAIR OBSCUR

  3. NEJMA EL DJAZAIR - THE STAR OF ALGIERS

  4. CHEMI BEDNIERI OJAKHI - MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE

  5. BACALAUREAT - GRADUATION


Sa., 3.2. - 20.30 Uhr
Norte, the End of History - Norte, hangganan ng kasaysayan
Norte, the End of History - Norte, hangganan ng kasaysayan Trailer
Philippinen 2013 | Regie: Lav Diaz | 250 min. | mit Sid Lucero, Archie Alemania, Angeli Bayani | engl./tagalog Original mit deutschen Untertiteln.
Schuld und Sühne, Verbrechen und Strafe: Ein junger Mann wird fälschlicherweise des Mordes an einer Pfandleiherin verurteilt und zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Er hinterlässt eine junge Frau und ihre Kinder, die nun auf sich allein gestellt sind. Der eigentliche Mörder, noch frei, verfällt dagegen zunehmend dem Wahnsinn. Diese Konstellation, inspiriert von Dostojewski, transformiert Lav Diaz in seine Heimat Philippinen und nutzt sie für eine fundamentale Kritik an Geschichtsvergessenheit und Korruption. Dafür wählt er eine betont epische Erzählweise, bei deren ruhiger Intensität man die Zeit vergisst.

So., 4.2. - 11.00 UhrSo., 25.2. - 19.00 Uhr
Drei Zinnen
Drei Zinnen Trailer
Deutschland, Italien 2017 | Regie: Jan Zabeil | 90 min. | mit Alexander Fehling, Bérénice Bejo, Arian Montgomery | dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Die drei Zinnen, der auffällige Gebirgsstock in den Sextner Dolomiten sind der eigentliche Hauptdarsteller in einem Psychothriller, dem sich eine typische Patchwork-Familie ausgesetzt sieht, als der junge Sohn Tristan gegen seinen Stiefvater zu rebellieren beginnt – und die Berge sind Zeugen. Jan Zabeil versteht es dabei großartig, innere Gefühlskonflikte mit der Natur korrespondieren zu lassen. Ein sehr beeindruckendes Spektakel von einem deutschen Film mit einer Dramatik im Handlungsgeschehen, in dem sich alles dreht und nach oben windet, um wieder ganz tief zu fallen. Festivalpublikum und die Kritiken bislang zeigten sich davon jedenfalls sehr beeindruckt.

So., 4.2. - 15.30 UhrDo., 22.2. - 19.00 UhrDi., 27.2. - 21.15 Uhr
Marlina - Die Mörderin in vier Akten
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Indonesien 2017 | Regie: Mouly Surya | 94 min. | mit Marsha Timothy, Yoga Pratama, Dea Panendra | Indonesisch-Bahasa Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Sumba ist eine Insel, die zu Indonesien gehört. Einer dieser leider so zahlreichen Orte auf dieser Welt, wo die Männer sich immer im Recht glauben. Dort lebt auch die Witwe Marlina. Eines Tages kommt ein Rocker vorbei, der meint, sie hätte bei ihm Schulden und ihr verkündet, dass sie demnächst ausgeraubt und vergewaltigt werden wird. Davor soll sie ihm und seiner Gang jedoch noch etwas Leckeres kochen. Marlina scheint wehrlos, aber sie sinnt auf Rache. So entsteht kein Spaghetti-Western, sondern ein „Hühnersuppe-Eastern“, viel beachtet in Cannes, da „wundersam und knallhart“ wie etwa Sonja Hartl von kino-zeit.de urteilt.

So., 4.2. - 17.15 UhrMi., 14.2. - 17.00 UhrSa., 17.2. - 21.30 UhrSa., 24.2. - 19.00 Uhr
66 Kinos
66 Kinos Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Philipp Hartmann | 98 min. | Dokfilm.
66 KINOS portraitiert einige von den 66 deutschen Filmtheatern, die Philipp Hartmann 2014/15 im Rahmen einer Kinotournee mit seinem vorherigen Film „Die Zeit vergeht wie ein brüllender Löwe“ besuchte, und lässt dabei vor den Augen des Zuschauers das vielschichtige Bild einer äußerst lebendigen und zugleich in diversen Umbrüchen befindlichen Kinolandschaft entstehen. Trotz vieler Gemeinsamkeiten – alle müssen etwa auf die Konsequenzen der Digitalisierung, auf sich wandelnde Sehgewohnheiten des Publikums oder auf wirtschaftliche Herausforderungen reagieren – zeigt sich, dass jedes Kino seine eigenen und immer stark vom Engagement der Kinobetreiber und -mitarbeiter gezeichneten Wege und Strategien findet, sich zu positionieren.

Die kaleidoskopartige und dramaturgisch klug konstruierte Betrachtung ganz unterschiedlicher individueller Orte, mit ihren jeweiligen Architekturen und alltäglichen Arbeitsabläufen, sowie der Menschen, die hinter diesen Kinos stehen, verdichtet sich zu einem Panorama der deutschen Kinolandschaft in ihrer ganzen Bandbreite – zwischen Filmclubs, kommunalen Kinos, Programmkinos und Multiplex-Palästen (sowie einer Reihe weiterer Orte, wo man miteinander und konzentriert Filme schaut).

Philipp Hartmanns Kinotour ist Aufhänger und nicht Thema dieser Momentaufnahme der deutschen Kinolandschaft. Man bereist diese freilich gemeinsam mit ihm – hörbar hinter der Kamera und spürbar in oft menschlich-sympathischen Begegnungen und Szenen mit den Kinomachern. Kleine liebevolle und bisweilen skurrile Beobachtungen am Wegesrand verorten zudem die Kinos in der Gesellschaft im gegenwärtigen Deutschland. Dies macht aus 66 KINOS auch einen persönlich geprägten Essay, der sich erfrischend von klassischen Talking-Heads-Dokus unterscheidet. Und nicht zuletzt wird in der Begeisterung und der Einsatzfreude der Kinomacher offenkundig: den Tod des Kinos muss man nicht befürchten. (flumenfilm)


Am 6.2. in Anwesenheit des Regisseurs Philipp Hartmann

Di., 6.2. - 19.30 UhrSo., 25.2. - 15.00 Uhr
Dinky Sinky
Dinky Sinky Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Mareille Klein | 95 min. | mit Katrin Röver, Till Firit, Ulrike Willenbacher | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Frida ist 36 Jahre alt und Sportlehrerin. Sie lebt schon eine Weile mit Tobias zusammen und wünscht sich nichts mehr als ein Kind von ihm. Aber es klappt damit einfach nicht, schließlich denkt sie sogar über künstliche Befruchtung nach. Doch genau jetzt macht Tobias mit ihr Schluss, für Frida bricht eine Welt zusammen. Was soll nun aus ihr noch werden? Muss sie wieder alles von vorne anfangen? Wer kann ihr helfen? Mareille Klein schuf daraus eine intelligente Beziehungskomödie mit dramatischen Elementen. Frau und auch Mann fühlen sich dabei schnell an manches aus dem eigenen Leben erinnert.

Am 8.2. mit Einführung und Publikumsgespräch durch Studierende der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Institut für Kunst, Musik und Medien)
unter der Seminarleitung von Andreas Meves (Dozent, Medienpädagoge und Filmemacher)



Do., 8.2. - 19.00 UhrFr., 9.2. - 19.15 UhrSa., 10.2. - 18.00 UhrSo., 11.2. - 19.15 Uhr
What We Do in the Shadows - 5 Zimmer Küche Sarg
What We Do in the Shadows - 5 Zimmer Küche Sarg Trailer
Neuseeland 2014 | Regie: Taika Waititi & Jemaine Clement | 85 min. | mit Taika Waititi, Jemaine Clement, Jonathan Brugh, Ben Fransham | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Eine nicht ganz ernst gemeinte „Dokumentation“, eher Komödie über das WG-Leben von Vampiren in der neuseeländischen Stadt Wellington. Dort leben gleich fünf von ihnen – ganz normal für eine Wohngemeinschaft dieser Art streiten sie sich übers Putzen, Staub- und Blutsaugen. Der älteste von ihnen kommt auf 8.000 Jahre, der andere ist ein Dandy ohne Spiegelbild, dann aber kommt noch ein Neuling hinzu, der alles Erlebte blutfrisch an Nichtvampire weiter erzählt. Ausgesprochen unterhaltsam, lakonisch, manchmal auch zum Schreien komisch - vielleicht der Studenten-Kultfilm dieses Jahrzehnts!

Fr., 9.2. - 21.00 UhrDi., 13.2. - 17.30 Uhr
Russisch Dok: Proshchenyi den' & Milana
Russisch Dok: Proshchenyi den' & Milana
Russland 2011/2013 | Regie: Dina Barinova & Madina Mustafina | 90 min. | Dokfilm | Original mit englischen Untertiteln.
Im Rahmen unserer Filmreihe RUSSISCH DOK präsentieren wir jeden Monat aktuelle Dokumentarfilme russischsprachiger FilmemacherInnen Die Filme werden in russischer Originalversion mit englischen Untertiteln vorgeführt. Für diese Reihe gilt ein Einheitspreis von € 2,50.


Im Februar zeigen wir:

PROSHCHENYI DEN’ (Shrove Day)
Regie: Dina Barinova, RU 2013, 31 min, OmeU.

MILANA
Regie: Madina Mustafina, RU 2011, 57 min, OmeU.

So., 11.2. - 17.30 Uhr
Ed Wood
Ed Wood Trailer
USA 1994 | Regie: Tim Burton | 127 min. | mit Johnny Depp, Martin Landau, Sarah Jessica Parker, Patricia Arquette | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
USA in den 50ern, Ed Wood jobbt sich durch und träumt zu werden wie Orson Welles, der beste Filmregisseur aller Zeiten. Er hat zwar dafür eigentlich so rein gar kein Talent, aber er gibt nicht auf, vielleicht liegt genau darin seine herausragende Fähigkeit. Jedenfalls will der Möchtegern-Regisseur, der zudem gerne Frauenkleider trägt, mit dem alternden Horror-Star Bela Lugosi groß herauskommen. Das kann nur scheitern. Aber natürlich nicht wirklich, denn Ed Wood wurde zur Kultfigur und dank ihm gelang Tim Burton ein Biopic mit Starbesetzung, für das er zwei Oscars erhielt. Gedreht mit großer Sympathie und hinreißenden Szenen.

Mo., 12.2. - 18.00 UhrMo., 26.2. - 21.15 Uhr
Plan 9 from Outer Space
Plan 9 from Outer Space Trailer
USA 1959 | Regie: Edward D. Wood Jr. | 79 min. | 35 mm | mit Bela Lugosi, Gregory Walcott, Mona McKinnon | engl. Originalfassung | FSK: 16.
Was tun, wenn kurz vor den Dreharbeiten der Hauptdarsteller verstirbt? Ed Wood, heute bekanntlich gehandelt als der schlechteste Filmregisseur aller Zeiten, nahm einen Ersatzmann, der sich immer einen Umhang vors Gesicht halten musste, da er dem Original, immerhin der Dracula Bela Lugosi, gar nicht ähnelte. Nur einer der unfreiwillig komischen Einfälle in diesem legendär missglückten Science-Fiction, in dem unter anderem ein Raumschiff auf einem Friedhof landet (was noch eine ganz gute Idee ist). Gerade dadurch aber ist der Film heute berühmter als viele andere, die eben nur gehobenes Mittelmaß bieten.
Mo., 12.2. - 20.30 UhrMo., 26.2. - 18.30 Uhr
Bride of the Monster
Bride of the Monster Trailer
USA 1955 | Regie: Edward D. Wood Jr. | 68 min. | 35 mm | mit Bela Lugosi, Tor Johnson, Tony McCoy | engl. Originalfassung | FSK: 16.
Nahe an einem Sumpf hat ein gewisser Dr. Vornoff ein Labor errichtet, in dem er aus einfachen Menschen atomare Superwesen erschaffen möchte. Lobo, sein so gutmütiger wie kräftiger Assistent, besorgt ihm das dafür notwendige Humanmaterial. Wenn es nichts taugt, wird es an ein Monster verfüttert, das vom Wissenschaftler gehalten wird. Die Lage eskaliert, als jäh eine junge Journalistin davon erfährt. Am Ende gibt es einen großen Knall, Ed Woods aussagekräftiger Kommentar zu den Gefahren des Atomzeitalters.

Mo., 12.2. - 22.00 Uhr
A Clockwork Orange
A Clockwork Orange Trailer
Großbritannien 1971 | Regie: Stanley Kubrick | 131 min. | mit Malcolm McDowell, Paul Farrell, Patrick Magee, Michael Bates | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der studentische Filmclub zeigt ein Meisterwerk des Proto-Punk: Alex und seine „Droogs“ sind eine bizarre Truppe, die durch die öden Vororte einer dystopischen Metropole ziehen und Gewaltorgien feiern. Bei einem Raubüberfall wird Alex gefasst und zu 14 Jahren Haft verurteilt. Mit der Aussicht auf eine vorzeitige Entlassung unterwirft er sich einer neuen Aversionstherapie, die ihn von allen Sex- und Gewaltgelüsten heilen soll – ihn gleichzeitig aber selbst zum wehrlosen Opfer macht. Ein filmisch brillanter Diskurs über eine hysterische Konsumkultur, die perverse Ästhetik der Gewalt und den freien Willen.


Mit Einführung von Lea Cloos & anschließendem Filmgespräch.

Sonderpreis für Studierende: 3,50 Euro!

Di., 13.2. - 19.30 Uhr
Ôtez-moi d'un doute - Eine bretonische Liebe
Ôtez-moi d'un doute - Eine bretonische Liebe Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Carine Tardieu | 100 min. | mit François Damiens, Cécile De France, Alice de Lencquesaing | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Erwan, ein kräftiger und gutmütiger Kerl in kariertem Hemd, mit Glatze und Bart weiß nicht, wer sein wahrer Vater ist. Diskret sucht er und findet den alten Joseph. Es stellt sich heraus, er ist es gewesen. Erwan beginnt ihn zu mögen. Derweil verliebt sich aber auch Erwan in Anna ohne zu ahnen, dass diese charmante Frau in Wahrheit seine Halbschwester ist, wie er bei einem gemeinsamen Besuch bei Joseph heraus findet. Zudem wird Erwan von seinem Adoptivvater verdächtigt.

Warmherzige und romantische Komödie, die dem Dauerthema der aktuellen Filmproduktion mit ihren mehr oder weniger verwickelten Familiengeschichten seine ganz besondere Nuance verleiht.

Do., 15.2. - 19.00 UhrSo., 18.2. - 11.00 UhrSo., 25.2. - 17.00 UhrFr., 2.3. - 21.30 UhrSo., 18.3. - 13.00 Uhr
Pihalla - Auf zu neuen Ufern
Pihalla - Auf zu neuen Ufern Trailer
Finnland 2017 | Regie: Nils-Erik Ekblom | 97 min. | mit Mikko Kauppila, Valtteri Lehtinen, Sami Huhtala | finnisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Nachdem der 17-jährige Miku bei einer Party beinahe die Wohnung seiner Eltern in Schutt und Asche gelegt hat, muss er zur Strafe für den Rest der Ferien mit ihnen ins Häuschen aufs Land. Es droht ein Sommer der Langeweile. Bis auf einmal der smarte und selbstbewusste Elias im Garten auftaucht und sich als Nachbar vorstellt. Während die Eltern mit ihren eigenen Problemen beschäftigt sind, erkunden die beiden Jungs die Gegend, hängen am See herum und trinken überteuertes Bier. Immer mehr lockt Elias den schüchternen Miku aus der sexuellen Reserve. Und dann endlich küsst er ihn! Auf einmal fühlt sich der Sommer für Miku so toll an, dass er am besten nie mehr endet …

In seinem Spielfilmdebüt erzählt Nils-Erik Ekblom mit viel Sinn für Situationskomik und einer Fülle an skurrilen Nebenfiguren von Coming-of-Age, Coming-out und dem Zauber des ersten großen Verliebtseins. In den Hauptrollen glänzen die beiden finnischen Shooting Stars Mikko Kauppila und Valtteri Lehtinen als ungleiches Liebespaar, das zusammen zu neuen, aber nicht zwangsläufig gemeinsamen Ufern aufbricht.

Mi., 21.2. - 21.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Regie: ???.
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"!
Welche Filmperle erwartet diesmal unser Publikum? Angekündigt ist "ein Meisterwerk der italienischen Filmkunst" – wie immer verbunden mit einem Glas Wein.

Referentinnen: Sonya Isaac und Gilda Hysaj

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 23.2. - 19.00 Uhr
Glen or Glenda
Glen or Glenda Trailer
USA 1953 | Regie: Edward D. Wood Jr. | 68 min. | 35 mm | mit Ed Wood, Bela Lugosi, Dolores Fuller | engl. Originalfassung | FSK: 16.
Ein sehr verstörender Film, überaus reich an Anekdoten über die Arbeitsbedingungen, darum sei hier ausnahmsweise aus dem Lexikon des internationalen Films zitiert: „Szenen aus dem Doppelleben eines bürgerlichen Mannes und Transvestiten werden mit rätselhaften Bildern eines diabolischen Wissenschaftlers und "Menschheitslenkers" sowie den Erklärungsversuchen eines Psychiaters zu einem bizarr-kuriosen Appell an mehr Toleranz und Verständnis verbunden. Ein billig und aufreizend schlecht "inszenierter" Film, der sich gelegentlich zu einer surrealen Eigendynamik aufschwingt und immerhin einige zeitgenössische Vorurteile über Transvestiten und Geschlechtsumwandlungen offenbart.“ Noch Fragen? Eben – und darum Kult!
Mo., 26.2. - 20.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 60 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 60 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2017/2018 | ca. 120 min. | Kurzfilme.
Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns gezeigt! Immer bunt, immer wild!

Mi., 28.2. - 19.30 Uhr
trustWHO - Wie krank ist die Weltgesundheitsorganisation?
trustWHO - Wie krank ist die Weltgesundheitsorganisation? Trailer
Deutschland, Österreich 2017 | Regie: Lilian Franck | 85 min. | Dokfilm | dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO gilt als eine der wichtigsten Institutionen zur globalen Bekämpfung von Epidemien und gesundheitsgefährdenden Risiken. Aber sie ist nicht unumstritten. Betrieb sie etwa bei der Verbreitung und Bedrohung durch die sogenannte Schweinegrippe übertriebene Panikmache, während sie wiederum bei Fukushima die Gefahren eher verharmloste? Vor allem aber, welchen Einfluss hat die Pharma-Industrie auf die WHO und gelingt es ihr, deren Arbeit zu steuern oder gar zu manipulieren? Lilian Franck hat dazu intensiv recherchiert und einen sehr aufschlussreichen Dokumentarfilm darüber gedreht.


Am 1.3. mit Einführung von:
Dr. med. Christiane Fischer,
Ärztliche Geschäftsführerin MEZIS e.V.
Mitglied des Deutschen Ethikrates.
Mit anschließendem Filmgespräch.


Do., 1.3. - 19.30 UhrSo., 4.3. - 13.00 UhrMo., 5.3. - 17.30 UhrDi., 6.3. - 19.15 UhrDi., 20.3. - 21.30 Uhr
Tereddüt - Clair obscur
Tereddüt - Clair obscur Trailer
Türkei, Deutschland, Polen, Frankreich 2017 | Regie: Yeşim Ustaoğlu | 105 min. | mit Ecem Uzun, Funda Eryiğit, Mehmet Kurtuluş, Okan Yalabık | türk. Original mit deutschen Untertiteln.
In eindrucksvollen Bildern erzählt der Film von der schicksalhaften Begegnung zweier türkischer Frauen aus unterschiedlichen Milieus. Sie stehen für die zwei Gesichter eines männerdominierten Landes - die moderne und die traditionelle Türkei. Auf den ersten Blick ganz unterschiedlich lebend, leiden doch beide auf ihre Weise unter männlich-aggressiver und der eigenen unterdrückten Sexualität. Für einen türkischen Film wirkt diese Offenheit mit zum Teil expliziten intimen Szenen überraschend und radikal. Speziell die schauspielerischen Leistungen von Ecem Uzun machen diesen Film berührend und verstörend zugleich.

Fr., 2.3. - 19.30 UhrSo., 4.3. - 11.00 UhrFr., 9.3. - 21.00 Uhr
SPK Komplex
SPK Komplex Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Gerd Kroske | 111 min. | Dokfilm | mit Lutz Taufer, Carmen Roll, Karl-Heinz Dellwo, Ewald Goerlich, Marieluise Becker-Busche, Hans Bachus, Alfred „Shorty“ Mährländer, Edgar Seitz, Kurt Groenewold, Wilhelm Gohl, Jürgen Schreiber, Dagmar Welker, Antonella Pizzamiglio.
Der Dokumentarfilm gibt Einblick in ein wenig bekanntes Kapitel westdeutscher Geschichte und zeigt ein Stück Universitäts- und Lokalgeschichte Heidelbergs: Das 1970 in Heidelberg gegründete Sozialistische Patientenkollektiv (SPK) begann als selbstorganisiertes Experiment des Arztes Wolfgang Huber mit Psychiatriepatienten. Durch zunehmende politische Einzelagitationen ("Die Krankheit zur Waffe machen") radikalisierte sich die kollektive Therapiegemeinschaft und endete in Strafprozessen bzw. Abtauchen weniger Mitglieder in die RAF.
Interviews mit ehemaligen Akteuren, Recherchen bei Behörden und Archiven zeichnen ein präzises Bild des „Deutschen Vor-Herbstes“.

Der Film feierte kürzlich seine Weltpremiere auf der Berlinale.

Am 15.4. Preview in Anwesenheit des Regisseurs Gerd Kroske und des Protagonisten Ewald Goerlich!


So., 4.3. - 18.00 UhrSo., 15.4. - 19.00 UhrDo., 19.4. - 19.00 UhrSo., 22.4. - 11.00 UhrMo., 23.4. - 19.00 UhrDi., 24.4. - 21.15 UhrDi., 1.5. - 19.00 UhrSo., 6.5. - 15.00 UhrSo., 20.5. - 14.30 UhrSo., 24.6. - 14.30 Uhr
Living in Emergency - Mit Ärzte ohne Grenzen im Einsatz
Living in Emergency - Mit Ärzte ohne Grenzen im Einsatz Trailer
USA 2008 | Regie: Mark Hopkins | 93 min. | Dokfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Der Dokumentarfilm bietet einen bisher einmaligen Blick ins Innerste der Arbeit von Ärzte ohne Grenzen. Der Autor, Mark Hopkins, begleitet drei Ärzte und eine Ärztin, die inmitten von Bürgerkriegen Hunderten von Patienten und Patientinnen gegenüber stehen, die dringend ihre Hilfe benötigen. Es sind keine Helden, die dort gezeigt werden. Auch wenn sie manchmal Heldentaten vollbringen. Sie haben Angst, wenn in ihrer Nähe geschossen wird. Sie verzweifeln angesichts des Leids, das sie sehen. Sie leiden unter Schlafmangel und erkennen: Wenn ich nicht helfe, hilft niemand. Die Schauplätze sind Liberia und die Demokratische Republik Kongo. Dieser Dokumentarfilm ist eine kritische Auseinandersetzung mit der humanitären medizinischen Hilfe an Kriegsschauplätzen. Ungeschönt zeigt Filmemacher Hopkins die Schwierigkeiten und Dilemmata auf, mit denen die Mitarbeitenden von Ärzte ohne Grenzen bei ihren Einsätzen unter extremen Bedingungen oft konfrontiert sind.

Die Protagonisten sind höchst unterschiedlich: Der 26-jährige australische Arzt Davinder Gills verzweifelt fast angesichts der beschränkten Mittel, die ihm in einer abgelegenen Klinik im liberianischen Busch zur Verfügung stehen, obwohl er auch dort viele Leben rettet. Der amerikanische Chirurg Thomas Krueger gönnt sich kaum eine Pause, um möglichst viele Notfälle zu operieren. Kiara Lepora, eine erfahrene Mitarbeiterin aus Italien, hält mit ihrer ganzen dynamischen Persönlichkeit die Spannungen in ihrem Team unter Kontrolle. Der Arzt Christopher Brasher wiederum denkt darüber nach, mit der Arbeit als humanitärer Helfer aufzuhören. Mitten im Chaos muss jeder seinen eigenen Weg finden und mit der Realität des Projektalltags zurechtkommen: den Herausforderungen vor Ort und den schweren Entscheidungen, aber auch den Grenzen, die der Idealismus hier erfährt.

Im Anschluss an den Film gibt es Gelegenheit zur Diskussion mit einem Projektmitarbeiter
oder einer Projektmitarbeiterin von Ärzte ohne Grenzen.

Der Eintritt ist frei.
(Keine Reservierungen möglich!)


Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières ist eine private, internationale humanitäre Hilfsorganisation. Wenn Menschen in Krisengebieten oder nach Naturkatastrophen Hilfe zum Überleben brauchen, werden die Teams von Ärzte ohne Grenzen aktiv. Derzeit gibt es medizinische Programme in rund 70 Ländern.

Mo., 5.3. - 19.30 Uhr
Das Milan Protokoll
Das Milan Protokoll Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Peter Ott | 100 min. | mit Catrin Striebeck, Christoph Bach, Samy Abdel Fattah, Erol Afşin u.v.a. | dt./engl./arab./kurd. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Nach dem Greifvogel Milan heißt eine deutsche Panzerabwehrrakete, kompakt und leicht, begehrt im irakisch, kurdisch, syrischen Grenzgebiet. Dort arbeitet auch Martina, Ärztin aus Deutschland, sie hilft Verwundeten, fährt deshalb oft auch über die Grenze nach Syrien. Dabei wird sie eines Tages entführt von einer Gruppe, die der IS nahe zu stehen scheint. Sie wird festgehalten, körperlich und seelisch gequält, immer wieder verhört, dabei brechen auch ihre bisherigen Wertvorstellungen von gut und böse immer mehr zusammen. Ihre Situation wird besonders brisant, als der BND interveniert. Sehr packender Polit-Thriller.


Am 7.3.
in Anwesenheit des Regisseurs Peter Ott.


Mi., 7.3. - 19.30 UhrFr., 16.3. - 19.00 UhrSo., 25.3. - 11.00 UhrMi., 28.3. - 21.15 Uhr
Die göttliche Ordnung
Die göttliche Ordnung Trailer
Schweiz 2017 | Regie: Petra Volpe | 97 min. | mit Marie Leuenberger, Max Simonischek, Rachel Braunschweig | schweizerdeutsches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
1971 sind in Appenzell die Auswirkungen von 1968 noch nicht angekommen, es bleibt noch beschaulich, noch. Aber eine junge Frau beginnt dafür zu kämpfen, dass den dortigen Frauen erlaubt werde, endlich auch wählen zu dürfen. Abstimmen müssen darüber zunächst aber die Männer. Konflikte sind naturgemäß die Folge, sie gehen quer durch die Familie, aber längst Überfälliges setzt sich auch in Appenzell irgendwann durch. Sympathisch gemütlich erzählt ist „Die göttliche Ordnung“ nicht nur in der Schweiz ein großer Publikumserfolg, auch bei uns sind viele Besucherinnen von der Vitalität der Protagonistinnen äußerst angetan.

Kooperationsveranstaltung mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg
im Rahmen der Veranstaltungsreihe "100 Jahre Frauenwahlrecht".
Do., 8.3. - 19.30 Uhr
古里 - Furusato - Wunde Heimat
古里 - Furusato - Wunde Heimat Trailer
Deutschland, USA, Japan 2015 | Regie: Thorsten Trimpop | 94 min. | Dokfilm | japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Gründe zu bleiben: Das japanische Wort „Furusato“ steht für das, was wir im Deutschen mit „Heimat“ bezeichnen. „Furusato“ wird am häufigsten genannt, weswegen die 57000 Einwohner der japanischen Stadt Minamisoma nicht fortziehen, obwohl der Ort seit der Atomkatastrophe von Fukushima radioaktiv hoch belastet ist. Thorsten Trimpop hat nun einige der Menschen dort, viele sind gesundheitlich angegriffen, porträtiert. Es entstand dabei ein sehr differenziertes Bild der Situation, denn einige wollen nicht fortziehen, finden es gar unverantwortlich, andere wiederum sind materiell gar nicht dazu in der Lage.


Am 14.3. mit anschließendem Filmgespräch. Diskussionsgast:
Herbert Würth, Pressesprecher Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim

Fr., 9.3. - 17.00 UhrSa., 10.3. - 16.00 UhrSo., 11.3. - 18.15 UhrMi., 14.3. - 19.30 UhrSo., 18.3. - 17.15 Uhr
Kampf um Tibet
Kampf um Tibet
Deutschland 2013 | Regie: Shi Ming, Thomas Weidenbach | 52 min. | Dokfilm | voice over deutsche Fassung.
Von den Ereignissen in dem seit 1950 von China besetzten Tibet erfährt die Weltöffentlichkeit immer weniger, obwohl die Situation inzwischen sämtliche Staaten betrifft, deren Flüsse in Tibet entspringen. Neue Konfliktherde sind entstanden, die eines Tages noch die gesamte Welt beschäftigen werden. Chinas Metropolen und Industrie benötigen immer mehr Strom und Wasser - und beides soll in Zukunft aus gigantischen Wasserbauprojekten in Tibet kommen. Zum ersten Mal äußern sich im Film vor allem Chinesen zum Tibet-Konflikt: Schriftsteller, Historiker und Wissenschaftler. Sie zeigen ein Bild von Tibet, das es so noch nie zu sehen gab.


Mit freundlicher Unterstützung der TID-Regionalgruppe, Heidelberg. Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Gespräch statt.




Sa., 10.3. - 20.00 Uhr
Die Rückkehr der Atomkraft - Atomin paluu - Return of the Atom
Die Rückkehr der Atomkraft - Atomin paluu - Return of the Atom Trailer
Finnland, Deutschland 2015 | Regie: Mika Taanila, Jussi Eerola | 110 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach der Katastrophe von Tschernobyl 1986 wurde in Europa zunächst kein neues Atomkraftwerk mehr gebaut. 2005 jedoch begann auf der finnischen Halbinsel Olkiluoto das französische Unternehmen Areva ein AKW modernsten Typs zu errichten, das bis heute aber noch nicht in Betrieb gegangen ist. Der Grund sind natürlich die explodierenden Kosten und permanente Verzögerungen der Bauarbeiten. Der Widerstand in der Bevölkerung gegen dieses Großprojekt ist auffallend gering, da sehr viele vor Ort dabei einen Job gefunden haben. Dokumentation einer realen Groteske, nicht ohne finnischen Witz. Natürlich drängen sich Parallelen auf.

So., 11.3. - 16.00 UhrMi., 14.3. - 17.30 UhrSo., 18.3. - 15.00 Uhr
To Be or Not to Be - Sein oder Nichtsein
To Be or Not to Be - Sein oder Nichtsein Trailer
USA 1942 | Regie: Ernst Lubitsch | 109 min. | mit Carole Lombard, Jack Benny, Robert Stack | dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Der studentische Filmclub Heidelberg zeigt eine gelungene Gratwanderung zwischen Witz und Ernsthaftigkeit in Zeiten des Nationalsozialismus. Ernst Lubitschs Komödie "To Be or Not to Be“(1942) erzählt von einem besetzten Warschau, in dem eine mutige Theatergruppe, ihr selbstverliebtes Starduo und ein patriotischer Pilot den Nazis mit viel Einfallsreichtum und Charme trotzen. Während des Krieges entstanden, besticht der Film durch zahlreiche Running Gags, clevere Dialoge und pointierter Politsatire. Oder wie die amerikanischen Kritiker damals den Lubitsch Touch zusammenfassten: naughty, but nice.

Mit Einführung von David Bernardy
und anschließendem Filmgespräch.

Sonderpreis für Studierende: 3,50 Euro!

Di., 13.3. - 19.30 Uhr
Haus ohne Dach
Haus ohne Dach Trailer
Deutschland, Kurdistan Regional Government (Irak) 2016 | Regie: Soleen Yusef | 117 min. | mit Mina Özlem Sağdıç, Sasun Sayan, Murat Seven, Wedad Sabri | deutsch/kurdisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Die Geschwister Alan, Jan und Liya sind zwar in der Stadt Duhok im kurdischen Teil Iraks geboren, wuchsen aber in Stuttgart auf. Als ihre Mutter stirbt, wollen sie deren letzten Willen erfüllen, nämlich in ihrer kurdischen Heimat begraben zu werden neben ihrem Ehemann, der einst im Irakkrieg getötet wurde. Die Reise dorthin ist beschwerlich, die dortige Verwandtschaft verwahrt sich gegen das Vorhaben. Zudem zeigt sich den Geschwistern, wie fremd ihnen die Region mittlerweile geworden ist, auch ihre Beziehungen untereinander geraten darüber in eine Krise. Sehr einfühlsam gelang Soleen Yusef, die ebenfalls aus dieser Gegend stammt, ein wichtiger Beitrag für das kurdische Kino.


Am 19.3. in Anwesenheit des Hauptdarstellers Murat Seven.

Mo., 19.3. - 19.30 UhrMi., 21.3. - 19.00 UhrSo., 25.3. - 21.15 Uhr
Nowitzki. Der perfekte Wurf.
Nowitzki. Der perfekte Wurf. Trailer
Deutschland 2013 | Regie: Sebastian Dehnhardt | 105 min. | Dokfilm | mit Dirk Nowitzki, Holger Geschwindner, Kobe Bryant, Michael Finley | dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Basketball: man darf dabei auch an unsere MLP Academics denken, aber meist denkt man an Dirk Nowitzki, den 2,13 Meter großen Mann aus Würzburg, der den Sport rund um den hängenden Korb zumindest aus deutscher Sicht exemplarisch verkörpert. Sebastian Dehnhardt hat für sein Porträt viel Archivmaterial verwendet, dabei lässt er Familienmitglieder ebenso wie Mitspieler zu Wort kommen. Besonders interessiert ihn jedoch Nowitzkis langjähriger Mentor Holger Geschwindner. Dadurch zeigt sich Nowitzkis Werdegang von der einstigen Schulturnhalle bis zum Gewinn der NBA-Meisterschaft mit den Dallas Mavericks 2011.

Eintrittspreis: 5 Euro

Die Zweitliga-Basketballer der MLP Academics Heidelberg laden zum gemeinsamen Kino-Event ein. Mehr Infos zum Klub unter
www.mlp-academics-heidelberg.de



Di., 20.3. - 18.30 Uhr
Video-Workshop für Jugendliche
Schnupperworkshop am 24.3. im Karlstorkino : Wie mache ich einen Kurzfilm?

Schnupperworkshop am 24.3. von 14 Uhr bis 18 Uhr im Karlstorkino Heidelberg

Der Verein LuCa Heidelberg e.V. lädt Euch herzlich ein, die wichtigsten Schritte beim Filmemachen kennen zu lernen.
Der Kurs ist kostenlos, für alle offen und sowohl für Anfänger*innen als auch für Fortgeschrittene geeignet.

Bringt gerne Eure Kameras und Smartphone mit, wir werden aber auch Kameras vor Ort haben.

Ausserdem wichtig: Angemessene und wetterfeste Kleidung!

Anmeldung erwünscht

über E-Mail: videoworkshop@posteo.de
oder Telefon: 0177 - 368 9721

Wir freuen uns auf Euch und Eure Ideen!

http://videoworkshop.org

Sa., 24.3. - 14.00 Uhr
Beyond Words - Pomiędzy slowami
Beyond Words - Pomiędzy slowami Trailer
Niederlande, Polen, Frankreich 2017 | Regie: Urszula Antoniak | 85 min. | mit Andrzej Chyra, Jakub Gierszal, Christian Löber | poln./dt. Original mit englischen Untertiteln.
Der Film Beyond Words (pol. Pomiędzy Słowami) von Urszula Antoniak, einer seit über zwanzig Jahren in Holland lebenden polnischen Regisseurin, befasst sich mit der existenziellen Dimension der Emigration. Der Hauptprotagonist des Films, der 28-jährige Michael (Jakub Gierszał) ist ein aus Polen stammender erfolgreicher Berliner Anwalt. Michael ist in den höchsten Etagen der deutschen Gesellschaft angekommen. Er steht seinem Chef und seinem besten Freund Franz (Christian Löber) in Nichts nach. Eines Tages platzt in Michaels geordnetes Leben sein bis dato ihm unbekannter Vater Stanisław (Andrzej Chyra). Vater und Sohn verbringen nur ein Wochenende miteinander. Zeit genug, bei Michael eine Identitätskrise auszulösen, die ihn dazu bewegt, über Herkunft und Menschenrechte jenseits des juristischen Jargons
neu nachzudenken.
In atmosphärischen Schwarzweißbildern des holländischen Kameramannes Lennert Hilleges (Beste Kamera beim 42. Festival des Polnischen Films in Gdynia/Polen) erzählt der Film eine universelle Geschichte, aktueller denn je.

Mit anschließendem Filmgespräch.

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Von 14 bis 18 Uhr lädt LuCa HD e.V. ein zu einem Videoworkshop für Jugendliche. Weitere Infos und Anmeldung unter: www.videoworkshop.org und videoworkshop@posteo.de.
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Kooperationsveranstaltung mit Wawel e.V., LuCa Heidelberg e.V., Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien der Uni Heidelberg im Rahmen der "Internationalen Wochen gegen Rassismus" des Interkulturellen Zentrums Heidelberg.

Sa., 24.3. - 19.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Regie: ???.
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"!
Welche Filmperle erwartet diesmal unser Publikum? Angekündigt ist "eine hoch vergnügliche schwarze Komödie aus Finnland" – wie immer verbunden mit einem Glas Wein.

Referent: Michael Paschirbe


Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 30.3. - 19.00 Uhr
Der Hauptmann
Der Hauptmann Trailer
Deutschland, Frankreich, Polen 2017 | Regie: Robert Schwentke | 119 min. | mit Max Hubacher, Frederick Lau, Milan Peschel | FSK: 16.
In den letzten Kriegstagen findet der als Deserteur verfolgte Soldat Willi Herold in einem verlassenen Militärfahrzeug eine Hauptmannsuniform. Dadurch ermächtigt er sich, das Emslandlager zu kommandieren und dort und im Umland mindestens 172 Menschen zu ermorden. Nach Kriegsende von der britischen Militärregierung angeklagt, wurde der Kriegsverbrecher, bekannt als „Henker vom Emsland“, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Dessen Geschichte voll unfassbarer Absurdität inszenierte Robert Schwentke als Schwarz-Weiß Drama mit beharrlichem Blick in das Innenleben der Täter.

So., 1.4. - 14.30 UhrMo., 2.4. - 11.00 UhrDi., 3.4. - 19.00 UhrSo., 29.4. - 15.00 Uhr
Nelyubov - Loveless
Nelyubov - Loveless Trailer
Russland, Frankreich, Belgien, Deutschland 2017 | Regie: Andrey Zvyagintsev | 127 min. | mit Maryana Spyvak, Alexey Rozin, Matvey Novikov | russisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ein vielleicht sehr typisches Mittelstandsehepaar im heutigen Russland hat sich längst völlig auseinandergelebt. Hauptthema ihrer permanenten lautstarken Auseinandersetzungen ist vor allem ihr zwölfjähriger Sohn, der immer wieder auch zum Zeugen ihrer Streitigkeiten wird. Dann zieht er sich in sein Zimmer zurück und weint leise. Aber eines Tages läuft er davon und ist spurlos verschwunden. Nun muss das Ehepaar handeln, die örtliche Polizei hat an der Suche jedoch wenig Interesse. Doch es gibt eine Spur zu einem verfallenen Haus. Der Regisseur von Meisterwerken wie „Leviathan“ beweist auch mit „Loveless“ sein Gespür für kraftvolle Dramatik und glaubwürdige Psychologie. Darum wurde auch „Loveless“ seitens der Kritik gefeiert und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, etwa wurde er für den Oscar als besten ausländischen Film nominiert.
So., 1.4. - 19.00 UhrMo., 2.4. - 21.15 UhrFr., 6.4. - 19.00 UhrSo., 8.4. - 11.00 UhrMi., 11.4. - 19.00 UhrSo., 15.4. - 16.15 Uhr
Laurin
Laurin Trailer
Deutschland, Ungarn 1989 | Regie: Robert Sigl | 84 min. | mit Dóra Szinetár, Brigitte Karner, Károly Eperjes | FSK: 16.
1901, in einem Dorf an der Nordseeküste. Dort lebt die neunjährige Laurin. Sie ist Vollwaise, ihre Eltern kamen ums Leben. Auf dem Berg droben steht eine Burgruine – und immer verschwinden unter mysteriösen Umständen Knaben aus dem Dorf, es muss ein Räuber umgehen, der es auf sie abgesehen hat. Laurin beginnt zu phantasieren und ihre Phantasien nehmen mehr und mehr überhand. Tief verpflichtet der schwarzen Romantik gelang damals dem jungen Regisseur ein Horrorfilm der Sonderklasse, ungemein stilsicher, ungemein stimmungsvoll. Ein geheimnisvolles Geschenk, ihn jetzt wieder sehen zu dürfen.

Fr., 6.4. - 21.30 UhrMo., 30.4. - 19.30 Uhr
Augenblicke 2018 - Kurzfilme im Kino
Augenblicke 2018 - Kurzfilme im Kino
Regie: diverse | ca. 100 min. | Kurzfilme.
Wir zeigen Ihnen in der 26. Ausgabe der AUGENBLICKE zehn kleine (Meister-)Werke unterschiedlicher Genres und mit sehr unterschiedlichen Themen und Inhalten, zum Beispiel: Sich endlich selbst sichtbar machen! (WERT DER ARBEIT), Menschen aus dem Meer retten (MAYDAY RELAY), ein Onlinedate, das zur realen Grenzerfahrung führt (ICH HAB NOCH AUFERSTEHUNG), skurrile Gestalten auf einer Rolltreppe als gesellschaftlicher Spiegel (ROLLTREPPE), universale Zugehörigkeit (HOW LONG NOT LONG), Opas Erbe mit allen Seiten der Medaille (DER BÄR), eine Miniatur über Liebe, Abschied und den Lauf des Lebens (DER ALTE MANN UND DER VOGEL), das Gasthaus ist inzwischen ein Flüchtlingsheim – andere Begegnungen (Die HERBERGE) und Oma versaut’s mit der digitalen Pferdefarm (PONYHOF).

Einführung: Dr. Almut Rumstadt, Weiterbildungsreferentin Bildungszentrum Heidelberg

Kooperationsveranstaltung mit dem Bildungszentrum Heidelberg.

Sa., 7.4. - 19.30 Uhr
Russisch Dok: Vozkhozhdenie - Aufstieg
Russisch Dok: Vozkhozhdenie - Aufstieg
Russland 2008 | Regie: Pavel Medvedev | 50 min. | Dokfilm | Original mit englischen Untertiteln.
Die Eroberung des Weltalls durch die Menschen. Erste Experimente mit Tieren und Menschen, geglückte Raketenstarts, Rückschläge. Die Geschichte der Raumfahrt, montiert aus kaum bekanntem bis spektakulärem Archivmaterial aus UdSSR, USA und China. Ein assoziativer Abgesang auf ambitionierte Aufstiegsträume. „Ein Film darüber, dass nationale, politische und staatliche Ambitionen jegliche vernünftigen Überlegungen beiseite wischen“, so Regisseur Pavel Medvedev.

Einheitspreis: 2,50 Euro.

So., 8.4. - 15.00 Uhr
Sandmädchen - Zum Weltautismustag am 2.4.
Sandmädchen - Zum Weltautismustag am 2.4. Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Mark Michel / Buch: Mark Michel & Veronika Raila | 84 min. | Dokfilm.
Während Veronika Raila komplett auf fremde Hilfe angewiesen ist, um ihr Leben zu führen, entfaltet ihr Innenleben eine überbordende Kraft. Die junge Autorin, die weder laufen noch sprechen kann, führt uns in die Welt ihrer Gedanken und Gefühle – voller Poesie und Feinsinn. Im Kindesalter wurde ihr ein Intelligenzquotient von Null attestiert. Heute studiert sie und kann sich mittels gestützter Kommunikation mitteilen. Das dokumentarische Essay nimmt den Zuschauer mit auf eine filmische Reise hinein in die faszinierende Welt der Veronika Raila.

In Zusammenarbeit mit Autismus Nordbaden-Pfalz e.V.

Im Anschluss besteht Gelegenheit zu Diskussion und Gedankenaustausch

Der Eintritt ist frei.
(Keine Reservierungen möglich!)

So., 8.4. - 16.30 Uhr
Wildes Herz
Wildes Herz Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Charly Hübner, Sebastian Schultz | 90 min. | Dokfilm | mit Jan "Monchi" Gorkow, Kai Irrgang, Olaf Ney, Christoph Sell, Max Bobzin, Jacobus North, Michael Ebert, Jürgen Hingst | FSK: 12.

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Am 10.4. in Anwesenheit des
Regisseurs Charly Hübner.
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„Alles auf Rausch“: Feine Sahne Fischfilet gilt als eine der zur Zeit wichtigsten deutschen Punkbands, unlängst waren sie auch in Heidelberg zu erleben. Die Gruppe aus Mecklenburg-Vorpommern hat sich in ihrer Musik aber auch darüber hinaus durch ihren Kampf gegen Rechtsradikalismus und Rassismus profiliert, pflegt aber auch mit Nachdruck ihre Verbundenheit zu ihrer Heimat. Charly Hübner, bislang vor allem angesagt als Schauspieler, hat sie nun porträtiert, dabei steht insbesondere der Frontman Jan "Monchi" Gorkow im Vordergrund. Aber viel feine Musik gibt es auch.


Am 10.4. in Anwesenheit des
Regisseurs Charly Hübner.


Di., 10.4. - 19.30 UhrDo., 12.4. - 21.00 UhrFr., 13.4. - 21.30 UhrSa., 14.4. - 21.30 UhrDi., 17.4. - 17.30 UhrMi., 18.4. - 19.30 UhrSo., 6.5. - 17.15 UhrMo., 7.5. - 21.30 UhrSo., 20.5. - 17.00 UhrFr., 1.6. - 21.45 UhrFr., 22.6. - 21.45 Uhr
Je me tue à le dire - Wenn ich es oft genug sage, wird es wahr!
Je me tue à le dire - Wenn ich es oft genug sage, wird es wahr! Trailer
Belgien, Frankreich 2016 | Regie: Xavier Seron | 87 min. | mit Jean-Jacques Rausin, Myriam Boyer, Serge Riaboukine, Fanny Touran | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Michel wird irgendwann sterben, das ist klar, aber bis dahin ist noch viel Zeit zum durchdrehen. Michels Mutter hat ihr Arzt gesagt, dass sie sterben wird, daher hat sie sich entschieden zu leben. Und Leben heißt für Michels Mutter, dass sie ihre Katzen füttern muss und Sekt trinken, als ob es Champagner wäre. Dabei soll Michel ihr helfen.
Das bärenstarke Debüt von Xavier Seron lässt einen gleichzeitig in schallendes Gelächter ausbrechen und leise schniefen vor Herzeleid, randvoll mit herrlichen absurden Situationen und mit liebenswerten Personen.
Do., 12.4. - 19.00 UhrSo., 15.4. - 11.00 UhrMo., 16.4. - 19.00 UhrSa., 28.4. - 21.45 Uhr
Überraschungsfilm von Agnès Varda
Überraschungsfilm von Agnès Varda
© Foto aus dem Film
Frankreich | Regie: Agnès Varda | frz. Original mit deutschen Untertiteln.
Lassen Sie sich überraschen, welchen bezaubernden Film von Agnès Varda wir Ihnen im Rahmen unseres Monatsschwerpunktes "Frauen hinter der Kamera" am Samstag, 14. April um 19.30 Uhr stolz präsentieren dürfen.

Karten-Vorverkauf wird empfohlen!

Sie können Tickets direkt an der Kinokasse kaufen oder auch online bequem von zuhause.



Sa., 14.4. - 19.30 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt Trailer
Es wird „gesneaked“ und „gepeaked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. In den folgenden Monaten laufen die Titel dann im regulären Programm. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

Eintrittspreis: 5 Euro

Mo., 16.4. - 21.00 Uhr
パプリカ - Paprika
パプリカ - Paprika Trailer
Japan 2006 | Regie: Satoshi Kon | 87 min. | mit Megumi Hayashibara, Toru Furuya | japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der studentische Filmclub zeigt Satoshi Kons letzten Anime "Paprika", einen farbenfrohen, surrealistischen und visuell beeindruckenden Science-Fiction Thriller. Ein revolutionäres Gerät, der D.C. Mini, erlaubt es Therapeuten, in die Träume ihrer Patienten einzudringen und sie aufzuzeichnen. Als der Prototyp gestohlen und von "Traumterroristen" missbraucht wird, um andere Menschen zu kontrollieren, tun sich eine Therapeutin und ein Ermittler zusammen, um das Gerät zu finden, während sich Traum und Realität immer weniger auseinanderhalten lassen...


Mit Einführung von Nikias Herzhauser
und anschließendem Filmgespräch.

Sonderpreis für Studierende: 3,50 Euro!

Di., 17.4. - 19.30 Uhr
Sameblod - Das Mädchen aus dem Norden
Sameblod - Das Mädchen aus dem Norden Trailer
Schweden, Norwegen, Dänemark 2016 | Regie: Amanda Kernell | 110 min. | mit Cecilia Sparrok, Erika Sparrok, Maj Doris Rimpi | Schwedisch-Samisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Schweden in den 30er Jahren: Elle Marja gehört dem Volk der Samen, den Ureinwohnern Lapplands, an. Ehrgeizig und stolz wie sie ist, kann sie die tagtäglichen Herabsetzungen und Pöbeleien, denen sie und ihre samischen MitschülerInnen in der Schule ausgesetzt sind, nicht länger ertragen. Nach einer rassenbiologischen Untersuchung und dem demütigenden Überfall der Nachbarsjungen beschließt sie, dass sie keine Sámi mehr sein will. Doch mit ihrer Flucht in die Universitätsstadt Uppsala muss sie sich auch von ihrer Schwester und der Familie endgültig lösen. Packende Coming-of-Age-Geschichte und universelles Drama um die Diskriminierung von Minderheiten - unbedingt im Original sehen!


Am 20.4. mit Einführung von:

Prof. Dr. Wolfgang U. Eckart, Medizinhistoriker.

Mit anschließendem Filmgespräch.


Do., 19.4. - 21.15 UhrFr., 20.4. - 19.00 UhrSo., 22.4. - 13.15 UhrSo., 29.4. - 11.00 Uhr
ALICE GUY-BLACHÉ: Kurzfilme (1896 - 1912)
ALICE GUY-BLACHÉ: Kurzfilme (1896 - 1912)
Regie: Alice Guy | 20 min.
La Fée aux Choux, FR 1896
A Sticky Woman, FR 1906
Les Résultats du féminisme,FR 1906
Making an American Citizen, USA 1912
Dauer gesamt ca. 20 min

Vier Kurzfilme von Alice Guy: Angefangen bei der Fee, die Kinder aus Kohlköpfen zaubert, über klebrige Frauenzungen, bis hin zur Vertauschung der Geschlechterrollen und der wundersamen Wandlung eines Immigranten zum vorbildlichen amerikanischen Ehemann.
Sa., 21.4. - 17.00 Uhr
LOIS WEBER: Suspense (USA 1913)
LOIS WEBER: Suspense (USA 1913)
USA 1913 | Regie: Lois Weber | 10 min.
Experimenteller Kurzfilm von und mit Lois Weber, der seinem Titel alle Ehre macht und mit grandiosen filmtechnischen Einfällen glänzt.
Sa., 21.4. - 18.00 Uhr
LOIS WEBER: Where Are My Children? (USA 1916)
LOIS WEBER: Where Are My Children? (USA 1916)
USA 1916 | Regie: Lois Weber | 62 min. | mit Tyrone Power, Marie Walcamp, Mary MacLaren.
Der Anwalt Richard Walton betrachtet interessiert seinen neuen Fall: Der Arzt Dr. Homer steht wegen der Verbreitung von Informationen zur Empfängnisverhütung vor Gericht. Der Reformer und Verfechter der Geburtenkontrolle schildert eindrücklich das Elend der Massen. Walton selbst ist bedrückt über seine eigene Kinderlosigkeit und ahnt nicht, dass seine Frau bereits mehrere Abtreibungen hat vornehmen lassen. Als Mrs. Waltons Bruder die Tochter der Haushälterin schwängert und sie zu dem illegalen Eingriff zwingt, kommt es zur Katastrophe.

Auf dem Höhepunkt der Debatten um Geburtenkontrolle in den USA entdeckt auch der Film das Thema für sich. Lois Weber, zu dieser Zeit Amerikas erfolgreichste und bekannteste Regisseurin, versucht damit das Medium selbst als gleichberechtigten Diskussionspartner zu etablieren.
Sa., 21.4. - 19.00 Uhr
FRANCES MARION: The Wind (USA 1928)
FRANCES MARION: The Wind (USA 1928)
USA 1928 | Regie: Victor Sjöström | 95 min. | Drehbuch: Frances Marion | mit Lillian Gish, Lars Hanson, Montagu Love, Dorothy Cumming.
Unablässig peitscht der Wind Sand gegen das Fenster des Zuges. Ein stetes und wildes Drohen der Natur einzubrechen, hereinzukommen. „Der Wind macht einen wahnsinnig hier – besonders die Frauen.“ Diese Warnung ist an Letty gerichtet, eine verarmte junge Frau, auf dem Weg nach Westen zu ihrem Cousin Beverly und seiner Familie. Sie findet dort zwar ein neues Zuhause und mehr als einen Verehrer, doch die karge Landschaft und vor allem der stetige Wind sind ihr unheimlich. Schnell zeigt sich, dass Beverlys Frau eifersüchtig ist und Letty aus dem Haus haben will, sodass diese gezwungen ist ihren Nachbarn Lige zu heiraten. Völlig allein, mit einem Mann, den sie nicht liebt, ist Letty dem Wind ausgeliefert.

Lillian Gish hatte die Idee Dorothy Scarboroughs Roman für den Film zu adaptieren und Frances Marion, zweifache Oscar-Gewinnerin, schrieb das Drehbuch. Für Victor Sjöström ist es einer seiner letzten Filme in Hollywood.
Sa., 21.4. - 21.00 Uhr
GERMAINE DULAC: L'invitation au voyage (FR 1927)
GERMAINE DULAC: L'invitation au voyage (FR 1927)
Frankreich 1927 | Regie: Germaine Dulac | 39 min. | mit Emma Gynt, Raymond Dubreuil.
Eine verheiratete Frau trifft in einer Bar auf einen Marineoffizier. Gemeinsam geben sie sich zu den Klängen der Musik einer erotischen Traumreise hin. Poetischer Bilderreigen der französischen Avantgarde-Regisseurin und Filmtheoretikerin Germaine Dulac nach einem Gedicht von Charles Baudelaire.

So., 22.4. - 17.00 Uhr
MAYA DEREN: Meshes of the Afternoon (USA 1943)
MAYA DEREN: Meshes of the Afternoon (USA 1943)
USA 1943 | Regie: Maya Deren, Alexander Hammid | 14 min. | mit Maya Deren, Alexander Hammid.
Ein intensiver, betörender Film über eine Frau, die sich das Leben nimmt. Surrealistisch rätselhaft, doch visuell stimmig, löst der lyrische Stil eine Fülle an Impressionen aus. Von Orientierungslosigkeit und Schwindel bis hin zu Trauer und Wahnsinn. Maya Derens Meisterwerk gilt als einer der ersten und wichtigsten amerikanischen Avantgardefilme.
So., 22.4. - 18.00 Uhr
MABEL NORMAND: Mickey (USA 1918)
MABEL NORMAND: Mickey (USA 1918)
USA 1918 | Regie: F. Richard Jones, James Young | 93 min. | mit Mabel Normand, Wheeler Oakman, Lew Cody, Minnie Devereaux.
Wo Mickey auftaucht, herrscht Chaos. Ihr Ziehvater Joe ist ständig in Sorge um sie, sei es, dass sie gerade mit ihrem Hund die ganze Siedlung aufscheucht oder scheinbar in einen Schacht gefallen ist. Mickey, sympathisch frech und unerzogen, genießt ihre Freiheit in einer kleinen Hütte bis sie zu ihrer Tante in die Stadt ziehen soll, um eine Dame zu werden. Doch die Verwandtschaft interessiert sich eigentlich nur für eines - Mickeys Erbschaft, eine Goldmine.

Mabel Normand, neben Mary Pickford einer der großen Stars des frühen Kinos, war insbesondere für ihre Slapstickkomödien bekannt, bei denen sie z.T. auch selbst Regie führte. Mickey zählt zu ihren berühmtesten Rollen und ist der einzige Film ihrer Produktionsfirma, der Mabel Normand Feature Film Company.

So., 22.4. - 19.00 Uhr
NELL SHIPMAN: Back to God's Country (CA 1919)
NELL SHIPMAN: Back to God's Country (CA 1919)
Kanada 1919 | Regie: David Hartford | 73 min. | mit Nell Shipman, Wheeler Oakman, Wellington Playter, Charles Arling.
Eine junge Frau badet sorglos im Fluss während ihr die Tiere des Waldes, allen voran ein großer Braunbär, dabei Gesellschaft leisten und sie schließlich gegen einen aufdringlichen Beobachter verteidigen. Trotz dieser Hilfe wird sie, Dolores, den gesuchten Verbrecher Rydal nicht los. Er tötet ihren Vater, verwundet ihren Ehemann und verschleppt sie in die Weiten Alaskas. Doch Dolores ist keineswegs hilflos und auch im vereisten Hafen findet sich ein tierischer Freund. Während die Geschichte simpel anmutet, entfaltet sich eine abenteuerliche, sympathische Welt, in der wagmutige Frauen wilde Tiere zähmen, mit Revolvern schießen und mit dem Schlitten halsbrecherisch durch Schneelandschaften jagen.

Die unabhängige Produzentin, Drehbuchautorin und Schauspielerin Nell Shipman gilt als Kanadas erste Regisseurin.
So., 22.4. - 21.00 Uhr
Citizen Animal
Citizen Animal Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Oliver Kyr | 100 min. | Dokfilm | FSK: 6.
Über 10000 Kilometer fuhr die Familie Pegasus mit ihrem Wohnmobil durch Europa. Vater, Mutter und Tochter hatten dabei eine Vision im Blick und eine Frage im Kopf: Welche Rechte haben Tiere und was können Menschen dafür tun, um diese umzusetzen? Schnell wird dem Zuschauer dabei klar, dass ein anderes Verhältnis von Mensch und Tier eine grundsätzlich andere Gesellschaft hervorbringen wird. Um dies zu unterstreichen, lässt Regisseur Oliver Kyr die Tiere selbst zu Wort kommen, er verleiht ihnen eine Stimme. Eine Dokumentation von seltenem Engagement und großer Originalität.


In Kooperation mit „Vegan in Heidelberg e.V.“

Sondervorstellung am 25. 4.
in Anwesenheit von Regisseur Oliver Kyr,
Björn Moschinski (veganer Chefkoch) und Gästen von „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“ & „Vegan in Heidelberg e.V.“

Mit anschließendem Filmgespräch.


Mi., 25.4. - 19.00 UhrDo., 26.4. - 19.00 Uhr
Jahr des Tigers
Jahr des Tigers Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Tor Iben | 85 min. | mit Alexander Tsypilev, Julien Lickert, Michael Del Coco, Patrick G. Boll, Astrid Kohrs, Eva Nürnberg, Joko Koma.
Tom ist ein Einbrecher in Berlin. Es ist das Jahr des Tigers und bei seinen nächtlichen Streifzügen trägt er eine schwarze kleine Maske. Eines Nachts steht er damit in einer Wohnung am Bett eines schlafenden jungen Mannes von großer sexueller Attraktivität. Ein Geschichtsdozent, wie sich später herausstellt. Durch den Anblick sehr verwirrt, gerät Toms bislang geregelte Welt eines jugendlichen Kriminellen gehörig ins Wanken, zudem immer wieder unerwartet ein mysteriöser Motorradfahrer auftaucht. Packend arrangiertes Gay-Psycho-Drama mitten aus der Hauptstadt.

Mi., 25.4. - 21.45 UhrSo., 29.4. - 17.15 Uhr
Hellraiser - Das Tor zur Hölle
Hellraiser - Das Tor zur Hölle Trailer
Großbritannien 1987 | Regie: Clive Barker | 94 min. | mit Sean Chapman, Clare Higgins, Ashley Laurence, Andrew Robinson | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Clive Barkers eigene Verfilmung seines Romans „The Hellbound Heart“ lehrt uns die magische Kraft orientalischer Würfel und entführt uns in die Welt der „Zenobiten“. Der Rest ist Familie und Blut. „Hellraiser“ und seine zahlreichen Fortsetzungen hat längst seine gläubige Gemeinde und dies mehr als zu Recht, gilt er ob seiner Bildgewalt und der Originalität seiner Story wegen als Meilenstein für die Entwicklung des Horrorfilms. Lange war die ungeschnittene Originalfassung nicht mehr erhältlich, jetzt aber erleben wir den „Pinhead“ wieder mit aller Macht.

Do., 26.4. - 21.45 UhrMo., 30.4. - 21.15 Uhr
Pawo
Pawo Trailer
Deutschland, Indien, China 2016 | Regie: Marvin Litwak | 117 min. | mit Shavo Dorjee, Tenzin Gyaltsen, Tenzin Jamyang | tibet. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein Artikel im Spiegel war der Auslöser: der junge Tibeter Jamphel Yeshi hat sich 2012 aus Protest gegen die Unterdrückung Tibets in seinem Exil selbst verbrannt. Marvin Litwak begann zu recherchieren, drehte mit Laien an Originalschauplätzen. Er schildert das Leben eines jungen Mannes, der fremd im eigenen Land ist, für seine Beteiligung an einem Aufstand gegen das chinesische Regime inhaftiert wird und nach der Freilassung ins Exil nach Delhi geht. Dort muss er sich entscheiden, ein ruhiges Leben in der Fremde zu führen oder weiter für ein freies Tibet zu kämpfen.

Sa., 28.4. - 19.30 UhrSo., 29.4. - 21.00 UhrMo., 30.4. - 17.00 Uhr
Zur Sache Schätzchen
Zur Sache Schätzchen Trailer
BRD 1967 | Regie: May Spils | 80 min. | mit Werner Enke, Uschi Glas, Henry van Lyck | FSK: 12.
„Zur Sache, Schätzchen / mach’ keine Mätzchen / komm’ ins Bettchen / rauchen wir noch’n Zigarettchen.“: Dieser Spruch oder Songtext ist auch schon 50 Jahre alt. Auch Kult schützt nicht vor Patina, aber besagte Komödie mitten aus Schwabing ist einer der größten Erfolge des neuen deutschen Films, beeinflusste die Sprache einer Generation und animiert bis heute zu sozialem Fehlverhalten. Vor allem aber feiert er den Genuss stilvollen Nichtstuns, genau das macht ihn auch für Heidelberg wertvoll. Denn auch wir haben keine Lust, draußen herumzulaufen, wenn wir drinnen bei uns im Kino hocken können.

So., 29.4. - 19.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 62 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 62 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2017/2018 | ca. 120 min. | Kurzfilme.
ZUM GOLDENEN HIRSCH - das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands!

Am 2. Mai 2018 bringt es wieder die neuesten, lustigsten, schrägsten und besten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino.

Zehn filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten gegeneinander an und müssen samt knallharter Befragung das Heidelberger Bürgertum überzeugen.

Ob Schüler oder Student, ob Kameramann oder Chefarzt, ob Physiotherapeut oder Avantgarde-Künstler. Die Filme sind so unterschiedlich wie ihre Macher. Und das macht es aus: Was originell und gut ist, wird hier gezeigt !

Allein das Publikum entscheidet und der Gewinner erhält 100 Euro in bar, eine goldklebende Trophäe, sowie die Nominierung für den GROSSEN ENDHIRSCH 2019 !

Die Jagdsaison hat so einige frische Talente und neue Filmperlen zu bieten, also nutzt die Gelegenheit, und kommt zu uns!

Immer bunt, immer laut, immer wild!

Karten-Reservierung empfohlen,
oder noch besser:

Online-Ticket gleich hier kaufen!


Mi., 2.5. - 19.30 Uhr
Gutland
Gutland Trailer
Luxemburg, Belgien, Deutschland 2017 | Regie: Govinda van Maele | 107 min. | mit Frederick Lau, Vicky Krieps, Marco Lorenzini | dt./luxemb. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ein junger Mann aus Deutschland heuert in einem kleinen Dorf in Luxemburg als Erntehelfer an. Die Einheimischen sind abweisend. Nur die Bürgermeistertochter interessiert sich für den mysteriösen Fremden. Dadurch wird alles besser, der Mann bekommt einen Job und die Leute werden freundlich. Auffallend freundlich. Denn nicht nur der Fremde hat ein Geheimnis, auch die Dorfbewohner haben ihre dunkle Seite. Schauspielerisch überzeugender und atmosphärischer Thriller mit Lokalkolorit, Luxemburgerinnen und Luxemburger sind im Vorteil.
Do., 3.5. - 21.45 UhrFr., 4.5. - 21.15 UhrSo., 6.5. - 19.00 UhrDi., 8.5. - 17.15 Uhr
Tom of Finland
Tom of Finland Trailer
Finnland, Deutschland, Schweden, Dänemark 2017 | Regie: Dome Karukoski | 116 min. | mit Pekka Strang, Lauri Tilkanen, Jessica Grabowsky | finnisches Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.
Maskuline Körper in engem, schwarzen Leder, Schnauzbärte und ein lasziver Blick unter der Mütze: Die Porträts von Tom of Finland sind Marksteine der Gay-Kunst. Dahinter steckt Touko Laaksonen, ein ehemaliger Soldat, der im prüden Finnland der Nachkriegszeit sein Talent für das Zeichnen entdeckte. Seine Lebensgeschichte, die zu einem ständigen Kampf um künstlerische Anerkennung, sexuelle Selbstbehauptung und gegen gesellschaftspolitische Homophobie wurde, gestaltete Dome Karukoski zu einer spannenden Filmbiographie voller Engagement für die Freiheit des Körpers und der Kunst.

So., 6.5. - 21.00 UhrDi., 29.5. - 21.30 Uhr
El ciudadano ilustre - Der Nobelpreisträger
El ciudadano ilustre - Der Nobelpreisträger Trailer
Argentinien, Spanien 2016 | Regie: Gaston Duprat, Mariano Cohn | 118 min. | mit Oscar Martínez, Dady Brieva, Andrea Frigerio | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Zum ersten Mal seit 40 Jahren kehrt der Literaturnobelpreisträger Daniel Mantovani in seinen Heimatort in der argentinischen Provinz zurück, um die Ehrenbürgerwürde anzunehmen. Ganz gegen seine Gewohnheit: Pflegt er doch sonst, sich von gesellschaftlichen Verpflichtungen zu entziehen. Was als nostalgische Reise an die Quelle seiner literarischen Inspiration beginnt, wird für den berühmten Autor bald zum allzu realen Höllentrip. Denn die Dorfbewohner halten ihn für einen dekadenten Nichtstuer. Die mehrfach ausgezeichnete Satire erhielt unter anderem in Venedig den Coppa Volpi für den besten Darsteller.

Mo., 7.5. - 11.00 UhrDo., 10.5. - 19.00 Uhr
Mommy
Mommy Trailer
Kanada 2014 | Regie: Xavier Dolan | 134 min. | mit Anne Dorval, Suzanne Clément, Antoine Olivier Pilon, Alexandre Goyette, Paul Béliveau | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der studentische Filmclub zeigt mit „Mommy" (2014) von Xavier Dolan eine mitreißende Geschichte über die turbulente Beziehung einer alleinerziehenden Mutter und ihrem Sohn, der an ADHS und Wutausbrüchen leidet. In seinem bereits fünften und ersten richtig erfolgreichen Film beweist der junge Kultregisseur seine Hingabe für die vielen Facetten seiner komplexen Charaktere, und tut dies mit technischer Finesse und einer sorgfältig kuratierten Musikauswahl. Ausgezeichnet mit dem Preis der Jury bei den Cannes Filmfestspielen, überzeugt der Film vor allem durch seine starke emotionale Authentizität.

Mit Einführung von David Bernardy
und anschließendem Filmgespräch.

Sonderpreis für Studierende: 3,50 Euro!

Di., 8.5. - 19.30 Uhr
Los decentes - Die Liebhaberin
Los decentes - Die Liebhaberin Trailer
Argentinien, Österreich, Südkorea 2016 | Regie: Lukas Valenta Rinner | 100 min. | mit Iride Mockert, Martin Shanly, Andrea Strenitz, Mariano Sayavedra | span. Original mit deutschen Untertiteln.
Als die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Belén einen Job als Hausmädchen bei einer reichen Familie annimmt, bekommt sie erstmals in ihrem Leben einen der entlegenen Außenbezirke von Buenos Aires zu sehen. Hohe Mauern schützen das Anwesen, hinter dem dschungelähnliches Gebiet liegt. Auf einem ihrer Spaziergänge entdeckt Belén ein Nudistencamp. Ihre heimlichen Besuche als Voyeurin häufen sich, doch schließlich wird sie von der Nudisten-„Familie“ als vollwertiges Mitglied aufgenommen. Das hat Folgen. LOS DECENTES wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Großen Diagonale Preis und dem Wiener Filmpreis.

Mi., 9.5. - 19.00 UhrSo., 13.5. - 21.00 Uhr
La novia del desierto - Señora Teresas Aufbruch in ein neues Leben
La novia del desierto - Señora Teresas Aufbruch in ein neues Leben Trailer
Argentinien, Chile 2017 | Regie: Cecilia Atán, Valeria Pivato | 78 min. | mit Paulina García, Claudio Rissi | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Seit drei Jahrzehnten arbeitet die 54-jährige Teresa Godoy als Hausmädchen in einem Einfamilienhaus in Buenos Aires. Als die Familie ihr Haus verkaufen muss, ist Teresa gezwungen, eine Arbeitsstelle im 700 Meilen entfernten San Juan anzunehmen. Obwohl sie nicht gerne reist, macht sie sich auf den langen Weg durch die steinige argentinische Wüste. Bei ihrem ersten Zwischenstopp im Land der wundersamen „Heiligen Correa“ verliert sie ihre Reisetasche mit all ihren Habseligkeiten. Durch diesen Zwischenfall lernt sie inmitten der faszinierenden Landschaft des argentinischen Hinterlandes den ebenso charmanten wie undurchschaubaren fahrenden Händler El Gringo kennen.

Fr., 11.5. - 19.00 UhrSo., 13.5. - 15.00 Uhr
La región salvaje - The Untamed
La región salvaje - The Untamed Trailer
Mexiko 2016 | Regie: Amat Escalante | 98 min. | mit Ruth Ramos, Simone Bucio, Jesús Meza, Eden Villavicencio | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Eine Kleinstadt in der Tiefebene Mexikos: Sex und Liebe, Familienwerte, Heuchelei, Homophobie und Chauvinismus. Der problematische Alltag von Ángel und Alejandra, Eltern zweier Jungen, ist von Einsamkeit geprägt, von Lügen und unterdrückten Trieben. Straßenarbeiter Ángel ist ein Macho, der eine Affäre mit Alejandras Bruder Fabián hat, einem Krankenpfleger. Ein Meteoriteneinschlag verändert alles – denn danach trifft das Paar auf die mysteriöse Verónica. Verónica überzeugt Alejandra, dass in einer abgelegenen Waldhütte die Antwort auf alle Probleme wartet.

Fr., 11.5. - 21.00 UhrDi., 15.5. - 21.00 Uhr
Últimos días en La Habana - Letzte Tage in Havanna
Últimos días en La Habana - Letzte Tage in Havanna Trailer
Kuba 2016 | Regie: Fernando Pérez | 93 min. | mit Jorge Martínez, Patricio Wood, Gabriela Ramos, Cristian Jesús Pérez | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Miguel und Diego leben gemeinsam in einer heruntergekommenen Wohnung in der kubanischen Hauptstadt Havanna. Doch das Leben der beiden Mittvierziger könnte unterschiedlicher nicht sein: Während Miguel sein Geld als Tellerwäscher in einem Restaurant verdient und davon träumt, endlich das ersehnte Visum zu erhalten, um in die USA auswandern zu können, ist Diego aufgrund seiner AIDS-Erkrankung ans Bett gefesselt und wartet auf den Tod. Als Miguel eines Tages tatsächlich sein Visum für die USA erhält, steht er vor einer Entscheidung. Der Film wurde auf dem Filmfestival Malaga als bester lateinamerikanischer Film ausgezeichnet.

Sa., 12.5. - 17.00 UhrMi., 16.5. - 19.00 Uhr
Allende, mi abuelo Allende - Mein Großvater Salvador Allende
Allende, mi abuelo Allende - Mein Großvater Salvador Allende Trailer
Chile, Mexiko 2015 | Regie: Marcia Tambutti Allende | 98 min. | Dokfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Salvador Allende war der erste gewählte demokratisch-sozialistische Präsident Chiles und kam am 11. September 1973 durch einen Militärputsch ums Leben. Es folgten 17 Jahre Militärdiktatur unter Pinochet. Vier Jahrzehnte später begibt sich Allendes Enkelin Marcia auf Spurensuche nach dem Erbe ihres Großvaters. Wie sich herausstellt, liegen Teile der Familiengeschichte im Dunkeln. Das Schweigen wird gebrochen, die zutage geförderten Spannungen und der begrabene Schmerz eröffnen eine intime Sicht. Die bewegende Dokumentation zeichnet mit bisher unveröffentlichten Aufnahmen ein neues Bild des Präsidenten. In Cannes als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.

So., 13.5. - 11.00 UhrDi., 15.5. - 19.00 Uhr
De ollas y sueños - Von Töpfen und Träumen
De ollas y sueños - Von Töpfen und Träumen Trailer
Peru, Brasilien 2009 | Regie: Ernesto Cabellos | 75 min. | Dokfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln.
Kann sich eine gesamte Nation in ihrer Gastronomie widerspiegeln? Auf der Suche nach einer Antwort besucht Ernesto Cabellos die Küchen Perus, von der Küste über das Hochland und den Urwald bis hin zu den peruanischen Enklaven in Paris, London, Amsterdam und New York, von der bescheidenen Familienküche, die zuhause althergebrachte Rezepte bewahrt, bis hin zum ausländischen In-Restaurant, wo peruanische Köche Pionierarbeit leisten. Die Küche Perus ist die Identität Perus: aus den Düften der Töpfe steigt eine wahrhaft köstliche Geschichte herauf. Eine tiefgründige gesellschaftliche Auseinandersetzung mit spektakulären Bildern über das Essen und seine Zubereitung.

Clarisa Bravo, Köchin aus Leidenschaft, gibt im Anschluss an den Film den BesucherInnen die Möglichkeit, die Vielfalt der Küche ihrer Heimat Peru kennenzulernen. Kosten Sie die Speisen, die im Film vorgestellt wurden, und genießen Sie einen ganz besonderen Gaumenschmaus mit peruanischen Häppchen.

Eintrittspreis inklusive dreier kleiner Appetithappen der peruanischen Küche: Normal 13 Euro / erm. 11 Euro / Mitglieder 10 Euro

Reservierung bzw. Kartenvorverkauf (z.b. online) wird empfohlen.

In Kooperation mit dem Förderverein Jugendhaus Waldpforte.

So., 13.5. - 17.00 Uhr
Voir du pays - Die Welt sehen
Voir du pays - Die Welt sehen Trailer
Frankreich, Griechenland 2016 | Regie: Delphine Coulin, Muriel Coulin | 102 min. | mit Stéphanie Sokolinski, Ariane Labed, Ginger Romàn, Karim Leklou, Andreas Konstantinou | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Marine und Aurore sind zwei junge französische Soldatinnen, die nach ihrem Einsatz in Afghanistan zunächst für kurze Zeit in einem Hotel auf Zypern einquartiert werden. Mitten unter Touristen am Swimmingpool soll dies für beide eine Möglichkeit sein, geistig und seelisch zu verarbeiten, was sie bei ihrem Einsatz durchlebt haben. Was der Krieg aus einem Menschen machen kann, aber auch wie sich solch ein Erlebnis auf eine Beziehung zwischen zwei Frauen auswirkt, haben sich Muriel und Delphine Coulin bei ihrem Film gefragt, eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg im Film. Dies fand auch bei der Kritik Zuspruch als der Film in Cannes lief.
Do., 17.5. - 19.00 UhrSo., 20.5. - 11.00 UhrMo., 21.5. - 19.00 Uhr
The Cleaners
The Cleaners Trailer
Deutschland, Brasilien 2018 | Regie: Hans Block, Moritz Riesewieck | 88 min. | Dokfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Manila in einem Hochhaus im 23.Stock. Dort arbeiten zwei Content-Moderatoren. Das sind Menschen, deren Job es ist, das Internet von Pornographie, extremer Gewalt und Verfassungsfeindlichkeit zu reinigen. Sie haben viel zu tun, sie haben Schweigepflicht und sie werden massiv unter Druck gesetzt. Ihre Auftraggeber sind Konzerne wie etwa Facebook. Moritz Riesewieck und Hans Block gelang es trotz aller Schwierigkeiten, mit Content-Moderatoren ins Gespräch zu kommen und dabei deren sehr widersprüchliche Situation zu erfassen. Resultat ist eine Ansicht der dunklen Seite unseres digitalen Zeitalters.

Am 19.5. in Anwesenheit des Regisseurs Moritz Riesewieck.

Sa., 19.5. - 19.30 UhrMo., 21.5. - 17.00 UhrDi., 22.5. - 17.00 UhrSa., 2.6. - 21.00 UhrDi., 12.6. - 17.30 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt Trailer
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. In den folgenden Monaten laufen die Titel dann im regulären Programm. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

Eintrittspreis: 5 Euro

So., 20.5. - 20.30 Uhr
Niemandsland – Über die Zukunft einer verlassenen Stadt
Niemandsland – Über die Zukunft einer verlassenen Stadt Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Philipp Kohl und Donnie Schoenemond | 82 min. | Dokfilm.
Eine Dokumentation darüber, was mit dem Benjamin-Franklin-Village in Mannheim passiert, nachdem die US-Truppen dort abgezogen sind. Kasernen und Bagger, Wehmut und Lust am Neubeginn, Erinnerungen und Statements, ein Areal im Umbruch der Konversion, ein dabei keineswegs unproblematischer Prozess. Den Regisseuren gelang ästhetisch sehr konsequent ein oftmals stimmungsvolles Szenario mit einprägsamen Bildern. Sie wurden zu Momentaufnahmen aus einem fast schon gespenstischen Gebiet, das bald wieder ganz normal zivilisiert sein wird.

Am 23. Mai sind die beiden Regisseure Philipp Kohl und Donni Schoenemond bei der Vorstellung anwesend.

Im Anschluss an diese Filmvorführung: Gespräch mit Carl Zillich, Kuratorischer Leiter der IBA Heidelberg.

Moderation: Dr. Lea Schmitt | MWS Projektentwicklungsgesellschaft mbH (Mannheim)

Mi., 23.5. - 19.30 UhrDo., 31.5. - 17.30 Uhr
Taste of Cement - Der Geschmack von Zement
Taste of Cement - Der Geschmack von Zement Trailer
Deutschland, Libanon 2017 | Regie: Ziad Kalthoum | 85 min. | Dokfilm | arab. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Viele Flüchtlinge, die wegen des Krieges aus Syrien in den Libanon geflohen sind, arbeiten dort als Bauarbeiter. Zugespitzt formuliert, sie helfen dabei, Wolkenkratzer zu errichten, während in ihrer Heimat gerade Häuser zerstört werden. Da für sie Ausgangssperre herrscht, werden sie nachts auf der Baustelle eingeschlossen. Die einzige Verbindung nach draußen ist ein kleines Fernsehgerät, vor dem sie sich zusammenfinden und Nachrichten aus ihrer Heimat hören. Ziad Kalthoum gelang es, deren absurde Situation gekonnt zu visualisieren, es entstand eine Versinnbildlichung des heutigen Flüchtlingsdaseins.

Do., 24.5. - 17.00 UhrSa., 26.5. - 20.15 UhrSo., 27.5. - 13.15 UhrMo., 28.5. - 21.45 UhrMi., 30.5. - 21.30 Uhr
Wunder der Wirklichkeit
Wunder der Wirklichkeit Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Thomas Frickel | 97 min. | Dokfilm | FSK: 12.
„Cinema Concetta“ nannte sich ein Rüsselsheimer Kollektiv aus Künstlern und Filmleuten, denen auch der Regisseur Martin Kirchberger, Jahrgang 1960, angehörte. Bei Dreharbeiten zu „Bunkerlow“, einem satirischen Kurzfilm, kam fast das gesamte Team ums Leben. Es stürzte am 22.12.1991 am Hohen Nistler mit dem Flugzeug ab, Heidelberg hat diese Katastrophe nicht vergessen. Nun jedoch hat Thomas Frickel das Leben und Schaffen seines Freundes Martin Kirchberger dokumentiert. Eine längst überfällige Ergänzung zur bisherigen Berichterstattung, die eindrücklich vor Augen führt, welch kreatives Potential hier sein jähes Ende fand.

In Anwesenheit des Regisseurs Thomas Frickel.

Do., 24.5. - 19.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"!
Welche Filmperle erwartet diesmal unser Publikum?

Prof. Dr. Horst-Jürgen Gerigk interpretiert kunstvoll einen deutschen Film, in dem ein Mann mit der flachen Hand einem anderen auf die Schulter schlägt. – wie immer verbunden mit einem Glas Wein.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 25.5. - 19.00 Uhr
Une vie - Ein Leben
Une vie - Ein Leben Trailer
Frankreich, Belgien 2016 | Regie: Stéphane Brizé | 119 min. | mit Judith Chemla, Jean-Pierre Darroussin, Swann Arlaud | frz. Original mit deutschen Untertiteln.
Jeanne Le Perthius des Vauds heißt die Hauptfigur in Guy de Maupassants 1883 erschienenen Roman „Une vie“, der hier als Vorlage dient. Stéphane Brizé bricht aber dessen chronologische Ordnung auf, um uns das Schicksal einer Frau nahe zu bringen, die zunächst aus der Klosterschule voller Ideale zu ihren Eltern zurückkehrt, um dann von ihnen mit sanftem Nachdruck mit einem vermögenden Herrn verheiratet zu werden. Dieser jedoch entpuppt sich als geizig und vor allem untreu.
Die Hauptdarstellerin Judith Chemla fasziniert den Cineasten und besonders die Cineastin ungemein.

So., 27.5. - 11.00 UhrDo., 31.5. - 19.15 UhrSo., 3.6. - 11.00 Uhr
Russisch Dok: Okhota na angela - Jagd auf einen Engel
Russisch Dok: Okhota na angela - Jagd auf einen Engel
Russland 2002 | Regie: Andrei Osipov | 56 min. | Dokfilm | russisches Original mit englischen Untertiteln.
„Sternen-Genie“ und „eitler Poseur“, „neuer Gogol“ und „besessener Hysteriker“ – so charakterisierten Zeitgenossen eine der vielfältigsten Figuren und den größten Dichter des Silbernen Zeitalters der russischen Literatur: Andrei Bely. Der Dokumentarfilm „Jagd auf einen Engel“ (Okhota na angela) stellt sein einzigartiges Schicksal dar durch meisterhafte Montage von Fragmenten aus Stummfilmen dieser Zeit. In unserer Reihe RUSSISCH DOK präsentieren wir monatlich Filme, die man sonst in Deutschland nicht im Kino zu sehen bekommt!


Es gilt ein Einheitspreis von € 2,50.


So., 27.5. - 17.00 Uhr
Primaire - Die Grundschullehrerin
Primaire - Die Grundschullehrerin Trailer
Frankreich 2016 | Regie: Hélène Angel | 105 min. | mit Sara Forestier, Vincent Elbaz, Albert Cousi, Ghillas Bendjoudi, Guilaine Londez | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Alle Kinder hätten gerne eine Lehrerin wie Florence Mautret. So beliebt wie tüchtig geht sie in ihrem Beruf voll und ganz auf. Sacha jedoch wird für sie zur persönlichen Herausforderung und Belastungsprobe. Er ist aggressiv und macht einen sehr vernachlässigten Eindruck, denn seine Mutter kümmert sich nicht um ihn. Florence Mautret beginnt darum in Sachas Umfeld zu recherchieren. Dies fordert sie immer mehr und gefährdet auch die Beziehung zu ihrem eigenen Sohn. Intensiv gespieltes Sozialdrama, das große Beachtung fand.

Mit Einführung von Johanna Weselek, Heidelberg School of Education.

Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.


Di., 29.5. - 19.00 Uhr
Empire St. Pauli – von Perlenketten und Platzverweisen
Empire St. Pauli – von Perlenketten und Platzverweisen Trailer
Deutschland 2009 | Regie: Irene Bude und Olaf Sobczak | 85 min. | Dokfilm.
Der weltberühmte Hamburger Stadtteil St. Pauli als Musterbeispiel der Gentrifizierung, die Eckkneipe weicht dem Nobelrestaurant und überall steigen die Mieten. Irene Bude und Olaf Sobczak zeigen in ihrer Dokumentation vor allem am Beispiel einer völligen Neugestaltung eines ehemaligen Brauereigeländes, wie ein traditionell gewachsenes Stadtviertel sich völlig verändern kann, so dass den bisherigen eher einkommensschwachen Anwohnern jede Identität verloren geht und dazu sich schließlich die sozialen Konflikte verschärfen.
Mi., 30.5. - 19.30 Uhr
Inxeba - Die Wunde
Inxeba - Die Wunde Trailer
Südafrika, Deutschland, Niederlande, Frankreich 2017 | Regie: John Trengove | 88 min. | mit Nakhane Touré, Bongile Mantsai, Niza Jay Ncoyini u.a. | Xhosa Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der 17 jährige Kwanda hat einen reichen Vater und lebt in der Stadt. Dennoch hat er auf dessen Wunsch hin an einer traditionellen Beschneidungszeremonie teilzunehmen, die im ländlichen Heimatort des Vaters abgehalten wird. Von den jungen Männern dort wird Kwanda nach dem Vollzug zunächst ausgegrenzt, doch der schüchterne Xolani freundet sich mit ihm an. Dies jedoch verärgert dessen Freund Vitcha, der darum die übrigen im Dorf gegen die beiden aufbringt. Dann jedoch bemerkt Kwanda, dass Xolani und Vitcha, der zudem verheiratet ist, insgeheim eine Beziehung führen. Ein Rachedrama kündigt sich an. Kompromissloses Kino aus Südafrika.

Der Hauptdarsteller NAKHANE spielt ein Konzert im Rahmen des "Queer Festivals" im Saal des Karlstorbahnhofs am 23.5.18 um 21 Uhr.

Do., 31.5. - 21.30 UhrDi., 19.6. - 21.45 Uhr
Actrices ... oder der Traum aus der Nacht davor
Actrices ... oder der Traum aus der Nacht davor Trailer
Frankreich 2007 | Regie: Valeria Bruni-Tedeschi | 107 min. | mit Valeria Bruni-Tedeschi, Noémie Lvovsky, Louis Garrel | frz/ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Marcellines Welt ist das Theater. Sie arbeitet dafür hart und hat Erfolg. Ihre nächste große Rolle ist die der Natalja Petrowna aus Turgenjews Theaterstück „Ein Monat auf dem Lande“. Doch bei den Proben bemerkt sie nebenbei, sie wird demnächst 40. Das führt bei ihr zu einer Existenzkrise, die vieles wofür sie bislang gelebt hat, in Frage stellt. Theatertraum und Lebenswirklichkeit vermag sie bald nicht mehr zu unterscheiden. Bemerkenswert vor allem durch die Leistungen der Schauspielerinnen, schätzte seinerseits Kritik und Publikum an Valeria Bruni-Tedeschis zweiter Regiearbeit besonders deren Fähigkeit zur Selbstironie.


In Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg und der Stadt Heidelberg/City of Literature

Fr., 1.6. - 19.30 Uhr
Hva vil folk si - Was werden die Leute sagen
Hva vil folk si - Was werden die Leute sagen Trailer
Norwegen, Deutschland, Schweden 2017 | Regie: Iram Haq | 106 min. | mit Maria Mozhdah, Adil Hussain, Ekavali Khanna | Norwegisch/Urdu Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Nisha ist 15, kommt aus Pakistan und lebt in Norwegen. Sie führt quasi eine doppelte Existenz, da sie sich zu Hause bei ihren Eltern sehr an die Tradition halten muss, in der Öffentlichkeit aber ein ganz normaler Teenager ist, erste Liebe eingeschlossen. Als Nishas Eltern ihre Tochter zusammen mit einem jungen Norweger erwischen, beschließen sie, Nisha kurzerhand zurück nach Pakistan zu schicken, für Nisha eine Entführung. Ihre Wut darüber ist außerordentlich, dann jedoch beginnt sie die Kultur ihres Landes langsam zu verstehen.

Sa., 2.6. - 19.00 UhrSo., 3.6. - 14.30 UhrMo., 4.6. - 21.30 UhrDo., 14.6. - 21.00 Uhr
Sans toit ni loi - Vogelfrei
Sans toit ni loi - Vogelfrei Trailer
Frankreich 1985 | Regie: Agnès Varda | 105 min. | mit Sandrine Bonnaire, Yolande Moreau, Macha Méril, Stéphane Freiss | frz. Original mit englischen Untertiteln.

Zum 90. Geburtstag der Filmkünstlerin Agnès Varda.


Ohne Dach und Gesetz, so wörtlich übersetzt der Originaltitel, streunt die junge Mona (Sandrine Bonnaire) auf ihrer ziellosen Reise durch ein winterlich karges Südfrankreich. Wer ist diese verschlossene, stolze und einsilbige Vagabundin, die sich treiben lässt, keinen Kontakt will, von der Hand in den Mund lebt, eine Neinsagerin, die sich allen Zumutungen bürgerlichen Lebens verweigert? Immer draußen ohne Dach über dem Kopf, immer schutzloser und vereinsamter geht sie bis sie umfällt. Eines Morgens wird sie erfroren aufgefunden. Vardas überragender Porträtfilm, der die letzten Wochen Monas in bruchstückhaften Rückblenden rekonstruiert, wurde mit dem Goldenen Löwen von Venedig ausgezeichnet; für die junge Sandrine Bonnaire bedeutete er den internationalen Durchbruch als Darstellerin.


Einführung von Renate Karst-Matausch, mit anschließendem Filmgespräch.

In Kooperation mit dem dfk - Deutsch-Französischer Kulturkreis e.V.

So., 3.6. - 19.00 Uhr
Kaguya-hime no Monogatari - Die Legende der Prinzessin Kaguya
Kaguya-hime no Monogatari - Die Legende der Prinzessin Kaguya Trailer
Japan 2012 | Regie: Isao Takahata / Studio Ghibli | 137 min. | japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Ein alter armer Mann, dessen Leidenschaft das Sammeln von Bambus ist, findet eines Tages in einem solchen Strauch eine winzige Frau, die sich zu einem Säugling verwandelt, als er sie mit nach Hause nimmt. Schnell wächst das kleine Kind heran und lebt in Frieden mit seiner Umgebung. Doch der alte Mann findet auch Gold im Bambus und will davon immer mehr. Er verlässt seine Hütte und wohnt bald in einem großen Haus; das kleine Mädchen heißt von nun an Prinzessin Kaguya und soll leben wie eine Adelige. Doch ihr fällt dies schwer und sie wird zusehends unglücklicher. Denn sie stammt vom Mond und muss dorthin wieder zurück...

Wunderbar ästhetischer Ghibli-Film, der sich visuell an alten japanischen Zeichnungen orientiert.

Im Gedenken an den vor kurzem verstorbenen Isao Takahata.

Mo., 4.6. - 19.00 Uhr
How to Change the World
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Kanada, Großbritannien 2015 | Regie: Jerry Rothwell | 110 min. | Dokfilm | mit Robert Hunter, Patrick Moore, Paul Watson | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Kanada 1971: Eine Gruppe junger Aktivistas protestiert mit einem Schiff gegen US-Atombombenversuche in Alaska und nennt ihre Mission “Greenpeace”. Auch der Walfang ist ihnen ein Dorn im Auge. Letztendlich gründen diese aktiven Menschen eine der größten Umweltbewegungen. Im Film wird berichtet vom massiven institutionellen Gegenwind, aber auch von allzu menschlichen Hürden.
Die Anfänge von Greenpeace: Ein Beispiel, wie die Welt verändert werden kann.

Wie Sie persönlich lokal die Welt verändern können, kann am 5.6. im Anschluss mit Greenpeace Heidelberg/Mannheim und der Heidelberger Energiegenossenschaft diskutiert werden.

Am 5.6. mit anschließendem Filmgespräch.

Eintritt für Studierende: 3,50 €

Mit Unterstützung des StuRa -Studierendenrat an der Uni Heidelberg.

Di., 5.6. - 19.00 UhrSa., 23.6. - 17.00 Uhr
Kathedralen der Kultur (3D)
Kathedralen der Kultur (3D) Trailer
Deutschland 2014 | Regie: Wim Wenders, Robert Redford, Michael Madsen, Michael Glawogger, Margreth Olin, Karim Aïnouz | 165 min. | Dokfilm.
Die Sprache der Architektur, die Stimme des Gebäudes: das könnte das gemeinsame Thema sein, das mehrere Regisseure zusammen kommen lies, um einen Compilationsfilm unter dem reichlich ehrgeizigen Titel „Kathedralen der Kultur“ zu schaffen. Die Ergebnisse sind so beeindruckend wie vielfältig. So porträtiert Wim Wenders die Berliner Philharmonie und der bereits verstorbene Michael Glawogger nähert sich eigenwillig der Nationalbibliothek St. Petersburg an. Michael Madsen dagegen schildert im Kontrast das ‚Halden Gefängnis’ in Norwegen, während Margreth Olin sich der neuen Osloer Oper widmet. Besonders gelungen erscheint Robert Redfords filmischer Blick auf das ‚Salk Institute for Biological Studies’ in La Jolla; zuletzt zeigt uns Karim Aïnouz das Pariser ‚Centre Georges Pompidou’. 3D und Architektur – eine spannende, hier durchaus gelungene Verbindung.

Mi., 6.6. - 19.30 Uhr
Wolf and Sheep
Wolf and Sheep Trailer
Afghanistan, Dänemark, Frankreich, Schweden 2016 | Regie: Shahrbanoo Sadat | 86 min. | mit Sediqa Rasuli, Qodratolla Qadiri | Hazaragi Original mit deutschen Untertiteln.
Traditionell dürfen in einem kleinen Dorf in Afghanistan Jungen und Mädchen nicht zusammen spielen. Die Jungen lernen früh, Schafe zu hüten und Wölfe zu verjagen, die Mädchen spielen heiraten. Aber oft gibt es in einer Gemeinschaft Außenseiter. Sediqa etwa wird ausgegrenzt, man sagt, sie sei verflucht, Qodrat wird gehänselt, da seine Mutter nach dem Tod seines Vaters sich wieder verheiratet hat. Der Zufall will es, sie treffen sich in den Bergen und freunden sich an. Was geschieht, wenn das entdeckt wird? Inspiriert von ihrer eigenen Jugend, gelang der afghanischen Regisseurin ein so einfach erzählter wie hochpoetischer Film, wofür sie bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem Art Cinema Award ausgezeichnet wurde.

Do., 7.6. - 19.00 UhrFr., 15.6. - 17.00 UhrMo., 18.6. - 19.30 Uhr
Sen'ya ichiya monogatari - One Thousand and One Nights
Sen'ya ichiya monogatari - One Thousand and One Nights Trailer
Japan 1969 | Regie: Eiichi Yamamoto | 130 min. | mit Sachiko Itô, Haruko Katô, Noboru Mitani | japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Japan berührt den Orient und beide verführen sich gegenseitig: Die Geschichte von Aldin, dem armen Wasserverkäufer, der in Bagdad die schöne Sklavin Milliam erblickt und sie entführt, da er unsterblich in sie verliebt ist, wird in diesem Anime verwoben mit der gesamten übrigen Figurenpalette der Erzählungen aus 1001 Nacht. Daraus entstand ein wunderbar leichtfüßig buntes Filmgebilde, ausgesprochen kunstvoll gewoben mit Hingabe und Präzision, doch viel zu freizügig bei der damaligen Präsentation, jetzt aber wieder in voller Pracht verfügbar.

Do., 7.6. - 20.45 UhrMi., 20.6. - 19.00 Uhr
Kureopatora - Cleopatra
Kureopatora - Cleopatra Trailer
Japan 1970 | Regie: Eiichi Yamamoto, Osamu Tezuka | 112 min. | mit Chinatsu Nakayama, Hajime Hana, Osami Nabe | japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Noch in ferner Zukunft wird man sich an die sagenumwobene ägyptische Königin Cleopatra erinnern, so die steile These dieses Animes. Denn die Dame muss einst einen Plan gehabt haben. Und um wieder einmal die Menschheit vor dem Exitus zu retten, fliegen drei Agenten per Zeitmaschine in die römische Antike zur Zeit Cäsars. Es versteht sich von selbst, dass vor allem die erotische Ausstrahlung Cleos die Herren aus der Zukunft beeindruckt. Konzipiert als Anime für Erwachsene, provoziert dieses insbesondere durch seinen stilistischen Eklektizismus, der eine wundervoll freche Bildermontage schafft.

Fr., 8.6. - 19.00 UhrSo., 24.6. - 22.00 Uhr
Kanashimi no Beradonna - Belladonna of Sadness
Kanashimi no Beradonna - Belladonna of Sadness Trailer
Japan 1973 | Regie: Eiichi Yamamoto | 93 min. | mit Tatsuya Nakadai, Katsuyuki Itô, Aiko Nagayama | japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Am Vorabend der französischen Revolution wird das schöne Bauernmädchen Jeanne von einem tyrannischen Fürsten vergewaltigt. In ihrer Qual erscheint Jeanne der Teufel in Phallusform und verwandelt ihre Angst in sexuelle Hingabe, um sie in seinen Bann zu ziehen. Ihre neugewonnene diabolische Macht verschafft ihr Respekt unter den Dorfbewohnern. Aber jeder, der seine Seele an den Teufel verkauft, wird einmal den Preis dafür zahlen... BELLADONNA OF SADNESS ist eine Perle des 70er-Jahre-Anime. Basierend auf der Geschichte der Jeanne d'Arc bietet das kunstvolle Meisterwerk psychedelische Bilder und explizite Erotik zugleich. Ein Erlebnis - digital restauriert und in 4K!

Fr., 8.6. - 21.15 UhrMo., 11.6. - 21.45 Uhr
Kinder der Welt 《世界儿女》 Shijie ernü
Kinder der Welt 《世界儿女》 Shijie ernü
China 1941 | Regie: Luise und Jakob Fleck | 90 min. | mit Ying Yin, Zhang Yi, Lan Lan, SiMa Yingcai, Shi Hui | chin. Original mit deutschen Untertiteln.
Lee und Chen wachsen wie Brüder auf, als Erwachsene verlieben sich beide in das frühere Nachbarsmädchen Lian, die von ihrem Stiefvater (Shi Hui) in die Prostitution geschickt werden soll. Da entscheidet sich Lee in den Krieg zu ziehen.
Als gemeinsames Werk der österreichischen Filmpioniere Jakob und Louise Fleck und des chinesischen Regisseurs Fei Mu (1906-1951) entstand Kinder der Welt während der japanischen Besatzung Shanghais.

Sa., 9.6. - 14.00 Uhr
Die Ehefrau lebe hoch 《太太万岁》 Taitai wan su
Die Ehefrau lebe hoch  《太太万岁》 Taitai wan su
China 1947 | Regie: Sang Hu | 110 min. | mit Zhang Tianliu, Zhang Fa, Shi Hui, Shangguan Yunzhu, Lin Zhen | chin. Original mit deutschen Untertiteln.
Die glückliche Ehe der schönen, klugen Sizhen gerät ins Wanken, als ihr Ehemann, dessen Geschäft durch ihre geheime Intervention zu Florieren beginnt, auf eine attraktive Trickbetrügerin hereinfällt, die immer höhere Anforderungen stellt. Stilistisch angelehnt an Hollywood-Komödien dieser Zeit mit schauspielerischen Glanzleistungen. Shi Hui brilliert als geiziger Schwiegervater. Dies ist eine der sehr erfolgreichen Kooperationen des jungen Regisseurs Sang Hu mit der modernen, in England ausgebildeten Schriftstellerin Eileen Chang, die mit Witz und Raffinesse das Leben der Mittelklasse in Shanghai aufs Korn nimmt. Eileen Chang (1920-1995), deren Werk als Romanautorin das ihrer Drehbücher weit überschattet, schrieb im Laufe ihres Lebens an die 20 Drehbücher. Wie in ihren anderen Schriften liegt ihr Hauptaugenmerk auf der Gefühlsebene der Frau, auf den „Höhen und Tiefen eines fließenden Lebens“.

Sa., 9.6. - 17.00 Uhr
Mein Leben 《我这一辈子》 Wo zhe yi beizi
Mein Leben  《我这一辈子》  Wo zhe yi beizi
China 1950 | Regie: Shi Hui | 108 min. | mit Shi Hui, Wei Heling, Wang Min, Li Wei, Cheng Zhi | chin. Original mit deutschen Untertiteln.
Das Leben eines einfachen Pekinger Polizisten im politischen Wandel der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Film beschreibt schonungslos Korruption und Karrierismus im China nach der Revolution von 1911, enttäuschte Erwartungen der Bewegung des 4.Mai und die Verwerfungen durch den sino-japanischen Krieg. Sprache, Kleidung, Manierismen gehören allesamt zur typischen Pekinger Kultur, die humoristischen Einschübe entspringen teils des nordchinesischen Xiangsheng-Dialogs. Ein Meisterwerk der chinesischen Filmkunst, beeindruckend, humorvoll, berührend und weise. Shi Hui ist hier in seiner Lebensrolle als Regisseur, Hauptdarsteller und einfacher Bürger zu erleben. Trotz seines ungeheuren Erfolges im Kino wurde dieser Film aufgrund zu schwachen politischen Bekenntnisses zur neuen kommunistischen Regierung wiederholt kritisiert.

Sa., 9.6. - 19.30 Uhr
Nachtasyl 《夜店》 Ye Dian
Nachtasyl  《夜店》 Ye Dian
China 1947 | Regie: Huang Zuolin / Buch: Ke Ling (nach dem gleichnamigen Stück von Maxim Gorki) | 108 min. | mit Shi Hui, Tong Zhenglin, Zhang Fa, Zhou Xuan, Shi Yu, Wei Wie | chin. Original mit deutschen Untertiteln.
Verschiedene verarmte Gestalten fristen eingepfercht im Nachtasyl ihr Dasein, nur der junge Yang Qi, angefacht von seiner Liebe zur hübschen Xiaomei (Zhou Xuan), fasst den Mut, sein Schicksal zu ändern – bis die Tragödie, durch die Bosheit und Gier der Besitzer des Nachtasyls (Shi Hui und Tong Zhenglin), ihren Lauf nimmt. Bereits während der japanischen Besetzung zählte das nach Maxim Gorki bearbeitete Theaterstück zu den erfolgreichsten der Zeit. Das Publikum identifizierte sich mit den tragischen, heruntergekommenen Figuren. Das harte naturalistische Original wurde dann im Jahr 1947 zu einem Trost-spendenden Melodrama, in dem die guten und bösen Kräfte deutlich ausgewiesen werden. Nachtasyl gehört zu den zahlreichen Verarbeitungen und Sinisierungen russischer und sowjetischer Literatur in der chinesischen Filmgeschichte.

So., 10.6. - 11.00 Uhr
Amerika im Visier 《美国之窗》 Meiguo zhichuang
Amerika im Visier 《美国之窗》 Meiguo zhichuang
China 1952 | Regie: Zuo Lin, Shi Hui, Ye Ming | 67 min. | mit Shi Hui, Lin Zhen, Chen Shu, Hong Xia, Yu Zhongying | chin. Original mit deutschen Untertiteln.
Farce nach einem sowjetischen Theaterstück von Vladimir Dichovicnij und dem bekannten Drehbuchautor Moris Slobodskoj. Mr. Butler (Shi Hui), Aktienmakler in New York, wittert durch den Fensterputzer, der seinen Selbstmord vorbereitet, neue Einnahmequellen, in dem er dessen Tod medial zu vermarkten versucht. Herrliche Karikatur der amerikanischen kapitalistischen Gesellschaft, die zur Gänze in Shanghai gedreht wurde und in der die „Amerikaner“ ausschließlich von Chinesen dargestellt werden. Nach großem Erfolg als Bühnenaufführung entstand dieser letzte Streifen der privaten Filmproduktion Wen Hua vor der Verstaatlichung und Eingliederung in das Shanghai Film Studio Ende 1952. Er markiert auch für längere Zeit das Ende der Filmkomödie in China. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Thematik gelang dieser Film kaum zur Aufführung und wurde eigens für diese Retrospektive restauriert.

So., 10.6. - 17.00 Uhr
Nächtliche Schifffahrt auf nebligem Meer 《雾海夜航》 Wu hai ye hang
Nächtliche Schifffahrt auf nebligem Meer 《雾海夜航》 Wu hai ye hang
China 1957 | Original Regie & Buch: Shi Hui (geänderte Version des Tianma Film Studio) | 90 min. | mit Fan Xueming, Zhang Niao, Guan Hongda | chin. Original mit deutschen Untertiteln.
Angelehnt an eine wahre Begebenheit geht es in diesem Film um ein Schiffsunglück, in dem ein Passagierdampfer in Nebel und Sturm auf ein Riff auffährt und zu sinken beginnt. Schuld an der Katastrophe ist der Kapitän selbst, der sich weigert, rechtzeitig den Anker zu setzen. Mit Unterstützung von Mitgliedern der Volksbefreiungsarmee gelingt es, alle Personen zu retten. Dieses letzte Werke Shi Huis war als Gesellschaftsbild gedacht, Hauptaugenmerk legte Buch und Regie zunächst auf die Beschreibung der einzelnen Passagiere auf dem Schiff und deren persönliche Schicksale. Aufgrund der politischen Situation, die während der Entstehung von der offenen, kreativen Atmosphäre der Hundert-Blumen-Bewegung geprägt war und dann durch die Anti-Rechts-Kampagne komplett in das Gegenteil umschlug, wurde der Film nach dem Tod Shi Huis vom Produktionsstudio neu geschnitten und abgeändert: der freie menschliche Geist Shi Huis ist nur mehr in Ansätzen erkennbar, der Film bleibt Zeugnis der komplexen Realität chinesischer Kunstschaffender.

So., 10.6. - 19.00 Uhr
„Film als Abbild der Gesellschaft“
„Film als Abbild der Gesellschaft“
Gesprächsrunde mit

- Dr. Isabel Wolte (Uni Wien)

- Dr. Martin Gieselmann (Südasien-Institut, Uni Heidelberg)

- Prof. Dr. Henry Keazor (Institut für Europäische Kunstgeschichte, Uni Heidelberg)

Der Eintritt zu dieser Diskussionsrunde ist frei.
So., 10.6. - 20.45 Uhr
Kaze Tachinu - Wie der Wind sich hebt
Kaze Tachinu - Wie der Wind sich hebt Trailer
Japan 2013 | Regie: Hayao Miyazaki / Studio Ghibli | 122 min. | mit Stephen Alpert, Hideaki Anno, Miori Takimoto | japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Jiro Horikoshi sehnt sich schon als kleiner Junge nach luftigen Höhen. Der sensible Träumer möchte am liebsten in selbst entworfenen Flugzeugen durch den Himmel gleiten, wie sein großes Vorbild, der italienische Ingenieur Caproni. Seine Kurzsichtigkeit hindert Jiro aber an einer Karriere als Pilot. Stattdessen steigt er 1927 bei einem großen japanischen Ingenieursbüro ein und revolutioniert mit seinen innovativen Ideen und Designs den Flugzeugbau weltweit. Während einer Zugfahrt begegnet er der hübschen Nahoko, mit der er sich Jahre später nach einem zufälligen Wiedersehen verlobt... „Nur der Zauber der Filmerzählung bleibt und ein Hauch stiller Melancholie.“ (kino-zeit.de)

Mit Einführung von Thomas Kremer (Studentischer Filmclub)

Mo., 11.6. - 19.00 Uhr
El Topo
El Topo Trailer
Mexiko 1970 | Regie: Alejandro Jodorowsky | 125 min. | mit Alejandro Jodorowsky, Brontis Jodorowsky, José Legarreta, Alfonso Aráu, José Luis Fernández, David Silva, Ignacio Martínez España, Mara Lorenzio | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Der studentische Filmclub zeigt einen kontroversen Acid Western: Der Film porträtiert zu Beginn einen typischen Westernhelden: hart, männlich, wortkarg und schnell am Revolver. Dieser lernt jedoch, für die Western der späten 60er und 70er Jahre typisch, die dunkle, unheroische Seite der Gewalt kennen und die Klischees des klassischen Western zu hinterfragen. In herausstechend unkonventioneller Weise beschäftigt sich Alejandro Jodorowsky in El Topo mit Gewalt, Sexualität und Religion. Gleichzeitig setzt er sich mit dem Genre des Westerns auseinander und rechnet mit der Amerikanischen Kultur ab. Ein sehr vielschichtiger Film zum Diskutieren!

Mit Einführung von Levin Hirsch und anschließendem Filmgespräch.

Sonderpreis für Studierende: 3,50 Euro!

Di., 12.6. - 19.30 Uhr
Camino a La Paz
Camino a La Paz Trailer
Argentinien 2015 | Regie: Francisco Varone | 94 min. | mit Rodrigo de la Serna, Ernesto Suárez, Elisa Carricajo | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Sebastián ist jung und arm und frisch verheiratet. Zudem besitzt er einen gepflegten Peugeot 505, den französischen Mercedes. Deswegen findet er einen Job als Chauffeur, da ihn ein alter Mann bittet, ihn von Buenos Aires nach la Paz zu fahren, bekanntlich in Bolivien, ungefähr 3000 Kilometer. Es passiert jetzt, was in einem Road-Movie passieren muss, der Herr ist das Gegenteil von Sebastián: nicht nur Muslim, sondern auch Dialyse-Patient. Die Fahrt wird hart, man geht sich gehörig auf die Nerven. Eine sehr südamerikanische Sache, aufgegriffen mit einem zerknirschten Grinsen im schmutzigen Gesicht von einer staubigen einsamen Landstraße.

Do., 14.6. - 19.00 UhrFr., 15.6. - 21.30 UhrSo., 17.6. - 16.30 UhrSa., 23.6. - 21.00 Uhr
True Warriors
True Warriors Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Ronja von Wurmb-Seibel & Niklas Schenck | 94 min. | Dokfilm | Englisch+Dari Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Kabul, 11. Dezember 2014. Bei der Premiere eines Theaterstücks über das Leben mit dem Terror in Afghanistan sprengt sich ein Attentäter in die Luft. Einige Zuschauer klatschen – sie halten die Explosion für eine besonders realistische Inszenierung. Erst als Panik ausbricht, verstehen sie, was passiert ist.

Der Dokumentarfilm TRUE WARRIORS erzählt die Geschichte der Schauspieler und Musiker, die an diesem Tag auf der Bühne standen. Sie wollten mit ihrem Stück über Selbstmordanschläge ein Zeichen setzen gegen den Terror, der ihre Gesellschaft zerfrisst. Jetzt sind sie selbst vor Angst gelähmt. Werden sie jemals wieder Theater spielen? Es dauert eine Weile, dann überwiegt die Entschlossenheit: „Wenn wir aufhören, gewinnen die anderen.“

Der Heidelberger Regisseur Niklas Schenck und Ronja von Wurmb-Seibel haben 2014 in Kabul gelebt. In ihrem Filmdebüt bringen sie die ganze Wucht des Attentats auf die Leinwand, ohne Blut zu zeigen. So wird ein Bild gezeichnet, das einen Anschlag besser begreifbar macht als jede Nachrichtenmeldung. Für die Protagonisten waren die Interviews ein Weg, das Trauma zu verarbeiten. Auch für das Publikum in Deutschland gibt es nach dieser authentischen Dokumentation viel Gesprächsbedarf, deshalb hat der Asylarbeitskreis Heidelberg die Filmemacher zum Gespräch eingeladen.

In Anwesenheit der Filmemacher, mit anschließendem Filmgespräch.
Moderation: Theresa Leisgang
Übersetzung der Diskussion auf Dari, Refugees Welcome!

Im Rahmen des "festival contre le racisme" in Kooperation mit dem Asylarbeitskreis Heidelberg.

Fr., 15.6. - 19.00 Uhr
Por la Vida - Für das Leben
Por la Vida - Für das Leben
Kuba 2016 | Regie: Niurka Dámarya Rodríguez | 56 min. | Dokfilm | span. Original mit englischen Untertiteln.
Für das Leben: Als sich 2014 in Westafrika Anzeichen einer Ebola-Epidemie bemerkbar machten, ungefähr 22000 Menschen wurden infiziert, 9000 starben daran, war Kuba eines der ersten Länder, das ein Team aus Ärzten in die Krisenregion schickte. Am Beispiel der Brigade Henry Reeve dokumentiert Niurka Dámarya Rodríguez deren Engagement, das auch in westlichen Ländern ein großes Medienecho fand. Wichtig war für sie dabei, Motivation und Selbstverständnis der gesandten Ärzte zu verdeutlichen, sowie deren Bereitschaft zu internationaler Solidarität auf Basis eines humanen Kommunismus zu betonen.

Einheitspreis: 4 Euro

In Kooperation mit Humanitäre Cuba Hilfe e.V. Bochum & Solidaridad con Cuba Heidelberg
Mit Einführung und Filmgespräch.

Ein/e Vertreter/in der Solidaridad con Cuba Heidelberg ist anwesend.


So., 17.6. - 18.30 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt Trailer
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. In den folgenden Monaten laufen die Titel dann im regulären Programm. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.


Eintrittspreis: 5 Euro

So., 17.6. - 20.30 Uhr
Das schweigende Klassenzimmer
Das schweigende Klassenzimmer Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Lars Kraume | 111 min. | mit Leonard Scheicher, Tom Gramenz, Anna Lena Klenke, Isaiah Michalski, Jonas Dassler, Ronald Zehrfeld, Florian Lukas, Jördis Triebel, Michael Gwisdek | FSK: 12.
1956, Volksaufstand in Ungarn: zwei junge Abiturienten aus der DDR hören davon in der Wochenschau eines West-Berliner Kinos. Wieder zurück in ihrer Schule im damaligen Stalinstadt, beschließen sie zusammen mit anderen Klassenkameraden während des Geschichtsunterrichts mit einer Schweigeminute der Opfer zu gedenken. Zunächst wird der Protest nicht wahrgenommen, dann aber beginnt die Situation zu eskalieren. Den Schülern wird schließlich gedroht, nicht zum Abitur zugelassen zu werden. Nach dem Buch von Dietrich Garstka schildert Lars Kraume ein beklemmendes Stück Zeitgeschichte verbunden mit der Frage nach dem Verhältnis von Wahrheit und Lüge.

Mit Einführung von Thomas Schmid, Heidelberg School of Education.

Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.


Di., 19.6. - 19.00 Uhr
Marvin ou la belle éducation
Marvin ou la belle éducation Trailer
Frankreich 2016 | Regie: Anne Fontaine | 114 min. | mit Finnegan Oldfield, Grégory Gadebois, Isabelle Huppert, Vincent Macaigne | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Das Leben in einem kleinen Provinznest irgendwo in Frankreich ist durch allgemeinen Frust geprägt, der in der Armut seinen Grund hat und im Alkoholismus seinen Ausdruck findet. Wer nachdenkt und Gefühle zeigt wird dort schnell zum Opfer. So ergeht es Marvin, zu sanft für die enge Welt, in der er lebt. Und dann entdeckt Marvin zudem noch, er ist schwul. Schnell begreift er, er muss hier raus um überhaupt vernünftig leben zu können, wozu natürlich auch eine ausgelebte Sexualität gehört. Intelligent erzähltes Drama um die Leiden, die einer erfährt, dass er nicht dazugehören soll, bekam auch dafür in Venedig den goldenen schwulen Löwen.

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Als Vorfilm zeigen wir die Dokumentation über SEXLESS BABE//BUILDING ACTIONS. Das Team des Medienforums hat das choreographische Pilotprojekt über mehrere Wochen begleitet. Daraus ist diese spannende zehnminütige Doku entstanden.
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Mi., 20.6. - 21.30 Uhr
Réparer les Vivants - Die Lebenden reparieren
Réparer les Vivants - Die Lebenden reparieren Trailer
Frankreich, Belgien 2015 | Regie: Katell Quillévéré | 103 min. | mit Tahar Rahim, Emmanuelle Seigner, Anne Dorval, Bouli Lanners, Kool Shen | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein junger lebensbejahender Surfer ist nach einem Verkehrsunfall hirntot. Nur Maschinen halten ihn noch am Leben. Seine Eltern wissen in dieser Situation nicht mehr weiter. Zumal es in Paris eine junge Mutter gibt, die schwer herzkrank ist. Sie könnte das Herz dieses jungen Mannes gebrauchen, um weiter leben zu können. Die Eltern müssen sich entscheiden, zumal für die junge Mutter die Zeit drängt. Psychologisch sehr intensives Drama um das Thema Organspende und Intensivmedizin. Gedreht nach einer literarischen Vorlage, motiviert der Film der jungen Regisseurin Katell Quillévéré natürlich auch den Zuschauer selbst, sich zu fragen, wie er entscheiden würde.

Do., 21.6. - 19.00 UhrSo., 24.6. - 11.00 UhrMi., 27.6. - 19.00 Uhr
The Rider
The Rider Trailer
USA 2017 | Regie: Chloé Zhao | 104 min. | mit Brady Jandreau, Tim Jandreau, Lilly Jandreau, Cat Clifford, Terri Dawn Pourier, Lane Scott, Tanner Langdeau, James Calhoon, Derrick Janis | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
“Wenn ich ein Tier wäre, würden sie mich umlegen” denkt Brady, als er mit ansehen muss, wie ein Pferd wegen eines gebrochenen Beins erschossen wird. Brady selbst hat eine Stahlplatte im Kopf, Folge eines Rodeounfalls, er war ein großes Talent, aber es kam anders. Als Cowboy mit indianischen Wurzeln ist ihm der Umgang mit Pferden Essenz seines männlichen Selbstverständnisses, doch nun solle er nicht mehr reiten, heißt es. Für ihn beginnt eine große Sinnkrise. Chloé Zhao gelang ein Neowestern, der ungemein einfühlsam von Mann und Tier erzählt und dazu in prächtiger Landschaft den Zuschauer dahin reiten lässt.

Do., 21.6. - 21.00 UhrSa., 23.6. - 19.00 UhrSo., 24.6. - 20.00 UhrDo., 5.7. - 19.00 UhrDo., 26.7. - 21.30 UhrMi., 8.8. - 20.00 Uhr
Kolyma
Kolyma
© Nikolai Huzul, ehemaliger Krimineller Häftling in Kolyma-Lager Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Stanislaw Mucha | 85 min. | Dokfilm | russisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Kolyma heißt eine Region im Nordosten Sibiriens. In ihr herrschen nicht nur extreme klimatische Bedingungen, sondern dort wurden auch in der Stalinzeit zahlreiche Arbeitslager errichtet. Stanislaw Mucha, als profilierter Dokumentarfilmer bekannt etwa durch „Absolute Warhola“, hat sich mit der Kamera auf den Weg gemacht, von der Hafenstadt Magadan bis hin nach Jakutsk, der kältesten Großstadt der Welt. Er traf hochinteressante Menschen und lies sie ausführlich zu Wort kommen: „Man darf nichts zu verlieren haben, um heute hier leben zu wollen", heißt es dazu treffend in einem Sprichwort aus Kolyma.


Am 22. & 26.6. ist Regisseur Stanislaw Mucha anwesend.
Mit anschließendem Filmgespräch.


Fr., 22.6. - 19.30 UhrDi., 26.6. - 19.00 UhrSa., 7.7. - 18.00 UhrSo., 22.7. - 15.00 Uhr
Мой Папа - коммунист - Mein Vater ist Kommunist
Мой Папа - коммунист - Mein Vater ist Kommunist
Russland 2010 | Regie: Grigorij Grishin & Olga Yakovleva | 58 min. | Dokfilm | Original mit englischen Untertiteln.
Aleksandr ist Breakdancer und Fitness-Trainer, Gewinner russischer und internationaler Tanzwettbewerbe. Sein Vater Viktor Oshkin ist Kommunist, Vorsitzender des Kreisverbandes Saratov der “Russischen Arbeitspartei”, die Stalins Ideen promotet. Ihre Ansichten sind auf den ersten Blick sehr gegensätzlich, der Konflikt zwischen Vater und Sohn scheint offensichtlich – aber so einfach ist es nicht… In unserer Reihe RUSSISCH DOK präsentieren wir monatlich Filme, die man sonst in Deutschland nicht im Kino zu sehen bekommt!


Es gilt ein Einheitspreis von € 2,50.

So., 24.6. - 17.00 Uhr
Palmeras en la Nieve - Palmen im Schnee
Palmeras en la Nieve - Palmen im Schnee Trailer
Spanien 2015 | Regie: Fernando González Molina, nach dem Roman von Luz Gabás | 163 min. | mit Mario Casas, Adriana Ugarte, Macarena García | aragonisch/span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Eine junge Spanierin erfährt, wie einst 1953 ihr Großvater Kilian aus dem gebirgigen Huesca zu einer Reise aufbrach, die ihn auf die westafrikanische Insel Fernando Poo, das heutige Bioko, führte, damals noch eine spanische Kolonie. Dort betrieb sein Vater und Kilians älterer Bruder Jacobo eine Kakaoplantage. Das Leben dort gestaltete sich für den Neuankömmling zunächst angenehm, denn die Liebe zu schönen einheimischen Frauen blieb nicht lange aus. Doch während Kilian eher liberal geprägt war, gebärdete sich sein älterer Bruder Jacobo als Rassist und Kolonialist. Der Film erlaubt einen schonungslosen Einblick in die koloniale Vergangenheit von Äquatorialguinea.


Mit Einführung von Priscilla Dioso Aranda,
Bösöppe e.V.

Dieser Heidelberger Verein realisiert unter anderem Projekte im heutigen Äquatorialguinea, dem einzig spanischsprachigen Land in Afrika.

Mo., 25.6. - 19.00 Uhr
Nôgêmu nôraifu: Zero - No Game, No Life: Zero
Nôgêmu nôraifu: Zero - No Game, No Life: Zero Trailer
Japan 2017 | Regie: Atsuko Ishizuka | 106 min. | mit Yoshitsugu Matsuoka, Ai Kayano, Mamiko Noto | japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der derzeit angesagteste Anime-Film führt uns in ein Reich, in dem ein großer Krieg herrscht, so fürchterlich, dass er sogar Himmel und Sterne zu zerstören vermag und die Menschheit ausrotten kann. Nur ein junger unerschrockener Mann glaubt an das Gute und will sich gegen das drohende Schicksal wehren. In seinem Kampf trifft er dabei auf eine Androidin, die unbedingt ein menschliches Herz haben möchte. Der einzig wahre Gott spielt zudem auch noch eine Rolle in diesem hochkomplexen Spektakel voller Wucht der Bilder, so dass selbst unser kleines Karlstorkino erbeben wird, denn Intimität und Bombast gehen hier bei uns eine besondere Verbindung ein.

Di., 26.6. - 21.15 UhrDo., 28.6. - 19.00 Uhr
Kimi no na wa. - Your Name.
Kimi no na wa. - Your Name. Trailer
Japan 2016 | Regie: Makoto Shinkai | 112 min. | mit Ryûnosuke Kamiki, Mone Kamishiraishi, Masami Nagasawa | japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Ein schüchternes Mädchen vom Land und ein verträumter Junge aus Tokio bemerken, dass sie die Fähigkeit haben, jeweils für einen Tag in den Körper und die Seele des anderen zu schlüpfen, ohne diesen aber zu kennen. Das führt im Alltagsleben der beiden zunächst zu erheblichen Konfusionen, dann jedoch schaffen sie es, dem anderen in bestimmten Situationen erfolgreich beizustehen. Nichts mehr jedoch möchte der Junge, als diesem Mädchen endlich auch einmal zu begegnen... Ein unheimlich schönes Anime-Abenteuer.
Mi., 27.6. - 21.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"!
Welche Filmperle erwartet diesmal unser Publikum?
Who Dunnit? Jakob Köllhofer sinniert über die japanische Variante der Gesichter der Wahrheit.


Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 29.6. - 19.00 Uhr
Großer Bahnhof – das Karlstor-Bahnhofskino-Fest
Großer Bahnhof – das Karlstor-Bahnhofskino-Fest
Feiern Sie mit uns das Karlstorkino an seinem legendären Standort in der Altstadt am Karlstorbahnhof: Wir zeigen 24h-non-stop „Bahnhofskino“ – von seltenen Kurzfilmen über Kult-Klassiker bis hin zu ganz neuen Filmentdeckungen, die in Bahnhöfen oder Zügen spielen oder dem Kino selbst huldigen, jeder persönlich vorgestellt von Regieschaffenden, Kooperationspartnern und Freundinnen und Freunden des Karlstorkinos, die wie wir das Kino in der Altstadt lieben. Zwischen den Filmen gibt es die Gelegenheit, sich in unserer Filmlounge auf dem Kinovorplatz und im Klub_k zu stärken und bei kühlen Getränken mit Kino- und Filmfans auszutauschen.

Eintritt für alles einmalig 5€

Samstag 30. Juni 2018, ab 19 Uhr bis
Sonntag 1. Juli open end
24 Stunden Filme nonstop.
Im Karlstorkino, mit Lounge im Klub_k und auf dem Kinovorplatz.

Das Programm - nonstop:



Samstag, 30.6. um 20 Uhr eröffnet der Programmrat des Karlstorkinos mit einer Ode an den Bahnhof mit “L’Arrivée d’un train en gare de La Ciotat” (1 min) von den Gebrüdern Lumière, der als einer der ersten Filme der Filmgeschichte gilt und einer italienischen Ode an das Kino.

Um 22.30 Uhr bringt Filmkritiker und Regisseur Rüdiger Suchsland mit seinem Film „Von Caligari zu Hitler“ Weimarer Filmgeschichte auf die Leinwand.

Sonntag, 1.7. um 1 Uhr nachts überrascht uns ein Vereinsmitglied und jagt seine Super-8 Fassung eines Westerns durch den Projektor.

Um 2:15 Uhr präsentiert Lea Cloos vom Studentischen Filmclub Heidelberg „Trainspotting“ von Danny Boyle - inklusive des gottverlassensten Bahnhofs der Welt (oder zumindest Schottlands).

Um 4 Uhr huldigt Dr. Franz Schneider vom Karlstorkino-Programmrat dem abseitigen Filmgeschmack: echtes italienisches Bahnhofskino aus den 70ern für Liebhaber des abgründigen Trash- und Horrorfilms.

Um 5:40 Uhr feiert Jörg van Bebber vom genossenschaftlichen Verleih Drop-Out Cinema mit „Remake, Remix, Rip-off - Kopierkultur und das türkische Pop-Kino“ von Cem Kaya ein Stück turbulente türkische Kinogeschichte.

Um 07:20 Uhr präsentiert Daniel Wachter eine italienische Liebeserklärung an das Kino: Davide Ferrarios „Dopo Mezzanotte - Die zweite Hälfte der Nacht“ - genau richtig für Frühaufsteher*innen und Durchfeiernde.

Um 09:00 Uhr stellt Hans Heid vom Karlstorkino-Programmrat den Klassiker "Bestie Mensch/La Bête Humainevon Jean Renoir vor, der auf den Schienen zwischen Paris und Le Havre dramatisch Fahrt aufnimmt.

Um 11:00 Uhr zeigt Regisseur Philipp Hartmann persönlich seine Reise durch die bunte deutsche Programmkino-Landschaft mit seinem Film „66 Kinos“.

Um 13:00 Uhr präsentiert Dokumentarfilmer Thomas Frickel seine ganz persönliche Reverenz an das Kino - mit eigenen Kurzfilmen und mit „Bunkerlow“, dem letzten Film von Martin Kirchberger und dem Rüsselsheimer Künstler-Kollektiv Cinema Concetta, dessen Mitglieder tragischerweise 1991 bei den Dreharbeiten zu eben diesem Film am Hohen Nistler in Heidelberg beim Flugzeugabsturz ums Leben kamen. Thomas Frickel hat dem Werk von Martin Kirchberger und Kollegen auch seinen aktuellen Dokumentarfilm „Wunder der Wirklichkeit“ gewidmet, der am 9.7. noch einmal im Karlstorkino zu sehen sein wird.

Um 14:15 Uhr
heißt es „Abfahrt“ auf Russisch: Mit „Otbytie“ von Anna Savchenko zeigt Kirsten Kieninger vom Programmrat einen Kurz-Dokumentarfilm und stellt damit die monatliche Reihe „Russisch Dok“ vor, die das Karlstorkino seit 2017 präsentiert.

Um 14:45 Uhr blicken wir auf das Filmfestival in Cannes mit dem kampfeslustigen Spielfilm „Männer zeigen Filme, Frauen ihre Brüste“ von Isabell Šuba, präsentiert vom Collegium Academicum.

Um 16:30 Uhr
bringt der gebürtige Heidelberger Filmemacher Gordian Maugg seinen Spielfilm „Fritz Lang“ mit ins Karlstorkino.

Um 18:30 Uhr
freuen wir uns mit Jutta Wagner vom Literarischen Zentrum Heidelberg des DAI auf “The Purple Rose of Cairo” von Woody Allen, der die Leinwand sprengen lässt.

Um 20:15 Uhr
präsentiert Prof. Henry Keazor vom Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universtät Heidelberg einen italienischen Überraschungsklassiker, Drama und Bahnhof natürlich inklusive.

Das Highlight zum Ende: um 22 Uhr
stellt Barbara von Machui vom Deutsch-Französischen Kulturkreis
einen französischen Kino-Film-Klassiker vor.
Sa., 30.6. - 19.00 UhrSo., 1.7. - 00.01 Uhr
Der Prinz und der Dybbuk
Der Prinz und der Dybbuk Trailer
Polen, Deutschland 2017 | Regie: Elwira Niewiera & Piotr Rosołowski | 82 min. | Dokfilm | ital./engl./poln. Original mit deutschen Untertiteln.
„Es tut nicht gut, zu wissen, wer ich bin.“: Michal Waszynski starb 1965, lebte zuletzt in Italien als bekannter Filmproduzent, der etwa mit Orson Welles arbeitete. Vor dem zweiten Weltkrieg drehte er das jüdische Drama „Dybbuk“, ein Vermächtnis für die Juden Osteuropas. Das verweist auf Waszynskis eigene Herkunft aus einem ukrainischen Ghetto, geboren als Moshe Waks. Antisemitismus und Homosexualität trieben ihn in eine wechselvolle Biographie, die nun Film geworden ist, dieser ist ein Dokument der kulturellen Identität des Judentums und Europas, zugleich aber auch ein ungemein spannendes Stück Filmgeschichte.

Mo., 2.7. - 19.30 UhrSo., 29.7. - 21.00 Uhr
Original Copy – Verrückt nach Kino
Original Copy – Verrückt nach Kino Trailer
Deutschland 2015 | Regie: Florian Heinzen-Ziob, Georg Heinzen | 95 min. | Dokfilm | Hindi/engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Mitten in Mumbai steht „Alfred Talkies“. Ein Kino ganz wie früher. Dort rattern noch die 35 mm Projektoren, auch wenn sie längst schon kaputt sein müssten. Und man zeigt die klassischen B-Filme voller Gefühl und Gewalt. Aber das Schönste ist, hinter den Kulissen arbeitet noch ein Maler für die Filmplakate. Er ist der Geist des Hauses, Chef ist eine Frau. Beide wissen, die Zeit ihres Kinos geht bald zu Ende. Aber noch ist nicht Schluss. Dem Regie-Duo aus Vater und Sohn gelang ein hinreißend schönes Porträt, das auf vielen Festivals großen Beifall fand. Ein flammendes Plädoyer für globale Kinotradition.

Mo., 2.7. - 21.15 UhrSo., 15.7. - 17.00 Uhr
Dead Poets Society - Club der toten Dichter
Dead Poets Society - Club der toten Dichter Trailer
USA 1989 | Regie: Peter Weir | 128 min. | mit Robin Williams, Robert Sean Leonard, Ethan Hawke | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Tradition, Ehre, Disziplin, Leistung sind die Ideale der neuenglischen Welton Academy. Deren Schüler machen daraus „Travestie, Ekel, Dekadenz, Lethargie“. Der ehrgeizige Lehrer Keating möchte das ändern, er will seine Schüler zur Selbständigkeit erziehen. Seine Methoden sind unkonventionell, aber sie kommen an. Ermutigt, Gedichte etwa nicht nur auswendig zu lernen, sondern selber Texte zu schreiben, wird dafür ein „Club der toten Dichter“ gegründet. Leider führt das zu schweren Konflikten mit der Schulleitung und den Eltern mancher Schüler, das Ende ist tragisch. Ein Klassiker der Literaturvermittlung durch Film, zudem eine Paraderolle des unvergessenen Robin Williams.


Mit Einführung von Susanne Heil, Heidelberg School of Education.

Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.


Di., 3.7. - 19.00 Uhr
Meister der Träume
Meister der Träume Trailer
Frankreich, Deutschland 2017 | Regie: Sonia Kronlund | 86 min. | Dokfilm | Farsi, Arabisch, Französisch Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Nicht Hollywood, nicht Bollywood, sondern Nothingwood: die Filmindustrie Afghanistans übt sich in Understatement. Nicht ganz, denn sie wird beherrscht von Salim Shaheen, ein ehemaliger General, heute Filmemacher, Drehbuchautor und Schauspieler. Über 110 Filme hat er in seinem Land schon realisiert, rabiate Unterhaltungsware, so laut und selbstbewusst wie er selbst. Jenseits der Grenzen kennt ihn keiner. Sonia Kronlund hat sich diesem selbsternannten Prachtkerl subtil angenähert, heraus kam ein faszinierend vielfältiges Bild von einem Mann, getragen von einem etwas anderen Blick auf Afghanistan.


Vorstellungsbeginn am Mittwoch, 18. Juli: 20 Uhr.
Wir bitten um Beachtung!

Di., 3.7. - 21.45 UhrMi., 18.7. - 20.00 UhrDi., 24.7. - 21.15 Uhr
Eldorado
Eldorado Trailer
Schweiz, Deutschland 2018 | Regie: Markus Imhoof | 92 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Markus Imhoof, bekannt durch „More than Honey“, interessiert sich filmisch darüber hinaus konstant für das Schicksal der Flüchtlinge. Zeugnis davon gibt sein jüngster Film „Eldorado“, in dem Imhoof einerseits Rettungsaktionen der italienischen Marine beobachtet, diese andererseits mit konkreten einzelnen Erfahrungsberichten von Flüchtlingen in Bezug setzt. Zudem verknüpft er diese mit einer Geschichte aus seiner eigenen Familie, die ihn bis heute bewegt. Diese nämlich hatte als der Regisseur noch Kind war, kurz nach dem 2. Weltkrieg ein italienisches Mädchen bei sich aufgenommen, das wieder ausgewiesen wurde. Ein so persönlicher wie engagierter Beitrag zur aktuellen Diskussion.

Mi., 4.7. - 19.30 UhrSo., 8.7. - 17.00 Uhr
Werner Nekes – Das Leben zwischen den Bildern
Werner Nekes – Das Leben zwischen den Bildern Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Ulrike Pfeiffer | 88 min. | Dokfilm | mit Werner Nekes, Bazon Brock, Bernd Upnmoor, Alexander Kluge, Daniel Kothenschulte, Helge Schneider, Anthony Moore, Helmut Herbst, Klaus Wyborny und Ursula Richert-Nekes | FSK: ohne Altersbeschränkung.
„Was geschah wirklich zwischen den Bildern“? Wer erstmals einen Film von Werner Nekes gesehen hat, könnte sich auch fragen, was ist mit dem Regisseur geschehen?, aber der Macher von wie „Uliisses“ oder „Johnny Flash“ war einer der wichtigsten deutschen Avantgardekünstler, zudem unermüdlicher Vermittler seiner Arbeit und insbesondere leidenschaftlicher Sammler von Objekten aus der Vorzeit der laufenden Bilder. Leider im letzten Jahr verstorben, stellt nun aber Ulrike Pfeiffer Leben und Werk der Persönlichkeit Werner Nekes vor, so dass man verstehen lernt, worum es ihm ging. Wer eigentlich erinnert sich noch an die Aufführung seines programmatischen Kurzfilms „jüm-jüm“ bei uns?

Mi., 4.7. - 21.15 UhrMi., 11.7. - 19.00 Uhr
Out of Rosenheim (Bagdad Cafe)
Out of Rosenheim (Bagdad Cafe) Trailer
Deutschland, USA 1987 | Regie: Percy Adlon | 104 min. | mit Marianne Sägebrecht, CCH Pounder, Jack Palance, Christine Kaufmann | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ende eines Urlaubs, Beginn eines neuen Lebens: Nach einem Streit steht eine gestandene Frau aus Oberbayern in der kalifornischen Wüste vor einem gottverlassenen Café. Zunächst misstrauisch beäugt, freundet sie sich bald mit der Zimmerwirtin und einem dort herumhängenden Künstler an ... und alles wird Liebe. Der Film, mit dem Marianne Sägebrecht einst berühmt wurde, ein Prototyp eines Kultfilms über die Annäherung an die Fremde. Unvergessen auch der Song von Jevetta Steele „Calling You“, der damals für den Oscar als bester Song nominiert wurde.

Nun kommt diese Kult-Komödie von Percy Adlon zum 30-jährigen Jubiläum, in 4K restauriert wieder in die Kinos: It's Magic!

Do., 5.7. - 21.00 UhrSa., 7.7. - 20.00 UhrSo., 15.7. - 15.00 Uhr
Singin' in the Rain
Singin' in the Rain
USA 1952 | Regie: Stanley Donen, Gene Kelly | 103 min. | mit Gene Kelly, Donald O'Connor, Debbie Reynolds | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Hollywoods Filmindustrie erlebt 1927 durch den Tonfilm eine radikale Veränderung. Plötzlich sind die Karrieren zahlreicher Stars des Stummfilms zu Ende, denn sie haben keine schöne Stimme. So ergeht es auch Don Lockwood und Lina Lamont, zwei Stars, die in der Öffentlichkeit so tun, als ob sie ein Paar wären. In Wirklichkeit können sie sich nicht ausstehen.
Weltberühmt durch den Titelsong und die Tanzszenen, der Inbegriff eines Musicals, voller Witz und Pointen, man geht pfeifend nach Hause: „What a glorious feeling, I’m happy again“.


Fr., 6.7. - 19.00 UhrDo., 12.7. - 21.00 Uhr
Madiba - Das Vermächtnis des Nelson Mandela
Madiba - Das Vermächtnis des Nelson Mandela Trailer
Deutschland, Südafrika 2014 | Regie: Khalo Matabane | 90 min. | Dokfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Mit der Entlassung Nelson Mandelas aus langjähriger Haft und dessen Wahl zum Präsidenten Südafrikas hoffte die ganze Welt, Südafrika werde sich von der Apartheid befreien und dadurch erheblich weiter entwickeln. Wieviel hat Nelson Mandela davon erfüllt? Was konnte er tatsächlich erreichen? Das fragt sich Regisseur Khalo Matabane als großer Verehrer Mandelas. Dafür traf er Persönlichkeiten wie den Dalai Lama oder Politiker wie Joachim Gauck oder gar Henry Kissinger. Eine aufschlussreiche Dokumentation, die keineswegs unkritisch, eine Gesamtsicht auf das damalige Geschehen wirft.

So., 8.7. - 15.00 UhrSo., 22.7. - 18.30 Uhr
Global Family
Global Family Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Melanie Andernach & Andreas Köhler | 88 min. | Dokfilm | mit Ali Ibrahim Shash, Yasmin Ibrahim Ali, Yusra Ibrahim Ali, Abdulahi, Aden, Fatim, Imra | dt./somalisch/ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Die Familie Shaash lebt auf der ganzen Welt verteilt. Der Bürgerkrieg in Somalia hat sie dazu gezwungen. Plötzlich muss die Älteste, Imra (88), ihr Exil in Äthiopien verlassen. Die Familie muss schnell eine Lösung finden. Doch wo soll sie hingehen? Und wohin darf sie gehen? Nach Deutschland, Italien oder Kanada? Dorthin, wo die anderen Familienmitglieder längst ihren eigenen Träumen von Heimat und Zukunft nachgehen?

Basierend auf diesen Fragen entspinnt sich ein transnationales Familiendrama, in dem die Familie alles versucht und doch scheitert, eine Heimat für Imra zu finden. Am Ende ist ihr einziger Ausweg die Rückkehr in das vom Krieg zerrüttete Somalia.

"Global Family" bietet einen Ausblick in das zukünftige Schicksal vieler Menschen, die ihre Heimat verlassen - aus welchen Gründen auch immer. Sie hoffen auf ein gemeinsames Leben mit ihrer Familie, müssen aber stattdessen getrennt voneinander auf der Welt verteilt leben. Höchstwahrscheinlich für immer.

Dieser sensible Dokumentarfilm zeigt, wie das Leben von Flüchtlingen nach gelungener Integration weitergeht - und wie schwierig es ist, eine Familie zu bleiben, wenn die Mitglieder unfreiwillig über verschiedene Kontinente verstreut leben. Ein im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Leben gegriffener Beitrag zur aktuellen politischen Debatte zum Thema Familiennachzug.

Gewinner "Bester Dokumentarfilm" auf dem Max-Ophüls Festival 2018


Am 8.7. in Anwesenheit der Regisseurin Melanie Andernach.
Mit anschließendem Filmgespräch.


So., 8.7. - 19.30 UhrSo., 22.7. - 16.45 Uhr
Wunder der Wirklichkeit
Wunder der Wirklichkeit Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Thomas Frickel | 97 min. | Dokfilm | FSK: 12.
„Cinema Concetta“ nannte sich ein Rüsselsheimer Kollektiv aus Künstlern und Filmleuten, denen auch der Regisseur Martin Kirchberger, Jahrgang 1960, angehörte. Bei Dreharbeiten zu „Bunkerlow“, einem satirischen Kurzfilm, kam fast das gesamte Team ums Leben. Es stürzte am 22.12.1991 am Hohen Nistler mit dem Flugzeug ab, Heidelberg hat diese Katastrophe nicht vergessen. Nun jedoch hat Thomas Frickel das Leben und Schaffen seines Freundes Martin Kirchberger dokumentiert. Eine längst überfällige Ergänzung zur bisherigen Berichterstattung, die eindrücklich vor Augen führt, welch kreatives Potential hier sein jähes Ende fand.

Mo., 9.7. - 19.00 Uhr
Die Cinema Concetta Rolle
Die Cinema Concetta Rolle
Deutschland | Regie: „Cinema Concetta“ Kollektiv (Martin Kirchberger u.a.) | 79 min.
In Ergänzung zum Film "Wunder der Wirklichkeit" folgt hier ein einzigartiger Einblick in das Schaffen der Gruppe "Cinema Concetta" rund um Martin Kirchberger, die das Rüsselheim der 80er in Aufruhr versetzte. Erich Schaffner, ehemals Darsteller in „Kirchis“ Filmen, entdeckt mit uns das Archiv wieder.

Filmprogramm:

Schneewalzer – Kirchis Großeltern erzählen von früher, der Großvater spielt die Mundharmonika.

Stuhl in Extremsituationen – Eine Person in Asbestkleidung auf einem brennenden Stuhl.

Der Stein –  Wie bringt man einen über 300kg schwerer Betonmonolithen zum Schweben?

Schgaguler – Über die Kunst des Gurkensteckens.

Brendel in Speikern – Zugegeben: Ein Kinosessel drückt eher als ein Kneipenstuhl.

Der Flusensammler – Ein Frankfurter Hausbesitzer schaut nach dem Rechten.

Buchholz bleibt – Käpt’n Buchholz zieht los und befestigt Bäume.

Frankfurt fühlen – Peter Paul Keller weiß: Die Architektur einer Stadt beeinflusst die muskuläre Entwicklung ihrer Bevölkerung.

Bunkerlow – Der satirische Anti-Kriegsfilm, der dem Filmteam zum Verhängnis wurde.

Mo., 9.7. - 21.00 Uhr
12 Angry Men - Die zwölf Geschworenen
12 Angry Men - Die zwölf Geschworenen
USA 1957 | Regie: Sidney Lumet | 96 min. | mit Henry Fonda, Lee J. Cobb, Martin Balsam | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der studentische Filmclub zeigt mit dem Spielfilmdebüt von Sidney Lumet ein mitreißendes Justizdrama. Ein junger Slumbewohner wird des Mordes an seinem Vater beschuldigt und nun liegt es an der zwölfköpfigen Jury, über das Leben des jungen Mannes zu entscheiden. Schnell kommt es zur ersten Abstimmung, die ihn mit elf zu eins für schuldig befindet. Da das Urteil jedoch einstimmig gefällt werden muss, ist dies der Beginn einer hitzigen Debatte. Beeindruckend in Szene gesetzt von Lumet, zeigt uns „12 Angry Men“ wie Vorurteile und eigene Erfahrungen unser Urteilsvermögen beeinflussen können.


Mit Einführung von Paul Marie und anschließendem Filmgespräch.

Sonderpreis für Studierende: 3,50 Euro!

Di., 10.7. - 19.30 Uhr
Hagazussa - Der Hexenfluch
Hagazussa - Der Hexenfluch Trailer
Deutschland, Österreich 2017 | Regie: Lukas Feigelfeld | 102 min. | mit Aleksandra Cwen, Claudia Martini, Tanja Petrovsky | FSK: 16.
Österreich im 15. Jahrhundert: abgeschieden in den Bergen lebt in einer Hütte die Ziegenhirtin Albrun. Sie, die einst ihre Mutter verlor und danach völlig allein auf sich gestellt war, ist wiederum selbst Mutter geworden, im Dorf unten fragt man sich, von wem. Als Albrun dazu sich noch vorsichtig mit einer Frau aus diesem Dorf anfreundet, beginnt sich in ihrem Kopf und ihrer Seele ob all des bislang Durchlittenen Wahn und Wirklichkeit wild zu vermengen. Man glaubt, sie sei eine Hexe und hätte darum deren Schicksal verdient. Sehr stimmungsvoller und entschleunigter Edelhorror eines Wieners.
Mi., 11.7. - 21.00 UhrSo., 15.7. - 21.15 UhrDi., 31.7. - 21.30 Uhr
Un beau soleil intérieur - Meine schöne innere Sonne
Un beau soleil intérieur - Meine schöne innere Sonne Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Claire Denis | 96 min. | mit Juliette Binoche, Xavier Beauvois, Philippe Katerine, Gerard Depardieu | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
In Claire Denis’ neuestem Werk haben wir ein Rendez-vous mit Juliette Binoche, Sie spielt darin Isabelle, eine Künstlerin in Paris. Sie ist anerkannt, sie trifft viele Leute, aber tief in ihrem Herzen ist sie sehr einsam. Zahlreiche Affären mit höchst unterschiedlichen Männern bringen keine Lösung. Was ist Liebe? – auf diese Frage bekommt und findet sie keine Antwort. Da trifft sie einen Wahrsager, der wird von Gérard Depardieu gespielt. Ob er ihr wirklich weiterhelfen kann? Oder verfolgt auch er nur seine eigenen Interessen? Großartig leichtes französisches Kino mit absoluter Starbesetzung, so philosophisch wie amourös.

Do., 12.7. - 19.00 UhrSa., 14.7. - 21.15 UhrSa., 28.7. - 19.00 UhrSo., 26.8. - 17.00 Uhr
Grain - Weizen
Grain - Weizen Trailer
Türkei, Deutschland 2017 | Regie: Semih Kaplanoğlu | 127 min. | mit Jean-Marc Barr, Ermin Bravo, Grigoriy Bobrygin, Cristina Flutur | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein Öko-Science-Fiction, der keiner sein möchte: das Land ist geteilt. Im einen leben die Menschen in Massen zwischen Müll und Aufruhr. Dann gibt es das Ödland, getrennt durch einen elektronischen Zaun, Überqueren lebensgefährlich. Als die globale Ernährung durch genmanipuliertes Saatgut wiederholt problematisch wird, entschließt sich ein Wissenschaftler nach einem verschwundenen Kollegen zu suchen, der offenbar die Antwort auf das Problem weiß. Nur lebt dieser eben im Ödland, der Beginn einer Reise, anstrengend und bewusstseinsverändernd. Der Regisseur der Trilogie „Ei, Milch, Honig“ optimiert mit „Grain-Weizen“ im internationalen Rahmen seine eigene künstlerische Passion. Eine provokant ruhige schwarz-weiß Elegie, ohne Scheu vor Schönheit, ohne Angst vor Mystik.


Fr., 13.7. - 19.00 UhrMo., 23.7. - 21.15 UhrSo., 29.7. - 15.00 Uhr
Fando y Lis
Fando y Lis Trailer
Mexiko 1968 | Regie: Alejandro Jodorowsky | 93 min. | mit Sergio Kleiner, Diana Mariscal, Tamara Garina | span. Original mit deutschen Untertiteln.
Frei nach einem Theaterstück des Surrealisten Fernando Arrabal wagte in seinem Filmdebüt Alexander Jodorowsy unter abenteuerlichen Drehbedingungen (alles ohne Genehmigung, zahlreiche Pannen, ein tragischer Todesfall) eine harsche Groteske, die davon handelt, wie ein Liebespaar, sie im Rollstuhl, er ein Trottel, durch eine postapokalyptische Landschaft voller Herausforderungen ziehen. Das war seiner Zeit dem mexikanischen Publikum zuviel an Symbolik und Blasphemie. Alejandro wurde massiv bedroht und musste bei einem Festival sogar fliehen, angeblich im Wagen Roman Polanskis. So half der eine Provokateur dem anderen. Das sei uns allen Vorbild.

Fr., 13.7. - 21.30 UhrSa., 21.7. - 18.00 Uhr
Sommarnattens leende - Das Lächeln einer Sommernacht
Sommarnattens leende - Das Lächeln einer Sommernacht Trailer
Schweden 1955 | Regie: Ingmar Bergman | 108 min. | mit Ulla Jacobsson, Eva Dahlbeck, Harriet Andersson | Schwedisch Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Eine der wenigen Komödien Ingmar Bergmans und einer seiner besten Filme: Selbst Magenkrank muss er wohl wie der Teufel mit allen Mitarbeitern umgesprungen sein. Aber es sollte dabei doch bloß, so wiederum Bergman, im Film, um die erschreckende Erkenntnis gehen, "dass man einander lieben kann, obwohl man nicht miteinander leben kann." Das zeigt uns Ingmar Bergman mit ein bisschen Strindberg und ein bisschen Schnitzler und natürlich mit einer ordentlichen Dosis Shakespeare. Um die Wende zum 20.Jahrhundert verliert ein zynischer Anwalt seine junge Ehefrau an seinen Sohn, den er aus einer früheren Ehe mitgebracht hat. Dafür lässt er sich wieder von einer früheren Geliebten erobern, ein Sommer der Liebe auf die ganz eigene Art.


Zum 100. Geburtstag von Ingmar Bergman am 14. Juli!

Sa., 14.7. - 19.00 Uhr
Комиссар - Die Kommissarin
Комиссар - Die Kommissarin Trailer
Sowjetunion 1967 | Regie: Aleksandr Askoldov | 110 min. | mit Nonna Mordyukova, Rolan Bykov, Raisa Nedashkovskaya | russisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
In den Wirren des Russischen Bürgerkriegs muss eine Politkommissarin der Roten Armee, da sie schwanger ist und die Geburt ihres Kindes unmittelbar bevor steht, bei einer jüdischen Familie Unterschlupf suchen. Dort wird sie freundlich aufgenommen und nimmt Teil an deren Alltagsleben. Aber die Schrecken des Krieges verfolgen sie. Zunächst verboten, wurde dieser Film erst 1987 aufgeführt, der unlängst verstorbene Aleksandr Askoldov inszenierte ein Nebeneinander von Traum und Wirklichkeit, das auch die Vernichtung der ukrainischen Juden durch die Nazis vorwegnimmt. Ein ungemein intensives Meisterwerk, einer der besten Filme der Sowjetunion überhaupt.


So., 15.7. - 19.00 UhrMo., 23.7. - 19.00 Uhr
Free Lunch Society - Komm Komm Grundeinkommen
Free Lunch Society - Komm Komm Grundeinkommen Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Christian Tod | 95 min. | Dokfilm | mit Götz Werner, Peter Barnes, Charles Murray, Emmanuel Saez u.v.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
There is something like a free lunch! Um also ein vielzitiertes Zitat umzudrehen, braucht es nicht viel: Nur klare Analyse der Versuche der Einführung, der möglichen Finanzierung und der Auswirkungen zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen".
Was würdest du tun, wenn für deinen Lebensunterhalt gesorgt wäre? Das Bedingungslose Grundeinkommen galt vor wenigen Jahren noch als Hirngespinst. Heute ist diese Utopie denkbarer denn je - intensiv diskutiert in allen politischen und wissenschaftlichen Lagern.

Im Anschluss an den Film findet eine Diskussion statt.

Eintritt für Studierende: 3,50 €
Mit Unterstützung des StuRa -Studierendenrat an der Uni Heidelberg.
Mo., 16.7. - 19.00 Uhr
Montana Sacra - Der heilige Berg
Montana Sacra - Der heilige Berg Trailer
Mexiko, USA 1973 | Regie: Alejandro Jodorowsky | 114 min. | mit Alejandro Jodorowsky, Horacio Salinas, Zamira Saunders | span./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
George Harrison wollte keine Nacktszenen drehen, darum wurde es nichts mit einer der Hauptrollen, in einem der spektakulärsten Filme der 70er, den damals jeder ernstzunehmende Langhaarige durchlebt und durchlitten hat. Denn bloßes Anschauen ist im Angesicht des heiligen Berges nicht möglich, zu brutal, zu wild die Wucht der Bilder, zu provokant und zu zynisch die filmischen Ideen. Im Zentrum steht ein genialer Dieb und ein dubioser Alchemist im Turm. Mit sieben Auserwählten wollen sie eine Reise zu eben jenem Berg machen, da sie dort das Geheimnis der Unsterblichkeit erfahren werden.

Mo., 16.7. - 21.30 UhrMo., 30.7. - 19.00 Uhr
Unveil the Truth I:Government Virus - 不能戳的秘密Ⅰ:政府病毒
Unveil the Truth I:Government Virus - 不能戳的秘密Ⅰ:政府病毒
Taiwan 2011 | Regie: Kevin H.J. Lee | 65 min. | Dokfilm | Original mit englischen Untertiteln.
Unveil the Truth I: The Government Virus (2011) uncovers the cover up of bird flu in Taiwan. Lee has earned a lot of respect and is recognized for his thorough research, perseverance, and his bravery of revealing how Taiwanese bureaucrats shield one another to the public.

Di., 17.7. - 17.00 Uhr
Unveil the Truth II: State Apparatus - 不能戳的秘密II:國家機器
Unveil the Truth II: State Apparatus - 不能戳的秘密II:國家機器
Taiwan 2013 | Regie: Kevin H.J. Lee | 84 min. | Dokfilm | Original mit englischen Untertiteln.
Unveil the Truth II: State Apparatus (2013) won the Grand Prize and best documentary at the 2014 Taipei Film Awards for his uplifting and humorous tone, while exposing the chaotic madness of government bureaucracy.

Di., 17.7. - 18.15 Uhr
ROUNDTABLE DISCUSSION with Kevin Lee & Wennie Liu
ROUNDTABLE DISCUSSION with Kevin Lee & Wennie Liu
A TV news cameraman since 1994, Director Kevin Hui-Jen Lee has worked at half of the dozen news stations in Taiwan since its expansion of cable TV in the 1990’s. He was a producer at Eastern Broadcasting Company (EBC) before resigning on February 12th, 2008, when the headlines of the day was the former vice-president’s becoming a grandfather. He has won numerous awards and recognitions for his work. A daring master of many topics and styles, Lee’s greatest interest is with the interconnection between politics and society, uncovering public secrets and ironies. Currently, he is working on a film The Road towards Authority which talks about the Legislative Yuan and the Congress and another which focuses on drug abuse.

Di., 17.7. - 19.45 Uhr
The Taste of Apple - 蘋果的滋味
The Taste of Apple - 蘋果的滋味
Taiwan 2015 | Regie: Kevin H.J. Lee | 119 min. | Dokfilm | Original mit englischen Untertiteln.
In The Taste of Apple (2015) which, in 2016, won the Taipei Film Award ceremony, Lee celebrates the existence of freedom of speech in Taiwan. It took three years to make, the original idea for the film was “simple”: “I realized how much of an impact “Apple” (nickname of a Hong Kong media corporation) has on Taiwanese readers’ reading habit, and how it changed the traditional media ecology in Taiwan.” Through long-term on-field observations at Next Media’s office, as well as the interview with it's founder Lai Chee-ying, this film covers the ups and downs of Taiwan’s media industry over the past decade after Next Media, including the “paparazzi culture” it brought with it. “I dedicated the film to GAO Yu (a Chinese reporter) because it shows a ridiculous status. China is a country without democracy freedom, but they have GAO Yu, a reporter who’s willing to go to jail just to tell the truth.“

Di., 17.7. - 20.30 Uhr
Nico, 1988
Nico, 1988 Trailer
Italien, Belgien 2017 | Regie: Susanna Nicchiarelli | 93 min. | mit Trine Dyrholm, John Gordon Sinclair, Anamaria Marinca, Sandor Funtek | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Trine Dyrholm spielt Christa Päffgen, gebürtige Kölnerin, weltberühmt als Nico, die Muse von Andy Warhol, die Sängerin von Velvet Underground, 1988 bei einem Unfall ums Leben gekommen. Gerade in den letzten Jahren fand Nico künstlerisch wieder zu sich selbst, ging auf Tour, hatte wieder Kontakt zu ihrem Sohn. Nicht nur ein Porträt der wohl dunkelsten Frauenstimme der Rockgeschichte, sondern das einer leidenschaftlichen Frau, die permanent um ihre Identität kämpft.

Aus Anlass ihres 30. Todestages am 18. Juli.

Am 18.7. mit Verlosung!



„Ein grandioses Biopic - Trine Dyrholm versinkt vollkommen in dieser Figur. Eine unglaubliche Leistung: Jede Bewegung, jede Nuance ihrer Stimme sitzt. Dunkel und rau und sehr tief ist die Stimme, so zielstrebig wie schwankend sind die Bewegungen.“
„Ein unglaublich intensiver Trip ist dieser Film, ambivalent, nichts beschönigend, immer mittendrin, aber stets zugeneigt: Ein Abgesang auf eine Ikone.“
(KINO-ZEIT.de)

„A biopic about the last days of the former Velvet Underground star is surprisingly authentic, with a zombie-pitch-perfect performance by Trine Dyrholm.“
(VARIETY)

“A great deal of the pic’s excitement comes from painstaking tech work with the images. They electrify cinematographer Crystel Fournier’s dark, they-live-by-night vision of the aging Nico on a record tour she doesn’t believe in, and give nervous energy to the continually moving camera. Editor Stefano Cravero’s pacing is swift and the cutting sophisticated.”
(HOLLYWOOD REPORTER)

Mi., 18.7. - 18.15 UhrMi., 1.8. - 20.00 UhrMo., 6.8. - 20.00 UhrFr., 10.8. - 21.30 UhrMo., 13.8. - 21.30 UhrDi., 25.9. - 21.30 Uhr
Zwischen Sommer und Herbst
Zwischen Sommer und Herbst Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Daniel Manns | 96 min. | mit Linn Reusse, Isabel Thierauch | FSK: ohne Altersbeschränkung.
„Wenn das Gefühl stimmt, ist egal was dazwischen passiert“, auf diesen Satz lässt sich bringen was Lena erlebt, unmittelbar nach dem sie die Schule beendet hat. Hochintelligent wie sie ist, hat sie eine Klasse übersprungen und will jetzt unbedingt ins Ausland. Dann aber trifft sie plötzlich Eva vor dem Kühlschrank im Haus ihres Vaters. Eva ist sieben Jahre älter, studiert bereits, ist die neue Freundin ihres Bruders Jonas und hat irgendwie so ein besonderes Charisma. Das mit Jonas ist offenbar auch nicht so ernst, jedenfalls machen die beiden immer mehr zusammen und dann gibt es einen Kuss.

Mi., 18.7. - 21.30 Uhr
Self-Censorship - 并:控制
Self-Censorship - 并:控制
Taiwan 2018 | Regie: Kevin H.J. Lee | 117 min. | Dokfilm | Original mit englischen Untertiteln.
Self-Censorship (2018): At the 2016 Taipei Film Award ceremony, Lee criticized the Chinese government’s thought-control policies on the subjects of Taiwanese independence, Tibet, Xinjiang and the Falun Gong. This outpouring inadvertently became the inspiration for his next film. The majority of the project’s production costs were acquired via internet crowdfunding and also by the National Culture and Arts Foundation. Depicting a series of protests by the Beijing artist, Hua Yong, as well as the mysterious disappearances of five shareholders from Causeway Bay Books in Hong Kong and incidents involving Chou Tzi-yu, Leon Dai and Lee Ming-che it exposes the government’s pervasive control over “Greater Chinese” society.

With an introduction by the Director, Kevin H.J. Lee & Wennie Liu .
Do., 19.7. - 19.30 Uhr
Telemach Wiesinger Werkschau
Telemach Wiesinger Werkschau
Deutschland 2007-2011 | Regie: Telemach Wiesinger | 90 min.
Telemach Wiesingers Filmarbeiten in Schwarz-Weiß sind gleichzeitig visuelle Gedichte, Reiseberichte und anthropologische Studien von Hafenstädten und mechanisch, funktionaler Architektur.

Gestützt auf die Ästhetik des frühen Kinos, entwickeln die Kurzfilme eine besondere Spannung zwischen Bewegung und Stillstand, Beständigkeit und Vergänglichkeit.

Telemach Wiesinger (geboren 1968) ist Photograph und Filmemacher. Seine Filme, abseits des kommerziellen Unterhaltungs-Filmgeschäftes, sind auf internationalen Filmfestivals unterwegs. Seine prämierten Filmarbeiten sind Kunst und laden zur eigenen Entdeckung abseits des mainstreams durch das interessierte Publikum ein.

Filmprogramm:

"DIE ANKUNFT EINES ZUGES"
"3 x 1"
"PASSAGE"
+ Überraschungsfilm.

Mit Einführungen und Filmemachergespräch.

In Kooperation und mit freundlicher Unterstützung des Heidelberger Kunstvereins




Fr., 20.7. - 19.30 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt Trailer
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. In den folgenden Monaten laufen die Titel dann im regulären Programm. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.


Eintrittspreis: 5 Euro

So., 22.7. - 20.30 Uhr
Cinema Futures
Cinema Futures Trailer
Österreich 2016 | Regie: Michael Palm | 126 min. | Dokfilm | mit Martin Scorsese, Christopher Nolan, Tacita Dean, Apichatpong Weerasethakul, David Bordwell, Tom Gunning, Jacques Rancière, Margaret Bodde, Paolo Cherchi Usai, Nicole Brenez, Michael Friend, Greg Lukow, Mike Mashon u.v.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Die "digitale Revolution" erreichte das Kino spät und wurde hauptsächlich als technologischer Fortschritt inszeniert. In einer Zeit des rapiden Verschwindens des analogen Filmstreifens und der Diversität digitaler Laufbild-Formate geht es heute jedoch um wesentlich mehr: Stehen die Filmarchive der Welt am Beginn eines dunklen Zeitalters? Droht ein massiver Verlust des kollektiven audiovisuellen Gedächtnisses? Stirbt der Film oder verändert er sich bloß?
Cinema Futures erkundet internationale Schauplätze und dramatisiert mit namhaften Filmschaffenden, Museumskuratoren, Historikern und Technikern die Zukunft von Film und Kino im Zeitalter digitaler Laufbilder.

Mit Einführungsreferat "Kino - Gestern, heute, morgen" von Wilfried E. Keil, Kunsthistoriker & Filmemacher.
Publikumsdiskussion im Anschluss an den Film.

Mi., 25.7. - 19.30 Uhr
Estiu 1993 - Fridas Sommer
Estiu 1993 - Fridas Sommer Trailer
Spanien 2016 | Regie: Carla Simón | 96 min. | mit Laia Artigas, Paula Robles, Bruno Cusí, David Verdaguer, Fermi Reixacha | katalanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
1993, ein Sommer in Barcelona: Frida, ein sechsjähriges Mädchen ist traurig, ihre Mutter ist gestorben, sie muss nun auf dem Land bei ihrem Onkel leben. Zwar kümmern sich diese liebevoll um sie und auch ihre Cousine, die sie kennen lernt, wird zur ihr vertrauten Freundin, aber die Erinnerung an die Mutter geht Frida nicht aus dem Kopf. So leicht wie genau inszeniert, gelang mit ihrem Filmdebüt Carla Simón eine psychologisch sehr eindringliche Studie darüber, wie Kinder mit dem Tod umgehen können. Kritik und Publikum zeigten sich von dem sehr überzeugt. Ein Beweis für die ungebrochenen Kraft des spanischen Gegenwartskinos.

Fr., 27.7. - 19.00 UhrSo., 29.7. - 17.15 UhrMo., 13.8. - 19.30 UhrSo., 19.8. - 21.00 UhrDo., 6.9. - 19.00 Uhr
Iuventa - Der Film
Iuventa - Der Film Trailer
Italien, Deutschland 2018 | Regie: Michele Cinque | 86 min. | Dokfilm | mit Michele Cinque, Jakob Schoen u.v.a. | dt./engl./arab. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
QuickTurn, Seebrücke Heidelberg und das Eine-Welt-Zentrum Heidelberg freuen sich, euch "IUVENTA DER FILM" - einen Film über die Seenotrettungsorganisation Jugend Rettet e.V. und ihr Schiff Iuventa - im Heidelberger KARLSTORKINO präsentieren zu dürfen:

Eine Gruppe junger engagierter Menschen gründet im Herbst 2015 in Berlin die Initiative JUGEND RETTET. Über eine Crowdfunding-Kampagne kaufen sie einen umgebauten Fischkutter und taufen ihn auf den Namen „Iuventa“. Im darauffolgenden Jahr startet ihr Schiff zu seiner ersten Mission und schließt sich den Schiffen verschiedener NGOs, der italienischen Küstenwache sowie der Marine an.

Nach fast zwei Jahren Einsatz und ca. 14.000 auf hoher See geretteter Menschen wurde im August 2017 das Schiff plötzlich beschlagnahmt und von den italienischen Behörden in Lampedusa festgesetzt. Seitdem kursiert u.a. der Vorwurf der Kooperation mit Schlepperbanden. Eine Anklage ist jedoch bis heute nicht erfolgt. Die bewegende Geschichte wurde von Regisseur Michele Cinque festgehalten. Über ein Jahr lang verfolgt der Film das Leben der jungen Protagonist*innen, fängt die gesamte Spanne der Mission ein, beginnend mit dem Moment, in dem sie in See stechen und ihr unglaubliches Vorhaben wahr wird, bis zu dem Punkt, an dem dieser mit der politischen Realität kollidiert.


Anschließendes Filmgespräch mit
Hannes Haas (Sea-Watch e.V.)
Moderation: Mara Kunz (QuickTurn)

Einheitspreis: 5 Euro, inkl. 1 Euro Spende für JUGEND RETTET!

In Kooperation mit QuickTurn, Seebrücke Heidelberg und dem Eine-Welt-Zentrum Heidelberg.


Fr., 27.7. - 21.00 UhrDi., 7.8. - 20.00 Uhr
Bellaria - Solange wir leben!
Bellaria - Solange wir leben! Trailer
Deutschland, Österreich 2001 | Regie: Douglas Wolfsperger | 100 min. | Dokfilm.
In Wien, neben dem Volkstheater, steht bis heute ein kleines, unscheinbares Kino: das Bellaria. Darin scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Für wenig Eintritt erlebt dort täglich eine Handvoll Nostalgiker die alten österreichischen Klassiker der Vorkriegszeit und der UFA-Herrlichkeit wieder, Zeitmaschine in die eigene Jugend, Stück für Stück wahre Sehnsucht. Ausgesprochen liebevoll porträtiert dieser Film die Betreiber des Kinos und insbesondere seine Stammgäste. Dabei kommt natürlich auch der Wiener Schmäh nicht zu kurz.

So., 29.7. - 19.00 Uhr
El Topo
El Topo Trailer
Mexiko 1970 | Regie: Alejandro Jodorowsky | 125 min. | mit Alejandro Jodorowsky, Brontis Jodorowsky, José Legarreta, Alfonso Aráu, José Luis Fernández, David Silva, Ignacio Martínez España, Mara Lorenzio | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Ein Acid Western: zu Beginn ein typischer Westernheld, wortkarg und schnell am Revolver. Der aber lernt, die Gewalt hat eine dunkle, unheroische Seite. Herausstechend unkonventionell hinterfragt Alejandro Jodorowsky die aus der nordamerikanischen Kultur entstandenen Klischees des Genres, um sich dagegen auf seine Weise mit dem Zusammenhang von Gewalt, Sexualität und Religion zu befassen. Heraus kam eine sich kräftig am Surrealismus bedienende Bilderorgie in Blut und Blei, die bis heute cineastisch Unerfahrene verstört und zum Widerspruch reizt. Aber dieser ist sinnlos, der Colt ist auch bei Jodorowsky das entscheidende Argument.

Mo., 30.7. - 21.15 Uhr
Der Vorführ-Effekt (Kurzfilmprogramm)
Der Vorführ-Effekt (Kurzfilmprogramm)
Deutschland, Frankreich 1991-2001 | Regie: div | 92 min. | 35 mm | FSK: 6.
Ein Kurzfilmprogramm zu unserem Schwerpunkt "Kino im Kino"! Carsten Knoop führt die Zuschauer in DER VORFÜHREFFEKT in die Projektionskabinen verschiedener Hamburger Kinos – vom Multiplex über das Kino auf der Reeperbahn bis zum Kommunalen Kino. Er lässt dabei die Filmvorführer zu Wort kommen: Sie berichten von ihrem Blick auf ihre Arbeit und von lustigen Vorführ-Pannen.

Außerdem die Filme:

- Die auf die Nüsse gehn
- La Flamme
- Rattenskat
- Demnächst hier
- Miezen - Projector's Cut

Di., 31.7. - 19.30 Uhr
Three Billboards outside Ebbing, Missouri
Three Billboards outside Ebbing, Missouri Trailer
USA 2017 | Regie: Martin McDonagh | 115 min. | mit Frances McDormand, Woody Harrelson, Sam Rockwell | FSK: 12.
Mildred Hayes ist eine typische amerikanische Hausfrau, doch voller Trauer, Wut und Zorn. Vor einiger Zeit ist ihre Tochter vergewaltigt, ermordet und verbrannt worden, die Polizei findet den Täter nicht. Das läge an deren mangelndem Interesse, lieber verprügelt sie Schwarze. Also hat sie die Idee, am Ortsausgang riesige Werbetafeln mit Plakaten zu bekleben, um auf ihren Fall hinzuweisen. Das führt natürlich zu einem Konflikt mit der Polizei, der zunehmend eskaliert. Dem Iren Martin McDonagh gelang eine dunkel boshafte Tragödie, die zugleich Komödie ist. Diese lebt insbesondere von den Schauspielkünsten der Hauptdarsteller.

Bitte beachten:

04.08.2018 - engl. Orig. m. deutschen UT
28.08.2018 - engl. Orig. m. deutschen UT
08.09.2018 - deutsche Fassung
28.09.2018 - engl. Orig. m. deutschen UT


Sa., 4.8. - 19.00 UhrDi., 28.8. - 20.00 UhrSa., 8.9. - 17.00 UhrFr., 28.9. - 19.30 Uhr
Zama
Zama Trailer
Argentinien, Brasilien, Spanien, Frankreich, Niederlande, Mexiko, Portugal, USA 2017 | Regie: Lucrecia Martel | 115 min. | mit Colorada de Cinema, Daniel Giménez Cacho, Lola Dueǹas | spanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Nach einem Roman von Antonio di Benedetto: 1790, tief im argentinischen Hinterland. Um in seiner Karriere voran zu kommen, läßt sich ein Offizier, der eigentlich aus Buenos Aires kommt, freiwilig dorthin versetzen. Geduldig bis apathisch befolgt er alle Anweisungen, denn er hofft dadurch, alsbald wieder in die Hauptstadt zurück zu kehren. Tatsächlich langweilt er sich von Tag zu Tag mehr und man scheint ihn offenbar vergessen zu haben. Deshalb beteiligt er sich an einer riskanten Jagd nach einem gefährlichen Banditen. Geistreiches Historiendrama mit Ironie und Aberwitz, dazu sehr lateinamerikanisch.


So., 5.8. - 18.00 UhrSo., 12.8. - 21.00 UhrFr., 24.8. - 19.00 UhrSo., 2.9. - 21.15 Uhr
Der letzte Dalai Lama?
Der letzte Dalai Lama? Trailer
USA 2017 | Regie: Mickey Lemle | 82 min. | Dokfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Mickey Lemle hat den 14. Dalai Lama schon einmal in einem Film porträtiert. 25 Jahre danach traf er ihn anlässlich seines 80. Geburtstages 2015 erneut zum Film-Gespräch. Wichtig war ihm dabei, zu betonen, die tibetische Philosophie ist keine bloße Religion, sondern eine lebendige Wissenschaft, die Tradition und Moderne miteinander aussöhnen möchte. Im Zentrum steht zudem die Frage, wie es möglich ist, mit Psychologie und Spiritualität eine friedliche Koexistenz zu begründen. So ist Mickey Lemles Dokumentation , in dem auch das Problem eines Nachfolger angesprochen wird, nicht nur ein Porträt, sondern eine spannende Unterweisung.

Do., 9.8. - 19.00 UhrSo., 12.8. - 19.30 UhrDi., 18.9. - 19.30 UhrDo., 20.9. - 19.00 UhrSo., 23.9. - 17.00 UhrDo., 11.10. - 18.30 Uhr
Surf Film Nacht: The Endless Winter II & Rail Road
Surf Film Nacht: The Endless Winter II & Rail Road Trailer
Großbritannien 2017 | Regie: Matt Crocker & James Dean | 80 min.
Der Engländer Mark Harris bricht in seiner Heimat Cornwall auf, um dem klassischen Pfad der Surfer vergangener Generationen zu folgen. Es entstand ein grandioser, spannender und lustiger Film über das Reisen, Surfen und die Schönheit und Diversität Europas. „The Endless Winter“ bringt uns die legendären Surfspots des Atlantiks so nah, wie nie zuvor. Wer wusste schon, dass wir die perfekten Tubes Hossegors‘ Napoleon verdanken? Oder dass die Riesenwellen von Nazaré unter den Bewohnern des Ortes als Fluch Gottes gelten? Oder wie die ersten Surfboards ins Spanien der Franco-Diktatur gelangten?

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Vorfilm:
RAIL ROAD
PT 2018 | R: Nic von Rupp | 25 min

Nic von Rupps neuer Film "The Rail Road" entführt den Zuschauer in die Zeit vor Billigairlines und erschwinglichen Interkontinentalflügen. Nic, einer der besten Surfer Europas und noch immer Besitzer eines deutschen Passes, reist mit dem Zug durch Europa, um gute Wellen zu surfen und beeindruckende Geschichten zu erleben. Eine Ode an den alten Kontinent und das „slow traveln“, wie immer bei Nics Produktionen mit unglaublichen Surfszenen und auf höchsten Niveau produziert.
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Do., 9.8. - 21.00 Uhr
Call me by your name
Call me by your name Trailer
Frankreich, Italien, USA 2017 | Regie: Luca Guadagnino | 133 min. | mit Armie Hammer, Timothée Chalamet, Michael Stuhlbarg | engl./frz./ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Das sinnlichste Filmereignis der Saison, nominiert mit 4 Oscars: In der norditalienischen Sommerschwüle des Jahres 1983 langweilt sich der 17-jährige Elio während der Ferien in der Villa seiner Eltern, als der arrogante amerikanische Doktorand Oliver anreist, um seinem Vater bei archäologischen Forschungsarbeiten zu assistieren. Nach anfänglicher Distanz gerät Elio immer tiefer in den Strudel der Gefühle für den Frauenhelden Oliver, der seine Zuneigung zunächst ignoriert. Und außerdem gibt es da noch die junge Französin Marzia, die in Elio verliebt ist. Ein Film über die ganze irritierende Wucht der Liebe.


Sa., 11.8. - 19.00 UhrDi., 14.8. - 20.00 UhrMo., 10.9. - 20.00 UhrDi., 25.9. - 19.00 Uhr
Marvin ou la belle éducation
Marvin ou la belle éducation Trailer
Frankreich 2016 | Regie: Anne Fontaine | 114 min. | mit Finnegan Oldfield, Grégory Gadebois, Isabelle Huppert, Vincent Macaigne | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Das Leben in einem kleinen Provinznest irgendwo in Frankreich ist durch allgemeinen Frust geprägt, der in der Armut seinen Grund hat und im Alkoholismus seinen Ausdruck findet. Wer nachdenkt und Gefühle zeigt wird dort schnell zum Opfer. So ergeht es Marvin, zu sanft für die enge Welt, in der er lebt. Und dann entdeckt Marvin zudem noch, er ist schwul. Schnell begreift er, er muss hier raus um überhaupt vernünftig leben zu können, wozu natürlich auch eine ausgelebte Sexualität gehört. Intelligent erzähltes Drama über die Leiden, die einer erfährt, der nicht dazugehören soll.

Sa., 11.8. - 21.30 UhrMi., 15.8. - 19.30 UhrSo., 9.9. - 19.00 Uhr
Postcards from London
Postcards from London Trailer
Großbritannien 2018 | Regie: Steve McLean | 90 min. | mit Harris Dickinson, Jonah Hauer-King, Alessandro Cimadamore | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der bildhübsche Kleinstadtjunge Jim kommt nach London, um in der großen Stadt sein Glück zu finden. Doch schon in der ersten Nacht wird er ausgeraubt und muss auf der Straße übernachten. Dort hört er von "The Raconteurs", einer Gruppe von feingeistigen Männer-Escorts mit enzyklopädischem Wissen über die schönen Künste, die sich auf das geschliffene Gespräch vor und nach dem Sex spezialisiert haben. Jim schließt sich den Jungs an und steigt schnell vom naiven Anfänger zur gefragten Begleitung und Künstler-Muse auf.

Mi., 15.8. - 21.45 UhrSo., 26.8. - 20.45 Uhr
Visages Villages - Augenblicke: Gesichter einer Reise
Visages Villages - Augenblicke: Gesichter einer Reise Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Agnès Varda, JR | 93 min. | Dokfilm | mit Agnès Varda, JR, Jeannine Carpentier | frz. Original mit deutschen Untertiteln.
JR steht für „Juste Ridicule“. So nennt sich ein französischer Streetart-Künstler, der etwa dadurch bekannt wurde, dass er als Protest gegen die Gentrifizierung großflächige Hausfassaden mit den Porträts ihrer ehemaligen Bewohner versah. Für den Dokumentarfilm „Visages Villages“ arbeitete er mit Agnès Varda zusammen, der 90jährigen großen Dame des französischen Films. Die beiden bildeten ein Team, sie wurden Freunde, der Zufall wurde ihr Ratgeber bei einer gemeinsamen Fahrt über das Land. Sie fanden das Besondere da, wo man es nicht vermutet, Menschen und ihre Geschichten. Das vielfach prämierte Resultat ist von hinreißendem Charme.

Do., 16.8. - 19.00 UhrSa., 18.8. - 19.30 UhrDi., 21.8. - 20.00 UhrSo., 26.8. - 19.00 Uhr
Familie Brasch
Familie Brasch Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Annekatrin Hendel | 103 min. | Dokfilm | mit Marion Brasch, Katharina Thalbach, Christoph Hein, Florian Havemann, Bettina Wegner | FSK: 6.
Sie wurden auch die Manns der DDR genannt. Die Familie, die Horst und Gerda Brasch gründeten, brachte Thomas, Peter, Klaus und Marion hervor. Vor allem Thomas sollte jeder kennen, da Filmregisseur, Theaterautor und Dichter, an dem sich der Konflikt des Systems mit seinen Künstlern exemplarisch vollzog. Nur Marion lebt aber noch, ist Schriftstellerin und bildet in Annekatrin Hendels Dokumentation die Hauptansprechpartnerin, zu der sich viele weitere Zeitgenossen gesellen, vor allem aus dem Bekanntenkreis von Bruder Thomas. Eine Film gewordene Familiengeschichte, die auch die Lebensbedingungen in der DDR entschieden mitbedacht. Spannend und äußerst informativ.

Fr., 17.8. - 19.30 UhrSo., 19.8. - 19.00 UhrSo., 9.9. - 17.00 Uhr
2001: A Space Odyssey
2001: A Space Odyssey Trailer
Großbritannien, USA 1968 | Regie: Stanley Kubrick | 143 min. | 4K | mit Keir Dullea, Gary Lockwood, William Sylvester | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der mysteriöse schwarze Monolith, der fühlende Bordcomputer HAL 9000 und Walzer tanzende Raumschiffe: basierend auf einer Kurzgeschichte von Arthur C. Clarke kommt in 2001 – ODYSSEE IM WELTRAUM eine Weltraumoper zur Aufführung, die technische Utopie mit Kulturpessimismus verbindet und dabei voller Witz und Ironie ist. Berühmt durch seine optischen Effekte und seine Tricktechnik schuf Kubrick den wohl spektakulärsten Science-Fiction-Film aller Zeiten, der das Genre insgesamt maßgeblich prägte.

Zum 50-jährigen Filmjubiläum wieder im Kino zu sehen, in 4K!

Mi., 22.8. - 20.00 UhrSa., 8.9. - 19.30 UhrDi., 11.9. - 20.00 Uhr
Der Doktor aus Indien
Der Doktor aus Indien Trailer
USA 2018 | Regie: Jeremy Frindel | 89 min. | Dokfilm | mit Dr. Vasant Lad, Deepak Chopra, Robert Svoboda, David Frawley, Claudia Welch | engl./Marathi Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Ayurveda ist einer dieser Fachbegriffe, die jeder schon mal gehört hat, aber nur wenige wissen, was darunter eigentlich genau zu verstehen ist. So war es die große Leistung von Dr. Vasant Lad, die traditionelle indische Heilkunst Ayurveda in den Westen zu bringen, wo sie alsbald großen Anklang fand, der bis heute anhält. Jeremy Frindel ging den Lebensspuren dieser Persönlichkeit nach, erkundete deren spirituelle Wurzeln und führt darüber hinaus ein längeres Gespräch mit dem praktizierenden Heiler Deepak Chopra. Ein bewegendes Porträt entstand, zudem sehr informativ, da es den kulturellen Kontext dieser ganzheitlichen Medizin ausbreitet.



Am 29.8. Sondervorstellung
mit Ayurveda-Koch Volker Mehl.
Mit anschließendem Publikumsgespräch.

Do., 23.8. - 20.00 UhrMo., 27.8. - 20.00 UhrMi., 29.8. - 20.00 UhrSo., 23.9. - 15.00 UhrSo., 7.10. - 15.00 Uhr
West Side Story
West Side Story Trailer
USA 1961 | Regie: Robert Wise & Jerome Robbins | 151 min. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Eigentlich sollte man die Geschichte kennen aber bitte: Romeo und Julia im New Yorker Puertoricaner-Viertel, es regieren die Banden, allabendlich kämpfen die Jets gegen die Sharks, völlig unmöglich, dass sich zwei Gang-Mitglieder ineinander verlieben. Aber es kommt dazu und es wurde der Stoff zu einem der berühmtesten Musicals der Geschichte, ihr Komponist Leonard Bernstein (1918-1990). Ob „Maria“ oder „America“, Songs zum Mitsingen danach auf den Straßen. Die Verfilmung geriet künstlerisch und technisch so perfekt, dass die 10 Oscars von 1962 dafür fast noch zu wenig sind. Denn er wurde für 11 nominiert.

Zum 100. Geburtstag von Leonard Bernstein am 25.8.

Sa., 25.8. - 19.30 UhrDi., 4.9. - 20.00 Uhr
Tango zu Besuch
Tango zu Besuch Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Irene Schüller | 55 min. | Dokfilm | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Die deutsche Tango-Szene ist lebendiger als je zuvor. So fand Irene Schüller im völlig unargentinischen Schwarzwald fünf junge Tango-Tänzer und Tänzerinnen, die aber alle aus recht unterschiedlichen Gründen leidenschaftlich dem Tango verfallen sind. Eine wichtige Rolle in ihrem Selbstverständnis spielt dabei die höchst eigene Form der Erotik im Tango, was sie verspricht, was sie nicht hält, wovon sie lebt. Aber manche aus der Gruppe haben dazu noch schlicht berufliche Interessen. Eine interessante Dokumentation aus ungewöhnlicher Perspektive auf dieses so unsagbar rhythmische Kulturphänomen, natürlich mit toller Musik.

Einheitspreis: 5 Euro

So., 26.8. - 15.00 UhrDo., 30.8. - 19.00 UhrDo., 27.9. - 19.00 Uhr
So was von da
So was von da Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Jakob Lass, nach dem gleichnamigen Roman von Tino Hanekamp | 90 min. | mit Niklas Bruhn, Bela B., Corinna Harfouch | FSK: 16.
Oskar Wrobel ist stolzer Besitzer eines kleinen Musikclubs mitten auf der Reeperbahn. Aber er wird es bald gewesen sein, die Schulden häufen sich, der Laden steht vor der Schließung. Er hat zwar viele Freunde und vor allem Freundinnen, aber so richtig helfen kann ihm keiner mehr, also geht er mit Stil in die Offensive und stemmt die definitive Abschluss-Party. Klingt als Inhaltsangabe recht nett und vielleicht sogar harmlos, ist aber aufgrund nicht nur etwa des Heidelberger Clubsterbens eminent kulturpolitisch. Ein starkes Plädoyer für laut und wild und das überall und ohne Sperrstunde.

Do., 6.9. - 21.00 UhrFr., 7.9. - 21.00 UhrMo., 24.9. - 21.30 Uhr
3 Tage in Quiberon
3 Tage in Quiberon Trailer
Deutschland, Österreich, Frankreich 2018 | Regie: Emily Atef | 116 min. | mit Marie Bäumer, Birgit Minichmayr, Robert Gwisdek, Charly Hübner | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Romy Schneider ist 1981 eine Berühmtheit und in einer tiefen Lebenskrise zugleich. Durch eine Kur in dem nordfranzösischen Ort Quiberon möchte sie Abstand zu allem kriegen. Eine alte Freundin begleitet sie dabei. Da aber Romy Schneider in ein Interview mit dem Stern eingewilligt hat, bekommen sie bald Besuch von einem Journalisten und einem Fotografen, der ein Bekannter von Romy ist. Es kommt über die Tage und Nächte zu einem Psychoduell. Das Interview selbst wird bekanntlich legendär. Reizvoll die Frage, wie viele Besucher in Heidelberg – und es waren bislang sehr viele – dieses Interview einst gelesen haben.


Zum 80. Geburtstag von Romy Schneider am 23.9.


Mi., 12.9. - 20.00 UhrSa., 15.9. - 19.00 UhrSo., 23.9. - 19.00 Uhr
Le brio - Die brillante Mademoiselle Neïla
Le brio - Die brillante Mademoiselle Neïla Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Yvan Attal | 95 min. | mit Camélia Jordana, Daniel Auteuil, Yasin Houicha | frz. Original mit deutschen Untertiteln.
Pierre Mazard ist der Typ von Professor wie man ihn fürchtet, weil es ihn natürlich an fast jeder Universität gibt. Eine schwierige Situation darum für die junge Neïla, die wahnsinnig gerne Anwältin werden will, aber schon zu Begin der Erstsemestereinführung fünf Minuten zu spät kommt. Ein gefundenes Fressen für Pierre Mazard, den zynischen Provokateur, der sie ordentlich vorführt. Aber er übertreibt es, die Direktion bekommt Wind, und er muss mit Neïla ein Rhetorik-Seminar abhalten, wie es ein guter Jurist eben soll, und zwar à deux, so ein bisschen wie Pygmalion, aber eben sehr französisch. Eine richtige Komödie, aber bisweilen auch sehr universitätsnah.

Do., 13.9. - 19.00 UhrMo., 17.9. - 19.00 UhrSa., 22.9. - 18.00 Uhr
Kinderkino: Mama Muh und die Krähe
Kinderkino: Mama Muh und die Krähe
Schweden, Deutschland, Ungarn 2009 | Regie: Igor Veyshtagin | 78 min. | deutsche Fassung | BJF/KJF-Empfehlung: 5 Jahre.
Eine Kuh kann nicht Radfahren? Wieso eigentlich nicht. Mama Muh ist jedenfalls viel zu neugierig, um nur faul auf der Wiese zu liegen und Gras zu fressen. Jeder Tag soll ein Abenteuer sein, an dem man etwas Neues ausprobiert. Das findet der Krähenmann Krah, über den Mama Muh fast gestolpert wäre, ganz und gar nicht. Mama Muhs Freundschaftsangebot schlägt er sogleich missmutig aus. Dabei sitzt Krah einsam in seinem Nest und kann zu seinem Geburtstag nur Geschenke auspacken, die er sich selbst geschenkt hat. Aber Mama Muh lässt nicht locker, so dass sich Krah schließlich doch von ihr mitreißen lässt. Fortan gehen sie gemeinsam fischen, ein Baumhaus wird gebaut, der Kuhstall neu gestrichen, ein Tänzchen wird gewagt und schließlich feiern sie sogar das Weihnachtsfest zusammen.
Der Film ist nach den Kinderbüchern von Jujja und Tomas Wieslander entstanden, die Illustrationen stammen von Sven Nordqvist, der mit den Pettersson und Findus-Büchern bekannt geworden ist.
Sa., 15.9. - 15.00 UhrSo., 16.9. - 15.00 UhrSa., 13.10. - 15.00 Uhr
Cobain
Cobain Trailer
Niederlande, Belgien, Deutschland 2017 | Regie: Nanouk Leopold | 94 min. | mit Bas Keizer, Naomi Velissariou, Wim Opbrouck | Original mit deutschen Untertiteln.
Cobain heißt natürlich so wegen Kurt Cobain von Nirvana, aber das sagt dem 15-Jährigen nichts. Seine Mutter nennt er auch immer nur „Mia“, denn für eine Mama ist sie zu wenig fürsorglich, da viel zu selbstzerstörerisch mit sich selbst beschäftigt. Zudem wieder von irgend jemand schwanger. Nach einem Streit haut Cobain ab, wohnt bei einem der zahlreichen Liebhaber von Mia, ausgerechnet einem Zuhälter für junge Frauen aus dem Ausland. Als dann überraschend bei diesem Mia auftaucht, beschließt Cobain vielleicht für ein letztes Mal seiner Mutter beizustehen. Sehr intensiv gespieltes Familiendrama und ein neuer Beweis für die Qualität des Films aus den Niederlanden.

Sa., 15.9. - 21.15 UhrSo., 16.9. - 19.30 UhrDi., 18.9. - 21.15 UhrFr., 21.9. - 18.00 Uhr
Russisch Dok: Anna Shishova & Dmitrij Bogolyubov
Russisch Dok: Anna Shishova & Dmitrij Bogolyubov
Russland 2010/2014 | Regie: Anna Shishova & Dmitrij Bogolyubov | 64 min. | Dokfilm | russisches Original mit englischen Untertiteln.
Am Rande eines russischen Provinznests droht ein Fremder in seinem Auto zu erfrieren. Ihm wird Unterschlupf im Keller der Kirche gewährt. Seine Geschichte und die der Dorfgemeinschaft wird in „Am Rande“ von Filmemacherin Anna Shishova enthüllt. Ihr Ehemann Dmitry Bogolyubov – für seine Kameraarbeit bei „Am Rande“ ausgezeichnet – interessiert sich in seinem Kurzdokumentarfilm „Vernachlässigte“ ebenfalls für das ländliche Russland und entdeckt ein ausgestorbenes Dorf als stummen Zeugen der Zeitgeschichte.

BESPRIZORNYE / VERNACHLÄSSIGTE
RU 2010 / R: Dmitrij Bogolyubov / 14 min / OmU

NA KRAYU / AM RANDE
RU 2014 / R: Anna Shishova / 50 min / OmeU

Es gilt ein Einheitspreis von € 2,50.

So., 16.9. - 18.00 Uhr
Immer noch eine unbequeme Wahrheit: Unsere Zeit läuft
Immer noch eine unbequeme Wahrheit: Unsere Zeit läuft Trailer
USA 2017 | Regie: Bonni Cohen, Jon Shenk | 98 min. | Dokfilm | mit Al Gore | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore hat sich dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben und gegen diejenigen, die ihn nicht wahr haben wollen, allen voran der jetzige Präsident der USA. Zwei Jahre lang wurde Al Gore von einem Filmteam begleitet, wie er anlässlich der Pariser Klimakonferenz mit Wissenschaftlern und Umweltaktivisten ins Gespräch kommt. Die Fortsetzung von „Eine unbequeme Wahrheit“ beschränkt sich dabei nicht auf ein effektvoll inszeniertes Katastrophenszenario, sondern zeigt Wege zum Handeln auf, vor allem was den Ausbau alternativer Energiequellen betrifft.

Mi., 19.9. - 19.00 Uhr
Tackling Life - Berlin Bruisers
Tackling Life - Berlin Bruisers Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Johannes List | 93 min. | Dokfilm | dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Die Bruisers sind die schlechteste Rugby-Mannschaft in Berlin. Dieses Team wurde nicht nach Leistung zusammengestellt. Fun, Fair Play, Toleranz, Loyalität und Kampfgeist sind die Kriterien – und sie schließen sportlichen Erfolg nicht aus. Denn die Mitglieder der aus der LGBTQI-Community heraus gegründeten Mannschaft haben das Kämpfen in unserer voreingenommenen Welt gelernt. Jetzt setzen sie gemeinsam neue Standards, klären auf und holen die queere, bunte Welt in die Mitte von Sport und Gesellschaft. Ein mitreißend lustiger und tief berührender Film über Vorurteile und Stereotype, die uns alle prägen. Und über das Glück, das es bereitet, wenn wir sie hinter uns lassen.


Mi., 19.9. - 21.45 Uhr
Surf Film Nacht: The Seawolf & The Outrider
Surf Film Nacht: The Seawolf & The Outrider Trailer
Kanada 2017 | Regie: Ben Gulliver | 50 min & Vorfilm: 30 min.
Regisseur Ben Gulliver gilt in der Surfszene als heißester Newcomer unter den Filmern. Sein brillanter Stil fängt die ganze artistische Schönheit des Surfens ein. Da Gulliver aus Vancouver, Kanada, kommt, gibt es für ihn keinen schöneren Backdrop als die unberührte Natur British Columbias und die schneebedeckten Berge rund um den Polarkreis. Für THE SEAWOLF, sein bisher größtes Projekt, reiste er zwei Jahre lang mit den spannendsten Surfern, darunter Chippa Wilson und Balaram Stack, in die entlegensten Winkel der Welt.
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Vorfilm:
THE OUTRIDER
GB 2018 | R: Rob Lockyear, Jeremy Joyce | 30 min | engl. OV

THE OUTRIDER ist der Nachfolger der einzigartigen Parodie FREEZING, die zu einem der meistprämierten Surffilme wurde. Nun kommen die britischen Regisseure mit einer weiteren Mockumentary zurück:
Sie erzählen die fiktive Geschichte der Hawaii-Legende Mike Strident, Shaper von “The Outrider”, dem radikalsten Board der 70er Jahre. Strident's geniale Single-Fin-Designs brachten ihn an die Spitze der Surfwelt – bis der Thruster kam. Über Nacht stürzte ihn die Erfindung des Drei-Finnen-Surfboards vom Thron, sein Genie gerät in Vergessenheit.
40 Jahre später findet der Kalifornier Tommy Tonata den letzten existierenden “Outrider” – und das 70’s Board passt perfekt in Tommys Hipster-Lifestyle. Dank Tonatas Instagram-Promo findet sich der alte Shape-Guru bald ungewollt im Rampenlicht zurück. Geniale Parodie der Szene.
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In dieser Surf Film Nacht am 21.12. zeigen wir anstatt des im Programmheft angekündigten Films über Andy Irons die beiden Filme
THE SEAWOLF & THE OUTRIDER.
Wir bitten um Verständnis.
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Do., 20.9. - 21.00 UhrFr., 21.12. - 21.30 Uhr
Machines
Machines Trailer
Indien, Deutschland, Finnland 2016 | Regie: Rahul Jain | 71 min. | Dokfilm | Hindi Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Der Regisseur Rahul Jain präsentiert mit "Machines" eine sehr intime, aufmerksame Darstellung des Rhythmus des Lebens und der Arbeit in einer gigantischen Textilfabrik in Gujarat, Indien. Förmlich gleitend durch die langen Korridore und enormen Tiefen dieser verwirrenden Struktur, entführt die Kamera den Betrachter auf eine Reise zu einem Ort der Entmenschlichung von körperlicher Arbeit und intensiver Härte. Hierbei werden sehr filigran Denkanstöße hinsichtlich anhaltender vorindustrieller Arbeitsbedingungen und die große Kluft zwischen der ersten Welt und Entwicklungsländern generiert.

Mit Filmgespräch.

Mo., 24.9. - 19.30 Uhr
Kinderkino: Der kleine Zappelphilipp
Kinderkino: Der kleine Zappelphilipp
Niederlande 2012 | Regie: Anna van der Heide | 80 min. | deutsche Fassung.
Bram kann es kaum erwarten endlich in die Schule zu kommen. In seinen ersten sieben Jahren hat er schon viel Wissen angehäuft und mindestens ebenso viele Fragen. Immer ist er voller Tatendrang und will den vielen Dingen, die ihn interessieren, auf den Grund gehen. Doch in der Schule ist der Start eher enttäuschend, denn sein Lehrer, Herr Fisch, weiß weder seine lebhafte Fantasie noch seinen Bewegungsdrang zu schätzen, stattdessen fordert er zwei Dinge ein, die Bram nicht erfüllen kann: still sitzen und sich konzentrieren. Nach einer Beschwerde aus der Schule überlegen seine Eltern, wie sie Bram helfen können, im Unterricht klar zu kommen, gleichzeitig aber auch nicht die Lust zu verlieren. Da bricht sich Herr Fisch ein Bein und wird von der Schule frei gestellt. Mit dem neuen Vertretungslehrer nehmen die Dinge eine überraschende Wendung...
Sa., 29.9. - 15.00 UhrSo., 30.9. - 15.00 UhrSo., 28.10. - 15.00 Uhr
Welcome to Sodom
Welcome to Sodom Trailer
Österreich 2018 | Regie: Florian Weigensamer, Christian Krönes | 92 min. | Dokfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Das einst biblische Sodom liegt heute an einem Ort im westafrikanischen Ghana. Dort findet man die wohl größte Müllhalde für Elektroschrott, extrem dreckig und extrem giftig, dennoch leben Menschen darauf und suchen nach dem was die reichen digitalisierten Länder dorthin gebracht haben; Smartphones, Tablets, Computer, alles was nicht mehr den neuesten Anforderungen genügt. Florian Weigensamer und Christian Krönes beschreiben eindrucksvoll und höchst beklemmend ein Sinnbild für die Schattenseite des heutigen Kapitalismus und der Menschen, die dieser hervorbringt.

Di., 2.10. - 19.00 UhrSa., 13.10. - 19.00 UhrSo., 28.10. - 18.00 Uhr
The Endless
The Endless Trailer
USA 2017 | Regie: Justin Benson, Aaron Moorhead | 116 min. | mit Aaron Moorhead, Justin Benson, Callie Hernandez, Tate Ellington | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Zehn Jahre ist es her, dass es den Brüdern Justin und Aaron gelang, aus einer Sekte zu fliehen, in deren geistigem Zentrum der Glaube an eine unbekannte höhere Macht steht. Aber danach sind beide in ihrem Leben gescheitert. Nun beschließen sie zurückzukehren, um mit sich ins Reine zu kommen. Doch der eine wird darüber nostalgisch, der andere dagegen bleibt skeptisch. Anlass dazu ist eine mysteriöse Videobotschaft. Diese aber wäre gar nicht von der Sekte gedreht worden, stellt sich heraus. Dafür ereignen sich plötzlich eine ganze Reihe übernatürlicher Vorgänge, die keiner zu deuten weiß. Gedreht nach einer Geschichte des Science-Fiction Kultautors H.P. Lovecraft, ist dieser Mystery-Horror-Science-Fiction nicht unumstritten, erfuhr jedoch die besondere Wertschätzung von Dietmar Dath. Dies allein aber ist schon völlig ausreichend, um „The Endless“ unbedingt sehen zu wollen.

Di., 2.10. - 21.30 UhrSo., 7.10. - 20.30 UhrSa., 13.10. - 21.00 UhrFr., 26.10. - 20.00 Uhr
Jeune Femme - Bonjour Paris
Jeune Femme - Bonjour Paris Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Léonor Sérraille | 97 min. | mit Laetitia Dosch, Grégoire Monsaingeon, Souleymane Seye Ndiaye | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Paula kommt zurück nach Paris, will mit 31 nochmal von vorne anfangen, aber zunächst läuft alles schief. Ihre Mutter will sie nicht sehen, ihr Freund weist sie ab, so steht sie da mitten in der Seine-Metropole ohne Job, ohne Wohnung und ohne Geld. Genau darum scheint es aber in Paris offenbar nur noch zu gehen. Was Paula bei all ihren Problemen trotzdem davor bewahrt, sich hängen zu lassen, ist ihre innere Lebendigkeit und ihre direkte Art. So treibt sie erfahrungshungrig von einer Situation in die nächste und man begreift, diese junge Frau hat das große Talent, nicht aufzugeben. Léonor Sérrailles Langfilmdebüt ist ein unterhaltsames Lehrstück in urbaner Überlebenskunst.

Do., 4.10. - 19.00 UhrSo., 7.10. - 16.45 UhrMi., 10.10. - 18.30 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"!
Gezeigt wird dieses Mal ein französisches Erstlingswerk, das auf pointierte Weise die dunklen Triebe des Menschen zeigt und doch Hoffnung bietet – wie immer verbunden mit einem Glas Wein.

Referent: Tim-Niklas Zimmer


Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 5.10. - 19.00 Uhr
Veronika beschließt zu sterben
Veronika beschließt zu sterben Trailer
USA 2009 | Regie: Emily Young | 103 min. | mit Sarah Michelle Gellar, Jonathan Tucker, Erika Christensen | deutsche Fassung | FSK: 12.

Zum Welttag der seelischen Gesundheit


In der Verfilmung des Bestsellerromans von Paulo Coelho wird die Geschichte einer unglücklichen, jungen Frau erzählt, die in ihrem als gleichförmig und langweilig empfundenen Leben keinen Sinn mehr sieht und sich deshalb für einen Suizid entscheidet. Dieser endet nicht tödlich, sondern lässt Veronika in einer psychiatrischen Anstalt aufwachen. Hier lernt Veronika die Pfleger und Patienten kennen, reflektiert ihr Leben und gewinnt neuen Lebensgeist.

Mit Untertiteln und Gebärdensprachdolmetscher.


Filmeinführung:
Dr. Regina Schmitt, Klinik für Allgemeine
Psychiatrie, Zentrum für Psychosoziale Medizin,
Uniklinikum Heidelberg

Publikumsgespräch im Anschluss.
Diskussionsgäste:
• VertreterIn einer Selbsthilfegruppe
• Dr. Regina Schmitt, Fachärztin für Psychiatrie
und Psychotherapie
• Ton-Vinh Trinh-Do, Diplom-Sozialpädagoge,
Psychose-Seminar Ludwigshafen


Der Eintritt ist frei!
(Keine Reservierungen möglich)
Einlass: ab 10.30 Uhr


Präsentiert vom „Aktionsbündnis Welttag der seelischen Gesundheit, Psychiatrie-AK Heidelberg“

So., 7.10. - 11.00 Uhr
It Must Schwing - The Blue Note Story
It Must Schwing - The Blue Note Story Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Eric Friedler | 115 min. | Dokfilm | mit Herbie Hancock, Wayne Shorter, Sonny Rollins, Quincy Jones, Sheila Jordan, Ron Carter | Original mit deutschen Untertiteln.
1939 gründeten Alfred Lion und Frank Wolff, zwei junge Emigranten aus Berlin, in New York das legendäre Jazz-Label Blue Note Records. Das Label konzentrierte sich ausschließlich auf amerikanische Jazzmusik und entwickelte einen unverwechselbaren Aufnahmestil und Sound. Blue Note Records entdeckte und produzierte eine beeindruckende Liga von Weltstars der Jazz-Musik. Darunter Künstler wie Miles Davis, Herbie Hancock, John Coltrane, Sonny Rollins, Wayne Shorter, Thelonious Monk und Quincy Jones.
Der Film erzählt die bewegende Geschichte von zwei Freunden, die verbunden waren durch ihre leidenschaftliche Liebe zur Jazz-Musik und den tiefen Glauben an menschliche und künstlerische Freiheit.

Einheitspreis: 5 Euro.

Mit freundlicher Unterstützung von Alpha Centauri Studios.

Mo., 8.10. - 20.00 UhrSo., 14.10. - 11.00 UhrMo., 15.10. - 20.00 Uhr
Hamburger Gitter - Der G20-Gipfel als »Schaufenster moderner Polizeiarbeit«
Hamburger Gitter - Der G20-Gipfel als »Schaufenster moderner Polizeiarbeit« Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Marco Heinig, Steffen Maurer, Luise Burchard, Luca Vogel | 76 min. | Dokfilm.
31.000 Polizisten, brennende Autos, 20 Regierungen zu Gast - eine Stadt scheint traumatisiert. Auch ein Jahr nach dem G20-Gipfel sucht die Polizei noch mit allen Mitteln nach hunderten Verdächtigen, die Politik fordert harte Strafen, die Gerichte leisten Folge und die wenigen kritischen Stimmen verblassen im allgemeinen Ruf nach Law and Order. 17 Interviewpartner*innen aus Polizei, Medien, Wissenschaft, Justiz und Aktivismus ziehen in diesem Film Bilanz. Welche Freiheitsrechte konnten in Hamburg dem Druck standhalten? War dieser Ausnahmezustand der Startschuss für eine neue sicherheitspolitische Normalität?

Die Einschätzungen der Protagonist*innen bilden den inhaltlichen Faden eines Films, der weit über die Ereignisse vom Juli 2017 hinausgeht.

»Der Film demaskiert einen Staat, der mit allen Mitteln die Kontrolle behalten wollte und sie doch – oder gerade deswegen – verlor.«
- taz

»Der Film gibt aber nicht einfach nur die Ereignisse während des G20-Gipfels wieder, sondern bettet sie geschickt in die aktuellen Debatten über Sicherheit, polizeiliche Aufrüstung und Kriminalisierung von linkem Aktivismus ein.«
- Neues Deutschland

»Eine sehr genaue Analyse, wie ich sie so im Kino noch nicht gesehen habe«
- Knut Elstermann, RadioEins


Am 9.10. mit anschließendem Filmgespräch.
Moderation: Michael Dandl

Di., 9.10. - 19.30 UhrDo., 18.10. - 19.30 UhrDo., 25.10. - 19.00 UhrDo., 27.12. - 21.30 Uhr
La Chinoise - Die Chinesin
La Chinoise - Die Chinesin
Frankreich 1967 | Regie: Jean-Luc Godard | 95 min. | mit Jean Pierre Léaud, Anne Wiazemsky, Juliet Berto | frz. Original mit englischen Untertiteln | FSK: 16.
„Mao, Mao, Mao“ heißt es im Chanson: sehr frei nach den Dämonen des ziemlich unchinesischen Dostojewskij lässt Jean-Luc Godard eine ideologisch mit dem Maoismus flirtende Fünfergruppe über die Notwendigkeit revolutionärer Gewalt diskutieren und handeln, die Ereignisse während der Kulturrevolution in China bilden dabei einen kleinen Anstoß und auch das Absurde wird stets herausgefordert. Mit seinem Anspielungsreichtum, seiner Originalität und seiner improvisierten Direktheit gibt es wohl kaum andere Filme, die den Esprit unmittelbar vor 68 so verkörpern wie eben „La Chinoise“.


Mit Einführung

FREIER EINTRITT für Studierende und Alt-68er!

Begleitend zur Ausstellung "Facetten des Erinnerns" bis zum 11. November im Völkerkundemuseum, findet die Film- und Vortragsreihe „1968 Global – China und die Welt“ statt, eine Kooperationsveranstaltung mit dem Centrum für Asienwissenschaften und transkulturelle Studien, dem Völkerkundemuseum und dem Konfuzius-Institut.



Mi., 10.10. - 20.30 Uhr
Loin du Vietnam - Fern von Vietnam
Loin du Vietnam - Fern von Vietnam Trailer
Frankreich 1967 | Regie: Joris Ivens, Alain Resnais, Chris Marker, Agnès Varda, William Klein, Jean-Luc Godard, Claude Lelouch | 115 min. | frz. Original mit englischen Untertiteln.
Als Reaktion auf den Vietnamkrieg und die diesbezügliche Berichterstattung in den Medien formierten sich 1967 meist französische Regisseure nebst einer Regisseurin zu einer Gruppe, die in einem Gemeinschaftsfilm darstellen wollte, wie dieser Krieg, vermeintlich weit weg im fernen Osten, sich in ihrem Bewusstsein auswirkt. Es entstand eine Kompilation mehrerer dokumentarischer wie fiktiver Kurzfilme, die jeweils für sich, mehr noch aber in ihrer Gesamtheit zu einem Zeichen leidenschaftlichen Protests wurden. Ein filmhistorisch hochinteressantes Beispiel dafür, wie politisch engagiertes Kino dennoch höchst individuelle Beiträge hervorzubringen vermag.

Mit Einführung

FREIER EINTRITT für Studierende und Alt-68er!

Mit freundlicher Unterstützung des Institut Français.

Begleitend zur Ausstellung "Facetten des Erinnerns" bis zum 11. November im Völkerkundemuseum, findet die Film- und Vortragsreihe „1968 Global – China und die Welt“ statt, eine Kooperationsveranstaltung mit dem Centrum für Asienwissenschaften und transkulturelle Studien, dem Völkerkundemuseum und dem Konfuzius-Institut.



Do., 11.10. - 20.30 Uhr
Alles über Menschen - ყველაფერი ადამიანებზე
Alles über Menschen - ყველაფერი ადამიანებზე Trailer
Deutschland, Georgien 2016 | Regie: Giorgi Abashishvili | 72 min. | mit Sven Walser, Kakhi Kavsadze, u.a. | deutsch/georgisches Original mit deutschen Untertiteln.
Neun poetische Episoden über die komischen,
unerwarteten und manchmal tragischen Momente des Lebens.
Über das erste Gedicht und die letzte Hoffnung,
die erste Liebe und den letzten Atem,
über das erste Gespräch mit der Sonne
und den letzten Dank an sie.

Der preisgekrönte Film beruht auf Motiven des georgischen Schriftstellers Nodar Dumbadze und kommt jetzt zur Frankfurter Buchmesse, auf der Georgien dieses Jahr Ehrengastland ist, auch in die deutschen Kinos.

"Abashishvili fängt in atmosphärisch-poetischen Bildern die Vielfalt des Lebens ein und schafft Entschleunigung in hektischen Zeiten." (LICHTER Filmfest Frankfurt 2017)

Sondervorstellung am 12. Oktober!
Mit Verlosung und anschließendem Filmgespräch.
In Anwesenheit von Regisseur Giorgi Abashishvili und Filmkomponist Levan Basharuli, mit dabei die Heidelberger Filmemacherin Rike Holtz.


Fr., 12.10. - 19.30 UhrMi., 24.10. - 19.00 Uhr
Ryuichi Sakamoto: Coda
Ryuichi Sakamoto: Coda Trailer
USA, Japan 2017 | Regie: Stephen Nomura Schible | 102 min. | Dokfilm | jap./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Ryuichi Sakamoto ist einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit. Seine sagen hafte Karriere umspannt über vier Jahrzehnte. In den späten 70ern erfindet er mit seiner Band Yellow Magic Orchestra den japanischen Techno-Pop, veröffentlicht als Solo-Künstler erste Alben zwischen elektronischer, klassischer und Weltmusik und wird als Shooting Star gefeiert. In den 80er und 90er Jahren komponiert er legendäre Soundtracks für „Merry Christmas, Mr. Lawrence“, „Der Himmel über der Wüste“ und „Little Buddha“. Für die Filmmusik zu „Der letzte Kaiser“ wird er 1987 mit dem Oscar ausgezeichnet. Bis heute gibt Sakamoto seiner Musik über Kollaborationen mit anderen wegweisenden Komponisten, Regisseuren und Konzeptkünstlern immer wieder neue Impulse. Seit der Atomkatastrophe von Fukushima engagiert er sich zudem stark als Umweltaktivist und gilt als einer der Wortführer der Anti-Atomkraft-Bewegung in Japan.

So., 14.10. - 19.30 UhrSo., 28.10. - 11.00 Uhr
Ryuichi Sakamoto: async – Live at the Park Avenue Armory
Ryuichi Sakamoto: async – Live at the Park Avenue Armory Trailer
USA, Japan 2018 | Regie: Stephen Nomura Schible | 65 min.
Direkt im Anschluss an den Dokumentarfilm „Coda“, der Ryuichi Sakamotos Rückkehr zur kompositorischen Arbeit schildert, zeigen wir den Konzertfilm „async – Live at the Park Avenue Armory“. Die Live-Mitschnitte stammen von zwei Konzerten des japanischen Komponisten in der New Yorker Park Avenue Armory im April 2017, bei denen er vor nur 200 Zuschauern sein letztes Album „async“ zum ersten Mal live performte. Das Rolling Stone Magazine und Pitchfork bezeichneten das Werk als eines der besten Alben des Jahres 2017. Die Regie für den 65-minütigen Dokumentarfilm führte Stephen Nomura Schible, der auch bei „Coda“ als Regisseur tätig war. Das Resultat ist ein intimer Konzertfilm, der die riesige Bandbreite der Tonsprache Sakamotos im perfekten Ambiente erstrahlen lässt.

So., 14.10. - 21.30 UhrSo., 28.10. - 13.00 Uhr
The Lady from Shanghai - Die Lady von Shanghai
The Lady from Shanghai - Die Lady von Shanghai Trailer
USA 1947 | Regie: Orson Welles | 87 min. | mit Rita Hayworth, Orson Welles, Everett Sloane | engl./Mandarin Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein Matrose rettet eine mysteriöse Lady vor Dieben, im Gegenzug bietet sie ihm an, auf ihrer Yacht zu arbeiten, die bald nach San Francisco in See sticht. Die Lady ist verheiratet, ihr Mann aber krank, darum sind alle daran interessiert, an das Vermögen zu kommen. Folglich verläuft die Fahrt sehr spannungsgeladen. Filmhistorisch ist „The Lady from Shanghai“ berühmt für Rita Hayworths Kurzhaarfrisur und der finalen „Spiegelkabinett-Szene“. Dazu gibt sie ein eindrucksvolles Beispiel dafür ab, wie ein Film, der einst bei Kritik und Publikum durchfiel, später zu einem überragenden Kultfilm werden kann.

Hommage zum 100. Geburtstag von Rita Hayworth am 17.10.

So., 21.10. - 11.00 Uhr
Jahr der Literatur (Russisch Dok)
Jahr der Literatur (Russisch Dok)
Russland 2015 | Regie: Olga Stolpovskaia | 63 min. | Dokfilm | russisches Original mit englischen Untertiteln.
2015 war in Russland das Jahr der Literatur. Was bedeutet das für das Leben von Schriftstellern? Der Nachbar teilt dem Schriftsteller mit, dass sein Haus abgerissen wird, um eine Schnellstraße zu bauen. Der Plan für die Schnellstraße ist im Internet veröffentlicht, im dortigen Schema ist auch das Haus eingezeichnet, in dem sich vor Kurzem noch aktuelle SchriftstellerInnen in fröhlicher Runde versammelt haben. Es vergeht Monat um Monat. Der Schriftsteller beschließt, so zu leben als sei nichts passiert. Er schreibt.

Es gilt ein Einheitspreis von € 2,50.

So., 21.10. - 15.00 Uhr
Viva Maria!
Viva Maria! Trailer
Frankreich, Italien 1965 | Regie: Louis Malle | 118 min. | mit Brigitte Bardot, Jeanne Moreau, Paulette Dubost | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Im fiktiven südamerikanischen Staat San Miguel, einer typischen Bananenrepublik, trifft eine irische Terroristin namens Maria auf eine Zirkustänzerin, die sich mit dem gleichen Namen schmückt. Eine schlagkräftige Kombination, wie sich schnell herausstellt, raffiniert und gerissen. Zwei Frauen, die wissen, dass ihr Geschlecht eine Waffe sein kann, der kein Mann widersteht, sei er Polizist, sei er Priester. Louis Malles fröhlich anarchistische Komödie lebt vom unbeschreiblichen Temperament beider Hauptdarstellerinnen und natürlich auch von den zahlreichen boshaften Anspielungen auf reale politische Verhältnisse.

Mit Einführung

FREIER EINTRITT für Studierende und Alt-68er!

Begleitend zur Ausstellung "Facetten des Erinnerns" bis zum 11. November im Völkerkundemuseum, findet die Film- und Vortragsreihe „1968 Global – China und die Welt“ statt, eine Kooperationsveranstaltung mit dem Centrum für Asienwissenschaften und transkulturelle Studien, dem Völkerkundemuseum und dem Konfuzius-Institut.



Mi., 24.10. - 20.30 Uhr
Après mai - Die wilde Zeit
Après mai - Die wilde Zeit Trailer
Frankreich 2012 | Regie: Olivier Assayas | 122 min. | mit Clément Métayer, Lola Créton, Felix Armand | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Paris in den frühen 1970ern. Gilles, ein junger Student, lässt sich von der politisch aufgeladenen und kreativen Aufbruchsstimmung mitreißen und engagiert sich für eine neue Gesellschaftsordnung. Dabei lernt er Christine kennen und verliebt sich in sie. Neben der Liebe entdeckt er die Welt der Kunst und sein Interesse für Malerei und Film. Selbst sehr talentiert erkennt er, dass es Zeit ist, seinem Leben eine Richtung zu geben – und sucht, hin und hergerissen zwischen der Liebe zu Christine, seinen Freunden, seinen politischen Überzeugungen und seinen Träumen seinen eigenen Weg. Es sind bewegte Zeiten; klare Entscheidungen und ein Aufbruch sind unabdingbar...

Mit Einführung

FREIER EINTRITT für Studierende und Alt-68er!

Begleitend zur Ausstellung "Facetten des Erinnerns" bis zum 11. November im Völkerkundemuseum, findet die Film- und Vortragsreihe „1968 Global – China und die Welt“ statt, eine Kooperationsveranstaltung mit dem Centrum für Asienwissenschaften und transkulturelle Studien, dem Völkerkundemuseum und dem Konfuzius-Institut.



Do., 25.10. - 20.30 Uhr
Kinderkino-Workshop: Wie die Bilder laufen lernten
Kinderkino-Workshop: Wie die Bilder laufen lernten
Verblüffende optische Täuschungen und Spielereien haben schon lange bevor es Kino gab, Kinder und Erwachsene gleichermaßen fasziniert. Viele der optischen Spielzeuge basieren ursprünglich auf Phänomenen, die in der Wissenschaft erforscht und angewendet wurden. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts, an dessen Ende der Kinofilm erfunden wurde, experementierte man mit einer Vielfalt von einfachen Techniken, mit denen man Bewegung vortäuschen konnte. In diesem Workshop könnt ihr erfahren, wie optische Spielereien funktionieren und einige davon selbst herstellen: Vom allseits bekannten Daumenkino über die Wunderscheibe bis zum Zoetrop. Wer für sein Leben gern bastelt und dabei die Vorläufer des Films entdecken will, ist hier genau richtig.
Dauer: 4 Stunden; bis 18 Uhr
Teilnahmegebühr: 6.- €
ermäßigt für Kiki-Clubmitglieder 5.- €.
Anmeldung bitte bis spätestens 21. Oktober über unser Online-Formular.


 Zur Anmeldung
Sa., 27.10. - 14.00 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt Trailer
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. In den folgenden Monaten laufen die Titel dann im regulären Programm. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.


Eintrittspreis: 5 Euro


So., 28.10. - 20.00 Uhr
I Am Not Your Negro
I Am Not Your Negro Trailer
USA, Frankreich, Belgien, Schweiz 2016 | Regie: Raoul Peck | 93 min. | Dokfilm | mit James Baldwin, Samuel L. Jackson, Malcolm X, Martin Luther King Jr. , Medgar Evers, Lorraine Hansberry | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein eindringlicher und hochaktueller Film-Essay über den Kampf gegen Rassismus in den USA: Der schwarze US-Schriftsteller James Baldwin hinterließ ein 30-seitiges Manuskript über seine Zeit innerhalb der Bürgerrechtsbewegung und seine Begegnungen mit Malcolm X, Medgar Evers sowie Martin Luther King. Regisseur Raoul Peck hat daraus mit der Erzähler-Stimme von Samuel L. Jackson und zahlreichen historischen und aktuellen Originalaufnahmen eine kraftvolle Collage geformt, die bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.


Mo., 29.10. - 19.30 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 64 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 64 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2017/2018 | ca. 120 min. | Kurzfilme.
Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns gezeigt! Immer bunt, immer wild!

Mi., 31.10. - 19.30 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"!
Welche Filmperle erwartet diesmal unser Publikum?
Angekündigt ist "eine schwingende Comedia für gute Tanzschuhe" – wie immer verbunden mit einem Glas Wein.


Referentin: Gilda Hysaj

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.


Fr., 2.11. - 19.00 Uhr
Wie Yu Gong Berge versetzte - Comment Yukong déplaça les montagnes
Wie Yu Gong Berge versetzte - Comment Yukong déplaça les montagnes Trailer
Frankreich 1976 | Regie: Joris Ivens & Marceline Loridan-Ivens | Dokfilm.
Als die monumentale Dokumentarfilmserie “Wie Yugong Berge versetzte” 1976 in die Kinos kam, wurde sie sofort zu einem riesigen globalen Erfolg. Viele Monate hatten Joris Ivens und seine Frau Marceline Loridan-Ivens auf Einladung von Zhou Enlai 1972/73 in China verbracht, um dieses Filmprojekt zu realisieren, das es der Welt erlaubte, das Rote China, das bis dahin großenteils ein Fantasma, eine Projektionsfläche war, auf sehr intime Weise zu entdecken und, jeder auf seine Weise, neu zu verstehen. Nicht nur Michel Foucault war von dieser Erfahrung sehr beeindruckt: »J’ai eu l’impression non pas seulement “d’en apprendre” sur la Chine mais de la voir dans une réalité politique intense qu'aucun discours ne peut transcrire: le seul endroit où la “vie politique” ce soit l’existence meme des gens. Ce qui permet au film d’etre immediatement beau et politiquement intense.«

Die Filme werden in 5 Programmblöcken mit Einführung & Diskussion gezeigt.

Film-Fassungen: Englisch voice-over (sofern nicht anders angegeben)

Tages-Ticket: 25 Euro (ermäßigt: 20 Euro)

FREIER EINTRITT für Studierende und Alt-68er!

Begleitend zur Ausstellung "Facetten des Erinnerns" bis zum 11. November im Völkerkundemuseum, findet die Film- und Vortragsreihe „1968 Global – China und die Welt“ statt, eine Kooperationsveranstaltung mit dem Centrum für Asienwissenschaften und transkulturelle Studien, dem Völkerkundemuseum und dem Konfuzius-Institut.

Programm:
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9:30-12:00 - Séance I
Autour du Pétrole: Taking (85') / Une répetition à l'Opéra de Pékin (30') / Le professeur Tsien (12')
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12:15-15:45 - Séance II
La Pharmacie no. 3: Changhai (78', dt. Fssg) / Une femme, une famille (106')
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16:00-18:45 - Séance III
L'Usine de générateurs (127') / Une histoire de ballon (19', dt. Fssg) / Les artisans (15')
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19:00-22:15 - Séance IV
Le village des pêcheurs (100') / Une caserne (55') / Entraînement auch Cirque de Pékin (18')
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22:15-22:45 - Séance V
Les Ouigours - Minorité Nationale - Sinkiang (30')
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So., 4.11. - 09.15 Uhr
Überall wo wir sind
Überall wo wir sind Trailer
Deutschland, Italien 2018 | Regie: Veronika Kaserer | 94 min. | Dokfilm.
Heiko, ein 29-jähriger lebensfroher Tanzlehrer aus Berlin, kämpft seit sieben Jahren mit einer tödlichen Krankheit. Als sich die Familie und seine Freunde daran gewöhnt haben, dass Heiko allen Prognosen zum Trotz einfach immer weiterlebt, erhält er die Diagnose, dass ihm nun nicht mehr viel Zeit bleibt, und er kehrt zum Sterben in sein Elternhaus zurück. Aber auch jetzt geben Heiko und vor allem sein Vater Jürgen die Hoffnung auf ein Wunder nicht auf. Seine Mutter Karin versucht hingegen, ihn auf das Bevorstehende vorzubereiten. Sie würde ihrem Sohn gern von ihrer Nahtoderfahrung erzählen, findet aber nicht den passenden Moment. Tag und Nacht verbringen viele Freunde und Verwandte Zeit bei Heiko am Bett, um noch einmal in seiner Nähe zu sein, gemeinsam zu weinen und auch herzhaft zu lachen. Heikos Schwester stürzt sich auf Organisatorisches und sucht Halt in einer gewissen Distanz. Die Formen des Umgangs mit dem Verlust und der Trauer sind so unterschiedlich wie die Betroffenen selbst.

Der Film wurde auf der Berlinale mit dem Kompass-Perspektive Preis ausgezeichnet.

Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit zum Gespräch mit Dr. Nikolaus Schmerbeck (Klinikseelsorge) und Dr. Almut Rumstadt (Bildungszentrum).

In Kooperation mit dem Bildungszentrum Heidelberg.

Mo., 5.11. - 19.00 Uhr
Suffragette: Taten statt Worte
Suffragette: Taten statt Worte Trailer
Großbritannien 2015 | Regie: Sarah Gavron | 106 min. | mit Carey Mulligan, Helena Bonham Carter, Meryl Streep | deutsche Fassung | FSK: 12.
Suffragetten waren Anfang des 20.Jahrhunderts die Frauenrechtlerinnen vor allem in England. Eines ihrer Hauptanliegen dabei war die Einführung des Frauenwahlrechts. Ihre Leitfigur war Emmeline Pankhurst. Aber es gab auch Maud, eine junge Wäscherin mit Mann und Kind. Sie schuftet, sie rebelliert, verliert ihren Job, wird von ihrem Mann rausgeworfen, kommt ins Gefängnis. Doch ihr Kampf ging weiter.


Anschließendes Filmgespräch mit:

- Prof. Dr. Ekkehard Felder,
  Germanistisches Seminar
- Prof. Dr. Dorothea Redepenning,
  Musikwissenschaftliches Seminar
- Dr. Alexandra Vinzenz,
  Institut für Europäische Kunstgeschichte
- Moderation:
  Prof. Dr. Susan Richter,
  Historisches Seminar

Der Eintritt ist frei!
(Keine Reservierungen möglich)

Kooperationsveranstaltung mit dem Gleichstellungsbüro der Universität Heidelberg zu "100 Jahre Frauenwahlrecht".

Mi., 7.11. - 19.30 Uhr
I, Olga
I, Olga Trailer
Tschechien, Polen, Slowakei, Frankreich 2016 | Regie: Tomas Weinreb, Petr Kazda | 106 min. | mit Michalina Olszanska, Martin Pechlat, Klara Meliskova, Marika Soposka | tschechisches Original mit englischen Untertiteln.
Olga Hepnarová war die letzte Frau, die in der CSSR hingerichtet wurde. 1973 fuhr sie mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge und tötete dabei acht Personen. Sie war psychisch labil, denn sie litt massiv unter Demütigung und Ausgrenzung. Innerhalb der Familie, später in der Psychiatrie und im Beruf als Fahrerin. Einer der Gründe dafür war, weil sie ihre Homosexualität ausleben wollte. Inszeniert in sprödem schwarz-weiß, gelingt dem Film ein Porträt einer konsequenten Außenseiterin, das die aggressive wie lebenshungrige Energie der Hauptfigur in prägnante Einstellungen verdichtet, so dass sie sich auch auf den Zuschauer überträgt. Zudem ist „I, Olga“ auch eine sehr stimmige Schilderung der autoritären und intoleranten gesellschaftlichen Verhältnisse der CSSR nach dem Scheitern des Prager Frühlings.

Do., 8.11. - 19.00 UhrMo., 19.11. - 19.30 UhrMi., 21.11. - 18.30 UhrSo., 25.11. - 13.00 Uhr
Surf Film Nacht: Andy Irons - Kissed by God
Surf Film Nacht: Andy Irons - Kissed by God Trailer
USA 2018 | Regie: Steve Jones | 99 min. | Dokfilm | engl. Originalfassung.
Andy Irons, "the People's Champ". Aufgewachsen in armen Verhältnissen auf Kauai, wurde er nach seinem Umzug an O'ahus North Shore und die Übernahme der Pipe- und Backdoor-Lineups durch seine "Wolfpak"-Gang zum besten Surfer der frühen 2000er. Von 2002 bis 2004 gewann er drei Weltmeister-Titel und dominierte Kelly Slater. Er war der Stolz Hawaii's. Doch mit dem Erfolg kamen auch die Probleme: Drogenkonsum, Partys, Größenwahn und Selbstzweifel.

Im Oktober 2010 wurde Andy Irons tot in einem Hotelzimmer in Texas gefunden. Bruce Irons, Kelly Slater, Andys Witwe Lyndie und alle weiteren Wegbegleiter bringen die Wahrheit ans Licht und durchbrechen das Schweigegelübde, das acht Jahre lang gehalten hat.
Do., 8.11. - 21.00 UhrDo., 8.11. - 23.15 Uhr
Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr
Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr
Frankreich 2001 | Regie: Claude Lanzmann | 102 min. | Dokfilm | frz./hebr. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Am 14. Oktober 1943, 16 Uhr, begann in Sobibor der einzige Aufstand in einem Vernichtungslager der Nationalsozialisten, der erfolgreich war. Als Claude Lanzmann im Rahmen seiner Arbeit an "Shoah" dazu Yehuda Lerner, der an dem Aufstand beteiligt war, befragte, merkte er schnell, dass Thema und Bedeutung seiner kaum fassbaren, geradezu unglaublichen Erzählung nach einem eigenen Film verlangten. Zwanzig Jahre nach den damaligen Aufnahmen fuhr Lanzmann so wieder nach Weißrussland, um diese exemplarische Dokumentation zu vollenden, die nicht zuletzt das Vorurteil widerlegt, dass die Juden sich damals ihren Mördern widerstandslos ergeben hätten.

Im Gedenken an die Reichspogromnacht am 9.11.1938.

Hommage an Claude Lanzmann, der im Juli 2018 verstarb.

Fr., 9.11. - 19.30 Uhr
Kinderkino: Ronja Räubertochter
Kinderkino: Ronja Räubertochter
Schweden, Norwegen 1984 | Regie: Tage Danielsson | 126 min. | deutsche Fassung.
Zuckende Blitze über der Mattisburg, ein gewaltiger Donnerschlag und plötzlich ist die Burg zweigeteilt. Das ist der Moment, in dem Ronja geboren wird, Tochter von Jovis und Räuberhauptmann Mattis. Etwa elf Jahre später darf Ronja endlich allein die Wälder durchstreifen. Dabei trifft sie den gleichaltrigen Birk, Sohn von Borka, dem Erzfeind ihres Vaters und überhaupt aller Mattisräuber. Die beiden schließen Freundschaft. Als Mattis den Jungen gefangen nimmt, hält Ronja zu ihrem Freund und wird dafür von ihrem Vater verstoßen. Zusammen mit Birk zieht sie in eine verlassene Bärenhöhle. Doch nach einigen Monaten hält es Mattis nicht mehr aus. Seine Tochter soll unbedingt zurückkommen, egal, was er dafür tun muss... RONJA RÄUBERTOCHTER ist ein Klassiker der Kinderliteratur und eine der schönsten Astrid Lindgren-Verfilmungen. Wie zu einigen Verfilmungen ihrer Bücher, hat Astrid Lindgren auch hier das Drehbuch selbst verfasst.
Sa., 10.11. - 15.00 UhrSo., 11.11. - 15.00 Uhr
Festivaleröffnung: Julia Robinson and Hilbert's Tenth Problem
Festivaleröffnung: Julia Robinson and Hilbert's Tenth Problem Trailer
USA 2008 | Regie: George Paul Csicsery | 54 min. | Dokfilm | mit Lenore Blum, Evgeny Dantsin, Martin Davis u.v.a. | engl. Originalfassung.
Die Amerikanerin Julia Robinson (1919-1985) gilt als eine der herausragendsten Mathematikerinnen. Promoviert bei Albert Tarski, galt ihr Jahrzehnte währendes Forschungsziel der Lösung des sogenannten zehnten Problems des deutschen Mathematikers David Hilbert. Dies fragt nach einem Algorithmus, der entscheidet, ob eine diophantische Gleichung lösbar ist oder nicht (so beschreibt es Wikipedia). Zusammen mit Kollegen, von denen einer aus der UDSSR stammte, gelang es ihr, dieses Problem zu lösen. So wurde Mathematik zu einer Möglichkeit, den Kalten Krieg zu überwinden. Interessantes Porträt einer starken Frau.

In Anwesenheit von Lenore Blum.

Der Eintritt ist frei (begrenzte Platzanzahl, keine Reservierungen möglich).

Sa., 10.11. - 19.30 Uhr
Frantz
Frantz Trailer
Frankreich, Deutschland 2016 | Regie: François Ozon | 113 min. | mit Pierre Niney, Paula Beer, Ernst Stötzner, Marie Gruber, Johann von Bülow, Anton von Lucke | dt./frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Eine Kleinstadt in Deutschland kurz nach dem Ende des 1. Weltkriegs: Die junge Anna geht jeden Tag zum Grab ihres Verlobten Frantz, der in Frankreich gefallen ist. Als eines Tages der junge Franzose Adrien im Ort auftaucht, den es ebenfalls zu Frantz´ Grab zieht, sorgt dies für Irritationen – zumal die Bewohner des Ortes die Niederlage im Krieg gegen den „Erbfeind“ noch nicht verwunden haben. Der Franzose scheint ein Geheimnis mit sich zu tragen... Frankreichs wohl vielseitigster Regisseur François Ozon (8 FRAUEN, SWIMMING POOL u.v.a.) besticht in FRANTZ mit einem in wunderbaren Schwarz-Weiß-Aufnahmen gehaltenen Film über schicksalhafte Verbindungen.

Sondervorstellung des Ciné-Club anlässlich 100 Jahre Waffenstillstand des Ersten Weltkriegs.

Einführung:
Harald Berghofen (dfk - Deutsch-Französischer Kulturkreis)

So., 11.11. - 11.00 Uhr
Bombshell: The Hedy Lamarr Story / Geniale Göttin: Die Geschichte von Hedy Lamarr
Bombshell: The Hedy Lamarr Story / Geniale Göttin: Die Geschichte von Hedy Lamarr Trailer
USA 2017 | Regie: Alexandra Dean | 90 min. | Dokfilm | mit Mel Brooks,
 Jennifer Hom,
 Wendy Colton,
 Jan-Christopher Horak, Jeanine Basinger, Peter Bogdanovich u.v.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Ihrer Schönheit, aber auch ihres schauspielerischen Könnens wegen zählt die emigrierte österreichische Jüdin Hedy Lamarr zu den berühmtesten Hollywood-Stars der 40er. Dies aber war für sie auch ein Handicap, denn Hedy Lamarr begeisterte sich – völlig im Gegensatz zu ihrem Image – für Mobilfunktechnik. Sie entwickelte das Frequenzsprungverfahren, das bis heute Basis für drahtlose Datenübertragung ist. Doch in ihrer Zeit hatte eine Diva eine Diva zu bleiben. Lange wurden ihre Arbeiten ignoriert. Erst kurz vor ihrem Tod fand sie Anerkennung. Sehr materialreiche Dokumentation über die spektakuläre andere Seite einer Leinwandgröße.

Einführung: Prof. Dr. Kerstin Schneider (Hochschule Harz)

So., 11.11. - 19.30 Uhr
Banking on Bitcoin
Banking on Bitcoin Trailer
USA 2016 | Regie: Christopher Cannucciari | 90 min. | Dokfilm | mit Wences Casares, Nathanial Popper, Gavin Andresen | engl. Originalfassung.
Bitcoin ist ein Wort, das Karriere macht und noch mehr machen wird. Dahinter steht eine Bezeichnung für eine digitale Währung sowie ein spezielles Buchungssystem und weiteres mehr. Eine faszinierend neue Welt für sich, bisweilen verrufen als Ort für illegale Geschäfte. Vor zehn Jahren allenfalls Insidern bekannt, beginnen sich immer mehr Leute dafür zu interessieren. Christopher Cannucciari fragt nun in seiner Dokumentation, welche Auswirkungen dies auf die Weltwirtschaft und das traditionelle Bankwesen haben wird, also ob dieses nicht dadurch eines Tages überflüssig werden könnte. Für manchen eine ziemlich spannende Perspektive.

Einführung: Prof. Dr. Artur Andrzejak (Universität Heidelberg)

Mo., 12.11. - 19.30 Uhr
Killswitch: The Battle to Control the Internet
Killswitch: The Battle to Control the Internet Trailer
USA 2014 | Regie: Ali Akbarzadeh | 72 min. | Dokfilm | mit Edward Snowden, Aaron Swartz, Tim Wu, Lawrence Lessig, Peter Ludlow | engl. Originalfassung.
Die alte digitale Frage lautet: Wer kontrolliert das Internet? Ist es tatsächlich ein Ort globaler und freier Meinungsäußerung? Ali Akbarzadeh ging dem nach, fand viele Belege, wie das Internet zum Kampfplatz gegen die Freiheit des Geistes und des Individuums wird und was man dagegen unternehmen kann. Insbesondere interessierte ihn dabei die Arbeit von Menschen wie Aaron Swartz und Edward Snowden, die diesen Kampf geradezu zu personifizieren scheinen. Es entstand eine sehr informative, vor allem aber sehr engagierte Dokumentation, zudem vielbeachtet und preisgekrönt. Allerdings keinesfalls zu verwechseln mit dem fast gleichnamigen Action-Film!

Einführung: Albert Marciniak (Universität Heidelberg)

Der Eintritt ist frei (begrenzte Platzanzahl, keine Reservierungen möglich).

Di., 13.11. - 19.30 Uhr
Die neue Daten-Welt
Die neue Daten-Welt
Schweiz 2012 | Regie: Gerti Maader | 86 min. | Dokfilm.
Ole Häntzschel und Matthias Stolz zeigen anhand einiger höchst aufschlussreicher Beispiele, wie es gelingen kann, komplexe Datenmengen zu präsentieren. Die Infografik wird ihrer Ansicht nach ein immer wichtigeres Medium. Bürger der US-Metropole Seattle können so beispielsweise besser auf deren Datensätze zugreifen; oder das Max-Planck-Institut für molekulare Genetik könnte ein individuelleres Patientenprofil entwerfen. Die ETH Zürich forscht zudem über bessere Kommunikationsmöglichkeiten mit erweiterten Datenmengen in einer globalisierten Welt. Der Gesetzgeber jedoch habe auf diese Möglichkeiten mit Nachdruck zu reagieren. Spannender Ausblick auf unsere digitale Zukunft.

Einführung: Prof. Dr. Artur Andrzejak (Universität Heidelberg)

Einheitspreis: 3,50 €

Mi., 14.11. - 19.30 Uhr
Code: Debugging the Gender Gap
Code: Debugging the Gender Gap Trailer
USA 2015 | Regie: Robin Hauser Reynolds | 78 min. | Dokfilm | mit Tracy Chou, Evelyn Cordner, Danielle Feinberg u.a. | engl. Originalfassung.
Robin Hausers vielbeachtete Dokumentation thematisiert, warum auch in der vermeintlich so fortschrittlichen Computer-Industrie der Anteil an Mitarbeiterinnen, speziell auch in Führungspositionen, vergleichsweise immer noch sehr gering ausfällt. Dafür scheut sie keine historischen Exkurse, sondern zeigt sehr informativ die personelle Entwicklung der Branche im Lauf der Jahrzehnte. Dazu befragt sie Frauen, die es geschafft haben, sich beruflich zu behaupten, nach ihrer Situation. Energisch betont Robin Hauser dabei, wie wichtig ein hoher Frauenanteil für die wirtschaftliche Zukunft ist.

Einführung: Christine Regitz (Gesellschaft für Informatik e.V.)

Do., 15.11. - 19.30 Uhr
Alexander Grothendieck, sur les routes d'un génie
Alexander Grothendieck, sur les routes d'un génie Trailer
Frankreich 2013 | Regie: Catherine Aira, Yves Le Pestipon | 90 min. | Dokfilm | frz. Original mit englischen Untertiteln.
Der Mathematiker Alexander Grothendieck (1928-2014) musste als Kind Nazi-Deutschland verlassen. Er wuchs in Frankreich auf, sein leiblicher Vater wurde in Auschwitz ermordet. Früh wurde sein mathematisches Ausnahmetalent erkannt, berühmt wurde er als Begründer einer eigenen Schule der algebraischen Geometrie. Aber er beließ es nicht dabei, engagierte sich in Folge des Pariser Mai 68 politisch zum Beispiel für seine Kollegen in Nordvietnam. Immer mehr der Provokateur seiner Zunft, zog er sich Anfang der 90er zurück in die Einsamkeit der Pyrenäen. Sein Nachlass ist umfangreich. Höchst beeindruckende Dokumentation eines höchst widersprüchlichen Lebens.

Einführung: Prof. Dr. Vincent Heuveline (Universität Heidelberg/HITS)

Fr., 16.11. - 19.30 Uhr
Kino im Süden zeigt: Nanouk
Kino im Süden zeigt: Nanouk Trailer
Frankreich, Deutschland, Bulgarien 2018 | Regie: Milko Lazarov | 96 min. | mit Mikhail Aprosimov, Feodosia Ivanova, Sergei Egorov | jakutisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Zum zweiten Mal bringt das Medienforum in Kooperation mit dem punker e.v. anspruchsvolles Kino in den Süden. Im Roten Ochsen in Rohrbach zeigen wir Nanouk. Der 2018 erschienene Spielfilm nimmt uns mit in die lebensfeindliche Kälte Nordsibiriens und erzählt die Geschichte des Inuitpaares Sedna und Janouk. Ihr Alltag wird jäh unterbrochen als Chena sie besucht; der einzige Kontakt für sie zur Aussenwelt und zu ihrer Tochter, die vor Jahren dem traditionellen Leben den Rücken gekehrt hat. Für Nanouk beginnt hier eine Reise...

Einheitspreis: 5 Euro.

VVK bei Schreibwaren Hoffmann, Buchhandlung am Eichendorffplatz über Vorverkauf@derpunker.de oder karlstorkino.de

Fr., 16.11. - 20.00 Uhr
Georg Cantor - Der Entdecker der Unendlichkeiten
Georg Cantor - Der Entdecker der Unendlichkeiten
Deutschland 2018 | Regie: Ekaterina Eremenko | 44 min. | Dokfilm.
Georg Cantor (1845-1918) war einer der berühmtesten Mathematiker seiner Zeit und Entdecker der Schulkindern bestens bekannten Mengenlehre. Ferner hat er die Unendlichkeit neu gedacht. Einerseits war er eine buntschillernde, vielseitig interessierte und begabte Persönlichkeit, die am öffentlichen Leben regen Anteil nahm, andererseits war seine geistig-seelische Verfassung oftmals instabil. Die Tragweite seiner Forschungsergebnisse wurde jedoch erst in späteren Jahrzehnten angemessen gewürdigt. Ekaterina Eremenko gelang es, unterlegt mit vielen Zeitdokumenten, sich diesem Genie zu nähern.

In Anwesenheit der Regisseurin Ekaterina Eremenko.

Sa., 17.11. - 19.30 Uhr
Russisch Dok: Za schastem - Dem Glück entgegen
Russisch Dok: Za schastem - Dem Glück entgegen
Russland 2015 | Regie: Dmitrij Sidorov, Svetlana Demidova | 70 min. | Dokfilm | russisches Original mit deutschen Untertiteln.
Exotische Wildnis, Vorland des Kaukasus. Hierher zogen vor fast dreißig Jahren der Architekt Aleksandr und die Künstlerin Marina mit ihrem kleinen Sohn Ilya. Sie verließen die große Stadt auf der Suche nach Ruhe, Privatsphäre und Freiheit. Ilya wuchs im Wald und den Bergen auf. Jetzt hat er Internet, mithilfe dessen er mit der Außenwelt kommuniziert. Die Beziehung zwischen den Protagonisten, äußerlich auf Liebe und Aufmerksamkeit gebaut, sind innen voll chechovscher Dramatik. Unmerklich hat sich das Thema des Ukraine-Krieges ins Leben dieser Menschen geschlichen.

Einheitspreis: 2,50 €

So., 18.11. - 17.00 Uhr
Why Are We Creative?
Why Are We Creative? Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Hermann Vaske | 82 min. | Dokfilm | mit David Bowie, Marina Abramovic, Quentin Tarantino, Blixa Bargeld, Ai Wei Wei, Björk, Nick Cave, Oliviero Toscani, Vivienne Westwood, Angelina Jolie, Nelson Mandela, Bono, Stephen Hawking, Damien Hirst, Jeff Koons, Russ Meyer, John Cleese, Neo Rauch, Jimmy Page, Yoko Ono u.v.m. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Kreativ ist ein Wort, das zum Unwort zu werden droht, denn es steht schon seit langem für fast alles. Eigentlich kommt es von „creare“, etwas neu schaffen und dergleichen. Das Dergleichen wird im 21. Jahrhundert zum Problem und wenn der Heidelberger Philosoph Wilhelm Reichart unlängst „Kreativ“ wieder ganz streng und eng gebraucht sehen möchte, erntet er damit schnell Widerspruch. Wie aber halten es die wahrhaft Kreativen damit, Menschen wie David Bowie, David Lynch oder Marina Abramovic? Hermann Vaske hat sie befragt. Und nicht nur diese, sondern auch den wunderbaren Billy Wilder oder gar Stephen Hawking und den Dalai Lama. Eine Dokumentation, bei der man gerne auch die Antwort für sich selbst sucht.

Am 18.11. mit Einführung und anschließendem Filmgespräch.

Kooperation mit dem Kurpfälzischen Museum im Rahmen der Ausstellung "Unwirklichkeiten".

So., 18.11. - 19.00 UhrSo., 16.12. - 15.00 UhrDi., 25.12. - 21.30 Uhr
Battle Royale - Batoru rowaiaru
Battle Royale - Batoru rowaiaru Trailer
Japan 2000 | Regie: Kinji Fukasaku | 122 min. | mit Tatsuya Fujiwara, Aki Maeda, Tarô Yamamoto | japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Der studentische Filmclub zeigt BATTLE ROYALE von Kinji Fukasaku im Extended Cut, der erst 2017 vom Index gestrichen wurde.
Nach einer wirtschaftlichen Krise in Japan hat sich der Konflikt zwischen Erwachsenen und Jugendlichen immer weiter zugespitzt. Um ein Zeichen zu setzen wurde das BATTLE ROYALE-Gesetz beschlossen: Jedes Jahr wird eine Klasse ausgewählt, die sich auf einer isolierten Insel drei Tage bis auf den Tod bekämpfen muss. Erst in Extremsituationen zeigt sich der wahre Charakter eines Menschen und so zeichnet Fukasaku ein Bild von Brutalität, Gnadenlosigkeit und Verrat, aber auch von Zusammenhalt, Vertrauen und Freundschaft.

Mit Einführung von Levin Hirsch und anschließendem Filmgespräch

Sonderpreis für Studierende: 3,50 €

Di., 20.11. - 19.30 Uhr
Sympathisanten - Unser Deutscher Herbst
Sympathisanten - Unser Deutscher Herbst Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Felix Moeller | 110 min. | Dokfilm | mit Margarethe von Trotta, Volker Schlöndorff, Daniel Cohn-Bendit u.a. .
„Sympathisant“ gehörte in den 70ern zum Grundwortschatz der politischen Diskussion. Ist ein solcher tatsächlich ein heimlicher Anhänger der RAF? Oder ist das ein Schimpfwort für einen, der ob der Polizeieinsätze den Rechtsstaat in Gefahr sieht? Felix Moeller, Sohn der Regisseurin Margarethe von Trotta, ging auf Spurensuche, befragte seine Mutter, traf aber auch Daniel Cohn-Bendit, Peter Schneider, ja sogar Marius Müller-Westernhagen. Keine weitere RAF-Doku, sondern ein vielstimmiger Essay voll zeitgeschichtlichen Materials als Gefühlserkundung darüber, was es heißt, sich denunziert und verfolgt zu fühlen.

Einführung: Prof. Dr. Barbara Mittler

FREIER EINTRITT für Studierende und Alt-68er!

Begleitend zur Ausstellung "Facetten des Erinnerns" bis zum 11. November im Völkerkundemuseum, findet die Film- und Vortragsreihe „1968 Global – China und die Welt“ statt, eine Kooperationsveranstaltung mit dem Centrum für Asienwissenschaften und transkulturelle Studien, dem Völkerkundemuseum und dem Konfuzius-Institut.



Mi., 21.11. - 20.30 Uhr
12 Jours - 12 Tage
12 Jours - 12 Tage Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Raymond Depardon | 86 min. | Dokfilm | frz. Original mit deutschen Untertiteln.
12 Tage währt in Frankreich die Frist, innerhalb der eine Person, die zwangsweise in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen wurde, einem Richter vorgeführt werden muss, der dann über den weiteren Verbleib entscheidet. Raymond Depardon, wohl einer der wichtigsten Dokumentarfilmer überhaupt, bekam die Erlaubnis, in Lyon in 10 Fällen, sowohl die vermeintlich psychisch Kranken wie auch die Richter in diesem Verfahren zu filmen. Und er beließ es dabei und filmte nichts anderes. Genau dadurch wurden seine „12 Jours“ zu einem höchst beeindruckenden Plädoyer für die Würde des Menschen. Vielleicht einer der interessantesten Filme der letzten Zeit.

Do., 22.11. - 19.00 UhrSo., 25.11. - 11.00 UhrDi., 27.11. - 19.30 Uhr
Könige der Welt
Könige der Welt Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Christian von Brockhausen, Timo Großpietsch | 94 min. | Dokfilm | FSK: 12.
Bad Bentheim liegt in Niedersachsen. Aus dieser kleinen Stadt kommen Maze, Jan, Michael und Nobse. Zusammen hieß das einmal „Union Youth“, das stand für Grunge. Aber keine Band wie die anderen, sondern gut und größenwahnsinnig. Denn nach diversen Achtungserfolgen wagten die vier, frech und vollmundig US-amerikanische Labels zu kontaktieren mit der Prophezeiung, aus ihnen könne die beste Band der Welt werden. Und das Wunder geschah, sie bekamen einen Vertrag, wurden hofiert, durften echte Stars kennen lernen, wurden selber welche. Das ging gut bis zum zweiten Album, 2006 trennte man sich, ein Meilenstein in der Rock-Geschichte weniger. Aber nichts ist wirklich vorbei. Jahre später plant man ein Reunion-Projekt, „Pictures“ genannt. Man trifft sich, man probt, aber mit Maze, dem einst so charismatischen Sänger stimmt etwas nicht. Es stellt sich heraus, er hat nicht nur massive Drogenprobleme, er ist akut suizidgefährdet. Retten kann ihn eigentlich nur die Musik. Timo Großpietsch und Christian von Brockhausen konnten aus dieser Ausnahmesituation heraus ein sehr einfühlsames Porträt der Musiker schaffen, das exemplarisch typische Probleme im Rock-Business wie den Gegensatz von Provinz und großer Welt oder den Zyklus von Gründung, Erfolg, Zerfall und Wiederbelebung anspricht.
Fr., 23.11. - 19.00 UhrDi., 27.11. - 21.30 Uhr
Shut Up and Play the Piano
Shut Up and Play the Piano Trailer
Deutschland, Großbritannien 2018 | Regie: Philipp Jedicke | 82 min. | Dokfilm | mit Chilly Gonzales, Peaches, Leslie Feist, Jarvis Cocker, Daft Punk, Sibylle Berg | engl./dt./frz. Original mit deutschen Untertiteln.
Never Stop: Chilly Gonzales gilt in der Musik-Szene als Exzentriker, aber eigentlich ist er vor allem einer, der keine Scheu hat. Denn der gebürtige Kanadier, Jahrgang 1972 mit Lebenserfahrung im Berliner Underground, zur Zeit in Köln, der bewusst immer sehr übernächtigt aussieht, kombiniert auf dem Piano und was so ähnlich aussieht Jazz mit Klassik und Hip Hop. Doch nicht genug damit, er weiß auf der Bühne mit seinen Selbstdarstellungs- und Selbstverweigerungskünsten prächtig witzig zu unterhalten. Zudem ist er ein Meister kreativer Kooperation, sei es mit Jarvis Cocker, Peaches, oder Daft Punk, selbst mit einem Helge Schneider ist er aufgetreten. Furore machte ein 2004 seitens der Kritik hochgelobtes Piano-Solo-Album, außerdem hält er einen Weltrekord in Sachen Dauerkonzert (27 Stunden). So lange dauert Philipp Jedickes Porträt, ursprünglich entstanden aus einem kleinen Interview, natürlich nicht, aber man spürt intensiv genug Chilly Gonzales‘ faszinierende Live-Qualitäten, erhält viele Einblicke hinter die Kulissen und erfährt sehr viel über sein künstlerisches Selbstverständnis.
Fr., 23.11. - 21.00 UhrSo., 25.11. - 21.30 Uhr
Kinderkino: Finn und die Magie der Musik
Kinderkino: Finn und die Magie der Musik Trailer
Niederlande, Belgien 2013 | Regie: Frans Weisz | 91 min. | deutsche Fassung.
Im Gegensatz zu seinem Freund Erik kann der neunjährige Finn dem Fussballspielen keine große Freude abgewinnen. Stattdessen entdeckt er eines Tages etwas anderes, das ihn begeistert. Als er einem schwarzen Vogel bis zu einem Bauernhof folgt, trifft er auf den alten Luuk, der Geige spielt. Verzaubert von dessen Spiel, sieht Finn sogar plötzlich seine Mutter, die eigentlich schon vor vielen Jahren gestorben ist. Um ihr nahe zu sein, beschließt Finn selbst das Geigenspiel zu erlernen. Aber sein Vater will auf keinen Fall, dass Finn den Fremden wiedersieht und schon gar nicht, dass er sich mit dieser Musik beschäftigt. Doch der alte Bauernhof und Luuks Geigenspiel lassen Finn nicht mehr los. So meldet er sich kurzentschlossen beim Fussballtraining krank, um bei Luuk Unterricht zu nehmen. Mit der Zeit wird es immer schwieriger seine Ausflüge geheimzuhalten. Und auch seine Freundschaft mit Erik gerät ins Wanken, denn Erik versteht nicht, dass Finn kaum noch Zeit für ihn hat. Als die Weihnachtsaufführung in der Kirche naht, fliegt sein Geheimnis überraschend auf...
Sa., 24.11. - 15.00 UhrSo., 25.11. - 15.00 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Original mit deutschen Untertiteln.
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. In den folgenden Monaten laufen die Titel dann im regulären Programm. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

So., 25.11. - 19.00 Uhr
Utøya 22. Juli
Utøya 22. Juli Trailer
Norwegen 2018 | Regie: Erik Poppe | 97 min. | mit Andrea Berntzen, Aleksander Holmen, Brede Fristad | norwegisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Am 22.Juli tötet Anders Breivik 77 Menschen. Ohne ihn zu zeigen, schildert Erik Poppe, wie zwei junge Schwestern an diesem Tag auf der Insel Utøya Ferien machen. Gedreht dabei ohne Schnitte und getragen von der schauspielerischen Leistung der Hauptfigur wird gezeigt, wie bei den Schüssen, von denen zunächst keiner weiß, woher sie kommen, die Schwestern in Panik sich verlieren und orientierungslos umherlaufen, so wie andere Jugendliche auf der Insel, bis sich das Grauen offenbart. Sicherlich eine sehr eigenwillige Behandlung des Themas Terrorismus, keineswegs unumstritten, aber in seiner Konsequenz bemerkenswert.

Mo., 26.11. - 19.30 UhrDo., 29.11. - 19.00 Uhr
Filmabend mit Xu Xing und Hu Jie
Filmabend mit Xu Xing und Hu Jie
A Chronicle of My Cultural Revolution
我的文革编年史 Wǒde wéngé biānniánshǐ
CN 2007 | R: Xu Xing | 80 min | Dokfilm | OmeU

Though I Am Gone
我虽死去 Wǒ suī sǐqù
CN 2006 | R: Hu Jie | 68 min | Dokfilm | OmdtU

In Anwesenheit der Regisseure
Xu Xing und Hu Jie.
Mit anschließendem Filmgespräch.

Einführung: Prof. Dr. Barbara Mittler

FREIER EINTRITT für Studierende und Alt-68er!

Begleitend zur Ausstellung "Facetten des Erinnerns" bis zum 11. November im Völkerkundemuseum, findet die Film- und Vortragsreihe „1968 Global – China und die Welt“ statt, eine Kooperationsveranstaltung mit dem Centrum für Asienwissenschaften und transkulturelle Studien, dem Völkerkundemuseum und dem Konfuzius-Institut.


Mi., 28.11. - 18.00 Uhr
Chung Kuo - China
Chung Kuo - China Trailer
Italien 1972 | Regie: Michelangelo Antonioni | 134 min. | Dokfilm | deutsche Fassung.
Auf Einladung der Regierung durfte Michelangelo Antonioni fünf Wochen durch China reisen, von Peking in die Bergdörfer nach Nanking, Sudschou und Shanghai. Zum Ärger seiner Gastgeber interessierten ihn jedoch nicht Maos Ruhmestaten, sondern das harte Leben der einfachen Bevölkerung, zudem die unvergleichliche Schönheit eines Landes, von dem man damals im Westen nicht viel wusste. Sehr spannend ist dabei auch zu sehen, wie Antonioni nach „Zabriskie Point“ den Dokumentarfilm ästhetisch bereichert, indem er sich wieder, so er selbst, „auf direkte Art mit der konkreten Realität auseinandersetzt“.

Einführung: Prof. Dr. Barbara Mittler

FREIER EINTRITT für Studierende und Alt-68er!

Begleitend zur Ausstellung "Facetten des Erinnerns" bis zum 11. November im Völkerkundemuseum, findet die Film- und Vortragsreihe „1968 Global – China und die Welt“ statt, eine Kooperationsveranstaltung mit dem Centrum für Asienwissenschaften und transkulturelle Studien, dem Völkerkundemuseum und dem Konfuzius-Institut.



Mi., 28.11. - 21.00 Uhr
Une Jeunesse Allemande – Eine deutsche Jugend
Une Jeunesse Allemande – Eine deutsche Jugend Trailer
Schweiz, Deutschland, Frankreich 2015 | Regie: Jean-Gabriel Périot | 93 min. | Dokfilm | dt./engl./frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein Dokumentarfilm über die Anfänge der RAF aus französischer Sicht. Regisseur Jean-Gabriel Périot verzichtet dabei bewusst auf jegliche Kommentare und Interviews, sondern montiert ausschließlich Originalmaterial dieser Zeit. Vieles davon war bislang - wenn überhaupt - nur sehr selten zu sehen. Spannend dabei zu wissen, dass die RAF zeitweilig auch selbst Filme drehte. So wird einem mit dieser Kompilation ganz besonders verdeutlicht, unter welchen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ein Phänomen wie die RAF überhaupt erst entstehen konnte. Unter den mittlerweile schon sehr zahlreichen Filmen über die RAF einer der originellsten und authentischsten.

Einführung: Prof. Dr. Barbara Mittler

FREIER EINTRITT für Studierende und Alt-68er!

Begleitend zur Ausstellung "Facetten des Erinnerns" bis zum 11. November im Völkerkundemuseum, findet die Film- und Vortragsreihe „1968 Global – China und die Welt“ statt, eine Kooperationsveranstaltung mit dem Centrum für Asienwissenschaften und transkulturelle Studien, dem Völkerkundemuseum und dem Konfuzius-Institut.


Do., 29.11. - 20.45 Uhr
Sandstern
Sandstern Trailer
Deutschland, Luxemburg, Belgien 2017 | Regie: Yilmaz Arslan | 89 min. | mit Roland Kagan Sommer, Taies Farzan, Katharina Thalbach | dt./türk. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Sommer 1980, Oktay, 12 Jahre alt, lebte bislang bei seinen Großeltern in der Türkei, nun soll er nach Deutschland, wo seine Eltern leben und arbeiten. Er mag nicht und frisch angekommen, zieht er sich zunächst sehr zurück. Denn der Anfang ist für ihn schwer, sei es mit den Eltern, sei es in der Schule, sei es mit der langsam erwachenden Sexualität. Aber er hat eine nette alte Nachbarin, die ihm hilft, wo es nur geht. Ein rundweg sympathischer Film über das Abenteuer Integration mit dem Yilmaz Arslan einen wieder daran erinnert, einer der interessantesten Filmregisseure unserer Region zu sein.

Am 30.11. in Anwesenheit des Regisseurs Yilmaz Arslan.

Fr., 30.11. - 19.30 UhrSo., 2.12. - 15.30 UhrSo., 16.12. - 11.00 UhrMo., 7.1. - 19.30 Uhr
Come un gatto in tangenziale - Wie eine Katze auf der Autobahn
Come un gatto in tangenziale - Wie eine Katze auf der Autobahn Trailer
Italien 2017 | Regie: Riccardo Milani | 98 min. | mit Paola Cortellesi (Monica), Antonio Albanese (Giovanni), Sonia Bergamasco (Luce), Luca Angeletti (Giulio), Alice Maselli (Agnese) | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Der feinsinnige Giovanni ist ein Intellektueller und berät die EU bei Projekten zur sozialen Integration. Er wohnt mit seiner 14jährigen Tochter zwischen Bücher und Bildern in einem schönen Apartment in der Innenstadt von Rom. Die prollige Monica lebt in einem heruntergekommen Wohnbunker am Stadtrand und hat die Probleme multikultureller Integration täglich vor der Haustür. Ihre Patchwork-Familie besteht aus einem ebenfalls 14jährigen Sohn und zwei kleptomanischen Halbschwestern. Würden die beiden sich je kennenlernen? Wohl kaum. Doch plötzlich gibt es eine Liebesbeziehung zwischen ihren pubertierenden Kindern. Giovanni und Monica verbindet nur eines: der Wunsch, diese Beziehung zu sabotieren. Doch das ist leichter gesagt als getan…

Was passiert, wenn zwei völlig unterschiedliche soziale Welten aufeinanderprallen? Wie kann man überhaupt noch zusammenleben? Diese witzige, turbulente Komödie versucht eine Antwort und wurde in Italien zum großen Publikumserfolg. Grandios die beiden Hauptdarsteller Antonio Albanese und Paola Cortellesi, zwischen denen die Funken nur so sprühen.
Sa., 1.12. - 19.30 UhrDi., 4.12. - 21.30 UhrSa., 8.12. - 19.30 Uhr
Taranta on the road
Taranta on the road Trailer
Italien 2017 | Regie: Salvatore Allocca | 80 min. | mit Nabiha Akkari (Amira), Helmi Drid (Tarek), Alesiso Vassallo (Luca), Giandomenico Cupaiuolo (Giovanni), Emmanuele Aita (Matteo) | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Kurz nach dem arabischen Frühling 2011 erreichen Amira und Tarek, zwei tunesische Migranten, die eigentlich nichts gemeinsam haben, die italienische Küste in Apulien. Durch Zufall treffen sie dort auf eine lokale Musikband namens „Die Evangelisten“, die für kleine Gagen von einem Volksfest zum nächsten zieht. Die drei Bandmitglieder halten die beiden Tunesier für ein Paar, das ein Kind erwartet, und entscheiden sich, ihnen zu helfen, Frankreich zu erreichen. Obwohl sie selber genug eigene Probleme haben. Die Reise, die Angst, die Liebe, die unsichere Zukunft und der Wunsch, den eigenen Weg zu finden, verbinden alle in einer Erfahrung, die ihre Leben womöglich für immer verändern wird.
"Es ging mir um den Konflikt zwischen Ambitionen und Träumen einerseits und dem tatsächlichen Leben andererseits. Dieser Konflikt lässt uns manchmal vergessen, wie wichtig es ist, den Augenblick zu leben, immer und auf alle Fälle. Das geschieht auch den Protagonisten des Films: auf der einen Seite die Tunesier Amira und Tarek, die ein neues Ziel in Frankreich suchen, und Giovanni, Luca und Matteo andererseits, drei Italiener Anfang vierzig, auf der Suche nach einem Erfolg als Musiker, der nie eingetroffen ist. Alle haben sie vergessen zu leben. Taranta on the road ist mehr als ein Film über Migration, er hat Elemente von Gesellschaftskritik, Road Movie, Musikfilm und romantischer Komödie. Der Film bietet weder einfache Lösungen noch präsentiert er Wundermittel gegen die Existenzkrise und die Werte unserer Zeit, sondern er versucht zu zeigen, dass sich das Leben nur dann lohnt, wenn man es mit Mut und vollem Einsatz lebt."
Salvatore Allocca
Sa., 1.12. - 21.30 UhrDi., 4.12. - 19.30 Uhr
Ammore e malavita - Love & Crime
Ammore e malavita - Love & Crime Trailer
Italien 2017 | Regie: Antonio Manetti, Marco Manetti | 134 min. | mit Giampaolo Morelli (Ciro), Serena Rossi (Fatima), Claudia Gerini (Donna Maria), Carlo Buccirosso (Don Vincenzo) | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Neapel: Gangsterkönig Don Vincenzo will mit Hilfe seiner Gattin Donna Maria unerkannt aussteigen. Also wird an seiner Statt ein harmloser Schuhmacher zu Grabe getragen. Dummerweise hat die junge Krankenschwester Fatima den quicklebendigen Don Vincenzo gesehen, weshalb die beiden Bodyguards Ciro und Rosario auf sie angesetzt werden. Doch Ciro erkennt in Fatima seine große Jugendliebe wieder. Bald ist das Paar auf der Flucht, mit der gesamten Unterwelt Neapels auf den Fersen.

Das gab’s noch nie: ein knallbuntes Mafia-Musical mit jeder Menge schräger Gesangs- und Tanzeinlagen: Da schmettert ein Toter im Sarg, Touristen genießen das Feeling, bei einer Besichtigungstour stilgerecht ausgeraubt zu werden, und die unter Hausarrest stehenden Kleinkriminellen winken im Takt von den Balkonen. Die umwerfende Mischung aus Gangsterfilmparodie, anrührender Liebesgeschichte und neapolitanischem La La Land kam nicht nur beim Festival von Venedig sehr gut an, sondern wurde auch mit zehn italienischen Filmpreisen David di Donatello ausgezeichnet, darunter „Bester Film“, „Beste Regie“ und „Beste Nebendarstellerin“ (Claudia Gerini).
So., 2.12. - 11.00 UhrFr., 7.12. - 19.30 Uhr
L'Uomo In Più - Der Mann im Abseits
L'Uomo In Più - Der Mann im Abseits Trailer
Italien 2001 | Regie: Paolo Sorrentino | 100 min. | mit Toni Servillo, Andrea Renzi, Antonino Bruschetta | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Angesiedelt im Neapel der Achtzigerjahre, ist dies die Geschichte des Sängers Tony, kurz für Antonio Pisaspia, und dem Profifußballer Antonio Pisaspia. Außer dem Namen haben die beiden jedoch nicht viel gemeinsam. Tony, egoistisch und musikbesessen, strotz vor Selbstbewusstsein, während der schüchterne Antonio demütig und obsessiv durchs Leben schreitet. Während sich beide auf dem Höhepunkt ihrer jeweiligen Profession befinden, findet der Erfolg ein jähes Ende. Tony wird der Vergewaltigung einer Minderjährigen angeklagt, Antonio verletzt sich schwer am Bein. Vier Jahre später kreuzen sich ihre Wege auf unerwartete Weise...

Sorrentinos Debütfilm, der bisher in Deutschland noch nicht zu sehen war, kommt nun endlich auch hier in die Kinos.

So., 2.12. - 17.30 UhrMi., 5.12. - 21.30 Uhr
L’equilibrio - Im Gleichgewicht
L’equilibrio - Im Gleichgewicht Trailer
Italien 2017 | Regie: Vincenzo Marra | 90 min. | mit Mimmo Borrelli (Don Giuseppe), Roberto Del Gaudio (Don Antonio), Giuseppe D’Ambrosio (Saverio), Autilia Ranieri (Antonietta) | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Giuseppe, ein Priester aus der Region Kampanien, arbeitet in einer Gemeinde in Rom. Nach einer Glaubenskrise bittet er den zuständigen Bischof um Versetzung in eine Gemeinde seiner Heimat. Dort soll er den Pfarrer Don Antonio ersetzen, einen charismatischen und wortgewandten Mann, der von allen geschätzt und geachtet wird. Bevor er geht, führt Don Antonio Giuseppe in die harte Realität des Stadtviertels ein. Als Giuseppe dann auf sich allein gestellt ist, versucht er der Gemeinde auf jede Art zu helfen, stößt aber zunehmend auf den Widerstand der organisierten Kriminalität, die den Ort beherrscht. Dennoch beschließt er, seinen Weg ohne Angst und mit Mut und Hartnäckigkeit weiterzugehen.
So., 2.12. - 19.30 Uhr
La Gatta Cenerentola - Cinderella the Cat
La Gatta Cenerentola - Cinderella the Cat Trailer
Italien 2017 | Regie: Alessandro Rak, Ivan Cappiello, Marino Guarnieri, Dario Sansone | 86 min. | Animationsfilm | mit Massimiliano Gallo, Maria Pia Calzone, Alessandro Gassmann | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Die junge Mia wächst in einer nicht allzu fernen Zukunft in der Megarida auf, einem riesigen Schiff, das seit über 15 Jahren im Hafen von Neapel festsitzt. Als ihr Vater, ein reicher Visionär und Wissenschaftler, starb, hat er die technischen Geheimnisse seines Schiffs und seinen Traum, den Hafen wiederzubeleben, mit ins Grab genommen. Seitdem lebt das Mädchen im Schatten ihrer Stiefmutter und deren sechs hinterlistigen Töchtern, umgeben von holographischen Erinnerungen an ihre Kindheit und ihren Vater. Unterdessen floriert im Hafen der Drogenhandel. Die kriminellen Machenschaften bestimmen auch Mias Schicksal und sie findet sich unversehens im Zentrum eines Komplotts. Doch Mia weiß sich zu wehren und bekommt außerdem unerwartete Hilfe von Verbündeten aus der Vergangenheit.

Der retro-futuristische Thriller mit seiner mitreißenden Story entfaltet einen visuellen Rausch an Eindrücken. Nach seiner Premiere bei den 74. Filmfestspielen von Venedig wurde der Film 2017 mit dem italienischen Filmpreis DAVID DI DONATELLO ausgezeichnet.
So., 2.12. - 21.30 UhrSo., 9.12. - 17.30 Uhr
Tutto quello che vuoi - Alles was du willst
Tutto quello che vuoi - Alles was du willst Trailer
Italien 2017 | Regie: Francesco Bruni | 106 min. | mit Andrea Carpenzano (Alessandro), Giuliano Montaldo (Giorgio), Donatella Finocchiaro (Claudia), Emanuele Propizio (Tommi), Arturo Bruni (Riccardo) | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Alessandro ist 22 und hängt den ganzen Tag mit seinen Freunden aus dem Viertel auf der Piazza rum. Widerwillig nimmt er auf Druck seines Vaters einen Job an. Er soll den 85jährigen Poeten Giorgio auf Spaziergängen begleiten. Ein Dichter, der von seiner Umwelt längst vergessen worden ist. Die Begegnung mit dem Alten, dem die zunehmende Alzheimer-Krankheit die Klarsicht, aber nicht Würde und Eleganz geraubt hat, verändert Alessandro, ohne dass es ihm und seinen Freunden bewusst wird. Auch nicht, als sie entdecken, dass Giorgio sie zu einem Schatz aus den Zeiten des Zweiten Weltkrieges führen kann, den US-Soldaten bei Kriegsende in der Toskana vergraben haben.

Francesco Bruni, langjähriger erfolgreicher Drehbuchautor, ist mit seinem Regiedebut Scialla – Eine Geschichte aus Rom (Cinema Italia 2012) noch in bester Erinnerung. Sein neuer Film ist eine liebevolle und stimmige Komödie. Wunderbar auch die Wiederbegegnung mit Giuliano Montaldo, einem der großen Altmeister des italienischen Kinos, der u.a. mit Sacco und Vanzetti Filmgeschichte geschrieben hat. Hier glänzt er in der Rolle des alten Dichters, dessen Wunderlichkeiten eine tiefe Humanität ausstrahlen.
Mo., 3.12. - 19.30 UhrSa., 8.12. - 17.30 Uhr
Fortunata
Fortunata Trailer
Italien 2017 | Regie: Sergio Castellitto | 103 min. | mit Jasmine Trinca (Fortunata), Stefano Accorsi (Patrizio), Alessandro Borghi (Chicano), Hanna Schygulla (Lotte) | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Fortunata, die Glückliche, so heißt sie – oder nennt sie sich nur so? Sie zieht alleine die achtjährige Barbara groß, hin und wieder tritt der Vater, ein Polizist, polternd in das Leben der beiden. Fortunata möchte einen Frisiersalon eröffnen, sie möchte das Beste für Barbara, und auf viel leiseren Sohlen schleicht sich deren Therapeut in Fortunatas Herz und ihren Alltag. Das ist gegen die Regeln – wie so vieles von dem, was die Glückliche tut. Aber kann es anders sein, wenn man den eigenen Weg zu zweit gehen will?

Schauspielstar Sergio Castellitto läuft auf dem Regiestuhl zur Hochform auf, macht Kino mit überschäumendem Temperament und nutzt nicht zufällig die gleichen römischen Schauplätze wie Pasolinis Klassiker Mamma Roma. Zum Ereignis wird der Film aber durch Jasmine Trinca, die hier voll unbändiger Energie eine starke Frauenfigur porträtiert, die sich niemals unterkriegen lässt. Für ihre fantastische Leistung wurde sie sowohl beim Festival von Cannes als auch bei den italienischen Filmpreisen David di Donatello als beste Darstellerin ausgezeichnet.
Mo., 3.12. - 21.30 UhrMi., 5.12. - 19.30 Uhr
Loro- Die Verführten
Loro- Die Verführten Trailer
Italien, Frankreich 2018 | Regie: Paolo Sorrentino | 157 min. | mit Toni Servillo, Elena Sofia Ricci, Riccardo Scamarcio | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Bunga-Bunga und sonst nur Schafe: 2008 langweilt sich Silvio Berlusconi auf seinem sardischen Landsitz. Nur ein Zuhälter will ins Europaparlament. Er selbst ist in der Krise, entmachtet und angeklagt, seine Frau will sich auch noch scheiden lassen. Aber er rappelt sich wieder auf und plant die spektakuläre Rückkehr. Denn er ist ein Meister der Überredungskunst. Paolo Sorrentino („La Grande Bellezza“) inszeniert italienische Politik als grelle Groteske. Toni Servillo, er spielte bereits Giulio Andreotti, hilft ihm dabei unter seinem „absurd dunklen Haarhelm“, so erfinderisch die deutsche Kritik.

Do., 6.12. - 19.30 UhrSo., 9.12. - 19.30 Uhr
Kinderkino: Winky will ein Pferd
Kinderkino: Winky will ein Pferd
© Victor Arnolds
Belgien, Niederlande 2005 | Regie: Mischa Kamp | 96 min. | deutsche Fassung.
Die sechsjährige Winky Wong kommt aus China nach Holland, wo ihre Eltern in einer Kleinstadt gerade ein Restaurant eröffnen. Ohne die Sprache zu verstehen, fühlt sich Winky sehr einsam. Bis sie ein Pony entdeckt, das sie nun jeden Tag besucht. Als es stirbt, versuchen dessen Besitzer Winky zu trösten. Doch dann findet Winky eine neue Freundin und in der Schule wird in der Vorweihnachtszeit gesungen und gebastelt. Dabei erfährt sie von einem Brauch, den es in China gar nicht gibt. In Holland kommt nämlich am 5. Dezember der Nikolaus, von dem sich die Kinder etwas wünschen dürfen. Das interessiert Winky sehr. Sorgfältig schreibt sie nur einen, ihren sehnlichsten Wunsch auf: Ein Pferd.
Der Film ist nach einem Buch der holländischen Schriftstellerin und Drehbuchautorin Tamara Bos entstanden, die auch zu dem Film DER KLEINE ZAPPELPHILIPP das Drehbuch geschrieben hat, der in diesem Programm zu sehen ist.
Sa., 8.12. - 15.00 UhrSo., 9.12. - 15.00 Uhr
Seestück
Seestück Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Volker Koepp | 135 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Nach dem „Landstück“ das „Seestück“: Volker Koepp setzt seine Lebensaufgabe fort, den Landschaften und Menschen Osteuropas ein Bild von sich selbst zu schaffen. Nun war die Ostsee an der Reihe. Von den Meeren eines der jüngsten, scheint gerade es mit Koepps Arbeitsstil besonders zu korrespondieren. So entstanden mit dem „Seestück“ wie immer betont ruhig gehaltene Ansichten der Natur und betont unaufdringliche Gespräche mit den Küstenbewohnern. Aber nicht nur deren kulturelle Vielfalt interessiert den Dokumentarfilmer, auch die ökologische Gefährdung dieser Region, hervorgerufen durch Tourismus und Industrie sind Thema.

So., 9.12. - 11.00 UhrSa., 22.12. - 19.00 UhrDi., 25.12. - 19.00 UhrDo., 27.12. - 19.00 Uhr
Power To The Children - Kinder an die Macht
Power To The Children - Kinder an die Macht Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Anna Kersting | 87 min. | Dokfilm | mit Sri Priya, Shaktivel, Swarna Lakshmi | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 6.
Kinder in Indien nehmen ihr Leben in die eigenen Hände. Sie sind nicht länger bereit, soziale Missstände und Umweltverschmutzung zu ertragen. Sie gründen Kinderparlamente, wählen ihre eigenen Minister und kämpfen dafür, dass ihre Rechte respektiert werden. Sie ändern nicht nur ihr eigenes Leben zum Besseren, sondern auch das der ganzen Dorfgemeinschaft. Der Film erzählt aus der Perspektive der Kinder über ihre Herausforderungen und Aktionen in einer Gesellschaft, in der von Kindern erwartet wird, dass sie dem Beispiel der Erwachsenen folgen. Doch diese Kinder gehen einen neuen Weg – mit Entschlossenheit, Mut und Kreativität.

Zum Tag der Menschenrechte am 10.12.

Am 10.12. in Anwesenheit der Regisseurin Anna Kersting

Mo., 10.12. - 19.30 UhrSo., 23.12. - 18.00 Uhr
Suspiria
Suspiria Trailer
Italien, USA 2018 | Regie: Luca Guadagnino | 152 min. | mit Dakota Johnson, Tilda Swinton, Doris Hick | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Nach vielen Verzögerungen hat es doch geklappt: Das lange erwartete Remake von Dario Argentos Horror-Klassiker übernimmt die Handlung, verlegt jedoch den Ort und entwickelt vor allem eine völlig andere Bildästhetik. Nicht mehr so laut und schrill, sondern eher dumpf und fahl. Außerdem ist Luca Guadagninos Fassung komplexer und dauert viel länger. Die Musik stammt zudem von Thom Yorke, dem Sänger von Radiohead. Insgesamt eine Hommage an das Original und zugleich völlig eigenständig. Aber noch immer kommt eine junge Ballerina an eine renommierte Tanzschule. Bald geschehen dort Dinge, die sie beunruhigen, ja mit großer Angst erfüllen, zumal kurz vor ihrer Ankunft eine der Schülerinnen spurlos verschwunden ist. Irgendwann hört sie davon, dass die Schule insgeheim von bösartigen Hexen beherrscht wird.

"Guadagnino hat mit seinem „Suspiria“ ein komplexes Meisterwerk geschaffen, das der menschlichen, vor allem der weiblichen Natur auf den Grund geht."
- taz, Johannes Bluth

Mi., 12.12. - 19.30 UhrSa., 15.12. - 20.15 UhrSo., 16.12. - 19.00 UhrFr., 28.12. - 18.30 UhrFr., 4.1. - 19.00 UhrDo., 21.2. - 19.00 Uhr
Das alte Gesetz
Das alte Gesetz
Deutschland 1923 | Regie: E. A. Dupont | 137 min. | mit Ernst Deutsch, Henny Porten, Ruth Weyher.
1860 in Galizien, Baruch, Sohn eines Rabbiners, verlässt gegen den Willen seines Vaters sein Schtetl, um Schauspieler zu werden. Zunächst schließt er sich einem Wandertheater an, als die Erzherzogin auf ihn aufmerksam wird, ermöglicht sie ihm eine Karriere am Burgtheater. Der Vater jedoch steht dem weiterhin entschieden ablehnend gegenüber. Dann aber wagt er es doch, eine Aufführung zu besuchen. „Das alte Gesetz“ gilt als einer der wichtigsten deutschen Stummfilme über das Judentum. Unlängst wurde er digital rekonstruiert und mit eigens dafür neu komponierter Musik versehen.

Am 13.12. mit Einführung von:
Dr. Alexandra Vinzenz, ZEGK - Institut für Europäische Kunstgeschichte

Die digitale Restaurierung wurde mit zwei alternativen Musikfassungen neu eingespielt.

Am 13.12. zeigen wir den Film mit der Hauptmusik von Philippe Schoeller. Sie wurde vom Orchester Jacobsplatz München (OJM) unter der Leitung von Daniel Grossmann gespielt.

Am 24.12. & 6.1. zeigen wir den Film mit der Musik von dem bekannten Stummfilmpianisten Donald Sosin unter Mitwirkung der Klezmer-Violinistin Alicia Svigals.

Do., 13.12. - 19.00 UhrMo., 24.12. - 19.30 UhrSo., 6.1. - 11.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"!
Welche Filmperle erwartet diesmal unser Publikum? Angekündigt ist "der Film eines französischen Meisters des Suspense, der Hitchcock zuvor kam und ihn vielleicht sogar übertraf" – wie immer verbunden mit einem Glas Wein.

Referent: Marcel Zühlsdorff

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 14.12. - 19.00 Uhr
In my room
In my room Trailer
Deutschland, Italien 2018 | Regie: Ulrich Köhler | 120 min. | mit Hans Löw, Elena Radonicich, Michael Wittenborn, Ruth Bickelhaupt | FSK: 12.
Ein wenig erfolgreicher Kameramann, der ziemlich ziellos durchs Leben sich bewegt, hat zuvor noch seinen Vater und seine kranke Großmutter besucht, als er ganz klassisch eines Morgens erwacht und kein Mensch scheint mehr da zu sein, nur noch Tiere und Autos. Er fragt sich, was geschehen ist und noch ehe er es irgendwie zu begreifen vermag, taucht eine mysteriöse Italienerin auf. Das reicht als Information zu einem der wohl interessantesten deutschen Filme der letzten Zeit, ein Musterbeispiel kreativer Unangepasstheit, ein quasi Endzeit-Science-Fiction, ein Genre, das bisweilen auch wieder recht angesagt wirkt.

Sa., 15.12. - 18.00 UhrDi., 18.12. - 19.30 UhrMi., 26.12. - 21.00 UhrDi., 5.2. - 21.30 Uhr
Russisch Dok: Third-class Travel
Russisch Dok: Third-class Travel Trailer
Russland 2017 | Regie: Rodion Ismailov | 82 min. | Dokfilm | russisches Original mit englischen Untertiteln.
Passagiere auf der längsten Eisenbahnstrecke der Welt – der Transsib – in der Neujahrsnacht. Geschichten und Schicksale von Reisenden, die sich teils zufällig im Zug zwischen Moskau und Vladivostok treffen. Die endlose Reise - eine Metapher eines Landes in ständiger Bewegung, die Geschichten der Menschen - ein soziales Porträt der heutigen russischen Gesellschaft.

Einheitspreis: 2,50 €

So., 16.12. - 17.00 Uhr
Das stille Leuchten - Die Wiedereroberung der Gegenwart
Das stille Leuchten - Die Wiedereroberung der Gegenwart Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Anja Krug-Metzinger | 88 min. | Dokfilm | dt./engl./frz. Original mit deutschen Untertiteln.
Der französische Fußballverband war der erste Sportverband weltweit, der „Bewusstheit“ und
„Selbsterkenntnis“ als zentrale Komponenten in sein Ausbildungsprogramm für jugendliche Spieler
aufgenommen hat.
An vielen Orten in Europa entsteht im Moment eine neue Bewusstseinskultur: Eine Achtsamkeitspraxis ohne jede Bindung an Heilslehren oder religiöse Dogmen findet an vielen Orten gleichzeitig ihren Weg in unser Bildungssystem. Eine kulturelle Strömung, deren Quellen sowohl in der Antike als auch in asiatischen Weisheitstraditionen liegen, erlebt eine Renaissance.


Sondervorstellung am 17.12. mit anschließendem Filmgespräch.
Diskussionsgast:
Dr. med. Jochen Weber, MBSR-Lehrer (Mindfulness Based Stress Reduction) seit 2002, Buddha-Stiftung für säkularen Buddhismus

Mo., 17.12. - 19.30 UhrDi., 25.12. - 17.00 Uhr
To Be or Not to Be - Sein oder Nichtsein
To Be or Not to Be - Sein oder Nichtsein Trailer
USA 1942 | Regie: Ernst Lubitsch | 109 min. | mit Carole Lombard, Jack Benny, Robert Stack | dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Kann man über Hitler lachen? Die Filmgeschichte hat diese Frage seit Ernst Lubitsch längst beantwortet. Eine polnische Theatergruppe wird mit den Nazis konfrontiert und entkommt ihnen, da sie deren politsche Inszenierung satirisch überbieten, in dem sie selbst als Nazis agieren. Eine Rolle spielen dabei auch die internen Querelen des Ensembles, die sich exemplarisch zeigen, wenn der Hamletdarsteller zum Monolog antritt. Ein Meilenstein des Films über die Möglichkeiten, das Böse mit Gelächter zu Bekämpfen, brillant inszeniert und voller unerreichter Gags.

In Kooperation mit der Uni Heidelberg, ZEGK - Historisches Seminar, im Rahmen der Lehrveranstaltung "Hollywood goes to War".

Einführung: Dr. Matthias Kirchner

Mi., 19.12. - 20.00 Uhr
Aurore - Madame Aurora und der Duft von Frühling
Aurore - Madame Aurora und der Duft von Frühling Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Blandine Lenoir | 90 min. | mit Agnès Jaoui, Thibault de Montalembert, Pascale Arbillot | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Aurore steht mitten im Leben, vielleicht zu sehr mitten drin. Zwar würde sie behaupten, sie sei eigentlich ganz glücklich, obwohl sie sich von ihrem Mann getrennt hat. Auch dass sie demnächst Großmutter wird, erweckt bei ihr eher zwiespältige Gefühle. Zudem hat sie aktuell ihren Job verloren und dann wären noch diese Hitzewallungen, gegen die ihr Arzt nichts machen kann, denn das läge schlicht am Alter. Aber sie lässt sich nicht in die Irre führen, sondern nimmt ihr Schicksal gerade jetzt erst recht in die Hand, zumal sie ihrer ehemaligen Jugendliebe über den Weg läuft. Eine Situation, in der sie auch auf die Hilfe ihrer Freundin und ihrer beiden Töchter bauen kann.
Do., 20.12. - 19.00 UhrSo., 23.12. - 11.00 UhrMi., 26.12. - 17.00 Uhr
Kurzfilmtag 2018: Kurz.Film.Tour. - Der deutsche Kurzfilmpreis
Kurzfilmtag 2018: Kurz.Film.Tour. - Der deutsche Kurzfilmpreis Trailer
Deutschland 2017 | Regie: diverse | ca. 100 min. | Kurzfilme.
Kurzfilme sind aufregend, innovativ, unterhaltsam und immer wieder für eine Überraschung gut. Der Deutsche Kurzfilmpreis ist die wichtigste und höchstdotierte Auszeichnung für kurze Filme in Deutschland. Er wird seit 1956 an herausragende Kurzfilmproduktionen vergeben. Seit 1998 gehen die Nominierten und Preisträgerfilme jedes Jahr auf Tournee durch die deutschen Kinos.

Wir zeigen die folgenden Filme:

>> PIX <<
R: Sophie Linnenbaum | Spielfilm | 9 min.
Deutscher Kurzfilmpreis für Spielfilm bis 10 Min.

>> Gabi <<
R: Michael Fetter Nathansky | Spielfilm |30 min.
Deutscher Kurzfilmpreis für Spielfilm von mehr als 10 bis 30 Min.

>> Kleinheim <<
R: Michael Ciesielski | Spielfilm | 9 min.
Nominierung Kategorie Spielfilm bis 10 Min.

>> Schwarze Welle <<
R: Mariola Brillowska | Animationsfilm | 13 min.
Deutscher Kurzfilmpreis für Animationsfilme bis 30 Min.

>> The Last Tape <<
R: Cyprien Clément-Delmas, Igor Kosenko | Dokumentarfilm | 12 min.
Nominierung Kategorie Dokumentarfilm bis 30 Min.

>> Blind Audition <<
R: Andreas Kessler | Spielfilm | 18 min.
Nominierung Kategorie Spielfilm von mehr als 10 bis 30 Min.
In Anwesenheit des Regisseurs Andreas Kessler!


Fr., 21.12. - 19.30 Uhr
Kinderkino-Workshop: Scherenschnitt-Theater
Kinderkino-Workshop: Scherenschnitt-Theater
Das Schattenspiel ist eine Kunst, die vor etwa tausend Jahren in China entstand. Eine theaterähnliche Aufführung, bei der Schatten von Figuren aus verschiedensten Materialien oder auch Schatten von Händen mittels einer Lichtquelle auf ein Stück Stoff projiziert wurden. Es gilt als einer der wichtigsten Vorläufer des Kinos und wurde von Lotte Reiniger Anfang des letzten Jahrhunderts zum Scherenschnittfilm weiterentwickelt.
An diesem Nachmittag könnt ihr das Schattenspiel kennenlernen und mit einfachen Mitteln einzelne Szenenbilder und Spielfiguren selbst herstellen. Wer interessiert ist und teilnehmen möchte, sollte sich rechtzeitig vorher anmelden und unbedingt Folgendes mitbringen: viel Lust und Ausdauer, um kleine, auch etwas schwierigere Formen auszuschneiden sowie viel Fantasie für die Szenenbilder, Spielfiguren und - wenn alles fertig ist – für die Spielhandlung selbst.
Dauer: 4 Stunden; bis 18 Uhr
Teilnahmegebühr: 6.- €
ermäßigt für KiKi-Clubmitglieder 5.- €.
Anmeldung bitte über unser Online-Formular.


 Zur Anmeldung
Sa., 22.12. - 14.00 Uhr
You Are Everything
You Are Everything Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Lena Geller und Matthias Becker | 98 min. | mit Grégoire Gros, Eva Kessler, Adam Nümm, Heiko Kurrat.
Georg (Grégoire Gros) ist Journalist in Berlin und will über die Goa-Bewegung schreiben. Statt des geplanten Ostseeurlaubs fährt er daher mit seiner Freundin Vera (Eva Kessler) auf ein großes Festival der Trance-Szene. Dort lernen sie den DJ und Lebenskünstler Dave Zuma (Adam Nümm) kennen, der sie kurzerhand einlädt, mit ihm in seinem HippieBus von Festival zu Festival durch Südost-Europa zu touren. Es entwickelt sich bald eine Ménage-à-trois, deren Konflikte sie letztlich zur Suche einer Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens führen..

„YOU ARE EVERYTHING ist eine Liebeserklärung an die Goa-Kultur, aber auch endlich ein Film, der die Elektro-Szene nicht negativ und abschreckend, sondern positiv und heilsam zeigt. Vielleicht wird der ein oder andere seine Vorurteile gegenüber Goa-Trance und elektronischer Musik ablegen und selbst die Kraft und Energie durch den Rhythmus spüren, denn Tanzen ist Träumen mit dem Körper.“
– partysan.net


ZUSATZVORSTELLUNG
Samstag, 15.2.19, 22 Uhr

Keine Kartenreservierung möglich!

Sa., 22.12. - 21.30 UhrSa., 19.1. - 22.00 UhrFr., 15.2. - 22.00 Uhr
Kinderkino: Scherenschnitt-Geschichten
Kinderkino: Scherenschnitt-Geschichten
Regie: u.a. Lotte Reiniger | 90 min.
An diesem Nachmittag können alle, die am Tag vorher am Scherenschnitt-Workshop teilgenommen haben, ihre erdachten Geschichten mit den selbst hergestellten Spielfiguren auf einer einfachen Schattentheater-Bühne dem Publikum im Kino vorspielen. Zugleich könnt ihr etwas über Lotte Reiniger erfahren und einige kurze Filme von ihr sehen. Sie hat den Scherenschnittfilm zu Beginn des letzten Jahrhunderts sozusagen erfunden. Sie liebte Märchen, besonders von Hans Christian Andersen, die sie mit fantastisch gestalteten Szenenbildern und kunstvoll ausgeschnittenen Figuren in bewegte Bilder verwandelte. So entstand z.B. der Film DÄUMELINCHEN, der u.a. zu sehen sein wird. Er handelt von einem winzigen Mädchen, das aus einer aufgehenden Blüte schlüpft und bis zum Winter in einer verwunschenen Flusslandschaft lebt.
So., 23.12. - 15.00 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt Trailer
Original mit deutschen Untertiteln.
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. In den folgenden Monaten laufen die Titel dann im regulären Programm. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

So., 23.12. - 20.00 Uhr
The Last Movie
The Last Movie Trailer
USA 1971 | Regie: Dennis Hopper | 108 min. | 4K digital | mit Dennis Hopper, Toni Basil, Kris Kristofferson, Peter Fonda, Samuel Fuller, Henry Jaglom, Michelle Phillips | span./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Nach dem Erfolg von „Easy Rider” konnte Dennis Hopper endlich mit Stewart Stern sein lange gehegtes Projekt verwirklichen, in Peru eine Art surrealen Western zu drehen. Dorthin nämlich zieht sich ein Stuntman nach einem Unfall zurück. Die Eingeborenen jedoch beginnen darauf, ihren „Western“ zu drehen und halten die Fiktion für Wirklichkeit. Betont unkonventionell ranken sich um den Film zahlreiche Legenden ob seiner Drehbedingungen und der seelisch-körperlichen Verfassung des Regisseurs und Hauptdarstellers. Selbstverständlich wurde der Film ein Misserfolg, selbstverständlich ist er heute Kult für eingeweihte Cineasten, endlich läuft er darum auch einmal bei uns.

„The Last Movie ist ein Film, den ich in Peru gedreht habe. Ich habe damit das Filmfestival in Venedig gewonnen, aber Universal Pictures wollte ihn nicht ins Kino bringen. Vielleicht denkt ihr mal an Godard, wenn ihr ihn anschaut. Godard hat einmal gesagt, Filme sollten einen Anfang, einen Mittelteil und ein Ende haben – aber nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Ich habe den Film gemacht, nachdem ich das gelesen hatte. Ich wollte das Filmmaterial einsetzen wie ein abstrakter Expressionist seine Farbe. Ich führe euch ständig vor Augen, dass wir einen Film machen – und verweise ständig auf die Tatsache, dass es ziemlich verrückt sein könnte, in einem Publikum zu sitzen, sich so in einen Film hineinziehen zu lassen und irgendwann tatsächlich zu glauben, was man da sieht – und dann reiße ich euch wieder raus. Für die meisten ist das keine besonders angenehme Erfahrung.“
Dennis Hopper

Mi., 26.12. - 19.00 UhrSa., 29.12. - 19.00 UhrSo., 30.12. - 11.00 UhrSo., 6.1. - 20.15 UhrSo., 13.1. - 16.00 Uhr
John Carpenter's Vampires
John Carpenter's Vampires Trailer
USA 1998 | Regie: John Carpenter | 103 min. | mit James Woods, Daniel Baldwin, Sheryl Lee, Maximilian Schell | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Eine Gruppe von Vampirjägern wird von einem mächtigen Großvampir fast vollständig getötet. Die Überlebenden, darunter der Anführer, sinnen auf Rache. Deren Kampf wird zum Wettlauf gegen die Zeit, da der Gegner einen Plan hat, auch tagsüber als Vampir morden zu können, zudem hat er auch schon einige Mitglieder der Gruppe infiziert. „Ein bombastischer Genremix aus Horrorfilm und Western“ urteilt das Lexikon des Internationalen Films über Horrormeister John Carpenters Beitrag zum Genre, der immerhin so brutal ausfiel, das er zunächst indiziert wurde. Nun aber ist er freigegeben und wir warten darauf, dass es beißt und blutet.

Fr., 28.12. - 21.15 UhrMo., 31.12. - 19.30 Uhr
Leto
Leto Trailer
Russland, Frankreich 2018 | Regie: Kirill Serebrennikov | 128 min. | mit Teo Yoo, Irina Starshenbaum, Roman Bilyk | russ./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
„Mama – Anarchie, Papa- Glas Portwein“: „Kino“ (!) nannte sich in den frühen 80er Jahren eine Leningrader Punkband, die mit ihrem Frontman Wiktor Zoi in der Sowjetunion zu absolutem Kult wurde, zumal Wiktor Zoi bereits 1990 bei einem Autounfall ums Leben kam und dadurch bei vielen Fans eine Sinnkrise auslöste. Kirill Serebrennikov hat Wiktor Zois Geschichte mit viel energiegeladenen Bildern visualisiert, wurde aber während der Arbeiten durch ein Gerichtsverfahren zu Hausarrest verurteilt. Doch er gab deswegen nicht auf und vollendete daheim seinen Film, der stilistisch sich stark an Musikvideos orientiert, dabei aber glänzend ein bestimmtes Lebensgefühl in der damaligen Sowjetunion aber auch über die Grenzen hinweg verkörpert. Das macht ihn mit seinem rebellischen Charme zu einem der schönsten Musikspielfilme der letzten Zeit.

Di., 1.1. - 19.30 UhrDo., 3.1. - 21.15 UhrSa., 5.1. - 19.00 UhrSa., 19.1. - 19.45 UhrMi., 23.1. - 19.30 Uhr
Climax
Climax Trailer
Frankreich, Belgien, USA 2018 | Regie: Gaspar Noé | 95 min. | mit Sofia Boutella, Romain Guillermic, Souheila Yacoub | frz/engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ein sehr französischer Film mit einem sehr unfranzösischen Eimer Sangria als Star: Denn darin schwimmen nicht nur Früchte, sondern auch Drogen, die ein Unbekannter rein getan hat. Deswegen flippen sie alle aus, die Tänzer und Künstler, die in einem abgelegenen Haus für eine Tour geprobt haben und nun erst mal feiern wollen. Es kommt wie nicht anders zu erwarten zum Exzess – und zwar richtig, denn „Climax“ ist ein wilder Film von Gaspar Noé, der seinem Ruf wieder alle Ehre macht. Kritiker Philipp Stadelmaier war es dann doch zu viel, aber wir vom Karlstorkino haben uns ja durch Dauerhorror abgehärtet.

Mi., 2.1. - 19.30 UhrFr., 4.1. - 21.45 UhrSa., 5.1. - 21.30 UhrFr., 18.1. - 21.15 UhrDo., 21.2. - 21.45 Uhr
Leave no Trace
Leave no Trace Trailer
USA, Kanada 2018 | Regie: Debra Granik | 109 min. | mit Ben Foster, Thomasin McKenzie, Jeff Kober | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Der Schauspieler Ben Foster ist offenbar kein Mann der vielen Worte, jedenfalls drängte er bei den Dreharbeiten die Regisseurin Debra Granik, bekannt durch ihr Drama „Winter’s Bone“, den Dialog drastisch zu kürzen. So wäre alles realistischer im Forest Park bei Portland, Oregon, ein riesiges zusammenhängendes Waldgebiet. Dorthin haben sich der Kriegsveteran Will und seine eigentlich schulpflichtige Tochter Tom zurückgezogen, um ein Leben im Einklang mit der Natur zu führen. Nur ganz selten fahren sie zum Einkaufen. Dann aber werden sie entdeckt, die Behörde schaltet sich ein. Betont ruhiges Drama vor gewaltigen Bäumen!

Do., 3.1. - 19.00 UhrSo., 6.1. - 18.00 UhrFr., 18.1. - 19.00 UhrSa., 19.1. - 17.30 Uhr
Kinderkino: Pettersson und Findus
Kinderkino: Pettersson und Findus
Schweden, Deutschland 1999 | Regie: Albert Hanan Kaminski | 74 min. | deutsche Fassung | BJF/KJF-Empfehlung: 5 Jahre.
Der alte Pettersson und Kater Findus gehen am Silvestertag zum Fischen. Als Findus entdeckt, dass die Fische im gefrorenen See eingeschlossen sind, hat er eine tolle Idee: eigentlich müssen sie jetzt nur noch in handliche Blöcke geschnitten und auf dem Schlitten nach Hause transportiert werden. Doch auf dem Heimweg geraten sie plötzlich in einen Schneesturm. Um sich zu schützen, bauen sie rasch aus den Eisblöcken ein Iglu als Unterschlupf. Nach getaner Arbeit würde Findus nun gerne ein Nickerchen machen, aber das ist in der Kälte zu gefährlich, denn im Schlaf könnte man auch leicht erfrieren. Um wach zu bleiben und sich bei Laune zu halten, erzählen sich Pettersson und Findus gegenseitig noch einmal die vielen kleinen und großen Abenteuer, die sie im Laufe des Jahres erlebt haben... Der Zeichentrickfilm ist die erste Verfilmung der bekannten Bücher von Sven Nordqvist.
Am Samstag, 5.1. können alle, die sich vorher angemeldet haben (E-Mail: kiki@karlstorkino.de), nach der Vorstellung beim Malen & Basteln mitmachen.

Sa., 5.1. - 15.00 UhrSo., 6.1. - 15.00 Uhr
The House That Jack Built
The House That Jack Built Trailer
Dänemark, Frankreich, Deutschland, Schweden 2018 | Regie: Lars von Trier | 153 min. | mit Matt Dillon, Bruno Ganz, Uma Thurman | engl./dt./ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Der Studentische Filmclub zeigt Lars von Triers düsteres Horror-Drama „The House That Jack Built”.
Der Serienmörder Jack versucht seinen Wegbegleiter Verge davon zu überzeugen, dass seine blutigen Taten Kunstwerke darstellen. Zur Beweisführung zieht er fünf der so genannten „Vorfälle“ heran, aber auch zahllose Beispiele aus der Welt- und Kunstgeschichte. Gewalt, so schön wie die Musik von Glenn Gould oder die Rundbögen einer gotischen Kathedrale? Natürlich ist Jack nicht einfach nur Jack, sondern auch ein Alter Ego Lars von Triers. Mit seinem neuesten Film hinterfragt das Enfant terrible des europäischen Arthouse-Kinos sein eigenes Schaffen. Handelt es sich dabei um große Meisterwerke oder die irren Grausamkeiten eines Narzissten?

Mit Einführung von Lucas Barwenczik und anschließendem Filmgespräch.


Sonderpreis für Studierende: 3,50 €

Di., 8.1. - 19.30 Uhr
if….
if…. Trailer
Großbritannien 1968 | Regie: Lindsay Anderson | 111 min. | mit Malcolm McDowell, David Wood, Richard Warwick | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
“Sugar” faucht ein arroganter Internatsschüler die Bedienung in einem Café an. Sie gibt contra, es wird animalisch. Nur eine der starken Szenen eines sehr subversiven Films. Eigentlich geht es um die höchst autoritären Zustände in einer englischen Privatschule: „Ein jeder nimmt sich nur einen Apfel“ oder : „Ich danke Ihnen für die Züchtigung“. Noch mehr aber geht es um die Revolte, nicht nur für Mick Travis, so heißt der Rebell. Es kommt zum Surrealismus im Namen der spontanen Gewalt. Wirkliches Meisterwerk der späten 60er, zudem glänzend besetzt mit dem späteren Clockwork Orange Helden in der Hauptrolle.


FREIER EINTRITT für Studierende und Alt-68er!

Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Centrum für Asienwissenschaften und transkulturelle Studien, dem Völkerkundemuseum und dem Konfuzius-Institut.



Mi., 9.1. - 18.30 Uhr
Le fond de l’air est rouge - A Grin Without A Cat - Rot ist die blaue Luft
Le fond de l’air est rouge - A Grin Without A Cat - Rot ist die blaue Luft Trailer
Frankreich 1977/1998 | Regie: Chris Marker | 177 min. | mit Laurence Cuvillier, Davos Hanich, François Maspero | frz. Original mit deutschen Untertiteln.
In seiner episch breiten Dokumentation, die wie ein großer Essay angelegt ist, untersucht Chris Marker (1921-2012), einer der wohl berühmtesten Dokumentarfilmer überhaupt, zudem Schriftsteller und Fotograf, den Kampf politischer Befreiungsbewegungen, die die Zeit der 60er und frühen 70er entschieden prägten. Seien dies der Krieg in Vietnam, seien es die Guerilla in Bolivien, der Prager Frühling oder die Ereignisse in Chile. Dabei gibt er nicht ohne Risiko dem Zuschauer die Möglichkeit, Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Geschehnissen zu erkennen.


Einführung: Prof. Dr. Barbara Mittler

FREIER EINTRITT für Studierende und Alt-68er!

Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Centrum für Asienwissenschaften und transkulturelle Studien, dem Völkerkundemuseum und dem Konfuzius-Institut.

Mit freundlicher Unterstützung des Institut Français Deutschland.


Mi., 9.1. - 20.30 Uhr
D'après une histoire vraie - Nach einer wahren Geschichte
D'après une histoire vraie - Nach einer wahren Geschichte Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Roman Polanski | 101 min. | mit Emmanuelle Seigner, Eva Green, Vincent Perez | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Nach dem Roman von Delphine de Vigan: Eine sehr erfolgreiche, privat aber eher zurückhaltende Schriftstellerin hat sich künstlerisch verausgabt. Ihr letztes Buch kostete sie sehr viel Energie, nun will sie gleich wieder eines schreiben, aber es fällt ihr nichts ein und sie beginnt sich davor zu fürchten. In ihrer Krise trifft sie eine mysteriöse Fremde namens Elle, mit der sie sich in nächtelangen Gesprächen anfreundet. Elle erweist sich bald als sehr hilfsbereit, aber sie beginnt selbst in kleinen Details in ihrem Verhalten der Autorin immer ähnlicher zu werden, eine langsam beängstigende Situation.
Do., 10.1. - 19.00 UhrSo., 13.1. - 11.00 UhrMo., 21.1. - 19.30 Uhr
David Lynch: The Art Life
David Lynch: The Art Life Trailer
USA, Dänemark 2016 | Regie: Jon Nguyen, Rick Barnes, Olivia Neergaard-Holm | 88 min. | Dokfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
David Lynch und das Lynchige: ein Porträt des wohl mit faszinierendsten Filmregisseurs der letzten Jahrzehnte, manchen auch bekannt als Maler und Fotograf. Es gelang dem Regie-Trio David Lynch über seine Jugend erzählen zu lassen, in der der Häuserblock die Welt war und die Ängste und Träume das Dasein des späteren Genies schon maßgeblich bestimmten. Dabei inszeniert David Lynch eine Aura des Privaten ohne das Mysteriöse an ihm und seinem Werk zu verraten. Eine Darstellung des Künstlers, in der das scheinbar Harmlose sehr schnell zum Bedrohlichen werden kann. Besonders interessant sind jedoch dabei die Aufnahmen von ihm als älterer Herr mit dem Pinsel in der Hand.


Am 11.1. mit Einführung und anschließendem Filmgespräch.

Kooperation mit dem Kurpfälzischen Museum im Rahmen der Ausstellung "Unwirklichkeiten".

Fr., 11.1. - 19.00 UhrSo., 20.1. - 11.00 Uhr
Egal, was ich tue, sie lieben es
Egal, was ich tue, sie lieben es Trailer
Deutschland 2011 | Regie: Romy Steyer | 80 min. | Dokfilm.
Youtube ist eine scheinbar ideale Möglichkeit digitaler Selbstinszenierung, um dadurch die Banalität des eigenen Daseins für ein Millionenpublikum interessant zu machen. Mag alles sein, jedenfalls kann man über Youtube berühmt werden, zumindest braucht man keinen Job nebenher. Romy Steyers Debütfilm denkt darüber nach und porträtiert einige erfolgreiche Youtuber wie etwa die Comedy-begabten Franken Phil, OZ, TC oder Sami Slimani. Dazu gesellt sich noch Amy Herzstark, die auch alles sein möchte, nur nicht eine unter vielen. Am Ende erfährt man einiges über Chancen aber auch Probleme einer solchen Youtube-Existenz.

Mit Einführung von Julia Werner, Heidelberg School of Education.

Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Mo., 14.1. - 19.30 Uhr
Man Hunt - Menschenjagd
Man Hunt - Menschenjagd Trailer
USA 1941 | Regie: Fritz Lang | 105 min. | mit Walter Pidgeon, Joan Bennett, George Sanders | engl./dt. Original mit deutschen Untertiteln.
Ein Nazithriller, eine komplett erfundene Story, aber logisch konstruiert und spannend inszeniert: Ein englischer Großwildjäger, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nirgendwo anders als unweit von Hitlers Landsitz im Berchtesgadener Land, beschließt aus dem Augenblick heraus, den „Führer“ zu töten. Aber der Plan wird vereitelt, der Jäger gefangen genommen und gefoltert. Zwar gelingt ihm die Flucht. Er schafft es tatsächlich sogar zurück nach London, aber die Gestapo ist ihm in Person eines erbarmungslosen Gegenspielers auf den Fersen. Überzeugte damals Kritik und Publikum, könnte später auch Quentin Tarantino gefallen haben.

In Kooperation mit der Uni Heidelberg, ZEGK - Historisches Seminar, im Rahmen der Lehrveranstaltung "Hollywood goes to War".

Einführung: Dr. Kilian Schultes

Di., 15.1. - 20.00 Uhr
Video Vertov - Ein Leben zwischen Liebe und Revolution
Video Vertov - Ein Leben zwischen Liebe und Revolution Trailer
Deutschland 2012 | Regie: Gerd Conradt | 90 min. | Dokfilm | FSK: 6.
Der Film erzählt die Lebensgeschichte des Videopioniers Gerd Conradt: Liebe und Revolution, Rote Fahne und Meditation – Expeditionen in ferne Länder. Für seinen Enkelsohn breitet Gerd Conradt seine Film- und Videoschätze auf der großen Leinwand aus und hinterlässt ein „elektronisches“ Testament seiner 50-jährigen Schaffenszeit als Filmkünstler. Ein Leben zwischen Anpassung und Provokation. Ein Leben auf der Suche nach Erkenntnis.

Einführung: Prof. Dr. Barbara Mittler

FREIER EINTRITT für Studierende und Alt-68er!

Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Centrum für Asienwissenschaften und transkulturelle Studien, dem Völkerkundemuseum und dem Konfuzius-Institut.


Mi., 16.1. - 18.00 Uhr
The Dreamers – Die Träumer
The Dreamers – Die Träumer Trailer
Großbritannien 2003 | Regie: Bernardo Bertolucci | 115 min. | mit Michael Pitt, Louis Garrel, Eva Green | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der junge Amerikaner Matthew und das französische Geschwisterpaar Theo und Isabelle treffen sich im Frühjahr 1968 bei einer Protestaktion gegen die Entlassung des Leiters der Cinemathèque, Henri Langlois. In der großbürgerlichen Wohnung der Eltern der Zwillinge schließt sich das cinephile Trio von der Außenwelt ab, lebt bedingungslos den eigenen Traum aus.... Brillant wagte Altmeister Bertolucci eine quasi inzestuöse und psychoanalytische Interpretation der Ereignisse um den Pariser Mai 1968, in dem das nicht-kommerzielle Kino und die Liebe als solche eine zentrale Rolle spielen.

Hommage an Bernardo Bertolucci, der im November 2018 im Alter von 77 Jahren verstarb.

Einführung: Prof. Dr. Barbara Mittler

FREIER EINTRITT für Studierende und Alt-68er!

Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Centrum für Asienwissenschaften und transkulturelle Studien, dem Völkerkundemuseum und dem Konfuzius-Institut.

Mi., 16.1. - 20.00 Uhr
Die Abenteuer des Prinzen Achmed (Stummfilm mit Live-Musik)
Die Abenteuer des Prinzen Achmed (Stummfilm mit Live-Musik) Trailer
Deutschland 1923-26 | Regie: Lotte Reiniger | 69 min. | Animationsfilm.
Ein Scherenschnitt-Silhouettenfilm als wohl ältester noch erhaltener Animationslangfilm überhaupt: 96000 Einzelbilder entführen den Zuschauer in ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Im Mittelpunkt steht Prinz Achmed im Kampf für die Liebe und gegen das Böse. Die ewig großartige Lotte Reiniger fand dafür wundervoll einfallsreiche Formen. Darum scheint ihr Vermächtnis heute noch poetischer zu sein als damals, ein Wunderwerk obsessiver Akribie mit quasi schon bizarrer Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte.

Musikalische Begleitung und Publikumsgespräch mit Richard Siedhoff | Stummfilmpianist, Weimar.

In Kooperation mit ZEGK - Institut für Europäische Kunstgeschichte, Uni Heidelberg, im Rahmen der Vortragsreihe "Facetten des Stummfilms".

Eintrittspreis:
Normal 8,50 Euro, Ermäßigt 7,50 Euro

Do., 17.1. - 19.00 Uhr
Kinderkino: Rafiki – beste Freunde
Kinderkino: Rafiki – beste Freunde
Norwegen 2009 | Regie: Christian Lo | 79 min. | deutsche Fassung.
Julia, Naisha und Mette, drei Mädchen, die sich schon seit dem Kindergarten kennen, sind unzertrennlich. Sie besuchen dieselbe Schulklasse in einem abgelegenen Ort in Norwegen, vergnügen sich in der Vorweihnachtszeit mit übermütigen Schneeballschlachten und proben für die bevorstehende Aufführung zum Lichterfest. Nichts ist so wichtig wie ihre Freundschaft, die sie sich für immer geschworen haben. Doch dann verschwindet Naisha mit ihrer Mutter über Nacht. Weil ihr Asylantrag abgelehnt wurde, sind sie zu Bekannten nach Oslo geflohen. Julia findet Naishas heimliche Botschaft mit der Adresse, doch leider bekommt das auch Julias Vater, der Dorfpolizist, mit. Jetzt bleibt nicht mehr viel Zeit bis Naishas Versteck auffliegt. Kurzentschlossen fahren Julia und Mette mit dem Nachtzug nach Oslo, um ihre Freundin zu warnen...
Sa., 19.1. - 15.00 UhrSo., 20.1. - 15.00 Uhr
Russisch Dok: Varlam Shalamov - Erfahrung eines Jünglings
Russisch Dok: Varlam Shalamov - Erfahrung eines Jünglings Trailer
Russland 2014 | Regie: Pavel Pechionkin | 53 min. | Dokfilm | russisches Original mit englischen Untertiteln.
Dieser Film ist eine Untersuchung der schwierigen Beziehungen von Staat und Mensch, der
unterschiedlichen Gründe, die zur Einrichtung des GULag als gewaltsames Zwangsarbeits
Systems in der UdSSR der 1930er Jahre führten. Die Autoren stützen sich auf die Erfahrung
des Schriftstellers Varlam Shalamov, des ersten Chronisten des Gulags, der seinen Aufenthalt
dort in Büchern beschrieb. Der Protagonist Shalamov taucht im Film nicht auf. Es gibt seinen
Text, und der spricht für sich selbst: «Ein Mensch kommt als Jüngling aus dem Lager, wenn er
im Jugendalter verhaftet wurde.»

Festivals, Preise:

Preis «Stalker» und Anatolij Pristavkin-Drehbuchpreis beim IFF «Stalker» (Moskau, 2014)

Jurypreis für besten Dokfilm beim XXI. Russischen Filmfestival «Literatur und Film» (Gatchina,
2015)

Preis des Staatl. Russischen Film- und Fotoarchivs für einen «erhaltenswerten Film» beim
Dokfestival «Rossiya» (Ekaterinburg, 2015)

Shortlist für «Nika» 2015

Preis «Goldener Adler» als «Bester Dokfilm» (Moskau, 2016)

Einheitspreis: 2,50 €

So., 20.1. - 17.30 Uhr
Into Eternity
Into Eternity Trailer
Dänemark, Finnland, Schweden, Italien 2010 | Regie: Michael Madsen | 75 min. | Dokfilm | engl./schwed./finn. Original mit englischen Untertiteln.
Der Dokumentarfilm ›Into Eternity‹ berichtet über das 4km tief in den Fels gebaute atomare Endlager Onkalo (›Versteck‹) in Finnland. Dort soll für die kommenden 100.000 Jahre Atommüll gelagert werden. Bisher hat jedoch kein Bauwerk eine solche Zeitspanne überdauert. Wie sicher kann Onkalo tatsächlich sein?
Der Film des dänischen Regisseurs Michael Madsen kontrastiert die Realität des enormen Energiebedarfs eines Industriestaats mit Fragen nach einem verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und thematisiert die gesellschaftliche Verantwortung gegenüber künftigen Generationen.

In Kooperation mit dem Heidelberger Kunstverein im Rahmen der Ausstellung ›Sharing as Caring #6‹

Im Anschluss findet ein Gespräch mit dem Regisseur Michael Madsen und der Kuratorin Dr. Miya Yoshida in englischer Sprache statt.



So., 20.1. - 19.00 Uhr
Casablanca
Casablanca Trailer
USA 1942 | Regie: Michael Curtiz | 102 min. | mit Humphrey Bogart, Ingrid Bergmann, Paul Henreid | deutsche Fassung | FSK: 6.
"Ich seh dir in die Augen, Kleines!" Wahrscheinlich ist "Casablanca" der definitive Kultfilm und der Klassiker überhaupt. In der ersten Fassung, die nach dem Zweiten Weltkrieg in die deutschen Kinos gelangte, waren alle Anspielungen auf das Vichy-Regime und den Nationalsozialismus getilgt, die Geschichte vom politischen Widerstandskämpfer wurde zu einer beliebigen Agentengeschichte vereinfacht. Erst seit den 70er Jahren gibt es eine authentischere Fassung, die die ganzen Zwischentöne hör- und sehbar macht.

In Kooperation mit der Uni Heidelberg, ZEGK - Historisches Seminar, im Rahmen der Lehrveranstaltung "Hollywood goes to War".

Einführung: Mirjam Lober, B.A.

Di., 22.1. - 20.00 Uhr
Wajib - Die Hochzeitseinladung - واجب
Wajib - Die Hochzeitseinladung - واجب Trailer
Frankreich, Deutschland, Palästina, Kolumbien, Vereinigte Arabische Emirate, Norwegen, Katar 2017 | Regie: Annemarie Jacir | 96 min. | mit Mohammad Bakri, Saleh Bakri, Tarik Kopty | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ein städtisches Roadmovie mitten durch Nazareth, das ans Herz geht: Shadi ist Architekt und lebt in Rom. Anlässlich der Hochzeit seiner Schwester reist er zu seinen Eltern, um mit seinem Vater der Tradition namens „Wajib“ nachzugehen und alle Hochzeitseinladungen persönlich an die Gäste zu überbringen. Gespickt mit unterhaltsamen Bemerkungen offenbaren die Gespräche von Vater zu Sohn das Unverständnis zwischen beiden, die auch im echten Leben Vater und Sohn sind. Ein Film über die Loslösung von der Familie und gesellschaftliche Erwartungen, die auf der ganzen Welt verstanden werden.

Am 24.1. Eröffnung der Filmtage des Mittelmeeres mit anschließender Feier.
(Ausverkauft)

Annemarie Jacir, geboren 1975 in Bethlehem, Palästina, ist Regisseurin, Drehbuchautorin sowie Dichterin und lebt in ihrem Geburtsland. Sie wurde in den USA ausgebildet und widmet sich als Mitgründerin von Philistine Films arabischen und iranischen Produktionen. Nach mehreren ausgezeichneten Kurzfilmen debütierte sie mit SALT OF THIS SEA beim Festival in Cannes. Ihr dritter Spielfilm WAJIB sorgte international für Aufsehen und wurde allein in Locarno 2017 dreifach ausgezeichnet.

Do., 24.1. - 19.00 UhrSo., 27.1. - 13.15 UhrSo., 3.2. - 21.30 Uhr
Sibel
Sibel Trailer
Türkei, Frankreich, Deutschland, Luxemburg 2018 | Regie: Guillaume Giovanetti, Çagla Zencirci | 95 min. | mit Damla Sönmez, Erkan Kolçak Köstendil, Emin Gürsoy | türkisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Die charismatische Sibel pfeift auf jede Konvention – im wahrsten Sinne. Denn die junge Frau, die mit ihrer Familie in einem abgelegenen Bergdorf wohnt, ist stumm und kann sich nur mit einer traditionellen – übrigens authentischen – Pfeifsprache verständigen. Gedemütigt von den Bewohnern, will sie einen wilden Wolf zur Strecke bringen, um anerkannt zu werden, als sie auf einen Deserteur trifft. Eine schicksalhafte Begegnung inmitten einer archaischen Gesellschaft. Der Film der großen Festivals, ausgezeichnet u.a. in Locarno mit dem FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritik, Preis der Jugend-Jury und dem Preis der Ökumenischen Jury.

Das französisch-türkische Paar Çağla Zencirci und Guillaume Giovanetti führt seit 2004 gemeinsam Regie. Mehrere ihrer Kurzfilme liefen im Wettbewerb der Berlinale, in Locarno oder in Clermont-Ferrand. Nach den Langfilmen NOOR (2014) und NINGEN (2015) drehten sie ihren dritten Spielfilm SIBEL (2018), der beim Filmfestival in Locarno Premiere und weltweit große Publikums- und Kritikererfolge feierte.

Fr., 25.1. - 13.00 UhrSa., 2.2. - 19.15 Uhr
En attendant les hirondelles - Warten auf Schwalben
En attendant les hirondelles - Warten auf Schwalben Trailer
Frankreich, Algerien, Deutschland 2017 | Regie: Karim Moussaoui | 113 min. | mit Mohamed Djouhri, Hania Amar, Hassan Kachach | arabisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Algerien - ein Land zwischen schierer Armut und dekadentem Reichtum, zwischen ruraler Ödnis und überfordernder Urbanität, zwischen Tradition und Fortschritt. Drei Figuren verwoben in drei Geschichten erzählen von einem Land im Umbruch: eine junge Frau auf dem Weg zu ihrer arrangierten Hochzeit, obwohl sie einen anderen liebt. Ein Neurochirurg, der plötzlich wieder vom Bürgerkrieg der 1990er Jahre eingeholt wird und ein Projektentwickler, der stummer Zeuge eines Überfalls wird. Ein packendes Porträt im Rhythmus von Balkan Beats und westlichem Pop, das international viele positive Stimmen fand.

Karim Moussaoui, geboren 1976 in Jijel, Algerien, ist Regisseur und Drehbuchautor. Er arbeitete als Filmkurator in Algier, ehe er begann eigene Filme zu drehen. Sein Film DIE TAGE DAVOR (2013) erhielt u.a. eine Nominierung für den französischen Filmpreis César und den Nachwuchspreis beim Festival in Locarno. Sein Spielfilmdebüt WARTEN AUF SCHWALBEN wurde in Cannes 2017 für die Goldene Kamera und den Preis Un Certain Regard nominiert und wurde bei den Lumière Awards 2018 als bester Nachwuchsfilm ausgezeichnet.

Fr., 25.1. - 15.00 UhrFr., 1.2. - 19.15 Uhr
El silencio de otros - The Silence of Others
El silencio de otros - The Silence of Others Trailer
Spanien, USA 2018 | Regie: Robert Bahar, Almudena Carracedo | 96 min. | Dokfilm | span. Original mit englischen Untertiteln.
An die Opfer im Massengrab unter einer Autostraße erinnern nur die Blumen der alten Frauen. Die Täter leben unbehelligt in der Nachbarschaft weiter. Durch das Amnestiegesetz, welches das spanische Parlament 1977 beschloss, wurden viele Verbrechen unter der Franco-Diktatur bis heute nicht aufgearbeitet und bereits verurteilte politische Häftlinge entlassen. Sechs Jahre lang begleitete die preisgekrönte Dokumentation Opfer, Angehörige und Anwälte in ihrem Kampf gegen das Vergessen und feiert mit ihnen in großen Bildern kleine Siege um Sühne und Gerechtigkeit in einer gespaltenen Gesellschaft.

Almudena Carracedo, geboren 1972 in Madrid, Spanien, ist Regisseurin und Produzentin. Robert Bahar, geboren 1975 in Philadelphia, USA, ist Regisseur, Produzent und Autor. Für ihren gemeinsamen Dokumentarfilm MADE IN L.A. (2007) wurden sie mit dem Emmy ausgezeichnet. Ihre zweite gemeinsame Produktion THE SILENCE OF OTHERS gewann 2018 u.a. bei der Berlinale den Publikumspreis in der Reihe Panorama sowie den Berlinale Peace Film Award und wurde beim Internationalen Festival und Menschenrechtsforum in Genf prämiert.

Fr., 25.1. - 17.00 UhrSo., 27.1. - 21.30 Uhr
Looking for Oum Kulthum - Auf der Suche nach Oum Kulthum
Looking for Oum Kulthum - Auf der Suche nach Oum Kulthum Trailer
Ägypten, Deutschland, Österreich, Italien, Marokko 2017 | Regie: Shirin Neshat, Shoja Azari | 90 min. | mit Neda Rahmanian, Yasmin Raeis, Mehdi Moinzadeh | arab./pers./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Oum Kulthum gilt als Maria Callas des Orients. Mitra ist Künstlerin, Mutter und Ehefrau, die einen Film über die berühmte Sängerin und ihr Leben drehen will. Das Filmprojekt wird zu Mitras Obsession und stößt an Grenzen bei ihren Schauspielern und der patriarchalischen Gesellschaft. Als schließlich noch ihr Sohn verschwindet, bricht sie zusammen. Während ihr Film am Ende im Ausland gefeiert wird, sieht sich Mitra vor ganz neue Probleme gestellt. Ein farbenreiches, experimentelles Spiel über weibliche Identität, das an die preisgekrönten Filmkunstprojekte der Regisseurin anknüpft.

Shirin Neshat, geboren 1957 in Qazvin, Iran, ist Film- und Videokünstlerin sowie Fotografin. Sie studierte Kunst in den USA. Ihre Arbeiten thematisieren insbesondere das Frauenbild in der muslimischen Welt. 1999 erhielt sie den Internationalen Preis der Biennale von Venedig mit den Videoarbeiten TURBULENT und RAPTURE. Ihr Spielfilm WOMEN WITHOUT MEN bekam 2009 den Regiepreis des Festivals in Venedig. AUF DER SUCHE NACH OUM KULTHUM erhielt 2017 Einladungen u.a. nach Toronto und Venedig.

Fr., 25.1. - 19.15 UhrFr., 1.2. - 13.00 Uhr
Îmi este indiferent dacă în istorie vom intra ca barbari - I Do Not Care If We Go Down in History as Barbarians
Îmi este indiferent dacă în istorie vom intra ca barbari - I Do Not Care If We Go Down in History as Barbarians Trailer
Rumänien, Deutschland, Bulgarien, Frankreich, Tschechische Republik 2018 | Regie: Radu Jude | 140 min. | mit Ioana Iacob, Alex Bogdan, Alexandru Dabija | rumänisches Original mit deutschen Untertiteln.
„Mir ist es egal, ob wir in die Geschichte als Barbaren eingehen“ – der Filmtitel zitiert den rumänischen Diktator und Hitler-Verbündeten Ion Antonescus, dessen Armee Völkermord an Juden und Roma beging und ethnische Säuberungen durchführte. Die unbequeme Theaterregisseurin Mariana Marin will die Mitschuld Rumäniens im Zweiten Weltkrieg in einem Stück inszenieren und gerät dabei selbst zwischen die Fronten. Zahlreiche erzählerische Ebenen und trockener Humor brachten diesem Meta-Drama des preisgekrönten Regisseurs Radu Jude große Beachtung auf namhaften Festivals und in der Filmkritik.

Radu Jude, geboren 1977 in Bukarest, Rumänien, ist Regisseur und Drehbuchautor. Nach seinem Filmstudium begann er als Regieassistent von Costa-Gavras. Radu Jude erhielt für seine Kurz- und Langfilme zahlreiche bedeutende Filmpreise. Sein Spielfilmdebüt THE HAPPIEST GIRL IN THE WORLD gewann 2009 den C.I.C.A.E.-Preis der Berlinale. 2015 erhielt er dort mit AFERIM! den Silbernen Bären. I DO NOT CARE IF WE GO DOWN IN HISTORY AS BARBARIANS wurde auf dem Internationalen Filmfestival Karlovy Vary 2018 als bester Spielfilm prämiert.

Fr., 25.1. - 21.00 UhrSa., 2.2. - 12.30 Uhr
Manuel
Manuel Trailer
Italien 2018 | Regie: Dario Albertini | 95 min. | mit Andrea Lattanzi, Francesca Antonelli, Raffaella Rea | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Die schwere Last des Erwachsenwerdens liegt auf Manuels Schultern. Der 18-jährige ist gerade erst aus dem Heim für Minderjährige entlassen worden, in dem er die letzten Jahre leben musste, weil seine Mutter im Gefängnis saß. Nun endlich in Freiheit, sieht er sich neuen Zwängen gegenüber. Denn seine Mutter kann nur dann ihre weitere Strafe in Hausarrest umwandeln, wenn Manuel nachweisen kann, dass er Verantwortung für sie übernimmt, einen Job findet und bei ihr lebt. Aber kann er der Aufgabe gerecht werden? Authentisch erzählt und gedreht am tristen Stadtrand von Rom.

Dario Albertini, geboren 1974 in Rom, Italien, ist Regisseur, Autor und Komponist. Er begann als Fotograf. Seine Dokumentarfilme SLOT - LE INTERMITTENTI LUCI DI FRANCO (2013), REPUBBLICA DEI RAGAZZI (2014) und INCONTRI AL MERCATO (2015) wurden mehrfach ausgezeichnet. Sein Spielfilmdebüt MANUEL (2018) wurde zum Filmfestival nach Venedig eingeladen und gewann u.a. drei Hauptpreise beim Festival International du Cinéma Méditerranéen in Montpellier.

Sa., 26.1. - 13.00 UhrFr., 1.2. - 21.30 Uhr
Druga strana svega - Die andere Seite von allem
Druga strana svega - Die andere Seite von allem Trailer
Serbien, Frankreich, Qatar 2017 | Regie: Mila Turajlić | 100 min. | Dokfilm | serbisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Eine Tür ist seit 70 Jahren inmitten eines stilvollen Altbaus in Belgrad verschlossen. Indem sie diese Tür öffnet, spürt Mila Turajlic dem Geheimnis ihrer Familie nach. Das Kammerspiel erzählt nicht nur die Geschichte der temperamentvollen Mutter der Regisseurin, einer Universitätsprofessorin, die als Friedensaktivistin in den 90er Jahren als freimütige Persönlichkeit nationale Bedeutung erlangte, sondern liefert zugleich auch ein historisches Porträt ihres Heimatlandes Serbien und der Zerrissenheit des ehemaligen Jugoslawiens.

Mila Turajlic, geboren 1979 in Belgrad, Serbien, ist Dokumentarfilmerin und Produzentin. Nach ihrem Studium in London und Belgrad arbeitete sie zu Beginn für Luc Besson und Mel Gibson. Ihr erster Spielfilm CINEMA KOMUNISTO gewann 16 Preise. Auch THE OTHER SIDE OF EVERYTHING wurde international mit zahlreichen Preisen gewürdigt, darunter der IDFA Award für den besten abendfüllenden Dokumentarfilm beim Dokumentarfilmfestival in Amsterdam und der FIPRESCI-Kritikerpreis beim ZagrebDox Festvial 2018 in Kroatien.

Sa., 26.1. - 15.00 UhrFr., 1.2. - 17.15 Uhr
La villa - Das Haus am Meer
La villa - Das Haus am Meer Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Robert Guédiguian | 107 min. | mit Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Gérard Meylan | frz. Original mit deutschen Untertiteln.
Ein wunderschönes Haus nahe bei Marseille. Das Meer nah dran, im Hintergrund fährt auf einem Viadukt ein Zug vorüber. Eine Idylle, doch diese ist gefährdet: Als der schwer kranke Hausbesitzer nicht mehr lange zu leben hat, kommen seine drei Kinder zusammen, um ihm beizustehen. Ein gemeinsam geteiltes Gefühl, obwohl das Leben der drei sehr verschieden geworden ist. Der eine Sohn führt das väterliche Restaurant weiter. Der andere hat sich in eine wesentlich jüngere Frau verliebt. Die Tochter lebt als Künstlerin in Paris. Dann verbreitet sich die Nachricht, dass Flüchtlingskinder sich in der Umgebung versteckt halten. Robert Guédiguian verleiht dem französischen Mittelmeer unermüdlich Gesichter.

Robert Guédiguian, 1953 in Marseille, Frankreich, geboren, ist selbst armenischer Abstammung. Er hat seit den 80er Jahren zahlreiche Spielfilme inszeniert, darunter viele Sozialdramen. 2011 wurde er mit dem LUX - Filmpreis des Europäischen Parlaments für sein Werk DER SCHNEE AM KILIMANDSCHARO ausgezeichnet.

Sa., 26.1. - 17.00 UhrDi., 29.1. - 19.15 Uhr
Dede
Dede Trailer
Georgien, Kroatien, Großbritannien, Irland, Niederlande, Katar 2018 | Regie: Mariam Khatchvani | 97 min. | georgisches Original mit englischen Untertiteln.
Eine junge Frau zwischen zwei Männern und den Jahrhunderte alten Traditionen ihres Heimatdorfes in den kaukasischen Bergen des Jahres 1992: Dina ist David versprochen. Dieser kehrt aus dem Krieg zurück. Dabei hat er seinen Kameraden Gegi. In der Folge verliebt sich Dina. Regisseurin Mariam Khatchvani ist selbst am Ort des Geschehens aufgewachsen. Inspiriert von der Geschichte ihrer Großmutter, setzt sie in ihrem ersten Spielfilm die Schönheit der abgelegenen Region - in der uralte Regeln gelten - authentisch in Szene, sowie den Kampf einer jungen Frau um ihre Entscheidungsfreiheit und begeisterte damit auf der ganzen Welt.
Mariam Khatchvani, geboren 1986 in Ushguli, Georgien, ist Regisseurin und Drehbuchautorin. Sie realisierte nach ihrem Regiestudium in Georgien zahlreiche Kurzdokumentationen. Ihr Kurzfilm DINOLA (2013) wurde auf über 30 internationalen Festivals gezeigt und mehrfach ausgezeichnet. Auf seiner Grundlage beruht ihr Spielfilmdebüt DEDE, das Drehbuchförderungen vom Filmfestival Cannes und dem Sundance-Festival erhielt und u.a. bei den Asia Pacific Screen Awards 2017 mit dem UNESCO Preis ausgezeichnet wurde.

Sa., 26.1. - 19.15 UhrMi., 30.1. - 15.00 Uhr
Orientalisches Konzert - Tourat (im KlubK)
Orientalisches Konzert - Tourat (im KlubK)

Konzert / Fest zum Auftakt der 33. Filmtage des Mittelmeeres

Wir feiern das Mittelmeer nicht nur mit Filmen, die uns in die Kulturen der Anrainerstaaten bringen, sondern auch zum ersten Mal mit einem Konzert zum Hören und Tanzen! Die Sängerin Bouchra interpretiert, passend zum Film „Auf der Suche nach Oum Kulthum“, Lieder der ägyptischen Diva Oum Kulthum, aber auch der berühmten Algerierin Warda Al Jazairia und Libanesin Fayrouz.
Bouchra, die seit ihrer Kindheit singt, hat eine seltene Stimmfarbe, wie man sie nur aus den arabischen Liedern der Fünfziger Jahre kennt. Nach dem Musikstudium in Meknès (Marokko), hat sie ihre Karriere in Tunesien und Ägypten fortgesetzt. Sie hat jetzt in Frankreich die Musikgruppe Tourat (= Erbe) gegründet. Nagham Melody (Klavier/Synthesizer) kommt aus Damas und hat sowohl Akkordeon als auch Klavier und Geige gelernt. Chahir Ourahou (Percussion/Derbouka) war mit der Gruppe Ahmed El Salem fünf Jahre auf Welttournee, bevor er sich der orientalischen Musik widmete.

Einlass 20.00 Uhr
Eintritt AK 12€, erm. 8€

Eine Veranstaltung des Montpellier-Hauses mit Unterstützung des Medienforums Heidelberg e.V.

Sa., 26.1. - 21.00 Uhr
L'insulte - Der Affront
L'insulte - Der Affront Trailer
Libanon, Belgien, Frankreich, Zypern, USA 2017 | Regie: Ziad Doueiri | 113 min. | mit Adel Karam, Kamel El Basha, Rita Hayek | arabisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Die Geschichte über verletzte Ehre und religiösen Eifer erzählt von der Eskalation eines anfänglich harmlosen Streits in Beirut zwischen dem christlich-libanesischen Mechaniker Toni und dem palästinensischen Flüchtling Yasser. Es geht um ein illegal angebrachtes Abflussrohr an Tonis Balkon. Der Streit weitet sich immer mehr aus, bis er Gericht, Öffentlichkeit und Medien polarisiert und das ganze Land in Beschlag nimmt, während sich die beiden Duellanten persönlich annähern. Ein Film über unkontrollierbare Dynamiken von Konflikten, die zu Kriegen führen können. Nominiert 2018 für den Oscar.

Ziad Doueiri, geboren 1963 in Beirut, Libanon, ist Regisseur und Drehbuchautor. Er wuchs während des libanesischen Bürgerkriegs auf und studierte Film in San Diego, USA. Nach Kamera-Assistenzen bei Quentin Tarantino u.a. für RESERVOIR DOGS und JACKIE BROWN realisierte Doueiri 1998 seinen ersten Film DIE KINDER VON BEIRUT, der bei den Academy Awards 1999 nominiert wurde. Es folgten die Spielfilme LILA DIT ÇA (2004) und THE ATTACK (2012), wofür er zusammen mit seiner Frau Joëlle Touma den Internationalen Literaturfilmpreis bei der Frankfurter Buchmesse 2013 erhielt.

Sa., 26.1. - 21.30 UhrDi., 29.1. - 17.00 Uhr
Lazzaro felice - Glücklich wie Lazzaro
Lazzaro felice - Glücklich wie Lazzaro Trailer
Italien 2018 | Regie: Alice Rohrwacher | 125 min. | mit Adriano Tardiolo, Alba Rohrwacher, David Bennent | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Eine herzergreifende Parabel in großen Bildern und einer der wichtigsten Filme 2018: „Inviolata“ bedeutet soviel wie unangetastet. Auf dem gleichnamigen Landgut lebt der unendlich duldsame Lazzaro mit seiner Familie in bitterer Armut. Sie dienen der harten Marquesa Alfonsina de Luna als Tabakbauern. Als der Sohn der Marquesa eines Tages erscheint, freundet er sich mit Lazzaro an, bis es zum Eklat kommt. Die wundersame Wendung in der Mitte des Films ist so überraschend wie beklemmend. Eine meisterhaft erzählte Geschichte über die Unmöglichkeit, wirklich ein guter Mensch zu sein.

Alice Rohrwacher, geboren 1981 in Fiesole, Italien, ist Regisseurin, Drehbuchautorin und Cutterin. Nach ihrem Studium der Literatur und Philosophie und ihrem Drehbuchstudium in Turin begann sie ihre Arbeit als Cutterin von Dokumentarfilmen. Ihr Spielfilmdebüt CORPO CELESTE (2011) wurde vielfach als bestes Filmdebüt prämiert. 2014 erhielt LE MERAVIGLIE u.a. den Großen Preis der Jury auf dem Festival in Cannes. GLÜCKLICH WIE LAZZARO wurde u.a. für das Beste Drehbuch beim Festival in Cannes ausgezeichnet.

So., 27.1. - 11.00 UhrSo., 3.2. - 19.15 Uhr
Foxtrot
Foxtrot Trailer
Israel, Schweiz, Deutschland, Frankreich 2017 | Regie: Samuel Maoz | 113 min. | mit Lior Ashkenazi, Sarah Adler, Yonaton Shiray | arab./hebr. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
„Unser herzliches Beileid, Herr Feldman“ – mit diesen Worten erfahren Dafna und Michael in Tel Aviv vom Tod ihres Sohnes während eines Militäreinsatzes. Ein Alptraum von beängstigenden Traumata, rasender Wut, tiefer Verzweiflung und großer Trauer beginnt, bis sich das Blatt plötzlich wieder und wieder wendet. Eine kafkaeske in sich kreisende Anti-Kriegsparabel zum stagnierenden Nahost-Konflikt im Stil einer griechischen Dreiakter Tragödie. In Israel warf der Film Kontroversen auf, war für den Oscar nominiert und gewann u.a. den Großen Preis der Jury beim Filmfestival in Venedig.

Samuel Maoz, geboren 1962 in Tel Aviv, Israel, ist Regisseur und Drehbuchautor und begann bereits als Jugendlicher Super-8 Kurzfilme zu drehen. Als Kanonier erlebte er 1982 selbst den Krieg, bevor er 1987 sein Filmstudium beendete. Bereits in seinem Spielfilmdebüt LEBANON (2009) arbeitete er die Schrecken des Krieges auf und bekam dafür den Goldenen Löwen in Venedig. Mit FOXTROT (2017) kritisierte er das Militär in Israel, was ihm einen Boykott-Aufruf der israelischen Kulturministerin einbrachte.

So., 27.1. - 15.00 UhrDi., 29.1. - 21.30 Uhr
Palmyra
Palmyra Trailer
Syrien, Deutschland 2016 | Regie: Hans Puttnies | 90 min. | Essayfilm | dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Hans Puttnies filmte im Jahr 2008, noch vor dem Krieg in Syrien, 14 Tage lang alles von der Kulturstätte Palmyra, was ihn berührte. Diese antiken Tempel und Museen wurden danach durch den Bombenterror des IS und den Kampf des Assad-Regimes unwiederbringlich vernichtet. Dieser leidenschaftliche Essayfilm fängt in magischen Bildern die frühere Schönheit der mittlerweile verschwundenen Kulturlandschaft ein und wirkt wie ein Manifest der Kinomagie, das Antike und Moderne fern von Fanatismus und Zerstörung verbindet und Vergangenes für immer bewahrt.

An beiden Terminen findet im Anschluß ein Filmgespräch mit Prof. Dr. Panagiotopoulos (Institut für Klassische Archäologie, Uni HD) und Georg Stein (Palmyra Verlag) statt.

In Kooperation mit dem Palmyra Verlag, der 2019 sein 30-jähriges Jubiläum begeht.

Hans Puttnies, 1946 in Jena, Deutschland, geboren, ist Autor, Fotograf, Regisseur und studierte Philosophie bei Horkheimer und Adorno. Er war von 1981 bis 2009 Professor für Medienkultur an der Hochschule Darmstadt und realisierte in dieser Zeit Werbefilme. Als Kurator und Designer gestaltete er große Ausstellungen in Paris, Moskau und Berlin. 2009 gründete er das Zentralpark Archiv zu Sammlungen anonymer und eigener Fotografien.

So., 27.1. - 17.00 UhrSo., 3.2. - 13.15 Uhr
Enas Allos Kosmos - Worlds apart
Enas Allos Kosmos - Worlds apart Trailer
Griechenland 2015 | Regie: Christopher Papakaliatis | 103 min. | mit J.K. Simmons, Maria Kavoyianni, Christopher Papakaliatis, Andrea Osvárt | griech./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Es sind drei Geschichten über die Liebe von ganz unterschiedlichen Paaren im derzeitigen Athen, das gleichermaßen von Flüchtlingskrise wie von wirtschaftlicher Unsicherheit geprägt ist. Der syrische Asylsuchende Farris rettet die junge Daphne bei einem Überfall. Die Managerin Elise und der Abteilungsleiter Giorgos haben eine Affäre. Und die ältere Maria lernt beim Einkaufen den deutschen Professor Sebastian kennen. Ein flammendes Bekenntnis an das Leben und die Liebe in bewegten Zeiten, unabhängig von Grenzen und dem Alter. Über 700.000 Zuschauer sahen diesen Film allein in Griechenland.

Christopher Papakaliatis, geboren 1975 in Athen, Griechenland, ist Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler. Seit seinem 16. Lebensjahr steht er vor der Kamera und spielte 2012 an der Seite von Catherine Deneuve in GOD LOVES CAVIAR von Iannis Smaragdis. Im selben Jahr realisierte er sein viel beachtetes Regiedebüt AN.../WHAT IF als Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller zugleich. ENAS ALLOS KOSMOS ist sein zweiter Spielfilm, in dem er selbst auch wieder eine der Hauptrollen übernimmt.

So., 27.1. - 19.15 UhrDi., 29.1. - 15.00 Uhr
Al Berto
Al Berto Trailer
Portugal 2017 | Regie: Vicente Alves do Ó | 113 min. | mit Ricardo Teixeira, José Pimentão, Raquel Rocha Vieira | portugiesisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Das exzentrische Leben der Bohème 1975 im postrevolutionären Portugal: Der junge Dichter Al Berto lebt nach dem Studium mit seinen Künstlerfreunden ein Leben voller Ausschweifungen, Extravaganzen und sexueller Freiheit in der Villa seiner Familie in Sines, einem kleinen Küstenort. Eine große Liebesgeschichte und Biopic über den legendären Neosurrealisten, Dichter und Vertreter der homoerotischen Poesie Al Berto, das auf den Erinnerungen einer seiner Liebhaber und Bruder des Regisseurs, João Maria, beruht.

Vicente Alves do Ó, geboren 1972 in Setúbal, Portugal, ist Regisseur, Drehbuchautor und Kostümbildner. Nach mehreren Arbeiten als Drehbuchautor realisierte er einige Kurzfilme. Nach seinem ersten Langfilm FIFTEEN STITCHES FOR THE SOUL (2011) folgte der große portugiesische Publikumserfolg FLORBELA (2012) über die Schriftstellerin Florbela Espanca, dem sich ein dreiteiliger Fernsehfilm über selbige Autorin anschloss.

Mo., 28.1. - 15.00 UhrDo., 31.1. - 21.30 Uhr
Razzia
Razzia Trailer
Frankreich, Marokko, Belgien 2017 | Regie: Nabil Ayouch | 119 min. | mit Maryam Touzani, Arieh Worthalter, Amine Ennaji | arab./frz. Original mit englischen Untertiteln.
Fünf Geschichten in einem rauen Casablanca, fern vom geschönten Hollywood-Bild, in dem Menschen auf der Suche nach der Wahrheit und Wahrhaftigkeit sind: Hakim träumt davon, Rockstar zu werden. Salima will sich von gesellschaftlichen Zwängen freikämpfen. Der jüdische Restaurantbesitzer Joe lebt zwischen Fantasie und Wirklichkeit. Die junge reiche Inès entdeckt ihre sexuelle Leidenschaft. Und 30 Jahre zuvor wird eine leidenschaftliche Lehrerin zum Schweigen gebracht. „Eine Antwort auf Intoleranz“ wie Variety treffend befand.

Nabil Ayouch, geboren 1969 in Paris, Frankreich, ist Regisseur, Produzent und Drehbuchautor und lebt in Casablanca, Marokko. Mit seinen Filmen MEKTOUB (1997) und ALI ZAOUA (2000) vertrat er sein Land bei den Oscars. 1999 gründete er Ali n'Productions, um junge Regieschaffende zu unterstützen. LES CHEVAUX DE DIEU wurde 2012 in der Sektion Un Certain Regard beim Festival in Cannes ausgezeichnet. 2017 wurde er in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) aufgenommen, die jährlich die Oscars vergibt.

Mo., 28.1. - 17.00 UhrMi., 30.1. - 21.30 Uhr
Çirkin Kral Efsanesi - Die Legende vom hässlichen König
Çirkin Kral Efsanesi - Die Legende vom hässlichen König Trailer
Türkei, Deutschland, Österreich 2017 | Regie: Hüseyin Tabak | 122 min. | Dokfilm | dt./türk./kurd./frz./engl./span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Er galt als türkischer Jean-Paul Belmondo, marxistischer „Robin Hood“ und bekanntester Filmschaffender des Landes: Yılmaz Güney, genannt "Der hässliche König", weil er jede Rolle leidenschaftlich spielen konnte und im echten Leben ein exzessiver Revolutionär war. Das dokumentarische Porträt nähert sich Yılmaz Güney in einer Reise durch viele Länder in Gesprächen mit seiner Familie, seinen Kollegen, bekannten Filmemachern wie Michael Haneke oder Costa Gavras, sowie ehemaligen Mitinsassen und Menschen auf der Straße, die Güney immer noch als Helden ansehen.


Am 28.1. in Anwesenheit des Regisseurs!


Den berühmtesten Film von Yilmaz Güney YOL - DER WEG zeigen wir am Sonntag, 3.2. um 11 Uhr.

Hüseyin Tabak, geboren 1981 in Lemgo, Deutschland, ist ein kurdisch-deutscher Filmregisseur, Produzent und Drehbuchautor. Sein Dokumentarfilm KICK OFF gewann 2010 bei der Viennale den Wiener Filmpreis. Für sein Spielfilmdebüt DEINE SCHÖNHEIT IST NICHTS WERT erhielt er 2014 den Österreichischen Filmpreis in gleich vier Kategorien. DIE LEGENDE VOM HÄSSLICHEN KÖNIG wurde 2017 als bester Dokumentarfilm bei den Internationalen Hofer Filmtagen ausgezeichnet.

Mo., 28.1. - 19.15 UhrDo., 31.1. - 17.15 Uhr
Aala Kaf Ifrit - La belle et la meute
Aala Kaf Ifrit - La belle et la meute Trailer
Tunesien, Frankreich, Schweden, Norwegen, Libanon, Katar, Schweiz 2017 | Regie: Kaouther Ben Hania | 100 min. | mit Mariam Al Ferjani, Ghanem Zrelli, Noomen Hamda | arab. Original mit deutschen Untertiteln.
Mariam, eine 21-jährige Studentin, feiert ausgiebig in der Disco und lernt Youssef kennen, mit dem sie die restliche Nacht verbringen will. Doch dann geschieht das Unfassbare: Mariam wird vergewaltigt. Von Polizisten. Bemüht, ihre Selbstachtung wieder zu erringen sucht sie Hilfe bei den staatlichen Autoritäten, doch dabei wird sie ein zweites Mal zum Opfer. Diesmal von Beleidigungen und Demütigungen. Dieser Film ist ein herausforderndes Statement, das Promiskuität in der tunesischen Gesellschaft offenbart. Und es stellt sich die Frage: Sind Männer wirklich Hunde?

Kaouther Ben Hania, geboren 1977 in Sidi Bouzid, Tunesien, ist Regisseurin und Drehbuchautorin. Sie studierte Film und Dramaturgie in Tunesien und in Paris. In ihrer Dokumentation LES IMAMS VONT A L’ECOLE (2010) sowie den Spielfilmen CHALLATT TUNES (2013) und ZAINEB HATES THE SNOW (2016) thematisiert sie immer wieder die von Männern dominierte arabische Welt. LA BELLE ET LA MEUTE feierte 2017 seine Premiere in der Reihe Un Certain Regard beim Festival in Cannes.

Mo., 28.1. - 21.30 UhrFr., 1.2. - 15.00 Uhr
Luna
Luna Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Elsa Diringer | 93 min. | mit Laëtitia Clément, Rod Paradot, Lyna Khoudri | frz. Original mit deutschen Untertiteln.
Sommer in Montpellier: Die hübsche 16-jährige Luna arbeitet in einer Gärtnerei und verbringt ihre Zeit mit der Clique um den „Bad Boy“ Ruben, für den sie alles tun würde. Eines Nachts während einer exzessiven Party kommt es zu einem gewaltsamen Übergriff an dem jungen Künstler Alex. Ausgerechnet auf ihn trifft Luna einige Wochen später, ohne dass er sie offensichtlich wiedererkennt. Schon bald stehen ihre Gefühle zwischen ihm und ihrer Clique. Eine Geschichte von junger Liebe und persönlicher Verantwortung – eine sensible Erzählung mit großartigen Jungdarstellern und bezaubernden Bildern!


Mit freundlicher Unterstützung des Institut Français Deutschland.

Elsa Diringer, geboren 1982 in Straßburg, Frankreich, und in Montpellier aufgewachsen, lebt heute in Paris. Sie ist Drehbuchautorin, und Regisseurin. Nach ihrem Filmstudium arbeitete sie als Tonassistentin für Regisseure wie Alain Resnais, Nicole Garcia oder René Féret. Seit 2007 realisierte sie sieben Kurzfilme. LUNA ist ihr erster Langfilm, mit dem sie auf Anhieb u.a. auf dem COLCOA-Festival 2018 in Hollywood den Preis für das beste Spielfilmdebüt erhielt.

Mi., 30.1. - 17.00 UhrSa., 2.2. - 15.00 Uhr
Anashim Shehem Lo Ani - People that are not me
Anashim Shehem Lo Ani - People that are not me Trailer
Israel 2016 | Regie: Hadas Ben Aroya | 80 min. | mit Hadas Ben Aroya, Yonatan Bar-Or, Netser Charitt | hebr. Original mit englischen Untertiteln.
Generation Y in Tel Aviv: Die junge Joy kann ihren Ex nicht vergessen, der keinen Kontakt mehr zu ihr haben will. Ihren Schmerz betäubt sie durch wahllosen Sex mit fremden Männern, mit denen sie jedoch selbst keine Bindung eingehen kann. Ein authentischer Film über urbane Einsamkeit inszeniert als exhibitionistische One-Woman-Show der jungen Autorenfilmerin Hadas Ben Aroya, die in ihrem Debütfilm zugleich die Titelrolle spielt. Nouvelle Vague à l'israélienne - ein Werk, das an die frühen Filme von Jean-Luc Godard erinnert.

Am 30.1. in Anwesenheit der Regisseurin!

Hadas Ben Aroya, geboren 1988, lebt in Tel Aviv, Israel. Sie studierte Film an der Universität in Tel Aviv und realisierte den Kurzfilm SEX DOLL, der den Goldenen Panda in Sichuan gewann. PEOPLE THAT ARE NOT ME ist ihr erster Langfilm, der 2016 u.a. zu den Filmfestivals Locarno und Haifa sowie 2017 nach Göteborg eingeladen wurde und weltweit mehrere Nachwuchspreise gewann.

Mi., 30.1. - 19.15 UhrSo., 3.2. - 15.00 Uhr
El Mundo Sigue - Das Leben geht weiter
El Mundo Sigue - Das Leben geht weiter Trailer
Spanien 1965 | Regie: Fernando Fernán Gómez | 123 min. | mit Lina Canalejas, Fernando Fernán Gómez, Gemma Cuervo | span. Original mit deutschen Untertiteln.
Zensiert vom Franco Regime und 50 Jahre später als Glücksfall der Filmgeschichte gefeiert: Die Romanverfilmung von Juan Antonio de Zunzunegui zeichnet ein düsteres Bild der spanischen Gesellschaft in der Diktatur. Die Geschichte um zwei rivalisierende Schwestern wird von Armut, Ehebruch und Misshandlung von Frauen dominiert. Die innovative Bildsprache und der ungeschönte Blick auf das Madrid der 1960er Jahre gelten als sensationell und machen den Film ab 2015 zu einem späten Publikumserfolg, der noch immer anhält.

Fernando Fernán Gómez, geboren 1921 in Lima, Peru, gestorben 2007 in Madrid, Spanien, war ein spanischer Regisseur und Schauspieler. Er trat in mehr als 200 Filmen auf, führte für weitere 20 Regie und schrieb Romane, Theaterstücke und Gedichte. Gleich vier Mal erhielt er den Spanischen Filmpreis Goya, zwei Mal einen Silbernen Bären und den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk. In EL MUNDO SIGUE führte er Regie, schrieb das Drehbuch und spielte eine der Hauptrollen.

Do., 31.1. - 15.00 UhrSo., 3.2. - 17.00 Uhr
Mon tissu préféré - Mein liebster Stoff
Mon tissu préféré - Mein liebster Stoff Trailer
Frankreich, Deutschland, Türkei 2018 | Regie: Gaya Jiji | 94 min. | mit Manal Issa, Ula Tabari, Souraya Baghdadi | arabisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Weibliches Begehren und Freiheitsdrang zu Beginn des Bürgerkrieges in Syrien: Die 25-jährige Nahla lebt in Damaskus und soll den in die USA ausgewanderten Samir in einer arrangierten Ehe zum Mann nehmen – ein Leben, das ihr Sicherheit vor dem aufkommenden Krieg verspricht, zugleich jedoch diese neue Freiheit wieder zu nehmen droht. Ihre Zwiespältigkeit stößt Samir ab, der sich schließlich für ihre jüngere und gefügige Schwester Myriam als Ehefrau entscheidet und Nahla zurücklässt. Doch als die geheimnisvolle Nachbarin Madam Jiji plötzlich auftaucht, eröffnen sich für Nahla ganz neue Perspektiven.

Die Regisseurin ist an beiden Spielterminen anwesend!

Gaya Jiji, geboren 1979 in Damaskus, Syrien, ist Filmregisseurin und lebt in Paris. Nach ihrem filmwissenschaftlichen Studium realisierte sie drei Kurzfilme und war u.a. Dozentin am Institut für darstellende Kunst in Damaskus. MON TISSU PREFERE feierte 2018 beim Festival in Cannes in der Sektion Un Certain Regard Weltpremiere und wurde dort für die Goldene Kamera nominiert. Die Produktion wurde gefördert durch den Kering Women in Motion Young Talent Award, den Gaya Jiji bereits 2016 erhielt.

Do., 31.1. - 19.30 UhrSa., 2.2. - 17.00 Uhr
The Reports On Sarah & Saleem - Der Fall Sarah & Saleem
The Reports On Sarah & Saleem - Der Fall Sarah & Saleem Trailer
Palästina 2018 | Regie: Muayad Alayan | 127 min. | mit Maisa Abd Elhadi, Mohammad Eid, Kamel El Basha | arab./hebr./engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Inspiriert von realen Begebenheiten: Die Israelin Sarah und der Palästinenser Saleem müssen ihre Liebe verheimlichen, da beide verheiratet sind und sich politisch, religiös wie geografisch auf verschiedenen Seiten der geteilten Stadt Jerusalem befinden. Doch schließlich wird ihre Beziehung entdeckt und weitet sich zu einer politischen Affäre aus, bei der sich Sarah entscheiden muss, auf welcher Seite sie steht. Ein klassischer Stoff eingebettet inmitten des israelisch-palästinensischen Konflikts und erzählt als intimes Drama, das zum packenden Polit-Thriller wird.

Muayad Alayan, geboren 1985 in Palästina, ist Regisseur und Kameramann. Er studierte Film in San Francisco und ist Mitbegründer eines Künstler-Kollektivs, das in Jerusalem und Bethlehem arbeitet. Mit seinem Abschlussfilm EXILES IN JERUSALEM erhielt er 2005 den Kodak Award. Sein erster Langfilm LOVE, THEFT AND OTHER ENTANGLEMENTS feierte 2015 bei der Berlinale Premiere. DER FALL SARAH & SALEEM wurde u.a. mit dem Publikumspreis beim Rotterdam Filmfestival und mit dem Großen Preis der Jury beim Festival in Seattle ausgezeichnet.

Sa., 2.2. - 21.30 Uhr
Yol - Der Weg (The Full Version)
Yol - Der Weg (The Full Version) Trailer
Türkei, Schweiz, Frankreich 1982 | Regie: Yılmaz Güney, Serif Gören | 114 min. | türk./kurd. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Die restaurierte Fassung eines zeitlosen Porträts der repressiven Türkei und seiner Autoritäten nach dem Militärputsch, das unter widrigsten Umständen vom berühmtesten Filmschaffenden der Türkei, Yılmaz Güney, inszeniert wurde: Fünf kurdische Gefängnisinsassen erleben in ihrem Hafturlaub, wie sich die Welt um sie herum verändert hat. Es ist ein Kultfilm, der als Beginn des kurdischen Kinos gilt und vielfach international ausgezeichnet wurde u.a. mit der Goldenen Palme von Cannes und dem FIPRESCI-Kritikerpreis sowie Nominierungen für den US-Golden Globe und den französischen César.


Mit „Die Legende vom hässlichen König“ zeigen wir auch einen spannenden Dokumentarfilm über den Regisseur Yılmaz Güney.

Yılmaz Güney, geboren 1937 in Adana, Türkei, gestorben 1984 in Paris, Frankreich, war ein kurdisch-türkischer Regisseur und Schauspieler. Er galt als Volksheld und wirkte in über 100 Filmen mit. Seine eigenen Filme sind preisgekrönt. Als bekennender Marxist wurde er mehrmals verhaftet und schrieb die Drehbücher zu SÜRÜ – DIE HERDE und YOL – DER WEG im Gefängnis, weil er wegen angeblichen Mordes an einem Richter zu 24 Jahren Haft verurteilt war. Nach einer abenteuerlichen Flucht lebte er mit seiner Frau in Frankreich.

So., 3.2. - 11.00 Uhr
Der aktuelle Film
Roma
Roma Trailer
Mexiko, USA 2018 | Regie: Alfonso Cuarón | 134 min. | 4K digital | mit Yalitza Aparicio, Marina de Tavira, Diego Cortina Autrey | Mixtekisch/Spanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Roma heißt ein Stadtteil von Mexiko-City. Dort lebt und arbeitet in den frühen 70ern die Mixtekin Cleo als Kindermädchen und Haushaltshilfe für eine großbürgerliche Familie. Sie wird im allgemeinen respektvoll behandelt. Doch dann aber bemerkt sie, dass sie von ihrem Freund schwanger geworden ist. Dieser verlässt sie darauf, zugleich kommt auch das Familienoberhaupt von einer Geschäftsreise nicht mehr zurück. Nun müssen zwei Frauen aus zwei verschiedenen Gesellschaftsschichten eine Familie durchbringen, derweil die Stadt von heftigen Unruhen erschüttert wird. „Roma“ wurde prämiert mit dem Goldenen Löwen von Venedig 2018 und erhielt drei Oscars für die "Beste Regie", "Beste Kamera" und den "Besten fremdsprachigen Film".


Bitte beachten: Lizenz-Ablauf! Letzte Kinovorstellung von „Roma“ am 29.5.2019. Nach dem 29.5. sind leider keine Vorstellungen mehr möglich.


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Schulvorstellung:
Donnerstag, 09.05.2019, 9.30 Uhr
Anmeldung unter: schulkino@karlstorkino.de
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Mo., 4.2. - 19.30 UhrSo., 10.2. - 20.00 UhrSa., 23.2. - 19.00 UhrMo., 25.2. - 19.30 UhrSa., 2.3. - 16.30 UhrSo., 3.3. - 18.30 UhrDo., 7.3. - 19.00 UhrSa., 9.3. - 19.00 UhrDo., 14.3. - 20.30 UhrDi., 19.3. - 19.30 UhrSa., 30.3. - 19.00 UhrDi., 2.4. - 19.30 UhrFr., 19.4. - 19.00 UhrDi., 7.5. - 19.00 UhrDo., 9.5. - 09.30 UhrSo., 26.5. - 11.00 UhrMi., 29.5. - 19.30 Uhr
Girl
Girl Trailer
Belgien 2018 | Regie: Lukas Dhont | 105 min. | mit Victor Polster, Arieh Worthalter, Oliver Bodart | frz/engl./flämisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Lara ist 16 Jahre alt und möchte Ballerina werden. Dafür besucht sie in Brüssel eine renommierte Schule. Eigentlich wurde sie in den Körper eines Jungen hineingeboren, aber nun unterstützen ihr Vater und eine Ärztin sie bei ihrem Wunsch, eine Frau zu werden. Doch der Druck, dem sich Lara dabei aussetzt wird immer größer. Sie wird immer unzufriedener damit, dass die medizinische Behandlung nur sehr langsam Auswirkungen hat, zumal in der Ballettausbildung darauf keine Rücksicht genommen wird. Lukas Dhont erzählt davon in seinem Erstlingswerk betont ruhig und sanft, dadurch gelingt es ihm, sich in die Erfahrungswelt junger trans* Menschen sehr genau einzufühlen. Sicherlich derzeit einer der intelligentesten Filmbeiträge zu diesem Thema.

Am 6.2. anschließendes Filmgespräch mit Studierenden der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Institut für Kunst, Musik und Medien (unter der Leitung von Andreas Meves).

Eintritt frei am 6.2. für Studierende der Pädagogischen Hochschule! Mit Unterstützung des Studierendenparlaments.

Mi., 6.2. - 19.30 UhrDo., 14.2. - 21.00 UhrSo., 17.2. - 17.00 Uhr
The House That Jack Built
The House That Jack Built Trailer
Dänemark, Frankreich, Deutschland, Schweden 2018 | Regie: Lars von Trier | 153 min. | mit Matt Dillon, Bruno Ganz, Uma Thurman | engl./dt./ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Der Serienmörder Jack versucht seinen Wegbegleiter Verge davon zu überzeugen, dass seine blutigen Taten Kunstwerke darstellen. Zur Beweisführung zieht er fünf der so genannten „Vorfälle“ heran, aber auch zahllose Beispiele aus der Welt- und Kunstgeschichte. Gewalt, so schön wie die Musik von Glenn Gould oder die Rundbögen einer gotischen Kathedrale? Natürlich ist Jack nicht einfach nur Jack, sondern auch ein Alter Ego Lars von Triers. Mit seinem neuesten Film hinterfragt das Enfant terrible des europäischen Arthouse-Kinos sein eigenes Schaffen. Handelt es sich dabei um große Meisterwerke oder die irren Grausamkeiten eines Narzissten?

Do., 7.2. - 21.00 UhrMo., 11.2. - 19.30 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"!
Welche Filmperle erwartet diesmal unser Publikum? Angekündigt ist "amerikanischer Exploitation frei nach Poes schwarzer Katze jenseits des guten Geschmacks" – wie immer verbunden mit einem Glas Wein.

Referent: Ralph Wondraschek
Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 8.2. - 19.00 Uhr
Kinderkino: Louis & Luca - Das große Käserennen
Kinderkino: Louis & Luca - Das große Käserennen
Norwegen 2017 | Regie: Rasmus A. Sivertsen | 78 min. | ab 6 Jahre | deutsche Fassung.
Elster Louis hört von einer alten Tradition zwischen seinem Heimatdorf Flåklypa und dem Nachbarort Slidre - dem großen Käserennen - und sieht sich sofort als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgehen. Igel Luca versucht ihn zu bremsen, doch Louis ist so überzeugt von seinen sportlichen Qualitäten, dass er sich sogar zu einer Wette hinreißen lässt. Im Eifer setzt er dafür ihr Zuhause aufs Spiel, denn der Einsatz ist Haus und Werkstatt des genialen Erfinders Alfie, dessen Mitbewohner die beiden schon seit langem sind. Diesen Gewinn will sich Oliver, Besitzer der Käsefabrik in Slidre, natürlich nicht entgehen lassen. Während Louis, Luca und Alfie zu dem Drei-Tage-Rennen gegen Oliver und sein Team antreten, der lokale Fernsehsender live berichtet und die beiden Dörfer gespannt verfolgen, welches Team zuerst den großen Käselaib unversehrt ins Ziel bringt, überlegt sich Louis, wann wohl der richtige Zeitpunkt wäre, um Alfie von seiner Wette zu erzählen...

Am Samstag, 9.2. können alle, die sich vorher angemeldet haben (E-Mail: kiki@karlstorkino.de, bitte spätestens bis Freitagmittag), nach der Vorstellung beim Malen & Basteln mitmachen.

Sa., 9.2. - 15.00 UhrSo., 10.2. - 15.00 UhrSo., 24.2. - 15.00 Uhr
Vorführung Publikumspreis der 33. Filmtage des Mittelmeeres: Yol - Der Weg (The Full Version)
Vorführung Publikumspreis der 33. Filmtage des Mittelmeeres: Yol - Der Weg (The Full Version) Trailer
Türkei, Schweiz, Frankreich 1982 | Regie: Yılmaz Güney, Serif Gören | 114 min. | türk./kurd. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
....unser Publikum hat entschieden: Der Publikumspreis der 33. Filmtage des Mittelmeeres geht an YOL - DER WEG von Yilmaz Güney.

Auf den Plätzen zwei bis fünf folgen AALA KAF IFRIT (LA BELLE ET LA MEUTE), ENAS ALLOS KOSMOS (WORLDS APART), FOXTROT und AL BERTO.
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Die restaurierte Fassung eines zeitlosen Porträts der repressiven Türkei und seiner Autoritäten nach dem Militärputsch, das unter widrigsten Umständen vom berühmtesten Filmschaffenden der Türkei, Yılmaz Güney, inszeniert wurde: Fünf kurdische Gefängnisinsassen erleben in ihrem Hafturlaub, wie sich die Welt um sie herum verändert hat. Es ist ein Kultfilm, der als Beginn des kurdischen Kinos gilt und vielfach international ausgezeichnet wurde u.a. mit der Goldenen Palme von Cannes und dem FIPRESCI-Kritikerpreis sowie Nominierungen für den US-Golden Globe und den französischen César.

Yılmaz Güney, geboren 1937 in Adana, Türkei, gestorben 1984 in Paris, Frankreich, war ein kurdisch-türkischer Regisseur und Schauspieler. Er galt als Volksheld und wirkte in über 100 Filmen mit. Seine eigenen Filme sind preisgekrönt. Als bekennender Marxist wurde er mehrmals verhaftet und schrieb die Drehbücher zu SÜRÜ – DIE HERDE und YOL – DER WEG im Gefängnis, weil er wegen angeblichen Mordes an einem Richter zu 24 Jahren Haft verurteilt war. Nach einer abenteuerlichen Flucht lebte er mit seiner Frau in Frankreich.

Sa., 9.2. - 19.30 Uhr
Hans Blumenberg - Der unsichtbare Philosoph
Hans Blumenberg - Der unsichtbare Philosoph Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Christoph Rüter | 102 min. | mit Burkhard Lütke Schwienhorst, Klaus Schölzel, Dr. Rüdiger Zill, Prof. Dr. Philipp Stoellger.
Die Legitimität der Neuzeit war eines seiner wichtigsten Anliegen. Doch nicht nur deswegen steht Hans Blumenberg (1920 -1996) immer noch im Zentrum der philosophisch interessierten Öffentlichkeit. Sein Nachlass aus dem riesigen Zettelkasten scheint unerschöpflich, zu seinen Lebzeiten aber mied er jede Form der Selbstdarstellung. Christoph Rüter arbeitete nun am Mythos Blumenberg, in dem er auf ehemalige Schüler und weitere Zeitgenossen traf. Dabei wurde insbesondere Blumenbergs Jugend im 3. Reich zum Thema. Eine erfrischend unkonventionelle Dokumentation über einen, der viel dachte, weil er viel wusste; ein Film, der einen zum Philosophieren reizt.

Am 10.2. mit anschließendem Filmgespräch.
Gesprächsgäste:
- Regisseur Christoph Rüter
- Prof. Dr. Dirk Werle,
   Germanistisches Seminar, Uni Heidelberg
- Prof. Dr. Philipp Stoellger,
   Theologisches Seminar, Uni Heidelberg
Moderation: Dr. Franz Schneider

So., 10.2. - 11.00 UhrSo., 17.2. - 15.00 Uhr
Kurenai no buta - Porco Rosso
Kurenai no buta - Porco Rosso Trailer
Japan 1992 | Regie: Hayao Miyazaki | 94 min. | japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Der studentische Filmclub zeigt mit Porco Rosso einen Studio Ghibli Film, in dem der titelgebende Held ein Flieger-Ass in einem Schweinskörper ist, der nach dem Ende des ersten Weltkrieges sein Geld verdient mit der Kopfgeldjagd auf marodierende Luftpiraten und sich dabei mit seinem amerikanischen Rivalen herumschlagen muss. Darüber hinaus macht ihm die faschistische Regierung Italiens das Leben schwer. Ausgestattet mit einem superben Soundtrack, ikonischen Charakteren und wunderschönen Flugszenen präsentiert sich hier ein Anime, der für manche vielleicht unter dem Radar geflogen ist.


Mit Einführung von David Bernardy und anschließendem Filmgespräch.


Sonderpreis für Studierende: 3,50 €

Di., 12.2. - 19.30 Uhr
Fish Tank
Fish Tank Trailer
Großbritannien 2009 | Regie: Andrea Arnold | 123 min. | mit Katie Jarvis, Michael Fassbender, Kierston Wareing | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein Film um Mia: Sie lebt im öden Essex, ist 15 und hat gerade mal einfach so die Schule geschmissen, ihre Mutter säuft, kümmert sich um rein gar nichts, bringt aber den gut aussehenden Connor nach Hause. Der wird bald zum Ersatzvater, aber dann schläft er mit Mia und dann kriegt Mia heraus, Connor ist verheiratet und hat eine kleine Tochter. Es wird katastrofisch, denn nicht nur Mia ist psychisch ziemlich instabil. In Andrea Arnolds vielbeachtetem Unterschichtdrama beeindruckte vor allem Katie Jarvis als Laiendarstellerin in der Hauptrolle. Zudem gefiel der Kritik, wie ambivalent die Charakterisierung der Figuren ausfiel. Dafür wurde Andrea Arnold bereits mit Ken Loach verglichen. Jedenfalls überzeugendes britisches Realkino.

Anschließendes Filmgespräch mit Studierenden der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Institut für Kunst, Musik und Medien (unter der Leitung von Andreas Meves).

Eintritt frei für Studierende der Pädagogischen Hochschule! Mit Unterstützung des Studierendenparlaments.

Mi., 13.2. - 19.30 Uhr
Jusqu'à la garde - Nach dem Urteil
Jusqu'à la garde - Nach dem Urteil Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Xavier Legrand | 93 min. | mit Denis Ménochet, Léa Drucker, Thomas Gioria, Mathilde Auneveux | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Die Ausarbeitung eines Oscar-prämierten Kurzfilms zum Langfilm: Nachdem Miriam sich von ihrem gewalttätigen Ehemann Antoine hat scheiden lassen, geht es nun um das Sorgerecht für den 10-jährigen Julien. Der möchte am liebsten wieder eine heile Familie oder zumindest selbst entscheiden dürfen, welchen Elternteil er sehen möchte, so wie seine volljährige Schwester. Da dies nicht geht, muss er durch gerichtlichen Beschluss die Wochenenden mit seinem Vater verbringen, der sich angeblich gebessert hat. Seine Mutter ist darüber sehr beunruhigt, Julien hat dazu auch keine große Lust. Zumal der Vater Julien gegen die Mutter einzunehmen versucht. Es kommt zur Tragödie. Davon erzählt Xavier Legrand nüchtern und deutlich.

Do., 14.2. - 19.00 UhrSo., 17.2. - 11.00 UhrDi., 19.2. - 19.00 Uhr
Ex Machina
Ex Machina Trailer
Großbritannien 2014 | Regie: Alex Garland | 108 min. | mit Alicia Vikander, Domhnall Gleeson, Oscar Isaac | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der Titel des britischen Science-Fiction Films verweist auf „Deus ex machina“, dem überraschenden Eingriff in die Handlung zur Lösung eines Problems. Ein junger, hochtalentierter Computertechniker namens Caleb gewinnt in einem firmeninternen Wettbewerb einen Aufenthalt in der abgelegenen High-Tech-Villa des Konzernchefs. Dort trifft er auf Ava. Sie ist schön – und sie ist künstlich, ein Roboter. Caleb soll mit ihr kommunizieren, eine Verbindung aufbauen – doch bald wird ihm klar, dass seine Anwesenheit Teil eines faszinierenden Experiments werden soll... EX MACHINA gefällt vor allem durch seinen kühlen Minimalismus, geizt aber auch nicht mit geistreichen Anspielungen.

Fr., 15.2. - 19.30 Uhr
The Fountain
The Fountain Trailer
USA 2006 | Regie: Darren Aronofsky | 98 min. | mit Hugh Jackman, Rachel Weisz, Sean Patrick Thomas | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein Film auf drei Zeitebenen. Im 16. Jahrhundert reist der spanische Entdecker Tomas Verde auf der Suche nach dem Baum des Lebens in den Dschungel der Mayas. In unserer Gegenwart sucht der Mediziner Tommy Verde nach einem Mittel gegen Krebs, woran seine Frau erkrankt ist. Im 26. Jahrhundert reist Tom durch das All und erinnert sich an die Mayas und die verlorene Liebe. Einer der innovativsten Regisseure der Gegenwart mit einem großen Wurf, der allerdings positiv gestimmte Betrachter braucht. Außerordentlich künstlerisch muss man THE FOUNTAIN nennen. Soghaft und virtuos wie kaum ein Film seit Kubricks "2001" und Tarkowskijs "Stalker", visionär und mysthisch, zärtlich-dunkel und suggestiv ist die bildgewaltige Parabel vom ewigen Leben, das den Tod überwindet. Ein Augen- und Sinnesschmaus.

So., 17.2. - 19.30 Uhr
her
her Trailer
USA 2013 | Regie: Spike Jonze | 126 min. | mit Joaquin Phoenix, Amy Adams, Scarlett Johansson | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
In nicht allzu ferner Zeit wird Theodore, ein junger schöner Mann, der aber in Wahrheit einsam und traurig ist, davon leben, dass er Briefe schreibt – für andere natürlich, denn in dieser Zeit schreibt eigentlich keiner mehr. Eines Tages bekommt dieser Mann ein neues Betriebssystem auf seinen Computer überspielt, und das hat eine ungemein verführerische Frauenstimme – Scarlett Johansson in ihrer zumindest akustisch besten Rolle. Er verliebt sich in diese Stimme, beginnt zu begehren, was dahinter sein könnte. Es bleibt eine Maschine, aber der Zuschauer wird zum mitfühlenden Ohrenzeugen einer der modernsten unter den schönen Liebesfilmen. Bekanntlich durfte Scarlett Johansson, da sie nur zu hören ist, nicht für den Oscar nominiert werden.

FILMGESPRÄCH IM ANSCHLUSS
mit dem künstlerischen Team der multimedialen Musiktheaterproduktion »Castor&&Pollux« des Heidelberger Frühling 2019: Jim Igor Kallenberg (Dramaturg), Lisa Charlotte Friederich (Regisseurin) und Lukas Rehm (Komponist und Videokünstler).

Mo., 18.2. - 19.30 Uhr
Blade Runner - The Final Cut
Blade Runner - The Final Cut Trailer
USA 1982/2007 | Regie: Ridley Scott | 117 min. | mit Harrison Ford, Rutger Hauer, Sean Young, Daryl Hannah | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Bald ist es 2019, dann ist die Welt eine Stadt. Dort sucht ein „Blade Runner“, ein Spezialdetektiv, nach vier künstlichen Menschen, die er unschädlich machen soll, da sie eine Gefahr für das System werden. Aber als er mit ihnen Kontakt aufnimmt, beginnt er langsam, deren humane Qualitäten zu lieben. Es kommt zu einem großen Konflikt... BLADE RUNNER ist wegen vieler Spezialeffekte filmhistorisch bedeutsam und fasziniert darüber hinaus durch seine konsequent futuristische Atmosphäre, die ihn zum Prototypen eines Action-Films aus nicht allzu ferner Zeit haben werden lassen. Die Final-Cut-Version verzichtet auf unpassenden Off-Kommentar und auf ein aufgesetztes Happy-End.

FILMGESPRÄCH IM ANSCHLUSS
mit dem künstlerischen Team der multimedialen Musiktheaterproduktion »Castor&&Pollux« des Heidelberger Frühling 2019: Jim Igor Kallenberg (Dramaturg), Lisa Charlotte Friederich (Regisseurin) und Lukas Rehm (Komponist und Videokünstler).

Mi., 20.2. - 19.30 Uhr
Brazil
Brazil Trailer
Großbritannien 1985 | Regie: Terry Gilliam | 143 min. | mit Robert De Niro, Michael Palin, Jonathan Pryce | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Im Mittelpunkt steht der eigentlich sanftmütige Regierungsbeamte Sam Lowry, dessen Leben von einem Käfer durcheinander gebracht wird. Denn dieser wird in seinem Drucker zerquetscht und verursacht einen verhängnisvollen Tippfehler: Ein unschuldiger Bürger wird zu Unrecht verdächtigt, der Terrorist Harry Tuttle zu sein. Als Sam versucht, das bürokratische Chaos zu entwirren, wird er schließlich selbst als Übeltäter abgestempelt ... Fantastisches kafkaeskes Set, paranoid-subversive Stimmung, unglaubliche Bilder – BRAZIL gilt als eines der ganz großen, visionären Meisterwerke von Terry Gilliam, der zuletzt mit 'The Man Who Killed Don Quixote' erneut Schlagzeilen gemacht hat.

FILMGESPRÄCH IM ANSCHLUSS
mit dem künstlerischen Team der multimedialen Musiktheaterproduktion »Castor&&Pollux« des Heidelberger Frühling 2019: Jim Igor Kallenberg (Dramaturg), Lisa Charlotte Friederich (Regisseurin) und Lukas Rehm (Komponist und Videokünstler).

Fr., 22.2. - 19.30 Uhr
Russisch Dok: Svetlana Strelnikova «Kardiopolitika»
Russisch Dok: Svetlana Strelnikova «Kardiopolitika» Trailer
Russland 2014 | Regie: Svetlana Strelnikova | 65 min. | Dokfilm | russisches Original mit englischen Untertiteln.
Der Permer Herzchirurg Sergei Sukhanov hat mehr als 20.000 Herz-Operationen durchgeführt, dank ihm steht Perm auf Platz 3 der russischen Kardiomedizin. Er setzte auch den Bau eines modernen Herzzentrums durch, doch trotz erheblicher staatlicher Mittel verzögert sich die Fertigstellung immer weiter. Prof. Sukhanov setzt seine Arbeit im 200-jährigen Herrenhaus fort, in dem sich das alte Krankenhaus befindet. Ende 2011 bekommt Sukhanov den Vorschlag vom Kreml, Vladimir Putins Wahlkampf zu leiten.

Einheitspreis: 2,50 €

So., 24.2. - 18.00 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Original mit deutschen Untertiteln.
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. In den folgenden Monaten laufen die Titel dann im regulären Programm. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

So., 24.2. - 20.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 66 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 66 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2017-2019 | ca. 120 min. | Kurzfilme.
Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns gezeigt! Immer bunt, immer wild!

Keine Kartenreservierungen möglich, bitte nutzen Sie den Vorverkauf, auch online.

Mi., 27.2. - 19.30 Uhr
Surf Film Nacht: Momentum Generation
Surf Film Nacht: Momentum Generation Trailer
USA 2018 | Regie: Jeff & Michael Zimbalist | 105 min. | engl. Originalfassung.
1992 veränderte ein Film die gesamte Surfwelt: MOMENTUM von Taylor Steele mixte nie zuvor gesehenes New-School-Surfen mit einem druckvollen Punkrock-Soundtrack und machte so die Teenager Kelly Slater, Rob Machado, Shane Dorian, Taylor Knox und ihre Crew über Nacht zu Stars. Ihr Surfen schien von einem anderen Stern zu sein, ihr Stil sollte für die nächsten zwei Jahrzehnte die Szene beherrschen. Doch nicht nur die Performance der „Momentum Generation“ war eine Zeitenwende – zum ersten Mal verstanden sich Pros auch als Clique, die zusammen in einem Haus auf Hawaii lebten, Musik machten und gemeinsam Videos drehten. Doch mit dem unterschiedlichen Erfolg, besonders der explodierenden Popularität von Kelly Slater, zerbrach die Gemeinschaft – noch beschleunigt durch den frühen Tod von Todd Chesser, der an den Outer Reefs von O’ahu ertrank.

Der von Robert Redford produzierte Film ist die wichtigste Genre-Produktion des Jahres, denn er blickt hinter die Kulissen: Die Wahrheit über legendäre Szenen der Surf-History, etwa Kellys und Robs High Five im Pipe Final, der Rob Machado den Titel kostete, wird zum ersten Mal von ihnen selbst erzählt. So real und offen hat man die größten Namen des Surfens noch nie erlebt!

Ein Energie geladenes Zeitdokument mit nie gesehenem Archivmaterial, das den Spirit, das sensationelle Surfen und die Konflikte der einflussreichsten Surf-Crew aller Zeiten zum ersten Mal auf die große Leinwand bringt.
Do., 28.2. - 19.30 UhrDo., 28.2. - 21.45 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"!
Welche Filmperle erwartet diesmal unser Publikum? Angekündigt ist "ein Panorama der Adenauer'schen Ära mit Fingerzeig auf das 'restaurierte' Nachkriegsdeutschland..."
– wie immer verbunden mit einem Glas Wein.

Referentin: Sabrina Zinke
Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 1.3. - 19.00 Uhr
4 - Kinodokumentarfilm über das Quatuor Ebène
4 - Kinodokumentarfilm über das Quatuor Ebène Trailer
Deutschland 2015 | Regie: Daniel Kutschinski | 94 min. | Dokfilm | frz./dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln.
4 ist ein unabhängiger Kino-Dokumentarfilm über eines der herausragenden Streichquartette der Welt – das Quatuor Ebène.
Nach und nach führt 4 den Zuschauer in das ambivalente Wechselspiel einer Beziehung von vier Musikern während ihrer Italien-Tournee. Bozen, Perugia, Florenz und Siena, wie auch Salzburg und Berlin geben die Bühne für ein Personenstück zwischen Anspruch und Wirklichkeit. So stehen nicht die Bühnenauftritte des vielfach ausgezeichneten französischen Streichquartetts im Vordergrund, sondern das Geschehen hinter der Bühne, das dem Publikum in der Regel verborgen bleibt: das Ringen der Musiker mit den Noten, ihren Kollegen - und mit sich selbst.

Die Musiker des Quatuor Ebène haben in jeder Situation einen spektakulär nahen Blick auf sich zugelassen und präsentierten der Kamera nicht ihre Selbst-Bilder, sondern nahmen die Möglichkeit wahr, durch die Filmarbeit sich selbst zu entdecken. Dies war so nur durch das im Laufe von mehreren Jahren entstandene große freundschaftliche Vertrauen zwischen den Musikern und dem Filmteam realisierbar. Dieses Vertrauen war die Basis der gemeinsamen Arbeit.

So haben wir mit 4 ein einzigartiges Zeugnis von den widersprüchlichen Sehnsüchten, Leiden und Freuden der Musiker erhalten, aber auch eine Beziehungsgeschichte, gleichermaßen reich an erlesener Intuition und merkwürdigen Missverständnissen, die uns zu denken geben.


Am 3. März sind der Regisseur Daniel Kutschinski und Christoph Habicht (Philharmonisches Orchester Heidelberg) anwesend.
Mit anschließendem Filmgespräch.


So., 3.3. - 11.00 UhrSo., 10.3. - 11.00 UhrMi., 27.3. - 19.00 UhrSo., 31.3. - 11.00 UhrMo., 22.4. - 15.00 Uhr
Ryuichi Sakamoto: Coda
Ryuichi Sakamoto: Coda Trailer
USA, Japan 2017 | Regie: Stephen Nomura Schible | 102 min. | Dokfilm | jap./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Ryuichi Sakamoto ist einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit. Seine sagen hafte Karriere umspannt über vier Jahrzehnte. In den späten 70ern erfindet er mit seiner Band Yellow Magic Orchestra den japanischen Techno-Pop, veröffentlicht als Solo-Künstler erste Alben zwischen elektronischer, klassischer und Weltmusik und wird als Shooting Star gefeiert. In den 80er und 90er Jahren komponiert er legendäre Soundtracks für „Merry Christmas, Mr. Lawrence“, „Der Himmel über der Wüste“ und „Little Buddha“. Für die Filmmusik zu „Der letzte Kaiser“ wird er 1987 mit dem Oscar ausgezeichnet. Bis heute gibt Sakamoto seiner Musik über Kollaborationen mit anderen wegweisenden Komponisten, Regisseuren und Konzeptkünstlern immer wieder neue Impulse. Seit der Atomkatastrophe von Fukushima engagiert er sich zudem stark als Umweltaktivist und gilt als einer der Wortführer der Anti-Atomkraft-Bewegung in Japan.


Kombi-Ticket für CODA & ASYNC:
11 € (Erm. 10 €)

So., 3.3. - 15.00 Uhr
Ryuichi Sakamoto: async – Live at the Park Avenue Armory
Ryuichi Sakamoto: async – Live at the Park Avenue Armory Trailer
USA, Japan 2018 | Regie: Stephen Nomura Schible | 65 min.
Direkt im Anschluss an den Dokumentarfilm „Coda“, der Ryuichi Sakamotos Rückkehr zur kompositorischen Arbeit schildert, zeigen wir den Konzertfilm „async – Live at the Park Avenue Armory“. Die Live-Mitschnitte stammen von zwei Konzerten des japanischen Komponisten in der New Yorker Park Avenue Armory im April 2017, bei denen er vor nur 200 Zuschauern sein letztes Album „async“ zum ersten Mal live performte. Das Rolling Stone Magazine und Pitchfork bezeichneten das Werk als eines der besten Alben des Jahres 2017. Die Regie für den 65-minütigen Dokumentarfilm führte Stephen Nomura Schible, der auch bei „Coda“ als Regisseur tätig war. Das Resultat ist ein intimer Konzertfilm, der die riesige Bandbreite der Tonsprache Sakamotos im perfekten Ambiente erstrahlen lässt.


Kombi-Ticket für CODA & ASYNC:
11 € (Erm. 10 €)

So., 3.3. - 17.00 Uhr
Y tu mamá también - Lust for Life
Y tu mamá también - Lust for Life Trailer
Mexiko 2001 | Regie: Alfonso Cuarón | 106 min. | mit Maribel Verdú, Gael García Bernal, Daniel Giménez Cacho, Diego Luna | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Das Leben von Julio und Tenoch, zwei mexikanischen Oberschicht-Teenagern, ist, wie das der meisten siebzehnjährigen Jungen, vor allem bestimmt durch Hormonstau, ihre Freundschaft und ihre Sehnsucht, endlich erwachsen zu werden. Auf einer Familienfeier lernen sie Luisa, eine achtundzwanzigjährige Spanierin kennen. Sie versuchen, mit ihr zu flirten, und laden sie halb im Scherz auf eine Fahrt an einen Strand namens "Boca del cielo" ("Himmelsmund") ein. Luisa geht zunächst nicht darauf ein, erst später, als sie mit ernsten Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Die drei starten zu einer Reise, die bestimmend für ihr Leben sein wird und auf der Unschuld, Sexualität und Freundschaft miteinander in Konflikt geraten. Die Suche nach der eigenen Identität ist das universale Thema dieses Films, der witzig, verspielt und ernst zugleich ist.

Mo., 4.3. - 19.00 UhrDo., 7.3. - 21.30 UhrFr., 29.3. - 21.15 Uhr
Tian zhu ding - A Touch of Sin - 天注定
Tian zhu ding - A Touch of Sin -  天注定 Trailer
China, Japan 2013 | Regie: Jia Zhang-Ke | 125 min. | mit Jiang Wu, Thao Tao, Wang Baoquiang, Luo Lanshan | Mandarin/kantonesisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
So unterschiedlich China mit seiner riesigen Ausdehnung und Bevölkerung auch ist, Gewalt herrscht überall und hat dabei ähnliche Formen. Davon erzählt A TOUCH OF SIN, vier Geschichten aus vier unterschiedlichen Milieus, angesiedelt in großstädtischen Regionen wie auf dem Land. Die Bildsprache, die hierfür gewählt wurde, entbehrt nicht der Drastik. Zugleich aber zeigt sie Strukturen zwischen den jeweiligen Episoden auf und schafft damit Berührungspunkte. A TOUCH OF SIN lief 2013 auf den Filmfestspielen in Cannes im Wettbewerb und gewann schließlich den Preis „Bestes Drehbuch“.

In Kooperation mit dem Konfuzius-Institut an der Universität Heidelberg e.V.

Di., 5.3. - 19.00 UhrDo., 28.3. - 21.30 Uhr
A Clockwork Orange
A Clockwork Orange Trailer
Großbritannien 1971 | Regie: Stanley Kubrick | 131 min. | mit Malcolm McDowell, Paul Farrell, Patrick Magee, Michael Bates | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Hier kommt Alex: der Anführer einer ultrabrutalen Jugendgang kommt in ein aufwendig inszeniertes Umerziehungsprogramm, das ihn zu einem nützlichen Mitglied der Gesellschaft machen soll. Als er wieder in Freiheit ist, bekommt er am eigenen Leib zu spüren, was Brutalität bedeuten kann ... Stanley Kubricks Verfilmung des Stoffes von Anthony Burgess wurde zum filmhistorischen Meilenstein, was die Direktheit und Gewaltbereitschaft seiner Bilder angeht. Ein ewig faszinierendes Exempel für Kubricks weltanschaulichen Pessimismus.

Gäste:
Pianist Hinrich Alpers und Filmproduzent Jan Harlan.
Im Anschluß besteht Gelegenheit zur Diskussion.

Am 7.3. findet ein Gesprächskonzert mit Hinrich Alpers und Jan Harlan im BETRIEBSWERK Heidelberg statt.

In Kooperation mit KlangForum Heidelberg e.V.

Mi., 6.3. - 19.30 Uhr
#Female Pleasure
#Female Pleasure Trailer
Deutschland, Schweiz 2018 | Regie: Barbara Miller | 97 min. | Dokfilm | mit Deborah Feldmann, Leyla Hussein, Rokudenashiko, Doris Wagner, Vithika Yadav | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Das älteste Unrecht der Welt: die Regisseurin Barbara Miller zeigt an fünf Beispielen, wie es Frauen gelingen kann, aus einer jahrhundertelangen Tradition oft religiös begründeter Unterdrückung durch das Patriarchat auszubrechen und zu einem unabhängigen Leben und einer selbstbestimmten Sexualität zu finden. Sie traf dabei eine jüdische Schriftstellerin, eine indische Human-Rights-Aktivistin, eine Katholikin, eine somalische Therapeutin und eine japanische Künstlerin. So verschieden wie sie als Persönlichkeiten sind, so einig sind sie im Kampf gegen Sexismus. Eine außergewöhnlich engagierte Dokumentation.


Am 8.3. anschließendes Filmgespräch mit

Ulla Bonnekoh
(AG Frauenrechte und Religionen TDF) und
Dorina Heller (TERRE DES FEMMES, Städtegruppe HD-MA)

In Kooperation mit TERRE DES FEMMES, Städtegruppe Heidelberg-Mannheim und dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.




Fr., 8.3. - 19.30 UhrDi., 12.3. - 19.30 UhrSo., 17.3. - 11.00 UhrSo., 31.3. - 16.00 UhrSo., 14.4. - 18.30 UhrMi., 1.5. - 21.30 Uhr
Kinderkino: Thilda und die beste Band der Welt
Kinderkino: Thilda und die beste Band der Welt Trailer
Norwegen, Schweden 2018 | Regie: Christian Lo | 94 min. | ab 9 Jahre | deutsche Fassung.
Seit ihrer Kindheit träumen die beiden Freunde Grim und Aksel davon, einmal an der norwegischen Rock-Championship teilzunehmen. Im Teenageralter und mit ihrer eigenen Band „Los Bando Immortale“ wollen sie ihren Traum nun endlich verwirklichen. Bevor die Reise losgeht, müssen noch ein paar Vorkehrungen getroffen werden: Ein Bassist muss her, ein Fahrzeug, um den Wettbewerbsort zu erreichen und natürlich jemand, der sie fährt. Als sich die neunjährige Thilda mit ihrem Cello und der achtzehnjährige Martin mitsamt Camper den beiden anschließen, scheinen alle Hindernisse beseitigt. Doch leider ist der Camper geklaut und Thilda ist einfach ohne Erlaubnis von zuhause abgehauen. Bald werden die vier von Eltern und Polizei verfolgt. Ihr Ziel zu erreichen, wird zu einem Wettlauf mit der Zeit. Dass Aksel von sich als Sänger überzeugt ist, obwohl er nicht singen kann, ist dabei eher das kleinere Problem...

Sa., 9.3. - 15.00 UhrSo., 10.3. - 15.00 Uhr
Children of Men
Children of Men Trailer
USA, Großbritannien, Japan 2006 | Regie: Alfonso Cuarón | 109 min. | mit Julianne Moore, Clive Owen, Chiwetel Ejiofor, Michael Caine | FSK: 16.
Im Jahre 2027 ist niemand mehr unter 18. Bald stirbt die Menschheit aus. Bis dahin regieren Gewalt und Chaos. Großbritannien ist ein autoritärer Polizeistaat, der sich komplett abgeschottet hat und Immigranten wie Eindringlinge behandelt. Unter diesen Umständen bemerkt eine junge Frau, dass sie tatsächlich schwanger geworden ist. Da sie in Kontakt mit einer Untergrundorganisation kommt, die die Welt retten möchte, zugleich aber nicht davor zurück schreckt, die junge Frau dafür zu instrumentalisieren, kommt es letztendlich zu schweren bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen. Ein vom Thema her sehr plakativer Science-Fiction-Thriller, der auch formal von Alfonso Cuarón sehr eigenwillig gefilmt wurde.

Sa., 9.3. - 21.30 UhrMo., 25.3. - 19.30 UhrSa., 30.3. - 21.30 Uhr
Fiascos
Fiascos
Deutschland 1988 | Regie: Arnd Buss von Kuk | 65 min. | mit David Bonney, Jim Klopfenstein | dt./engl. Originalfassung.
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Vorfilm:
HALLIG
Deutschland 1987 | Regie: Arnd Buss von Kuk und Matthias Wilfert | 35 mm | 24 min.
Ein Filmessay über Menschen, die auf einer Hallig leben. Das Leben in und mit der Natur, der besondere Lebensrhythmus, bestimmt von den Gezeiten, wird beschrieben. Die Menschen erscheinen mit der sie umgebenden Landschaft verwachsen zu sein.
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Zwei amerikanische Musiker in München Ende der 80er Jahre, David Bonney spielt Gitarre und singt, Jim Klopfenstein spielt Kontrabass, sie sind das Duo The Fiascos. Der Name könnte Programm sein.
Begeisterte und begeisternde Musiker sind sie, aber den Sprung auf den Zug Richtung Erfolg haben sie schon lange verpasst. Ihre Auftritte in der Münchner Fußgängerzone und je nach Gelegenheit in Kneipen und auf Veranstaltungen im Umland halten sie nur so gerade über Wasser. Das zehrt an den Nerven im privaten wie im beruflichen Miteinander. Der Film ist weniger ein Porträt der beiden Musiker, sondern Dokument eines Alltags, in dem Lebensentwürfe mit der Wirklichkeit kollidieren, und es dann eben wie zum Trotz weitergeht.
Zwischen Kamera und Protagonisten entsteht eine Nähe und Authentizität, die in manchen Augenblicken fast schmerzhaft ist.

"Ein frühes Werk von Arnd Buss von Kuk, das jetzt - endlich! - nach über dreißig Jahren erstmals im Kino gezeigt wird. Nichts konnte so langes Verborgensein "Fiascos" anhaben: zeitlos wahrhaftig und von größter Schönheit ist dieser Film. Betörend sinnlich gerade dort, wo er, ähnlich den großen Filmen von John Cassavetes, seismografischen Herzens und mit einfühlsamer Präzision menschliche Katastrophen erfassst, die leise sein können wie eine Made im Apfel und laut wie ein Paukenschlag". - Daniel Kutschinski (Regisseur und Produzent von "4")


Kino-Premiere in Anwesenheit des Regisseurs Arnd Buss von Kuk.

So., 10.3. - 19.00 Uhr
Aggregat
Aggregat Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Marie Wilke | 90 min. | Dokfilm.
Ein Dokumentarfilm über Deutschland von heute, seine Menschen und seine Medien, ruhig und sachlich im Ton, nicht erzählt, nicht kommentiert, sondern nur gesehen. Dabei registriert Marie Wilke besonders, wie der Rechtspopulismus die Gesellschaft zu spalten droht und wie schwierig es dabei für die Medien ist, auf diesen Prozess zu reagieren, ihn zu begreifen. Schwerpunkt ihrer Dreharbeiten waren Berlin und Ost-Deutschland, der Bundestag und Pegida. Aber auch die derzeitige Situation der SPD und ihren Absturz in die Bedeutungslosigkeit wird ihr zum zentralen Thema. Die Kritik bescheinigt „Aggregat“ bereits jetzt den Status einer Momentaufnahme für ein künftiges Archiv unserer politischen Gegenwart.

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Filmreihe "Journalismus im Film":

Ohne Pressefreiheit gibt es keine Demokratie. Ein Allgemeinplatz? Leider nein. Weltweit ist freie Presse unter Druck. Nicht nur in traditionell autoritären Staaten. In den USA, in Ungarn, in Polen wird Pressefreiheit eingeschränkt. Weltweit sitzen tausende von JournalistInnen im Gefängnis, alleine in der Türkei über 100. Auch bei uns sind Medien zunehmend mit einem feindseligen Klima konfrontiert. Tätliche Übergriffe, Drohungen und Einschüchterungsversuche werden salonfähig.

Gemeinsam mit dem Karlstorkino startet die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) Rhein-Neckar und der Deutsche Journalistinnen- und Journalisten Verband (DJV) Kreisverband Mannheim/Heidelberg eine Filmreihe, die zeigt, wie notwendig freier Journalismus ist, um Fehlentwicklungen der Gesellschaft auf die Spur zu kommen.

"Journalismus im Film" will zeigen, dass journalistische Recherche und Hartnäckigkeit unverzichtbar sind, um Machtmissbrauch zu enthüllen und zu verhindern. Die beste Antwort auf "Fake News" ist guter unabhängiger Journalismus.


Zum Start der Filmreihe am 11.3. gibt Rolf Gramm, Sprecher der dju Rhein-Neckar, eine allgemeine Einführung.


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Mo., 11.3. - 19.30 UhrSo., 31.3. - 14.00 Uhr
Gravity 3D
Gravity 3D Trailer
USA 2013 | Regie: Alfonso Cuarón | 91 min. | mit Sandra Bullock, George Clooney, Ed Harris | engl. Originalfassung | FSK: 12.
Ein dreidimensionaler Space-Thriller ganz ohne die üblichen Außerirdischen: Ein erfahrener Astronaut und eine Biomedizinerin fliegen in einem Shuttle ins All, um dort ein Weltraumteleskop zu reparieren. Dann jedoch wird ihr Shuttle durch Trümmerteile eines zerstörten russischen Satelliten so schwer beschädigt, dass der Funkkontakt zur Erde abreißt, vor allem aber die beiden Astronauten allein im All treiben. Die Geschichte geht voller überraschender Wendungen weiter. Selbst Chinesen tauchen noch im Weltraum auf. „Gravity“ erhielt sieben Oscars und fasziniert besonders durch seine 3D-Effekte. Man glaubt manchmal, 3D wäre eigens dafür entwickelt worden.

Di., 12.3. - 21.30 UhrSa., 16.3. - 19.30 UhrMo., 18.3. - 19.30 Uhr
Carré 35
Carré 35 Trailer
Frankreich, Deutschland 2017 | Regie: Eric Caravaca | 67 min. | Dokfilm | frz. Original mit deutschen Untertiteln.
Eric Caravaca wurde bekannt durch unterhaltsame Filme wie „Huhn mit Pflaumen“ oder „Der Wein und der Wind“. In „Carré 35“ wagte er etwas anderes, einen Dokumentarfilm über seine Schwester, die in seiner Erinnerung immer seine kleine Schwester blieb, da sie bereits im Alter von 3 Jahren verstarb. Seine Familie hat sie quasi vergessen, wenn der Regisseur und Bruder nachfragt, verwickeln sich die einzelnen Mitglieder in Widersprüche. Ein Grund mehr für Eric Caravaca nachzuhaken, zu recherchieren, mit der Kamera im Familienalbum zu blättern. Ein von der Idee und auch in der Form sehr ungewöhnlicher Film, der vielleicht auch den Zuschauer stimuliert, sich mit seiner eigenen Familiengeschichte zu beschäftigen.

Do., 14.3. - 19.00 UhrSo., 17.3. - 17.30 UhrDi., 26.3. - 19.30 Uhr
Puya - Im Kreis der Zeit
Puya - Im Kreis der Zeit Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Shahbaz Noshir | 87 min. | mit Matthias Rott, Shahbaz Noshir, Joana Duyster-Borreda, Matthias Paul, Usama Amin.
Seit sehr vielen Jahren lebt er in Deutschland und träumt davon, ein bedeutender Filmregisseur zu werden. Doch die Wirklichkeit ist anders. Hochzeitsfotografie und lediglich Kurzfilme. Dann aber wagt der Regisseur den Langfilm und siehe da, es begegnet ihm alsbald die Hauptfigur, ein deutsch-jüdischer Arzt in den 30ern auf der Flucht ins Exil. Der Regisseur erkennt in ihm das Schicksal der Flüchtlinge aus seiner jetzigen Zeit und nimmt sich seiner an. Kaum hat die Heidelberger Filmszene einen derart ambitionierten Film zu sehen bekommen. Visuell sehr inspiriert, durchtränkt von einem Höchstmaß an Originalität und bereits mit zahlreichen Preisen auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet!

Deutschland-Premiere im Karlstorkino.

Am 15.3. und 17.3. in Anwesenheit des Regisseurs.

Für den 15.3. sind keine Reservierungen mehr möglich.

Fr., 15.3. - 19.30 UhrSo., 17.3. - 19.00 UhrDo., 21.3. - 21.30 UhrFr., 29.3. - 19.30 UhrSa., 20.4. - 17.00 Uhr
A Little Princess
A Little Princess Trailer
USA 1995 | Regie: Alfonso Cuarón | 97 min. | 35mm | mit Liesel Matthews, Eleanor Bron, Liam Cunningham | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Das Mädchen Sara Crewe wird während des Ersten Weltkriegs von Indien in ein Internat nach New York geschickt. Ihr Vater kämpft als britischer Soldat. Sara erregt im Internat Aufsehen und wird bei ihren Mitschülerinnen sehr beliebt, da sie wunderbare Geschichten zu erzählen vermag. Das jedoch missfällt der Direktorin. Die Lage eskaliert, als vermutet wird, Saras Vater sei im Krieg gefallen und hätte ein mysteriöses Medaillon hinterlassen. Nach dem Roman von Frances Hodgson Burnett, bekannt auch durch „Der kleine Lord“, inszenierte Alfonso Cuarón ein gefühlvolles Fantasy-Drama vor historischem Hintergrund.

So., 17.3. - 15.00 UhrMi., 20.3. - 19.30 Uhr
Kinderkino: Alfie, der kleine Werwolf
Kinderkino: Alfie, der kleine Werwolf Trailer
Niederlande, Belgien 2011 | Regie: Joram Lürsen | 91 min. | ab 7 Jahre | deutsche Fassung.
Alfie ist ein schüchterner Junge mit hellblondem Haar und runder Brille, der im Sportunterricht eher überfordert ist und sich auch nicht gegen die Hänseleien des Nachbarjungen wehrt. Zum Glück hat er eine sehr liebevolle Familie, die ihn als Baby vor ihrer Tür gefunden und aufgenommen hat. In der Nacht zu Alfies siebtem Geburtstag geschieht jedoch etwas Unglaubliches: Er verwandelt sich in einen Werwolf, heult den Mond an und kann seinen Appetit auf die Hühner im Stall der Nachbarin einfach nicht zügeln. Nur Bruder Timmie weiß Bescheid und findet es cool, einen so besonderen Bruder zu haben. Doch Alfie macht sich Sorgen, dass die Eltern sein Anderssein entdecken und ihn verstoßen könnten – auch wenn er durch seine Werwolfnatur zu sportlicher Höchstform aufläuft und ihm der Respekt der anderen Kinder sicher ist.... Der Film ist nach dem Buch „Viktor, der kleine Werwolf“ von Paul van Loon entstanden und hat mehrere Auszeichnungen auf internationalen Festivals erhalten.

Am Samstag, 23.3. können alle, die sich vorher angemeldet haben (E-Mail: kiki@karlstorkino.de, bitte spätestens bis Freitagmittag), nach der Vorstellung beim Malen & Basteln mitmachen.

Sa., 23.3. - 15.00 UhrSo., 24.3. - 15.00 Uhr
Russisch Dok: Galina Krasnoborova
Russisch Dok: Galina Krasnoborova Trailer
Russland 2007-2015 | Regie: Galina Krasnoborova | 84 min. | Dokfilm | russisches Original mit deutschen Untertiteln.
Wir zeigen 4 Filme von Galina Krasnoborova über Leben und Kultur des aussterbenden Volkes der Komi-Permiaken.

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Die Filme werden alle in der russischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt!
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Bessonitsa - Schlaflosigkeit
VGIK, 2007, 13 Min.
Filmskizze über die Stadt, die in den Weißen Nächten nicht einschlafen kann. Petersburg und seine Geister.

Devyat' zabytykh pesen - Neun vergessene Lieder
VGIK 2008, 20 Min.
Eine filmische Parabel über die Komi-Permiaken, das Volk das scheinbar vor unseren Augen seine traditionelle, jahrhundertealte Kultur verliert, und seine unsterbliche Seele, die in den Volksliedern weiterlebt.

Marijskaia molitva - Mari-Gebet
Novyj kurs, 2011, 26 Min.
Der Film handelt von Weltanschauung, Poesie und Philosophie der Mari, die in der Permer Region leben. Alte Volkslieder und Gebete kann man nur hier hören, am Ufer des Flusses Sylva.

Starukhi - Alte Frauen
Novyj kurs, 2015, 25 Min.
Fröhliche alte Frauen mit traurigen Augen erzählen von ihrem schwierigen Leben – von Kindern, Krankheiten, Männern und Lieblingsliedern. Der Film in extremen Nahaufnahmen, zeichnet das Porträt von vier Sängerinnen aus dem fernen Dorf der Komi-Permiaken.


Einheitspreis: 2,50 €

So., 24.3. - 18.00 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt Trailer
Original mit deutschen Untertiteln.
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. In den folgenden Monaten laufen die Titel dann im regulären Programm. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

So., 24.3. - 20.00 Uhr
Wintermärchen
Wintermärchen Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Jan Bonny | 125 min. | mit Thomas Schubert, Ricarda Seifried, Jean-Luc Bubert, Lars Eidinger | FSK: 16.
Irgendwo in Köln, da wo keiner freiwillig hingeht, haust in einer runtergekommenen Wohnung ein junges Pärchen, das frustriert in den Tag hinein lebt. Nur manchmal gehen sie auf den Schießplatz, denn sie hassen Ausländer. Das Ganze eskaliert, als ein Dritter dazu kommt, mit ihm begehen sie Morde. Gedreht mit rauen Bildern wollte Jan Bonny sich mit seinem „Wintermärchen“ nur entfernt an die Geschichte der NSU anlehnen, zudem vermied er größere Erklärungsversuche, stattdessen konfrontiert er einen sehr direkt mit seinen Figuren.


»Nach dem NSU-Schocker „Wintermärchen“ muss sich das deutsche Kino an neue Maßstäbe der politischen wie auch der persönlichen Dringlichkeit gewöhnen.«
Spiegel Online

»Jan Bonnys „Wintermärchen“ zeigt die Hölle, die das Leben sein kann, wenn man keine Macht hat. Keine Totale, keine Rettung. An den Rechtsextremen kommen wir nicht vorbei.«
critic.de

»Mit erbarmungsloser Vehemenz erzählt.«
kino-zeit.de

»Radikal klug: Ein wichtiger Film.«
Cinema

»Niemals wurde es einem so kalt wie in „Wintermärchen“. Noch niemals war dementsprechend der Drang, sich dem, was man sieht, nicht länger aussetzen zu wollen, so groß. Dass man trotzdem nicht anders kann, als zu bleiben, ist das nicht geringe Wunder dieses so grässlichen, so hässlichen, so großartigen Films.«
Die Welt

Mo., 1.4. - 19.30 UhrMi., 3.4. - 21.15 UhrDo., 18.4. - 21.30 UhrDo., 25.4. - 21.15 Uhr
Hi, AI - Liebesgeschichten aus der Zukunft
Hi, AI - Liebesgeschichten aus der Zukunft Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Isa Willinger | 87 min. | Dokfilm | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll.
AI meint natürlich „Artificial Intelligence“. In Isa Willingers Dokumentarfilm geht es dabei aber eher um „Liebesgeschichten aus der Zukunft“. Genauer handelt ihr Film vom Zusammenleben von Menschen mit Robotern, dargestellt an zwei Beispielen. Eine alte Frau in Tokio erhält von ihrem Sohn einen Roboter als Geschenk, damit sie nicht mehr allein ist. Ein Amerikaner unternimmt mit einer bildhübschen Roboterin eine Fahrt durch Kalifornien. Die Kritik lobte insbesondere, wie vorurteilslos die Regisseurin sich des Themas annimmt, zumal man sich denken kann, dass das Ganze auch eine komische Seite hat.

- "Max Ophüls Preis" Ausgezeichnet als "Bester Dokumentarfilm"
- Nominiert für den Deutschen Filmpreis 2019 als "Bester Dokumentarfilm"

Pressestimmen:

„‚Hi, A.I.‘ ist einer jener wunderbaren Filme, bei denen man nicht aufsteht, weil man auf keinen Fall etwas verpassen will.“ - Futurzwei

„Der Film zeigt, wie weit die weltbesten Forscher bereits sind. Die Beispiele, die Willinger zusammenträgt, rauben einem den Atem." - Berliner Zeitung

„Faszinierend und zugleich verstörend." - tagesschau24

„Die beeindruckende Doku über künstliche Intelligenz – ‚Hi, AI‘ – zeigt, wie Roboter unser Leben revolutionieren werden.“ - ttt – titel thesen temperamente

„Man ahnt, dass man in Zukunft über Haushaltsroboter so sprechen wird wie heute über ein Haustier“ - Welt am Sonntag

"Meisterhafte Montage... herausragender Sound... spektakuläre Bildsprache... ein denkwürdiges und absolut empfehlenswertes Kinoerlebnis." - aus Jurybegründung FBW: Prädikat "Besonders Wertvoll"

Mi., 3.4. - 19.30 UhrSa., 6.4. - 17.15 UhrDo., 11.4. - 20.45 UhrSo., 14.4. - 15.00 UhrSo., 21.4. - 17.30 UhrSa., 4.5. - 17.15 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"! Welche Filmperle erwartet unser Publikum? Die Ankündigung lautet diesmal: "Es war einmal ein schöner Albaner im fremden Tschechien: Liebe in kommunistischen Zeiten" – wie immer verbunden mit einem Glas Wein.

Referentin: Gilda Hysaj

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 5.4. - 19.00 Uhr
Kinderkino: Flussfahrt mit Huhn
Kinderkino: Flussfahrt mit Huhn Trailer
Deutschland 1983 | Regie: Arend Agthe | 84 min. | ab 8 Jahre | deutsche Fassung.
So ein Opa hat es schwer: Da werden ihm in den Sommerferien die beiden Enkel anvertraut und die kommen auf die Idee, zusammen mit zwei anderen Kindern in einem Holzboot weserabwärts zu fahren – nach altem Seemannsbrauch natürlich mit Huhn zur Abschreckung des Klabautermanns. Ziel ist es, einen neuen Zugang zum Meer zu erkunden. Dem Großvater hinterlassen sie eine kleine Notiz, damit er nicht beunruhigt ist. Doch so einfach geht das nicht. Besorgt leiht sich der Großvater sofort ein Boot und fährt den Kindern hinterher. Nun beginnt eine spannende Verfolgungsjagd, in der die Kinder mit allen Tricks versuchen, ihren Verfolger abzuschütteln. Obwohl sie einen großen Vorsprung haben, bleibt ihnen der Großvater immer auf den Fersen, denn er ist nicht nur hartnäckig, sondern auch ganz schön erfinderisch... Flussfahrt mit Huhn ist ein Kinderfilm-Klassiker, der als einer der fünfzehn besten Kinderfilme aller Zeiten 2003 in den Schulfilmkanon aufgenommen wurde. Zu sehen ist der vielfach ausgezeichnete Film im neuen Director's Cut.

Sa., 6.4. - 15.00 UhrSo., 7.4. - 15.00 Uhr
Von der Vielfalt der Andersartigkeit - Über junge Menschen im Autismus-Spektrum
Von der Vielfalt der Andersartigkeit - Über junge Menschen im Autismus-Spektrum Trailer
Deutschland 2015 | Regie: Medienprojekt Wuppertal | 68 min. | Dokfilm.
In dem Film berichten junge Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung über die individuellen Auswirkungen auf ihr alltägliches Leben. William (5), Sammy (13) und Lara (16) sind in Wesen und Persönlichkeit höchst unterschiedlich. Der Film zeigt einen kurzen Abschnitt ihres Lebens. Ihre Eltern erzählen von den besonderen Herausforderungen im Familienalltag, wie auch von Erfahrungen bei der Diagnostik, in der Schule und bei der Ausbildungssuche.
Ziel des Films ist es, einen Einblick in die Vielfalt von Autismus zu gewähren. Er zeigt, wie unterschiedlich die Ausprägungen der Symptome bei jedem Menschen mit Autismus sein können. Die Entwicklungsstörung hat Auswirkungen auf die Beziehung des Einzelnen zu seiner Umwelt und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Im Anschluss wird ein Experteninterview gezeigt zum Thema Autismus mit Dipl. Pädagogin Dr. Brita Schirmer: „Nichts ist unmöglich“ (22 min).

Zum Weltautismustag (2.4.) in Kooperation mit Autismus-Nordbaden-Pfalz e. V.

Im Anschluss besteht Gelegenheit zu Diskussion und Gedankenaustausch.

Eintritt frei. (Keine Reservierungen möglich)

So., 7.4. - 17.30 Uhr
Surf Film Nacht: Priboi – Surfing Russia
Surf Film Nacht: Priboi – Surfing Russia Trailer
Russland 2018 | Regie: Konstantin Kokorev | 80 min. | russ. Original mit englischen Untertiteln.
Vorfilm:
TAN
Schweiz 2018 | Regie: Alena Ehrenbold | 15 min. | frz. Original mit engl. Untertiteln.


PRIBOI - SURFING RUSSIA
Von den mächtigen Pazifik-Brechern Kamtschatkas, über die warmen Wogen der Schwarzmeerküste und des Kaspischen Meeres bis zum extremen Kaltwasser-Surfen im Arktischen Ozean - dies ist der erste Film, der die Schönheit der Küsten und die Vielfalt der Wellen in Russland auf die große Leinwand bringt. Das Wellenreiten ist hier spektakulär - doch PRIBOI ist weit mehr als nur ein Surffilm.
Der Zuschauer reist mit den Filmemachern durch das „echte“ Russland und lernt so das Leben in diesem faszinierenden und komplexen Riesen-Reich kennen, das uns so nah und doch völlig unbekannt ist. Wie sieht ein Surf-House in Sibirien aus? Was frühstückt man während des arktischen Roadtrips? Wie reagieren kasachische Fischer beim Erstkontakt mit Surfern? Und gibt es auch surfende Russinen, die sich in die gefrorenen Wellen schmeißen?
Wir durchqueren das weite Land von Kaliningrad nach Sotchi und von Murmansk bis zum Kaspischen Meer mit dem Auto und dem Motorrad, auf Schiffen, Zügen, Flugzeugen, Hubschraubern und Schneemobilen. Ein grandioser Soundtrack, das brillante Drehbuch und ein Produktions-Level, wie man es aus diesem Genre bisher nicht kannte, machen PRIBOI zu einem der herausragenden Filme des Jahres! Gewinner der Filmfestivals in Anglet, Berlin und London 2018.

TAN
In einer Welt, in der die Konsumgesellschaft einen immer schneller werdenden Takt vorgibt, stellt sich ein junger bretonischer Shaper der Herausforderung, seinem eigenen Rhythmus treu zu bleiben. TAN (auf kreolisch «die Zeit», auf bretonisch «das Feuer») erzählt die Geschichte von Robin Goffinet, herausragender Shaper, der auf Guadeloupe aufwuchs und nun in Finistere nachhaltige Surfboards baut.
Robin kennt beide Welten: Den langsamen Rhythmus der Karibik und den Stress Europas. Was aber, wenn die Versuchung des Konsums seinen Weg über den Atlantik findet und das beschauliche Leben einen ungewollt feurigen Takt annimmt?


Einheitspreis: 7,50 €

Mi., 10.4. - 19.30 Uhr
Et les mistrals gagnants - Kleine Helden
Et les mistrals gagnants - Kleine Helden Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Anne-Dauphine Julliand | 80 min. | Dokfilm | frz. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Zunächst verfasste Anne-Dauphine Julliand zwei sehr erfolgreiche Bücher darüber, nun hat sie einen Film daraus gemacht. Wie lebt es sich mit Ambre, Camille, Charles, Iman und Tugdual zusammen, fünf Kindern zwischen 6 und 9 Jahren, fünf Kindern, die genetisch bedingt schwer krank sind? Wie sieht der Alltag von ihnen aus, was machen sie? Was spielen sie, wovon träumen sie, wie erleben sie ihre Krankheit? Es entstand ein ungewöhnlicher Dokumentarfilm, vor allem weil sich die ungemein lebensbejahende Energie der Kinder auf den Zuschauer überträgt, so sehr, dass dieser seine ihm normalerweise verborgene kindliche Seele wieder entdeckt. Ein Film, der einem die Augen wieder für die wichtigen Dinge des Lebens öffnet.
Do., 11.4. - 19.00 UhrSo., 14.4. - 11.00 UhrMi., 17.4. - 21.15 Uhr
Charade
Charade Trailer
USA 1963 | Regie: Stanley Donen | 113 min. | mit Audrey Hepburn, Cary Grant, Walter Matthau | FSK: 12.
Audrey Hepburn spielt Regina Lampert, die hübsche Witwe eines Schweizers, der in eine undurchsichtige Kriminalgeschichte zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs verwickelt war. Plötzlich tauchen bei ihr drei ehemalige Kriegskameraden auf, die ihren Anteil haben wollen. Aber das Geld ist verschwunden … „Charade“ gilt als Musterspiel eines raffinierten Kriminalfilms mit komödiantischen Elementen; ein Film, der geschickt mit seinen Pointen zu jonglieren weiß und bis zum Schluss geschliffene Dialoge und echte Überraschungen zu bieten vermag. Stanley Donen, berühmt vor allem als Musicalregisseur (Singin‘ in the Rain), ließ sich für „Charade“ durchaus von Hitchcock inspirieren.

Hommage an Stanley Donen, der im Februar verstarb und am 13. April seinen 95. Geburtstag gefeiert hätte.


Wir zeigen
am 13.4. die deutsche Fassung,
am 22.4. die englische Originalfassung.

Sa., 13.4. - 19.00 UhrMo., 22.4. - 19.00 Uhr
Russisch Dok: Boris Ryzhij
Russisch Dok: Boris Ryzhij Trailer
Niederlande 2009 | Regie: Aliona van der Horst | 60 min. | Dokfilm | russ. Original mit englischen Untertiteln.
Der russische Poet Boris Ryzhij (1974-2001) war gutaussehend, begabt und hatte bereits beträchtlichen literarischen Ruhm in seinem Land erreicht. Warum also nahm er sich das Leben im Alter von 26? Die Suche nach einer Antwort bringt die Filmemacherin in den kriminellen Teil der kalten Industriestadt Ekaterinburg, wo Boris aufwuchs. Durch Gespräche mit Nachbarn, Verwandten und Freunden erstellt sie ein Bild des leidenschaftlichen und komplexen Lebens des Dichters. Heraus kommt ein durchdringendes Porträt der Perestroika-Generation, die alle Sicherheiten verloren hatte, und zu einer Generation von Kriminellen und Bodyguards wurde. Trotz allem liebte Ryzhij diese unglückliche Welt, die zur Hälfte aus Gefangenen und zur Hälfte aus Wächtern bestand. Er versuchte, ihre Häßlichkeit in des Philosophen Gold der poetischen Prosodie zu transformieren.

Einheitspreis: 2,50 €

So., 14.4. - 17.00 Uhr
En Guerre - Streik
En Guerre - Streik Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Stéphane Brizé | 114 min. | mit Vincent Lindon, Mélanie Rover, Jacques Borderie | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
In einer südfranzösischen Stadt ist ein dort ansässiger Autozulieferer der größte und einflussreichste Arbeitgeber. Um dessen Standort zu erhalten, war die Belegschaft sogar bereit, Lohnkürzungen und andere Einschränkungen hinzunehmen. Tatsächlich erwirtschaftete das Unternehmen, das mittlerweile einem deutschen Konzern gehört, einen Rekordgewinn. Dann beschließt dieser plötzlich, die Fabrik in Frankreich zu schließen. Es kommt erwartungsgemäß zu heftigen Protesten. Vorne weg marschiert ein alter Gewerkschafter, der miterleben muss, wie der Konflikt zunehmend eskaliert und sich auch die Atmosphäre zwischen den Streikenden untereinander aufheizt. Ein sehr engagierter Film, der den Zuschauer zur Solidarität geradezu auffordert, eher einfach im Stil, aber mit einem großartigen Vincent Lindon.



Am 17.4. mit Unterstützung von
"aufstehen Heidelberg"!

Mi., 17.4. - 19.00 UhrDo., 25.4. - 19.00 UhrFr., 26.4. - 19.30 UhrSo., 28.4. - 17.15 UhrMi., 1.5. - 19.00 UhrSa., 4.5. - 19.00 UhrSo., 19.5. - 11.00 Uhr
Kinderkino: Neues von Pettersson und Findus
Kinderkino: Neues von Pettersson und Findus Trailer
Schweden 2002 | Regie: Albert Hanan Kaminski | 79 min. | ab 5 Jahre | deutsche Fassung.
Pettersson ärgert sich ständig über Findus, weil er so unordentlich ist. Das soll sich ändern. Doch Findus ist überzeugt davon, dass kleine Kater nicht aufräumen müssen. Gemeinsam schreiben sie einen Brief an den König, der entscheiden soll, wer Recht hat.
Während Findus ungeduldig auf die königliche Antwort wartet, erleben die beiden beim Wandern, Pilze suchen und bei einem Mondflug im Hühnerstall vergnügliche Abenteuer. Bevor der König höchstpersönlich bei Pettersson und Findus erscheint, bekommen sie aber auch immer wieder überraschenden Besuch – von einem Tiger, der gerne Hühner erschreckt, einem Elch, der Salamibrote liebt und von einem längst vergessenen Verwandten... Mit kleinen Episoden, die in eine Rahmenhandlung eingebettet sind, ist der Film ebenso gestaltet wie die erste Verfilmung nach den Büchern von Sven Nordqvist.

Am Samstag, 20.4. können alle, die sich vorher angemeldet haben (E-Mail: kiki@karlstorkino.de, bitte spätestens bis Freitagmittag), nach der Vorstellung beim Malen & Basteln mitmachen.

Sa., 20.4. - 15.00 UhrSo., 21.4. - 15.00 Uhr
Tuzdan kaide - The Pillar of Salt
Tuzdan kaide - The Pillar of Salt Trailer
Türkei 2018 | Regie: Burak Çevik | 70 min. | mit Zinnure Türe, Dila Yumurtacı, Esme Madra | türkisches Original mit englischen Untertiteln.
Bedeutet, sich ein Bild von etwas machen, nicht vielleicht auch, dabei zur Salzsäule zu erstarren wie einst in der Bibel Frau Lot, als sie sich umdrehte, um die zerstörte Stadt Sodom zu sehen? Eine Leitfrage, die den Regisseur beschäftigte, als er filmen wollte, was einer jungen schwangeren Frau widerfährt, die in einem kellerartigen Verlies haust, dann aber aufbricht, um ihre verschwundene Schwester zu suchen. Burak Çevik erschafft in seinem Regiedebüt eine extravagante Filmwelt, die sich kaum erahnen lässt und auch die Besucher*innen der Berlinale 2018 in Staunen versetzte.

Anschließendes Filmgespräch mit der Schauspielerin Zinnure Türe und dem Team des Heidelberger Stückemarkts.

In Kooperation mit dem Theater und Orchester Heidelberg, anlässlich des Rechercheprojekts »Zwischenraum (Istanbul – Heidelberg)« von Zinnure Türe, sowie dem Heidelberger Stückemarkt mit Gastland Türkei.



Mi., 24.4. - 19.30 Uhr
Augenblicke 2019 - Kurzfilme im Kino
Augenblicke 2019 - Kurzfilme im Kino Trailer
Regie: diverse | 95 min. | Kurzfilme.
"Unterhaltsam und besinnlich, liebenswürdig und gelegentlich ein bisschen böse: Kurzfilme dauern nur wenige Augenblicke. Und doch erzählen sie bewegende, manchmal erstaunliche Geschichten, stellen unbequeme Fragen, verblüffen unsere Wahrnehmung - und lenken unseren Blick auf existentielle und soziale Themen," so Karsten Henning (Deutsche Bischofskonferenz), der Initiator der jährlichen Augenblicke-Kurzfilm-Tour. Das Programm 2019 zeigt 11 preisgekrönte Kurzfilme von Regisseurinnen und Regisseuren aus Portugal, aus den Niederlanden, Belgien, Argentinien, Neuseeland, Kenia und Deutschland. Es erwarten Sie ca .95 Min. internationales Kurzfilmprogramm!

Einführung: Dr. Almut Rumstadt, Weiterbildungsreferentin Bildungszentrum Heidelberg

Kooperationsveranstaltung mit dem Bildungszentrum Heidelberg.

Sa., 27.4. - 19.30 Uhr
System ohne Schatten
System ohne Schatten Trailer
Deutschland 1983 | Regie: Rudolf Thome | 115 min. | mit Bruno Ganz, Hanns Zischler, Dominique Laffin | FSK: 6.
Ein eigentlich sehr zurückgezogen lebender Informatiker lernt in Berlin auf einer Vernissage einen Mann kennen, der sich ungemein für seine Arbeit zu interessieren beginnt. Das hat Gründe, denn er plant, mit Hilfe der Computertechnik sich bei den Banken zu bereichern. Dafür jedoch ist erstmal ein Überfall auf eine solche Bank vonnöten, dabei jedoch wird ein Wachmann erschossen. An „System ohne Schatten“ wurde seinerzeit nicht nur gelobt, dass er spannend inszeniert ist, sondern es ihm auch gelingt, dabei über das Verhältnis von Wirklichkeit und Fantasie nachzudenken. Ein stilles Meisterwerk, nicht nur im Werk von Rudolf Thome, sondern auch in demjenigen von Bruno Ganz.

Hommage an Bruno Ganz, der am 16. Februar 2019 im Alter von 77 Jahren starb.

So., 28.4. - 19.30 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt Trailer
Original mit deutschen Untertiteln.
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

Eintrittspreis: 5 Euro

Mo., 29.4. - 19.30 Uhr
Waking Life
Waking Life Trailer
USA 2001 | Regie: Richard Linklater | 100 min. | mit Ethan Hawke, Trevor Jack Brooks, Lorelei Linklater | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Am 30. April zeigt der studentische Filmclub mit „Waking Life“ eine filmische Träumerei, die sich jedem Genre entzieht. Dieses Philosophieseminar, verkleidet als Film, fliegt durch die Gedanken französischer Intellektueller und tanzt Salsa mit dem verwirrten Zuschauer. Ein großartiges Animationsexperiment des Boyhood-Regisseurs Richard Linklater.
„They say that dreams are only real as long as they last. Couldn´t you say the same thing about this movie?“

Mit Einführung von Thomas Kremer und anschließendem Filmgespräch.

Sonderpreis für Studierende: 3,50 €

Mit freundlicher Unterstützung des StuRa - Studierendenrat der Uni Heidelberg.


Di., 30.4. - 19.30 Uhr
Sorry Angel - Plaire, aimer et courir vite
Sorry Angel - Plaire, aimer et courir vite Trailer
Frankreich 2018 | Regie: Christophe Honoré | 132 min. | mit Vincent Lacoste, Pierre Deladonchamps, Denis Podalydès | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Im Paris der frühen 90er muss Jacques, ein Schriftsteller Mitte 30, damit zurechtkommen, dass er als HIV-Infizierter nicht mehr lange zu leben hat. Er kümmert sich um seinen Sohn und versucht allgemein, aus seiner Lage das Beste zu machen. In der Provinz lernt er einen jungen Studenten kennen, von dessen Lebenswut er fasziniert ist, dieser hat auch soeben erst begonnen, seine Homosexualität auszuleben. Gegensätze ziehen sich an, darum entwickelt sich zwischen den beiden eine zunehmend leidenschaftliche Liebesbeziehung im Angesicht des Todes. Christophe Honoré gelang mit seinem Drama ein engagiertes Plädoyer für das Recht, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Do., 2.5. - 21.00 UhrSo., 19.5. - 19.30 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"! Welche Filmperle erwartet diesmal unser Publikum?
Angekündigt ist "ein lustiges Faustdrama auf amerikanisch..." – wie immer verbunden mit einem Glas Wein.


Referent: Herbert W. Rabl

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 3.5. - 19.00 Uhr
Kinderkino: Der blaue Tiger (ab 7)
Kinderkino: Der blaue Tiger (ab 7) Trailer
Tschechien, Deutschland, Slowakei 2011 | Regie: Petr Oukropec | 91 min. | mit Linda Votrubová, Jakub Wunsch, Barbora Hrzánová | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Johanna lebt mit ihrer Mutter in einem botanischen Garten mitten in der Stadt. Auch ihr bester Freund Mathias wohnt mit seinem Vater, dem Gärtner Blume, an diesem paradiesischen Ort. Doch schon bald soll der Garten einem großen Bauvorhaben weichen – wenn es nach dem Plan des Bürgermeisters geht. Eines Tages geschieht etwas Seltsames: Während Johanna darüber grübelt, wie sie ihr Zuhause retten könnte, zeichnet sie einen blauen Tiger, über den wenig später als gefährliches Raubtier, das in der Stadt sein Unwesen treibt, im Fernsehen berichtet wird. Natürlich interessiert sich kaum noch jemand für die Baupläne des Bürgermeisters. Johanna kann an dem Tiger nichts gefährlich finden, denn er lässt wundervolle Dinge geschehen. Aber jetzt muss Johanna nicht nur ihren Garten, sondern auch den blauen Tiger vor der Stadt retten... Der Film, der in seiner Gestaltung an den früheren tschechischen Kinderfilm erinnert, ist nach dem gleichnamigen Buch von Tereza Horváthová entstanden.

Sa., 4.5. - 15.00 UhrSo., 5.5. - 15.00 Uhr
Gräns - Border
Gräns - Border Trailer
Schweden, Dänemark 2018 | Regie: Ali Abbasi, nach dem gleichnamigen Roman von John Ajvide Lindqvist | 111 min. | mit Eva Melander, Eero Milonoff, Jörgen Thorsson | schwedisches Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 16.
Tina ist um die 40 und arbeitet als Zollbeamtin an einem schwedischen Hafen, an dem die Fähren aus Dänemark anlegen. Sie ist sehr außergewöhnlich, ihr Gesicht hat animalische Züge und sie kann die Gefühle anderer riechen, was sie in ihrem Beruf außerordentlich befähigt. Privat wohnt sie mit einem Kampfhundetrainer zusammen, abgelegen im Wald im Einklang mit der Natur. Doch dann trifft sie auf einen Mann, der ihr in den Gesichtszügen auffallend ähnelt. Von ihm geht eine große Faszination aus und er bringt ihr nahe, dass ihre Gesichter auf eine mythische Dimension ihrer Existenz verweisen. Ali Abbasi gelang mit seinem zweiten Film ein thematisch und stilistisch sehr eigenständiges Werk, das Genre-Grenzen sprengt und 2018 in Cannes mit dem Hauptpreis der Sektion »Un certain regard« ausgezeichnet wurde.

„Als Vorbilder nennt Abbasi den Surrealisten Luis Buñuel und die Feministin Chantal Akerman - beides Pioniere, die den Raum des Erzählbaren im Kino auf ihre Weise erweiterten. Das gelingt auch Ali Abbasi mit Border auf begeisternde Weise.“ (Martina Knoben, Süddeutsche Zeitung)

"Das grandiose Drama verwebt sozialen Realismus, Fantasy und skandinavische Mythologie zu einem zwitterhaften Werk, in dem aktuelle gesellschaftliche Debatten um Identität, Ausgrenzung und Rassismus anklingen. Ein im wahrsten Sinne des Wortes grenzüberschreitender Ausnahmefilm." (Esther Buss, filmdienst)

Sa., 4.5. - 21.30 UhrSo., 5.5. - 19.00 UhrDi., 7.5. - 21.30 UhrMo., 27.5. - 19.00 UhrSo., 9.6. - 19.00 UhrSa., 15.6. - 21.45 Uhr
Aimée & Jaguar
Aimée & Jaguar Trailer
Deutschland 1999 | Regie: Max Färberböck | 125 min. | mit Maria Schrader, Juliane Köhler, Johanna Wokalek, Heike Makatsch | FSK: 12.
Sie nannten sich „Aimée und Jaguar“. Die von Erica Fischer aufgezeichnete Lebensgeschichte der Lilly Wust, die in Berlin zur Zeit des Zweiten Weltkriegs sich als Nichtjüdin in die jüdische Untergrundkämpferin Felice Schragenheim verliebt hatte, inszenierte Max Färberböck in seiner Verfilmung als Melodram einer verbotenen Frauenliebe im Dritten Reich. Hier die vierfache Mutter, deren ungeliebter Mann an der Front ist, dort eine weltoffene Frau, die aber in ständiger Angst lebt, entdeckt zu werden. Seinerzeit war die Kritik insbesondere von den schauspielerischen Leistungen beeindruckt.

Erica Fischer ist am 8.5. im Karlstorbahnhof/Saal zu Gast im Rahmen des Queer Festivals.


So., 5.5. - 11.00 Uhr
The Post - Die Verlegerin
The Post - Die Verlegerin Trailer
USA, Großbritannien 2017 | Regie: Steven Spielberg | 116 min. | mit Meryl Streep, Tom Hanks, Sarah Paulson | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
1971 bekommt die Washington Post die Möglichkeit, die sogenannten Pentagon Papers zu veröffentlichen. Diese bezeugen auf 7000 Seiten, die insgeheim kopiert und nach draußen geschmuggelt wurden, dass die USA ihre wahren Gründe, den Krieg in Vietnam zu beginnen, bislang verschwieg. Die Washington Post, sie hat eine energische Frau zur Herausgeberin, diskutiert intern heftig darüber, welche politischen Folgen für die USA eine solche Publikation haben könnte, aber auch, ob nicht gerade jetzt die Pressefreiheit besonders gefordert ist. In der Anlage betont unspektakulär, inszenierte Steven Spielberg einen ungemein spannenden Politthriller mit Starbesetzung, der einen auch heute lange danach die Brisanz der Situation vors Kino-Auge führt.

Einführung:
Herbert W. Rabl, Journalist und Vorstandsmitglied der dju.

In Kooperation mit der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) Rhein-Neckar.




Mo., 6.5. - 19.30 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 68 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 68 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2017-2019 | ca. 120 min. | Kurzfilme.
Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns gezeigt! Immer bunt, immer wild!

Keine Kartenreservierungen möglich, bitte nutzen Sie den Vorverkauf, auch online.

Mi., 8.5. - 19.30 Uhr
O Filme da minha Vida - Der Film meines Lebens
O Filme da minha Vida - Der Film meines Lebens Trailer
Brasilien 2017 | Regie: Selton Mello | 113 min. | mit Johnny Massaro, Bruna Linzmeyer, Vincent Cassel, Selton Mello | portug. Original mit deutschen Untertiteln.
Serras Gaúchas, 1963. Der junge Tony Terranova, Sohn eines Franzosen und einer Brasilianerin, hegt eine große Liebe zur Literatur und zum Kino. Nach seinem College-Abschluss kehrt er in seine Heimatstadt zurück, nur um festzustellen, dass sein Vater seine Familie alleingelassen hat. Unter den Freunden seines Vaters sucht er nach Informationen – und nach einem väterlichen Rollenmodell. Er seinerseits ist als Lehrer für seine Schüler ein Vorbild, doch ist es schwierig für ihn, den jungen Menschen etwas zu vermitteln, was ihm momentan selbst fehlt. Immer mehr werden Bücher und Filme zum Mittelpunkt seiner Existenz. Doch dann erfährt er auf überraschende Weise, wohin sein Vater gegangen ist – und aus welchen Gründen...
O FILME DA MINHA VIDA beruht auf dem Roman Un padre de película (Mein Vater aus Paris) von Antonio Skármeta. Selton Mello kreiert in diesem emotionalen Familiendrama gekonnt die Atmosphäre der brasilianischen Provinz in den 1960er Jahren – und eine wunderbare Hommage an die Kunst des Kinos.

Selton Mello, 1972 in Minas Gerais, Brasilien, geboren, ist Theater-, Fernseh- und Kinoschauspieler, Regisseur und Musiker. Berühmt wurde er mit seinem vielfach ausgezeichneten Film O PALHAÇO (2011). O FILME DA MINHA VIDA ist sein dritter Spielfilm.


Zum Auftakt des Cine Latino am 9.5. begrüßen wir Sie mit einem Gläschen südamerikanischen
Weines.


Do., 9.5. - 19.30 UhrSo., 12.5. - 16.00 Uhr
En una Esquina de Barracas: El último arrabal – An einer Ecke in Barracas: Die letzte Vorstadt
En una Esquina de Barracas: El último arrabal – An einer Ecke in Barracas: Die letzte Vorstadt Trailer
Argentinien 2018 | Regie: Liliana Furió | 50 min. | Dokfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln.
Seit 1892 existiert die Tango-Kneipe Los Laureles in Buenos Aires, die Geschichte vieler Menschen aus dem Arbeiterviertel Barracas ist eng mit ihm verwoben. Vor etwa 15 Jahren sah es aus, als ob das Lokal schließen müsste, doch eine junge Frau, eigentlich Spezialistin für Rockmusik-Events, nahm sich mit einiger Naivität und mit enormem Enthusiasmus der Sache an. Gegen viele Widerstände gelang es ihr schließlich, nicht nur die Tradition fortzuführen, sondern Los Laureles zu einem Ort der Begegnung zu machen: Nicht nur klassische Tangotänzer und Tangosänger aller Altersstufen finden hier ihre abendlichen Vergnügen, auch integrative Milongas, Radiosender für Menschen aus der nahegelegenen Nervenheilanstalt und bunt gemischtes queeres Publikum tragen zum besonderen Flair dieses Ortes bei.
Liliana Furió, selbst Queertango-Tänzerin, hat Doris, die Besitzerin, Sängerinnen und Sänger, Gäste und „Veteranen“ des Lokals interviewt und die Gespräche mit viel Tanz und Musikszenen zu einem faszinierenden Porträt dieses beinahe verlorengegangenen Ortes verarbeitet.

Liliana Furió, 1963 in Mendoza geboren, arbeitet in verschiedenen audiovisuellen Welten. Sie schrieb und realisierte seit 2011 einige Dokumentarfilme.


Einheitspreis: 5 Euro

Im Anschluß an den Film findet im Gumbelraum/Karlstorbahnhof eine kostenlose Schnupperstunde zu Tango Argentino statt.
Bienvenid@s & Herzlich willkommen!

Eine Kooperationsveranstaltung mit Tangodeseos.

Fr., 10.5. - 18.30 Uhr
Familia sumergida – A Family Submerged
Familia sumergida – A Family Submerged Trailer
Argentinien, Brasilien, Deutschland, Norwegen 2018 | Regie: Maria Alché | 91 min. | mit Mercedes Morán, Marcelo Subiotto, Esteban Bigliardi, Diego Velazquez, Laila Maltz, Federico Sack, Ia Arteta, Claudia Canteros, Laura Lopez Moyano | span. Original mit englischen Untertiteln.
Marcela, ihr Mann und die drei Kinder führen ein komfortables Leben in Buenos Aires. Nach dem unerwarteten Tod ihrer Schwester Rina räumt Marcela deren Wohnung aus. Strickwaren, Zimmerpflanzen, Bücher, Pelzmäntel und Möbel, Fotografien und Briefe – Erinnerungen. Irgendwann sitzen die Geister alter Tanten und Onkel in Marcelas Wohnzimmer, sie scheint Gespräche mit Verwandten aus einer anderen Dimension zu führen. Marcela fühlt sich in ihrem eigenen Haus verloren, ihre Beziehung zu ihrem Mann und ihren Kindern beginnt zu leiden. Als Nacho, ein junger Freund ihrer Tochter, vorbeikommt, geht sie mit ihm auf einen Spaziergang, und endlich kann sie reden. Aber wieder zu Hause, streifen weiter Phantome der Vergangenheit durch ihre Gegenwart und lösen sie auf: Marcela steigt immer mehr in eine Fantasiewelt ein, in der alles möglich wäre – eine Affäre, ein anderes Leben gar?
María Alchés Debütfilm fängt den Schwebezustand von Menschen in Trauer ein, in dem die Wirklichkeit entrückt, die Vergangenheit sich anschleicht und der Verlust die Welt verändert.

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Hinweis:
Wir zeigen den Film in der spanischen Originalfassung mit englischen Untertiteln!
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María Alché, 1983 in Buenos Aires geboren, studierte Regie an der Escuela Nacional de Experimentación y Realización Cinematográfica (ENERC). Sie führte Regie bei mehreren Kurzfilmen, die auf Festivals wie Locarno, La Habana und Rotterdam gezeigt wurden. Als Schauspielerin war sie unter anderem in einer Hauptrolle in Lucrecia Martels LA NIÑA SANTA (DAS HEILIGE MÄDCHEN, 2004) zu sehen. FAMILIA SUMERGIDA ist ihr erster Langspielfilm.

Fr., 10.5. - 19.30 UhrMi., 15.5. - 17.30 Uhr
Los Versos del Olvido - Im Labyrinth der Erinnerung
Los Versos del Olvido - Im Labyrinth der Erinnerung Trailer
Chile, Frankreich, Deutschland, Niederlande 2017 | Regie: Alireza Khatami | 92 min. | mit: Juan Margallo, Tomás del Estal, Amparo Noguera, Manuel Morón, Itziar Aizpuru, Julio Jung, Gonzalo Robles | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Ein abgelegener Friedhof in Chile, der Rückzugsort eines alten Mannes. Als Wärter verbringt er seine Tage damit, sich um seine geliebten Pflanzen zu kümmern – oder um denjenigen, die auf der Suche nach Vermissten sind, die kürzlich Verstorbenen in den Kühlkammern seines Leichenschauhauses zu zeigen. Doch seine Routine wird jäh unterbrochen: Nach niedergeschlagenen Protesten versucht die Miliz, ihre Opfer bei ihm zu verstecken. Als er den leblosen Körper einer namenlosen jungen Frau findet, begibt er sich auf eine Odyssee durch die skurrilen Wege von Bürokratie und menschlichem Tun, um der Unbekannten ein würdiges Begräbnis zu verschaffen. Begleitet wird er von einem kauzigen Bestatter, der die Geschichten der Toten sammelt, einer alten Frau auf der Suche nach ihrer lange vermissten Tochter und dem Fahrer eines Leichenwagens, der von seiner Vergangenheit heimgesucht wird.
Mit LOS VERSOS DEL OLVIDO gibt der iranische Regisseur Alireza Khatami sein vielfach ausgezeichnetes Spielfilm-Debüt: „Der Film ist von tragischen Ereignissen inspiriert, die mir sehr nahe gingen. Erst durch die Verlagerung der Ereignisse in eine andere Sprache und Region konnte ich darüber sprechen und verstehen, dass die historische Amnesie den Weg für die Wiederholung von Gewalt bereitet.“

Alireza Khatami, 1980 im Iran geboren, arbeitete seit 2000 als Regieassistent, unter anderem für Asghar Farhadi. Er studierte Visuelle Effekte in Malaysia und Filmproduktion am Savannah College of Art & Design. Seine Kurzfilme wurden auf verschiedenen internationalen Festivals gezeigt. Er arbeitet in Chicago an der School of Cinematic Arts der DePaul University.

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Auszeichnungen (Auswahl)

- Orizzonti (Bestes Drehbuch) – 74. Internationale Filmfestspiele Venedig
- FIPRESCI-Preis – 74. Internationale Filmfestspiele Venedig
- Grand Prix – Bester Film – Human Rights Film Festival Genf 2017
- TIFF – Official Selection – Toronto International Film Festival 2017
- Publikumspreis »Forward Future« – Beijing International Film Festival 2018
- Film des Monats (Juli 2018) – Jury der Evangelischen Filmarbeit


Fr., 10.5. - 21.30 Uhr
Está Todo Bien – Alles ist gut
Está Todo Bien – Alles ist gut Trailer
Venezuela, Deutschland 2018 | Regie: Tuki Jencquel | 70 min. | Dokfilm | mit Rosalia Zola, Efraim Vegas, Francisco Valencia, Rebeca dos Santos, Mildred Varela | span. Original mit deutschen Untertiteln.
„Das ist das große Drama: Du darfst nicht krank werden“ – lakonische Worte von Francisco, einem Aktivisten, der in Venezuela dringend benötigte Medizin ausliefert; in einem Land, in dem die Löhne zwölf Dollar im Monat betragen und 16.000 Ärzte das Land verlassen haben. Wenn Rosalía morgens ihre Apotheke aufschließt, hat sie ihren Kunden nichts zu bieten, keine Antibiotika, keine Schmerzmittel, nichts. Der ökonomische Zusammenbruch Venezuelas wird flankiert von einem Kollaps des öffentlichen Gesundheitssystems, der für viele tödlich ist. Die Kindersterblichkeit ist dramatisch angestiegen – und Krebskranke wie Mildred und Rebeca sind auf die Medikamentenreste von Patienten angewiesen, die es nicht geschafft haben. Auch Efraím, ein junger Unfallchirurg, stemmt sich gegen den medizinischen Blackout. Sie stehen vor der Wahl: Protestieren, Dulden, Auswandern, Durchhalten, alle Hoffnung verlieren oder doch daran festhalten? Gemeinsam gehen sie auf die Bühne, um ihre Umstände zu spielen und emotionale Befreiung zu finden.
Diese hochaktuelle Chronik folgt den widerständigen Protagonisten, wie sie sich um kreative Lösungen inmitten der Erschütterungen durch die Krise bemühen. Wir zeigen den Film vor dem Kinostart.

Tuki Jencquel, geboren in Caracas, studierte Business Administration am Instituto de Estudios Superiores de Administración in Caracas und Film an der Tisch School of the Arts in New York. Er arbeitete als Regieassistent, unter anderem für Jose Padilha. Nach mehreren Kurzfilmen und einem preisgekrönten mittellangen Dokumentarfilm ist ESTÁ TODO BIEN sein Langfilmdebüt.

Sa., 11.5. - 18.00 UhrMi., 15.5. - 21.45 Uhr
Pájaros de verano / Birds of Passage - Das grüne Gold der Wayuu
Pájaros de verano / Birds of Passage - Das grüne Gold der Wayuu Trailer
Kolumbien, Mexiko, Dänemark 2018 | Regie: Cristina Gallego, Ciro Guerra | 125 min. | mit Carmiña Martínez, Natalia Reyes, José Acosta, Jhon Narváez | Wayuu/span./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Kolumbien 1968: Der junge Rapayet verkauft etwas Marihuana an Amerikaner des Friedenskorps. Das Geschäft boomt, seine Wayúu-Familie verdient gut dabei, die Bedürfnisse nordamerikanischer Jugendlicher in Fahrt zu bringen. Bald steigt er zum reichsten Mann der abgelegenen Steppenregion von Guajira auf. Doch der Reichtum ist mit einem hohen Preis verbunden: Ein brutaler Krieg um Macht und Geld bricht aus und setzt nicht nur das Leben des Stammes, sondern auch ihre Kultur und Traditionen aufs Spiel.
Lange bevor der Name Pablo Escobar in aller Munde ist, legte eine Familie des matriarchalisch geprägten Wayúu-Stammes den Grundstein für den Drogenhandel, für den das Land später so berühmt-berüchtigt werden wird. In beeindruckenden und surrealen Bildern erzählen Ciro Guerra und Cristina Gallego eine epische Geschichte, in der die Mythen der Wayuu mit den harten Realitäten des Drogenhandels verwoben werden: „Zugleich ethnologische Chronik und Arthouse-Thriller wie der indigene PATE“, schreibt the Hollywood Reporter über den vielfach preisgekrönten Film.

Ciro Guerra, 1981 in Rio de Oro, Kolumbien, geboren, ist seit 2004 als Filmemacher tätig. Seine Filme wurden auf vielen internationalen Filmfestivals gezeigt, El abrazo de la serpiente (DER SCHAMANE UND DIE SCHLANGE) von 2015 war der erste kolumbianische Film, der für einen Oscar nominiert wurde.

Cristina Gallego, 1978 in Bogotá geboren, absolvierte eine Ausbildung in Marketing und Werbung und studierte an der Filmschule der Universidad Nacional de Colombia. 2001 gründete sie gemeinsam mit Ciro Guerra die Produktionsfilma Ciudad Lunar und war als Produzentin an Guerras Filmen beteiligt. Bei PÁJAROS DE VERANO führte sie erstmals Regie.

Sa., 11.5. - 21.30 UhrSo., 12.5. - 13.15 Uhr
Yuli
Yuli Trailer
Spanien, Kuba, Großbritannien, Deutschland 2018 | Regie: Icíar Bollaín | 110 min. | mit Carlos Enrique Almirante, Cesar Domínguez, Laura De la Uz, Andrea Doimeadiós, Carlos Acosta, Santiago Alfonso, Yerlín Pérez | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Carlos Acosta ist ein undiszipliniertes Kind, das alles, was es über das Leben weiß, auf den Straßen Havannas gelernt hat. Doch sein Vater Pedro – selbst Sohn einer Mutter, die noch als Sklavin in den kubanischen Zuckerrohrplantagen ausgebeutet wurde – erkennt das außergewöhnliche Talent seines Sohnes, den er nach dem Sohn eines afrikanischen Kriegsgottes nur Yuli nennt: Er kann tanzen wie kein zweiter. Gegen dessen Willen schickt er ihn auf die staatliche Ballettschule und sorgt mit harter Hand dafür, dass Yuli seine Ausbildung beendet. Yuli wird bald zu einem der besten Tänzer seiner Generation, feiert internationale Erfolge und ist der erste dunkelhäutige Romeo am Royal Opera House in London. Doch trotz des Ruhms zehrt das Heimweh an ihm. Als er nach einer schweren Verletzung mit dem Tanzen pausieren muss, kehrt er nach Kuba zurück: Nach all den Jahren der Entbehrung und Einsamkeit lebt Yuli hier erstmals seinen schier unstillbaren Hunger nach Leben aus - und setzt damit seine Karriere aufs Spiel.
YULI, die Verfilmung der Autobiographie des vielfach ausgezeichneten kubanischen Balletttänzers, spielt Carlos Acosta sich selbst in einer Rahmenhandlung, von der aus der Bogen über 40 Jahre seiner Karriere gespannt wird: Der Film wurde in San Sebastian für das beste Drehbuch ausgezeichnet.

Icíar Bollaín, 1967 in Madrid geboren, gab 1983 ihr Schauspieldebüt. 1995 inszenierte sie ihren ersten Spielfilm und wurde in Valladolid mit dem Regie-Nachwuchspreis ausgezeichnet. Ihre bekanntesten Filme sind TAMBIÉN LA LLUVIA (UND DANN DER REGEN) von 2010 und EL OLIVO (DER OLIVENBAUM) von 2016, die beide vielfach preisgekrönt wurden und bei denen sie wie auch in YULI mit ihrem Lebensgefährten, dem Drehbuchautor Paul Laverty, zusammenarbeitete.


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Schulvorstellungen:
- Mittwoch, 22.05.2019, 12.00 Uhr
- Montag, 03.06.2019, 10.30 Uhr
Anmeldung unter: schulkino@karlstorkino.de
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So., 12.5. - 11.00 UhrMi., 15.5. - 19.30 UhrMi., 22.5. - 12.00 UhrMo., 3.6. - 10.30 Uhr
Nuestro tiempo
Nuestro tiempo Trailer
Mexiko, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Schweden 2018 | Regie: Carlos Reygadas | 173 min. | mit Carlos Reygadas, Natalia López, Phil Burgers, Yago Martinez, Eleazar Reygadas, Rut Reygadas | span. Original mit deutschen Untertiteln.
Esther und Juan sind ein Paar, das eine glückliche und liberale Beziehung führt. Sie leben auf einer Ranch, auf der Kampfstiere gezüchtet werden, Esther managt tatkräftig die Farm, während Juan, ein bekannter und mit Auszeichnungen bedachter Dichter, sich um die Zucht kümmert. Doch dann taucht der Amerikaner Phil auf, ein Zureiter, mit dem Esther eine Affäre beginnt. Und es entspinnt sich ein Wetteifern um die Liebe von Esther. Oder geht es um mehr? Juan, der gefeierte Poet, sieht sich selbst an den Erwartungen, die er an sich hat, scheitern: Die sexuellen Freiheiten, die in ihrer Ehe vereinbart sind, scheinen außer Kontrolle zu geraten.
Die Geschichte einer Ehe, die bedingungslos, offen und ohne Geheimnisse sein will und die durch einen Fremden mit ihren eigenen Grundsätzen konfrontiert wird, führt Carlos Reygadas in die Breitwanddimensionen eines Westerns. Kunstvoll spiegelt der Film die Dreiecksgeschichte in den Gegebenheiten der Rinderfarm wider: Die beiden männlichen Rivalen wirken wie zwei Bullen, die sich gegenüberstehen. In dieser Anatomie einer Liebe und Dekonstruktion der Maskulinität übernahmen er und seine Ehefrau Natalia López die Hauptrollen.

Carlos Reygadas, 1971 in Mexico City geboren, gilt als einer der interessantesten Filmemacher der Gegenwart, das British Film Institute bezeichnete ihn 2016 als „the one-man third wave of Mexican cinema“. Seit 2002 – nach einer Karriere als Völkerrechtler – dreht er Filme. Für POST TENEBRAS LUX erhielt er 2012 den Regiepreis von Cannes. NUESTRO TIEMPO ist sein fünfter Spielfilm. Der Film läuft bei uns vor dem deutschen Kinostart.

So., 12.5. - 19.30 Uhr
Piripkura
Piripkura Trailer
Brasilien 2018 | Regie: Renata Terra, Bruno Jorge & Mariana Oliva | 81 min. | Dokfilm | mit Rita Tupi Kawahib, Pakyî, Tamandua, Aripã Karipuna & Jair Candor | portug. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Zwei der letzten bekannten Mitglieder des Piripkura-Stammes leben als Nomaden im Amazonas-Regenwald im Bundesstaat Mato Grosso. Ihr wichtigstes Besitztum ist eine Fackel, die 1998 angezündet wurde und noch immer Feuer spendet. Ihr Gebiet ist umzingelt von Farmen und Sägewerken, die sich immer mehr ausbreiten. Gewaltsam wird das Amazonasgebiet nach und nach von unkontrollierten Abholzungen zerstört. Der Schutz des Stammesgebietes kann nur aufrechterhalten werden, wenn regelmäßig nachgewiesen wird, dass die beiden Piripkura-Männer noch hier leben. Weshalb alle zwei Jahre Jair Candor, Koordinator der Behörde zum Schutz der indigenen Bevölkerung, zu den Piripkura reist, um die Existenz der letzten Überlebenden der Piripkura zu bestätigen.
Der Film wirft ein Licht auf die Tragödie der indigenen Völker am Amazonas, auf die systematische Gewalt, die ihnen angetan wurde und wird. Trotz der beeindruckenden Widerstandsfähigkeit und Beharrlichkeit der letzten Piripkura liegt eine unausweichliche Frage in der Luft: Wie lang kann das noch weitergehen?

Bruno Jorge, geboren 1981, studierte Sozialkommunikation in São Paulo, Dokumentarfilm in Paris und Darstellende Kunst in Liège, Belgien. Seit 2003 führte er Regie bei über 15 Filmen, die auf vielen internationalen Festivals gezeigt wurden.

Mariana Oliva wuchs in São Paulo auf und studierte ab 2009 Dokumentarfilm in Edinburgh. Zusammen mit Renata Terra gründete sie 2019 eine Produktionsfirma in Brasilien.

Renata Terra arbeitet seit 20 Jahren im Bereich Drehbuch, Regie und Filmmontage. Viele ihrer Filme wurden international preisgekrönt.

Mo., 13.5. - 19.30 Uhr
La Casa Lobo - Das Wolfshaus
La Casa Lobo - Das Wolfshaus Trailer
Chile 2018 | Regie: Cristóbal León, Joaquín Cociña | 75 min. | Animationsfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln.
Ein kurzer Propagandafilm nimmt das Publikum mit in eine Gemeinschaft frommer Deutscher im Süden von Chile. Ihr Motto „Helfen macht glücklich“ dringt aus jedem der stimmungsvollen Archivbilder, und umso bemühter ist der Erzähler, die negativen Gerüchte, die sich um seine Kolonie ranken, zu zerstreuen. Wenn auch nicht explizit, der Verweis auf die 1961 von Paul Schäfer gegründete Sekte Colonia Dignidad ist offensichtlich. Während der Pinochet-Diktatur war die Colonia Dignidad an Kindesentführungen, Missbrauch, Folter und Morden beteiligt. Die folgende experimentelle Stop-Motion-Animation ergründet die Traumata, die die Sekte hinterlassen hat. In Form einer albtraumhaften Parabel erzählt LA CASA LOBO von Maria, die sich aus Furcht vor einer ungerechten Strafe aus der Kolonie in ein verlassenes Haus im Wald flüchtet. Bedroht vom Wolf, der unablässig draußen herumstreift, versucht sie, hier mit ihren Schweinen ein neues Leben aufzubauen – ein schauerliches Animationsmärchen in Form eines kunstvollen Puppentrickfilms, in dem die Figuren sich endlos verwandeln, der in seiner Wucht und Rasanz einen enormen Sog entwickelt. Auf der Berlinale erhielt der Film den Caligari-Preis für stilistische und thematische Innovation.

Cristóbal León, geboren 1980 in Santiago de Chile, studierte Design in Santiago sowie Kunst und Medien in Berlin. Zusammen mit Joaquín Cociña und Niles Atallah gründete er 2007 eine Produktionsfirma, die LA CASA LOBO wie auch REY produzierte.

Joaquín Cociña, 1980 in Conceptión, Chile, geboren, studierte Design und Kunst. Er ist Produktionspartner von Cristóbal León und Niles Atallah.

Mo., 13.5. - 21.15 Uhr
Rey
Rey Trailer
Chile, Frankreich, Deutschland, Niederlande 2017 | Regie: Niles Atallah | 90 min. | mit Rodrigo Liboa, Claudio Riveros | span. Original mit deutschen Untertiteln.
1860 reiste der französische Abenteurer Orélie-Antoine de Tounens durch die Wälder Südchiles und Argentiniens, um die Königreiche Araucana und Patagonien zu gründen, mit sich selbst als König. Begleitet wird er von Juan Bautista Rosales, einem ortskundigen Führer, der ihn zum indigenen Volk der Mapuche bringen soll. Und tatsächlich: Die Bewohner des Gebietes wählen de Tounens zu ihrem Oberhaupt. Eine Flagge, eine Verfassung und sogar Münzen hat er für sein neues Königreich gleich selbst mitgebracht – doch während es so aussieht, als hätten sich seine irrwitzigen Träume nun tatsächlich erfüllt, fangen die Probleme erst so richtig an, denn als Herrscher über die Mapuche kommt er in Konflikt mit der chilenischen Armee, die den Machtanspruch Chiles verteidigen soll.
Niles Atallah arbeitete sieben Jahre lang an seinem experimentellen Historienfilm und nutzte dabei unterschiedliches 8mm- 16mm- und 35mm-Filmmaterial, das er teilweise für lange Zeit in seinem Garten vergrub. Die bizarre Handlung einer vergeblichen Staatsgründung, die tatsächlich auf wahren Begebenheiten – wenn auch auf widersprüchlichen Quellen basierend – beruht, wirkt damit selbst wie eine fiktive Ausgrabung von Landesgeschichte: Atallah vereint Abenteuer und Avantgarde zu einem aufregenden Bildtextur-Erlebnis.
Niles Atallah, 1978 in Kalifornien geboren, ist ein chilenisch-amerikanischer Filmemacher und Videokünstler. 2008 drehte er seinen ersten Kurzfilm, eine mehrfach ausgezeichnete Animation, die auch im New Yorker Guggenheim Museum gezeigt wurde. Für sein Langfilmdebüt LUCÍA, 2010, wurde er beim Filmfestival von Valdivia als bester chilenischer Regisseur ausgezeichnet.

Di., 14.5. - 19.30 Uhr
Ray & Liz
Ray & Liz Trailer
Großbritannien 2018 | Regie: Richard Billingham | 107 min. | mit Ella Smith Justin Salinger, Patrick Romer | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Richard Billingham, bislang profiliert als Fotograf, erzählt nun in seinem Regiedebüt von seiner Jugend in Birmingham. Er wuchs dort in einem Armenviertel auf, der Vater säuft sich apathisch durch den Tag, die stark übergewichtige Mutter vernachlässigt den Haushalt. Der Alltag wird öfters von schweren Exzessen und bizarren Ritualen bestimmt, die einen Außenstehenden sehr verstören. Gegliedert in drei Episoden gelingt Billingham ein düster makabres Familienporträt und zugleich eine präzise Schilderung des Milieus, aus dem er stammt. Endlich wieder ein Beweis für die unbequeme Lebendigkeit des britischen Films, zudem getragen von sehr beeindruckenden schauspielerischen Leistungen.


Do., 16.5. - 19.00 UhrSa., 18.5. - 17.00 UhrSo., 26.5. - 17.00 Uhr
Heidelberger Literaturtage - Nils Mohl: Es war einmal Indianerland
Heidelberger Literaturtage - Nils Mohl: Es war einmal Indianerland Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Ilker Catak, nach dem Roman von Nils Mohl | 97 min. | mit Leonard Scheicher, Emilia Schüle, Johanna Polley, Clemens Schick, Joel Basman | FSK: 12.
Die Coming-Of-Age-Geschichte „Es war einmal Indianerland“ ist außergewöhnlich einfallsreich und virtuos erzählt. Der Autor Nils Mohl, der auch das Drehbuch zum Film schrieb, wurde dafür 2012 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.


Zweiteilige Schulveranstaltung im Rahmen der Heidelberger Literaturtage für Schulklassen ab der 9. Jahrgangsstufe:
Am 17. Mai um 8.30 Uhr Filmvorstellung von „Es war einmal Indianerland“ im Karlstorkino und um 11 Uhr Lesung und Gespräch mit Nils Mohl im Spiegelzelt.

Eintritt frei, Anmeldung per E-Mail an: literaturtage@heidelberg.de

In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Heidelberg.

Fr., 17.5. - 08.30 Uhr
Anlässlich der Kommunalwahl zeigen wir:
Heidelberg. Der Film. Die Geschichte.
Anlässlich der Kommunalwahl zeigen wir:<br>Heidelberg. Der Film. Die Geschichte. Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Anita Bindner | 45 min.
Anita Bindner beschreibt in Ihrem Film die Entwicklung Alt-Heidelbergs als Stadt der Romantik hin zu einer modernen Wissenschaftsstadt, zu einer Stadt der Kultur, der Bildung und Vermittlung : Die Universität – nach wie vor ein Anziehungspunkt für Studenten aus aller Welt. Die Altstadt, die Neckarbrücke und das Schloss attraktiv für Gäste und Touristen bis heute. Die Zeitreise mit Filmaufnahmen aus 100 Jahren erzählt Geschichten der Bürgerinnen und Bürger der Stadt und ihrer vielen BesucherInnen. Ihren Erfolgen und Niederlagen, ihrem Leben und ihren Leidenschaften wird dabei Raum gegeben. In vielen Szenen aus 100 Jahren Stadtgeschichte zeigt der Film offizielle Ereignisse, Alltag und Feste, Altbekanntes und Neuentdecktes; vieles aus privater Perspektive. Und auch das Kino und der Film kommen zu Wort.

Die Kommunalpolitiker der Stadt sowie alle Interessierten sind eingeladen zu Film und Gespräch.

Wir möchten mit unseren BesucherInnen über Themen diskutieren wie:

  • Altstadt ohne Karlstorbahnhof - aber mit Karlstorkino.

  • Wohin bewegt sich die Altstadt - Kunst und Kultur oder Kommerz?

  • Film als Kulturgut - selbstverständlich in den öffentlichen Händen des Kommunalen Kinos.


Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Reservierungen sind leider nicht möglich.

Sa., 18.5. - 11.00 Uhr
Kinderkino: Der Junge und die Welt (ab 8)
Kinderkino: Der Junge und die Welt (ab 8) Trailer
Brasilien 2013 | Regie: Alê Abreu | 80 min. | ohne Dialog.
Ein Junge lebt mit seinen Eltern auf dem Land ein unbeschwertes Leben mitten in der Natur. Eines Tages muss der Vater jedoch aufbrechen, um in der Stadt Arbeit zu suchen. Bevor er geht, spielt er seinem Sohn eine Melodie auf der Flöte vor, die den Jungen fortan als Erinnerung begleitet. Der Junge vermisst den Vater sehr und macht sich bald selbst auf den Weg, um ihn zu suchen. Die weite Welt, in die er sich beherzt hinauswagt, steckt voller wundersamer Zeichen und Schrecken. Er lernt, rasenden Lastwagen auszuweichen, erklimmt Berge und übersteht Taifune. Mal findet er sich in einem bunten Karnevalstreiben wieder, irrt durch Industrielandschaften oder gerät in die furchterregende Großstadt und landet als blinder Passagier auf einem Containerschiff. Nie verlässt ihn seine Neugier und Entdeckerlust. Unterwegs begegnet er auf seiner abenteuerlichen Reise immer wieder Menschen und Tieren, die ihn beschützen und ermutigen... Ein außergewöhnlicher Animationsfilm, der einen Reichtum an Gestaltungselementen entfaltet und seine Geschichte allein durch seine Bilder erzählt.

Am Samstag, 18.5. können alle, die sich vorher angemeldet haben (E-Mail: kiki@karlstorkino.de, bitte spätestens bis Freitagmittag), nach der Vorstellung beim Malen & Basteln mitmachen.

Sa., 18.5. - 15.00 UhrSo., 19.5. - 15.00 Uhr
Russisch Dok: Naprotiv levogo berega - Gegenüber des linken Ufers
Russisch Dok: Naprotiv levogo berega - Gegenüber des linken Ufers Trailer
Russland 2009 | Regie: Aliona Popushenko, Aliona Savelyeva, Dmitrij Tsupko, Evgenij Grigoryev, Georgij Obukhov, Maria Koren'kova, Maria Ryazantseva, Nadezhda Khatskevich, Olga Bondareva | 86 min. | russ. Original mit englischen Untertiteln.
«Gegenüber des linken Ufers» ist ein so aufrichtiges wie ironisches Filmporträt des heutigen Rostov/Don. Acht junge AutorInnen betrachten ihre Stadt durch das Kameraobjektiv und verändern allmählich ihre Einstellung, entdecken Rostov neu. Jede der acht Geschichten zeigt eine wichtige Örtlichkeit oder Person, die ein kollektives Porträt der Stadt bilden.

ProtagonistInnen des Filmes sind zum Einen die acht TeilnehmerInnen des Projektes, die jungen AutorInnen. Sie werden von einem Kamerateam beobachtet und so entsteht ein Matrioshka-Film – Bewohner drehen Geschichten ihrer Stadt, und Produzent/Regisseur Evgenij Grigoryev interviewt sie und fixiert den Prozess der Entstehung des Filmes, bei der es sowohl kreative Prozesse wie Kompromisse und auch Momente der Verzweiflung gibt. In ihren kurzen Filmen betrachten sie die Stadt durch die Kamera und verändern dadurch ihre Haltung zur Stadt nach und nach, entdecken sie für sich selbst und die ZuschauerInnen noch einmal neu.


Einheitspreis: 2,50 €

So., 19.5. - 17.30 Uhr
Boy Erased - Der verlorene Sohn
Boy Erased - Der verlorene Sohn Trailer
USA 2018 | Regie & Drehbuch: Joel Edgerton, basierend auf Garrard Conleys Autobiographie | 115 min. | mit Lucas Hedges, Nicole Kidman, Russell Crowe | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Nach einem authentischen Fall: Der 19jährige Jared Eamons wächst in Arkansas in einer streng religiösen Familie auf. Sein Vater ist Baptistenprediger. Als sein Sohn ihm gesteht, er wäre homosexuell, wird er vom Vater bedrängt, an einer Art Umerziehungslager teilzunehmen, so dass sich seine sexuelle Orientierung ändert. Jared willigt ein, doch bald fühlt er sich von den Methoden der Leitung gedemütigt. Im Gegenzug jedoch erkennt er mehr und mehr seine eigene Identität. So plant er die Flucht. Stilistisch bewusst sehr trist gehalten, schildert „Boy Erased“ sehr genau die Atmosphäre bei einer Konversionstherapie, vermeidet aber dennoch ein starres Bild von Gut und Böse. Darum nicht unumstritten, aber eine gute Basis für Gespräche.

Am 30.6. mit Einführung von
Dr. Klemens Ketelhut.

Dr. Klemens Ketelhut ist Erziehungswissenschaftler und Soziologe und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Heidelberg School of Education im Bereich Inklusion. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte liegt im Feld der pädagogischen Auseinandersetzung mit Gender und Sexualitäten.

Di., 21.5. - 19.30 UhrSo., 30.6. - 17.30 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt Trailer
Original mit deutschen Untertiteln.
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

Eintrittspreis: 5 Euro

Sa., 25.5. - 20.00 Uhr
Rafiki
Rafiki Trailer
Kenia, Südafrika, Frankreich, Niederlande, Deutschland 2018 | Regie: Wanuri Kahiu | 83 min. | mit Samantha Mugatsia, Neville Misati, Nice Githinji | Swahili/Engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
In Kenia ist Homosexualität verboten. Das hindert zwei junge Frauen dennoch nicht daran, sich ineinander zu verlieben. Ihre Väter sind Politiker, die bei einer Wahl gegeneinander antreten werden, die Familienverhältnisse beider sind chaotisch. Aus dieser Situation heraus schuf die Regisseurin Wanuri Kahiu, basierend auf der Kurzgeschichte „Jambula Tree“ von Monica Arac de Nyeko, einen auch politisch sehr engagierten Film, der sich stilistisch wenig darum kümmert, was man in Europa für einen Film aus Afrika hält – modern und fast schon poppig. „Rafiki“ wurde als erster Film aus Kenia nach Cannes eingeladen. In Kenia selbst darf der Film nicht gezeigt werden.


Im Rahmen des Queer Festivals Heidelberg.


So., 26.5. - 19.00 UhrDo., 30.5. - 21.15 Uhr
El laberinto del fauno - Pans Labyrinth
El laberinto del fauno - Pans Labyrinth Trailer
Mexiko, Spanien, USA 2006 | Regie: Guillermo del Toro | 119 min. | mit Ivana Baquero, Ariadna Gil, Sergi López, Maribel Verdú | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Der studentische Filmclub zeigt Pans Labyrinth:
Nordspanien 1944: Ofélia zieht mit ihrer Mutter zu ihrem neuen Stiefvater, einem General, der für Franco die republikanischen Rebellen bekämpft. Er verbreitet Angst und Schrecken, auch für Ofélia, die sich darum in eine Phantasiewelt voller Fabelwesen flüchtet, die sie mit ihren Ängsten konfrontieren und ihr immer wieder Mutproben auferlegen. Ein Oscar-prämiertes Fantasymärchen für Erwachsene, bezaubernd, furchteinflössend, sinnlich und brutal.


Mit Einführung von Carsten Placke und anschließendem Filmgespräch.

Sonderpreis für Studierende: 3,50 €

Mit freundlicher Unterstützung des StuRa - Studierendenrat der Uni Heidelberg.


Di., 28.5. - 19.30 Uhr
Kinderkino: Geschichten vom Grüffelo (ab 5)
Kinderkino: Geschichten vom Grüffelo (ab 5) Trailer
Großbritannien, Deutschland 2009/2011 | Regie: J. Schuh / M. Lang, U. Heidschötter/ J. Weiland | insges. 50 min. | deutsche Fassung.
Zuerst taucht eine kleine schlaue Maus auf, die im tiefen Wald lebt und auf der Suche nach Nüssen gefährlichen Tieren begegnet, die sie allzu gerne fressen würden. Doch die Maus erzählt jedem von ihrem unheimlich starken, furchteinflößenden Freund, dem Grüffelo – überzeugt davon, dass es Grüffelos gar nicht gibt... (DER GRÜFFELO). Später könnt ihr das Kind des Grüffelo kennen lernen, das nachts heimlich in den Wald geht, um herauszufinden, ob es die große böse Maus wirklich gibt, die vor langer Zeit scheinbar den Grüffelo das Fürchten lehrte. Und tatsächlich treffen die beiden aufeinander... (DAS GRÜFFELOKIND).

Die beiden Kurzfilme sind nach den Bilderbüchern von Julia Donaldson und Axel Scheffler entstanden.
Am Samstag, 1.6. können alle, die sich vorher angemeldet haben (E-Mail: kiki@karlstorkino.de, bitte spätestens bis Freitagmittag), nach der Vorstellung beim Malen & Basteln mitmachen.

Sa., 1.6. - 15.00 UhrSo., 2.6. - 15.00 Uhr
Albatross
Albatross Trailer
USA 2018 | Regie: Chris Jordan | 97 min. | Dokfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Tausende sterbende Albatross-Küken auf einem einsamen Atoll im Nordpazifik - ihre Körper sind gefüllt mit Plastik. ALBATROSS zeigt auf unnachgiebige Weise die Grausamkeit und Trauer dieser Tragödie, weckt im Zuschauer dadurch aber letztlich eine tiefe Empfindung der Schönheit und Liebe für das Leben auf der Erde. Damit durchbricht ALBATROSS den Stil herkömmlicher Dokumentarfilme und vermittelt eine tiefgreifende Botschaft von Ehrfurcht und Erneuerung.


Free Screening Tour

Eintritt frei! Keine Reservierungen möglich.

So., 2.6. - 18.00 Uhr
The True Cost – Der Preis der Mode
The True Cost – Der Preis der Mode Trailer
USA 2015 | Regie: Andrew Morgan | 92 min. | Dokfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Seit Jahrzehnten wird Kleidung immer billiger. Während auf der einen Seite Starmodels über den roten Teppich laufen, leiden auf der anderen Seite die Menschen, die diese Mode herstellen, unter sklavenähnlichen Bedingungen. Auch die Umwelt bezahlt einen hohen Preis für diese Art der Produktion. Gefilmt in Ländern auf der ganzen Welt, im Scheinwerferlicht der Catwalks und in den ärmsten Gegenden, wirft diese Dokumentation einen kritischen Blick hinter die schillernde Kulisse der Modeindustrie. THE TRUE COST – Der Preis der Mode zeigt die erschütternde Wahrheit: Die Kosten für unsere Kleidung müssen andere bezahlen.


Eintritt für Studierende: 3,50 €.

In Kooperation mit:
GHG - Grüne Hochschulgruppe
BUND Hochschulgruppe


Mo., 3.6. - 19.30 Uhr
WoandersKino@Betriebswerk: Playtime - Tatis herrliche Zeiten
WoandersKino@Betriebswerk: Playtime - Tatis herrliche Zeiten Trailer
Frankreich, Italien 1967 | Regie: Jacques Tati | 124 min. | mit Jacques Tati, Barbara Dennek, Rita Maiden | Original mit englischen Untertiteln | FSK: 12.
Kino, aber nicht im Kino – WoandersKino! An besonderen Orten in und um Heidelberg werden wir Filme präsentieren, die aufgrund ihrer Sujets mit der umgebenden Kulisse einen Dialog eingehen. Dem Publikum bietet sich ein besonders intensives Film- und Raumerleben an Orten, die bisher wenig bekannt sind oder die noch nie Schauplatz einer Kinoveranstaltung waren.
Wir starten mit dem Film „Playtime – Tatis herrliche Zeiten“. Mit Jacques Tati in der Hauptrolle wirft der Film von 1967 einen Blick auf ein – für diese Zeit - futuristisches Paris, das von einheitlichen Hochhäusern und Monotonie geprägt ist. Glas, Stahl und Beton prägen das Stadtbild der Moderne. Im Rahmen des Denkfestes, welches sich dieses Jahr Fragen nach Kunst und Kultur in Zeiten der Digitalisierung widmet, docken wir mit Tatis Film an die Thematik an und lassen ihn inmitten moderner Betonwände die Frage beantworten, wie vor über 50 Jahren darüber nachgedacht wurde.


Veranstaltungsort:
BETRIEBSWERK Heidelberg
Am Bahnbetriebswerk 5, 69115 HD


Eintritt: 5 € (erm. 3,50 €)
Keine Kartenreservierungen möglich, bitte nutzen Sie den Vorverkauf, auch online.


Di., 4.6. - 19.00 Uhr
Der geheime Garten
Der geheime Garten Trailer
USA, Großbritannien 1993 | Regie: Agnieszka Holland | 101 min. | 35mm | mit Kate Maberly, Maggie Smith, Heydon Prowse | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Frances Hodgson Burnett 1911 erschienene Erzählung handelt von dem Mädchen Mary, das in Indien aufwuchs, nun aber nach England kommt, um dort in einem Schloss zu wohnen, wo man ihr nicht sehr viel Zuwendung gibt. Als sie bei ihren Streifzügen den Jungen Colin entdeckt, ändert sich das. Colin behauptet, er wäre krank und würde bald sterben. Tatsächlich starb seine Mutter, da sie mit ihm eine Frühgeburt hatte, als sie im Garten von der Schaukel fiel. Seitdem ist dieser Garten abgesperrt und völlig verwildert. Nun setzt Mary ihren gesamten Ehrgeiz daran, ihn wieder herzurichten und auch Colin erwacht zu neuem Leben. Gilt wegen der atmosphärischen Dichte und der schauspielerischen Leistungen der Kinder als die beste Verfilmung.


Einführung: Dr. Thomas Röske, Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg

In Kooperation mit der Sammlung Prinzhorn im Rahmen der Ausstellung "Gewächse der Seele – Pflanzenfantasien zwischen Symbolismus und Outsider Art"


Di., 4.6. - 19.30 Uhr
De Chaque Instant - Zu jeder Zeit
De Chaque Instant - Zu jeder Zeit Trailer
Frankreich 2018 | Regie: Nicolas Philibert | 105 min. | Dokfilm | frz. Original mit deutschen Untertiteln.

Nicolas Philibert, bekannt etwa durch „Sein und Haben“, gelang ein im Stil sehr einfühlsamer Dokumentarfilm über angehende junge Krankenschwestern und Krankenpfleger. Diese werden für drei Jahre in einem speziellen „Nursing Training Institute“ ausgebildet, in dem Theorie und Praxis eng miteinander verbunden sind. Es zeigt sich dabei, welche hohen Anforderungen der Beruf haben kann. Den Regisseur interessiert besonders, welche persönlichen Erfahrungen die Absolventen machen, wie sie mit den Aufgaben zurechtkommen, die an sie gestellt werden, auch welche Konflikte sie dabei durchstehen müssen. Allein schon vom gezeigten Material hoch informativ, zumal sich oft dabei Vergleiche mit der Situation in Deutschland anbieten.

Do., 6.6. - 19.00 UhrSo., 9.6. - 16.30 UhrMi., 26.6. - 21.30 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"! Welche Filmperle erwartet diesmal unser Publikum?
Angekündigt sind diesmal "hochexplosive Sicherheitsmechanismen während des Kalten Krieges... ein amerikanischer Thriller." – wie immer verbunden mit einem Glas Wein.


Referent: Dinu Scheppelmann

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 7.6. - 19.00 Uhr
Anchiporuno - Antiporno
Anchiporuno - Antiporno Trailer
Japan 2016 | Regie: Sion Sono | 78 min. | mit Ami Tomite, Mariko Tsutsui, Asami, Fujiko | jap. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Kyōko ist ein Model und lebt in einem knallbunten Appartement. Vor allem aber langweilt sie sich zu Tode, angeödet von ihrem Erfolg. Sie wartet auf einen Reporter, der sie interviewen will, bis dahin tanzt sie nackt durch die Wohnung. Dann kommt ihre Assistentin vorbei und man spielt sadomasochistische Sexszenarien durch – so lange, bis eine Stimme „Cut!“ ruft, denn es ist alles nur ein Film. Doch das ist nicht sein Ende, denn Sion Sono, der Regisseur von „Love Exposure“ oder „Guilty of Romance“ ist wohl einer der aufregendsten derzeitigen Regisseure. Das hat nicht nur Filmkritiker Joachim Kurz begriffen: „Ein überbordendes Lehrstück des subversiven Filmemachens“, beurteilt er den „Antiporno“.

Sa., 8.6. - 21.00 UhrMo., 10.6. - 21.15 UhrFr., 14.6. - 21.30 UhrDo., 20.6. - 21.45 Uhr
Visages Villages - Augenblicke: Gesichter einer Reise
Visages Villages - Augenblicke: Gesichter einer Reise Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Agnès Varda, JR | 93 min. | Dokfilm | mit Agnès Varda, JR, Jeannine Carpentier | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
JR steht für „Juste Ridicule“. So nennt sich ein französischer Streetart-Künstler, der etwa dadurch bekannt wurde, dass er als Protest gegen die Gentrifizierung großflächige Hausfassaden mit den Porträts ihrer ehemaligen Bewohner versah. Für den Dokumentarfilm „Visages Villages“ arbeitete er mit Agnès Varda zusammen. Die beiden bildeten ein Team, sie wurden Freunde, der Zufall wurde ihr Ratgeber bei einer gemeinsamen Fahrt über das Land. Sie fanden das Besondere da, wo man es nicht vermutet, Menschen und ihre Geschichten. Das vielfach prämierte Resultat ist von hinreißendem Charme.

Mo., 10.6. - 19.30 UhrFr., 14.6. - 19.30 UhrSa., 29.6. - 20.45 Uhr
Tous les matins du monde - Die siebente Saite
Tous les matins du monde - Die siebente Saite Trailer
Frankreich 1991 | Regie: Alain Corneau | 115 min. | mit Gérard Depardieu, Jean-Pierre Marielle, Anne Brochet | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der studentische Filmclub zeigt mit Die siebente Saite einen Film über den Gambisten Monsieur de Sainte-Colombe und seinen Schüler Marain Marais.
Nach dem Tod seiner Frau zieht Monsieur de Sainte-Colombe sich aus dem öffentlichen Leben zurück und widmet sich ganz seiner Musik. Marain Marais, ein talentierter junger Gambist, versucht bei ihm Unterricht zu bekommen, was ihm aber erst nach viel Anstrengung gelingt. Es folgt nicht nur eine angespannte Zusammenarbeit aber letztendlich auch eine Reflexion über das Wesen der Musik und die Künstlerschaft im Allgemeinen.
Die Ausführung von und Beratung über die Filmmusik erfolgte mit Hilfe von Jordi Savall.

Mit einer Einführung von Vincent Bos und anschließendem Filmgespräch.

Sonderpreis für Studierende: 3,50 €

Mit freundlicher Unterstützung des StuRa - Studierendenrat der Uni Heidelberg.


Di., 11.6. - 19.30 Uhr
Cléo de 5 à 7 / Cleo - Mittwoch zwischen 5 und 7
Cléo de 5 à 7 / Cleo - Mittwoch zwischen 5 und 7 Trailer
Frankreich, Italien 1961 | Regie: Agnès Varda | 90 min. | s/w | mit Corinne Marchand, Antoine Bourseiller, Dominique Davray | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

An einem Mittwoch in Paris begibt sich eine junge Chansonsängerin um 5 Uhr zu einer ärztlichen Untersuchung, da sie meint, an Krebs erkrankt zu sein. In zwei Stunden wird ihr der Befund mitgeteilt, verspricht man ihr. Der Zuschauer erlebt nun, wie Cleo dazwischen die Zeit verbringt, was sie tut, wohin sie sich begibt, wen sie kennen lernt – und das beinahe in Echtzeit. Es ist nicht nur die originelle Konstruktion, die Agnès Vardas Film auszeichnet, sondern auch ihre außergewöhnliche Gabe, Sensibilität für das Thema wie auch poetische Kraft für die filmische Gestaltung zu entwickeln. Darum eines ihrer absoluten Meisterwerke.

Mi., 12.6. - 19.30 UhrSa., 29.6. - 19.00 Uhr
Lerd / A Man of Integrity - Kampf um die Würde
Lerd / A Man of Integrity - Kampf um die Würde Trailer
Iran 2017 | Regie: Mohammad Rasoulof | 117 min. | mit Reza Akhlaghirad, Soudabeh Beizaee, Nasim Adabi | pers./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Reza, ein junger Mann im Iran, will sich und seiner Familie das chaotische Leben in der Stadt nicht mehr zumuten und zieht darum aufs Land in den Norden. Dort hat er vor, eine Fischzucht aufzubauen. Doch auch da ist der Alltag von Gewalt und Unterdrückung beherrscht, denn ein Großunternehmer, der die Verwaltung bestochen hat, versucht massiv, die einfachen Leute für sich arbeiten zu lassen, was unweigerlich zu deren Ruin führen wird. Zunächst möchte sich Reza aus allem raus halten, dann jedoch sind alle seine Fische plötzlich tot und er erkennt, dass er sich wehren muss. Packendes iranisches Gegenwartskino eines mutigen Regisseurs.

Do., 13.6. - 19.00 UhrSa., 15.6. - 19.30 UhrDi., 25.6. - 21.00 Uhr
Les glaneurs et la glaneuse - Die Sammler und die Sammlerin
Les glaneurs et la glaneuse - Die Sammler und die Sammlerin Trailer
Frankreich 2000 | Regie: Agnès Varda | 82 min. | Dokfilm | 35mm | mit François Wertheimer, Agnès Varda, Bodan Litnanski | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Agnès Varda durchstreift in diesem wunderschönen Filmessay mit einer Digitalkamera Frankreich auf der Suche nach Menschen, die, sei es aus Not, sei es aus Leidenschaft, aufsammeln, was andere wegwerfen. Ein Film, der also nicht nur dem Sammeln gewidmet, sondern ebenso ein Dokument des Sammelns selbst ist, ein Film über Reife und Vergänglichkeit, Normen und ihre Überschreitung, ein Film voller Weisheit, der unbeschwert das Zufälligste mit dem Ernstesten verbindet. Einer ihrer berühmtesten Dokumentarfilme.

Mit Einführungsreferat zum Werk Agnès Vardas von Renate Karst-Matausch. In Kooperation mit dem dfk - Deutsch-Französischer Kulturkreis e.V.

So., 16.6. - 19.00 Uhr
Alphabet
Alphabet Trailer
Deutschland 2013 | Regie: Erwin Wagenhofer | 109 min. | Dokfilm | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem wird durch krisenhafte Entwicklungen zunehmend in Frage gestellt und eine Antwort ist nicht in Sicht – und das obwohl die Mächtigen in Politik und Wirtschaft an den besten Schulen und Universitäten ausgebildet wurden.
Dass unser Bildungssystem dringend reformiert werden muss, zeigt dieser Film. In den Schulen denken wir noch immer in veralteten Denkmustern, „Leistung“ als Fetisch der Wettbewerbsgesellschaft ist weltweit zum unerbittlichen Maß aller Dinge geworden. Der Film wirft einen sehr viel umfassenderen und radikaleren Blick auf das Thema „Bildung“: Alte Denkstrukturen werden hinterfragt, neue Alternativen vorgestellt.

Eintritt für Studierende: 3,50 €.
Mit Filmgespräch im Anschluß.

In Kooperation mit:
GHG - Grüne Hochschulgruppe
BUND Hochschulgruppe

Mo., 17.6. - 19.30 Uhr
Anders als Du und ich (§ 175)
Anders als Du und ich (§ 175)
BRD 1957 | Regie: Veit Harlan | 92 min. | mit Paula Wessely, Paul Dahlke, Hans Nielsen.
Während Richard Oswald und Magnus Hirschfeld mit ihrem Film »Anders als die Anderen« 1919 ein Plädoyer gegen die Kriminalisierung von Homosexualität und den Paragrafen 175 schufen, wurde diese Botschaft in Veit Harlans Film »Anders als du und ich« im Jahr 1957 in ihr Gegenteil verkehrt. Wenn auch ein Produkt damaliger Zensurvorschriften, betont Harlan, der im Dritten Reich noch Protegé von Joseph Goebels war und sowohl für den antisemitischen Propagandafilm »Jud Süss«, als auch das NS-Durchhaltedrama »Kolberg« verantwortlich zeichnete, in seiner Arbeit eine »Unnatürlichkeit« von Homosexualität und hebt deren Strafbarkeit hervor.

In dieser Vorstellung werden sowohl Harlans Arbeit »Anders als du und ich«, als auch Ausschnitte aus Oswalds »Anders als die Anderen« gezeigt, von Dr. Sabine Schlegelmilch (Institut für Geschichte der Medizin, Universität Würzburg) eingeführt und im Anschluss im Hinblick auf den Kontext ihrer Entstehung kritisch diskutiert.

Referentin:
Dr. Sabine Schlegelmilch (Institut für Geschichte der Medizin, Universität Würzburg)
Diese Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Amt für Chancengleichheit Heidelberg, dem Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Heidelberg und dem Universitätsarchiv der Universität Heidelberg.

Teil der Veranstaltungsreihe Queer History.

Der Eintritt ist frei. (Keine Reservierungen möglich.)


Mi., 19.6. - 19.00 Uhr
Russisch Dok: Filme von Mikhail Zheleznikov
Russisch Dok: Filme von Mikhail Zheleznikov Trailer
Russland 2002-2014 | Regie: Mikhail Zheleznikov | ca. 90 min. | Dokfilm | Original mit englischen Untertiteln.
Mikhail Zheleznikov (*1972 in Leningrad) hat Film an der Petersburger staatlichen Film- und TV-Universität studiert. Er hat Filme für ARTE, YLE, Corona Films und das Petersburger Dokumentarfilm Studio gedreht, ist für verschiedene Experimentalfilmfestivals tätig. Seit 2015 lehrt er am Petersburger staatlichen Kulturinstitut, seit 2016 auch an der Petersburger New Cinema School.

Wir zeigen sechs seiner Kurzfilme:

- Tales on the Marshes/Сказки на болоте, 2002, 5 min.
Essay über die Geschichte Petersburgs. Obwohl von einem Kind erzählt, entfaltet sich schwarzer Humor in seiner Kritik der sozialistischen Ordnung.

- Collection #1/Коллекция № 1, 2006, 19 min
Dokfilm über sowjetische Kindheit.

- Booths/Будка, 2008, 27 min
Dokfilm über Buden auf Straßen in Petersburg

- On Pause/На паузе, 2012, 6 min
Auf einem Flughafen traf ich einmal einen Mann, der nirgendwo hin fliegen konnte.

- Reed/Камыш, 2014, 3 min
Experimenteller Dokfilm über das Transzendentale des Starrens auf hohes Gras.

- Without Breaks and Weekends/Без перерывов и выходных, 2014, 26 min
Unterschiedliche Alter und Lebensweisen kommen in einem nostalgischen Kommissionsladen zusammen.



Einheitspreis: 2,50 €

So., 23.6. - 18.00 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Original mit deutschen Untertiteln.
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

Eintrittspreis: 5 Euro

So., 23.6. - 20.00 Uhr
Rosa von Praunheim: Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt & The Rosa Song
Rosa von Praunheim:  Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt & The Rosa Song
Deutschland 1971 | Regie: Rosa von Praunheim | 67 min. | Dokfilm | mit Bernd Feuerhelm, Berryt Bohlen, Ernst Kuchling, Dietmar Kracht, Steven Adamczewski | FSK: 16.
Rosa von Praunheim gilt als Leitfigur der modernen schwulen Emanzipationsbewegung. Die Gründung der ersten schwulen Aktionsgruppen in der Bundesrepublik lassen sich auf die Kontroversen und Debatten um seinen Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt“ (BRD 1970/71) zurückführen. Zum 40. Jubiläum des Films wurde seine legendäre letzte Szene 2011 neu adaptiert: „The Rosa Song“ (2011, R: Benny Nemerofsky Ramsay, 12 min) kombiniert Originaldialoge aus dem Film mit einem aktuellen Setting und neuen Ideen zu schwulem und queerem Alltag im 21. Jahrhundert.

In dieser Vorstellung werden beide Werke gezeigt. Eine historische Einführung zu Praunheims Werk wird Prof. Dr. Karen Nolte (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universität Heidelberg) geben. Regisseur Benny Nemerofsky Ramsay wird im Anschluss seinen Kurzfilm „The Rosa Song“ einleiten.


Referent*innen:
- Prof. Dr. Karen Nolte (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universität Heidelberg)
- Benny Nemerofsky Ramsay

Diese Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Amt für Chancengleichheit Heidelberg, dem Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Heidelberg und dem Universitätsarchiv der Universität Heidelberg.

Teil der Veranstaltungsreihe Queer History.

Der Eintritt ist frei. (Keine Reservierungen möglich.)


Mo., 24.6. - 19.00 Uhr
Der marktgerechte Patient
Der marktgerechte Patient Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Leslie Franke & Herdolor Lorenz | 82 min. | Dokfilm | FSK: 12.
Seit der Umstellung der Krankenhausfinanzierung auf sogenannte Fallpauschalen im Jahr 2003 steht für deutsche Kliniken nicht mehr der kranke Mensch, sondern der Erlös aus seiner Behandlung im Vordergrund. Jede diagnostizierbare Krankheit hat einen prinzipiell fixen Preis. Wer mit möglichst geringen Kosten die Patienten abfertigt, macht Gewinn, wer sich auf die Patienten einlässt, macht Verluste. Die Frage ist nicht mehr: Was braucht der Kranke? Sondern: Was bringt er uns?
Der Film über Ursachen und Folgen der Fallpauschalen liefert Argumente für alle, die sich für eine menschenwürdige und soziale Gesundheitsversorgung für Patienten und Klinikbeschäftigte einsetzen möchten.

Einheitspreis: 5 Euro

In Kooperation mit:
Bündnis Rhein-Neckar für mehr Personal im Gesundheitswesen.
Am 26.6. besteht im Anschluß an den Film Gelegenheit zur Diskussion.

Mi., 26.6. - 19.30 UhrMo., 22.7. - 18.00 Uhr
CaRabA – #LebenohneSchule
CaRabA – #LebenohneSchule Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Katharina Mihm | 92 min. | mit Emma Brüggler, Paul Csipai, Yunus Gürkan, Carl Hiller, Lena Stoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Wann und wo geschieht Bildung eigentlich? Diese Frage steht im Zentrum des fiktionalen Episodenfilms CaRabA, der eine Welt ohne Schulen zeigt. Der Coming-of-Age-Film begleitet fünf junge Menschen auf ihrem ganz eigenen Weg durch neue Bildungslandschaften und untersucht, wie das Leben selbst für sie zum fortwährenden, individuellen Bildungserlebnis wird.

CaRabA eröffnet eine neue Perspektive auf bestehende Bildungs- und Lernprozesse und gibt Impulse zur Diskussion: Was ist Bildung überhaupt und welche Rahmenbedingungen braucht sie? Gemeinsam mit dem Produzenten Joshua Conens sowie Vertreter/innen aus Schule und Wissenschaft lädt die Heidelberg School of Education das Publikum ein zu einem offenen Gespräch über das Lernen, Lehren und Leben in bestehenden und alternativen Bildungslandschaften.

Am 27.6. Filmvorführung und Diskussion in Anwesenheit des Produzenten Joshua Conens

Moderation: Dr. Klemens Ketelhut, Johanna Weselek (Heidelberg School of Education)


In Kooperation mit der Heidelberg School of Education.

Die Heidelberg School of Education (HSE) ist eine gemeinsame hochschulübergreifende Einrichtung von Universität Heidelberg und Pädagogischer Hochschule Heidelberg. Sie wird im Rahmen der »Qualitätsoffensive Lehrerbildung« im Projekt heiEDUCATION2.1 von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.





Do., 27.6. - 19.00 UhrSo., 7.7. - 16.30 Uhr
Before Stonewall
Before Stonewall Trailer
USA 1984 | Regie: Greta Schiller, Robert Rosenberg und Andrea Weiss | 87 min. | Dokfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der Aufstand in der New Yorker Bar Stonewall-Inn am frühen Morgen des 28. Juni 1969 gilt als Ursprungsmythos des schwul-lesbischen Aktivismus im Kampf um eigene Rechte und gesellschaftliche Anerkennung – und wird heute auf der ganzen Welt am Christopher-Street-Day gefeiert. War Stonewall aber tatsächlich der Urknall homosexuellen Selbstbewusstseins? Greta Schiller zeigt mit ihrem Dokumentarfilm aus dem Jahr 1984, dass auch dieses zentrale Ereignis eine Vorgeschichte hatte und in die aufgeheizte politische Stimmung der 1960er Jahre eingebettet werden muss.

Anhand von Fotografien, Filmausschnitten und Zeitzeugeninterviews gewährt BEFORE STONEWALL Einblicke in die Lebenswirklichkeiten US-amerikanischer Homosexueller von den 1920er Jahren an. So wird deutlich, dass die Zeit vor Stonewall eine manchmal beschwingt schöne, ansonsten jedoch überaus angespannte Zeit für Schwule und Lesben war. Die Möglichkeit zu einem selbstbestimmten Leben, wie es LGBTs heute zumindest in Teilen der westlichen Welt führen können, ist auch dem mutigen Engagement der Protagonisten von damals zu verdanken.

„Der Kochbuch-Film zu unserer Geschichte. Ein absolutes Muß!“ (Manfred Salzgeber)

Fr., 28.6. - 19.30 Uhr
Rökkur - Rift
Rökkur - Rift Trailer
Island 2017 | Regie: Erlingur Thoroddsen | 111 min. | mit Björn Stefánsson, Sigurður Þór Óskarsson, Guðmundur Ólafsson | | isländ. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Gunnar bekommt einen merkwürdigen Anruf von seinem Ex-Freund Einar, der total verängstigt klingt. Der sagt, dass er gerade in der Blockhütte seiner Familie in Rökkur sei, einer abgeschiedenen Region im Westen Islands, wo sie als Paar einst viel Zeit miteinander verbracht haben. Und er hat das Gefühl, dass irgendjemand oder –etwas bei ihm sei. Aus alter Verbundenheit reist Gunnar nach Rökkur, um Einar zu beruhigen. Dort angekommen, gleiten die beiden rasch in ihre alten Streitereien ab. Doch allmählich muss auch Gunnar erkennen, dass sie nicht alleine in der Hütte sind …

Regisseur Erlingur Thoroddsen nutzt die gewaltigen Weiten und schroffen Landschaften seiner isländischen Heimat um eine schauerliche Mischung aus Melodram und Horrorfilm zu entwerfen, die er bis zum schauerlichen Finale immer weiter verdichtet. Mit Found-Footage-Elementen, einer beunruhigenden Farbdramaturgie und eleganten Verweisen zu Genre-Klassikern wie „Wenn die Gondeln trauern tragen“ (1973) und „Blair Witch Project“ (1999) skizziert RIFT ein monströses Beziehungsdrama, bei der man als Zuschauer_in nie weiß, was hinter der nächsten Zimmerecke lauert.

Fr., 28.6. - 21.15 Uhr
Kinderkino: Workshop
Kinderkino: Workshop
© Mutoskop
Optische Täuschungen und Spielereien haben schon lange bevor der Kinofilm Ende des 19. Jahrhunderts erfunden wurde, Kinder ebenso wie Erwachsene fasziniert. Viele der optischen Spielzeuge wurden ursprünglich nicht zum Spielen erfunden, sondern beruhen auf Phänomenen, die in der Medizin und anderen Wissenschaften erforscht und angewendet wurden. Wie schon im ersten Workshop WIE DIE BILDER LAUFEN LERNTEN steht auch diesmal im Mittelpunkt, wie man mit einfachen Mitteln Bewegung vortäuschen kann. Dabei könnt ihr erfahren wie optische Spielereien funktionieren und einige davon selbst herstellen: Von der Wunderscheibe über das Kinorad bis zur Abblättermaschine (Mutoskop, siehe Abbildung). Alle, die Spaß haben am Basteln und gleichzeitig etwas über die Vorläufer des Films erfahren wollen, sind herzlich eingeladen mitzumachen.

Dauer: 14-18 Uhr
Teilnahmegebühr: 6.- € /
ermäßigt für KiKi-Clubmitglieder 5.- €.

Anmeldung bitte über unser Online-Formular bis spätestens 24. Juni:


 Zur Anmeldung
Sa., 29.6. - 14.00 Uhr
¿DADA? - Hugo Ball - Der Buchstabenkönig
¿DADA? - Hugo Ball - Der Buchstabenkönig Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Karl Piberhofer | 92 min. | Dokfilm | mit Frank Arnold, Ursina Lardi, Michael Braun, Eckhard Faul, Simone Kornappel, Norbert Lange und Bärbel Reetz.
DADA ist – wie der DADA-Erfinder Hugo Ball – auch hundert Jahre nach der prägenden Szene, in der er im Frühsommer 1916 als „magischer Bischof“ in Zürich seinen weltberühmten Auftritt hatte, immer noch ein großartiges Rätsel. Die Schweiz hat ihm im Jubiläumsjahr 2016 eine Briefmarke gewidmet, in Deutschland ist er immer noch kaum bekannt. Bis heute ist der Erfinder DADAs einer der großen unbekannten Größen der Geistesgeschichte. Zum ersten Mal überhaupt wird die Biografie Hugo Balls in einem Film dargestellt.

Der Film erzählt die Lebens- und Werkgeschichte Hugo Balls und die Entstehung DADAs bis zur Schließung der Galerie DADA im Jahr 1917. Er bietet einen erhellenden Einblick in die Zeit DADAS – bevor DADA da war und wie sich DADA entfaltete, da er auf bisher wenig beachtetes Archivmaterial zurückgreifen konnte.

Mit anschließendem Filmgespräch.
Gesprächsgäste:
- Karl Piberhofer, Regisseur des Films
- Michael Braun, Literaturkritiker
Moderation: Dr. Franz Schneider

So., 30.6. - 11.00 Uhr
Kinderkino: Shaun das Schaf – Der Film (ab 6)
Kinderkino: Shaun das Schaf – Der Film (ab 6) Trailer
Großbritannien 2015 | Regie: Richard Starzak | 85 min. | ohne Dialog.
Anstatt jeden Tag die gleiche Bauernhof-Routine zu erleben, wollen Shaun und die anderen Schafe auf dem Hof einfach mal frei haben und ganz entspannt Party machen. Dafür müssen aber zuerst ihre beiden Aufpasser, der Bauer und Hofhund Bitzer, abgelenkt werden. Shaun entwickelt einen cleveren Plan, doch dann geht alles schief. So verliert der Bauer durch einen Unfall sein Gedächtnis und landet unfreiwillig in der Stadt, während sich die Schweine auf dem Hof als neue Herren aufspielen. Für Shaun ist klar, er muss den Bauern suchen und wieder nach Hause bringen. Doch im Alltag der Großstadt lauern viele unbekannte Gefahren...

Wie in den Kurzfilmen um Shaun und seine Abenteuer, wird auch hier die Geschichte ohne gesprochene Dialoge erzählt.

So., 30.6. - 15.00 UhrSa., 13.7. - 15.00 UhrSo., 14.7. - 15.00 Uhr
Le Bonheur - Das Glück aus dem Blickwinkel des Mannes
Le Bonheur - Das Glück aus dem Blickwinkel des Mannes Trailer
Frankreich 1964 | Regie: Agnès Varda | 85 min. | mit Jean-Claude Drouot, Marie-France Boyer, Marcelle Faure-Bertin | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Es macht hier schon Sinn, den deutschen Verleihtitel von damals in Gänze zu erwähnen. Denn Glück allein reicht nicht, wenn man ein Mann sein möchte. Es gehört schon die eigene Auffassung davon dazu, etwa zwei Frauen gleichzeitig zu lieben, wenn man möchte, natürlich im Rahmen der bürgerlichen Konvention, also Ehefrau und zusätzlich Geliebte. Das ist sozusagen der Kern der Ironie, denn Regisseurin Agnès Varda ist listig genug, um solchen vermeintlichen Idyllen eine freche Konnotation zu verleihen. Damalige deutsche Kritiken hatten mit manchen Tendenzen darin so ihre moralischen Probleme, sind meistens halt auch bloß Männer.

So., 30.6. - 20.00 Uhr
10 Millarden - Wie werden wir alle satt?
10 Millarden - Wie werden wir alle satt? Trailer
Deutschland 2014 | Regie: Valentin Thurn | 100 min. | Dokfilm | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf zehn Milliarden Menschen anwachsen. Doch wo soll die Nahrung für alle herkommen? Kann man Fleisch künstlich herstellen? Sind Insekten die neue Proteinquelle? Oder baut jeder bald seine eigene Nahrung an?

Der Film 10 MILLIARDEN sucht weltweit nach Lösungen. Dabei erkundet er die wichtigsten Grundlagen der Lebensmittelproduktion. Regisseur Valentin Thurn spricht mit Machern aus den gegnerischen Lagern der industriellen und der bäuerlichen Landwirtschaft, trifft Biobauern und Nahrungsmittelspekulanten, besucht Laborgärten und Fleischfabriken.

Eintritt für Studierende: 3,50 €.

Im Anschluss an den Film werden Vertreter*innen des Vereins Rettenswert Heidelberg e.V. kurz über ihre Arbeit erzählen. Danach wird es die Möglichkeit geben, sich über den Film auszutauschen.

In Kooperation mit:
GHG - Grüne Hochschulgruppe
BUND Hochschulgruppe

Mo., 1.7. - 19.30 Uhr
First Reformed
First Reformed Trailer
USA 2017 | Regie: Paul Schrader | 113 min. | mit Ethan Hawke, Amanda Seyfried, Michael Gaston, Victoria Hill, Philip Ettinger, Cedric the Entertainer | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
„Wenn Christen pathologisch werden, dann fangen sie an, das Leiden Jesu mit ihrem eigenen zu verwechseln.“ Paul Schrader, wahrlich berühmt als Drehbuchautor und Regisseur, schildert die Glaubenszweifel Ernst Tollers, eines ehemaligen Militärpfarrers, der in einem uralten Gotteshaus eine kleine Gemeinde betreut. Eines Tages bittet ihn eine junge Frau, ihren Mann zu besuchen. Dieser war im Gefängnis, ist heute Umweltaktivist und möchte, da er das Ende der Welt nahen sieht, keine Kinder. Seine Frau jedoch ist schwanger. Es kommt zum intensiven Gespräch, kurz darauf begeht der Mann Selbstmord. Ernst Tollers Zweifel werden noch größer. Das Drama, das viele existenzielle Fragen berührt, fand bislang keinen Verleih, doch jetzt ist es bei uns zu sehen.

Di., 2.7. - 21.15 UhrSa., 27.7. - 20.00 UhrMo., 29.7. - 21.15 Uhr
Menoana e Mehlano ea Marseilles - Five Fingers for Marseilles
Menoana e Mehlano ea Marseilles - Five Fingers for Marseilles Trailer
Südafrika 2017 | Regie: Michael Matthews | 121 min. | mit Vuyo Dabula, Hamilton Dhlamini, Zethu Dlomo | Sesotho Original mit deutschen Untertiteln.
Südafrika während der Apartheid. Fünf jugendliche Freunde, die „Five Fingers“, führen ihren eigenen Kampf gegen das unterdrückerische System. Dabei erschießt Tau „The Lion“ zwei Polizisten und muss für zwanzig Jahre ins Gefängnis. Während der langen Haftzeit hat er sich zu einem stillen Außenseiter entwickelt. Nach der Entlassung kehrt er unerkannt nach Marseilles zurück, will dort ein neues, gewaltfreies Leben beginnen. Doch er muss erleben, dass sich eine neue Macht etabliert hat, die ihre Interessen brutal gegen die Bewohner durchsetzt. Und so muss er, eher widerwillig, erneut als Lion gegen die Autoritäten kämpfen und auf die Unterstützung seiner Freunde aus der Jugendzeit hoffen.

Der Film ist eine futuristische Parabel auf die Post-Apartheid-Gesellschaft und den Verlust politischer Ideale. Gedreht wurde dieser afrikanische Action-Western in der eindrucksvollen Bergwelt der Kapregion und komplett in Bantu-Sprache (Sesotho).


Mi., 3.7. - 21.30 UhrSa., 6.7. - 22.00 UhrFr., 19.7. - 19.30 UhrSa., 3.8. - 21.30 Uhr
Les amants du Pont-Neuf – Die Liebenden von Pont-Neuf
Les amants du Pont-Neuf – Die Liebenden von Pont-Neuf Trailer
Frankreich 1991 | Regie: Leos Carax | 125 min. | mit Juliette Binoche, Denis Lavant, Daniel Buain, Klaus-Michael Grüber | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Eigentlich ist die Brücke der Star in dieser postmodern erzählten Liebesromanze im Pariser Obdachlosenmilieu, durch das Alex zieht, der waghalsige Feuerschlucker, der dann bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wird – und dann Michèle begegnet, die von zu Hause davon gelaufen ist, da sie zu erblinden droht. Michèle kann zeichnen, Alex nicht schlafen – sie finden zueinander, aber Hans ist dagegen, der wesentlich ältere Freund von Alex. Die Geschichte, die folgt, ist sehr verschlungen. Der Produktionsaufwand war auch enorm. Heute sind die Liebenden von Pont-Neuf wohl einer der spektakulärsten französischen Filme der 90er.

Fr., 5.7. - 19.00 UhrDo., 11.7. - 21.15 UhrDi., 30.7. - 19.00 Uhr
Der Große Endhirsch - Feierliche Eröffnung & Lucky Loser-Wettbewerb
Der Große Endhirsch - Feierliche Eröffnung & Lucky Loser-Wettbewerb
Kurzfilme. Im großen Saal des Karlstorbahnhofs. Einlass 19:00 Uhr.
Feierliche Eröffnung & Lucky Loser-Wettbewerb

In den letzten 2 Jahren wurden abwechselnd in Mannheim und Heidelberg die neusten, lustigsten, schrägsten und besten Kurzfilme, Musikvideos und Filmschnipsel aus der Region gezeigt. Das Publikum wählte jeweils einen Gewinner und qualifizierte ihn so für den ENDHIRSCH.

Ob Schüler oder Student, ob Kameramann oder Chefarzt, ob Physiotherapeut oder Avantgarde-Künstler. Die Filme sind so unterschiedlich wie ihre Macher.
Und das macht es aus: Was originell und gut ist, wird hier gezeigt !

Beim „Großen Endhirsch“ treten nun die allerneusten, allerlustigsten, allerschrägsten und allerbesten Meister- und Machwerke noch einmal gegeneinander an.
Dazu gibt es ein großes Rahmenprogramm mit Workshops, einem Brunch, Netzwerktreffen, und noch vielem mehr!

Filmperlen, vom Bürgertum völlig verkannt oder knapp auf dem 2. oder 3. Platz gelandet: Beim Lucky Loser-Wettbewerb vergibt das Publikum eine allerletzte Wildcard für den Großen Endhirsch Wettbewerb am Samstag!
Fr., 5.7. - 20.00 Uhr
Nuestro Tiempo
Nuestro Tiempo Trailer
Mexiko, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Schweden 2018 | Regie: Carlos Reygadas | 173 min. | mit Carlos Reygadas, Natalia López, Phil Burgers, Yago Martinez, Eleazar Reygadas, Rut Reygadas | span. Original mit deutschen Untertiteln.
Esther und Juan sind ein Paar, das eine glückliche und liberale Beziehung führt. Sie leben auf einer Ranch, auf der Kampfstiere gezüchtet werden, Esther managt tatkräftig die Farm, während Juan, ein bekannter und mit Auszeichnungen bedachter Dichter, sich um die Zucht kümmert. Doch dann taucht der Amerikaner Phil auf, ein Zureiter, mit dem Esther eine Affäre beginnt. Und es entspinnt sich ein Wetteifern um die Liebe von Esther. Oder geht es um mehr? Juan, der gefeierte Poet, sieht sich selbst an den Erwartungen, die er an sich hat, scheitern: Die sexuellen Freiheiten, die in ihrer Ehe vereinbart sind, scheinen außer Kontrolle zu geraten.

Fr., 5.7. - 21.15 UhrSo., 28.7. - 19.00 Uhr
Storytelling Workshop: MAKE YOUR SCRIPT INTERESTING AND COMPLEX (EVEN IF YOU AREN’T!)
Storytelling Workshop: MAKE YOUR SCRIPT INTERESTING AND COMPLEX (EVEN IF YOU AREN’T!)
mit: Alex David | 12 – 17 Uhr | klub_K | in englischer Sprache.
Most new screenwriters dive straight into the “actual” writing without any pre-work on their character and
story. Therefore, no matter how brilliant that writing is, it is most likely destined to fail. We will go over the
entire scriptwriting process from creating the concept, inventing unique fascinating characters, all the way
through that nasty scary “S” word: Structure. Emphasis will be on learning practical skills and tools.
Alex David ist preisgekrönter Drehbuchautor, studierte am renommierten American Film Institute und verbrachte über 15 Jahre in Hollywood. In Deutschland arbeitete er u.a. für Constantin Film und entwickelt TV Serien. Daneben unterrichtet er in Heidelberg, Mannheim und Tübingen.

Anmeldung bitte über unser Online-Formular :


 Zur Anmeldung
Sa., 6.7. - 12.00 Uhr
Cineasten Workshop: HEIDENANGST & HEIDENSPASS IM BRITISCHEN FILM
Cineasten Workshop: HEIDENANGST & HEIDENSPASS IM BRITISCHEN FILM
von: Rainer Knepperges | 120 min. | Workshop | 15 – 17 Uhr | Karlstorkino.
Mit vielen Filmbeispielen erschließen wir die unbekannteren Gefilde des britischen Dokumentar- und Gruselfilms, und stoßen dabei auf einen bunten Fundus an Bräuchen, Mythen und Spielen.
In der Warnung vor ländlichen Todesgefahren und auf der Jagd nach Gespenstern verdreht sich Vertrautes.
Die Angst um die Kinder weicht der Angst vor den Kindern. Und in gewagten Überschreitungen wird aus der Heidenangst ein Heidenspaß.
Rainer Knepperges ist Filmregisseur, Schauspieler & Filmkritiker und gilt als Papst des deutschen Underground-Kinos. Er war Juror des Großen Endhirsch 2009 und lebt seitdem in Köln.

Anmeldung bitte über unser Online-Formular:


 Zur Anmeldung
Sa., 6.7. - 15.00 Uhr
Der Große Endhirsch - Der Große Endhirsch Wettbewerb
Der Große Endhirsch - Der Große Endhirsch Wettbewerb
Kurzfilme. Im großen Saal des Karlstorbahnhofs. Einlass 18:30 Uhr.
Der Große Endhirsch-Wettbewerb

Das Finale! Die Publikumsgewinner der vergangenen Jagdsaison treten noch einmal gegeneinander an. Im Starterfeld um den Kleinen Endhirsch, den Großen Endhirsch, sowie den Endhirsch Publikumspreis.

In den letzten 2 Jahren wurden abwechselnd in Mannheim und Heidelberg die neusten, lustigsten, schrägsten und besten Kurzfilme, Musikvideos und Filmschnipsel aus der Region gezeigt. Das Publikum wählte jeweils einen Gewinner und qualifizierte ihn so für den ENDHIRSCH.

Ob Schüler oder Student, ob Kameramann oder Chefarzt, ob Physiotherapeut oder Avantgarde-Künstler. Die Filme sind so unterschiedlich wie ihre Macher.
Und das macht es aus: Was originell und gut ist, wird hier gezeigt !

Beim „Großen Endhirsch“ treten nun die allerneusten, allerlustigsten, allerschrägsten und allerbesten Meister- und Machwerke noch einmal gegeneinander an.

Dazu gibt es ein großes Rahmenprogramm mit Lucky Loser-Wettbewerb, Workshops, einem Brunch, Netzwerktreffen, und noch vielem mehr!
Sa., 6.7. - 19.30 Uhr
Der Große Endhirsch - Best-of-Hirsch-Brunch
Der Große Endhirsch - Best-of-Hirsch-Brunch
Kurzfilme. Im großen Saal des Karlstorbahnhofs.
Best-of-Hirsch-Brunch

Wunderbar brunchen und filmische Leckerbissen aus fast 10 Jahren Hirsch genießen!

Was kann schöner sein, als Frühstücken und Filme gucken? Der Große Endhirsch veranstaltet auch in diesem Jahr den „Best of Hirsch-Brunch“ für alle, die nicht nur nach Unterhaltung hungrig sind… Dazu gibt es Kurzfilmperlen aus der ruhmreichen Historie des Filmfestivals.
So., 7.7. - 11.00 Uhr
Ein Jahr in der Hölle - Film & Diskussion mit Jörg Armbruster
Ein Jahr in der Hölle - Film & Diskussion mit Jörg Armbruster Trailer
Australien, USA 1982 | Regie: Peter Weir | 115 min. | mit Mel Gibson, Sigourney Weaver, Linda Hunt | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Mitten in das politisch brodelnde Indonesien der 1960er-Jahre kommt ein australischer Reporter, um seinen Posten als Auslandskorrespondent einer Presseagentur anzutreten. Zunächst glücklos in seinen Bemühungen, die politische Situation investigativ zu analysieren, gerät er durch Kontakte zur linken Szene mehr und mehr in einen Strudel von Ereignissen, der in einem vom Militär angezettelten mörderischen Bürgerkrieg mündet. Der von Peter Weir („Der Club der toten Dichter“) inszenierte Film aus dem Jahr 1982, in dem Mel Gibson und Sigourney Weaver die Hauptrollen spielen, war bis zum Jahr 2000 in Indonesien verboten.

Einführung: Arndt Krödel, Journalist aus Heidelberg
Anschließende Diskussion mit Jörg Armbruster, langjähriger ARD-Korrespondent für den Nahen und Mittleren Osten

In Kooperation mit der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) Rhein-Neckar.




Mo., 8.7. - 19.00 Uhr
WoAndersKino@PX Factory/Patrick-Henry-Village: Überraschungsfilm
WoAndersKino@PX Factory/Patrick-Henry-Village: Überraschungsfilm
Zum Auftakt unseres Besuchs beim Metropolink Festival zeigen wir einen Überraschungsfilm, der sich mit dem Einfluss von Street-Art auf urbane gesellschaftliche Prozesse im weitesten Sinne auseinandersetzt.
Mit dem WoAndersKino wollen wir einen Dialog zwischen Film und Location starten. Im Patrick-Henry-Village setzen wir uns mit der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft dieses Ortes auseinander und fangen natürlich erstmal mit der Zukunft an: Wie kann ein kreativer, neuartiger Stadtteil verantwortungsvoll und nachhaltig gestaltet werden? Zu dieser Frage soll der erste Film unserer Reihe Impulse geben.

Weiter gehts dann am Freitag, 12.7. mit Clerks, der die Vergangenheit des Ortes als Shoppette aufgreift:
https://www.facebook.com/events/496251097813313

Am Samstag, 13.7. zeigen wir die Heidelberger Produktion PUYA, die die sich auf poetische Weise mit dem Thema Flucht und Ankunft auseinandersetzt und in Teilen auch auf der Unterkunft für Geflüchtete im Patrick-Henry-Village gedreht worden ist:
https://www.facebook.com/events/367895523914951

Seid gespannt, kommt vorbei.

Der Eintritt ist frei!

Info: Der Film startet, sobald es dunkel ist.

Di., 9.7. - 21.00 Uhr
Rafiki
Rafiki Trailer
Kenia, Südafrika, Frankreich, Niederlande, Deutschland 2018 | Regie: Wanuri Kahiu | 83 min. | mit Samantha Mugatsia, Neville Misati, Nice Githinji | Swahili/Engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
In Kenia ist Homosexualität verboten. Das hindert zwei junge Frauen dennoch nicht daran, sich ineinander zu verlieben. Ihre Väter sind Politiker, die bei einer Wahl gegeneinander antreten werden, die Familienverhältnisse beider sind chaotisch. Aus dieser Situation heraus schuf die Regisseurin Wanuri Kahiu, basierend auf der Kurzgeschichte „Jambula Tree“ von Monica Arac de Nyeko, einen auch politisch sehr engagierten Film, der sich stilistisch wenig darum kümmert, was man in Europa für einen Film aus Afrika hält – modern und fast schon poppig. „Rafiki“ wurde als erster Film aus Kenia nach Cannes eingeladen. In Kenia selbst darf der Film nicht gezeigt werden.

Di., 9.7. - 21.15 UhrSo., 14.7. - 21.30 Uhr
Un beau soleil intérieur - Meine schöne innere Sonne
Un beau soleil intérieur - Meine schöne innere Sonne Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Claire Denis | 96 min. | mit Juliette Binoche, Xavier Beauvois, Philippe Katerine, Gerard Depardieu | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
In Claire Denis’ vorletztem Werk haben wir ein Rendez-vous mit Juliette Binoche. Sie spielt darin Isabelle, eine Künstlerin in Paris. Sie ist anerkannt, sie trifft viele Leute, aber tief in ihrem Herzen ist sie sehr einsam. Zahlreiche Affären mit höchst unterschiedlichen Männern bringen keine Lösung. Was ist Liebe? – auf diese Frage bekommt und findet sie keine Antwort. Da trifft sie einen Wahrsager, der wird von Gérard Depardieu gespielt. Ob er ihr wirklich weiterhelfen kann? Oder verfolgt auch er nur seine eigenen Interessen? Großartig leichtes französisches Kino mit absoluter Starbesetzung, so philosophisch wie amourös.

Mi., 10.7. - 19.00 UhrSo., 21.7. - 16.00 UhrDo., 25.7. - 19.30 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"! Welche Filmperle erwartet unser Publikum?
Angekündigt ist diesmal "eine kindliche Komödie eines fernöstlichen Meisters" – wie immer verbunden mit einem Glas Wein.


Referent: Ryo Shinozaki

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 12.7. - 19.00 Uhr
WoAndersKino@PX Factory/Patrick-Henry-Village: CLERKS - Die Ladenhüter
WoAndersKino@PX Factory/Patrick-Henry-Village: CLERKS - Die Ladenhüter Trailer
USA 1994 | Regie: Kevin Smith | 92 min. | mit Brian O'Halloran, Jeff Anderson, Marilyn Ghigliotti | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein Film der in einem amerikanischen Supermarkt spielt auf dem Parkplatz eines ehemaligen amerikanischen Supermarkt zeigen? Das gibts nur hier. Diesmal setzt sich das WoAndersKino mit der Vergangenheit der PX als Shopping Mall auseinander.

Wir zeigen den Independent Low-Budget Klassiker „Clerks" von Kevin Smith aus dem Jahre 1994. Damals gab er seinen Job an der Supermarktkasse auf, ging nach Kanada, schrieb sein erstes Drehbuch und kam dann zurück nach New Jersey an seinen alten Arbeitsplatz (den exakt selben Supermarkt) um seinen ersten Film zu drehen.
Hier erlebt Dante Hicks, der Protagonist des Films während seiner 24-Stunden-Schicht allerhand. Von verärgerten Kunden über ein Hockey-Training auf dem Dach bis zu unfassbaren sexuellen Bekenntnissen seiner Freundin. Die üblichen Trivialitäten einer Schicht an der Kasse eben.

Genießt den Blick zurück in die Neunziger.
Veranstaltungsort:
PX Factory/Patrick-Henry-Village
Der Eintritt ist frei!


Info: Der Film startet, sobald es dunkel ist.

Fr., 12.7. - 21.00 Uhr
WoAndersKino@PX Factory/Patrick-Henry-Village: PUYA
WoAndersKino@PX Factory/Patrick-Henry-Village: PUYA Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Shahbaz Noshir | 87 min. | mit Matthias Rott, Shahbaz Noshir, Joana Duyster-Borreda, Matthias Paul, Usama Amin.
Der in Heidelberg von Shahbaz Noshir produzierte Film "PUYA - Im Kreis der Zeit "erzählt die Themen Flucht, Vertreibung und Ankommen und wurde in Teilen auch an der Unterkunft für Geflüchtete im Patrick-Henry-Village gedreht. Auf poetische Weise werden hier die Biografie des Filmemachers mit der Geschichte eines deutsch-jüdischen Arztes auf der Flucht vor dem Naziregime und der aktuellen Situation Geflüchteter verwoben.

Mit dem WoAndersKino wollen wir einen Dialog zwischen Film und Location starten. Im Patrick-Henry-Village setzen wir uns mit der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft dieses Ortes auseinander: Diesmal geht es um die Gegenwart der PHV als Unterkunft für Geflüchtete.
Eine Reise durch die Zeit.
Veranstaltungsort:
PX Factory/Patrick-Henry-Village
Der Eintritt ist frei!


Info: Der Film startet, sobald es dunkel ist.

Sa., 13.7. - 21.00 Uhr
Ink of Yam
Ink of Yam Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Tom Fröhlich | 75 min. | Dokfilm | hebr./arab./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Poko und Daniel sind zwei russisch stämmige Einwanderer, die mitten in Jerusalem ein Tattoo-Studio betreiben, eines der ältesten und offen für alle. Nicht nur der Standort dabei ist ungewöhnlich, es ist auch die Persönlichkeit der beiden, die zugleich Psychologen und Künstler sind und sein müssen. Es explodiert eine Bombe und kurz darauf rasseln die Nadeln wieder. Derweil erzählen die Kunden ihre Geschichten, die Bekenntnissen gleichen, während bald ein Davidstern oder eine Madonna einen Körperteil schmücken wird. Einer der thematisch wohl originellsten Dokumentarfilme der letzten Zeit.


Am 15.7. in Anwesenheit des Regisseurs Tom Fröhlich. (Eintritt frei, keine Reservierungen möglich.)
Mit anschließendem Filmgespräch.
Moderation:
- Danijel Cubelic, Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg
- Ursula Krieger, Teilseiend. Initiative Heidelberger Muslime


Im Rahmen der 2. Jüdisch-Muslimischen Kulturtage Heidelberg (07.07. - 28.07.2019)

Sonder-Eintrittspreis: 5 Euro

Mo., 15.7. - 19.30 UhrMi., 17.7. - 19.30 UhrMi., 24.7. - 21.30 UhrMi., 7.8. - 20.00 UhrDo., 5.9. - 21.45 Uhr
4 - Kinodokumentarfilm über das Quatuor Ebène
4 - Kinodokumentarfilm über das Quatuor Ebène Trailer
Deutschland 2015 | Regie: Daniel Kutschinski | 94 min. | Dokfilm | frz./dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln.
4 ist ein unabhängiger Kino-Dokumentarfilm über eines der herausragenden Streichquartette der Welt – das Quatuor Ebène.
Nach und nach führt 4 den Zuschauer in das ambivalente Wechselspiel einer Beziehung von vier Musikern während ihrer Italien-Tournee. Bozen, Perugia, Florenz und Siena, wie auch Salzburg und Berlin geben die Bühne für ein Personenstück zwischen Anspruch und Wirklichkeit. So stehen nicht die Bühnenauftritte des vielfach ausgezeichneten französischen Streichquartetts im Vordergrund, sondern das Geschehen hinter der Bühne, das dem Publikum in der Regel verborgen bleibt: das Ringen der Musiker mit den Noten, ihren Kollegen - und mit sich selbst.

Mit anschließendem Filmgespräch.
Gesprächsgäste:
- Dr. Angelika Eck, Paar- und Sexualtherapeutin
- Dr. Stefan Junker, psychologischer Psychotherapeut
- Daniel Kutschinski, Regisseur des Filmes
Moderation: Jan-Philipp Cohrs

Eintritt: 8 Euro (erm. 7 Euro)

Kooperationsveranstaltung mit der IGST - Internationalen Gesellschaft für systemische Therapie e.V., Heidelberg

Do., 18.7. - 19.30 Uhr
Oberhausen on Tour: Preisträger 2018
Oberhausen on Tour: Preisträger 2018 Trailer
Deutschland, Griechenland, Brasilien, China 2017-2018 | Regie: diverse | 84 min. | Kurzfilme.
In dieser Auswahl der Preisträger der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2018 entführen uns in Oliver Pietschs Found Footage Arbeit zunächst Duschszenen im Film in das Herz des Kinos. Bei Eva Stefani verdichtet sich eine ziellose Fahrt durch Athen zu einer atmosphärischen Vision der Stadt. „Um filme para Ehuana“ beobachtet das Leben einer Yanomami-Gemeinschaft im brasilianischen Regenwald. Alexandra Gulea porträtiert ein verfallenes rumänisches Industriegebiet. Der epische „Magnificent Obsession“ schließlich erzählt anhand des zeitgenössischen China von der Suche nach Erkenntnis.

So., 21.7. - 18.15 Uhr
First Man - Aufbruch zum Mond
First Man - Aufbruch zum Mond Trailer
USA, Japan 2018 | Regie: Damien Chazelle | 141 min. | mit Ryan Gosling, Claire Foy, Jason Clarke | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Bekanntlich setzte Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond. Am 21. Juli jährt sich das zum 50. Mal. Der Astronaut selbst, der trotzdem sein Leben lang bescheiden blieb, kann das nicht mehr erleben, er verstarb 2012. Seine Biografie aber diente als Vorlage für Damien Chazelles eher nüchternes Epos der Schwerelosigkeit. Vor allem interessiert ihn dabei, welch langen Weg bis hinauf und wieder herunter Neil Armstrong dabei zurücklegen musste und wie viele Opfer das Raumfahrtprojekt der NASA im Wettkampf mit den Sowjets forderte. Beeindruckend auch für die, die einst vor dem Fernseher saßen, vielleicht auch für die wenigen, die Armstrong auf die graue Staubkugel nachfolgten.

Zum 50. Jahrestag der Mondlandung am 21. Juli 1969


So., 21.7. - 20.00 Uhr
Apocalypse Now – Final Cut
Apocalypse Now – Final Cut Trailer
USA 1979/2019 | Regie: Francis Ford Coppola | 183 min. | 4K digital | mit Marlon Brando, Robert Duvall, Martin Sheen, Dennis Hopper, Laurence Fishburne, Harrison Ford | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Unter den US-amerikanischen Spielfilmen über den Vietnamkrieg ragt Francis Ford Coppolas unter härtesten Bedingungen auf den Philippinen gedrehtes cineastisches opus magnum dadurch hervor, dass es den Krieg aufs höchstmögliche Maß ästhetisiert, indem es seine Schrecken bis ins Extrem treibt. Zugleich vermag es sich dahinter verstecken, es wäre eigentlich nur eine modernisierte Verfilmung des Romans "Heart of Darkness" von Joseph Conrad. Im Lauf der Kampfhandlungen fährt auf einem Patrouillenboot ein Sonderkommando von Marines den Fluss hinauf, um ganz tief im Dschungel von Kambodscha einen renitenten Colonel zu liquidieren, der ein autonomes Schattenregime zu errichten bestrebt ist.

Die finale Version des Meisterwerks wurde von Francis Ford Coppola höchstpersönlich restauriert. Der Fokus der Überarbeitung lag vor allem auf einem ultimativen Realismus durch eine bestmögliche Bild- und Audioqualität.


Do., 1.8. - 19.30 UhrMo., 19.8. - 20.00 UhrDi., 10.9. - 20.00 Uhr
The Dead Don't Die
The Dead Don't Die Trailer
USA 2019 | Regie: Jim Jarmusch | 104 min. | mit Bill Murray, Adam Driver, Tilda Swinton, Chloë Sevigny, Steve Buscemi, Danny Glover, Caleb Landry Jones, Rosie Perez, Iggy Pop, Sara Driver, RZA, Selena Gomez, Carol Kane, Tom Waits | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
In einer sehr typischen US-Kleinstadt passieren merkwürdige Dinge. Haustiere verschwinden und ähnliches, manche meinen, das läge am Pol-Fracking und einer Verdrehung der Erdachse. Doch dann kriegt die Dorfpolizei so richtig Arbeit. Denn es rumort am Friedhof und es kommen bei zwei Bedienungen eines Fast-Foods die Därme zum Vorschein: Zombies, wie Kinofreund*innen sie lieben, aber der alte Jarmusch erzählt davon auf seine Weise aufreizend langsam und voller skurriler Einfälle. Und nach all dem Kunstblut kommt die Philosophie. Der Kino-Sommerhit in Heidelberg. Ist ihr Haustier eigentlich noch da?

Fr., 2.8. - 19.30 UhrSa., 17.8. - 21.30 UhrDo., 29.8. - 21.15 UhrDo., 19.9. - 21.30 UhrDi., 22.10. - 20.00 Uhr
The Sisters Brothers
The Sisters Brothers Trailer
Frankreich, USA 2018 | Regie: Jacques Audiard | 122 min. | mit John C. Reilly, Joaquin Phoenix, Jake Gyllenhaal, Riz Ahmed, Rebecca Root, Allison Tollman, Rutger Hauer | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Im Wilden Westen Mitte des 19.Jahrhunderts erhalten zwei Revolverhelden den Auftrag, einen legendären Goldsucher zu jagen. Davon erfährt ein Detektiv, der wiederum den Goldsucher warnen möchte. Als dann tatsächlich alle Beteiligten aufeinander treffen, gibt es aber keinen Showdown, vielmehr plant man eine gemeinsame Aktion, die verrückt klingt: das Gold in den Flüssen soll durch eine ätzende Substanz sichtbar gemacht werden, dann geht das mit dem Suchen viel einfacher. Jacques Audiard, bekannt durch „Ein Prophet“ gelang ein Retro-Western, der die Tradition des Genres wahrt und zugleich viele neue Ideen hat.

Fr., 2.8. - 21.30 UhrDi., 6.8. - 20.00 UhrSa., 31.8. - 21.15 Uhr
Kinderkino: Ab ans Meer (ab 8)
Kinderkino: Ab ans Meer (ab 8) Trailer
Tschechien 2014 | Regie: Jirí Mádl | 91 min. | deutsche Fassung.
Als Tomás zu seinem elften Geburtstag von seinen Eltern eine Kamera geschenkt bekommt, will er zusammen mit seinem Freund Harris einen Film drehen - wie sein großes Regie-Vorbild, Milos Forman. Natürlich ist es am besten, das zu filmen, was man besonders gut kennt, nämlich das eigene Leben. Fortan ist die Kamera immer im Einsatz: In der Schule, beim ungeliebten Fussballtraining, zu Hause und sogar beim Date mit Stána, in die sich Tomás verliebt hat - überall wird gefilmt, manchmal auch heimlich. Auf diese Weise findet Tomás heraus, dass sein Vater etwas zu verbergen hat. Und Harris, der versteckt zuhause filmt, schafft es endlich, Tomás zu erzählen, warum er ihn lieber nicht zu sich einlädt. Während sie spontan und mit viel Spaß ihre Albereien und Erlebnisse im Alltag aufnehmen, aber auch ihre Wünsche und Träume direkt in die Kamera erzählen, lösen sich einige Geheimnisse überraschend anders auf als gedacht... Der Film, der im Stil eines Videotagebuchs aufgenommen ist, wurde mehrfach von Kinderjurys ausgezeichnet, u.a. beim Filmfestival Final Cut in Marburg.

Sa., 3.8. - 15.00 UhrSo., 4.8. - 15.00 Uhr
Zimna wojna / Cold War – Der Breitengrad der Liebe
Zimna wojna / Cold War – Der Breitengrad der Liebe Trailer
Polen, Frankreich, Großbritannien 2018 | Regie: Pawel Pawlikowski | 89 min. | mit Joanna Kulig, Tomasz Kot, Borys Szyc | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sucht in Polen der Pianist Wiktor nach Mitgliedern für ein Ensemble, das er gründen möchte. Dabei trifft er auf Zula, eine junge, ziemlich rebellische Sängerin und verliebt sich in sie. Doch bald merken sie, wie sehr ihre Kunst für die Politik missbraucht wird. Bei einem Auftritt flieht Wiktor darum in den Westen. Zula hätte mitkommen sollen. Aber sie kommt nicht – dafür beginnt eine Liebesgeschichte über die Grenzen hinweg, von Pawel Pawlikowski, dem Regisseur von „Ida“, in unrettbar schöne Bilder gesetzt. Wahrscheinlich einer der ästhetischsten Filme seit langem.


Sa., 3.8. - 17.30 UhrDo., 15.8. - 21.30 UhrSo., 18.8. - 20.00 UhrSa., 14.9. - 21.15 Uhr
At Eternity's Gate / Van Gogh - An der Schwelle zur Ewigkeit
At Eternity's Gate / Van Gogh - An der Schwelle zur Ewigkeit Trailer
Großbritannien, Frankreich 2018 | Regie: Julian Schnabel | 111 min. | mit Willem Dafoe, Rupert Friend, Oscar Isaac, Mads Mikkelsen, Mathieu Amalric | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Künstlerkollege Julian Schnabel schildert die letzten Lebensjahre Van Goghs, insbesondere dessen Zeit im südfranzösischen Arles, wohin sich Van Gogh aus Paris zurückgezogen hat. Bekanntlich entstehen dort im Schaffensrausch einige seiner berühmtesten Gemälde, bekanntlich besucht ihn dort Paul Gauguin, um bald im Streit wieder abzureisen, bekanntlich hatte Van Gogh sich dabei ins Ohr geschnitten. Es folgen Nervenheilanstalt und Selbstmord. Im Vergleich mit anderen Verfilmungen des Lebens Van Goghs gefällt die Version Julian Schnabels durch seine besondere unaufdringliche Schönheit, zudem wird sie von den schauspielerischen Leistungen nicht nur Willem Dafoes entschieden mitgetragen.


Sa., 3.8. - 19.15 UhrDi., 13.8. - 20.00 UhrSa., 24.8. - 21.15 UhrSo., 1.9. - 20.15 UhrDi., 17.9. - 20.00 Uhr
The Favourite - Intrigen und Irrsinn
The Favourite - Intrigen und Irrsinn Trailer
Großbritannien, USA, Irland 2018 | Regie: Yorgos Lanthimos | 119 min. | mit Olivia Colman, Emma Stone, Rachel Weisz | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Im frühen 18.Jahrhundert wird England von Queen Anne regiert. Ihre Gesundheit ist angegriffen, seelisch ist sie gebrochen. Das Land selbst befindet sich im Krieg, die finanzielle Lage ist darüber sehr angespannt. Einen großen Einfluss auf Annes Politik hat ihre Beraterin Sarah Churchill, mit der sie mehr als ein nur freundschaftliches Verhältnis hat. Als Sarah Churchill ihre verarmte Cousine Abigail an den Hof mitbringt, führt dies zu einem immer heftigeren Kampf um die Gunst der Königin zwischen den beiden. Giorgos Lanthimos, bekannt durch „The Killing of a Sacred Deer“, gelang eine seitens Kritik und Publikum hoch gepriesene Melange aus „Barry Lindon“ und den „Gefährlichen Liebschaften“.


Mo., 5.8. - 20.00 UhrMi., 21.8. - 21.00 UhrSa., 24.8. - 19.00 UhrSo., 8.9. - 20.15 Uhr
mid90s
mid90s Trailer
USA 2018 | Regie: Jonah Hill | 85 min. | mit Sunny Suljic, Katherine Waterston, Lucas Hedges | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Es sind die 90er, wem fällt etwas dazu ein? Der 13jährige Stevie jedenfalls denkt, dass sein eigenes Leben das schlimmste ist, da er in einer schlechten Gegend von Los Angeles aufwächst, einen älteren Bruder hat, der nichts von ihm hält und sonst ziemlich viel allein ist. Das ändert sich für ihn, als er in einer Clique unterkommt, in der sich alles um das Skaten dreht. Doch natürlich muss er sich auch dort behaupten. Jonah Hills Filmdebüt gefällt durch Stimmung und Einfühlungsvermögen, treibende Rhythmen und prägnante Charaktere. Es gibt in diesem Jahr wohl kaum einen Film, der sich das Prädikat „Sommerfilm“ so sehr verdient hat.


Mi., 7.8. - 21.30 UhrSo., 25.8. - 21.00 UhrMi., 4.9. - 21.15 UhrFr., 20.9. - 19.30 Uhr
L'Apparition - Die Erscheinung
L'Apparition - Die Erscheinung Trailer
Frankreich 2018 | Regie: Xavier Giannoli | 143 min. | mit Vincent Lindon, Galatéa Bellugi, Patrick d'Assumçao | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Früher war Jacques Mayano Kriegsberichterstatter, nun erhält er vom Vatikan den Auftrag, in die französische Provinz zu fahren, um dort herauszufinden, was es mit Annas Marienerscheinungen auf sich hat. Denn Anna ist eine junge Frau, um die sich mehr und mehr Gläubige versammeln. Jacques bleibt als Journalist zunächst äußerst skeptisch, dann aber gerät er zunehmend in den Bannkreis der Frömmigkeit Annas, so sehr, dass auch seine eigene Weltanschauung ins Wanken gerät. Besetzt mit Vincent Lindon, gerät der Film zu einem „Thriller der leisen Art, der dennoch dank seiner interessanten Figuren und komplexen Fragestellungen über weite Strecken zu fesseln vermag“, so jedenfalls Filmkritiker Joachim Kurz.
Do., 8.8. - 19.00 UhrMo., 12.8. - 20.00 UhrSo., 22.9. - 17.30 Uhr
Beach Bum
Beach Bum Trailer
Frankreich, USA 2019 | Regie: Harmony Korine | 95 min. | mit Matthew McConaughey, Snoop Dogg, Isla Fisher | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
So mancher Lohnschreiber hätte es gerne auch so: In einer Gegend wie Florida abhängen, riesige Joints, knappe Bikinis, bunte Klamotten, ein grüner Lamborghini und vor allem den Luxus auszuleben, dass man, wenn einem nichts einfällt, nicht trotzdem schreiben muss. So wie Moondog eben, denn der hat eine super Frau, die ihn gerade darum so liebt, weil er so ist wie er ist. Aber dann kommt sie ums Leben und Moondog muss liefern, das angekündigte ach so tolle Buch. Wenn nicht, kommt er nicht ans Erbe, so will es das Testament seiner Gattin. Und los geht die Suche nach Inspiration. Snoop Dogg ist mit dabei. Wenn der einem nicht helfen kann.

Mi., 14.8. - 21.30 UhrFr., 30.8. - 19.30 UhrFr., 20.9. - 21.15 Uhr
Kinderkino: Die geheimnisvolle Minusch (ab 6)
Kinderkino: Die geheimnisvolle Minusch (ab 6) Trailer
Niederlande 2001 | Regie: Vincent Bal | 86 min. | deutsche Fassung.
Frau Minusch beherrscht die Katzensprache, hat am liebsten rohen Fisch und man findet sie oft auf den Bäumen und Dächern der kleinen Stadt Killendoorn. Kein Wunder, denn eigentlich ist sie eine Katze, die durch einen merkwürdigen Zufall zum Menschen wurde. Eines Tages lernt sie den schüchternen Journalisten Tibbe kennen, der ganz verzweifelt ist, denn er muss unbedingt über etwas Aufregendes berichten, um nicht gefeuert zu werden. Minusch schlägt ihm sogleich einen Handel vor: Gegen Unterkunft und täglich frischen Fisch wird er von ihr mit allen Informationen für seine Zeitungsartikel versorgt – denn schließlich pflegt sie zu ihren ehemaligen Artgenossen die besten Beziehungen und erfährt nachts auf den Dächern die spektakulärsten Neuigkeiten... Der Film ist nach dem gleichnamigen Kinderbuchklassiker der „niederländischen Astrid Lindgren“ Annie M. G. Schmidt entstanden.

Am Samstag, 17.8. können alle, die sich vorher angemeldet haben (E-Mail: kiki@karlstorkino.de, bitte spätestens bis Freitagmittag), nach der Vorstellung beim Malen & Basteln mitmachen.

Sa., 17.8. - 15.00 UhrSo., 18.8. - 15.00 Uhr
Ramen Teh - Ramen Shop
Ramen Teh - Ramen Shop Trailer
Japan, Frankreich, Singapur 2018 | Regie: Eric Khoo | 90 min. | mit Takumi Saitoh, Seiko Matsuda, Mark Lee, Jeanette Aw, Tsuyoshi Ihara, Tetsuya Bessho, Beatrice Chien | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
„Ramen“ heisst eine japanische Nudelsuppe, ein Gedicht von einem Gericht, wenn man es zu kochen weiß. Masato weiß es, er kocht schon von klein auf, seiner Familie wegen. Als sein Vater plötzlich stirbt, zieht es Masato nach Singapur, einer Metropole für Gourmets, er sucht nach den entfernten Verwandten seiner Mutter, die einst von dorther nach Japan kamen. Zunächst trifft er jedoch eine junge Food-Bloggerin namens Miki. Wer „Tampopo“ zu schätzen wusste, dem wird auch in „Ramen Shop“ das Wasser im Munde zusammen laufen. Ein ungemein köstlicher Film ...

So., 18.8. - 18.00 UhrMi., 4.9. - 19.30 Uhr
Adam und Evelyn
Adam und Evelyn Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Andreas Goldstein | 100 min. | mit Florian Teichtmeister, Anne Kanis, Lena Lauzemis | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Auch 1989 war der Sommer sehr heiß. Auch in der gerade noch DDR. Dort jedenfalls wollen Adam und Evelyn in den Urlaub nach Ungarn. Adam ist Schneider und Fotograf, Evelyn arbeitet als Kellnerin. Adam laufen die Frauen hinterher, Evelyn erwischt ihn in flagranti. Urlaub gibt es trotzdem, nur auf getrennten Wegen. Angekommen, öffnen sich die Grenzen. Evelyn will eigentlich sofort rüber in den Westen, etwas Neues anfangen. Adam zögert, bleibt skeptisch, muss sich entscheiden. Schön verfilmt nach dem Roman von Ingo Schulze. Ein Blick auf die kommende Wende aus der Liegestuhlperspektive.


Fr., 23.8. - 19.30 UhrMi., 28.8. - 19.30 UhrSa., 7.9. - 18.00 UhrSa., 9.11. - 19.00 UhrSo., 10.11. - 17.30 Uhr
Manbiki kazoku | Shoplifters - Familienbande
Manbiki kazoku | Shoplifters - Familienbande Trailer
Japan 2018 | Regie: Hirokazu Kore-eda | 121 min. | mit Lily Franky, Sakura Andô, Mayu Matsuoka | japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
„Shoplifters“ spielt im japanischen Unterschichtmilieu, eigentlich sogar darunter. Dort schlägt sich eine Familie mit Gaunereien und Diebstählen durch den Tag. Doch dann bemerken Vater und Sohn bei ihren Streifzügen ein kleines Kind, hungrig und schmutzig. Es scheint niemandem zu gehören, also nehmen sie es mit. Das ist natürlich in dieser Form nicht erlaubt, aber jetzt haben sie eben einen mehr in ihrer Sippe. Es versteht sich von selbst, dass dies die Behörde auf den Plan ruft. Einer von den wenigen Filmen, die einen ganz besonderen Zauber entfalten. Woran dies liegt? „Weil das Leben zwar nicht perfekt ist, aber dieser Film auf seine ganz eigene Weise einer gebrochenen Vollkommenheit entgegenstrebt“ resümiert etwa der von „Shoplifters“ ziemlich überwältigte Kritiker Joachim Kurz. Bald werden wir es auch sein.

Der Film gewann 2018 in Cannes die Goldene Palme!

Mo., 26.8. - 20.00 UhrSo., 8.9. - 18.00 UhrFr., 13.9. - 19.30 Uhr
Lazzaro felice - Glücklich wie Lazzaro
Lazzaro felice - Glücklich wie Lazzaro Trailer
Italien 2018 | Regie: Alice Rohrwacher | 125 min. | mit Nicoletta Braschi, Adriano Tardioli, Alba Rohrwacher | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Eine herzergreifende Parabel in großen Bildern und einer der wichtigsten Filme 2018: „Inviolata“ bedeutet soviel wie unangetastet. Auf dem gleichnamigen Landgut lebt der unendlich duldsame Lazzaro mit seiner Familie in bitterer Armut. Sie dienen der harten Marquesa Alfonsina de Luna als Tabakbauern. Als der Sohn der Marquesa eines Tages erscheint, freundet er sich mit Lazzaro an, bis es zum Eklat kommt. Die wundersame Wendung in der Mitte des Films ist so überraschend wie beklemmend. Eine meisterhaft erzählte Geschichte über die Unmöglichkeit, wirklich ein guter Mensch zu sein.


Di., 27.8. - 20.00 UhrSa., 31.8. - 19.00 UhrMi., 25.9. - 19.00 Uhr
Gräns - Border
Gräns - Border Trailer
Schweden, Dänemark 2018 | Regie: Ali Abbasi, nach dem gleichnamigen Roman von John Ajvide Lindqvist | 111 min. | mit Eva Melander, Eero Milonoff, Jörgen Thorsson | schwedisches Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 16.
Tina ist um die 40 und arbeitet als Zollbeamtin an einem schwedischen Hafen, an dem die Fähren aus Dänemark anlegen. Sie ist sehr außergewöhnlich, ihr Gesicht hat animalische Züge und sie kann die Gefühle anderer riechen, was sie in ihrem Beruf außerordentlich befähigt. Privat wohnt sie mit einem Kampfhundetrainer zusammen, abgelegen im Wald im Einklang mit der Natur. Doch dann trifft sie auf einen Mann, der ihr in den Gesichtszügen auffallend ähnelt. Von ihm geht eine große Faszination aus und er bringt ihr nahe, dass ihre Gesichter auf eine mythische Dimension ihrer Existenz verweisen. Ali Abbasi gelang mit seinem zweiten Film ein thematisch und stilistisch sehr eigenständiges Werk, das Genre-Grenzen sprengt und 2018 in Cannes mit dem Hauptpreis der Sektion »Un certain regard« ausgezeichnet wurde.

„Als Vorbilder nennt Abbasi den Surrealisten Luis Buñuel und die Feministin Chantal Akerman - beides Pioniere, die den Raum des Erzählbaren im Kino auf ihre Weise erweiterten. Das gelingt auch Ali Abbasi mit Border auf begeisternde Weise.“ (Martina Knoben, Süddeutsche Zeitung)

"Das grandiose Drama verwebt sozialen Realismus, Fantasy und skandinavische Mythologie zu einem zwitterhaften Werk, in dem aktuelle gesellschaftliche Debatten um Identität, Ausgrenzung und Rassismus anklingen. Ein im wahrsten Sinne des Wortes grenzüberschreitender Ausnahmefilm." (Esther Buss, filmdienst)

Mi., 28.8. - 21.30 UhrSa., 21.9. - 17.30 Uhr
Pájaros de verano / Birds of Passage - Das grüne Gold der Wayuu
Pájaros de verano / Birds of Passage - Das grüne Gold der Wayuu Trailer
Kolumbien, Mexiko, Dänemark 2018 | Regie: Cristina Gallego, Ciro Guerra | 125 min. | mit Carmiña Martínez, Natalia Reyes, José Acosta, Jhon Narváez | Wayuu/span./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Kolumbien 1968: Der junge Rapayet verkauft etwas Marihuana an Amerikaner des Friedenskorps. Das Geschäft boomt, seine Wayúu-Familie verdient gut dabei, die Bedürfnisse nordamerikanischer Jugendlicher in Fahrt zu bringen. Bald steigt er zum reichsten Mann der abgelegenen Steppenregion von Guajira auf. Doch der Reichtum ist mit einem hohen Preis verbunden: Ein brutaler Krieg um Macht und Geld bricht aus und setzt nicht nur das Leben des Stammes, sondern auch ihre Kultur und Traditionen aufs Spiel.
Lange bevor der Name Pablo Escobar in aller Munde ist, legte eine Familie des matriarchalisch geprägten Wayúu-Stammes den Grundstein für den Drogenhandel, für den das Land später so berühmt-berüchtigt werden wird. In beeindruckenden und surrealen Bildern erzählen Ciro Guerra und Cristina Gallego eine epische Geschichte, in der die Mythen der Wayuu mit den harten Realitäten des Drogenhandels verwoben werden: „Zugleich ethnologische Chronik und Arthouse-Thriller wie der indigene PATE“, schreibt the Hollywood Reporter über den vielfach preisgekrönten Film.

Ciro Guerra, 1981 in Rio de Oro, Kolumbien, geboren, ist seit 2004 als Filmemacher tätig. Seine Filme wurden auf vielen internationalen Filmfestivals gezeigt, El abrazo de la serpiente (DER SCHAMANE UND DIE SCHLANGE) von 2015 war der erste kolumbianische Film, der für einen Oscar nominiert wurde.

Cristina Gallego, 1978 in Bogotá geboren, absolvierte eine Ausbildung in Marketing und Werbung und studierte an der Filmschule der Universidad Nacional de Colombia. 2001 gründete sie gemeinsam mit Ciro Guerra die Produktionsfilma Ciudad Lunar und war als Produzentin an Guerras Filmen beteiligt. Bei PÁJAROS DE VERANO führte sie erstmals Regie.

So., 1.9. - 18.00 UhrDo., 12.9. - 21.00 Uhr
Yuli
Yuli Trailer
Spanien, Kuba, Großbritannien, Deutschland 2018 | Regie: Icíar Bollaín | 110 min. | mit Carlos Enrique Almirante, Cesar Domínguez, Laura De la Uz, Andrea Doimeadiós, Carlos Acosta, Santiago Alfonso, Yerlín Pérez | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Carlos Acosta ist ein undiszipliniertes Kind, das alles, was es über das Leben weiß, auf den Straßen Havannas gelernt hat. Doch sein Vater Pedro – selbst Sohn einer Mutter, die noch als Sklavin in den kubanischen Zuckerrohrplantagen ausgebeutet wurde – erkennt das außergewöhnliche Talent seines Sohnes, den er nach dem Sohn eines afrikanischen Kriegsgottes nur Yuli nennt: Er kann tanzen wie kein zweiter. Gegen dessen Willen schickt er ihn auf die staatliche Ballettschule und sorgt mit harter Hand dafür, dass Yuli seine Ausbildung beendet. Yuli wird bald zu einem der besten Tänzer seiner Generation, feiert internationale Erfolge und ist der erste dunkelhäutige Romeo am Royal Opera House in London. Doch trotz des Ruhms zehrt das Heimweh an ihm. Als er nach einer schweren Verletzung mit dem Tanzen pausieren muss, kehrt er nach Kuba zurück: Nach all den Jahren der Entbehrung und Einsamkeit lebt Yuli hier erstmals seinen schier unstillbaren Hunger nach Leben aus - und setzt damit seine Karriere aufs Spiel.
YULI, die Verfilmung der Autobiographie des vielfach ausgezeichneten kubanischen Balletttänzers, spielt Carlos Acosta sich selbst in einer Rahmenhandlung, von der aus der Bogen über 40 Jahre seiner Karriere gespannt wird: Der Film wurde in San Sebastian für das beste Drehbuch ausgezeichnet.

Icíar Bollaín, 1967 in Madrid geboren, gab 1983 ihr Schauspieldebüt. 1995 inszenierte sie ihren ersten Spielfilm und wurde in Valladolid mit dem Regie-Nachwuchspreis ausgezeichnet. Ihre bekanntesten Filme sind TAMBIÉN LA LLUVIA (UND DANN DER REGEN) von 2010 und EL OLIVO (DER OLIVENBAUM) von 2016, die beide vielfach preisgekrönt wurden und bei denen sie wie auch in YULI mit ihrem Lebensgefährten, dem Drehbuchautor Paul Laverty, zusammenarbeitete.

Mo., 2.9. - 20.00 UhrSa., 14.9. - 19.00 UhrDo., 26.9. - 19.00 Uhr
Jiang hu er nv - Asche ist reines Weiß - 江湖儿女
Jiang hu er nv - Asche ist reines Weiß - 江湖儿女 Trailer
China, Frankreich, Japan 2018 | Regie: Jia Zhang-Ke | 136 min. | mit Zhao Tao, Liao Fan, Zheng Xu | chinesisches Original mit deutschen Untertiteln.
Jia Zhang-Ke, Regisseur des Meisterwerks von “Touch of Sin”, erzählt als Abschluss einer Trilogie von einer ehemals gefürchteten Gangsterbraut, die nach einem längeren Gefängnisaufenthalt sich wieder auf die Suche nach ihrem Freund, einem lokalen Mafiaboss begibt, dessentwegen sie einst verhaftet wurde. Dabei möchte sie wissen, ob für ihn noch der alte Ehrenkodex gilt, der damals in ihrer Stadt ihre Macht begründete. Es überrascht nicht, dass sich die Zeiten geändert haben und ihr Exfreund von ihr nichts mehr wissen will. Untergliedert in Episoden, die die Zeit von 2001 bis heute schildern, zeichnet Jia Zhang-Ke so bildgewaltig wie kompromisslos ein Bild Chinas als ein Land in unbarmherzigen Wandel.

Di., 3.9. - 20.00 Uhr
Synonymes
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Frankreich, Deutschland, Israel 2019 | Regie: Nadav Lapid | 123 min. | mit Tom Mercier, Louise Chevillotte, Quentin Dolmaire, Uri Hayik | frz./hebr. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Der letzte Goldene Bär ging an einen Film, der auf eigenen Erlebnissen seines Regisseurs beruht. Er handelt von einem jungen Israeli namens Yoav, welcher mittellos nach Paris kommt und dem zunächst ein großes Malheur widerfährt, denn er wird in einem herunter gekommenen Altbau bestohlen, nun ist er hilflos und nackt. Doch er findet Nachbarn, die ihm helfen, sie geben ihm Kleidung und ein Handy. Aber trotzdem ist es für ihn sehr schwer, in der fremden Stadt zurechtzukommen, zudem seine Erinnerungen an daheim ihn quälen. Ein eher leiser Film, der seine Überzeugungskraft aus vielen sorgsam inszenierten Szenen gewinnt, dafür aber umso mehr sich zur Identifikation anbietet.


Do., 5.9. - 19.30 UhrSa., 7.9. - 20.00 UhrMo., 9.9. - 20.00 UhrMi., 11.9. - 21.30 UhrSo., 15.9. - 15.30 UhrMo., 23.9. - 20.00 UhrSo., 6.10. - 19.30 UhrMo., 21.10. - 21.15 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"! Welche Filmperle erwartet unser Publikum?
Angekündigt ist diesmal "das entscheidene Erstlingswerk eines 80jährigen" – wie immer verbunden mit einem Glas Wein.

Referent: Dr. Franz Schneider

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.


Fr., 6.9. - 19.00 Uhr
Le Semeur - Das Mädchen, das lesen konnte
Le Semeur - Das Mädchen, das lesen konnte Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Marine Francen | 98 min. | mit Pauline Burlet, Alban Lenoir, Géraldine Paihas | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
1851 kommt es in Folge des Staatsstreichs Napoleons III. auch in einem kleinen abgelegenen Dorf in der Provence zu einer Verhaftungswelle. Plötzlich werden dort alle Männer interniert, ihr Schicksal ist ungewiss und die Frauen sind auf sich allein gestellt. Ihnen bleibt nichts übrig als selbst die ganze Arbeit auf den Feldern und in den Höfen zu machen. Als diese Situation immer untragbarer wird, beschließen die Frauen, den ersten Mann, der sich zu ihnen ins Dorf verliert, bei sich aufzunehmen. Es kommt ein Schmied. Die junge Violette kann als einzige im Dorf lesen und schreiben. Ihr obliegt es über den Umweg der Literatur sich dem Mann in ihren Absichten zu eröffnen. Eine besondere Geschichte, die zu einem raffinierten Film wird.
Do., 12.9. - 19.00 UhrSo., 22.9. - 20.15 UhrDo., 26.9. - 21.15 Uhr
Russisch Dok: Igor Morozov - Gorod M / Stadt M
Russisch Dok: Igor Morozov - Gorod M / Stadt M
Russland 2012 | Regie: Igor Morozov | 46 min. | Dokfilm | russ. Original mit englischen Untertiteln.
Magnitogorsk entstand ab 1929 im Rahmen des ersten Fünfjahres-Planes. Durch das Prisma der eigenen Kindheitserlebnisse zeigt der Autor die Geschichte seiner Heimatstadt, und erzählt davon, wie in der «Traumstadt» ein Märchen wahr gemacht wurde. Alle Viertel der ziemlich jungen Stadt sind erhalten geblieben, und mit dem Überqueren der Straße kann man in eine völlig andere architektonisch-räumliche Dimension gelangen, und manchmal scheint es, dass es ein «Übergang in eine andere Zeit» ist.


Vorfilm:
«Prizrak Evropy / Der Geist Europas»
RU 2007, 27 min, OmeU



Einheitspreis: 2,50 €

So., 15.9. - 18.00 Uhr
WoAndersKino@GalerieArabeske: Exterior/Night
WoAndersKino@GalerieArabeske: Exterior/Night Trailer
Ägypten, Vereinigte Arab. Emirate 2018 | Regie: Ahmad Abdalla | 98 min. | mit Karim Kassem, Sherif El Desouky, Mona Hala | arabisches Original mit englischen Untertiteln.
Der aufstrebende junge Regisseur Moe steckt in einer existentiellen Krise – sein Film ist unterfinanziert, seine Freunde werden verhaftet und seine Herzensprojekte lassen sich nicht realisieren. Eine Taxifahrt durch Kairo wird für ihn zum Augenöffner und er lernt eine andere Seite der Stadt kennen. Mit im Auto sitzend: Der Taxifahrer Mostafa und die Prostituierte Toutou. Innerhalb weniger Szenen sind die Hauptthemen des Films etabliert. Bunte Lichter, Seitenstraßen und ein Zwischenstopp beim Imbiss - auf einer verwirrenden Irrfahrt durch die Stadt verhandelt der Film das moderne und traditionelle Kairo, politische Miss- und Machtverhältnisse, Unterdrückung der Frauen sowie den westlichen Einfluss auf die Stadt am Nil.

Exterior/Night ist der sechste Langspielfilm des 39-jährigen Ahmad Abdalla, der sich im Laufe der letzten Jahre zu einem der wichtigsten Regisseure Ägyptens entwickelt hat.


Veranstaltungsort:

Kulturzentrum Galerie Arabeske
Dossenheimer Landstraße 69
69121 Heidelberg

Eintritt: 5€


Veranstaltungspartner:
Freunde Arabischer Kunst und Kultur e.V.

Kooperationspartner:
alfilm - Arabisches Filmfestival in Berlin

Fr., 20.9. - 19.30 Uhr
Kinderkino: Von Fabelwesen und anderen Tieren – Filme von Christina Schindler (ab 5)
Kinderkino: Von Fabelwesen und anderen Tieren – Filme von Christina Schindler (ab 5)
Deutschland 1988-2001 | Regie: Christina Schindler | 55 min. | Animationsfilme.
Fünf kurze Trickfilme von Christina Schindler.

Als ein Rabe vom Himmel stürzt, beschließen alle anderen fortan zu Fuß zu gehen, weil Fliegen zu gefährlich ist. Eines Tages entdeckt jedoch ein Raben-Kind wozu die Flügel gut sind... (Aus-Flug). Dann geht es ins Reich der Träume, wo manchmal seltsame Dinge passieren. Da sitzt ein Rind im Baum und kaut Spaghetti, ein Schaf zählt Wölfe, um einschlafen zu können und ein Fisch springt aus der Dose und beginnt zu angeln (Nachts sind alle Katzen bunt).Danach begeben sich drei Pelzgesellen mit einem Papierschiffchen im Rinnstein auf große Fahrt. Mit Schnelligkeit und Erfindergeist schaffen sie es, dem Verkehr ebenso zu entkommen wie dem achtlos weggeworfenen Abfall (Rinnsteinpiraten). Schließlich fragt ein Junge seinen Vater, wo eigentlich die Vögel im Winter sind. Auf dessen Antwort „Na, im Süden, das sind doch Zugvögel“ überlegt er wie Vogelfamilien wohl verreisen und was sie im Süden so alles machen (Zugvögel). Zuletzt stellen einige Chamäleons fest, dass sich eines von ihnen anders verhält und auch seine Farbe nicht seiner Umgebung anpassen kann. Als ein Unglück passiert, wird es von den anderen gejagt... (Anders-Artig).


"Christina Schindlers Filme atmen keine Hektik, besitzen keine unnötige und künstlich inszenierte Spannung. Sie laden den Betrachter zum genauen Hinsehen ein, sie machen Spaß sie nicht nur einmal, sondern mehrfach anzusehen und immer wieder Neues zu entdecken. In allen ihren Filmen spielt das 'Augenzwinkern', das 'Doppelbödige' eine Rolle, die Umkehrung von Festgelegtem, das charmant Umstürzlerische und auch das kleine Chaos." (Friedemann Schuchardt)

Sa., 21.9. - 15.00 UhrSo., 22.9. - 15.00 Uhr
Yves' Versprechen
Yves' Versprechen Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Melanie Gärtner | 79 min. | Dokfilm | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Yves sitzt in Spanien fest. Es geht weder vorwärts noch rückwärts. Vor acht Jahren ist er in Kamerun aufgebrochen, um in Europa ein neues Leben zu beginnen. Seitdem hat die Familie nichts von ihm gehört. Die Filmemacherin Melanie Gärtner nimmt Videobotschaften von Yves auf, reist damit nach Kamerun und trifft dort seine Familie: Doch bei all der Erleichterung über das Lebenszeichen von Yves werden Erwartungen artikuliert, schließlich hat Yves es ins gelobte Europa geschafft. Die Familienmitglieder nehmen nun ihrerseits Videobriefe für Yves auf. In den Augen seiner Familie kann nur er ihr Leben zum Besseren wenden. Er darf nicht scheitern, sonst ist seine Rückkehr ausgeschlossen.

Im Anschluß Filmgespräch mit der Regisseurin Melanie Gärtner und Sigrid Zweygart-Pérez, Kirchenbezirksbeauftragte für Flucht und Migration.


Di., 24.9. - 19.30 Uhr
Once Upon a Time ... in Hollywood
Once Upon a Time ... in Hollywood Trailer
USA 2019 | Regie: Quentin Tarantino | 161 min. | mit Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Margot Robbie | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
“Hey, Du bist Rick Superstar Dalton, vergiss das nie”, bekommt er noch zugerufen, als er zum Dreh geht. Aber er war es höchstens, früher als Westernheld. Doch Western will so langsam keiner mehr sehen, also muss er sich umorientieren, was ihm schwer fällt. Wer ihn übrigens aufmunterte, war sein bester Freund, sein quasi Ex-Stuntman. Nicht einfach so alles im Hollywood der late 60ties, zumal da noch ein polnischer Regisseur mit seiner hochattraktiven Frau auftaucht, und dann noch diese Nachbarn, diese Kommune mit ihrem bösartig freundlichen Anführer. Filmfreunde wissen, um was es geht, der wahre Superstar Quentin Tarantino erzählt davon unglaublich locker.


Fr., 27.9. - 19.30 UhrSa., 28.9. - 19.30 UhrMo., 30.9. - 19.30 UhrFr., 11.10. - 20.00 UhrSa., 26.10. - 19.00 UhrSo., 3.11. - 19.30 UhrDi., 5.11. - 20.00 UhrMo., 30.12. - 20.00 UhrSo., 12.1. - 19.30 UhrMo., 24.2. - 20.30 UhrSo., 1.3. - 19.30 Uhr
WoAndersKino@HageButze: Push - Für das Grundrecht auf Wohnen
WoAndersKino@HageButze: Push - Für das Grundrecht auf Wohnen Trailer
Schweden 2019 | Regie: Fredrik Gertten | 92 min. | Dokfilm | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Wer bestimmt Mietpreise? Wer kann es sich heute noch leisten in Städten zu leben? Und wem gehört eigentlich die Stadt?
Der Regisseur Fredrik Gertten sucht Antworten auf diese Fragen. Sein aktueller Dokumentarfilm begleitet die UN-Sonderberichterstatterin Leilani Farha auf einer Reise in verschiedene Städte der Welt, um dort herauszufinden, wer aus der Stadt gepusht wird und warum.

Mit dieser Veranstaltung ist das WoAndersKino zu Gast bei seinen zukünftigen Nachbarn - den Hausprojekten konvisionär, HageButze und Raumkante. Hier geht es nicht nur um gute Nachbarschaft, sondern auch um politische Fragen beim Thema Wohnen.

Im Anschluss an den Film lädt die Raumkante ein, sich gemeinsam vor Ort mit diesen Fragen auseinanderzusetzen und Antworten zu diskutieren.

Veranstaltungsort:

Hagebutze/Rabatz
Rheinstraße 4, 69126 HD

Eintritt frei


Veranstaltungspartner:
Raumkante e.V., konvisionär und HageButze

Fr., 27.9. - 19.30 Uhr
Am Rande Europas (Film und Vortrag)
Am Rande Europas (Film und Vortrag)
Regie: Omar Barkal, Donata Hasselmann, Sascha Kellermann | 35 min. | Dokfilm | arabisch/kurdisches Original mit deutschen Untertiteln.
Einladung zu Film und Vortrag
am Dienstag, den 01. Oktober um 19 Uhr

Das 2016 geschlossene EU-Türkei-Abkommen ist das größte und folgenreichste Migrationsabkommen der EU. Für Deutschland, Hauptinitiator des Abkommens, hat es sich bewährt: In Deutschland kommen kaum noch Geflüchtete an, obwohl die Zahl der Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, immer weiter steigt. In der Dokumentation „Am Rande Europas" beschreiben Geflüchtete die Konsequenzen des EU-Türkei-Abkommens. Auf eindringliche Weise berichten sie, wie das Abkommen schon weit vor den europäischen Grenzen seine Wirkung entfaltet. Sie gewähren einen Blick in die Lager auf den griechischen Inseln, in denen zehntausende Geflüchtete seit Abschluss des EU-Türkei-Abkommens festgehalten werden und zu denen Medien der Zugang verwehrt wird.

Der Abend soll eine rechtliche und politische Einordnung der aktuellen europäischen und deutschen Migrationspolitik geben und den Zeugnissen der Menschen, die diese Politik betrifft, Gehör verschaffen.

Vor dem Film gibt Catharina Ziebritzki (Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Equal Rights Beyond Borders) eine kurze Einführung zu den Hintergründen des EU-Türkei-Deals.
Im Anschluss an den Film findet eine Gesprächsrunde mit Ali Soltani, Wassim Omar und Catharina Ziebritzki im Klub K statt, Moderation: Mara Kunz (Seebrücke Heidelberg).

Eine Veranstaltung der Seebrücke Heidelberg, des Karlstorkinos/Medienforum Heidelberg und des Karlstorbahnhofs.

Der Eintritt ist frei.

Über Spenden für Equal Rights Beyond Borders freuen sich die Veranstalter*innen.




Di., 1.10. - 19.00 Uhr
La promesse de l’aube - Frühes Versprechen
La promesse de l’aube - Frühes Versprechen Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Eric Barbier | 131 min. | mit Charlotte Gainsbourg, Pierre Niney, Jean-Pierre Darroussin | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
„Manche Leute würden lieber sterben als nachdenken. Und sie tun es auch.“ - Romain Gary, eigentlich Roman Kacew (1914-1980), galt als Wunderkind. Geboren in Vilnius in eine jüdische Familie, zog er 1928 mit seiner Mutter nach Nizza, wurde im Zweiten Weltkrieg Pilot auf Seiten der französischen Widerstandskämpfer und später Diplomat, schrieb Romane und Drehbücher. In zweiter Ehe war er mit Jean Seberg verheiratet. Eric Barbiers Verfilmung betont, wie sehr Romain Garys schillernde Persönlichkeit Folge einer sehr intensiven Mutter-Sohn-Beziehung war. Die Mutter galt als sehr eigenwillig und charismatisch, Charlotte Gainsbourg erfüllt sie mit Leben, Pierre Niney spielt ebenso mit Hingabe ihren Sohn – sehr bewegendes großes Kino.


“Charlotte Gainsbourg und Pierre Niney: Herausragend!” Le Parisien

“Die verrückte Liebe einer erhabenen Mutter” Paris Match

“Eine ausgezeichnete Romanadaption” Studio Cinema Live

“FRÜHES VERSPRECHEN ist die atemberaubend schöne Verfilmung des autobiografischen Romans von Romain Gary – doch sie ist viel mehr. Das Werk von Regisseur Eric Barbier ist zart und gewalttätig, lustig und traurig, intim und öffentlich. Mehr Emotion, mehr Nähe geht kaum noch.” NWZ

“Von innerem Feuer verzehrt bis zum Wahnsinn (…) läuft Pierre Niney zur Hochform auf.” WELT

Mi., 2.10. - 19.00 UhrSa., 12.10. - 20.30 UhrSo., 27.10. - 11.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"! Welche Filmperle erwartet diesmal unser Publikum?
Angekündigt ist 'ein denkwürdiger „Pasodoble” Tanz als Symbol der Vereinigung und der Uneinigkeit … am Höhepunkt des Filmes' – wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein.

Referent: Juan Bris

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.


Fr., 4.10. - 19.00 Uhr
Kinderkino: Timetrip - Der Fluch der Wikingerhexe (ab 9)
Kinderkino: Timetrip - Der Fluch der Wikingerhexe (ab 9) Trailer
Dänemark 2009 | Regie: Mogens Hagedorn Christiansen | 93 min. | mit Jonas Wandschneider, Clara Maria Bahamondes, Jakob Cedergren | deutsche Fassung.
Valdemar und seine jüngere Schwester Sille sollen ein paar Tage allein zuhause bleiben. Alles könnte ganz entspannt sein, doch Valdemar muss sich unbedingt das neue Auto des Vaters „ausborgen“ und richtet dabei einen Schaden an, der sich nur für viel Geld beheben lässt. Die Eltern dürfen auf keinen Fall etwas merken, also muss Valdemar nicht nur das Geld auftreiben, der Wagen muss auch repariert sein, bevor sie zurückkommen. Als er bei einem Klassenausflug den Physiker Benedict kennen lernt, scheint sein Problem schon fast gelöst, denn Benedict verspricht dem Jungen eine hohe Belohnung, wenn er für ihn in die Vergangenheit reist und ein wichtiges Relikt findet. Ehe Valdemar weiß was passiert, ist er schon im 10. Jahrhundert angekommen, zur Zeit der Wikinger in Dänemark. Doch so einfach ist es nicht, die Aufgabe zu erfüllen. Alle Versuche scheitern, bis Sille heimlich mit in die Vergangenheit reist...

Sa., 5.10. - 15.00 UhrSo., 6.10. - 15.00 Uhr
sounds and silence - Unterwegs mit Manfred Eicher
sounds and silence - Unterwegs mit Manfred Eicher Trailer
Schweiz 2009 | Regie: Peter Guyer und Norbert Wiedmer | 90 min. | Dokfilm | mit Manfred Eicher & Arvo Pärt, Anouar Brahem, Eleni Karaindrou, Dino Saluzzi, Anja Lechner, Gianluigi Trovesi, Nik Bärtsch, Marilyn Mazur, Jan Garbarek, Kim Kashkashian | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Er hat mehr als 1000 Schallplatten und CDs produziert. Doch die Hektik des Geschäftslebens scheint keine Spuren in seinem Gesicht zu hinterlassen. Manfred Eicher ist der Poet unter den Plattenfirmeninhabern. Die Schweizer Peter Guyer und Norbert Wiedmer haben ihm und seinen Musikern eine meditative Dokumentation gewidmet – einfühlsam und genau, hochmusikalisch und ganz auf die Kraft der Bilder bauend.
„Edition of Comtemporary Music“, kurz „ECM“ heißt das Label, das Manfred Eicher 1969 gründete. Unter den Liebhabern von Künstlern aus dem Grenzbereich zwischen Klassik und Jazz hat ECM einen hervorragenden Klang. Aber auch wer mit dem Kürzel bislang nichts anzufangen wusste, hat die große Chance, in diesem Film Musiker kennenzulernen, die ihn weiter beschäftigen werden. Sounds and Silence stellt Künstler vor, deren musikalische Experimente nicht abschrecken, sondern anlocken. Wer sich unter zeitgenössischer Musik vor allem wilden Free Jazz, schräge Geräuschkulissen oder disharmonische „Neue Musik“ vorstellte, wird eines Besseren belehrt. Manfred Eicher hat nur solche Aufnahmen produziert, die er selbst gerne hören wollte. Kein schlechtes Kriterium für ein Label, das sich ganz einer Musik verschreibt, für die man sich Muße nehmen muss.
Den Klang „zum Leuchten“ bringen – so umschreibt Manfred Eicher einmal sein Anliegen.
So wie die Musik ein stummer Dialog ist, so sind es auch die Großaufnahmen und Schnitte. Mit zu den eindringlichsten Szenen gehören die, wenn zwei Musiker über ihre Instrumente miteinander kommunizieren. Die Cellistin Anja Lechner und der Bandoneonspieler Dino Soluzzi etwa oder Anouar Brahem, Virtuose auf dem Oud, einer Kurzhalslaute aus dem Mittelmeerraum, ebenfalls im Duo mit einem Bandoneonisten. Da ist es wieder, was Manfred Eicher so liebt: das Leuchten des Klangs – und der Augen.

In Kooperation mit Enjoy Jazz

So., 6.10. - 11.00 UhrMo., 28.10. - 21.00 Uhr
Russisch Dok: Elena Laskari - Portret pod mukhoi / «beschwipstes» Porträt
Russisch Dok: Elena Laskari - Portret pod mukhoi / «beschwipstes» Porträt
Russland 2008 | Regie: Elena Laskari | 56 min. | Dokfilm | russ. Original mit englischen Untertiteln.
Kurze Novellen aus dem Leben des Leningrader Undergrund-Poeten Oleg Grigoryev. Sein Schicksal, wie auch seine Gedichte – Gestaltwandler, bei dem Gut und Böse unter der Maske des jeweils Anderen existieren – sind in seinen berühmten Büchern mit Gedichten für Kinder „Sonderlinge“, „Wachstumsvitamin“ u.a. veröffentlicht. Seine Poesie zeichnet sich durch Aufrichtigkeit und kindliche Unmittelbarkeit aus, auch wenn des Dichters Schicksal tragisch war.


Einheitspreis: 2,50 €

So., 6.10. - 18.00 Uhr
Good Night, and Good Luck.
Good Night, and Good Luck. Trailer
USA 2005 | Regie: George Clooney | 93 min. | mit David Strathairn, George Clooney, Patricia Clarkson | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
USA 1953, Höhepunkt der sogenannten Mc Carthy-Ära: Edward R. Murrow nimmt im politischen Fernsehmagazin „See It Now“ den Kampf gegen die Machenschaften des Senators Joseph McCarthy und dem von ihm geleiteten Ausschuss auf. Ein Ausschuss, dem es darum ging, kommunistische Verschwörungen innerhalb staatlicher Organe aufzudecken und dabei immer wieder gegen Bürgerrechte und die Demokratie verstieß.

Einführung:
Lisa Wieser, Journalistin und Autorin aus Heidelberg

In Kooperation mit der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) Rhein-Neckar.




Mo., 7.10. - 19.00 Uhr
Berlin Rebel High School (Film und Diskussion)
Berlin Rebel High School (Film und Diskussion) Trailer
Deutschland 2016 | Regie: Alexander Kleider | 92 min. | Dokfilm.
Die „Schule für Erwachsenenbildung“ (SFE) im Berliner Bergmannkiez ist ein Ort, an dem junge Menschen einen Schulabschluss absolvieren können – Menschen, die im herkömmlichen Schulsystem durch das Raster gefallen sind. Organisiert als selbstverwalteter Verein und mit einer Pädagogik, die in der Freiheit des Individuums ihre zentrale Stärke entwickelt, ist die SFE ein Ort, der einem leistungsorientierten Zeitgeist trotzt und gerade dadurch besticht.

Im Anschluß Filmgespräch mit dem Regisseur Alexander Kleider.
Moderation: Dr. Klemens Ketelhut, Heidelberg School of Education, Begleitforschung Inklusion


In Kooperation mit der Heidelberg School of Education und der Deutschen Schulakademie.

Die Heidelberg School of Education (HSE) ist eine gemeinsame hochschulübergreifende Einrichtung von Universität Heidelberg und Pädagogischer Hochschule Heidelberg. Sie wird im Rahmen der »Qualitätsoffensive Lehrerbildung« im Projekt heiEDUCATION2.1 von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.





Mi., 9.10. - 18.30 Uhr
WoAndersKino@Fandango: Factotum
WoAndersKino@Fandango: Factotum Trailer
Norwegen, USA, Deutschland, Frankreich, Italien 2005 | Regie: Bent Hamer, nach dem gleichnamigen Roman von Charles Bukowski | 94 min. | mit Matt Dillon, Lili Taylor, Marisa Tomei | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Henry „Hank“ Chinaski will sich nicht so recht in die Gesellschaft fügen. Stumpfsinnige Jobs, in denen er ständig gefeuert wird, machen ihm das Leben schwer und so hängt er lieber in Bars herum und betrinkt sich. Das tut er nicht selten gemeinsam mit seinen Liebschaften, die ihm ebenso wenig Halt geben. Das einzige Glück findet er im Schreiben von Kurzgeschichten, für die sich bislang leider kein Verlag interessiert hat. So steht er immer wieder vor dem Nichts und findet nicht mal mehr bei den Eltern Unterschlupf. Bis sich doch ein Verlag meldet…
Schauplatz für das Drama um das fiktionale Alter-Ego von Charles Bukowski ist die Eckkneipe Fandango in Rohrbach.

Veranstaltungsort:
Fandango
Herrenwiesenstraße 2/1

Eintritt frei

Veranstaltungspartner: Fandango

Fr., 11.10. - 20.00 Uhr
Wall-E - Der Letzte räumt die Erde auf
Wall-E - Der Letzte räumt die Erde auf Trailer
USA 2008 | Regie: Andrew Stanton | 98 min. | Animationsfilm | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Zum Welttag der seelischen Gesundheit

Motto 2019: Gemeinsam statt einsam-seelisch
gesund zusammenleben

Der computeranimierte Film mit Abenteuergehalt und Details, die über die Zukunft der Menschen und der Erde nachdenken lassen, ist ein Liebesfilm, der zeigt welch kleine Gesten Gefühle ausdrücken und den Menschen einsam machen können oder ihn in der Gemeinschaft kämpfen lassen, um glücklicher zu werden.

Bei dem anschließenden Publikumsgespräch wird das Thema Einsamkeit von vielen Seiten betrachtet: die Einsamkeit und ihre Auswirkungen Jüngerer und Älterer sowie die freiwillig gesuchte Einsamkeit von Menschen.

Mit Untertiteln und Gebärdensprachdolmetscherinnen


Filmeinführung:
Dr. Friederike Böhlen, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, forscht zum Thema Einsamkeit im Alter.

Publikumsgespräch im Anschluss.
Diskussionsgäste:
• Dr. Friederike Böhlen, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
• Dorothea Nett, Mitbegründerin des Buddhistischen Zentrums in Handschuhsheim
• Mario Schmid, Bereichsleitung, arbeitet mit Kindern und Jugendlichen in Krisen- und Notsituationen im Luise-Scheppler-Heim
Moderation:
• Martina Böffert, Uniklinikum Heidelberg, Seelsorge

Der Eintritt ist frei!
(Keine Reservierungen möglich)
Einlass: ab 10.30 Uhr


Organisation und Kontakt:
Heidelberger Selbsthilfebüro, Sabine Popp

So., 13.10. - 11.00 Uhr
Beloved Homeland – Stimmen aus Israel und Palästina (Film & Diskussion)
Beloved Homeland – Stimmen aus Israel und Palästina (Film & Diskussion)
Israel, Palästina, Deutschland 2019 | Regie: Walid Kamar | 44 min. | Dokfilm | hebr./arab. Original mit deutschen Untertiteln.
In diesem Dokumentarfilm kommen unkommentiert Menschen beider Seiten zu Wort. In 18 Kurzinterviews schildern Politiker*innen, Aktivist*innen und Journalist*innen, wie sie den Konflikt erleben. Sie sprechen über Heimat, Identität und ihren Wunsch nach Gerechtigkeit, Freiheit und Sicherheit.
So berichtet die palästinensische Journalistin Nour Oudeh vom fremdbestimmten Leben der Palästinenser*innen und von der ungewollten, aber fortschreitenden Ein-Staatenrealität. Der Politiker Dan Meridor hingegen, selbst Teil der israelischen Gründergeneration, beschreibt den Staat Israel als Erfüllung eines Traumes, als Erfolgsgeschichte. Dennoch sieht auch er in der sich immer weiter intensivierenden Kontrolle der palästinensischen Gebiete eine existentielle Bedrohung – für Israel.

Der Film wurde von der Heinrich Böll Stiftung produziert, die Stimmen kommen von Partner*innen der Stiftung.

Anschließende Diskussion mit:

• Kerstin Müller, ehem. Staatsministerin im Auswärtigen Amt und ehemalige Leiterin des Büros der Heinrich-Böll-Stiftung in Tel Aviv

• Claude Weinber, ehem. Leiter der Büros der Heinrich-Böll-Stiftung in Brüssel und in Tel Aviv

In Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg und Bund.

Der Eintritt ist frei!
(Keine Reservierungen möglich)




Di., 15.10. - 19.30 Uhr
WoAndersKino@Begegnungsjurte: Nanouk
WoAndersKino@Begegnungsjurte: Nanouk Trailer
Frankreich, Deutschland, Bulgarien 2018 | Regie: Milko Lazarov | 96 min. | mit Mikhail Aprosimov, Feodosia Ivanova, Sergei Egorov | jakutisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Mongolische Jurten bilden traditionell den sozialen und spirituellen Mittelpunkt darin lebender Familien. Sie sind optimal an die klimatischen Verhältnisse anpasst und schützen ihre Bewohner*innen vor eisiger Kälte. Sollte dieser Oktober ein kalter werden, kann die Begegnungsjurte des Mehrgenerationenhauses Heidelberg zeigen, was sie kann. Nanouk ist ein bildgewaltiger Film über ein altes, in der Eiswüste Jakutiens lebendes Ehepaar. Ihre Kinder haben die lebensfeindliche Umgebung verlassen, die Tochter hat sogar den Kontakt abgebrochen. Inmitten einer sich verändernden Umwelt durch Klimawandel und Entfremdung, kämpft das Paar um die Bewahrung längst vergessener Traditionen ihrer Kultur.
So kalt wie im Film wird es wohl in Heidelberg nicht werden, dennoch empfehlen wir gegebenenfalls warme Kleidung zu tragen und warme Decken mitzubringen. Die Begegnungsjurte ist nicht beheizt. Kuschelig werden kann sie aber allemal.

Veranstaltungsort:
Auf dem Gelände des Kindergartens Pusteblume
Freiburger Straße 2a

Eintritt: 5 Euro

Veranstaltungspartner: Mehrgenerationenhaus

Fr., 18.10. - 19.30 Uhr
Kinderkino: Die drei Räuber (ab 6)
Kinderkino: Die drei Räuber (ab 6) Trailer
Deutschland 2007 | Regie: Hayo Freitag | 80 min. | deutsche Fassung.
Ganz allein sitzt die kleine Tiffany in einer Kutsche, die auf dem Weg zum Kinderhaus ihrer bösen Tante ist, wo Tiffany fortan leben soll. Unterwegs im dunklen Wald überfallen drei furchterregende Räuber auf Beutezug die Kutsche. Sehr zum Entzücken von Tiffany, die ihre Chance ergreift der bösen Tante zu entkommen. Sogleich versichert sie den Räubern, dass sie die Tochter eines reichen Maharadschas ist, der einen Haufen Lösegeld zahlen wird, um sein Kind zurückzubekommen. Die Räuber nehmen Tiffany mit in ihre Höhle und während sie vergeblich auf die Lösegeldzahlung warten, zeigt ihnen Tiffany wozu all die schönen Dinge gut sind, die sich von den Beutezügen im Räuberzuhause angesammelt haben... DIE DREI RÄUBER sind nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Tomi Ungerer entstanden. Im Film ist er auch in der Rolle des Erzählers zu hören.
Am Samstag, 19.10. können alle, die sich vorher angemeldet haben (E-Mail: kiki@karlstorkino.de, bitte spätestens bis Freitagmittag), nach der Vorstellung beim Malen & Basteln mitmachen.

Sa., 19.10. - 15.00 UhrSo., 20.10. - 15.00 Uhr
Die Bergkatze (Vortrag und Film)
Die Bergkatze (Vortrag und Film) Trailer
Deutschland 1921 | Regie: Ernst Lubitsch | 85 min. | Stummfilm | mit Pola Negri, Victor Janson, Paul Heidemann, Wilhelm Diegelmann.
Eine Groteske: Alexis, Leutnant und Verführer wird auf dem Marsch zu einer Festung von Räubertochter Rischka ausgeraubt. So gedemütigt nimmt Alexis mit seinen Soldaten den Kampf auf. Aber in ihm ist längst die Leidenschaft erwacht und in Rischka ebenso. Doch natürlich leben ein Leutnant und eine Räubertochter in zwei verschiedenen Welten. Nicht nur weil Ernst Lubitsch dabei dem Militär gegenüber frech wurde, wurde seine Bergkatze zunächst ein Misserfolg. Heute aber gilt er gerade seiner technischen Innovationen und stilistischer Originalität wegen als Klassiker des frühen deutschen Stummfilms. Zudem darf laut gelacht werden.


18.30 Uhr Vortrag "Derb, schnell, modern – Ernst Lubitschs Militärsatire und Gender-Komödie 'Die Bergkatze'" von Claudia Dillmann (Direktorin i.R. Filmmuseum Frankfurt)

19.30 Uhr Filmvorführung mit musikalischer Livebegleitung durch Tilo Augsten (Pianist, Leipzig)

Im Rahmen der Vortragsreihe "Komik ohne Worte - Zur Geschichte und Typologie des Slapstickfilms".

In Kooperation mit dem ZEGK - Zentrum für Europäische Kunstgeschichte der Uni Heidelberg.

Der Besuch des Vortrags ist kostenlos.
Eintrittspreise Filmvorführung:
8,50€ (normal)
7,50€ (ermäßigt)
6,00€ (Studierende)

Do., 24.10. - 18.30 Uhr
Terminator 2 - Judgement Day
Terminator 2 - Judgement Day Trailer
USA, Frankreich 1991 | Regie: James Cameron | 137 min. | mit Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Edward Furlong | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
„Hasta la vista, baby!“ Zum Kinostart des neuesten Terminator-Films DARK FATE, der als direktes Sequel zu Terminator 2 gilt, zeigen wir einen der absoluten Meilensteine der Filmgeschichte – vor allem in technischer Hinsicht – und einen der berühmtesten Actionfilme. Sogar ein Peter Sloterdijk dachte über ihn nach. Wir freuen uns auf Arnold Schwarzenegger in seinem Kampf als T-800 für das Gute gegen den bösen T-1000.

Fr., 25.10. - 19.30 UhrFr., 1.11. - 21.00 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Original mit deutschen Untertiteln.
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

Eintrittspreis: 5 Euro

So., 27.10. - 20.00 Uhr
Gwoemul - The Host
Gwoemul - The Host Trailer
Südkorea 2006 | Regie: Bong Joon-ho | 120 min. | mit Kang-ho Song, Hee-Bong Byun, Hae-il Park | koreanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Zu Halloween beginnt der studentische Filmclub das neue Semester mit einem ambitionierten Meisterwerk über ein schleimiges Monster, das Seoul überfällt und junge Mädchen frisst. Die Bevölkerung ist in Aufruhr, die Wissenschaftl steht vor einem Rätsel, das Militär rüstet auf. Doch im Fokus von „The Host“ steht eine seltsame Familie.

Ungeheuerlich gut kombiniert der dritte Kinofilm des diesjährigen Gewinners der Goldenen Palme, Bong Joon-Ho („Parasite“), subtile Politsatire mit der Ästhetik des klassischen Monster-Horrors.

Mit einer Einführung von Thomas Kremer und anschließendem Filmgespräch.

Sonderpreis für Studierende: 3,50 €

Mit freundlicher Unterstützung des StuRa - Studierendenrat der Uni Heidelberg.


Di., 29.10. - 19.30 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 70 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 70 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2018/2019 | ca. 120 min. | Kurzfilme.
Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns gezeigt! Immer bunt, immer wild!

Mi., 30.10. - 19.30 Uhr
Erinnerung und Solidarität (Film und Gespräch)
Erinnerung und Solidarität (Film und Gespräch)
Der Mannheimer Fotograf Luigi Toscano porträtiert Holocaust-Überlebende. Sein Projekt „Gegen das Vergessen“ war schon in New York, Washington DC, Kiew und Berlin zu sehen. Im Frühjahr 2019 wurde die öffentliche Ausstellung jedoch in Wien mehrfach beschädigt und mit rechten Symbolen und Parolen beschmiert.
Aus diesem Anlass diskutieren Luigi Toscano, der Wiener Ausstellungs-Initiator Peter Schwarz vom psychosozialen Zentrum ESRA, Nermina Mumic von der Muslimischen Jugend Österreich, der Fachreferent für Antisemitismus im Staatsministerium Baden-Württemberg Jan Wysocki und Romani Rose vom Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma über Erinnerungskultur und Solidarität in Zeiten des Rechtsrucks in Europa. Zum Einstieg wird eine Filmdokumentation gezeigt.

Der Eintritt ist frei!
(Keine Reservierungen möglich)

In Kooperation mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma.

Do., 31.10. - 19.00 Uhr
Midsommar
Midsommar Trailer
USA 2019 | Regie: Ari Aster | 147 min. | mit Florence Pugh, Jack Reynor, Will Poulter, William Jackson Harper, Vilhelm Blomgren | engl./schwed. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Bereits mit seinem Debüt „Hereditary” hat Ari Aster sein Genie für den Horror bewiesen. Nun wird es mit „Midsommar“ noch gruseliger: Obwohl ihre Beziehung ordentlich kriselt beschließt ein Pärchen aus den USA, ganz weit rauf nach Schweden zu fahren, wo in einem kleinen Dorf „Midsommar“ gefeiert wird, und das nur alle 90 Jahre! Von den Gebräuchen dort haben die beiden keine Ahnung, sie merken nur schnell, mit den Leuten ist etwas nicht so ganz in Ordnung. So werden sie als Fremde bald zu Opfern so ganz besonderer Rituale. Nebenbei: Es gibt eine Director’s Cut Version 171 Min. Es möge der Tag kommen, vielleicht in 90 Jahren?

Do., 31.10. - 20.00 UhrSa., 2.11. - 21.00 UhrMo., 4.11. - 20.00 UhrMi., 20.11. - 21.00 Uhr
Kinderkino: Das Geheimnis des Magiers (ab 7)
Kinderkino: Das Geheimnis des Magiers (ab 7) Trailer
Niederlande 2010 | Regie: Joram Lürsen | 90 min. | mit Thor Braun, Theo Maassen, Java Siegertsz, Chantal Jantzen | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Seit Ben mit seiner Familie im Varieté war, träumt er davon Zauberer zu werden. Besonders fasziniert ihn, wie der Magier nach Belieben Leute verschwinden und wieder auftauchen lässt. Das möchte er unbedingt auch können. Bens Vater, der arbeitslos ist und auch für sich eine neue Beschäftigung sucht, findet einen Illusionisten, der sie unterrichtet. Gemeinsam mit seiner Freundin Sylvie und seinem Vater führt Ben die erlernten Tricks zunächst einem kleinen Publikum vor, erfreut sich aber bald zunehmender Beliebtheit. Als sie wieder einen Auftritt haben und Sylvie bei der Vorführung des Verschwindetricks tatsächlich einfach weg ist und das auch so bleibt, bekommen sie nicht nur mit dem Publikum Ärger... DAS GEHEIMNIS DES MAGIERS gehört zu den vielfach ausgezeichneten Publikumslieblingen des niederländischen Kinos. Von Regisseur Joram Lürsen war im KiKi auch ALFIE, DER KLEINE WERWOLF zu sehen.

Sa., 2.11. - 15.00 UhrSo., 3.11. - 15.00 Uhr
Grâce à Dieu - Gelobt sei Gott
Grâce à Dieu - Gelobt sei Gott Trailer
Frankreich 2019 | Regie: François Ozon | 137 min. | mit Melvil Poupaud, Denis Ménochet, Swann Arlaud | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Alexandre ist ein noch junger Mann mit Frau und Kindern, der ein normales Leben führt. Als Junge ist er von einem Priester sexuell missbraucht worden, aber er denkt, das sei für ihn heute kein Thema mehr. Das ändert sich schlagartig, als er erfährt, dass dieser Priester immer noch im Amt ist und immer noch Kontakt zu Jungen hat. Entschlossen, dem Einhalt zu gebieten, findet er Männer, denen früher ähnliches widerfuhr. Natürlich hat die katholische Kirche wenig Interesse an der Aufklärung, betont, es sei Gott sei Dank alles verjährt. Der Film bezieht sich auf die Vorwürfe gegenüber dem Lyoner Priester Bernard Preyat, dem Missbrauch in 80 Fällen vorgeworfen wurde. Ozon nähert sich dem hochaktuellen und brisanten Thema behutsam an, dafür gelingt ihm eine sehr präzise Schilderung der Problematik.
Sa., 2.11. - 18.30 UhrDo., 7.11. - 19.00 UhrSo., 24.11. - 13.00 Uhr
Mia aioniotita kai mia mera - Die Ewigkeit und ein Tag
Mia aioniotita kai mia mera - Die Ewigkeit und ein Tag Trailer
Griechenland, Italien, Frankreich 1998 | Regie: Theo Angelopoulos / Musik: Eleni Karaindrou | 137 min. | mit Bruno Ganz, Isabelle Renauld, Fabrizio Bentivoglio | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Es ist der letzte Tag im Leben des Poeten Alexander aus Saloniki – der letzte Tag vor der Ewigkeit, die der Krebskranke in einem Krankenhaus verbringen soll und dann… wer weiß wo? Alexander, gespielt von Bruno Ganz, nutzt diesen Tag, um Abschied zu nehmen: von seiner Tochter, seiner bereits verstorbenen Frau, seiner Mutter und dem Leben, das er kannte. Dabei begegnet er einem einen albanischen Flüchtlingsjungen. Alexander begreift, dass auch er auf der Flucht war: Nicht vor anderen, vor sich selbst. Gemeinsam verbringen sie einen Tag mit Musik, Tanz und Dichtung – und der Frage, wo eigentlich die Zeit geblieben ist.

Die Filme des großen griechischen Filmschöpfers Theo Angelopoulos waren und sind Legenden. Mit seinen eigenwilligen, mythischen, philosophischen Filmen prägt er seit Jahrzehnten das europäische Filmschaffen wie kaum ein anderer. Angelopoulos ist vielleicht der letzte große Europäer der siebten Kunst. Er zeigt im 1998 mit der Palme d'Or Cannes ausgezeichneten „Die Ewigkeit und ein Tag“ sanft und melancholisch das Verrinnen der Zeit. Die Grenzen zwischen Zeit und Ort, Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen und machen Platz für die letzte und ungewisseste Grenze, das Ende des Lebens. Angelopoulos hinterfragt die Funktion des Künstlers und Poeten, auch die des Filmemachers im Angesicht dieser Vergänglichkeit.

Vervollkommnet wird der Film durch die von Eleni Karaindrou komponierte Filmmusik. Ihre klagenden, manchmal volksliedhaften Melodien greifen die nachdenkliche, melancholische Stimmung in Angelopoulos‘ Bildern auf und vermitteln dem Zuschauer ein Gefühl von Leere und Sehnsucht nach vergangenen Zeiten.

In Kooperation mit Enjoy Jazz

So., 3.11. - 11.00 Uhr
Dobro pozhalovat v Enurmino - Herzlich willkommen in Enurmino
Dobro pozhalovat v Enurmino - Herzlich willkommen in Enurmino
Russland 2008 | Regie: Aleksei Vakhrushev | 60 min. | Dokfilm | russ. Original mit englischen Untertiteln.
Mehr als 6000 km von der russischen Hauptstadt entfernt. Ein Blick genügt, und du weißt, du bist an der Peripherie. Hier leben nur indigene Nordlichter: Chukchen und Inuit. Wie und wovon leben diese Menschen? An der Küste der Chukchensee auf der Meeresenge steht die kleine Chukchensiedlung Enurmino. Dort wurde zweieinhalb Monate lang gedreht.

Aleksei Vakhrushev
*2. Februar 1969 in Anadyr, Chukotka. Nationalität Inuit. Ab 1986 Studium am Kulturinstitut des Fernen Ostens, Abt. Schauspiel. Ab 1991 Studium am VGIK, Abt. Regie bei Viktor Lisakovich. Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Ethnologischen und Anthropologischen Institutes der Russischen Akademie der Wissenschaften sowie ständiger Autor des Video-Journals «National Geographic». Mitglied der Union der Filmschaffenden und der Regie-Gilde Russlands. Der Autor, Regisseur, Produzent lebt in Moskau.


Einheitspreis: 2,50 €

So., 3.11. - 18.00 Uhr
Heimatkunde
Heimatkunde Trailer
Deutschland 2007 | Regie: Susanne Müller, Andreas Coerper | 94 min. | Dokfilm | mit Martin Sonneborn.
Martin Sonneborn ist Mitglied der Titanic, dem einst legendären Satiremagazin. Aber er ist auch Parteivorsitzender von „Die Partei“. Diese wollte auch 2009 die Bundestagswahl gewinnen, Ziel: die endgültige Teilung Deutschlands. Darum wanderte zwecks Feldforschung Martin Sonneborn 250km um Berlin herum, bekanntlich ehemaliges DDR-Gelände. Kompromissloser Dokumentarfilm in bester Titanic-Tradition und historisch bedeutendes Zeitdokument! „Allein wegen dieses Films hat sich der Fall der Mauer schon gelohnt“ erkennt die "Cinema" und Kim Jong-Il donnert: „Ein scheißpoetischer Film!“

„Die knapp anderthalb Stunden Heimatkunde sind formvollendet, über jeden Zweifel erhaben und könnten ewig weitergehen; schlicht: treffender und unprätentiöser kann ein Zeitdokument nicht sein.“
(Jakob Stählin: "Status quo vadis" in: Schnitt)

Sa., 9.11. - 17.15 UhrSo., 10.11. - 19.30 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt Trailer
Original mit deutschen Untertiteln.
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

Eintrittspreis: 5 Euro

Sa., 9.11. - 21.00 Uhr
Familie Brasch
Familie Brasch Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Annekatrin Hendel | 103 min. | Dokfilm | mit Marion Brasch, Katharina Thalbach, Christoph Hein, Florian Havemann, Bettina Wegner | FSK: 6.
Sie wurden auch die Manns der DDR genannt. Die Familie, die Horst und Gerda Brasch gründeten, brachte Thomas, Peter, Klaus und Marion hervor. Vor allem Thomas sollte jeder kennen, da Filmregisseur, Theaterautor und Dichter, an dem sich der Konflikt des Systems mit seinen Künstlern exemplarisch vollzog. Nur Marion lebt aber noch, ist Schriftstellerin und bildet in Annekatrin Hendels Dokumentarfilm die Hauptansprechpartnerin, zu der sich viele weitere Zeitgenossen gesellen, vor allem aus dem Bekanntenkreis von Bruder Thomas. Eine Film gewordene Familiengeschichte, spannend und äußerst informativ.

So., 10.11. - 11.00 UhrSo., 24.11. - 11.00 Uhr
Der Funktionär
Der Funktionär Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Andreas Goldstein | 72 min. | Dokfilm | FSK: 6.
Klaus Gysi war einer der führenden Kulturpolitiker der DDR. 1912 geboren, war er zwei Jahre alt, als der Erste Weltkrieg begann. Als er sechs war, brach das Kaiserreich zusammen. Mit 15 sah er vor dem Fenster der elterlichen Wohnung einen erschossenen Arbeiter auf der Straße liegen. Er trat dem kommunistischen Jungendverband bei, später der kommunistischen Partei. Bis 1945 lebte er illegal in Berlin. Dann machte er im sozialistischen Deutschland Karriere, Abstürze inbegriffen. Er war Verlagsleiter, Kulturminister, Botschafter, Staatssekretär für Kirchenfragen. Ein Meister der Gesten und des geschickten Taktierens im sozialistischen Apparat. 1988, kurz vor dem Ende der DDR, entließ ihn die Partei aus dem Staatsdienst. 1999 starb er.

Knapp 20 Jahren nach seinem Tod hat sein Sohn Andreas Goldstein („Adam und Evelyn“, 2018) einen sehr persönlichen Film über den Vater gedreht – über einen Mann, den er als Junge nur in Momentaufnahmen erlebt hat und der auch noch für den erwachsenen Sohn voller Widersprüche bleibt. Sein Film ist ein (auto-)biographischer Essay mit einer Fülle von Fotos, Archivmaterial aus dem DDR-Fernsehen und Aufnahmen aus Ostberlin. Er erzählt nicht nur eine private Geschichte, sondern zielt auch auf eine neue Betrachtung jenes Staates, aus dem der Regisseur selbst stammt. „Die Not, diese Geschichten zu erzählen, erwächst nicht aus der Vergangenheit, sondern aus der Gegenwart“, erklärt Goldstein. „Heute werden die Konflikte der DDR dramatisiert und durchweg auf den Gegensatz von Freiheitswillen und Repression reduziert. Sie bilden dabei weniger die DDR ab, als vielmehr eine Gegenwart, die sich selbst legitimieren muss und nun in diesen Erzählungen als Erlösung erscheinen kann.“

So., 10.11. - 13.00 UhrSo., 24.11. - 15.30 Uhr
Uri Avnery – Kämpfer für den Frieden
Uri Avnery – Kämpfer für den Frieden
Israel 2002 | Regie: Yair Lev | 75 min. | Dokfilm | hebr. Original mit englischen Untertiteln.
Uri Avnery starb im August 2018 kurz vor seinem 95. Geburtstag. Im Alter von 10 Jahren emigrierte er mit seinen Eltern 1933 von Nazi-Deutschland nach Palästina. Über Jahrzehnte hinweg gehörte er in Israel zu den bedeutendsten Publizisten und Friedensaktivisten. Bereits in den Siebzigerjahren knüpfte er erste Kontakte zur PLO und trat schon sehr früh für einen Palästinenserstaat an der Seite Israels ein. Der Dokumentarfilm des israelischen Regisseurs Yair Lev zeichnet ein vielfältiges Porträt über Avnerys Leben als streitbaren Journalisten, unangepassten Politiker – er war viele Jahre Mitglied des israelischen Parlaments – und unermüdlichen Friedenskämpfer. Der Film bewegt sich zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Avnery als öffentliche Person und der Psychologie seiner inneren Welt. Somit wird er zu einem besonderen Dokument über eine der wichtigsten Stimmen für einen gerechten Frieden zwischen Israelis und Palästinensern.


Mit anschließendem Filmgespräch.

In Kooperation mit der Palästina/Nahost-Initiative und dem Palmyra Verlag (Nahostarchiv Heidelberg), der in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum feiert.

Mo., 11.11. - 20.00 Uhr
Blade Runner - The Final Cut
Blade Runner - The Final Cut Trailer
USA 1982/2007 | Regie: Ridley Scott | 117 min. | mit Harrison Ford, Rutger Hauer, Sean Young, Daryl Hannah | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
"Los Angeles, November 2019" - Der studentische Filmclub präsentiert den Science Fiction Klassiker der Gegenwart: Der „Blade Runner“, ein Spezialdetektiv, sucht nach vier künstlichen Menschen, die er unschädlich machen soll, da sie eine Gefahr für das System werden. Aber als er mit ihnen Kontakt aufnimmt, beginnt er langsam, deren humane Qualitäten zu lieben. Es kommt zu einem großen Konflikt... BLADE RUNNER ist wegen vieler Spezialeffekte filmhistorisch bedeutsam und fasziniert darüber hinaus durch seine konsequent futuristische Atmosphäre.


Mit Einführung von Carsten Placke und anschließendem Filmgespräch.

Sonderpreis für Studierende: 3,50 €

Mit freundlicher Unterstützung des StuRa - Studierendenrat der Uni Heidelberg.


Di., 12.11. - 19.30 Uhr
The Reports On Sarah & Saleem - Der Fall Sarah & Saleem
The Reports On Sarah & Saleem - Der Fall Sarah & Saleem Trailer
Palästina 2018 | Regie: Muayad Alayan | 127 min. | mit Maisa Abd Elhadi, Mohammad Eid, Kamel El Basha | arab./hebr./engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Der Spielfilm des palästinensischen Regisseurs Muayad Alayan ist inspiriert von realen Begebenheiten: Die Israelin Sarah und der Palästinenser Saleem müssen ihre Liebe verheimlichen, da beide verheiratet sind und sich politisch, religiös sowie geografisch auf verschiedenen Seiten der geteilten Stadt Jerusalem befinden. Doch schließlich wird ihre Beziehung entdeckt und weitet sich zu einer politischen Affäre aus, bei der sich Sarah entscheiden muss, auf welcher Seite sie steht. Ein klassischer Stoff eingebettet inmitten des israelisch-palästinensischen Konflikts und erzählt als intimes Drama, das zum packenden Polit-Thriller wird.

Mit anschließendem Filmgespräch.

In Kooperation mit der Palästina/Nahost-Initiative und dem Palmyra Verlag (Nahostarchiv Heidelberg), der in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum feiert.

Mi., 13.11. - 20.00 Uhr
Gospod postoi, imeto i' e Petrunija - Gott existiert, ihr Name ist Petrunya
Gospod postoi, imeto i' e Petrunija - Gott existiert, ihr Name ist Petrunya Trailer
Mazedonien, Frankreich, Belgien, Slowenien, Kroatien 2019 | Regie: Teona Strugar Mitevska | 100 min. | mit Zorica Nusheva, Labina Mitevska, Stefan Vujisic | mazed. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Es ist wirklich passiert: Bei einer der traditionellen Prozessionen am 19. Januar gelang es ausgerechnet einer Frau, das dabei in den Fluss geworfene Holzkreuz zu ergattern, ein in den Augen der orthodoxen Kirche schwerer Verstoss, da dies nur Männern vorbehalten ist. Zudem verweigerte die Frau die Herausgabe. Dies ist der wahre Anlass für Petrunyas Geschichte, die 32 Jahre alt und ohne Arbeit ebenso spontan in den Fluss springt, das Kreuz nicht mehr herausrückt, damit für große Aufregung sorgt und dank dem Engagement einer TV-Journalistin dies zum Anlass einer Diskussion über die Gleichberechtigung macht.

Wurde nicht nur bei der Berlinale bereits vielfach ausgezeichnet.

LUX-FILMPREIS GEWINNER 2019

Mit dem LUX-Filmpreis werden seit 2007 Filme ausgezeichnet, die die Herausforderungen der heutigen europäischen Gesellschaft widerspiegeln. Die Auszeichnung soll dazu dienen, europäische Filme einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und eine gesellschaftliche Debatte über Werte und soziale Themen in Europa anzuregen. Der Preis wurde am 27. November vom Europäischen Parlament vergeben.

Do., 14.11. - 19.15 UhrFr., 15.11. - 19.30 UhrMo., 18.11. - 19.30 UhrDi., 19.11. - 19.30 UhrMi., 20.11. - 19.00 UhrDo., 26.12. - 13.15 UhrSa., 8.2. - 17.30 UhrSo., 16.2. - 17.15 Uhr
Wind aus dem Osten 风从东方来 Feng cong dongfang lai
Wind aus dem Osten 风从东方来 Feng cong dongfang lai
China, Koproduktion mit der UdSSR 1959 | Regie: Jefim Dsigan, Gan Xuewei | 95 min. | mit Tian Fang, Ivan Dmitrjev, Cui Wei, Sergej Godsi, Viktoria Radunskaja, Inna Kondratjewa | chin. Original mit deutschen Untertiteln.
Den Chinesen Wang Demin und den Russen Matveev verbindet eine langjährige Freundschaft, die in Studententagen in Moskau ihren Ursprung genommen hat. Die beiden Ingenieure arbeiten gemeinsam an der Baustelle eines Wasserkraftwerks in China und sehen sich aufgrund des andauernden Regens mit steigendem Wasserstand und drohendem Hochwasser konfrontiert. Gleichzeitig sind ihre erwachsenen Kinder in den Gewässern um die Baustelle verschollen… Diese erste und einzige Koproduktion zwischen der VR China und der Sowjetunion entstand zu einem Zeitpunkt als die bilateralen Beziehungen bereits stark angespannt waren. Die persönliche Freundschaft der Helden des Films basiert auf ihrer gemeinsamen Ideologie und der Verehrung von Lenin, der sogar einen Auftritt in „Wind aus dem Osten“ bekommt.


Einführung: Dr. Isabel Wolte (Universität Wien)

In Kooperation mit dem Konfuzius-Institut Heidelberg, dem Institut für Sinologie der Universität Heidelberg, Dr. Isabel Wolte (Universität Wien), und dem China Film Archive.

Sa., 16.11. - 13.00 Uhr
The Go Masters 一盘没有下完的棋 Yi pan meiyou xia wan de qi
The Go Masters 一盘没有下完的棋 Yi pan meiyou xia wan de qi
China, Koproduktion mit Japan 1982 | Regie: Sato Junya, Duan Jishun | 130 min. | mit Rentaro Mikuni, Sun Daolin, Huang Zongying, Mayumi Ogawa | chin./jap. Original mit deutschen Untertiteln.
Zwei Freunde, ein chinesischer und ein japanischer Go-Spieler, werden durch die Wirren des Sino-Japanischen Krieges auseinander getrieben, es gelingt ihnen aber letzten Endes zu gegenseitigem Verständnis, zu einer Versöhnung zu kommen. Ein Melodram basierend auf östlicher Philosophie. Diese aufwändige Koproduktion entstand zum 10-jährigen Jubiläum der Normalisierung der Chinesisch-Japanischen Beziehungen und bleibt einzigartig in der so seltenen filmischen Annäherung zwischen diesen beiden Ländern – keine Verschönerung der Tatsachen, aber ein Versuch zur Ausgewogenheit. Eine wahre Seltenheit

Einführung: Dr. Isabel Wolte (Universität Wien)

In Kooperation mit dem Konfuzius-Institut Heidelberg, dem Institut für Sinologie der Universität Heidelberg, Dr. Isabel Wolte (Universität Wien), und dem China Film Archive.

Sa., 16.11. - 15.00 Uhr
Der Fall der schwarzen Kanone 黑炮事件 Heipao shijian
Der Fall der schwarzen Kanone 黑炮事件 Heipao shijian
China, Koproduktion mit Deutschland 1985 | Regie: Huang Jianxin | 94 min. | mit Liu Zifeng, Gao Ming, Gerhard Olschewski | chin. Original mit deutschen Untertiteln.
Ein deutscher Montageleiter auf einer Großbaustelle in China erlebt ein Fiasko, das auch für seine Auftraggeber Folgen hat, als sein Dolmetscher in Spionage-Verdacht gerät und kaltgestellt wird. Eine in deutsch-chinesischer Gemeinschaftsproduktion entstandene Politsatire, die mit Sarkasmus die Engstirnigkeit von Parteifunktionären und -kadern attackiert. Informativ und unterhaltsam.

Einführung: Dr. Isabel Wolte (Universität Wien)

In Kooperation mit dem Konfuzius-Institut Heidelberg, dem Institut für Sinologie der Universität Heidelberg, Dr. Isabel Wolte (Universität Wien), und dem China Film Archive.

Sa., 16.11. - 18.00 Uhr
Bangzi Melody 村戏 Cunxi
Bangzi Melody  村戏 Cunxi Trailer
China 2017 | Regie: Zheng Dasheng | 100 min. | mit Li Zhibin, Liang Chunzhu, Wang Chunming, Zhang Huijuan, Lyu Aihua, Zhang Yahao, Chen Chen | chin. Original mit englischen Untertiteln.
In den 1980er-Jahren, mit dem Ende der Kulturrevolution, hat China eine umfassende Bodenreform im ländlichen Gebiet begonnen, um das so genannte Haushaltverantwortungssystem einzuführen, das darauf abzielt, die im maoistischen China praktizierte egalitäre Verteilungsmethode zu beenden.
1982, in einem Dorf in Nordchina war der Verrückte des Dorfes Kuisheng lange Zeit für das beste Erdnussfeld verantwortlich. Nach Beginn der Reform wurde sein Land von den Dorfbewohnern begehrt, die versuchten zu beweisen, dass er nicht qualifiziert genug war, um so wertvolles Eigentum zu behalten.
Als das Frühlingsfest näher rückte, bat Parteisekretär Wang alle Dorfbewohner, «Beating Princess», ein klassisches Stück von Hebei Bangzi (traditionelle hölzerne Klöppeloper), zu proben. Onkel Lu, der Leiter der Oper, nominierte seine Tochter Xiaofen für die Rolle der Prinzessin. Xiaofen, verliebt in Shuman, den Sohn von Kuisheng, versuchte ihr Bestes, um die Aufgabe zu erfüllen und alle davon zu überzeugen, dass Kuisheng nicht verrückt war. Die Probe war mit der abschliessenden Verhandlung der Landaufteilung verbunden, die einen grossen Einfluss auf das zukünftige Leben jedes Dorfbewohners haben sollte.
Ist Kuisheng ein Verrückter oder ein Heiliger, ein Opfer oder ein Held?

Der Film wurde in Schwarz-Weiss gedreht und erzählt von der chinesischen Landreform voller persönlicher Leiden, politischem Glücksspiel und historischen Unklarheiten.


Einführung: Dr. Isabel Wolte (Universität Wien)

In Kooperation mit dem Konfuzius-Institut Heidelberg, dem Institut für Sinologie der Universität Heidelberg, Dr. Isabel Wolte (Universität Wien), und dem China Film Archive.

So., 17.11. - 11.00 Uhr
My People, My Country 我和我的祖国 Wo he wo de zuguo
My People, My Country 我和我的祖国 Wo he wo de zuguo Trailer
China 2019 | Regie: Chen Kaige, Guan Hu, Zhang Yibai, Ning Hao, Xu Zheng, Xue Xiaolu, Wen Muye | 154 min. | mit Huang Bo, Ge You, Wang Jing | chin. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Anlässlich des 70. Jahrestages der Gründung der Volksrepublik China erinnern sich 7 erfolgreiche Regisseure in 7 Kurzfilmen an bedeutende Ereignisse in der Geschichte der Volksrepublik - aber nicht die großen Leistungen stehen im Vordergrund, sondern die Beiträge einzelner Bürger, die diese Leistungen Chinas erst möglich machen. Eine neue und einzigartige Sicht auf die Geschichte der letzten 70 Jahre.

Einführung: Dr. Isabel Wolte (Universität Wien)

In Kooperation mit dem Konfuzius-Institut Heidelberg, dem Institut für Sinologie der Universität Heidelberg, Dr. Isabel Wolte (Universität Wien), und dem China Film Archive.

So., 17.11. - 15.00 Uhr
Am anderen Ende der Brücke 芬妮的微笑 Fenny de weixiao
Am anderen Ende der Brücke 芬妮的微笑 Fenny de weixiao
China, Koproduktion mit Österreich 2003 | Regie: Hu Mei | 106 min. | 35mm | Nina Proll, Wang Zhiwen, Erwin Steinhauer, Susi Nicoletti, Julia Stemberger.
Nach einer wahren Geschichte.
Wien im Jahre 1931: Fanny Ebner, Tochter eines Polizei-Ausbilders, begegnet dem chinesischen Polizeibeamten Ma Yunlong, der an einem Trainingskurs in Wien teilnimmt. Die zuerst schüchternen Annäherungen verwandeln sich in eine leidenschaftliche Liebe. Trotz dieser Liebe sind die kulturellen Unterschiede einfach zu groß und scheinen unüberwindbar. Fanny´s Eltern lehnen das Verhältnis ab.
Gegen den Willen der Eltern und den Ratschlag ihrer besten Freundin Annie bricht sie an ihrem 18. Geburtstag nach China auf um Yunlong zu heiraten. Nach einer langen Reise kann sie ihren Geliebten endlich wieder in die Arme schließen.
Auf ihrer Hochzeit wird Fanny bewusst, dass sie in Zukunft mit den kulturellen Diskrepanzen zurechtkommen muss. Das private Glück und das bürgerliche Leben ist jedoch nur von kurzer Dauer. Die politischen Umstände und Streitigkeiten zwischen Yunlong und seinem Chef veranlassen ihn seinen Job aufzugeben und mit seiner Familie aufs Land zu ziehen, wo Fanny in eine Isolation gerät. Die politische Vergangenheit bei den Tchang Kai-Chek Nationalisten holt Yunlong ein. Nachdem Yunglong in ein Straflager deportiert worden ist, muss Fanny hart für das Überleben ihrer Kinder kämpfen.
Selbst nach der Rückkehr Yunlongs ist ihre traute Zweisamkeit nur von kurzer Dauer, denn der Aufstieg der Roten Brigaden hat auch Auswirkungen auf Fannys und Yunlongs Leben. Es scheint, als würde er das Arbeitslager nun endgültig nicht mehr verlassen können. Zur Weihnachtszeit bricht Fanny auf, um ihren Geliebten im Lager zu überraschen. Das Schicksal nimmt eine letzte dramatische Wendung...


Einführung: Dr. Isabel Wolte (Universität Wien)

In Kooperation mit dem Konfuzius-Institut Heidelberg, dem Institut für Sinologie der Universität Heidelberg, Dr. Isabel Wolte (Universität Wien), und dem China Film Archive.

So., 17.11. - 19.00 Uhr
Vox Lux
Vox Lux Trailer
USA 2018 | Regie: Brady Corbet | 114 min. | mit Natalie Portman, Jude Law, Willem Dafoe, Jennifer Ehle, Christopher Abbott, Raffey Cassidy, Stacy Martin | engl. Original mit englischen Untertiteln | FSK: 12.
„Sie wollten eine Show, ich gab sie ihnen“: „Vox Lux“ heißt das sechste Album der Popsängerin Celeste, ein gefallener Superstar. Mit ihm will sie zurück, wo sie früher war, auf den Gipfel des Ruhms. Ihre Karriere begann mit ihrem Auftritt bei einer Gedenkveranstaltung, ihre Schwester schrieb exzellente Songs, sie fand einen ehrgeizigen Manager. Aber sie wurde zum Opfer des Erfolges und ihrer Launen. Mit vielen visuellen Effekten gelingt es Brady Corbet, das Leben der Diva mit der Geschichte der USA der letzten Jahrzehnte zu verbinden. Ein Spektakel von Musikfilm mit einer überragend agierenden Natalie Portman.

Mo., 18.11. - 21.30 UhrSo., 1.12. - 21.00 Uhr
What's Up, Doc?
What's Up, Doc? Trailer
USA 1972 | Regie: Peter Bogdanovich | 94 min. | mit Barbra Streisand, Ryan O'Neal, Madeline Kahn | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Die Verwechslungskomödie um Howard Bannister, der mit seiner Verlobten wegen eines Stipendiums nach San Francisco reist und dann die ziemlich verrückte Judy Maxwell trifft, informiert einen etwa darüber, dass es Kopfschmerztabletten mit Zusatz gibt oder dass es möglich ist, in Räumen mit sehr geringer Höhe zu speisen. Dazu erweist Barbra Streisand sich als absolut vorbildlich verhaltende Fußgängerin. Mehr Gags werden jetzt aber nicht verraten, vielleicht noch die finale Verfolgungsjagd mit dem chinesischen Fischkopf. Da der Film seinerzeit sehr erfolgreich war, bei uns hieß er bekanntlich „Is was Doc?“, dürfte sich die eine oder der andere sofort wieder an ihn erinnern.

18.30 Uhr Vortrag
"Slapstick & Screwball. Von Stöcken, Bällen und anderen komischen Dingen"
von Sulgi Lie (Prof. Medienwissenschaft, Universität Basel)

19.30 Uhr Filmvorführung

Im Rahmen der Vortragsreihe "Komik ohne Worte - Zur Geschichte und Typologie des Slapstickfilms".

In Kooperation mit dem ZEGK - Zentrum für Europäische Kunstgeschichte der Uni Heidelberg.

Der Besuch des Vortrags ist kostenlos.
Eintrittspreise Filmvorführung:
7,50€ (normal)
6,50€ (ermäßigt)
5,00€ (Studierende)

Do., 21.11. - 18.30 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"! Welche Filmperle erwartet unser Publikum?
Angekündigt ist diesmal eine 'Kissenschlacht aus Hollywood' – wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein.


Referent: Volker Doberstein

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.


Fr., 22.11. - 19.00 Uhr
Festivaleröffnung: Head, Heart and Soul
Festivaleröffnung: Head, Heart and Soul Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Ekaterina Eremenko | 56 min. | Dokfilm | dt./engl. Original mit englischen Untertiteln.
Fast jeder denkt, dass er Kunst versteht. Fast niemand glaubt, dass er die theoretische Physik und die moderne Mathematik versteht. Beim Kunstwettbewerb „MATH CREATIONS“ treffen beide Welten aufeinander und beeinflussen sich gegenseitig. Moderne Mathematikvorlesungen, interpretiert von modernen Künstlern. Der Film von Ekaterina Eremenko fasziniert dabei auf zweierlei Weise. Nämlich durch die gezeigten Objekte, gleich aus welcher Fachrichtung und welchem Bereich sie stammen sowie durch die Art und Weise, wie sie durch die jeweiligen Wissenschaftler oder Künstler präsentiert werden. Was sich zunächst als ziemlich absurd liest, entpuppt sich beim Zuschauen als hochspannende Reflexion, die viele eigene Denkvorurteile hinterfragt.

Die Regisseurin Ekaterina Eremenko ist anwesend.

Der Eintritt ist frei (begrenzte Platzanzahl, keine Reservierungen möglich).

Sa., 23.11. - 19.30 Uhr
Erdös 100 Plus
Erdös 100 Plus
USA 1988-2018 | Regie: George Csicsery | 180 min. | 10 Kurz-Dokumentationen | engl. Originalfassung.
Paul Erdös (1913—1996) gilt als einer der berühmtesten Mathematiker des 20. Jahrhunderts, bekannt für seine Arbeiten in der Zahlentheorie und Kombinatorik sowie der „Erdös-Zahl“. Geboren in Budapest als Jude, wurde er später zwar Professor in Jerusalem, pendelte aber unentwegt von Institut zu Institut, um dort mit einer Vielzahl von Kollegen zusammenzuarbeiten, soweit es die Politik seiner Zeit erlaubte. Unendlich darum auch die Liste seiner Veröffentlichungen. Schon porträtiert im Film „N is a Number“, zeigt er sich darüber hinaus in Interviews als bunt schillernde Persönlichkeit und höchst origineller Vertreter seines Fachs.

Einführung: Dr. Felix Günther (TU Berlin)

So., 24.11. - 19.30 Uhr
Hi, A.I. - Love Stories from the Future
Hi, A.I. - Love Stories from the Future Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Isa Willinger | 87 min. | Dokfilm | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll.
AI meint natürlich „Artificial Intelligence“. In Isa Willingers Dokumentarfilm geht es dabei aber eher um „Liebesgeschichten aus der Zukunft“. Genauer handelt ihr Film vom Zusammenleben von Menschen mit Robotern, dargestellt an zwei Beispielen. Eine alte Frau in Tokio erhält von ihrem Sohn einen Roboter als Geschenk, damit sie nicht mehr allein ist. Ein Amerikaner unternimmt mit einer bildhübschen Roboterin eine Fahrt durch Kalifornien. Die Kritik lobte insbesondere, wie vorurteilslos die Regisseurin sich des Themas annimmt, zumal man sich denken kann, dass das Ganze auch eine komische Seite hat.

Einführung: Dr. Kai Polsterer (HITS)

Mo., 25.11. - 19.30 Uhr
WEIT. Die Geschichte von einem Weg um die Welt
WEIT. Die Geschichte von einem Weg um die Welt Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Patrick Allgaier, Gwendolin Weisser | 127 min. | Dokfilm | FSK: ohne Altersbeschränkung.
50.000 Kilometer per Anhalter, über die Ozeane mit dem Schiff und Nachwuchs in Mexiko. „WEIT. Die Geschichte von einem Weg um die Welt“ ist ein bunter und besonders authentischer Film über die außergewöhnliche Reise eines jungen Paares, das in den Osten loszog, um dreieinhalb Jahre später zu dritt aus dem Westen wieder nach Hause zu kehren. Ohne zu fliegen und mit einem kleinen Budget in der Tasche erkunden sie die Welt, stets von Neugierde und Spontanität begleitet.


Der Eintritt ist frei!
(Keine Reservierungen möglich)


Im Rahmen der Public Climate School in der Klimastreikwoche.
In Kooperation mit Students/FridaysForFuture Heidelberg.

Di., 26.11. - 15.00 Uhr
Do You Trust This Computer?
Do You Trust This Computer? Trailer
USA 2018 | Regie: Chris Paine | 78 min. | Dokfilm | engl. Originalfassung.
Welche Rolle wird die Künstliche Intelligenz künftig in unserer Gesellschaft spielen? Kann sie helfen, unsere Probleme zu lösen oder wird sie eher zur Verschlechterung unserer Lebensbedingungen beitragen? Dokumentarfilmer Chris Paine hat keine Scheu, eine so allgemeine Frage jemandem wie Elon Musk zu stellen, aber natürlich nicht nur ihm, sodass ein buntes Panorama von Möglichkeiten herauskommt, in denen auch kritische Anmerkungen nicht fehlen. „Do You Trust This Computer?“ eignet sich darum gut als Einführung in die komplexe Problematik und regt an, sich noch intensiver mit der Materie zu beschäftigen.


Einführung: Prof. Dr. Artur Andrzejak (Universität Heidelberg)

Di., 26.11. - 19.30 Uhr
Autonome Artefakte
Autonome Artefakte
Deutschland, Österreich, Spanien, USA, Schweiz 2019 | Regie: Johannes Kohout & Janek Totaro | 67 min. | Dokfilm | mit Dr. Eduard Kaeser, Prof. Dr. Birgit Beck, Prof. Dr. Eckart Modrow, Daniel Speck, Nagyfi Richárd, Sergi Pieto | dt./engl. Original mit englischen Untertiteln.
Künstliche Intelligenz und humanoide Maschinen, früher ein Thema von Science-Fiction, heute ein wichtiges Forschungsgebiet. Nicht nur philosophisch stellt sich dabei die Frage, nach welchen Kriterien die Maschinen entwickelt werden, die den Menschen optimieren oder gar ersetzen. Was muss eine Maschine leisten und was lieber nicht? Und wie verändert sich dadurch die Wahrnehmung unseres eigenen Körpers? Die Regisseure befragten dazu zahlreiche Experten aus verschiedenen Fachrichtungen. Es entstand ein Dokumentarfilm, der das aktuelle Niveau der Überlegungen gut repräsentiert. Dafür gab es deshalb auch den Publikumspreis beim KI Science Film Festival 2019.

Einführung: Dr. Kai Polsterer (HITS)
Die Regisseure Johannes Kohout und Janek Totaro sind anwesend.

Mi., 27.11. - 19.30 Uhr
But Beautiful
But Beautiful Trailer
Österreich, Deutschland 2019 | Regie: Erwin Wagenhofer | 116 min. | mit Kenny Werner, Barbara und Erich Graf, Shanaz Banu, Kamla Devi, Lucia Pulido, Bunker Roy, Erwin Thoma, Mario Rom, Basanta, Jetsun Pema, Tenzin Gyatso Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Alles wird gut. - So einfach macht es sich der Filmemacher Erwin Wagenhofer nicht. In seinem neuesten Film BUT BEAUTIFUL sucht er das Schöne und Gute und zeigt Menschen, die ganz neue Wege beschreiten. Wie könnte ein gutes, ein gelungenes Leben aussehen? Ist ein „anderes“ Leben überhaupt möglich? Entstanden ist ein Film über Perspektiven ohne Angst, über Verbundenheit in Musik, Natur und Gesellschaft, über Menschen mit unterschiedlichen Ideen aber einem großen gemeinsamen Ziel: eine zukunftsfähige Welt.

Frauen ohne Schulbildung, die Solaranlagen für Dörfer auf der ganzen Welt bauen. Permakultur-Visionäre auf La Palma, die Ödland in neues Grün verwandeln. Ein Förster, der die gesündesten Häuser der Welt entwickelt. Ein geistliches Oberhaupt mit Schalk und essentiellen Botschaften und seine tibetische Schwester mit großem Herz für die Jugend. Ein junges Jazztrio, ein etablierter Pianist, eine beseelte kolumbianische Sängerin, die uns den Klang der Schönheit vermitteln. BUT BEAUTIFUL verbindet sie alle.

Alles wird gut? Alles kann gut werden.


Am 28.11. gilt: 3,50€ Klimaschutz-Sonderpreis


Im Rahmen der Public Climate School in der Klimastreikwoche.

In Kooperation mit Students/FridaysForFuture Heidelberg.

Do., 28.11. - 15.00 Uhr
her
her Trailer
USA 2013 | Regie: Spike Jonze | 126 min. | mit Joaquin Phoenix, Amy Adams, Scarlett Johansson | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
In nicht allzu ferner Zeit wird Theodore, ein junger schöner Mann, der aber in Wahrheit einsam und traurig ist, davon leben, dass er Briefe schreibt – für andere natürlich, denn in dieser Zeit schreibt eigentlich keiner mehr. Eines Tages bekommt dieser Mann ein neues Betriebssystem auf seinen Computer überspielt, und das hat eine ungemein verführerische Frauenstimme – Scarlett Johansson in ihrer zumindest akustisch besten Rolle. Er verliebt sich in diese Stimme, beginnt zu begehren, was dahinter sein könnte. Es bleibt eine Maschine, aber der Zuschauer wird zum mitfühlenden Ohrenzeugen eines der modernsten unter den schönen Liebesfilmen. Bekanntlich durfte Scarlett Johansson, da sie nur zu hören ist, nicht für den Oscar nominiert werden.

Einführung: Dr. Thomas Roß (EML)

Do., 28.11. - 19.30 Uhr
M. C. Escher – Journey Into Infinity
M. C. Escher – Journey Into Infinity Trailer
Niederlande 2018 | Regie: Robin Lutz | 80 min. | Dokfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Treppen, die gleichzeitig aufsteigen und hinabgehen, um sich in einem Kreis zu verbinden. Figuren, die sich in 2D-Schablonen verwandeln, um wieder plastisch zu werden. Paradoxe Landschaften und surreale Stadtszenen. Metamorphosen, in denen sich Vögel zu Fischen und wieder zu Vögeln transformieren – M. C. Eschers Werk fasziniert Millionen von Fans. Der niederländische Grafiker (1898—1972) inspiriert auch heute noch Filmemacher, Maler und Musiker gleichermaßen. Der ihm gewidmete Dokumentarfilm lässt ihn anhand von Briefen, Tagebuchaufzeichnungen, Notizen und Vorträgen selbst zu Wort kommen. Ein faszinierendes Erlebnis und ein Einblick in das Schaffen eines der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts.

Einführung: Prof. Dr.-Ing. Andreas Reuter (HLFF)

Fr., 29.11. - 19.30 Uhr
WoAndersKino@Mark Twain Center: Morris aus Amerika
WoAndersKino@Mark Twain Center: Morris aus Amerika Trailer
USA, Deutschland 2016 | Regie: Chad Hartigan | 90 min. | mit Markees Christmas, Lina Keller, Craig Robinson, Carla Juri | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Das WoAndersKino bringt Kino zu den Menschen in die Stadt und zeigt Filme, die auf spezielle Weise mit dem Veranstaltungsort korrespondieren. Zum Abschluss unserer Reihe haben wir uns einen besonders eindrucksvollen Ort ausgesucht: Im ehemaligen Konferenzraum der US-Kommandantur zeigen wir den Film „Morris aus Amerika“ und machen deutsch-amerikanische Beziehungen in Heidelberg zum Thema des Abends. Vorab stellt Dr. Uwe Wenzel, Leiter des Mark Twain Center, die Historie des Gebäudes vor. Im Anschluss des Films laden wir Sie ein, sich über die eigenen deutsch-amerikanischen Erfahrungen auszutauschen.

ACHTUNG, NEUER TERMIN: FREITAG, 29.11.2019

Veranstaltungsort:
Mark Twain Center, Römerstraße 162

Eintritt frei - Pay what you want

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Mark Twain Center für transatlantische Beziehungen statt.

Fr., 29.11. - 20.00 Uhr
Kinderkino: Morgen, Findus, wird's was geben (ab 5)
Kinderkino: Morgen, Findus, wird's was geben (ab 5) Trailer
Schweden, Deutschland, Dänemark 2005 | Regie: Jorgen Lerdam, Anders Sørensen | 78 min. | deutsche Fassung.
Kurz vor Weihnachten vergnügt sich Findus mit den Kindern beim Schlittenfahren. Dabei hört er zufällig, wie sie sich über den Weihnachtsmann unterhalten. Von dem hat der kleine Kater aber bis jetzt noch nie gehört. Nun fragt er sich natürlich, warum der Weihnachtsmann nicht zu ihm kommt. Pettersson verspricht seinem neugierigen Freund, dass dieses Jahr alles anders sein wird und der Weihnachtsmann auch Findus mit Geschenken besuchen kommt. Nur leider steckt der alte Erfinder selbst derart im Weihnachtsstress, dass er sich gar nicht so um Findus kümmern kann. Vielleicht hilft da eine Weihnachtsmann-Maschine..... Der Film ist nach dem gleichnamigen Buch von Sven Nordqvist entstanden.
Am Samstag, 30.11. können alle, die sich vorher angemeldet haben (E-Mail: kiki@karlstorkino.de, bitte spätestens bis Freitagmittag), nach der Vorstellung beim Malen & Basteln mitmachen.

Sa., 30.11. - 15.00 UhrSo., 1.12. - 15.00 UhrSo., 22.12. - 15.00 Uhr
Between the Folds
Between the Folds Trailer
USA 2008 | Regie: Vanessa Gould | 56 min. | Dokfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Origami versteht sich als genuin japanische Kunst, die vor allem in der Muromachi- und Edo-Zeit ihre Blütephase hatte. Allgemein versteht man darunter, ein Stück Papier oder mehrere Papiere so zu falten, dass etwas entsteht, das einem Kunstwerk gleicht und der Betrachter sich nur noch fragt: Wie ist das möglich? Noch nachdrücklicher stellt man sich die Frage, wenn man Vanessa Goulds preisgekrönten Film gesehen hat, der nicht nur einige herausragende Vertreter der Origami-Kunst porträtiert, sondern sich auch viel Zeit dafür lässt, die zum Teil aberwitzigen Papierkunstwerke auf den Betrachter einwirken zu lassen. Der Film zeigt die Zusammenhänge zwischen Kunst, Mathematik und Wissenschaft auf und ist eine Entdeckungsreise in eine gefaltete Welt.

Einführung: Dr. Lisa Nguyen Quang Do (Google)


Sa., 30.11. - 19.30 Uhr
Russisch Dok: Svetlana Fiodorova «It's not scary» / Vladimir Tyulkin «Obrechionnye vyzhit'/Verdammt zu Überleben»
Russisch Dok: Svetlana Fiodorova «It's not scary» / Vladimir Tyulkin «Obrechionnye vyzhit'/Verdammt zu Überleben»
Russland / Kasachstan 2005-2006 | Regie: Svetlana Fiodorova / Vladimir Tyulkin | 28 + 49 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ne strashno/It's not scary/Es ist nicht schlimm
von Svetlana Fiodorova, RU 2006, 28 min, OmeU

In dieser Romanze wird ein junges Paar einen Tag lang mit der Kamera beobachtet, und scheinbar nebenher ihr Umgang mit der unheilbaren Krankheit Aids thematisiert.

Svetlana Fiodorova
*1983, graduierte 2003 im Bereich Theater an der Staatl. Kunstschule Vitebsk (Belarus) und 2007 Abschluss in Dokfilm-Regie an der Staatl. Universität für Film und TV in Petersburg, ab 2008 Aspirantur am Institut der Künste Petersburg.
____________

Obrechionnye vyzhit'/Verdammt zu Überleben
von Vladimir Tyulkin, KZ 2005, 49 min, OmdtU

Das Problem HIV-Positiver wird von zwei Schwestern erzählt, HIV-positive Ex-Drogenabhängige. Mit der Videokamera besuchen sie Freundinnen und nähern sich deren Problemen.

Vladimir Tyulkin
*1955 in Semipalatinsk. 1982 Abschluss der physischmathematischen Fakultät der Universität Kazakhstan, 1987 das Leningrader Kulturinstitut als «TV-Regisseur», 1993 die Höheren Kurse für Drehbuch und Regie.

Einheitspreis: 2,50 €

So., 1.12. - 17.30 Uhr
Studio 54 – The Documentary
Studio 54 – The Documentary Trailer
USA 2018 | Regie: Matt Tyrnauer | 99 min. | Dokfilm | mit Steve Rubell, Ian Schrager, Liza Minelli, Michael Jackson, Andy Warhol | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Eine Disco ist viel mehr als nur ein Ort, an dem Musik gehört und dazu getanzt wird. Der wohl berühmteste Beweis war das „Studio 54“, das 1979 in New York von zwei jungen Männern namens Ian Schrager und Steve Rubell gegründet wurde und die damit ein unglaubliches Gespür dafür hatten, was ihre Zeit wirklich braucht. Denn ihr Club wurde absolut Kult und Treffpunkt zahlreicher Prominenter, von einer Faszination weit über New York hinaus und Ikone einer gesamten Kultur, die natürlich auch in Deutschland so manche Nachahmer fand. Matt Tyrnauer brachte nun Ian Schrager dazu, über diese Zeit und was danach kam, zu sprechen.

So., 1.12. - 19.00 UhrMi., 4.12. - 21.30 Uhr
Gisaengchung - Parasite (OmdtU)
Gisaengchung - Parasite (OmdtU) Trailer
Südkorea 2019 | Regie: Bong Joon-ho | 132 min. | mit Song Kang Ho, Lee Sun Kyun, Cho Yeo Jeong, Choi Woo Shik, Park So Dam, Lee Jung Eun, Chang Hyae Jin | korean. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Als es einem jungen Mann, der aus einer armen Familie stammt, gelingt, bei einer sehr reichen Familie eine Stelle als Nachhilfelehrer zu bekommen, fasst dieser den Entschluss, dafür zu sorgen, dass nach und nach weitere Familienmitglieder dort arbeiten können. Der Zweck heiligt dabei die Mittel. So sei stark verkürzt die Ausgangssituation beschrieben, aus der sich Parasite zu einer schwarzen Komödie entwickelt, und zwar so überzeugend, dass er nicht nur die Goldene Palme bekam, sondern auch viele Kritiker begeisterte und auch sein Publikum fand. Ein sehr gutes Beispiel für die Attraktivität des derzeitigen Films aus Südkorea, bei uns natürlich in untertitelter Originalsprache.

These are the showtimes for Parasite with GERMAN SUBTITLES. -> Showtimes with ENGLISH SUBTITLES (e.g. 23.3.)

Mo., 2.12. - 20.00 UhrSa., 7.12. - 19.00 UhrMo., 23.12. - 20.00 UhrFr., 27.12. - 19.30 UhrMo., 6.1. - 20.00 UhrFr., 17.1. - 20.30 UhrMo., 3.2. - 20.00 UhrDo., 13.2. - 21.15 UhrDo., 20.2. - 17.00 Uhr // Zusatzvorstellung!So., 1.3. - 14.00 UhrSa., 7.3. - 20.00 UhrSa., 14.3. - 16.30 UhrDi., 17.3. - 21.30 Uhr // entfällt!
The Irishman
The Irishman Trailer
USA 2019 | Regie: Martin Scorsese | 210 min. | mit Robert De Niro, Al Pacino, Jesse Plemons | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Martin Scorseses bildgewaltiges Mafia-Epos handelt von der Lebensgeschichte Frank Sheerans, genannt „The Irishman”. Sie erzählt zunächst davon, wie er als Lastwagenfahrer mit der Mafia in Kontakt gerät und von ihr dann als Auftragskiller angeheuert wird. Dabei wird er im Lauf seiner Karriere als Leibwächter von Jimmy Hoffa angeheuert, einem Gewerkschaftsführer mit sehr guten Mafia Kontakten. Wie die Geschichte des organisierten Verbrechens verläuft, werden aus Freunden irgendwann Feinde und es kommt letztlich zum Showdown zwischen zwei Altstars, dirigiert von einem Altmeister. Etwas für Cineasten mit Sitzfleisch trotz Kugelhagel ringsherum.

Di., 3.12. - 19.30 UhrSo., 8.12. - 19.00 UhrDo., 26.12. - 19.00 UhrMo., 6.1. - 11.00 UhrSo., 16.2. - 19.15 Uhr
Amanda - Mein Leben mit Amanda
Amanda - Mein Leben mit Amanda Trailer
Frankreich 2018 | Regie: Mikhaël Hers | 107 min. | mit Vincent Lacoste, Isaure Multrier, Stacy Martin, Ophélia Kolb, Greta Scacchi | frz. Original mit deutschen Untertiteln.
David ist um die 25, lebt in Paris, lebt flott und ist darum bewusst Single. Es ist Sommer und er radelt entspannt über die Boulevards, manchmal besucht er seine Schwester und deren Tochter. Doch dann kommt seine Schwester ums Leben und es stellt sich die Frage, wer sich nun um die 7jährige Amanda kümmert, die blond und lieb aussieht, aber sehr wohl ihren eigenen Kopf hat. Man kann sich vorstellen, wie sehr sich David nun den Kopf darüber zerbricht, was er machen soll, weil er zugleich begreift, dass es mit seiner Lässigkeit ein Ende haben könnte. Sympathisch leichtfüßig gedreht und mit einer wirklich hinreißend hübschen Amanda!

Do., 5.12. - 19.00 UhrSo., 15.12. - 15.30 UhrMi., 25.12. - 15.00 Uhr
Joker
Joker Trailer
USA, Kanada 2019 | Regie: Todd Phillips | 122 min. | mit Joaquin Phoenix, Robert De Niro, Zazie Beetz | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ein Spektakel, bei dem einem das Lachen vergeht: Arthur Fleck möchte man lieber nicht begegnen, ein psychisch kranker junger Mann voller Neurosen, schiefer Körperhaltung und einem wahrlich höllischen Lachen. Das kultiviert er, denn er möchte raus aus dem Sumpf der völlig verwahrlosten Gotham City, sondern ein beliebter Stand-up-Comedian werden. Aber es will ihm nicht gelingen, die Kette der Demütigungen reißt nicht ab. Und dann hat er eine Knarre und sitzt in der nächtlichen U-Bahn. Zur Zeit einer der erfolgreichsten Filme. Voller höchst einprägsamer Szenen und Rock ’n ’Roll von Garry Glitter, jetzt endlich auch bei uns. Man darf gespannt sein, ob einer von unseren Gästen so lachen kann wie eben Arthur Fleck.

Do., 5.12. - 21.00 UhrSo., 22.12. - 19.00 UhrDi., 31.12. - 20.00 UhrMo., 10.2. - 19.00 UhrDi., 25.2. - 21.15 Uhr
CINEMA AND THE CITY - 15. Bundeskongress der Kommunalen Kinos
CINEMA AND THE CITY - 15. Bundeskongress der Kommunalen Kinos
CINEMA AND THE CITY
15. Bundeskongress der Kommunalen Kinos

6. bis 8. Dezember 2019
Karlstorkino Heidelberg und Cinema Quadrat Mannheim

Wie müsste ein zukunftsfähiges Kino aussehen? Welche Funktion hat es in seiner Umgebung? Durch welche Beschaffenheiten ist diese Funktion bedingt? In Vorträgen, Podien und Workshops stellt der 15. Bundeskongress der Kommunalen Kinos in Heidelberg und Mannheim dazu Modelle namhafter nationaler und internationaler Referent*innen vor und erarbeitet Strategien für das Kommunale Kino der Zukunft.

Das begleitende Filmprogramm richtet sich auch an die Öffentlichkeit und besteht aus aktuellen Restaurierungen der bedeutenden, auf Filmgeschichte spezialisierten nationalen Filmarchiven und wird von deren Vertreter*innen vorgestellt. Begrenzter Kartenverkauf nach Verfügbarkeit, keine Reservierungen!



Fr., 6.12. - 15.00 Uhr
Filmprogramm: Alice Guy-Blaché
Filmprogramm: Alice Guy-Blaché Trailer
• Alice Guy-Blaché
(R: Katja Raganelli, DE 1997, 59 min)
und Kurzfilme von Alice Guy-Blaché:
• La crinoline - Die Maus in der Krinoline (FR 1906, DF, 2 min)
• La fée printemps - Die Frühlingsfee (FR 1906, DF, 4 min)
• Cupid and the Comet - Die Liebe siegt (US 1911, DF, 11 min)

Alice Guy-Blaché war die erste und viele Jahre lang einzige Frau, die im französischen und amerikanischen Kino erfolgreich als Filmemacherin, Autorin und Produzentin arbeitete.
Katja Raganelli, Studentin des ersten Jahrgangs der Hochschule für Fernsehen und Film in München, hat seit den 1970er Jahren in der Filmgeschichtsüberlieferung "vergessenen" Filmemacherinnen nachgespürt und in zahlreichen Dokumentarfilmen zeitgenössische Filmemacherinnen bei der Arbeit porträtiert. Ihr Filmessay über Alice Guy hatte erst 2019 bei den Bonner Stummfilmtagen und im Filmmuseum München seine Kinopremiere.

Vorgestellt von Stefan Drößler (Filmmuseum München)
Zu Gast: Katja Raganelli
Mit musikalischer Begleitung von Daniel Kothenschulte

Im Rahmen des 15. Bundeskongresses der Kommunalen Kinos.

Begrenzter Kartenverkauf nach Verfügbarkeit an der Abendkasse.
Keine Reservierungen!

Fr., 6.12. - 20.00 Uhr
Nie wieder schlafen
Nie wieder schlafen
Deutschland 1992 | Regie: Pia Frankenberg | 92 min. | mit Lisa Kreuzer, Gabriela Herz, Christiane Carstens.
Drei Freundinnen sind zu einer Hochzeitsfeier auf einem Spreedampfer eingeladen. Nach einem Streit geht das Trio vorzeitig an Land und verbringt die nächsten Tage im frisch wiedervereinigten Berlin. Wiederholt sind sie dabei mit Zeugnissen der deutschen Geschichte und mit sehr persönlichen Geständnissen konfrontiert. Lakonisch, in gewitzten Dialogen und mit ungewissem Ausgang inszeniert Pia Frankenberg in ihrem experimentierfreudigen Film weibliche Vorteilsnahmen im Gerangel der Geschlechter.

Vorgestellt von Anke Hahn (Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlin)


Im Rahmen des 15. Bundeskongresses der Kommunalen Kinos.

Begrenzter Kartenverkauf nach Verfügbarkeit an der Abendkasse.
Keine Reservierungen!

Fr., 6.12. - 22.00 Uhr
Der Fussgänger
Der Fussgänger
Deutschland, Schweiz 1972-73 | Regie: Maximilian Schell | 100 min. | mit Gustav Rudolf Sellner, Peter Hall, Maximilian Schell.
Durch einen Boulevardjournalisten wird aufgedeckt, dass der Großindustrielle Giese während der Zeit des Nationalsozialismus ein furchtbares Verbrechen begangen hat. Aus verschiedenen Perspektiven beschreibt der Film, wie sich die einzelnen Charaktere auf den bevorstehenden Prozess vorbereiten.

Maximilian Schell, der im Film den Sohn des Großindustriellen Giese spielt, erhielt für seine Leistung als Filmproduzent den Deutschen Filmpreis 1974 für den Besten programmfüllenden Spielfilm, der Schauspieler Gustav Rudolf Sellner wurde als Bester Darsteller mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet.

Vorgestellt von Ellen Harrington (DFF – Deutsches Filminstitut und Filmmuseum, Frankfurt/Main)


Im Rahmen des 15. Bundeskongresses der Kommunalen Kinos.

Begrenzter Kartenverkauf nach Verfügbarkeit.
Keine Reservierungen!

So., 8.12. - 11.30 Uhr
Surf Film Nacht: Secrets of Desert Point
Surf Film Nacht: Secrets of Desert Point Trailer
USA 2017 | Regie: Ira Opper | 45 min. | engl. Originalfassung.
In den frühen achtziger Jahren entdeckten der junge kalifornische Surfer Bill Heick und seine Freunde auf der abgelegenen Insel Lombok in Indonesien durch Zufall die perfekte Welle. Dieser Spot war wunderschön, jedoch gefährlich und wurde wegen seiner Trockenheit später „Desert Point”genannt. In den folgenden Jahren hielt diese Pionier-Crew von Hardcore-Surfern ihren Schatz fast ein Jahrzehnt lang geheim. Ihre Mission: Desert Point für immer alleine zu surfen.
Doch das Paradies hatte seinen Preis. Monatelanges Zelten am Strand war alles andere als ein idyllisch. Bewaffnete Gangs, gefährliche Tiere, karge Ernährung und der unvermeidliche Lagerkoller brachten die Jungs an ihre Grenzen - doch die Sucht nach der perfekten Welle hielt an und hat die Pioniere und die Tausenden, die gefolgt sind, dazu gebracht, bis heute nach “Desert Point” zurückzukehren.

Gewinner Santa Cruz Surf Film Festival 2017, Berlin Surf Film Festival 2018, Bells Beach Surf Film Festival 2018

Vorfilm:
ZONE FREQUENCY
USA 2019 | Regie: Jack Coleman | 40 min.

Frequencies are energy and energy is what we're all made out of, that's why we're all connected to every living thing, and to each other. ZONE FREQUENCY featuring: Bryce Young, Ryan Burch, Derrick Disney, Ari Browne, Ozzie Wright, Asher Pacey, Robin Kegel, Andy Nieblas, Gavin Beschen, Eric Snortum, and Rangi Ormond.

Einheitspreis: 7,50 €
(Keine Reservierungen möglich.)

Mo., 9.12. - 20.00 Uhr
Lawrence of Arabia - Lawrence von Arabien
Lawrence of Arabia - Lawrence von Arabien Trailer
Großbritannien 1962 | Regie: David Lean | 228 min. | mit Peter O'Toole, Alec Guinness, Anthony Quinn | engl./arab./türk. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Lawrence von Arabien - ein historisches Epos, in dem die Erfahrungen des britischen Offiziers T.E. Lawrence in den Wirren des Ersten Weltkriegs filmisch dargestellt werden. Basierend auf dem autobiografischen Kriegsbericht „Seven Pillars of Wisdom“, zeigt dieses Monumentalwerk den getriebenen Offizier wie er mit Sherif Ali versucht, eine arabische Armee gegen die türkischen Truppen aufzustellen.
Hinzu kommt eine grandiose Kinematographie, die die Essenz der Wüste einfängt und diesen Film zu vielleicht einem der besten aller Zeiten macht.

Am 10.12. präsentiert vom Studentischen Filmclub. Mit Einführung von David Bernardy und anschließendem Filmgespräch. (Sonderpreis für Studierende: 4,50 €)
Mit freundlicher Unterstützung des StuRa - Studierendenrat der Uni Heidelberg.

Di., 10.12. - 19.00 UhrDi., 24.12. - 20.00 Uhr
Ma cosa ci dice il cervello - Sind denn alle durchgedreht?
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Italien 2019 | Regie: Riccardo Milani | 98 min. | mit Paola Cortellesi (Giovanna), Stefano Fresi (Roberto), Emanuele Armani (Edoardo), Teco Celio (Gerard Colasante), Remo Girone, Chiara Luzzi, Claudia Pandolfi | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Giovanna ist eine graue Maus, wie sie im Buche steht: unbeholfen, bescheiden, unauffällig. Selbst ihre 7jährige Tochter hält sie für langweilig. Doch das alles ist Fassade, denn in Wirklichkeit ist Giovanna eine Top-Geheimagentin, die in brisanten internationalen Missionen von Marrakesch bis Moskau im Einsatz ist. Irgendwann merkt Giovanna, dass nicht nur sie selbst, sondern auch ihre besten Freunde im Alltag ständig Schikanen, Arroganz und rüpelhaftem Benehmen ausgesetzt sind. Mit den fast unbegrenzten Mitteln und Tricks einer Geheimagentin versucht sie im Leben ihrer Freunde und in ihrem eigenen wieder Ordnung zu schaffen. Ob das gutgeht?

Nach dem großen Erfolg von Come un gatto in tangenziale/Wie eine Katze auf der Autobahn (Cinema Italia 2018) legt das Team um Regisseur Riccardo Milani und Hauptdarstellerin Paola Cortellesi noch eine Schippe drauf: ihre neueste Komödie ist eine turbulente Mischung aus augenzwinkernder James Bond-Parodie und genauer Beobachtung des italienischen Alltags, was zu urkomischen Situationen führt.

In einem Land, in dem es inzwischen für viele selbstverständlich ist, Gesetze und Regeln zu missachten und darauf sogar stolz zu sein, kann man die Kompetenz der anderen infrage stellen und Zweifel säen, ob Ärzte, Lehrer, Richter usw. überhaupt ihrem Beruf gewachsen sind. Und vor allem sind viele davon überzeugt, alles besser zu wissen und zu können. Dieser Zweifel scheint das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft an den Wurzeln zu unterminieren. Rücksichtslosigkeit geht uns alle an. Mit der Figur, die von Paola Cortellesi dargestellt wird, und ihren Freunden will der Film den Alltag von Italien erzählen: in den Schulen, den Krankenhäusern, den Gerichten und an allen Arbeitsplätzen. Das Ganze mit einem lachenden Auge und einem kritischen und selbstkritischen Blick auf das Land.
Riccardo Milani

Do., 12.12. - 19.30 UhrMo., 16.12. - 21.30 Uhr
Nome Di Donna
Nome Di Donna Trailer
Italien 2018 | Regie: Marco Tullio Giordana | 98 min. | mit Cristiana Capotondi, Michela Cescon, Stefano Scandaletti | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Nina ist alleinerziehende Mutter. Um ihre Finanzen steht es schlecht. Darum sagt sie sofort zu, als ihr ein Job in einem Pflegeheim in der Lombardei angeboten wird und ihre ersten Erfahrungen dort sind überaus positiv. Das ändert sich jedoch, als sie bei einem Gespräch mit ihrem Chef massiv sexuell belästigt wird. Ihren Kolleginnen ist das ebenso passiert, sie weigern sich aber, darüber zu sprechen, weil sie Angst um ihre Stelle haben. Nicht so Nina, sie zeigt ihren Chef an, er empört sich, es kommt zu einer Gerichtsverhandlung. Packend inszeniertes Porträt einer Frau, die sich wehrt, natürlich sehr aktuell.

Fr., 13.12. - 19.30 UhrDi., 17.12. - 21.30 UhrDo., 26.12. - 17.00 UhrSo., 29.12. - 15.00 Uhr
Un giorno all’improvviso - Aus heiterem Himmel
Un giorno all’improvviso - Aus heiterem Himmel Trailer
Italien 2018 | Regie: Ciro D’Emilio | 88 min. | mit Anna Foglietta (Miriam), Giampiero De Concillo (Antonio), Massimo De Matteo (Talentscout), Lorenzo Sarcinelli (Stefano), Giuseppe Cirillo | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Der 17jährige Antonio lebt in einer Kleinstadt in Süditalien, wo es trotz Arbeit schwer fällt, über die Runden zu kommen. Sein Vater Carlo hat die Familie früh verlassen. Nun muss sich Antonio um seine immer noch attraktive, aber psychisch labile Mutter kümmern, die von der Idee besessen ist, Carlo zurückzugewinnen. Doch der will von Frau und Sohn nichts mehr wissen. Zum Glück für Antonio gibt es den Fußball und vor allem die Freunde: Stefano, der Stürmer der Mannschaft und der schlagfertige Peppe. Eines Tages taucht ein Talentscout auf, der Spieler für die Jugendmannschaft von Parma sucht und von Antonio begeistert ist. Doch jeder Traum hat seinen Preis.
Ein junger Mann, der alles tut, damit ihm das Leben eine Chance gibt. Der bewegende und hervorragend gespielte Film im besten Geist des Neorealismus hatte seine Uraufführung beim Festival von Venedig 2018 und wurde für fünf italienische Filmpreise nominiert.

Ich wollte eine kompromisslose und radikale Geschichte erzählen. Das Thema der Vernachlässigung der Jugend in einer Geschichte der Liebe eines Sohns zu seiner Mutter ermöglichte es mir, alles konkreter, sichtbarer und greifbarer zu machen. Das Schwierige dabei war, alle anderen Standpunkte, außer dem des Protagonisten Antonio wegzulassen. Über die Inszenierung und die Fotografie wollte ich diese Idee auf die Spitze treiben, indem die Figuren gegenüber der Umwelt immer im Vordergrund stehen. Zusammen mit Antonio erleben und glauben wir alles, was passiert, und akzeptieren alles was ihm (uns) geschieht, wobei man vergisst, dass keiner alles alleine schaffen kann, ohne dabei schwere Niederlagen zu erleiden. Denn eines Tages kann das Leben plötzlich einfach zurückschlagen.
Ciro D’Emilio

Fr., 13.12. - 21.30 UhrSo., 15.12. - 17.30 Uhr
Una questione privata - Eine private Angelegenheit
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Italien 2017 | Regie: Paolo & Vittorio Taviani. Nach dem gleichnamigen Roman von Beppe Fenoglio | 85 min. | mit Luca Marinelli (Milton), Lorenzo Richelmy (Giorgio), Valentina Bellé (Fulvia), Giulio Beranek, Francesca Agostini, Alessandro Sperduti, Andrea Di Maria | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Paolo und Vittorio Taviani, die beiden großen Protagonisten des europäischen Autorenkinos, kehren in ihrem letzten gemeinsamen Film (Vittorio ist im April 2018 gestorben) noch einmal zurück in die Endphase des Zweiten Weltkriegs. Wie in ihrem Meisterwerk „Die Nacht von San Lorenzo“ erzählen sie eine packende Geschichte von Mut und Widerstand, Freundschaft und Liebe in Kriegszeiten.
Der junge Partisan Milton ist in der nebligen Landschaft des Piemont unterwegs. Er kämpft um seinen Freund Giorgio, gleichzeitig sieht er ihn als Konkurrenten in seiner Leidenschaft für Fulvia, jene junge Frau, die sich längst in den Norden abgesetzt hat, aber in den Träumen der beiden präsent bleibt. Es ist die Zeit der zu Ende gehenden Faschistenherrschaft, verschiedene Widerstandsgruppen kämpfen gegen die deutschen Truppen und die einheimischen Schwarzhemden. Alle haben den Überblick verloren, leben im Nebel einer Zeit, in der niemand sicher sein kann, ob der andere Freund oder Verräter ist.

„In Italien – und nicht nur dort – prägen rechte Populisten derzeit wieder die Politik. Davon, wohin das auch in ihrem Land geführt hat, haben die Gebrüder Paolo und Vittorio Taviani in Filmen erzählt, die das europäische Autorenkino mitgeprägt haben, allen voran in La notte di San Lorenzo. Was schleichend sich etablierte, endete im Faschismus und im Zweiten Weltkrieg. Höchste Zeit, sich zu besinnen. Es ist, als wollten die beiden daran erinnern, wenn sie in Una questione privata noch einmal in die Zeit des Widerstands gegen die Faschisten blenden. Sie tun es auf der Basis des 1963 erschienenen autobiografischen Romans von Beppe Fenoglio, der seinerseits zu Italiens Schlüsselwerken gehört. In einprägsamen Bildern und einem unaufgeregten Rhythmus zeigen Paolo und Vittorio Taviani, dass am Ende die Liebe und die Freundschaft zählen. Gleichzeitig führen sie vor Augen, wie das Gedankengut der Populisten in die Irre führt. Eine der verrücktesten Figuren im Film ist ein todgeweihter Gefangener, der in den Bergen mit einem Schlagzeug-Singsang durchdreht.“
Walter Ruggle

Sa., 14.12. - 17.30 UhrMi., 18.12. - 19.30 Uhr
Una storia senza nome - Eine Geschichte ohne Namen
Una storia senza nome - Eine Geschichte ohne Namen Trailer
Italien 2018 | Regie: Roberto Andò | 110 min. | mit Micaela Ramazzotti (Valeria Tramonti), Alessandro Gassman (Alessandro Pes), Jerzy Skolimowski (Regisseur), Laura Morante (Valerias Mutter), Renato Carpentieri (Alberto Rak), Antonio Catania, Gaetano Bruno | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Valeria ist Sekretärin eines Filmproduzenten. Niemand weiß, dass sie heimlich für ihren Geliebten, den gut bezahlten Filmautor Alessandro, dessen Drehbücher schreibt. Aktuell ist Alessandro in Not, weil eine neue Filmproduktion am Start ist und immer noch das Drehbuch fehlt. Da erhält Valeria ein Geschenk von einem Unbekannten: den Plot eines Films. Die Handlung ist jedoch gefährlich, die „Geschichte ohne Namen“ dreht sich um den mysteriösen Raub eines berühmten Gemäldes von Caravaggio 1969 aus einer Kirche in Palermo, in den die Mafia verwickelt war. Sobald publik wird, dass dieser Stoff verfilmt werden soll, überschlagen sich die Ereignisse, und Valeria findet sich in einer ganz ungewohnten Rolle wieder…
Der neue Film von Roberto Andò („Viva la libertà“) ist ein unterhaltsamer Mystery-Thriller mit mehrfach doppeltem Boden, der zudem mit einer absoluten Star-Besetzung aufwartet, darunter als Gast der polnische Regie-Altmeister Jerzy Skolimowski.

Ich wollte in einer Zeit, in der das Kino zerbrechlich und unbedeutend scheint, eine Geschichte erzählen, die sich um einen Film und um seine mysteriöse Verbindung mit der Realität dreht. Ich hatte Lust, zu einem leichten Ton und zu Themen, die mir wichtig sind, zurückzufinden: die Faszination der Täuschung, die versteckten Gefühle, die auf den geeigneten Moment warten, um hervorzutreten, die Missverständnisse, die das Leben plötzlich entgleisen lassen und seine komische und unvorhergesehene Seite zum Vorschein bringen. Wenn man mich fragt, ob mein Film eine Komödie ist, antworte ich mit einem Satz von Billy Wilder: "Wenn ich einen Film mache, ordne ich ihn nie in eine Gattung ein, sondern warte auf die Vorpremiere: lacht das Publikum viel, sage ich, dass es eine Komödie ist, andernfalls sage ich, es handele sich um einen ernsten Film oder um einen Film noir.".
Roberto Andò

Sa., 14.12. - 19.30 UhrDi., 17.12. - 19.30 Uhr
But Beautiful
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Österreich, Deutschland 2019 | Regie: Erwin Wagenhofer | 116 min. | mit Kenny Werner, Barbara und Erich Graf, Shanaz Banu, Kamla Devi, Lucia Pulido, Bunker Roy, Erwin Thoma, Mario Rom, Basanta, Jetsun Pema, Tenzin Gyatso Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Der Titel ist Programm! Es galt, dem Schlechten auf dieser Welt mit den Mitteln des Films etwas entgegenzuhalten. Erwin Wagenhofer, profilierter Dokumentarfilmer aus Österreich, fuhr dafür um die Welt, suchte und fand. Junge Frauen etwa, die gänzlich ohne Schulbildung trotzdem Solaranlagen bauen. Oder ein Förster, der gesunde Häuser entwirft. Andere bewässern und begrünen. So entstand mehr als nur ein Porträt von Menschen, die etwas verändern wollen und für sich verändert haben. Vielmehr gelang Erwin Wagenhofer etwas, das einen sehr intensiv daran erinnert, seine Träume endlich auszuleben!


So., 15.12. - 11.00 UhrDo., 26.12. - 11.00 UhrSo., 29.12. - 19.15 UhrSo., 5.1. - 15.30 UhrSa., 11.1. - 17.30 UhrSo., 8.3. - 11.00 Uhr
Troppa grazia - Zu viele Wunder
Troppa grazia - Zu viele Wunder Trailer
Italien 2018 | Regie: Gianni Zanasi | 110 min. | mit Alba Rohrwacher (Lucia), Elio Germano (Arturo), Giuseppe Battiston (Paolo), Hadas Yaron (La Madonna), Carlotta Natoli, Thomas Trabacchi, Daniele De Angelis | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Lucia ist Landvermesserin. Privat kämpft sie mit der Trennung von ihrem Mann und der Erziehung ihrer pubertierenden Tochter. Beruflich hat sie mit einem kleinen Trick gerade einen Job ergattert zur Vorbereitung eines großen Bauprojektes auf dem Lande. Eines Tages erhält sie bei ihren Vermessungsarbeiten auf einem einsamen Feld unerwarteten Besuch – von einer Erscheinung der Jungfrau Maria! Diese fordert sie auf, das Projekt zu stoppen und stattdessen dort eine Kirche zu bauen. Lucia zweifelt an ihrem Verstand. Doch die Heilige erscheint ihr immer wieder und bleibt knallhart bei ihrer Forderung…
Haben Wunder noch einen Platz in einer Welt, die zum Synonym für Profitgier geworden ist? Was soll man von einer Gottesmutter halten, die nicht mild und sanft daherkommt, sondern zu rabiaten Mitteln greift? Eine verblüffende Geschichte haarscharf auf der Grenze wischen Komödie und Drama, getragen von der großartigen Alba Rohrwacher als von allen Seiten bedrängte Lucia. Troppa grazia wurde beim Festival von Cannes 2018 vom Verband „Europa Cinema“ als bester europäischer Film des Jahres ausgezeichnet.


Dies ist kein religiöser Film. Denn es geht nicht um die Fähigkeit an Gott zu glauben, oder nicht. Sondern um die Fähigkeit, überhaupt zu glauben, obwohl wir keine Kinder mehr sind. Es geht um Glauben, Fühlen und Vorstellungskraft. Die Muttergottes im Film ist nicht die der religiösen Erzählung, sondern die Madonna von Lucia, ganz einfach. Sie ist Ausdruck der Fähigkeit zu glauben, die zur Kindheit gehört und die Lucia seit zu langer Zeit unterdrückt hat. Aus diesem Grund liebe ich Lucia, weil sie nicht völlig versteht, was passiert, da sie, auch wenn sie es noch nicht gemerkt hat, beschlossen hat, ihr Leben in vollen Zügen zu leben, mit allem, was dazu gehört und um jeden Preis. Es lohnt die Mühe, einen Raum in uns zu schaffen für die Komplexität unserer Gefühle und für die geheimnisvolle Erfahrung, auch das zu spüren, was es nicht gibt.
Gianni Zanasi

So., 15.12. - 19.30 UhrMi., 18.12. - 21.30 Uhr
Ovunque proteggimi - Schütze mich auf allen Wegen
Ovunque proteggimi - Schütze mich auf allen Wegen Trailer
Italien 2018 | Regie: Bonifacio Angius | 94 min. | mit Alessandro Gazale (Alessandro), Francesca Niedda (Francesca), Antonio Angius (Antonio), Teresa Soro (Alessandros Mutter) | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Alessandro ist fünfzig, verdingt sich mehr schlecht als recht als Sänger, wohnt noch bei seiner Mutter in seiner Heimatstadt Sassari auf Sardinien und verbringt die meiste Zeit in seiner Lieblingsbar. Nach einer Krise landet er in einer Klinik, wo er die junge und fragile Patientin Francesca kennenlernt, die um das Sorgerecht für ihren 5jährigen Sohn Antonio kämpft. Plötzlich sieht Alessandro wieder eine Aufgabe vor sich. Er nimmt mit Francesca Reißaus aus der Klinik und entführt mit ihrer Hilfe den kleinen Antonio aus einem Kinderheim in Cagliari. Nun ist das Trio im Auto auf der Flucht…
Zwei Menschen kämpfen um einen radikalen Neuanfang im Leben. Ein ungewöhnliches Roadmovie quer durch Sardinien, das in Italien viel beachtet wurde. Beim Filmfestival von Bari gewann Alessandro Gazale den Preis als bester Darsteller.

Die Menschen, von denen ich in Ovunque proteggimi erzähle, Francesca und Alessandro, gehören zu mir. Alessandro besitzt eine Leidenschaft, die ihn langsam aber sicher verlässt, und die er trotz seiner äußeren Lebendigkeit nicht wieder entfachen kann. Francesca glaubt, dass sie sich nur retten kann, indem sie vor einem Leben in Trümmern davonläuft, ihres Kindes beraubt, das sie mehr als alles liebt, und betrogen von einer scheinheiligen, zynischen Moralgesellschaft, die immer bereit ist zu verurteilen. Alles entsteht aus Situationen und Gefühlen, die ich in erster Person erlebt habe. Und wenn die Figuren als Außenseiter abgestempelt werden, dann möchte ich hiermit mit Seelenruhe verkünden, dass auch ich ein Außenseiter bin.
Bonifacio Angius

Mo., 16.12. - 19.30 Uhr
Silent Movie
Silent Movie
USA 1976 | Regie: Mel Brooks | 87 min. | mit Mel Brooks, Marty Feldman, Dom DeLuise | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Ein völlig versoffener Filmregisseur ist endlich wieder trocken. Er möchte nichts dringender als zurück ins Geschäft. Er trifft auf einen Produzenten, dessen Firma vor einer feindlichen Übernahme steht, die sie komplett verschlingen wird. Der Regisseur hat jedoch die Idee zu einem Stummfilm, und das in Zeiten des Tonfilms. Aber der Produzent willigt ein, denn es bleibt ihm nichts anderes übrig. Schwere Gag-Schlacht jenseits von Geschmack, Sinn und Logik, Mel Brooks eben, aber mit einer ganzen Reihe wirklich echter Stars, am Ende wird alles gut. Übrigens selbst natürlich ein Stummfilm, nur einmal heißt es „Non!“.


18.30 Uhr Vortrag
"Als Lachen wieder Trumpf war: Mel Brooks’ Silent Movie und der Slapstick als Retro-Phänomen" von Daniel Kothenschulte (Filmkritiker und -wissenschaftler, Köln)

19.30 Uhr Filmvorführung


Im Rahmen der Vortragsreihe "Komik ohne Worte - Zur Geschichte und Typologie des Slapstickfilms".

In Kooperation mit dem ZEGK - Zentrum für Europäische Kunstgeschichte der Uni Heidelberg.

Der Besuch des Vortrags ist kostenlos.
Eintrittspreise Filmvorführung:
7,50€ (normal)
6,50€ (ermäßigt)
5,00€ (Studierende)

Do., 19.12. - 18.30 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"! Was erwartet diesmal unser Publikum? Ein Philosoph, der Drehbücher schreibt, eine schöne Frau, die vergiftet wird, ein Arbeiterführer, der verraten und erschossen wird, eine Liebe im Zeichen des Todes, eine Uhr, die tickt, ein Spiel, bei dem am Ende nichts mehr geht... Das alles wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein!

Referentin: Barbara von Machui

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.


Fr., 20.12. - 19.00 Uhr
Kinderkino: Trickfilm-Workshop (ab 9)
Kinderkino: Trickfilm-Workshop (ab 9)
Die Erfindung des Kinofilms beruhte letztlich auf der einfachen Entdeckung, dass mit einer schnellen Abfolge von einzelnen Bildern dem menschlichen Auge Bewegung vorgetäuscht werden kann. Beim Trickfilm-Workshop könnt ihr erfahren, wie man einen Trick- bzw. Animationsfilm ohne Kamera und ohne Computer herstellt und dann selbst los legen. Es kommen verschiedene Filmmaterialien, Bearbeitungsmethoden und
einfache Werkzeuge zum Einsatz, so dass vom Zeichnen auf durchsichtigem Film, Kratzen in Schwarzfilm sowie Zeichnen und / oder Kratzen auf belichtetem Film alles ausprobiert werden kann. Wer gerne zeichnet und mit ebenso viel Fantasie wie Lust und Ausdauer etwas Neues kennen lernen will, das es eigentlich schon ganz lange gibt, ist herzlich eingeladen mitzumachen.


Dauer: 14 - 18.30 Uhr
Teilnahmegebühr: 6.- /
ermäßigt für KiKi-Clubmitglieder 5.-
Anmeldung per E-Mail (kiki@karlstorkino.de) oder über unsere
Homepage bis spätestens 16. Dez.

Sa., 21.12. - 14.00 Uhr
Kurzfilmtag: Kurz.Film.Tour. 2019 - Welt der Möglichkeiten
Kurzfilmtag: Kurz.Film.Tour. 2019 - Welt der Möglichkeiten Trailer
Deutschland 2018 | Regie: diverse | 80 min. | Kurzfilme.
Kurzfilme sind aufregend, innovativ, unterhaltsam und immer wieder für eine Überraschung gut. Der Deutsche Kurzfilmpreis ist die wichtigste und höchstdotierte Auszeichnung für kurze Filme in Deutschland. Für die Preisträger und Nominierten des Deutschen Kurzfilmpreises ist das Thema „was wäre, wenn...“ des diesjährigen Kurzfilmtages Programm. Sieben Filme sind Teil dieses Programms, in dem es u.a. um die unendlichen Möglichkeiten des Internets, herausfordernde Paarbeziehungen und kindliche Identitätskrisen geht.

Filmprogramm:
- Follower
- Räuber & Gendarm
- Hostel
- Minden Rendben (Everything Alright)
- Nach dem Fest
- Call of Comfort
- Neko No Hi/Cat Days



Sa., 21.12. - 19.30 Uhr
Di jiu tian chang - Bis dann, mein Sohn
Di jiu tian chang - Bis dann, mein Sohn Trailer
China 2019 | Regie: Wang Xiaoshuai | 185 min. | mit Jingchun Wang, Mei Yong, Xi Qi | chin. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
„Eine große humanistische Fabel und ein Gesellschaftsporträt Chinas kondensiert und komprimiert im tragischen Schicksal einer Familie“ wagt Kritiker Joachim Kurz zu resümieren, was er zuvor gesehen hatte, den ersten Teil einer Trilogie zum Thema „Heimat“ nämlich, gedreht vom Regisseur, der auch schon mit „Beijing Bicycle“ Europas Cineasten überzeugt hat. Eine Familie aus dem Norden zieht in den frühen 80ern in den Süden Chinas und eröffnet dort eine Reparaturwerkstatt für Boote. Sie sind eng mit einer anderen Familie befreundet und trotz zahlreicher Schicksalsschläge reißt der Kontakt zwischen beiden nicht ab. Einer derjenigen Filme aus China, die sehr persönlich sehr viel über Land und Leute zu erzählen wissen.

So., 22.12. - 11.00 UhrMi., 25.12. - 19.30 UhrSo., 29.12. - 11.00 UhrSo., 12.1. - 11.00 Uhr
The Lighthouse - Der Leuchtturm
The Lighthouse - Der Leuchtturm Trailer
Kanada, USA 2019 | Regie: Robert Eggers | 109 min. | mit Willem Dafoe, Robert Pattinson, Valeriia Karaman | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Ende des 19.Jahrhunderts treten zwei Männer ihren Dienst auf einem Leuchtturm der kanadischen Halbinsel Nova Scotia an. Der eine ist ein erfahrener Seemann mit einer Beinverletzung, übellaunig und herrschsüchtig. Der andere, deutlich jünger, ein ehemaliger Holzfäller mit einer unklaren Vergangenheit. Spannungen gibt es von Anfang an, nur beim Trinken kommen die beiden Männer sich näher. Als aber nach vier Wochen Dienst ein Sturm aufzieht, der das Verlassen des Leuchtturms unmöglich macht, eskaliert die Situation derart, dass beide im Wahn sich gegenseitig umbringen wollen. Bildstarkes, großartig gespieltes Zweimännerdrama – eine Nixe kommt irgendwann dazu – beklemmend und drastisch. Kaum ein Zuschauer hätte danach wohl Lust, eine solche Arbeit zu machen.


Mi., 1.1. - 20.00 UhrSa., 4.1. - 22.00 UhrMi., 8.1. - 21.15 UhrFr., 10.1. - 18.15 UhrMi., 15.1. - 19.00 UhrFr., 21.2. - 21.30 UhrDi., 25.2. - 19.00 Uhr
Marriage Story
Marriage Story Trailer
USA 2019 | Regie: Noah Baumbach | 137 min. | mit Scarlett Johansson, Adam Driver, Julia Greer | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Charlie ist ein erfolgreicher Theatermacher am Broadway, während seine Frau Nicole, mit der er einen Sohn hat, dafür ihren Beruf als Schauspielerin aufgegeben hat. Dies empfindet sie als Unterordnung und mangelnde Selbstverwirklichung, darum sie die Trennung beschließt und zurück in ihre Heimatstadt Los Angeles zieht, wo sie wieder bei ihrer Mutter wohnt. Da sie nun von dort aus ernsthaft eine Scheidung erwägt, kontaktiert sie eine bekannte Scheidungsanwältin, mit der sie eine möglichst sanfte Lösung erreichen möchte. Tragikomödie des Regisseurs von „Frances Ha“ ohne Angst vor großen Vorbildern der Filmgeschichte, dazu natürlich in absoluter Starbesetzung.
Do., 2.1. - 21.30 UhrSo., 5.1. - 11.00 UhrSa., 18.1. - 19.00 UhrMi., 19.2. - 19.00 UhrSo., 1.3. - 17.00 Uhr
Parasite (English subtitles)
Parasite (English subtitles) Trailer
South Korea 2019 | Director: Bong Joon-ho | 132 min. | Cast: Song Kang Ho, Lee Sun Kyun, Cho Yeo Jeong, Choi Woo Shik, Park So Dam, Lee Jung Eun, Chang Hyae Jin | Korean with English subtitles | FSK: 16.
Ki-taek's family of four is close, but fully unemployed, with a bleak future ahead of them. The son Ki-woo is recommended by his friend, a student at a prestigious university, for a well-paid tutoring job, spawning hopes of a regular income. Carrying the expectations of all his family, Ki-woo heads to the Park family home for an interview. Arriving at the house of Mr. Park, the owner of a global IT firm, Ki-woo meets Yeon-kyo, the beautiful young lady of the house. But following this first meeting between the two families, an unstoppable string of mishaps lies in wait.


DIRECTOR’S STATEMENT

For people of different circumstances to live together in the same space is not easy.

It is increasingly the case in this sad world that humane relationships based on co-existence or symbiosis cannot hold, and one group is pushed into a parasitic relationship with another.

In the midst of such a world, who can point their finger at a struggling family, locked in a fight for survival, and call them parasites?

It's not that they were parasites from the start. They are our neighbors, friends and colleagues, who have merely been pushed to the edge of a precipice.

As a depiction of ordinary people who fall into an unavoidable commotion, this film is:

a comedy without clowns,
a tragedy without villains,

all leading to a violent tangle and a headlong plunge down the stairs.

You are all invited to this unstoppably fierce tragicomedy.

- Director BONG Joon Ho

Dies sind die Spieltermine für Parasite mit ENGLISCHEN Untertiteln. Zu den Vorstellungen mit DEUTSCHEN UNTERTITELN (u.a. 14.3.)

Sa., 4.1. - 19.30 UhrFr., 10.1. - 20.30 UhrSo., 9.2. - 20.00 UhrFr., 14.2. - 22.15 UhrMo., 24.2. - 18.00 Uhr // Sold out! Ausverkauft!Sa., 29.2. - 22.00 Uhr // Sold out! Ausverkauft!Sa., 7.3. - 22.30 UhrMo., 23.3. - 18.30 Uhr // entfällt!
An Elephant Sitting Still - 大象席地而坐
An Elephant Sitting Still - 大象席地而坐 Trailer
China 2017 | Regie: Hu Bo | 230 min. | mit Zhang Yu, Peng Yuchang, Wang Yuwen, Liu Congxi | chinesisches Original mit deutschen Untertiteln.
In der nordchinesischen Stadt Manzhouli gibt es die Sage, ein Elefant säße dort, rühre sich nicht, sondern nehme ruhig alles wahr, was um ihn herum geschieht. Und es geschieht etwas, ein Junge flieht aus Angst vor Rache, eine Schülerin hat sich in ihren Lehrer verliebt, ein junger Mann fühlt sich am Selbstmord eines Freundes schuldig, ein alter Mann dagegen will nicht, dass sein Sohn ihn in ein Altersheim abschiebt. Geschichten aus einer Gesellschaft im Verfall, getrieben von der Suche nach dem Rest von Menschlichkeit. Der Regisseur Hu Bo selbst hat diese Suche aufgegeben, kurz nach der Premiere hat er sich mit 29 Jahren umgebracht.

"Ein Meisterstück aus China“

Christiane Peitz, Tagesspiegel


"Der an einem einzigen Tag spielende „Elephant“ ist eine chinesische, ganz ungöttliche, ganz melancholische Komödie, eine Geschichte vom Menschen und seinen Anfechtungen, wie sie nur alle Jubeljahre gelingt, ein Meisterwerk, das ergriffen macht.“

Alexander Kissler, cicero.de


"Der beste Film der Berlinale."

Dunja Bialas, artechock.de


"Ein beeindruckendes Plädoyer für Hoffnung und Empathie."

Karsten Munt, filmdienst


"'An Elephant Sitting Still,' should become an enduring classic … with its chilling sense of a suspended time in which history, culture, beauty, and even memory seem erased, it is among the greatest recent films.“

Richard Brody, www.newyorker.com

Mo., 6.1. - 15.00 Uhr
Midsommar (Director's Cut)
Midsommar (Director's Cut) Trailer
USA 2019 | Regie: Ari Aster | 171 min. | mit Florence Pugh, Jack Reynor, Will Poulter, William Jackson Harper, Vilhelm Blomgren | engl./schwed. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Bereits mit seinem Debüt „Hereditary” hat Ari Aster sein Genie für den Horror bewiesen. Nun wird es mit „Midsommar“ noch gruseliger: Obwohl ihre Beziehung ordentlich kriselt beschließt ein Pärchen aus den USA, ganz weit rauf nach Schweden zu fahren, wo in einem kleinen Dorf „Midsommar“ gefeiert wird, und das nur alle 90 Jahre! Von den Gebräuchen dort haben die beiden keine Ahnung, sie merken nur schnell, mit den Leuten ist etwas nicht so ganz in Ordnung. So werden sie als Fremde bald zu Opfern so ganz besonderer Rituale.

Di., 7.1. - 20.00 Uhr
Les garçons sauvages – The wild boys
Les garçons sauvages – The wild boys Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Bertrand Mandico | 110 min. | mit Pauline Lorillard, Vimala Pons, Diane Rouxel, Anaël Snoek, Mathilde Warnier | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Réunion zu Beginn des 20.Jahrhunderts: 5 Jungen werden von dort wegen einer schweren Straftat von einem despotischen Kapitän zur Sühne auf eine einsame Insel deportiert. Diese offeriert besondere Reize, vor allem ihre Vegetation ist höchst ungewöhnlich, heimliche Herrscherin eine so kapriziöse wie exzentrische Dame. Auf der Rückfahrt kommt es zur Meuterei, das Schiff sinkt und die fünf Sträflinge stranden wieder exakt auf dieser magischen Insel. Es sei nicht verraten, was nun mit ihnen geschieht. Bertrand Mandico gönnte sich mit seinen wilden Jungs endlich einen Langfilm und hatte keine Scheu vor großen Vorbildern, da er genau weiß, worum es ihm bei diesem Thema geht. Frei nach Motiven des Beat Generation-Romans „The Wild Boys: A Book of the Dead“ (1971) von William S. Burroughs.

»Gefilmt in flirrendem Schwarzweiß mit surrealen Farbspritzern. Als hätten Guy Maddin und Kenneth Anger einen von Joseph Conrads Alpträumen für einen Sexploitation-Produzenten verfilmt.« (The New York Times) »Seemänner, Samen und Semi-Männer. Eine französisches Coming-of-age-Märchen, das vor Fantasie und Flüssigkeiten nur so strotzt. Ein völlig berauschendes Wunder von einem Film: ein schräges, erotisches Fantasy-Abenteuer übers Erwachsenwerden, das in dunkle, feuchte Regionen der menschlichen Psyche hinabsteigt. Der Film hat mich sowas von umgehauen!« (Birth.Movies.Death) »THE WILD BOYS hat in seinen 110 Minuten mehr Einfälle als die meisten Filmemacher in ihrem filmischen Gesamtwerk.« (Cine-Vue.com)

Mi., 8.1. - 19.00 UhrMi., 15.1. - 21.15 UhrDo., 16.1. - 19.00 Uhr
The General
The General Trailer
USA 1926 | Regie: Buster Keaton, Clyde Bruckman | 78 min. | mit Buster Keaton, Marion Mack, Glen Cavender, Jim Farley | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

In den Wirren des Bürgerkriegs gelingt es Spionen der Nordstaaten, den „General“ zu stehlen, eine sehr leistungsfähige Lokomotive der Südstaatler. Deren Lokführer setzt mit vollem Körpereinsatz alles daran, diese wieder zu kriegen, und nicht nur die Lok, sondern auch die Liebe zur schönen Annabelle Lee. Auch wenn die Kanone auf ihn gerichtet wird, gibt er die Hoffnung nicht auf. Zunächst ein teurer Flop, gilt „The General“ heute mit seinen zahlreichen unvergesslichen Gags als Prototyp einer Stummfilmkomödie, die mindestens so häufig gezeigt wird, wie eine Dampflokomotive am Karlstorbahnhof vorbeiqualmt.

18.30 Uhr Vortrag "Handwerker / Mechaniker / Erfinder: Wie Buster Keaton die Slapstick Comedy revolutionierte" von Judith Ellenbürger (Prof. Medien und Kommunikation, Universität Hamburg) 19.30 Uhr Filmvorführung Im Rahmen der Vortragsreihe "Komik ohne Worte - Zur Geschichte und Typologie des Slapstickfilms". In Kooperation mit dem ZEGK - Zentrum für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg. Der Besuch des Vortrags ist kostenlos. Eintrittspreise Filmvorführung: 7,50€ (normal) 6,50€ (ermäßigt) 5,00€ (Studierende)

Do., 9.1. - 18.30 Uhr
Kinderkino: Operation Arktis (ab 9)
Kinderkino: Operation Arktis (ab 9) Trailer
Norwegen 2014 | Regie: Grethe Bøe-Waal | 87 min. | mit Kaisa Gurine Antonsen, Ida Leonora Valestrand Eike, Leonard Valestrand Eike | deutsche Fassung.

Drei Geschwister, die heimlich ihren Vater besuchen wollen, verstecken sich in einem Helikopter, der aber kurzfristig seine Route ändern muss. So finden sie sich plötzlich auf einer unbewohnten Insel mitten im arktischen Ozean wieder. Ganz auf sich allein gestellt rettet sie eine verlassene Hütte vor der eisigen Kälte. Doch bald müssen sie auf Nahrungssuche gehen und draußen tobt nicht nur der Schneesturm, auch ein ausgehungerter Eisbär schleicht um ihren Unterschlupf. Da entdecken sie das Tagebuch eines Forschers, das für sie überlebenswichtig wird...

Sa., 11.1. - 15.00 UhrSo., 12.1. - 15.00 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Deutschland 2019 | Original mit deutschen Untertiteln.

Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

Eintrittspreis: 5 Euro

Sa., 11.1. - 20.00 Uhr
Russisch Dok - 'Sibirien im Bild' - West-Sibirische Wochenschauen
Russisch Dok - 'Sibirien im Bild' - West-Sibirische Wochenschauen
Russland | ca. 80 min. | Dokfilm | russ. Original mit englischen Untertiteln.

Es werden 5 historische sibirische Wochenschauen aus den Jahren 1955 bis 1991 gezeigt. Außerdem der Film "Sibirien im Bild - Mythen und Realität" (2001, R: Viktor Serov, Boris Travkin, 28 min) Dieser Film untersucht anhand verschiedener Wochenschaubeiträge Gründe für Zensur. Das reicht von Blicken, die nicht gefallen (könnten) über hausgemachte Probleme bis zu vermeintlich falscher Musik. Die Regisseure zeigen nicht nur die inkriminierten Werke, sondern sprechen auch mit damals Beteiligten darüber, wie Beitrag und Zensur zustande kamen.

Einheitspreis: 2,50 €

So., 12.1. - 17.30 Uhr
Spotlight
Spotlight Trailer
USA 2015 | Regie: Tom McCarthy | 129 min. | mit Mark Ruffalo, Michael Keaton, Rachel McAdams | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Im Jahr 2001 erhalten investigative Journalisten des „Boston Globes“ einen besonderen Auftrag ihres Chefredakteurs: Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche. Doch der vermeintliche Einzelfall entpuppt sich als Skandal mit ungeahnten Ausmaßen. Die Journalisten stoßen auf zahlreiche Widerstände, die Opfer schweigen aus Angst und hochbezahlte Anwälte spielen auf Zeit. Die Recherche droht zu scheitern... „Thomas McCarthy (THE STATION AGENT) meldet sich mit dem wohl besten Film über investigativen Journalismus seit DIE UNBESTECHLICHEN (1976) zurück.“ (kino-zeit.de). „Der exzellent gespielte Film besticht durch eine Inszenierung, deren Nüchternheit die Ereignisse umso dramatischer wirken lässt. Nicht zuletzt auch eine große Hommage an den klassischen Zeitungsjournalimus.“ (epd-Film)

Einführung: Herbert W. Rabl, Journalist und Vorstandsmitglied der dju. In Kooperation mit der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) Rhein-Neckar.

Mo., 13.1. - 19.00 Uhr
Сталкер - Stalker
Сталкер - Stalker Trailer
Russland 1979 | Regie: Andrej Tarkovskij / Buch: Arkadij Strugatzki, Boris Strugatzki nach «Picknick am Wegesrand | 163 min. | mit Alissa Frejndlich, Alexander Kajdanowskji, Anatoli Solonizyn | russ. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Unter der Führung des Stalker begeben sich ein Schriftsteller und ein Naturwissenschaftler auf eine lebensgefährliche Expedition in ein hinter Stacheldrahtverhauen und Wachtürmen liegendes Sperrgebiet. Dieses menschenverlassene Niemandsland, das durch unerklärliche kosmische Ereignisse entstanden sein soll und als die "Zone" bezeichnet wird, beherbergt ein Zimmer, wo angeblich für diejenigen, die es erreichen, der stärkste und aufrichtigste Wunsch in Erfüllung geht...

Einführung: Prof. Dr. Urs Heftrich Im Rahmen der Lehrveranstaltung "Russische Literatur als Inspirationsquelle des internationalen Kinos". In Kooperation mit dem Slavischen Institut, Universität Heidelberg.

Di., 14.1. - 19.00 Uhr
The Girl King
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Finnland, Deutschland, Kanada, Schweden, Frankreich 2015 | Regie: Mika Kaurismäki | 106 min. | mit Malin Buska, Sarah Gadon, Michael Nyqvist | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der Schwedenkönig Gustav II. Adolf fällt im Dreißigjährigen Krieg, ohne einen männlichen Erben. Seine fünfjährige Tochter Christina wird wie ein Junge und streng lutherisch erzogen. Gesellschaftliche Normen geraten ins Wanken, als die erwachsene Königin sich in ihre Kammerdienerin verliebt. Sie wendet sich an René Descartes, der über die Leidenschaften philosophiert. Diese führt Malin Buska als Königin Christina schauspielerisch brilliant vor Augen. Ein sinnliches, intelligentes Drama von Mika Kaurismäki, dem Bruder des Kult-Regisseurs Aki Kaurismäki. Weiteren spannenden Persönlichkeiten aus der Zeit Christinas begegnen Sie in der Sonderausstellung „Königskinder“ im Kurpfälzischen Museum.

Einführung: Josua Walbrodt, M.A. (Kurator, Kurpfälzisches Museum) Mit anschließendem Filmgespräch. In Kooperation mit dem Kurpfälzischen Museum im Rahmen der Ausstellung „Königskinder - Das Schicksal des Winterkönigs und seiner Familie"

So., 19.1. - 19.00 Uhr
Lost in Translation
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USA, Japan 2003 | Regie: Sofia Coppola | 102 min. | mit Bill Murray, Scarlett Johansson, Giovanni Ribisi | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Ein alternder Filmstar fährt für einen Werbespot nach Tokio. Zwischen den Dreharbeiten langweilt er sich im Hotel. Genauso ergeht es einer jungen, frisch verheirateten Frau, deren Mann als Fotograf hektisch von Termin zu Termin eilt. Als sie sich kennenlernen, beginnen sie traumwandlerisch durch das nächtliche Tokio zu streifen und erkennen dabei gemeinsam die Leere ihrer Existenz. Sofia Coppolas seitens der Kritik sehr gelobter zweiter Spielfilm fand stimmige Szenen für die Verlorenheit in einer fremden Metropole und anderen Kultur.

Präsentiert vom Studentischen Filmclub. Mit Einführung von Ruth Lang Fuentes und anschließendem Filmgespräch. Sonderpreis für Studierende: 3,50 € Mit freundlicher Unterstützung des StuRa - Studierendenrat der Uni Heidelberg.

Di., 21.1. - 19.30 Uhr
Yomeddine
Yomeddine Trailer
Ägypten, Österreich, USA 2018 | Regie: Abu Bakr Shawky | 97 min. | mit Rady Gamal, Ahmed Abdelhafiz, Shahira Fahmy | arabisches Original mit englischen Untertiteln.

Beshkay war als Kind von Lepra befallen, die Narben zeichnen ihn fürs Leben, und auch wenn er inzwischen geheilt ist, ist er noch immer ein Aussätziger, der sich kaum aus seiner gewohnten Umgebung wagt. Erst der Tod seiner Frau bewegt ihn dazu, sein Dasein neu zu hinterfragen - und gemeinsam mit seinem Gehilfen Obama, einem Waisenjungen, macht er sich quer durch Ägypten auf die Suche nach seinen Wurzeln und nach einer Zukunft - gegen all die Ablehnung, die ihm widerfährt. Ein zutiefst humanistischer Film über zwei Außenseiter, die ihren Platz im Leben suchen - gedreht mit Laiendarstellern. Am 22.1. Eröffnung der Filmtage des Mittelmeeres mit anschließender Feier. (Begrenzter Kartenverkauf!)

Abu Bakr Shawky, Jahrgang 1986, legt mit YOMEDDINE sein Spielfilmdebüt vor, das 2018 gleich in den Wettbewerb von Cannes eingeladen wurde - als erster ägyptischer Beitrag überhaupt. Er studierte in New York und Kairo und drehte mehrere international auf Festivals präsentierte Kurzfilme, darunter die Kurz-Doku THE COLONY über eine Siedlung Leprakranker, wo er die Hauptdarsteller seines Langfilmdebüts kennen lernte.

Mi., 22.1. - 19.00 UhrDo., 30.1. - 21.30 UhrFr., 31.1. - 13.00 Uhr
To thávma tis thálassas ton Sargassón - Das Wunder im Meer von Sargasso
To thávma tis thálassas ton Sargassón - Das Wunder im Meer von Sargasso Trailer
Griechenland, Deutschland, Niederlande, Schweden 2019 | Regie: Syllas Tzoumerkas | 120 min. | mit Angeliki Papoulia, Boudali Youla, Hristos Passali | griech./engl. Original mit deutschen Untertiteln.

In der Küstenstadt Mesolongi in West-Griechenland werden Aale gezüchtet. Und der Morast, den diese Tiere lieben, ist in diesem dramatischen Thriller durchaus sinnbildlich zu verstehen. Nach dem vermeintlichen Suizid eines Schlagersängers, der regelmäßig in der örtlichen Disco auftrat, kommt so einiges an Schmutz ans Tageslicht, und die desillusionierte Polizistin Elisabeth, einst aus Athen in die Provinz versetzt, will eigentlich nur noch weg aus dieser Einöde. Diesen Wunsch hat sie mit der geheimnisvollen Rita, der Schwester des Toten, gemeinsam…

Der 1978 geborene Syllas Tzoumerkas stammt aus Thessaloniki. Er studierte Schauspiel und Regie in Athen, Utrecht und New York. Nachdem er fürs Fernsehen vor allem dokumentarisch tätig war, wandte er sich 2010 dem Kino zu. Seine Werke, für die er häufig eine nicht-lineare Erzählweise wählt, wurden auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt und prämiert.

Do., 23.1. - 15.00 UhrMi., 29.1. - 21.30 Uhr
Mamy - Red Fields
Mamy - Red Fields Trailer
Israel, Luxemburg, Deutschland 2019 | Regie: Keren Yedaya | 90 min. | mit Neta Elkayam, Dudu Tassa, Ami Abu | hebr./arab. Original mit englischen Untertiteln.

Die filmische Adaption einer Rock-Oper, die in Israel in den 80ern Kultstatus erlangte: Die schüchterne Mamy und ihr Verlobter sind ein ganz normales junges Paar - bis Nissim bei einem Gefecht verwundet wird und fortan im Rollstuhl sitzt. Als das Paar nach Tel Aviv zieht, wo es sich eine bessere Zukunft erhofft, begegnen sie einem rätselhaften Professor, der ihre Gedanken manipuliert. Ehe sie sich versehen, wird Mamy zur Galionsfigur einer neuen politischen Bewegung…

Keren Yedaya wurde 1972 in den USA geboren, lebt aber seit dem Alter von drei Jahren in Israel. Sie studierte in Tel Aviv. Ihre Filme spiegeln ihr Engagement als Feministin und politische Aktivistin wider, die sich häufig zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen zu Wort meldet. 2004 gewann sie in Cannes die Goldene Kamera für den besten Erstlingsfilm mit MY TREASURE.

Do., 23.1. - 17.15 UhrMo., 27.1. - 17.00 Uhr
Amare Amaro
Amare Amaro Trailer
Italien, Frankreich 2018 | Regie: Julien Paolini | 89 min. | mit Syrus Shahidi, Celeste Casciaro, Virginia Perroni, Tony Sperandeo | ital. Original mit englischen Untertiteln.

Ein vom Antigone-Mythos inspiriertes Familiendrama, das zum Thriller um Ehre und Familie wird: Auch wenn er sich damit in Gefahr bringt, ist Gaetano, der nach Jahren in Frankreich ins sizilianische Heimatdorf seiner Mutter zurückgekehrt ist, fest entschlossen, seinen verstorbenen Bruder im Familiengrab beizusetzen. Der jedoch hat den Tod zweier anderer Dorfbewohner verschuldet, weshalb dem Ansinnen strikte Ablehnung entgegenschlägt. Ohnehin gilt Gaetano als Fremdling. Und Bürgermeisterin Enzas Wort scheint Gesetz zu sein… Mit Regie-Besuch am 23.01.

“Alle meine Filme erzählen von multiplen Identitäten”, sagt Regisseur Julien Paolini, der selbst in Italien geboren wurde, aber ab seinem 8. Lebensjahr in Frankreich aufgewachsen ist und heute in Paris lebt. Er wurde für mehrere seiner Kurzfilme auf internationalen Festivals ausgezeichnet, hat als Drehbuchautor fürs Fernsehen und in der Werbebranche gearbeitet sowie Kurzgeschichten veröffentlicht.

Do., 23.1. - 19.15 UhrFr., 31.1. - 21.45 Uhr
Tiempo después - Some Time Later
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Spanien, Portugal 2018 | Regie: José Luis Cuerda | 95 min. | mit Roberto Álamo, Blanca Suárez, Iñaki Ardanaz | span. Original mit englischen Untertiteln.

Eine SciFi-Gesellschaftssatire voll beißendem, absurdem Humor: In ferner Zukunft ist von der menschlichen Zivilisation nur noch ein einziges, schlossartiges Gebäude übrig – sowie dessen schmutzstarrenden, fast mittelalterlich anmutenden Bewohner, regiert von einem faschistischen Herrscher und einer zutiefst dekadenten Elite. Als eines Tages ein dubioser Limonadenverkäufer im Palast auftaucht, wird der Bevölkerung klar, dass die Welt möglicherweise doch größer sein könnte als bisher gedacht…

José Luis Cuerda, 1947 geboren, begann zunächst als Rundfunktechniker beim Fernsehen zu arbeiten. Später realisierte er mehr als 500 Kurz-Dokus für Nachrichtensendungen. 1982 legte er seinen ersten Spielfilm vor, dem viele weitere folgten, oft geprägt von Cuerdas Sinn für surrealistischen Humor. Cuerda, bisher mit 4 Goyas ausgezeichnet, gilt zudem als Entdecker und Förderer von Oscarpreisträger Alejandro Amenabar.

Do., 23.1. - 21.30 UhrSa., 25.1. - 14.00 Uhr
Tel Aviv on fire
Tel Aviv on fire Trailer
Israel, Luxemburg, Belgien 2019 | Regie: Sameh Zoabi | 101 min. | mit Kais Nashif, Lubna Azabal, Yaniv Biton | hebr./arab. Original mit deutschen Untertiteln.

„Tel Aviv on fire“ ist der Titel einer schnulzigen TV-Serie, die sich großer Beliebtheit erfreut - sowohl beim israelischen als auch palästinensischen Publikum. Der Drehbuchautor Salam muss auf dem Weg zur Arbeit täglich die Grenze im Westjordanland überqueren und bei einer Durchsuchung seines Wagens fällt doch tatsächlich das Skript der neuen Folge den Grenzern in die Hände. Diese zwingen Salam, Änderungen vorzunehmen - die überraschenden Erfolg bringen! Eigentlich sollte die Soap einen antizionistischen Einschlag haben, doch nun schreibt das israelische Militär insgeheim mit… TEL AVIV ON FIRE gewinnt den Publikumspreis bei den 34. Filmtagen des Mittelmeeres. Wir zeigen ihn nochmals am Sa., 8.2. um 19:30 Uhr

Sameh Zoabi wurde 1975 in dem palästinensischen Dorf Iksal geboren. Er studierte Filmwissenschaften und Literatur in Tel Aviv und später Regie an der Columbia University in New York, wo er heute lebt und als Dozent lehrt. Seine Werke waren auf zahlreichen internationalen Festivals zu sehen, die Satire TEL AVIV ON FIRE gewann mehrere Preise, u.a. wurde 2018 in Venedig der Hauptdarsteller als „bester Schauspieler“ ausgezeichnet.

Fr., 24.1. - 13.00 UhrSo., 26.1. - 19.15 Uhr
Carmen y Lola
Carmen y Lola Trailer
Spanien 2018 | Regie: Arantxa Echevarria | 103 min. | mit Zaira Romero, Rosy Rodriguez, Moreno Borja | span. Original mit deutschen Untertiteln.

Carmen ist 17 Jahre jung und entstammt einer Gemeinschaft von Sinti und Roma, die in den Außenbezirken von Madrid lebt, relativ abgeschottet vom Rest der Gesellschaft. Demnächst steht ihre Hochzeit bevor, und wenn es nach ihrer Familie geht, soll sie - wie es die Tradition will - Mutter möglichst vieler Kinder und eine gute Hausfrau werden. Doch die Begegnung mit der aufgeweckten Lola, die studieren will und insgeheim ein Auge auf Carmen geworfen hat, ändert alles. Auch wenn Carmen das zunächst nicht wahrhaben will…

Die Autorin, Produzentin und Regisseurin Arantxa Echevarria, 1968 in Bilbao geboren, erhielt bereits 2014 einen Goya, den wichtigsten spanischen Filmpreis, für den „besten Kurzfilm“. Für CARMEN Y LOLA arbeitete sie mit Laiendarstellern aus der Roma-Community zusammen - kein einfaches Unterfangen, da Homosexualität dort zumeist strikt abgelehnt wird. Auch dieser Film, der in Cannes Premiere hatte, gewann zwei Goyas.

Fr., 24.1. - 15.00 UhrSo., 26.1. - 21.30 Uhr
L'Amour des hommes
L'Amour des hommes Trailer
Tunesien 2017 | Regie: Mehdi Ben Attia | 105 min. | mit Hafsia Herzi, Raouf Ben Amor, Haythem Achour | frz./arab. Original mit englischen Untertiteln.

Nach dem Tod ihres Mannes steht die junge tunesische Fotografin Amel vor der Herausforderung, ihre Trauer zu bewältigen und ihren Platz in der Welt neu zu bestimmen. Als alleinstehende Frau ist das gerade in einer muslimisch geprägten Gesellschaft kein einfaches Unterfangen, doch ihr Schwiegervater ermutigt sie, sich dem Leben wieder zuzuwenden. Sie nutzt ihre Kamera, um sich Männern mit einem Blick zu nähern, wie er sonst nur umgekehrt üblich ist. Für eine Frau ein eigentlich skandalöses Verhalten…

Mehdi Ben Attia wurde 1968 in Tunis geboren und studierte an der Sorbonne Université in Paris Politikwissenschaften. Danach begann er, als Drehbuchautor für Film und Fernsehen zu arbeiten, u.a. für den französischen Regisseur André Téchiné. Ben Attia legt mit L´AMOUR DES HOMMES seinen dritten Spielfilm als Regisseur vor. Sein Langfilm-Debüt aus dem Jahr 2009, LE FIL, wurde in Tunesien wegen der Darstellung von Homosexualität verboten.

Fr., 24.1. - 17.00 UhrFr., 31.1. - 19.30 Uhr
Une fille facile - Ein leichtes Mädchen
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Frankreich 2019 | Regie: Rebecca Zlotowski | 92 min. | mit Mina Farid, Zahia Dehar, Benoit Magimel, Nuno Lopes, Clotilde Courau | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Naima, gerade 16 geworden, hat die Schule beendet und steht vor einem Sommer der Entscheidungen: Wo soll es hingehen im Leben? Ihre 22jährige, attraktive Cousine Sofia, die zu Besuch kommt, wird zu einer Art Vorbild für das Mädchen, das ansonsten in bescheidenen Verhältnissen mit seiner Mutter zusammenlebt. Sofia nämlich ist sich ihrer Wirkung auf Männer sehr bewusst und nutzt diese offensiv aus. Naima schlägt die Warnungen ihres besten Freundes vor dem glamourösen Lebensstil Sofias aus, und die beiden jungen Frauen durchleben einen intensiven Sommer…

Rebecca Zlotowski, 1980 in Paris geboren, war schon 2010 mit ihrem Debütfilm in Cannes vertreten. Sie ist studierte Drehbuchautorin. UNE FILLE FACILE, ihr vierter Spielfilm als Regisseurin, der 2019 in der „Quinzaine“ in Cannes zu sehen war und dort als „bester französischsprachiger Film“ ausgezeichnet wurde, will sie als feministisches Werk über sexuelle Selbstbestimmung verstanden wissen.

Fr., 24.1. - 19.15 UhrSo., 2.2. - 15.00 Uhr
And Then We Danced - Als wir tanzten
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Georgien, Schweden, Frankreich 2019 | Regie: Levan Akin | 105 min. | mit Levan Gelbakhiani, Bachi Valishvili, Ana Javakishvili | georg. Original mit deutschen Untertiteln.

Schon seit jungen Jahren trainiert und tanzt Merab mit seiner Partnerin Mary am georgischen Staatsballett. Als der charismatische Irakli neu zum Ensemble hinzustößt, brechen die bisherigen sozialen Strukturen auf. Irakli wird für Merab zwar bald zum großen Rivalen – übt aber zugleich auch eine unwiderstehliche Faszination auf ihn aus. Es fällt ihm trotz seines konservativen Umfelds schwer, der verführerischen Anziehungskraft Iraklis etwas entgegen zu setzen…

Levan Akin hat georgische Wurzeln, wurde jedoch in Südschweden 1979 geboren. Zunächst arbeitete er als Produktionsassistent fürs schwedische Fernsehen. AND THEN WE DANCED ist sein erster Film in georgischer Sprache und wurde nach Cannes zur Quinzaine eingeladen sowie von Schweden als Beitrag für den „Auslands-Oscar“ 2020 ausgewählt.

Fr., 24.1. - 21.30 UhrDi., 28.1. - 17.00 Uhr
Kız Kardeşler - Eine Geschichte von drei Schwestern
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Türkei, Deutschland, Niederlande, Griechenland 2019 | Regie: Emin Alper | 108 min. | mit Cemre Ebuzziya, Helin Kandemir, Ece Yüksel | türk. Original mit deutschen Untertiteln.

Ihr Vater meint es gut mit den drei in armen Verhältnissen in Anatolien aufwachsenden Mädchen, als er sie zu wohlhabenden Familien in die Stadt schickt, wo sie sich als Mägde und Pflegekräfte verdingen. Doch für keine der drei erfüllt sich der Traum von einem besseren Leben, alle kehren der Stadt bald desillusioniert den Rücken - Reyhan muss eilig mit einem Schafhirten verheiratet werden, denn sie kehrt schwanger nach Hause zurück. Trotz aller Widrigkeiten aber und obwohl es kaum einen Ausweg aus ihrem vorbestimmten Schicksal zu geben scheint, hält die Familie zusammen…

Emin Alper wurde 1974 in Ermenek, Anatolien geboren. In Istanbul studierte er Wirtschaft und Geschichte, bevor er sich dem Film zuwandte. 2012 lief sein Debüt TEPENIN ARDI (BEYOND THE HILL) im Forum der Berlinale und wurde dort mit dem renommierten Caligari-Filmpreis ausgezeichnet. KIZ KARDESLER war im Wettbewerb der Berlinale zu sehen, gewann auf den Festivals in Istanbul und Sarajevo mehrere Preise und ist nominiert für den Europäischen Filmpreis 2019.

Sa., 25.1. - 12.00 UhrSa., 1.2. - 18.00 Uhr
Smuggling Hendrix - Nicht ohne meinen Hund
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Zypern, Deutschland, Griechenland 2019 | Regie: Marios Piperides | 93 min. | mit Adam Bousdoukos, Fatih Al, Vicky Papadoupolou | griech./engl./türk. Original mit deutschen Untertiteln.

Der erfolglose Musiker Yannis hatte eigentlich große Pläne - nun sitzt er allein da, pleite und ohne Freundin. Als er die Miete nicht mehr zahlen kann und ihm diverse Gläubiger immer mehr zusetzen, entscheidet er sich, die Zelte abzubrechen und Zypern zu verlassen. Sein geliebter Hund Jimi - benannt nach dem Gitarren-Idol Hendrix und nun sein einziger Verbündeter- muss aber natürlich mit! Das Problem ist, dass Tieren der Grenzübertritt nicht gestattet ist. Doch Jimi gerät leider in die UN-Schutzzone zwischen der Türkei, die einen Teil der Mittelmeerinsel beansprucht, und griechisch-zypriotischem Staatsgebiet…

Marios Piperides, 1975 in Nikosia geboren, ist bisher vor allem als Produzent in Erscheinung getreten. Die Komödie SMUGGLING HENDRIX ist sein Spielfilmdebüt als Regisseur und hatte auf dem Tribeca Festival Uraufführung. Er studierte Film in den USA, bevor er 2002 nach Zypern zurückkehrte, wo er seine eigene Produktionsfirma gründete und daneben für die staatliche Filmförderung tätig war.

Sa., 25.1. - 16.00 UhrSa., 1.2. - 20.15 Uhr
Mektoub, My Love: Canto Uno
Mektoub, My Love: Canto Uno Trailer
Frankreich, Italien, Tunesien 2017 | Regie: Abdellatif Kechiche | 180 min. | mit Shaïn Boumedine, Ophélie Bau, Salim Kechiouche | frz./arab. Original mit englischen Untertiteln.

Amin, aufstrebender Jungautor tunesischer Abstammung, reist über den Sommer aus Paris in den Süden Frankreichs, wo seine Eltern ein kleines Lokal betreiben. Dort nähert er sich am Strand und in den diversen Bars seinen Jugendfreunden und seinem Cousin Tony wieder an, die er lange nicht gesehen hat. Doch anders als sein Cousin ist Amin eher introvertiert und kein Draufgänger, der offensiv mit attraktiven Urlauberinnen flirtet. Dennoch verliebt er sich in diesem Sommer - und steht bald vor einer schwierigen Entscheidung zwischen einer Karriere als Drehbuchautor und seinem privaten Glück…

Abdellatif Kechiche gehört zu den renommiertesten Filmschaffenden Frankreichs. Einer seiner größten Erfolge war der Gewinn der Goldenen Palme in Cannes 2013 für die lesbische Liebesgeschichte BLAU IST EINE WARME FARBE. Er wurde 1960 in Tunis geboren, verbrachte seine Kindheit in Nizza und widmete sich zuerst der Schauspielerei, ehe er am Theater und dann fürs Kino Regie führte. MEKTOUB MY LOVE hatte 2017 Premiere im Wettbewerb von Venedig.

Sa., 25.1. - 18.00 UhrDo., 30.1. - 16.00 Uhr
Taboo Trio - Tanz an den Grenzen (im KlubK)
Taboo Trio - Tanz an den Grenzen (im KlubK)

Vier Jahre voller Musik und großen Herausforderungen, eine Freundschaft, die 2015 in Leipzig zwischen Oud & Percussion begann: Die Syrerin Cham Saloum (Oud und Gesang) und ihr Landsmann Alaa Salah Eddine (Percussion) beschlossen 2017 ihr Musikstudium an der Popakademie Mannheim fortzusetzen. Mit Manuel Praxmarer (E-Bass) aus Österreich wurde das Trio Taboo gegründet, das mit seiner traditionellen Musik eine Brücke zwischen den Kulturen baut. Auf der Basis von World Music werden Jazz- und Rockelemente zu einer Oriental Fusion verschmolzen. Mit ihren unterschiedlichen Wurzeln möchten sie eine (tanzbare) Musik spielen, die weder Grenzen noch Nationalitäten kennt und nichts weniger als friedensstiftend ist.

Eintritt 12 € / ermäßigt 8 €

Sa., 25.1. - 21.00 Uhr
Il traditore - Der Verräter
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Italien, Frankreich, Deutschland, Brasilien 2019 | Regie: Marco Bellocchio | 145 min. | mit Pierfrancesco Favino, Maria Fernanda Candido, Fabrizio Ferracane | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Sizilien in den 80er Jahren: Es herrscht Krieg zwischen den Mafia-Familien, so dass der Clan-Chef Tommaso Buscetta sich gezwungen sieht, nach Brasilien zu fliehen. Seine Vertrauten werden derweil in der Heimat nach und nach umgebracht. Dann aber verhaftet die brasilianische Polizei Buscetta und liefert ihn an Italien aus, wo er die folgenschwere Entscheidung trifft, als Kronzeuge beim größten Gegner der Cosa nostra auszusagen, dem Richter Giovanni Falcone. Ein packendes Mafia-Drama nach wahren Begebenheiten!

Der inzwischen 80jährige Marco Bellocchio gehört zu den ganz Großen des italienischen Films. 1965 debütierte er mit dem Werk MIT DER FAUST IN DER TASCHE, das in Locarno ausgezeichnet wurde. Sein freizügiger Film TEUFEL IM LEIB löste 1986 einen europaweiten Skandal aus. 2011 erhielt er bei den Filmfestspielen in Venedig den Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Seit 2018 ist er Mitglied der „Academy of Motion Picture Arts and Sciences“, die jährlich die Oscars vergibt.

Sa., 25.1. - 21.30 UhrSa., 1.2. - 15.00 Uhr
Ahlat Ağaçı - The Wild Pear Tree
Ahlat Ağaçı  - The Wild Pear Tree Trailer
Türkei, Frankreich, Deutschland, Bulgarien 2019 | Regie: Nuri Bilge Ceylan | 188 min. | mit Dogu Demirkol, Murat Cemcir, Bennu Yildirimlar | türk. Original mit deutschen Untertiteln.

Sinan wollte schon immer nicht nur Lehrer werden wie sein Vater, sondern am liebsten Schriftsteller. Am Ende seines Studiums hat er auch sein erstes Manuskript mit dem Titel „Ahlat Ağaçı“ abgeschlossen und hofft, es publizieren zu können. Doch nach seiner Rückkehr in den kleinen Heimatort muss er sich zunächst um die hohen Spielschulden seines Vaters kümmern. Ohnehin schaut Sinan ein wenig herab auf die Bewohner der im Niedergang begriffenen Region… Ein Gesellschaftspanorama der ländlichen Türkei, geprägt von romanhaften Dialogen, melancholischen Bildern und einem bisweilen satirischen Unterton.

Nuri Bilge Ceylan ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Filmkünstler der Türkei, nicht nur wegen seiner Auszeichnung mit der Goldenen Palme für WINTERSCHLAF im Jahr 2014. 1959 in Istanbul geboren, studierte er zunächst Elektrotechnik, bevor die Lektüre einer Biographie über Roman Polanski ihn dazu inspirierte, sich dem Kino zuzuwenden und in Istanbul und London Filmwissenschaften zu studieren. Seine Werke wurden vielfach ausgezeichnet.

So., 26.1. - 11.00 UhrSo., 2.2. - 19.15 Uhr
Šavovi - Stitches
Šavovi - Stitches Trailer
Serbien, Slowenien, Kroatien, Bosnien & Herzegowina 2019 | Regie: Miroslav Terzic | 97 min. | mit Snezana Bogdanovic, Marco Bacovic, Vesna Trivalic | serbisches Original mit englischen Untertiteln.

Die Entführung neugeborener Kinder aus Krankenhäusern Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre ist in Serbien ein viel diskutiertes, reales Problem, das dieser fiktionale Thriller aufgreift: Eine verzweifelte Mutter ist überzeugt, dass sie damals, vor beinahe 20 Jahren, angelogen wurde, als man ihr sagte, ihr Kind sei verstorben. Sie glaubt an eine Entführung, auch wenn sie für paranoid gehalten wird und niemand ihre unermüdlichen Versuche, der Wahrheit auf den Grund zu gehen, ernst nimmt. Mit letzter Kraft nimmt sie den Kampf gegen Polizei und Krankenhaus-Bürokratie auf.

Miroslav Terzic, 1969 in Belgrad geboren, arbeitete in den 90er Jahren zunächst als Schauspieler. Er wurde zu diesem Film inspiriert, als er selbst erstmals Vater wurde und von den beängstigenden Vorgängen in serbischen Krankenhäusern während der Bürgerkriegswirren hörte. STITCHES wurde im Panorama der Berlinale 2019 gezeigt und mit dem Label Europa Cinemas ausgezeichnet.

So., 26.1. - 15.00 UhrSo., 2.2. - 17.00 Uhr
Kardeşler - Brothers
Kardeşler - Brothers Trailer
Türkei, Deutschland, Bulgarien 2018 | Regie: Ömür Atay | 103 min. | mit Yigit Ege Yazar, Caner Sahin, Gözde Mutluer | türk. Original mit deutschen Untertiteln.

Yusuf und sein Bruder Ramazan haben den Tod ihrer Schwester zu verantworten - es war ein „Ehrenmord“, den zwar Ramazan ausführte, für den aber Yusuf, weil er damals minderjährig war und eine geringere Strafe zu erwarten hatte, an Stelle seines Bruders jahrelang im Gefängnis saß. Nun, nach seiner Entlassung auf Bewährung, plagen ihn tiefe Schuldgefühle und viele Fragen nach der ungewissen Zukunft - während seine Familie jeden seiner Schritte misstrauisch beäugt… Mit Regie-Besuch am 26.01.

Ömür Atay, Jahrgang 1970, studierte Regie an der Marmara Universität in Istanbul. Er realisierte diverse auf internationalen Festivals aufgeführte und ausgezeichnete Kurzfilme und war verantwortlicher Regisseur mehrerer Fernsehserien. KARDEŞLER ist sein erster Kino-Spielfilm und feierte im Wettbewerb von Karlovy Vary Premiere.

So., 26.1. - 17.00 UhrFr., 31.1. - 15.00 Uhr
Un Divan à Tunis (Arab Blues) - Auf der Couch in Tunis
Un Divan à Tunis (Arab Blues) - Auf der Couch in Tunis Trailer
Tunesien, Frankreich 2019 | Regie: Manele Labidi | 88 min. | mit Golshifteh Farahani, Majd Mastoura, Hichem Jacoubi | frz./arab. Original mit deutschen Untertiteln.

Nach dem Sturz des Diktators Ben Ali kehrt die junge Psychoanalytikerin Selma, die zwischenzeitlich in Frankreich gelebt, studiert und gearbeitet hat, in ihre Heimatstadt zurück. Ihre Geschäftsidee: Den Tunesiern die Segnungen der Psychoanalyse nahebringen! Bedarf dafür gibt es genug, meint sie, denn die tunesische Gesellschaft kommt ihr einigermaßen neurotisch vor - doch nicht jeder nimmt sie mit offenen Armen auf, auch nicht die eigene Familie. Und erst recht nicht die korrupten Bürokraten in der Stadtverwaltung… Charmante Komödie über eine entschlossene Frau, die sich in einer Männerwelt zu behaupten versteht.

Die Franko-Tunesierin Manele Labidi wurde für die Komödie ARAB BLUES, ihren ersten Spielfilm, bei den Filmfestspielen in Venedig mit dem Publikumspreis in der Sektion „Giornate degli autori“ ausgezeichnet. Zuvor hat sie Wirtschaft und Politik studiert und verschiedene Projekte für Radio, Bühne und Fernsehen realisiert sowie den Kurzfilm A ROOM OF MY OWN nach Motiven von Virginia Woolf gedreht.

Mo., 27.1. - 19.15 Uhr
Vitalina Varela
Vitalina Varela Trailer
Portugal 2019 | Regie: Pedro Costa | 124 min. | mit Vitalina Varela, Ventura, Manuel Tavares Almeida | port. Original mit deutschen Untertiteln.

Vitalina Varela ist nicht nur der Titel des Films und Name der Hauptfigur, sondern auch der Name der Hauptdarstellerin, die hier ihre eigene Geschichte spielt: Kurz nach dem Tod ihres Mannes, der sich als Tagelöhner in Portugal verdingt hatte, kommt die von den Kapverden stammende Vitalina in Lissabon an. Nie hat sie erfahren, warum ihr Mann sich nicht mehr gemeldet hat, mit dem sie doch in der Heimat begonnen hatte, ein Haus zu bauen. Sie bezieht seine heruntergekommene Bleibe in den Slums von Lissabon und spürt seiner verlorenen Seele nach… In beeindruckenden Schwarzweißbildern überwiegend bei Nacht gedrehtes, düsteres Meisterwerk von einem der renommiertesten Filmemacher Portugals.

Mo., 27.1. - 21.00 UhrFr., 31.1. - 17.00 Uhr
Amal
Amal Trailer
Ägypten, Libanon, Deutschland 2017 | Regie: Mohamed Siam | 83 min. | Dokfilm | arabisches Original mit englischen Untertiteln.

Amal ist ein 14jähriger Teenager, als der Arabische Frühling ihr Heimatland erfasst. Sie gehört zu den jungen Menschen, die sich trotz Polizeigewalt in diesen turbulenten Tagen zum Tahrir-Platz aufmachen, auf eine bessere Zukunft hoffend. Schließlich hat ihr Vater ihr einst beigebracht, furchtlos zu sein. Der nach ihr benannte Dokumentarfilm begleitet sie in den folgenden Jahren auf dem Weg zur jungen Frau und gibt Einblicke in ihre Suche nach einer eigenen Identität und freier Selbstbestimmung in einer patriarchalisch strukturierten Gesellschaft. Mit Regie-Besuch am 28.01.

Der Kameramann, Regisseur und Produzent Mohamed Siam legt mit AMAL seinen zweiten abendfüllenden Dokumentarfilm vor, der vielfach ausgezeichnet wurde. Er studierte zunächst Psychologie und arbeitet heute neben seiner Tätigkeit als Filmemacher auch als Dozent an Hochschulen in New York, Beirut, Paris und Kairo. Er ist Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.

Di., 28.1. - 19.15 UhrSa., 1.2. - 13.00 Uhr
La Gomera
La Gomera Trailer
Rumänien, Deutschland, Frankreich 2019 | Regie: Corneliu Porumboiu | 98 min. | mit Vlad Ivanov, Augusti Villaronga, Catrionel Marlon | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln.

Rumäniens Kandidat für das Oscar-Rennen 2020 ist ein Thriller voller Verweise auf die Filmgeschichte: Der Matratzenfabrikant Zsolt, der für das organisierte Verbrechen Geld wäscht, wird nach dem Hinweis eines Spitzels inhaftiert. Niemand aber weiß, wo 30 Millionen Euro Schwarzgeld abgeblieben sind, in deren Besitz er gewesen sein soll. Nicht nur die Polizei - darunter auch korrupte Beamte, die von der Mafia geschmiert werden - ist hinter dem Geld her. Die Spur führt nach La Gomera, wo sich die Gangster der traditionellen Pfeif-Sprache „El Silbo“ bedienen, um heimlich miteinander zu kommunizieren…

Corneliu Porumboiu, geboren 1975 in Vaslui, Rumänien, war bereits mit mehreren Filmen bei den Filmfestspielen in Cannes vertreten, zuletzt mit LA GOMERA im Wettbewerb. Er gehört zu den prominentesten Vertretern der rumänischen „Nouvelle Vague“, die seit Anfang des 21. Jahrhunderts für eine Blüte des dortigen Autorenfilms sorgt. Ein Sinn für absurden Humor prägt viele seiner Arbeiten.

Di., 28.1. - 21.30 Uhr
Papicha
Papicha Trailer
Algerien, Frankreich, Belgien 2019 | Regie: Mounia Meddour | 106 min. | mit Marwan Zeghbib, Lyna Khoudri, Yasin Houicha | frz./arab. Original mit englischen Untertiteln.

Algerien Anfang der 90er Jahre: Während allmählich immer konservativere islamische Fundamentalisten an gesellschaftlichem Einfluss gewinnen und Freiheitsrechte insbesondere für Frauen beschneiden wollen, feiern die beiden Studentinnen Nedjima und Wassila (noch) das Leben. Sie gehen gern feiern und tanzen, lieben Mode - und lassen sich von Moralaposteln und Nörglern in ihrem Freiheitsdrang kaum bremsen. Echte „Papichas“ eben, wie moderne, hippe junge Frauen genannt werden. Doch das soziale Klima wird zusehends rauer - eine Atmosphäre des Misstrauens prägt das Land, das am Rande des Bürgerkriegs steht…

Obwohl für Algerien im Oscar-Rennen, wurde Mounia Meddours erster Spielfilm PAPICHA im Herkunftsland zensiert und nicht öffentlich im Kino gezeigt. Der Film feierte Premiere in der Reihe „Un certain regard“ in Cannes. Meddour wurde 1978 in Moskau als Tochter einer Russin und eines algerischen Filmemachers geboren, studierte Journalismus und Film in Frankreich und war zunächst als Dokumentarfilmerin tätig.

Mi., 29.1. - 17.00 UhrSa., 1.2. - 22.00 Uhr
For Sama - Für Sama
For Sama - Für Sama Trailer
Syrien, Großbritannien 2019 | Regie: Waad al-Kateab, Edward Watts | 95 min. | Dokfilm | arab./engl. Original mit deutschen Untertiteln.

2019 in Cannes als „bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet, sowie mit zahllosen weiteren internationalen Preisen gewürdigt, ist FOR SAMA eine ergreifende Erkundung dessen, was Krieg insbesondere aus Sicht einer Frau bedeutet. In Form eines „Liebesbriefes“ an ihre Tochter Sama erzählt der Film von 5 Jahren im Leben von Waad al-Kateab, die in Aleppo lebt, sich verliebt, gegen Assad protestiert - und ihre Tochter zur Welt bringt, inmitten wachsender Konflikte und kriegerischer Auseinandersetzungen, die sie schließlich dazu zwingen, die Flucht zu ergreifen… ------------------------------------------------------ Die Vorstellung am 29.1. ist AUSVERKAUFT! ------------------------------------------------------

Waad al-Kateab war Marketingstudentin in Aleppo, als sich 2011 die Proteste gegen den syrischen Machthaber Assad ausbreiteten. Entschlossen, die Geschehnisse in ihrem Land zu dokumentieren, brachte sie sich das Handwerkszeug einer Reporterin und Dokumentarfilmerin selbst bei. Ihre Bilder wurden zu den meistgesehenen Berichten aus dem Bürgerkrieg in Syrien im britischen Fernsehen. 2016 wurde sie mit ihrer Familie evakuiert. Heute lebt sie in London. ------------------------------------------------------ Die Vorstellung am 29.1. ist AUSVERKAUFT! ------------------------------------------------------

Mi., 29.1. - 19.15 Uhr
Streha mes reve - Ein Licht zwischen den Wolken
Streha mes reve - Ein Licht zwischen den Wolken Trailer
Albanien, Rumänien 2019 | Regie: Robert Budina | 102 min. | mit Arben Bajraktaraj, Estella Pysqyli, Arben Spahija | alban. Original mit deutschen Untertiteln.

Der Hirte Besnik lebt in einem ewigen Spagat zwischen seinem kommunistischen Vater und seiner katholischen Mutter, seinen muslimischen und orthodoxen Verwandten. Weil er das Vermitteln zwischen unterschiedlichen Weltanschauungen gewohnt ist, fungiert er auch in seinem Dorf als eine Art Moderator zwischen den religiösen Gruppen. Als aber hinter den Wänden einer Moschee im Ort christliche Heiligenbilder entdeckt werden, kommt auch er ins Schlingern. Denn anders als früher, als nicht selten mehrere Religionen ein Gotteshaus nutzten, scheint das heute für die Menschen undenkbar... Mit Regie-Besuch am 30.01.

Robert Budina studierte Theaterregie in Tirana und schrieb zahlreiche Stücke für die Bühne, die er auch selbst inszenierte, ehe er sich dem Film zuwandte und 2001 seine eigene Produktionsfirma gründete. Bereits sein Erstling AGON aus dem Jahr 2012 war Albaniens Oscar-Einreichung. STREHA MES REVE ist sein zweiter Film.

Do., 30.1. - 19.30 UhrSo., 2.2. - 13.15 Uhr
Kış Uykusu – Winterschlaf
Kış Uykusu – Winterschlaf Trailer
Türkei, Deutschland, Frankreich 2014 | Regie: Nuri Bilge Ceylan | 196 min. | mit Haluk Bilginer, Melisa Sözen, Demet Akbağ, Ayberk Pekcan, Serhat Kılıç | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

In den Bergen Kappadokiens betreibt der ehemalige Schauspieler Aydin ein romantisches Höhlen-Hotel. Er lebt hier mit seiner jungen Frau Nihal und der frisch geschiedenen Schwester Necla, verwaltet die geerbten Güter der Familie und will ein Buch schreiben. Vor den Fenstern bedeckt allmählich der Schnee die irre Landschaft, und drinnen brechen die beiden Frauen ihr Schweigen. Nuri Bilge Ceylan seziert die Selbstgefälligkeit eines Mannes vor unseren Augen so bravourös, dass die 196 Filmminuten zu einem packenden Schaustück geraten, dessen Sog man sich kaum entziehen kann. Der mit der Goldenen Palme ausgezeichnete Film ist schauspielerisch und visuell ein Kinoerlebnis von grosser Intensität. "Der russische Schriftsteller Anton Tschechow ist sein grosses Vorbild. Daraus hat der türkische Filmemacher Nuri Bilge Ceylan nie ein Geheimnis gemacht. Innen und aussen, das Intime und die Landschaft - sie spielen eine tragende Rolle. In die Hügel Anatoliens hinein hatte er bereits seinen Spielfilm Once Upon A Time in Anatolia choreografiert; jetzt gräbt er sich förmlich in die Erde vor, in Häuser hinein, die aus dem Fels gehauen sind und in die Hügel gegraben." (Walter Ruggle)

Einführung: Prof. Dr. Urs Heftrich Im Rahmen der Lehrveranstaltung "Russische Literatur als Inspirationsquelle des internationalen Kinos". In Kooperation mit dem Slavischen Institut, Universität Heidelberg. Im Rahmen unserer Jubiläumsfilmreihe "25 Jahre Karlstorkino". KINO - CINÉMA - CINEMA 25 JAHRE KARLSTORKINO WIR FEIERN FILM! 25 Jahre Karlstorkino - 25 Filme: In seinem Jubiläumsjahr feiert das Karlstorkino mit 25 außergewöhnlichen Filmen seinen besonderen Geburtstag. Jeden Monat bringen Filmschaffende, Kooperationspartner sowie Freundinnen und Freunde Filme aus der ganzen Welt mit, die international Kinogeschichte geschrieben haben.

Di., 4.2. - 19.00 Uhr
It must be Heaven - Vom Gießen des Zitronenbaums
It must be Heaven - Vom Gießen des Zitronenbaums Trailer
Palästina, Frankreich, Deutschland, Kanada, Türkei 2019 | Regie: Elia Suleiman | 97 min. | mit Elia Suleiman, Tarik Kopti, Kareem GHNEIM, George Khleifi, Ali Suliman, Fares Mugabaa, Yasmine Haj, Nael Kanj | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
„Sind sie der perfekte Fremde“ wird der Mann mit der Brille und dem Strohhütchen gefragt, worauf dieser ungläubig wie ein palästinensischer Buster Keaton zurückblickt. Damit ist Elia Suleiman gemeint, der Regisseur von „Intervention Divine“, der verärgert über seine Heimat nun in Metropolen wie Paris oder New York nach einem Platz sucht an dem nicht nur er selbst seine Ruhe hat, sondern eben auch sein Zitronenbaum. Denn daheim wird dieser ständig von Jemandem abgeerntet. Und anderswo? Wir ahnen, auch dort wird es schwierig für einen solchen Baum und dem, der ihn hegt und pflegt, denn die Erinnerung an Palästina wird man dabei nicht los. Trotzdem: es ist eine Komödie, oft charmant, bisweilen bitter.

Do., 6.2. - 19.15 UhrSo., 16.2. - 13.15 UhrSo., 23.2. - 11.00 Uhr
Von Caligari zu Hitler
Von Caligari zu Hitler Trailer
Deutschland 2014 | Regie: Rüdiger Suchsland | 119 min. | Dokfilm | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Siegfried Kracauers erstmalig 1947 erschienene Abhandlung ist die Vorlage von Rüdiger Suchslands Filmessay. In ihm wird erfragt, auf welche Weise die ungemein kreative und epochal bedeutende deutsche Filmproduktion der Weimarer Republik mit Werken wie etwa DAS CABINET DES DR. CALIGARI oder METROPOLIS den Totalitarismus der NS-Zeit vorweg nahm. Denn Untergangsszenarien und die damit verbundene Sehnsucht nach einem Führer als Retter aus der Not waren typische Themen in dieser Zeit. Ein Film wie ein gutes Seminar, in dem auch Regisseure von heute – wie Fatih Akin oder Volker Schlöndorff – Stellung beziehen.

Der Regisseur Rüdiger Suchsland ist anwesend. Im Anschluss besteht Gelegenheit zur Diskussion. ----------------------------------------------------------------- Um 19.30 Uhr folgt der Film "Das Cabinet des Dr. Caligari"
mit Einführung von Rüdiger Suchsland. -----------------------------------------------------------------

Fr., 7.2. - 17.00 Uhr
Das Cabinet des Dr. Caligari
Das Cabinet des Dr. Caligari Trailer
Deutschland 1919/1920 | Regie: Robert Wiene | 75 min. | Stummfilm | 4K digital | mit Werner Krauß, Conrad Veidt, Friedrich Fehér.

Cesare ist groß, bleich und Schlafwandler. Er kann die Zukunft voraussagen und ist damit Attraktion auf dem Jahrmarkt einer Kleinstadt. Sein Mentor ist Dr. Caligari, er hat Macht über ihn, große Macht. Denn des Nachts lässt er ihn morden, die Angst geht um. Diese Geschichte über Wahn und Wahnsinn wird erzählt vor krumm gebogenen Häusermauern voll Licht und Schatten, soll heißen Expressionismus. Wir erinnern damit an Conrad Veith, der damals den Cesare verkörperte, zudem ist „Das Cabinet des Dr. Caligari schlicht einer der berühmtesten deutschen Stummfilme, stilbildend für so viele andere, zudem ein Fest für Interpreten, allen voran Siegfried Kracauer.

Zum 100. Geburtstag von "Das Cabinet des Dr. Caligari" am 26. Februar. Einführungsvortrag: Rüdiger Suchsland, Filmkritiker und langjähriger Mitarbeiter des Filmfestivals Mannheim-Heidelberg (bis 2019) Im Anschluss werden Ausschnitte aus weiteren Filmen des "Weimarer Kinos" gezeigt und es besteht Gelegenheit zur Diskussion. ----------------------------------------------------------------- Zur Einstimmung zeigen wir um 17 Uhr den Film "Von Caligari zu Hitler"
in Anwesenheit des Regisseurs Rüdiger Suchsland. -----------------------------------------------------------------

Fr., 7.2. - 19.30 Uhr
Kinderkino: Die Melodie des Meeres (ab 8)
Kinderkino: Die Melodie des Meeres (ab 8) Trailer
Irland, Luxemburg, Belgien, Frankreich, Dänemark 2014 | Regie: Tomm Moore | 93 min. | deutsche Fassung.

Ben lebt mit seinem Vater, dem Leuchtturmwärter Conor, und seiner kleinen Schwester Saoirse auf einer Insel irgendwo vor der Küste Irlands. Ein Geheimnis umgibt diesen Ort, seit die Mutter bei der Geburt des Mädchens verschwunden ist. Die kleine Saoirse spricht nicht und Ben macht seine Schwester für die Abwesenheit der Mutter verantwortlich. An ihrem sechsten Geburtstag spielt Saoirse auf Bens großer Muschelflöte, die ihm die Mutter einst geschenkt hatte. Die geheimnisvolle Melodie führt sie zu einem weißen Fell, das Saoirse, als sie es anlegt, ins Meer eintauchen lässt. Im Wasser scheint sie sogleich zuhause zu sein, denn sie kann sofort schwimmen und mit den Robben fühlt sie sich auf seltsame Weise vertraut. Als die Kleine wieder an Land gespült wird, sollen die Kinder, um den Gefahren des Meeres zu entgehen, fortan bei der Großmutter in der Stadt wohnen. Doch die Sehnsucht nach dem Meer ist groß und so machen sich die Geschwister bald wieder heimlich auf den Weg zurück.... Der als klassischer Zeichentrick gestaltete Film wurde mehrfach ausgezeichnet u.a. mit dem Europäischen Filmpreis als bester Animationsfilm.

Sa., 8.2. - 15.00 UhrSo., 9.2. - 15.00 Uhr
Tel Aviv on fire - Publikumspreis der 34. Filmtage des Mittelmeeres
Tel Aviv on fire - Publikumspreis der 34. Filmtage des Mittelmeeres Trailer
Israel, Luxemburg, Belgien 2019 | Regie: Sameh Zoabi | mit Kais Nashif, Lubna Azabal, Yaniv Biton | hebr./arab. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Während der Filmtage des Mittelmeeres konnte unser Publikum zu jeder Filmvorstellung eine persönliche Bewertung abgeben. Wir präsentieren in dieser Sondervorführung den Gewinnerfilm dieses Publikumspreises. ------------------------------------------------------------------ Der Publikumspreis geht an: TEL AVIV ON FIRE ------------------------------------------------------------------ „Tel Aviv on fire“ ist der Titel einer schnulzigen TV-Serie, die sich großer Beliebtheit erfreut - sowohl beim israelischen als auch palästinensischen Publikum. Der Drehbuchautor Salam muss auf dem Weg zur Arbeit täglich die Grenze im Westjordanland überqueren und bei einer Durchsuchung seines Wagens fällt doch tatsächlich das Skript der neuen Folge den Grenzern in die Hände. Diese zwingen Salam, Änderungen vorzunehmen - die überraschenden Erfolg bringen! Eigentlich sollte die Soap einen antizionistischen Einschlag haben, doch nun schreibt das israelische Militär insgeheim mit…

Sa., 8.2. - 19.30 Uhr
A Hidden Life - Ein verborgenes Leben
A Hidden Life - Ein verborgenes Leben Trailer
Deutschland, USA 2019 | Regie: Terrence Malick | 173 min. | mit August Diehl, Valerie Pachner, Matthias Schoenaerts | deutsche Fassung | FSK: 12.
Franz Jägerstätter ist ein einfacher Bergbauer, der in einem abgeschiedenen Dorf im Westen Österreichs zusammen mit seiner Frau und seinen drei Töchtern lebt. Ein respektierter Mann, im Einklang mit der Natur und tief religiös. Darum lehnt er es aus Gewissensgründen entschieden ab, einen Menschen zu töten. Doch es herrscht der 2. Weltkrieg, auch Franz Jägerstätter soll einberufen werden. Aber er weigert sich, sucht erfolglos den Rat der Kirche und wird schließlich in Berlin hingerichtet. Vor prächtiger Bergkulisse und eindringlichem Spiel nicht nur der Hauptdarsteller gelang Terrence Malick, bekannt etwa durch „The Tree of Life“ oder „The Thin Red Line“, ein von großer Humanität geprägtes, formal episch sehr breit angelegtes Drama über einen stillen, lange Zeit auch vergessenen Helden.

So., 9.2. - 11.00 UhrMi., 12.2. - 19.30 UhrDo., 20.2. - 19.30 UhrSo., 23.2. - 19.30 UhrSo., 15.3. - 11.00 Uhr
Swans – Where does a body end?
Swans – Where does a body end? Trailer
Kanada 2019 | Regie: Marco Porsia | 124 min. | Dokfilm | mit Devendra Banhart, Blixa Bargeld, Jehnny Beth | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Die Experimentalrockband „Swans“ sind schon etwas für den so ganz besonderen Musikgeschmack. Gegründet 1982 im Umfeld der New Yorker Postpunkszene, versteht sich seit dem ihr kreativer Kopf Michael Gira als „curator of noise and sound“ und das bis heute, denn trotz aller Umbesetzungen treten die Swans immer noch auf. Sie böten dabei ekstatische Rituale jenseits des üblichen Konzerterlebnisses. Marco Posia gelang es dabei in seinem Porträt, das Schwanden-Gefieder zu lüften, soll heißen, Interviews kombiniert mit unveröffentlichtem Archivmaterial, dazu ein paar Überraschungsgastauftritte. Für wahr ein Schwanengesang!

Mo., 10.2. - 21.30 UhrMi., 19.2. - 21.30 Uhr
Chinatown
Chinatown Trailer
USA 1974 | Regie: Roman Polanski | 130 min. | mit Jack Nicholson, Faye Dunaway, John Huston | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Los Angeles, 1937. Der Privatdetektiv Jake Gittes (Jack Nicholson) wird von einer Klientin beauftragt, ihren Ehemann, den leitenden Ingenieur des Wasserwerks, zu observieren und des Betrugs zu überführen. Was zunächst wie ein Routineauftrag erscheint, entpuppt sich als Oberfläche tief verstörender Vorgänge mit schwerwiegenden Folgen für die Stadt und – mehr noch – für persönliche Schicksale. Roman Polanskis größter Erfolg seit Rosemary’s Baby (1968) spielt gekonnt mit der Grundstruktur des Film noir, und verbindet sie mit moderner Ästhetik zu einem spannungsvollen Komplex von Lügen und Macht.

Präsentiert vom Studentischen Filmclub. Mit Einführung von Lucius Wack und anschließendem Filmgespräch. Sonderpreis für Studierende: 3,50 € Mit freundlicher Unterstützung des StuRa - Studierendenrat der Uni Heidelberg.

Di., 11.2. - 19.30 Uhr
Portrait de la jeune fille en feu - Porträt einer jungen Frau in Flammen
Portrait de la jeune fille en feu - Porträt einer jungen Frau in Flammen Trailer
Frankreich 2019 | Regie: Céline Sciamma | 122 min. | mit Noémie Merlant, Adèle Haenel, Luàna Bajrami, Valeria Golino | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Im Frankreich des Jahres 1770 reist eine junge ehrgeizige Malerin in die Bretagne auf die Halbinsel Quiberon. Dort soll sie eine junge Adelige treffen, um sie zu porträtieren, und zwar als Braut. Tatsächlich wehrt sich diese jedoch vehement gegen die Heirat und weigert sich darum auch, porträtiert zu werden. Im Lauf der Begegnung gelingt es der Malerin jedoch, sich mit der Adeligen anzufreunden und heimlich von ihr ein Porträt anzufertigen. Doch dies führt zu einem ernsthaften Konflikt zwischen den beiden Frauen. Getragen von den schauspielerischen Leistungen der beiden Hauptdarstellerinnen, zudem angesiedelt in rauer landschaftlicher Schönheit, schildert das von Kritik und Publikum sehr geschätzte „Porträt“ ziemlich authentisch die Möglichkeiten weiblicher Kunst in dieser Epoche.

"So durch und durch ungewöhnlich und großartig!" Süddeutsche Zeitung "Ein sofortiger Filmklassiker. So bedingungslos eingenommen für ein Paar hat in jüngster Zeit nur 'Call Me By Your Name'." Spiegel Online "Selten hat ein Film den Akt der künstlerischen Repräsentation so klug, so zart, so ergreifend befragt." DIE ZEIT "Reicher, klüger und beglückender ist Kino selten gewesen." DER SPIEGEL "Unendlich subtil, höchst formbewusst, eine Experimentierkammer von allem, was der Feminismus heute fordert und debattiert." Welt.de "Ein Film, der von tiefster Menschlichkeit berichtet." Kino-Zeit.de "Überwältigend schöne Bilder." ZDF Neu im Kino "Diese zarte Liebesgeschichte geht unter die Haut." Stern.de "Wunderbare Filmkunst." Abendzeitung "Eine vielschichtige Reflektion über weibliches Begehren, weibliche Blicke und eine unmögliche Liebe." Filmstarts.de "Ein wahrer Bilderrausch." Welt.de "Ein stimmiges Gesamtkunstwerk." Cinema

Do., 13.2. - 19.00 UhrMo., 17.2. - 19.00 UhrSo., 1.3. - 11.00 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Frankreich, Tschechien 1973.

Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"! Was erwartet diesmal unser Publikum? Angekündigt ist diesmal eine Reise "vom Blauen Planeten zum Planet der Blauen" – wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein.

Referent: Alexander Pawlak Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 14.2. - 19.00 Uhr
Honeyland - Land des Honigs
Honeyland - Land des Honigs Trailer
Nordmazedonien 2019 | Regie: Ljubomir Stefanov, Tamara Kotevska | 85 min. | Dokfilm | mit Hatidze Muratova, Nazife Muratova, Hussein Sam, Ljutvie Sam | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Hatidze ist eine Frau um die 50. Sie lebt auf dem Land in Nordmazedonien und kümmert sich um ihre kranke Mutter. Vor allem aber ist Hatidze von ganzem Herzen Imkerin. Dabei legt sie großen Wert darauf, dass ihre Arbeit den Bienen nicht schadet, denn nur die Hälfte des Honigs, den diese erzeugen, verkauft sie später in der Stadt. Das reicht aber für ein bescheidenes Leben in Frieden mit sich und den Anderen. Damit ist es leider vorbei als das Familienoberhaupt, eigentlich Rinderzüchter, in die Imkerei einsteigen möchte. Denn Hussein entpuppt sich als aggressiver Geschäftsmann. „Honeyland“ überzeugte als Dokumentarfilm bereits beim letztjährigen Sundance-Festival.

Sa., 15.2. - 17.15 UhrSo., 23.2. - 13.00 Uhr
Tenki no ko - Weathering With You
Tenki no ko - Weathering With You Trailer
Japan 2019 | Regie: Makoto Shinkai | 114 min. | Anime | mit Kotaro Daigo, Nana Mori, Shun Oguri | jap. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Hodaka ist jung und ohne Geld. Er hofft, in der Großstadt Tokio einen Job zu finden und wird als Mitarbeiter eines ziemlich okkulten Magazins angestellt. Aber das geht schon in Ordnung. Doch eines Tages fällt ihm auf: seit er hier ist, hört es nicht auf, ununterbrochen zu regnen. Dann lernt er Hina kennen, ein Mädchen, das mit ihrem Bruder zusammen lebt. Sie scheint magische Fähigkeiten zu besitzen, sogar das Wetter damit beeinflussen zu können, so dass endlich wieder die Sonne scheint. Doch es lastet ein Fluch. Makoto Shinkai schuf nach dem überaus erfolgreichen Anime „Your Name“ mit „Weathering with you“, im Original „Tenki no ko“ (Kind des Wetters) ein weiteres Beispiel für seine überaus einfühlsame gleichsam selbst magische Filmerzählkunst.

Sa., 15.2. - 19.00 UhrSo., 16.2. - 15.00 UhrSa., 29.2. - 17.00 Uhr
The Two Popes - Die zwei Päpste
The Two Popes - Die zwei Päpste Trailer
Großbritannien, Italien 2019 | Regie: Fernando Meirelles | 125 min. | mit Anthony Hopkins, Jonathan Pryce, Juan Minujín | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Anthony Hopkins als Joseph Ratzinger, später Papst Benedikt XVI., Jonathan Pryce als Jorge Mario Bergoglio, später Papst Franziskus: Doch was waren die wahren Gründe für den Rücktritt Papst Benedikt XVI. und welche Rolle spielte dabei das Verhältnis zu Jorge Mario Bergoglio? Darüber lässt Fernando Meirelles, bekannt etwa durch „City of God“, die beiden in stilvollem Ambiente überaus geistreich parlieren. Was nicht heißt, dass heikle Themen wie der Kindesmissbrauch ausgespart bleiben. Man möchte dabei auch mal Papst werden, soweit einem das möglich ist. Die Pointe der Geschichte ist natürlich, dass eigentlich Jorge Mario Bergoglio von seinen Ämtern zurücktreten wollte.

So., 16.2. - 11.00 UhrFr., 21.2. - 19.00 Uhr
Queen & Slim
Queen & Slim Trailer
Kanada, USA 2019 | Regie: Melina Matsoukas | 132 min. | mit Daniel Kaluuya, Jodie Turner-Smith, Bokeem Woodbine | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Nach einem Abendessen geraten zwei junge Afroamerikaner in eine Polizeikontrolle. Dabei eskaliert die Situation so sehr, dass einer der weißen Polizisten erschossen wird. Obwohl dabei eine Notwehrsituation vorliegen könnte, fliehen die beiden, da sie nicht glauben, dass man ihnen Recht gäbe. Es beginnt eine Jagd durch die USA, die ein wenig an Bonnie und Clyde erinnert. Inwiefern das für „Queen & Slim“ als Film insgesamt zutrifft - daran entzündete sich die Kritik und die Meinung des Publikums. Jedenfalls gilt für viele, dass Melena Matsoukas damit ein deutliches Statement gegen polizeiliche Übergriffe und Diskriminierung schuf.

Di., 18.2. - 18.00 UhrSa., 22.2. - 19.00 UhrDo., 27.2. - 21.15 UhrMo., 23.3. - 21.00 Uhr // entfällt!
Ford v Ferrari - Le Mans 66: Gegen jede Chance
Ford v Ferrari - Le Mans 66: Gegen jede Chance Trailer
USA 2019 | Regie: James Mangold | 153 min. | mit Matt Damon, Christian Bale, Jon Bernthal | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

„Vroamm …“: „Ford v Ferrari“ heißt das Rennsportdrama im Original, denn 1966 will Ford endlich bei den legendären 24 Stunden von Le Mans die bis dahin dominierenden Ferraris besiegen. Ein Versuch seitens Ford, die italienische Sportwagenmanufaktur einfach aufzukaufen, war zuvor gescheitert. Für den Sieg engagiert der texanische Ex-Rennfahrer und jetzige Konstrukteur Carroll Shelby den als eigenwillig verschrienen Briten Ken Miles, alles weitere ist Motorsportgeschichte. „Le Mans 66“ inszeniert sie als Auseinandersetzung zwischen zwei sehr gegensätzlichen Männern witzig und mit toller Kameraarbeit. Ausgezeichnet mit 2 Oscars, für den "Besten Schnitt" und "Besten Tonschnitt". ------------------------------------------------------- Am 16.3. mit Einführung von Michael Schäfer, Motorjournalist und Automobilhistoriker. Mit anschließendem Filmgespräch. -------------------------------------------------------

Di., 18.2. - 20.30 UhrSa., 22.2. - 21.30 UhrFr., 28.2. - 19.30 UhrMo., 16.3. - 19.30 Uhr // entfällt!
Kinderkino: Fuxia – Die Minihexe (ab 6)
Kinderkino: Fuxia – Die Minihexe (ab 6) Trailer
Niederlande 2010 | Regie: Johan Nijenhuis | 84 min. | deutsche Fassung.

Der einsiedlerische Zauberer Kwark staunt nicht schlecht als aus dem Ei, das er im Zauberwald gefunden hat, über Nacht ein ganz besonders kleines Mädchen schlüpft, das sich als Minihexe Fuxia vorstellt. Sogleich erwählt sie Kwark zu ihrem Papa und beschließt bei ihm zu bleiben. Trotz ihrer Winzigkeit sprüht sie vor Unternehmungslust, was Kwark in ständige Besorgnis versetzt. Als Fuxia endlich den Weg zur Hexenschule auf dem Besen zurücklegen darf, unternimmt sie auch Ausflüge in die Menschenwelt, obwohl Kwark ihr das strengstens verboten hat, weil Menschen zu gefährlich sind. Eines Tages begegnet sie dem schüchternen Menschenjungen Tommie und die beiden freunden sich an. Als sie erfahren, dass der Hexenwald für den Bau einer Straße abgeholzt werden soll, mobilisieren sie nicht nur die komplette Hexengemeinde, um die Zerstörung zu verhindern... Der Film ist nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Paul van Loon entstanden.

Am Samstag, 22.2. können alle, die sich vorher angemeldet haben (E-Mail: kiki@karlstorkino.de, bitte spätestens bis Freitagmittag), nach der Vorstellung beim Malen & Basteln mitmachen.
Sa., 22.2. - 15.00 UhrSo., 23.2. - 15.00 Uhr
Russisch Dok: Valerij Solomin
Russisch Dok: Valerij Solomin
Russland 1980-1996 | Regie: Valerij Solomin | 97 min. | Dokfilm | russ. Original mit deutschen Untertiteln.

Wir zeigen vier Filme von Valerij Solomin - Film ist eine Chronik von Charakteren (SiB 3/1996), RU 1996, 10 min - У кого хлеб вкуснее / Wessen Brot schmeckt besser, RU 1980, 18 min - Искусство всех времен и народов / Kunst aller Zeiten und Völker, RU 1987, 20 min. - Старая трава / Altes Gras, RU 1988, 49 min Mit seiner unnachahmlichen Art, Menschen für sich einzunehmen, sie zu öffnen, entsteht für das Publikum das Gefühl, beim Filmgeschehen selbst dabei zu sein – ob im Porträt einer Dorfbäckerin, eines Kochlehrers bei der Armee oder dem Versuch des Protagonisten, zur Perestroika-Zeit eine Kolkhoze neu aufzustellen. Valerij Solomin *1938. Beim Film seit 1960 als Beleuchter. 1962-1968 Kamerastudium am VGIK. In 45 Jahren Arbeit als Kameramann, Autor und Regisseur mehr als 50 Dokumentarfilme. Sein Film «Der Fischer und die Tänzerin» war 2006 für den Europäischen Filmpreis nomimiert. 1990 gründet er sein eigenes Studio «SibirienFilm», Jazzpianist. Verdienter Künstler Russlands, Mitglied der Europäischen Filmakademie und der Russischen Filmakademien «Nika» und «Goldener Adler». Verstorben am 9. Juni 2017.

Einheitspreis: 2,50 €

So., 23.2. - 17.30 Uhr
Zum Goldenen Hirsch 72 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch 72 / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2018-2020 | ca. 120 min. | Kurzfilme.

Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns gezeigt! Immer bunt, immer wild!

Mi., 26.2. - 19.30 Uhr
1917
1917 Trailer
Großbritannien, USA 2019 | Regie: Sam Mendes | 119 min. | mit Dean-Charles Chapman, George MacKay, Daniel Mays | engl./dt./frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
1917 ist der Erste Weltkrieg in Grabenkämpfen vollkommen festgefahren. Die Verluste auf beiden Seiten sind unermesslich. In dieser Situation erhalten zwei junge britische Soldaten den schier unausführbaren Befehl, eine britische Einheit, in der sich auch der Bruder von einem befindet, vor einem deutschen Hinterhalt zu warnen, denn dieser würde sie unweigerlich komplett vernichten. Dafür müssen sie aber schnellstens das völlig zerstörte Niemandsland zwischen den Fronten durchqueren. Sam Mendes drehte dank überragender Kameraarbeit diesen Lauf wie in einer einzigen Einstellung und lässt dabei den Zuschauer das Grauen sehr intensiv nacherleben. Wohl einer der aktuell spektakulärsten Filme.

Do., 27.2. - 19.00 UhrSa., 29.2. - 19.30 UhrMo., 2.3. - 20.00 UhrDi., 17.3. - 19.00 Uhr // entfällt!
The Grizzlies
The Grizzlies Trailer
Kanada 2018 | Regie: Miranda de Pencier | 104 min. | mit Jack Anawak, Fred Bailey, Seth Burke | Inuktitut/engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Ende der 1990er Jahre hat die kleine arktische Inuit-Gemeinde Kugluktuk eine der höchsten Selbstmordraten unter Jugendlichen in Nordamerika. Als der unerfahrene Lehrer Russ Sheppard dort eintrifft, um eine Stelle an der lokalen Schule anzutreten, sieht er sich mit massiven psychologischen und sozialen Problemen sowie den fatalen Folgen der Kolonisierung indigener Lebenswelten konfrontiert. Auf verlorenem Posten gründet Sheppard trotz allgemeiner Skepsis ein Lacrosse-Team an der Schule. Und diese vermeintlich völlig widersinnige Idee soll weitreichende Folgen haben. – Die unglaubliche aber wahre Geschichte der Grizzlies wurde an Originalschauplätzen und mit Laiendarstellern aus der Region verfilmt. Das Ergebnis ist ein inspirierendes Drama, das bei allem ansteckenden Optimismus nicht die realen Hintergründe beschönigt. Der Film erhielt mehrere Preise beim letztjährigen Filmfestival Mannheim-Heidelberg, u.a. den Hauptpreis!

Im Rahmen von "CANADA NOW – THE MAPLE MOVIES FESTIVAL TOUR". Mit freundlicher Unterstützung vom Canada Council for the Arts, Ottawa und der Botschaft von Kanada, Berlin.

Di., 3.3. - 19.30 UhrMi., 18.3. - 21.15 Uhr // entfällt!Sa., 21.3. - 17.15 Uhr // entfällt!
imagineNATIVE Shorts: Home and Native Land
imagineNATIVE Shorts: Home and Native Land Trailer
Kanada 2017-2019 | Regie: diverse | 90 min. | Kurzfilme | Original mit deutschen Untertiteln.

Angeregt von einer Textzeile in der Nationalhymne O Canada, präsentiert das Programm acht Kurzfilme indigener Filmemacherinnen. Die Dokumentarfilme, Animationen und experimentellen Arbeiten bieten weibliche Perspektiven auf die komplexen und komplizierten Beziehungen der First Nations, Métis und Inuit zu ihrem Land. Filmprogramm: - LELUM’ (HOME), CA 2017, R: Asia Youngman, 9 min Eine Reise über Landschaften British Columbias hinweg, wahrgenommen aus einer indigenen Warte. - BIIDAABAN (THE DAWN COMES), CA 2018, R: Amanda Strong, 18 min Eine junge Ahornsammlerin der Anishinabe bietet in dieser fesselnden Stop-Motion-Animation den Gesetzen von Zeit, Raum und Gender die Stirn. - NUUCA (TAKE), CA 2017, R: Michelle Latimer, 12 min Der Film fragt nach dem Zusammenhang zwischen der Vergewaltigung des Bodens durch die Öl-Industrie in North Dakota und der Gewalt gegen indigene Frauen. - ONYOTA’A:KA KHALE TSI’TKALÙ:TO (ONEIDA AND TORONTO), CA 2018, R: Judith Kanatahawi Schuyler, 5 min Der Film im Split-Screen-Format untersucht die Lebensweisen von Angehörigen der Onyota’a:ka in Toronto und in den Siedlungen der Oneida Nation. Dabei stößt er trotz großer Unterschiede auf grundlegende Parallelen. - CARIBOU IN THE ARCHIVE, CA 2019, R: Jennifer Dysart, 8 min Ein Video aus den 1990er-Jahren zeigt eine Frau bei der Karibu-Jagd. Es ist mit emblematischen Aufnahmen kombiniert, die in den 40er-Jahren in Nord-Manitoba entstanden und aus dem Archiv des National Film Board of Canada stammen. - EMPTYING THE TANK, CA 2018, R: Caroline Monnet, 10 min Aus einer Nation stammend, die zirka 2.500 Angehörige umfasst, dokumentiert der Film die innere Stärke der ersten Martial-Arts-Kämpferin der Chippewa in Ontario. - FAST HORSE, CA 2018, R: Alexandra Lazarowich, 13 min Rare Einsichten in die Welt sattelloser Pferderennen: Im Zentrum stehen die Bemühungen des Siksika-Reiters Alison RedCrow, für sein Team die besten Reiter der Blackfoot zu gewinnen. - THREE THOUSAND, CA 2017, R: Asinnajaq, 14 min In animierte Sequenzen hat die Regisseurin Fundstücke aus dem NFB-Archiv integriert: Filmmaterial zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Inuit, wobei Wochenschauaufnahmen, propagandistisches und ethnografisches Material sowie Arbeiten indigener Filmemacher Verwendung fanden.

Im Rahmen von "CANADA NOW – THE MAPLE MOVIES FESTIVAL TOUR". Mit freundlicher Unterstützung vom Canada Council for the Arts, Ottawa und der Botschaft von Kanada, Berlin.

Di., 3.3. - 21.30 UhrMi., 18.3. - 19.30 Uhr // entfällt!Sa., 28.3. - 17.00 Uhr // entfällt!
Zire darakhatan zeyton - Quer durch den Olivenhain
Zire darakhatan zeyton - Quer durch den Olivenhain Trailer
Iran 1994 | Regie: Abbas Kiarostami | 103 min. | 35mm | mit Mohamad Ali Keshavarz, Farhad Kheradmand, Zarifeh Shiva | persisches Original mit deutschen Untertiteln.

Ein junger Arbeiter auf dem Land bekommt die Möglichkeit, in einer kleinen Rolle an einem Spielfilm mitzuwirken. Als sich der männliche Hauptdarsteller als ungeeignet erweist, bekommt der Arbeiter seine große Chance. Besonders aufregend ist seine neue Rolle für ihn dadurch, dass die im Film Angebetete auch im wahren Leben von ihm unsterblich geliebt wird... Abbas Kiarostami gestaltet aus diesem einfachen Plot eine wunderbare Film-im-Film Geschichte, die viel von den Lebensverhältnissen im Iran vermittelt. QUER DURCH DEN OLIVENHAIN fand bei der Kritik höchstes Lob und lief weltweit auf Festivals, u.a. in Cannes.

Mit Einführung. Anschließend Podiumsgespräch mit Urs Heftrich und Shahbaz Noshir.

Mi., 4.3. - 19.30 Uhr
Deux moi - Einsam zweisam
Deux moi - Einsam zweisam Trailer
Frankreich, Belgien 2018 | Regie: Cédric Klapisch | 110 min. | mit Ana Girardot, François Civil, François Berléand, , Camille Cottin | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Cédric Klapisch wurde dem deutschen Publikum mit der Komödie „L‘auberge espagnole“ bekannt. „Deux moi“ nun mag man als Tragikomödie verstehen. Vielleicht klingt das, worum es dabei geht, auf den ersten Blick ziemlich einfach, aber es ist dann doch viel komplizierter und philosophischer. Rémy und Mélanie wohnen in Paris im selben Viertel nicht weit weg voneinander. Beide träumen von der großen Liebe, das Internet möge ihnen dabei helfen. Doch während Rémy unter Panikattacken leidet und wirklich viel allein ist, bewegt sich Mélanie in einem großen Bekanntenkreis, ohne darin tiefere emotionale Bindungen knüpfen zu können. Denn wenn es ernst werden könnte, weicht sie aus, verweigert sich gar. Beider Dramen nimmt sich Cédric Klapisch an und bedenkt dabei die Möglichkeit des Glücks im Verbund mit der Macht des Zufalls.

Do., 5.3. - 19.00 UhrDo., 12.3. - 19.00 UhrSa., 14.3. - 21.00 UhrDo., 19.3. - 21.15 Uhr // entfällt!
Little Women
Little Women Trailer
USA 2019 | Regie: Greta Gerwig | 135 min. | 4K digital | mit Saoirse Ronan, Emma Watson, Florence Pugh, Eliza Scanlen | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Nach dem Ende des Bürgerkriegs veröffentlichte Louisa May Alcott (1832-1888) einen autobiographisch geprägten zweiteiligen Jugendroman, der die Abenteuer von Meg, Jo, Beth und Amy schildert, vier jungen Schwestern, die allein aufwachsen müssen, da ihr Vater eingezogen wurde. „Little Women“ wurde ein großer Erfolg und mehrfach verfilmt, unter anderem von George Cukor. Nun hat sich Greta Gerwig daran gewagt, die bereits durch „Lady Bird“ bekannt wurde. Zahlreiche bekannte Schauspielerinnen halfen ihr dabei. Ausgezeichnet mit dem Oscar für das "Beste Kostümdesign"!

Do., 5.3. - 21.15 UhrSo., 8.3. - 20.00 UhrSo., 15.3. - 14.30 UhrDo., 26.3. - 19.00 UhrFr., 26.6. - 21.30 UhrDi., 30.6. - 19.30 Uhr
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
Ukraine 1965 | 97 min.

Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"! Was erwartet diesmal unser Publikum? - Wir freuen uns auf "Romeo und Julia in den Karpaten. Poetischer als es ein sozialistischer Realismus erlaubt!" – Wie immer verbunden mit einem guten Glas Wein.

Referentin: Natalia Beyerle Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 6.3. - 19.00 Uhr
Kinderkino: Invisible Sue - Plötzlich unsichtbar (ab 9)
Kinderkino: Invisible Sue - Plötzlich unsichtbar (ab 9) Trailer
Deutschland, Luxemburg 2018 | Regie: Markus Dietrich | 93 min. | mit Ruby M. Lichtenberg, Anna Shirin Habedank, Lui Eckardt, Victoria Mayer | deutsche Fassung.

Susanne, die sich lieber Sue nennt, ist eine Einzelgängerin. In der Schule wird sie leicht mal übersehen, ihre Mutter hat nur ihre Arbeit im Kopf und ihr Vater glänzt auch eher durch Abwesenheit, wenn er gebraucht wird. Da ist die Welt der Comics schon der bessere Ort, vor allem wenn Sue sich vorstellt, eine große Heldin wie ihr Vorbild Super Moon zu sein. Als Sue bei einer Explosion im Labor der Mutter mit einer genetisch verändernden Substanz in Berührung kommt und dadurch unsichtbar werden kann, rückt sie ihrer Comic-Superheldin unversehens näher...

Sa., 7.3. - 15.00 UhrSo., 8.3. - 15.00 Uhr
I've Heard the Mermaids Singing - Gesang der Meerjungfrauen
I've Heard the Mermaids Singing - Gesang der Meerjungfrauen Trailer
Kanada 1987 | Regie: Patricia Rozema | 82 min. | 35mm | mit Sheila McCarthy, Paule Baillargeon, Ann-Marie MacDonald | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Polly Vandersma ist schüchtern und verträumt. Als „erfolgloseste Karrierefrau aller Zeiten“ hangelt sie sich von einem Zeitarbeitsjob zum nächsten. Ihr Leben hält sie in Fotos und Filmen fest und beim Entwickeln der Bilder hat sie die wunderbarsten Erlebnisse – im Traum hört sie sogar die Meerjungfrauen singen! Vor einer geklauten Videokamera sitzend berichtet Polly von ihrem neusten Job als Bürokraft in einer mondänen Kunstgalerie in Toronto. Deren karrierebewusste Chefin Gabrielle unterhält eine finanzielle und emotionale Beziehung zur Künstlerin Mary; Polly bewundert sie sehr. Als sie aber in das Leben ihrer Chefin eingreift, bringt sie ungewollt einen Kunstschwindel ins Rollen. – Patricia Rozemas Regiedebüt ist ein wundervolles filmisches „Selfie“ avant la lettre. In Cannes 1987 mit dem Prix de la Jeunesse prämiert, wurde ihre skurrile Romanze zum Klassiker im queeren Kino.

Im Rahmen von "CANADA NOW – THE MAPLE MOVIES FESTIVAL TOUR". Mit freundlicher Unterstützung vom Canada Council for the Arts, Ottawa und der Botschaft von Kanada, Berlin.

Di., 10.3. - 19.30 UhrSo., 15.3. - 18.30 Uhr
Mouthpiece
Mouthpiece Trailer
Kanada 2018 | Regie: Patricia Rozema | 91 min. | mit Amy Nostbakken, Norah Sadava, Maev Beaty | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Nach dem unerwarteten Tod ihrer Mutter macht sich die junge Autorin Cassandra Haywood gegen den Widerstand ihrer Familie daran, eine Trauerrede zu verfassen. Doch der Versuch stürzt sie in eine immer absurder eskalierende Sinnkrise, die Cassandras Bild von der Verstorbenen ebenso erschüttert wie ihre eigenen Gefühlsgewissheiten und politischen Überzeugungen. – Nach dem preisgekrönten Bühnenstück von Amy Nostbakken und Norah Sadava inszenierte Regisseurin Patricia Rozema den wechselvollen Konflikt der Heldin mit einer furiosen Gestaltungslust abseits aller Genrekonventionen. „Lena Dunham’s Girls meets Charlie Kaufmann“ beschreibt es treffend, wenn Mouthpiece mühelos rabiaten Humor, feministische Selbstreflexion, surreale Musicalnummern und bewegende emotionale Einsicht vereint.

Im Rahmen von "CANADA NOW – THE MAPLE MOVIES FESTIVAL TOUR". Mit freundlicher Unterstützung vom Canada Council for the Arts, Ottawa und der Botschaft von Kanada, Berlin.

Mi., 11.3. - 21.15 UhrSo., 15.3. - 20.15 UhrDi., 24.3. - 19.30 Uhr
Angelo
Angelo Trailer
Österreich, Luxemburg 2018 | Regie: Markus Schleinzer | 111 min. | mit Makita Samba, Alba Rohrwacher, Larisa Faber, Kenny Nzogang, Lukas Miko, Gerti Drassl, Michael Rotschopf | frz./dt. Original mit deutschen Untertiteln.
Der Junge Mmadi Make aus Nigeria überlebt die Vernichtung seines Stammes im 18. Jahrhundert, da er gegen ein Pferd eingetauscht wird. Eine Comtesse aus Italien kauft sich ihn, erzieht ihn und nennt ihn Angelo. Er wird Diener und Reisebegleiter, doch stets abhängig von seinen Gönnern. Dennoch gelingt es ihm zu heiraten. Zuletzt tritt er den Freimaurern bei. Als er jedoch stirbt, wird sein Leichnam präpariert und im Museum ausgestellt. Der Kreis rassistischer Erniedrigung schließt sich. Auch im Detail sehr sorgfältig verfilmte Biographie einer authentischen Person, die seitens der Kritik große Beachtung fand.

Fr., 13.3. - 19.00 UhrFr., 27.3. - 18.00 Uhr // entfällt!So., 29.3. - 11.00 Uhr // entfällt!So., 5.7. - 17.30 UhrFr., 10.7. - 19.00 UhrFr., 14.8. - 17.00 Uhr
La disparition des lucioles - The Fireflies Are Gone
La disparition des lucioles - The Fireflies Are Gone Trailer
Kanada 2018 | Regie: Sébastien Pilote | 96 min. | mit Karelle Tremblay, Pierre-Luc Brillant, François Papineau | frz./engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Léo steht vor dem Schulabschluss, doch für rosige Zukunftsversprechen hat sie nur Sarkasmus übrig. Léos Vater musste auf der Suche nach neuer Arbeit die vom post-industriellen Umbruch gezeichnete Kleinstadt Saguenay verlassen, was auch das Ende der elterlichen Ehe bedeutete. Léos neuer Stiefvater ist ein rechtspopulistischer Radio-Moderator, und ihre Mutter erwartet von der Tochter, dass sie sich einen Job für den Sommer sucht. Zornig lässt sich Léo ziellos treiben, bis sie auf den Gitarrenlehrer Steve trifft. Trotz des Altersunterschieds entwickelt sich eine besondere Beziehung zwischen der wütenden Frau und dem stillen Mann, die das Gefühl der Einsamkeit teilen. – Das berückend schöne wie schonungslose Provinzporträt wurde 2018 beim Toronto International Film Festival als bester kanadischer Film ausgezeichnet.

Im Rahmen von "CANADA NOW – THE MAPLE MOVIES FESTIVAL TOUR". Mit freundlicher Unterstützung vom Canada Council for the Arts, Ottawa und der Botschaft von Kanada, Berlin.

Sa., 14.3. - 19.15 UhrSa., 21.3. - 19.15 Uhr // entfällt!Di., 24.3. - 21.15 Uhr // entfällt!
Dokumentarfilme von Svetlana Bychenko
Dokumentarfilme von Svetlana Bychenko
Russland 2000-2007 | Regie: Svetlana Bychenko | 78 min. | Dokfilm | russ. Original mit englischen Untertiteln.

„Dokumentarfilm ist ein Lebensstil...“ sagt Svetlana Bychenko. Die russische Regisseurin ist eine Pionierin des Animadoc-Genres. In der Reihe Russisch Dok zeigen wir zwei Filme der formal experimentierfreudigen Filmemacherin. Flucht der Elefanten aus Russland ist ein dokumentarisches Märchen über das schwere Schicksal der Elefanten in Russland, eine originelle Erzählung über die russische Mentalität, in der sich die Sehnsucht nach einem großen Wunder in der Liebe zu Elefanten manifestiert. Kristallwelt ist eine wortlose Oper, ein filmisches Poem über ungewöhnliche Meister – Glasbläser. Побег слонов из России - Flucht der Elefanten aus Russland (RU 2000, 52 min, OmeU) Хрустальный мир - Kristallwelt (RU 2007, 26 min, OmU)

Es gilt ein Einheitspreis von € 2,50.

So., 15.3. - 17.00 Uhr
Dicktatorship
Dicktatorship Trailer
Italien 2019 | Regie: Gustav Hofer und Luca Ragazzi | 90 min. | Dokfilm | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

"Einen Penis zu haben, bedeutet, an einen Verrückten gekettet zu sein", schrieb Sophokles vor mehr als 2500 Jahren. Und er hat bis heute Recht. Mit Donald Trump im Weißen Haus - trotz aller offen frauenfeindlichen und chauvinistischen Ansichten – und vielen weiteren starken Männern, die sich rund um den Globus behaupten, stellen sich Intellektuelle, Feministinnen, Aktivistinnen und viele andere die gleiche Frage: Wie ist das möglich? Als schwules Paar, kurz vor der Ehe, kennen Gustav und Luca einen Ort auf der Welt, der helfen kann, Antworten auf diese Frage zu geben: Italien!

Am 20.3. in Anwesenheit des Regisseurs Luca Ragazzi In Kooperation mit Volare e.V. Heidelberg

Fr., 20.3. - 19.30 Uhr // entfällt!So., 29.3. - 13.00 Uhr // entfällt!
Kinderkino: Karlsson vom Dach (ab 5)
Kinderkino: Karlsson vom Dach (ab 5)
Schweden, Norwegen 2002 | Regie: Vibeke Idsøe | 77 min. | Animationsfilm | deutsche Fassung.

Der kleine Lillebror, wünscht sich nichts sehnlicher als einen Spielkameraden. Da trifft es sich gut, dass eines Tages Karlsson, ein mitteldicker Herr mit einem Propeller auf dem Rücken, vor Lillebrors Fenster auftaucht. Fortan vergeht die Zeit für Lillebror wie im Flug, denn Karlsson, selbstsüchtig und reichlich verfressen, ist ein recht anstrengender Freund, der für einige Aufregung in seinem Leben sorgt... Der Zeichentrickfilm ist nach den Erzählungen von Astrid Lindgren entstanden.

Am Samstag, 21.3. können alle, die sich vorher angemeldet haben (E-Mail: kiki@karlstorkino.de, bitte spätestens bis Freitagmittag), nach der Vorstellung beim Malen & Basteln mitmachen.
Sa., 21.3. - 15.00 Uhr // entfällt!So., 22.3. - 15.00 Uhr // entfällt!
Friedrich Hölderlin - Dichter sein. Unbedingt!
Friedrich Hölderlin - Dichter sein. Unbedingt! Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Hedwig Schmutte und Rolf Lambert | 90 min. | Dokfilm | mit Thorsten Hierse, Anna Thalbach.

September 1806 wird der Dichter Friedrich Hölderlin als er Bad Homburg verlässt gewaltsam festgenommen und nach Tübingen in die Psychiatrie gesteckt. Bekanntlich wurde er danach als hoffnungsloser Fall bei einer Schreinerfamilie zur Pflege untergebracht, es folgten die vielen langen Jahre im Turm. Diese Station in Hölderlins Leben wird Ausgangspunkt eines Film-Essays über eine poetische Existenz, die an der Wirklichkeit ihrer seiner Zeit unweigerlich zerbricht. Montiert aus Spielszenen und Dokumentaraufnahmen gelingt Hedwig Schmutte und Rolf Lambert dabei ein ergreifendes Porträt des mittlerweile 250jährigen Dichters.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Hölderlinjahr 2020"

So., 22.3. - 11.00 Uhr // entfällt!
Hälfte des Lebens
Hälfte des Lebens Trailer
DDR 1984 | Regie: Herrmann Zschoche | 98 min. | mit Ulrich Mühe, Jenny Gröllmann, Michael Gwisdek, Peter-Mario Grau | FSK: 12.

Der Defa-Film "Hälfte des Lebens" zeigt Friedrich Hölderlin in seiner Hälfte des Lebens, als Hauslehrer bei der Familie des Frankfurter Bankiers Jakob Gontard, als Liebhaber von dessen Gattin Susette Gontard, als Freund des politischen Aktivisten Isaac von Sinclair und als Dichter des "Hyperion". Kein mystisches Porträt eines deutschen Dichtergenies ist dabei entstanden, sondern das Bild eines bald nicht mehr jungen Mannes, der an seiner Zeit zerbricht und aus deren Wirren in die eigene Verwirrung flieht. Als Vorfilm präsentiert der Heidelberger Filmemacher Bernhard Rang seinen Kurzfilm "Heidelberg" (2017, 7 min.) mit Edgar Diel als Hölderlin.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Hölderlinjahr 2020"

So., 22.3. - 19.00 Uhr // entfällt!
A Streetcar Named Desire - Endstation Sehnsucht
A Streetcar Named Desire - Endstation Sehnsucht Trailer
USA 1951 | Regie: Elia Kazan | 122 min. | mit Vivien Leigh, Marlon Brando, Kim Hunter | engl. Originalfassung | FSK: 12.

Blanche, kultiviert, aber fragil, sieht sich gezwungen zu ihrer Schwester Stella in ein Arbeiterviertel zu ziehen. Stella wohnt dort mit Stanley zusammen, gut aussehend, aber aggressiv. Schon diese Konstellation müsste ausreichen, sich vorzustellen, dass hier etwas eskalieren wird. Mit einigen Unterschieden zur Bühnenvorlage von Tennessee Williams schuf Elia Kazan nach Selbstaussage, den ersten unsentimentalen Film, der je in Amerika gedreht wurde. Und bekanntlich wurde auch Marlon Brando damit weltberühmt, obwohl er dazu nur lapidar meinte: „Ich weiß nicht, was die Leute erwarten, wenn sie mich treffen.“ Wir jedenfalls sehen einen absoluten Klassiker.

"Carte Blanche" für: Karla Jauregui, Leiterin Montpellier-Haus Heidelberg und Co-Leiterin der Filmtage des Mittelmeeres

Mi., 25.3. - 19.30 Uhr // entfällt!
For Sama - Für Sama
For Sama - Für Sama Trailer
Syrien, Großbritannien 2019 | Regie: Waad al-Kateab, Edward Watts | 95 min. | Dokfilm | arabisch-engl. Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.

2019 in Cannes als „bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet, sowie mit zahllosen weiteren internationalen Preisen gewürdigt, ist FOR SAMA eine ergreifende Erkundung dessen, was Krieg insbesondere aus Sicht einer Frau bedeutet. In Form eines „Liebesbriefes“ an ihre Tochter Sama erzählt der Film von 5 Jahren im Leben von Waad al-Kateab, die in Aleppo lebt, sich verliebt, gegen Assad protestiert - und ihre Tochter zur Welt bringt, inmitten wachsender Konflikte und kriegerischer Auseinandersetzungen, die sie schließlich dazu zwingen, die Flucht zu ergreifen… "Einer der mächtigsten und wichtigsten Dokumentarfilme aller Zeiten" MICHAEL MOORE "Einen solchen Film hat es noch nicht gegeben" ★★★★★ THE TIMES -------------------------------------------------------- "One of the most important films you will ever see in your life." - The Times "certainly one of the most essential films of the year" - The Filmstage "The single most heart-wrenchingly honest film you have ever seen." - Film Threat "A very powerful, personal documentary... It's a rare female perspective in a war zone." - Wendy MItchel - Screen Daily "Hardcore current affairs reporting and intimate personal testimony merge to compelling effect in For Sama" - Screen Daily "Simple in concept, shattering in execution…a ragged, remarkable act of cinematic witnessing" - Variety "One of the most remarkable films ever made about the Syrian uprising" - The Hollywood Reporter

Fr., 27.3. - 20.15 Uhr // entfällt!Mo., 30.3. - 19.30 Uhr // entfällt!Mo., 30.3. - 21.30 Uhr // entfällt!Di., 31.3. - 21.00 Uhr // entfällt!
Augenblicke - Kurzfilme im Kino
Augenblicke - Kurzfilme im Kino Trailer
div 2016-2019 | Regie: div | 102 min. | FSK: 12.

Unterhaltsam und besinnlich, liebenswürdig und gelegentlich ein bisschen böse: Kurzfilme dauern nur wenige Augenblicke. Und doch erzählen sie bewegende, manchmal erstaunliche Geschichten, stellen unbequeme Fragen, verblüffen unsere Wahrnehmung – und lenken unseren Blick auf existenzielle und soziale Themen. Jedes Jahr sind wir gespannt und freuen uns mit Ihnen auf die AUGENBLICKE, die bereits seit 28 Jahren bestehende und sehr erfolgreiche Kurzfilm-Tournee.

Einführung: Dr. Almut Rumstadt, Weiterbildungsreferentin Bildungszentrum Heidelberg Kooperationsveranstaltung mit dem Bildungszentrum Heidelberg.

Sa., 28.3. - 19.30 Uhr // entfällt!
Alles außer gewöhnlich - Zum Weltautismustag am 2.4.
Alles außer gewöhnlich - Zum Weltautismustag am 2.4. Trailer
Frankreich 2019 | Regie: Olivier Nakache, Éric Toledano | 114 min. | mit Vincent Cassel, Reda Kateb, Hélène Vincent | deutsche Fassung | FSK: 6.

Der Film erzählt die wahre Geschichte von zwei Männern, die von dem Willen beseelt sind, die Welt für sich und für andere besser zu machen. Bei ihrer Arbeit mit autistischen jungen Menschen und ihren Betreuern vollbringen Bruno und Malik tagtäglich kleine Wunder: Mit viel Engagement, Feingefühl und Humor gelingt es den beiden, aus vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten eine Gemeinschaft zu formen, in der jeder Einzelne die Chance bekommt, über sich hinaus zu wachsen.

Zum Weltautismustag (2.4.) in Kooperation mit Autismus-Nordbaden-Pfalz e. V. Im Anschluss besteht Gelegenheit zu Diskussion und Gedankenaustausch. Eintritt frei. (Keine Reservierungen möglich!)

So., 29.3. - 16.30 Uhr // entfällt!
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt

Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

Eintrittspreis: 5 Euro

So., 29.3. - 20.00 Uhr // entfällt!
Le mystère Henri Pick - Der geheime Roman des Monsieur Pick
Le mystère Henri Pick - Der geheime Roman des Monsieur Pick Trailer
Frankreich, Belgien 2019 | Regie: Rémi Bezançon | 100 min. | mit Fabrice Luchini, Camille Cottin, Alice Isaaz, Hanna Schygulla | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Auf diese Idee könnte mal in der Literaturhauptstadt Heidelberg auch jemand kommen. Wie groß das Haus dann sein müsste? Jedenfalls übernimmt eine junge engagierte Frau in der tiefsten Bretagne ein Haus, das eine Bibliothek voller abgelehnter Manuskripte beherbergt – eine Tragödie vergeudeten Esprits. Muss doch nicht sein, denkt sie und veröffentlicht darum aus dem Bestand spontan das Manuskript eines bretonischen Pizzabäckers, seit zwei Jahren tot. Es wird natürlich ein Bestseller, doch die Witwe beteuert, nie habe sie ihren Mann schreiben sehen, außer Einkaufszettel. Die große Chance für einen Literaturkritiker, sich zu profilieren. Er fährt dorthin und macht einen auf Literatur-Detektiv. Wer war der wirkliche Autor? Eine Liebeserklärung an alle, die Bücher so innig wie Filme lieben.

Do., 2.4. - 19.00 Uhr // entfällt!
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten
„Film & Wein“. Ein Abend mit filmischen und kulinarischen Köstlichkeiten

Eine weitere Vorstellung von "Film und Wein"! Was erwartet diesmal unser Publikum? Demnächst mehr....

Referent: Martin Keding Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos ist der Eintritt frei.

Fr., 10.4. - 19.00 Uhr // entfällt!
Suzi Q
Suzi Q Trailer
Australien 2019 | Regie: Liam Firmager | 104 min. | Dokfilm | mit Suzi Quatro, Alice Cooper, Don Powell | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Nein, nicht „Suzie Q“, der Song von CCR, hier geht es um Suzi Q, das Q steht für Quatro, der Queen des Glam-Rock, eine der ganz wenigen Rockfrauen ihrer Zeit. Sie rockte, dass mein seliger Opa Kopfweh bekam und ich bis heute einige Singles von ihr horte. Danach wurde sie ruhiger und auch Schauspielerin. Aber unlängst war sie wieder auf Tournee. Liam Firmagers Doku zeigt eine charmante, lebenskluge Frau, die sich durchzusetzen weiß. Kollegen und Kolleginnen, ja sogar ihre große Familie kommen auch zu Wort. Dank Suzi Quatro können wir mit Dampf wieder beginnen: „speed you, speed me, you’re my machine“ heißt es in einem ihrer Songs über das dämonische Daytona. So sei es!

Mo., 15.6. - 19.30 UhrSa., 20.6. - 19.00 UhrDo., 2.7. - 19.00 UhrSa., 11.7. - 17.30 Uhr
Monos - Zwischen Himmel und Hölle
Monos - Zwischen Himmel und Hölle Trailer
Kolumbien, Argentinien, Niederlande, Deutschland, Uruguay, Schweden 2019 | Regie: Alejandro Landes | 102 min. | mit Sofia Buenaventura, Julián Giraldo, Karen Quintero | span./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
In einer abgelegenen Bergregion weit im Landesinneren Kolumbiens operieren acht Jugendliche auf Befehl einer Guerillaorganisation und haben dabei einen besonderen Auftrag, eine junge US-Amerikanerin zu bewachen, die als Geisel genommen wurde. Herkunft und Identität der Jugendlichen spielen keine Rolle mehr, sie haben allesamt darum Kampfnamen angenommen. Ihre Situation wird kompliziert, weil plötzlich auch eine Kuh dazu kommt, die gehütet werden muss. Als diese versehentlich getötet wird, kommt es in der Gruppe auch unter Druck der Organisation zu erheblichen Spannungen, die sich in Gewalt entlädt, der keiner mehr entkommen kann. Alejandro Landes schuf ein beklemmendes, bildstarkes Jugenddrama, durchaus ein wenig wie William Goldings „Herr der Fliegen“.

These are the MONOS showtimes with GERMAN SUBTITLES.
-> Showtimes with ENGLISH SUBTITLES


Di., 16.6. - 19.30 Uhr // Deutsche UntertitelSa., 20.6. - 21.30 Uhr // Deutsche UntertitelSo., 21.6. - 20.00 Uhr // Deutsche UntertitelDo., 25.6. - 19.00 Uhr // Deutsche UntertitelSo., 28.6. - 18.00 Uhr // Deutsche UntertitelSa., 11.7. - 20.00 Uhr // Deutsche UntertitelSa., 18.7. - 19.30 Uhr // Deutsche Untertitel
Kız Kardeşler - A Tale of Three Sisters
Kız Kardeşler - A Tale of Three Sisters Trailer
Türkei, Deutschland, Niederlande, Griechenland 2019 | Regie: Emin Alper | 108 min. | mit Cemre Ebuzziya, Helin Kandemir, Ece Yüksel | türk. Original mit englischen Untertiteln.
The three sisters Reyhan (20), Nurhan (16) and Havva (13) all live with their father in a remote village in central Anatolia. One after the other they were sent away to town to work as housemaids, but each of them has now returned. The last of the sisters to do so is Nurhan. She beat the local doctor’s son because he wet his bed every night. When Reyhan returned home pregnant, her father hastily married her off to the shepherd, Veysel. One day, the inebriated Veysel rises up against the village elder; his actions have dramatic consequences. Even if the dream of a better future does not come true for any of these young women and they always seem to be getting into arguments with each other, they nonetheless steadfastly stick together. While they wait for the snow-covered roads to become passable again, father and daughters pass the time with stories. Emin Alper, who grew up in the Anatolian mountains himself, unfolds his fairy tale in haunting images. He portrays a society in which neither women nor men have a chance to break their predetermined cycle, and yet he still leaves room for hope. (trigon film)

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Reyan, Nurhan und Havva sind drei Schwestern, die bei ihrem Vater in einem anatolischen Dorf leben. Um ein Auskommen zu haben, werden sie in die Stadt geschickt, um dort bei großbürgerlichen Familien als Dienst- und Kindermädchen zu arbeiten. Doch es gelingt allen dreien nicht, dort zu bleiben, sie werden alle wieder aus irgendwelchen Gründen zurück ins Dorf geschickt. Reyan, die Älteste ist sogar schwanger geworden und wird deshalb von ihrem Vater eilig mit einem Viehhirten zwangsverheiratet. Emin Alper beweist mit seinem Drama erneut die Qualität des künstlerisch ambitionierten türkischen Films, Alexandra Seitz von der Berliner Zeitung etwa lobte an ihm seine „meisterliche Fähigkeit zur Verdichtung, Zuspitzung und kraftvollen Bildgestaltung“.
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Mi., 17.6. - 19.30 Uhr // Deutsche UntertitelSo., 21.6. - 15.00 Uhr // Deutsche UntertitelSo., 12.7. - 17.30 Uhr // Deutsche UntertitelMo., 20.7. - 19.30 Uhr // English subtitles
J'accuse - Intrige
J'accuse - Intrige Trailer
Frankreich, Italien 2019 | Regie: Roman Polanski | 132 min. | mit Jean Dujardin, Louis Garrel, Emmanuelle Seigner, Grégory Gadebois | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

„J‘accuse“ war der Titel eines öffentlichen Briefes von Émile Zola, in dem er auf die Hintergründe der Dreyfus-Affäre aufmerksam machte und damit für erheblichen Aufruhr sorgte. Alfred Dreyfus war ein junger, talentierter französischer Offizier jüdischer Abstammung, dem aus Neid vorgeworfen wurde, er habe für die Deutschen spioniert. Deswegen wurde ihm der Prozess gemacht und er wurde auf die berüchtigte Teufelsinsel verbannt. Doch dann begann Marie-Georges Picquart, Leiter der Spionageabwehr, an der Korrektheit des Verfahrens gegen Dreyfus massiv zu zweifeln und kämpfte schließlich für seine Rehabilitation. Roman Polanskis aufwendiges Historiendrama gefiel bei der Premiere der Kritik und dem Publikum.

Do., 18.6. - 19.00 UhrMo., 22.6. - 19.30 UhrSo., 28.6. - 11.00 UhrDi., 7.7. - 19.30 UhrSo., 26.7. - 11.00 Uhr
Für Sama (OmdtU)
Für Sama (OmdtU) Trailer
Syrien, Großbritannien 2019 | Regie: Waad al-Kateab, Edward Watts | 95 min. | Dokfilm | arabisch-engl. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 16.

2019 in Cannes als „bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet, sowie mit zahllosen weiteren internationalen Preisen gewürdigt, ist FOR SAMA eine ergreifende Erkundung dessen, was Krieg insbesondere aus Sicht einer Frau bedeutet. In Form eines „Liebesbriefes“ an ihre Tochter Sama erzählt der Film von 5 Jahren im Leben von Waad al-Kateab, die in Aleppo lebt, sich verliebt, gegen Assad protestiert - und ihre Tochter zur Welt bringt, inmitten wachsender Konflikte und kriegerischer Auseinandersetzungen, die sie schließlich dazu zwingen, die Flucht zu ergreifen… "Einer der mächtigsten und wichtigsten Dokumentarfilme aller Zeiten" MICHAEL MOORE "Einen solchen Film hat es noch nicht gegeben" ★★★★★ THE TIMES -------------------------------------------------------- "One of the most important films you will ever see in your life." - The Times "certainly one of the most essential films of the year" - The Filmstage "The single most heart-wrenchingly honest film you have ever seen." - Film Threat "A very powerful, personal documentary... It's a rare female perspective in a war zone." - Wendy MItchel - Screen Daily "Hardcore current affairs reporting and intimate personal testimony merge to compelling effect in For Sama" - Screen Daily "Simple in concept, shattering in execution…a ragged, remarkable act of cinematic witnessing" - Variety "One of the most remarkable films ever made about the Syrian uprising" - The Hollywood Reporter --------------------------------------------------------

These are the FOR SAMA showtimes with GERMAN SUBTITLES. -> Showtimes with ENGLISH SUBTITLES

Do., 18.6. - 21.45 Uhr // Deutsche UntertitelSo., 21.6. - 17.30 Uhr // Deutsche UntertitelMi., 24.6. - 19.00 Uhr // !! AUSVERKAUFT !!Sa., 27.6. - 19.00 Uhr // Deutsche UntertitelSo., 28.6. - 14.00 Uhr // !! Zusatzvorstellung !!Fr., 3.7. - 19.00 Uhr // Deutsche UntertitelMo., 6.7. - 21.45 Uhr // Deutsche UntertitelMi., 15.7. - 21.30 Uhr // !! AUSVERKAUFT !!Sa., 18.7. - 17.00 Uhr // !! AUSVERKAUFT !!Di., 21.7. - 21.45 Uhr // !! Zusatzvorstellung !!Sa., 1.8. - 17.00 Uhr // Deutsche UntertitelSo., 9.8. - 15.15 Uhr // Deutsche Untertitel
World Taxi
World Taxi Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Philipp Majer | 82 min. | Dokfilm | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln.

Anzunehmen, dass unserem Karlstorkino-Publikum Jim Jarmuschs „Night on Earth“ bestens bekannt ist, ein schon legendärer Episodenfilm aus den Taxis dieser Welt. Philipp Majer liefert hierzu quasi die Doku-Variante. Er fuhr herum und fand in Dakar, Pristina, Bangkok, El Paso sowie natürlich in Berlin fünf starke Charaktere von 4 Fahrern und einer Fahrerin und beobachtet sie dabei wie sie durch Tag und Nacht kutschieren und es dabei sogar schaffen, sich höchst angeregt mit ihren Fahrgästen zu unterhalten. Etwa über Kliniken zum Abnehmen oder warum es besser ist, nicht nur mit einer Frau verheiratet zu sein. Vielleicht fährt man dann von uns mit dem Taxi nach Hause, der Branche geht es nämlich wahrlich nicht gut.

Fr., 19.6. - 19.00 UhrDi., 23.6. - 19.30 UhrSo., 28.6. - 16.00 UhrMi., 8.7. - 19.00 UhrSa., 25.7. - 17.30 Uhr
Holiday
Holiday Trailer
Dänemark, Niederlande, Schweden, Türkei 2018 | Regie: Isabella Eklöf | 92 min. | mit Victoria Carmen Sonne, Lai Yde, Thijs Romer | dän./engl./niederl. Original mit englischen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Michael, a Danish gangster, takes his girlfriend, Sascha, and his extended criminal family on a luxury vacation in a fancy villa in gorgeous Bodrum, Turkey. Shopping, waterparks, barbecuing, and hardcore partying fill their days and nights. Having little regard for anything or anybody outside their world, they exist in a bubble of excess that is governed by Michael’s rules—and if the code is broken, they all know that violence will follow. But when Sascha befriends a Dutchman with romantic designs on her, she toys with Michael’s authority and creates a situation that cannot end well.

In a breakthrough performance, Victoria Carmen Sonne fully commits as Sascha, the complex young moll that eludes assumptions and expectations. First-time writer/director Isabella Eklöf has a dynamic visual touch and a flair for dark comedy. She creates a destabilizing discord as she elaborately fills the frame with colorful, seductive images while telling a disturbing, graphic tale of brutality and power. Holiday provokes and challenges—and even implicates—the viewer in its unsettling reflection of our times. (Sundance Institute)


*****/5 "I have watched Holiday three times now, and while I admired it more with each viewing, it doesn’t get any easier." (The Observer)

*****/5 "Top Austrian miserabilist Ulrich Siedl doesn’t make sexy seaside films, but if he did, it might look like Isabella Eklöf’s thrilling, provocative tale of coercion, performative femininity and sunshine." (The Irish Times)

****/5 "brash, super-stylish and provocative" (The Times)

****/5 "It’s a film that hits a lot of hot button topics — toxic masculinity, controlling relationships — but does it in cold, precise strokes — until one of the most shocking scenes you’ll see in 2019." (Empire)

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Sascha ist die Geliebte eines jungen Drogenbosses, der sie mit an die türkische Riviera nimmt. Während sie dort zunächst unbeschwert Sonne, Meer und Sinnlichkeit genießt, will ihr Freund einen großen Deal abhandeln, bei dem es aber zusehends Probleme gibt und der ihn nervlich angreift. Zwischen dem Paar eskaliert die Situation, als sich Sascha in einen niederländischen Aussteiger verliebt und es mit der rasenden Eifersucht ihres Liebhabers zu spüren bekommt. Atmosphärisch sehr dichter Psychothriller, der wunderbar damit spielt, wie eine Ferienidylle wie aus dem Prospekt zu einem Schreckensszenario sich wandeln kann.


"Ein böser Film auch, der gerade auf der Zielgerade keine Gefangenen mehr macht und dafür sorgt, dass es einen selbst bei den hohen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein eiskalt den Rücken hinunterläuft." (film-rezensionen.de)

"Provokant und kompromisslos. Ein Muss." FilmsInReview.com

"Eine kühle, harte Reise, eisig im vollen Glanz der Nachmittagssonne." (Variety)

"Ein kühner Film, der nie zurückweicht." Los Angeles Times

"Ein atemberaubendes Debüt mit einer Toughness, die an Nicolas Winding Refn erinnert." Filmfestival Cologne
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Fr., 19.6. - 21.30 Uhr // Deutsche UntertitelMi., 8.7. - 21.30 Uhr // Deutsche UntertitelSa., 11.7. - 22.30 Uhr // Deutsche UntertitelFr., 17.7. - 22.00 Uhr // English subtitles
Paris Calligrammes
Paris Calligrammes Trailer
Deutschland, Frankreich 2020 | Regie: Ulrike Ottinger | 129 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

Ulrike Ottinger, Künstlerin und Filmemacherin, bescherte uns Cineast*innen Experimentelles wie „Freak Orlando“ oder Ausführliches wie „Chamissos Schatten“. Doch alles begann, als sie in den 60ern das heimatliche Konstanz verließ und nach Paris aufbrach. Dort wurde sie schnell Teil einer Szene, die auf den Pariser Mai von 68 wartete, ein Leben zwischen Atelier, Café, Buchhandlung und Straße, einige Berühmtheiten haben sie dabei begleitet. Nun hat sie daraus einen Film gemacht, ihren Film. Programmatisch ist dafür das Caligramm geworden, eine Art Figurengedicht, eine höchst besondere Form, um ihr Ich und ihre Zeit zusammenzufügen. Dabei entstand ein faszinierend eigenwilliger Paris-Film.

So., 21.6. - 11.00 UhrSo., 5.7. - 14.30 Uhr
For Sama (English subtitles)
For Sama (English subtitles) Trailer
Syrien, Großbritannien 2019 | Regie: Waad al-Kateab, Edward Watts | 95 min. | Dokfilm | arabisch-engl. Original mit englischen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 16.

FOR SAMA is both an intimate and epic journey into the female experience of war. A love letter from a young mother to her daughter, the film tells the story of Waad al-Kateab’s life through five years of the uprising in Aleppo, Syria as she falls in love, gets married and gives birth to Sama, all while cataclysmic conflict rises around her. Her camera captures incredible stories of loss, laughter and survival as Waad wrestles with an impossible choice– whether or not to flee the city to protect her daughter’s life, when leaving means abandoning the struggle for freedom for which she has already sacrificed so much. The film is the first feature documentary by Emmy award-winning filmmakers, Waad al-Kateab and Edward Watts. -------------------------------------------------------- "One of the most important films you will ever see in your life." - The Times "certainly one of the most essential films of the year" - The Filmstage "The single most heart-wrenchingly honest film you have ever seen." - Film Threat "A very powerful, personal documentary... It's a rare female perspective in a war zone." - Wendy MItchel - Screen Daily "Hardcore current affairs reporting and intimate personal testimony merge to compelling effect in For Sama" - Screen Daily "Simple in concept, shattering in execution…a ragged, remarkable act of cinematic witnessing" - Variety "One of the most remarkable films ever made about the Syrian uprising" - The Hollywood Reporter --------------------------------------------------------

Dies sind die FOR SAMA Spieltermine mit ENGLISCHEN Untertiteln. Zu den Vorstellungen mit DEUTSCHEN UNTERTITELN

Mi., 24.6. - 21.30 Uhr // !! SOLD OUT - AUSVERKAUFT !!Fr., 26.6. - 19.00 Uhr // English subtitlesSo., 28.6. - 20.30 Uhr // English subtitlesMo., 6.7. - 19.30 Uhr // English subtitlesMo., 20.7. - 21.45 Uhr // English subtitlesMo., 3.8. - 19.00 Uhr // English subtitlesSa., 29.8. - 17.30 Uhr // English subtitles
Parasite (English subtitles)
Parasite (English subtitles) Trailer
South Korea 2019 | Director: Bong Joon-ho | 132 min. | Cast: Song Kang Ho, Lee Sun Kyun, Cho Yeo Jeong, Choi Woo Shik, Park So Dam, Lee Jung Eun, Chang Hyae Jin | Korean with English subtitles | FSK: 16.
Ki-taek's family of four is close, but fully unemployed, with a bleak future ahead of them. The son Ki-woo is recommended by his friend, a student at a prestigious university, for a well-paid tutoring job, spawning hopes of a regular income. Carrying the expectations of all his family, Ki-woo heads to the Park family home for an interview. Arriving at the house of Mr. Park, the owner of a global IT firm, Ki-woo meets Yeon-kyo, the beautiful young lady of the house. But following this first meeting between the two families, an unstoppable string of mishaps lies in wait.


DIRECTOR’S STATEMENT

For people of different circumstances to live together in the same space is not easy.

It is increasingly the case in this sad world that humane relationships based on co-existence or symbiosis cannot hold, and one group is pushed into a parasitic relationship with another.

In the midst of such a world, who can point their finger at a struggling family, locked in a fight for survival, and call them parasites?

It's not that they were parasites from the start. They are our neighbors, friends and colleagues, who have merely been pushed to the edge of a precipice.

As a depiction of ordinary people who fall into an unavoidable commotion, this film is:

a comedy without clowns,
a tragedy without villains,

all leading to a violent tangle and a headlong plunge down the stairs.

You are all invited to this unstoppably fierce tragicomedy.

- Director BONG Joon Ho

Dies sind die Spieltermine für PARASITE mit ENGLISCHEN Untertiteln.
>> Zu den Vorstellungen mit DEUTSCHEN UNTERTITELN


Do., 25.6. - 21.30 Uhr // English subtitlesSo., 5.7. - 20.00 Uhr // English subtitlesSa., 18.7. - 22.00 Uhr // English subtitles
Monos (English subtitles)
Monos (English subtitles) Trailer
Kolumbien, Argentinien, Niederlande, Deutschland, Uruguay, Schweden 2019 | Regie: Alejandro Landes | 102 min. | mit Sofia Buenaventura, Julián Giraldo, Karen Quintero | span./engl. Original mit englischen Untertiteln | FSK: 16.
MONOS, Alejandro Landes’ awe-inspiring third feature, is a breathtaking survivalist saga set on a remote mountain in Latin America. The film tracks a young group of soldiers and rebels -- bearing names like Rambo, Smurf, Bigfoot, Wolf and Boom-Boom -- who keep watch over an American hostage, Doctora (Julianne Nicholson). The teenage commandos perform military training exercises by day and indulge in youthful hedonism by night, an unconventional family bound together under a shadowy force known only as The Organization. After an ambush drives the squadron into the jungle, both the mission and the intricate bonds between the group begin to disintegrate. Order descends into chaos and within MONOS the strong begin to prey on the weak in this vivid, cautionary fever-dream.

With a rapturous score by Mica Levi (only her third, after UNDER THE SKIN and JACKIE), director Alejandro Landes examines the chaos and absurdity of war from the unique perspective of adolescence, recalling LORD OF THE FLIES and BEAU TRAVAIL in a way that feels wholly original. Landes brings together a diverse young cast of both seasoned professionals (including Hannah Montana's Moisés Arias) and untrained neophytes and thrusts them into an unforgiving, irrational and often surreal environment where anything can happen — even peace.

Dies sind die MONOS Spieltermine mit ENGLISCHEN Untertiteln.
Zu den Vorstellungen mit DEUTSCHEN UNTERTITELN


Sa., 27.6. - 21.30 Uhr // English subtitlesDo., 2.7. - 21.30 Uhr // English subtitlesMo., 13.7. - 19.30 Uhr // English subtitles
Gisaengchung - Parasite (OmdtU)
Gisaengchung - Parasite (OmdtU) Trailer
Südkorea 2019 | Regie: Bong Joon-ho | 132 min. | mit Song Kang Ho, Lee Sun Kyun, Cho Yeo Jeong, Choi Woo Shik, Park So Dam, Lee Jung Eun, Chang Hyae Jin | korean. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Als es einem jungen Mann, der aus einer armen Familie stammt, gelingt, bei einer sehr reichen Familie eine Stelle als Nachhilfelehrer zu bekommen, fasst dieser den Entschluss, dafür zu sorgen, dass nach und nach weitere Familienmitglieder dort arbeiten können. Der Zweck heiligt dabei die Mittel. So sei stark verkürzt die Ausgangssituation beschrieben, aus der sich Parasite zu einer schwarzen Komödie entwickelt, und zwar so überzeugend, dass er nicht nur die Goldene Palme bekam, sondern auch viele Kritiker begeisterte und auch sein Publikum fand. Ein sehr gutes Beispiel für die Attraktivität des derzeitigen Films aus Südkorea, bei uns natürlich in untertitelter Originalsprache.

These are the showtimes for Parasite with GERMAN SUBTITLES.
-> Showtimes with ENGLISH SUBTITLES


Mo., 29.6. - 19.30 Uhr // Deutsche UntertitelFr., 3.7. - 21.30 Uhr // Deutsche UntertitelMi., 22.7. - 21.30 Uhr // Deutsche Untertitel
Ahlat Ağaçı - The Wild Pear Tree
Ahlat Ağaçı  - The Wild Pear Tree Trailer
Türkei, Frankreich, Deutschland, Bulgarien 2018 | Regie: Nuri Bilge Ceylan | 188 min. | 4K | mit Doǧu Demirkol, Murat Cemcir, Bennu Yildirimlar | türk. Original mit englischen Untertiteln.
Sinan returns from his studies in the city of Çanakkale to his parents’ home in the small rural town of Çan. He hopes to publish a book of essays and short stories (or what he describes as a “quirky auto-fiction metanovel”). But his teacher father Idris is an addictive gambler, so much so that his mother and sister have become reluctantly accustomed to making do without food or electricity. So Sinan, with his writing dreams, worrying that we will be reduced, after army service, to teaching in the remote East, wanders around town, visiting his grandparents, encountering old friends, all the while looking for funding for his book.

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Sinan hat mit Erfolg sein Studium abgeschlossen und könnte jetzt eigentlich versuchen, als Lehrer zu arbeiten, so wie in der Provinz sein Vater. Doch als Sinan dorthin zurückkehrt, erfährt er, dass sein Vater die Familie mit seiner Wettsucht in den Ruin getrieben hat. Überhaupt scheint alles dem Verfall anheimgefallen zu sein. Darüber gerät Sinan in eine Existenzkrise, zumal er eigentlich im Sinn hat, endlich einen Roman zu veröffentlichen, den er schon eine Weile niedergeschrieben hat: „Der Wildbirnbaum“ nämlich. Doch gerade in der türkischen Provinz ist ein solches Projekt mit größten Schwierigkeiten verbunden. Und vor allem, wer soll und wird ein solches Buch lesen?

Nach „Winterschlaf“ schuf Nuri Bilge Ceylan ein provokant ruhig erzähltes Meisterwerk voller Wendungen im Fortgang der Geschichte, das auch seitens des Zuschauers hohes Einfühlungsvermögen erfordert. Dann aber ist es der „Wahnsinn“, wie bei unseren Filmtagen des Mittelmeeres ein begeisterter Zuschauer spontan ausrief.


Mi., 1.7. - 19.00 Uhr // Deutsche UntertitelSa., 4.7. - 19.30 Uhr // Deutsche UntertitelSo., 12.7. - 11.00 Uhr // Deutsche UntertitelSo., 19.7. - 19.30 Uhr // Deutsche UntertitelMo., 27.7. - 19.30 Uhr // English subtitles
Fassbinder - Lieben ohne zu fordern
Fassbinder - Lieben ohne zu fordern
Dänemark 2015 | Regie: Christian Braad Thomsen | 107 min. | Dokfilm | mit Rainer Werner Fassbinder, Irm Hermann, Harry Baer, Andrea Schober, Lilo Pempeit, Margit Carstensen.

1969 traf der dänische Filmregisseur und -historiker Christian Braad Thomsen Rainer Werner Fassbinder zum ersten Mal, der Beginn einer Freundschaft, die bis hin zu Fassbinders bekanntlich sehr frühem Tod 1982 dauerte, eine Freundschaft, so eng wie auch distanziert. Dabei hat Christian Braad Thomsen Fassbinder wiederholt gefilmt und interviewt. 2015 entschloss er sich dann, daraus einen Dokumentarfilm zu schaffen, der mit zahlreichem Archivmaterial einerseits eine persönliche Sicht wirft, anderseits ganz nüchtern und informativ Fassbinders künstlerische Entwicklung schildert. Wobei aber auch Privates wie seine Beziehung zur unlängst verstorbenen Irm Hermann nicht zu kurz kommt. Eine schon ziemlich nahe Begegnung mit einem Genie. Hommage zum 75. Geburtstag von Rainer Werner Fassbinder ----------------------------------------- "Man darf Fassbinders Kino nicht verdängen, genauso wenig wie man Fassbinder nicht als Säulenheiligen verehren sollte. Beides führt uns an der Wahrheit vorbei. Einer Wahrheit, die uns der dänische Filmregisseur und -historiker Christian Baard Thomsen in seinem phänomenalen Dokumentarfilm FASSBINDER - LIEBEN OHNE ZU FORDERN eindrücklich vor Augen führt. Thomsen hat aus seinem privaten Material einen klugen, analytischen aber auch sehr persönlichen Film gedreht." (kino-zeit.de ) -----------------------------------------

So., 5.7. - 11.00 UhrDo., 9.7. - 19.00 Uhr
Nostalgia de la luz – Nostalgie des Lichts
Nostalgia de la luz – Nostalgie des Lichts Trailer
Chile 2010 | Regie: Patricio Guzmán | 90 min. | Dokfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln.

In der unendlichen Weite der Atacama-Wüste im Norden Chiles sind sechs internationale astronomische Observatorien in Betrieb. Diese gigantischen Beobachtungsstationen des Weltraums, der Sterne und ferner Galaxien sind auf dem modernsten technischen Stand. Nur wenige Meter davon entfernt graben Angehörige der Opfer Pinochets nach Überresten ihrer „Verschwundenen“. Von dieser Vergangenheit will die moderne, zukunftsgerichtete Gesellschaft Chiles nichts wissen. Die Suche nach der Vergangenheit und das Ausschauhalten nach der Zukunft – sie liegen in der Atacama-Wüste dicht beieinander. Patricio Guzmán, geboren 1941 in Chile, studierte von 1963-1966 in Madrid Regie und leitete danach in Santiago de Chile die Werkstatt für Dokumentarfilm. Nach dem Putsch 1973 floh er ins Exil und erstellte zwischen 1975 und 1979 mit seinem geschmuggelten Filmmaterial die Trilogie LA BATALLA DE CHILE, mit der er weltweiten Ruhm erlangte. 1997 gründete er das Internationale Dokumentarfilm-Festival in Santiago und lebt heute in Paris. Sein Filmschaffen ist geprägt von der Auseinandersetzung mit der Diktatur Pinochets und deren Folgen sowie dem kollektiven Vergessen. Er gehört zu den wichtigsten Filmschaffenden Lateinamerikas. NOSTALGIA DE LA LUZ ist ein weiteres sozialpolitisches, poetisches Meisterwerk, das u.a. im Wettbewerb von Cannes lief.

Fr., 10.7. - 21.30 UhrMi., 22.7. - 19.00 Uhr
Kinderkino: Karlsson vom Dach (ab 5)
Kinderkino: Karlsson vom Dach (ab 5)
Schweden, Norwegen 2002 | Regie: Vibeke Idsøe | 77 min. | Animationsfilm | deutsche Fassung.

Der kleine Lillebror, wünscht sich nichts sehnlicher als einen Spielkameraden. Da trifft es sich gut, dass eines Tages Karlsson, ein mitteldicker Herr mit einem Propeller auf dem Rücken, vor Lillebrors Fenster auftaucht. Fortan vergeht die Zeit für Lillebror wie im Flug, denn Karlsson, selbstsüchtig und reichlich verfressen, ist ein recht anstrengender Freund, der für einige Aufregung in seinem Leben sorgt... Der Zeichentrickfilm ist nach den Erzählungen von Astrid Lindgren entstanden.

Sa., 11.7. - 15.00 Uhr // Kinderkino, ab 5 J.So., 12.7. - 15.00 Uhr // Kinderkino, ab 5 J.
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Italien, USA, Frankreich 2018 | Dokfilm.
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

Eintrittspreis: 5 Euro

So., 12.7. - 20.00 Uhr
Det sjunde inseglet – Das siebente Siegel
Det sjunde inseglet – Das siebente Siegel Trailer
Schweden 1957 | Regie: Ingmar Bergman | 96 min. | 4K | mit Max von Sydow, Gunnar Björnstrand, Bengt Ekerot | schwedisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ein Kreuzfahrer kehrt endlich in seine Heimat zurück, doch sie ist von der Pest verwüstet. Dann kommt noch der Tod hinzu und lädt zu einer Partie Schach. Wenn der Ritter gewinnt, erhält er Aufschub, wenn er verliert, muss er unweigerlich sterben. Das Spiel beginnt, der Ritter begibt sich zusammen mit seinem Knappen auf eine letzte Sinnsuche. Gefilmt wie ein mittelalterliches Mysterienspiel bedeutete dieses cineastische Meisterwerk Ingmar Bergmanns künstlerischen Durchbruch.

Präsentiert vom Studentischen Filmclub. Mit Einführung von Thomas Kremer und anschließendem Filmgespräch. Sonderpreis für Studierende: 3,50 € Mit freundlicher Unterstützung des StuRa - Studierendenrat der Uni Heidelberg.

Di., 14.7. - 19.30 Uhr
El botón de nácar - Der Perlmuttknopf
El botón de nácar - Der Perlmuttknopf Trailer
Frankreich, Spanien, Chile 2015 | Regie: Patricio Guzmán | 82 min. | Dokfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln.

Sich des Schreckens des Pinochet-Regimes zu vergegenwärtigen: das ist ein besonderes Anliegen von Patricio Guzmán, einem der wohl beeindruckendsten Dokumentarfilmer Lateinamerikas überhaupt. Seine Methode ist poetisch, sie sucht die Details, die sich dann zu einem grausamen Ganzen zusammenfügen. So findet er am Meeresgrund des Pazifischen Ozeans einen verrotteten Perlmuttknopf neben einem Stück einer alten Eisenbahnschiene. Und Guzmán weiß: Oppositionelle wurden einst mit ebensolchen Eisenbahnschienen beschwert – und vom Hubschrauber aus ins Meer geworfen. So beginnt ein Filmessay über Vergangenheit und Gegenwart, in dem die Ästhetik zur Waffe gegen die Brutalität wird.

Mi., 15.7. - 19.00 UhrDo., 30.7. - 21.30 Uhr
La Vérité – Leben und lügen lassen
La Vérité – Leben und lügen lassen Trailer
Frankreich, Japan 2019 | Regie: Hirokazu Kore-eda | 106 min. | mit Catherine Deneuve, Juliette Binoche, Ethan Hawke, Ludivine Sagnier | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Fabienne, eine sehr erfolgreiche Schauspielerin, hat ihre Memoiren veröffentlicht. Darin betont sie, dass sie zeitlebens auch eine gute und fürsorgliche Mutter gewesen sei. Das wiederum erregt den Protest ihrer Tochter Lumir, die mittlerweile als Drehbuchautorin in New York lebt und arbeitet, zudem eine eigene Familie gegründet hat. Sie nämlich kennt ihre Mutter vor allem als eitel und selbstsüchtig, sie als Tochter wurde darüber oft vernachlässigt. Nun kommt es in Paris zur turbulenten Aussprache. Hirokazu Kore-eda, bekannt vor allem als Regisseur von „Shoplifters“, wobei schon sein erster Film „Maboroshi“ bei uns im Karlstorkino lief, drehte mit „La Vérité“ zum ersten Mal im Ausland, außerdem stehen Catherine Deneuve und Juliette Binoche hier zum ersten Mal gemeinsam vor der Kamera.

Do., 16.7. - 19.00 UhrSo., 19.7. - 11.00 UhrDi., 21.7. - 19.30 UhrSo., 23.8. - 13.30 Uhr
Pre-Opening WoAndersKino@Tankturm
Pre-Opening WoAndersKino@Tankturm

Pst... Geheimes Pre-Opening. Zwischen Bahngleisen und einem großen Baumarkt erwarten wohl nur wenige Menschen ein bezauberndes Ambiente. Doch genau dort ist es vor allem im Sonnenuntergang zu finden, denn es ragt ein Turm hervor - der TANKTURM. Und der bietet die perfekte Kulisse für das Pre-Opening des WoAndersKino im Jahr 2020. Bereits letztes Jahr hat das WoAndersKino sein Publikum mit einem Überraschungsfilm bis zum Zeitpunkt des Filmstarts im Dunkeln tappen gelassen. Auch dieses Jahr halten wir die Spannung aufrecht und setzen mit dem Überraschungsfilm den Startschuss der diesjährigen Veranstaltungsreihe.

Termin: Samstag, 18. Juli 2020 Einlass 21.00 Uhr; Beginn: 22.00 Uhr Eintritt: Pay what you want! Adresse: Eppelheimer Str. 46 69115 Heidelberg Karten: Psssst... Vor Ort werden Getränke gegen Spende abgegeben. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung abgesagt oder verschoben. In diesem Fall informiert das WoAndersKino-Team per Mail und am Tag der Veranstaltung hier auf der Homepage. Kooperationspartner: TANKTURM

Sa., 18.7. - 22.00 Uhr
WoAndersKino@Iqbal-Ufer: Nomaden der Lüfte
WoAndersKino@Iqbal-Ufer: Nomaden der Lüfte Trailer
Frankreich 2001 | Regie: Jacques Perrin, Jacques Cluzaud, Michel Debats | 98 min. | Dokfilm | frz. Original mit deutschen Untertiteln.

Schnatternde Gänse, sanftes Wasserfließen und rollende Autos - mindestens diese drei Geräusche erwarten das Publikum als Hintergrundkulisse am Iqbalufer, das gegenüber einer kleinen naturbelassenen Neckarinsel und gleichzeitig an einer tagsüber viel befahrenen Straße liegt. Hier prallen Natur und Mensch aufeinander. An diesem teils noch unentdeckten Ort betten sich die „Nomaden der Lüfte“ in eine Natur-und Kulturlandschaft Heidelbergs ein. Kanadagans, Weißwangengans, Streifengans, Rothalsgans, Schneegans - diese fünf Gänsearten sind nur einige der Hauptrollen im Film, der vom WoAndersKino in Kooperation mit den Neckarorten e.V. gezeigt wird. An diesem Abend schwebt das Publikum gemeinsam mit den Tiernomaden durch die Lüfte. Zu sehen bekommt es die Welt durch die Augen von Vögeln. Sechs Kamerateams, ausgestattet mit spezieller Kameratechnik, sind über drei Jahre mit Vögeln 50 verschiedener Arten um die Erde geflogen. Faszinierende Aufnahmen zeigen die Wanderschaft von Zugvögeln und bilden dabei auch ab, mit welchen natürlichen und menschengemachten Herausforderungen Vögel auf ihren Tausenden von Flugkilometern konfrontiert werden - Stürme, Gebirge, Wüsten, trockengelegte Feuchtgebiete, Meere mit Ölteppichen. Der Regisseur und Produzent des Films Jaques Perrin verzichtet dabei weitgehend auf wissenschaftliche Erklärungen durch den Erzähler und vermittelt seine Botschaft auf ganz besondere Weise. Wir sind gespannt, wie viele Schwanengänse, die am Neckar leben, sich während der Vorstellung am Iqbalufer unters Publikum mischen.

Einlass 21.00 Uhr; Beginn: 22.00 Uhr Adresse: Iqbalufer (Schurmannstraße, 69115 Heidelberg) Eintritt frei / Pay what you want! Getränke gibt’s an der Bar vor Ort. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung abgesagt oder verschoben. In diesem Fall informiert das WoAndersKino-Team per Mail und am Tag der Veranstaltung hier auf der Homepage. Kooperationspartner: Neckarorte e.V.

Fr., 24.7. - 22.00 Uhr VorOrt
Kinderkino: Quatsch und die Nasenbärbande (ab 6)
Kinderkino: Quatsch und die Nasenbärbande (ab 6) Trailer
Deutschland 2014 | Regie: Veit Helmer | 83 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.

Das Leben in Bollersdorf könnte so schön sein, wäre der Ort nicht wegen seiner Durchschnittlichkeit von der Gesellschaft für Konsumforschung entdeckt worden. Was den Bollersdorfern gefällt, lässt sich überall gut verkaufen, wissen die Marktforscher. Während die Eltern begeistert mitmachen, sind die Kinder gar nicht einverstanden mit den Veränderungen in ihrem Dorf, zumal ihre geliebten Omas und Opas ins Heim verfrachtet werden, damit im Ort der Altersdurchschnitt wieder passt. Da kann die Nasenbärbande nicht mehr untätig zuschauen. Sechs Kinder und ihr pfiffiger Nasenbär Quatsch hecken einen cleveren Plan aus: In der Hoffnung die lästigen Konsumforscher endgültig zu vertreiben, sind die Kinder entschlossen, mit verrückten Weltrekorden und abenteuerlichen Erfindungen Bollersdorfs Einzigartigkeit zu beweisen...

Sa., 25.7. - 15.00 Uhr // Kinderkino, ab 6 J.So., 26.7. - 15.00 Uhr // Kinderkino, ab 6 J.
Solo Sunny
Solo Sunny
DDR 1980 | Regie: Konrad Wolf | 104 min. | mit Renate Krößner, Alexander Lang, Heide Kipp, Klaus Brasch | FSK: 12.

Sie scheint es geschafft zu haben: aus Ingrid Sommer hat sie sich zur „Sunny“ gemacht. Die ehemalige Arbeiterin tourt nun als Sängerin einer Band durch die DDR. Aber ihr Glück als Künstlerin dauert nur so lange wie ein Song. Problem sind die Männer, die sie haben wollen und die sie ihrer Unabhängigkeit zuliebe nicht möchte. Es gibt Probleme, irgendwann ist Sunny wieder Ingrid Sommer, aber sie gibt nicht auf. Konrad Wolfs letzter Film gilt als einer der besten DEFA-Filme, nicht nur der Schauspielerinnen und Schauspieler wegen. Ein Exempel weiblicher Selbstbehauptung in einer wenig freundlichen Umgebung, inspiriert von der Lebensgeschichte Sanije Torkas.

Hommage an Renate Krößner, die im Alter von 75 Jahren im Mai verstarb.

So., 26.7. - 20.30 Uhr
Pi
Pi
USA 1998 | Regie: Darren Aronofsky | 84 min. | mit Sean Gullette, Mark Margolis, Ben Shenkman | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Die eindrückliche Reise in die geniale Gedankenwelt des verschrobenen Mathematikgenies Maximillian Cohen, gedreht von Mastermind Darren Aronofsky (THE FOUNTAIN, BLACK SWAN). Max erforscht das numerische System, das sich seiner Meinung nach hinter der perfekten Struktur des geordneten Chaos’ befindet. Als Max kurz vor der Lösung steht, verfolgen ihn eine skrupellose Wall Street Firma sowie eine religiöse jüdische Sekte. Maximillians Leben wird immer mehr zu einem Alptraum – festgehalten in surrealen s/w-Bildern und unterlegt mit dem elektronischen Soundtrack von Clint Mansell. Auf dem Sundance Film Festival wurde PI 1998 mit dem Regiepreis ausgezeichnet.

Präsentiert vom Studentischen Filmclub. Mit Einführung von David Bernardy und anschließendem Filmgespräch. Sonderpreis für Studierende: 3,50 € Mit freundlicher Unterstützung des StuRa - Studierendenrat der Uni Heidelberg.

Di., 28.7. - 19.30 Uhr
WoAndersKino@Kerweplatz: Parada
WoAndersKino@Kerweplatz: Parada Trailer
Serbien, Deutschland, Ungarn 2011 | Regie: Srdjan Dragojevic | 115 min. | mit Nikola Kojo, Milos Samolov | Original mit deutschen Untertiteln.

Viele Menschen, Musik, Speis und Trank - Laut und bunt ist es auf einer Kerwe normalerweise. So auch traditionell einmal jährlich in Rohrbach, wenn dort die Rohrbacher Kerwe stattfindet. Sie ist eine der Großveranstaltungen in Heidelberg, die dieses Jahr leider abgesagt werden mussten. Laut und bunt wird es auf dem Kerweplatz im Juli dennoch und zwar im Film! Das WoAndersKino bringt mit dem Stadtteilverein Rohrbach e.V. und dem Punker e.V. „Parada“ auf die Leinwand und verwandelt damit den Kerweplatz in ein OpenAir-Kino. Radmilo und Mirko sind ein in Belgrad lebendes Paar. Radmilo ist Tierarzt, Mirko Theaterregisseur, der derzeit als Hochzeitsplaner arbeitet. Als schwules Paar sind sie oft Zielscheibe von Diskriminierungen und homophoben Attacken. Mirko will das nicht länger hinnehmen und engagiert sich als LGBT-Aktivist bei der Organisation einer Gay Pride Parade in der Stadt. Diese wird jedoch, wie zu erwarten war, von Neonazis bedroht. Micky Limun und Pearl sind auch ein, mit ihrem Hund Sugar, in Belgrad lebendes Paar. Der homophobe Kriegsveteran und die liberale ehemalige Stripperin wollen heiraten. Der Zufall lässt die Paare aufeinander treffen, die ihre Ziele plötzlich nur noch miteinander verfolgen können: Limun will unbedingt Pearl heiraten. Diese wird nur ihr Ja-Wort geben, wenn Mirko die Hochzeit plant und Radmilo beauftragt Limuns Sicherheitsdienst, der die Gay Pride Parade unterstützen soll. Der Regisseur Srđan Dragojevi schafft ein buntes Durcheinander, das mit Klischees und Übertreibung spielt und Gemeinsamkeiten im Gegensätzlichen sucht. Neben all dem eigenen Humor sorgt am Ende ein Funken Tragik dafür, das Publikum mit der tragischen Realität zu konfrontieren.

Einlass 21.00 Uhr; Beginn: 22.00 Uhr Adresse: Kerweplatz Rohrbach (Achim-von-Arnim-Straße, 69126 Heidelberg) Eintritt frei / Pay what you want! Getränke gibt’s von Heidelbergs beliebtester und solidarischster Eckkneipe - dem Fandango. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung abgesagt oder verschoben. In diesem Fall informiert das WoAndersKino-Team per Mail und am Tag der Veranstaltung hier auf der Homepage. Kooperationspartner: Stadtteilverein Rohrbach e.V. und punker e.V.

Fr., 31.7. - 22.00 Uhr VorOrt
Sunburned
Sunburned Trailer
Deutschland, Niederlande, Polen 2019 | Regie: Carolina Hellsgård | 94 min. | mit Zita Gaier, Gedion Oduor Wekesa, Sabine Timoteo, Nicolais Borger | dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Die eigenwillige Claire verbringt die Ferien mit ihrer älteren Schwester Zoe und ihrer Mutter Sophie in einem Hotel am Strand in Andalusien. Sophie verbringt ihre Tage am Pool und zeigt nur minimales Interesse an ihren Töchtern. Anfangs klammert sich Claire an ihre ältere Schwester Zoe. Doch als sich Zoe in Michael, einen Jungen ihres Alters, verliebt ist Claire auf sich allein gestellt. Am Strand lernt sie den jungen senegalesischen Strandverkäufer Amram kennen. Sie möchte ihm helfen, doch macht dadurch unabsichtlich seine verzweifelte Situation noch aussichtsloser.

So., 2.8. - 17.00 UhrSa., 15.8. - 19.30 UhrSo., 23.8. - 18.15 Uhr
12 Years a Slave
12 Years a Slave Trailer
USA, Großbritannien 2013 | Regie: Steve McQueen | 134 min. | mit Chiwetel Ejiofor, Michael Kenneth Williams, Michael Fassbender, Brad Pitt | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Für '12 Years a Slave' wurde der afrobritische Ausnahmekünstler Steve McQueen als erster Farbiger mit dem Oscar für den „Besten Film“ ausgezeichnet. Basierend auf der 1853 veröffentlichten Autobiografie von Solomon Northup inszenierte McQueen – Nachfahre karibischer Plantagensklaven – in perfekt durchgestalteten Bildern und mit einem grandiosen Schauspielerteam einen Sklavenfilm, wie man ihn zuvor noch nie gesehen hat und der mitten ins Herz der Gegenwart trifft. Erzählt wird die unfassbare, wahre Geschichte des einst freien schwarzen New Yorker Bürgers Solomon, Familienvater, Geiger, Schreiner, der 1841 nach Louisiana verschleppt, als Plantagensklave 12 Jahre um sein Leben, seine Identität kämpft.

Am 4.8. mit Einführung von Renate Karst-Matausch

Di., 4.8. - 19.30 UhrMo., 17.8. - 21.00 Uhr
Moonlight
Moonlight Trailer
USA 2016 | Regie: Barry Jenkins | 111 min. | mit Alex R. Hibbert, Ashton Sanders, Trevante Rhodes, Mahershala Ali, Naomie Harris | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Chiron ist Afroamerikaner und wächst in einem heruntergekommenen Viertel von Miami auf. Seine Mutter ist drogenabhängig. Er selbst hat ausgeprägte Minderwertigkeitskomplexe, nur Juan, ein Drogenhändler kann ihn verstehen, zudem lernt er Kevin kennen, dem er sich nahe fühlt. Das ist die Ausgangslage für Barry Jenkins‘ umjubeltes und vielfach prämiertes Jugenddrama, das gleichermaßen Rassismus und Homosexualität zum Thema hat. Es gliedert sich in drei Teile, die Chirons Erwachsenwerden vom schmächtigen Jungen hin zum jungen Mann, der nach außen sehr maskulin auftritt, innerlich jedoch weiterhin sehr unsicher ist ungemein intensiv schildern.

Mi., 5.8. - 19.00 UhrSa., 22.8. - 20.00 Uhr
Beale Street
Beale Street Trailer
USA 2018 | Regie: Barry Jenkins | 119 min. | mit Kiki Layne, Stephan James, Regina King, Colman Domingo, Dave Franco | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
„Beale Street“ steht für irgendeine Straße im Schwarzenviertel irgendeiner US-amerikanischen Stadt: Dort in den 70er Jahren verlieben sich der schwarze Kunsthandwerker Fonny und die ebenso schwarze Verkäuferin Tish scheinbar unsterblich ineinander. Scheinbar, weil Fonny einer Vergewaltigung angeklagt und inhaftiert wird, obwohl er es nicht gewesen sein kann. Tish, von ihm schwanger, verspricht ihm, ihn bald heraus zu holen. Auch als sich die beiden Familien darüber zerstreiten, gibt sie nicht auf. Die Lage wird zunehmend hoffnungslos, denn, so James Baldwin über seinen Roman, der als Vorlage diente, und die Geschichte eines Freundes von ihm erzählt: das US-Gefängnissystem ist die Fortführung der Sklaverei.

Mi., 5.8. - 21.30 UhrSo., 23.8. - 11.00 Uhr
Katok i skripka - Die Straßenwalze und die Geige
Katok i skripka - Die Straßenwalze und die Geige Trailer
Russland 1961 | Regie: Andrej Tarkowskij | 46 min. | mit Igor Fomtschenko, Wladimir Samanski, Natalya Archangelskaja, Marina Adshubej | russ. Original mit deutschen Untertiteln.

Andrej Tarkowskij hat beim bekannten Regisseur Michail Romm („Der gewöhnliche Faschismus“) studiert. Tarkowskijs Diplomfilm ist darum eines von diesen kleinen Meisterwerken vor den anderen großen Meisterwerken, denn es enthält bereits sehr viel von dem, was seine späteren Filme ausmachen, insbesondere was das Magische betrifft. In diesem Film geht es um Sascha, ein Junge, der das Geigenspiel erlernen soll und deswegen von den Gleichaltrigen gehänselt wird. Nur Sergej, der Walzenfahrer wird auf ihn aufmerksam und beginnt, sich mit ihm anzufreunden. Dabei bekundet er zusehends Interesse am Geigenspiel, während im Gegenzug Sascha auf der Walze mitfahren darf. Beide sind stolz auf ihre Arbeit. Doch Saschas Eltern finden, es geht nicht, dass ihr Sohn mit einem einfachen Bauarbeiter befreundet ist.

Eintrittspreis: 5 Euro

Do., 6.8. - 18.00 UhrSo., 16.8. - 18.00 Uhr
Ivanovo detstvo - Iwans Kindheit
Ivanovo detstvo - Iwans Kindheit Trailer
Russland 1962 | Regie: Andrej Tarkowskij | 95 min. | mit Kolja Burljajew, Walentin Subkow, Jewgeni Sharikow, Sergej Krylow, Nikolaj Grinko, Walentina Maljawina,Irma Tarkowskaja | russ. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Der 12jährige Iwan mitten im Zweiten Weltkrieg. Offenbar sind seine Eltern und seine Schwester von den Deutschen getötet worden. Um sich dafür zu rächen, schließt er sich den Partisanen an. Dabei operiert er als Aufklärer. Doch schließlich verschwindet er im Gebiet der Deutschen. Tarkowskij erzählt Iwans kurzes Leben, 1957 veröffentlicht in einer Erzählung von Wladimir Bogomolow, nicht linear, sondern überhöht dafür poetisch und inszeniert Traumsequenzen. In späteren Filmen hat er dies noch weiter radikalisiert. Seiner Zeit jedoch reichten ein paar Szenen für erbitterte Diskussionen, aber trotzdem gab es dafür den halben Goldenen Löwen. „Meine Entdeckung von Tarkowskijs erstem Film war wie ein Wunder“ schwärmte etwa Ingmar Bergman. „Plötzlich fand ich mich vor einer Tür zu einem Raum stehen, dessen Schlüssel mir bis dahin nie gegeben worden waren“.

Am 6.8. mit Einführung von Prof. Dr. Urs Heftrich

Do., 6.8. - 19.30 UhrDi., 18.8. - 19.30 Uhr
Andrei Rublev - Andrej Rubljow
Andrei Rublev - Andrej Rubljow Trailer
Russland 1966 | Regie: Andrej Tarkowskij | 186 min. | mit Anatolij Solonizyn, Iwan Lapikow, Nikolaj Grinko, Nikolaj Sergejew | russ. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Das Filmepos mit der Glocke, die ganz langsam schwingt bis das …? Wer sah ihn einst bei uns, womöglich bereits im Januar 1996, als es hier so richtig begonnen hatte? Wer von denen, denen einst die Gnade zuteil ward, ihn damals sehen zu dürfen, hätte sich vorstellen können, ihn nach 25 Jahren nochmals erleben zu können? Nun, so ist es eben, eine Wiederbegegnung mit einem der wohl eindringlichsten Werke der Filmgeschichte, unter großen Geburtswehen entstanden. Das Leben des Ikonenmalers Andrej Rubljow, der von 1360 bis 1430 lebte und sich gezwungen fühlte, in einer Zeit der Gewalt und des Wahnsinns die Kunst zu verteidigen, indem man sie neu erschafft und darüber zum Heiligen wurde. Ein Monumentalwerk in rekonstruierter Originalfassung, da einst von der sowjetischen Zensur verboten, elegisch im Ton, übermächtig in schwarz-weißer Bildsprache – erst am Ende wird es bunt.

Fr., 7.8. - 20.00 UhrDo., 20.8. - 19.30 Uhr
Solyaris - Solaris
Solyaris - Solaris Trailer
Russland 1972 | Regie: Andrej Tarkowskij | 167 min. | mit Natalja Bondartschuk, Donatas Banionis, Nikolaj Grinko, Juri Jarwet, Anatoli Solonizyn | russ. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

"Solaris" basiert auf dem 1961 in Krakau erschienenen gleichnamigen Roman des zu Zeiten des Kommunismus weltberühmten polnischen Science-Fiction Autors Stanislaw Lem. Er handelt von den Geschehnissen auf einer Forschungsstation im Weltraum über der Solaris, einem viele Lichtjahre entfernten Planeten. Dieser Planet ist von einem gallertartigen Ozean umgeben, einer intelligenten Substanz, mit der die Forscher auf der Station Kontakt aufzunehmen versuchen. Das ist bisher gescheitert, die Station ist nur noch mit drei Leuten besetzt, ihre Mitteilungen sind seltsam konfus. Der Psychologe Kris Kelvin soll nun herausfinden, was vor sich geht. Als er ankommt, trifft er auf die Wissenschaftler Snaut und Satorius, die beide einen verwirrten Eindruck machen. Ein weiterer Kollege auf der Station hat vor kurzem Selbstmord verübt. In seinem Nachlass findet Kelvin eine Nachricht, wonach der Ozean bereits auf seine Weise mit der Station Kontakt aufgenommen haben könnte. In der Nacht sitzt ein Mädchen in Kelvins Kabine, seine frühere Geliebte Harey wie er erkennt. Während das Remake von Steven Soderbergh insbesondere die Geschichte von Kelvin und Harey zum Schwerpunkt hat, betont Tarkowskij die philosophischen und zivilisationskritischen Aspekte der Vorlage. Seine Raumstation ist kein Hightech zur Rettung der Menschheit, sondern eine Schrotthalde des wissenschaftlich-technischen Zeitalters. Gerade dadurch auch unterscheidet sein Film sich deutlich von Stanley Kubricks "2001". Gegen ihn wollte die sowjetische Kulturbürokratie mit "Solaris" konkurrieren, er war 1972 offizieller Beitrag beim Festival von Cannes und gewann dort den Großen Preis der Jury.

Sa., 8.8. - 20.00 UhrMo., 24.8. - 19.30 Uhr
Andrey Tarkovsky. A Cinema Prayer
Andrey Tarkovsky. A Cinema Prayer Trailer
Italien, Russland, Schweden 2019 | Regie: Andrey A. Tarkovsky | 97 min. | Dokfilm | russ. Original mit englischen Untertiteln.

Andrej Tarkowskij oder Tarkovsky, gleich wie man seinen Namen im Deutschen wiedergibt, war mit seinen wenigen Filmen dennoch viel mehr als nur ein Filmregisseur. Er lieferte zwar auch mit seinen Büchern wertvolles zu seinem Selbstverständnis als Künstler – darüber hinaus besitzen vor allem seine Filme selbst eine philosophische und religiöse Dimension. Sein Sohn nun wagte eine Zusammenfassung der Gedanken seines Vaters und schuf ein materialreiches Porträt, das erheblich zum Verständnis seines Werks beiträgt. Die Anekdote fehlt dabei nicht. Nur eine: „Solaris“, sollte dem Regisseur zuliebe ausschließlich auf der Erde spielen, nur Stanislaw Lem, der die literarische Vorlage schrieb, war davon nicht angetan. Wie das ausgesehen hätte, bleibt jetzt der Phantasie des Zuschauers überlassen.

So., 9.8. - 11.00 UhrDi., 18.8. - 21.30 UhrSo., 30.8. - 19.30 Uhr
Selma
Selma Trailer
Großbritannien, USA, Frankreich 2014 | Regie: Ava DuVernay | 128 min. | mit David Oyelowo, Carmen Ejogo, Tom Wilkinson, Tim Roth | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Selma ist eine Stadt in Alabama. 1965 wollte der dortige Sheriff mit aller Gewalt verhindern, dass auch Schwarze uneingeschränkt wählen dürfen. Darum fährt Martin Luther King, der ein Jahr zuvor den Friedensnobelpreis erhalten hatte dort hin, um einen friedlichen Marsch in die Hauptstadt Alabamas, Montgomery zu organisieren, damit die Öffentlichkeit vom Unrecht erfährt, zudem möchte er deswegen Einfluss auf Präsident Lyndon B. Johnson ausüben. Aber der erste Marsch wird gewaltsam aufgehalten, es gibt Tote, erst beim dritten Mal erreicht die Protestbewegung ihr Ziel. In Ava DuVernays Drama überzeugt vor allem David Oyelowo in der Hauptrolle des Martin Luther King, da er ihn sehr differenziert wieder zu geben vermag.

So., 9.8. - 17.30 UhrFr., 28.8. - 19.30 Uhr
Zerkalo - Der Spiegel
Zerkalo - Der Spiegel Trailer
Russland 1975 | Regie: Andrej Tarkowskij | 108 min. | mit Margarita Terechowa, Oleg Jankowski, Ignat Danilzew, Alla Demidowa | russ. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Tarkowskij wollte uns nie einfache Geschichten erzählen. Noch heute lädt er uns dazu ein, in seinen Szenarien aufzugehen, das wahrzunehmen, was wir selbst nur zu erahnen vermögen. Er selber notierte einmal: „Das Unendliche ist etwas, das der Bildstruktur immanent ist.“ Am weitesten in Richtung traumhaftes Erzählen ging Tarkowskij wohl in DER SPIEGEL, von dem man weiß, dass er stark autobiografisch geprägt ist. Ein Film, in dem man sehen kann, wie frei ein Filmpoet jegliche Erzähl-Linearität aufhebt, um uns zu anderen Zusammenhängen zu begleiten (als jenen der zeitlichen Abfolge). Ein Mann, Sohn geschiedener Eltern, bewegt sich auf der Suche nach der verlorenen Zeit und in ihr – eine Suche nach etwas, was man als Identität bezeichnen könnte. Dabei ist hier, offensichtlicher als in den anderen Filmen Tarkowskijs, das private Schicksal verbunden mit den gesellschaftlichen Umbrüchen der damaligen UdSSR.

So., 9.8. - 20.30 UhrDi., 25.8. - 19.00 Uhr
Stalker
Stalker Trailer
Russland 1979 | Regie: Andrej Tarkowskij, nach «Picknick am Wegesrand» der Gebrüder Strugatzki | 163 min. | mit Alexander Kajdanowskji, Nikolaj Grinko, Anatoli Solonizyn, Alissa Frejndlich | russ. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Unter der Führung des Stalker begeben sich ein Schriftsteller und ein Naturwissenschaftler auf eine lebensgefährliche Expedition in ein hinter Stacheldrahtverhauen und Wachtürmen liegendes Sperrgebiet. Dieses menschenverlassene Niemandsland, das durch unerklärliche kosmische Ereignisse entstanden sein soll und als die "Zone" bezeichnet wird, beherbergt ein Zimmer, wo angeblich für diejenigen, die es erreichen, der stärkste und aufrichtigste Wunsch in Erfüllung geht... - Weil Andrej Tarkowskij, einer der größten Perfektionisten unter den Filmregisseuren, mit den ersten Aufnahmen zu diesem Film nicht zufrieden war, ließ er ihn gleich ein zweites Mal drehen.

Mo., 10.8. - 20.00 UhrDo., 27.8. - 19.30 Uhr
White Shadow
White Shadow Trailer
Tansania, Italien, USA, Deutschland 2013 | Regie: Noaz Deshe | 115 min. | mit Hamisi Bazili (Alias), James Gayo (Kosmos), Glory Mbayuwayu (Antoinette), Salum Abdallah (Salum) | Swahili Original mit deutschen Untertiteln.

Tansania: Die Jagd auf Albinos und der illegale Handel mit ihren Organen stellen bis heute eine verführerische Einnahmequelle für die verarmte Arbeiterklasse jenes Landes dar, in dem das durchschnittliche Pro-Kopf-Jahreseinkommen bei 442 Dollar liegt. In diesem Kontext erzählt Noaz Deshe mit seinem Spielfilmdebüt WHITE SHADOW die Geschichte von Alias, einem Albino-Jungen, der nach der Ermordung seines Vaters aus dem Dorf zu seinem Onkel Kosmos in die Stadt flüchtet. Für diesen, einen LKW-Fahrer, der versucht mit kleinen Geschäften über die Runden zu kommen, verkauft Alias auf den Straßen der Stadt Sonnenbrillen, DVDs und Handys. Dabei verliebt er sich zum Missfallen seines Onkels in dessen Tochter Antoinette. Alias muss nun lernen, dass Überleben für ihn mehr bedeutet als Essen und ein Dach über dem Kopf zu haben. Trotz ständiger Wachsamkeit und Vorsicht, sucht er nach Freundschaft, die er in dem Albino-Jungen Salum findet. Mit dessen Hilfe gelingt es ihm, eine neue Identität, abseits der eines Gejagten, aufzubauen und sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. WHITE SHADOW gewann 2013 den Preis für den besten Debütfilm in Venedig. Seitdem war der Film weltweit auf vielen Festivals vertreten und wurde mehrfach ausgezeichnet. Ausführender Produzent des Films ist der Schauspieler und Filmemacher Ryan Gosling.

Mi., 12.8. - 19.00 UhrDi., 25.8. - 21.30 Uhr
Congo Murder
Congo Murder Trailer
Norwegen 2018 | Regie: Marius Holst | 122 min. | mit Aksel Hennie, Tobias Santelmann, Ine F. Jansen | norw./engl. Original mit englischen Untertiteln.

Frühjahr 2009: Die beiden Norweger Joshua French und Tjostolv Moland überqueren die Grenze zum Ostkongo. Nur wenige Tage später verbreitet sich die Nachricht vom Tod ihres Fahrers, und nach mehreren Nächten auf der Flucht im kongolesischen Dschungel werden die beiden Männer gefangen genommen und zum Tode verurteilt. In den folgenden Monaten verwandeln sich die Ereignisse im Dschungel in eine unlösbare politische und diplomatische Krise - den sogenannten "Kongo-Fall". Im anschließenden Prozess werden French und Moland wegen Spionage und Mordes an ihrem Fahrer zum Tode verurteilt. Dem norwegischen Staat wird vorgeworfen, Moland und French in den Kongo geschickt zu haben, um den kongolesischen Staat auszuspionieren, der 500 Millionen Dollar Entschädigung verlangt.

Mi., 12.8. - 21.30 UhrMi., 26.8. - 21.15 Uhr
WoAndersKino@Metropolink: BANKSY – EXIT THROUGH THE GIFT SHOP-
WoAndersKino@Metropolink: BANKSY – EXIT THROUGH THE GIFT SHOP- Trailer
Großbritannien, USA 2010 | Regie: Banksy | 86 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.

Was passt perfekt zwischen riesige Freiflächen, die sich in Leinwände für Kunstwerke verwandeln? Nur eins: Eine Kinoleinwand! So wie urbane Kunst zu Heidelberg gehört, gehört Kino zum Metropolink-Festival! Zwischen Sprühdosen, Farbeimern und Pinseln haben wir vor zwei Jahren das erste WoAndersKino mit Liegestühlen auf der Straße veranstaltet. Auch dieses Jahr sind wir zu Gast im PHV und werden euch mit einem Film überraschen: Banksy! Obwohl seine Kunst auf Fassaden und Mauern in der ganzen Welt bekannt ist, weiß eigentlich niemand so genau, wer hinter dem gefeierten Street Art Künstler steckt. Bis sich ein verrückter Dokumentarfilmer namens Thierry Guetta zum Ziel gesetzt hat, Banksy aufzuspüren. Dann aber kommt alles anders: Banksy dreht den Spieß um und richtet die Kamera auf Guetta. Der wiederum startet nun selbst eine überraschende Karriere als Künstler... BANKSY – EXIT THROUGH THE GIFT SHOP: ein eigenwilliger Film für die Straßenkunst, eine Geschichte über Kleinkriminalität und Freundschaft sowie ein großartiger Dokumentarfilm! Veranstaltungsort: Ein Großteil des Festivalprogramms des Metropolink-Festivals konzentriert sich im Patrick-Henry-Village. Dieser aktuell nicht bewohnte Teil des Stadtviertels pulsiert dieses Jahr vom 06. bis 16. August und ist Magnet für Streetart- und Graffiti-Fans. Gerne suchen wir den Weg raus aus der Innenstadt. Schließen wir uns dem bunten Treiben an. Infos zur Anfahrt findet ihr hier: Anfahrt Metropolink Festival

Tickets: Abendkarte für das Metropolink-Festival nötig. Karten können direkt über die Festivalseite bezogen werden. Vor Ort können Getränke gekauft werden. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung abgesagt oder verschoben. In diesem Fall informiert das WoAndersKino-Team hier auf der Homepage. Kooperationspartner: Metropolink

Mi., 12.8. - 22.00 Uhr VorOrt
Les Misérables - Die Wütenden
Les Misérables - Die Wütenden Trailer
Frankreich 2019 | Regie: Ladj Ly | 104 min. | mit Damien Bonnard, Jeanne Balibar, Alexis Manenti, Djebril Zonga | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Stéphane, ein junger Polizist, vom Typ eher sanft und ruhig, zudem alleinerziehender Vater wird in einen Pariser Vorort versetzt, der als sozialer Brennpunkt gilt. Schon an seinem ersten Arbeitstag kann er sich davon ein Bild machen. Bald jedoch gerät er in einen tiefen Gewissenskonflikt, als beim Versuch, einen Dieb festzunehmen, der einen jungen Löwen gestohlen haben soll, es zu gewalttätigen Ausschreitungen kommt, in deren Verlauf ein Jugendlicher durch ein Gummigeschoss schwer verletzt wird, was zudem gefilmt wurde. Inspiriert von den Unruhen 2005 in Montfermeil, wo einst auch Victor Hugo seinen titelgebenden Roman spielen ließ. Erhielt eine Oscar-Nominierung als „Bester internationaler Film“.

Do., 13.8. - 19.00 UhrFr., 28.8. - 17.00 UhrMo., 31.8. - 21.30 Uhr
Open-Air: Zum Goldenen Hirsch - Die ultimative regionale Kurzfilmrolle
Open-Air: Zum Goldenen Hirsch - Die ultimative regionale Kurzfilmrolle
120 min. | Herausragende aktuelle Kurzfilme junger Filmemacher*innen aus der Region.

ZUM GOLDENEN HIRSCH spürt Talente auf, vernetzt Filmschaffende, und bringt die besten Kurzfilme, Dokus, Musikvideos und Filmschnipsel aus der Region auf die große Leinwand. Mal rasend komisch, mal finster fies, mal mit dem Handy gedreht, mal mit der Filmkamera, mal mit deutschen Schauspielstars besetzt oder mit der eigenen Oma: Was originell und gut ist, wird hier gezeigt! Hauptsache: der Film wurde in der Region gedreht, spielt hier oder die Filmemacher wohnen oder kommen von hier.

Sommerbühne Open-Air Einlass 18 Uhr. Eintritt frei / Spenden sind willkommen

Do., 13.8. - 21.00 Uhr
Fehérlófia – Sohn der weißen Stute
Fehérlófia – Sohn der weißen Stute Trailer
Ungarn 1981 | Regie: Marcell Jankovics | 81 min. | Animationsfilm | 4K | mit György Cserhalmi, Vera Pap, Gyula Szabó, Mari Szemes, Ferenc Szalma, Szabolcs Toth | ungarisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Hütet euch vor den Raben und den Drachen warnt die göttliche weiße Stute den Königssohn. Aber auch ein Märchen aus Pannonien, dem einstigen Westungarn, funktioniert nach vertrautem Muster. Denn natürlich reizt es den Königssohn, den starken Fanyüvő, das strenge Verbot zu missachten, so steigt er hinab in die Unterwelt, um dort im Kampf mit drei Drachen gleich drei Prinzessinnen zu retten. Davon handelt Fehérlófia, ein Animationsfilm mit Pferdeschweif und Drachenzacke aus dem Ungarn von 1981, in seiner Heimat seiner Zeit ein großer Erfolg, der aber danach nie einen Weg nach Deutschland fand. Dank 4K-Restauration hat sich dies jetzt geändert. So freuen wir uns auf einen ungemein schönen Fantasy-Film voller schöner Tiere und Menschen, in dem beispielsweise die Zahlen 77 und 3 eine magische Rolle spielen.

Do., 13.8. - 21.30 UhrSa., 15.8. - 17.30 UhrSo., 30.8. - 21.30 Uhr
Im Lauf der Zeit
Im Lauf der Zeit Trailer
Deutschland 1976 | Regie: Wim Wenders | 168 min. | 4K | mit Rüdiger Vogler, Hanns Zischler, Lisa Kreuzer, Rudolf Schündler, Marquard Bohm | FSK: 12.

Zonenrandgebiet, 70er Jahre. In einem alten Möbelwagen fährt ein Kinotechniker die Dörfer und Kleinstädte ab, von einem verfallenden Kino zum nächsten. Unterwegs nimmt er einen Sprachwissenschaftler auf, der offenbar gerade eine Krise durchlebt. Zwei Männer unterwegs auf engem Raum. Erzählt in einem beinahe provokant ruhigen Stil mitsamt langer Einstellungen fungiert dieses frühe Meisterwerk von Wim Wenders als Studie über Einsamkeit und stille Hoffnung. Dazu liefert er einen unbestechlich genauen Blick auf die aussterbende Kinokultur dieser Zeit. Einer der eindringlichsten Filme dieser Ära.

Zum 75. Geburtstag von Wim Wenders. Wir gratulieren!

Fr., 14.8. - 19.30 Uhr
Kinderkino: Shaun das Schaf – Der Film (ab 6)
Kinderkino: Shaun das Schaf – Der Film (ab 6) Trailer
Großbritannien 2015 | Regie: Richard Starzak | 85 min. | ohne Dialog.

Anstatt jeden Tag die gleiche Bauernhof-Routine zu erleben, wollen Shaun und die anderen Schafe auf dem Hof einfach mal frei haben und ganz entspannt Party machen. Dafür müssen aber zuerst ihre beiden Aufpasser, der Bauer und Hofhund Bitzer, abgelenkt werden. Shaun entwickelt einen cleveren Plan, doch dann geht alles schief. So verliert der Bauer durch einen Unfall sein Gedächtnis und landet unfreiwillig in der Stadt, während sich die Schweine auf dem Hof als neue Herren aufspielen. Für Shaun ist klar, er muss den Bauern suchen und wieder nach Hause bringen. Doch im Alltag der Großstadt lauern viele unbekannte Gefahren... Wie in den Kurzfilmen um Shaun und seine Abenteuer, wird auch hier die Geschichte ohne gesprochene Dialoge erzählt.

Sa., 15.8. - 15.00 UhrSo., 16.8. - 15.00 Uhr
Siberia
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Italien, Deutschland, Mexiko 2020 | Regie: Abel Ferrara | 92 min. | mit Willem Dafoe, Dounia Sichov, Simon McBurney, Christina Chiriac | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Abel Ferrara wurde Cineasten besonders durch „Bad Lieutenant“ bekannt. Abgesehen davon schuf er Bekanntes und weniger Bekanntes, mit „Siberia“ jedenfalls beweist er wieder seinen Ruf als Provokateur seiner Zunft. Willem Dafoe spielt Clint, einen Mann, der sich vor der Welt und wahrscheinlich auch vor sich selbst in die Berge rettet, zumindest retten möchte. Denn er versucht zwar dort, seinen Frieden zu finden, aber seine Vergangenheit holt ihn ein, Dämonen und Träume überwältigen ihn, auch als er zu einer großen Reise aufbricht. Dabei verliert der Zuschauer systematisch das Gefühl, Wirkliches und Unwirkliches unterscheiden zu können. Das darf man Rausch nennen. Sicherlich einer der auch visuell faszinierendsten Filme der letzten Zeit.

Sa., 15.8. - 21.30 UhrMi., 26.8. - 19.00 Uhr
Offret - Opfer
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Schweden, Frankreich, Großbritannien 1986 | Regie: Andrej Tarkowskij | Kamera: Sven Nykvist | 149 min. | mit Erland Josephson, Susan Fleetwood, Allan Edwall, Tommy Kjellqvist | schwedisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ein Künstler, der sich in die Abgeschiedenheit einer schwedischen Insel zurückgezogen hat, erhält anläßlich seines Geburtstages Besuch von Verwandten und Freunden. Doch von Anfang an kommt keinerlei Festtagsstimmung auf, im Gegenteil überwiegt eine beklemmende Stimmung, die sich zunehmend verdüstert. Bis am Abend im Rundfunk plötzlich verstümmelte Nachrichten zu hören sind, von einer Katastrophe, mit der, so präsent sie war, doch kaum jemand gerechnet hatte: vom atomaren Krieg. Gibt es eine Möglichkeit, den Weltuntergang aufzuhalten, ja rückgängig zu machen? - "Opfer" ist weit mehr als ein Appell an die politische Vernunft, vorgetragen zu einer Zeit, in der das Wettrüsten zwischen Ost und West aufgrund des NATO-Doppelbeschlusses in eine neue Runde ging. Auf radikale und poetische Weise stellt dieser Film die Frage, ob nicht die Katastrophe die logische Konsequenz einer Lebensweise ist, wie sie Tarkowskij in diesem letzten Film, den er vor seinem Tod vollenden konnte, in Ibsenscher Unerbittlichkeit vorführt.

So., 16.8. - 19.30 UhrSo., 30.8. - 11.00 Uhr
44. Filmfest Weiterstadt - Best Of
44. Filmfest Weiterstadt - Best Of
ca. 120 min. | Kurzfilmprogramm.

Seit 1977 findet im hessischen Weiterstadt auf einem Grillplatz im Wald ein internationales Kurzfilmfestival statt, für das sich inzwischen alljährlich über 4000 Filme aus aller Welt bewerben. Als eines der ersten Filmfestivals seit März findet es im August nicht als Online-Festival, sondern real statt. Da die Auflagen die Publikumszahl reduziert und auch keine internationalen Gäste anreisen werden, wird ein "Best Of" Auswahlprogramm des Festivals erstmals auch in wenigen ausgewählten Städten gezeigt, von denen sich ansonsten alljährlich viele Stammgäste auf den Weg nach Weiterstadt machen. Das Programm präsentiert den Kurzfilm in seiner ganzen Vielfalt; von Animation bis Experiment, von Komödie bis Nachdenklich. Neben Kinos wie dem Metropolis in Hamburg, dem City46 in Bremen und dem Filmhauskino in Nürnberg ist auch das Karlstorkino in Heidelberg dabei!

Zu Gast: Festivalleiter Andreas Heidenreich

Mi., 19.8. - 19.30 Uhr
Kopfplatzen
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Deutschland 2019 | Regie: Savaş Ceviz | 99 min. | mit Max Riemelt, Oskar Netzel, Isabell Gerschke | FSK: 16.
Es geht um Markus. Ein Mann, den man eigentlich sehr nett finden könnte. Er sieht gut aus, arbeitet als Architekt und ist sogar noch Single. Aber mit ihm ist was los. Immer stärker nämlich merkt er, dass er sich von kleinen Jungen angezogen fühlt, eben auch sexuell. Er will das nicht wahr haben, kämpft dagegen an, geht zum Psychologen. Seine Situation spitzt sich zu, als er eine neue Nachbarin hat, alleinerziehend mit Sohn. Die beiden freunden sich an, Markus darf auf ihn aufpassen und er merkt, das geht nicht mehr lange gut. Die Kritik lobte besonders Max Riemelt in der Rolle des Markus, die SZ fand: Kopfplatzen „wertet nicht, sondern will verstehen“.

"Erstklassiges Kinoabenteuer, das einem lange im Gedächtnis bleibt. Kurzum: So systemrelevant kann deutsches Indie-Kino sein, wenn es sich traut." Kino-Zeit

"Kopfplatzen ist eine Sensation.“ filmdienst

"Regisseur Savas Ceviz und Hauptdarsteller Max Riemelt liefern eine beeindruckende Innenschau.“ Stern

"Das mutige, emotional gewichtige Drama erzählt von inneren Dämonen, dem Kampf gegen die eigene Identität und das Ringen um Glück. Ein mitreißendes, berührendes Drama, das ebenso auf visueller Ebene überzeugt.“ Programmkino

"Es ist eine Gratwanderung zwischen Einfühlung und Problematisierung, die Ceviz konsequent gelingt. Dass Kopfplatzen sein Spielfilmdebüt ist, möchte man kaum glauben.“ epd-film

"Max Riemelt ist großartig und im zentralen Monolog nicht weniger erschütternd als es Peter Lorre in Fritz Langs M - eine Stadt sucht einen Mörder ist.“ Kulturkenner

"Für deutsche Verhältnisse selten kluger Film.“ Neues Deutschland

Fr., 21.8. - 20.30 UhrSo., 23.8. - 16.00 UhrSo., 30.8. - 17.15 Uhr
Zardoz
Zardoz Trailer
Irland, USA 1974 | Regie: John Boorman | 105 min. | mit Sean Connery, Charlotte Rampling | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Im Jahr 2293 sind die Menschen in drei Klassen aufgeteilt. Die Eternals haben sich im Vortex abgeschottet, wo sie in letzter Konsequenz ihrer sozialen Privilegierung die Unsterblichkeit erlangt haben. Von dort aus kontrollieren sie die anderen beiden Klassen mit der erfundenen Gottheit Zardoz, einem gewaltigen ferngesteuerten Steinkopf: Die Exterminators werden von Zardoz mit Waffen versorgt, um die Brutals zu ermorden und für den Getreideanbau zu versklaven. Doch einer der Exterminators (Sean Connery in kniehohen Stiefeln und roter Unterhose) entdeckt die Steinkopflüge und gelangt bis in den Vortex... Mit mythisch-religiöser Symbolik spielend, entwarf John Boorman eine in jeder Hinsicht für sich alleine stehende, exzentrische und teils bizarr sexualisierte Zukunftsvision, die trotz geringem Budget mit einer wahnwitzigen Ausstattung aufwartet. "Boorman lässt sich nicht einengen von den Regeln des guten Geschmacks oder gesunden Menschenverstandes und gibt sich vollkommen seinen maßlosen Gedankenspielen hin." (Michael Kienzl, critic.de) "The gun is good! The penis is evil!" - Zardoz Allen, die nur im Sean Connery-Kostüm kommen (kniehohe Stiefel, rote Unterhose, bei BHs drücken wir ein Auge zu) spendieren wir einen Melonenschnaps (gerne auch zwei) oder ein anderes Freigetränk! Warm genug ist es ja. Der Vorverkauf ist beendet. Karten gibt es an der Abendkasse.

Fr., 21.8. - 21.30 Uhr
Leif in Concert Vol.2
Leif in Concert Vol.2
© missingFILMs Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Christian Klandt | 114 min. | Komödie | mit Luise Heyer, Klaus Manchen, Michael Klammer, Katharina Matz, Florian Bartholomäi, Gerdy Zint, Volkan Türeli | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Lange Zeit war die Barfrau Lene unterwegs, um ihren Liebeskummer zu vergessen, doch heute ist der erste Tag, an dem sie wieder eine Schicht hat in der Musikkneipe, die so etwas wie ihre zweite oder eigentliche Heimat ist. Abends soll POORBOY aus Kopenhagen auftreten, den sie dort entdeckt hat, doch bevor es soweit ist, passieren immer wieder Dinge, die alles jederzeit um Einsturz bringen können. Was als reines Spaßprojekt mit viel Herzblut begann, hat sich durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie mittlerweile komplett verändert. Leif in Concert Vol. 2 ist eine Liebeserklärung an all die Musikkneipen und Kellerschuppen, deren Existenz gerade massiv bedroht ist. Umso schöner, dass der Regisseur und sein Produzent mit #Kneipenretter und #Kiezretter nun eine Initiative gestartet haben, die Aufmerksamkeit für die Notlage schaffen wollen - und das auch auf denkbar charmante Weise tun.

Sa., 22.8. - 19.00 Uhr
Flash Gordon
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Großbritannien, USA 1980 | Regie: Mike Hodges | 111 min. | mit Sam J. Jones, Max von Sydow, Timothy Dalton | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der intergalaktische Imperator Ming treibt mal wieder seine oberfiesen Spielchen. Jetzt können nur noch Footballspieler Flash Gordon, der verrückte Wissenschaftler Dr. Zarkov und die bezaubernde Reiseleiterin Dale Arden verhindern, dass schon in wenigen Tagen der Mond auf die Erde stürzt! Mittels Rakete und Wurmloch machen sich die drei auf zum Planeten Mongo, zu Ming und seiner verführerischen Tochter Aura und zu einem quietschbunten Weltraumabenteuer. Flash Gordon eroberte die Welt ab 1934: Zunächst als von Alex Raymond gezeichneter Comic-Strip, nur zwei Jahre später auch als Serial im Kino. Kreative Differenzen erschwerten jedoch lange eine abendfüllende Verfilmung. George Lucas bekam die Filmrechte nicht und machte dann eben eine andere Space Opera, Nicolas Roeg durfte nach einem Jahr nicht mehr und Fellini wollte erst gar nicht, sodass schließlich Mike Hodges übernahm. Dessen Dreharbeiten waren allerdings geprägt von englisch-italienischen Sprachverwirrungen, divergierenden Auffassungen über die angestrebte Ernsthaftigkeit des Films und munterem Improvisieren ganzer Szenen. Im Grunde ein phantasievoll-naives Glam-Weltraum-Rittermärchen für die ganze Familie, ist das Ergebnis pures Science-Fiction-Vergnügen voll aufwendiger und farbenprächtiger Spezialeffekte. Zu seiner immensen Beliebtheit hat aber natürlich maßgeblich auch der prachtvolle Soundtrack von Queen beigetragen. Wir zeigen den Film in seiner frisch restaurierten Fassung. "This Ming is a psycho!" - Flash Gordon

Sa., 22.8. - 21.30 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Frankreich, China 2019.

Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

Eintrittspreis: 5 Euro

So., 23.8. - 20.30 Uhr
Open-Air: Gegen den Strom - Abgetaucht in Venezuela
Open-Air: Gegen den Strom - Abgetaucht in Venezuela Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Sobo Swobodnik | 84 min. | Dokfilm | mit Thomas Walter, Pablo Charlemoine alias Mal Élevé.

Thomas Walter war Mitglied von 'Das K.O.M.I.T.E.E.' und wäre Mitte der 90er bei diversen Anschlägen dabei gewesen. Er floh nach Venezuela, tauchte dort in einem Bergdorf unter und lebt dort zusammen mit einem Generator, denn sonst hat er keinen Strom. Er kann zwar schlafen, aber er hat Angst morgens geweckt zu werden. Schließlich könnte man ihn ja doch noch finden und ihm alles Mögliche unterstellen. Nun, Dokumentarfilmer Sobo Swobodnik hat ihn gefunden und gefilmt, eine spannende Begegnung, bei der Thomas Walter doch ziemlich entspannt darüber Auskunft gibt, wie sein Leben im Untergrund so aussieht. Vor allem Lieder helfen ihm dabei. Ruhig im Ton und nicht ohne Lebensweisheit entstand ein Porträt einer Person, die es schafft, es allen zu zeigen. Mit dabei ist außerdem der in Heidelberg sehr gut bekannte Mal Élevé (vormals Sänger von Irie Révoltés), beide arbeiteten vor Ort an einem Musikprojekt.

Regisseur Sobo Swobodnik und Pablo Charlemoine alias Mal Élevé sind anwesend. Sommerbühne Open-Air Eintritt frei / Spenden sind willkommen Einlass: 18 Uhr Filmbeginn: ca. 21 Uhr

Do., 27.8. - 21.00 Uhr
West of Zanzibar (Stummfilm mit Live-Musik)
West of Zanzibar (Stummfilm mit Live-Musik) Trailer
USA 1928 | Regie: Tod Browning | 65 min. | Stummfilm | mit Lon Chaney, Lionel Barrymore, Mary Nolan, Warner Baxter | Original mit englischen Untertiteln.

Grausame Rache schwört Bühnenmagier Phroso (Lon Chaney), als seine geliebte Frau sterbend mit einer kleinen Tochter aus Afrika zurückkehrt - ein Jahr nachdem sie ihn für Crane verlassen hat, den Elfenbeinhändler, der ihn nach einem heftigen Stoß gelähmt zurückgelassen hat. 18 Jahre später kontrolliert "Dead Legs" Phroso tief im afrikanischen Dschungel mit seinen magischen Tricks einen kannibalistischen Stamm und der Zeitpunkt der Rache ist gekommen... West of Zanzibar gehört zu einer Reihe sehr erfolgreicher Zusammenarbeiten Tod Brownings und Lon Chaneys für MGM, die Filmhistoriker Gregory William Mank einmal als "the most incredible catalogue of vengeance, cruelty, deformity, and sexual aberration in horror history" charakterisiert hat. Obzwar noch vor dem Hays Code musste Browning auf Druck der Sittenwächter und MGMs schließlich Szenen entfernen, die Drogensucht, Abtreibung und Geschlechtskrankheiten zum Gegenstand hatten, aber dem Publikum blieben ja immerhin noch blutrünstige Wilde, Voodoo und Menschenopfer. Dieser klischeebeladene, kolonialistische Blick auf Afrika wurde teilweise schon damals als problematisch empfunden, aber das eigentliche Ereignis des Film sind ohnehin die tollen darstellerischen Leistungen, allen voran Chaneys monomanischer Phroso. Der Stummfilm wird musikalisch live von der Gruppe Glaswald + Black [sheep in a] Box begleitet! "He made me this thing that crawls... now I'm ready to bite!" - Phroso

Fr., 28.8. - 21.30 Uhr
Kinderkino: Der kleine Zappelphilipp (ab 6)
Kinderkino: Der kleine Zappelphilipp (ab 6) Trailer
Niederlande 2012 | Regie: Anna van der Heide | 80 min. | deutsche Fassung.

Bram kann es kaum erwarten, endlich in die Schule zu kommen. In seinen ersten sieben Jahren hat er schon viel Wissen angehäuft und mindestens ebenso viele Fragen. Immer ist er voller Tatendrang und will den vielen Dingen, die ihn interessieren, auf den Grund gehen. Doch in der Schule ist der Start eher enttäuschend, denn sein Lehrer, Herr Fisch, weiß weder seine lebhafte Fantasie noch seinen Bewegungsdrang zu schätzen, stattdessen fordert er zwei Dinge ein, die Bram nicht erfüllen kann: still sitzen und sich konzentrieren. Nach einer Beschwerde aus der Schule überlegen seine Eltern, wie sie Bram helfen können, im Unterricht klar zu kommen, gleichzeitig aber auch nicht die Lust zu verlieren. Da bricht sich Herr Fisch ein Bein und wird von der Schule frei gestellt. Mit dem neuen Vertretungslehrer nehmen die Dinge eine überraschende Wendung...

Sa., 29.8. - 15.00 UhrSo., 30.8. - 15.00 Uhr
Color Out of Space - Die Farbe aus dem All
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USA 2019 | Regie: Richard Stanley | 113 min. | mit Nicolas Cage, Q’orianka Kilcher, Joely Richardson | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Auf der Alpaka-Farm der Familie Gardner schägt ein mysteriöser Meteorit ein, der merkwürdige Veränderungen mit sich bringt. Kosmischer Horror nach H.P. Lovecraft - von den Machern von "Mandy", mit Nicolas Cage! "This isn't the greatest Lovecraft adaptation ever, doing relatively little to capture the spirit of his work, but it is an entertaining rollercoaster ride through his story that leaves you feeling cheerfully spooked if not cosmically horrified." (Starburst) "The color, it's so bright... like flowers." - Nathan Gardner

Sa., 29.8. - 21.30 Uhr
2040 - Wir retten die Welt!
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Australien 2019 | Regie: Damon Gameau | 92 min. | Dokfilm | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Wenn wir nur Technologien nutzen, die bereits heute existieren – wie „grün“ können wir dann im Jahr 2040 leben? Mit dieser Frage im Gepäck und dem Anspruch, „wissenschaftlich fundiert zu träumen“, begibt sich Filmemacher Damon Gameau auf eine faszinierende Reise um die Welt. Dabei beschäftigt er sich mit den großen Nachhaltigkeitsthemen: Energie, Verkehr, Landwirtschaft, Ozeane, Bildung. Gameau setzt seine Hoffnungen in technische Innovation und eine neue Generation umweltbewusster Menschen– aber reicht das im Kampf gegen den Klimawandel schon aus?

Die Veranstaltung mit anschließender Podiumsdiskussion findet im Saal des Karlstorbahnhofs statt. Eingeladene Diskussionsgäste: - Uli Barth, Kommune Niederkaufungen - Dr. Laura Loy, Umweltpsychologin Universität Koblenz-Landau - Dr.-Ing. Amany von Oehsen, Diplomphysikerin und Umweltberaterin beim BUND Heidelberg In Kooperation mit dem Institut für Politische Wissenschaft, Uni HD. Mit freundlicher Unterstützung der Stadt-Heidelberg-Stiftung

Di., 1.9. - 19.00 Uhr
Giraffe
Giraffe
© Grandfilm Trailer
Dänemark / Deutschland 2019 | Regie: Anna Sofie Hartmann | 87 min. | Drama | mit Lisa Loven Kongsli, Maren Eggert, Jakub Gierszał | deutsch/englisch/dänisch/polnisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Ein Tunnel soll gebaut werden, um Dänemark und Deutschland zu verbinden; die Gegenwart macht sich in Richtung Zukunft auf, Veränderung liegt in der Luft. Die Ethnologin Dara dokumentiert die zum Abriss bestimmten Häuser. Der junge Pole Lucek und seine Kollegen bereiten die kommende Baustelle vor. Käthe arbeitet auf der Fähre, bringt stetig Menschen mit ihren Geschichten und Waren hin und her. Birte und Leif verlassen ihr über Generationen vererbtes Haus. Agnes‘ Leben spiegelt sich in ihren Tagebucheinträgen, ihren Sammlerstücken und den Wänden ihres Hauses, das bald abgerissen wird.
Di., 1.9. - 19.30 UhrMi., 2.9. - 19.30 UhrFr., 4.9. - 17.30 Uhr
Nan Fang Che Zhan De Ju Hui - Der See der wilden Gänse
Nan Fang Che Zhan De Ju Hui - Der See der wilden Gänse
© eksystent distribution Trailer
China / Frankreich 2019 | Regie: Diao Yinan | 113 min. | Drama / Thriller | mit Hu Ge, Gwei Lun Mei, Liao Fan | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Nach einem Zusammenstoß in Wuhan mit einer rivalisierenden Bande, bei dem er einen Polizisten getötet hat, ist der Gangster Zhou Zenong auf der Flucht. Nicht nur die Gesetzeshüter ziehen das Netz enger, sondern auch seine ehemaligen Gangmitglieder wollen an ihn herankommen und senden dafür die Prostituierte Liu Aiai als Köder aus. Wird Zenong seinen Gegnern entfliehen können?

"Der See der wilden Gänse" ist der neue Film von Diao Yinan, dessen "Black Coal, Thin Ice" / "Feuerwerk am helllichten Tag" 2014 den Goldenen Bären bei der Berlinale gewann.
Mi., 2.9. - 21.30 UhrDo., 3.9. - 19.00 UhrFr., 4.9. - 19.30 UhrSa., 5.9. - 20.00 Uhr
Juo ren mi mi - Nina Wu
Juo ren mi mi - Nina Wu
© Rapid Eye Movies Trailer
Taiwan 2019 | Regie: Midi Z | 103 min. | Drama | mit Wu Ke-xi, Vivian Sung, Kimi Hsia, Ming-Shuai Shih | chines. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Nach acht Jahren in Klein- und Kleinstrollen steht die ambitionierte Schauspielerin Nina Wu endlich vor dem großen Durchbruch, als sie die Hauptrollen für einen Spionage-Thriller bekommt, der in den 1960er Jahren spielt. Die Rolle ist eine echte Herausforderung, da sie viel Nacktheit und explizite Sexszenen beinhaltet und der Regisseur sie hart angeht. Doch die Ereignisse können sich sehen lassen und die Presse ist begeistert. Dennoch steht Nina kurz vor einem psychischen Zusammenbruch — und der hat auch mit ihrer Familie zu tun: Ihr Vater hat einen Bankrott hingelegt und ihre Mutter einen Herzinfarkt erlitten. In dieser schweren Zeit fantasiert sich Nina immer wieder in glücklichere Zeiten zurück — doch zugleich tauchen dabei auch Erinnerungssplitter auf, die ganz und gar unerfreulich sind.
Do., 3.9. - 21.30 UhrDi., 8.9. - 19.30 UhrFr., 11.9. - 19.30 Uhr
WoAndersKino@Spielplatz: Paulette
WoAndersKino@Spielplatz: Paulette
© Neue Visionen Filmverleih Trailer
Frankreich 2013 | Regie: Jérôme Enrico | 84 min. | Krimi / Komödie | mit Bernadette Lafont, Carmen Maura, Dominique Lavanant | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

! Der Wasserspielplatz in Handschuhsheim mit seinem Teich und der plätschernden Fontaine, mit der großen Wiese und den Sitzbänken lädt auch ältere Personen zum Verweilen ein. Auch das WoAndersKino fühlt sich zum Verweilen eingeladen und bringt den Film „Paulette“ mit. Paulette lebt in einem Pariser Vorort und hat einen eher ruppigen Charakter. Ihrem Alter nach könnte sie auch gut auf solchen Sitzbänken verweilen und dem Plätschern der Fontaine lauschen. Stattdessen schlägt sie im Alter von 80 Jahren einen außergewöhnlichen Weg ein, nochmal Geld zu verdienen. Denn sie hat Geldprobleme. Seit sie ihr Restaurant schließen musste und ihr Mann verstorben ist, muss sie mit einer zu geringen Rente auskommen. Das bringt die ruppige Alte auf die Palme. Durch einen Zufall gelangt sie an ein Päckchen Haschisch und beginnt Drogen zu dealen, um sich etwas zur Rente dazuzuverdienen. Wegen ihres unverdächtigen Alters ist sie mit dem Drogenhandel sehr erfolgreich und kann sogar ihre Fähigkeiten als ehemalige Konditor-Meisterin einsetzten. Gemeinsam mit alten Freundinnen backt sie Haschisch-Plätzchen. Paulettes Karriere als Drogendealerin geht steil bergauf. Doch als ihr Gangsterboss plötzlich Drogen an Schulen verkaufen will und ihr Enkelsohn in Gefahr gerät, zieht Paulette die Reißleine. Mit Ironie und Charme gelingt Regisseur Jérôme Enrico ein leichtfüßiger Spaziergang auf dem schmalen Grat zwischen ernster Kritik und anrührender Komödie.

Einlass: 19.30 Uhr; Beginn: 20.30 Uhr Ort: Wasserspielplatz, Handschuhsheim, Berliner Str./Furtwänglerstr. Eintritt: Pay what you want! Nicht stornierte und nicht eingelöste Tickets werden 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn (20:15 Uhr) für Personen auf der Warteliste freigegeben. Hinweis: Nicht eingelöste Tickets werden 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn für Personen auf der Warteliste freigegeben. Dieses Mal gibt es keinen Getränkeverkauf vor Ort. Bringt Getränke und Snacks daher gern selbst mit. Wir bitten euch allerdings auf das Mitbringen von alkoholischen Getränken zu verzichten, da wir zu Gast auf einem Spielplatz sind. Der Konsum alkoholischer Getränke ist hier nicht gestattet Tipp für Personen, die schnell frieren: Warme Jacke oder Kuscheldecke einpacken! Vor Ort gibt es keine Toiletten. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung abgesagt oder verschoben. In diesem Fall informiert das WoAndersKino-Team per Mail und am Tag der Veranstaltung hier auf der Homepage.

Fr., 4.9. - 20.30 Uhr // Ausgebucht | Warteliste VorOrt
Masters of the Universe
Masters of the Universe Trailer
USA 1987 | Regie: Garry Goddard | 101 min. | mit Dolph Lundgren, Frank Langella, Courteney Cox | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

In dieser Merchandise-Verfilmung der in den 80ern enorm populären Action-Figur He-Man spielt Dolph Lundgren den schwertschingenden Muskelhelden, der in der Zukunft die Freiheit des fernen Planeten Eternia und des Castle Grayscull gegen Skeletor, Herrn des Bösen, verteidigt. Dabei landen He-Man und seine Gefährten mithilfe des Raum-Zeit-Portals "Kosmischer Schlüssel" des Zwergs Gwildor zufällig auf der Erde des Jahres 1987, wo sie unerwartete Unterstützung von zwei Teenies bekommen. Trotz durchaus vorhandener Selbstironie ist das natürlich ganz großer Käse, voll knallig-billiger Effekte, grotesk designter Kostüme und aberwitziger Drehbucheinfälle, aber eben auch schwer unterhaltsam. Damals zwar finanziell gefloppt, gilt Masters of the Universe seinen zahlreichen Fans heute als Klassiker des unbekümmerten 80er-Jahre SciFi/Fantasy-Trashs. "By the power of Grayskull... I have the power!" - He-Man

Vorverkauf beendet. Es gibt noch wenige Karten an der Abendkasse.

Fr., 4.9. - 21.30 Uhr // Vorverkauf beendet.
Es gibt noch wenige Karten an der Abendkasse.
Dreissig
Dreissig
© déjà-vu Film UG Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Simona Kostova | 114 min. | Drama | mit Övünç Güvenışık, Pascal Houdus, Raha Emami Khansari | dt. Original mit deutschen Untertiteln.
Die sechs Freunde sind Anfang Dreißig, ledig, sie leben in Neukölln. Schriftsteller Övünç befindet sich in einer Schreibkrise. Pascal, beruflich erfolgreich, plagt die Sehnsucht, sein jetziges Leben für ein neues weg zu werfen - welches, weiß er selber nicht so genau. Er und Schauspielerin Raha haben sich vor kurzem getrennt. Sie erhofft sich eine berufliche Entwicklung, die Tag für Tag auf sich warten lässt. Kara übernachtet lieber bei Freunden als bei sich zuhause. Henner verbringt den Tag in einer Bar und trifft da Anja, die später gern ein Teil von der Clique wird. Abends feiern die Freunde in Övünçs Geburtstag rein. Wechseln den beklemmenden Tag für das volle, anregende Berliner Nachtleben. Sie bewandern die Straßen und die Bars von Neukölln – auf der Suche nach einer Belohnung für all das, was man tagsüber ertragen muss.
Sa., 5.9. - 17.30 UhrFr., 11.9. - 17.00 UhrSa., 12.9. - 17.00 Uhr
The Evil Dead - Tanz der Teufel
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USA 1981 | Regie: Sam Raimi | 85 min. | mit Bruce Campbell, Ellen Sandweiss | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Fünf Teenager scheuchen in einer einsamen Waldhütte in Tennessee das namenlose Böse auf. Bewaffnet mit einer Axt muss sich Einzelhandelskaufmann Ash schon bald alleine dem Wald und seinen in blutrünstige Dämonen verwandelten Freunden stellen. Sam Raimi war gerade einmal 20 Jahre alt, als er sein Literaturstudium abbrach, um zusammen mit ein paar Freunden seine Filmidee zu verwirklichen. Obwohl es an Geld und Erfahrung mangelte, besticht Tanz der Teufel auch heute noch durch seine dichte Atmosphäre, die einfallsreichen Effekte, die damals bahnbrechenden und stilbildenden Kamerafahrten und die tolle schaurig-matschige Maske. Sicherlich nichts für zart besaitete, zeigt sich jedoch schon hier jene Verbindung von Horror und Komik, mit der Raimi dann in den beiden Fortsetzungen seinen Stil gefunden hat. Bekanntermaßen fiel Tanz der Teufel neben anderen genreprägenden Werken aufgrund seiner teils drastischen Splattereffekte in Deutschland der Zensur zum Opfer und wurde erst Ende 2016 wieder vom Index gestrichen. "You bastards! Why are you torturing me like this? Why?" - Ash Der Vorverkauf ist beendet. Bei gutem Wetter gibt es Karten an der Abendkasse!

Sa., 5.9. - 21.30 Uhr
I Am Not Your Negro
I Am Not Your Negro
© Salzgeber Trailer
Frankreich / USA / Belgien / Schweiz 2016 | Regie: Raoul Peck | 95 min. | Dokfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Als der US-Schriftsteller James Baldwin im Dezember 1987 starb, hinterließ er ein 30-seitiges Manuskript mit dem Titel „Remember This House“. Das Buch sollte eine persönliche Auseinandersetzung mit den Biografien dreier enger Freunde werden, die alle bei Attentaten ermordet wurden: Martin Luther King, Malcolm X und Medgar Evers. Die persönlichen Erinnerungen an die drei großen Bürgerrechtler verknüpft Baldwin mit einer Reflektion der eigenen, schmerzhaften Lebenserfahrung als Schwarzer in den USA. „I Am Not Your Negro“ schreibt Baldwins furioses Fragment im Geiste des Autors filmisch fort und verdichtet es zu einer beißenden Analyse der Repräsentation von Afro-Amerikanern in der US-Kulturgeschichte.

„Ein Dokumentarfilm, der das Leben verändert!“ (Die Zeit) „Einer der besten Filme, die jemals über die Zeit der Bürgerrechtsbewegungen gedreht wurden!“ (The Guardian) „Ein Meisterwerk des politischen Kinos!“ (Rolling Stone)

So., 6.9. - 16.30 UhrSo., 20.9. - 19.00 Uhr
Queen & Slim
Queen & Slim Trailer
Kanada, USA 2019 | Regie: Melina Matsoukas | 132 min. | mit Daniel Kaluuya, Jodie Turner-Smith, Bokeem Woodbine | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Nach einem Abendessen geraten zwei junge Afroamerikaner in eine Polizeikontrolle. Dabei eskaliert die Situation so sehr, dass einer der weißen Polizisten erschossen wird. Obwohl dabei eine Notwehrsituation vorliegen könnte, fliehen die beiden, da sie nicht glauben, dass man ihnen Recht gäbe. Es beginnt eine Jagd durch die USA, die ein wenig an Bonnie und Clyde erinnert. Inwiefern das für „Queen & Slim“ als Film insgesamt zutrifft - daran entzündete sich die Kritik und die Meinung des Publikums. Jedenfalls gilt für viele, dass Melena Matsoukas damit ein deutliches Statement gegen polizeiliche Übergriffe und Diskriminierung schuf.
So., 6.9. - 18.30 UhrDo., 24.9. - 18.30 Uhr
The Nightingale - Schrei nach Rache
The Nightingale - Schrei nach Rache Trailer
Australien 2018 | Regie: Jennifer Kent | 136 min. | mit Aisling Franciosi, Sam Claflin, Baykali Ganambarr, Kristin Hannah | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.
Tasmanien 1825: So weit wie es auf der Erde geht, lebt die Irin Clare mit ihrer Familie weg von ihrer Heimat. Als Straffällige hat sie hier praktisch keine Rechte. Obwohl ihr wiederholt die Freiheit versprochen wurde, ändert sich nichts an ihrer Situation. Dann werden ihr Mann und ihre Tochter ermordet, sie selbst vergewaltigt. Darauf folgt sie den Tätern in die tasmanischen Urwälder, begleitet von einem der dortigen Bewohner und hat nur noch eines im Sinn: Rache!

Jennifer Kents quasi tasmanischer Western mit einer starken Frauenfigur im Zentrum überzeugt durch die sorgsam authentische Aufarbeitung der historischen Umstände von Rassismus und Sexismus. Dafür erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.
So., 6.9. - 21.30 UhrMi., 16.9. - 21.00 Uhr
Le Mans 66 - Gegen jede Chance
Le Mans 66 - Gegen jede Chance
© The Walt Disney Company (Germany) Trailer
USA 2019 | Regie: James Mangold | 153 min. | Sport / Drama | mit Matt Damon, Christian Bale, Jon Bernthal, Caitriona Balfe | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
James Mangolds mit zwei Oscars ausgezeichneter Film basiert auf der wahren Geschichte des visionären amerikanischen Sportwagenherstellers Carroll Shelby und des furchtlosen, in Großbritannien geborenen Rennfahrers Ken Miles. Gemeinsam kämpfen sie gegen die Intervention ihres Auftraggebers, die Gesetze der Physik und ihre eigenen inneren Dämonen, um einen revolutionären Sportwagen für die Ford Motor Company zu bauen. Damit wollen sie die dominierenden Rennwagen von Enzo Ferrari beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1966 in Frankreich besiegen.
Mit Einführung zum Film von Michael Schäfer
Mo., 7.9. - 19.30 Uhr
Brazil
Brazil Trailer
Großbritannien 1985 | Regie: Terry Gilliam | 143 min. | mit Robert De Niro, Michael Palin, Jonathan Pryce | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der Film zeichnet eine dystopische Zukunftsvision, in der Kapitalismus, kafkaeske Bürokratie und Überwachung in einem Orwellschen Gesellschaftssystem miteinander zu einem sinnlosen Ganzen verschmelzen. Im Mittelpunkt des Films von Terry Gilliam („Das Leben des Brian“, „Fear and Loathing in Las Vegas“) steht der staatstreue Beamte Sam Lowry, der in seinen Träumen auf heldenhafte Weise Monster bekämpft und frei über grüne Landschaften fliegt. In der Realität herrschen Terror durch Systemgegner auf der einen und ins Absurde gesteigerte staatliche Kontrolle auf der anderen Seite. Während die wenigen vom System Profitierenden im Überfluss leben und der Konsum zunehmend unnützer, zweckentfremdeter Produkte zur schieren Demonstration von Status mutiert, sammeln sich Leid und Armut in den Elendsvierteln der Stadt. Fernab der auf Produktivität und Konsum getrimmten kalten Maschinerie des Systems sehnt sich Lowry nach Natur und Liebe. Bald muss er jedoch feststellen, dass nicht einmal seine Träume vor dieser sicher sind.

Die Veranstaltung mit anschließender Diskussion findet im Saal des Karlstorbahnhofs statt. Die Vorstellung ist ausverkauft. Eventuell gibt es wenige Restkarten an der Abendkasse. Eingeladener Diskussionsgast: Wolfgang M. Schmitt - bekannt durch den YouTube-Channel 'Die Filmanalyse' https://youtube.de/filmanalyse  - betreibt zusammen mit Stefan Schulz den Podcast 'Die neuen Zwanziger' https://neuezwanziger.de  - hat an der Universität Trier Germanistik und Literaturwissenschaft studiert, promoviert über das Politische in Ernst Jüngers Spätwerk  - arbeitet als freier Film- und Literaturkritiker, u.a. für Neues Deutschland, Rhein-Zeitung, Wochenzeitung der Freitag, INDES – Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, Neue Zürcher Zeitung In Kooperation mit dem Institut für Politische Wissenschaft, Uni HD. Mit freundlicher Unterstützung der Stadt-Heidelberg-Stiftung

Di., 8.9. - 19.00 Uhr
Fruitvale Station - Nächster Halt: Fruitvale Station
Fruitvale Station - Nächster Halt: Fruitvale Station Trailer
USA 2013 | Regie: Ryan Coogler | 85 min. | Drama | mit Michael B. Jordan, Octavia Spencer, Melonie Diaz | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Basierend auf wahren Begebenheiten vom Silvesterabend des Jahres 2008 erzählt Ryan Coogler in eindrücklichen Bildern von den letzten Stunden des jungen Afroamerikaners Oscar Grant III, der bei einer Rangelei von einem Polizisten in den Rücken geschossen wird und seinen Verletzungen erliegt. Der Todesschütze gab an, den Taser mit der Pistole. Verwechselt zu haben, woraufhin er eine Haftstrafe von 2 Jahren erhielt. Nach 11 Monaten war er bereits wieder auf freiem Fuß.Der Fall löste in Miami und anderen Städten der USA Unruhen aus.

Mi., 9.9. - 19.00 UhrDo., 17.9. - 19.00 Uhr
Mississippi Burning - Die Wurzel des Hasses
Mississippi Burning - Die Wurzel des Hasses Trailer
USA 1988 | Regie: Alan Parker | 128 min. | Drama / Thriller | mit Gene Hackman, Willem Dafoe, Frances McDormand | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Im US-Bundesstaat Mississippi des Jahres 1964 verschwinden eines Nachts drei Bürgerrechtler, die sich für das Wahlrecht für Afroamerikaner einsetzen, spurlos. Zwei FBI-Agenten werden daraufhin ins ländliche Jessup County entsandt, um den Fall aufzuklären. Doch der vor Ort herrschende offene Rassismus, die mangelnde Kooperationsbereitschaft der lokalen Polizeibehörden und durch Brandstiftungen eingeschüchterte Zeugen erschweren die Ermittlungen. Als schließlich auch die Agenten selbst bedroht werden, fordern sie Verstärkung an, denn die Macht des rassistischen Ku-Klux-Klan in dieser Gegend ist enorm.

Am 31. Juli 2020 verstarb der große britische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Alan Parker. Dieser Film ist eine Hommage an den Schöpfer von Filmen wie "Midnight Express", "Birdy", "The Commitments", "The Wall", "Angel Heart" und vielen anderen großen Filmwerken.

Mi., 9.9. - 21.00 UhrDo., 17.9. - 21.00 Uhr
Au Poste! - Die Wache
Au Poste! - Die Wache Trailer
Frankreich, Belgien 2018 | Regie: Quentin Dupieux | 74 min. | mit Benoît Poelvoorde, Grégoire Ludig, Marc Fraize | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Monsieur Fugain wird des Mordes verdächtigt und wird deshalb von Commissaire Buron verhört. Buron ist hartnäckig, will ihn partout überführen, aber Fugain hat schlichtweg keine Lust. Er ist nur hungrig und will nur noch nach Hause. Doch die Nacht auf der Wache scheint kein Ende nehmen zu wollen. Quentin Dupieux, bekannt als ziemlich eigensinniger Filmemacher, inszenierte ein stilsicheres Kammerspiel, das in seiner Absurdität sich auch vor dem Irrealen nicht fürchtet. Es darf also durchaus gelacht werden – und das auf der Wache. Einer der originellsten Beiträge zum französischen Film der letzten Jahre.

Do., 10.9. - 19.00 UhrDi., 15.9. - 21.30 UhrSo., 20.9. - 11.00 Uhr
Vitalina Varela
Vitalina Varela Trailer
Portugal 2019 | Regie: Pedro Costa | 124 min. | mit Vitalina Varela, Ventura, Manuel Tavares Almeida | port. Original mit deutschen Untertiteln.
Vitalina Varela ist nicht nur der Titel des Films und Name der Hauptfigur, sondern auch der Name der Hauptdarstellerin, die hier ihre eigene Geschichte spielt: Kurz nach dem Tod ihres Mannes, der sich als Tagelöhner in Portugal verdingt hatte, kommt die von den Kapverden stammende Vitalina in Lissabon an. Nie hat sie erfahren, warum ihr Mann sich nicht mehr gemeldet hat, mit dem sie doch in der Heimat begonnen hatte, ein Haus zu bauen. Sie bezieht seine heruntergekommene Bleibe in den Slums von Lissabon und spürt seiner verlorenen Seele nach… In beeindruckenden Schwarzweißbildern überwiegend bei Nacht gedrehtes, düsteres Meisterwerk von einem der renommiertesten Filmemacher Portugals.
Do., 10.9. - 21.00 UhrSa., 12.9. - 19.30 UhrMo., 14.9. - 21.00 Uhr
WoAndersKino@Skatepark: Mid90s
WoAndersKino@Skatepark: Mid90s
© MFA+ Trailer
USA 2019 | Regie: Jonah Hill | 85 min. | Drama, Komödie | mit Lucas Hedges, Sunny Suljic, Katherine Waterston, Na-kel Smith, Olan Prenatt | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

WOANDERSKINO@ SKATEPARK RÖMERBAD: MID90s Jungs im Teenager-Alter in übergroßen Shirts, die auf Skateboards durch Los Angeles rollen und dazu über 20 Jahre alter HipHop-Sound. Erschienen ist „Mid90s“ im Jahr 2018 und dennoch versetzt der Film sein Publikum zurück in die Neunziger. Der Protagonist ist Stevie, ein 13-Jähriger. Seine Mutter ist alleinerziehend und der große Bruder schlägt eher zu, als sich für Stevie zu interessieren. Zunächst ohne Freunde, lernt Stevie zu Skaten und schließt sich einer Skate-Crew in der Stadt an. Mit ihr taucht er in ein neues, cooles Leben ein - Skaten, Abhängen, Parties und Verbotenes tun. Klingt nach Gelassenheit und Freiheit. Doch, dass Erwachsenwerden immer auch anstrengend ist, daran erinnern sich wohl die meisten, die es schon sind. Konflikte, ob mit Familienmitgliedern oder Freunden, sind vorprogrammiert. Das WoAndersKino aber legt den Fokus auf Gelassenheit und Freiheit - unter freiem Himmel am Neckar wollen wir die letzten Sommertage genießen und sind gespannt, ob parallel zu Stevie und seinen Freunden auf der Leinwand auch Heidelberger Skater*innen vorbeirauschen.

Adresse: Skatepark (Ernst-Walz-Brücke) Eintritt frei / Pay what you want! Nicht stornierte und nicht eingelöste Tickets werden 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn (20:15 Uhr) für Personen auf der Warteliste freigegeben. Getränke gibt’s an der Bar vor Ort. Vor Ort können Getränke gekauft werden. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung abgesagt oder verschoben. In diesem Fall informiert das WoAndersKino-Team per Mail und am Tag der Veranstaltung hier auf der Homepage. Öffentliche Toiletten befinden sich in ca. 5 Minuten Fußweg entlang des Neckarufers. Kooperationspartner: Neckarorte e.V.

Fr., 11.9. - 20.30 Uhr VorOrt
Escape from New York - Die Klapperschlange
Escape from New York - Die Klapperschlange Trailer
USA 1981 | Regie: John Carpenter | 99 min. | mit Kurt Russel, Lee Van Cleef, Isaac Hayes | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

1997: Die Welt steht am Rande der atomaren Vernichtung und Manhattan wurde in ein riesiges, sich selbst überlassenes und von Banden regiertes Hochsicherheitsgefängnis umfunktioniert. Der ehemalige Elitesoldat Snake Plissken (Kurt Russel) hat weniger als 24 Stunden Zeit, um den über New York abgestürzten Präsidenten lebend wieder von der Insel zu holen. John Carpenters grimmig-dystopischer Actioner war natürlich ein Reflex auf die tatsächlich drohende Gefahr eines Atomkrieges zur Zeit des Kalten Krieges, auf politisches Führungsversagen nach Watergate und auf die zunehmende Kriminalität in amerikanischen Großstädten. Sein düsteres New York ist ein trostlos-apokalyptischer Moloch, bevölkert von den Ausgestoßenen einer zerfallenden Zivilisation. Auch Snake Plissken selbst (dessen Bauch eigentlich eine Kobra ziert) ist eine zwielichtige, undurchsichtige Figur und machte Kurt Russel zum Actionhelden der 80er Jahre. Neben der technischen Umsetzung des Films wurde auch Carpenters selbst komponierter Synthi-Soundtrack von der Kritik einhellig gelobt. "Call me Snake." - Snake Plissken

Fr., 11.9. - 21.30 Uhr
Kinderkino: Vilja und die Räuber (ab 7)
Kinderkino: Vilja und die Räuber (ab 7) Trailer
Finnland 2015 | Regie: Marjut Komulainen | 84 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.

Gerade noch hat sich die zehnjährige Vilja auf die immer gleich langweiligen Sommerferien mit der Familie eingestellt, als Aufregendes passiert: Auf der Fahrt zur Oma wird ihr Auto von einem schwarzen Transporter mit Piratenflagge gestoppt. Heraus springen die Räuberbergs auf Beutefang. Bei dem Überfall wird versehentlich auch Vilja entführt. Nach dem ersten Schreck findet sie schnell Gefallen am wilden Leben der Räuberfamilie und freundet sich mit Tochter Hele an, die ihr Nachhilfe in Sachen Piratenalltag gibt. So entwickeln sich die Sommerferien für Vilja doch noch zu einem großen Spaß, denn die Räuberbergs sind eigentlich ganz lustige und liebenswerte Menschen, die ihre Beute auch nicht unbedingt für sich behalten, sondern diese einfach wie Robin Hood großherzig weitergeben. Schade nur, dass die Polizei schon nach Vilja und der gekaperten Münzsammlung ihres Vaters fahndet... Vilja und die Räuber ist die kurzweilige Verfilmung des gleichnamigen Kinderbuchs der finnischen Autorin Siri Kolu und steht in der Tradition der beliebten Astrid Lindgren-Geschichten.

Sa., 12.9. - 15.00 UhrSo., 13.9. - 15.00 Uhr
Bad Black
Bad Black Trailer
Uganda 2016 | Regie: Nabwana IGG | 69 min. | mit Nalwanga Gloria, Alan Ssali Hofmanis, Bisaso Dauda | Sprache: Luganda, Englisch / Original mit englischen Untertiteln.

In Wakaliga, einem Slum in Ugandas Hauptstadt Kampala, gründete Autodidakt Isaac Nabwana 2005 das Filmstudio Ramon Film Productions/Wakaliwood, "home of da best of da best movies". Für seine Mischung aus schwarzem Humor, überdrehter Gewalt und Referenzen an ugandische Pop-Kultur auch als Ugandas Tarantino bezeichnet, sind Nabwanas Filme vor allem vom amerikanischen Actionfilme der 80er, wie etwa Schwarzeneggers Commando, inspiriert - allerdings um Längen unterhaltsamer! Markenzeichen für die mit minimalem Budget und unter prekären Bedingungen gedrehten Filme sind die selbstgebastelten Requisiten, die wackelige Handkamera, wilde Schießereien und Kung-Fu-Kämpfe, sowie an alte Computerspiele erinnernde CGI-Effekte. Auch in Bad Black kämpft die Anführerin des größten Verbrechersyndikats in Kampala gegen Kung-Fu-Polizisten, ein amerikanischer Arzt wird von einem Kind namens Wesley Snipes in den Martial Arts trainiert und Swaaz, der ugandische Schwarzenegger, überfällt eine Bank, um die Medikamente für seine kranke Frau bezahlen zu können. Oder so ähnlich jedenfalls. Ihren einzigartigen Unterhaltungswert erhalten die Wakaliwood-Filme aber durch den selbstironischen, schadenfrohen und urkomischen Voice-Over Kommentar VJ Emmies. In Uganda schon längst ein Ereignis, ist Nabwanas enthusiastische Leidenschaft für's Filmemachen mittlerweile auch auf internationalen Filmfestivals angekommen: Bad Black war einer der Kritiker- und Publikumsfavoriten auf dem Seattle International Film Festival und wurde auf dem Fantastic Fest sogar mit dem Preis für den besten Regisseur eines Actionfilms ausgezeichnet. "It is a love story... LOVE OF ACTION!" - VJ Emmie

Sa., 12.9. - 21.30 Uhr
Russisch Dok: Im Auge des Orkans / Papiersterne
Russisch Dok: Im Auge des Orkans / Papiersterne Trailer
Russland 2016 | Regie: Elizaveta Kozlova, Inna Omelchenko | 85 min. | Dokfilme | russ. Original mit englischen Untertiteln.

Junge Filmemacherinnen aus Marina Razbezhkinas Schule porträtieren junge Mädchen, in einer Kleinstadt nahe Moskau und im sommerlichen Ferienlager in Anapa am Schwarzen Meer. _____________ «В центре циклона» / Im Auge des Orkans R: Elizaveta Kozlova, RU 2016, 44 Min. Im Falle einer Naturkatastrophe muss man seine Wertgegenstände nehmen, alles abschließen und aufs Dach klettern. Dann bleibt man vielleicht heil. Das weiß die 12-jährige Natasha auswendig. Der Schneesturm, der über Natashas kleine Stadt hinwegfegt, bildet den Hintergrund eines rasenden Kaleidoskops an Ereignissen in Natashas Leben – erste Schlägerei, gebrochenes Herz sowie fast unmerklicher Übergang von der Kindheit zur Jugend. «Бумажные звезды» / Papiersterne R: Inna Omelchenko, RU 2016, 41 Min. Alina war noch nie im Sommerlager. Am Ankunftstag weint sie im Speisesaal und während der abendlichen Disco, liegt sie allein im Zimmer. Die Unsicherheit der ersten Tage weicht fröhlichem Spiel. Nur Polina spielt nicht mit, die auch erst vor Kurzem ins Ferienlager gekommen ist. Zwei Mädchen, die im gleichen Raum schlafen, bemerken sich erst, als sie für einen Wettbewerb Papiersterne ausschneiden.

Es gilt ein Einheitspreis von € 2,50.

So., 13.9. - 17.30 Uhr
Die Sneak im Original - Una questione privata
Die Sneak im Original - Una questione privata
Italien 2017.
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

Eintrittspreis: 5 Euro

So., 13.9. - 19.30 Uhr
Leif in Concert Vol.2
Leif in Concert Vol.2
© missingFILMs Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Christian Klandt | 114 min. | Komödie | mit Luise Heyer, Klaus Manchen, Michael Klammer, Katharina Matz, Florian Bartholomäi, Gerdy Zint, Volkan Türeli | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Lange Zeit war die Barfrau Lene unterwegs, um ihren Liebeskummer zu vergessen, doch heute ist der erste Tag, an dem sie wieder eine Schicht hat in der Musikkneipe, die so etwas wie ihre zweite oder eigentliche Heimat ist. Abends soll POORBOY aus Kopenhagen auftreten, den sie dort entdeckt hat, doch bevor es soweit ist, passieren immer wieder Dinge, die alles jederzeit um Einsturz bringen können. Was als reines Spaßprojekt mit viel Herzblut begann, hat sich durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie mittlerweile komplett verändert. Leif in Concert Vol. 2 ist eine Liebeserklärung an all die Musikkneipen und Kellerschuppen, deren Existenz gerade massiv bedroht ist. Umso schöner, dass der Regisseur und sein Produzent mit #Kneipenretter und #Kiezretter nun eine Initiative gestartet haben, die Aufmerksamkeit für die Notlage schaffen wollen - und das auch auf denkbar charmante Weise tun.

Mo., 14.9. - 18.30 UhrSo., 20.9. - 16.30 Uhr
Wir sind jung. Wir sind stark.
Wir sind jung. Wir sind stark. Trailer
Deutschland 2014 | Regie: Burhan Qurbani | 128 min. | mit Devid Striesow, Jonas Nay, Saskia Rosendahl | FSK: 12.

Die Veranstaltung mit anschließender Podiumsdiskussion findet im Saal des Karlstorbahnhofs statt. Eingeladene Diskussionsgäste: - Prof. em. Dr. Helmut König, 1994 bis 2017 Inhaber des Lehrstuhls für Politische Theorie und Ideengeschichte, RWTH Aachen - Michael Csaszkóczy, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Vvn bda - Hilde Stolz, Stadträtin, Bunte Linke - Michael Dandl, Antifaschistische Initiative Heidelberg, AIHD In Kooperation mit dem Institut für Politische Wissenschaft, Uni HD. Mit freundlicher Unterstützung der Stadt-Heidelberg-Stiftung

Di., 15.9. - 19.00 Uhr
Una questione privata - Eine private Angelegenheit
Una questione privata - Eine private Angelegenheit
© Kairos Filmverleih Trailer
Italien 2017 | Regie: Paolo & Vittorio Taviani | 85 min. | Drama | mit Luca Marinelli, Lorenzo Richelmy, Valentina Bellé, Giulio Beranek, Francesca Agostini | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Der junge Partisan Milton ist in der nebligen Landschaft des Piemont unterwegs. Er sucht um seinen Freund Giorgio, gleichzeitig sieht er ihn als Konkurrenten in seiner Leidenschaft für Fulvia, jene junge Frau, die sich längst in den Norden abgesetzt hat, aber in den Träumen der beiden präsent bleibt. Es ist die Zeit der zu Ende gehenden Faschistenherrschaft, verschiedene Widerstandsgruppen kämpfen gegen die deutschen Truppen und die einheimischen Schwarzhemden. Alle haben den Überblick verloren, leben im Nebel einer Zeit, in der niemand sicher sein kann, ob der andere Freund oder Verräter ist.
Di., 15.9. - 19.30 UhrSa., 19.9. - 17.00 UhrDi., 22.9. - 19.30 Uhr
Scardanelli
Scardanelli
Deutschland 2000 | Regie: Harald Bergmann | 112 min. | mit André Wilms, Udo Kroschwald, Geno Lechner, Baki Davrak, Rainer Sellien.

Harald Bergmann rekonstruiert in "Scardanelli" aus allen verfügbaren Perspektiven die zweite Lebenshälfte des Dichters Friedrich Hölderlin. Kein Satz in diesem Film ist erfunden, alle Szenen, Dialoge und Zeugenaussagen beruhen auf den überlieferten Berichten. "Der arme Holterling wurde heute morgen abtransportiert, um zu seinen Angehörigen zurückgebracht zu werden. Wieder und wieder versuchte er sich aus der Kutsche herauszustürzen und jedes Mal stieß ihn der Mann, der zu seiner Begleitung mitfuhr, zurück. Hölderlin schrie, dass Harschierer ihn wegholten und wehrte sich mit seinen ungeheuer langen Fingernägeln so heftig, dass der Mann ganz mit Blut bedeckt war." (Caroline von Hessen-Homburg, 11. 9. 1806) Friedrich Hölderlin wird in der Tübinger Klinik des Doktor Autenrieth interniert und schließlich, sieben Monate später, als unheilbar und mit einer Lebenserwartung von drei Jahren dem Schreinermeister Ernst Zimmer zur Pflege übergeben. In dessen Handwerkshaus lebt der Dichter 36 weitere Jahre in dem kleinen Turmzimmer am Neckar und betreut von Tochter Lotte Zimmer - Klavierspielend, zeichnend, weiterdichtend. Als man ihm eine Ausgabe seiner früheren Gedichte bringt, erklärt er dem Besucher: "Ja, die Gedichte sind echt, die sind von mir, aber der Name ist gefälscht! Ich habe niemals Hölderlin geheißen, sondern Scardanelli." Gedichte, die er weiterhin verfasste und von denen Schreinermeister Zimmer rollenweise verwahrte, pflegte er in seinen letzten Jahren mit den Worten "Mit Unterthänigkeit Scardanelli" zu unterzeichnen, bevor er sie seinen Besuchern schenkte. Dem fügte er meist noch ein Datum hinzu, das zwischen dem 3. März und dem 9.März 1940 lag. Die von manchen Psychiatern des 20. Jahrhunderts noch als Beleg für eine katatonische Form der Verblödung gelesenen Texte stellt Bergmann in filmischer Form aus Musik, Trickanimation und Sprache vor. Alle Szenen, Dialoge und Zeugenaussagen beruhen auf überlieferten Berichten.

Premiere der neu restaurierten Fassung der "Hölderlin Trilogie". In Anwesenheit des Regisseurs Harald Bergmann. In Kooperation mit dem KlangForum Heidelberg e.V. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "250 Jahre Hölderlin". Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Heidelberg.

Fr., 18.9. - 20.00 Uhr // AUSVERKAUFT! Regie-BesuchSo., 20.9. - 13.00 Uhr // Zusatzvorstellung! Regie-Besuch
Passion Hölderlin
Passion Hölderlin
Deutschland 2003 | Regie: Harald Bergmann | 111 min. | Dokfilm | mit Heinz Wismann, Detlef B. Linke, D.E. Sattler, Heinz Holliger, Anke Bennholdt-Thomsen und Walter Schmidinger.

Worin besteht überhaupt die Passion, die Menschen heute veranlasst, sich mit Hölderlins Werk lebenslang auseinanderzusetzen? Der zum Abschluß der Hölderlin-Arbeit entstandene Dokumentarfilm ist die Einführung in Hölderlins Welt: Der Hölderlin-Herausgeber D. E. Sattler entziffert die Handschriften, der Philosoph Heinz Wismann vergleicht das Hölderlin-Lesen mit dem Gleiten eines Segelfliegers, der Hirnforscher Detlef B. Linke untersucht die Zyste in Hölderlins Kopf, der Komponist Heinz Holliger denkt über Hölderlin als Musiker nach und Walter Schmidinger, an den wir hier erinnern möchten, der Grandseigneur unter Deutschlands Rezitatoren, liest „Andenken”.

In Anwesenheit des Regisseurs Harald Bergmann. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "250 Jahre Hölderlin". Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Heidelberg.

Sa., 19.9. - 21.15 Uhr
Do the Right Thing
Do the Right Thing
USA 1989 | Regie: Spike Lee | 125 min. | Drama | 35mm | mit Spike Lee, Danny Aiello, Ossie Davies, Ruby Dee | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Es ist der heißeste Tag des Jahres und im New Yorker Stadtteil Brooklyn brodelt es gewaltig in der Nachbarschaft. Im Mittelpunkt steht dabei die Pizzeria des Italo-Amerikaners Sal und seiner beiden Söhne Pino und Vito - ein beliebter Treffpunkt des Viertels. Doch dann entzündet sich die Hitze des Tages und der alltägliche Rassismus an einem Streit und ein junger Afroamerikaner kommt durch Polizeigewalt zu Tode. Und von da an gibt es kein Halten mehr, die Spirale aus Wutz und Zerstörung setzt sich in Gang… Spike Lees Film ist eine wütende Anklage gegen die Allgegenwärtigkeit von Rassismus und Polizeigewalt in den USA und damit auch heute noch von enormer Brisanz.

So., 20.9. - 21.00 UhrDo., 24.9. - 21.00 Uhr
Friedrich Hölderlin - Dichter sein. Unbedingt!
Friedrich Hölderlin - Dichter sein. Unbedingt! Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Hedwig Schmutte und Rolf Lambert | 90 min. | Dokfilm | mit Thorsten Hierse, Anna Thalbach.

September 1806 wird der Dichter Friedrich Hölderlin als er Bad Homburg verlässt gewaltsam festgenommen und nach Tübingen in die Psychiatrie gesteckt. Bekanntlich wurde er danach als hoffnungsloser Fall bei einer Schreinerfamilie zur Pflege untergebracht, es folgten die vielen langen Jahre im Turm. Diese Station in Hölderlins Leben wird Ausgangspunkt eines Film-Essays über eine poetische Existenz, die an der Wirklichkeit ihrer Zeit unweigerlich zerbricht. Montiert aus Spielszenen und Dokumentaraufnahmen gelingt Hedwig Schmutte und Rolf Lambert dabei ein ergreifendes Porträt des mittlerweile 250jährigen Dichters.

In Anwesenheit des Regisseurs Rolf Lambert. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "250 Jahre Hölderlin". Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Heidelberg.

Mo., 21.9. - 20.00 Uhr // in Anwesenheit des Regisseurs
Hälfte des Lebens
Hälfte des Lebens Trailer
DDR 1984 | Regie: Herrmann Zschoche | 98 min. | Drama | mit Ulrich Mühe, Jenny Gröllmann, Michael Gwisdek, Peter-Mario Grau | FSK: 12.

Der Defa-Film "Hälfte des Lebens" zeigt Friedrich Hölderlin in seiner Hälfte des Lebens, als Hauslehrer bei der Familie des Frankfurter Bankiers Jakob Gontard, als Liebhaber von dessen Gattin Susette Gontard, als Freund des politischen Aktivisten Isaac von Sinclair und als Dichter des "Hyperion". Kein mystisches Porträt eines deutschen Dichtergenies ist dabei entstanden, sondern das Bild eines bald nicht mehr jungen Mannes, der an seiner Zeit zerbricht und aus deren Wirren in die eigene Verwirrung flieht. Als Vorfilm präsentiert der Heidelberger Filmemacher Bernhard Rang seinen Kurzfilm "Heidelberg" (2017, 7 min.) mit Edgar Diel als Hölderlin.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "250 Jahre Hölderlin". Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Heidelberg.

Mi., 23.9. - 19.30 Uhr // Mit Gast
Pelikanblut - Aus Liebe zu meiner Tochter
Pelikanblut - Aus Liebe zu meiner Tochter
© DCM Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Katrin Gebbe | 121 min. | Drama | mit Nina Hoss Katerina Lipovska Yana Marinova Murathan Muslu Samia Muriel Chancrin | FSK: 16.
Wiebke lebt zusammen mit ihrer Adoptivtochter Nikolina auf einem idyllischen Reiterhof. Nach vielen Jahren des Wartens bekommt sie nun die Chance ein weiteres Mädchen, Raya aus Bulgarien zu adoptieren. Die ersten gemeinsamen Wochen als Familie verlaufen harmonisch und die frischgebackenen Geschwister verstehen sich prächtig. Aber schon bald merkt Wiebke, dass die – anfänglich charmante Raya – etwas verbirgt. Und das stellt schließlich die ganze Familie auf die Probe.
Fr., 25.9. - 17.30 UhrSa., 26.9. - 21.30 UhrSo., 27.9. - 11.00 UhrMo., 28.9. - 21.30 UhrDi., 29.9. - 19.30 Uhr
Space Dogs
Space Dogs
© Raumzeitfilm Trailer
Österreich / Deutschland 2019 | Regie: Elsa Kremser und Levin Peter | 91 min. | Dokfilm | Russisch Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll.

Die streunende Hündin Laika wurde als erstes Lebewesen ins All geschickt – und damit in den sicheren Tod. Einer Legende nach kehrte sie als Geist zur Erde zurück und streift seither durch die Straßen von Moskau. Laikas Spuren folgend und aus Perspektive der Hunde gedreht, begleitet der Film die Abenteuer ihrer Nachfahren: zweier Straßenhunde im heutigen Moskau. Deren Geschichte handelt von inniger Gefolgschaft, unerbittlicher Brutalität und schließlich von ihrem Blick auf uns Menschen. Verwoben mit bisher unveröffentlichtem Filmmaterial aus der Ära der sowjetischen Raumfahrt formt sich eine magische Erzählung über die Moskauer Straßenhunde – vom Aufstieg in den Weltraum bis zum Leben am Erdboden.

„Ein poetischer, philosophischer und zugleich ungemein vergnüglicher Film über die Welt - ein grandioses Filmerlebnis!" ORF.AT (AT) „Space Dogs ist zweifelsohne ein Gesamtkunstwerk – als seien diese Hunde die wahren Herrscher der Welt. Must-See!“ KINO-ZEIT (DE) „Ohne Frage der aufregendste Film in Locarno. Ein philosophischer, tiefer Film, der das macht, was Kino tun muss: ungesehene Bilder zeigen.“ DEUTSCHLANDFUNK (DE)

Fr., 25.9. - 20.00 Uhr // In Anwesenheit der Filmemacher*innenSa., 26.9. - 19.30 UhrMo., 28.9. - 19.30 UhrDi., 29.9. - 22.00 UhrMi., 30.9. - 21.00 Uhr
Abgesagt! - WoAndersKino@Tankturm: St. Vincent
Abgesagt! - WoAndersKino@Tankturm: St. Vincent Trailer
USA 2014 | Regie: Theodore Melfi | 102 min. | Komödie | mit Bill Murray, Melissa McCarthy, Jaeden Lieberher; Naomi Watts | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Ein bezauberndes Ambiente zwischen Bahngleisen und einem großen Baumarkt - wo es kaum jemand erwartet - bildete dieses Jahr den Auftakt des WoAndersKinos. Das traumhafte Abendlicht hat uns überzeugt und deshalb steht fest: Hier soll die Veranstaltungsreihe WoAndersKino im Jahr 2020 auch enden. Dieses Mal haben wir „St. Vincent“ im Gepäck und damit einen Film, der es dem Publikum warm ums Herz werden lässt. Mit Bill Murray und Jaeden Martell in den Rollen der Protagonisten treffen zwei Menschen unterschiedlichen Alters aufeinander. Zwischen Ihnen entwickelt sich eine wunderschöne Beziehung. Der grummelige und unsympathische Kriegsveteran Vincent (Bill Murray) bekommt neue Nachbarn: Die alleinerziehende Krankenschwester Maggie (Meliassa McCarthy) und ihren zwölfjährigen Sohn Oliver (Jaeden Martell). Erfreut ist Vincent zunächst nicht. Doch Maggie braucht dringend jemanden, der auf Oliver aufpasst während sie arbeitet und Vincent braucht Geld. Also wird Vincent als Aufpasser eingestellt. Es kommt, was man erahnt: Vincent schleift Oliver auf Pferderennbahnen und in Bars. Das ist definitiv nicht die Kinderbetreuung, die sich Olivers Vater - ein Anwalt, der das alleinige Sorgerecht will - für seinen Sohn wünscht. Doch Oliver und Vincent lernen sich kennen, werden miteinander warm und das Publikum wird Zeuge davon, wie hinter Vincents harter Schale ein weicher Kern zum Vorschein kommt. Klingt nach einem Happy End… Und genau das wollen wir auch! Nach einem unglaublichen Sommer mit acht Filmen an sieben verschiedenen Orten verabschieden wir uns und wollen unser lieb gewonnenes Publikum sowie die grandiosen Kooperationspartner*innen mit einem sanften Gefühl der Leichtigkeit und Freude in den Herbst begleiten. Und, wir sind schon jetzt gespannt, wo das WoAndersKino beim nächsten Mal aufschlagen wird… Au Revoir!

Adresse: Eppelheimer Str. 46 69115 Heidelberg Eintritt frei / Pay what you want! Hinweis: Nicht eingelöste Tickets werden 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn für Personen auf der Warteliste freigegeben. Vor Ort werden Getränke gegen Spende abgegeben. Tipp für Personen, die schnell frieren: Warme Jacke oder Kuscheldecke einpacken! Toiletten gibt es vor Ort. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung abgesagt oder verschoben. In diesem Fall informiert das WoAndersKino-Team per Mail und am Tag der Veranstaltung hier auf der Homepage Kooperationspartner: TANKTURM Wir haben uns schweren Herzens entschieden die letzte Vorstellung des WoAndersKino abzusagen. Unter diesen Wetterbedingungen sehen wir keine Möglichkeit, eine ähnlich schöne Atmosphäre herzustellen, wie an den vergangenen Veranstaltungen.

Fr., 25.9. - 20.00 Uhr // Abgesagt!
Kinderkino: Kuddelmuddel bei Pettersson und Findus (ab 6)
Kinderkino: Kuddelmuddel bei Pettersson und Findus (ab 6) Trailer
Schweden, Deutschland, Dänemark 2009 | Regie: Jørgen Lerdam, Anders Sørensen | 75 min. | Animationsfilm | deutsche Fassung.

Ein Ausflug an den See, wo Pettersson und Findus Steine hüpfen lassen wollen, inspiriert den alten Erfinder zu einer Schwimmmaschine, die aber leider ihren Zweck nicht erfüllt. Nach einer aufregenden Rettung wünscht sich Findus beim Anblick einer Sternschnuppe, zu wachsen, denn er glaubt, dass Große immer machen können was sie wollen. Sein Wunsch geht in Erfüllung, aber Pettersson wird dafür klein. Schon bald muss Findus feststellen, dass groß sein doch nicht nur Vorteile hat. Als Pettersson auch noch nach einem Sturz sein Gedächtnis verliert und sogar den kleinen Kater nicht mehr erkennt, muss sich Findus etwas ausdenken. So erzählt er Pettersson von ihren gemeinsamen Abenteuern in der Hoffnung, dass dieser sich doch wieder erinnert... Der Film ist nach den Büchern von Sven Nordqvist entstanden.

Sa., 26.9. - 15.00 UhrSo., 27.9. - 15.00 Uhr
Drift
Drift
© Filmgarten Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Helena Wittmann | 95 min. | Drama | mit Theresa George und Josefina Gill.
Zwei Frauen verbringen ein gemeinsames Wochenende an der Nordsee. Bald wird die Eine zu ihrer Familie nach Argentinien zurückkehren und die Andere versuchen, dem Ozean ein Stück näher zu kommen. Auf einem Segelschiff überquert sie den Atlantischen Ozean. Gedanken verirren sich, die Zeit löst sich aus gewohnten Bahnen und die Dünung wiegt in tiefen Schlaf. Das Meer übernimmt die Erzählung und als die Andere wieder darin vorkommt, ist zwar der Boden unter ihren Füßen fest, der Wind jedoch liegt noch in ihren Haaren. Sie kehrt zurück und die Eine könnte fragen: „Hast du dich verändert?“
„Helena Wittmanns Stimmungsfilm DRIFT schickt das Publikum auf Traumreise über hypnotisch mutierende Leinwandgewässer.“ Die Presse

„Es gibt auf Festivals Filme, bei denen einem die Augen ein bisschen weiter aufgehen, weil man merkt, dass etwas Unerhörtes vorgeht oder etwas nie Gesehenes auf der Leinwand vor sich geht. Helena Wittmanns Film DRIFT – eine Kontemplation über das Meer – ist so ein Film.“ Katja Nikodemus, NDR

„DRIFT von Helena Wittmann ist ein Wunder. Ein befreiendes Ausatmen von einem Film. Hier ist (endlich) jemand, der mit Bildern und Tönen eine Geschichte erzählt.“ Falter
So., 27.9. - 17.00 UhrMi., 30.9. - 19.00 Uhr
Undine - Die Geschichte eines Wassergeists
Undine - Die Geschichte eines Wassergeists
Deutschland 2019 | Regie: Klaus Klingenfuss | 87 min. | mit Lilli Gabriel, Kai Sauter, Ralph Keifert, Anne Schommer, Nathan Hüsken.

Die Geschichte des Wassergeistes Undine geht auf eine Sage aus dem 14. Jahrhundert zurück, doch Erzählungen und Märchen um ähnliche Gestalten reichen bis in die Antike zurück und haben seitdem unzählige Bearbeitungen in Literatur, Malerei, Musik und Film erfahren – wie etwa kürzlich durch Christian Petzold in seinem Film „Undine“. Nun hat sich auch der aus Wiesloch stammende Regisseur Klaus Klingenfuss des Stoffes angenommen und erzählt von einem Fischerpaar, das am Ufer eines Sees ein zurückgelassenes Baby findet und es bei sich aufnimmt. Aus dem Kind, nach dem nie jemand fragt, wird eine schöne junge Frau – und niemand ahnt, dass Undine in Wirklichkeit ein Wasserwesen ist. Als sie sich in den Ritter Alvaro von Burgund verliebt und der sie heiratet, zeigt sich jedoch, dass eine Liebe wie diese nicht sein kann.

In Anwesenheit des Filmteams!

So., 27.9. - 19.00 Uhr // AUSVERKAUFT!
Alles ist gut
Alles ist gut Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Eva Trobisch | 93 min. | mit Aenne Schwarz, Andreas Döhler, Hans Löw, Tilo Nest, Lisa Hagmeister, Lina Wendel | FSK: 12.

Eva Trobisch erzählt in ihrem Regiedebüt die Geschichte von Janne. Auf einer Feier lernt sie Martin kennen. Als Janne ihn bei sich übernachten lässt, vergewaltigt er sie. Der Film behandelt Jannes Art, mit dem Trauma der Vergewaltigung umzugehen: Sie lässt alles ihren gewohnten Gang gehen, verheimlicht das Erlebte. Im Alltag wird sie jedoch immer wieder mit dem Trauma konfrontiert. Das Schweigen isoliert sie. Im Gegensatz zu ihrem Chef, der ebenfalls Opfer der Gewalt seiner Partnerin ist, findet sie keinen Ausweg. „Alles ist Gut“ beleuchtet das Thema sexualisierte Gewalt gegen Frauen aus Betroffenenperspektive. Seien Sie herzlich eingeladen mitzudiskutieren, wie und ob dieser gelungen ist.

Die Veranstaltung mit anschließender Diskussion findet im Saal des Karlstorbahnhofs statt. Eingeladener Diskussionsgäste: - Julia C. Kaiser, setzt sich als Regisseurin und Drehbuchautorin mit feministischen Fragen auseinander. In ihren Filmen thematisiert sich auch sexualisierte Gewalt. - Mara Moneyrain, Feministisches Bündnis Heidelberg In Kooperation mit dem Institut für Politische Wissenschaft, Uni HD. Mit freundlicher Unterstützung der Stadt-Heidelberg-Stiftung

Di., 29.9. - 19.00 Uhr
La belle époque - Die schönste Zeit unseres Lebens
La belle époque - Die schönste Zeit unseres Lebens Trailer
Frankreich, Belgien 2019 | Regie: Nicolas Bedos | 115 min. | mit Daniel Auteuil, Guillaume Canet, Doria Tillier | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Eine Tragikomödie, die von einer sehr schönen Vorstellung oder einem sehr bizarren Einfall lebt, gleich wie man es nimmt. Ein beruflich frustrierter Comiczeichner hat auch immer heftigere Auseinandersetzungen mit seiner Ehefrau, obwohl er sie eigentlich sehr liebt. Dann trifft er eine Art Eventmanager, der ihm tatsächlich verspricht, mit gehörigem Aufwand jenen Tag in seinem Leben historisch genau zu rekonstruieren, an dem er seine jetzige Frau kennen lernte – ein schöner Tag im Jahre 1974. Lassen wir uns doch überraschen, welche Folgen das für die Beteiligten haben könnte. Ob man sich eigentlich als Zuschauer so etwas auch mal wünscht?

Do., 1.10. - 19.00 UhrDo., 8.10. - 19.00 UhrSo., 11.10. - 17.00 Uhr
Gegen die Wand
Gegen die Wand Trailer
Deutschland / Türkei 2004 | Regie: Fatih Akin | 121 min. | Drama | mit Sibel Kekili, Birol Ünel, Catrin Striebeck | dt. Originalfassung | FSK: 12.

„Ich will leben, ich will tanzen, ich will ficken. Und nicht nur mit einem Typen.“ Als der desillusionierte Alkoholiker Cahit nach einem Selbstmordversuch in der Klinik Sibel kennenlernt, die ebenfalls versucht hat, sich das Leben zu nehmen, merken die beiden schnell, dass sie etwas miteinander verbindet. Um ihrem Vater und ihrem Bruder zu entkommen, bittet Sibel Cahit um eine Scheinehe, damit sie endlich ihre Lebenslust ungehemmt ausleben kann. Doch die Vereinbarung entwickelt sich anders als ursprünglich geplant und wird zu einer "Amour fou". Fatih Akins kraftvolles Drama gewann bei der Berlinale 2004 den Goldenen Bären. Wir erinnern mit diesem Film an den Hauptdarsteller Birol Ünel, der am 3. September 2020 in Berlin verstarb.

Fr., 2.10. - 19.00 UhrSo., 18.10. - 11.00 Uhr
Kin-Dza-Dza!
Kin-Dza-Dza!
© Drop-out Cinema Trailer
UdSSR 1986 | Regie: Georgi Danelija | 132 min. | Science Fiction / Komödie | mit Stanislaw Ljubschin, Jewgeni Leonow, Juri Jakowlew | russ. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Drück nie auf Knöpfe, die du nicht kennst! Wladimir Nikolajewitsch wollte nach der Arbeit nur kurz noch Nudeln kaufen, als der junge Student Gedewan ihn auf der Straße anspricht: „Genosse, dort steht ein Mann, der sagt, er sei ein Außerirdischer!“ Als sie ihm helfen wollen, erklärt dieser mit einem Gerät in der Hand, er hätte sich verirrt und bräuchte nur die aktuellen Koordinaten, um sich via Knopfdruck nach Hause beamen zu können. Ungläubig und belustigt drückt Wladimir aus Spaß kurzerhand selbst auf den Knopf… und Zack!, stehen er und Gedewan mitten im Nichts auf einem Planeten namens Plük, umgeben von Sand, soweit das Auge reicht. Und nun?

„’MAD MAX meets Monty Python à la Tarkowski’ dürfte dieses seltsame Sowjet-Juwel am besten beschreiben. Der wohl am meisten unterschätzte Science-Fiction-Film der letzten 50 Jahre.“ (Little White Lies) „Der wohl seltsamste Film sowjetischer Kinogeschichte.“ (decoder.org)

Fr., 2.10. - 21.30 UhrFr., 9.10. - 21.30 Uhr
Schlingensief - In das Schweigen hineinschreien
Schlingensief - In das Schweigen hineinschreien
© Filmgalerie 451 Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Bettina Böhler | 124 min. | Dokfilm | deutsche Fassung | FSK: 12.

Vor zehn Jahren verstarb der Filmemacher und Aktionskünstler Christoph Schlingensief - und fehlt seitdem und gerade heute auf auf sehr schmerzvolle Weise. Die berühmte Filmeditorin Bettina Böhler, die viele Filme Schlingensiefs schnitt, widmet sich in ihrem Regiedebüt den zahlreichen Facetten des großen Künstlers und Provokateurs. Im Fokus steht der „Familienmensch“, der in seinen Arbeiten gleichermaßen das Verhältnis zu den Eltern in Oberhausen und das Verhältnis zu Deutschland thematisiert. Der Film durchlebt die ganze Entwicklung Schlingensiefs: vom quasi pubertierenden Filmemacher im Kunstblutrausch, über den Bühnenrevoluzzer von Berlin und Bayreuth bis hin zum Bestsellerautor, der kurz vor seinem Tod die Einladung erhält, den Deutschen Pavillon in Venedig zu gestalten.

Sa., 3.10. - 17.15 UhrSo., 4.10. - 16.15 UhrMo., 5.10. - 19.30 Uhr
Western
Western
© Komplizen Film Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Valeska Grisebach | 121 min. | Drama | mit Meinhard Neumann, Reinhardt Wetrek, Syuleyman Alilov Letifov, Veneta Frangova, Vyara Borisova | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Eine Gruppe von deutschen Bauarbeitern macht sich auf den Weg auf eine Auslandsbaustelle in der bulgarischen Provinz. Das fremde Land weckt Abenteuergefühle bei den Männern. Gleichzeitig werden sie mit ihren Vorurteilen und ihrem Misstrauen konfrontiert. Für zwei der Männer wird ein nahe gelegenes Dorf zur Bühne für einen Konkurrenzkampf um die Anerkennung Anerkennung und die Gunst der Dorfbewohner. Mit genauem Blick widmet sich "Western" einem Milieu, wie man es sonst nur selten im Kino sieht - einer Männerwelt in der Fremde, wie sie tatsächlich auch in einem echten Western vorkommen könnte - aber doch ganz anders. Wir freuen uns, dass Sascha Keilholz, der neue Direktor des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg diesen Film persönlich vorstellen und von seiner Arbeit berichten wird. Ein Abend, auf den wir gespannt sind.

Sa., 3.10. - 20.00 Uhr
Futur Drei
Futur Drei
© Salzgeber Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Faraz Shariat | 92 min. | Drama | mit Benjamin Radjaipour, Banafshe Hourmazdi, Eidin Jalali | dt. / Farsi Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
Parvis wächst als Kind der Millenial-Generation im komfortablen Wohlstand seiner Iranischen Einwanderer-Eltern auf. Dem Provinzleben in Hildesheim versucht er sich durch Popkultur, Grindr-Dates und Raves zu entziehen. Nach einem Ladendiebstahl leistet er Sozialstunden als Übersetzer in einer Unterkunft für Geflüchtete. Dort trifft er auf das iranische Geschwisterpaar Banafshe und Amon. Zwischen ihnen entwickelt sich eine fragile Dreierbeziehung, die zunehmend von dem Bewusstsein geprägt ist, dass ihre Zukunft in Deutschland ungleich ist.
Bei der Berlinale 2020, wo der Film seine Weltpremiere in der Sektion "Panorama feierte, erhielt er zwei Teddys (Bester Spielfilm, Leser*innen-Preis).
So., 4.10. - 19.00 UhrMi., 7.10. - 19.30 UhrSa., 10.10. - 17.00 Uhr
Black Panther
Black Panther
© The Walt Disney Company (Germany) Trailer
USA 2018 | Regie: Ryan Coogler | 134 min. | Action | mit Chadwick Boseman, Michael B. Jordan, Lupita Nyong'o | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Nach den Ereignissen in Captain America: Civil War kehrt König T'Challa in sein abgeschottetes, aber technologisch überaus fortschrittliches Heimatland Wakanda zurück, um seiner Nation als neuer Anführer zu dienen. Doch bald schon muss er feststellen, dessen es noch andere Parteien gibt, die die Macht im Lande anstreben. Als sich zwei seiner Konkurrenten verschwören, muss sich der Superheld namens Black Panther mit dem CIA-Agenten Everett K. Ross und Mitgliedern einer Spezialeinheit verbünden, um einen Kriegsausbruch zu verhindern.

Mit "The First Avenger: Civil War" (2016) betrat der erste afroamerikanische Superheld, kongenial verkörpert von Chadwick Boseman, das Marvel Cinematic Universe und avancierte in "Black Panther" zum Protagonisten. Ein Meilenstein in der Kinogeschichte der jüngeren Zeit.

Am 17.10. mit Einführung zum Film von Renate Karst-Matausch.
So., 4.10. - 21.00 UhrSa., 17.10. - 20.00 Uhr
Kinderkino: Mister Twister – Wirbelsturm im Klassenzimmer (ab 6)
Kinderkino: Mister Twister – Wirbelsturm im Klassenzimmer (ab 6) Trailer
Niederlande 2012 | Regie: Barbara Bredero | 80 min. | deutsche Fassung.

Der achtjährige Tobias geht nicht gerne zur Schule. Aber Herr Kees, der junge Referendar, scheint sehr nett zu sein und obendrein hat er ganz andere Vorstellung vom Unterrichten als seine Direktorin. Herr Kees will nämlich, dass Lernen Spaß macht. Und tatsächlich wird bei Mister Twister – so ist bald sein Spitzname – der Unterricht zum Abenteuer. Bei ihm gibt es lustige Ratespiele, Nachhilfe mit Asterix-Comics, er dekoriert das Klassenzimmer und bringt auch mal seinen Hund als „Biologieprojekt“ mit in die Schule. Am besten aber ist, dass Tobias in Herrn Kees einen Vertrauten gefunden hat, jemanden, mit dem er reden kann. Herr Kees kann Tobias Problem nicht lösen, aber er ist für ihn da und versucht, ihn aufzumuntern. Leider ist die strenge Direktorin gar nicht begeistert von seinem Verhalten, denn ein Lehrer soll für seine Schüler kein Freund sein und außerdem wird Herr Kees niemals ein richtiger Lehrer werden, wenn er nicht endlich Unterricht nach Plan macht... Mister Twister – Wirbelsturm im Klassenzimmer wurde nach der beliebten Kinderbuch-Reihe der niederländischen Autorin Mirjam Oldenhave verfilmt.

Sa., 10.10. - 15.00 UhrSo., 11.10. - 15.00 Uhr
Midnight Madness: Il giustiziere sfida la città - Flash Solo (Der Vernichter)
Midnight Madness: Il giustiziere sfida la città - Flash Solo (Der Vernichter) Trailer
Italien 1975 | Regie: Umberto Lenzi | 94 min. | mit Tomás Milián, Joseph Cotten, Adolfo Lastretti, Maria Fiore | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Wir lüften das Geheimnis um unseren ersten Überraschungsfilm und präsentieren Euch am 10. Oktober den Italo-Klopper FLASH SOLO (DER VERNICHTER) von Umberto Lenzi aus dem Jahr 1975. Tomás Milián als motorradfahrender, Selbstjustiz verübender Robin Hood, der sich jeden Gangster vorknöpft. Die Action hat es in sich und der Film, seit 2016 zwar von der Indizierungsliste runter, hat eine Alterseinstufung ab 18. Die berüchtigte "Conti Gang" kidnappt den Sohn des Mailänder Großindustriellen. Ein Privatdetektiv, der Conti auf die Spur kommt, wird ermordet aufgefunden. Sein gerissener Bruder Rambo - ein wilder Motorradfreak, schwarzes Schaf und Wunderkind - setzt sich im Aufrag der Kripo auf die Fährte der Gangster. Gegen die Übermacht benutzt er einen raffinierten Trick: 5 Millionen Lösegeld stehen im Feuer. Das riecht weit und sticht auch dem mächtigen Mafiaboss Materno, dem Erzrivalen von Conti, in die Nase. Rambo spielt die beiden gegeneinander aus. Ein mörderischer Privatkrieg ohne Beispiel bricht los... "Für mich gibt es nur ein Gesetz - nämlich meins!" - Rambo

Sa., 10.10. - 22.00 Uhr
On the Rocks
On the Rocks
© A24 Trailer
USA 2020 | Regie: Sofia Coppola | 96 min. | Drama | mit Rashida Jones, Bill Murray, Marlon Wayans | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
Eigentlich glaubt Laura, dass sie glücklich verheiratet ist, doch als ihr Ehemann Dean plötzlich verdächtig viele Überstunden in der Firma mit einer neuen Mitarbeiterin macht, befürchtet sie das Schlimmste. In ihrer Not wendet sie sich an den einzigen Mann, dem sie wirklich vertraut — ihrem Vater Felix, der gemeinsam mit ihr der Sache auf den Grund gehen soll. Doch die nächtlichen Streifzüge führen sie schließlich zu einer ganz anderen Beziehung, die auf dem Prüfstand steht — ihrer eigenen.
Fast wäre uns der neue Film von Sofia Coppola mit Bill Murray, der gerade seinen 70. Geburtstag feierte, durch die Lappen gegangen - was vielleicht auch daran liegt, dass der in Deutschland gar keinen regulären Kinostart hat, sondern für den Streamingdienst Apple+ gedreht wurde. Am zum Glück gibt es nun doch eine ganz kleine und exklusive Kinoauswertung in Deutschland - und wir sind mit dabei.
Do., 15.10. - 19.00 UhrSa., 17.10. - 17.45 UhrSo., 18.10. - 18.30 Uhr
Idi i smotri - Komm und sieh!
Idi i smotri - Komm und sieh!
© Bildstörung / Drop-out Cinema Trailer
Russland 1985 | Regie: Elem Klimow | 144 min. | Drama | mit Alexei Krawtschenko, Olga Mironowa, Liubomiras Laucevičius | russ. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Weißrussland, 1943: Florja, noch mehr Kind als Jugendlicher, buddelt am Strand nach alten Gewehren, um endlich Partisan werden zu können. Als er fündig wird, lässt er sich trotz Flehens seiner Mutter rekrutieren und zieht stolz in den Kampf. Doch der Traum von Heldentaten und Abenteuer zerplatzt schon bei der Ankunft im Truppenlager, denn der Kommandant will ihn beim Einsatz nicht dabeihaben. Und so beginnt für ihn auf seinem Rückweg eine Odyssee, die ihn mitten in die Hölle des Zweiten Weltkriegs führt. Elem Klimovs Film gilt als einer der eindrücklichsten (Anti-)Kriegsfilme, die jemals gedreht wurden. Ein surreales Meisterwerk, dessen Wiederentdeckung man nicht verpassen sollte.

So., 18.10. - 21.00 UhrFr., 30.10. - 21.30 Uhr
The Endless
The Endless Trailer
USA 2017 | Regie: Justin Benson and Aaron Moorhead | 116 min. | Science Fiction / Horror | mit Callie Hernandez, Lew Temple, Emily Montague | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Zehn Jahre ist es her, dass die Brüder Justin und Aaron die kleine Gemeinde Camp Arcadia im südkalifornischen Hinterland verlassen haben, wo sie aufgewachsen sind, nachdem sie ihre Eltern bei einem Autounfall verloren haben. Als sie ein mysteriöses Video erhalten, beschließen sie doch zurückzukehren. Der jüngere Aaron wird darüber nostalgisch, während Justin überzeugt ist, es mit einem „UFO-Todeskult“ zu tun zu haben. "The Endless" bietet zutiefst beunruhigenden Sci-Fi- Okkult- Horror in einem Lovecraft-inspirierten Indie-Horrorversum.

Mit Einführung von Ruth Lang Fuentes und anschließendem Filmgespräch. (Sonderpreis für Studierende: 3,50 €)

Di., 20.10. - 19.30 Uhr
Dylda - Bohnenstange
Dylda - Bohnenstange Trailer
Russland 2019 | Regie: Kantemir Balagov | 137 min. | Drama | mit Viktoria Miroshnichenko, Vasilisa Perelygina, Andrey Bykov | russ. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Leningrad 1945: Die faschistische Belagerung ist vorüber, doch der tägliche Überlebenskampf geht weiter. Iya, eine hagere, hochgewachsene junge Frau, hat den kleinen Sohn ihrer Freundin Masha durch den Krieg gebracht. Doch sie leidet unter Schockstarren – und dabei geschieht ein tragisches Unglück. Als Masha in die zerstörte Stadt zurückkehrt und vom Tod ihres Sohnes erfährt, kann sie sich nur kurz mit Trauer aufhalten, zu groß ist ihr Hunger nach Leben und Zukunft. Sie will ein neues Kind, und da sie selbst nicht mehr schwanger werden kann, soll Iya ihr dabei helfen und ihre Schuld begleichen.

Erst 29 Jahre alt ist der Regisseur Kantemir Balagov, doch sein zweiter Spielfilm "Dylda - Bohnenstange" lässt eher an einen Großmeister des Kinos denken. Der Film feierte seine Premiere in Cannes, wo er den Preis für die beste Regie in der Nebenreihe "Un Certain Regard" gewann und und war seitdem auf zahlreichen Festivals rund um den Globus zu sehen.

Mi., 21.10. - 19.30 UhrDo., 29.10. - 21.00 UhrFr., 30.10. - 18.30 Uhr
Bangla
Bangla Trailer
Italien 2019 | Regie: Phaim Bhuiyan | 87 min. | Drama | mit Phaim Bhuiyan, Carlotta Antonelli, Alessia Giuliani | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Phaim, ein 22-jähriger Muslim mit bengalischen Wurzeln, lebt mit seiner Familie in dem multiethnischen Stadtteil Torpignattara in Rom. Sein Geld verdient er als Aufseher in einem Museum, nebenbei ist er Kopf einer Rockband. Während eines Konzerts lernt er Asia kennen, eine junge Frau aus einer Künstlerfamilie, die komplett anders tickt: purer Instinkt, keine Regeln. Die beiden verlieben sich – und Phaim stürzt in ein Dilemma: Eigentlich müsste er eine bengalische Frau heiraten. Und wie soll er seine Beziehung mit dem unumstößlichen Gesetz des Islam unter einen Hut bringen: keinen Sex vor der Ehe?
Do., 22.10. - 18.30 UhrMo., 26.10. - 21.00 Uhr
La dea Fortuna - Die Göttin Fortuna
La dea Fortuna - Die Göttin Fortuna Trailer
Italien 2019 | Regie: Ferzan Özpetek | 118 min. | Komödie | mit Stefano Accorsi, Edoardo Leo, Jasmine Trinca | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Alessandro und Arturo sind ein festes Paar. In dem weltoffenen römischen Stadtteil Ostiense ist eine schwule Beziehung etwas ganz Normales. Und doch kriselt es: Der attraktive Alessandro verdient die Brötchen als Klempner und ist Seitensprüngen nicht abgeneigt; Arturo arbeitet als Übersetzer, wäre lieber Schriftsteller und neigt zur Frustration. In die festgefahrene Alltagsroutine kommt Bewegung, als plötzlich Annamaria auftaucht, Alessandros Ex aus einem früheren Lebensabschnitt, und alleinerziehend. Wegen eines Krankenhausaufenthalts bringt sie ihre beiden Kinder bei Alessandro und Arturo unter. Das stellt alle Beteiligten vor völlig neue Herausforderungen…
Do., 22.10. - 20.30 UhrDi., 27.10. - 18.30 Uhr
La scomparsa di mia madre - Das Verschwinden meiner Mutter
La scomparsa di mia madre - Das Verschwinden meiner Mutter Trailer
Italien 2019 | Regie: Beniamino Barrese | 94 min. | Dokfilm | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Was für eine Karriere: Jet-Set-Supermodel, engagierte Feministin, Journalistin und Dozentin – Benedetta Barzini hat in ihrem Leben schon einige Widersprüche verbunden. In den 60er Jahren posierte sie für die „Vogue“ und andere Modemagazine, war Muse von Andy Warhol und Salvador Dalì. Später wurde sie zur eloquenten feministischen Kritikerin der Modebranche. Mit 75 Jahren hat Benedetta mit ihrem früheren Leben und ihrer Umwelt abgeschlossen und will verschwinden. Dass ihr Sohn Beniamino nun einen Film über sie drehen will, löst zwischen den beiden eine unerwartete Zusammenarbeit und zugleich Konfrontationen vor der Kamera aus.

Fr., 23.10. - 18.00 Uhr
Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit
Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit
© JIP Film & Verleih Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Yulia Lokshina | 92 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

In der westdeutschen Provinz kämpfen osteuropäische LeiharbeiterInnen des größten Schweineschlachtbetriebs des Landes ums Überleben – und AktivistInnen, die sich für deren Rechte einsetzen, mit den Behörden. Zur gleichen Zeit proben Münchener GymnasiastInnen das Stück „Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“ und reflektieren über die deutschen Wirtschaftsstrukturen und ihr Verhältnis dazu. Verwoben mit den Gedankengängen der Jugendlichen und ihrer Auseinandersetzung mit dem Text in den Proben erzählt der Film in unterschiedlichen Fragmenten über Bedingungen und Facetten von Leiharbeit und Arbeitsmigration in Deutschland.

Ausgezeichnet als bester Dokumentarfilm Beim Filmfestival Max Ophüls Preis Saarbrücken

Fr., 23.10. - 20.00 UhrSa., 24.10. - 17.00 Uhr
Kinderkino: Mama Muh und die Krähe (ab 5)
Kinderkino: Mama Muh und die Krähe (ab 5) Trailer
Schweden, Deutschland, Ungarn 2009 | Regie: Igor Veyshtagin | 78 min. | deutsche Fassung | BJF/KJF-Empfehlung: 5 Jahre.

Eine Kuh kann nicht Radfahren? Wieso eigentlich nicht. Mama Muh ist jedenfalls viel zu neugierig, um nur faul auf der Wiese zu liegen und Gras zu fressen. Jeder Tag soll ein Abenteuer sein, an dem man etwas Neues ausprobiert. Das findet der Krähenmann Krah, über den Mama Muh fast gestolpert wäre, ganz und gar nicht. Mama Muhs Freundschaftsangebot schlägt er sogleich missmutig aus. Dabei sitzt Krah einsam in seinem Nest und kann zu seinem Geburtstag nur Geschenke auspacken, die er sich selbst geschenkt hat. Aber Mama Muh lässt nicht locker, so dass sich Krah schließlich doch von ihr mitreißen lässt. Fortan gehen sie gemeinsam fischen, ein Baumhaus wird gebaut, der Kuhstall neu gestrichen, ein Tänzchen wird gewagt und schließlich feiern sie sogar das Weihnachtsfest zusammen. Der Film ist nach den Kinderbüchern von Jujja und Tomas Wieslander entstanden, die Illustrationen stammen von Sven Nordqvist, der mit den Pettersson und Findus-Büchern bekannt geworden ist.

Sa., 24.10. - 15.00 UhrSo., 25.10. - 15.00 Uhr
Il colpo del cane - Der ganz große Coup
Il colpo del cane - Der ganz große Coup Trailer
Italien 2019 | Regie: Fulvio Risuleo | 93 min. | Komödie | mit Edoardo Pesce, Silvia D’Amico, Daphne Scoccia | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Warum nicht mal Dogsitter spielen? Die beiden Freundinnen Rana und Marti sind pleite und lassen sich gerne von einer reichen alten Dame engagieren, um am Wochenende auf deren Lieblingshund Ugo aufzupassen. Beim ersten Spaziergang mit Ugo im Park taucht ein junger Mann auf, der sich als Tierarzt vorstellt und zufällig ein Weibchen der gleichen Rasse besitzt. Er überredet die Mädchen zu einem kleinen Zusatzgeschäft. Keine gute Idee. Denn plötzlich wird Ugo gekidnappt und eine abenteuerliche Verfolgungsjagd beginnt. Werden Rana und Marti das kostbare Tier wiederfinden? Und wer steckt eigentlich hinter dem seltsamen Tierarzt Dr. Mopsi?
Sa., 24.10. - 19.00 UhrDi., 27.10. - 21.00 Uhr
Palazzao di giustizia - Justizpalast
Palazzao di giustizia - Justizpalast
Italien 2019 | Regie: Chiara Bellosi | 84 min. | Drama | mit Bianca Leonardi, Sarah Short, Daphne Scoccia | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Die alltägliche Justiz in einem großen italienischen Gericht. Im Herzen des Gebäudes eine Gerichtsverhandlung. Vor der geschlossenen Saaltür warten zwei Mädchen: Luce, noch klein, verspielt und eigensinnig. Domenica, fast erwachsen, unsicher und abweisend. Während ihre Väter sich drinnen in einem komplizierten Prozess um Mord oder Totschlag gegenüberstehen, wissen die Töchter draußen nicht, was tun. Nebenschauplätze wie Flure, Treppenhäuser und Pfützen im Hof werden zu Orten mit Möglichkeiten. Anwälte und Justizbeamte, Handwerker und Besucher kommen und gehen. Ein verirrter Spatz sorgt für Aufregung. Eine Vielzahl von Geschichten entfaltet sich.
Sa., 24.10. - 21.00 UhrMi., 28.10. - 18.30 Uhr
Russisch Dok: Filme von Aleksandr Markov
Russisch Dok: Filme von Aleksandr Markov
Russland 2003-2011 | Regie: Aleksandr Markov | 72 min. | Dokfilm | russ. Original mit englischen Untertiteln.

Im Oktober zeigen wir Filme des Petersburger Filmemachers und Dozenten Aleksandr Markov, der Menschen porträtiert, über die sonst nicht berichtet wird - Künstler abseits des Mainstream und nationale Minderheiten. Häufig arbeitet er auch mit dem in Leipzig lebenden Künstler Nick Teplov zusammen. _____________________ Города в городах / Cities within Cities RUS 2003, 20 Min., OmeU Wenn man viele städtische Wochenschauen guckt, kann man die Beziehung zur Realität verlieren… Кошелохов, два пути / Koshelokhov, two ways RUS 2008, 27 Min., OmeU Der Petersburger Künstler Boris Koshelokhov, Guru des Undergrounds, will ein Werk von 5.000 qm umsetzen. Дети солнца / Children of the Sun RUS 2011, 12 Min., OmeU Die Jesiden, ein aus Mesopotamien kommendes altes monotheistisches Volk, leben auch in Russland. Привыкай к этому месту / Get Used to this Place RUS 2011, 13 Min., OmeU Die Turk-Mescheten wurden 1944 aus ihrer Heimat im südlichen Georgien vertrieben.

Es gilt ein Einheitspreis von € 2,50.

So., 25.10. - 17.30 Uhr
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt (Doch das Böse gibt es nicht)
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt (Doch das Böse gibt es nicht)
Deutschland, Tschechien, Iran 2020.
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

Eintrittspreis: 5 Euro
So., 25.10. - 19.30 Uhr
Il sindiaco del Rione Sanità - Der Bürgermeister
Il sindiaco del Rione Sanità - Der Bürgermeister Trailer
Italien 2019 | Regie: Mario Martone | 115 min. | Drama | mit Francesco Di Leva, Massimiliano Gallo, Roberto De Francesco | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Antonio Barracano ist die einflussreichste Person in Neapels Stadtviertel Rione Sanità und lässt sich gerne „sindaco“, also Bürgermeister nennen, auch wenn er nie gewählt wurde. Mit seiner Familie lebt er in einer prächtigen Villa. Wer ein Problem hat, meldet sich bei Barracano, und der lässt auf seine eigene Weise Gerechtigkeit walten. Seine engen Verbindungen zur Camorra sind dabei sehr nützlich. Doch eines Tages steht ein junger Mann vor ihm, der seinen Vater umbringen will. Und bei diesem Fall gerät Don Antonio an seine Grenzen…
Mo., 26.10. - 18.30 UhrMi., 28.10. - 20.30 Uhr
Horror Noire: A History of Black Horror
Horror Noire: A History of Black Horror
© Shudder Trailer
USA 2019 | Regie: Xavier Burgin | 83 min. | Dokfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Als 2017 Jordan Peeles "Get Out" in die Kinos kam und dort wie eine Bombe einschlug, richtete sich urplötzlich das Augenmerk auf Horrorfilme mit afroamerikanischen Protagonist*innen. Dabei geriet vollkommen in Vergessenheit - oder tauchte schon vorher nie wirklich im Bewusstsein des Publikums auf, dass es durchaus eine Tradition des "Black Horror" gibt. In seinem kenntnisreichen Dokumentarfilm "Horror Noire: A History of Black Horror" erkundet Xavier Burghin diese Tradition, fördert Schätze einer marginalisierten Gattung zutage und lässt Expert*innen und Protagonist*innen zu Wort - unter anderem natürlich auch Jordan Peele, aber auch viele andere.

Do., 29.10. - 19.00 Uhr
Midnight Madness: Zombie - Dawn of the Dead
Midnight Madness: Zombie - Dawn of the Dead
USA 1978 | Regie: George A. Romero | 120 min. | Horror | mit David Emge, Ken Foree, Scott H. Reiniger | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kommen die Toten auf die Erde zurück... Eine mysteriöse Seuche vernichtet fast restlos die Menschheit, aber die Toten finden keine Ruhe. Als blutrünstige Zombies kommen sie zurück und jagen die wenigen Lebenden, getrieben vom Hunger nach Menschenfleisch. Einer kleinen Gruppe von Überlebenden gelingt es, sich in einem Einkaufszentrum zu verbarrikadieren. Doch während sich draußen die toten Horden versammeln, braut sich im Einkaufsparadies ein klaustrophobischer Alptraum zusammen. ZOMBIE - DAWN OF THE DEAD ist der ultimative Zombie-Film! Das Meisterwerk von George A. Romero (DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN) gehört zu den berühmtesten und besten Horrorfilmen der Kinogeschichte und ist nun wieder auf der Leinwand zu sehen, 4K-Remastered und im unzensierten Dario Argento Cut! "They're after the place. They don't know why, they just remember. Remember that they want to be in here." - Peter

Zusatzvorstellung um 19.30 Uhr.
22 Uhr ausverkauft.

Sa., 31.10. - 19.30 UhrSa., 31.10. - 22.00 Uhr
Body of Truth
Body of Truth
© Filmwelt Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Evelyn Schels | 96 min. | Dokfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Der Körper, so sagt es die Performancekünstlerin Marina Abramović an einer stelle, kann niemals lügen. Und dies ist die Ausgangsthese für Eveyln Schels' Vierfachporträt von Künstlerinnen, die alle eines gemeinsam haben: Bei ihnen ist der Körper (zumeist der eigene) das zentrale Ausgangsmaterial ihrer Kunstwerke. Neben Abramović nähert sich der Film auf sensible und sehenswerte Weise dem Leben und den Werken von Sigalit Landau, Shirin Neshat und Katharina Sieverding an und unternimmt eine faszinierende Reise in die weibliche Gegenwartskunst.

So., 1.11. - 16.45 Uhr
The World of Thinking
The World of Thinking
Niederlande 2019 | Regie: Misha Wessel, Thomas Blom | 69 min. | Dokfilm | engl. Originalfassung.

Das Institute of Advanced Study (IAS) in Princeton, New Jersey eine nahezu mystische Insel des tiefen Nachdenkens, eine private Forschungseinrichtung, die unter anderem als letzter Wirkungsstätte Albert Einsteins und Zufluchtsort vieler deutscher Wissenschaftler im Exil und Forschern wie J. Robert Oppenheimer und John von Neumann diente. In ihrem Film erkunden Misha Wessel und Thomas Blom diese faszinierende Welt des Denkens und begleiten einige Wissenschaftler*innen, deren Arbeiten allesamt dazu angetan sind, unsere Sicht auf die Welt grundlegend zu verändern.

Expertin vor Ort: Prof. Dr. Anna Wienhard, Universität Heidelberg

So., 1.11. - 19.30 Uhr // Abgesagt
The Bit Player
The Bit Player Trailer
USA 2018 | Regie: Mark A. Levinson | 90 min. | Dokfilm | Originalfassung.
Der US-amerikanische Mathematiker Claude Elwood Shannon (1916-2001) gilt als Begründer der Informationstechnologie und sein 1948 erschienenes Buch "A Mathematical Theory of Communication" als bahnrechendes Werk, das die Bedingungen für die Übermittlungen von Daten definierte. Doch seine Interessen waren noch weitaus vielfältiger und streiften auch Bereiche wie Kryptographie, Neurowissenschaften, Künstliche Intelligenz, Astrologie, Linguistik und Genetik. Und er ist der Erfinder vieler obskurer Gadgets wie einer feuerspuckenden Trompete, einen tragbaren Computer, mit dessen Hilfe man beim Roulette gewinnen kann und vielem anderen mehr.
Mark A. Levinson erkundet in seinem Film "The Bit Player" das Leben und Wirken eines echten Universalgenies.
Experte: Turing-Preisträger Martin Hellman (wird live zugeschaltet)
Di., 3.11. - 19.30 Uhr // Abgesagt! // Gespräch mit Experte
Man Ray and the Shakespearean Equations
Man Ray and the Shakespearean Equations Trailer
Frankreich 2019 | Regie: Quentin Lazzarotto | 69 min. | Dokfilm | frz. Original mit englischen Untertiteln.

Im Paris der 1930er Jahre entdeckt der surrealistische Künstler Man Ray in einem vergessenen Schrank an der Sorbonne merkwürdige geometrische Skulpturen. Diese von der Wissenschaft geformten Modelle inspirieren den Künstler zu einem erstaunlichen fotografischen und malerischen Werk und bringen Man Ray und seine Kamera in eine Welt zwischen Realität und Abstraktion.
In diesem Film kommen Mathematiker, Künstler, Schauspieler und Historiker zu Wort. Jeder hat seinen eigenen Blick auf das Werk von Man Ray und die „Shakespeare-Gleichungen“: wissenschaftlich oder verschroben, seine eigene Vision, amüsant oder erhellend, seine eigene Interpretation, handfest oder poetisch. All diese Beiträge, zusammen mit starken Bildern und Momenten der Anmut, lassen den Zuschauer eine andere, respektlose, lustige und erfrischende Begegnung von Wissenschaft, Kunst und Theater entdecken

Der Regisseur Quentin Lazzarotto wird zugeschaltet. Filmgespräch erfolgt auf Englisch.
Zugang zum Gespräch über den Registrierungslink
https://zoom.us/webinar/register/9316147074277/WN_RA-sXjnjTNaVhpPd5iDBAg

Mi., 4.11. - 19.30 Uhr
Der illegale Film
Der illegale Film Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Martin Baer, Claus Wischmann | 80 min. | Dokumentarfilm | dt. /engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Kameras ersetzen unsere Augen. An einem einzigen Tag machen wir mehr Fotos als im gesamten 20. Jahrhundert. Unsere Welt verwandelt sich in ihr eigenes Abbild. Was machen wir mit all den Bildern. Und was machen all die Bilder mit uns? Wie kann ich mir ein Bild von der Welt machen, wenn ich von Bildern umgeben bin?

Do., 5.11. - 19.30 Uhr // Abgesagt!
Meeting Snowden
Meeting Snowden Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Flore Vasseur | 52 min. | Dokfilm | engl. Originalfassung.
Moskau, Dezember 2016: Edward Snowden, Larry Lessig und Birgitta Jónsdóttir treffen sich zum ersten Mal in einem unbekannten Hotelzimmer. In einer Zeit, in welcher der Verdacht auf russische Einmischung in die amerikanischen Wahlen aufkommt, Donald Trump kurz vor seinem Amtsantritt als Präsident der Vereinigten Staaten steht, Edward Snowden sich nur in sorgfältig ausgewählten Interviews äußert und die Welt sich auf Weihnachten einstimmt, da treffen sie sich, um die einzig bedeutende Frage zu diskutieren, die sie alle bewegt: wie kann die Demokratie gerettet werden?
Birgitta Jónsdóttir koproduzierte zusammen mit Julian Assange das Video "Collateral Murder", das 2010 die Ermordung irakischer Bürger durch das US-Militär aus nächster Nähe zeigt. Kurz darauf distanzierte sie sich von WikiLeaks. 2009 stieg sie in die Politik ein und gründete unter anderem die isländische Piratenpartei, für die sie mehrere Jahre im Parlament saß.
Larry Lessig hat sich als Internetpionier und Harvard-Juraprofessor jahrelang mit dem Einfluß von Geld auf die Politik beschäftigt. Er hat sich für die Reform der amerikanischen Wahlkampffinanzierung eingesetzt und versuchte 2016 als Kandidat der Demokratischen Partei anzutreten.
Edward Snowden, ehemaliger technischer Spezialist für die NSA und CIA, deckte 2013 die amerikanischen Massenüberwachungsprogramme auf. Nachdem die USA seinen Paß annulierten, strandete er in Russland im Exil.
Sie haben sich seit Jahren gegenseitig aus der Ferne unterstützt. Sie haben sich noch nie getroffen. In diesem Film kommen sie in Moskau zusammen. Ein Film, der auch im Jahr 2020 nicht weniger aktuell ist als bei seinem Erscheinen 2017.
Die Regisseurin wird live zugeschaltet.
Fr., 6.11. - 19.30 Uhr // Abgesagt! // die Regisseurin wird live zugeschaltet.
Kinderkino: Die geheimnisvolle Minusch
Kinderkino: Die geheimnisvolle Minusch Trailer
Niederlande 2001 | Regie: Vincent Bal | Kinderfilm | BJF/KJF-Empfehlung: 6 Jahre.
Frau Minusch beherrscht die Katzensprache, isst am liebsten rohen Fisch und man findet sie oft auf den Bäumen und Dächern der kleinen Stadt Killendoorn. Kein Wunder, denn eigentlich ist sie eine Katze, die durch einen merkwürdigen Zufall zum Menschen wurde. Eines Tages lernt sie den schüchternen Journalisten Tibbe kennen, der ganz verzweifelt ist, denn er muss unbedingt über etwas Aufregendes berichten, um nicht gefeuert zu werden. Minusch schlägt ihm sogleich einen Handel vor: gegen Unterkunft und täglich frischen Fisch wird er von ihr mit allen Informationen für seine Zeitungsartikel versorgt – denn schließlich pflegt sie zu ihren ehemaligen Artgenossen die besten Beziehungen und erfährt nachts auf den Dächern die spektakulärsten Neuigkeiten... Der Film ist nach dem gleichnamigen Kinderbuchklassiker der „niederländischen Astrid Lindgren“ Annie M. G. Schmidt entstanden.
Sa., 7.11. - 15.00 Uhr // Abgesagt! So., 8.11. - 15.00 Uhr // Abgesagt!
Varda par Agnès
Varda par Agnès Trailer
Frankreich 2018 | Regie: Agnès Varda | 115 min. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Am 29. März 2019 verstarb die große Filmemacherin Agnès Varda im Alter von 90 Jahren. Mehr als 60 Jahre lange hatte die „Grand-Mère de la Nouvelle Vague“ das filmische Schaffen in Frankreich entscheidend mitgeprägt und der Kinematographie ihres Heimatlandes eine unverkennbare, ganz neue und eigene Sichtweise hinzugefügt. In ihrem letzten Werk, das seine Premiere bei der Berlinale 2019 feierte, lässt Agnès Varda ihr Leben und ihr filmisches, fotografisches und bildkünstlerisches Schaffen Revue passieren und zeigt auf ebenso unterhaltsame wie charmante Weise, wie wichtig Empathie, Neugier und Offenheit für ihre scheinbar unerschöpfliche Kreativität waren. Eine Liebeserklärung an das Kino und an das Leben.

(Weitere Vorstellungstermine folgen.)

Sa., 7.11. - 17.00 Uhr // Abgesagt! Sa., 21.11. - 19.00 Uhr // Abgesagt! Mi., 25.11. - 19.00 Uhr // Abgesagt!
Ascenseur pour l'échafaud - Fahrstuhl zum Schafott
Ascenseur pour l'échafaud - Fahrstuhl zum Schafott Trailer
Frankreich 1958 | Regie: Louis Malle | 91 min. | mit Jeanne Moreau, Maurice Ronet, Georges Poujouly | frz. Original mit englischen Untertiteln | FSK: 16.

Aus einem zweitklassigen Groschenroman zaubert der erst 25-jährige Louis Malle mit seinem Filmdebüt das Schlüsselwerk der Nouvelle Vague und macht eine bis dahin weitgehend unbekannte Schauspielerin zu deren Ikone und zur Muse ihrer besten Regisseure. Dieser Film verschafft sowohl Malle als auch seiner Entdeckung Jeanne Moreau den internationalen Durchbruch. Auf der Suche nach ihrem im Fahrstuhl feststeckenden jungen Geliebten, den sie zum perfekten Mord angestiftet hat, wandelt Florence alias Jeanne Moreau wie eine Somnambule durch ein futuristisch anmutendes Paris, das man so amerikanisch kühl noch nie gesehen hat. Der dritte wichtige Akteur des Films ist die hinreißende Musik von Miles Davis, der für Malle frei zu den Filmbildern improvisierte - ein betörender Soundtrack: „Eine Melange von Film und Musik, mit einer Partitur aus Licht und einem Antlitz als Dreh-und Angelpunkt.“ (J. Rosteck)

Einführung: Barbara von Machui In Kooperation mit dfk - Deutsch-Französischer Kulturkreis e.V. Mit freundlicher Unterstützung des Institut Français Deutschland.

Di., 10.11. - 19.00 Uhr // Abgesagt! // mit Einführung
Das Weiterleben der Ruth Klüger
Das Weiterleben der Ruth Klüger
© Kairos Filmverleih Trailer
Österreich 2011 | Regie: Renata Schmidtkunz | 85 min. | Dokfilm | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Es ist eine Sache, den Holocaust überlebt zu haben. Aber es ist eine andere, danach zu fragen, wie sich dieses Leben nach dem Überleben gestaltet hat und welche Spuren die Erfahrungen von Verfolgung und Todesbedrohung im Leben einer Überlebenden hinterlassen haben.
"Das Weiterleben der Ruth Klüger" portraitiert die aus Wien stammende amerikanische Literaturwissenschafterin Ruth Klüger vor dem Hintergrund dieser Frage. Und zwar an den vier Orten, die ihr Leben bestimmt haben: Wien, Kalifornien, Göttingen und Israel.
In memoriam Ruth Klüger, die am 6. Oktober 2020 verstarb.
Do., 12.11. - 18.00 Uhr // Abgesagt! So., 22.11. - 11.00 Uhr // Abgesagt!
Midnight Madness: Turbo Kid
Midnight Madness: Turbo Kid
© Drop-out Cinema Trailer
Kanada / Neuseeland 2015 | Regie: François Simard, Anouk Whissell, Yoann-Karl Whissell | 93 min. | Komödie | mit Munro Chambers, Laurence Leboeuf, Michael Ironside | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.
"The Kid", Comic-Fan und Einzelgänger, lernt auf einem seiner Streifzüge durch die postapokalyptischen Wastelands des Jahres 1997 die durchgeknallte Apple kennen. Gemeinsam müssen sie es auf ihren BMX-Rädern mit dem sadistischen Warlord Zeus (Michael Ironside) aufnehmen. Zwischen Synthie-Musik und Menschenentsaftungsmaschine entspinnt sich ein abgefahren-liebevolles Retro-Spektakel voller absurdem Slapstick und unbekümmertem Splatter.

"Eyes, throat, genitals!" - The Kid

Fr., 20.11. - 22.00 Uhr // Abgesagt!
Neubau
Neubau
© Salzgeber Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Johannes M. Schmit | 81 min. | Drama | mit Tucké Royale, Monika Zimmering, Jalda Rebling | deutsche Fassung.

Sommer in der Brandenburger Provinz. Markus ist hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu seinen pflegebedürftigen Omas und der Sehnsucht nach einem anderen Leben in Berlin. In Tagträumen erscheint ihm immer häufiger eine Schar schillernder Dämonen als Vorboten einer queeren urbanen Wahlfamilie, die ihn aus seiner Einsamkeit befreit. Als er sich in Duc verliebt, wird alles noch komplizierter. Denn eigentlich stehen in Markus’ Neubauwohnung schon die gepackten Kisten für den Umzug in die große Stadt.

"Neubau" wurde beim Filmfestival Max Ophüls Preis mit dem Preis als bester Spielfilm ausgezeichnet.

Sa., 21.11. - 17.00 Uhr // Abgesagt! Fr., 27.11. - 18.00 Uhr // Abgesagt!
Schlaf
Schlaf
© Salzgeber Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Michael Venus | 100 min. | Drama | mit Gro Swantje Kohlhof, Sandra Hüller, August Schmölzer | dt. deutsche Fassung.
Marlene lebt mit ihrer Tochter Mona in Hamburg und leidet unter krankhaft wiederkehrenden Albträumen. In einer Zeitungsannonce glaubt sie den realen Schauplatz ihrer Albträume entdeckt zu haben: das Hotel Sonnen­hügel im Dorf Stainbach. Heimlich reist sie in den idyllisch gelegenen Ort, wo sich ihre Befürchtungen bestätigen. Als sie herausfindet, dass ihre Albträume in Verbindung mit drei Selbstmorden stehen, fällt sie in einen komatösen Schlaf und landet in der Psychiatrie. Mona will ihrer Mutter helfen und begibt sich in dem verschlafenen Dorf auf Spurensuche. Hotelbesitzer Otto empfängt sie überaus freundlich, doch bereits in der ersten Nacht im Hotel wird Mona selbst von einem Albtraum aufgewühlt. Es ist der Auftakt einer Achterbahnfahrt in den verstörenden Abgrund von Monas ungeahnter Familiengeschichte. Traum und Wirklichkeit verschwimmen – und ein alter Fluch schöpft durch Mona frische Kraft.
Sa., 21.11. - 21.30 Uhr // Abgesagt! Mo., 23.11. - 19.30 Uhr // Abgesagt!
Des hommes et des dieux - Von Menschen und Göttern
Des hommes et des dieux - Von Menschen und Göttern Trailer
Frankreich 2010 | Regie: Xavier Beauvois | 122 min. | Drama | mit Lambert Wilson, Michael Lonsdale, Olivier Rabourdin | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Neun Trappistenmönche leben in der Abgeschiedenheit ihres Klosters im algerischen Altlas-Gebirge in Frieden und Eintracht mit ihren vorwiegend muslimischen Nachbarn, sie dienen der Bevölkerung als Ärzte oder helfen bei Behördengängen. Als radikale Islamisten die Harmonie bedrohen und die Mönche verjagen wollen, weigern sich diese, den Ort zu verlassen. Ein Entschluss mit Folgen.
Xavier Beauvois' eindrückliches Drama erhielt unter anderem den Grand Prix der Jury beim Filmfestival in Cannes und den César als bester Film.
In memoriam Michael Lonsdale, der am 21.9.2020 verstarb.
So., 22.11. - 15.00 Uhr // Abgesagt! So., 29.11. - 11.00 Uhr // Abgesagt!
Bruno
Bruno
© Filmperlen Trailer
Großbritannien 2019 | Regie: Karl Golden | 95 min. | Drama | mit Diarmaid Murtagh, Woody Norman, Seun Shote | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.
Daniel lebt auf der Straße. Gemeinsam mit seinem Hund Bruno streift er durch London und sucht die immer gleichen Plätze auf. Es scheint, als würde er das Leben beobachten, das neben ihm stattfindet. Als Daniel eines Nachts brutal überfallen wird, verschwindet Bruno spurlos. Auf der Suche nach seinem Hund begegnet ihm der kleine Izzy, der von zu Hause weggelaufen ist und die Nacht auf einem Spielplatz verbracht hat. Der Junge schließt sich Daniel an und gemeinsam begeben sie sich einen Tag und eine Nacht lang auf die Suche nach Bruno.
So., 22.11. - 19.30 Uhr // Abgesagt! Fr., 27.11. - 20.00 Uhr // Abgesagt!
The Death of Stalin
The Death of Stalin
© Concorde Filmverleih Trailer
Großbritannien / Frankreich 2017 | Regie: Armando Iannucci | 106 min. | Drama | mit Jason isaacs, Jeffrey Tambor, Olga Kurylenko | engl. Original mit deutschen Untertiteln.
1953, Russland erzittert unter der Terrorherrschaft Stalins. Regelmäßig verschwinden diejenigen, die auf den Listen stehen in die Gulags. Die Bevölkerung lebt in Angst. Dann stirbt Stalin.

Der darauffolgende Machtkampf ist tief schwarzhumorig in dieser Satire inszeniert. Die großartige Besetzung stellt die oft allzu menschlichen Entscheidungen im Herzen der großen Machtkämpfe dar. Zum Beispiel lässt Krushchev, wunderbar gespielt von Steve Buscemi, seine Frau jeden Abend notieren, über welche seiner Witze Stalin lachte und welche nicht lustig sind. So wird die diktatorische Macht durch ihre eigene Lächerlichkeit konterkariert.
Mit Einführung zum Film von Anna Schlegelmilch und Max Hirsch.
Di., 24.11. - 20.00 Uhr // Abgesagt!
Kinderkino: Leon und die magischen Worte
Kinderkino: Leon und die magischen Worte Trailer
Frankreich 2009 | Regie: Dominique Monféry | 74 min. | Kinderfilm .
Jedes Jahr verbringt der siebenjährige Leon zusammen mit seiner älteren Schwester Alina und seinen Eltern den Sommer bei seiner Tante Eleonor in ihrem Haus am Meer. Doch dieses Mal ist alles anders, denn Leons geliebte Tante ist gestorben und hat den Eltern ihr Haus vermacht. Auch die Kinder bekommen etwas, so erbt Leon ihre Bibliothek mit wertvollen Originalausgaben. Zunächst kann er sich darüber gar nicht freuen, weil er immer noch nicht lesen kann. Ohne Alina, die ihm immer aus diesen Büchern die schönsten Märchen und Geschichten vorgelesen hat, sind sie für ihn ohne Bedeutung. So stimmt er seinen Eltern zu, die die Bücher verkaufen wollen, um mit dem Erlös die dringende Reparatur des Daches zu bezahlen. Als Leon entdeckt, dass all seine Freunde aus den Märchen lebendig sind und in den Büchern leben, will er unbedingt die Bibliothek erhalten. Doch das ist nicht so einfach, denn eine Fee hat ihn zu einem Winzling schrumpfen lassen und obendrein muss er auch noch ganz alleine einen Zauberspruch vorlesen...
Sa., 28.11. - 15.00 Uhr // Abgesagt! So., 29.11. - 15.00 Uhr // Abgesagt!
Russisch Dok: Maria Oleneva
Russisch Dok: Maria Oleneva
Russland 2007 | Regie: Maria Oleneva | 78 min. | Dokfilm | russ. Original mit englischen Untertiteln.
Конец прекрасной эпохи / Das Ende der Belle Époque

Videoaufnahmen von Josef Brodskij und Sergei Dovlatov von Ende
der 1980er in New York sind Grundlage dieses Films, der von
intellektueller Dissidenz als Lebenspraxis in verschiedenen
Seinsstufen erzählt. Dem TV-Kameramann und -Regisseur Evgenij
Porotov gelangen einmalige Videoaufnahmen, die nach langen
Jahren in seinem Archiv zum ersten Mal das Licht der Welt
erblicken.
So., 29.11. - 17.30 Uhr // Abgesagt!
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Die Sneak im Original - Heute sehen was Morgen kommt
Es wird „gesneaked“ und „gepeeked“ (geschlichen & gespickt) im Karlstorkino: Sneak Previews werden immer seltener - wir beleben den Kult der filmischen Vorboten und zeigen Filme vor ihrem offiziellen Bundesstart. Der Clou: das Publikum weiß vorab nicht was auf die Leinwand kommt. Unserer Tradition gemäß ist es oft ausgefallen, ja anspruchsvoll - aber vor allem immer in der Originalversion – bei Bedarf mit Untertiteln. Ein Muss für echte Cineasten. Vorab gibt es ein kleines feines Vorprogramm.

Eintrittspreis: 5 Euro
So., 29.11. - 19.30 Uhr // Abgesagt!
SCAPES//SPACES - Friederike Winkler, Chapel Südstadt
SCAPES//SPACES - Friederike Winkler, Chapel Südstadt
15 min. | Video: Max P. Martin und Sarah Labusga.

Friederike Winkler. Architektin. Setzt gerne Ideen in was Gebautes um. Kann sich gebaute Dinge früher gut vorstellen. SAVE THE DATE: 8. März, 20.00 Uhr online auf unserem Instagram-Kanal @Karlstorkino

Mo., 8.3. - 20.00 Uhr---
SCAPES//SPACES - Markus Arthur Fuchs, Tankturm
SCAPES//SPACES - Markus Arthur Fuchs, Tankturm
ca. 15 min. | Video: Max P. Martin und Sarah Labusga.

Markus Arthur Fuchs. Kommunikationsarchitekt und Transformationsgestalter. Findet es wichtig Menschen visuell zu schulen. Braucht sein Team im operativen Tun um nicht im Chaos unterzugehen. SAVE THE DATE: 09. März, 20.00 Uhr online auf unserem Instagram-Kanal @Karlstorkino

Di., 9.3. - 20.00 Uhr---
SCAPES//SPACES - Nils Herbstrieth, Iqbalufer
SCAPES//SPACES - Nils Herbstrieth, Iqbalufer
ca. 15 min. | Video: Max P. Martin und Sarah Labusga.

Nils Herbstrieth. Architekt, Redakteur und Lichtkünstler. Nutzt die Computerei um Ideen zu visualisieren. Findet gerne neue Wege in der Stadtgestaltung. SAVE THE DATE: 10. März, 20.00 Uhr online auf unserem Instagram-Kanal @Karlstorkino

Mi., 10.3. - 20.00 Uhr---
SCAPES//SPACES - Margarete Over, Collegium Academicum
SCAPES//SPACES - Margarete Over, Collegium Academicum
ca. 15 min. | Video: Max P. Martin und Sarah Labusga.

Margarete Over. Baut ein selbstverwaltetes Wohnheim. Macht erlebbar, was es heißt in einem Holzhaus zu wohnen. Mag die Vorstellung, gemeinsam einen Entwurf zu haben. SAVE THE DATE: 11. März, 20.00 Uhr online auf unserem Instagram-Kanal @Karlstorkino

Do., 11.3. - 20.00 Uhr---
SCAPES//SPACES - Cedric Pintarelli, Betriebswerk
SCAPES//SPACES - Cedric Pintarelli, Betriebswerk
ca. 15 min. | Video: Max P. Martin und Sarah Labusga.

Cedric Pintarelli. Graffiti-Künstler, Schauspieler und Regisseur. Malen und Zeichnen ist für ihn was ganz Normales, wie Essen, Trinken, Pippi machen. Beim Graffiti ist er true to the game. SAVE THE DATE: 12. März, 20.00 Uhr online auf unserem Instagram-Kanal @Karlstorkino

Fr., 12.3. - 20.00 Uhr---
Math Circles Around the World
Math Circles Around the World Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Ekaterina Eremenko | 45 min. | Dokfilm | engl. Originalfassung.

Jede Woche treffen sich hunderte Kinder in verschiedenen Städten auf der ganzen Welt, um komplexe Probleme zu lösen. „Math Circles Around the World“ zeigt, wer sie sind und warum und wie sie das machen. Die Regisseurin Ekaterina Eremenko wird in Moskau in eine Familie von Ingenieuren und Wissenschaftlern geboren. Schon als Kind ist sie von der Schönheit der Mathematik beeindruckt. Sie studiert Mathematik an der Lomonossow-Universität in Moskau und schließt das Studium mit 23 Jahren mit Auszeichnung ab. Sie beginnt eine Promotion, legt nach dem tragischen Tod ihrer Mutter bei einem Autounfall jedoch eine Pause ein und kehrt letztendlich nicht wieder an die Universität zurück. Sie arbeitet einige Zeit als Model für große Modemacher und Magazine, kommt in die “Vogue” und arbeitet als Fernsehmoderatorin und Schauspielerin. Eremenko absolviert eine zweite Ausbildung – Filmregie. Sie dreht verschiedene Filme als Autorin und Regisseurin für führende europäische Fernsehsender, unter anderem ARTE, BBC und ZDF. Schließlich wendet sie sich wieder ihrer „ersten Liebe“ zu, der Mathematik – aber dieses Mal, um Filme darüber zu machen. Mit Teilnehmern der Mathematik-Zirkel Berkley Math Circle, Math Circle at TU Berlin / Mathematische Schülergesellschaft „Leonard Euler“, We Solve Problems (UK), Moscow Center for Continuous Mathematical Education.

Die Regisseurin Ekaterina Eremenko wird zugeschaltet.


Zugang zur Veranstaltung über folgenden Link:


Anmeldung auf Zoom 

So., 14.3. - 18.00 Uhr // Online auf Zoom, Online--- Vor Ort
Hacking for the Commons
Hacking for the Commons Trailer
Frankreich 2019 | Regie: Philippe Borrel | 87 min. | Dokfilm | Originalfassung.

Digitalisierung, Computer und Software sind heute in die meisten Lebensbereiche vorgedrungen. Manchmal klar erkennbar, manchmal versteckt im komplexen Inneren moderner Geräte und Automatismen. Wir tragen leistungsfähige Rechenmaschinen in unseren Hosentaschen und nutzen die Möglichkeiten des Internets an unzähligen Orten. Hat uns dies mehr Freiheit, Handlungsmöglichkeiten und Autonomie gebracht? Oder hat es uns in passive Konsumenten verwandelt, die dem freien Markt völlig ausgeliefert sind? Diese zwei gegensätzlichen Sichtweisen sind nicht neu, sondern werden schon seit den 1980er Jahren diskutiert, als die Freie-Software-Bewegung ins Leben gerufen wurde. Bei dieser Auseinandersetzung steht auf der ganzen Welt etwas Grundsätzliches auf dem Spiel: die Möglichkeit, solche Technologie für das Gemeinwohl zu nutzen anstatt zum Wohlergehen von einigen wenigen.

Zugeschaltet werden der Regisseur Philippe Borrel sowie der Heidelberger Informatik-Lehrer und Open-Source-Unterstützer Steffen Haschler.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Zugang zum Gespräch über folgenden Registrierungslink:

Anmeldung auf Zoom 

Mo., 15.3. - 20.00 Uhr // Online auf Zoom, Online--- Vor Ort
Man Ray and the Shakespearean Equations
Man Ray and the Shakespearean Equations Trailer
Frankreich 2019 | Regie: Quentin Lazzarotto | 69 min. | Dokfilm | frz. Original mit englischen Untertiteln.

Im Paris der 1930er Jahre entdeckt der surrealistische Künstler Man Ray in einem vergessenen Schrank an der Sorbonne merkwürdige geometrische Skulpturen. Diese von der Wissenschaft geformten Modelle inspirieren den Künstler zu einem erstaunlichen fotografischen und malerischen Werk und bringen Man Ray und seine Kamera in eine Welt zwischen Realität und Abstraktion.
In diesem Film kommen Mathematiker, Künstler, Schauspieler und Historiker zu Wort. Jeder hat seinen eigenen Blick auf das Werk von Man Ray und die „Shakespeare-Gleichungen“: wissenschaftlich oder verschroben, seine eigene Vision, amüsant oder erhellend, seine eigene Interpretation, handfest oder poetisch. All diese Beiträge, zusammen mit starken Bildern und Momenten der Anmut, lassen den Zuschauer eine andere, respektlose, lustige und erfrischende Begegnung von Wissenschaft, Kunst und Theater entdecken.

Der Regisseur Quentin Lazzarotto wird zugeschaltet. Filmgespräch erfolgt auf Englisch.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Zugang zum Gespräch über den Registrierungslink:

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Mo., 22.3. - 20.00 Uhr // Online auf Zoom, Online--- Vor Ort
Secrets of the Surface
Secrets of the Surface Trailer
USA 2020 | Regie: George Csicsery | 59 min. | Dokfilm | engl. Originalfassung.

Maryam Mirzakhani ist die erste und bis heute einzige Frau, der die höchste Auszeichnung in der Mathematik, die Fields-Medaille, verliehen wurde. Mirzakhani wurde 2014 für ihre „herausragenden Beiträge zur Dynamik und Geometrie von Riemannschen Flächen und deren Modulräumen“ ausgezeichnet. Tragischerweise starb sie nur drei Jahre später im Alter von 40 Jahren.

Gefilmt in Kanada, dem Iran und den USA zeichnet „Secrets of the Surface – The Mathematical Vision of Maryam Mirzakhani“ das Leben und die mathematischen Arbeiten der Iranerin nach, die in die USA auswanderte und ein Superstar ihres Fachgebiets wurde. Mirzakhanis Arbeiten werden in dem Film von führenden Mathematikern erklärt und mit sehr anschaulichen Animationen illustriert. Ihre Kollegen aus der ganzen Welt, frühere Lehrer und Klassenkameraden sowie heutige iranische Studenten vermitteln tiefe Eindrücke ihrer Leistung. Ihr Bildungsweg, der Erfolg im iranischen Team für die Mathematik-Olympiade und ihre brillante Arbeit machen Mirzakhani zu einer Inspiration und einem Vorbild für junge Mathematikerinnen und auch Mathematiker in der ganzen Welt.

Zugeschaltet werden der Regisseur George Csicsery und die Heidelberger Mathematik-Juniorprofessorin Dr. Beatrice Pozzetti.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Zugang zum Gespräch über folgenden Link:

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Mo., 29.3. - 20.00 Uhr // Online auf Zoom, Online--- Vor Ort
Gegen das Vergessen
Gegen das Vergessen
© Luigi Toscano Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Luigi Toscano | 85 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

In GEGEN DAS VERGESSEN reist der deutsch-italienische Fotograf und Filmemacher Luigi Toscano um die Welt, um Holocaustüberlebende zu treffen und sie für die Ausstellung zu fotografieren. Im Laufe dieser Reisen entstand der Dokumentarfilm, der den Menschen eine Stimme und ein Gesicht gibt, die Konzentrationslager überlebten, für Jahre untertauchen mussten, flüchteten oder Todesmärsche überstanden. Während der ersten Treffen wurde bereits klar: Dies wird mehr als nur eine kurzfristiges Projekt werden. So begann die mitreißende Reise zwischen Hoffnung und Angst. Filmvorführung mit anschließendem Gespräch mit Luigi Toscano und Moderatorin Dr. Antje Tschira. Der Eintritt ist frei. Anmeldung zur Veranstaltung über folgenden Link:


Anmeldung auf Zoom

Die Ausstellung Gegen das Vergessen von Luigi Toscano kommt nach Heidelberg. Vom 23.04. - 07.05. stellt der Mannheimer Fotograf und Filmemacher knapp 100 großformatige Portraits von Holocaust-Überlebenden auf dem Universitätsplatz in Heidelberg aus.

Di., 27.4. - 19.00 Uhr---
Gegen das Vergessen
Gegen das Vergessen
© Luigi Toscano Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Luigi Toscano | 85 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

In GEGEN DAS VERGESSEN reist der deutsch-italienische Fotograf und Filmemacher Luigi Toscano um die Welt, um Holocaustüberlebende zu treffen und sie für die Ausstellung zu fotografieren. Im Laufe dieser Reisen entstand der Dokumentarfilm, der den Menschen eine Stimme und ein Gesicht gibt, die Konzentrationslager überlebten, für Jahre untertauchen mussten, flüchteten oder Todesmärsche überstanden. Während der ersten Treffen wurde bereits klar: Dies wird mehr als nur eine kurzfristiges Projekt werden. So begann die mitreißende Reise zwischen Hoffnung und Angst. Im Rahmen des Bildungsprogramms von „Gegen das Vergessen e.V.“ bieten wir Schulen an den Film kostenlos online zu sehen mit anschließendem Gespräch mit dem Filmemacher. Termin für die Online-Filmvorführung mit Gespräch ist Donnerstag, der 29.04. um 10.30 Uhr. Hierfür stellen wir Ihnen den Film zum Streamen zur Verfügung und bieten das anschließende Filmgespräch mit Luigi Toscano und Moderatorin Dr. Antje Tschira per Videokonferenz an. Bei Interesse melden Sie sich gerne bei kino@medienforum-hd.de unter Angabe der Klassengröße an. Bei Bedarf gibt es die Möglichkeit einen Alternativtermin am 03.05. wahrzunehmen Mehr Informationen zum Bildungsprogramm finden Sie unter: www.luigi-toscano.com/bildung

Die Ausstellung Gegen das Vergessen von Luigi Toscano kommt nach Heidelberg. Vom 23.04. - 07.05. stellt der Mannheimer Fotograf und Filmemacher knapp 100 großformatige Portraits von Holocaust-Überlebenden auf dem Universitätsplatz in Heidelberg aus.

Do., 29.4. - 10.30 Uhr---
WoAndersKino@Tankturm: St. Vincent
WoAndersKino@Tankturm: St. Vincent Trailer
USA 2014 | Regie: Theodore Melfi | 102 min. | Komödie | mit Bill Murray, Melissa McCarthy, Jaeden Lieberher; Naomi Watts | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Ein bezauberndes Ambiente zwischen Bahngleisen und einem großen Baumarkt - wo es kaum jemand erwartet - bildet dieses Jahr den Auftakt des WoAndersKinos. Das traumhafte Abendlicht hat uns überzeugt und deshalb steht fest: Wo die Veranstaltungsreihe WoAndersKino im Jahr 2020 hätte enden sollen, soll sie 2021 beginnen.

Dieses Mal haben wir „St. Vincent“ im Gepäck und damit einen Film, der es dem Publikum warm ums Herz werden lässt. Mit Bill Murray und Jaeden Martell in den Rollen der Protagonisten treffen zwei Menschen unterschiedlichen Alters aufeinander. Zwischen Ihnen entwickelt sich eine wunderschöne Beziehung.
Der grummelige und unsympathische Kriegsveteran Vincent (Bill Murray) bekommt neue Nachbarn: Die alleinerziehende Krankenschwester Maggie (Meliassa McCarthy) und ihren zwölfjährigen Sohn Oliver (Jaeden Martell). Erfreut ist Vincent zunächst nicht. Doch Maggie braucht dringend jemanden, der auf Oliver aufpasst während sie arbeitet und Vincent braucht Geld. Also wird Vincent als Aufpasser eingestellt.
Es kommt, was man erahnt: Vincent schleift Oliver auf Pferderennbahnen und in Bars. Das ist definitiv nicht die Kinderbetreuung, die sich Olivers Vater - ein Anwalt, der das alleinige Sorgerecht will - für seinen Sohn wünscht. Doch Oliver und Vincent lernen sich kennen, werden miteinander warm und das Publikum wird Zeuge davon, wie hinter Vincents harter Schale ein weicher Kern zum Vorschein kommt. Klingt nach einem Happy End…
Und genau das wollen wir auch!

Nach acht kinolosen Monaten freuen wir uns die Kinosaison 2021 mit dem WoAndersKino starten zu können.

Adresse: Eppelheimer Str. 46 69115 Heidelberg Eintritt frei / Pay what you want!

Hinweis: Nicht eingelöste Tickets werden 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn für Personen auf der Warteliste freigegeben. Vor Ort werden Getränke gegen Spende abgegeben. Tipp für Personen, die schnell frieren: Warme Jacke oder Kuscheldecke einpacken! Toiletten gibt es vor Ort. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung abgesagt oder verschoben. In diesem Fall informiert das WoAndersKino-Team per Mail und am Tag der Veranstaltung hier auf der Homepage.

Kooperationspartner: Tankturm

Fr., 11.6. - 21.30 Uhr, WoAndersKino@TANKTURM VorOrt
Favolacce - Bad Tales
Favolacce - Bad Tales
© Pepito Produzioni, Amka Film Production Trailer
Italien, Schweiz 2020 | Regie: Damiano D’Innocenzo, Fabio D’Innocenzo | 99 min. | Elio Germano, Barbara Chichiarelli, Lino Musella | italienisches Original mit englischen Untertiteln.

Es ist Sommer in einer römischen Vorstadtsiedlung. Aber trotz Hitze, Wasserspielen und Grillen im Garten dominiert in den Familien, die hier leben, eine seltsam gedrückte Stimmung. Die Erwachsenen sind nicht so erfolgreich, wie sie sich erträumt hatten, Geld zum Verreisen fehlt, es herrschen Frustration und Eifersucht. Eine Kommunikation über die eigenen Gefühle fehlt. An den Kindern geht das alles nicht spurlos vorbei, sie sind die Leidtragenden der Erwachsenenwelt und die Protagonisten dieses düsteren Märchens, das aus der Feder eines Mädchens stammt. Welches Ende wird diese „Bad Tale“ nehmen?

**Die Veranstaltung um 21:30 findet Open Air im Völkerkundemuseum statt.**

**Um möglichst viele Kartenwünsche erfüllen zu können, haben wir zwei zusätzliche Veranstaltungen um 16:30 und 19:00 IM KARLSTORKINO eingerichtet.**

Änderung: Wir werden den Film mit englischen Untertiteln zeigen. 

vom 16.-27.06.2021 auch ONLINE verfügbar

So., 20.6. - 16.30 Uhr VorOrtSo., 20.6. - 19.00 Uhr VorOrtSo., 20.6. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum VorOrt
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
Gloria Mundi
Gloria Mundi
© AGAT Films & Cie / Ex Nihilo
Frankreich, Italien 2019 | Regie: Robert Guédiguian | 107 min. | Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darrousin, Gérard Meylan | französisches Original mit deutschen Untertiteln.

Anlässlich der Geburt der kleinen Gloria versammelt sich deren weitläufiger Verwandtenkreis in Marseille. Doch das eigentlich ausgelassene Familienfest steht unter keinem guten Stern: Daniel, der Großvater, kommt gerade aus dem Knast, und Mathilde und Nicolas, die beiden Eltern von Gloria, kommen mehr schlecht als recht über die Runden. Und dann wird Nicolas eines Nachts angegriffen und verletzt. Wieder einmal erweist sich Robert Guédiguian als feinsinniger Beobachter der „kleinen Leute“ und zeigt auf, wie sich neokapitalistische Strukturen auf die Beziehungen derer auswirken, die sie erdulden müssen.

Vom 16.-27.06.2021 ONLINE sehbar!

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Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
35. Filmtage des Mittelmeeres
Acasă, My Home
Acasă, My Home
© Ana Ciocolatescu Trailer
Rumänien, Deutschland, Finnland 2020 | Regie: Radu Ciorniciuc | 86 min. | Dokfilm | Gica Enache, Vali Enache, Rica Enache u.a. | rumänisches Original mit deutschen Untertiteln.

Das Văcăreşti-Delta am Rande von Bukarest. Nur eine Schnellstraße trennt die Metropole von dem abgeschiedenen und verwilderten Gebiet. Frei und selbstbestimmt lebt hier auch die elfköpfige Familie Enache in einer ärmlichen Hütte. Fern von Stadt, Schule und Handys spielen die Kinder im hohen Schilf, fangen Fische und Frösche. Doch ihr Leben im selbstgewählten Outsidertum ist bedroht. Nicht nur von den regelmäßigen Kontrollen des Jugendamtes, sondern auch von den Plänen der Regierung, den Park zu einem großen Naturschutzgebiet zu erklären. Über vier Jahre haben Radu Ciorniciuc und Mircea Topoleanu die Familie mit der Kamera begleitet.

35. Filmtage des Mittelmeeres revisited.

Di., 22.6. - 19.00 Uhr VorOrtDi., 22.6. - 21.30 Uhr VorOrtDi., 14.9. - 19.00 UhrDo., 23.9. - 19.00 Uhr
Otac - Vater
Otac - Vater
© Maja Medic Trailer
Serbien, Kroatien, Deutschland, Frankreich 2020 | Regie: Srdan Golubović | 120 min. | Goran Bodgan, Boris Isaković, Nada Šargin u.a. | serbisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Nikola hat seinen Job in der Fabrik verloren, die ihm den Lohn schuldig geblieben ist. Armut und Verzweiflung machen krank und so zündet sich seine Frau eines Tages vor der Fabrik selbst an. Sie überlebt und während sie im Krankenhaus ist, kämpft Nikola um das Sorgerecht für die Kinder. Nach dem Vorfall hat das Jugendamt die beiden in einer Pflegefamilie untergebracht. Nikola sei schlicht zu arm, um seinen Kindern ein geeignetes Lebensumfeld zu bieten. Um den Behörden zu zeigen, wie weit er für seine Kinder bereit ist zu gehen, macht sich Nikola zu Fuß auf den Weg nach Belgrad, um dort beim zuständigen Minister Beschwerde einzulegen. Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten.

Vom 16.-27.06.2021 ONLINE verfügbar

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Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
The Man Who Sold His Skin - Der Mann, der seine Haut verkaufte
The Man Who Sold His Skin - Der Mann, der seine Haut verkaufte
© eksystent Filmverleih Trailer
Tunesien, Frankreich, Belgien, Deutschland, Schweden 2020 | Regie: Kaouther Ben Hania | 104 min. | Yahya Mahayni, Dea Liane, Monica Bellucci | arab./engl./ franz. Original mit deutschen Untertiteln.

Syrien 2011 - Sam Ali wird in den Anfängen des Bürgerkriegs verhaftet, kann aber in den Libanon flüchten. Als syrischer Geflüchteter ist er in Beirut nicht gerade willkommen und er sucht nach Fluchtwegen. Doch wie an ein Visum kommen? Auf einer Kunstausstellung lernt er Starkünstler Jeffrey Godefroy kennen. Dieser Mephisto macht ihm ein Angebot, das Sam in seiner Verzweiflung annimmt: Im Austausch gegen ein Schengen-Visum lässt sich Sam genau dieses Visum großflächig auf seinen Rücken tätowieren und wird so zu dessen neuestem Kunstwerk. Doch bedeutet die Reisefreiheit, die Sam als Kunstwerk genießt, zugleich auch seine persönliche Freiheit?

Vom 16.-27.06.2021 auch ONLINE verfügbar

  • Mi, 16.06. Open-Air Eröffnung im Museumsgarten
  • Mi, 16.06. Open-Air Zusatzvorstellung auf der Sommerbühne
  • Do, 24.06. Open-Air auf der Sommerbühne (aufgrund der Wettervorhersage in den Saal des Karlstorbahnhofs verlegt)
Mi., 16.6. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum VorOrtMi., 16.6. - 21.30 Uhr, Sommerbühne VorOrtDo., 24.6. - 21.30 Uhr, Karlstorbahnhof, Saal VorOrt
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
Josep
Josep
© Les Films d’Ici Méditerranée Trailer
Frankreich, Spanien, Belgien 2020 | Regie: Aurel | 74 min. | Animationsfilm | Sprecher: Sergi López, Bruno Solo, David Marsais u.a. | franz. / katalan. / spanisches Original mit deutschen Untertiteln.

Es ist Anfang 1939, Barcelona fällt an Francos Truppen, wenige Monate bevor dieser sich zum Sieger des spanischen Bürgerkriegs erklärt. In der sog. Retirada („Rückzug“) fliehen 500.000 Republikaner*innen über die Grenze nach Frankreich. Dort sind sie nicht willkommen und werden in Lager an der Mittelmeerküste zusammengepfercht, ohne ausreichend Verpflegung, sanitäre oder medizinische Einrichtungen. Einer von ihnen ist der Künstler Josep Bartolí. Von ihm, seiner Zeit im Lager und seiner Freundschaft zu einem französischen Polizisten erzählt JOSEP. Ein eindrucksvolles Porträt mit Sogwirkung, von dem Cartoonisten Aurel mit Hilfe seiner animierten Zeichnungen zum Leben erweckt.

Das Wetter scheint gut zu werden. Wir haben ein größeres Kontingent an Tickets freigeben. 

Vom 16.-27.06.2021 auch ONLINE verfügbar

Do., 17.6. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum VorOrt
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
La Virgen de Agosto - The August Virgin
La Virgen de Agosto - The August Virgin
© Bendita films Trailer
Spanien 2019 | Regie: Jonás Trueba | 129 min. | Itsaso Arana, Isabelle Stoffel, Vito Sanz u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.

Hochsommer in Spanien. Eva steht kurz vor ihrem 33. Geburtstag und während fast alle Madrilenen im heißen August aus der Stadt fliehen, bleibt Eva, um sich selbst und die Stadt neu zu entdecken. Zur Zwischenmiete zieht sie in die freie Wohnung eines Kollegen. Tagebuchartig sehen wir zu, wie sie sich durch die Stadt treiben lässt. Auf ihrer Suche nach ihrem „wahren Ich“ ist Eva dabei nie allein. Durch Zufall trifft sie alte Bekannte wieder und lernt neue Menschen kennen, wie die Nachbarin oder zwei Frauen im Kino. Ein Liebesbrief an Madrid, den Sommer und das Unvorhersehbare, die Möglichkeiten im Bekannten.

Vom 16.-27.06.2021 auch ONLINE verfügbar

Fr., 18.6. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum VorOrt
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
Konzert: Aywa
Konzert: Aywa
© Hakim Anthony Joundy
Frankreich | Worldmusic | aus Montpellier.

60 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Heidelberg und Montpellier, 35 Jahre Filmtage des Mittelmeeres, 35 Jahre Montpellier-Haus: Alles gute Gründe, um dieses Jahr wieder „mittelmeerländisch“ zu feiern! Und mit wem ginge das besser als mit der Worldmusicband aus Montpellier, AYWA, die schon mehrere Male bei den Ausländerratsfesttagen den Uniplatz zum Kochen brachte? Mit ihrer explosiven Mischung aus maghrebinischen Klängen, Worldmusic, Rock und Jazz bringt AYWA den Süden nach Heidelberg, das Mittelmeer und die Hitze der Wüste. Die vier Musiker um den Sänger Adil verstehen es, die Melodien Nordafrikas mit den elektrischen Sounds Westeuropas zu verbinden und eine einzigartige, mitreißende und rebellische Musik darzubieten, wobei die Botschaft von Frieden, Hoffnung und Protest gleich wichtig bleiben. „Alleine geht man schneller - Zusammen geht man weiter.“

Eine Veranstaltung vom Montpellier-Haus in Zusammenarbeit mit dem Karlstorbahnhof und mit der Unterstützung des Medienforums Heidelberg e.V.

Auf der Sommerbühne des Karlstorbahnhofs. Eintritt: VVK 18,-€ zzgl. VVG / AK 22,-€, Einlass ab: 18 UHR

Sa., 19.6. - 19.30 Uhr, Sommerbühne VorOrt
Adults in the Room
Adults in the Room
© Elle Driver Trailer
Griechenland, Frankreich 2019 | Regie: Costa-Gavras | 127 min. | Christos Loulis, Alexandros Bourdoumis, Ulrich Tukur, Josiane Pinson; Original Musik: Alexandre Desplat | engl./ griech. Original mit englischen Untertiteln.

Basierend auf Yanis Varoufakis gleichnamigen Buch inszeniert Costa-Gavras diese moderne griechische Tragödie. Anfang 2015 hat Griechenland gewählt und im fünften Jahr der Schuldenkrise, in der die Troika die griechischen Finanzen kontrolliert, will die neue Regierung unter Alexis Tsipras die Auflagen neu verhandeln. Doch in den vielen Sitzungen mit der Euro-Gruppe scheitern Alexis und allen voran Finanzminister Yanis an Wolfgang, Mario, Angela und Jeroen. Offen parteiisch erzählt Costa-Gavras die damaligen Geschehnisse und macht gut nachvollziehbar, in welcher schwierigen Situation sich die Regierung befand.

Sa., 19.6. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum VorOrtMi., 23.6. - 21.30 Uhr, Sommerbühne VorOrt
Toprak
Toprak
© Chris Hirschhäuser Trailer
Türkei 2020 | Regie: Sevgi Hirschhäuser | 106 min. | Numan Cakir, Burak Aydin, Emine Anil u.a. | türkisches Original mit deutschen Untertiteln.

Burak wächst nach dem Tod seiner Eltern bei seinem unverheirateten Onkel und seiner Großmutter auf dem Land auf. Die Tage sind geprägt vom Gebet in der Moschee und dem Verkauf von Granatäpfeln aus dem eigenen Hain. Viele Kunden kommen allerdings nicht vorbei und die Familie lebt mehr schlecht als recht. Onkel Cemil träumt von einer besseren Zukunft, in der er den Boden (=Toprak) gemeinsam mit Burak neu bewirtschaftet. Burak hingegen möchte in der Stadt sein Glück versuchen und lernt für die Universitäts-Aufnahmeprüfung. Als plötzlich die Großmutter schwer erkrankt, müssen beide folgenschwere Entscheidungen treffen.

Wir freuen uns sehr, dass die Regisseurin Sevgi Hirschhäuser am Montag, 21.6. bei uns zu Gast sein wird und ihren Film persönlich vorstellen wird.

Vom 16.-27.06.2021 auch ONLINE verfügbar

Mo., 21.6. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum VorOrt
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
Zanka Contact
Zanka Contact
© True Colours
Marokko, Frankreich, Belgien 2020 | Regie: Ismaël El Iraki | 120 min. | Khansa Batma, Ahmed Hammoud, Saïd Bey | arabisches, engl. Original mit englischen Untertiteln.

Durch einen Autounfall prallen der ehemalige Rockmusiker Larsen und Trickbetrügerin Rajae buchstäblich aufeinander. Beide verbindet ein tiefes Trauma, beide lieben Musik und bald auch einander. Eigentlich eine gute Ausgangsposition für die gemeinsame Zukunft, wäre da nicht Said, Besitzer eines Musikclubs und vor allem Zuhälter, für den Rajae anschaffen gehen muss und die zerstörerische Drogensucht des stets im Schlangen-Komplett-Look auftretenden Larsen. Der Weg zur Befreiung ist rau, verlustreich und voller Rock’n’Roll. Ismaël El Iraki führt uns in diesem marokkanischen Western durch den Untergrund von Casablanca wie wir es selten gesehen haben.

**Aufgrund der Wettervorhersage für Dienstag, 22. Juni verlegen wir ZANKA - CONTACT von der Sommerbühne in den Saal des Karlstorbahnhofs.**

Vom 16.-27.06.2021 auch ONLINE verfügbar

Di., 22.6. - 21.30 Uhr, Karlstorbahnhof, Saal VorOrtSo., 27.6. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum VorOrt
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
1982
1982
© Tricycle Logic Trailer
Libanon, USA, Norwegen, Katar 2019 | Regie: Oualid Mouaness | 100 min. | Nadine Labaki, Mohamad Dalli, Ghassan Maalouf | arab./ engl. Original mit englischen Untertiteln.

Es liegen nur noch wenige Prüfungen vor den Schüler*innen der Privatschule in den Bergen vor Beirut. Bald sind Sommerferien und der 11-jährige Wissam muss sich beeilen: Es bleibt nicht mehr viel Zeit, um der gleichaltrigen Joanna seine Gefühle zu gestehen. Lehrerin Yesmine und Lehrer Joseph hingegen kennen die Gefühle füreinander, die politische Lage aber hat sie entzweit. Und während Wissam noch Pläne schmiedet, wird die Lage außerhalb der Schule immer kritischer. Es ist das Jahr 1982, im Süden Libanons kämpfen israelische und syrische Streitkräfte gegeneinander und im Laufe des Tages rückt der Krieg immer näher.

vom 16. bis 27.06.2021 auch ONLINE verfügbar

29.06. Nachholtermin. Aufgrund des schlechten Wetters in den Saal des Karlstorbahnhofs verlegt.

Mi., 23.6. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum VorOrtDi., 29.6. - 21.30 Uhr, Karlstorbahnhof, Saal VorOrt
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
Hine Anachnu - Here We Are
Hine Anachnu - Here We Are
© mk2films Trailer
Israel, Italien 2020 | Regie: Nir Bergman | 92 min. | Shai Avivi, Noam Imber, Smadar Wolfman | Original mit englischen Untertiteln.

Aharon widmet sich und sein Leben ganz der Erziehung seines Sohnes Uri. Die beiden haben sich eingerichtet in ihrem Leben zu zweit und ihre ganz eigenen Routinen entwickelt. Diese Routinen sind nicht nur für den autistischen Uri elementar, auch Aharon kann sich nur schwer davon lösen. Da Uri mittlerweile erwachsen ist, drängt seine von beiden getrenntlebende Mutter darauf, dass er in eine betreute Einrichtung zieht, um selbständiger zu werden. Aharon blockt zunächst ab. Vater und Sohn begeben sich auf einen Roadtrip quer durch Israel, der beide verändert. Bittersüß und humorvoll erzähltes Coming of Age Drama.

**Die Veranstaltung um 21:30 wurde aufgrund des angekündigten Wetters in den Saal des Karlstorkinos verlegt.**

**Um möglichst viele Kartenwünsche erfüllen zu können, haben wir eine zusätzliche Veranstaltungen um  19:00 Uhr IM KARLSTORKINO eingerichtet.**

Do., 24.6. - 19.00 Uhr VorOrtDo., 24.6. - 21.30 Uhr VorOrt
35. Filmtage des Mittelmeeres
A Black Jesus
A Black Jesus
© Luca Lucchesi, Road Movies Trailer
Deutschland, Italien 2020 | Regie: Luca Lucchesi | 92 min. | Dokumentarische Form | dt./ engl./ ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

„Die Menschen im Ort lieben einen schwarzen Jesus, ein schwarzes Stück Holz, aber die schwarzen Menschen aus Fleisch und Blut im örtlichen Flüchtlingsheim nicht“, erklärt der 19-jährige Edward aus Ghana. Gemeinsam mit anderen Geflüchteten wohnt er in einem zum Flüchtlingszentrum umfunktionierten Hotel in Siculiana, einer Kleinstadt in Sizilien. Hier wird alljährlich zum 3. Mai die seit Jahrhunderten verehrte schwarze Jesusstatue in einer Prozession durch den Ort getragen. Auch Edward, der ansonsten wenig Kontakt zu den Siculianesi hat, ist gläubig und fasziniert von dem schwarzen Jesus. Die Chance zur Verständigung kommt in Form von Edwards Wunsch, an der Prozession als einer der Statuenträger teilzunehmen.

Vom 16.-27.06.2021 auch ONLINE verfügbar

Fr., 25.6. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum VorOrtSa., 7.8. - 18.00 UhrSa., 14.8. - 17.00 Uhr
Gaza Mon Amour
Gaza Mon Amour
© Alamodefilm Trailer
Palästina, Frankreich, Deutschland, Portugal 2020 | Regie: Tarzan Nasser, Arab Nasser | 87 min. | mit Salim Dau, Hiam Abbass, Maisa Abd Elhadi | arabisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Issa ist ledig und Fischer im Hafen von Gaza. Seine Fische verkauft er auf dem Markt und kocht sie auch für sich selbst. Ab und zu kommt seine Schwester zu Besuch, die ihn gern verkuppeln würde. Dabei ist Issa, wenn auch heimlich, in Siham verliebt, die als Schneiderin auf dem Markt arbeitet. Doch sein beschauliches Leben gerät durcheinander, als er eine antike Apollo Statue im Fischernetz findet und die lokale Regierung darauf aufmerksam wird. GAZA MON AMOUR erzählt vom Alltag im Gazastreifen und lässt dabei auch die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen nicht unerwähnt: wirtschaftliche Perspektivlosigkeit, Unsicherheit und ständige Militärkontrollen.

Sa., 26.6. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum VorOrt
Publikumspreis 35.Filmtage des Mittelmeeres: Hine Anachnu/ Here We Are
Publikumspreis 35.Filmtage des Mittelmeeres: Hine Anachnu/ Here We Are
© mk2films Trailer
Israel, Italien 2020 | Regie: Nir Bergman | 92 min. | Shai Avivi, Noam Imber, Smadar Wolfman | Original mit englischen Untertiteln.

Sie haben abgestimmt und wir zeigen den beliebtesten Film der 35.Filmtage des Mittelmeeres: Hine Anachnu / Here We Are.

Aharon widmet sich und sein Leben ganz der Erziehung seines Sohnes Uri. Die beiden haben sich eingerichtet in ihrem Leben zu zweit und ihre ganz eigenen Routinen entwickelt. Diese Routinen sind nicht nur für den autistischen Uri elementar, auch Aharon kann sich nur schwer davon lösen. Da Uri mittlerweile erwachsen ist, drängt seine von beiden getrenntlebende Mutter darauf, dass er in eine betreute Einrichtung zieht, um selbständiger zu werden. Aharon blockt zunächst ab. Vater und Sohn begeben sich auf einen Roadtrip quer durch Israel, der beide verändert. Bittersüß und humorvoll erzähltes Coming of Age Drama.

Die Veranstaltung findet im Kinosaal statt.

Do., 1.7. - 19.00 Uhr VorOrt
Undine
Undine
© Schramm Film/ Christian Schulz Trailer
Deutschland, Frankreich 2020 | Regie: Christian Petzold | 90 min. | mit Paula Beer, Franz Rogowski, Maryam Zaree, Jacob Matschenz, Anne Ratte-Polle, Rafael Stachowiak Montage: Bettina Böhler | Originalfassung | FSK: 12.

Undine lebt in Berlin. Ein kleines Appartment am Alexanderplatz, ein Honorarvertrag als Stadthistorikerin, ein modernes Großstadtleben wie auf Abruf. Als ihr Freund Johannes sie verlässt, bricht eine Welt für sie zusammen. Der Zauber ist zerstört. Wenn ihre Liebe verraten wird, so heißt es in den alten Märchen, muss sie den treulosen Mann töten und ins Wasser zurückkehren, aus dem sie einst gekommen ist.

Undine wehrt sich gegen diesen Fluch der zerstörten Liebe. Sie begegnet dem Industrietaucher Christoph und verliebt sich in ihn. Es ist eine neue, glückliche, ganz andere Liebe, voller Neugier und Vertrauen. Atemlos verfolgt Christoph ihre Vorträge über die auf den Sümpfen gebaute Stadt Berlin, mühelos begleitet Undine ihn bei seinen Tauchgängen in der versunkenen Welt eines Stausees. Doch Christoph spürt, dass sie vor etwas davonläuft. Undine muss sich dem Fluch stellen. Diese Liebe will sie nicht verlieren.

Do., 1.7. - 21.30 UhrSa., 3.7. - 18.00 Uhr
Di yi ci de li bie - A First Farewell - Ein erster Abschied
Di yi ci de li bie - A First Farewell - Ein erster Abschied
China 2018 | Regie: Wang Lina | 86 min. | mit Isa Yasan, Kalbinur Rahmati, Alinaz Rahmati, Musa Yasan, Yasan Kamisu, Ugulem Sugur, Tajigul Heilmeier, Rahmati Kuramu, Kuramu Kasimu | Original mit englischen Untertiteln.

Tief im Nordwesten Chinas lebt Isa in einer uigurischen Dorfgemeinschaft. Neben der Schule und der Arbeit auf dem kleinen Hof seiner Eltern verbringt er unbeschwerte Tage mit seinen Freunden. Bis die Außenwelt ihm immer mehr Abschiede abverlangt.

In Kooperation mit dem Konfuzius-Institut Heidelberg
Einführung & Gespräch: Dr. Isabel Wolte (Universität Wien)

Fr., 2.7. - 19.00 Uhr
Ruben Brandt
Ruben Brandt Trailer
Ungarn 2018 | Regie: Milorad Krstic | 94 min. | Animationsfilm | ungar. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Picassos Kubismus, Freuds Psychoanalyse und Kino-Blockbuster wie "Terminator", "Pulp Fiction" und "Rambo", Warhols doppelter Elvis und Botticellis Venus, die zur mörderischen Nixe wird - das ist der Stoffe, aus dem die Albträume des Psychotherapeuten Ruben Brandt sind. Also beschließt er zum Zwecke der Selbstheilung, eine Bande von Kunsträubern damit zu beauftragen, die Werke zu stehlen. Denn - so seine Hoffnung - wenn er sie real vor sich sieht, dann lösen sich seine Qualen vielleicht auf. Vor zwei Jahren begeisterte Milorad Krstiæs "Ruben Brandt" auf der Piazza Grande in Locarno das Publikum und gilt seitdem als einer der besten Animationsfilme der letzten Jahre. Humorvoll, surreal und audiovisuell atemberaubend!

Fr., 2.7. - 21.30 UhrSo., 4.7. - 18.00 Uhr
Chun Chao - Spring Tide
Chun Chao - Spring Tide
© Aim Media
China 2019 | Regie: Yang Lina | 124 min. | mit Hao Lei, Jin Yanling | Original mit englischen Untertiteln.

Drei Generationen, jeweils Mutter und Tochter. Anhand einer Familie wird ein eindringliches wie universelles Bild des Lebens und Fühlens chinesischer Frauen gezeichnet. Die rasanten Änderungen im China der letzten Jahrzehnte hinterließen tiefe Gräben zwischen den Generationen.
„Jede von uns ist geprägt durch die Zeit, in der wir leben, und durch unsere Familie. … Dieser Film ist wie ein Spiegel, er reflektiert nicht nur unsere Sorgen, sondern auch alltägliche Themen, Wärme und Hoffnung.“ (Zitat Yang Lina).

In Kooperation mit dem Konfuzius-Institut Heidelberg
Einführung & Gespräch: Dr. Isabel Wolte (Universität Wien)

Nach der Kinovorführung auch Online bei FESTHOME verfügbar, von Montag, 05.07. bis Sonntag, 11.07.2021.

Sa., 3.7. - 20.00 Uhr
Online (von Mo, 05.07. bis So, 11.07.2021)
Guo chun tian - The Crossing
Guo chun tian - The Crossing
© Po-Wei Lin
China 2019 | Regie: Bai Xue | 99 min. | mit Huang Yao, Sunny Sun, Carmen Soup, Ni Hongjie, Kong May Yee Elena, Liu Kai Chi, Jiao Gang | Original mit englischen Untertiteln.

Von den Kontrollbeamten kaum beachtet, passiert die 16-jährige Peipei täglich den Übergang zwischen dem chinesischen Festland und Hongkong. Sie träumt von einer Reise nach Japan, doch ihr fehlt das Geld. Auf einer Party lernt sie Hao kennen, der Mitglied einer Schmugglerbande ist. Vorbei an Hochhausschluchten und durch schummrige Lagerhallen führt der Film mitten in die Transitzone zweier Grenzmetropolen. Die Versprechen der Moderne vor Augen und mit brandneuen iPhones im Gepäck, wagt Peipei den riskanten Übergang in die Eigenständigkeit.

In Kooperation mit dem Konfuzius-Institut Heidelberg
Einführung & Gespräch: Dr. Isabel Wolte (Universität Wien)

Nach der Kinovorführung auch Online bei FESTHOME verfügbar, von Montag, 05.07. bis Sonntag, 11.07.2021.

So., 4.7. - 11.00 Uhr
Online (von Mo, 05.07. bis So, 11.07.2021)
Pause
Pause
© Cineleusis Filmverleih Trailer
Zypern, Griechenland 2018 | Regie: Tonia Mishiali | 96 min. | Drama | mit Stela Fyrogeni, Andreas Vassiliou, Popi Avraam | griechisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Als wäre ihr eintöniges Leben in liebloser Ehe mit Kostas nicht schon schwierig genug, drängt sich Elpida, einer Hausfrau und Großmutter in der Menopause, der halb so alte Anstreicher Andrej auf und bietet ihr die ersehnte Zärtlichkeit, bereit ihre ungestillte Begierde zu erwidern. Ihre kokette Freundin Eleftheria steht ihr tatkräftig zur Seite und gibt Ratschläge, wie sie sich am besten ihres tyrannischen Ehemanns entledigt. Nachdem Kostas ihr Auto ohne ihre Zustimmung verkauft, sinnt Elpida auf Rache, wobei ihre Wahrnehmung der Realität und ihre gewalttätigen Phantasien zunehmend verschwimmen.

So., 4.7. - 20.00 UhrSa., 24.7. - 19.00 Uhr
Varda par Agnès
Varda par Agnès
© 2019 Film Kino Text Trailer
Frankreich 2018 | Regie: Agnès Varda | 115 min. | Dokfilm | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Am 29. März 2019 verstarb die große Filmemacherin Agnès Varda im Alter von 90 Jahren. Mehr als 60 Jahre lange hatte die „Grand-Mère de la Nouvelle Vague“ das filmische Schaffen in Frankreich entscheidend mitgeprägt und der Kinematographie ihres Heimatlandes eine unverkennbare, ganz neue und eigene Sichtweise hinzugefügt. In ihrem letzten Werk, das seine Premiere bei der Berlinale 2019 feierte, lässt Agnès Varda ihr Leben und ihr filmisches, fotografisches und bildkünstlerisches Schaffen Revue passieren und zeigt auf ebenso unterhaltsame wie charmante Weise, wie wichtig Empathie, Neugier und Offenheit für ihre scheinbar unerschöpfliche Kreativität waren. Eine Liebeserklärung an das Kino und an das Leben.

Do., 8.7. - 19.00 UhrSo., 11.7. - 20.00 Uhr
Été 85 - Sommer 85
Été 85 - Sommer 85
© Wild Bunch Germany Trailer
Frankreich 2020 | Regie: François Ozon | 101 min. | mit Félix Lefebvre, Benjamin Voisin, Philippine Velge, Valeria Bruni-Tedeschi, Melvil Poupaud | französisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ein heißer Sommer in der Normandie, 1985: Der 16-jährige Alexis verbringt die Ferien gemeinsam mit seinen Eltern in einem kleinen malerischen Örtchen an der Küste. Als ihn eines Tages ein überraschend aufziehendes Unwetter in seiner kleinen Segeljolle zum Kentern bringt, wird er wie durch ein Wunder von dem etwas älteren David gerettet. Eine große, besondere Sommerliebe nimmt ihren Anfang, doch nach wenigen Wochen wird das unbeschwerte Liebesglück der beiden Teenager getrübt. Die Ereignisse überschlagen sich und Alexis muss ein letztes Versprechen einlösen … 

Do., 8.7. - 21.30 UhrFr., 9.7. - 21.30 UhrSa., 10.7. - 21.00 UhrSo., 11.7. - 18.00 Uhr
Ascenseur pour l'échafaud - Fahrstuhl zum Schafott
Ascenseur pour l'échafaud - Fahrstuhl zum Schafott Trailer
Frankreich 1958 | Regie: Louis Malle | 91 min. | mit Jeanne Moreau, Maurice Ronet, Georges Poujouly | frz. Original mit englischen Untertiteln | FSK: 16.

Aus einem zweitklassigen Groschenroman zaubert der erst 25-jährige Louis Malle mit seinem Filmdebüt das Schlüsselwerk der Nouvelle Vague und macht eine bis dahin weitgehend unbekannte Schauspielerin zu deren Ikone und zur Muse ihrer besten Regisseure. Dieser Film verschafft sowohl Malle als auch seiner Entdeckung Jeanne Moreau den internationalen Durchbruch. Auf der Suche nach ihrem im Fahrstuhl feststeckenden jungen Geliebten, den sie zum perfekten Mord angestiftet hat, wandelt Florence alias Jeanne Moreau wie eine Somnambule durch ein futuristisch anmutendes Paris, das man so amerikanisch kühl noch nie gesehen hat. Der dritte wichtige Akteur des Films ist die hinreißende Musik von Miles Davis, der für Malle frei zu den Filmbildern improvisierte - ein betörender Soundtrack: „Eine Melange von Film und Musik, mit einer Partitur aus Licht und einem Antlitz als Dreh-und Angelpunkt.“ (J. Rosteck)

Einführung: Barbara von Machui In Kooperation mit dfk - Deutsch-Französischer Kulturkreis e.V.

Mit freundlicher Unterstützung des Institut Français Deutschland.

Fr., 9.7. - 19.00 Uhr // mit Einführung
WoAndersKino@TSG Rohrbach: Diamantino
WoAndersKino@TSG Rohrbach: Diamantino
Frankreich, Portugal, Brasilien 2018 | Regie: Gabriel Abrantes, Daniel Schmidt | 97 min. | mit Carloto Cotta, Cleo Tavares, Anabela Moreira | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Dort, wo normalerweise gerannt, geschwitzt und gekickt wird, setzten wir uns dieses Jahr gemütlich zusammen und schauen einen Film. Das WoandersKino kommt zum TSG Heidelberg-Rohrbach in der Hasenleiser. Unter dem Dach der McArena, sind wir zugleich regengeschützt als auch zwischen den Sportfeldern unter freiem Himmel.

In diesem Ambiente und natürlich auch passend zur dieses Jahr über ganz Europa stattfindenden EM zeigen wir Diamantino.

Der Portugiese Diamantino ist so wie man sich den klassischen Fußballhelden vorstellt. Nicht ganz clever und sehr oberflächlich, mit dem Fußball vor sich aber ein Künstler. Als er ein Boot mit Flüchtlingen entdeckt, trifft er auf eine Welt, die im vorher komplett unbekannt war. Prompt verschießt er den entscheidenden Elfmeter beim Finale der Fußballweltmeisterschaft. Er adoptiert darauf ein Flüchtlingskind und versucht ein besserer Mensch zu werden. Seine raffgierigen Zwillingsschwestern können damit nicht viel anfangen und formulieren einen aberwitzigen Plan, damit ihr Geldhahn nicht plötzlich abgedreht wird.

Das Ganze hört sich im ersten Moment nach einem dramatischen Film an, ist jedoch eine skurrile Persiflage auf das Fußballerleben.

Was das Ganze jetzt auch noch mit Klonen, Portugals Ausstieg aus der EU und süßen kleinen Hunden zu tun hat, müsst ihr selbst in dieser preisgekrönten, portugiesischen Komödie herausfinden.

Adresse: TSG-Rohrbach, Erlenweg 26, 69126 Heidelberg
Eintritt frei / Pay what you want!

Den Getränkeverkauf übernimmt der TSG Heidelberg-Rohrbach. 
Es kann wie immer kühl werden, deswegen denkt daran euch eine Jacke einzupacken
Und Beginn ist wie immer bei ausreichender Dunkelheit.

Hinweis: Nicht eingelöste Tickets werden 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn für Personen auf der Warteliste freigegeben. Vor Ort werden Getränke gegen Spende abgegeben. Tipp für Personen, die schnell frieren: Warme Jacke oder Kuscheldecke einpacken! Toiletten gibt es vor Ort. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung abgesagt oder verschoben. In diesem Fall informiert das WoAndersKino-Team per Mail und am Tag der Veranstaltung hier auf der Homepage.

Fr., 9.7. - 21.30 Uhr, WoAndersKino@TSG Rohrbach VorOrt
Zustand und Gelände
Zustand und Gelände
© Grandfilm Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Ute Adamczewski | 118 min. | Dokfilm | deutsche Fassung.

Ausgangspunkt des Films sind sogenannte wilde Konzentrationslager, die unmittelbar nach der nationalsozialistischen Machtergreifung ab März 1933 zur Ausschaltung politischer Gegner*innen eingerichtet wurden und heute weitgehend in Vergessenheit geraten sind. "Zustand und Gelände" handelt von den Überschreibungen der Orte durch die Zeit und davon, wie sich unterschiedliche politische Erinnerungskulturen in sie eingeschrieben haben. Der Film verknüpft drei aufeinanderfolgende Zeiträume der deutschen Geschichte zu einem losen Narrativ, in dem Gewalt zur Durchsetzung von Macht eine wesentliche Rolle spielt.

Zu Gast: Regisseurin Ute Adamczewski

Sa., 10.7. - 18.00 UhrSo., 11.7. - 11.00 Uhr
Hong hua, lü ye - Red Flowers, Green Leaves
Hong hua, lü ye - Red Flowers, Green Leaves
© Midnight Blur
China 2018 | Regie: Liu Miaomiao | 96 min. | Drama | mit Luo Kewang, Ma Siqi, Zhang Ling, Zhang Jing, Zhang Shoupan | Original mit englischen Untertiteln.

Obwohl der 22 jährige Gubo an einer unbenannten Krankheit leidet, soll er verheiratet werden. Die Eltern der Witwe Asheeyen sind einverstanden, da ihr Mann und große Liebe tragisch verstorben ist. Anfangs unwillig und schwierig, nimmt die Beziehung eine positive Wendung.

Zur Gänze in einem Dorf der Hui Nationalität mit Laiendarstellern gedreht, gibt dieser Film der Regisseurin der 5.Generation Liu Miaomiao (*1962) Einblick in das Leben der moslemischen Ethnie in der Provinz Gansu. Liu Miaomiao wie auch der taiwanesische Autor Shi Shuqing der Erzählung, die diesem Film zugrunde liegt, sind selbst Hui Nationalität.

Online bei FESTHOME zu sehen von Montag, 12. bis Sonntag, 18.07.2021.

Mo., 12.7. - - Uhr, Online@FESTHOME---
Online (von Mo, 12. bis So, 18.07.2021.)
Das Mädchen und die Spinne
Das Mädchen und die Spinne
© Salzgeber Trailer
Schweiz 2021 | Regie: Ramon und Silvan Zürcher | 98 min. | mit Henriette Confurius, Liliane Amuat, Ursina Lardi, André M. Hennicke, Sabine Timoteo, u.a. | Originalfassung.

Lisa zieht aus, Mara bleibt zurück. Während Kisten geschleppt, Wände gestrichen und Schränke aufgebaut werden, tun sich Abgründe auf, lassen Sehnsüchte den Raum anschwellen und ein Begehrenskarussel nimmt immer mehr Fahrt auf.

In ihrem zweiten Film komponieren die Schweizer Zwillingsbrüder Ramon und Silvan Zürcher ein poetisches Panoptikum menschlicher Beziehungsformen, das sich zwischen Alltagsstudie, Märchen und Psychogramm einer brüchig gewordenen Welt bewegt. Nach ihrem Berlinale-Hit „Das merkwürdige Kätzchen“ (2013) ist „Das Mädchen und die Spinne“ der zweite Teil einer Trilogie über menschliches Zusammensein. Ein tragikomischer Katastrophenfilm. Eine Ballade über das Verlangen nach Nähe und den Schmerz von Trennung, über Veränderung und Vergänglichkeit.

Der Film wurde im Wettbewerb Encounters der 71. Internationalen Filmfestspiele Berlin am 2. März 2021 uraufgeführt und dort mit dem Preis für die Beste Regie und dem FIPRESCI-Preis der Filmkritik ausgezeichnet.

Do., 15.7. - 19.00 UhrFr., 16.7. - 19.00 UhrSa., 24.7. - 21.00 Uhr
Tenet
Tenet
© Warner Bros. Entertainment Inc. Trailer
Großbritannien, USA 2020 | Regie: Christopher Nolan | 150 min. | mit John David Washington, Robert Pattinson, Kenneth Branagh, Elizabeth Debicki, Dimple Kapadia, Michael Caine, Clémence Poésy Musik: Ludwig Göransson Kamera: Hoyte Van Hoytema | englisches Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

»Die Welt steht kurz vor dem Kollaps und alles, was dem Prot­ago­nisten für die Rettung zur Verfügung steht, ist ein einziges Wort: Tenet (dt. etwa Grundsatz bzw. Glau­bens­satz). Für seine Mission muss er sich in die dunkle Welt der Spionage begeben, doch er stellt bald fest, dass die Zeit hier anderen Gesetzen folgt. Sind das viel­leicht Zeit­reisen? Nein! Hier geht es um Inver­sionen.« (Filmstart.de) 

Do., 15.7. - 21.00 UhrFr., 16.7. - 21.00 Uhr
WoAndersKino@Iqbalufer: Night on Earth
WoAndersKino@Iqbalufer: Night on Earth
USA 1991 | Regie: Jim Jarmusch | 129 min. | mit Wynona Ryder, Armin Müller-Stahl, Isaach De Bankolé, Roberto Benigni und Matti Pellonpää | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Schnatternde Gänse, sanftes Wasserfließen und rollende Autos - mindestens diese drei Geräusche erwarten das Publikum als Hintergrundkulisse am Iqbalufer, das gegenüber einer kleinen naturbelassenen Neckarinsel und gleichzeitig an einer tagsüber viel befahrenen Straße liegt. Hier prallen Natur und Mensch aufeinander. Ganz nach dem Motto „Stadt an den Fluss“ der Neckarorte e.V. bringen wir Kino an den Neckar beleben in Kooperation mit dem Verein einen wunderschönen Neckarort mit Kinoprogramm. Im Hinterkopf die Frage: Wie gelingt es all das in Einklang zu bringen?

Letztes Jahr haben wir uns hier noch mit den Gänsen in der Dokumentation „Nomaden der Lüfte“ beschäftigt. Dieses Jahr geht es um die Straße.

In „Night on Earth“ geht es um fünf Taxifahrer und ihre Geschichten, die zeitgleich an fünf unterschiedlichen Orten um die Welt stattfinden. Wir gehen nach Los Angeles, New York, Paris, Rom und Helsinki. Alle Episoden sind in der Originalsprache, um die Stimmung des Landes widerspiegeln zu können.

Besucht uns an diesem ganz speziellen Ort auf eine Reise um die Welt.

Den Getränkeverkauf übernimmt der Neckarorte e.V.

Da es am Neckar etwas kühl werden kann, nehmt euch eine Jacke mit, wenn es euch fröstelt.

Und Beginn ist wie immer gegen 21:30 bei ausreichender Dunkelheit.

Fr., 16.7. - 21.30 Uhr, WoAndersKino@IQBAL-UFER VorOrt
Vorzeit - Eloge auf Griechenland
Vorzeit - Eloge auf Griechenland
© Harald Bergmann
Deutschland 2019 | Regie: Harald Bergmann | 86 min. | Dokfilm | Sprecher: Ulrich Tukur | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Eigentlich wollte ich nur nach Griechenland, um über die Minoer und die Kurven und Spiralen zu erzählen. Aber dann kam alles ganz anders, sagt Harald Bergmann. Der Film ist der erste Teil seines Projektes über Griechenland, Kreta und die noch viel ältere minoische Kultur. Über ein Land zwischen Mythos und Mythen. Im alten Sinn, der Zeus-Erzählung nämlich. Und in einem neuen, welcher Mythos und Mythen als Verzerrung der Wahrheit, Entstellung, als Lüge begreift – all die Klischees, Zuschreibungen, Ressentiments und Vorurteile, die sich die einen Gruppen, Gemeinschaften, Nationen über die anderen machen: Die Heimischen über die Fremden, die Deutschen, die artigen Europäer über die verschuldeten, unbotmäßigen Griechen, die arbeitsscheuen.
Denn wir sind im Jahr 2015, in der sogenannten „Krise“, in der Griechenland in ökonomische, genauer neoliberale, Zwangshaft genommen wurde.
Die Haltung des Films ist die behutsame Frage, das sich Vortasten, voller Respekt und Empathie für das Gegenüber und nicht zuletzt für die Schönheit des Landes, seine Menschen, seine Musik, seine alten Mythen, sein Licht.

Zu Gast: Regisseur Harald Bergmann

Sa., 17.7. - 19.00 UhrSo., 18.7. - 11.00 Uhr
Der lange Arm der Kaiserin
Der lange Arm der Kaiserin
© Susanne Riegler
Österreich 2012 | Regie: Susanne Riegler | 64 min. | Dokfilm | Originalfassung.

Das Feministische Bündnis Heidelberg zeigt in Kooperation mit dem Karlstorkino den Film „Der lange Arm der Kaiserin“ von Susanne Riegler. Die Filmvorführung findet im Rahmen einer Vortragsreihe zu Schwangerschaftsabbrüchen statt, welche über das Thema informiert und die ersatzlose Streichung des Paragraphen fordert.

Der Film „Der lange Arm der Kaiserin“ zeigt mehr als deutlich auf, welches unfassbare Leid das staatliche Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen schon seit hunderten von Jahren in allen Ländern generiert. Neben einer historischen Analyse werden die tragischen Situationen von Frauen, welche gezwungen sind einen illegalen Abbruch durchzuführen, von verschiedenen ZeitzeugInnen authentisch geschildert. Am Ende spannt der Film einen Bogen bis in die Gegenwart und zeigt auf, dass die reproduktiven Rechte auch heute noch stark durch staatliche Interventionen und politische wie kirchliche Interessen eingeschränkt werden.

So., 18.7. - 19.00 Uhr
Xiao nü Jiahe - Summer is the Coldest Season
Xiao nü Jiahe - Summer is the Coldest Season
© Midnight Blur
China 2020 | Regie: Zhou Sun | 121 min. | Drama | mit DENG Enxi, LI Gan | Original mit englischen Untertiteln.

Die sensible, introvertierte Jiahe lernt den Jungen Yu Lei kennen, der in direkter Verbindung mit dem Tod ihrer Mutter steht, er wurde frühzeitig aus der Besserungsanstalt entlassen. Wie ein Puzzle setzt sich Stück für Stück die Geschichte zusammen, kompromisslos führt der Film durch die komplexen Gefühlsprozesse des jungen Mädchens, die sie ihrem Vater wieder näherbringen und sie letztlich zur Vergebung führen.

Online bei FESTHOME zu sehen vom 19. bis 25.07.2021.

Mo., 19.7. - - Uhr, Online@FESTHOME---
Online (von Mo, 19. bis So, 25.07.2021)
Changfeng zhen - Changfeng Town
Changfeng zhen - Changfeng Town
© Midnight Blur
China 2019 | Regie: Wang Jing | 124 min. | Drama | Original mit englischen Untertiteln.

Dieser einzigartige Film entführt in einen wundersamen Mikrokosmos von Menschen aller Altersgruppen und verschiedener Professionen. Ihre seltsamen und komischen Geschichten werden aus der Perspektive einer Gruppe umherstreunender Lausbuben gezeichnet. In fünf Episoden entsteht ein magisch-realistisches Bild der imaginären Kleinstadt Changfeng, Die Menschen kennen einander alle und sind mit ihrem Leben zufrieden. Hin und wieder fliegt ein Flugzeug vorbei und erinnert an die Welt außerhalb dieser Kleinstadt. So ist dieser Film auch eine Geschichte des allmählichen Erwachsen-Werdens.

Geprägt von Nostalgie für eine vergangene Zeit, blickt Regisseurin Wang Jing (*1981) in ihrem zweiten Film auf ihren Heimatort. 

Online bei FESTHOME zu sehen vom 19. bis 25.07.2021.

Mo., 19.7. - - Uhr, Online@FESTHOME---
Online (von Mo, 19. bis So, 25.07.2021)
The Trouble With Being Born
The Trouble With Being Born
© eksystent Filmverleih Trailer
Deutschland, Österreich 2020 | Regie: Sandra Wollner | 94 min. | mit Lena Watson, Dominik Warta, Ingrid Burkhard, Jana McKinnon, Simon Hatzl | Originalfassung | FSK: 16.

Elli lebt mit einem Mann zusammen, den sie ihren Vater nennt. Gemeinsam lassen sie sich durch den Sommer treiben. Tagsüber schwimmen sie im Pool und nachts bringt er sie ins Bett. Sie teilt seine Erinnerungen und alles andere, was er ihr einprogrammiert, damit sie sich daran erinnert. Erinnerungen, die ihm alles, aber ihr nichts bedeuten. Doch eines Nacht macht sie sich auf den Weg in den Wald und folgt einem verklingenden Echo...

Die Geschichte einer Maschine und der Geister, die wir alle in uns tragen.

Do., 22.7. - 19.00 UhrFr., 23.7. - 21.00 UhrSo., 25.7. - 17.00 UhrSa., 31.7. - 19.00 Uhr
Total Recall - Die totale Erinnerung
Total Recall - Die totale Erinnerung Trailer
USA 1990 | Regie: Paul Verhoeven | 113 min. | mit Arnold Schwarzenegger, Rachel Ticotin, Sharon Stone, Ronny Cox | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

"Seine tricktechnischen Leistungen sind die einzige Originalität des inhaltlich epigonalen und uninspirierten Films, der die wirre Erlösergeschichte um falsche Identitäten lediglich ausbreitet, um eine rabiate Action-Maschinerie zu entfesseln." (Lexikon des internationalen Films) Dass dieser Film nicht unbedingt den Beifall der Filmkritik fand, verdient keinen besonderen Kommentar. Bei Comics spricht man auch selten von Meisterwerken von weltliterarischem Rang! Sei es als gelungener, greller Comic, sei es als Abenteuerfilm mit intellektuellem Touch oder beides zugleich fand "Die totale Erinnerung" dennoch auch unter anspruchsvolleren Freunden der Science-Fiction seine Fürsprecher. Nach "Blade Runner" wurde hier nämlich erneut der Versuch unternommen - und vielleicht mit mehr Erfolg -, eine Geschichte Philip K. Dicks zu verfilmen. In ihrem Mittelpunkt steht ein einfacher Bauarbeiter, der seinem müden Dasein entfliehen und um alles in der Welt einmal auf den Mars reisen möchte. Daran hindern ihn nicht allein seine familiären Verpflichtungen, sondern vor allem auch das Geld. So kommt das Angebot einer neu gegründeten Firma, statt der realen Reise einfach die Erinnerung daran zu verkaufen, gerade recht. Doch irgendetwas scheint dabei mächtig schiefzulaufen. Oder werden etwa seine Träume wahr?

"If I am not me, then who the hell am I?" - Doug Quaid

Do., 22.7. - 21.30 Uhr, Hinterhof
Never Rarely Sometimes Always - Niemals Selten Manchmal Immer
Never Rarely Sometimes Always - Niemals Selten Manchmal Immer
© 2020 Universal Pictures International Germany GmbH Trailer
USA 2020 | Regie: Eliza Hittman | 102 min. | mit Sidney Flanigan, Talia Ryder, Théodore Pellerin, Ryan Eggold, Sharon Van Etten u.a. Musik: Julia Holter | englisches Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 6.

Die 17jährige Autumn arbeitet im ländlichen Pennsylvania als Supermarkt-Kassiererin, ihr Leben verläuft in wenig überraschenden Bahnen. Als sie bemerkt, dass sie ungewollt schwanger geworden ist, kann Autumn nicht mit der Unterstützung ihrer Eltern rechnen. Gemeinsam mit ihrer Cousine Skyler kratzt sie ein wenig Geld zusammen und die beiden machen sich im Bus auf den Weg nach New York City. Im Gepäck haben sie nur die Adresse einer Klinik – und sonst keinen Plan. Der Beginn einer nervenaufreibenden Reise, getragen von Freundschaft, Mut und Mitgefühl.

NIEMALS SELTEN MANCHMAL IMMER wurde beim Sundance Film Festival 2020 mit dem US Dramatic Special Jury Award ausgezeichnet. Bei der Berlinale 2020 gewann der Publikumsliebling den Silbernen Bären, Großer Preis der Jury.

Im Rahmen einer Vortragsreihe zu Schwangerschaftsabbrüchen wird das Feministische Bündnis Heidelberg am 25.07. in den Film einführen.

Fr., 23.7. - 19.00 UhrSo., 25.7. - 19.00 Uhr
IMPACT
IMPACT
© Dominique Brewing Trailer
Deutschland | Regie: Edan Gorlicki und Christoph Bühler | 87 min. | Konzept/Choreografie und Bühne: Edan Gorlicki | Mitentwickelt und getanzt von: Lorenzo Ponteprimo, TingAn Ying, Alfonso Fernandez Sanchez, Amy Josh, Charlotte Petersen.

Filmische Dokumentation der Tanzproduktion IMPACT von INTER-ACTIONS Heidelberg. Open Air Vorstellung im Hinterhof des Karlstorkinos.

IMPACT entstand 2020 als Teil einer dreijährigen Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Auswirkungen von Trauma-Erfahrungen. Als Tanzstück für die Bühne entwickelt, war die Choreografie von Edan Gorlicki/INTER-ACTIONS bislang nur als Livestream zu erleben und wird nun zum ersten Mal im Kino gezeigt. Fünf Tänzer*innen begeben sich in das Epizentrum des Geschehens. Ohne ein Ereignis bloß nachzuerzählen, erforscht das Stück wie der Körper reagiert, wenn aus dem Nichts die Katastrophe geschieht.

Mit Einführung von Choreograph Edan Gorlicki

Produktion INTER-ACTIONS in Koproduktion mit Theater Rampe Stuttgart und Karlstorbahnhof Heidelberg.

Gefördert durch den Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, das Kulturamt der Stadt Heidelberg sowie TOR 4 – BASF FÖRDERT KUNST.

Gesponsert von EPPLE. Kooperationspartner SRH Hochschule Heidelberg, Fakultät für Therapiewissenschaften Tanztherapie/ Musiktherapie und Shared Reading.

Der Eintritt ist frei.

So., 25.7. - 21.30 Uhr, Hinterhof
The Green Knight
The Green Knight
© 2020 24 Bilder Trailer
USA 2020 | Regie: David Lowery | 125 min. | mit Dev Patel, Alicia Vikander, Joel Edgerton, Barry Keoghan, Sean Harris, Katie Dickie | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Basierend auf der zeitlosen Artuslegende erzählt David Lowery (A GHOST STORY) in THE GREEN KNIGHT die abenteuerliche Geschichte des tollkühnen Sir Gawain, Ritter der Tafelrunde. Um sich vor seiner Familie, seinem Volk und letztlich auch sich selbst zu beweisen, begibt sich der Neffe König Artus auf die Reise seines Lebens mit dem Ziel, sich der ultimativen Herausforderung zu stellen: dem sagenhaften Grünen Ritter, einem gigantischen, smaragdgrünhäutigen Fremden und Prüfer der Menschen.

THE GREEN KNIGHT ist eine fantastische Geschichte über Ehre, Liebe, Schicksal und die Suche nach sich selbst, bildgewaltig und poetisch inszeniert von Visionär David Lowery.

Do., 29.7. - 19.00 UhrFr., 30.7. - 21.00 UhrSa., 31.7. - 21.00 UhrSo., 1.8. - 21.00 UhrMo., 2.8. - 21.30 UhrDi., 3.8. - 21.00 UhrMi., 4.8. - 19.00 UhrMi., 1.9. - 21.00 UhrMi., 15.9. - 21.30 Uhr
A Nightmare on Elm Street - Mörderische Träume
A Nightmare on Elm Street - Mörderische Träume Trailer
USA 1984 | Regie: Wes Craven | 91 min. | mit Heather Langenkamp, John Saxon, Ronee Blakley, Johnny Depp, Robert Englund | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

In einem beschaulichen Vorort Kaliforniens werden vier Teenager von Alpträumen geplagt. Ein fast vergessener, gnadenloser Killer verfolgt sie im Schlaf und wird zur realen Bedrohung. Schaffen sie es nicht der mit einem Messerhandschuh bewaffneten Gestalt im gestreiften Pulli während des Traums zu entkommen, sterben sie.

Wes Cravens ikonischer Slasher-Film mit seinem “orgiastischen Effektspektakel” ist mit Sicherheit einer der bekanntesten Horrorfilme der achtziger Jahre. Wir freuen uns schon auf knapp 2000 Liter Kunstblut, schmelzende Treppenstufen aus Pfannkuchenteig und natürlich auf Robert Englund als Kultfigur Freddy Krueger!

"Why are you screaming? I haven't even caught you yet." - Freddy Krueger

Do., 29.7. - 21.30 Uhr, Hinterhof
Les Vacances de Monsieur Hulot - Die Ferien des Monsieur Hulot
Les Vacances de Monsieur Hulot - Die Ferien des Monsieur Hulot
© STUDIOCANAL
Frankreich 1953 | Regie: Jacques Tati | 96 min. | mit Jacques Tati, Nathalie Pascaud, Michele Rolla | französisches Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 6.

Monsieur Hulot verbringt seinen Urlaub in einem Strandhotel in der Bretagne. Während die anderen Feriengäste schwimmen, Tennisspielen oder amüsante Gesellschaftsabende veranstalten, sorgt Monsieur Hulot immer wieder für Aufsehen indem ihm ein unbeabsichtigtes Missgeschick nach dem anderen passiert.

Vorschau auf die kommende Retrospektive zu Jean-Claude Carrière und die Lesung zu "Les Vacances de Monsieur Hulot" in französischer und deutscher Sprache von Florian Kaiser am 5. August, veranstaltet vom Deutsch-Französischen Kulturkreis Heidelberg und dem Montpellier-Haus.
Der Schriftsteller Carrière wurde von Regisseur Jacques Tati beauftragt, eine Romanfassung von "Die Ferien des Monsieur Hulot" zu verfassen und kam so selbst zum Film - eine lange und sehr erfolgreiche Karriere als Drehbuchautor folgte. Im August zeigen wir eine Auswahl zu Carrières Werk, startend am 1. August mit "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" von Luis Buñuel.

Fr., 30.7. - 19.00 Uhr
WoAndersKino@Kerwe Rohrbach: Sideways
WoAndersKino@Kerwe Rohrbach: Sideways
USA 2004 | Regie: Alexander Payne | 127 min. | Drama, Komödie | Paul Giamatti, Thomas Haden Church, Virginia Madsen, Sandra Oh, Jessica Hecht | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Wie schon im letzten Jahr freuen wir uns wieder an den Kerweplatz in Rohrbach zu kommen.

Und wie es sich auf einem guten Fest auf der Kerwe gehört, bei dem man mit Freunden zusammenkommt und ein Weinchen trinkt zeigen wir Sideways.

Die Kumpels Miles (Paul Giamatti) und Jack (Thomas Haden Church) könnten gegensätzlicher kaum sein. Der eine ist ein sauertöpfischer, erfolgloser Schriftsteller mit Scheidungstrauma und beinahe neurotischem Hang zu edlen Rebentropfen. Dafür ist der andere ein abenteuerlustiger Luftikus, der jedem Rock hinterher steigt und nun noch einmal mächtig einen drauf machen möchte, bevor der Hafen der Ehe mit seinen Zwängen auf ihn wartet. Deshalb durchqueren beide gemeinsam Kaliforniens Weinland nördlich von Santa Barbara und machen auf der ereignisreichen Tour manch heilsame Erfahrung.

Die Veranstaltung findet wie immer nach dem "Pay what you want" - Prinzip statt- Zahlt was ihr für gut haltet.

Veranstaltungsbeginn ist bei ausreichender Dunkelheit  gegen 21:30

Da es wie immer etwas kühler werden kann, bringt euch eine Jacke mit falls es euch fröstelt.

Fr., 30.7. - 21.30 Uhr, WoAndersKino@KERWEPLATZ VorOrt
Le charme discret de la bourgeoisie - Der diskrete Charme der Bourgeoisie
Le charme discret de la bourgeoisie - Der diskrete Charme der Bourgeoisie
Frankreich, Spanien 1972 | Regie: Luis Buñuel | 96 min. | Drehbuch: Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière Darsteller: Fernando Rey, Delphine Deyrig, Stéphane Audran, Bulle Ogier u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

„Bourgeoisie“ - dieser Begriff wird oft missbraucht. Bei einem der bekanntesten Filme von Buñuel wurde der Titel zur geläufigen Sentenz im Feuilleton. Radikal beschreibt er eine selbstbezogene Gesellschaft, die ihren Geist, ihre Genussfähigkeit und ihre Witzeleien durch entschiedene Abgrenzung von anderen sozialen Gruppen gewinnt. Inklusive ihrer oft hanebüchenen Ängste … Für seine herrlich boshafte Satire erhielt Buñuel seinerzeit einen Oscar. Zudem wurde Drehbuch-Coautor Jean-Claude Carrière dafür mit dem Oscar immerhin nominiert.

So., 1.8. - 19.00 Uhr
Carrière, 250 metros
Carrière, 250 metros Trailer
Mexiko 2011 | Regie: Juan Carlos Rulfo | 90 min. | Dokfilm | mit Jean-Claude Carrière, Kiara Alice Carrière, Iris Carrière, Nahal Tajadod, Milos Forman, Peter Brook u.a. Drehbuch: Jean-Claude Carrière, adaptiert von Patricio Saiz | Original mit englischen Untertiteln.

Sein Leben glich einer großen Reise und so kam er einst auch zu uns ins Karlstorkino, gab uns freundlich Auskunft und lies sich fotografieren – eine der berühmtesten Persönlichkeiten, die uns bis jetzt besucht haben. Jean Claude Carrière (1931-2020) wurde vor allem berühmt als Drehbuchautor, vor allem über viele Jahre und Filme für Luis Buñuel, aber auch etwa für Volker Schlöndorff, nicht zu vergessen Jacques Tati. Er schrieb aber auch Romane und verfasste Handbücher, zudem übte er sich als Schauspieler. Sein größter Wunsch war aber, nicht weiter als 250 Meter von dem Ort zu sterben, an dem er einst geboren wurde, was sich leider nicht erfüllte. Jedenfalls bezieht sich darauf der Titel des Dokumentarfilms von Juan Carlos Rulfo, die einem seine sehr charismatische wie auch bescheidene Persönlichkeit doch sehr nahe bringt, so nahe als wär er wieder bei uns.

Zu Gast: Regisseur Juan Carlos Rulfo und Editorin Valentina Leduc

Mo., 2.8. - 19.00 Uhr
Die Blechtrommel
Die Blechtrommel
Deutschland, Polen, Frankreich 1979 | Regie: Volker Schlöndorff | 142 min. | digital | mit David Bennent, Mario Adorf, Angela Winkler, Katharina Thalbach Drehbuch: Günther Grass (Literaturvorlage), Volker Schlöndorff, Jean-Claude Carrière, Franz Seitz | deutsche Fassung | FSK: 16.

Auf eine Inhaltsangabe des wohl berühmtesten deutschen Romans nach dem Zweiten Weltkrieg sei hiermit verzichtet. Wie Drehbuchautor Jean-Claude Carrière selbst den Inhalt der Blechtrommel zusammengefasst hätte? Volker Schlöndorff hat seinerzeit die Vorlage von Günter Grass merklich entschlackt – ganz im positiven Sinne, wie vielerlei Auszeichnungen des Films, u.a. den Oscar und die Goldene Palme, gezeigt haben. Die Geschichte des Blechtrommlers Oskar, der im Alter von drei Jahren beschließt, nicht mehr zu wachsen, wird jedenfalls für immer unvergänglich bleiben!

Di., 3.8. - 18.00 Uhr
Birth
Birth Trailer
USA, Großbritannien 2004 | Regie: Jonathan Glazer | 100 min. | mit Nicole Kidman, Lauren Bacall, Danny Huston, Anne Heche; Musik: Alexandre Desplat; Drehbuch: Jean-Claude Carrière, Milo Addica, Jonathan Glazer | englische Originalfassung | FSK: 12.

„Birth“ zeigt eindrucksvoll, wie Jean-Claude Carrière es gelang, als Drehbuchautor auch heikle Stoffe zu bewältigen. Denn „Birth“ handelt von Anna, die sich zum zweiten Mal verheiraten will, ihr erster Mann ist verstorben. Doch dann taucht Sean auf, ein Junge, der Anna gegenüber ziemlich dreist behauptet, er wäre ein Sohn ihres verstorbenen Ex-Gatten. Natürlich ist Anna zunächst irritiert, nimmt Sean nicht ernst. Schließlich aber beginnt sie zu recherchieren und fängt an zu glauben, ihr verstorbener Ex-Mann wäre quasi in den Körper des jungen Sean geschlüpft – mit allen Konsequenzen bis hin zum sexuellen Begehren. Man kann sich jetzt schon vorstellen, wie bei der Premiere Publikum und Kritik zunächst davon verwirrt waren, aber Jonathan Glazer, bekannt etwa durch „Sexy Beast“ oder „Under the Skin“ bewies damit erneut sein Regie-Talent.

Mi., 4.8. - 21.30 Uhr
Orphea
Orphea Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Alexander Kluge, Khavn De La Cruz | 99 min. | mit Lilith Stangenberg, Ian Madrigal, John Lloyd Cruz | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Als Freundin und Freund der Antike hat man das wahrscheinlich schon einmal gehört: „Bald schreitet der Geliebten Orpheus voran“ Nein, hier geht es andersrum: Aus Orpheus wird Orphea, aus Eurydike wird Eurydico. Altmeister Alexander Kluge und Khavn de la Cruz, die schon mit „Happy Lamento“ bewiesen wie kreativ sie sein können, entführen den uralten antiken Mythos zu den Philippinen in das laute Manila von heute. Eine Rocksängerin mit einer Stimme, die jeden verwandelt, steigt in die Unterwelt auf der Suche nach ihrem so plötzlich verstorbenen Lover Eurydico, in der Oberwelt Stricher. Die Probleme dabei bleiben natürlich die gleichen, das kann nicht lebendig für beide ausgehen. Aber jetzt gibt es statt der alten Sage einen Fantasyfilm und ein Rockmusical zugleich - betörend und verstörend. Nicht nur Lilith Spangenberg hilft dabei mit. 

Do., 5.8. - 19.00 UhrFr., 13.8. - 19.00 Uhr
Invasion of the Body Snatchers - Die Körperfresser kommen
Invasion of the Body Snatchers - Die Körperfresser kommen Trailer
USA 1978 | Regie: Philip Kaufman | 116 min. | mit Donald Sutherland, Brooke Adams, Leonard Nimoy, Veronica Cartwright, Jeff Goldblum | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Die in der Gesundheitsbehörde von San Fransisco tätige Elizabeth Driscoll pflückt auf dem Nachhauseweg eine ihr unbekannte wohlriechende rosa Blume, die sie zur weiteren Untersuchung mit sich nach Hause nimmt. Am nächsten Tag ist die Blume verschwunden und ihr Freund Geoffrey legt ein seltsam emotionsloses Verhalten an den Tag. Nachdem auch ihrem Arbeitskollegen Dr. Bennell immer mehr Geschichten über wie ausgetauscht wirkende Partner zu Ohren kommen, versuchen sie der Sache auf den Grund zu gehen.

Die Neuverfilmung des gleichnamigen Romans von 1955 ist ein glänzend besetztes Meisterstück des Horror-Science-Fiction-Genres und gleichzeitig eine Parabel auf den mehr oder weniger offenen Zwang zur Konformität in der modernen Gesellschaft.

"You have to. You have to stay awake." - Dr. Bennell

Do., 5.8. - 21.30 Uhr, Hinterhof
Borsalino
Borsalino
Frankreich, Italien 1969 | Regie: Jacques Deray | 124 min. | mit Jean-Paul Belmondo, Alain Delon, Michel Bouquet, Catherine Rouvel Drehbuch: Jean-Claude Carrière, Claude Sautet, Jacques Deray, Jean Cau | Original mit englischen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

François Spirito und Paul Carbone waren zwei Gangster-Bosse, die im Marseille der 30er und 40er die Unterwelt beherrschten, dabei aber auch mit den Nazis kooperierten. Von ihrem Leben liess sich Jean-Claude Carrière zu „Borsalino“ inspirieren, eine seiner Zeit beim Publikum sehr erfolgreichen Mischung aus Gangsterkomödie und Thriller. Auch die Kritik war davon angetan, attestierte dem Film Spannung, Stilsicherheit und Eleganz und vor allem gekonnte „Eulenspiegelei“.  Denn die Geschichte beginnt zwar geradezu klassisch damit, dass der eine aus dem Knast kommt und mitkriegt, dass seine Geliebte mit einem anderen zusammen ist und diesen anderen darauf verprügelt, jedoch kooperieren die beiden darauf, denn sie begreifen, nur zusammen geht es nach oben in der Gangsterhierarchie. Natürlich nicht ohne Kapriolen. Deutscher Verleihtitel von einst übrigens war „Die Losleger“. Da fliegt einem der Hut weg!

Fr., 6.8. - 19.00 Uhr
WoAndersKino@Römerbad: The Grand Budapest Hotel
WoAndersKino@Römerbad: The Grand Budapest Hotel
Großbritannien, Deutschland 2013 | Regie: Wes Anderson | mit Ralph Fiennes, Tony Revolori, F. Murray Abraham u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Neckarorte Römerbad/Rotes Haus "Grand Budapest Hotel  

Zwischen Neuenheim und dem Neckar haben die Neckarorte diesen Sommer mit dem „Roten Haus“ einen Ort für Kunst und Kultur geschaffen. Wir freuen uns mit dem WoAndersKino Teil des Ganzen zu sein. 

Und welcher Film eignet sich mehr als Heidelbergs idyllisches Städtchen, die Natur des Neckars und kunstvolle Hintergründe besser zu verbinden als Wes Andersons „Grand Budapest Hotel“ 

Die Veranstaltung findet wie immer nach dem "Pay what you want" - Prinzip statt- Zahlt was ihr für gut haltet.

Veranstaltungsbeginn ist bei ausreichender Dunkelheit  gegen 21:30.

Da es wie immer etwas kühler werden kann, bringt euch eine Jacke mit falls es euch fröstelt

Fr., 6.8. - 21.30 Uhr, WoAndersKino@SKATEPARK VorOrt
Proxima - Die Astronautin
Proxima - Die Astronautin Trailer
Frankreich, Deutschland 2019 | Regie: Alice Winocour | 107 min. | mit Eva Green, Matt Dillon, Lars Eidinger, Sandra Hüller, Zélie Boulant-Lemesle | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Die sowjetische Kosmonautin Walentina Tereschkowa, die als ältere Dame noch selbstbewußt behauptete, sie würde jederzeit noch zum Mars fliegen, er sei eben ihr Lieblingsplanet, war bislang mit Wostok 6 im Jahre 1963 die einzige Frau ohne Mann im Weltall. Sicherlich hat sich Regisseurin Alice Wincour für „Proxima“ davon inspirieren lassen. Sarah, eine junge Frau, sehr intensiv gespielt von Eva Green, uns vor allem bekannt durch Bertoluccis Träumer, hat die einzigartige Möglichkeit, zum Mars zu fliegen. Natürlich erfordert dieses Vorhaben ein sehr hartes Training. Vor allem jedoch muss sie ihrer sieben Jahre alten Tochter beibringen, dass ihre Mutter für eine lange Zeit nicht mehr für sie da sein kann. Ein Science Fiction mal etwas anders, zudem mit Musik des Synthesizer-Altmeisters Ryuichi Sakamoto.

Fr., 6.8. - 21.30 UhrMi., 11.8. - 19.00 UhrSa., 28.8. - 21.00 Uhr
La Piscine - Der Swimmingpool
La Piscine - Der Swimmingpool
© UNZÉRO FILMS / SND 2021
Frankreich, Italien 1968 | Regie: Jacques Deray | 120 min. | 4K digital | Alain Delon, Romy Schneider, Jane Birkin, Maurice Ronet; Drehbuch: Jean-Claude Carrière, Jean Emmanuel Conil, Jacques Deray | französisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Mit ›La Piscine‹ legt Jean-Claude Carrière einen gleißenden Film noir vor. Jacques Deray, der Meister des psychologischen Thrillers, machte daraus 1969 ein düsteres Kammerspiel unter der flirrenden Sonne der Côte d'Azur. In der ersten Zusammenarbeit nach ihrer Trennung spielen Alain Delon und Romy Schneider das Liebespaar Marianne und Jean-Paul im Sommerurlaub. Als Mariannes ehemaliger Liebhaber mit seiner 18-jährigen Tochter zu Besuch kommt, steigen in der trägen Hitze psychologische und erotische Spannung ins Unermessliche.

Einführung: Dr. Sascha Keilholz, Leiter Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg (IFFMH)

Das IFFMH präsentiert ›La Piscine‹ voller Vorfreude auf die 70. Ausgabe des Festivals, die von 11.11.–21.11.2021 stattfindet.

Sa., 7.8. - 20.00 Uhr
Cet obscur objet du desir - Dieses obskure Objekt der Begierde
Cet obscur objet du desir - Dieses obskure Objekt der Begierde
Frankreich, Spanien 1977 | Regie: Luis Buñuel | 103 min. | 35mm | mit Fernando Rey, Carole Bouquet, Ángela Molina Julien Bertheau Drehbuch: Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Kaum hat der ältere, distinguierte Geschäftsmann Mathieu einen Blick auf das Hausmädchen Conchita geworfen, ist seine Begierde auch schon entfacht. Obwohl Mathieu nun alles unternimmt, um Conchita für sich zu gewinnen, widersetzt sie sich seinen Annäherungsversuchen. Die blutjunge Spanierin weist ihn immer wieder zurück, wodurch sein Verlangen nur noch stärker wird. Was Conchita durchaus geschickt für ihre Zwecke zu nutzen weiß ... CET OBSCUR OBJET DU DESIR war das letzte Werk des Meisterregisseurs Luis Buñuel – vom Publikum und von der Presse gefeiert als einer seiner besten Filme überhaupt. Dieses Mal wurde Jean-Claude Carrière für den Oscar als bestes adaptierte Drehbuch nominiert, denn es basiert auf „La femme et le pantin“ von Pierre Louÿs.

So., 8.8. - 17.00 Uhr
Max Mon Amour
Max Mon Amour
Frankreich, USA 1986 | Regie: Nagisa Oshima | mit Charlotte Rampling, Bernard-Pierre Donnadieu, Victoria Abril, Anne Marie Besse u.a. Drehbuch: Nagisa Oshima, Jean-Claude Carrière | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

„Das beste Drehbuch, das ich jemals gelesen habe“ bekannte Charlotte Rampling enthusiastisch bei der Lektüre von Jean-Claude Carrières am Surrealismus geschulter Affenliebe, zur Salonkomödie dirigiert von dem aus dem Reich der Sinne entflohenen Nagisa Ōshima. Als ein britischer Diplomat entdeckt, dass seine Frau ihn betrügt und das sonderbarerweise mit einem Schimpansen, lädt er das obskure Tier zu sich ein. Selbstverständlich bleibt das nicht ohne Folgen, das Personal etwa bekommt von ihm Hautausschlag oder der Affe entflieht in seine natürliche Umgebung. Schließlich provoziert die Diplomaten-Gattin ihren Gemahl damit, er könne doch den Affen straflos töten, denn er sei ja nur ein armes Tier. So weit so animalisch. Wäre natürlich toll, wenn wir für diese Vorführung uns einen echten Schimpansen aus dem Zoo organisieren könnten.

Mit Einführung von Dr. Franz Schneider.

So., 8.8. - 20.00 Uhr
Courage
Courage
© Rise and Shine Cinema Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Aliaksei Paluyan | 90 min. | Dokfilm | mit Maryna Yakubovich, Pavel Haradnizky, Denis Tarasenka | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Belarus, das einstige Weißrussland, gilt als die letzte Diktatur Europas. Seit 1991 regiert dort Aljaksandr Lukaschenko. 2020 wurde er wiedergewählt, doch man wirft ihm Wahlbetrug vor und permanente Missachtung der Menschenrechte. Spontan bildete sich darum nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses eine Oppositionsbewegung, die zu Tausenden auf die Straße ging. Es kam bekanntlich zu sehr heftigen Kämpfen mit den Sicherheitskräften. Aber was geht in den Köpfen und Herzen derjenigen vor, die so heftig aufbegehren? Regisseur Aliaksei Palujan traf drei von ihnen, alle Mitglieder des Underground Belarus Free Theater Minsk. Er zeigt, wie sie in ihrer Theaterarbeit den politischen Protest artikulieren, zeigt, wie sie leben und wie sie demonstrieren. Als zentrale Frage verbleibt für sie, ob es noch gefahrlos möglich ist, hier in Belarus weiter zu leben. Mittlerweile jedoch hätten sie das Land verlassen.

Anlässlich des Jahrestags der Proteste gibt es eine Einführung von KuB, dem Kulturverein Belarus in Süddeutschland.

Mo., 9.8. - 19.00 Uhr
Das letzte Land
Das letzte Land Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Marcel Barion | 113 min. | Sci-Fi | mit Torben Föllmer, Milan Pešl | deutsche Fassung | FSK: 12.

Wozu die Uni Siegen alles gut ist: ab 2012 begann dort der filmbegeisterte Marcel Barion besessen an einem Science-Fiction Projekt zu arbeiten, das notgedrungen den Charme eines No-Budget-Films aufweist. In seinem letzten Land schickt er uns auf einen völlig langweiligen Wüstenplaneten, auf dem ein altes Raumschiff herumliegt. In das flüchtet einerseits ein ausgebrochener Sträfling, andererseits aber gerade auch der, der diesen suchen soll. Und dann sitzen sie in diesem Raumschiff, spielen darin herum und bemerken, das Gerät ist ja noch voll flugtauglich, die geniale Möglichkeit, für diesen unseligen Planeten zu verlassen, egal was draußen im All mit ihnen passieren wird. So heben sie ab und fliegen und fliegen. Aber dann empfangen sie ein rätselhaftes Signal. Woher das wohl kommen mag? Man ahnt, etwas für die wahren Sci-Fi Fans.

Mo., 9.8. - 21.00 UhrFr., 27.8. - 19.00 Uhr
Die Dohnal
Die Dohnal Trailer
Österreich 2019 | Regie: Sabine Derflinger | 104 min. | Dokfilm | mit Annemarie Aufreiter, Johanna-Helen Dohnal, Ingrid Dohnal, Elfie Semotan, Alice Schwarzer u.a. | Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Die Geschichte und die Geschichten der Frauen wurden über Jahrhunderte unterdrückt, nicht erzählt, vergessen...
Johanna Dohnal war die erste Frauenministerin einer österreichischen Regierung.
"DIE DOHNAL" setzt der Ikone der österreichischen Politik ein Denkmal und schafft damit eine Identifikationsfigur für heutige und nachfolgende Generationen. Wir finden uns in ihr wieder, in ihren Kämpfen, ihren Siegen, ihrem Scheitern. Ein Film gegen das Vergessen und für eine gleichberechtigte Zukunft.

Großer Diagonale Preis 2020 - Bester Dokumentarfilm

Di., 10.8. - 19.00 UhrSo., 22.8. - 18.00 Uhr
The Mauritanian - Der Mauretanier
The Mauritanian - Der Mauretanier Trailer
Großbritannien 2021 | Regie: Kevin Macdonald | 130 min. | mit Jodie Foster, Tahar Rahim, Shailene Woodley, Benedict Cumberbatch, Zachary Levi, Saamer Usmani | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Unter Verdacht, einer der Drahtzieher des Terroranschlags am 11. September gewesen zu sein, wird in Mauretanien Mohamedou Ould Slahi vom CIA verhaftet und ins berüchtigte Gefangenenlager Guantanamo gebracht. Dort ist er schon seit 14 Jahren inhaftiert ohne Chance auf ein Verfahren. Doch das ändert sich, als eine energische Rechtsanwältin auf seinen Fall aufmerksam wird und recherchiert, wie er behandelt wurde und dass seine Geständnisse unter Folter erzwungen wurden. Es wird ein harter Kampf gegen die US-Justiz Behörden. Vor allem schauspielerisch sehr überzeugend, erinnert „Der Mauretanier“ einen wieder an die Existenz Guantanamos, in dem aktuell immer noch ungefähr 40 Menschen eingesperrt sind. Unlängst bekundete zwar Joe Biden, das Lager aufzulösen, doch das beabsichtigte bereits Barack Obama.

Di., 10.8. - 21.00 UhrDo., 12.8. - 19.00 UhrSo., 15.8. - 20.00 UhrMi., 18.8. - 21.00 Uhr
Masel Tov Cocktail
Masel Tov Cocktail
© Filmakademie Baden Württemberg Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Arkadij Khaet, Mickey Paatzsch | 30 min. | mit Alexander Wertmann u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

Dima, 16, ist Sohn russischer Einwanderer, Schüler am Gymnasium und er ist Jude. Das wäre eigentlich irrelevant, wenn nicht alle ständig darüber reden würden. So auch Tobi, sein Klassenkamerad, der ihn eines Tages in der Toilette mit einem schlechten antisemitischen „Witz“ provoziert. Dima könnte das Ganze eigentlich ignorieren, aber dazu hat er keine Lust – deshalb haut er Tobi eine rein.

Nach einem Schulverweis und der Aufgabe sich bei Tobi zu entschuldigen, kämpft Dima mit sich selbst. Bei einem rasanten Roadtrip durch die Stadt, begegnet Dima vielen Menschen, die alle eine Haltung zu Juden und Jüdinnen sowie zum Judentum haben. Angefangen mit einem naiven Philosemitismus, über Ignoranz, Zionismus bis zum Antisemitismus erlebt Dima alles, was in Deutschland zum Judentum gedacht oder von Juden und Jüdinnen erwartet wird.

Der Film “Masel Tov Cocktail” von Arkadij Khaet wurde 2021 unter anderem mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Wir zeigen ihn im Anschluss an eine Gesprächsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Gruppen und Initiativen, die über ihre Erfahrungen und den Umgang mit Vorurteilen und Antisemitismus sprechen.

Der Eintritt ist frei!

Der Abend findet im Rahmen des Schaufensterkinos in Kooperation mit den Jüdisch-Muslimischen Kulturtagen statt. Das Projekt Schaufensterkino des Medienforum Heidelberg e.V. wird gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. 

Do., 12.8. - 20.30 Uhr, Sommerbühne
WoAndersKino@Metropolink: Überraschungsfilm von Woody Allen
WoAndersKino@Metropolink: Überraschungsfilm von Woody Allen
Original mit deutschen Untertiteln.

Natürlich kommen wir dieses Jahr auch wieder zum Metropolink Festival im Henry-Patrick-Village. 

Mit dem Kunstfestival hat das Open-Air-Kino den Topf zu seinem Deckelchen gefunden. Und da an dem Abend Poetry-Slam ist, kommen wir auch mit einem Meister des geschriebenen und gesprochenen Wortes. Mehrfach Oscar prämiert für das Beste Drehbuch: Woody Allen. Welchen Film wollen wir euch noch nicht verraten, aber es wird definitiv eines der älteren Kaliber. 

Do., 12.8. - 22.30 Uhr, WoAndersKino@METROPOLINK
Matthias & Maxime
Matthias & Maxime Trailer
Kanada 2019 | Regie: Xavier Dolan | 119 min. | mit Xavier Dolan, Gabriel D'Almeida Freitas, Harris Dickinson, Anne Dorval u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Schon seit ihrer Kindheit sind Mathias und Maxime eng miteinander befreundet, genießen und durchleiden ihre Jugend. Maxime wird aber bald nach Australien gehen, davor gibt es eine Party nach der anderen. Und dann aber passiert folgendes: beide werden gebeten, für eine Bekannte als Schauspieler in einem kleinen Kurzfilm zu agieren. In einer Szene wird verlangt, sie müssen sich küssen. Der Kuss bleibt nicht ohne Folgen, er bringt das Seelenleben der zwei gehörig durcheinander, damit hatten sie nicht gerechnet. Xavier Dolan, das einstige schreckliche Wunderkind des internationalen Films, der uns mit „Mommy“ oder „I killed my Mother" provozierte, hat in seinem nun schon achten Werk nicht nur eine der Hauptrollen übernommen, sondern vor allem Wert auf eine ruhige, dafür psychologisch sehr genaue Inszenierung genommen.

Fr., 13.8. - 21.00 UhrMo., 16.8. - 21.00 UhrDi., 24.8. - 21.00 UhrSo., 29.8. - 20.00 Uhr
WoAndersKino@Emmertsgrund: Der wundersame Katzenfisch
WoAndersKino@Emmertsgrund: Der wundersame Katzenfisch Trailer
Mexiko 2013 | Regie: Claudia Sainte-Luce | 89 min. | mit Ximena Ayala, Lisa Owen, Sonia Franco, Wendy Guillén | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Zwischen den Häuserschluchten des Emmertsgrunds kommt das WoAndersKino an einen Ort, an dem wir bisher noch nicht sein durften. Im Gepäck haben wir etwas ganz Besonderes. Das preisgekrönte Regiedebüt der Mexikanerin Claudia Sainte-Luce „Der wundersame Katzenfisch“. Ein Drama, dass seine Leichtfüßigkeit nie vergisst und uns Einblicke in die Gedankenwelt der pubertierenden Claudia liefert. Ein kleiner Film der uns viel Großes offenbart. 

Die Veranstaltung findet wie immer nach dem "Pay what you want" - Prinzip statt- Zahlt was ihr für gut haltet.

Veranstaltungsbeginn ist bei ausreichender Dunkelheit  gegen 21:30

Da es wie immer etwas kühler werden kann, bringt euch eine Jacke mit falls es euch fröstelt.

Fr., 13.8. - 21.30 Uhr, WoAndersKino@Emmertsgrund VorOrt
Preview: Toubab
Preview: Toubab
© Camino Filmverleih Trailer
Deutschland, Senegal 2021 | Regie: Florian Dietrich | 96 min. | mit Farba Dieng, Julius Nitschkoff, Seyneb Saleh u.a. | Originalfassung | FSK: 12.

Nach seiner Entlassung aus der Haft freut sich Babtou riesig auf einen Neuanfang: mit seinem Kumpel Dennis die Freiheit genießen, die Welt umarmen — und nichts mehr mit den Behörden zu tun haben. Doch ausgerechnet seine spontane Willkommensparty läuft dermaßen schief, dass Babtou noch am gleichen Abend die Hände wieder in Handschellen hat. Mit dramatischen Konsequenzen: aufgrund wiederholter Straffälligkeit soll er in sein „Heimatland“ Senegal ausgewiesen werden. Aber Babtou kennt den Senegal nur aus Geschichten seines Vaters. Er ist in Deutschland geboren, seine Heimat ist Frankfurt. Um die drohende Abschiebung in letzter Sekunde zu verhindern, sind Babtou und Dennis zu allem bereit…

TOUBAB ist der Abschlussfilm von Florian Dietrichs an der dffb und zugleich sein Spielfilmdebüt.

Sa., 14.8. - 19.00 Uhr
Bloodsport
Bloodsport Trailer
USA, Hongkong 1988 | Regie: Newt Arnold | 92 min. | mit Jean-Claude Van Damme, Leah Ayres, Roy Chiao, Bolo Yeung, Forest Whitaker | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Der in japanischen Kampfkünsten trainierte U.S. Army Captain Frank Dux verspricht seinem Lehrer Tanaka am Totenbett an Stelle seines toten Sohnes am Kumite, einer geheimen Martial Arts Meisterschaft in Hong Kong, gegen den Willen seiner Vorgesetzten in der Armee teilzunehmen. Verfolgt von zwei Regierungsagenten und einer hübschen Journalistin bestreitet er das Turnier um seinem Sensei Ehre zu erweisen.

Jean-Claude van Dammes Durchbruch als Action-Star war zu seiner Zeit die mit Abstand meistgetauschte Videokassette auf den Schulhöfen und ist auch heute noch ein mit tollen Kampfsportszenen gespickter Martial-Arts-Film, der in eine kultig-schrottige 80er Jahre-Handlung eingebettet ist.

[Frank is doing splits between two chairs] "That hurts me just lookin' at it." - Ray Jackson

Sa., 14.8. - 21.30 Uhr, Hinterhof
Menachem und Fred
Menachem und Fred Trailer
Deutschland, Israel 2008 | Regie: Ofra Tevet, Ronit Kertsner | 90 min. | Dokfilm | digital | mit Menachem Mayer, Fred Raymes, Dietmar Hopp | Original mit englischen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Die jüdische Familie Mayer wurde durch die Reichspogromnacht aus ihrer Heimat Hoffenheim vertrieben. Die Eltern wurden ermordet, die Brüder Menachem und Fred überlebten, verloren sich aber nach dem Krieg aus den Augen und führten zwei völlig unterschiedliche Leben in Israel und in den USA. Deren Familiengeschichte ist eng verbunden mit der von Dietmar Hopp – Mitbegründer des SAP-Konzerns, vielseitiger Sportmäzen und Sohn eines SA-Mannes. Der Film begleitet die beiden Brüder bei ihrer Wiederbegegnung und Reise zurück an die Orte ihrer Kindheit. Neben der schmerzhaften Aufarbeitung ihrer Traumata, stellen sie sich auch Fragen nach ihrer Heimat und Identität. Und demonstrieren eindrucksvoll die Aussöhnung mit der deutschen Kriegsgeneration.

Das Schaufensterkino wird gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. 

So., 15.8. - 18.00 Uhr
Oma & Bella
Oma & Bella Trailer
Deutschland 2012 | Regie: Alexa Karolinski | 75 min. | Dokfilm | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Regina Karolinski und Bella Katz haben eine besondere Wohngemeinschaft in Berlin-Charlottenburg: Die beiden in Vilnius und Katowice geborenen jüdischen Frauen haben den Holocaust überlebt, sich in der Nachkriegszeit ein neues Leben in Deutschland aufgebaut, ihre Männer verloren und dann eine gemeinsame Leidenschaft entdeckt – das Kochen. In ihrer Charlottenburger Wohnung bleibt die jiddische Küche lebendig – Hühnersuppe, Roter Borschtsch und Hagelzuckerkekse.

Reginas Enkelin, die Filmemacherin Alexa Karolinski, begleitet die Freundinnen durch ihren Alltag, beobachtet sie bei ihren täglichen Routinen, lauscht ihren Gesprächen über Identität, Zusammenhalt und Heimat. Essen, so wird deutlich, bedeutet Erinnern, Liebe und Gegenwart.

Das Schaufensterkino wird gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. 

Mo., 16.8. - 19.00 Uhr
Aguirre, der Zorn Gottes
Aguirre, der Zorn Gottes
Deutschland 1972 | Regie: Werner Herzog | 100 min. | 35mm | mit Klaus Kinski, Daniel Ades, Ruy Guerra, Helena Rojo, Peter Berling | deutsche Fassung | FSK: 12.
Auf der Suche nach dem Dorado, dem nie gefundenen sagenhaften Goldland, unternahmen die spanischen Conquistadores im 16. Jahrhundert Expeditionen ins undurchdringliche Amazonasgebiet. Wie eine historische Chronik belegt, kam es auf einer dieser bewaffneten Waldbegehungen zu einem Aufstand unter den Anführern. Während der eine gewaltsam entmachtet wurde, sagte sich der andere daraufhin von Spanien los, um mitten im Urwald Südamerikas einen neuen eigenen Staat zu gründen, um von dort aus die Menschheit zu perfektionieren... Dank des dämonischen Zaubers des tropischen Regenwaldes und der Aufnahmen, die er von sich gestattete, sowie der schauspielerischen Glanzleistung Klaus Kinskis in der Hauptrolle wurde Herzogs Parabel über Wahnsinn, Macht und Ohnmacht zu einem seiner wohl besten Filme.
Di., 17.8. - 19.00 Uhr
Roamers - Follow your Likes
Roamers - Follow your Likes Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Lena Leonhardt | 97 min. | Dokfilm | mit Jonna Kilian-Vostell, Kim & Paolo, Nuseir Yassin | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Jonna ist so ein Beispiel. Sie hat ihren guten Job in der Schweiz gekündigt und sich gleich auch  noch von ihrem Mann getrennt. Dann hat sie sich ein altes Boot gekauft und nun fährt sie zusammen mit ihrem Hund damit um die ganze Welt. Einmal sieht sie wie plötzlich Delfine auf dem Meer vor ihr auftauchen und sie ist ganz beeindruckt davon. Aber jetzt gibt es ein Problem, Jonna hat gerade in diesem Moment keine Kamera zur Hand und das ist für sie ein großer Fehler, denn Jonna ist Influencerin. Sie hält alles fest, gibt es weiter und teilt es mit anderen. So weit so gut, so weit so Socal Media. Lena Leonhardt hat noch einige andere Menschen getroffen, die so leben wie Jonna, einige von ihnen hatten auch schon vor ihrer Social Media-Existenz spannende Biografien, aber jetzt? „Roamers“ versteht sich vor allem als wohltuend differenzierte Dokumentation, die vorsichtig fragt, warum sich Menschen als Influencer inszenieren und wie sich ihr Leben dadurch verändert.

Di., 17.8. - 21.30 UhrDi., 24.8. - 19.00 UhrDi., 31.8. - 21.00 Uhr
A Serious Man
A Serious Man Trailer
USA 2009 | Regie: Joel & Ethan Coen | 102 min. | Mit Michael Stuhlbarg, Richard Kind, Fred Melamed u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

In ihrer bislang wohl schwärzesten Komödie schildern die Brüder Joel und Ethan Coen mit beißendem Spott und genüsslicher Schadenfreude, wie das Leben eines ganz normalen Mannes total den Bach hinuntergeht – zum Totlachen! Wenn die Coen-Brüder die Geschichte eines ernsthaften Mannes erzählen, dann wird es nicht lange ernsthaft zugehen. Eigentlich lebt Larry Gopnik ein beschauliches Leben in einer kleinen jüdischen Gemeinde im Mittleren Westen der USA. Er ist ein liebender Ehemann, fürsorglicher Vater und erfolgreicher Professor. Aber irgendwie läuft plötzlich nichts mehr so wie gewohnt. Larrys Gattin verlangt plötzlich die Scheidung, um mit ihrem selbstgefälligen neuen Liebhaber zusammenleben zu können. Sein Sohn schwänzt die Schule, die Tochter bestiehlt ihn, um sich eine Nasekorrektur finanzieren zu können. Sein psychisch labiler Bruder hockt ständig auf seiner Couch. Und als ob die Familie nicht schon genügend Probleme bereiten würde, gerät auch noch Larrys Karriere ins Trudeln: Anonyme Briefschreiber verbreiten falsche Anschuldigungen über ihn, und außerdem versucht ein Student, ihn zu bestechen. Larry sucht Hilfe, und hofft diese bei einem Rabbi zu finden. Doch auch das ist leichter gesagt, als bekommen…

Das Schaufensterkino wird gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. 

Mi., 18.8. - 19.00 Uhr
Trois jours et une vie - Drei Tage und ein Leben
Trois jours et une vie - Drei Tage und ein Leben Trailer
Frankreich 2019 | Regie: Nicolas Boukhrief | 120 min. | mit Sandrine Bonnaire, Pablo Pauli, Charles Berling | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Als der kleine Rémi in einem Dorf in den Ardennen verschwindet, steht der Ort unter Schock. Und plötzlich steht jeder unter Verdacht, der sich anders als sonst verhält. Eine groß angelegte Suchaktion im angrenzenden Wald bleibt ergebnislos und muss am dritten Tag nach Rémis Verschwinden wegen eines verheerenden Sturms abgebrochen werden. In dieser schier endlosen Zeit lebt Antoine mit der unerträglichen Angst, entdeckt zu werden. Denn er ist der Einzige, der weiß, was wirklich geschah. Als Antoine 15 Jahre später nach seinem Studium zurückkehrt, hat sich das Dorf kaum verändert. Doch endlich sollen die Sturmschäden von einst beseitigt werden. Weil dadurch eine schreckliche Entdeckung droht, fasst Antoine einen verhängnisvollen Entschluss.

 

Do., 19.8. - 19.00 UhrSa., 21.8. - 21.30 UhrSo., 29.8. - 18.00 Uhr
Evil Dead II – Dead by Dawn - Tanz der Teufel II – Jetzt wird noch mehr getanzt
Evil Dead II – Dead by Dawn - Tanz der Teufel II – Jetzt wird noch mehr getanzt Trailer
USA 1987 | Regie: Sam Raimi | 84 min. | mit Bruce Campbell, Sarah Berry, Dan Hicks, Kassie DePaiva, Ted Raimi, Denise Bixler | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Wer letztes Jahr bei uns in den Genuss von Evil Dead gekommen ist, fühlt sich im zweiten Teil direkt zu Hause - wir fangen dort an, wo der erste aufhört. Es geht um das Übernatürliche aus dem Wald, das durch das Lesen des Nekronomikons wiederauferstanden ist. Ash, unser Held wider Willen, schlägt und schlachtet sich wieder durch Horden Wiederauferstandener. Wo der erste Teil noch versucht sich ernsthaft zu geben, gibt das sein Nachfolger komplett auf und wird zu einer Horrorkomödie der besonders makabren Art.

Freut Euch auf Slapstick, Gekröse und Bruce Campbells markantes Kinn. Oder wie es "Cinema" zusammenfasst: "Makaber, geschmacklos, blutig: Das ist Kult."

"You bastards! Give me back my hand!" - Ash

Do., 19.8. - 21.30 Uhr, Hinterhof
Kunst kommt aus dem Schnabel wie er gewachsen ist
Kunst kommt aus dem Schnabel wie er gewachsen ist Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Sabine Herpich | 106 min. | Dokfilm | mit Adolf Beutler, Suzy van Zehlendorf, Gabriele Beer, Till Kalischer, Nina Pfannenstiel, Laura Nieße | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Kunst kommt aus dem Schnabel, wie er gewachsen ist. Kunst wirkt entgiftend. Kunst kann man nicht umarmen. Kunst heißt der Hahn.” – schreibt Suzy van Zehlendorf auf die Frage, was für sie Kunst ist. Suzy van Zehlendorf ist eine von 16 KünstlerInnen, die ich in der Spandauer Kunstwerkstatt für Menschen mit Behinderung kennengelernt habe. Von Montag bis Freitag arbeiten sie dort – und Arbeit definiert sich hier als Lohnarbeit. Denn die Kunstwerkstatt ist Teil einer ganzen Palette von Werkstätten: zu normalen Arbeitszeiten und gegen Entgelt werden hier Tische hergestellt, Kabel konfektioniert und Auftragsarbeiten für die Industrie erledigt. In der Kunstwerkstatt wird Kunst hergestellt – zu denselben Bedingungen. Kunst zu machen ist hier eine gleichberechtigte Arbeit, und die Aufgabe der MitarbeiterInnen der Kunstwerkstatt ist es, den KünstlerInnen assistierend zur Seite zu stehen. Weil sich die KünstlerInnen mittlerweile einen Namen gemacht haben, agiert die Kunstwerkstatt zugleich wie eine Agentur und ist damit Teil des Kunstmarkts, in dem international mit Kunstwerken gehandelt wird.

Zu Gast: Filmemacherin Sabine Herpich und PD Dr. phil. Thomas Röske, Leiter der Sammlung Prinzhorn

Fr., 20.8. - 18.00 Uhr
Doch das Böse gibt es nicht
Doch das Böse gibt es nicht
© Grandfilm Trailer
Deutschland / Tschechische Republik / Iran 2020 | Regie: Mohammad Rasoulof | 150 min. | Drama | mit Ehsan Mirhosseini, Kaveh Ahangar, Mohammad Valizadegan | Farsi Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Vier Episoden über die Todesstrafe im Iran und wie sie das Leben dort beherrscht: Ein Soldat frühstückt in Ruhe, dann exekutiert er vier Delinquenten. Ein anderer versucht mit allen Mitteln, einen Gefangenen nicht zu dessen Exekution zu begleiten. Ein dritter erhält nur darum Urlaub, um seine Geliebte zu sehen, da er zuvor jemanden hingerichtet hat. In der vierten Episode schließlich erhält ein alter sehr zurückgezogen lebender Mann Besuch von seiner Tochter aus Deutschland. Bislang weiß sie nicht dass er ihr Vater ist. Mohammad Rasoulof war während der Entstehung des Films im Iran ständig von Verhaftung bedroht, dennoch gelang es ihm unter bisweilen abenteuerlichen Bedingungen, diesen fertig zu stellen. Dafür bekam er 2020 den Goldenen Bären, die Verleihung an ihn war jedoch keineswegs unumstritten.

Fr., 20.8. - 21.00 UhrSa., 21.8. - 18.30 UhrSo., 22.8. - 20.00 UhrMo., 23.8. - 19.00 UhrMi., 25.8. - 19.00 UhrMo., 30.8. - 21.00 Uhr
Preview: Seules les Bêtes - Die Verschwundene
Preview: Seules les Bêtes - Die Verschwundene
© Oval Media Trailer
Deutschland, Frankreich 2019 | Regie: Dominik Moll | 116 min. | mit Valeria Bruni Tedeschi, Denis Ménochet, Laure Calamy, Damien Bonnard, Nadia Tereszkiewicz | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Eigentlich wissen nur die Tiere Bescheid in diesem düsteren Thriller, der gegen Ende fast komödiantisch wirkt.  Gedreht nach einem Erfolgskrimi, der zunächst mit der Ziege auf dem Rücken eines jungen Afrikaners in einer Großstadt in der Elfenbeinküste beginnt und dann ganz plötzlich ins südliche Massif Central wechselt. Denn dort steht im Schneesturm ein Auto auf der Straße und von der Fahrerin fehlt jede Spur. Die Polizei beginnt zu ermitteln, aber gerät schnell in ein Spinnennetz des Misstrauens, zumal die Bewohner des Dorfes in der Nähe in keineswegs einfachen Beziehungen zueinander leben. Faszinierend dabei vor allem wie Dominik Moll einen immer wieder vor Rätseln stellt, um diese wieder aufzulösen. Ein cineastisches Puzzlespiel, das ständig die Perspektive wechselt und damit die Sicht auf das Geschehen verändert. Etwas für vitale Kino-Köpfe!

Mo., 23.8. - 21.30 UhrMo., 30.8. - 19.00 Uhr
Silence of the Tides - Der Atem des Meeres
Silence of the Tides - Der Atem des Meeres
© Windmill Film Trailer
Niederlande, Deutschland 2020 | Regie: Pieter-Rim de Kroon | 105 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Das Wattenmeer der Nordsee, 450 km lang und bis zu 40 km breit, ausgestreckt von Dänemark bis zu den Niederlanden ist das große Thema des Dokumentarfilmers Pietr-Rim de Kroon. Er bringt es direkt zur Filmsprache, verzichtet auf Erläuterung und Erklärung. Stattdessen lässt er Zuschauerin und Zuschauer die dortige Tier- und Pflanzenwelt direkt nacherleben: die Qualle, der Krebs mit seinen Gliedern, die Schnecke und den Schlick. Alles visuell organisiert zu einem großen Ganzen, das man deuten kann, aber eben nicht muss. Wobei auch der Mensch, der dort lebt und arbeitet gezeigt wird. Beeindruckend insgesamt vor allem, wie eigenständig Pieter-Rim de Kroons Porträt dieser Landschaft geriet und wie konsequent er alles Gewöhnliche sonstiger Natur-Panoramen vermeidet. Man möchte sofort dorthin fahren.

Do., 26.8. - 19.00 UhrSa., 28.8. - 19.00 Uhr
Mosura/Mothra - Mothra bedroht die Welt
Mosura/Mothra - Mothra bedroht die Welt Trailer
Japan 1961 | Regie: Ishirō Honda | 100 min. | mit Hiroshi Koizumi, Frankie Sakai, Ken Uehara, Kyoko Kagawa | japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Nach der Rettung schiffbrüchiger Seeleute von einer für Atomwaffentests genutzten Insel stellen Mediziner überrascht fest, dass diese überhaupt keine Strahlenschäden aufweisen. Bei den darauf folgenden Expeditionen auf die Insel entführt ein zwielichtiger Geschäftsmann die auf der Insel entdeckten Zwillingsfeen mit roher Gewalt, um sie in Tokio als Schauattraktion zu Geld zu machen. Zur gleichen Zeit entschlüpft auf der Insel eine riesige Raupe aus einem Ei und macht sich langsam auf den Weg, um die Zwillinge zurückzuholen.

Der Debütfilm der Riesenmotte Mothra ist nicht nur der erste Auftritt eines weiblichen Monsters im japanischen Kaijū-Genre, sondern auch eine (für japanische Verhältnisse) kaum verhohlene Kritik an den damaligen Kernwaffenexperimenten der USA im Pazifik.

"What the hell is Mothra?" - News Editor

Do., 26.8. - 21.30 Uhr, Hinterhof
Grenzgebiet
Grenzgebiet Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Matti Cordewinus | 74 min. | Dokfilm | Mit Alex Borrmann, Boris Iwanow, Dmitry Dmitrovic, MC Shacke One, Ivan Savage, Izzy Izvne, Jimi | Original mit deutschen Untertiteln.

Grenzgebiet ist ein ruhiger und ehrlicher Film, der sich auf sympathische Art und Weise dem Standardrepertoire des Graffiti Genres widersetzt. Unbeeindruckt von den Erwartungshaltungen und Sehgewohnheiten der eigenen Subkultur entwickelt Grenzgebiet einen ganz eigenen Blick auf Graffiti und dessen Dokumentation. Schnell, laut und auf Action gebürstet, darum geht es in vielen Streifen, sicherlich zu Recht. Aber genau deswegen wirkt Grenzgebiet so erfrischend, weil er eben genau das nicht macht und nicht will. Leichtfüßig drückt er auf die Bremse, gönnt sich lange Einstellungen, schräge Dialoge, skurrile Sequenzen, viel Natur, schöne Landschaften und geile Züge. Vieles ist zu sehen, nur eben kein einziges Graffiti. Und auch das ist so erfrischend, weil er damit die vielen Zwischentöne freilegt, die sonst kaum wahrgenommen werden aber zu Graffiti gehören, wie Sprühlack, Züge, Reisen u.v.m. Eine wunderbare Perspektive. Eine Perspektive die gelingt, weil sich alle Protagonisten kennen, befreundet sind und vier Wochen zusammen in einem alten Passat stecken, mit dem sie durch Osteuropa fahren. Gesucht und gefunden werden Züge, doch am Ende geht es um viel mehr, wie sich im Laufe der Reise herausstellen wird.

Fr., 27.8. - 21.00 UhrDi., 31.8. - 19.00 Uhr
WoAndersKino@Wolfsbrunnen: Hunt for the Wilderpeople - Wo die wilden Menschen jagen
WoAndersKino@Wolfsbrunnen: Hunt for the Wilderpeople - Wo die wilden Menschen jagen
Neuseeland 2016 | Regie: Taika Waititi | 101 min. | mit Sam Neill, Julian Dennison, Rima Te Wiata, Rachel House, Tioreore Ngatai-Melbourne | FSK: 12.

Der letzte Ort an den wir uns dieses Jahr begeben ist ebenfalls neu für uns. Der idyllische Wolfsbrunnen. Umgeben von Heidelbergs Bergen, befinden wir uns mitten in der Natur. Und natürlich begeben wir uns auch mit unserem Film mitten in die Natur. „Wo die wilden Menschen jagen (Hunt for the Wilderpeople)“ zieht mit uns durch Neuseelands Landschaft. Als Ricky in eine neue Pflegefamilie soll, flieht er mit seinem Ziehvater Nick vor den Behörden. In Regisseur Taika Waititis einzigartigem Humor sehen wir, wie die zwei sich von einer chaotischen Situation in die nächste stürzen, während eine großangelegte Suchaktion initiiert wird, um die beiden vermeintlich hilflosen Vermissten zu retten. 

 

Die Veranstaltung findet wie immer nach dem "Pay what you want" - Prinzip statt- Zahlt was ihr für gut haltet.

Veranstaltungsbeginn ist bei ausreichender Dunkelheit  gegen 21:30

Da es wie immer etwas kühler werden kann, bringt euch eine Jacke mit falls es euch fröstelt.

Fr., 27.8. - 21.30 Uhr, WoAndersKino@Wolfsbrunnen VorOrt
Ich bin dein Mensch
Ich bin dein Mensch
© Christine Fenzl/Majestic Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Maria Schrader | 104 min. | mit Maren Eggert, Dan Stevens, Sandra Hüller, Hans Löw | Originalfassung | FSK: 12.

Im Berlin der nächsten Zukunft treffen wir auf Alma, eine attraktive Frau, ehrgeizig, aber doch gehörig mit sich unzufrieden. Alma arbeitet im Vorderasiatischen Museum und lässt sich, um Gelder für die Forschung zu bekommen, auf einen Test ein – drei Wochen zusammen mit einem Mann von Roboter. Zwar muss dieser Tom wie er heißt zunächst noch ein paar kleine technische Störungen beheben, aber vollends optimiert und auf Almas Bedürfnisse eingestellt, irritiert er diese nachhaltig, denn Alma will eben einen richtigen Mann und keinen der so tut. Aber ein echter Roboter ist lernfähig. Eine der Romantik keineswegs abgeneigte Liebesgeschichte mit kleinen Überraschungen. Da wir vom Karlstorkino für moderne Technik traditionell aufgeschlossen sind, haben für diesen Film echte Roboter freien Eintritt, vor allem wenn sie so gut aussehen wie dieser Tom.

Hauptdarstellerin Maren Eggert erhielt für ihre Leistung den Silbernen Bären auf der Berlinale 2021.

Mi., 1.9. - 19.00 UhrSa., 4.9. - 18.00 UhrFr., 10.9. - 19.00 UhrSo., 19.9. - 15.00 UhrSa., 2.10. - 19.00 UhrFr., 15.10. - 19.00 UhrSo., 7.11. - 15.00 UhrDi., 9.11. - 21.00 Uhr
Räuberhände
Räuberhände Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Ilker Çatak | 92 min. | mit Emil von Schönfels, Mekyas Mulugeta, Godehard Giese, Nicole Marischka, Isabella Bartdorff u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.

„Daraus will ich einen Film machen“, entschied Ilker Çatak spontan als er Finn-Ole Heinrichs Kinderroman „Räuberhände“ in die Finger bekam. Er hatte einen Bestseller vor sich, von dem es bereits eine sehr erfolgreiche Bühnenfassung gab. Was ihn nun zu einer Verfilmung antrieb, war die Faszination, die von Istanbul von vor zwanzig Jahren ausging. Denn dorthin soll die Reise von Janik und Samuel gehen, zweier Freunde, die soeben das Abi gemacht haben und doch verschiedener nicht sein können. Der eine aus einer liberalen Vorzeigefamilie, der andere ein junger Türke auf Vatersuche, eben in Istanbul.  Man kann sich vorstellen, dass der Trip die bisherige Freundschaft auf eine harte Probe stellen wird, aber wozu sind Freundschaften denn sonst da? Vergnüglich und gescheit inszeniertes Nicht-nur-Jugendkino.

Do., 2.9. - 19.00 UhrFr., 3.9. - 19.00 UhrSo., 5.9. - 17.00 UhrMo., 13.9. - 19.00 UhrSo., 26.9. - 21.00 Uhr
Willy's Wonderland
Willy's Wonderland Trailer
USA 2021 | Regie: Kevin Lewis | 89 min. | mit Nicolas Cage, Emily Tosta, Ric Reitz, Chris Warner, Kai Kadlec | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ein namenloser und recht wortkarger Fremder landet nach einer Reifenpanne in einem alten heruntergekommenen Vergnügungscenter. Der Inhaber verspricht ihm, seinen Wagen zu reparieren - einzige Gegenleistung: Eine Nacht lang den Laden auf Vordermann bringen. Eine leichte Aufgabe - wenn nur nachts nicht die mordlustigen animatronische Puppen zum Leben erwachen würden...

Es ist mal wieder die reine Freude, Nicolas Cage in seinem neuesten völlig unbekümmerten Horror- und Fun-Splatterfilm dabei zuzuschauen, wie er im (von ihm selbst erfundenen) Schauspielstil "Nouveau Shamanic" 90 min lang wischt, saugt und putzt und dazwischen die besessenen Monster auseinandernimmt. Purer Blödsinn natürlich, aber eben auch wahnsinnig spaßig!

"He's not trapped in there with them. They're trapped in here with him." - Liv

Do., 2.9. - 21.30 Uhr, Hinterhof
Martin Eden
Martin Eden
© Francesca Errichiello Trailer
Italien, Frankreich, Deutschland 2019 | Regie: Pietro Marcello | 129 min. | mit Luca Marinelli, Jessica Cressy, Denise Sardisco, Vincenzo Nemolato | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Der 1909 erstmals erschienene Roman „Martin Eden“ des einstigen Erfolgsschriftstellers Jack London, dieser gemeinhin so oft reduziert auf Wolfsblut und Seewolf, gilt als sein literarisch wohl ambitioniertestes Werk, das zudem zahlreiche Elemente seiner Autobiographie in sich aufnahm. Erzählt wird hierin die Geschichte eines jungen Mannes, der arm geboren keine Möglichkeit der Bildung hat, darum aber sich Kenntnisse und Umgangsformen selbst aneignet, um die Liebe einer Frau zu erlangen und selbst Schriftsteller zu werden. Dabei bemerkt er zunehmend die Unaufrichtigkeit der bürgerlichen Gesellschaft und sympathisiert mit dem Sozialismus. Jedoch wird er trotzdem immer mehr Ziel dessen wogegen er zu kämpfen meint. Pietro Marcellos Verfilmung rekonstruiert weniger eine bestimmte historische Epoche, sondern schildert eher die Bewusstseinsveränderung eines Individuums.

Fr., 3.9. - 21.00 UhrSa., 4.9. - 20.00 UhrDi., 7.9. - 19.00 UhrMi., 8.9. - 19.00 UhrDi., 14.9. - 21.00 UhrSo., 19.9. - 19.00 UhrDo., 23.9. - 21.00 Uhr
Victoria
Victoria Trailer
Belgien 2020 | Regie: Sofie Benoot, Liesbeth De Ceulaer, Isabelle Tollenaere | 71 min. | Dokfilm | mit Lashay T. Warren, Sharleece Bourne, Mark Martinez, Ernest Dove, Markiece Glover, Elliot Lacey | Original mit deutschen Untertiteln.

Ein aberwitziges Kapitel globaler Stadtgeschichte: Victoria hätte ein zweites Los Angeles werden können, eine Metropole, minutiös geplant irgendwo im nirgendwo der Wüste Südkaliforniens. Doch daraus wurde nichts, Victoria blieb ein paar Siedlungen, Straßenzüge wie Spuren in den Sand gezeichnet, dekoriert mit verblichenen Schildern. Doch hier lebt Lashay, ein Mann, der L.A. verlassen hat, weil er es dort nicht mehr aushielt und jetzt hier in und um Victoria auf Spurensuche ist. Spuren und Zeichen, hilfreich für seinen eigenen Neuanfang und die zugleich ahnen lassen, was hätte werden können im Hoffnungsvollen wie im Beängstigenden. Eine Dokumentation, die auf die eigene Imaginationsfähigkeit des Zuschauers setzt und einen mit der Atmosphäre, die von diesem quasi Nicht-Ort ausgeht, ungemein fasziniert.

Caligari Filmpreis – Berlinale 2020 & Special Jury AwardIndieLisboa 2020

Der geplante Regie-Besuch muss aufgrund des Bahnstreiks leider entfallen. Wir bitten um Verständnis.

So., 5.9. - 19.00 Uhr
Anmaßung
Anmaßung Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Chris Wright, Stefan Kolbe | 110 min. | Dokfilm | Puppenspielerinnen: Nadia Ihjeij, Josephine Hock | Originalfassung | FSK: 16.

Wie kann man sich einen Mörder vorstellen? Ist nicht jedes Bild von ihm eine Anmaßung? Stefan Kolbe und Chris Wright versuchten sich Stefan S. anzunähern. Stefan S. sitzt im Gefängnis und will selbst nicht gefilmt werden. Denn er hat vor 15 Jahren brutal eine Frau umgebracht und gilt als ein Täter, der zu Reue nicht fähig ist. In Zusammenarbeit mit einer professionellen Handpuppenspielerin hatten die beiden Regisseure den Einfall, eben in Gestalt einer Puppe ihn in Stationen seines Lebens hinein zu versetzen, die dann zur Tat führten. Seine harte Jugend in der DDR etwa, seine Neigung zum Einzelgänger, sein Traum, einmal ein eigenes Haus zu besitzen. Ein Traum, der längst ausgeträumt ist. Eine nicht nur formal eigenwillige kriminologische Studie, die in ihrer Verfremdung viele typische Charakterzüge der Psyche eines Mörders offen legt.

Mo., 6.9. - 19.00 UhrDo., 9.9. - 19.00 Uhr
Judas and the Black Messiah
Judas and the Black Messiah
© 2021 Warner Bros. Entertainment GmbH Trailer
USA 2021 | Regie: Shaka King | 126 min. | mit Daniel Kaluuya, Lakeith Stanfield, Jesse Plemons, Dominique Fishback, Martin Sheen | Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

Die Geschichte eines Verrats: Als in den 60ern der USA der junge Afroamerikaner William O‘Neal, im Versuch, ein Auto zu entwenden, von der Polizei verhaftet wird und ihm eine Gefängnisstrafe droht,  unterbreitet ihm ein FBI-Beamter den Vorschlag, er soll sich unter die Black Panther Party mischen, um dort Fred Hampton, den charismatischen Anführer der Chicagoer Gruppe, zu bespitzeln. Tatsächlich entwickelt sich dabei zwischen den Männern ein zunehmend engerer Kontakt. Hampton steigt dabei innerhalb der Black Panther Party zunehmend auf,  wird aber 1969 von der Polizei in seinem Appartement erschossen. Nominiert für mehrere Oscars und gerühmt für die schauspielerischen Leistungen versteht sich „Judas and the Black Messiah“ auch als Beitrag zum Kampf gegen die allgegenwärtige Polizeigewalt gegenüber Schwarzen in den heutigen USA.

Mo., 6.9. - 21.00 UhrMi., 8.9. - 21.30 UhrMi., 15.9. - 19.00 UhrFr., 24.9. - 21.30 UhrDo., 30.9. - 21.00 Uhr
Big Trouble in Little China
Big Trouble in Little China Trailer
USA 1986 | Regie: John Carpenter | 100 min. | mit Kurt Russell, Kim Cattrall, Dennis Dun, James Hong, Victor Wong | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Was passiert, wenn der Meister des Horrors und der Atmosphäre John Carpenter ("Halloween", "The Thing") sich an einem Big-Budget Actionfilm versucht? Eine pompöse Actionkomödie, die ihresgleichen sucht!

Jack Burton (Kurt Russel) kämpft, oder besser gesagt, scheitert sich mit Hilfe seiner Freunde durch das Anwesen Lo Pans, einem 2200 Jahre altem chinesischen Geist, der durch das Opfer eines Mädchens mit grünen Augen seine menschliche Gestalt wiedererlangen will.

Ein buntes Spektakel voller fantastischer Figuren, Klamauk und coolen Actionszenen, wobei wir uns allerdings bis heute fragen, wie er an das "Prädikat wertvoll" gekommen ist...

"Everybody relax, I'm here." - Jack Burton

Do., 9.9. - 21.30 Uhr, Hinterhof
The Painted Bird
The Painted Bird Trailer
Tschechien, Ukraine, Slowakei 2019 | Regie: Václav Marhoul | 169 min. | mit Petr Kotlár, Udo Kier, Stellan Skarsgård, Harvey Keitel, Julian Sands, Barry Pepper, u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Einer der wohl verstörendsten Filme der letzten Jahre, konsequent gehalten in einer Ästhetik des Schreckens in schwarz/weiß und auf 35 mm: Nach dem Überfall der Deutschen auf Polen am Beginn des Zweiten Weltkriegs wird ein jüdischer Junge aufs Land geschickt um dort zu überleben. Aber ihm widerfährt eine Odyssee des Grauens, sowohl von den polnischen Bauern wie beiderseits von den russischen und deutschen Soldaten. Dabei bemerkt er wie er für andere aufgrund seiner Andersartigkeit für das Böse schlechthin gehalten wird, wie ein schwarzer Vogel, den einer weiß angemalt hat und der nun wieder in seinen Schwarm zurückschickt wird, so dass dieser über einen herfällt. Basiert auf der umstrittenen, vermeintlichen Autobiographie von Jerzy Kosiński und wurde von der Kritik mit Elem Klimovs „Komm und Sieh“ verglichen.

"Grausamkeiten einer Kindheit im Krieg und wie sie einen Zehnjährigen zerstören. Schmerzhaft brutal, faszinierend schön – ein Film über den wir nicht aufhören können, zu sprechen." (ttt - Titel Thesen Temperamente)

Fr., 10.9. - 21.00 UhrMo., 13.9. - 21.00 Uhr
Śniegu Już Nigdy Nie Będzie - Der Masseur
Śniegu Już Nigdy Nie Będzie - Der Masseur
© Lava Films, Match Factory Productions Trailer
Polen, Deutschland 2020 | Regie: Malgorzata Szumowska, Michal Englert | 113 min. | mit Alec Utgoff, Maja Ostaszewska, Agata Kulesza, Weronika Rosati u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.

Riesige Hände hat er, der Migrant aus der Ukraine, der nun in Warschau um Aufnahme bittet. Er ist ein Masseur, seinen Klapptisch hat er mitgebracht und der für ihn zuständige Beamte wird sein erster Kunde. Einen solchen Mann kann man auch in Polen gut gebrauchen, so bedient er bald die Besserverdienenden der Stadt, die in Gated Communities dem Konsum huldigen. Das Schicksal seiner Klientel berührt ihn, sei es das einer Hausfrau, das einer Witwe oder gar das eines todkranken Familienvaters. Er wird zum Guru, Beichtvater und Heiler und er begreift, in welch seelischer Leere viele dahinleben. Das Regie-Team wurde für seine Parabel auf die heutige Polnische Gesellschaft von seinem eigenen Masseur inspiriert. Erneut ein Beweis für die Intelligenz des derzeitigen polnischen Kinos.

Sa., 11.9. - 19.00 UhrSo., 12.9. - 20.30 UhrMo., 20.9. - 21.00 Uhr
In the Mood for Love
In the Mood for Love
© 2021 Polyfilm Verleih Trailer
Hongkong 2000 | Regie: Wong Kar-Wai | 98 min. | mit Maggie Cheung, Tony Leung u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Im Hongkong des Jahres 1962 zieht der Redakteur Chow mit seiner Frau in eine neue Wohnung. Oft trifft er Li-zhen, die neue Nachbarin. Sie entdecken dabei, dass ihre Partner miteinander eine Affäre haben. Sie selbst dagegen erkennen, dass ihre eigene Liebe zueinander ohne Erfüllung bleiben wird... Unterstützt durch wunderbar melancholische Musik inszenierte Wong Kar-wai mit der Starbesetzung der Hongkonger Filmszene ein Kammerspiel emotionaler Intensität, so dicht und ästhetisch ausgefeilt, dass IN THE MOOD FOR LOVE bereits heute international als absoluter Klassiker der Filmgeschichte beurteilt wird.

„Ein ganz wunderbarer Film“ meinte darum einst auch ein Rüdiger Suchsland. Jetzt wieder als Re-Edition im Karlstorkino. 

Sa., 11.9. - 21.00 Uhr
The Congress
The Congress
© Pandora Film Verleih, 2013 Trailer
Israel, Deutschland, Belgien, Luxembourg, Polen, Frankreich 2013 | Regie: Ari Folman | 122 min. | digital | mit Robin Wright, Harvey Keitel, Jon Hamm, Paul Giamatti u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Zum 100. Geburtstag des großen polnischen Schriftstellers und Denkers Stanislaw Lem (1921–2006) – Ari Folmans überbordende Mischung aus Animationsfilm und melodramatischem Realfilm mit Robin Wright ("The Princess Pride", "Forrest Gump", "House of Cards") in der Hauptrolle basiert auf Lems Roman „Der futurologische Kongress“. Dieser erschien vor 50 Jahren und enthält viele Ideen, die später z.B. in „Matrix“ Eingang fanden. Folman bezieht Lems bitterkomische Geschichte auf die Filmindustrie und die Schwierigkeiten, mit denen gerade alternde Schauspielerinnen zu kämpfen haben, bleibt aber Lems Warnung vor den zunehmenden Möglichkeiten und Gefahren einer immer perfekteren Illusionsmaschinerie treu.

Mit einer Einführung von Alexander Pawlak.

So., 12.9. - 18.00 Uhr
Aznavour By Charles
Aznavour By Charles Trailer
Frankreich 2019 | Regie: Marc di Domenico | 75 min. | Dokfilm | Ein Film von CHARLES AZNAVOUR, in der Regie von MARC DI DOMENICO, gesprochen von Romain Duris | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

1948 schenkte Edith Piaf Charles Aznavour eine Paillard- Bolex-Kamera, die er sein Leben lang behielt. Bis 1982 drehte Aznavour unzählige Stunden von Bildmaterial, wie für ein sehr persönliches Tagebuch. Bei all den entscheidenden Erlebnissen und Begegnungen seines Lebens war die Kamera dabei, er filmte seine Reisen, seine Freunde, seine Liebesbeziehungen, seine Langeweile. Kurz vor seinem Tod begann Aznavour mit dem Filmemacher Marc di Domenico das Material zu sichten und entschied, aus den Aufnahmen einen Film zu erstellen, seinen Film.

Do., 16.9. - 19.00 UhrSa., 18.9. - 18.00 UhrDi., 21.9. - 19.00 Uhr
Charlatan
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Tschechien, Irland, Polen, Slowakei 2020 | Regie: Agnieszka Holland | 118 min. | mit Ivan Trojan, Juraj Loj, Jana Kvantiková, Joachim Paul Assböck, Josef Trojan | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Der 1973 in Armut verstorbene Jan Mikolášek genoss in der Tschechoslowakei der 50er einst den Ruf eines großen Heilers, der von vielen Patienten aufgesucht wurde. Obwohl kein ausgebildeter Arzt, war er dafür ein ausgezeichneter Kenner der Kräuter und ihrer Heilkraft. Um heraus zu finden, was dem Patienten denn nun fehlt genügte ihm eine Urinprobe. Doch die Regierung hegte zunehmend Argwohn gegen ihn. Sein Haus wurde durchsucht, er wurde verhaftet, denn er hätte einen Parteifunktionär vergiftet. Es kommt zu einem spektakulären Prozess, in dem auch sein Assistent involviert wird. Agnieszka Hollands einfühlsames, zudem glänzend gespieltes Biopic versteht sich als Erinnerungsarbeit an einen, der heute nur noch wenigen bekannt ist. Damit lieferte sie für den Oscar Tschechiens Beitrag zum besten nichtenglischsprachigen Film.

Herr Bachmann und seine Klasse
Herr Bachmann und seine Klasse
© Madonnen Film Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Maria Speth | 217 min. | Dokfilm | mit Dieter Bachmann, Aynur Bal, Önder Cavdar und den Schüler*innen der Klassen 6 b und 6 f; Buch: Maria Speth, Reinhold Vorschneider | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Dieter Bachmann, kurz vor der Pension, ist der Klassenlehrer der 6b an der Georg Büchner Schule, einer kooperativen Gesamtschule im hessischen Stadtallendorf im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Seine Schülerinnen und Schüler, zwischen 12 und 14 Jahren alt, stammen aus insgesamt 12 Nationen. Viele von ihnen beherrschen Deutsch nur unzureichend. Dennoch möchte Herr Bachmann mit Blick auf deren künftige Entwicklung allgemein die Neugierde bei ihnen wecken, sei es für Beruf und Handwerk, sei es für politische Themen, sei es für die Meinungen anderer. Maria Speths Dokumentation, so lange und intensiv wie ein anstrengender Schultag mit vollem Lehr- und Lern-Programm, zeigt vor allem, wie sehr dabei Lehrer Bachmann die jungen Menschen ernst nimmt. Darum gab es auch den Preis der Jury bei der Berlinale.

„Eine Wucht, ein Must-see-Ereignis, das einem zumindest für die Laufzeit den Glauben an die Menschheit zurückgibt.“ Blickpunkt Film

„Dieser Film verwandelt einen Klassenraum in eine Weltbühne, macht die Schülerinnen und Schüler zu Stars auch ihres eigenen Lebens. Man fühlt, leidet und lacht.“ zeit.de

„… es gibt gerade auch keinen schöneren, klügeren Film über Deutschland im Jahr 2021.“ Der Tagesspiegel

Fr., 17.9. - 19.00 UhrSa., 18.9. - 20.00 UhrSo., 19.9. - 11.00 UhrMi., 22.9. - 19.00 UhrSo., 26.9. - 17.00 Uhr
A-HA - The Movie
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Norwegen, Deutschland 2021 | Regie: Thomas Robsahm & Aslaug Holm | 108 min. | Dokfilm | mit Morten Harket, Magne Furuholmen, Pål Waaktaar-Savoy | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

„Didel di di da da da didel di di – Take on me, I’ll be gone in a day or two“: vor ein paar Jahren gab es das auch wieder live in der Region zu hören, seit 1985 malträtiert es die Radiosender. Aha, der Band aus drei hübschen Norwegern, wurde dies zu ihrem größten Hit, es folgten bekanntlich noch einige weitere. Es folgte aber auch wie so oft bei den Bands Zeiten relativer Ruhe, dazu Auflösung und Wiederbeginn, man kennt das, so auch bei Morten Harket, Pål Waaktaar-Savoy und Magne Furuholmen, wie die drei heißen. Thomas Robsahm und Aslaug Holm bringen nun die Musiker selbst zu Wort und korrigieren mit Nachdruck auch das Image vom bloß gefälligen Synthie-Pop-Trio. Es steckte und steckt bei ihnen eben viel mehr drin, denn die Sonne scheint zwar immer im Fernsehen, aber zum Glück nicht immer im Karlstorkino.

So., 19.9. - 17.00 UhrFr., 24.9. - 19.00 UhrMo., 27.9. - 19.00 Uhr
Coup
Coup Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Sven O. Hill | 81 min. | mit Daniel Michel, Tomasz Robak, Paula Kalenberg, Rocko Schamoni | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 6.

Ein Film, der die Vorstellungskraft anregt: wie sähe das auf der Leinwand aus, wenn etwa ein Martin Scorsese ohne Geld im Norden Hamburgs eine Art Krimi drehen würde? Hoffentlich so wie der von Sven O. Hill, der damit, worauf es wirklich ankommt - auf eher regionalen Filmfestivals überzeugte. Beruht auch auf einem echten Fall. Ein noch junger Banker, in der Freizeit Rocker, entdeckt eine Sicherheitslücke in der Bank, in der er arbeitet und bedient sich dort selbst in mehr als ausreichendem Maße. Damit emigriert er nach Australien und glaubt, dass seine Freundin mit dem gemeinsamen Sohn umgehend nachfolge. Dem ist aber nicht so. Sie sagt nein und der Banker muss sich entscheiden: Geld in der Fremde, Liebe in der Heimat. Toller Mix aus Animation, Actionkomödie und Doku-Elementen, mal was ganz anders, dazu im Stil der späten 80er!!!

Di., 21.9. - 21.00 UhrSa., 25.9. - 20.00 UhrMo., 27.9. - 21.00 Uhr
Now
Now Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Jim Rakete | 79 min. | Dokfilm | mit Vic Barrett, Felix Finkbeiner, Marcella Hansch, Zion Lights, Nike Mahlhaus, Luisa Neubauer, Greta Thunberg, Patti Smith u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Jim Rakete, bisher vor allem als Fotograf berühmt geworden, zeigt in seinem ersten halbwegs abendfüllenden Dokumentarfilm  Vertreterinnen einer politischen Bewegung, die sich den Klimaschutz zu ihrem Ziel gemacht hat. Ihm geht es dabei weniger um ein persönliches Porträt der Aktivistinnen, sondern  darum, zu zeigen, auf welche Weise sie den vielfältigen Widerstand und Kampfgegen eine desaströse Politik repräsentieren, was ihre Ziele sind, welche Erfahrungen sie dabei gemacht haben. Getragen wird dieser Film dabei auch von der Überzeugung des Regisseurs, dass akuter Handlungsbedarf besteht, nicht erst dann wenn Greta älter geworden ist. Dabei gelingt dem Fotografen behutsam eine ästhetische Inszenierung der Formen des Protests, die dem Film zuletzt auch eine große suggestive Wirkung verleiht.

Im Rahmen der Fairen Woche.

Sa., 25.9. - 18.00 UhrDo., 30.9. - 19.00 Uhr
La Haine - Hass
La Haine - Hass
Frankreich 1995 | Regie: Mathieu Kassovitz | 98 min. | mit Vincent Cassel, Hubert Koundé, Saïd Taghmaoui u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Nachdem in der Nacht in einem Pariser Banlieue die Gewalt zwischen einer Gruppe von Jugendlichen und der Polizei eskaliert ist, schwebt ein 16-jähriger in Lebensgefahr und es herrscht der Ausnahmezustand. Ganz vorne mit dabei sind Hubert, Said und Vinz, drei Jungen deren Leben von Gewalt, Drogen und Polizeischikanen geprägt ist. Alle drei stammen aus der Working-class und Familien mit Migrationshintergrund und sind voller Hass gegen das System, das sie verachtet. In Schwarz-Weiß Bildern sehen wir 24 Stunden im Leben der drei, Stunden, die ihr Leben verändern werden.

Im letzten Jahr wurde der Film von Mathieu Kassovitz zum 25 jährigen Jubiläum noch einmal neu herausgebracht und ist nach wie vor erschreckend aktuell. Ebenso letztes Jahr erschien das Spielfilmdebüt „Die Wütenden – Les Misérables“ von Ladj Ly, der zwar ganz eigenständig funktioniert, aber auch als eine Hommage an „La Haine“ gelesen werden kann. Beide Werke wurden jeweils in Cannes ausgezeichnet.

Di., 28.9. - 19.00 Uhr
Made in Bangladesh
Made in Bangladesh
Frankreich, Bangladesch, Dänemark, Portugal 2019 | Regie: Rubaiyat Hossain | 95 min. | mit Rikita Nandini Shimu, Novera Rahman, Deepanwita Martin, Parvin Paru u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

“Sie sitzen rum und werden auf unsere Kosten fett!“: Shimu reicht es. Einst floh die junge Frau aus Bangladesch in die Stadt, da ihre Stiefmutter sie zwangsverheiraten wollte. Jetzt arbeitet sie für viel zu wenig Lohn in einer Textilfabrik unter völlig unzureichenden Sicherheitsvorschriften. Als dann noch ein Brand ausbricht und dabei eine Kollegin ums Leben kommt, entschließt Shimu sich, sich zur Wehr zu setzen und eine Gewerkschaft zu gründen. Natürlich trifft sie mit diesem Vorhaben auf den Widerstand ihres Arbeitgebers und der korrupten Bürokratie und natürlich gibt Shimu deswegen ihren Kampf noch lange nicht auf. Regisseurin Rubaiyat Hossain schuf mit Temperament einen kämpferischen Film, den jeder und jede sehen soll, bevor man sich wieder so billig wie möglich etwas zum Anziehen kauft.

Anschließendes Gespräch mit Susanne Kammer, Geschäftsstellenleiterin des Eine-Welt-Forums Mannheim, die im Jahre 2019 während einer Delegationsreise, Textilfabriken in Bangladesch besuchte.

Im Rahmen der Fairen Woche in Kooperation mit dem Eine-Welt-Zentrum.

Mi., 29.9. - 19.00 Uhr
Jazz on a Summer’s Day - Jazz an einem Sommerabend
Jazz on a Summer’s Day - Jazz an einem Sommerabend
USA 1960 | Regie: Aram Avakian, Bert Stern | 85 min. | Thelonious Monk, Dinah Washington, Chuck Berry, Louis Armstrong, Mahalia Jackson | Original mit deutschen Untertiteln.

„Wir wollten einen glücklichen Jazz-Film machen“ betonten die Regisseure von „Jazz on a Summer’s Day“ und gleich einem Boot auf den Wellen erklingt darum die Trompete von Louis Armstrong. Das Newport Jazz Festival vom 6. Juli 1958 begleiten Aram Aviakan und der Fotograf Bert Stern mit Bildern vom America’s-Cup-Yachtrennen, weitgehend ohne Dialoge oder Kommentar, dafür aber mit Jazz-Größen wie Thelonious Monk, der Gospel-Königin Mahalia Jackson oder dem Rock ʼn‘ Roller Chuck Berry. Aber eben auch mit Anita  O’Day oder Gerry Mulligan und eben „Satchmo“. Es entsteht in sanften weichen Live-Aufnahmen eine Musik-Doku von geradezu betörend entspannter Atmosphäre, die einem ein herrlich beschwingtes Lächeln ins Gesicht zaubert. Jetzt wieder bei uns zu sehen in einer aufwendig restaurierten 4K Version.  

Fr., 1.10. - 19.00 UhrSo., 10.10. - 18.00 Uhr
Donnie Darko
Donnie Darko Trailer
USA 2001 | Regie: Richard Kelly | 113 min. | Jake Gyllenhaal, Jena Malone, Patrick Swayze u.a. | Englisch Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Im Oktober 1988 stürzt das Triebwerk eines Flugzeugs  auf das Haus der Familie von Donnie Darko, einem psychisch kranken Teenager. Er überlebt dieses Unglück, da ihm just in diesem Moment  Frank erschienen ist, ein Wesen in einem Hasenkostüm mit Totenkopfmaske. Diese Erscheinungen nun häufen sich, Frank stürzt Donnies Leben in ein „Tangentenuniversum“ voller scheinbar wirrer Handlungselemente. So der Regisseur selbst erläuternd über den Film, der Elemente aus High-School-Movie, Horror und Science-Fiction verbindet und dabei sich auch sehr von David Lynch inspiriert zeigt. Bislang nie regulär in deutschen Kinos zu sehen, dafür mit umso mehr Kultcharakter, bedeutete „Donnie Darko“ auch den künstlerischen Durchbruch für Jake Gyllenhaal, bekannt etwa wegen „Brokeback Mountain“ oder „Nightcrawler“.

Fr., 1.10. - 21.00 UhrMi., 20.10. - 21.00 Uhr
Zorn der Bestien - Jallikattu
Zorn der Bestien - Jallikattu Trailer
Indien 2019 | Regie: Lijo Jose Pellissery | 95 min. | mit Antony Varghese, Chemban Vinod Jose, Sabumon Abdusamad, Santhy Balachandran | Malayalam Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

In einem indischen Dorf, sehr weit auf dem Land und im Wald, herrscht großer Aufruhr. Der Grund dafür trägt stolz zwei Hörner, hat ein schwarzes Fell, schnaubt und wütet. Es ist ein großer Stier, der nicht geschlachtet werden will, sondern die Flucht bevorzugt. Den Bewohnern des Dorfes aber entgeht dadurch eine große Ration Rindfleisch, die für ihre Ernährung fest eingeplant war. Also machen sie sich mit viel Geschrei auf den Weg und jagen mit Fackel durch die Nacht, denn sie können nicht anders. Mit sehr ausdrucksstarken Bildern mischt Regisseur Lijo Jose Pellissery in seiner Art indischer Action-Film Mystik und Komik. Das Original zudem ist gedreht in Malalayam, einer Sprache, die vor allem an der Westküste Südindiens gesprochen wird, immerhin von ungefähr 35 Millionen. Filme in ihr sind bei uns sehr selten zu sehen, aber es gibt sie. Glücklich, wer diese versteht.

Sa., 2.10. - 21.00 UhrMo., 4.10. - 21.00 UhrSa., 9.10. - 19.00 Uhr
Die rote Kapelle
Die rote Kapelle Trailer
Deutschland, Belgien, Israel 2020 | Regie: Carl-Ludwig Rettinger | 122 min. | Dokfilm | Lital Levin, Rebecca Donner, Roberta Böcker, Yehudit Kafri, Dr. Hans Coppi, Guillaume Bourgeois, Sacha Barcza, André Possot, Dr. Gerhard Sälter | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Die Gestapo nannte sie die rote Kapelle. Gemeint ist damit eine Widerstandsgruppe gegen die Nationalsozialisten, die in Deutschland, Belgien und Frankreich operiert hat. Unter anderem versuchte diese, die damalige Sowjetunion vor Hitlers Angriffskrieg zu warnen. Viele ihrer Mitglieder wurden inhaftiert, gefoltert und hingerichtet, den Überlebenden wurde nach Kriegsende vorgeworfen, sie hätten kommunistische Propaganda betrieben. Die neue Dokumentation basiert auf zwei Vorgängerfilmen, die sie jedoch betont kritisch kommentiert. Denen nämlich setzt sie Interviews hinzu mit den Nachkommen derer, die einst beteiligt waren entgegen oder rekonstruiert das Leben einiger Mitkämpfer wie gerade auch Mitkämpfer*innen. Es entstand ein sehr materialreicher wie komplexer Film, der einem bisweilen sehr bittere Pointen und unglaubliche Geschichten offenbart.

Am 3.10. in Anwesenheit des Regisseurs Carl-Ludwig Rettinger.

So., 3.10. - 16.00 UhrMi., 6.10. - 19.00 UhrMi., 20.10. - 19.00 Uhr
One Word
One Word
© Studio Kalliope & Kameradisten.org Trailer
Deutschland, Republik der Marshallinsel 2020 | Regie: Viviana Uriona | 83 min. | Dokfilm | Englisches Original mit deutschen Untertiteln.

ONE WORD erzählt von den Auswirkungen des Klimawandels auf die Republik der Marshallinseln und ihre Bevölkerung. Die Marshallinseln sind ein Inselstaat in der Nähe des Äquators im endlosen Blau des Pazifischen Ozeans. Das Land erstreckt sich über 29 Korallenatolle, die wiederum 1156  einzelne Inseln umfassen. Der größte Teil der Marshallinseln liegt weniger als 1,8 Meter über dem Meeresspiegel.

Der Klimawandel hat enorme Auswirkungen auf Land und Leute der Marshallinseln. Das ansteigende Meer erodiert das tief liegende Land, versalzt das Grundwasser und tötet die Vegetation ab. Prognosen sagen die Zerstörung der Inseln bereits für das Jahr 2050 voraus. Der uralten marshallesischen Kultur droht der Untergang.

ONE WORD verzichtet bewusst auf eine kommentierende Off-Stimme und wird nur erzählt von den Stimmen der Bewohner*innen einer sterbenden Welt. Deren Botschaften aber sind überraschend kraftvoll und voller Optimismus: Die Menschheit kann und wird sich ändern, um die Zivilisation und den Planeten zu bewahren!

Mit anschließendem Gespräch. Zu Gast ist Mark Uriona, Director of Photography des Films. In Kooperation mit dem Eine-Welt-Zentrum.

So., 3.10. - 19.00 Uhr
El viaje extraordinario de Celeste Garcia - Die außergewöhnliche Reise der Celeste Garcia
El viaje extraordinario de Celeste Garcia  - Die außergewöhnliche Reise der Celeste Garcia Trailer
Kuba, Deutschland 2018 | Regie: Arturo Infante | 92 min. | Maria Isabel Díaz, Omar Franco, Néstor Jiménez u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.

Celeste lebt in Havanna und verdient dort ihren Lebensunterhalt, indem sie im dortigen Planetarium Führungen anbietet. Privat geht es ihr nicht so gut, ihr Sohn, längst erwachsen, hat nur Videospiele im Kopf und ihre Schwester lamentiert auch nur. Irgendwie möchte sie ihr Leben verändern. Dann gibt die Regierung bekannt, die Bewohner des Planeten Gyriok laden ihre Freunde von der Zuckerinsel sehr herzlich ein, ihren Planeten zu besuchen. Es stellt sich nur die Frage, wer in dem Raumschiff dorthin mitfliegen darf. Celeste wittert ihre Chance, vor allem als sie erfährt, dass schon länger Außerirdische mitten unter den Kubaner*innen leben, etwa, wie sich überraschend herausstellt, Celestes Nachbarin. Arturo Infantes Science-Fiction-Komödie hat ihren besonderen, unvergleichlichen Charme, da sie die Sehnsüchte ihrer Figuren ernst nimmt. 

Mo., 4.10. - 19.00 UhrDi., 12.10. - 19.30 UhrMo., 18.10. - 19.00 Uhr
The Great Green Wall
The Great Green Wall
© Tim Cragg, Great Green Wall Ltd Trailer
Großbritannien 2019 | Regie: Jared P. Scott | 92 min. | Dokfilm | mit Inna Modja | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Es ist eines der ehrgeizigsten Klima-Projekte der Welt: Quer über den afrikanischen Kontinent wird ein 8.000 Kilometer langer Gürtel aus Bäumen gepflanzt, der die Ausbreitung der Wüste aufhalten und Millionen von Menschen Nahrung, Arbeitsplätze und eine Zukunft bringen soll. Entlang dieser noch lückenhaften grünen Mauer reist die malische Sängerin Inna Modja zu den Menschen im Senegal, in Mali, Nigeria und Äthiopien. Sie spricht mit ihnen über ihre Ängste, Träume und Hoffnungen in einer Sprache, die schon immer die afrikanische Kultur bestimmt hat: der Musik. So entspinnt der Film in einer kollektiven melodischen Collage den Soundtrack der „Great Green Wall“.
In seinem faszinierenden Dokumentarfilm erzählt Jared P. Scott eine rhythmische Geschichte von Optimismus, Solidarität und Entschlossenheit und offenbart eine neue afrikanische Generation, die bereit ist, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und dem Klimawandel den Kampf anzusagen. Der Film entstand mit Unterstützung der Vereinten Nationen.

In Kooperation mit dem Eine-Welt-Zentrum.

Di., 5.10. - 19.00 Uhr
Ivie wie Ivie
Ivie wie Ivie Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Sarah Blaßkewitz | 112 min. | Haley Louise Jones, Lorna Ishema u.a. | Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

„Wer bin ich“? „Wie möchte ich gesehen und behandelt werden“? Ivie stellt sich diese Fragen, als ihr bisheriges Leben durcheinander gebracht wird. Bisher lebte sie in Leipzig mit ihrer besten Freundin zusammen und will Lehrerin werden. Ihre Clique nennt sie frech “Schoko“, denn Ivies Mutter ist weiß, ihr Vater jedoch Afrikaner, sie hat ihn nie gesehen. Aber dann soll sie in den Senegal zu dessen Beerdigung mitkommen. Darum bittet sie ihre Halbschwester Naomi aus Berlin, die plötzlich vor der Tür steht und die Ivie überhaupt nicht kennt. Jetzt beginnt Ivie einiges um sich herum anders wahrzunehmen, den alltäglichen Rassismus vor allem und wie man drauf reagieren kann. Sarah Blaskewitz‘ bisweilen auch sehr humorvoller Film gefällt vor allem durch das sehr ungekünstelte Agieren der Hauptdarsteller*innen. 

"Ivie wie Ivie" wurde beim Festival des deutschen Films Ludwigshafen 2021 mit dem Filmkunstpreis als "Bester Film des Wettbewerbs" ausgezeichnet.

Mi., 6.10. - 21.15 Uhr
Sous les étoiles de Paris - Unter den Sternen von Paris
Sous les étoiles de Paris - Unter den Sternen von Paris Trailer
Frankreich, Belgien 2019 | Regie: Claus Drexel | 86 min. | Mit Catherine Frot, Mahamdou Yaffa, Dominique Frot | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Nicht unter den Dächern, sondern unter den Sternen von Paris kann man Christine vermuten, denn sie ist obdachlos. Aber sie hat ihr Leben ganz unten arrangiert. Souverän wandert sie jeden Tag nach der Essensausgabe durch die Seine-Metropole.Doch dann findet sie Suli, einen achtjährigen Jungen aus Eritrea wie sich später herausstellt. Er spricht kein Französisch und vor allem findet er seine Mutter nicht mehr. So entschließt sich Catherine mit ihm zusammen diese zu suchen. Für die bislang eher gefühlskalte und egoistische Catherine bedeutet dies eine Rückkehr zu einer ihr verloren gegangenen Mitmenschlichkeit. Claus Drexel, der auch einen Dokumentarfilm über Obdachlose in Paris gedreht hat, setzt in nun in diesem Spielfilm auf die Schauspielkunst der Hauptdarstellerin und hat dabei keine Angst vor Gefühlen und Atmosphäre.

Do., 7.10. - 19.00 UhrMo., 11.10. - 21.00 UhrDo., 14.10. - 19.00 Uhr
Vertigo - Aus dem Reich der Toten
Vertigo - Aus dem Reich der Toten
USA 1958 | Regie: Alfred Hitchcock | 130 min. | James Stewart, Kim Novak u.a. | deutsche Fassung | FSK: 12.

Scottie, ein Polizist, der wegen Höhenangst seinen Dienst quittierte, kann den Selbstmord einer jungen Frau namens Madeleine, die sich von einem Glockenturm stürzt, nicht verhindern. Davon traumatisiert begegnet er dann eines Tages Judy. Sie sieht Madeleine sehr ähnlich. Zunehmend besessen, Madeleine quasi wieder auferstehen zu lassen, bittet Scottie Judy darum eindringlich, Madeleines Äußeres anzunehmen. Doch dann erkennt Scottie, dass die beiden Frauen identisch sind und er Opfer einer Täuschung wurde. Das ist eigentlich schon zu viel nacherzählt, vor allem bei einem Hitchcock. Seiner Zeit eher zurückhaltend aufgenommen, gilt der Psychothriller mit dem Vertigo-effekt – was darunter zu verstehen ist, sei hier jetzt nicht verraten - als eines der absoluten Meisterwerke Sir Alfreds, ja als einer der besten Filme überhaupt. 

Do., 7.10. - 21.30 Uhr
Das neue Babylon - Новый Вавилон
Das neue Babylon - Новый Вавилон Trailer
UdSSR 1929 | Regie: Grigorij Kosinzew & Leonid Trauberg | 92 min. | Jelena Kusmina, Pjotr Sobolewski, Wsewolod Pudowkin u.a. | Stummfilm Original mit deutschen Untertiteln.

Vor dem Hintergrund der Niederschlagung der Pariser Commune 1871 erzählt der Film die Geschichte von Louise und Jean, deren Liebe in Zeiten des offen ausgetragenen Klassenkampfes keine Chance hat. Louise, Verkäuferin im Kaufhaus ›Das Neue Babylon‹ ist engagierte Kommunardin, Jean, ein politisch unbedarfter junger Mann vom Lande, steht als Soldat im Dienst der französischen Armee und ist gezwungen, die Commune zu bekämpfen. Dimitri Schostakowitschs Originalmusik zum Film ist eines der bedeutendsten Zeugnisse der Filmmusik und nicht minder experimentell. In seinem Debut als Filmkomponist setzte er das Regie-Konzept von Kosinzew/Trauberg kongenial um in eine skandalträchtige musikalische Montage. 

Mit einer Einführung von Renate Karst-Matausch.

Fr., 8.10. - 19.00 Uhr
Le Professionnel - Der Profi
Le Professionnel - Der Profi
Frankreich 1981 | Regie: Georges Lautner | 108 min. | Jean-Paul Belmondo, Robert Hossein, Jean-Louis Richard u.a. | Französisch Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Der Hau-ruck-Film mit Ennio Morricones Instrumentalhit „Chi Mai“, das auch unlängst bei Jean-Paul-Belmondos Begräbnis zu hören war. Bébel hier als Joss in Malagawi. So soll ein Land in Afrika heißen, in dem Joss den dortigen Diktator liquidieren soll. Aber plötzlich ändert sich die Situation, Joss wird verraten und zu Zwangsarbeit verurteilt. Doch Joss flieht, kehrt nach Frankreich zurück und hat nur noch eines im Sinn: Rache. Dafür hat er die Chance, denn der Diktator ist immer noch lebendig, wird sogar als Staatsgast erwartet. Natürlich wollen alle ihn an seiner Tat hindern, aber wozu ist er ein Profi. Sehr typischer Belmondo Action-Film voll cooler Sprüche, Mut und Körperbeherrschung, klarerweise mit vielen Stunts von ihm selbst, packend und brutal. Die Szenen in Afrika wurden übrigens in der Camargue gedreht.

Mit Einführung von Dr. Franz Schneider.

Am 6. September verstarb mit Jean-Paul Belmondo eine der Ikonen des französischen Kinos. Einige seiner Filme waren auch bei uns immer wiederzusehen, andere jedoch wiederum nicht. Denn Jean-Paul Belmondo hatte einige Facetten, trauriger Held, Romantiker, vor allem aber auch Action-Star mit harter Faust und scharfer Zunge. Ihm zum Gedenken entschieden wir uns nun für zwei Filme mit ihm, die sehr gegensätzlich sind: den Godard-Film „Pierrot le fou“ und „Der Profi“. Adieu Bébel!

Sa., 9.10. - 21.00 Uhr
Virtuelle Film-Matinée: Lilli
Virtuelle Film-Matinée: Lilli
Deutschland 2011 | Regie: Jan Buttler | 30 min. | Mila Böhning, Juri Winkler, Melanie Krebs, Julia Kahl | Deutsches Original mit deutschen Untertiteln.

Kinder sind während der Lockdown-Phasen der Pandemie stark beeinträchtigt.
Ihre gewohnten sozialen Orte – Schule, Vereine – fallen weg, sie können nur eingeschränkt Freunde treffen. Für Kinder, deren Eltern psychisch erkrankt sind, ist diese Situation besonders belastend. Der Kurzfilm „Lilli“ von Jan Buttler erzählt aus dem Leben eines Mädchens mit einer psychisch erkrankten Mutter: Immer wenn Mama krank ist, muss Lilli auf ihren Bruder aufpassen und dafür Sorge tragen, dass niemand mitbekommt, dass zu Hause nicht alles stimmt.

Kostenlose Online-Veranstaltung des Selbsthilfebüros Heidelberg zum Welttag der seelischen Gesundheit. Mit Einführung und Podiumsgespräch.

Podium: Annja Kachler, Selbsthilfegruppe Erwachsene Kinder psychisch kranker Eltern, EkpkE Sinsheim | Christine Mohler, Bürgerkreis für psychosoziale Arbeit Sinsheim | Helena Hirsch, Kliniksozialdienst, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Uniklinik Heidelberg | Moderation Alessandra Gromer, Kliniksozialdienst, Zentrum für psychosoziale Medizin, Uniklinik Heidelberg.

So., 10.10. - 11.00 Uhr, Online--- Vor Ort
Freistaat Mittelpunkt
Freistaat Mittelpunkt Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Kai Ehlers | 80 min. | Dokfilm | mit Emmi Buttmann, Yvonne Schlofeld & Lady, Monika Glindmeier, der Jagdgemeinschaft Hohenfelde u.a. | Original mit englischen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

Der 1991 verstorbene Ernst Otto Karl Grassé war eigentlich ein Geschäftsmann aus Altona. Von den Nazis zwangssterilisiert, wurde ihm eine Wiedergutmachung später immer wieder verweigert. Enttäuscht, zudem in Behandlung wegen Schizophrenie, zog er sich als „Altonaer Bürgermeister im Exil“ in ein Moor zurück, um dort inmitten von Gerümpel und Fundsachen endlich als souveräner Mensch zu leben. Aus dem Nachlass in Form von Briefen, Fotos und Arztbefunden, rekonstruierte nun Kai Ehlers eine so anspruchsvolle wie sehenswerte  Dokumentation, die auf das übliche Beiwerk in Form von Interviews und dergleichen verzichtet. Stattdessen will er dem Zuschauer konsequent aus der Perspektive des Porträtierten eine Existenz vor Augen führen, die das Sonderbare nie scheute  und in dem der Freiheitswille des Einzelnen eine zentrale Rolle spielte.

zu Gast: Kai Ehlers (Buch, Regie, Bildgestaltung, Montage)

So., 10.10. - 20.00 Uhr
Hayaletler - Ghosts
Hayaletler - Ghosts Trailer
Türkei, Frankreich, Katar 2020 | Regie: Azra Deniz Okyay | 90 min. | mit Nalan Kuruçim, Dilayda Güneş, Beril Kayar, Emrah Özdemir | Original mit deutschen Untertiteln.

Istanbul, am 26. November 2020. Die Metropole wird von heftigen politischen Unruhen erschüttert. Außerdem fällt der Strom aus. Azra Deniz Okyay hat für ihren Debütfilm diesen Tag gewählt, um daran exemplarisch zu zeigen, wie diese Stadt sich radikal verändert und was dabei zerstört wird. Dies schildert sie anhand dessen, was vier Figuren an diesem Tag widerfährt. Didem beispielsweise will eigentlich Tänzerin werden und hat am Abend einen Wettbewerb, für den sie aber Geld braucht. Doch gerade heute verliert sie ihren Job. Dann wird sie von ihrer Nachbarin angesprochen, ob sie eine Drogenlieferung an einen in ihrem Wohnviertel übel beleumundeten Schlepper annehmen könnte. Eine schwierige Entscheidung. Eindrucksvoller Erstling und erneuter Beweis für die trotz aller politischen Widrigkeiten nicht tot zu kriegende Kreativität des türkischen Films. 

Für ihr Spielfilmdebüt hat Regisseurin Azra Deniz Okyay 2020 mehrere Preise gewonnen, darunter den „Großen Preis“ der Internationalen Kritikerwoche bei den 77. Filmfestspielen in Venedig.

Mo., 11.10. - 19.00 UhrDi., 12.10. - 21.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland 2017-2021 | ca. 120 min. | Kurzfilme.

Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns gezeigt! Immer bunt, immer wild!

Keine Kartenreservierungen möglich, bitte nutzt den Vorverkauf online.

Mi., 13.10. - 19.30 Uhr
Turbo Kid
Turbo Kid
© Drop-out Cinema Trailer
Kanada / Neuseeland 2015 | Regie: François Simard, Anouk Whissell, Yoann-Karl Whissell | 93 min. | Komödie | mit Munro Chambers, Laurence Leboeuf, Michael Ironside | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

"The Kid", Comic-Fan und Einzelgänger, lernt auf einem seiner Streifzüge durch die postapokalyptischen Wastelands des Jahres 1997 die durchgeknallte Apple kennen. Gemeinsam müssen sie es auf ihren BMX-Rädern mit dem sadistischen Warlord Zeus (Michael Ironside) aufnehmen. Zwischen Synthie-Musik und Menschenentsaftungsmaschine entspinnt sich ein abgefahren-liebevolles Retro-Spektakel voller absurdem Slapstick und unbekümmertem Splatter.

"Eyes, throat, genitals!" - The Kid

Do., 14.10. - 21.00 Uhr // Midnight Madness
Pierrot le fou - Elf Uhr nachts
Pierrot le fou - Elf Uhr nachts Trailer
Frankreich, Italien 1965 | Regie: Jean-Luc Godard | 110 min. | Jean-Paul Belmondo, Anna Karina, Henri Attal, Jean-Pierre Léaud u.a. | Französisch, Englisch Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Manchmal genügt eine Leiche in der eigenen Wohnung, um aus der bürgerlichen Gesellschaft auszubrechen und von nun an in Freiheit und Abenteuer zu leben. Für einen romantischen jungen Mann heißt dies, er überlässt sich dem, was Jean-Luc Godard mit ihm vorhat. Nämlich ein Dasein zwischen Komödie und Tragödie zu führen, also nichts anderes zu sein als ein Poet. „Pierre le fou“ – der einstige deutscher Verleihtitel „Elf Uhr nachts“ war so herrlich nichtssagend - gab Jean-Paul Belmondo an der Seite und nah den Lippen („Ich küsse dich überall“) der leider auch schon verstorbenen und mindestens genauso wunderbaren Anna Karina die Gelegenheit, auch sein komödiantisches Talent zu zeigen. Für Godard, der nun seine beiden Hauptdarsteller überlebt hat, markierte dieser Film damals einen Übergang vom Spielfilm zu eher experimentellen agitatorischen Arbeiten.

Am 6. September verstarb mit Jean-Paul Belmondo eine der Ikonen des französischen Kinos. Einige seiner Filme waren auch bei uns immer wiederzusehen, andere jedoch wiederum nicht. Denn Jean-Paul Belmondo hatte einige Facetten, trauriger Held, Romantiker, vor allem aber auch Action-Star mit harter Faust und scharfer Zunge. Ihm zum Gedenken entschieden wir uns nun für zwei Filme mit ihm, die sehr gegensätzlich sind: den Godard-Film „Pierrot le fou“ und „Der Profi“. Adieu Bébel!

Fr., 15.10. - 21.00 Uhr
Jésus de Montréal - Jesus von Montreal
Jésus de Montréal - Jesus von Montreal
Kanada, Frankreich 1989 | Regie: Denys Arcand | 118 min. | mit Lothaire Bluteau, Johanne-Marie Tremblay, Rémy Girard u.a. | Original mit englischen Untertiteln | FSK: 12.

Dieser beeindruckende, vielfach preisgekrönte Film nimmt den Zuschauer mit auf eine faszinierende Bilderreise. Ein charismatischer junger Schauspieler bringt mit einer kleinen Truppe arbeitsloser Freunde in seiner Neuinterpretation des jährlichen Passionsspiels in der Kathedrale von Montréal die Zuschauer zu frenetischem Beifall, seine Mitspieler zu unerwarteten Veränderungen in ihrem Leben und die Kirchenoberen in Rage. Für den Jesus- Darsteller allerdings, der sich immer mehr mit seiner Rolle identifiziert, erfüllt sich auf tragische Weise die Passion. Wunder, Versuchungen, Tempelaustreibungen und Auferstehungen gestalten sich heute nur anders… Wir zeigen ein kleines Wunder frankokanadischer Filmkunst.

Mit einer Einführung von Barbara von Machui.

Sa., 16.10. - 19.00 Uhr
Maelström
Maelström
Kanada 2000 | Regie: Denis Villeneuve | 87 min. | mit Marie-Josée Croze, Jean-Nicolas Verreault, Stephanie Morgenstern, Pierre Lebeau | Original mit englischen Untertiteln | FSK: 16.

Geht es noch verworrener, geht es noch kruder? Maelström ist der Film mit dem sprechenden Karpfen, der überfahren wird von einer Frau, die von einer Abtreibung kommt und die in einer Boutique arbeitet und deren Mutter ein Star ist, deswegen auch sie kaum Privatleben hat und die einen alten Mann anfährt, der aus einer Fischfabrik kommt und der einen Sohn hat, mit dem sie dann irgendwann schläft, etc. oder andersrum. Der Karpfen jedenfalls ist weise und behält die Übersicht, denn er ist ein Prophet: „Und derjenige, der getötet hat, wird getötet werden“ und er wird recht behalten. Eines soll man diesem, so die kanadische Presse „absolut schönen“ und „höchst einfallsreichen“ Film nicht antun – nämlich seine Geschichte simpel logisch nacherzählen, er reißt eben einen mit. Für Denis Villeneuve bedeutete dieser Film erstmal eine längere kreative Pause. Danach kamen wie Werke wie „Incendies“ oder der Sci-Fi-Film Arrival“. 

Mit einer Einführung von Dr. Franz Schneider.

So., 17.10. - 19.00 Uhr
Gabrielle – Gabrielle - (keine) ganz normale Liebe
Gabrielle – Gabrielle - (keine) ganz normale Liebe
© P.Bosse, Alamode Film Trailer
Kanada 2013 | Regie: Louise Archambault | 104 min. | mit Gabrielle Marion-Rivard, Mélissa Désormeaux-Poulin, Alexandre Landry u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der Film wirft mit großem Einfühlungsvermögen und viel Sympathie für die Protagonisten einen ebenso authentischen wie berührenden Blick auf ein geistig behindertes Liebespaar, das durch die Musik zueinander findet und sich allen familiären Zwängen und gesellschaftlichen Widerständen zum Trotz nicht mehr loslässt. Den Chor gibt es wirklich und die hinreißende Hauptdarstellerin hat selbst das Williams-Beuren-Syndrom, das oft mit großer Musikalität einhergeht, ist also nahe an der Figur, was den besonderen Reiz dieses erfrischend unbefangenen Filmes ausmacht. Unmöglich, dem Zauber dieser lebensfrohen jungen Frau, dieser immer wieder bedrohten Liebe, dieser mitreißenden Musik zu widerstehen. Eine außergewöhnliche Lovestory, die nie kitschig wirkt und darüber hinaus Denkanstöße über das Recht Behinderter auf Glück und Autonomie gibt. Ein Film, der „mit Sicherheit mitten ins Herz eines großen Publikums trifft“, so die kanadische Kritik. 

Mit einer Einführung von Gilda Hysaj 

Di., 19.10. - 19.00 Uhr
Antigone
Antigone Trailer
Kanada 2019 | Regie: Sophie Deraspe | 109 min. | mit Nahéma Ricci, Nour Belkhiria, Rawad El-Zein u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.

Das Thema Migration ist in Québec so virulent wie in allen westlichen Gesellschaften, ebenso wie das Thema des Generationenbruchs. Sophie Deraspes filmische Neuinterpretation des Sophokles-Stoffs greift beide Themen auf. Die Antigone unserer Tage kommt nach dem gewaltsamen Tod der Eltern mit ihren Geschwistern und ihrer Großmutter aus der heimatlichen Kabylei nach Montréal in der Hoffnung auf Asyl. Als Antigones Bruder Eteokles durch einen Akt rassistischer Polizeigewalt zu Tode kommt, spitzen sich die Ereignisse zu. Polyneikes, der zweite Bruder, greift die verantwortlichen Polizisten an, wofür ihm nun Abschiebung droht. Eine Ungerechtigkeit, die Antigone nicht ertragen kann, weshalb sie zur Tat schreitet und sich ihr Antigone-Schicksal erfüllt…  

Eine starke Ode an Menschlichkeit und Solidarität mit einer herausragenden Hauptdarstellerin. 

Mit einer Einführung von Barbara von Machui 

Do., 21.10. - 19.00 Uhr
Mon Oncle Antoine – Mein Onkel Antoine
Mon Oncle Antoine – Mein Onkel Antoine
Kanada 1971 | Regie: Claude Jutra | 100 min. | mit Jean Duceppe, Jacques Gagnon, Lyne Champagne u.a.

Claude Jutras Porträt des ländlichen Lebens im winterlichen Quebec der 1940er Jahre gilt bis heute als einer der besten kanadischen Filme aller Zeiten. Liebevoll, aber gänzlich unsentimental, naturalistisch und mit ethnographischer Genauigkeit, mit sanfter Ironie und einem manchmal auch sardonischen Blick beschreibt der Film Leben und Arbeit eines heranwachsenden Jungen namens Benoit im Dorfladen und im Bestattungsunternehmen seines Onkels, Benoits Begegnungen mit Sex und Tod und den Alltag der Dorfbewohner, die unter dem Daumen des örtlichen Asbestminenbesitzers leben. Benoits berührende Coming-of-age-Geschichte ist gleichzeitig auch eine Metapher für den Beginn des „Erwachsenwerdens“ einer Nation während der Ära der Grande Noirceur Quebecs. Ein durch und durch ungewöhnlicher Weihnachtsfilm! 

Mit einer Einführung von Dr. Jürgen John. 

Fr., 22.10. - 19.00 Uhr
Kuessipan
Kuessipan Trailer
Kanada 2019 | Regie: Myriam Verreault | 117 min. | mit Sharon Ishpatao Fontaine, Yamie Grégoire, Étienne Galloy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.

Kuessipan ist eine äußerst ungewöhnliche und bezaubernde Literaturverfilmung. Die Vorlage stammt von Naomi Fontaine, der einzigen bekannten indigenen frankophonen Autorin Quebecs. Roman und Film handeln von zwei Freundinnen, Mikuan und Shaniss, die den Innu, einer der First Nation-Communities Kanadas angehören. Diese autochthone Herkunft prägt ihre innige  

Freundschaft, führt aber auch zu einer Entfremdung als sich Mikuan in einen ‚gewöhnlichen‘ Kanadier verliebt und das Innu-Reservat hinter sich lassen will. Der Film zeigt den Charme des Mikrokosmos, aber auch die Schwierigkeiten das Erbe der Innu in einer globalisierten Gesellschaft lebendig zu halten. Er entführt in eine andere Welt und erzählt doch die universelle Geschichte einer berührenden Freundschaft. Dabei schafft er es in Form einer wunderbaren Dokufiktion das Publikum ganz nah an das Leben der beiden heranwachsenden Freundinnen heranzulassen und in den Bann zu ziehen. 

Mit einer Einführung von Dr. Daniel Winkler. 

Sa., 23.10. - 18.00 Uhr
Mommy
Mommy Trailer
Kanada 2014 | Regie: Xavier Dolan | 138 min. | mit Anne Dorval, Suzanne Clément, Antoine Olivier Pilon u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Mommy ist der fünfte Langfilm des 32-jährigen Quebecers Xavier Dolan, dessen Blitzkarriere 2009 mit "Ich habe meine Mutter getötet" begonnen hat. Mommy knüpft an den Erstling an, indem er einen Mutter-Sohn-Konflikt ins Zentrum stellt. Gleichzeitig ist dieser Film, der bei den Filmfestspielen von Cannes den Preis der Jury gewonnen hat, viel komplexer, bunter und sinnlicher. Dianes 15-jähriger Sohn Steve hat ADHS und regelmäßige aggressive Anfälle. Steve und seine Mutter verbindet eine innige Liebe, die aber oft auch in Abwehr und Kontrollverlust umschlägt. Nach und nach bringt Dianes Nachbarin Kyla für eine Weile Leichtigkeit in das Leben der beiden zurück. Mommy ist Dolans gefühlsintensivster Film, wozu nicht zuletzt eine strahlkräftige Farbgestaltung, ein quadratisches Filmformat und ein fulminanter Soundrack beitragen, der von Vivaldi bis zu Andrea Bocelli, Céline Dion und Lana Del Rey reicht. 

Mit einer Einführung von Dr. Daniel Winkler. 

Sa., 23.10. - 21.00 Uhr
Why Are We (Not) Creative?
Why Are We (Not) Creative?
© Rise and Shine Cinema Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Hermann Vaske | 86 min. | Dokfilm | mit Marina Abramovic, Shirin Neshat, Joshua Wong, Björk, David Bowie, Pussy Riot, T.C. Boyle, Isabella Rossellini, Willem Dafoe u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Hermann Vaske hatte schon bedeutende Künstler’innen und Künstler befragt, was sie antreibt, kreativ zu sein. Nun dokumentiert er die vermeintlich viel spannendere Frage, was sie daran hindert. Welche Ängste etwa, welche Zwangsvorstellungen? Man ahnt dabei womöglich, wie die eine positiv formulierte Frage mit deren Negation quasi dialektisch verschränkt sein könnte. Auf jeden Fall aber berührt die Verneinung eher die geistige Situation der meisten unserer Zuschauer*innen, die sich jetzt fragen könnten, warum sie nicht so sind wie die Befragten. Präsentiert wird dafür jedenfalls viel Prominenz. Man vernimmt zu diesem Thema Statements etwa von Michael Madsen, Marina Abramovic, Shirin Neshat, Julian Schnabel oder Willem Dafoe. Und am 24. 10. kann man gerne den Regisseur selbst fragen, denn dann wird er bei uns im Karlstorkino zu Gast sein. 

In Anwesenheit des Regisseurs Hermann Vaske.

So., 24.10. - 18.00 Uhr
Dune (3D)
Dune (3D) Trailer
USA 2021 | Regie: Denis Villeneuve | 156 min. | 3D | Timothée Chalamet, Rebecca Ferguson, Oscar Isaac u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Dune in unserem Karlstorkino? Das ist wie, wenn ein Lindwurm durchs Wohnzimmer kriecht. Aber genau das hat seinen besonderen Reiz. Würmer sind auch die eigentlichen Stars in Denis Villeneuves um Pathos und Wucht bemühte Adaption der legendären Roman-Reihe von Frank Herbert, die einst auch schon David Lynch zur Verfilmung reizte. Es geht um eine Geschichte aus dem Jahre 10191. Dann wird es einen Wüstenplaneten namens Arrakis geben, der eine Droge namens Spice birgt, die einem die Herrschaft über das gesamte Universum verleiht. Und dann wird Herzog Leto nebst seinem Gefolge sich anschicken, die Verwaltung dieses sagenumwobenen Planeten zu übernehmen. Es erwarten ihn die Mächte des Bösen. Science-Fiction Kenner wie Dietmar Dath von der FAZ konnten dieser Verfilmung viel Positives abgewinnen. Jedenfalls wurde auch bei uns kein Film im Vorfeld so leidenschaftlich herbeigesehnt wie dieser. 

So., 24.10. - 21.00 UhrDo., 28.10. - 21.30 Uhr
Dune
Dune Trailer
USA 2021 | Regie: Denis Villeneuve | 156 min. | Timothée Chalamet, Rebecca Ferguson, Oscar Isaac u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Dune in unserem Karlstorkino? Das ist wie, wenn ein Lindwurm durchs Wohnzimmer kriecht. Aber genau das hat seinen besonderen Reiz. Würmer sind auch die eigentlichen Stars in Denis Villeneuves um Pathos und Wucht bemühte Adaption der legendären Roman-Reihe von Frank Herbert, die einst auch schon David Lynch zur Verfilmung reizte. Es geht um eine Geschichte aus dem Jahre 10191. Dann wird es einen Wüstenplaneten namens Arrakis geben, der eine Droge namens Spice birgt, die einem die Herrschaft über das gesamte Universum verleiht. Und dann wird Herzog Leto nebst seinem Gefolge sich anschicken, die Verwaltung dieses sagenumwobenen Planeten zu übernehmen. Es erwarten ihn die Mächte des Bösen. Science-Fiction Kenner wie Dietmar Dath von der FAZ konnten dieser Verfilmung viel Positives abgewinnen. Jedenfalls wurde auch bei uns kein Film im Vorfeld so leidenschaftlich herbeigesehnt wie dieser. 

Mo., 25.10. - 19.00 UhrSo., 26.12. - 20.00 Uhr
Rosemary’s Baby
Rosemary’s Baby
USA 1968 | Regie: Roman Polański | 137 min. | Mia Farrow, John Cassavetes, Ruth Gordon u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Rosemary und Guy, ein junges Ehepaar, beziehen in New Yorker Hochhaus eine geräumige Wohnung. Dem privaten Glück im siebten Stock scheint nun nichts mehr im Weg zu stehen, zumal sie auch planen, eine Familie zu gründen. Nur die neuen Nachbarn wirken etwas seltsam. Einerseits freundlich, andererseits aber auch aufdringlich, vor allem aber irgendwie undurchschaubar. Der Verdacht ist begründet, es häufen sich düstere Anzeichen. Und als Rosemary schwanger wird, geschehen mit ihr dabei äußerst mysteriöse Dinge, die ihre seelische und körperliche Gesundheit massiv bedrohen. Romans Polanskis hochgelobter Psycho-Horrorklassiker gewinnt seine Spannung in permanenter Konfrontation kühler Rationalität mit unerklärbar Okkultem. Einer von den Filmen, die sensiblen Zuschauer*innen, aber nicht nur denen, lange nachgehen.

Mit einer Einführung von Nikias Herzhauser und anschließendem Filmgespräch.

Di., 26.10. - 19.00 Uhr
Be Natural - Sei du selbst - Die Filmpionierin Alice Guy-Blaché
Be Natural - Sei du selbst - Die Filmpionierin Alice Guy-Blaché Trailer
USA 2019 | Regie: Pamela B. Green, Joan Simon | 103 min. | Dokfilm | Gesprochen von Jodie Foster, mit Alice Guy-Blaché, John Bailey, Geena Davis, Julie Delpy, Ava Du Vernay, Patty Jenkins, Ben Kingsley, Agnès Varda u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Als die Stenotypistin Alice Guy-Blaché der wohl ersten Film-Vorführung der Brüder Lumière beiwohnte, erkannte sie prophetisch die Möglichkeiten dieses neuen Mediums. Darum beschloss sie, selber an dieser Entwicklung zu partizipieren, in dem sie begann, eigene Filme zu drehen. Es wurden so an die 1000.  Sie half vor allem dabei mit, den Spielfilm zu etablieren und leistete darin wiederum bahnbrechende Arbeit etwa bei der Colorierung. Pamela B. Green begab sich deshalb auf Spurensuche, gewann sogar Jodie Foster als Kommentatorin und schuf eine temperamentvolle, schnell geschnittene Dokumentation, die Alice Guy-Blachés äußerst reichhaltiges Werk schwungvoll präsentiert. Besonders spannend zudem die einmontierten Originalaufnahmen aus ihren Filmen sowie die Interviewszenen. Mehr als eine cineastische Erinnerungsarbeit, eine Liebeserklärung an die Frauen des Films. 

Zum Tag des audiovisuellen Erbes. Mit einer Einführung von Maya Dietrich.

Mi., 27.10. - 19.00 Uhr
Martha: A Picture Story
Martha: A Picture Story Trailer
Australien, USA, Deutschland, Brasilien 2019 | Regie: Selina Miles | 81 min. | Dokfilm | Mit: Martha Cooper, 1UP, Os Gêmeos, Akim Walta, Carlos Rodriguez, Doze Green, Skeme, Jay Edlin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.

Martha Cooper ist keine Legende oder Ikone. Es ist viel einfacher, viel schöner: Martha Cooper ist eine Fotografin, die es geschafft hat, sich ihre Flamme im Herzen bis heute zu bewahren.

Ihre Fotos sind charakteristisch, auf den Moment fokussiert. Es sind Schnappschüsse und Momentaufnahmen, getrieben von Neugier und Leidenschaft. Sie entstehen in Situationen und im Umgang mit Menschen. Und genau darum geht es: Ungetrübte Perspektiven, ohne Filter und Inszenierung. Der rohe, aufs Wesentliche reduzierte Blick – aus Interesse am ‚echten‘ Bild und aus Wertschätzung gegenüber ihrem Motiv.

Begonnen hatte es im Jahr 1946, mit ihrer ersten Kamera. Rausgehen, um Fotos zu machen. Darum ging es schon damals, als sie mit ihrem Vater umherzog. Viele Jahre später, sie reiste um die Welt, arbeitete hier und dort, als Fotografin und für verschiedene Zeitungen und kam irgendwann an, im New York der 1970er Jahre. Die Stadt lag am Boden. Bezirke brannten, die Unterschiede waren groß, die Ungerechtigkeiten noch größer. Und dennoch, Martha Cooper fuhr umher, suchte in dieser Stadt ihre Bilder, die Menschen in ihren Vierteln, die Kinder und Jugendlichen, die trotz aller Widrigkeiten ihre Umgebung gestalteten und bespielten. Und mittendrin, junge Menschen, die ihre Namen malten. Tags, kleine Pieces oder Wholecars, Graffiti war überall, genau wie Martha. Sie fotografierte, unerlässlich und über viele Jahre. Unzählige Züge, Graffitis und Aktionen, alles hielt sie mit ihrer Kamera fest. Sie schuf ein Archiv, das seinesgleichen sucht und veröffentlichte 1984, zusammen mit Henry Chalfant, eines der bedeutendsten (und meistgeklauten und -kopierten) Bücher der Graffiti-Geschichte: Subway Art. Ob sie wollte oder nicht, spätestens jetzt war ihr ein Platz in den Graffiti-Memoiren dieser Welt sicher und ihr Weg zu einer der bekanntesten Straßenfotografinnen vorgezeichnet.

Und ja, sie fotografiert noch immer. 


Die Vorstellung ist Teil der deutschlandweiten Premiere von MARTHA: A PICTURE STORY, die ausgehend von Berlin zeitgleich in mehreren Städten stattfindet. Alle Informationen dazu findet ihr auf www.blackstreets-magazine.com

Do., 28.10. - 19.30 Uhr
Film und Wein
Film und Wein
Regie: ???.

Endlich geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Unser Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Überraschendes Kino, wie man es so nur selten erleben kann. Angekündigt ist diesmal ein russischer Horrorklassiker adaptiert von einem "Kleinrussen", der die grenzenlose Fantasie des Volkes literarisch festgehalten hat in Figuren wie die des " mit den Augenlidern bis zum Boden reichenden Gnoms“…zur Einstimmung auf Halloween und Midnight Madness – natürlich wie immer verbunden mit einem schönen Glas Rotwein.

Referent: Ihor Kolesnykov - Moderation: Karoline Hering


Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei.

Fr., 29.10. - 19.00 Uhr
Lobachevsky’s Space
Lobachevsky’s Space
Deutschland, Russland 2020 | Regie: Ekaterina Eremenko | 73 min. | Dokfilm | Englische Originalfassung.

Wie in der hyperbolischen Geometrie, wo es Raum im Überfluss gibt und Linien ein ungewöhnliches Verhalten zeigen, so wird auch im Film „Lobachevsky’s Space” eine ungewöhnliche Mathematik mit einer guten Portion Geschichte und aktueller Politik gewürzt. Die Vergangenheit und die Gegenwart, Wissenschaft und Politik, Russland und Deutschland, Lobachevsky und Gauß werden in einem vielstimmigen Dialog einander gegenübergestellt. Ein modernes Porträt des einsamen Genies, Rektor der Kasaner Universität, dessen bahnbrechende Ideen spätere Entwicklungen in der Mathematik und Wissenschaft im Allgemeinen vorwegnahmen. Lobachevskys Geschichte erwacht durch die Beobachtung des täglichen Lebens von Wissenschaftler*innen in Kazan, Berlin und Göttingen zu neuem Leben.

Anschließende Diskussion mit der Regisseurin Ekaterina Eremenko.

Der Eintritt zum Eröffnungsfilm ist für alle Interessierten auf Einladung der HLFF frei.

Sa., 30.10. - 19.30 Uhr
Begabt – Die Gleichung eines Lebens
Begabt – Die Gleichung eines Lebens Trailer
USA 2017 | Regie: Marc Webb | 101 min. | Mit: Chris Evans, Mckenna Grace u. a. | deutsche Fassung | FSK: 6.

Die siebenjährige Mary ist ein mathematisches Wunderkind. Schon ihre Mutter war Mathematikerin, die sich mit dem Navier-Stokes-Problem, einem berühmten und ungelösten Rätsel in der Mathematik, beschäftigte, dann aber Suizid beging. Nun beginnt das noch kompliziertere Problem als die mathematischen Gleichungen, denn Marys Vormund Frank möchte, dass sie eine ganz normale Kindheit durchlebt, ihre Großmutter Evelyn jedoch ihre Begabung unbedingt fördern. Es kommt darüber schließlich zu einem erbitterten Gerichtsstreit.

Anschließende Diskussion mit der Mathematik-Lehrerin Birgit Schillinger (Mitglied im Team des Landeswettbewerbs Mathematik sowie der Science Academy) und der Mathematik-Studentin Eliane Kummer.

So., 31.10. - 16.00 Uhr
Halloween - Die Nacht des Grauens
Halloween - Die Nacht des Grauens Trailer
USA 1978 | Regie: John Carpenter | 91 min. | mit Donald Pleasence, Jamie Lee Curtis, Nick Castle | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Mitte Oktober kehrt das absolut Böse mit den übermenschlichen Nehmerqualitäten bereits zum 11. Mal auf der Kinoleinwand nach Haddonfield zurück, um fummelnde Teenies zu filetieren. Wir haben aber bekanntlich eine Neigung zum Original im Orginal, daher zeigen wir lieber pünktlich am letzten Tag des Monats John Carpenters genreprägenden Auftakt dieser erstaunlich langlebigen Slasher-Reihe. Unter Michaels weißer William-Shatner-Maske lauern der berühmte schwere Atem und eine ausgeprägte Vorliebe für Küchenmesser und ausgeschnitzte Kürbisse; "final girl" Jamie Lee Curtis dagegen erwarb sich mit ihrer ersten Rolle den Ruf als Scream Queen. Das Ansehen der Kritik erlangte Halloween jedoch durch Carpenters hervorragend dichte Inszenierung und seinen wirkungsvollen Soundtrack.

"Death has come to your little town, Sheriff." - Dr. Loomis

So., 31.10. - 21.30 Uhr
Der illegale Film
Der illegale Film Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Martin Baer, Claus Wischmann | 80 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Kameras ersetzen unsere Augen. An einem einzigen Tag machen wir mehr Fotos als im gesamten 20. Jahrhundert. Unsere Welt verwandelt sich in ihr eigenes Abbild. Was machen wir mit all diesen Bildern? Was machen diese Bilder mit uns? Wie kann ich mir ein Bild der Welt machen, wenn ich umgeben bin von Bildern? Wenn wir zeigen, was wir überall um uns herum sehen, dann ist das eigentlich illegal. Denn jedes einzelne Bild gehört schon jemandem. So viele Bilder. Und so viele Bilderverbote. Eigentümer*innen und Urheber*innen von Objekten, Gebäuden, Marken und sogar Landschaften verlangen Geld für die Darstellung ihres Eigentums. Das enorme kommerzielle Potenzial dieser Bilder wird immer wichtiger. Algorithmen liefern mittels Gesichtserkennungstechnologie wertvolle Daten für die Konsum- und Werbeindustrie. Bald wird die Frage, wer ein einzelnes Bild besitzt oder wer einen Film für wie viel kopieren kann, nebensächlich sein. Der wahre Wert der Bilder liegt in der Vielzahl der Bilder von uns allen. Wenn wirklich alles zu einem Produkt wird – Kunst, Ideen, Farben, die Bilder unserer Umgebung und sogar unsere „Selfies“ –, wem gehören dann die Bilder, die wir von uns machen – und von unserer Welt?

Anschließende Diskussion mit dem Regisseur Martin Baer (live zugeschaltet).

Mo., 1.11. - 19.30 Uhr // Mit Gespräch
The World of Thinking
The World of Thinking Trailer
Niederlande 2019 | Regie: Misha Wessel, Thomas Blom | 69 min. | Dokfilm | Englische Originalfassung.

Das Institute for Advanced Study (IAS) in Princeton, New Jersey, eine nahezu mystische Insel des tiefen Nachdenkens, eine private Forschungseinrichtung, die unter anderem als letzte Wirkungsstätte Albert Einsteins und Zufluchtsort vieler deutscher Wissenschaftler*innen im Exil und Forschern wie J. Robert Oppenheimer und John von Neumann diente. In ihrem Film erkunden Misha Wessel und Thomas Blom diese faszinierende Welt des Denkens und begleiten einige Wissenschaftler:innen (u. a. den Fields-Medaillisten Vladimir Voevodsky), deren Arbeiten allesamt dazu angetan sind, unsere Sicht auf die Welt grundlegend zu verändern.

Anschließende Diskussion mit Prof. Johannes Walcher (Mathematische Physik, Universität Heidelberg).

Di., 2.11. - 19.30 Uhr
The Genius of George Boole
The Genius of George Boole
United Kingdom 2015 | Regie: Stephen Mizelas | 59 min. | Dokfilm | Englische Originalfassung.

Ja oder nein, wahr oder falsch, Null oder Eins – diese Begriffe gehören nicht nur zu den Grundlagen digitaler Schaltungen und damit der Grundlage praktisch aller modernen Informationstechnologie, von einfachen Mobiltelefonen über Fotos und Videostreaming bis hin zu Online-Shopping und Hochleistungsrechenzentren. Sie sind auch Begriffe einer neuen Mathematik, die der englische Mathematiker George Boole Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckte und mit der logische Aussagen berechnet werden konnten, „und“ und „oder“ mathematische Rechenoperationen wurden und auf der moderne Computertechnik ganz grundlegend aufgebaut ist. „The Genius of George Boole“ beleuchtet das Leben und die Bedeutung eines großen Mathematikers und Urahns des Informationszeitalters und lässt führende Stimmen aus Wissenschaft und Industrie aus der ganzen Welt zu Wort kommen.

Anschließende Diskussion mit Juniorprofessor Felix Joos (Theoretische Informatik, Universität Heidelberg).

Mi., 3.11. - 19.30 Uhr
Meeting Snowden
Meeting Snowden Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Flore Vasseur | 52 min. | Dokfilm | Englische Originalfassung.

Moskau, Dezember 2016: Edward Snowden, Larry Lessig und Birgitta Jónsdóttir treffen sich zum ersten Mal in einem unbekannten Hotelzimmer. In einer Zeit, in welcher der Verdacht auf russische Einmischung in die amerikanischen Wahlen aufkommt, Donald Trump kurz vor seinem Amtsantritt als Präsident der Vereinigten Staaten steht, Edward Snowden sich nur in sorgfältig ausgewählten Interviews äußert und die Welt sich auf Weihnachten einstimmt, da treffen sie sich, um die einzig bedeutende Frage zu diskutieren, die sie alle bewegt: Wie kann die Demokratie gerettet werden?

Anschließende Diskussion mit der Regisseurin Flore Vasseur (live zugeschaltet).

Do., 4.11. - 19.30 Uhr
The Bit Player
The Bit Player Trailer
USA 2018 | Regie: Mark A. Levinson | 90 min. | Dokfilm | Mit: John Hutton, Judith Ivey u. a. | Englische Originalfassung.

Der US-amerikanische Mathematiker Claude Elwood Shannon (1916–2001) gilt als Begründer der Informationstechnologie und sein 1948 erschienenes Buch „A Mathematical Theory of Communication” als bahnbrechendes Werk, das den Begriff „Bit” einführte und damit die Grundlage für das heutige Informationszeitalter legte. Doch seine Interessen waren noch weitaus vielfältiger und streiften auch Bereiche wie Kryptographie, Neurowissenschaften, Künstliche Intelligenz, Kosmologie, Linguistik und Genetik. Als er in den 1980er-Jahren interviewt wurde, war er mehr daran interessiert, seine neu konstruierten technischen Spielereien vorzuführen als die Vergangenheit zu betrachten: jonglierende Roboter, einen tragbaren Computer, mit dessen Hilfe man beim Roulette gewinnen kann, eine feuerspeiende Trompete und vielem anderen mehr. Mark A. Levinson erkundet in seinem Film „The Bit Player”  das Leben und Wirken eines echten Universalgenies.

Anschließende Diskussion mit dem Turing-Preisträger Martin Hellman (live zugeschaltet).

Fr., 5.11. - 19.30 Uhr
Alles ist Eins. Ausser der 0.
Alles ist Eins. Ausser der 0. Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Klaus Maeck, Tanja Schwerdorf | 90 min. | Dokfilm | Mit: Wau Holland, Peter Glaser, Linus Neumann u. a. | deutsche Fassung | FSK: 6.

Sie sind Aktivisten, Spione, Genies: Ohne die Hacker schiene uns die schöne, bunte, digitale Informationsgesellschaft als bestmögliche aller Welten. Sie sind die Aufklärer, die der blinde Glaube an die mehr oder weniger sozialen Netzwerke nötig hat. Am Anfang der Hacker-Kultur stand Deutschlands erster digitaler Bürgerrechtler: Wau Holland ist der Visionär einer demokratischen digitalen Kultur. 1981 gründete er mit einer Handvoll Mitstreiter*innen den Chaos Computer Club (CCC). Wau Holland und der CCC stehen für eine Praxis des ungehinderten sozialen Austauschs mit den Mitteln der Maschine. Digitalisierung ist für sie nicht nur Heilsbringer, sondern eine Regierungstechnik, von der nichts weniger als der soziale Zusammenhalt der Gesellschaft abhängt.

Der Dokumentarfilm von Klaus Maeck und Tanja Schwerdorf setzt der bekanntesten deutschen Hackervereinigung ein stilsicheres, kraftvolles und würdiges Denkmal.

Anschließende Diskussion mit Steffen Haschler (Lehrer und Hacktivist, CCC Mannheim).

Sa., 6.11. - 19.30 Uhr
Daido Moriyama
Daido Moriyama
© Daido Moriyama Photo Foundation Trailer
Japan 2021 | Regie: Gen IWAMA | 110 min. | Dokfilm | Mit: Daido MORIYAMA, Yutaka KANBAYASHI, Satoshi MACHIGUCHI | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Die Vergangenheit ist immer neu, die Zukunft ist immer nostalgisch. Der Fotograf Daido Moriyama, 81, ist immer noch als Künstler tätig. Er ist wahrscheinlich die prominenteste und letzte charismatische Figur in der Welt der Fotografie. Er erhielt weltweit zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Infinity Award für sein Lebenswerk vom Internationalen Zentrum für Fotografie in New York (2012). In 2019 wurde er mit dem Internationalen Preis für Fotografie der Hasselblad Foundation ausgezeichnet. Daido Moriyama transzendiert nonchalant Kunst, Mode und Design. Dieses intime Portrait begleitet zwei Männer, ein Graphiker und ein Verleger, über ein Jahr lang, die sich zur Aufgabe gemacht haben den Schaffensprozess Moriyamas einzufangen. Am Ende entsteht ein Bildband.

So., 7.11. - 17.00 UhrDi., 9.11. - 19.00 Uhr
La Citta Delle Donne - Fellinis Stadt der Frauen
La Citta Delle Donne - Fellinis Stadt der Frauen
Frankreich, Italien 1980 | Regie: Federico Fellini | 134 min. | mit Marcello Mastroianni, Anna Prucnal, Bernice Stegers, Ettore Manni | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

In einer surrealistischen Eskapade thematisiert Fellini anhand seiner Filmfigur Snàporaz, einem verheirateten Schürzenjäger, eine Vielzahl chauvinistischer Wunsch- und Angstträume. Der auf den weiblichen Körper fixierte Blick, die Jagd nach der ideal gebauten Frau prallt auf die Ängste, die vermeintlich aus der Frauenemanzipation erwachsen. Fellinis cineastische Persiflage auf die Spielarten des Chauvinismus lohnt eine Wiederentdeckung.

Moderation: Josua Walbrodt, Kurpfälzisches Museum

Die Vorstellung ist Teil des Begleitprogramms der Austellung FRAUENKÖRPER (24. Oktober 2021 bis 20. Februar 2022) im Kurpfälzischen Museum Heidelberg.

So., 7.11. - 19.00 Uhr
Titane
Titane Trailer
Frankreich, Belgien 2021 | Regie: Julia Ducournau | 108 min. | Mit: Vincent Lindon, Agathe Rousselle, Garance Marillier u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Seit einem schweren Autounfall in ihrer Kindheit trägt Alexia eine Titanplatte in ihrem Kopf. Seitdem ist ihr Verhältnis zu Menschen extrem abgekühlt, sie scheut sich auch nicht, einen von ihnen umzubringen, wenn er ihr im Weg steht. Stattdessen liebt sie die Technik, Autos vor allem, und zwar richtig. Sie hat Sex mit ihnen, das geht richtig gut, sie wird sogar schwanger. Aber irgendwann kommt sie mit der Polizei in Konflikt und nimmt auf der Flucht vor ihr die Identität eines einst verschwundenen Jungen an, dessen Vater bei der Feuerwehr arbeitet. Dieser nimmt sie nun tatsächlich auf und stellt keine Fragen. Der Beginn einer Passion, Transzendenz des Schicksals, so die Regisseurin selbst über ihren Film. Mit diesem Body Horror voller Blech und Motoröl spaltete Julia Ducournau die Kritik in Cannes, aber vielleicht fiel ihr gerade darum die Goldene Palme zu.

Mo., 8.11. - 19.00 UhrMi., 10.11. - 21.00 UhrSa., 27.11. - 21.00 Uhr
Le daim - Monsieur Killerstyle (Deerskin)
Le daim - Monsieur Killerstyle (Deerskin) Trailer
Frankreich 2019 | Regie: Quentin Dupieux | 77 min. | Mit: Jean Dujardin, Adèle Haenel, Albert Delpy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Kleider machen Leute, aber was wird aus Georges, nachdem er eine Jacke aus Hirschleder, gefertigt in Italien, für ein kleines Vermögen erworben hat? Vielleicht doch ein anderer Mensch, zumindest von außen mit Blick auf das Leder betrachtet. Da Georges als Dreingabe auch einen Camcorder bekam, nimmt er nun unentwegt sich selbst auf, in eben dieser Jacke. Dafür zieht er in ein abgelegenes Berghotel und inszeniert sich als Filmregisseur im Look der 60er Jahre Western. Das geht soweit, dass er mit seiner Hirschlederjacke schon Selbstgespräche führt. Dann lernt er die Kellnerin Denise kennen, die auch Filme macht und von einem größeren Projekt träumt. Etwas für Freund*innen und Freunde absurder Situationen und grotesker Figuren, zudem hübsch minimalistisch. Und natürlich wie immer: wer in einer solchen Montur zu uns kommt, ist der beinahe goldene Platzhirsch des Abends.  

Mo., 8.11. - 21.00 UhrMo., 22.11. - 21.15 Uhr
Hinter den Schlagzeilen
Hinter den Schlagzeilen
© bauderfilm Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Daniel Sager | 90 min. | Dokfilm | Mit: Bastian Obermayer, Frederik Obermaier u.a. | Originalfassung | FSK: 6.

Ein Plädoyer für seriösen Journalismus in Zeiten von Populismus und Fake News: Daniel Andreas Sager hatte ausnahmsweise die Gelegenheit einen Einblick in das Ressort Investigative Recherche der Süddeutschen Zeitung zu werfen. Dort begleitete er die Journalisten Bastian Obermayer sowie Frederik Obermaier bei ihrer Arbeit, die generell strengster Geheimhaltung unterliegt. Konkret ging es ihnen in dieser Zeit um die Aufdeckung der Hintergründe des Mordes an der maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia sowie um die Affäre um den österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache und dessen Nacht auf Ibiza. Dies gerät auch für den Zuschauer zu einer spannenden Angelegenheit, die einem bewusst macht, wie heikel der Beruf des Journalisten sein kann und welchen Gefahren er sich dabei möglicherweise aussetzt.

Mi., 10.11. - 19.00 UhrDi., 23.11. - 19.00 Uhr
70. Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg
70. Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg

Vom 11. - 21. November ist das Karlstorkino Spielstätte des IFFMH.

Alle Infos zum Festivalprogramm finden Sie auf iffmh.de

Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg (IFFMH) entdeckt und fördert junge Filmkünstler*innen aus der ganzen Welt. Es ist eine einzigartige Plattform des kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Dialogs durch Filmkunst seit 1952, was es nach der Berlinale zum traditionsreichsten Filmfestival in Deutschland macht.

Das IFFMH ist spezialisiert darauf, jährlich neue Regietalente zu entdecken. Zu den ehemaligen Newcomern aus Mannheim-Heidelberg zählen François Truffaut, Rainer Werner Fassbinder, Wim Wenders, Jim Jarmusch, Angela Schanelec, Atom Egoyan, Thomas Vinterberg, Derek Cianfrance, Hong Sang-soo und Guillaume Nicloux.

Das IFFMH feiert Innovation sowie erzählerischen und ästhetischen Wagemut. Es steht für eine neue Erfahrung. Das Festival fungiert als Kompass und Trendscout, entdeckt Newcomer und präsentiert Visionäres, öffnet Horizonte und belebt Historisches neu. Das IFFMH stellt einen sozialen Erlebniskontext her. Als Vermittler und Vernetzer verschiedener Kulturszenen schafft das IFFMH Räume zum Austausch von Filmschaffenden und Publikum.

Während des Festivals gelten die Eintrittspreise des IFFMH. Für diese Veranstaltungen sind Mitgliedspreise des Karlstorkinos nicht gültig.

First Cow
First Cow
© Allyson Riggs / A24 Films Trailer
USA 2019 | Regie: Kelly Reichardt | 122 min. | Mit: John Magaro, Orion Lee, Toby Jones, Evie u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.

First Cow, die Verfilmung des Romans “The Half-Life: A Novel” von Jonathan Raymond beginnt damit, dass im heutigen Bundesstaat Oregon im Wald zwei Skelette gefunden werden, die auffällig eng beieinander liegen. Es sind die von Cookie, dem Pelztierjäger, der Bäcker werden möchte und dem Chinesen King-Lu, der sich eine Farm wünscht. Sie trafen sich um 1820, oder genauer, Cookie fand King-Lu nackt hinter Bäumen und rettete ihm das Leben. Der Beginn einer Männerfreundschaft bis zum Tod, in der die Idee zentral auf der Weide steht, mit der Milch der einzigen Kuh in dieser Region ein Gebäck zu kreieren, das die dortigen, oft englischen Siedler an ihre Heimat erinnert. Die beiden Männer haben zunächst Erfolg mit ihrer Idee, aber eigentlich war die Milch dieser ominösen Kuh nicht dafür bestimmt. Seit „Wendy and Lucy“ ist Kelly Reichardt bei uns mit ihren Filmen zu Gast.

Mo., 22.11. - 19.00 UhrMi., 24.11. - 21.00 UhrSa., 27.11. - 18.00 UhrSo., 28.11. - 20.00 UhrMi., 1.12. - 19.00 UhrSa., 25.12. - 21.00 Uhr
A Dark Song
A Dark Song Trailer
Irland 2016 | Regie: Liam Gavin | 100 min. | Mit: Steve Oram ,Catherine Walker u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.

Sophia mietet in einer entlegenen Gegend ein altes Haus, in dem ihr der Okkultist Joseph Solomon bei einem Ritual helfen soll. Mit diesem will sie ihren Schutzengel beschwören, der es ihr ermöglichen soll, mit ihrem toten Kind zu reden. Das Ritual jedoch ist enorm zeitaufwändig und intensiv und verlangt, dass sie sich einen Monat lang in dem Haus einsperren. Auch muss Sophia allen Anweisungen Solomons ohne Widerrede folgen und einmal begonnen, kann das Ritual nicht mehr abgebrochen werden. Je länger es dauert, desto wahnsinniger werden sie. Eines Tages bemerken sie, dass sie nicht mehr allein sind und sie Engeln und Dämonen Tür und Tor geöffnet haben.

A DARK SONG ist einer der seltenen Horrorfilme, die sich ernsthaft und mit einem deutlichen Interesse an Tiefenpsychologie dem okkulten Thema widmen und die Struktur des Ritual als Basis nutzen. Dabei zerfließen die Übergänge zwischen den Welten und wir tauchen mit den Hauptfiguren ganz in den Kosmos des Rituals ein.

(Marcus Stiglegger)

Di., 23.11. - 21.00 Uhr
Speer goes to Hollywood
Speer goes to Hollywood Trailer
Israel 2021 | Regie: Vanessa Lapa | 97 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

Albert Speer (1905 – 1981) gilt gemeinhin als Architekt des Dritten Reiches. Ab 1942 Reichsminister für Bewaffnung und Munition, war er für die Beschäftigung der Zwangsarbeiter verantwortlich. Darum angeklagt im Nürnberger Prozess, wurde er zu 20 Jahren Haft verurteilt, die er absaß. Danach publizierte er mit seinen Erinnerungen einen Bestseller, berüchtigt durch die darin vorgenommenen Beschönigungen und Rechtfertigungen. 1971 gab es sogar Pläne, diese Erinnerungen in Hollywood zu verfilmen. Für das Drehbuch engagierte Paramount einen vielversprechenden jungen Autor aus Großbritannien, Andrew Birkin, der die Gespräche mit Speer auf Tonband aufnahm. Diese unveröffentlichten Bänder bilden die Grundlage des Films. Letztendlich entschied sich die Produktionsfirma gegen das Projekt, weil sie, wie auch Birkin, erkennt, wie manipulativ Speer eingreift. Heute jedenfalls kann sich der Cineast wieder einmal ausdenken, wie dieser Film wohl geworden wäre. Vanessa Lapa hat dafür ausgiebig recherchiert und seltene Archivaufnahmen dazu gefunden. Ausgezeichnet mit dem Ophir Award als Bester Dokumentarfilm.

„Ein bemerkenswerter, ja ausgezeichneter Film, unaufgeregt und eindringlich. Was diesen Film so bedeutsam macht und der Auseinandersetzung mit Speer etwas Neues hinzufügt: Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden Zeugen, wie er an seinem Mythos arbeitet.“ (Zeitgeschichte Online)

„Ein schockierender und abgründig faszinierender Film über einen Mann, der etwas tut, was auch heute noch höchst aktuell ist: Fake News erfinden und verbreiten!“ (Screen International)

Mi., 24.11. - 19.00 UhrSo., 28.11. - 18.00 Uhr
Gloria Mundi
Gloria Mundi
© AGAT Films & Cie / Ex Nihilo
Frankreich, Italien 2019 | Regie: Robert Guédiguian | 107 min. | Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darrousin, Gérard Meylan | französisches Original mit deutschen Untertiteln.

Anlässlich der Geburt der kleinen Gloria versammelt sich deren weitläufiger Verwandtenkreis in Marseille. Doch das eigentlich ausgelassene Familienfest steht unter keinem guten Stern: Daniel, der Großvater, kommt gerade aus dem Knast, und Mathilde und Nicolas, die beiden Eltern von Gloria, kommen mehr schlecht als recht über die Runden. Und dann wird Nicolas eines Nachts angegriffen und verletzt. Wieder einmal erweist sich Robert Guédiguian als feinsinniger Beobachter der „kleinen Leute“ und zeigt auf, wie sich neokapitalistische Strukturen auf die Beziehungen derer auswirken, die sie erdulden müssen.

Do., 25.11. - 19.00 Uhr
The Toxic Avenger - Atomic Hero
The Toxic Avenger - Atomic Hero Trailer
USA 1985 | Regie: Lloyd Kaufman, Michael Herz | 91 min. | mit Mitch Cohen, Andree Maranda, Cindy Manion, Mark Torgl | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Das Städtchen Tromaville wird von seinem korrupten Bürgermeister und den Jugendlichen des örtlichen Fitness Studios terrorisiert. Durch einen bösartigen Scherz stürzt Melvin, Schwächling und größter Loser in Tromaville, kopfüber in ein Fass radioaktiv verseuchten Giftmülls - und mutiert zum entstellten Superhelden "Toxic Avenger"! Immer den Wischmop zur Hand zeigt Toxie auf seinem Feldzug für Gerechtigkeit wenig Sinn für Gefangene oder guten Geschmack.
Für die Kult-Trash-Schmiede Troma war die groteske Satire auf den Körperkult der 80er Jahre ihr wahrscheinlich größter Erfolg.

Do., 25.11. - 21.00 Uhr
La Danseuse - Die Tänzerin
La Danseuse - Die Tänzerin Trailer
Frankreich, Belgien, Tschechien 2015 | Regie: Stéphanie Di Giusto | 112 min. | mit Soko, Gaspard Ulliel, Lily-Rose Depp, Mélanie Thierry | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der Wunsch Schauspielerin zu werden, führt Loïe Fuller über teils zweifelhafte Engagements endlich zu eigenen Bühnenshows. Sie inszeniert ihren Körper durch neuartige Choreographien unter Einbeziehung eines langen Gewandes und spezieller Bühnenbeleuchtung. Fuller fühlt sich zur hochbegabten Isadora Duncan, die in ihrer Show tanzt, leidenschaftlich hingezogen, fürchtet sie jedoch gleichzeitig als Konkurrentin.

Moderation: Josua Walbrodt, Kurpfälzisches Museum

Die Vorstellung ist Teil des Begleitprogramms der Austellung FRAUENKÖRPER (24. Oktober 2021 bis 20. Februar 2022) im Kurpfälzischen Museum Heidelberg.

Fr., 26.11. - 19.00 Uhr
[Un]Sichtbar
[Un]Sichtbar Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Teilnehmer*innen des Filmworkshops [Un]Sichtbar | ca. 90 min. | Dokfilm | Originalfassung.

Im Rahmen des Filmworkshops [Un]Sichtbar haben 16 Jugendliche mit der Begleitung von vier Teamern sieben kleine Dokumentarfilme kreiert. Diese Kurz-Dokus sollen das Unsichtbare sichtbar machen, um den Austausch unter Menschen anzuregen. 

Eintritt frei!

Der Filmworkshop war Teil des Ferienprogramms 2020 von LuCa Heidelberg e.V.

Weitere Informationen unter:
So., 28.11. - 15.00 Uhr
Hell
Hell Trailer
Deutschland, Schweiz 2011 | Regie: Tim Fehlbaum | 89 min. | Mit: Hannah Herzsprung, Lars Eidinger u.a. | Deutsches Original mit englischen Untertiteln | FSK: 16.

HELL von Tim Fehlbaum spielt in der Postapokalypse nach einer Öko-Katastrophe; das Leben der Menschen prägt die Suche nach Schatten und Wasser.

Das Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS), gefördert vom BMBF, lädt zur Kinoreihe Apocalyptic Cinema. Was als Open-Air-Kino begann, wird nun in Kooperation mit dem Karlstorkino und dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum anlässlich der Sonderausstellung Katastrophe. Was kommt nach dem Ende? fortgeführt.

Zum Auftakt wird Prof. Dr. Robert Folger die Forschung des Kollegs in einer kurzen Einführung vorstellen. An den Film anschließen wird sich ein kurzer Beitrag zum Thema Dürre und Wasserverteilung mit Prof. Dr. Olaf Bubenzer des Geographisches Institut Heidelberg. Danach laden wir zu einer Diskussionsrunde.

Einheitspreis: 3€

Mo., 29.11. - 19.00 Uhr
Whiplash
Whiplash
© Sony Pictures Releasing GmbH Trailer
USA 2014 | Regie: Damien Chazelle | 105 min. | Miles Teller, J.K. Simmons u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.

Andrew träumt davon einer der großen Jazzschlagzeuger zu werden. Dies scheint sich zu verwirklichen, als er in die Big Band des hoch angesehenen Professor Fletchers aufgenommen wird. Das wahre Gesicht Fletchers zeigt sich jedoch schnell: kleine Tempofehler veranlassen, dass Stühle geworfen werden, Hände müssen beim Üben bluten. Andrew entwickelt schnell ein ambivalentes Verhältnis zu Fletcher zwischen Missbrauch und eigener Erfolgssucht. Chazelle inszeniert den Film einerseits als Musikfilm, immer zum Takt der furiosen Jazzinszenierungen geschnitten, andererseits beinahe als Kriegsfilm, wenn der beängstigend von J.K. Simmons gespielte Fletcher, einem Sergeant aus 'Full Metal Jacket' gleich, in schrecklichen Nahaufnahmen in Andrews Gesicht schreit.

Einführung und anschließendes Gespräch: Joseph Holten

Di., 30.11. - 19.00 Uhr
L'amore a domicilio - Liebe unter Hausarrest
L'amore a domicilio - Liebe unter Hausarrest Trailer
Italien 2020 | Regie: Emiliano Corapi | 89 min. | Miriam Leone, Simone Liberati, Fabrizio Rongione | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.

Renato ist von Beruf Versicherungsvertreter, gut im Job, doch im Privatleben scheu und gehemmt. Er ist immer vor ernsthaften Beziehungen zurückgewichen, um Enttäuschungen zu vermeiden.  Dann verliebt er sich in die temperamentvolle Sizilianerin Anna, die allerdings wegen Raubüberfalls zu einem längeren Hausarrest verurteilt wurde.  Genau darin sieht Renato seine Chance: So kann sie ihm nicht weglaufen, und er hat die Kontrolle über die Beziehung. Glaubt er. Doch Anna hat ihre eigenen Pläne, und Renatos Leben wird völlig auf den Kopf gestellt…

Diese originelle Liebeskomödie profitiert sehr von ihrer Ausgangssituation, die eine ungeahnte Plausibilität gewonnen hat: In Zeiten eines mehrmonatigen Corona-Lockdowns wirkt eine Liebesbeziehung unter Hausarrest-Bedingungen geradezu realistisch. Hervorragend Miriam Leone und Simone Liberati in den Hauptrollen, die vom Verband der italienischen Filmjournalisten für ihre mitreißende Darstellung ausgezeichnet wurden.

Do., 2.12. - 19.00 UhrMo., 6.12. - 21.00 Uhr
I Predatori - Die Raubtiere
I Predatori - Die Raubtiere Trailer
Italien 2020 | Regie: Pietro Castellitto | 109 min. | Massimo Popolizio, Manuela Mandracchia, Pietro Castellitto | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.

Es ist früh am Morgen, alles ist ruhig in Ostia am Meer. Ein Typ schwatzt einer älteren Frau eine völlig überteuerte Uhr auf. Anderswo wird ein junger Philosophieprofessor aus einem Forschungsprojekt gedrängt, bei dem es um die Exhumierung Nietzsches geht. Zwei Betrogene aus zwei komplett unterschiedlichen Familien: die Pavones und die Vismaras. Bürgerlich- intellektuell die erste, proletarisch und neofaschistisch die zweite. Sie leben im gleichen Dschungel, Rom. Ein dummer Unfall lässt diese beiden Pole kollidieren. Und der Wahnsinn eines 25-Jährigen wird zeigen, dass jeder ein Geheimnis hat und niemand so ist, wie er scheint, und dass wir alle Raubtiere sind.

Ein explosives Debüt, das der 29jährige Pietro Castellitto als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller da auf die Leinwand knallt und mit dem er die italienische Filmszene schon gehörig aufgemischt hat. Tiefschwarzer Humor, Kapitalismuskritik, rüde Sprache und eine virtuose Erzählstruktur, bei der sich die einzelnen Puzzleteilchen erst am Schluss zu einem Ganzen zusammenfügen. Pulp Fiction auf italienisch – bitte anschnallen!

Do., 2.12. - 21.00 UhrSa., 4.12. - 21.00 UhrMo., 6.12. - 19.00 Uhr
Cosa sarà - Alles wird gut
Cosa sarà - Alles wird gut Trailer
Italien 2020 | Regie: Francesco Bruni | 101 min. | Kim Rossi Stuart, Lorenza Indovina, Barbara Ronchi | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.

Bruno Salvati ist Filmregisseur. Allerdings liegt sein letzter Erfolgsfilm schon lange zurück, und ein neues Projekt ist nicht in Aussicht. Privat hat er sich von seiner Frau Anna getrennt, die beiden fast erwachsenen Kinder gehen eigene Wege. Nach einem kleinen Unfall wird bei ihm eine Form von Leukämie diagnostiziert. Damit wird Brunos Leben völlig auf den Kopf gestellt. Als erstes muss er einen kompatiblen Stammzellenspender finden: doch das ist leichter gesagt als getan. Bruno bekommt es mit der Angst: Was soll aus ihm werden? Da enthüllt sein Vater Umberto ihm ein Geheimnis aus der Vergangenheit, das in allen neue Hoffnung weckt.

Regisseur Francesco Bruni ist Stammgast bei Cinema Italia. Zweimal hat er schon den Publikumspreis der Tournee gewonnen, mit Scialla! (2012) und Tutto quello che vuoi/Alles was du willst (2019). Jetzt überzeugt er mit einer autobiographisch getönten Tragikomödie.

Fr., 3.12. - 19.00 UhrMi., 8.12. - 21.15 Uhr
Volevo nascondermi - Ich wollte mich verbergen
Volevo nascondermi - Ich wollte mich verbergen Trailer
Italien 2020 | Regie: Giorgio Diritti | 120 min. | Elio Germano, Leonardo Carrozzo, Pietro Traldi | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.

Antonio Ligabue war mit seiner naiven und einfallsreichen Malerei ein Ausnahmekünstler des frühen 20. Jahrhunderts. Er malte Tiger, Gorillas und Jaguare und verpflanzte sie in die typisch norditalienische Landschaft mit Pappeln am Po-Ufer, wo er jahrelang in einer kleinen Hütte lebte. Nach schwierigen Jugendjahren als unehelicher Sohn einer italienischen Emigrantin in der Schweiz kommt Antonio 1919 nach Italien in das kleine Dorf Gualteri. Als Außenseiter ist er ganz auf sich selbst gestellt, leidet unter Hunger und Kälte. Schließlich beginnt er zu malen, um so die Zeit und die Angst zu besiegen. Nach einer Begegnung mit dem Bildhauer Marino Mazzacurati spürt er, dass die Kunst der einzige Weg ist, seine Identität zu finden.

Die eindringliche Darstellung von Ligabues außergewöhnlichen Lebensumständen und ein starker Hauptdarsteller machen Volevo nascondermi zum authentischen und visionären Porträt. Bei der Berlinale 2020 erhielt Elio Germano für seine bravouröse schauspielerische Leistung einen Silbernen Bären.

Fr., 3.12. - 21.00 UhrSo., 5.12. - 18.00 UhrMi., 8.12. - 19.00 Uhr
Genitori quasi perfetti - Fast perfekte Eltern
Genitori quasi perfetti - Fast perfekte Eltern Trailer
Italien 2019 | Regie: Laura Chiossone | 87 min. | Anna Foglietta, Paolo Calabresi, Lucia Mascino | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.

Simona liebt ihren achtjährigen Sohn Filippo über alles, fühlt sich aber als alleinerziehende Mutter oft überfordert. Jetzt droht Filippos Geburtstagsfeier, zu der seine ganze Schulklasse eingeladen ist. Die Vorbereitung der Feier bringt Simona schon an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Dann ist der große Tag gekommen. Die Kinder rücken an, allerdings auch deren Eltern: die modebewusste Kosmetikerin, die queere Regenbogen-Mutter, der arbeitslose Vater, der cineastische Intellektuelle und seine streng vegan lebende Ehefrau, der frisch geschiedene Manager. Während die Kinder im Wohnzimmer spielen, beäugen sich die Erwachsenen in der Küche skeptisch beim Smalltalk. Plötzlich löst ein unerwartetes Ereignis eine Kettenreaktion aus. Die Geburtstagsparty läuft völlig aus dem Ruder…

Eine ebenso unterhaltsame wie realitätsnahe Komödie, die in Italien ein großer Erfolg wurde. Regisseurin Laura Chiossone ist selber zweifache Mutter und weiß, wovon sie redet. Zugleich wirft sie einen satirischen Blick auf einen bunten Querschnitt der heutigen Gesellschaft. Nicht zuletzt das glänzend aufgelegte Darstellerensemble sorgt für turbulentes Kinovergnügen.

Sa., 4.12. - 19.00 UhrDi., 7.12. - 21.00 Uhr
Rosa pietra stella - Rose, Stein und Stern
Rosa pietra stella - Rose, Stein und Stern Trailer
Italien 2020 | Regie: Marcello Sannino | 96 min. | Ivana Lotito, Ludovica Nasti, Fabrizio Rongione | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.

Portici, die quirlige kleine Nachbarstadt von Neapel direkt am Fuße des Vesuv: Hier lebt die 30jährige Carmela mit ihrer Mutter und ihrer elfjährigen Tochter Maria. Der Alltag ist rauh, mühsam schlägt sich Carmela mit Gelegenheitsjobs durch, in der ständigen Angst, das Sorgerecht für Maria zu verlieren.  Da bietet ihr ein Anwalt ein ebenso lukratives wie zwielichtiges Geschäft an, bei dem es um Visabeschaffung für illegale Migranten in Neapel geht. Carmela greift zu, doch der Deal läuft aus dem Ruder, und ihre Lage wird noch verzwickter. Dann lernt sie den Algerier Tarek kennen, der seit zwanzig Jahren in Portici lebt, und plötzlich scheint sich etwas zu verändern.

Regisseur Marcello Sannino, der selber aus Portici stammt, zeichnet in seinem Debütfilm das spannende Porträt einer selbstbewussten jungen Frau, die nicht immer das Richtige tut, sich aber niemals unterkriegen lässt. Ein Film in der besten Tradition des Neorealismus, mit feinem Gespür für Details und Charaktere und mit der herausragenden Ivana Lotito in der Hauptrolle. Der Titel entstammt einem Lied des populären neapolitanischen Sängers und Komponisten Sergio Bruni.

So., 5.12. - 20.15 UhrDi., 7.12. - 19.00 Uhr
Chambre 212 - Zimmer 212 - In einer magischen Nacht
Chambre 212 - Zimmer 212 - In einer magischen Nacht
© Jean Louis Fernandez Trailer
Frankreich, Luxemburg, Belgien 2019 | Regie: Christophe Honoré | 87 min. | mit Chiara Mastroianni, Vincent Lacoste, Camille Cottin, Benjamin Biolay | Französisches Original mit deutschen Untertiteln.

Der französische Code Civil 212 verpflichtet die Ehepartner, dass sie sich gegenseitig Respekt, Treue, Hilfe und Unterstützung schulden. Man weiß, die Wirklichkeit ist bisweilen ein bisschen anders. Aber jedenfalls ist ausgerechnet die 212 die Zimmernummer von Maria, denn sie ist in ein Hotel geflüchtet, weil sie gleichermaßen frustriert von ihrem Ehemann wie von ihrem derzeitigen Liebhaber ist. So sitzt sie da und es geht die Tür auf und es erscheint ihr Ehemann als er noch attraktiv und begehrenswert war. Aber nicht nur er, sonders es erscheinen alle anderen Männer, die Maria geliebt hatte sowie auch die ehemals große Liebe ihres Ehemanns, sowohl als junge Frau als auch als ältere Dame. So kann man sich nochmal über alles klar werden, solange es komödiantisch bleibt, denn das soll Christophe Honorés mittlerweile sechster Film mit Chiara Mastroianni vor allem sein.

Do., 9.12. - 19.00 UhrSa., 11.12. - 19.00 UhrMo., 13.12. - 21.00 Uhr
Amer
Amer
Frankreich, Belgien 2009 | Regie: Hélène Cattet, Bruno Forzani | 90 min. | digital | Cassandra Forêt, Charlotte Eugéne-Guibbaud u.a. | Französisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Als Kind war Ana so besessen davon, den Leichnam ihres Grossvaters anzublicken, dass sie davon im Kopf nicht mehr loskommt. Als sie als junge Frau in das Haus ihrer Eltern zurückkehrt, werden die Erinnerungen daran sofort wieder wach. Erotik, Gewalt, Phantasien, Träume und Traumata spielen die zentrale Rollen in diesem herausragenden Filmdebüt; eine Psychostudie über eine junge Frau, die ihre Kindheit nicht verarbeiten kann. Mit Mut zum Surrealismus, schrägen Tönen und betont eigenwilligen Perspektiven interpretiert das Regieteam dabei das italienische Giallo-Genre der 70er Jahre neu, das mit Regisseuren wie Dario Argento exemplarische Horrorfilme schuf. Das Ergebnis ist äußerst beeindruckend.

Als besonderes Vorprogramm wird Autor Harald Mühlbeyer an diesem Abend sein Buch „Grindhouse-Kino. Schund - Trash - Exploration deluxe!“ vorstellen!

Do., 9.12. - 21.00 Uhr
PARIS kein Tag ohne dich
PARIS kein Tag ohne dich
Deutschland 2020 | Regie: Ulrike Schaz | 102 min. | Dokumentarfilm | dt., frz. Original mit englischen Untertiteln | FSK: 6.

Zur falschen Zeit am falschen Ort. Genau dieser Umstand stellt das Leben der jungen Studentin Ulrike 
Schaz auf den Kopf, die 1975 nichtsahnend mit ihrem damaligen Freund Jean Marie in Frankreich auf eine 
Party geht. Niemand ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass dort der international gesuchte Terrorist Carlos, 
der „Schakal“, noch in derselben Nacht zwei französische Polizisten erschießen würde. Unschuldig gerät die 
die deutsche Filmemacherin und Protagonistin in die Mühlen der Geheimdienste, in deren Datenbanken sie seitdem als „Terroristin“ oder „Freundin von Carlos“ geführt wird. PARIS kein Tag ohne dich zeigt auf geradezu erschreckende Weise, wie sich einmal erfasste Daten unkontrolliert verselbstständigen können.

Am 18.12. wird Ulrike Schaz nach dem Film für ein Gespräch per Video zugeschaltet!

Fr., 10.12. - 19.00 UhrSo., 12.12. - 14.00 UhrSa., 18.12. - 19.00 UhrMi., 29.12. - 19.00 Uhr
Bergman Island
Bergman Island
© Weltkino Filmverleih Trailer
Frankreich, Deutschland, Belgien, Schweden 2020 | Regie: Mia Hansen-Løve | 112 min. | Vicky Krieps, Tim Roth u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Das Künstlerpaar Tony und Christine reist zur Bergman-Woche auf die Insel Fårö. Inspiriert vom Geist der großen Regielegende wollen die beiden Filmemacher hier den Sommer verbringen und ihre neuen Drehbücher schreiben. Während Tony, bereits ein gefeierter Regisseur, schnell mit seiner Arbeit vorankommt, hadert die 25 Jahre jüngere Christine mit ihrer Geschichte. Ihre Zweifel belasten die Beziehung und Christine flüchtet sich mehr und mehr in ihr Drehbuch. Langsam beginnen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zu verschwimmen. 

Vor der sonnendurchfluteten Kulisse der malerischen Insel Fårö lotet Mia Hansen-Løve in ihrer semibiografischen Tragikomödie die Tiefen künstlerischer Inspiration beim kreativen Schaffensprozess aus. Der mit Vicky Krieps, Tim Roth und Mia Wasikowska hochkarätig besetzte Film feierte seine umjubelte Weltpremiere im Wettbewerb der 74. Internationalen Filmfestspiele von Cannes. 

Sa., 11.12. - 21.00 UhrMo., 13.12. - 19.00 UhrDo., 16.12. - 19.00 Uhr
Krieg und Frieden I, Das Jahr 1805 / Andrej Bolkonski
Krieg und Frieden I, Das Jahr 1805 / Andrej Bolkonski Trailer
UdSSR 1966-1967 | Regie: Sergei Bondartschuk | 142 min. | mit Wjatscheslaw Tichonow, Anastasia Vertinskaja, Wassili Lanowoi, Irina Skobzewa, Kira Iwanow-Golowko, Boris Sachow, Wladislaw Streltschik u.a. | Russisches Original mit deutschen Untertiteln.

Petersburg 1805: Pierre Besuchow, der uneheliche Sohn eines begüterten Grafen, kehrt vom Studium in Paris zurück. Wegen groben Unfugs wird er aus Petersburg verbannt. Nun in Moskau, fiebert Pierres Freund, der junge Fürst Andrej Bolkonski, dem spürbar näher rückenden Krieg mit Frankreich entgegen. In der Schlacht bei Austerlitz wird der Fürst allerdings schwer verwundet. Obwohl er überlebt, spielt ihm das Schicksal übel mit. Seine Frau stirbt im Wochenbett. Fürst Bolkonski verliert jeglichen Glauben an das Leben. Erst die zufällige Begegnung mit Natascha Rostowa vermag ihm neuen Lebensmut zu geben...

So., 12.12. - 16.00 Uhr
Lionhearted - Aus der Deckung
Lionhearted - Aus der Deckung Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Antje Drinnenberg | 90 min. | Dokumentarfilm | Ali Cukur, Levan Janjgava, Abu Fela, u.a. | Deutsche Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Burak, Saskia und Raschad sind drei der Schützlinge von Boxtrainer Ali Cukur. Woche für Woche treffen sie sich zusammen mit zahlreichen anderen jungen Boxern in einer kleinen Halle des TSV 1860 München. Die meisten von ihnen haben viel durchgemacht im Leben. Für sie ist Ali Vorbild, Vater, Lebensretter. Im Ring bringt er ihnen bei, ihre Wut zu bändigen, die Kontrolle zu behalten. Boxen als Training für das echte Leben. Das alljährliche Boxcamp verlegt Ali nach Ghana. Konfrontiert mit den harten Bedingungen der ghanaischen Boxer in den Slums von Accra, beginnen die Jugendlichen, ihr Leben in Deutschland aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. So wird die Reise nach Westafrika für sie zu einer Reise zu sich selbst — zu ihren Ängsten, ihrer Zerrissenheit, aber auch zu ihrer Kraft und ihrem Selbstwertgefühl. LIONHEARTED ist ein berührender Film über das Erwachsenwerden. Eine Widmung an die Kraft 
der Zuneigung.

So., 12.12. - 19.00 Uhr
The Killing of a Sacred Deer
The Killing of a Sacred Deer Trailer
Irland,Großbritannien, Griechenland 2017 | Regie: Yorgos Lanthimos | 121 min. | Colin Farrell, Nicole Kidman, Barry Keoghan, u.a. | Englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Steven, ein Herzchirurg mit Frau und zwei Kindern, scheint eine behütete, erfolgreiche und sichere Existenz zu führen. Befreundet ist er mit dem 16-jährigen Martin, dessen Vater auf Stevens Operationstisch sein Leben verloren hat. Stephen kümmert sich um den Jungen und stellt eine Art Ersatzvater dar. Doch ihn quält vor allen Dingen Schuld, denn die Operation an Martins Vater erfolgte unter Alkoholeinfluss. Martin drängt sich immer mehr in Stevens Familie und überzieht diese letztendlich mit einem grausamen Fluch, der nur durch ein furchtbares Opfer aufgehalten werden kann. Yorgos Lanthimos Mischung aus Thriller und Horrorfilm überzeugt durch die Intensität seiner Darstellung und das Unbehagen, das er hervorruft. Ein Alptraum aus Rache und Sühne. 

Di., 14.12. - 19.00 Uhr
On The Beach - Das letzte Ufer
On The Beach - Das letzte Ufer
USA 1959 | Regie: Stanley Kramer | 134 min. | Gregory Peck, Ava Gardner, Fred Astaire u.a. | Englische Originalfassung | FSK: 16.

ON THE BEACH von Stanley Kramer ist ein Schwarz-Weiß-Film basierend auf dem gleichnamigen Roman von Nevil Shute von 1957. Der Dritte Weltkrieg hat die nördliche Hemisphäre nuklear kontaminiert und für Menschen unbewohnbar gemacht. Dennoch erhalten Überlebende in Australien ein Morsezeichen aus dem Norden, dem nachzuforschen gilt.

Der wissenschaftliche Kommentar kommt von Stefanie Plappert, Kuratorin der Ausstellung „Katastrophe. Was kommt nach dem Ende?“ im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum Frankfurt. Sie fragt nach den Vorstellungen von der Postapokalypse und der bildlichen Umsetzung der drohenden Katastrophe im Film mit anschließender Diskussion.

Das Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS), gefördert vom BMBF, lädt zur Kinoreihe Apocalyptic Cinema in Kooperation mit dem Karlstorkino und dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum anlässlich der aktuellen Sonderausstellung.

Einheitspreis: 3€

Mi., 15.12. - 19.00 Uhr
Benedetta
Benedetta Trailer
Frankreich, Niederlande 2021 | Regie: Paul Verhoeven | 131 min. | Charlotte Rampling, Virginie Efira, Hervé Pierre | Französisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Italien im 17. Jahrhundert: Hinter den Mauern des Klosters von Pescia versetzt die Novizin Benedetta Carlini die Oberhäupter der katholischen Kirche in Aufregung, als die Wundmale Christi an ihrem Körper auftreten. Trotz anfänglicher Zweifel an der Echtheit der Stigmata steigt Benedetta als „Auserwählte Gottes“ zur Äbtissin auf. Von nun an genießt sie Privilegien in der Ordensgemeinschaft, die ihr ein geheimes Doppelleben erleichtern: Sie lässt sich von der Nonnenschülerin Bartolomea in die Geheimnisse körperlicher Lust einführen. Doch die ehemalige Klostervorsteherin Felicita kommt dem verbotenen Treiben auf die Spur… 

Basierend auf dem Buch „Immodest Acts“ von Judith C. Brown zeichnet Verhoeven das Leben der lesbischen Nonne Benedetta Carlini nach und lässt Religion und Sexualität auf nie gesehene Weise aufeinanderprallen.

Do., 16.12. - 21.00 UhrFr., 17.12. - 21.00 UhrMo., 27.12. - 21.00 UhrMi., 29.12. - 21.00 Uhr
A Pure Place
A Pure Place
© Koch Films Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Nikias Chryssos | 91 min. | Greta Bohacek, Claude Heinrich, Sam Louwyck | Deutsche Originalfassung | FSK: 12.

Die 14-jährige Irina und ihr kleiner Bruder Paul leben unter dem geheimnisvollen Sektenführer Fust auf einer abgelegenen griechischen Insel. Zusammen mit anderen Kindern hausen sie hier im Dreck des Kellers unter der makellosen Villa ihres angeblichen „Retters“. Hier werden sie gezwungen, eine spezielle Seife herzustellen, die den Sektenmitgliedern als Sakrileg die absolute Reinheit verspricht. Als Fust auf die schöne Irina aufmerksam wird, wählt er sie aus, um in seiner Villa zu leben – und die neue Macht, die Irina dadurch erhält, berauscht sie zusehends. Die Dinge nehmen nach und nach einen gewaltsamen Lauf… 

Fr., 17.12. - 19.00 UhrSa., 18.12. - 21.00 Uhr
Taming the Garden - Die Zähmung der Bäume
Taming the Garden - Die Zähmung der Bäume Trailer
Schweiz, Deutschland, Georgien 2021 | Regie: Salomé Jashi | 92 min. | Dokumentarfilm | georg. Original mit deutschen Untertiteln.

Ein Film wie ein Gedicht – eine Ode an die Rivalität zwischen Mensch und Natur: Ein mächtiger Mann kauft hundertjährige Bäume, so hoch wie 15-stöckige Gebäude, lässt sie entlang der georgischen Küste bergen und sammelt sie in seinem Garten. In einem aufwändigen und teuren Verfahren werden die Bäume aus Privatgärten und dem öffentlichen Raum gegraben, auf riesige Laster geladen und ans Ufer befördert. Dort werden sie auf eine Fähre verfrachtet, die über das Schwarze Meer zum Garten des Mannes fährt.

Salomé Jashi findet in ihrem Film Bilder, die uns tief im Unterbewussten bewegen. Wenn eine Dorfgemeinschaft dem verkauften Baum wie in einer Trauerprozession nachzieht, oder ein riesiger Baum auf einem Frachtkahn über das Meer geschoben wird.

So., 19.12. - 15.00 UhrMi., 22.12. - 19.00 UhrSo., 26.12. - 16.00 Uhr
Krieg und Frieden II, Natascha Rostowa
Krieg und Frieden II, Natascha Rostowa Trailer
UdSSR 1966-1967 | Regie: Sergei Bondartschuk | 93 min. | mit Wjatscheslaw Tichonow, Anastasia Vertinskaja, Wassili Lanowoi, Irina Skobzewa, Kira Iwanow-Golowko, Boris Sachow, Wladislaw Streltschik u.a. | Russisches Original mit deutschen Untertiteln.

Die große Liebe bricht über Natascha und Andrej herein. Doch das junge Glück währt nicht lange. Andrej zieht es wieder ins Ausland. Als Natascha einem notorischen Weiberhelden in die Arme läuft, löst der Fürst sämtliche Bindungen. Erst die sich überstürzenden Ereignisse von 1812 führen die beiden Liebenden von einst, nach Wochen und Monaten der Krankheit, des freudlosen Dahinlebens und der Erbitterung, vorerst wieder zusammen...

So., 19.12. - 17.00 Uhr
Pankow 95
Pankow 95
© PandoraFilmproduktion Trailer
Deutschland 1983 | Regie: Gábor Altorjay | 88 min. | Udo Kier, Christine Kaufmann, Dieter Thomas Heck u.a. | Deutsche Originalfassung | FSK: 12.

Wir schreiben das Jahr sechs nach dem so überraschenden wie vorhersehbaren Ende des globalen Kapitalismus. Die Mauer ist gefallen, der real existierende Sozialismus regiert die Welt. Zu den wenigen, die gegen die neue Zeit aufbegehren, gehört der junge Wissenschaftler Zart (Udo Kier). Er wird zusammen mit seiner schönen Frau Laura (Christine Kaufmann), dem ersten deutschen Retortenbaby (der von einer hellen Kinderstimme synchronisierte ungarische Musiker Tom Dokoupil) und Angelo (der Hamburger Sex-Theater-Impresario Rene Durand) in einer Irrenanstalt in Pankow gefangen gehalten. Dort droht eine Gehirn-OP durch Dr. Frisch (Dieter Thomas Heck). Klar, dass Zart und seine Freunde flüchten müssen. Auch klar, dass 1983, in einer Zeit in der Innerlichkeit im deutschen Film das große Thema ist, so ein New-Wave-Nachtmahr kein Kinohit wurde. Trotzdem hat der Film heute Kultstatus- allein schon wegen der Besetzung, zu der auch Nina Hagen und Diedrich Diedrichsen gehören. Der Regisseur Gabor Altorjay hätte einer der großen Surrealisten des deutschen Kinos werden können- wenn man ihn denn gelassen hätte.

So., 19.12. - 19.00 UhrMi., 22.12. - 21.00 Uhr
Route 4
Route 4
Deutschland 2020 | Regie: Martina Chamrad | 54 min. | Dokumentarfilm | Originalfassung.

Über 15 Monate hat die Produktionsfirma Boxfish das Seenotrettungsschiff ALAN KURDI des Vereins „Sea-Eye“ während fünf Missionen als Mediateam auf dem Mittelmeer begleitet. Neben zahlreichen bewegenden Momenten auf See entstand auch Material in Län­dern wie Niger, Tunesien, Libyen, Italien und Malta. Dieses Material, welches bisher noch nicht veröffent­licht wurde, dem Team aber sehr am Herzen liegt, wird nun in Form des Dokumentarfilms „Route 4“ der Öffentlichkeit präsentiert. „Route 4“ berichtet von den Gefahren auf Migrationsrouten nach, durch und in Libyen. Ziel des Films ist keine durchgängige Geschichte, sondern Zuschauer*innen einen Blick in das Erlebte und Gesehene zu ermöglichen. Ein Film, der berühren, aufwühlen und wütend machen soll.

Sondervorstellung in Kooperation mit Sea-Eye e.V.

Der Eintritt ist frei. Spenden für Sea-Eye e.V. sind erwünscht.

Mit Einführung und anschließender Diskussion.

Am Sonntag, 09.01.22, 11:00 Uhr findet eine weitere Vorstellung im Gloria Kino statt.

Mo., 20.12. - 19.00 Uhr
Kurzfilmtag: Kurz.Film.Tour. 2021
Kurzfilmtag: Kurz.Film.Tour. 2021
Deutschland 2020 | Regie: diverse | ca. 80 min. | Kurzfilme.

Kurzfilme sind aufregend, innovativ, unterhaltsam und immer wieder für eine Überraschung gut. Der Deutsche Kurzfilmpreis ist die wichtigste und höchstdotierte Auszeichnung für kurze Filme in Deutschland. Er wird seit 1956 an herausragende Kurzfilmproduktionen vergeben. Seit 1998 gehen die Nominierten und Preisträgerfilme jedes Jahr auf Tournee durch die deutschen Kinos. Wir zeigen Euch am kürzesten Tag des Jahres eine Auswahl der besten Kurzfilme 2021.

Di., 21.12. - 19.00 Uhr
Augenblicke 2021 - Kurzfilme im Kino
Augenblicke 2021 - Kurzfilme im Kino Trailer
Regie: diverse | 95 min. | Kurzfilme.

"Unterhaltsam und besinnlich, liebenswürdig und gelegentlich ein bisschen böse: Kurzfilme dauern nur wenige Augenblicke. Und doch erzählen sie bewegende, manchmal erstaunliche Geschichten, stellen unbequeme Fragen, verblüffen unsere Wahrnehmung - und lenken unseren Blick auf existentielle und soziale Themen," so Karsten Henning (Deutsche Bischofskonferenz), der Initiator der jährlichen Augenblicke-Kurzfilm-Tour.

Das Programm 2021 zeigt 13 preisgekrönte Kurzfilme. Kurzfilm-genremäßig ist alles dabei: Von Kurzspielfilmen (Phantastisch empathisch: THE NEIGHBORS‘ WINDOW), über das Experimentelle (UNIVERSE, sinnlich-fragil) bis hin zu den Animationen (WAITING FOR HAROLD der Brüder Lauenstein als fast philosophische Achtsamkeits- und Konzentration-Challenge). Inhaltlich geht es quer durch das pralle Leben: Mystisch-Geheimnisvolles (DIE GRÖSSE DER DINGE), bis hin zum Umgang mit Digital Devices (LIKE AND FOLLOW), über ganz viel Leidenschaft und Herz (LATE AFTERNOON) ist alles dabei, was Menschen aus liebevoller Perspektive heraus tiefer erkennt (und vielleicht auch berührt).

Einführung: Dr. Almut Rumstadt, Weiterbildungsreferentin Bildungszentrum Heidelberg Kooperationsveranstaltung mit dem Bildungszentrum Heidelberg.

Di., 21.12. - 20.30 Uhr
Drive My Car - Doraibu mai kā
Drive My Car - Doraibu mai kā Trailer
Japan 2021 | Regie: Ryusuke Hamaguchi | 179 min. | Hidetoshi Nishijima, Reika Kirishima, Toko Miura | Japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Yusuke Kafuku, ein Bühnenschauspieler und Regisseur, ist glücklich verheiratet mit Oto, einer Drehbuchautorin. Doch Oto stirbt plötzlich, nachdem sie ein Geheimnis hinterlassen hat. Zwei Jahre später erhält Kafuku, der den Verlust seiner Frau noch immer nicht ganz verkraftet hat, das Angebot, bei einem Theaterfestival Regie zu führen, und fährt mit seinem Auto nach Hiroshima. Dort lernt er Misaki kennen, eine zurückhaltende Frau, die ihm als Chauffeurin zugewiesen wird. Während sie Zeit miteinander verbringen, wird Kafuku mit dem Geheimnis seiner Frau konfrontiert, das ihn im Stillen verfolgt. Meisterhafte Adaption einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami und in Cannes 2021 als bestes Drehbuch ausgezeichnet.

Do., 23.12. - 18.00 UhrSa., 25.12. - 17.00 UhrDi., 28.12. - 19.00 UhrDo., 30.12. - 21.00 UhrDi., 11.1. - 19.00 UhrDi., 1.2. - 19.00 UhrMi., 9.2. - 19.00 UhrSo., 20.2. - 20.00 UhrSa., 26.3. - 20.00 UhrMi., 30.3. - 19.00 UhrSa., 2.4. - 20.00 UhrSa., 21.5. - 15.30 Uhr // dt. Untertitel
Frankenhooker
Frankenhooker Trailer
USA 1990 | Regie: Frank Henenlotter | 85 min. | James Lorinz, Patty Mullen, Louise Lasser, u.a. | Englisches Original mit deutschen Untertiteln.

Was tun, wenn die Verlobte von einem Rasenmäher zerstückelt wurde? Für Jeffrey Franken, ambitionierter Wissenschaftler der Bioelektrik, stellt sich nicht nur die Frage, wie er seine Elizabeth wieder zum Leben erweckt, sondern auch, wie er seiner Zukünftigen bei der Gelegenheit gleich den perfekten Körper verpassen kann. Die richtigen Teile müssen her und Jeffrey macht Jagd auf Ersatzfleisch im Milieu der professionellen Sexarbeiterinnen. Herrlich grober Unfug mit explodierendem „Super-Crack“ und zum Leben erwachenden Leichenteilen. Eine völlig übertriebene „grin-and-gore“ Komödie, die - man staune - sogar von Bill Murray empfohlen wird.

Do., 23.12. - 21.30 Uhr
Sommarnattens leende - Das Lächeln einer Sommernacht
Sommarnattens leende - Das Lächeln einer Sommernacht Trailer
Schweden 1955 | Regie: Ingmar Bergman | 108 min. | mit Ulla Jacobsson, Eva Dahlbeck, Harriet Andersson | Schwedisch Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Eine der wenigen Komödien Ingmar Bergmans und einer seiner besten Filme: Selbst Magenkrank muss er wohl wie der Teufel mit allen Mitarbeitern umgesprungen sein. Aber es sollte dabei doch bloß, so wiederum Bergman, im Film, um die erschreckende Erkenntnis gehen, "dass man einander lieben kann, obwohl man nicht miteinander leben kann." Das zeigt uns Ingmar Bergman mit ein bisschen Strindberg und ein bisschen Schnitzler und natürlich mit einer ordentlichen Dosis Shakespeare. Um die Wende zum 20.Jahrhundert verliert ein zynischer Anwalt seine junge Ehefrau an seinen Sohn, den er aus einer früheren Ehe mitgebracht hat. Dafür lässt er sich wieder von einer früheren Geliebten erobern, ein Sommer der Liebe auf die ganz eigene Art. 

Fr., 24.12. - 19.00 Uhr
Krieg und Frieden III, Borodino 1812
Krieg und Frieden III, Borodino 1812 Trailer
UdSSR 1966-1967 | Regie: Sergei Bondartschuk | 78 min. | mit Wjatscheslaw Tichonow, Anastasia Vertinskaja, Wassili Lanowoi, Irina Skobzewa, Kira Iwanow-Golowko, Boris Sachow, Wladislaw Streltschik u.a. | Russisches Original mit deutschen Untertiteln.

24. Juni 1812: Napoleon überfällt mit einer Invasionsarmee ohne jede Kriegserklärung Russland. Im Angesicht der drohenden Niederlage überträgt Zar Alexander I. dem ungeliebten Feldmarschall Kutusow den Oberbefehl über die gesamte russische Armee. Nach einigen Rückschlägen gelingt es Kutusow schließlich eine Entscheidungsschlacht zu erzwingen. Am 7. September 1812 beginnt in der Nähe des Dorfes Borodino eine furchtbare Schlacht. Auch Pierre Besuchow und Andrej Bolkonski kämpfen mit...

So., 26.12. - 18.00 Uhr
Un 32 août sur terre - Der 32. August auf Erden
Un 32 août sur terre - Der 32. August auf Erden Trailer
Kanada 1998 | Regie: Denis Villeneuve | 85 min. | Pascale Bussières, Alexis Martin, u.a. | Französisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Das Model Simone möchte ihr Leben nach einem schweren Autounfall ändern. Sie wünscht sich ein Kind und als Erzeuger soll ihr Ex-Freund Philippe einspringen. Philippe willigt ein, jedoch nur unter der Bedingung, dass die Zeugung in der Großen Salzwüste von Utah stattfindet. So machen sich Simone und Philippe auf die Reise durch Amerika, um letztendlich sich selbst und ihre Liebe zueinander zu finden. Denis Villeneuves Spielfilmdebüt ist ein faszinierendes Road Movie voller surrealer Momente, „eine virtuose Studie über die Wahrnehmung von Zeit“, wie die Berliner Zeitung schrieb, aber auch „ein präzises Generationenporträt“. 

Mo., 27.12. - 19.00 UhrFr., 31.12. - 19.00 Uhr
Krieg und Frieden IV, Pierre Besuchow
Krieg und Frieden IV, Pierre Besuchow Trailer
UdSSR 1966-1967 | Regie: Sergei Bondartschuk | 92 min. | mit Wjatscheslaw Tichonow, Anastasia Vertinskaja, Wassili Lanowoi, Irina Skobzewa, Kira Iwanow-Golowko, Boris Sachow, Wladislaw Streltschik u.a. | Russisches Original mit deutschen Untertiteln.

1812: Napoleons Heere stehen vor Moskau. Kutusow gibt schweren Herzens den Befehl zum kampflosen Rückzug aus der Stadt. Unterdessen nehmen die Rostows, die sich ebenfalls auf der Flucht aus Moskau befinden, einen schwer verwundeten Offizier auf. Natascha erkennt den sterbenden Andrej, der ihr abermals die große Liebe bestätigt. Pierre Besuchow ist im brennenden Moskau geblieben und gerät in französische Gefangenschaft...

Do., 30.12. - 19.00 Uhr
The Hand of God - È stata la mano di Dio
The Hand of God - È stata la mano di Dio
© Gianni Fiorito/Netflix
Italien 2021 | Regie: Paolo Sorrentino | 130 min. | Filippo Scotti, Toni Servillo, Teresa Saponangelo u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ein Begeisterungssturm durchzieht das Neapel der achtziger Jahre, als bekannt wird, dass der Weltklassespieler Diego Maradona beim SSC Neapel unter Vertrag genommen wird. Für den jungen Fabietto, ebenfalls von der Leidenschaft für das runde Leder gepackt, scheint damit ein Traum in Erfüllung zu gehen. Das Leben ist gut. Als seine Familie zu einem Ausflug in die Berge aufbricht, bleibt Fabietto zurück und wird plötzlich mit einem tragischen Unglück konfrontiert. Es ist der Beginn des Erwachsenwerdens für den Jungen. Paolo Sorrentino erzählt seine eigene Geschichte und füllt seine Erinnerungen mit bezauberndem und überbordendem Leben. Familie und Nachbarn sind ein verrückter Haufen und so wird auch eine einfache Feier zu einem leinwandfüllenden Spektakel. So wie auch Fabietto sich dem Film zuwendet, macht uns der Regisseur deutlich, dass eine der schönsten Fluchten aus der Realität das Kino ist.

Sa., 1.1. - 18.00 UhrMi., 5.1. - 19.00 UhrSo., 9.1. - 20.00 UhrDo., 13.1. - 21.15 Uhr
The Power of the Dog
The Power of the Dog
© Kirsty Griffin/Netflix Trailer
Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland, USA 2021 | Regie: Jane Campion | 126 min. | Western, Drama | Benedict Cumberbatch, Kirsten Dunst, Jesse Plemons u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Montana 1925. Zwei sehr unterschiedliche Brüder auf einer großen Ranch. Phil, ganz der Cowboy alten Schlags und George, der die Moderne willkommen heißt, ein Auto fährt und täglich badet. George versucht sich der Strenge und Härte des Farmalltags zu entziehen - hauptsächlich auch um der Kontrolle durch seinen Bruder zu entkommen. Er heiratet heimlich die Witwe Rose, doch ihr Einzug in das Leben der Brüder scheint die Spannungen nur zu verstärken. Phil ist ihr gegenüber abweisend und lässt keine Gelegenheit aus, sie mit kleinen Gemeinheiten zu überziehen. Erst als Roses Sohn Peter auf der Farm auftaucht, beginnt sich die Dynamik der Verhältnisse zu ändern. Jane Campions Spätwestern besticht durch eine ganze Reihe hervorragender Darsteller. Vor allem Benedict Cumberbatch lässt Phils komplexen Charakter durch eine nuancierte Mimik in seiner ganzen Brüchigkeit hervorleuchten.

Sa., 1.1. - 20.30 UhrDo., 6.1. - 21.00 UhrFr., 14.1. - 19.00 UhrMi., 19.1. - 19.00 Uhr
Quo Vadis, Aida?
Quo Vadis, Aida?
Bosnien und Herzegowina, Österreich, Rumänien, Niederlande, Deutschland, Polen, Frankreich, Türkei, Norwegen 2020 | Regie: Jasmila Žbanić | 104 min. | Jasna Djuričić, Izudin Bajrovic, Boris Ler, Dino Bajrovic u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Bosnien, Juli 1995. Aida ist Lehrerin und arbeitet als Übersetzerin für die UN in der Kleinstadt Srebrenica. Als die serbische Armee die Stadt einnimmt, gehört ihre Familie zu den Tausenden von Menschen, die im UN-Lager Schutz suchen. Aida hat als Dolmetscherin in den Verhandlungen Zugang zu entscheidenden Informationen. Sie versucht dabei, Lügen und Wahrheiten auseinanderzuhalten, um herauszufinden, wie sie ihre Familie und ihre Mitbürger*innen retten könnte. Die Lage spitzt sich zu, als ihr Ehemann, Direktor der örtlichen Schule, Srebrenica bei den Verhandlungen mit dem bosnisch-serbischen General Ratko Mladic vertreten soll.

So., 2.1. - 18.00 UhrMo., 10.1. - 19.00 UhrSo., 23.1. - 20.00 Uhr
Adam
Adam
© Grandfilm GmbH Trailer
Marokko u.a. 2019 | Regie: Maryam Touzani | 98 min. | Lubna Azabal, Nisrin Erradi u.a. | arab. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Abla lebt in Casablanca und hat eine Tochter. Sie betreibt eine kleine Bäckerei, verkauft ihre Ware vom Fenster auf die Straße. Als alleinerziehende Mutter reicht das mehr schlecht als recht.  Eines Tages klopft Samia an ihrer Tür, eine junge Frau auf der Suche nach Arbeit, überall abgewiesen, zudem hochschwanger. Eigentlich hat Abla für sie keine Verwendung, doch ihrer Tochter Warda ist Samia sofort sympathisch. Also bekommt diese ihre Chance und ganz langsam kommen sich Abla und Samia näher. Maryam Touzanis Film lebt von Gesten und Andeutungen, mit denen sie die unterschiedlichen Charaktere ihrer Figuren entwickelt. Genau dadurch wird „Adam“ zu einem Plädoyer für die Solidarität unter Frauen, dabei so warmherzig wie frisch gebackenes Brot und so sinnlich wie ein Teig, den man beim Kneten mit den Händen spürt. 

So., 2.1. - 20.00 UhrFr., 7.1. - 19.00 UhrFr., 21.1. - 19.00 Uhr
Lieber Thomas
Lieber Thomas
© Zeitsprung Pictures / Wild Bunch Germany Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Andreas Kleinert | 150 min. | Albrecht Schuch, Jella Haase, Jörg Schüttauf u.a. | Deutsche Originalfassung | FSK: 16.

Die DDR ist noch jung, aber Thomas Brasch passt schon nicht mehr rein. Es ist vor allem sein Vater Horst, der den neuen, deutschen Staat mit aufbauen will. Doch Thomas, der älteste Sohn, will lieber Schriftsteller werden. Thomas ist ein Träumer, ein Besessener und ein Rebell. Schon sein erstes Stück wird verboten und bald fliegt er auch von der Filmhochschule. Als 1968 die sowjetischen Panzer durch Prag rollen, protestiert Brasch mit seiner Freundin Sanda und anderen Studenten in den Straßen Berlins – und rennt vor die Wand. Sein eigener Vater verrät ihn an die Stasi und schickt ihn damit ins Gefängnis. Auf Bewährung entlassen, arbeitet Brasch hart, liebt und leidet und schreibt über die Liebe, die Revolte und den Tod. Ohne Aussicht, gehört zu werden, verlässt Thomas mit der Frau, die er liebt, die Heimat, die ihm keine war. Im Westen wird er bejubelt und seine Bücher werden Bestseller. Doch Brasch lässt sich nicht vereinnahmen.

Mo., 3.1. - 19.00 UhrSo., 23.1. - 15.00 Uhr
Last Night in Soho
Last Night in Soho Trailer
USA, Großbritannien 2021 | Regie: Edgar Wright | 117 min. | Anya Taylor-Joy, Thomasin McKenzie, Matt Smith, Diana Rigg | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Elle kommt aus Cornwall und möchte in London Modedesign studieren. Privat ist sie begeistert von den Swinging Sixties, von Twiggy und den Kinks. Als es mit dem Studienplatz klappt, bricht sie begeistert auf, kommt in einer Dachkammer unter und jobbt in einem Pub. Doch ihre Großmutter, bei der sie gelebt hat, da ihre Mutter sich umbrachte, hat sie vor London gewarnt – und hatte diese nicht Grund dazu? Nun, ihre Vermieterin ist schon ein bisschen exzentrisch und dann dieser ältere weißhaarige Stammgast. Am mysteriösesten aber sind ihre Träume, Elle führt dort ein zweites Leben eben in den 60ern, sie wird darin zu einer Sängerin namens Sandy. Langsam beginnt Elle, diese auch in ihrem realen Leben nachzueifern. Schauspielerisch hervorragend besetzter Mix aus Märchen, Mystery, ja sogar Horror, wie es damals offenbar auch gewesen sein muss.

Di., 4.1. - 19.00 UhrFr., 7.1. - 21.00 UhrSa., 15.1. - 21.00 UhrMi., 2.2. - 19.00 Uhr
Passion simple
Passion simple Trailer
Frankreich, Belgien 2020 | Regie: Danielle Arbid | 99 min. | Laetitia Dosch, Sergei Polunin, Caroline Ducey | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

In Porto begegnete Helene Alexandre auf einer Party – und es begann eine leidenschaftliche Nacht. Seitdem ist alles anders, denn zurück in Paris sieht die Literaturprofessorin und alleinerziehende Mutter den verheirateten Mann regelmäßig, ist dieser in der französischen Hauptstadt doch in der russischen Botschaft tätig. Immer öfter erwischt sich Helene dabei, wie ihre Gedanken zu Alexandre und dem nächsten Treffen abschweifen. Alles scheint sich nur noch um ihn zu drehen – und aus der stürmischen Affäre entwickelt sich für die Frau eine Obsession, die nicht nur sie selbst, sondern auch ihren Sohn in Gefahr bringt... 

Do., 6.1. - 19.00 UhrSo., 16.1. - 18.00 UhrSa., 22.1. - 21.00 UhrMi., 26.1. - 19.00 Uhr
The Hurt Locker - Tödliches Kommando
The Hurt Locker - Tödliches Kommando
USA 2008 | Regie: Kathryn Bigelow | 131 min. | digital | David Morse, Guy Pearce u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Der Krieg im Irak scheint kein Ende zu nehmen. Besonders die Elite-Spezialisten eines US-amerikanischen Bombenräumkommandos haben ein besonderes Risiko, das sie tagtäglich minimieren müssen. Die Situation eskaliert, als der Vorgesetzte bei einer Entschärfung in die Luft gesprengt wird. Denn sein Nachfolger ist ehrgeizig und risikofreudig, der Krieg ist wie eine Droge... Kathryn Bigelow (STRANGE DAYS) gelingt es überzeugend, das Dilemma des Irak-Einsatzes an Hand einiger weniger Figuren und Charaktere abzuarbeiten. Das Resultat ist schweißtreibend, spannend und atmosphärisch ausgesprochen dicht.

THE HURT LOCKER erhielt seinerzeit gleich sechs Oscars. Kathryn Bigelow, unlängst hatte sie einen runden Geburtstag, erhielt dabei als erste Frau überhaupt den Oscar für die beste Regie.

Sa., 8.1. - 17.15 UhrSo., 16.1. - 20.00 Uhr
Strange Days
Strange Days
USA 1995 | Regie: Kathryn Bigelow | 139 min. | Ralph Fiennes, Angela Bassett, Juliette Lewis u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ein apokalyptisches Szenario, erdacht für eine Metropole kurz vor der Jahrtausendwende: Ex-Polizist Lenny Nero dealt mit Clips, das sollen auf Minidisc gespeicherte Erlebnisse fremder Personen sein, bei denen man als virtuelle Realität sogar die jeweilige Gefühlswelt miterleben kann. Es wird einem dabei sofort klar, diese Clips müssen einen süchtig machen. Und es ist darum nur allzu logisch, dass Lenny deswegen in den Sog eines Verbrechens gerät, in das sein gesamtes Umfeld verwickelt zu sein scheint und darum er bald keinem mehr trauen kann. Die Kritik damals war fasziniert von der technischen Umsetzung der visuellen Ideen, heute ist wohl für einen Science-Fiction-Fan besonders interessant, wie die Cyberpunk-Thematik in diesem Film eine zutiefst schwarze (Lenny Nero!) und pessimistische Form gefunden hat.

Sa., 8.1. - 20.00 UhrSa., 15.1. - 18.00 Uhr
Detroit
Detroit Trailer
USA 2017 | Regie: Kathryn Bigelow | 144 min. | mit John Boyega, Will Poulter, Jack Reynor | Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

Im Sommer 1967 kommt es in Detroit zwischen der größtenteils farbigen Bevölkerung und der Polizei zu heftigen Auseinandersetzungen mit zahlreichen Toten. Anlass hierzu ist die Razzia in einer Bar, doch durch das Verhalten der Behörden eskaliert die Lage und bald rollen Panzer durch die Straßen. Kathryn Bigelow inszeniert die Ereignisse durch eine hochartifizielle Montage als chaotisches Inferno. In dessen Zentrum steht ein farbiger Wachmann, der zunächst bei der Razzia dabei ist, sich dann aber mit einem besonders aggressiven Polizisten konfrontiert sieht.

So., 9.1. - 17.00 UhrMi., 12.1. - 19.00 Uhr
Police - Bis an die Grenze
Police - Bis an die Grenze
© Frenetic Trailer
Frankreich 2019 | Regie: Anne Fontaine | 99 min. | Drama | mit Omar Sy, Virginie Efira, Grégory Gadebois, Payman Maadi | Original mit deutschen Untertiteln.

Die Polizisten Virginie, Aristide und Érik werden zu einem ungewöhnlichen Einsatz gerufen: Sie sollen einen tadschikischen Asylbewerber vom Abschiebezentrum zum Flughafen eskortieren um seine Abschiebung durchzusetzen. Während der Fahrt realisiert Virginie, das auf den Mann in seiner Heimat der sichere Tod wartet. Die Polizisten geraten in einen Gewissenskonflikt: Sollen sie Dienst nach Vorschrift leisten oder doch eigenen moralischen Grundsätzen treu bleiben? Die Mission stellt alle drei vor ein Dilemma – ein Einsatz, bei dem eine einzige Nacht das Schicksal eines Mannes entscheidet.

Basierend auf Hugo Boris' 2016 erschienenem Roman „Die Polizisten“ inszeniert Anne Fontaine ("Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft") ein packend erzähltes Drama über einen brandaktuellen gesellschaftlichen Konflikt.

Do., 13.1. - 19.00 UhrFr., 14.1. - 21.30 UhrSa., 22.1. - 18.30 Uhr
Who's afraid of Alice Miller?
Who's afraid of Alice Miller? Trailer
Schweiz 2020 | Regie: Daniel Howald | 101 min. | Dokumentarfilm | FSK: 12.

Martin erlebt eine Kindheit ohne Liebe: Er wird von seiner Mutter mit Gefühlskälte verstoßen und vom Vater geschlagen. Die Geschichte klingt wie ein Fallbeispiel aus dem Buch „Das Drama des begabten Kindes“ der weltberühmten Psychoanalytikerin Alice Miller. Aber Martin ist der Sohn der engagierten Kinderrechtlerin.
Nach Alice Millers Tod macht sich Martin auf die Reise, um endlich den Widerspruch zwischen der bekannten Kindheitsforscherin und der zerstörerischen Mutter zu verstehen. Und schließlich entdeckt er, was zwischen ihm und seiner Mutter steht: das größte Drama des 20. Jahrhunderts, die Shoa, die Vernichtung des jüdischen Volkes. Die junge Alice Miller überlebte als Jüdin unter falscher Identität in Warschau mitten unter den Nazis - und musste alle Gräueltaten miterleben. Aber diese traumatischen Erlebnisse verdrängt Alice und spaltet sie ein Leben lang ab. Je tiefer Martin in die Biographie seiner Mutter eindringt, desto deutlicher wird: sein eigener seelischer Schmerz ist das Erbe von etwas, das er selbst nie erlebt hat.

So., 16.1. - 16.00 UhrMo., 24.1. - 19.00 Uhr
The Day After Tomorrow
The Day After Tomorrow
USA 2004 | Regie: Roland Emmerich | 118 min. | Dennis Quaid, Jake Gyllenhaal u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Roland Emmerich lässt in THE DAY AFTER TOMORROW eine neue Eiszeit aufgrund der Klimaerwärmung und der damit verbundenen Abschwächung des Golfstromes entstehen. Die fiktive Darstellung etwaiger Folgen für die Menschheit im Film sollte bereits 2004 als Weckruf für den realen Klimawandel dienen.

Nach dem Film wird Thomas Hickler vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum Frankfurt (Kooperationspartner des DFF) einen wissenschaftlichen Vortrag mit einer Einschätzung zur Klimakatastrophe und dem Endzeitbild des Filmes geben. Danach laden wir zur gemeinsamen Diskussion, welche Thomas Meier (CAPAS) moderiert.

Das Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS), gefördert vom BMBF, lädt zur Kinoreihe Apocalyptic Cinema in Kooperation mit dem Karlstorkino und dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum anlässlich der aktuellen Sonderausstellung KATASTROPHE.

Einheitspreis: 3€

Mo., 17.1. - 19.00 Uhr
Requiem for a dream
Requiem for a dream
USA 2000 | Regie: Darren Aronofsky | 101 min. | Ellen Burstyn, Jennifer Connelly u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.

Eine alternde Frau lebt zusehends in der Scheinwelt von Fernseh-Shows, während ihr Sohn dealt und wie seine Mutter immer mehr der Sucht verfällt. Ein kompromissloser Film über Selbstzerstörung durch Drogenkonsum, eine zunächst ganz reale Geschichte, die sich durch filmisch radikalste Mittel zu einem höchst suggestiven emotionalen Delirium steigert, dessen Wirkung sich der Zuschauer nicht mehr entziehen kann.

Mit einer Einführung von Effi Armbrust.

Di., 18.1. - 19.00 Uhr
Bad Tales - Favolacce
Bad Tales - Favolacce
© Pepito Produzioni, Amka Film Production Trailer
Italien, Schweiz 2020 | Regie: Damiano D’Innocenzo, Fabio D’Innocenzo | 97 min. | Elio Germano, Barbara Chichiarelli, Lino Musella | italienisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Es ist Sommer in einer römischen Vorstadtsiedlung. Aber trotz Hitze, Wasserspielen und Grillen im Garten dominiert in den Familien, die hier leben, eine seltsam gedrückte Stimmung. Die Erwachsenen sind nicht so erfolgreich, wie sie sich erträumt hatten, Geld zum Verreisen fehlt, es herrschen Frustration und Eifersucht. Eine Kommunikation über die eigenen Gefühle fehlt. An den Kindern geht das alles nicht spurlos vorbei, sie sind die Leidtragenden der Erwachsenenwelt und die Protagonisten dieses düsteren Märchens, das aus der Feder eines Mädchens stammt. Welches Ende wird diese „Bad Tale“ nehmen?

Do., 20.1. - 19.00 UhrFr., 21.1. - 21.00 UhrSa., 12.2. - 17.00 UhrDi., 15.2. - 19.00 Uhr
Phantasm - Das Böse
Phantasm - Das Böse
© Metropolitan FilmExport Trailer
USA 1979 | Regie: Don Coscarelli | 88 min. | Angus Scrimm, A. Michael Baldwin, Bill Thornbury u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Der dreizehnjährige Mike beobachtet heimlich die Beerdigung von Tommy, einem Freund seines älteren Bruders Jody. Doch anstatt den Verstorbenen ordnungsgemäß in der Erde zu verbuddeln, nimmt der Bestatter dessen Sarg kurzerhand mit. Mike findet schnell heraus, dass es sich bei dem Totengräber um einen unheimlichen und mörderischen Gestaltwandler aus einer anderen Dimension handelt. Der sogenannte „Tall Man“ verschafft sich Leichen, um diese in kapuzenüberzogene Zwerg-Zombies zu verwandeln, die als Sklaven in einer anderen Welt schuften müssen. Mike, Jody und dessen Freund Reggie versuchen nun dem Tall Man das Handwerk zu legen. Don Coscarellis Kultfilm ist ein gruseliger Genrebeitrag der gehobenen Klasse mit einer schönen Portion „silliness“, der ganze vier Fortsetzungen nach sich zog.

Do., 20.1. - 21.00 Uhr
Sing Me a Song
Sing Me a Song
© Real Fiction Trailer
Deutschland, Frankreich, USA 2019 | Regie: Thomas Balmès | 99 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der 16-jährige Peyangki lebt seit früher Kindheit als Mönch im Kloster in den Bergen Bhutans. Als schließlich Fernsehen und Internet in das entlegene Land kommen, wird Penyaki von der Macht der Smartphones angelockt, das seine Verbindung zur Welt ist. Im Internet lernt er Nguen kennen – und verliebt sich. Seit Monaten tauschen die beiden Nachrichten aus, Peyangki singt für sie, sie verrät ihm ihre Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft. Es ist diese erste Liebe, die alles verändert und das Leben eines Teenagers auf den Kopf stellt. Nun will er in die Stadt und Nguen treffen – denn bisher kennt er sie nur virtuell.

Peyangkis Weg ist überraschend und tiefgründig und fordert uns heraus, unsere eigenen Vorstellungen von Verbundenheit und Selbstwertgefühl in einem Zeitalter beispielloser Konnektivität neu zu bewerten.

So., 23.1. - 18.00 UhrDi., 25.1. - 19.00 Uhr
Schattenstunde
Schattenstunde Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Benjamin Martins | 78 min. | Christoph Kaiser, Beate Krist u.a. | Deutsche Originalfassung | FSK: 12.

Dem Film, der die letzten gemeinsamen Stunden der Familie Klepper erzählt, liegen Jochen Kleppers umfangreiche Tagebuchaufzeichnungen zugrunde. Die letzten Gespräche der Familie sind sensibel mit den diversen Tagebucheinträgen Jochen Kleppers verwebt. Die Bedrängnis und die gefühlte Enge, die jüdische Familien durch die Nationalsozialisten erfahren mussten, gibt Regisseur Benjamin Martins in dem Film deutlich an das Publikum weiter. Denn so wie auch das Leben der Kleppers immer mehr eingeschränkt wurde, wird in SCHATTENSTUNDE auch das Blickfeld der Kinozuschauer:innen eingeschränkt, indem der Film als Quadrat (1:1) auf der Leinwand zu sehen ist.

Zu sehen am 27. Januar anlässlich des internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.

Do., 27.1. - 19.00 Uhr
Are You Lonesome Tonight? - Re dai wang shi
Are You Lonesome Tonight? - Re dai wang shi Trailer
China 2021 | Regie: Wen Shipei | 95 min. | Drama | Eddie Peng, Sylvia Chang, Wang Yanhui, Zhang Yu | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

1997. Es ist heiß in der Stadt. Die Hitze scheint durch den Beton, den Asphalt und jede Pore zu dringen. Der junge Xueming glaubt, einen tödlichen Unfall verursacht zu haben. Er begeht Fahrerflucht. Von Schuldgefühlen geplagt sucht er geschickt die Nähe zu Mrs. Liang, der Witwe des Toten, und dringt in ihre Privatsphäre ein. Zwischen den beiden entwickelt sich eine vielschichtige Beziehung und es stellt sich heraus, dass der Tote bis zum Hals in Schwierigkeiten steckte – in die auch Xueming verstrickt wird. Währenddessen befasst sich auch ein Polizist mit dem Fall des rätselhaften Toten. Die Wege von Verfolgern und Verfolgten kreuzen sich im grellbunten, überkochenden Dickicht der Stadt.

Wen Shipei legt mit seinem Debütfilm einen visuell atemberaubenden, ausgeklügelten Neo-Noir-Thriller vor.

"Der Mensch ist begrenzt, unvollkommen und tut manchmal unvernünftige Dinge. Ich fühle mich von den verborgenen Impulsen angezogen, die hinter diesen Handlungen liegen, weil sie das tiefere Selbst widerspiegeln. Und doch leben wir in einer Welt, in der alles miteinander verbunden ist. Unser Fehlverhalten wirkt sich auf andere aus, und oft können wir nicht das ganze Bild sehen." - Wen Shipei

Do., 27.1. - 21.00 UhrFr., 28.1. - 19.00 UhrFr., 4.2. - 19.00 UhrSo., 6.2. - 20.00 UhrSa., 19.2. - 21.00 Uhr
Holy Motors
Holy Motors Trailer
Frankreich, Deutschland 2012 | Regie: Leos Carax | 115 min. | digital | Denis Lavant, Kylie Minogue, Eva Mendes, Edith Scob, Michel Piccoli | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ein paar Stunden im Leben von Monsieur Oscar, einer schattenhaften Existenz, die von einem Leben ins nächste schweift. Mal ist er Bettler, mal Killer, ein Monster oder ein treusorgender Familienvater. Nur Céline begleitet ihn, die große Blonde hinter dem Steuer der riesigen Stretchlimousine, die ihn durch Paris und in die Vororte kutschiert... „Wie großartig! Nicht das Kino ist in der Krise, sondern der Zuschauer. Weil wir meinen, wir hätten schon alles gesehen, weil wir denken, wir wären zu abgebrüht, um den Illusionen, Träumen und Fantasien des Kinos noch zu verfallen. Gegen diese Arroganz setzt Carax einen elektrisierenden Bilderreigen.“ (kino-zeit.de)

Fr., 28.1. - 21.00 UhrSo., 30.1. - 17.30 Uhr
The Other Side of the River
The Other Side of the River Trailer
Deutschland, Finnland 2021 | Regie: Antonia Kilian | 92 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ungefähr ein Jahr verbrachte Regisseurin Antonia Kilian in Nordsyrien. Dabei traf sie Hala, eine junge Frau, die aus der dortigen Stadt Minbij vor ihrer Zwangsheirat über den Euphrat floh. Dort nahm diese Kontakt zu einer kurdischen Militär-Einheit auf, die ausschließlich aus Frauen besteht. Sie ließ sich dort ausbilden und kehrte nach der Befreiung ihrer Heimatstadt von der ISIS zurück, um dort als Polizistin gegen das Patriarchat zu kämpfen, das natürlich auch in ihrer eigenen Familie herrscht. Nicht ohne kulturelle Distanz hat Antonia Kilian Halas Weg, der einer revolutionären Mission zu gleichen scheint, dabei mit der Kamera festgehalten. Ein Dokumentarfilm, der uns den Blick auf diese Region und die Menschen dort jenseits der üblichen Medienberichterstattung entschieden erweitert.

Sa., 29.1. - 19.00 Uhr
Annette
Annette
© Alamode Trailer
Frankreich, Deutschland, Belgien, USA, Japan, Mexiko, Schweiz 2021 | Regie: Leos Carax | 141 min. | Adam Driver, Marion Cotillard, Simon Helberg | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ann ist eine berühmte Opernsängerin, Henry ein polarisierender Stand-Up Comedian. So unterschiedlich die beiden sind, so tief ist ihre Liebe. Als mediengefeiertes Star-Pärchen brausen sie durch die Häuserschluchten von Los Angeles, an blendenden Leuchtreklamen vorbei, und singen „we love each other so much“ in ihrem idyllischen Strandhaus. Doch die Geburt ihres ersten Kindes, Annette, ein geheimnisvolles Mädchen mit einem außergewöhnlichen Schicksal, wird ihr Leben auf den Kopf stellen.

Nach DIE LIEBENDEN VON PONT-NEUF und HOLY MOTORS präsentiert uns der virtuose Leos Carax sein neuestes Meisterwerk – ein knalliges und intensives Drama voller mitreißender Musik, mit Momenten eindringlicher Schönheit und trockenem, absurdem Humor.

„Ein wildes, ungestümes Werk, das sich jeder Einordnung entzieht. Man fragt sich, was man da eigentlich sieht, staunt, lässt sich mitziehen, taucht ein in den Irrsinn der Gefühle.“ (Zeit online)

Sa., 29.1. - 21.30 Uhr
Les amants du Pont-Neuf - Die Liebenden von Pont-Neuf
Les amants du Pont-Neuf  - Die Liebenden von Pont-Neuf Trailer
Frankreich 1991 | Regie: Leos Carax | 125 min. | mit Juliette Binoche, Denis Lavant, Daniel Buain, Klaus-Michael Grüber | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Eigentlich ist die Brücke der Star in dieser postmodern erzählten Liebesromanze im Pariser Obdachlosenmilieu, durch das Alex zieht, der waghalsige Feuerschlucker, der dann bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wird – und dann Michèle begegnet, die von zu Hause davon gelaufen ist, da sie zu erblinden droht. Michèle kann zeichnen, Alex nicht schlafen – sie finden zueinander, aber Hans ist dagegen, der wesentlich ältere Freund von Alex. Die Geschichte, die folgt, ist sehr verschlungen. Der Produktionsaufwand war auch enorm. Heute sind die Liebenden von Pont-Neuf wohl einer der spektakulärsten französischen Filme der 90er.

So., 30.1. - 20.00 UhrMo., 31.1. - 19.00 Uhr
Niemand ist bei den Kälbern
Niemand ist bei den Kälbern
© Filmwelt Verleihagentur / Weydemann Bros. / Max Preiss Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Sabrina Sarabi | 116 min. | Saskia Rosendahl, Rick Okon, Godehard Giese u.a. | dt. Originalfassung | FSK: 16.

Muh: Ein Bauernhof im Norden Mecklenburg-Vorpommerns, dazu vielleicht noch fünf weitere Häuser, eine Bushaltestelle und dann Felder, Felder, Felder. Darauf Kühe, jede Menge Mücken und Fliegen um sie herum und dazwischen Christin. Sie ist 24 Jahre und lebt mit ihrem Freund zusammen, der Milchwirtschaft betreibt, die er von seinem Vater übernommen hat. Der Schwung in ihrem Landleben und die einstige Aufbruchsstimmung sind längst raus, die Liebe zu ihrem Freund ist auch schon erloschen, aber dann kommt ein Windkraftingenieur aus Hamburg. Doch Christin kann sich nicht entscheiden und davon handelt auch die Verfilmung des Romans von Alina Herbing, wie Regisseurin Sabrina Sarabi es erkannt hat. Saskia Rosendahl spielt toll, nicht nur sie, und das Milieu ist ziemlich schonungslos fern jeder Bauernromantik wiedergegeben.

Do., 3.2. - 19.00 UhrSa., 5.2. - 19.00 UhrMo., 14.2. - 19.00 UhrSa., 26.2. - 21.00 Uhr
House of Gucci
House of Gucci
© Universal Pictures Trailer
USA 2021 | Regie: Ridley Scott | 158 min. | Lady Gaga, Adam Driver, Al Pacino, Jared Leto, Jeremy Irons u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Mode und Mord: Patrizia Reggiani, eine junge, hübsche, aber vor allem sehr ehrgeizige Frau, lernt den Chef eines berühmten italienischen Mode-Unternehmens kennen und heiratet ihn. Das geht für den stets gut angezogenen Herrn nicht gut aus, denn wie meint die Dame einmal: „Ich bin  nicht amoralisch, aber fair“. Darum endet Maurizio Gucci eines Tages mit zwei Löchern im Kopf. Daraus schuf der einstige Blade Runner-Regisseur Ridley Scott eine knallbunte Geschichte mit Humor und Übertreibung, die nicht unbedingt die Gnade der Original-Familie fand. Dafür erleben wir Stars wie auf dem Laufsteg, allen voran natürlich Lady Gaga, so herrlich aufgekratzt, wie wir sie alle lieben. Selbstverständlich gibt es für die Besucher*innen der Vorführungen dieses opulenten Spektakels voller Stoff und Stoffe keinen Dresscode, aber wer Gucci mag, der darf auch bei uns.

Do., 3.2. - 21.15 UhrSa., 5.2. - 21.15 UhrFr., 11.2. - 21.15 UhrMi., 16.2. - 19.00 UhrDi., 1.3. - 19.00 UhrDo., 3.3. - 21.00 Uhr
Lamb
Lamb
© Koch Films/Centralfilm Trailer
Island, Polen, Schweden 2021 | Regie: Valdimar Jóhannsson | 106 min. | Drama, Fantasy, Horror | Noomi Rapace, Hilmir Snɶr Guðnason | isländ. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Maria und Ingvar leben in Island sehr abgelegen auf einem Bauernhof und züchten Schafe. Ihre Ehe ist bislang kinderlos geblieben, sie gehen in ihrer Arbeit auf. Als wieder die Zeit heranbricht, in der die Schafe ihre Lämmer werfen, bemerken sie, ein junges Lämmchen ist so ganz anders als die übrigen. Es scheint menschliche Züge aufzuweisen und siehe da, bald schläft es in einem Bettchen und kann aufrecht gehen. Das Ehepaar scheint nun doch ein Kind bekommen zu haben, aber zugleich geht von ihm eine unheimliche Kraft aus, die nicht zu verstehen ist. Regisseur Valdimar Jóhannsson, selbst mit der Schafzucht groß geworden, schuf einen sehr ungewöhnlichen Horrorfilm, der auch sehr viel von seiner Wirkung aus der Landschaft gewinnt. Man wird danach auf jeden Fall Schafe anders betrachten und Lämmer nicht mehr anschweigen.

Fr., 4.2. - 21.00 UhrDo., 17.2. - 19.00 UhrSo., 20.2. - 17.30 Uhr
Monobloc
Monobloc
© Salzgeber Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Hauke Wendler | 90 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

Natürlich haben auch wir welche. Vor allem für draußen. Sie sind meist weiß, man kann seine Arme darauf ablegen und seinen Rücken strecken, aber schaukeln sollte man damit nicht, sonst kippt er über und die Beine brechen weg. Gemeint ist der Monobloc - nicht der schönste Stuhl, aber einer der praktischsten, da fast unbegrenzt stapelbar und zudem beispielsweise wasserfest. Eine Erfindung aus Frankreich mit Folgen für die Welt, schätzungsweise eine Milliarde davon stehen weltweit herum. Hauke Wendler hat sie gesucht, viele von ihnen gefunden, in den Slums von Brasilien wie in den Städten Indiens, überall wo Menschen sich hinsetzen wollen, auch wenn sie kein Geld haben. Ein Bericht über eine zunehmende Ausbreitung eines Stück Plastiks, für manche schlicht Schrott, für viele besser als auf dem nackten Boden zu hocken.

So., 6.2. - 18.00 UhrFr., 25.2. - 19.00 Uhr
The Cassandra Crossing - Treffpunkt Todesbrücke
The Cassandra Crossing - Treffpunkt Todesbrücke
Großbritannien, Italien, BRD 1976 | Regie: George Pan Cosmatos | 129 min. | Drama, Katastrophenfilm | Sophia Loren, Richard Harris, Martin Sheen, O.J. Simpson, Ingrid Thulin, Burt Lancaster, Ava Gardner u.a. | FSK: 16.

THE CASSANDRA CROSSING von George Pan Cosmatos ist ein Katastrophenfilm mit opulentem Aufgebot an Filmstars. Ein missglückter Terroranschlag auf ein Labor der fiktiven WHO lässt einen mit einem Pest-Bakterium infizierten Terroristen in einem Transkontinentalzug durch Europa reisen. Die Ausbreitung der Seuche gilt es unter allen Umständen zu verhindern. Ein wissenschaftlicher Kommentar von Daniel Winkler vom Romanischen Seminar Heidelberg zum transnationalen Endzeitnarrativ und zur europäischen populärkulturellen Einordnung des Filmes wird an die Vorführung anschließen. Danach eröffnen wir die Diskussion.

Das Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS), gefördert vom BMBF, lädt zur Kinoreihe Apocalyptic Cinema in Kooperation mit dem Karlstorkino und dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum anlässlich der aktuellen Sonderausstellung KATASTROPHE.

Mo., 7.2. - 19.00 Uhr
Lunana: A Yak in the Classroom - Lunana - Das Glück liegt am Himalaya
Lunana: A Yak in the Classroom - Lunana - Das Glück liegt am Himalaya
© Kairos Filmverleih Trailer
Bhutan 2019 | Regie: Pawo Choyninh Dorji | 110 min. | Drama, Kinderfilm | Dzongkha Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Eigentlich will Ugyen, der als Lehrer in Thimphu, der Hauptstadt von Bhutan, lebt, nach Australien auswandern und dort als Musiker leben. Ungern geht er darum nach in das Hochgebirgstal Lunana, um dort an einer völlig abgelegenen Schule zu unterrichten, womöglich an der abgelegensten Schule der Welt, nur nach einem achttägigen Treck zu erreichen. Doch die dort zu unterrichtenden Kinder empfangen ihn freundlich und langsam beginnt auch Ugyen zu verstehen, worin das Glück bestehen kann. Denn oft ist es nahe bei uns und nicht weit weg in der Ferne, aber man braucht Zeit, um dies zu begreifen.

Der Erstlingsfilm wurde in 3700 bis 4200 Meter Höhe mit Solarenergie und Laiendarstellern gedreht, die sich oft selbst spielen. Es sei hier überlegt, ob wir im Karlstorino bislang überhaupt jemals einen Film aus Bhutan präsentierten.

Di., 8.2. - 19.00 UhrFr., 11.2. - 19.00 UhrSo., 20.2. - 15.00 UhrSo., 27.2. - 14.30 Uhr
À la Carte – Freiheit geht durch den Magen - Délicieux
À la Carte – Freiheit geht durch den Magen - Délicieux
© Neue Visionen Filmverleih Trailer
Frankreich 2021 | Regie: Éric Besnard | 112 min. | Komödie, Liebesfilm | Grégory Gadebois, Isabelle Carré, Benjamin Lavernhe u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Die Entstehung der französischen Restaurants durch den Geist der französischen Revolution, so könnte man Éric Besnards opulent ausgestattete und ungemein appetitanregende gastronomische Kostümkomödie auf die Gabelspitze bringen. Im Mittelpunkt steht der Koch des Herzogs von Chamfort, der, weil er es wagte, diesem Pasteten mit Trüffeln und Kartoffeln zu servieren, in Ungnade fiel. Denn was in der Erde wachse, sei des Teufels und nur etwas für Schweine. Nun in Freiheit, hat der Koch die revolutionäre Idee, gemeinsam mit seinem Sohn und einer schönen Fremden eine heruntergekommene Poststation zum Restaurant einzurichten, und zwar zu einem Restaurant für alle. Der Erfolg stellt sich alsbald ein, die Revolution hat ja auch zunächst gesiegt. Wie gesagt, man sollte vor diesem Film gut gegessen haben und nicht nachher in Heidelberg etwas suchen, was noch auf hat.

Do., 10.2. - 19.00 UhrSo., 13.2. - 14.00 UhrFr., 18.2. - 19.00 Uhr
Mulholland Drive
Mulholland Drive
USA, Frankreich 2001 | Regie: David Lynch | 147 min. | 4K digital | Naomi Watts, Laura Harring u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Betty will in Hollywood Karriere machen. In der Wohnung ihrer Tante findet sie die verängstigte Rita, die sich an nichts mehr erinnert als an einen Autounfall. Gemeinsam versuchen sie, die Vergangenheit ausfindig zu machen. So viel versteht man vom Film nach der ersten Hälfte, aber dann zeigt sich David Lynch als Meister der unlinearen Erzählweise. Beim Dreh wurden auch die Schauspieler vom Regisseur nicht darüber aufgeklärt, worauf die Story eigentlich hinauswill. Resultat ist einer der genialsten Thriller der Filmgeschichte, den man sich mindestens neun Mal ansehen sollte. Und beim 10. Mal in der frisch restaurierten 4K-Fassung, damit es an manchen Stellen so richtig brummt. 

Do., 10.2. - 21.15 UhrFr., 18.2. - 21.15 UhrMi., 2.3. - 19.00 Uhr
Une femme est une femme - Eine Frau ist eine Frau
Une femme est une femme - Eine Frau ist eine Frau
© Studiocanal Trailer
Frankreich, Italien 1961 | Regie: Jean-Luc Godard | 84 min. | Komödie | Jean-Paul Belmondo, Anna Karina, Jean-Claude Brialy | franz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Maximum Godard und doch anders: UNE FEMME EST UNE FEMME ist die spielerische Komödie unter den Filmen des vermeintlich letzten noch lebenden Repräsentanten der einstigen Nouvelle Vague. Gedreht mit deren Stars, als sie alle noch jung und lebendig waren, ist die Geschichte geradezu provokant beiläufig – irgendein Buchhändler lebt mit einer Stripperin zusammen - interessante Kombination -  und meint, als sie sich von ihm ein Kind wünscht, sie soll doch dafür einen gemeinsamen Bekannten nehmen oder so ähnlich. Jedenfalls war alles dabei schön bunt damals, denn Godard gebrauchte für sich erstmalig Cinemascope, damit Anna Karina noch knalliger rüberkam. Danach war Schluss mit lustig, ein Kritiker meinte sarkastisch: „der letzte Film, bei dessen Dreh Godard Spaß gehabt zu haben schien“.

Sa., 12.2. - 19.00 Uhr
Charlatan
Charlatan Trailer
Tschechien, Irland, Polen, Slowakei 2020 | Regie: Agnieszka Holland | 118 min. | mit Ivan Trojan, Juraj Loj, Jana Kvantiková, Joachim Paul Assböck, Josef Trojan | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Der 1973 in Armut verstorbene Jan Mikolášek genoss in der Tschechoslowakei der 50er einst den Ruf eines großen Heilers, der von vielen Patienten aufgesucht wurde. Obwohl kein ausgebildeter Arzt, war er dafür ein ausgezeichneter Kenner der Kräuter und ihrer Heilkraft. Um heraus zu finden, was dem Patienten denn nun fehlt genügte ihm eine Urinprobe. Doch die Regierung hegte zunehmend Argwohn gegen ihn. Sein Haus wurde durchsucht, er wurde verhaftet, denn er hätte einen Parteifunktionär vergiftet. Es kommt zu einem spektakulären Prozess, in dem auch sein Assistent involviert wird. Agnieszka Hollands einfühlsames, zudem glänzend gespieltes Biopic versteht sich als Erinnerungsarbeit an einen, der heute nur noch wenigen bekannt ist. Damit lieferte sie für den Oscar Tschechiens Beitrag zum besten nichtenglischsprachigen Film.

So., 13.2. - 16.30 UhrSa., 26.2. - 18.30 Uhr
THE GAME. Spiel zwischen Leben und Tod
THE GAME. Spiel zwischen Leben und Tod
© Doppelkopf Studio Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Manuela Federl | 90 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

An der bosnisch-kroatischen Grenze dreht sich alles um THE GAME, den illegalen Gang über die EU-Außengrenze. An diesem Spiel nehmen nicht nur junge Männer, sondern ganze Familien teil. Manuela und Bernd, zwei Flüchtlingshelfer aus Bayern, möchten helfen und erkennen schnell, dass bei diesem Spiel auch Schlepper, die Polizei, internationale Organisationen und viele weitere Spieler mitmischen. Nach und nach lernen die beiden die Spieler kennen und werden selbst Teil des GAMES. 

Am 18.4. mit Gespräch mit dem Protagonisten und Flüchtlingshelfer Jannik Jaschinski.

So., 13.2. - 19.00 UhrMo., 18.4. - 19.00 UhrDo., 21.4. - 19.00 Uhr
End of Season
End of Season
© Color of May Trailer
Aserbaidschan, Deutschland, Georgien 2019 | Regie: Elmar Imanov | 92 min. | Rasim Jafarow, Mir-Mövsüm Mirzazade, Zulfiyye Qurbanova, Kamala Israfilova | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Blick auf Baku, Blick auf eine Familie in der Krise, diesmal auf Aserbeidschanisch:  ein Paar in den mittleren Jahren, die Ehefrau sehnt sich Freiheit und will sich womöglich mit einem Job in Berlin gar neu orientieren,  der Ehemann jedoch möchte am liebsten über nichts reden und nur seine Ruhe haben, der Sohn dagegen wünscht sich eine eigene Wohnung. Eine gemeinsame Fahrt ans Meer soll Abwechslung in den alltäglichen Stumpfsinn bringen. Dort geschieht an einem wenig außergewöhnlichen Sonntagmorgen die Katastrophe, die Ehefrau verschwindet im Meer, ist womöglich ertrunken. Nun ist der Zusammenhalt der Familie auf eine harte Probe gestellt.

Preis der internationalen Filmkritik beim diesjährigen Internationalen Film Festival von Rotterdam! Hatten wir im Karlstorkino jemals einen Film in Originalsprache Aserbaidschanisch?  

Do., 17.2. - 21.00 UhrSa., 19.2. - 19.00 UhrDi., 22.2. - 19.00 Uhr
The Road
The Road
USA 2009 | Regie: John Hillcoat | 111 min. | 35mm | Charlize Theron, Viggo Mortensen u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

In THE ROAD verfilmt John Hillcoat den gleichnamigen Roman des Autors Cormac McCarthy von 2006. Die Protagonisten des Films sind Vater und Sohn, die auf der Suche nach Nahrung durch das postapokalyptische Amerika ziehen. Ihre Reise ist geprägt vom Überlebenskampf unter den teils feindlich gesinnten Überlebenden.

Im Anschluss an den Film spricht Wenzel Mehnert von der Universität der Künste Berlin in einem wissenschaftlichen Kommentar zur fiktiven Darstellung des Weltendes und der Reflexion dessen im Film. Danach laden wir zu einer Diskussionsrunde mit dem Publikum.

Das Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS), gefördert vom BMBF, lädt zur Kinoreihe Apocalyptic Cinema in Kooperation mit dem Karlstorkino und dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum anlässlich der aktuellen Sonderausstellung KATASTROPHE.

Einheitspreis: 3€

Mo., 21.2. - 19.00 Uhr
What's Up, Doc?
What's Up, Doc? Trailer
USA 1972 | Regie: Peter Bogdanovich | 94 min. | mit Barbra Streisand, Ryan O'Neal, Madeline Kahn | engl. Originalfassung | FSK: 12.

Die Verwechslungskomödie um Howard Bannister, der mit seiner Verlobten wegen eines Stipendiums nach San Francisco reist und dann die ziemlich verrückte Judy Maxwell trifft, informiert einen etwa darüber, dass es Kopfschmerztabletten mit Zusatz gibt oder dass es möglich ist, in Räumen mit sehr geringer Höhe zu speisen. Dazu erweist Barbra Streisand sich als absolut vorbildlich verhaltende Fußgängerin. Mehr Gags werden jetzt aber nicht verraten, vielleicht noch die finale Verfolgungsjagd mit dem chinesischen Drachenkopf. Da der Film seinerzeit sehr erfolgreich war, bei uns hieß er bekanntlich „Is was Doc?“, dürfte sich die eine oder der andere sofort wieder an ihn erinnern.

Mit einer Einführung von Alexander Pawlak (Programmrat Karlstorkino).

Mi., 23.2. - 19.00 Uhr
Saf
Saf
© 2pilots Filmproduktion Trailer
Türkei, Deutschland, Rumänien 2018 | Regie: Ali Vatansever | 102 min. | Drama | Erol Afsin, Saadet Aksoy, Kida Khodr Ramadan | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Fikirtepe, ein traditionelles Stadtviertel in Istanbul, weicht einem großräumigen Neubauprojekt. Flüchtlinge aus Syrien werden für die Bauarbeiten herangezogen. Aber auch Kamil, der aus einem benachbarten Viertel stammt, erhält nach langer Arbeitslosigkeit  dort einen Job. Er hat kein gutes Gefühl dabei, sieht er doch in diesem Projekt ein Beispiel für die Aggressivität der Gentrifizierung.  Zudem ist Kamil ein gutherziger Mensch voller Skrupel, die sich verstärken, als der syrische Kollege für den Kamil eingesprungen ist, zurückkehrt und seinen Arbeitsplatz zurückfordert. Die Situation belastet Kamil sehr, er verändert sich, auch seine Ehe leidet massiv darunter. Und dann geschieht ein Unglück. Ali Vatansevers einfühlsam inszeniertes Drama um Verantwortung und Solidarität beeindruckt durch Engagement und psychologische Genauigkeit.

Do., 24.2. - 19.00 UhrFr., 25.2. - 21.00 UhrSo., 27.2. - 19.00 Uhr
The Texas Chain Saw Massacre - Blutgericht in Texas
The Texas Chain Saw Massacre - Blutgericht in Texas Trailer
USA 1974 | Regie: Tobe Hooper | 83 min. | Horror | Marilyn Burns, Edwin Neal, Allen Danziger u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Ein Kritiker: „Der schreckenerregendste Film, den ich je gesehen habe“. Der Trailer: „Wenn Sie aufgehört haben zu schreien, werden Sie anfangen, über ihn zu sprechen“ Das Plakat: „Wer wird überleben, und was wird von ihnen übrig sein?“
Mitten in Texas treffen fünf Jugendliche auf Kannibalen und vor allem auf  „Leatherface“, Schlachter und Kettensägenspezialist. Was wird passieren? Und warum ist das so berühmt geworden und hat so viele Nachahmer inspiriert?

Mit Einführung.

Do., 24.2. - 21.15 Uhr
Narren
Narren
© Edition Kassenfeger Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Sigrun Köhler, Wiltrud Baier | 93 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

„Hu, Hu, Hu“ oder „S goht dagege“: Der Rottweiler Narrensprung ist unbestritten ein Höhepunkt der schwäbisch-alemannischen Fasnet, die oft zehntausende Besucher in die älteste Stadt Baden-Württembergs 80 km südwestlich von Stuttgart lockt. Für Viele des Vielen zu viel. Aber was treibt einen an, einmal im Jahr sich für ein paar Tage ein teures Kostüm anzuziehen und sich eine schwere Holzmaske aufzusetzen, um dann damit in der Kälte draußen herumzulaufen und dabei die oft strengen Narrenregeln zu befolgen? Närrische drei Jahre lang haben Sigrun Köhler und Wiltrud Baier Närrinnen und Narren vor Ort befragt, viel mehr als ein volkstümlicher Bilderbogen kam heraus, viel mehr als eine liebevolle Provinzstudie, nämlich ein eindrucksvolles Porträt gelebten Brauchtums, das auch darum weiß, wie seine Authentizität gefährdet werden kann.

So., 27.2. - 17.00 UhrMo., 28.2. - 19.00 Uhr
Trouble Every Day
Trouble Every Day Trailer
Frankreich 2001 | Regie: Claire Denis | 101 min. | D: Béatrice Dalle, Vincent Gallo | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Der Wissenschaftler Shane Brown besucht zusammen mit seiner frisch angetrauten Frau June Paris, die Stadt der Liebe. Allerdings weiß sie nicht, dass er dort seinen verschollenen Kollegen Léo sucht, der bei Experimenten Wesen erschaffen hat, die bei der "Paarung" ihren Partner töten und verspeisen. Auch Léos Frau Coré wurde ein Opfer dieser Experimente. Sie zieht nachts los, um ihre Triebe zu befriedigen, stets beschützt von Léo, der anschließend ihre Spuren verwischt. Shane, der Versuchsobjekt Léos war, kann sich seitdem mit Medikamenten bändigen, doch wächst seine Angst die Kontrolle zu verlieren. TROUBLE EVERY DAY ist ein Genre-Klassiker und wird 21 Jahre nach seiner Weltpremiere auf den Filmfestspielen in Cannes erstmalig in den deutschen Kinos aufgeführt.

Do., 3.3. - 19.00 UhrFr., 11.3. - 21.00 UhrFr., 18.3. - 19.00 Uhr
Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens
Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens
© Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Deutschland 1922 | Regie: Friedrich Wilhelm Murnau | 90 min. | DCP | Max Schreck, Gustav von Wangenheim, Greta Schröder, Alexander von Granach | dt. Originalfassung.

Der Film allgemein ist ein Spiel aus Licht und Schatten. So adaptierte die Film-Kunst auch schnell jene literarisch-legendäre Gestalt, die selbst Schattenspiel sein möchte und das Tageslicht wie den Tod fürchtet: der blutsaugende Vampir, in Bram Stokers Romanvorlage Dracula, hier Nosferatu genannt. Die Geschichte vom Grafen, der aus seinem Schloß in den Karpaten aufbricht, um hier in einer norddeutschen Kleinstadt Pest und Tod zu verbreiten und insbesondere die schöne Frau des Kaufmanns Hutter in seinen Bann zu ziehen, wurde zum Klassiker der "dämonischen Leinwand" (Lotte H. Eisner). "Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens", "kein Scherz, über den man banale Bemerkungen macht" (zeitgenössische Kinoreklame zu diesem Film) begründete nicht nur das Genre des Vampirfilms, sondern auch den Ruhm des Regisseurs Friedrich Wilhelm Murnau ("Der letzte Mann", "Faust", "Sunrise","Tabu"). Vor 100 Jahren fand die Premiere am 4. März im Marmorsaal des Zoologischen Gartens Berlin statt.

Mit einer Einführung von Maya Dietrich.

Fr., 4.3. - 19.00 Uhr
Accattone - Wer nie sein Brot mit Tränen aß
Accattone - Wer nie sein Brot mit Tränen aß
© Filmgalerie451
Italien 1961 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 117 min. | mit Franco Citti, Silvana Corsini, Franca Pasut, Adriana Asti | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

"Meine Leidenschaft für das Kino ist eines der wichtigsten kulturellen Elemente in meiner Bildung und Biographie, im Grunde genommen denke ich schon mein ganzes Leben lang ans Kino." Im September 1960 war es dann soweit, mit einem kleinen Team dreht Pasolini "Accatone", seinen ersten Spielfilm. Er hat zunächst kaum technisches Verständnis, doch die Borgata, jene subproletarischen römischen Vorstadtviertel, für die es anderswo kein Äquivalent gibt, sind das Zentrum, aus dem er immer wieder sein künstlerisches Schaffen, sei es als Filmemacher, sei es als Schriftsteller, schöpft. Sie sind ihm eine gefährdete Gegenwelt zum Bürgertum und zur Konsumgesellschaft. Dort spielt auch "Accatone". Ein junger Mann ohne Arbeit und ohne Hoffnung schlägt sich durchs Leben. Er versucht sich als Zuhälter und wird zum Dieb, am Schluss verunglückt er, als er durch die Polizei verfolgt wird. "Accattone" ist in seinem Stil so schonungslos realistisch gehalten, wie es ihm gelingt, das gezeigte Reale zu überhöhen. Er gilt als einer der besten Filme Pasolinis.

Am 5. März mit einer Einführung von Dr. Cora Rok (Romanisches Seminar der Universität Heidelberg).

Sa., 5.3. - 18.30 UhrSo., 13.3. - 16.30 Uhr
Mamma Roma
Mamma Roma
Italien 1962 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 105 min. | Anna Magnani, Ettore Garofolo, Franco Citti u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Als ihr Zuhälter eine jüngere Frau heiratet, sieht die gealterte Prostituierte Mamma Roma endlich die Möglichkeit, unabhängig ein bürgerliches Leben zu führen. Aber die Schatten der Vergangenheit holen sie immer wieder ein und gefährden die Beziehung zu ihrem Sohn Ettore, den sie vom Land zu sich nach Rom holt, ein Junge allein und ohne jede Bildung. Denn dieser gerät unweigerlich auf die schiefe Bahn, sein Schicksal wird tragisch, die Mutter ist machtlos. „Mamma Roma“ lebt nicht nur von der schauspielerischen Kraft Anna Magnanis, sondern besticht durch seine raffinierte Dramaturgie und Bildsprache, die  den Zuschauer bewusst im Unklaren darüber lässt, was er gerade sieht. Dabei bewegt sich der Film permanent zwischen bewegendem Sozialdrama und dessen existentieller Überhöhung. Wohl einer der besten Pasolinis überhaupt.

Sa., 5.3. - 21.15 UhrSo., 13.3. - 19.00 Uhr
Comizi d'amore - Das Gastmahl der Liebe
Comizi d'amore - Das Gastmahl der Liebe
© Filmgalerie 451
Italien 1964 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 92 min. | Dokumentarfilm | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

„Die Waschfrau kommt und hat die Blume in der Tasche“. So stellt sich etwa ein kleiner Junge aus Palermo vor, wie die Kinder auf die Welt kommen. Eine der originellsten und liebenswürdigsten Antworten, die Pasolini bekommt, als er 1963 für ein halbes Jahr durch ganz Italien fährt, und Männer und Frauen jeden Alters nach ihrer Einstellung zu Liebe und Sexualität befragt. Dabei zeigt sich etwa, wie seinerzeit in Süditalien die traditionellen Lebensformen und die Einstellungen, die sie hervorbringen, noch überwiegen, während Norditalien schon freizügiger darüber denkt. Offen bleibt dabei aber, ob die sich andeutende sexuelle Emanzipation unter den Bedingungen des Kapitalismus tatsächlich einen Fortschritt darstellt. Im Gespräch mit Intellektuellen wie Alberto Moravia diskutiert Pasolini am Ende darüber, was er gehört hat.

So., 6.3. - 18.00 UhrFr., 25.3. - 19.00 Uhr
Edipo Re - Bett der Gewalt
Edipo Re - Bett der Gewalt
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Italien 1967 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 100 min. | Franco Citti, Silvana Mangano, Alida Valli, Julian Beck | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Die Handlung der Tragödie verlegt Pasolini in eine archaische Wüstenlandschaft. Er verzichtet auf jedes direkte Zitat aus dem Text von Sophokles, sondern erzählt die Sage lediglich nach. Davon, wie Ödipus als Findelkind aufwächst, wie er, ohne es zu wissen, seinen Vater erschlägt, wie er König von Theben wird, weil er die Stadt von der Sphinx befreit, wie er seine eigene Mutter heiratet und wie er sein Verhängnis entdeckt. Kühn schlägt Pasolini dabei den Bogen von der Antike zur modernen Industriegesellschaft. Wohl kaum ist in der Filmgeschichte ein antiker Stoff faszinierender interpretiert worden.

Am 16. März mit einer Einführung von Dr. Franz Schneider.

So., 6.3. - 20.00 UhrMi., 16.3. - 19.00 Uhr
Il vangelo secondo Matteo - Das 1. Evangelium - Matthäus
Il vangelo secondo Matteo - Das 1. Evangelium - Matthäus
Italien, Frankreich 1964 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 137 min. | Drama, Historie, Biografie | Enrique Irazoqui, Margherita Caruso, Susanna Pasolini u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Der bekennende Marxist Pasolini verfilmt das Leben Jesu nach dem Matthäus-Evangelium, in dem Christus sich als gesellschaftlicher Außenseiter und sozialrevolutionärer Messias präsentiert. Im Fokus auf die politische Botschaft gegen soziale Ungerechtigkeit wird der Einfluss des Neorealismus sichtbar, ebenso in der ausgesprochenen Schlichtheit des Films. Gedreht wurde er an der kargen Küste Siziliens, teilweise unter Einsatz von Laiendarstellern, mit einem Soundtrack von Bach bis Blues. So liefert der Atheist Pasolini einen bewussten Gegenentwurf zu den Bibelepen Hollywoods, der sogar von der Kirche bejubelt wurde.

Mo., 7.3. - 19.00 Uhr
Luchadoras
Luchadoras Trailer
Deutschland, Mexiko 2021 | Regie: Paola Calvo und Patrick Jasim | 92 min. | Dokumentarfilm | Mit: Lady Candy, Mini Sirenita, Baby Star | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Frau sein in Ciudad Juarez, Mexiko ist lebensgefährlich. Die Stadt ist weltweit bekannt für Gewalt, Drogenkartelle und Femizide -  Gewaltverbrechen an Frauen. LUCHADORAS ist ein intimes Portrait über mutige Frauen, die in ihrem vom Machismo geprägten Alltag um die Deutungshoheit über das Frauenbild in Mexiko kämpfen. Lady Candy, Mini Sirenita und Baby Star sind in ihrem Alltag und im Ring der traditionellen mexikanischen Lucha Libre Wrestlerinnen lokal als Teil einer weltweiten Empowerment Bewegung aktiv. Sie zeigen, dass jede, die sich gegen ihre Angst und die Angstmacher stellt, Heldin ihrer eigenen Geschichte werden kann.

Sondervorführung am 8. März zum Internationalen Frauentag.

Di., 8.3. - 19.00 UhrSa., 19.3. - 19.00 UhrMo., 21.3. - 19.00 UhrSo., 27.3. - 18.00 Uhr
Uccellacci e uccellini - Große Vögel, kleine Vögel
Uccellacci e uccellini - Große Vögel, kleine Vögel
© Filmgalerie 451
Italien 1966 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 88 min. | mit Totó, Ninetto Davoli, Femi Benussi, Umberto Bevilacqua,Renato Capogna, Alfredo Leggi | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Ein alter, etwas kauzig wirkender Mann und dessen jugendlich schwärmerischer Sohn wandern durch ein Italien der frühen 60er Jahre, das mit der Gewalt des Betons modern werden will. Sie sind beide zwei Unangepasste. Eines Tages treffen sie einen Raben, bekanntlich ein sehr kluger Vogel. Dieser Rabe jedoch kann nicht nur sprechen, mit ihm kann man sogar diskutieren: über die Bestimmung des Menschen, die Analogien zwischen Marx und Christus, dem Verhältnis von Natur und Geschichte. Anschließend spiegelt Pasolini diese Geschichte mit einer Episode aus dem Mittelalter zur Zeit der Gründung des Franziskanerordens. Zwei Wandermönche versuchen die Sprache der Vögel zu verstehen. "Grosse Vögel, kleine Vögel" gilt unter Pasolini-Liebhabern als einer seiner poetischsten Filme, so ästhetisch wie intelligent.

Am 9. März mit einer Einführung von Renate Karst-Matausch.

Mi., 9.3. - 19.00 UhrFr., 25.3. - 21.00 Uhr
Schwestern - Eine Familiengeschichte - Soeurs
Schwestern - Eine Familiengeschichte - Soeurs
© Studiocanal Trailer
Frankreich, Algerien 2020 | Regie: Yamina Benguigui | 99 min. | Drama | Isabell Adjani, Rachida Brakni, Maïwenn, Hafsia Herzi | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Seit dreißig Jahren leben die französisch-algerischen Schwestern Zorah, Nohra und Djamila in der Hoffnung, ihren kleinen Bruder zu finden. Als Kind wurde er von ihrem Vater entführt und in Algerien versteckt. Als die älteste der Schwestern, Zorah, beschließt, ein Theaterstück aufzuführen, das auf den traumatischen Ereignissen ihrer Kindheit beruht, wird dies als Tabubruch und Verrat angesehen. Doch als der Vater im Sterben liegt, beschließen die drei Schwestern nach Algerien zu reisen. Die drei Frauen haben keine andere Wahl als sich gemeinsam der Vergangenheit zu stellen. Mit SCHWESTERN erschuf Yamina Benguigui einen sehr persönlichen Film, der die Stellung der in Frankreich geborenen Immigrantinnen, ihren Kampf um ihre Rechte, und das Gefühl, zwei Orten anzugehören visualisiert – mit herausragenden Schauspielerinnen.

Geänderte Fassung:

Wir zeigen Yamina Benguiguis Film am 10. & 27. März in der französischen Originalfassung
ohne Untertitel.

Wir bitten um Verständnis, dem Filmverleih war es leider nicht möglich, uns mit den gewohnten deutschen Untertiteln zu versorgen. Gleichzeit möchten wir nicht, dass Sie auf das Erlebnis des Originaltons verzichten müssen, und so widmen wir der Originalsprache zwei Abende. Der Termin des Films am 31.3 wird in der deutschen Fassung stattfinden. 

Do., 10.3. - 19.00 Uhr // Frz. Fassung!So., 27.3. - 16.00 Uhr // Frz. Fassung!Do., 31.3. - 19.00 Uhr // Deutsche Fassung!
Europe
Europe
© Grandfilm Trailer
Deutschland, Frankreich 2021 | Regie: Philip Scheffner | 105 min. | D: Rhim Ibrir, Thierry Cantin | Französisch/arabisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Zohra Hamadi kann endlich aufatmen. Die Behandlung ihrer deformierten Wirbelsäule ist abgeschlossen und sie kann wieder aufrecht gehen. Freude und Freiheit scheinen auf die junge Frau in Frankreich zu warten. Womöglich kommt auch ihr Ehemann im Zuge der Familienzusammenführung aus Algerien an. Doch mit einem Mal ist alles hin. Zohra wird die Aufenthaltsgenehmigung entzogen. Sie verschwindet, wird unsichtbar für die Welt um sie herum, aber auch für das Kinopublikum. Eigenwillig erfindet sich Zohra neu in Fiktionen, betritt eine filmische Bühne, die ihr die Erfindung von Zukunft ermöglicht. Sie erkämpft sich einen Realitätsstatus und einen Platz in Europa.

 

Der erste Spielfilm des renommierten Dokumentarfilmregisseurs Philip Scheffner (HAVARIE, REVISION) feierte seine Weltpremiere im Forum der 72. Berlinale 2022.

Do., 10.3. - 21.00 UhrSa., 12.3. - 18.00 UhrSo., 13.3. - 14.00 UhrMo., 14.3. - 19.00 Uhr
The Other Side of the River
The Other Side of the River Trailer
Deutschland, Finnland 2021 | Regie: Antonia Kilian | 92 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ungefähr ein Jahr verbrachte Regisseurin Antonia Kilian in Nordsyrien. Dabei traf sie Hala, eine junge Frau, die aus der dortigen Stadt Minbij vor ihrer Zwangsheirat über den Euphrat floh. Dort nahm diese Kontakt zu einer kurdischen Militär-Einheit auf, die ausschließlich aus Frauen besteht. Sie ließ sich dort ausbilden und kehrte nach der Befreiung ihrer Heimatstadt von der ISIS zurück, um dort als Polizistin gegen das Patriarchat zu kämpfen, das natürlich auch in ihrer eigenen Familie herrscht. Nicht ohne kulturelle Distanz hat Antonia Kilian Halas Weg, der einer revolutionären Mission zu gleichen scheint, dabei mit der Kamera festgehalten. Ein Dokumentarfilm, der uns den Blick auf diese Region und die Menschen dort jenseits der üblichen Medienberichterstattung entschieden erweitert.

Fr., 11.3. - 19.00 UhrSo., 20.3. - 16.00 Uhr
Medea
Medea
Frankreich, Italien, Deutschland 1969 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 110 min. | Maria Callas, Massimo Girotti, Laurent Terzieff, Giuseppe Gentile u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Die Diva und der Dreispringer: Giuseppe Gentile gewann zunächst 1968 bei der Olympiade Bronze im Dreisprung, ehe es ihm Pasolini ermöglichte, als Jason der Medea Maria Callas entgegenzutreten, der weltberühmten Sopranistin, die PPPs „Teorema“ noch während der Vorführung verlassen hatte und einen „Verrückten“ schimpfte. Beide wurden dennoch zu Hauptfiguren in einem altgriechischen Mythos, den einst Euripides literarisch gestaltet hatte und den nun Pasolini primär als Konflikt zweier Kulturen inszenierte, der bekanntermaßen nur allzu blutig endete. Die verfilmte Tragödie fasziniert durch formale Eigenwilligkeit und kraftvollen Archaismus. Sie gilt unter den Pasolinis auch der Gage der Diva wegen als einer der teuersten. Ebenso opulent geriet seinerzeit die allenfalls höflich beklatschte Premierenfeier. Wir werden kräftiger applaudieren!

Sa., 12.3. - 20.00 Uhr
Love (3D)
Love (3D)
Frankreich 2015 | Regie: Gaspar Noé | 134 min. | Karl Glusman u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Ein Film über eine leidenschaftliche Liebe voller Sex und Gefühlsschwankungen, die in einer unheilvollen Dreiecksbeziehung endet. Das klingt nicht sonderlich neu – allerdings ist dieser Film von Gaspar Noé (IRREVERSIBLE, ENTER THE VOID), einem der provokantesten und umstrittensten Regisseure unserer Zeit. So erleben wir einen Bilderrausch (in 3D) zu einem altbekannten Thema, der an Einfallsreichtum seinesgleichen sucht. Ein Fest für sinnliche Freigeister.

Mit Einführung und Gespräch.

Di., 15.3. - 19.00 Uhr
Aheds Knie - Ahed's knee
Aheds Knie - Ahed's knee
© Grandfilm Trailer
Israel, Deutschland, Frankreich 2021 | Regie: Nadav Lapid | 109 min. | D: Avshalom Pollak, Nur Fibak | hebräisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der israelische Filmemacher X. reist in ein abgelegenes Dorf inmitten der Wüste von Arava, um in der dortigen Bibliothek seinen letzten Film vorzustellen. Seine Gedanken sind längst bei einem neuen Projekt, einem Film über die palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi, die einige Jahre zuvor vor laufenden Kameras einen Soldaten geohrfeigt hatte. Bei seiner Ankunft in dem Wüstenort wird X. von Yahalom, der jungen stellvertretenden Leiterin der israelischen Bibliotheken, herzlichst empfangen. Vor der Veranstaltung wäre aber noch eine kleine Formalie zu erledigen: X. soll ein neues Formular unterzeichnen, mit dem er bestätigt, über bestimmte Themen nicht zu sprechen. Anstatt zu unterschreiben, beginnt X. einen leidenschaftlichen Kampf für die Meinungsfreiheit in seinem Land. Während seine Auseinandersetzung mit Yahalom immer verbissener wird und sich ein Showdown inmitten der Wüste anbahnt, versucht X. zugleich Kontakt zu seiner Mutter aufzunehmen, die gegen eine tödliche Krebserkrankung ankämpft …

Nadav Lapids erster Film nach SYNONYMES (Goldener Bär der Berlinale 2019) feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb der Filmfestspiele Cannes und wurde dort mit dem Preis der Jury ausgezeichnet.

Do., 17.3. - 19.00 UhrFr., 18.3. - 21.00 UhrSo., 20.3. - 18.00 UhrMi., 23.3. - 19.00 UhrSa., 26.3. - 18.00 UhrDi., 29.3. - 19.00 Uhr
Vampire's Kiss
Vampire's Kiss
USA 1989 | Regie: Robert Bierman | 92 min. | D: Nicolas Cage, Jennifer Beals u.a. | Englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Peter Loew, Literaturagent und Yuppie-Fresse, trifft bei einem seiner nächtlichen Streifzüge auf die schöne Rachel. Zu Hause angekommen, geht es gleich ans Eingemachte und im Eifer des Gefechts beißt Rachel Peter in den Hals. Fortan sieht sich dieser beunruhigenden Veränderungen unterworfen, die allesamt darauf hindeuten, dass sich Peter in einen Vampir verwandelt. Oder doch nicht? Er glaubt zumindest sein Spiegelbild nicht mehr zu sehen, Sonnenlicht wird zum absoluten no-go und die heimische Couch zum Schlafsarg umfunktioniert. Damit aber nicht genug, Peter strudelt fortan in einen vampirischen Sog des Wahnsinns, inklusive Plastikzähnen und Kakerlaken futtern.

Kultfilm und Meme-Maschine dank Nicolas Cages völlig durchgeknallter, over-the-top Performance!

I'm a vampire! I'm a vampire! I'm a vampire! I'm a vampire! I'm a vampire!

Do., 17.3. - 21.00 Uhr
Vortex
Vortex Trailer
Frankreich 2021 | Regie: Gaspar Noé | 135 min. | Dario Argento, Françoise Lebrun, Alex Lutz | frz. Original mit deutschen Untertiteln.

Was ist Würde, was Autonomie in einem Alltag voller Medikamente? Ein raffinierter Split Screen zeigt in ›Vortex‹ zwei Leben, die nicht mehr ganz synchron laufen. Sie war Psychoanalytikerin, jetzt spielt ihr Gehirn nicht mehr mit. Er schreibt über Filme und Träume, doch sein Leben wird von den mondänsten Dingen beherrscht. Die Schauspielikone Françoise Lebrun (›Die Mama und die Hure‹) und der Maestro des Giallo, Dario Argento (›Suspiria‹), stellen dieses Ehepaar um die 80 dar. Schauplatz ist ihr großes Pariser Apartment und in den schönen Momenten nehmen sie sich Zeit für kleine Routinen wie einen Apéritif auf dem Balkon zum Innenhof. Doch der Alltag ist getrübt von ihrer schlimmer werdenden Demenz und dem absehbaren Ende ihrer Eigenständigkeit. Ihr Sohn konfrontiert sie damit, aber das eigene Heim und all die Bücher können sie unmöglich verlassen. In Momentaufnahmen voller Empathie wechselt der Film mühelos vom Komischen ins Melodramatische. Regisseur Gaspar Noé ist bekannt für seinen schonungslosen Blick, in ›Vortex‹ paart er ihn mit versöhnlichen Tönen.

Preview am 19. März.

Sa., 19.3. - 21.00 UhrDo., 28.4. - 19.00 UhrFr., 29.4. - 19.00 UhrSa., 30.4. - 21.00 UhrSo., 1.5. - 20.15 UhrMo., 16.5. - 21.00 UhrDo., 26.5. - 15.30 UhrSo., 29.5. - 11.00 Uhr
Dracula 3D (Dario Argento's Dracula)
Dracula 3D (Dario Argento's Dracula)
Frankreich, Italien 2012 | Regie: Dario Argento | 110 min. | D: Thomas Kretschmann, Asia Argento | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Der unbescholtene Buchhalter Jonathan Harker macht auf seiner Reise von England nach Transsylvanien zum Schloss des Grafen Dracula eine grausame Entdeckung: Der umtriebige Graf verhält sich alles andere als adelig und labt sich bei seinen nächtlichen Spaziergängen am Blut der Dorfbewohner. Als Jonathan die Flucht aus dem Horrorschloss gelingt, hat der Spuk jedoch kein Ende. Dracula hat ein Auge auf Harkers Frau Mina und deren Freundin Lucy geworfen. Jetzt kann nur noch einer helfen: Vampirjäger Professor Abraham Van Helsing …

Dario Argento, Giallo-Legende und ungekrönter König des modernen Horrorfilms, nimmt sich mit Bram Stokers „Dracula“ den größten Klassiker der Horrorliteratur vor. Neben dem Einsatz spektakulärer Farb- und 3D-Effekte überzeugt er mit einer Besetzung, die sich sehen lassen kann: Neben seiner Tochter Asia Argento glänzen Rutger Hauer („Blade Runner“) als Van Helsing und Thomas Kretschmann („Avengers: Age Of Ultron“) als Graf Dracula in dieser blutigen Neuinterpretation. “Eine berauschende Hyper-Trash-Erfahrung und essenzielle B-Filmkunst” (/Slash Filmfest)

So., 20.3. - 20.00 Uhr
Sneak Preview
Sneak Preview

Was gibt es Schöneres als sich im Kino überraschen zu lassen? Länger nicht mehr im Programm, doch im März wieder da: die Sneak Preview! Verraten können wir Euch natürlich nicht, was wir auf der Leinwand haben werden. Doch auf Kommendes im Kino kann man sich immer freuen. Und so viel sei schon einmal gesagt: Euch erwartet ein bezauberndes Roadmovie, in dem es vor allem um das Miteinander-reden geht, um Erinnerung und Momente des Glücks, eine „kleine Geschichte im Kontext einer viel Größeren“. Seid gespannt!

Di., 22.3. - 19.00 Uhr
Untimely - Bigah
Untimely - Bigah Trailer
Iran 2020 | Regie: Pouya Eshtehardi | 78 min. | Drama | D: Iman Afshar, Shayan Afshar, Mahsa Narouy u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.

Hamin ist ein junger Soldat und leistet seinen Dienst beim Militär auf einem Wachturm an der Grenze zwischen Iran und Pakistan. Er kann es kaum erwarten, einen Tag frei zu bekommen, um an der Hochzeitsfeier seiner Schwester teilnehmen zu können, doch über den gewünschten Ausgang gerät er in einen Streit mit seinem Vorgesetzten, der tödlich endet. Nun gibt es für Hamin kein Zurück mehr. Eingebettet in eine beeindruckende Berglandschaft, entfaltet sich dieses poetische Drama über den ländlichen Iran. Visuell kraftvoller Erstling von Pouya Eshtehardi.

Do., 24.3. - 19.00 UhrMo., 28.3. - 19.00 Uhr
Kimi
Kimi
© Warner Bros. Pictures Trailer
USA 2022 | Regie: Steven Soderbergh | 90 min. | Zoë Kravitz, Byron Bowers u.a. | Originalfassung | FSK: 16.

Kimi ist – ähnlich wie Alexa oder Siri – ein fiktiver sprachaktivierter Assistent, der alles aufzeichnet, was seine Benutzer von sich geben, ob sie wollen oder nicht. Im Hintergrund werden die gesammelten Daten von einem zwielichtigen Konzern verwertet, für den auch die unter Agoraphobie leidende Angela Childs (Zoë Kravitz) in Seattle als Voice-Stream-Interpretin arbeitet. Als sie bei einer der von ihr ausgewerteten Aufnahmen einen Mord belauscht, ist die junge Frau zutiefst erschüttert. Sie meldet den Vorfall ihren Vorgesetzten, doch diese versuchen das Ganze unter den Teppich zu kehren, anstatt die Behörden einzuschalten. Angela muss auf eigene Faust ermitteln und sich damit ihrer größten Angst stellen, indem sie sich aus ihrer Wohnung auf die Straßen der Stadt wagt, die aufgrund der COVID-19-Pandemie voller Demonstranten sind... 

Do., 24.3. - 21.00 UhrSo., 27.3. - 20.00 UhrDo., 31.3. - 21.00 Uhr
This Rain will never stop
This Rain will never stop
© jip film Trailer
Ukraine, Lettland, Deutschland, Katar 2020 | Regie: Alina Gorlova | 104 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

THIS RAIN WILL NEVER STOP nimmt den Zuschauer mit auf eine bildgewaltige Reise durch den endlosen Kreislauf von Krieg und Frieden in der Menschheit. Der Film folgt dem 20-jährigen Andriy Suleyman bei seinem Versuch, eine nachhaltige Zukunft zu sichern und gleichzeitig den menschlichen Tribut für bewaffnete Konflikte zu zahlen. Vom syrischen Bürgerkrieg bis hin zu den Unruhen in der Ukraine wird Andriys Leben von dem scheinbar ewigen Fluss von Leben und Tod bestimmt.

Ein Teil des Erlöses wird der Regisseurin Alina Gorlova zukommen.

Fr., 1.4. - 19.00 UhrMo., 4.4. - 19.00 UhrSa., 23.4. - 16.45 UhrSo., 24.4. - 20.00 Uhr
Abteil Nr. 6 - Hytti nro 6
Abteil Nr. 6 - Hytti nro 6
© eksystent Filmverleih Trailer
Finnland, Deutschland, Estland, Russland 2021 | Regie: Juho Kuosmanen | 107 min. | Seidi Haarla, Yuriy Borisov | russ./finn. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Nur wenige Menschen zieht es im Winter ins eisige Murmansk am nördlichen Polarkreis. Die finnische Archäologiestudentin Laura aber ist fest entschlossen, die berühmten Felsenmalereien der Stadt zu besichtigen. Die Aussicht auf eine beschauliche Eisenbahnreise zerschlägt sich schnell, als Laura ihrem Mitreisenden im Abteil Nr. 6 begegnet: Ljoha ist Bergarbeiter, trinkfest, laut und rücksichtslos. Doch während der nächsten Tage ihrer Reise müssen die ungleichen Passagiere auf engstem Raum miteinander auskommen lernen. Der Beginn einer unerwarteten Annäherung.

Auf dieser atmosphärischen Reise lernen sich zwei Außenseiter über alle Kultur- und Klassengrenzen hinweg sehen. Ein liebevoll raues, melancholisches Roadmovie auf Schienen, ausgezeichnet mit dem „Grand Prix“ in Cannes 2021.

Fr., 1.4. - 21.00 UhrSo., 3.4. - 20.00 UhrFr., 8.4. - 19.00 UhrDi., 12.4. - 19.00 UhrSo., 1.5. - 18.00 UhrMi., 11.5. - 21.00 UhrMo., 23.5. - 21.00 Uhr
Vatersland
Vatersland
© W-Film
Deutschland, Belgien 2020 | Regie: Petra Seeger | 118 min. | Margarita Broich, Felizia Trube, Momo Beier, Stella Holzapfel, Bernhard Schütz | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Filmemacherin Marie steckt in der Schaffenskrise. Eine Kiste voller Fotos aus ihrer Kindheit lockt sie schließlich auf eine Zeitreise in die eigene Vergangenheit. Die Aufnahmen gehören ihrem Vater, einem passionierten Fotografen. Doch ihre Traumata findet sie nicht abgebildet: Den frühen Tod der Mutter, die Überforderung des Vaters und seine Versuche, sie in die Mutterrolle zu drängen sowie die Abschiebung ins katholische Mädcheninternat. So ist ihre Jugend geprägt von Rebellion gegen den Muff der männerdominierten Nachkriegsgesellschaft.

VATERSLAND ist großes Erinnerungskino über das Trauma einer ganzen Generation. Scharfsichtig, feministisch und zugleich ungemein unterhaltsam und humorvoll. Die verwendeten Fotos und 16mm Filmaufnahmen stammen aus dem Privatarchiv der Regisseurin.

Sa., 2.4. - 17.30 UhrMi., 6.4. - 19.00 UhrMo., 11.4. - 19.00 UhrSo., 24.4. - 15.30 Uhr
Alles außer gewöhnlich
Alles außer gewöhnlich Trailer
Frankreich 2019 | Regie: Olivier Nakache, Éric Toledano | 114 min. | mit Vincent Cassel, Reda Kateb, Hélène Vincent | deutsche Fassung | FSK: 6.

Der Film erzählt die wahre Geschichte von zwei Männern, die von dem Willen beseelt sind, die Welt für sich und für andere besser zu machen. Bei ihrer Arbeit mit autistischen jungen Menschen und ihren Betreuern vollbringen Bruno und Malik tagtäglich kleine Wunder: Mit viel Engagement, Feingefühl und Humor gelingt es den beiden, aus vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten eine Gemeinschaft zu formen, in der jeder Einzelne die Chance bekommt, über sich hinaus zu wachsen.

Zum Weltautismustag (2.4.) in Kooperation mit Autismus-Nordbaden-Pfalz e. V. Im Anschluss besteht Gelegenheit zu Diskussion und Gedankenaustausch. Eintritt frei.

So., 3.4. - 16.30 Uhr // Mit anschließendem Gespräch
Soylent Green - ... Jahr 2022... die überleben wollen
Soylent Green - ... Jahr 2022... die überleben wollen
© Warner Bros.
USA 1973 | Regie: Richard Fleischer | 97 min. | Charlton Heston, Edward G. Robinson, Leigh Taylor-Young, Chuck Connors u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Das Jahr 2022. Eine verwüstete, all ihrer endlichen Ressourcen beraubte Welt, geprägt von Umweltverschmutzung und Überbevölkerung. Für den Großteil der New Yorker Bevölkerung, die auf 40 Millionen angewachsen ist, ist das Leben eine schmutzige, von Hunger und Not gezeichnete Hölle auf engstem Raum. Lediglich die Superreichen können sich schwer gesicherte Luxuswohnungen und natürliche Nahrungsmittel leisten. Für den Rest bleibt das künstlich hergestellte Ersatzessen der Firma „Soylent“, dessen neueste grüne Variante reißenden Absatz findet. Bei Versorgungsengpässen kommt es regelmäßig zu Ausschreitungen; die protestierende Menge wird dabei von der Polizei brutal mit riesigen Schaufellastern „aufgeräumt“. Inmitten dieses Elends wird der Polizist Thorn mit der Aufklärung des Mordes an dem wohlhabenden und einflussreichen William Simonson beauftragt. Seine Ermittlungen führen ihn schließlich zu den gigantischen Müllverwertungsanlagen und dem grausamen Geheimnis des Unternehmens „Soylent“.

Eine der ersten Ökodystopien nach einem Roman von Harry Harrison. Präsentiert vom studentischen Filmclub Heidelberg: Tuesday is Soylent Green day! 

Mit einer Einführung von Max Hirsch und anschließendem Gespräch.

Di., 5.4. - 20.00 Uhr
Petite Maman
Petite Maman
Frankreich 2021 | Regie: Céline Sciamma | 74 min. | mit Joséphine Sanz, Gabrielle Sanz u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Nelly ist acht Jahre alt und hilft so gut sie kann ihren Eltern, denn diese müssen das Haus von Nellys unlängst verstorbener Großmutter ausräumen. Es liegt mitten im Wald, in ihm trifft Nelly auf Marion, die sich eine Hütte bauen möchte. Da es zu regnen beginnt, gehen die beiden zu Marion nach Hause. Dabei gerät Nelly plötzlich in eine Zeitschleife, aus Marion wird Nellys Mutter, die an Depressionen leidet. Die beiden jungen Mädchen freunden sich an, bauen die Hütte nun gemeinsam. In Rollenspielen kann Nelly ihr Trauma durchleben, von ihrer Großmutter sich nicht würdig verabschiedet zu haben. Céline Sciamma, ziemlich berühmt geworden durch ihr „Porträt einer jungen Frau in Flammen“, gelang in ihrem wiederum sehr stilbewussten neuen kleinen Werk, wie ihr die Kritik zubilligte, ein „schöner Trauerfilm“.

Do., 7.4. - 19.00 Uhr
Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen? - Ras vkhedavt, rodesac cas vukurebt?
Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen? - Ras vkhedavt, rodesac cas vukurebt?
© Grandfilm Trailer
Deutschland, Georgien 2021 | Regie: Aleksandre Koberidze | 150 min. | Giorgi Bochorishvili, Ani Karseladze, Oliko Barbakadze, Giorgi Ambroladze, Vakhtang Fanchulidze u.a. | georg. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich Lisa und Giorgi in der georgischen Stadt Kutaissi für einen kurzen Moment begegnen. Die Liebe erwischt sie so plötzlich, dass sie sogar vergessen, sich gegenseitig ihre Namen zu verraten. Bevor sie beide wieder ihrer Wege gehen, vereinbaren sie, sich am nächsten Tag zu treffen. Doch die beiden ahnen nicht, dass sie einem Fluch zum Opfer fallen. Gelingt es ihnen, sich wiederzusehen? Und falls es ihnen gelingt, werden sie sich wiedererkennen? Das Leben in der Stadt geht währenddessen weiter, die Straßenhunde streunen herum, die Fußballweltmeisterschaft beginnt und eine Filmcrew, die sich der Aufgabe verschrieben hat, die wahre Liebe zu finden, könnte Lisas und Giorgis Rettung sein...

Do., 7.4. - 20.30 UhrSa., 9.4. - 18.00 UhrSo., 10.4. - 20.00 UhrMi., 13.4. - 19.00 UhrSo., 1.5. - 15.00 UhrSo., 15.5. - 11.00 UhrDo., 26.5. - 18.00 UhrMo., 30.5. - 19.00 Uhr
Carol
Carol Trailer
USA, Großbritannien, Frankreich 2015 | Regie: Todd Haynes | 110 min. | Cate Blanchett, Rooney Mara, Sarah Paulson u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

New York in den 50ern: Therese ist in einer langweiligen Beziehung mit einem Mann gefangen, der ihr eigentlich gleichgültig ist. Insgeheim träumt sie von einer Arbeit im kreativen Theatermilieu – stattdessen verbringt sie ihre Tage mit einem öden Job im Kaufhaus. Eines Tages aber trifft sie dort auf die ältere und wohlhabende Carol, und schon bald entsteht eine besondere Verbindung zwischen den beiden Frauen. Therese entwickelt immer stärkere Gefühle für ihre neue, charismatische Freundin – sehr zum Ärger von Carols Ehemann, der damit droht, seiner Frau das Sorgerecht für das gemeinsame Kind entziehen zu lassen… Grandios fotografiertes, unglaublich elegantes und fein inszeniertes Liebesdrama nach dem Roman „Salz und sein Preis“ von Patricia Highsmith. Oscar-Nominierung für Cate Blanchett („Beste Hauptdarstellerin“) und Rooney Mara („Beste Nebendarstellerin“).

Fr., 8.4. - 21.00 UhrFr., 15.4. - 19.00 Uhr
Der amerikanische Freund
Der amerikanische Freund Trailer
BRD, Frankreich 1977 | Regie: Wim Wenders | 126 min. | mit Bruno Ganz, Dennis Hopper, Lisa Kreuzer, Nicholas Ray, Samuel Fuller u.a. | Original mit englischen Untertiteln | FSK: 16.

Bruno Ganz in der für ihn ungemein typischen Rolle des todkranken Rahmenmachers Jonathan Zimmermann, der in Hamburg zurückgezogen mit seiner Frau lebt. Um nach seinem Tod den Unterhalt seiner Familie zu sichern, nimmt er das Angebot an, für eine sehr hohe Summe in Paris einen Auftragsmord an einem Gangster zu verüben. Auftraggeber ist ein mysteriöser Amerikaner namens Tom Ripley, gespielt natürlich von Dennis Hopper, der wiederum für einen Franzosen arbeitet. Verfilmt nach dem Roman von Patricia Highsmith. „Eine der besten Leistungen des deutschen Films der 70er Jahre.“ (Lexikon des internationalen Films)

Sa., 9.4. - 21.00 UhrSo., 17.4. - 20.00 Uhr
Atomkraft forever
Atomkraft forever
© Camino Filmverleih Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Carsten Rau | 94 min. | Dokumentarfilm | Jörg Meyer, Guy Brunel, Dr. Isabelle Zacharie u.a. | dt. Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.

2022 steigt Deutschland endgültig aus der Atomkraft aus: Das letzte Atomkraftwerk wird abgeschaltet, weil die Erfahrung von Fukushima gezeigt hat, dass das Risiko zu hoch ist und die Technik nicht beherrschbar. Doch dass damit das nukleare Problem gelöst wäre, erweist sich bei genauerer Betrachtung als Illusion: Zigtausende Tonnen radioaktiver Müll, dessen Lagerung völlig unklar ist. Gefährlicher Rückbau der Kraftwerke, der Jahrzehnte dauern und viele Milliarden Euro verschlingen wird. Und europäische Nachbarn, die an der vermeintlich sauberen Kernenergie festhalten: Von 27 EU-Staaten betreiben 13 Atomkraftwerke – und der Ausbau geht weiter.

So., 10.4. - 16.00 UhrSo., 17.4. - 18.00 UhrFr., 22.4. - 19.00 UhrMo., 25.4. - 19.00 Uhr
Silence Breakers - The Good Soldier
Silence Breakers - The Good Soldier
© Cominofilms Trailer
Israel, Frankreich, Deutschland 2021 | Regie: Silvina Landsmann | 88 min. | Dokumentarfilm | hebr./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Die NGO „Breaking the Silence” – kurz BtS – besteht aus ehemaligen israelischen Soldaten und Soldatinnen, die durch das Sammeln persönlicher Erinnerungsberichte auf den militärischen Alltag und den Umgang mit der Bevölkerung in den besetzten Gebieten aufmerksam machen wollen. Die Regisseurin Silvina Landsmann ermöglicht mit ihrem Film einen Blick hinter die Kulissen einer umstrittenen Gruppierung mit einem kontrovers diskutierten Ansatz inmitten eines über 70 Jahre schwelenden Konflikts.

So., 10.4. - 18.00 UhrDi., 19.4. - 19.00 UhrMi., 27.4. - 19.00 Uhr
Lingui
Lingui
© Mathieu Giombini Trailer
Frankreich, Deutschland, Belgien, Tschad 2021 | Regie: Mahamat-Saleh Haroun | 87 min. | Achouackh Abakar Souleymane, Rihane Khalil Alio, Youssouf Djaoro | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Amina lebt mit ihrer 15-jährigen Tochter Maria allein in einem Vorort von N’Djamena im Tschad. Ihr ohnehin schwieriges Leben nimmt eine entscheidende Wendung als sie erfährt, dass ihre Tochter schwanger ist. Maria will das Kind nicht. In einem Land, indem eine Abtreibung gegen die Religion, aber auch das Gesetz verstößt, sieht sich Amina mit einem Kampf konfrontiert, der von Anfang an verloren scheint...

Do., 14.4. - 19.00 UhrSo., 17.4. - 16.00 UhrDi., 19.4. - 21.00 UhrSo., 24.4. - 18.00 Uhr
The Dark and the Wicked
The Dark and the Wicked
© Drop-Out Cinema Trailer
USA 2020 | Regie: Bryan Bertino | 95 min. | Horror | Xander Berkeley, Marin Ireland, Michael Abbott Jr., Julie Oliver-Touchstone | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Als ihr Vater im Sterben liegt, kehren die Geschwister Louise und Michael auf die elterliche Farm in Texas zurück, die sie, wie es scheint, lange Zeit gemieden haben. Für ihre Mutter, die sich zusammen mit einer Krankenschwester, um den Todkranken kümmert, bietet die Rückkehr der beiden Kinder keinen Trost. Im Gegenteil bittet sie Louise und Michael darum wieder zu gehen. Das Verhalten der Mutter wird zusehends seltsamer bis sie sich unerwartet in der Scheune erhängt. Nach und nach entdecken die Geschwister, dass ihr altes Zuhause von einer unheimlichen Präsenz heimgesucht wird, die es auf die Seele ihres Vaters abgesehen hat. Furchteinflößender und atmosphärisch beklemmender Horrorfilm von Bryan Bertino (The Strangers), dessen schleichendes Grauen an Klassiker wie „Alien“ oder „The Sixth Sense“ denken lässt.

Do., 14.4. - 21.00 UhrFr., 15.4. - 21.30 UhrFr., 22.4. - 21.00 UhrSa., 23.4. - 21.30 Uhr
Langes Echo
Langes Echo
© jip film Trailer
Deutschland 2017 | Regie: Veronika Glasunowa, Lukasz Lakomy | 87 min. | Dokumentarfilm | russ. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Dobropillja liegt in der Ostukraine, 70 Kilometer entfernt von der umkämpften Grenze zu den von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebieten. Auf den ersten Blick scheint der Konflikt im Leben der StadtbewohnerInnen nur eine Randnotiz zu sein. Sie gehen ihrem Alltag nach, als Zoodirektor und Museumsführerin, in Heavy-Metal-Bands oder im Club für einsame Herzen. Und doch dringt der Donner der nahen Front auch hier in das Leben der Menschen ein und legt sich wie ein Grauschleier über die Stadt. LANGES ECHO erzählt mit der intensiven Schilderung des Alltags in teils skurrilen Szenen vom Leben der EinwohnerInnen an der Peripherie eines wieder ins Bewusstsein gekommenen Krieges.

Benefiz-Screening mit Spendensammlung für ukrainische Geflüchtete. Eintritt frei!

Sa., 16.4. - 18.00 Uhr
Nur die Sonne war Zeuge - Plein soleil
Nur die Sonne war Zeuge - Plein soleil Trailer
Frankreich, Italien 1960 | Regie: René Clément | 115 min. | Alain Delon, Maurice Ronet, Marie Laforêt u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.

Millionärssohn Philippe Greenleaf hat es gut. Statt seine Verantwortung als Firmenerbe wahrzunehmen, verbringt er seine Zeit lieber im sonnigen Italien mit seiner Freundin Marge. Auch als sein Vater Tom Ripley beauftragt, ihn zur Rückkehr nach San Francisco zu bewegen, lässt dieser sich nicht überzeugen. Ripley selbst drängt sich mehr und mehr in die Welt des Paares und findet Gefallen an Philippes Leben. So sehr, dass er eines Tages beschließt ihn umzubringen und dessen Identität anzunehmen. Fortan mimt Ripley den ermordeten Philippe, doch der Genuss dieses Lebens wird stetig unterbrochen, sei es durch einen misstrauischen Freund Philippes, der beseitigt werden muss oder letztendlich die Polizei, die auf ihn aufmerksam wird. Anders als im Roman von Patricia Highsmith triumphiert das Böse nicht, schlussendlich gewinnt die öffentliche Moral, was die Autorin durchaus kritisiert hat. Dennoch finden wir wie sie, dass sich ein erneuter Blick auf die exzellente Leistung von Alain Delon lohnt.

Sa., 16.4. - 20.00 UhrMi., 27.4. - 21.00 Uhr
Die Aufrechte - Anette Langendorf, eine Mannheimer Antifaschistin
Die Aufrechte - Anette Langendorf, eine Mannheimer Antifaschistin
© VP68 Mannheim Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Fritz Reidenbach, Klaus Dollmann, Annette Lennartz, Chris Hölzing | 72 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Anette Langendorf (1893-1969) war in den 1920er und 30er Jahren Politikerin der KPD im Mannheimer Gemeinderat und im Badischen Landtag. Nach 1933 wurde sie aktiver Teil des Mannheimer Widerstands gegen das NS-Regime. Ihr Mann Rudolf wurde mit weiteren Widerständlern hingerichtet, sie überlebte das KZ Ravensbrück. Nach Kriegsende setzte sie ihre politische Tätigkeit in Mannheim fort. Ihr Hauptaugenmerk galt den NS-Verfolgten und den Menschen aus dem Widerstand. Sie wurde 1946 in den neuen Gemeinderat gewählt und war 1947 Mitbegründerin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN).

Der Dokumentarfilm erinnert an eine mutige Kämpferin für ein Leben in Frieden und für demokratische Verhältnisse im Mannheim der Nachkriegszeit.

In Kooperation mit der VVN-BdA Baden-Württemberg. Der Eintritt ist frei! 

Am 20.4. mit anschließendem Gespräch mit den Macher*innen des Films. Moderation: Michael Dandl

Mi., 20.4. - 20.00 UhrSo., 24.4. - 14.00 Uhr
The Sadness
The Sadness
© capelight pictures
Taiwan 2021 | Regie: Rob Jabbaz | 99 min. | Ralf Chiu, Emerson Tsai u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Eine zusehends frustrierte taiwanesische Regierung lässt ihre Pandemiemaßnahmen unbedarft schleifen und sorgt somit für die Ausbreitung eines mutierten Virus, der die Betroffenen in mörderische Monster verwandelt. Was nach einem durchaus gängigen Zombiefilm klingt, entpuppt sich dabei als brutales Gore-Fest für nervenstarke Horrorfans. Wir übertreiben nicht, dieser Aufsehen erregende Streifen ist Extremkino!

"The most violent and depraved zombie movie ever made" (Rue Morgue Magazine)

Do., 21.4. - 21.00 Uhr
AUGENBLICKE Kurzfilmprogramm
AUGENBLICKE Kurzfilmprogramm Trailer
Deutschland, USA, Niederlande, Portugal, Frankreich | Regie: diverse | 94 min. | Kurzfilme | FSK: 12.

"Unterhaltsam und besinnlich, liebenswürdig und gelegentlich ein bisschen böse: Kurzfilme dauern nur wenige Augenblicke. Und doch erzählen sie bewegende, manchmal erstaunliche Geschichten, stellen unbequeme Fragen, verblüffen unsere Wahrnehmung - und lenken unseren Blick auf existentielle und soziale Themen," so Karsten Henning (Deutsche Bischofskonferenz), der Initiator der jährlichen Augenblicke-Kurzfilm-Tour.
Das Programm 2022 zeigt 11 Kurzfilme und feiert mit 94 unterhaltsamen Minuten 30 Jahre kirchliche Kurzfilmarbeit.

Einführung: Dr. Almut Rumstadt, Weiterbildungsreferentin Bildungszentrum Heidelberg Kooperationsveranstaltung mit dem Bildungszentrum Heidelberg.

Sa., 23.4. - 19.00 Uhr
Der Mann der die Welt aß
Der Mann der die Welt aß
Deutschland 2020 | Regie: Johannes Suhm, Lena Lessing | 80 min. | Johannes Suhm, Hannes Hellmann, Konrad Singer, Maja Schöne, Max Mauff, Michael Goldberg | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Dieser Mann ist ein Desaster: verantwortungslos, aggressiv und gierig narzisstisch. Seine Frau mit den gemeinsamen Kindern hat er verlassen, den Unterhalt zahlt er unregelmäßig. Den kranken Bruder hält er auf Distanz und sein bester Freund taugt allenfalls noch als Punchingball und billiger Kreditgeber. Sogar den erfolgreichen Job hat er geschmissen, um „endlich frei zu sein“. Dafür zerstört er alles, was in seinem Leben wichtig war. Wie und warum er sich so fühlt, darüber spricht er nicht: Ist er depressiv, ist es eine Midlife Crisis, vielleicht ein Burnout? Als dann sein alleinstehender, dement werdender Vater Hilfe benötigt und er ihn zu sich ziehen lässt, bricht ein Generationenkonflikt auf, der sichtbar macht, wie missverständlich und hilflos diese Vater- Sohn-Beziehung war und ist. Die Gräben zwischen den beiden sind tief und der Abstieg des Sohnes nicht aufzuhalten.

Johannes Suhms Film ist die Adaption des gleichnamigen, international erfolgreichen Theaterstücks von Nis Momme Stockmann, das am 17. Dezember 2009 in Heidelberg uraufgeführt wurde.

Am 26. April in Anwesenheit des Regisseurs Johannes Suhm, sowie Darsteller Hannes Hellmann und dem leitenden Schauspieldramaturg Jürgen Popig vom Theater und Orchester Heidelberg.

Filmvorführung im Rahmen des Heidelberger Stückemarkts 2022 in Kooperation mit dem Theater und Orchester Heidelberg.

Di., 26.4. - 19.00 UhrSa., 30.4. - 19.00 Uhr
Luzifer
Luzifer
© Drop-Out Cinema Trailer
Österreich 2021 | Regie: Peter Brunner | 103 min. | Horror | Franz Rogowski, Susanne Jensen | dt. Originalfassung | FSK: 16.

Inspiriert von der wahren Geschichte einer Teufelsaustreibung. Johannes, ein Kaspar-Hauser-artiger Mann mit dem Gemüt eines Kindes, lebt mit seinem Adler und seiner strenggläubigen Mutter abgeschieden in einer Almhütte. Der Alltag innerhalb dieser hermetischen Welt wird bestimmt von Gebeten und Ritualen. Doch zwischen Natur- und Schöpferverehrung schieben sich plötzlich moderne Fremdkörper und Störgeräusche: Die touristische Erschließung ihres Paradieses droht dasselbe zu vergiften und den Teufel zu wecken. Peter Brunners LUZIFER ist ein radikales, verstörendes Psycho-Kammerspiel vor atemberaubendem Tiroler Alpen-Panorama.

Do., 28.4. - 21.30 UhrFr., 29.4. - 21.30 UhrMi., 1.6. - 21.00 UhrFr., 10.6. - 21.15 Uhr
Desterro
Desterro
© Wolf Kino Trailer
Brasilien, Portugal, Argentinien 2020 | Regie: Maria Clara Escobar | 123 min. | Carla Kinzo, Otto Jr., Rômulo Braga | port. Original mit deutschen Untertiteln.

„Desterro“ steht im Portugiesischen für „Exil“. Aber was kann es noch weiter bedeuten, wenn man einen Menschen wie Laura sieht, die in Sao Paulo lebt - zusammen mit Israël, den sie jedoch nicht mehr liebt. Dieser kommt mit sich nicht mehr zurecht, als Laura drüben in Argentinien plötzlich verschwindet und nicht mehr zu finden ist. Dafür findet nun der Film DESTERRO besondere Bilder von Leere und Desorientierung. Das bekannte Gefüge aus Raum und Zeit, Bild und Ton löst sich hierbei auf. Doch schließlich beginnen Frauen zu erzählen, denen Ähnliches wie Laura widerfahren ist. Maria Clara Escobars DESTERRO ist ein typisches Beispiel dafür, wie es Filmen aus Südamerika immer noch gelingen kann, eine ganz eigene Filmsprache zu schaffen.    

Mo., 2.5. - 19.00 UhrMi., 4.5. - 21.00 UhrSo., 8.5. - 20.00 Uhr
Perro
Perro
© Julia Hönemann
Deutschland 2020 | Regie: Lin Sternal | 79 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln.

Perro, so heißt ein Junge, der zusammen mit seiner Großmutter im Dschungel Nicaraguas lebt. Man könnte glauben, dort sei ein Paradies fern dieser Welt. Doch man weiß, es ist bedroht, denn Perro und weiteren 120.000 droht die Zwangsumsiedelung. Grund ist der Gran Canal, ein seit Jahrhunderten projektiertes und unlängst wieder belebtes Großprojekt einer mit dem Panamakanal konkurrierenden Wasserstraße, die das bestehende Ökosystem sehr gefährdet. Während die Großmutter auf Gottes Beistand hofft, muss Perro in die Stadt, da dorthin sein Lehrer versetzt wurde. Sein Hausschwein nimmt er mit. Lin Sternal gelingt es mit ihrer Dokumentation, Perros kindliche Lebenswelt mit ökopolitischen Themen in Bezug zu setzen.

Di., 3.5. - 19.00 UhrFr., 6.5. - 18.15 Uhr
El viaje extraordinario de Celeste Garcia - Die außergewöhnliche Reise der Celeste Garcia
El viaje extraordinario de Celeste Garcia  - Die außergewöhnliche Reise der Celeste Garcia Trailer
Kuba, Deutschland 2018 | Regie: Arturo Infante | 92 min. | Maria Isabel Díaz, Omar Franco, Néstor Jiménez u.a. | span. Original mit deutschen Untertiteln.

Celeste lebt in Havanna und verdient dort ihren Lebensunterhalt, indem sie im dortigen Planetarium Führungen anbietet. Privat geht es ihr nicht so gut, ihr Sohn, längst erwachsen, hat nur Videospiele im Kopf und ihre Schwester lamentiert auch nur. Irgendwie möchte sie ihr Leben verändern. Dann gibt die Regierung bekannt, die Bewohner des Planeten Gyriok laden ihre Freunde von der Zuckerinsel sehr herzlich ein, ihren Planeten zu besuchen. Es stellt sich nur die Frage, wer in dem Raumschiff dorthin mitfliegen darf. Celeste wittert ihre Chance, vor allem als sie erfährt, dass schon länger Außerirdische mitten unter den Kubaner*innen leben, etwa, wie sich überraschend herausstellt, Celestes Nachbarin. Arturo Infantes Science-Fiction-Komödie hat ihren besonderen, unvergleichlichen Charme, da sie die Sehnsüchte ihrer Figuren ernst nimmt. 

Di., 3.5. - 20.45 UhrSo., 8.5. - 18.00 Uhr
Ema - Sie spielt mit dem Feuer
Ema - Sie spielt mit dem Feuer
© Koch Films Trailer
Chile 2019 | Regie: Pablo Larraín | 102 min. | Mariana Di Girolamo, Gael García Bernal, Paola Giannini, Santiago Cabrera u.a. | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ema arbeitet als Tänzerin, aber jetzt streift sie ziellos und verzweifelt durch das chilenische Valparaiso.  Sie wollte zusammen mit ihrem Freund Gastón einen Sohn adoptieren. Doch damit kam das Paar nicht zurecht, Ema sah keine andere Möglichkeit, als das Kind wieder bei der Behörde abzugeben. Die Beziehung zerbrach darauf. Nun versucht Ema, sich mit flüchtigen Kontakten von ihrer Schuld zu befreien. Ferner jedoch hegt sie einen besonderen Plan. Pablo Larraín profilierte sich mit Filmen über Jacqueline Kennedy oder Prinzessin Diana als Regisseur, der charismatische Frauenfiguren sehr gekonnt zu inszenieren weiß. Gerade auch Ema bestätigt dies sehr eindrücklich.

Mi., 4.5. - 19.00 UhrFr., 6.5. - 20.00 UhrMo., 9.5. - 21.00 Uhr
Als Susan Sontag im Publikum saß
Als Susan Sontag im Publikum saß
© Studio RKP Trailer
Deutschland 2021 | Regie: RP Kahl | 86 min. | Dokumentarfilm | Saralisa Volm, Luise Helm, Heike-Melba Fendel, Celine Yildirim, RP Kahl | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Am 30. April 1971 führten im New Yorker Rathaus Persönlichkeiten und Stars wie Germain Greer und Norman Mailer „A Dialgoue on Women’s Liberation“ auf. 1979 bereits erschien darüber eine Dokumentation von Chris Hegedus und D. A. Pennebaker mit dem Titel „Town Bloody Hall“. 50 Jahre nach der Diskussionsveranstaltung, bei der tatsächlich auch im Publikum viele Prominente saßen, wie etwa besagte Susan Sontag, wagte RP Kahl ein Reenactment, eine möglichst authentische Nachstellung also. Dabei aber belässt es sein Film nicht, die Diskussionen auf der Bühne werden unterbrochen durch Gespräche in der Maske oder mit dem Publikum der Aufführung. Dabei geht es um eine Bestandsaufnahme der Frauenbewegung und welche Perspektiven in Zeiten von #MeToo“ sich daraus ergeben.

Do., 5.5. - 19.00 UhrSo., 8.5. - 14.00 UhrMi., 11.5. - 19.00 UhrDi., 17.5. - 18.00 Uhr
El Fulgor
El Fulgor
© GMfilms Trailer
Argentinien 2021 | Regie: Martín Farina | 65 min. | Dokumentarfilm | Vilmar Paiva, Franco Heiler | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ein eher kurzer Film, der jedoch umso mehr glüht! Ein Bilderrausch vom argentinischen Karneval, der Murga, in deren Zentrum die Gauchos, jene sagenumwobenen Viehzüchter, stehen. Sie unterziehen sich kurz vor dieser Murga einem Ritual, das sie „Die Reinigung des Fleisches“ nennen. Martín Farina inszeniert dies als Vereinigung von Landschaft, Stadt und Körpern. Farbe und Federn, Männer, die mit ihren lasziven Kostümen ihre Geschlechterrollen hinterfragen. Lief bereits beim Filmfestival Mannheim-Heidelberg und fand dort große Beachtung, auch Thomas Abeltshauser von epd film etwa attestierte EL FULGOR, er sei „ein kleines, schimmerndes Wunder“.

Do., 5.5. - 21.00 UhrSa., 7.5. - 17.00 UhrDi., 10.5. - 18.30 Uhr
Deserto Particular - My private desert
Deserto Particular - My private desert
© GMfilms Trailer
Brasilien 2021 | Regie: Aly Muritiba | 120 min. | Antonio Saboia, Pedro Fasanaro, Thomas Aquino, Laila Garin u.a. | port. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Daniel würde sofort mit Nachdruck zustimmen: Jawohl, er ist ein richtiger Brasilianer und darum ein richtiger Mann. Doch dann geschieht es, er verliert seinen Beruf als Polizist, da er im Dienst gewalttätig wurde. Jetzt bleibt ihm nur noch Sara, seine Internet-Liebe, die er leibhaftig noch nie gesehen hat. Nur ein Foto besitzt Daniel. Aber damit reist er in den Norden seines Landes und sucht und sucht …nichts. Schließlich trifft er einen Mann, der ihm verspricht: Er kenne Sara und er könne sie mit ihm zusammen bringen, doch nur unter bestimmten Bedingungen – die Story wird quer queer. 

Deutsche Premiere des brasilianischen Oscar-Beitrags 2022.

Sa., 7.5. - 18.30 UhrDi., 10.5. - 20.00 Uhr
Climax
Climax Trailer
Frankreich, Belgien, USA 2018 | Regie: Gaspar Noé | 95 min. | mit Kiddy Smile, Sofia Boutella, Romain Guillermic, Souheila Yacoub | frz/engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ein sehr französischer Film mit einem sehr unfranzösischen Eimer Sangria als Star: Denn darin schwimmen nicht nur Früchte, sondern auch Drogen, die ein Unbekannter rein getan hat. Deswegen flippen sie alle aus, die Tänzer und Künstler, die in einem abgelegenen Haus für eine Tour geprobt haben und nun erst mal feiern wollen. Es kommt wie nicht anders zu erwarten zum Exzess – und zwar richtig, denn CLIMAX ist ein wilder Film von Gaspar Noé, der seinem Ruf wieder alle Ehre macht. 

Unsere Würdigung an Kiddy Smile, der sich zur Eröffnung des Queer Festivals im Karlstorbahnhof die Ehre gibt!

Sa., 7.5. - 21.00 UhrFr., 13.5. - 21.00 Uhr
Kurzformatiges Filmschaffen aus Chile
Kurzformatiges Filmschaffen aus Chile Trailer
Chile | Regie: diverse | 90 min. | Kurzfilme | spanisches Original mit englischen Untertiteln.

Eine kleine Besonderheit des diesjährigen Cine Latinos: junge chilenische Filmemacher*innen haben uns ihre Arbeiten für das Festival zur Verfügung gestellt und so könnt ihr einen Nachmittag lang in neues kurzformatiges Filmschaffen aus Chile eintauchen! 

Einheitspreis 5€ - Mitglieder frei

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Entre la tierra y el canto

Chile 2020 / Regie: Ana L’Homme / Dokumentarfilm / 29 min / span. Original mit englischen Untertiteln.

Ein Dokumentarfilm, der uns die Welt von Mauricia Saavedra zeigt: eine Dichterin und Sängerin, die in ihrer Tradition verwurzelt ist, aber diese Tradition gleichzeitig neu definiert. In der Atmosphäre der zentralen Region Chiles lernen wir die Schmerzen und Leiden dieser Sängerin kennen, die den Alltag vieler heranwachsender Mädchen auf dem Lande widerspiegeln: Verlassenheit, Sexismus, Verletzungen und Alkoholismus. Sie erzählt uns ihre Liebesgeschichte mit einer anderen Frau, die ihr half, sich mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen und sich mit 


Zurita y los asistentes

Chile 2022 / Regie: Jael Valdivia / Dokumentarfilm / 56 min / Raúl Zurita, Gonzalo Henríquez, Christian "Chumale" Bravo, Juan Pablo Rojas, Claudio Espinoza / span. Original mit englischen Untertiteln.

Raúl Zurita, Chiles bedeutendster lebender Dichter, will sich einen Jugendtraum erfüllen: Er will Rocker werden. Die Parkinson-Krankheit, an der er leidet, hindert ihn nicht daran, mit der Band González Y Los Asistentes auf Tour zu gehen, die in den 1990er Jahren Teil der postdiktatorischen Gegenkultur war. Dieser Dokumentarfilm zeichnet über fünf Jahre hinweg die gemeinsamen Proben auf, die Nervosität hinter der Bühne und die Entwicklung eines schüchternen Literaten zum Rock-Frontmann.


Prometea, el despertar de la diosa - Prometheus, the awakening of the goddess

Chile 2022 / Regie: Ana L'Homme / Dokumentarfilm / 4 min / span. Original mit englischen Untertiteln.

Ein filmischer Essay, der versucht, eine Verbindung zu den Zeichen alter innerer Modelle herzustellen, die vernachlässigt und degradiert wurden und die heute im alltäglichen, persönlichen und öffentlichen Raum wieder auftauchen.

So., 8.5. - 16.00 Uhr
Maidan
Maidan
Ukraine, Niederlande 2014 | Regie: Sergei Loznitsa | 134 min. | Dokumentarfilm | ukr./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der Majdan Nesaleschnosti heißt auf deutsch Unabhängigkeitsplatz und liegt in Kiew. Er wurde im Winter 2013/14 zum Ort heftiger Auseinandersetzungen zwischen Bürgern und der Polizei. Regisseur Sergei Losnitza hat die Ereignisse von Kiew mit der Kamera festgehalten. Dabei wählte er dem Geschehen gegenüber eine größtmögliche Distanz, um es damit genauer erfassen zu können. Dabei dokumentiert er eine politische Protestbewegung aus weiten Teilen der Bevölkerung in ihrem Radikalisierungsprozess, der sich in immer heftigeren Zusammenstößen mit der staatlichen Ordnungsmacht entlädt. Ein bewegendes Zeitdokument, bei dem man sich heute fragen kann, inwiefern es die jetzige Situation zumindest im Ansatz zu erklären vermag. Lief jedenfalls auch in verschiedenen anderen Kinos als Geste der Solidarität mit dem ukrainischen Volk.

Mo., 9.5. - 18.00 Uhr
Playlist
Playlist Trailer
Frankreich 2021 | Regie: Nine Antico | 88 min. | Sara Forestier, Laetitia Dosch, Pierre Lottin u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln.

Sophie ist 28 Jahre alt. Sie würde gerne Zeichnerin werden, aber es wäre so viel einfacher, wenn sie eine Kunstschule besucht hätte. Sie würde auch gerne die Liebe finden, aber klar, einfacher wäre es, wenn diese Liebe direkt aus dem Nichts vor ihr stehen würde. Der Film folgt Sophies Suche nach Liebe und Freundschaft, aber auch nach Anerkennung und Erfolg im Berufsleben. In ihrem Kopf läuft derweil Daniel Johnston in Endlosschleife, der singt, dass "die wahre Liebe irgendwann auf dich fällt". Nur nicht aufgeben…

PLAYLIST ist der erste Film der französischen Comiczeichnerin Nine Antico, in dem auch sehr viel Autobiographie der Regisseurin steckt.

Do., 12.5. - 19.00 UhrSo., 15.5. - 15.00 Uhr
Blutsauger
Blutsauger
© Grandfilm Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Julian Radlmaier | 125 min. | Aleksandre Koberidze, Lilith Stangenberg, Corinna Harfouch, Alexander Herbst | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Eigentlich hätte er in Eisensteins „Oktober“ den Trotzki spielen sollen. Doch der Echte fiel in Ungnade und wurde heraus geschnitten und auch sein Darsteller ist jetzt auf der Flucht. Er will, obwohl eigentlich einfacher Arbeiter, nach Hollywood, gelangt aber an die Ostsee in ein mondänes Seebad. Die Leute dort möchte er des Geldes für die Überfahrt wegen ein bisschen ausnehmen, so mimt er den mysteriösen Adligen. Doch er trifft auf eine Fabrikbesitzerin, Dame und Diva nebst Diener und er verliebt sich in sie und wird schnell enttarnt. Als dann den Menschen am Ostseestrand zuweilen etwas Blut fehlt, erinnert dies den Möchtegern-Trotzki an die Geschichten aus der verhassten Zaren-Zeit. Doch nur Geschichten? Julian Radlmaier gefiel uns schon mit seiner SELBSTKRITIK EINES BÜRGERLICHEN HUNDES, jetzt gefällt er uns noch mehr. Denn: „Wir sind Vampire - allesamt“, so als Fazit der unvergessene Joachim Kurz.

Do., 12.5. - 21.00 UhrFr., 13.5. - 18.30 UhrSa., 14.5. - 18.30 UhrSo., 15.5. - 19.00 UhrMi., 18.5. - 21.15 UhrDo., 19.5. - 21.15 UhrSo., 22.5. - 17.30 UhrMi., 25.5. - 21.00 UhrSa., 28.5. - 18.30 Uhr
We Are All Detroit - Vom Bleiben und Verschwinden
We Are All Detroit - Vom Bleiben und Verschwinden
© filmproduktion loekenfranke Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Ulrike Franke, Michael Loeken | 118 min. | Dokumentarfilm | dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Was verbindet die Städte Bochum und Detroit miteinander? Was, wenn nicht die Autoindustrie und deren Niedergang dort. Denn Bochum steht auch für Opel und die Marke mit dem Blitz im Kühler gehörte einst General Motors, Detroit. Aber das war einmal, heute gehört Opel zu einem europäischen Konzern mit dem seltsamen Namen Stellantis. Ein Grund womöglich, beide Städte  miteinander zu  vergleichen, nach Menschen zu suchen, die sich noch erinnern können und dabei einem zeigen, dass sie bei aller Veränderung ihre Würde nicht verloren haben. Auch dann nicht, wenn wieder visionär für irgendeine Zukunft geplant wird, bei dem nicht sicher ist, wem sie gehören wird. Ein Beispiel dafür, wie kraftvoll eine Dokumentation sein kann, wenn sie wirklich an die Leute herankommt. 

Sa., 14.5. - 16.00 UhrMo., 16.5. - 18.30 UhrSo., 29.5. - 15.15 Uhr
Hochwald
Hochwald
© Salzgeber Trailer
Österreich, Belgien 2020 | Regie: Evi Romen | 107 min. | Thomas Prenn, Noah Saavedra, Josef Mohamed u.a. | dt.-ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Mario tanzt für sein Leben gern, aber in dem streng katholischen Bergdorf, in dem er mit seiner Mutter wohnt, hat der sensible junge Mann damit keine Zukunftsperspektive. Stattdessen hält er sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und betäubt seinen Frust mit Drogen. Als ihm sein Freund Lenz, dem als Winzersohn andere Türen offenstehen, mit nach Rom nimmt, sieht Mario seine Chance auf eine Tanzkarriere endlich gekommen. Doch in einer Schwulenbar werden die beiden Opfer eines Terroranschlags, Lenz stirbt. Zurück im Dorf hat Mario das Gefühl, dass sein Tod die kleinere Lücke hinterlassen hätte. Halt findet er ausgerechnet bei dem Moslem Nadim und dessen gläubigen Brüdern… 

Sa., 14.5. - 21.00 UhrSo., 22.5. - 20.00 Uhr
Jump, Darling
Jump, Darling
© Cinemien Trailer
Kanada 2020 | Regie: Phil Connell | 90 min. | Cloris Leachman, Jayne Eastwood, Linda Kash, Thomas Duplessie | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der mittellose Russell flüchtet vor seinem empathielosen Freund zu seiner Großmutter Margarete aufs Land. Diese kann immer weniger selbst für sich sorgen, aber weigert sich strikt, ins Altenheim zu gehen. Russell steht nun vor der Herausforderung sich einerseits um seine Oma zu kümmern und andererseits seinen eigenen Platz im Leben zu finden. Denn bislang war sein einziger Lösungsansatz, seine Probleme in Alkohol zu ertränken. Russels gefeierte Auftritte als Dragqueen Fishy Falters in der örtlichen Gay-Bar und die eindeutigen Avancen des Barkeepers Zach verleihen ihm schließlich neuen Mut. Doch auch Margerete hat mit Dämonen zu kämpfen, die sie und Russell bald vor eine ganz andere Herausforderung stellen… 

So., 15.5. - 17.00 UhrMi., 25.5. - 19.00 Uhr
Die Taschendiebin - Ah-ga-ssi
Die Taschendiebin - Ah-ga-ssi Trailer
Südkorea 2016 | Regie: Park Chan-Wook | 145 min. | digital | mit Kim Min-Hee, Kim Tae-Ri, Jung-Woo Ha u.a. | korean. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Im Korea der 30er unter japanischer Besatzung gelingt es einer jungen Frau, die eine professionelle Diebin geworden ist, sich bei einer reichen alten Dame, die abgelegen auf dem Land lebt, als Haushaltshilfe einzuschleichen. Ihr Plan ist es, mittels eines Heiratsschwindlers an das Vermögen der Dame zu gelangen. Doch die Diebin merkt allmählich, dass sie Gefühle für die Dame entwickelt. Park Chan-wook beglückte die Kinowelt mit Werken wie OLDBOY, LADY VENGEANCE oder DURST. Das sagt mehr als alle Inhaltsangaben über seinen neuesten Thriller.

Mit Einführung und Gespräch.

Di., 17.5. - 20.00 Uhr
Borderline
Borderline
© Salzgeber Trailer
Großbritannien 2021 | Regie: Anna Alfieri | 105 min. | Anna Alfieri, Agathe Ferré, Caspian Faye | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Anna und Robyn lieben sich – und gehen zusammen durch Höhen und Tiefen. Auf sommerliche Abenteuer in London, Paris und Süditalien folgen Streit, Verletzungen und tiefer Schmerz. Anna kann und will nicht ohne Robyn sein. Aber ihre inneren Dämonen halten sie davon ab, das Glück mit ihrer Freundin in vollen Zügen zu genießen.

Aufrichtig und voller Hingabe erzählt die italienische Regisseurin und Drehbuchautorin Anna Alfieri in BORDERLINE die persönliche Geschichte ihrer ersten großen Liebe. Sie zeigt aber nicht nur deren Scherben, sondern auch, wie sie lernte, sich daran nicht länger zu verletzen. Ein mitreißender lesbischer Liebes- und Selbstfindungsfilm. 

Mi., 18.5. - 19.00 UhrFr., 27.5. - 21.00 Uhr
Bettina
Bettina
© Werner Popp Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Lutz Pehnert | 107 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Mit „Sind so kleine Hände“ beginnt es, mit „Leute ohne Rückrat hab’n wir schon zuviel“ hört es auf: „Kinder“ das wohl bekannteste Lied Bettina Wegners. Dahinter steckt das Leben einer charakterstarken Frau. Sie war zunächst linientreue Kommunistin, protestierte dann für den Prager Frühling und gegen die Ausbürgerung Biermanns, konnte deswegen nur noch im Westen live auftreten und sah sich gezwungen, auch dort zu bleiben. Jahren großer künstlerischer Produktivität folgte schließlich der Abschied von der Bühne. Für Lutz Pehnert  alles Stoff für ein einfühlsames Porträt einer Unbeugsamen, die er erstmals in der Zeit der Wende kennengelernt hat.

Do., 19.5. - 19.00 UhrSo., 22.5. - 14.00 UhrFr., 27.5. - 19.00 UhrSo., 29.5. - 17.45 UhrSo., 5.6. - 11.00 UhrSo., 12.6. - 16.00 Uhr
Heimat Natur
Heimat Natur
© Polyband
Deutschland 2021 | Regie: Jan Haft | 96 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Im Rahmen des 33. Heidelberger Symposiums mit dem Titel überLeben zeigt das Karlstorkino am 20.05.2022 um 19:30 Uhr den Film „Heimat Natur“. Hier lernen wir die Natur unmittelbar vor unserer Haustür kennen. Denn sie prägt maßgeblich unsere Umgebung und diese wird heute stärker als je zuvor vom Menschen gestaltet. Ein Wechselspiel mit positiven, aber auch negativen Auswirkungen. Der Naturfilmer Jan Haft nimmt uns mit auf eine Reise quer durch Deutschland, von den Bergen bis zur Küste. Er zeigt die Artenvielfalt und das komplexe Wechselspiel der verschiedenen Ökosysteme. Im Anschluss kann in einem moderierten Gespräch mit Jan Haft über die verschiedenen Themen des Films diskutiert werden. 

Regisseur Jan Haft wird via Zoom zugeschaltet.

Fr., 20.5. - 19.30 Uhr
Dicktatorship
Dicktatorship
© déjà-vu film
Italien 2019 | Regie: Gustav Hofer, Luca Ragazzi | 90 min. | Dokumentarfilm | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

„Einen Penis zu haben, bedeutet, an einen Verrückten gekettet zu sein", schrieb Sophokles vor mehr als 2500 Jahren. Und er hat bis heute Recht. Mit Donald Trump im Weißen Haus - trotz aller offen frauenfeindlichen und chauvinistischen Ansichten - und vielen weiteren starken Männern, die sich rund um den Globus behaupten, stellen sich Intellektuelle, Feministinnen, Aktivistinnen und viele andere die gleiche Frage: Wie ist das möglich? Als schwules Paar, kurz vor der Ehe, kennen Gustav und Luca einen Ort auf der Welt, der helfen kann, Antworten auf diese Frage zu geben: Italien!

Mit anschließendem Gespräch mit Regisseur Luca Ragazzi. Im Rahmen des 10. KulturFestivals Italien von dem Verein Volare e.V.

Sa., 21.5. - 19.00 Uhr
Zuhurs Töchter
Zuhurs Töchter
© Camino Filmverleih Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Laurentia Genske, Robin Humboldt | 89 min. | Dokumentarfilm | Lohan, Samar, Zuhur uvm. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

An der Schwelle zum Erwachsenwerden und trans* – zwei syrische Schwestern suchen sich ihren Weg in der neuen Heimat Deutschland. Dieser Film erzählt nicht nur die bewegende Geschichte einer Familie, die trotz aller Nöte zusammenhält, sondern stellt auch die Frage nach der eigenen Identität. Ein Coming-of-Age-Dokumentarfilm über den persönlichen Platz in der Gesellschaft. 

Mo., 23.5. - 19.00 UhrSo., 29.5. - 20.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland | ca. 120 min. | Kurzfilme.

Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns gezeigt! Immer bunt, immer wild!

Di., 24.5. - 19.30 Uhr
Dracula A.D. 1972 - Dracula jagt Minimädchen
Dracula A.D. 1972 - Dracula jagt Minimädchen
Großbritannien 1972 | Regie: Alan Gibson | 96 min. | Christopher Lee, Peter Cushing u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Wir schreiben das Jahr 1872, Erz-Kontrahenten Graf Dracula und Van Helsing bekämpfen sich erbittert auf einer rasenden Kutsche, die schließlich in einer Kurve gen Boden knallt und den Grafen auf eines der Räder spießt. Schwer verletzt gibt Van Helsing Dracula den Rest und beißt dann ebenfalls ins Gras. Hundert Jahre später lässt Fanboy Johnny Alucard den Grafen durch eine schwarze Messe wieder auferstehen. Quicklebendig macht sich dieser nun im London der siebziger Jahre auf die Jagd nach kurz bekleideten Damen, um ihnen das Blut auszusaugen. Und wessen Nachfahre ruft die mörderische Reihe wohl auf den Plan? Richtig. Der alte Kampf beginnt erneut, dieses Mal inklusive Rock-Musik, Drogen und langen Haaren!

Herrlicher Käse aus dem Hause Hammer, wundervoll garniert mit Peter Cushing und dem großartigen Christopher Lee, in dessen 100. Geburtstag wir mit dieser Perle hinein feiern. "Welcome back, Drac!"

Die Vorstellung muss leider entfallen!

Do., 26.5. - 21.00 Uhr
Saint-Narcisse
Saint-Narcisse
© Cinemien Trailer
Kanada 2020 | Regie: Bruce LaBruce | 101 min. | Félix-Antoine Duval, Alexandra Petrachuk, Andreas Apergis, Gabrielle Boulianne-Tremblay, Jillian Harris, Tania Kontoyanni | engl./frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Der 22-jährige Dominic hat einen Fetisch… für sich selbst. Nichts fasziniert ihn mehr als sein eigenes Spiegelbild und er verbringt seinen Alltag unter anderem damit, Polaroid-Selfies zu schießen, die er auch an Fremde auf der Straße verteilt. Als seine geliebte Großmutter, die ihn aufgezogen hat, stirbt, deckt Dominic ein lang behütetes Familiengeheimnis auf: Seine totgeglaubte Mutter ist noch am Leben! Auf der Suche nach ihr erfährt er auch, dass er noch einen Zwillingsbruder namens Daniel hat, der von einem verdorbenen Priester in einem abgelegenen Kloster erzogen wurde. Doch die Wiedervereinigung der beiden Brüder birgt nicht nur Freude, denn schon bald finden sich alle Beteiligten in einem verworrenen Netz aus Verlangen, Rache und Erlösung wieder. 

Queer-Cinema-Ikone Bruce LaBruce verfilmt den Mythos des Narziss als Mischung aus Sleaze-Film und Familien-Dramedy.

Sa., 28.5. - 21.00 Uhr
Drive My Car - Doraibu mai kā
Drive My Car - Doraibu mai kā Trailer
Japan 2021 | Regie: Ryusuke Hamaguchi | 179 min. | Hidetoshi Nishijima, Reika Kirishima, Toko Miura | japan. Original mit englischen Untertiteln | FSK: 12.

Yusuke Kafuku, a stage actor and director, is happily married to screenwriter Oto. Suddenly, Oto dies and leaves behind a secret. Two years later, Kafuku, who has not yet come to terms with the loss of his beloved wife, receives an offer to direct "Uncle Vanya" by Chekhov at a theater festival in Hiroshima. There he meets Misaki, a reserved young woman who is assigned to him as a chauffeur. During their journeys together, driver and passenger open up, and in the process Kafaku is caught up in the mysteries of the past that haunt him in silence.

Japanese with English subtitles (OmeU).

Di., 31.5. - 19.00 Uhr // engl. subtitles VorOrt
Nawalny
Nawalny
© DCM Trailer
USA 2022 | Regie: Daniel Roher | 98 min. | Dokumentarfilm | Alexei Nawalny, Yulia Nawalnaya, Dasha Nawalnaya | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

„Wenn du getötet wirst, wenn es dazu kommt, welche Botschaft hinterlässt du dann dem russischen Volk?“ Diese Frage stellt Daniel Roher dem russischen Oppositionellen Alexei Nawalny noch bevor dieser im August 2020 Opfer eines Anschlags mit dem Nervengift Nowitschok wurde. Durch die Verlegung in die Berliner Charité überlebt er knapp. Im Stile eines Politthrillers begleitet Roher Nawalny in schockierenden und ebenso persönlichen Momenten. Vom Giftanschlag im Flugzeug über seinen Aufenthalt in Deutschland, seine Konfrontation mit den Tätern und die Entscheidung nach Russland zurückzukehren, obwohl ihn dort das Gefängnis erwartet. Ein hautnahes wie brisantes Porträt - selten war ein Dokumentarfilm-Regisseur so sehr zur richtigen Zeit am richtigen Ort!

Mi., 1.6. - 19.00 UhrSo., 5.6. - 16.00 UhrMi., 22.6. - 21.15 Uhr
Rivale
Rivale
© Drop-Out Cinema eG Trailer
Deutschland, Ukraine 2020 | Regie: Marcus Lenz | 96 min. | Yelizar Nazarenko, Udo Samel, Maria Bruni | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Roman ist 9 Jahre und lebt in einem ukrainischen Dorf. Nach dem Tod seiner Großmutter gibt es dort niemanden, der sich um ihn kümmert, denn seine Mutter Oksana arbeitet illegal in Deutschland als Ganztags -Pflegekraft und hat keine Möglichkeit nach Hause zu kommen. So beschließt Roman in seiner Einsamkeit, seine Mutter aufzusuchen. Doch sie lebt mittlerweile mit dem Witwer der Frau zusammen, die sie versorgt hat. Zwar nehmen sie Roman bei sich auf, doch schnell entstehen Spannungen zwischen ihm und dem neuen Lebensgefährten seiner Mutter. Denn Roman fühlt sich als Rivale. Der Film von Markus Lenz über die Schwierigkeiten, jung zu sein, besticht insbesondere durch die geradezu animalische Energie, die von seinem Hauptdarsteller ausgeht.

Do., 2.6. - 19.00 UhrMi., 8.6. - 21.15 UhrMo., 20.6. - 21.00 Uhr
Maixabel – Eine Geschichte von Liebe, Zorn und Hoffnung
Maixabel – Eine Geschichte von Liebe, Zorn und Hoffnung
© Piffl Medien Trailer
Spanien 2021 | Regie: Icíar Bollaín | 115 min. | Blanca Portillo. Luis Tosar, Urko Olazabal, María Cerezuela u.a. | span./bask. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Im Jahr 2000 wird Juan Mari Jáuregui, der frühere sozialistische Zivilgouverneur der baskischen Provinz Gipuzkoa, durch einen Mordanschlag der ETA getötet. Eine Welt bricht zusammen für seine Frau Maixabel Lasa. So schwer es ihr fällt, sie muss die Kraft zum Weitermachen finden, für ihre Tochter María, für den Dialog, für den Juan Mari sich so leidenschaftlich eingesetzt hatte. Elf Jahre später erhält sie eine ungewöhnliche Anfrage: Zwei der Mörder bitten sie um ein Gespräch. Maixabel wagt die Begegnung, gegen alle Widerstände, auch ihre eigenen. Sie stellt sich dem Dialog mit denen, die ihr so unendlichen Schmerz zugefügt haben, den Mördern ihres Mannes.

Der Film erzählt mit großer emotionaler Wucht und Wahrhaftigkeit eine wahre Geschichte und von der Notwendigkeit des Dialogs, um Hass und Gewalt zu überwinden.

Do., 2.6. - 21.00 UhrSa., 4.6. - 19.00 UhrSo., 5.6. - 20.00 UhrMi., 8.6. - 19.00 UhrSa., 11.6. - 17.30 UhrDi., 14.6. - 19.00 Uhr
The Innocents
The Innocents
© Capelight Pictures / Mer Film Trailer
Norwegen, Schweden, Dänemark, Großbritannien, Frankreich, Finnland 2021 | Regie: Eskil Vogt | 117 min. | Rakel Lenora Fløttum, Alva Brynsmo Ramstad, Sam Ashraf, Mina Yasmin Bremseth Asheim | norweg. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ida hat eine ältere Schwester, Anna, die Autistin ist. Daher muss Ida sich um sie kümmern und hat selber darum nur wenig Kontakt zu Gleichaltrigen. Dann aber lernt sie Ben kennen, mit dem sie den Keller der Wohnanlage zu erkunden beginnt, in dem ihre Eltern ein Apartment bezogen haben. Dabei geschehen zunehmend seltsame Dinge, so vermag Anna offenbar mit der kleinen Aisha, die ebenso in diesem Gebäudekomplex wohnt, eine geistige Verbindung herstellen zu können und beginnt darüber hinaus auch wieder zu sprechen. Es wird alles zunehmend unheimlich. Eskil Vogt gelingt ein bereits mehrfach ausgezeichneter Horrorfilm von bisweilen kaum zu ertragender Spannung, der das Phantastische souverän ins Naturalistische einbettet. Besonders beeindruckt dabei das Spiel der vier jungen Hauptdarsteller·innen.

Fr., 3.6. - 17.30 UhrDo., 9.6. - 21.30 Uhr
Onoda - 10.000 Nächte im Dschungel
Onoda - 10.000 Nächte im Dschungel
© bathysphere Trailer
Frankreich, Japan, Deutschland, Belgien, Italien, Kambodscha 2021 | Regie: Arthur Harari | 167 min. | Endô Yûya, Tsuda Kanji, Nakano Taiga, Matsuura Yûya, Chiba Tetsuya, Katô Shinsuke | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Nachrichtenoffizier Onoda Hirō war während des zweiten Weltkriegs auf der philippinischen Insel Lubang stationiert. Japans Kapitulation wollte er nicht akzeptieren oder er hat davon nichts erfahren, jedenfalls wurde er zu einem sogenannten Holdout, einer, der für sich den Krieg weiterführt. Zunächst mit einigen wenigen Kameraden kämpfte er seine Guerilla. Zuletzt nur noch allein am Leben, gelang es einem japanischen Studenten, ihn schließlich aufzuspüren. Aber erst als man seinen ehemaligen Vorgesetzen dazu überreden konnte, auf die Insel zu fliegen und ihm mitzuteilen, der Krieg sei längst vorüber, gab Onoda Hirō auf und kehrte nach Japan zurück. Dort engagierte er sich in verschiedenen sozialen Projekten und verstarb 2014. Vor allem atmosphärisch sehr dicht, schildert Regisseur Arthur Harari dessen schier nicht enden wollende Zeit im Dschungel.

Fr., 3.6. - 20.00 UhrMo., 6.6. - 19.00 UhrSo., 19.6. - 16.30 UhrDi., 28.6. - 20.00 Uhr
Der Schrecken vom Amazonas - Creature from the Black Lagoon
Der Schrecken vom Amazonas - Creature from the Black Lagoon
USA 1954 | Regie: Jack Arnold | 79 min. | 35mm | Richard Carlson, Julie Adams, Richard Denning, Antonio Moreno u.a. | deutsche Fassung.

Ein Expeditions-Team findet im Amazonas-Gebiet Spuren, die auf ein Mischwesen zwischen Wasser- und Landbewohner hindeuten.  Auf der Suche nach dem sogenannten „Kiemenwesen“ gelangt man in die sagenumwobene „Schwarze Lagune“. Dort werden die Forscher nebst attraktiver Damen-Begleitung bereits erwartet. Der Prototyp des feuchten Monsterfilms überzeugt Freund*innen des Genres bis heute durch ästhetische Stilsicherheit, differenzierte Charakterisierung der Hauptfigur und seine Unterwasser-Aufnahmen. Ursprünglich geplant in einem speziellen 3D-Verfahren, das heute leider praktisch nicht mehr wiederzugeben ist.

Sa., 4.6. - 21.00 UhrSo., 26.6. - 19.00 Uhr
Undine
Undine
© Schramm Film/ Christian Schulz Trailer
Deutschland, Frankreich 2020 | Regie: Christian Petzold | 90 min. | mit Paula Beer, Franz Rogowski, Maryam Zaree, Jacob Matschenz, Anne Ratte-Polle, Rafael Stachowiak | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Undine lebt in Berlin. Ein kleines Appartment am Alexanderplatz, ein Honorarvertrag als Stadthistorikerin, ein modernes Großstadtleben wie auf Abruf. Als ihr Freund Johannes sie verlässt, bricht eine Welt für sie zusammen. Der Zauber ist zerstört. Wenn ihre Liebe verraten wird, so heißt es in den alten Märchen, muss sie den treulosen Mann töten und ins Wasser zurückkehren, aus dem sie einst gekommen ist.

Undine wehrt sich gegen diesen Fluch der zerstörten Liebe. Sie begegnet dem Industrietaucher Christoph und verliebt sich in ihn. Es ist eine neue, glückliche, ganz andere Liebe, voller Neugier und Vertrauen. Atemlos verfolgt Christoph ihre Vorträge über die auf den Sümpfen gebaute Stadt Berlin, mühelos begleitet Undine ihn bei seinen Tauchgängen in der versunkenen Welt eines Stausees. Doch Christoph spürt, dass sie vor etwas davonläuft. Undine muss sich dem Fluch stellen. Diese Liebe will sie nicht verlieren.

So., 5.6. - 18.00 UhrDi., 7.6. - 21.00 Uhr
Letztes Jahr in Marienbad - L'année dernière à Marienbad
Letztes Jahr in Marienbad - L'année dernière à Marienbad
Frankreich, Italien 1961 | Regie: Alain Resnais | 100 min. | 4K digital | mit Delphine Seyrig, Giorgio Albertazzi u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln.

Ein Mann und eine Frau treffen sich in einem prachtvollen Schloss. Er versucht sie davon zu überzeugen, dass sie sich ein Jahr zuvor hier verabredet haben, um zusammen ein neues Leben zu beginnen. In bruchstückhaften Erinnerungen beschwört er ihre gemeinsame Vergangenheit, doch die Frau kann sich an nichts erinnern.

Inspiriert vom Nouveau Roman verwebt Alain Resnais kunstvoll die Zeit- und Realitätsebenen zu doppeldeutigen, labyrinthartigen Szenerien von faszinierender Bildkraft. Ein Schlüsselwerk des französischen Films nach einem Drehbuch des Schriftstellers und Filmemachers Alain Robbe-Grillet.

Mo., 6.6. - 17.00 UhrSo., 12.6. - 18.00 Uhr
Der Leuchtturm - The Lighthouse
Der Leuchtturm - The Lighthouse Trailer
Kanada, USA 2019 | Regie: Robert Eggers | 109 min. | mit Willem Dafoe, Robert Pattinson, Valeriia Karaman | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ende des 19.Jahrhunderts treten zwei Männer ihren Dienst auf einem Leuchtturm der kanadischen Halbinsel Nova Scotia an. Der eine ist ein erfahrener Seemann mit einer Beinverletzung, übellaunig und herrschsüchtig. Der andere, deutlich jünger, ein ehemaliger Holzfäller mit einer unklaren Vergangenheit. Spannungen gibt es von Anfang an, nur beim Trinken kommen die beiden Männer sich näher. Als aber nach vier Wochen Dienst ein Sturm aufzieht, der das Verlassen des Leuchtturms unmöglich macht, eskaliert die Situation derart, dass beide im Wahn sich gegenseitig umbringen wollen. Bildstarkes, großartig gespieltes Zweimännerdrama – eine Nixe kommt irgendwann dazu – beklemmend und drastisch. Kaum ein Zuschauer hätte danach wohl Lust, eine solche Arbeit zu machen.

Di., 7.6. - 19.00 UhrMi., 15.6. - 21.00 Uhr
Zum Tod meiner Mutter
Zum Tod meiner Mutter
© Grandfilm
Deutschland 2022 | Regie: Jessica Krummacher | 135 min. | Birte Schnöink, Elsie de Brauw, Christian Löber, Gina Haller, Susanne Bredehöft u.a. | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Kerstin ist Mitte 60 und unheilbar krank. Deshalb beschließt sie, langsam sich von dieser Welt zu verabschieden, indem sie die Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit verweigert. Ihre Tochter Juliane, selber Mitte 30, akzeptiert diese Entscheidung, begleitet ihre Mutter dabei, hat auch die Kraft, es zu ertragen, wenn Freunde von Kerstin sie ein letztes Mal besuchen. Zudem spricht Juliane auch mit ihren eigenen Freunden darüber. Insbesondere jedoch kommen sich in der Stunde des von beiden herbeigesehnten Todes Mutter und Tochter körperlich und seelisch auf eine Weise nahe, die etwas Einzigartiges hat. Vielbeachtet bei der diesjährigen Berlinale, drehte Jessica Krummacher ihren Film aufgrund eigener Erfahrungen, dabei geriet er mit nur wenigen Einstellungen außergewöhnlich ruhig.

Do., 9.6. - 19.00 UhrFr., 10.6. - 18.30 UhrSo., 12.6. - 11.00 UhrMi., 15.6. - 18.30 UhrSo., 26.6. - 11.00 UhrMi., 29.6. - 21.00 Uhr
Hiroshima, mon amour
Hiroshima, mon amour
Frankreich, Japan 1959 | Regie: Alain Resnais | 90 min. | Emanuelle Riva, Eiji Okada | frz. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Die Geburt der kinematographischen Moderne aus dem Schock geschichtlicher Katastrophen – das war Alain Resnais' erster Spielfilm: ein Fanal, ein Augenöffner. Elektrisierender Diskurs über Erinnern und Vergessen, Konfrontation mit einer Wirklichkeit, über die man nicht mehr anekdotisch erzählen kann und sich das Unvorstellbare illustrierender Bilder entzieht. Eine französische Schauspielerin, die 1957 in Hiroshima an einem 'Film über den Frieden' mitwirkt, verbringt eine Liebesnacht mit einem japanischen Architekten. Diese 'unmögliche Liebe' wird für die Französin zum schmerzlichen Wiedererleben ihrer ersten großen Liebe mit einem deutschen Besatzungssoldaten, der am Tag der Befreiung erschossen wurde.

Am 11. Juni mit einer Einführung von Renate Karst-Matausch.

Sa., 11.6. - 20.00 UhrSo., 19.6. - 14.30 Uhr
Die glitzernden Garnelen - Les crevettes pailletées
Die glitzernden Garnelen - Les crevettes pailletées
© Salzgeber Trailer
Frankreich 2019 | Regie: Cédric Le Gallo & Maxime Govare | 105 min. | mit Nicolas Gob, Alban Lenoir, Michaël Abiteboul u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Nach einem homophoben Statement im Fernsehen wird der Vize-Schwimmweltmeister Matthias Le Goff von seinem Verband zu einem besonderen Job verdonnert: Er muss die schwule Wasserball-Mannschaft „Die glitzernden Garnelen“ trainieren und für die Gay Games in Kroatien fit machen. Besonders irritierend ist für ihn, dass es den Garnelen weniger um den Wettkampf geht, sondern vor allem darum, gemeinsam eine schillernde Zeit zu haben – und nebenbei auch noch die heißesten queeren Athleten der Welt kennenzulernen. Auf der Busfahrt zu den Spielen gewinnt das Chaos endgültig die Oberhand.

Der Film über Freundschaft und die Kraft der nicht-heterosexuellen Gemeinschaft feiert das Anderssein ebenso wie den Spaß am glamourösen Exzess und begeisterte in Frankreich über eine halbe Million Zuschauer_innen im Kino.

So., 12.6. - 14.00 UhrDo., 23.6. - 19.00 UhrMo., 27.6. - 19.00 Uhr
Firebird
Firebird
© Salzgeber
Estland, Großbritannien 2021 | Regie: Peeter Rebane | 107 min. | Tom Prior, Oleg Zagordnii, Diana Pozharskaya u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Bomber und Ballett: Sergey wird von Roman zu einer Aufführung von Strawinskys berühmtem Feuervogel eingeladen. Beide sind auf einem Luftwaffenstützpunkt in der estnischen SSR stationiert. Es sind die frühen 70er. Sergey ist ein junger Soldat, seine Freundin arbeitet als Sekretärin auch auf dieser Basis. Roman dagegen ist Pilot und sehr charismatisch, er interessiert sich sehr für Fotografie, so wie Sergey. Bald merken die beiden, es verbindet sie mehr als nur die übliche Kumpanei, es wird Liebe unter Männern. Doch der KGB wird aufmerksam, denn homosexuelle Kontakte stehen bei der Roten Armee unter schwerer Strafe. Regisseur Peeter Rebane drehte bislang Dokumentarfilme, Hauptdarsteller Tom Prior wurde durch DIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT bekannt. Mit seinen großen Gefühlen und zarten Details gefiel FIREBIRD seinem Publikum, zumal er sich deutlich gegen Homophobie wendet.

So., 12.6. - 20.00 UhrFr., 17.6. - 18.30 UhrSo., 26.6. - 16.30 Uhr
Wie wir wollen
Wie wir wollen
© Kollektiv Kinokas Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Sara Dutch | 98 min. | Dokumentarfilm | dt. Original mit englischen Untertiteln.

WIE WIR WOLLEN ist ein kollektives, filmisches Portrait, in dem 50 Individuen zu Wort kommen, die in Deutschland eine ungewollte Schwangerschaft abgebrochen haben. Persönlich, nachdenklich, gespickt mit Witzen und Momenten der Empörung, bieten diese Erzählungen ein ermutigendes Gegennarrativ zum gesellschaftlichen Tabu rund um Abtreibungen. Das Kollektiv KINOKAS blickt über die pro- / anti-choice Dichotomie hinaus, um kritisch zu hinterfragen, was es überhaupt bedeutet, eine freie Entscheidung zu treffen. In Hinblick auf die extrem restriktive Abtreibungspolitik in Polen, dem Versuch in den USA die Grundsatzentscheidung "Roe versus Wade" zu kippen, dem Erstarken der AbtreibungsgegnerInnen in Deutschland und auf der anderen Seite die Legalisierung der Abtreibung in Argentinien 2020 macht deutlich, wie brandaktuell das Thema ist.

Mit anschließendem Gespräch in Kooperation mit dem Feministischen Bündnis Heidelberg.

Mit freundlicher Unterstützung des StudierendenRat der Universität Heidelberg.

Mo., 13.6. - 19.00 Uhr
Underwater Sneak
Underwater Sneak

Unsere Sneak Preview, die wir nun regelmäßig alle zwei Monate anbieten, nimmt im Mai noch geheimnisvollere Formen an als ohnehin schon. „Underwater Sneak“ nennen wir unseren Überraschungsfilmabend und reihen ihn somit ein in unseren Wasserwesen-Schwerpunkt. Doch keine Sorge, einen Schnorchel werdet Ihr im Saal nicht brauchen. Euch erwartet ein grandioser Thriller, wunderschön fotografiert, in dem sich Traum und Wirklichkeit vermischen. Eine seltene Perle, die einem heute sehr bekannten Weltstar seine erste Film-Hauptrolle bescherte.

Di., 14.6. - 21.15 Uhr
Das Piano - The Piano
Das Piano - The Piano Trailer
Australien, Frankreich 1993 | Regie: Jane Campion | 121 min. | Holly Hunter, Harvey Keitel, Sam Neill, Anna Paquin u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

1851 reist die stumme, sensible Schottin Ada McGrath, Witwe und Mutter der neunjährigen Flora, auf einem Schiff um den Globus nach Neuseeland. Dort wurde sie von ihrem Vater dem ausgewanderten Briten Stewart zur Ehe versprochen. Stewart entpuppt sich als egomanischer Grobian, das Klavier, ihr Allerliebstes und das einzige, womit sie sich ausdrücken kann, soll am Strand zurückbleiben, es taugt ja zu nichts. George Baines jedoch, ein Nachbar, erwirbt das Klavier für ein Stück Land – zur Freude von Ada, die ihm darauf vorspielen wird... Jane Campion erhielt mit DAS PIANO 1993 bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme – ein Film, der überwältigt durch seine Bildinszenierungen, die aus dem Gegensatz von Natur und Kunst entspringen. Mit ihrem neuesten Film THE POWER OF THE DOG triumphierte sie dieses Jahr u.a. bei den Oscars.

Do., 16.6. - 18.00 UhrSo., 19.6. - 11.00 UhrMi., 22.6. - 19.00 Uhr
A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe
A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe
© Komplizen Film / Reinhold Vorschneider Trailer
Deutschland, Frankreich 2022 | Regie: Nicolette Krebitz | 104 min. | Sophie Rois, Udo Kier, Milan Herms, Nicolas Bridet | dt./frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Schauspielerin Anna, nicht mehr jung, nicht mehr erfolgreich, dennoch vermeintlich abgeklärt,  wird vor einem Berliner Szenelokal ihrer Handtasche beraubt. Der Dieb ist Milan, ein Waisenkind, das Sprechunterricht braucht. Lehrerin natürlich Anna. Im Unterricht kommt man sich näher, Anna verliebt sich in den unerfahrenen Adrian. Dann haben sie gemeinsam einen Plan: sie fahren nach Frankreich ans Meer. Regisseurin Nicolette Krebitz hat sich mit Filmen wie WILD bereits als eine der eigenwilligsten deutschen Filmregisseur*innen ausgezeichnet. Ihr neuester Film huldigt den großen unkonventionellen französischen Liebesfilmen der 60er und 70er. 

Do., 16.6. - 20.30 UhrFr., 17.6. - 21.00 UhrSo., 19.6. - 20.00 UhrMo., 20.6. - 19.00 UhrDi., 21.6. - 17.45 UhrSo., 26.6. - 14.00 UhrMo., 27.6. - 21.00 UhrDi., 28.6. - 18.00 Uhr
The Light inside the Mountain
The Light inside the Mountain
© Free Yak Films Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Nike-Ann Schröder | 122 min. | Wangdak Tashi, Karma Palgyid, Tamdin, Methok, Geshe Lhundub Shakya | tibet. Original mit englischen Untertiteln.

Wangdak Tashi wuchs als Nomade in Tibet auf und als Sohn eines Clan-Anführers in dem politisch ungezähmten Nomadengebiet von Golok in Ost-Tibet. Als zu Beginn der 1950er Jahre chinesische Truppen in Tibet einmarschierten, schloss er sich der tibetischen Widerstandsbewegung ‚Chushigangdruk‘ an und kämpfte als Partisan. Nach seiner Flucht nach Indien durchlief er einen tiefgreifenden Transformationsprozess und wurde ein Yogi-Heiler, der Weisheit und Mitgefühl kultiviert. Dieser Weg des Mitgefühls ist eine Herausforderung und führte ihn durch das Leiden hindurch, um es zu transformieren. Es war und ist die Intention unseres Films, diese Suche und diesen Weg nachzuzeichnen.

Zerstörung, Verzweiflung und Verlust - wie passen die Bilder vom "alten Tibet" mit seinen schneebedeckten Himalaya-Bergen, der "verbotenen Stadt" Lhasa, betenden Mönchen und Nonnen und dem Dalai Lama zu traumatischen Ereignissen, politischen Entscheidungen, historischen Ereignissen und dem Leben im indischen Exil? Wie findet ein Menschenleben seinen Weg inmitten der chinesischen Besetzung Tibets, der Zerstörung alter Lebenswelten, des Widerstands, der Flucht und der Ankunft im Exil? Wie sind Religion, Glaube, Verzweiflung, Kampf und die Suche nach dem Weg des Mitgefühls mit einem individuellen Lebensweg verwoben? Der Film bewegt sich in diesem Spannungsfeld von Herausforderungen und Widersprüchen.

Sa., 18.6. - 15.30 UhrSo., 13.11. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Blackberry Season - Dema Dirîrêskan
Blackberry Season - Dema Dirîrêskan
Irak, Frankreich, Türkei, Syrien 2021 | Regie: Hașim Aydemir | 96 min. | Şemzîn Şîn, Leyla Çelik, Mehmet Emin Yalçinkaya, Abdullah Tarhan u.a. | türk./kurd. Original mit deutschen Untertiteln.

Servan kehrt nach vielen Jahren in seine Heimat zurück und muss feststellen, dass sein Dorf niedergebrannt wurde. Daraufhin schließt er sich dem kurdischen Widerstand an. Während eines Gefechts erleidet Servan schwere Verletzungen und wird von seiner Gruppe getrennt. Verfolgt von türkischen Soldaten macht er sich schwer verwundet auf die Suche nach seinen Freunden und muss dabei die Hindernisse der Wildnis überwinden.

In Anwesenheit des Produzenten Serhat Hulaku, mit anschließendem Gespräch (beide Termine).

Sa., 18.6. - 19.00 UhrSa., 25.6. - 19.00 Uhr
Kino im Süden: Grease@Wilson-Theater
Poster Kino im Süden: Grease@Wilson-Theater Trailer
USA 1978 | Regie: Randal Kleiser | 110 min. | mit John Travolta, Olivia Newton-John, Stockard Channing, Jeff Conaway | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Kino im Wilson Theater! Kino im Hasenleiser! Kino im Süden! Bevor wir unser neues Haus in den Campbell Barracks eröffnen, bringen wir Euch schon Filme in den Süden Heidelbergs. 

Am 18.6. sind wir im Wilson Theater zu Gast. Die ehemalige Reithalle, in den 60er Jahren von den Amerikanern zum Theater umgebaut, wird zum Kinosaal mit viel Gute-Laune-Hits. Denn: Grease is the word! Passend zum Ort laden wir Euch ein mit uns und dem High School Kultmusical den Saal zu rocken, vom ersten rama lama lama ka dinga da dinga dong bis zum letzten shoo-be doo-wop she-bop! 

Kommt vorbei! Lernt Euer Kino in der Nachbarschaft kennen: „We go together!“

Der Eintritt ist frei! 

Holt Euch Karten gerne vorab. Für spontan Entschlossene wird es auch Karten am Abend vor Ort geben.
Einlass ab 18.30 Uhr.

Ein herzliches Dankeschön an die Stadt Heidelberg, den Heidelberger Frühling, das Quartiersmanagement Hasenleiser und den Stadtteilverein Rohrbach für die wunderbare Unterstützung! 
 

Sa., 18.6. - 19.30 Uhr, Wilson Theater (Rohrbach) VorOrt
2001: A Space Odyssey - 2001: Odyssee im Weltraum
2001: A Space Odyssey - 2001: Odyssee im Weltraum Trailer
Großbritannien, USA 1968 | Regie: Stanley Kubrick | 143 min. | mit Keir Dullea, Gary Lockwood, William Sylvester u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Zu Beginn dieses vieldiskutierten Weltraumepos präsentiert sich den frühen Menschenaffen ein schwarzer Monolith. Viele Tausend Jahre später Begibt die Menschheit sich auf eine Odyssee durch den Weltraum auf der Suche nach ebenjenem Monolithen. Doch was ist der Monolith, vielleicht entscheidender in einem so surrealen Film, was stellt er dar?

Kubricks Werk war seiner Zeit damals weit voraus und ist es der unseren wohl heute noch, indem es zeitlose Fragen nach Menschsein, Fortschritt, Technik und Kunst verhandelt. Es ist so monumental, so kompromisslos, so sehr Kunst, dass man ihn im Kino sehen muss.

Mit einer Einführung von Nikias Herzhauser und anschließendem Gespräch.

Eintrittspreis für Studierende & Azubis: 4,00€

Di., 21.6. - 20.00 Uhr
John Carpenter’s They Live
John Carpenter’s They Live
USA 1988 | Regie: John Carpenter | 94 min. | mit Roddy Piper, Keith Frank u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Auf der Suche nach einem Job tingelt der arbeitslose Nada nach L.A. nur um dort festzustellen, dass die Reichen und Mächtigen der Stadt offenbar aus fliegenden Untertassen stammen. Eine spezielle Sonnenbrille macht’s möglich: Aufgesetzt, zack Skelettfresse direkt aus dem Formaldehyd gefüllten Einmachglas! Getarnt als Menschen zwingen die Aliens die gesamte Menschheit in eine ausgeklügelte Konsumsklaverei. Die einzige Chance für Nada und den Anti-Alien-Widerstand diese konspirative Verarsche aufzuhalten, ist das Signal auszuschalten, das die unmenschlichen Schädelfratzen vor der Entdeckung schützt.

Seinerzeit total unterschätzter Carpenter-Streifen aus den Achtzigern mit einer der besten fight scenes ever. Kult!

"I have come here to chew bubblegum and kick ass. And I'm all out of bubblegum."

Do., 23.6. - 21.00 Uhr
Film und Wein
Film und Wein

Endlich geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Unser Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referenten*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. KinoVino (wie wir den Abend liebevoll unter uns nennen) kriegt im Juni mit Gilda Hysaj die Kurve: eine göttliche Filmkomödie aus Italien der frühen 60er Jahre!

Moderation: Karoline Hering
Vor Filmbeginn gibt es einen Einblick in unser neues Kino im Süden.

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 24.6. - 19.00 Uhr
Shiver - Die Kunst der Taiko Trommel
Shiver - Die Kunst der Taiko Trommel
© Rapid Eye Movies Trailer
Japan 2020 | Regie: Toyoda Toshiaki | 89 min. | Dokumentarfilm | Taiko Performing Arts Ensemble | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Der japanische Musiker Koshiro Hino ist seinen Fans vor allem als Avantgardist elektronischer Musik bekannt. Unlängst jedoch wagte er Neues, besann sich im Gegenzug dabei auf die traditionelle Taiko Trommel, meist gebaut wie eine Röhre und bespielt mit Schlägeln. Oft wird sie in großen Ensembles eingesetzt und bringt dabei mit ihren ungemein wuchtigen Klängen die Luft zum Beben. Gemeinsam mit einigen Taiko Trommlern nun zog sich Koshiro Hino auf die Insel Sado zurück, um sich dort einem ausgedehnten musikalischem Experiment hinzugeben. Toshiaki Toyoda hat es dokumentiert, Trommeln aus dem Reich der Sinne.

Sa., 25.6. - 17.00 UhrMi., 29.6. - 19.00 UhrFr., 5.8. - 19.00 UhrMi., 10.8. - 19.00 Uhr
Tomorrow - Die Welt ist voller Lösungen
Tomorrow - Die Welt ist voller Lösungen
© Pandora Film Trailer
Frankreich 2015 | Regie: Cyril Dion, Mélanie Laurent | 118 min. | Dokumentarfilm | engl./frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Was braucht es, um uns auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung zu begeben? Dass unsere Produktions-, Wirtschafts- und Lebensweisen die Grenzen der ökologischen Belastbarkeit unseres Planeten überschreiten und soziale Ungleichheiten entstehen und verstärkt werden, ist bekannt. Wie wäre es, wenn wir unsere Landwirtschaft, unsere Energie, Wirtschaft, Demokratie und Bildung so verändern, dass wir eine gerechtere und lebenswerte Zukunft ermöglichen? Gerade solchen Transformationspfaden geht der Dokumentarfilm TOMORROW auf die Spur und nährt die Hoffnung, dass ein Wandel möglich ist.

Der Dokumentarfilm wird in Kooperation mit dem Heidelberger Zentrum Bildung für nachhaltige Entwicklung gezeigt. Im Anschluss wird eine Diskussion zu den im Film aufgezeigten Lösungen einer nachhaltigen Entwicklung stattfinden.

Do., 30.6. - 18.30 Uhr
Rotes Kornfeld - Hong gao liang
Rotes Kornfeld - Hong gao liang
© Xi’an Filmstudio
China 1987 | Regie: Zhang Yimou | 86 min. | Gong Li, Jiang Wen | Original mit englischen Untertiteln.

Die Geschichte führt durch die Erzählung des Enkels zurück in die Zeit der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts. Ein 18-jähriges Mädchen wird in der Sänfte durch ein wogendes Kornfeld dem Zukünftigen, einem leprakranken Schnapsbrenner, zugetragen. Mitten im Feld wird ein Versuch gestartet, sie zu entführen, doch einer der Sänftenträger, Yu Zhanhao, kann dies verhindern. Drei Tage später, auf der Rückkehr ins Elternhaus, wie es der Brauch befiehlt, ist es derselbe Yu Zhanhao, der sie eben dort verführt und ihr Herz erobert.

Als Zhang Yimous ROTES KORNFELD 1988 bei der Berlinale den Goldenen Bären gewann, war dies sowohl für das chinesische Kino als auch für die Fünfte Generation von Filmemachern, die nach der Kulturrevolution hervorgekommen war, ein entscheidender Moment.

Fr., 1.7. - 19.00 Uhr
WoAndersKino@Tankturm: Almost Famous
WoAndersKino@Tankturm: Almost Famous
USA 2000 | Regie: Cameron Crowe | 161 min. | Billy Crudup, Frances McDormand, Kate Hudson, Patrick Fugit, Jason Lee, Philip Seymour Hoffman | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Wie es bei uns inzwischen Tradition ist, starten wir auch dieses Jahr unser WoAndersKino beim Tankturm. Mit „Almost Famous“ entführen wir euch zurück in die 70er Jahre als auch der Tankturm zuletzt in seinem ursprünglichen Zweck genutzt wurde.

Der 15-jährige William Miller darf für das „Rolling Stone“-Magazin seine Helden „Stillwater“ auf Tour begleiten und lernt, dass nicht alles nur „Sex, Drugs & Rock nicht Roll“.

In dem mit „Oscar“ und „Golden Globe“ ausgezeichneten Film orientiert sich Regisseur Cameron Crowe an eigenen Erfahrungen aus seiner Jugend und lässt die wilden 70er nochmal gekonnt aufleben.

In Kooperation mit dem Tankturm Heidelberg.

Das Ganze findet wie immer unter dem „Pay what you want“-Prinzip statt. Zahlt, was es euch wert ist.

Beginn ist wie immer bei Einbruch der Dunkelheit.

Denkt bitte daran, euch eine Jacke oder einen Pulli mitzunehmen. Gegen später kann es recht kühl werden.

Im Falle von Regen findet die Veranstaltung im "Saal 100" des Tankturmes statt. 

Gefördert durch das KulurLabHD der Stadt Heidelberg.

Fr., 1.7. - 21.00 Uhr, WoAndersKino@TANKTURM
Brief einer Unbekannten - Yi ge mo sheng nü ren de lai xin
Brief einer Unbekannten - Yi ge mo sheng nü ren de lai xin
© Asian Union Film & Media
China 2004 | Regie: Xu Jinglei | 95 min. | Xu Jinglei, Jiang Wen | Original mit englischen Untertiteln.

Preisgekrönte Adaption der gleichnamigen Zweig-Novelle, versetzt in das Beijing der 1930-1940er Jahre. Xu Jinglei, Hauptdarstellerin, Regisseurin und Produzentin, legt diese chinesische Adaption als melancholisch-zauberhaftes Porträt einer unmöglichen Liebe an. Obwohl das Voice-over über lange Strecken dem „Brief“ Zweigs wörtlich folgt, erhält dieses Werk eine ganz eigene Note – nicht nur, weil es in China spielt, sondern auch durch die Interpretation der Hauptfigur vonseiten der Regisseurin. Xu Jinglei hat selbst als junges Mädchen, ungefähr im Alter der Protagonistin zu Beginn des Filmes, Zweigs Novelle zum ersten Mal gelesen und war tief beeindruckt. Fünfzehn Jahre später nimmt sie das Buch wieder zur Hand und hat nun eine neue, ganz andere Sicht auf die ihr früher so bedauernswert erschienene Hauptfigur. Dies ist schließlich der Anlass zur Verfilmung dieser leidenschaftlichen Liebe einer unabhängigen und starken Frau.

Es handelt sich hier um den bis dato einzigen Spielfilm Chinas, der auf einem Werk deutschsprachiger Literatur basiert. Daneben existiert noch eine Zeichentrickverfilmung von Reineke Fuchs aus dem Jahr 1989, die von Manfred Durniok mit dem Shanghai Animation Film Studio koproduziert wurde.

Sa., 2.7. - 16.00 Uhr
In the Heat of the Sun - Yang guang can lan de ri zi
In the Heat of the Sun - Yang guang can lan de ri zi
© Orange Sky Golden Harvest Entertainment Group (橙天嘉禾娛樂集團)
China 1994 | Regie: Jiang Wen | 134 min. | Xia Yu, Ning Jing, Geng Le, Tao Hong | Original mit englischen Untertiteln.

Mit seinem Regiedebüt gelang dem damals schon erfolgreichen Schauspieler Jiang Wen ein dramatischer Einstieg als Filmschaffender. Die Grundlage für IN THE HEAT OF THE SUN bildet das Werk Wild Beasts (動物兇猛) des Pekinger Schriftstellers Wang Shuo (geb. 1958), dessen Großstadt-Romane mit ihren schlagfertigen, großmäuligen Protagonisten in China auch als „Herumtreiber-Literatur“ oder „Hooligan-Literatur“ (流氓文学 liumang wenxue) bezeichnet werden. Gleichzeitig fließen in die Geschichte des Teenagers Ma Xiaojun, der während der Kulturrevolution aufwächst, autobiografische Elemente ein.

Vor den Unruhen, die im ganzen Land wüten, sind Ma und seine Bande auf dem Militärgelände ihrer Eltern in der Armee eingeschlossen. Frei von elterlicher Aufsicht verfolgen die Teenager ihre eigene Revolution, bei der sie um Mädchen buhlen und ihre Muskeln spielen lassen.

Die deutschen Babelsberg Studios sind an diesem Film beteiligt. Es ist dem damaligen Direktor der Studios Volker Schlöndorff zu verdanken, dass der Film fertiggestellt werden konnte.

© Gala Film Distribution Limited. All Rights Reserved.

Courtesy of „Orange Sky Golden Harvest Entertainment Group“ (橙天嘉禾娛樂集團)

SA, 2.7.22, 20:30 Uhr

Gespräch von Dr. Isabel Wolte und Dr. Tao Zhang über die Entwicklung des chinesischen Films in den letzten fünf Jahrzehnten

Sa., 2.7. - 18.00 Uhr
Erinnerungen an das alte Peking - Cheng nan jiu shi
Erinnerungen an das alte Peking  - Cheng nan jiu shi
© Shanghai Filmstudio
China 1982 | Regie: Wu Yigong | 96 min. | Shen Jie, Zheng Zhengyao, Zhang Min, Zhang Fengyi, Yan Xiang | Original mit englischen Untertiteln.

Lin Yingzi, eine alte Frau, die fern von Peking lebt, erinnert sich voll Wehmut an ihre Kindheit in Peking. Als junges Mädchen lebte sie mit ihrer Familie in einer kleinen Gasse in der Südstadt. Neugierig nahm sie alles auf, was ihr in der großen Hauptstadt begegnete: die alten verfallenen Stadtmauern, den Klang der Glöckchen am Hals der Kamele, das betriebsame Leben in Straßen und Gassen, die merkwürdige Frau am Eingang zum Rathaus, einen Dieb, die Amme Amah Song. Als der geliebte Vater erkrankt und stirbt, beginnt Lin Yingzi über das Leid in der Welt nachzudenken.

1982 wurde dieser Film mit dem „Goldenen Hahn“ ausgezeichnet und erhielt den Preis für beste Regie, beste Musik und beste Nebenrolle. Beim Filmfestival in Manila 1983 gewann er den „Goldenen Adler“ und beim 10. Internationalen Filmfestival in Quito (Ecuador) 1988 den Preis für beste Regie.

Regisseur Wu Yigong verband Zeit seines Lebens eine enge Freundschaft mit dem deutschen Produzenten Manfred Durniok, der diesen Film international anpries. Das nächste Werk Wu Yigongs, „Ein Chinese sucht seinen Mörder“ (1987), war eine Adaption von Jules Vernes Roman Die Leiden eines Chinesen in China und wurde von der Manfred Durniok Produktion für Film und Fernsehen mit dem Shanghai Film Studio koproduziert. Der Film gilt als die erste Genre-Komödie in China. Als Wu Yigong Direktor des Shanghai Film Studios und Initiator des Internationalen Filmfestivals Shanghai wurde, ließ er sich vom erfahrenen Freund Durniok beraten, wie ein solches Festival aufzubauen sei. Durniok war bis zu seinem Tod 2003 regelmäßiger Ehrengast bei diesem Festival und in einem Festivaljahr auch Jury-Mitglied.

So., 3.7. - 11.00 Uhr
Angels Wear White - Jia nian hua
Angels Wear White - Jia nian hua
© Wild Bunch
China, Frankreich 2017 | Regie: Vivian Qu | 107 min. | Vicky Chen, Zhou Meijun, Shi Ke, Geng Le, Lu Weiwei | Original mit englischen Untertiteln.

Eine Kleinstadt an der chinesischen Küste verfolgt halbherzig die Ambition, ihr touristisches Potential zu Geld zu machen. In einem der austauschbaren Hotels entlang des Strandes wird die zwölfjährige Wen Opfer und die Rezeptionistin Mia Zeugin eines Verbrechens. Mia kam als illegale Wanderarbeiterin in die Stadt und verschweigt aus Angst vor den Behörden, was sie gesehen hat. Doch sie ist nicht die einzige Beteiligte, die Konsequenzen fürchtet. In ihrem behutsamen Neo-Noir-Drama konzentriert sich Vivian Qu ganz auf die Perspektive der komplexen weiblichen Figuren und liefert einen entlarvenden Blick auf patriarchale Strukturen. © trigon-film.org

In der Filmreihe repräsentiert dieser Film die mutige, weibliche Perspektive, die unzertrennlich mit Erinnerungsmomenten verbunden ist. Regisseurinnen sind in China bis heute in der Minderzahl; Ihre Bedeutung für die Entwicklung des chinesischen Films und die Vertiefung der Beziehungen Chinas mit dem Ausland, speziell mit dem deutschsprachigen Raum, sollte jedoch nicht unterschätzt werden. Es war beispielsweise eine Regisseurin, nämlich Hu Mei, die die erste Koproduktion mit Österreich unter der Leitung der Drehbuchautorin und Produzentin Wang Zhebin verwirklichte. Xu Jinglei ist nicht nur mit der in dieser Filmreihe ebenfalls gezeigten Zweig-Adaption „Brief einer Unbekannten“ die einzige unter allen Filmemacher:innen Chinas, die sich an die deutschsprachige Literatur heranwagte – ihre anderen, ebenfalls sehr erfolgreichen Filme verschiedener Genres brachten sie u.a. nach Thailand und in die Tschechische Republik. Vivian Qu selbst ist in Peking geboren und studierte in New York Kunst. 2003 kehrte sie nach China zurück, wo sie Arthouse-Filme produziert, u. a. BLACK COAL, THIN ICE, den Berlinale-Gewinner 2014. ANGELS WEAR WHITE ist ihre zweite Regiearbeit.

So., 3.7. - 17.00 Uhr
Dear Memories - Eine Reise mit dem Magnum-Fotografen Thomas Hoepker
Dear Memories - Eine Reise mit dem Magnum-Fotografen Thomas Hoepker
© DCM Distribution
Deutschland, Schweiz 2022 | Regie: Nahuel Lopez | 95 min. | Dokumentarfilm | Thomas Hoepker, Christine Kruchen | dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Der Fotograf Thomas Hoepker kam aus Deutschland nach New York und wurde vor allem durch seine Arbeiten für die Fotoagentur Magnum bekannt, deren späterer Präsident er wurde. Weltberühmt sind seine Aufnahmen Muhammad Alis, wie er einem die Faust ins Auge schlägt. Mittlerweile ist Thomas Hoepker ein alter Mann und sein Gedächtnis schwindet. Aber genau deswegen hegt er noch einen Traum, sich auf einen fotografischen Road-Trip quer durch die USA zu begeben. Eine Reise, die er schon einmal unternommen hat, damals Anfang der 60er, als seine Karriere begann. Jetzt begleitet ihn Regisseur Nahuel Lopez. Unterwegs zwischen Pandemie und Präsidentenwahl, zwischen Erinnern und Vergessen, dabei oft hochemotional und sehr persönlich. 

Mo., 4.7. - 19.00 UhrSo., 10.7. - 14.00 UhrMo., 11.7. - 19.00 Uhr
Axiom
Axiom
© Martin Menke / Bon Voyage Films
Deutschland 2022 | Regie: Jöns Jönsson | 112 min. | Moritz Treuenfels, Ricarda Seifried u.a. | dt. Originalfassung | FSK: 6.

Julius ist beliebt. Er arbeitet als Museumswärter und weiß viel zu erzählen, Geschichten mit Charme, herbeigezaubert aus einer dynamischen Lebensauffassung. Generös lädt Julius nun zum Segeltörn auf ein Boot, das seiner adeligen Familie gehört. Die Stimmung darauf ist ausgelassen. Noch. Denn einige Gäste beschleicht langsam ein mulmiges Gefühl, Julius scheint sie an der Nase herumzuführen, gar schlichtweg nicht der zu sein, der er vorgibt. Auch seine Freundin zeigt sich mehr und mehr von ihm irritiert.

Moritz Treuenfels kennt man vielleicht durch die „Schachnovelle“, in „Axiom“ verkörpert er nun eine facettenreiche Figur im Widerstreit von Selbstentwurf und Sozialverhalten. Einer dieser Filme, bei denen man zunehmend merkt, wie sehr sie einen selbst betreffen.  

Mo., 4.7. - 21.00 UhrSa., 9.7. - 21.00 UhrDi., 26.7. - 21.00 Uhr
Belle
Belle
© Studio Chizu Trailer
Japan 2021 | Regie: Mamoru Hosoda | 121 min. | japan. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Suzu ist ein Mädchen um die 17 und lebt bei ihrem Vater auf dem Land. Ihr geht es nicht so gut, denn ihr ist langweilig und sie weiß auch nicht so recht, was sie will. Doch mit Hilfe ihrer Freundin Hiro gelangt sie in ein Netzwerk von fünf Milliarden Mitgliedern. Die dortige Anonymität motiviert sie, ein anderes Leben zu versuchen, aber auch wieder zu singen. Das hatte sie nach dem Tod ihrer Mutter einst aufgegeben. Jetzt ist sie der Avatar-Star Belle und die User spekulieren, wer sie denn wirklich sein könnte. Sie fühlt sich dabei zunehmend von einer mysteriösen Figur angezogen, die eine bedrohlich animalische Energie verströmt. Nun, ihr Anime-Freund*innen, kommt auch euch das bekannt vor? Bien sur, hört sich dies doch an wie eine neue Variante der berühmten französischen Erzählung „La Belle et la Bête“ aus dem ziemlich computerfreien 18. Jahrhundert. Aber Mamoru Hosoda wurde besonders bekannt durch „Summer Wars“ mit dem er schon das Festivalvolk von Locarno begeisterte. So muss man auf seine „Belle“ mehr als gespannt sein.  

Di., 5.7. - 18.30 UhrDo., 7.7. - 21.15 UhrSa., 9.7. - 18.30 UhrMo., 11.7. - 21.00 UhrDo., 28.7. - 19.00 Uhr
A Chiara - Chiara
A Chiara - Chiara
© MUBI (DCM) Trailer
Italien, Frankreich 2021 | Regie: Jonas Carpignano | 121 min. | Swamy Rotolo, Claudio Rotolo, Grecia Rotolo u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Chiara ist 15 und lebt in Kalabrien. Sie freut sich auf den 18. Geburtstag ihrer älteren Schwester, es wird ein rauschendes Fest werden, denn die Familie Guerrasio versteht sich untereinander sehr gut. Doch während der Party beobachtet Chiara, wie ihr Vater und ihre Cousins plötzlich aufbrechen und davonfahren. Am Morgen danach bleibt der Vater immer noch verschwunden. Chiara hat einen schlimmen Verdacht und beginnt sich zu erkundigen. Natürlich schweigt zunächst ein jeder, denn tatsächlich muss ihr Vater Kontakt zur kalabresischen Mafia haben, der Ndrangheta. A CHIARA ist der dritte Teil einer Trilogie, die in der Hafenstadt Gioia Tauro spielt. Inspiriert vom Neorealismo schildert Jonas Carpignano dabei den Verlauf von Chiaras Erkundigungen betont nüchtern, doch gleichsam besessen.

Di., 5.7. - 21.00 UhrMi., 6.7. - 21.00 UhrSo., 10.7. - 19.00 Uhr
Sun Children
Sun Children
© MFA+
Iran 2020 | Regie: Majid Majidi | 99 min. | Ali Nasirian, Javad Ezzati, Tannaz Tabataei Ghomi u.a. | pers. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

Der zwölfjährige Ali treibt sich mit seinen Freunden auf der Straße herum. Sie leben von Gelegenheitsjobs und kleineren Straftaten. Dann jedoch erkrankt Alis Mutter und benötigt dringend Hilfe. In seiner Not trifft Ali auf einen alten Mann, der ihm von einem Schatz erzählt, der unter einem Friedhof läge. Er wäre durch einen Tunnel zu erreichen, der jedoch befände sich auf dem Gelände der „Sonnenschule“, einer gemeinnützigen Einrichtung für Straßenkinder. Also beschließen Ali und seine Freunde, dieser Schule beizutreten. Lernen und graben lautet nun ihre Devise. Majid Majidi, einer der wichtigsten Regisseure aus dem Iran, wurde bekannt durch Meisterwerke wie „Kinder des Himmels“, auch sein neuester Film beeindruckt durch soziales Engagement und einer ungemein poetischen Bildersprache.

Mi., 6.7. - 19.00 UhrSa., 9.7. - 16.30 UhrDi., 12.7. - 18.00 Uhr
Ich kann nicht mehr! Was nun?
Ich kann nicht mehr! Was nun?
Deutschland 2022 | 60 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

An wen können Menschen sich wenden, die sich in einer psychischen Krise befinden? Eine Ergotherapieklasse aus Heidelberg ist mithilfe von Kooperationspartnern aus der Region, wie zum Beispiel der Informations-, Beratungs- und Beschwerdestelle Heidelberg (IBB) dieser Frage nachgegangen. Das Filmprojekt entstammt einer Auseinandersetzung damit, dass der Bedarf an psychologischen Anlaufstellen steigt und gleichzeitig die Suche nach einem Therapieplatz aufgrund des bestehenden Mangels an Angeboten sehr langwierig und zermürbend sein kann. Der Film möchte einen Beitrag leisten, alternative und überbrückende Hilfsangebote bekannt zu machen und die Hemmschwelle Hilfe in Anspruch zu nehmen zu senken.

Im Rahmen eines Projektes der Klasse 14 der Ergotherapieschule maxQ. Heidelberg. Eintritt frei!

Do., 7.7. - 14.00 Uhr
Alles ist gutgegangen - Tout s'est bien passé
Alles ist gutgegangen - Tout s'est bien passé
Frankreich 2021 | Regie: François Ozon | 109 min. | Sophie Marceau, Andre Dussollier, Geraldine Pailhas u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln.

Emmanuèle, eine Schriftstellerin mit blühendem Privat- und Berufsleben, eilt ins Krankenhaus – ihr Vater André hatte gerade einen Schlaganfall. Er ist Mitte Achtzig, ein wohlhabender Fabrikant und Kunstsammler. Und ein Misanthrop, der das Leben leidenschaftlich liebt, nun aber auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Ohne Aussicht auf Besserung möchte er sein Leben selbstbestimmt beenden. Emmanuèle, die Lieblingstochter, soll ihm bei diesem Vorhaben helfen. Ausgerechnet sie, die ihren Vater in der Jugend als egomanischen Patriarchen erlebt und ihm mehr als einmal den Tod gewünscht hat. Eine Mitarbeiterin einer Schweizer Sterbeklinik reist nach Paris, um sich mit ihr und ihrer Schwester Pascale zu treffen, die eifersüchtig ist, weil der Vater nicht sie gefragt hat. Beide haben mit der Ambivalenz ihrer Gefühle zu kämpfen und müssen eine Entscheidung treffen, während der Vater sie als Heulsusen verspottet …

Do., 7.7. - 19.00 UhrSo., 10.7. - 16.30 Uhr
Film und Wein
Film und Wein

Endlich geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Unser Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referenten*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. Im Juli erwartet Euch ein surreales Meisterwerk für Hartgesottene.

Moderation: Karoline Hering


Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 8.7. - 19.00 Uhr
WoAndersKino@Wolfsbrunnen: Hunt for the Wilderpeople - WoAndersKino@Wolfsbrunnen: Wo Die Wilden Menschen Jagen
WoAndersKino@Wolfsbrunnen: Hunt for the Wilderpeople - WoAndersKino@Wolfsbrunnen: Wo Die Wilden Menschen Jagen
Neuseeland 2016 | Regie: Taika Waititi | 101 min. | Sam Neill, Julian Dennison u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Im Jahr mussten wir uns dem Wetter leider geschlagen geben und unsere letzte Veranstaltung ist wortwörtlich ins Wasser gefallen. Dieses Jahr holen wir das Ganze aber frühzeitig nach.

Umgeben von Heidelbergs Bergen, befinden wir uns mitten in der Natur. Und natürlich begeben wir uns auch mit unserem Film mitten in die Natur. „Wo die wilden Menschen jagen (Hunt for the Wilderpeople)“ zieht mit uns durch Neuseelands Landschaft. Als Ricky in eine neue Pflegefamilie soll, flieht er mit seinem Ziehvater Nick vor den Behörden. In Regisseur Taika Waititis einzigartigem Humor sehen wir, wie die zwei sich von einer chaotischen Situation in die nächste stürzen, während eine großangelegte Suchaktion initiiert wird, um die beiden vermeintlich hilflosen Vermissten zu retten. 

In Kooperation mit Wolfsbrunnen Kultur.

Das Ganze findet wie immer unter dem „Pay what you want“-Prinzip statt. Zahlt, was es euch wert ist.

Beginn ist wie immer bei Einbruch der Dunkelheit.

Denkt bitte daran, euch eine Jacke oder einen Pulli mitzunehmen. Gegen später kann es recht kühl werden. Im Falle von Regen fällt die Veranstaltung ersatzlos aus.

Gefördert durch das KulurLabHD der Stadt Heidelberg.

Fr., 8.7. - 21.00 Uhr, WoAndersKino@Wolfsbrunnen
Oldboy
Oldboy
© capelight pictures
Südkorea 2004 | Regie: Chan-wook Park | 120 min. | Hye-jeong Kang, Ji-tae Yu u.a. | korean. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

15 Jahre eingesperrt, 5 Tage Zeit für Rache: Ohne erkennbaren Grund wird ein Geschäftsmann in einem fensterlosen Raum gefangen gehalten. Übers Fernsehen erfährt er, dass man seine Frau ermordet hat. Als er so überraschend frei kommt, wie er gekidnappt wurde, sinnt er nur noch auf Rache. OLDBOY ist bis ins Detail ausgeklügelt, visuell exzellent gestaltet und schonungslos hart mit extremen Bildern. 2004 unter dem Jury-Vorsitztenden Quentin Tarantino mit dem Spezialpreis der Jury bei den Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet.

Di., 12.7. - 20.00 Uhr
Luzzu
Luzzu
© trigon-film.org Trailer
Malta 2021 | Regie: Alex Camilleri | 94 min. | Jesmark Scicluna, Michela Farrugia, David Scicluna, Frida Cauchi | maltes. Original mit deutschen Untertiteln.

„Luzzu“, so bezeichnet man auf Malta ein kleines, buntes Fischerboot, das auf der Insel typisch ist. Seit Generationen sind solche Luzzus auf dem Meer unterwegs und werfen ihre Netze aus. Jesmark Scicluna – im wirklichen Leben auch Fischer – ist einer von ihnen, jedoch bringen EU-Gesetze die kleinen Fischer zunehmend in Bedrängnis. Um seine Frau und ihr neugeborenes Kind versorgen zu können, begibt Jesmark sich in die Untiefen der Schwarzmarktfischerei. Im Spannungsfeld zwischen Tradition und moderner EU-Wirtschaft entwickelt sich eine verhängnisvolle Spirale aus Ausbeutung und Betrug.

Mit echten Fischern an Originalschauplätzen gedreht und mit authentischem Blick auf diese traditionsreiche Arbeit schließt LUZZU an die Schule des italienischen Neorealismus an und erinnert dabei vor allem an Viscontis Meisterwerk LA TERRA TREMA.

Eröffnung am Mittwoch, 13. Juli mit anschließendem Empfang im Festival-Café über dem Kino mit mediterranem Buffet und sommerlichen Weinsorten aus Montpellier. 

Eintrittspreise Eröffnung: 14€ regulär / 12€ ermäßigt / 8€ Mitglieder 
Die Eröffnung ist ausverkauft. 

Mi., 13.7. - 19.00 UhrSo., 17.7. - 11.00 UhrDo., 21.7. - 17.00 Uhr
Tlamess
Tlamess
© Exit Productions Trailer
Tunesien, Frankreich 2019 | Regie: Ala Eddine Slim | 120 min. | Abdullah Miniawy, Souhir Ben Amara, Khaled Ben Aïssa | arab. Original mit englischen Untertiteln.

Der Soldat S. ist Teil einer Einheit, die in der tunesischen Wüste Terroristen jagt. Doch er hasst seinen Armeealltag und die Gewalt. Als er für die Beerdigung seiner Mutter Heimaturlaub bekommt, desertiert er und flieht in die Wälder. Einige Jahre später trifft er auf eine schwangere Frau, auch sie ist auf der Flucht - vor ihrer Ehe mit einem Geschäftsmann. Die beiden Aussteiger gehen eine mysteriöse Koexistenz ein, die die Bahnen von Logik und Realismus verlässt. Mit seinen teils hypnotischen langen Einstellungen, schwebend und mäandernd, entwickelt TLAMESS eine besondere Sogwirkung und zelebriert die Rückkehr seiner Protagonist·innen zur Natur.

Do., 14.7. - 17.00 UhrDi., 19.7. - 21.30 Uhr
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
Let it be morning
Let it be morning
© Pyramide Films Trailer
Israel, Frankreich 2021 | Regie: Eran Kolirin | 101 min. | Alex Bakri, Juna Suleiman, Salim Daw, Ehab Elias Salami, Khalifa Natour, Izabel Ramadan | hebr./arab. Original mit englischen Untertiteln.

Ein Filmtitel wie der Anfang eines Märchens, surreal und traumhaft. Verwirrend und zugleich humorvoll spinnt die Geschichte eine enge Verbindung zwischen politischer und seelischer Wirklichkeit. Inmitten der Wüste, in einem arabischen Dorf auf israelischem Boden, feiert Samis Bruder seine Hochzeit. Dorthin kehrt Sami nach langer Abwesenheit zurück, fühlt sich jedoch fremd und ohne Verbindung zu seinen Wurzeln. Nachts beginnen israelische Soldaten das Dorf zu umstellen und errichten ringsum eine Mauer. Damit schneiden sie jeden Kontakt zur Außenwelt ab. Je mehr die äußere Mauer wächst, desto mehr nimmt Sami seine innere wahr. Der Film ist eine freie Adaption des gleichnamigen Romans des palästinensischen Schriftstellers Sayed Kashua.

Do., 14.7. - 19.15 UhrSo., 24.7. - 11.00 Uhr
Anima bella
Anima bella
© BiBi Film Trailer
Italien 2021 | Regie: Dario Albertini | 95 min. | Madalina Maria Jekal, Luciano Miele, Piera degli Esposti u.a. | ital. Original mit englischen Untertiteln.

Zusammen mit ihrem Vater Bruno lebt Gioia, die gerade 18 geworden ist, in einem kleinen Dorf auf dem Land. Sie führen ein einfaches, harmonisches Leben zusammen mit den anderen Dorfbewohnern. Gioia, die gerne hilft, liefert dabei regelmäßig „Wunderwasser“ aus: Quellwasser, dem eine heilende Wirkung nachgesagt wird. Doch plötzlich wird ihr geschütztes Leben unterbrochen, als sie entdeckt, dass ihr Vater einer schwerwiegenden Spielsucht verfallen ist. Eine Behandlung ist nötig, doch dafür muss Bruno in die weit entfernte Stadt. Gioias Leben ändert sich nun radikal - Freunde und Sicherheit hinter sich lassend, beginnt eine Zeit, in der das Mädchen auf sich allein gestellt ist.

Do., 14.7. - 21.30 UhrSa., 23.7. - 15.00 Uhr
Memory Box
Memory Box
© haut et court / abbout productions Trailer
Libanon, Kanada, Frankreich, Katar 2021 | Regie: Joana Adjithomas und Khalil Joreige | 102 min. | Rim Turki, Manal Issa, Paloma Vauthier, Clémence Sabbagh | arab./frz. Original mit deutschen Untertiteln.

Die alleinerziehende Maia lebt mit ihrer Tochter Alex in Montreal. Am Weihnachtsabend erhält die kleine Familie ein unerwartetes Paket von Maias früherer Freundin. Maia reagiert eher unwillig auf die Lieferung und möchte das Paket nicht öffnen. Heimlich macht sich Alex daran, die Geheimnisse der Kiste zu lüften und entdeckt unzählige Briefe, Notizbücher, Fotographien und Aufnahmen aus dem Libanon, die Maia ihrer besten Freundin in den 80er Jahren geschickt hat. Mehr und mehr taucht Alex mit Hilfe der Erinnerungsstücke in die damalige Welt ihrer Mutter ein, eine Zeit des Erwachsenwerdens voller Lebenshunger und Leidenschaft vor dem Hintergrund des libanesischen Bürgerkriegs.

Leider können wir MEMORY BOX aus lizenzrechtlichen Gründen nicht per Streaming zeigen.

Fr., 15.7. - 15.00 UhrMo., 18.7. - 17.00 Uhr
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
Feathers
Feathers
© Heretic Trailer
Ägypten, Frankreich, Niederlande, Griechenland 2021 | Regie: Omar El Zohairy | 112 min. | Demyana Nassar, Samy Bassouny, Fady Mina Fawzy, Abo Sefen Nabil Wesa, Mohamed Abd El Hady | arab. Original mit englischen Untertiteln.

Eigentlich sollte es ein ganz normaler Kindergeburtstag werden, doch dann missglückt ein Zaubertrick und der autoritäre Familienvater wird in ein Huhn verwandelt. Die Familienordnung ist außer Kraft gesetzt – plötzlich muss die Mutter Verantwortung übernehmen und als Alleinerziehende Geld verdienen - doch das ist leichter gesagt als getan. In kunstvollen Tableaus und gespickt mit tragikomischen Elementen verarbeitet Omar El Zohairy den Zustand einer patriarchalen Gesellschaft in einer beißenden Sozial-Satire – Kafka lässt grüßen!

Fr., 15.7. - 17.00 UhrDo., 21.7. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
Alcarràs - Die letzte Ernte
Alcarràs - Die letzte Ernte
© Avalon Distribución Audiovisual / Lluis Tudela Trailer
Spanien, Italien 2022 | Regie: Carla Simón | 120 min. | Jordi Pujol Dolcet, Anna Otin, Xènia Roset, Albert Bosch, Ainet Jounou u.a. | katal./span. Original mit deutschen Untertiteln.

Seit Generationen besitzt die Familie Solé eine Pfirsichplantage, doch diese Ernte könnte die letzte sein: Ihre Lebensgrundlage ist bedroht, denn auf ihrem Grundstück sollen Solarpaneele entstehen. Mit viel Gefühl für die Dynamiken in den Beziehungen porträtiert Carla Simón das katalanische Landleben und eine Großfamilie im Kampf um ihre Existenz. Der unterschiedliche Umgang der Familienmitglieder auf die ungewisse Zukunft liest sich wie eine Allegorie politischer Krisen: Die einen verschließen die Augen, andere versuchen sich zu arrangieren. Besonders überzeugen dabei die schauspielerischen Leistungen, von den Kinderdarsteller·innen bis hin zu den Senioren.

Fr., 15.7. - 19.15 Uhr
WoAndersKino@Iqbalufer: River
WoAndersKino@Iqbalufer: River
Australien 2021 | Regie: Jennifer Peedom, Joseph Nizeti | 75 min. | Willem Dafoe | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Wir lassen es uns auch dieses Jahr nicht nehmen, am schönen Iqbalufer unsere Leinwand aufzustellen. Und was passt besser am Fluss als „River“.

Mit atemberaubenden Bildern nimmt uns der Film auf eine Reise durch Zeit und Raum über alle sechs Kontinente. Das Ganze ist eine Mischung aus Kunst- und Dokumentationsfilm, untermalt vom orchestralen Soundtrack des Australian Chamber Orchestra und Willem Dafoes markanter Stimme.

In so einer Umgebung kann man diesen bildgewaltige Film wahrscheinlich nicht noch einmal sehen.

In Kooperation mit den Neckarorten e.V.

Das Ganze findet wie immer unter dem „Pay what you want“-Prinzip statt. Zahlt, was es euch wert ist.

Beginn ist wie immer bei Einbruch der Dunkelheit.

Denkt bitte daran, euch eine Jacke oder einen Pulli mitzunehmen. Gegen später kann es recht kühl werden.

Im Falle von Regen fällt die Veranstaltung ersatzlos aus.

Gefördert durch das KulurLabHD der Stadt Heidelberg.

Fr., 15.7. - 21.00 Uhr, WoAndersKino@IQBAL-UFER
Ballad For A Pierced Heart
Ballad For A Pierced Heart
© Sutor Kolonko Trailer
Griechenland, Frankreich, Deutschland, Zypern 2020 | Regie: Yannis Economides | 140 min. | Vasilis Bisbikis, Vicky Papadopoulou, Yannis Tsortekis u.a. | griech. Original mit deutschen Untertiteln.

Die Ballade des durchbohrten Herzens ist ein visualisierter Blues der Landschaft und der Nacht, ein schwarzer griechischer Western. Irgendwo steht das so und ist ziemlich treffend. Olga verlässt ihren Mann und nimmt neben seiner Million Euro auch ihren Liebhaber mit auf ihren weiteren Lebensweg in die malerische Landschaft von Lamia. Es wird dann dort jedoch sehr ungemütlich, denn von nun an ist die vom Verlassenen angeheuerte Mafia hinter ihr her. Gewaltbereite Mütter und Schwiegermütter mischen sich ein und Killer mit eigenen Interessen würzen das Ganze. Eine spannende Parabel auf die Verfasstheit der heutigen griechischen Gesellschaft.

Fr., 15.7. - 21.30 UhrMi., 20.7. - 19.15 Uhr
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
Il Buco - Ein Höhlengleichnis
Il Buco - Ein Höhlengleichnis
© Lucky Red Trailer
Italien, Frankreich, Deutschland 2021 | Regie: Michelangelo Frammartino | 93 min. | Paolo Cossi, Jacopo Elia, Denise Trombin, Nicola Lanza | Original mit englischen Untertiteln.

Ein alter Schäfer beobachtet inmitten von üppigem Grün grasende Kühe - so beginnt IL BUCO, der die Geschichte der Entdeckung und Erforschung einer der tiefsten Höhlen der Welt in den 60er Jahren nacherzählt. Zwischen atemberaubenden Aufnahmen des ländlichen Italiens, dessen Bewohner die Aktivitäten der Höhlenforscher kaum wahrzunehmen scheinen, entfaltet sich eine abenteuerliche Reise in Dunkelheit und Tiefe. Regisseur Michelangelo Frammartino gelingt eine eindringliche Erfahrung ganz im Geiste des „slow cinema“, kontrastiert durch zwei Stränge: das Leben des Schäfers, scheinbar unberührt von Moderne und Veränderung, und das Kartographieren der Höhle - Erschließung des Unbekannten.

IFFMH präsentiert: IL BUCO – Hauptpreisträger des 70. Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg

Am Sonntag, 24.7. mit einer Einführung von Sascha Keilholz, Leiter des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg

IFFMH Bildmarke

Sa., 16.7. - 13.00 UhrSo., 24.7. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum
As I Want
As I Want
© Prophecy Films / Karim El Hakim Trailer
Ägypten, Frankreich, Norwegen, Palästina, Deutschland 2021 | Regie: Samaher Alqadi | 88 min. | Dokumentarfilm | arab. Original mit englischen Untertiteln.

Bei der Kundgebung zum zweiten Jahrestag der Revolution kommt es auf dem Tahrir-Platz zu massiven sexuellen Übergriffen. Sie haben wütende Proteste ägyptischer Frauen zur Folge, darunter ist auch Samaher Alqadi. Sie geht mit einer Kamera auf die Straße - zum Dokumentieren des Aufstands, aber auch zum Selbstschutz. Auf einer zweiten Ebene hinterfragt sie ihre Rolle als Frau und werdende Mutter und stellt sich in einem inneren Dialog mit ihrer verstorbenen Mutter traumatischen Erlebnissen aus ihrer Kindheit. So entsteht ein filmischer Essay und politisches Dokument, das persönliche Emanzipation in Verbindung setzt mit einer feministischen Bewegung in einer Gesellschaft, in der sexuelle Belästigung Normalität ist und Frauen um ihre Selbstbestimmungsrechte kämpfen müssen.

Sa., 16.7. - 15.00 UhrDi., 19.7. - 17.00 Uhr
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
Hive - Zgjoi
Hive - Zgjoi
© jip film Trailer
Kosovo, Schweiz, Albanien, Nordmazedonien 2021 | Regie: Blerta Basholli | 84 min. | Yllka Gashi, Çun Lajçi, Aurita Agushi, Kumrije Hoxha, Adriana Matoshi | alban. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ein Bienenstock (engl. hive) spielt eine wichtige Rolle in dem Film, auch ein Lastwagen und Peperonimus. Im Mittelpunkt aber steht eine starke Frau und ihr Widerstand gegen das Patriarchat im Kosovo. Und der damalige Krieg, in dem die Männer verschwinden und oft nicht mehr lebend zurückkommen. Fahria ist diese Frau, die auf ihren Mann nicht (nur) wartet, sondern gegen großen, vor allem männlichen Widerstand ein eigenes neues Leben aufbaut. Sie fährt Auto, gründet ein erfolgreiches Unternehmen und wird so anderen Frauen zum Vorbild.

Die kosovarische/schweizerische/nordmazedonische/albanische Koproduktion löste ein großes Echo bei Kritik und Festivals aus und wurde vielfach ausgezeichnet. Beim Sundance Festival 2021 gewann der Film den Grand-Jury-Preis, den Publikumspreis und den Regiepreis im World Cinema Dramatic-Wettbewerb. Unter anderem stand er auf der Shortlist in der Kategorie Bester Internationaler Film für die Oscarverleihung 2022.

Am 24. Juli in Anwesenheit des Produzenten Yll Uka.

Yll Uka ist Produzent und Geschäftsführer von Ikonë-Studio in Pristina. Die von ihm mitgegründete Produktionsfirma hat das Ziel die Filmentwicklung des Kosovos zu fördern und konzentriert sich auf junge Filmemacher*innen und internationale Koproduktionen.

Sa., 16.7. - 17.00 UhrSo., 24.7. - 15.00 Uhr
Le Miracle du Saint Inconnu - The Unknown Saint
Le Miracle du Saint Inconnu - The Unknown Saint
© Le Moindre Geste - Altamar Films Trailer
Marokko, Frankreich, Katar 2019 | Regie: Alaa Eddine Aljem | 100 min. | Younes Bouab, Salah Ben Saleh, Anas El Baz | arab. Original mit englischen Untertiteln.

Ein abseitiger Wüstenhügel gekrönt von einem einsamen Baum ist der Ort, an dem ein namenloser Dieb seine Beute vergräbt. Als Grab markiert ist das Geld in Sicherheit gebracht, bevor ihn die Polizei aufgreifen kann. Jahre später, als der Dieb aus dem Gefängnis entlassen wird, macht er sich auf den Weg das Raubgut wieder auszugraben. Doch entsetzt muss er feststellen, dass genau an jener Stelle nun ein festverschlossener Schrein steht, der einem unbekannten Heiligen gewidmet ist. Nicht nur das, ein ganzes Dorf ist rundherum entstanden! Der Dieb und sein Partner Ahmed „the brain“ müssen sich nun allerhand einfallen lassen, um an das versteckte Geld zu gelangen. Drollige und absurde Fabel über Spiritualität und Gier, mit viel trockenem Humor und skurrilen Gestalten.

Sa., 16.7. - 19.15 UhrFr., 22.7. - 15.00 Uhr
All eyes off me - Mishehu Yohav Misheshu
All eyes off me - Mishehu Yohav Misheshu
© bff Trailer
Israel 2021 | Regie: Hadas Ben Aroya | 90 min. | Elisheva Weil, Leib Lev Levin, Yoav Hait, Hadar Katz | hebr. Original mit englischen Untertiteln.

Danny sucht ihren Freund Max auf einer Party, um ihm zu sagen, dass sie von ihm schwanger ist. Doch Max ist längst anderweitig beschäftigt: Avishag heißt seine neue Flamme, doch die hat eigentlich einen anderen im Sinn. In drei Kapiteln folgt der Film einer Gruppe junger Leute in Tel Aviv, deren Leben, Sehnsüchte und Begehren auf unterschiedliche Art miteinander verwoben und verbunden sind. Faszinierendes Porträt einer israelischen Jugend, die die Grenzen ihrer Freiheit austestet.

Sa., 16.7. - 21.30 UhrSo., 24.7. - 19.15 Uhr
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
Notturno
Notturno
© 01 Distribution Trailer
Italien, Frankreich, Deutschland 2020 | Regie: Gianfranco Rosi | 100 min. | Dokumentarfilm | arab./kurd. Original mit englischen Untertiteln.

Orte, Häuser, Landschaften, Brücken, Grenzwälle, Schützengräben und zuallererst Menschen. Alle sind sie verletzt und vom Krieg gezeichnet. Der Film führt uns irgendwo in die Grenzregionen von Syrien, des Irak, von Kurdistan und des Libanon. Dabei ist es völlig gleichgültig, wo genau wir uns befinden. Denn der Film entgrenzt, indem er sich ganz den Menschen annimmt, zeigt deren Alltag, geprägt von Krieg und Gewalt. In acht Episoden mit eindrücklichen Bildern macht uns Gianfranco Rosi bekannt mit Geschichten von Menschen und deren Versuchen, Normalität in dieser Welt zu leben, die nichts Normales hat.

So., 17.7. - 13.00 UhrSo., 24.7. - 17.00 Uhr
Murina
Murina
© Antitalent / RT Features Trailer
Kroatien, Brasilien, USA, Slowenien 2021 | Regie: Antoneta Alamat Kusijanovic | 92 min. | Gracija Filipovic, Danica Curcic, Leon Lucev, Cliff Curtis | kroat. Original mit englischen Untertiteln.

Eine felsige Meeresküste in Kroatien. Was für Touristen ein kleines Paradies zu sein scheint, ist für die junge Julija ein Ort der Qual. Zusammen mit ihrem Vater Ante taucht Julija im Meer, um mit Speeren nach Muränen zu fischen. An Land entpuppt sich Ante jedoch schnell als ein herrischer, von starken Selbstzweifeln geprägter Mann, der seine Frau und seine Tochter beständig gängelt und unterdrückt. Als Javi, ein alter Freund, eintrifft, beginnt ein eigenwilliges Geflecht aus Eifersucht und Spannung zwischen Julija und ihrer Mutter Nela zu entstehen. Denn Javi ist ihr ehemaliger Liebhaber, doch auch Julija weckt sein Interesse. Brillanter Erstling der kroatischen Filmemacherin Antoneta Alamat Kusijanović.

So., 17.7. - 15.00 UhrSa., 23.7. - 19.15 Uhr
Little Palestine, Diary of a Siege
Little Palestine, Diary of a Siege
© Lightdox Trailer
Syrien, Libanon, Frankreich, Katar 2021 | Regie: Abdallah Al-Khatib | 89 min. | Dokumentarfilm | arab. Original mit englischen Untertiteln.

Jarmuk, ein Stadtteil der syrischen Hauptstadt Damaskus, war bis 2018 das größte palästinensische Flüchtlingslager der Welt. Während der syrischen Revolution erklärte das Regime von Bashar al-Assad 2013 das Viertel als Zufluchtsort für Rebellen und begann mit einer Belagerung – der Stadtteil wurde von allen Versorgungswegen abgeschnitten. Nur mit einer Kamera in der Hand dokumentiert Abdallah al-Khatib den Alltag in dem Ort, der von Hunger und Bombardierungen geprägt ist. In seinem filmischen Tagebuch zeigt er auf eindringliche Weise, dass den Menschen in Jarmuk durch die Belagerung alles genommen werden kann, aber nicht ihr Mut und ihre Menschenwürde.

An beiden Terminen ist Regisseur Abdallah Al-Khatib anwesend.

So., 17.7. - 17.00 UhrMo., 18.7. - 19.15 Uhr
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
Libertad
Libertad
© epicentre Trailer
Spanien, Belgien 2021 | Regie: Clara Roquet | 104 min. | Nicolle García, Maria Morera Colomer, Vicky Peña, Nora Navas | span. Original mit englischen Untertiteln.

Nora und ihre Mutter verbringen regelmäßig den Sommer im Ferienhaus ihrer Großmutter an der Costa Brava. Die alte Dame verfällt mehr und mehr dem Alzheimer und wird von Rosana, der kolumbianischen Haushaltshilfe versorgt. Als Rosanas Tochter Libertad aus Kolumbien anreist, beginnt für Nora ein entscheidender neuer Lebensabschnitt. Die beiden Mädchen freunden sich an und Libertads freche, spontane Art reißt Nora in einen Taumel neuer aufregender Entdeckungen hinein. Eine fremde Welt, die die Tochter aus wohlhabendem Hause nicht kennt. Glänzend besetzter Coming-of-Age Film, der neben Jugendfreundschaft auch subtil die Themen Ungleichheit und Klassenunterschiede aufgreift.

So., 17.7. - 19.15 UhrFr., 22.7. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum
Abou Leila
Abou Leila
© Djamel Kadi Trailer
Algerien, Frankreich, Katar 2019 | Regie: Amin Sidi-Boumédiène | 140 min. | Slimane Benouari, Lyes Salem, Azouz Abdelkader, Fouad Megiraga, Meryem Medjkane u.a. | arab. Original mit englischen Untertiteln.

Algerien 1994: Die beiden Polizisten Lotfi und S., die sich schon seit ihrer Kindheit kennen, machen sich auf den Weg in die Sahara, um Abou Leila, einen berüchtigten Terroristen, aufzuspüren. Lotfi aber geht es vor allem darum seinen Freund S. von der Hauptstadt fernzuhalten, denn weitere Gräuel kann dieser in seinem bereits angegriffenen Gemütszustand nicht mehr ertragen. Ihre Reise gerät nach und nach zu einem surrealen Alptraum. Der Zustand von S. verschlechtert sich zusehends und immer deutlicher tritt hervor, dass beide Männer sich ihrer eigenen Gewalt und Bürgerkriegsgeschichte stellen müssen.

So., 17.7. - 21.30 UhrDo., 21.7. - 19.15 Uhr
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
Digger
Digger
© Haos Film - Le Bureau Trailer
Griechenland, Frankreich, Deutschland 2020 | Regie: Georgis Grigorakis | 101 min. | Vangelis Mourikis, Argyris Pandazaras, Sofia Kokkali | griech. Original mit englischen Untertiteln.

Als Johnny nach über 20 Jahren seinen Vater Nikitas in dessen Waldhütte aufsucht, erwartet ihn kein herzlicher Empfang – sein Vater ignoriert ihn einfach. Denn Johnny ist da, um das Erbe seiner Mutter einzufordern: die Hälfte des Grundstücks. Und er ist nicht der Einzige: Der Einsiedler führt einen einsamen Kampf gegen ein Bergbauunternehmen und dessen Profitgier, das seinen Grund und Boden bedroht. Vater und Sohn, in Hassliebe vereint, scheinen einen gemeinsamen Feind gefunden zu haben. Und sie müssen tief im Schlamm graben, um gegen ihn zu bestehen. Dieser zeitgenössische Western erzählt eine Geschichte von Widerstand und der Kraft der Aussöhnung, die stärker ist als jeder Bagger.

Mo., 18.7. - 21.30 UhrFr., 22.7. - 19.15 Uhr
Passed by Censor - Görülmüştür
Passed by Censor - Görülmüştür
© Departures Film Trailer
Türkei, Deutschland, Frankreich 2019 | Regie: Serhat Karaaslan | 96 min. | Berkay Ateş, Ipek Türktan, Saadet Aksoy, Fusun Demirel, Erdem Senocak | türk. Original mit englischen Untertiteln.

Zakir ist 30 Jahre alt und arbeitet als Zensor in einem türkischen Gefängnis. Tagtäglich liest und zensiert er Dutzende Briefe der Gefangenen. Sein monotones Leben ist geprägt von Arbeitsalltag, den Kollegen und einem abendlichen Schreibkurs. Als er eines Tages das Bild von Selma, der Frau eines Insassen, findet, beginnt er diese in seine Geschichten einzubauen. Um mehr über Selma zu erfahren, verfolgt und beobachtet Zakir sie heimlich. In seiner Fantasie wird Selma nun zur gefährdeten Schönen, die auf seine Rettung wartet. Zakirs Obsession beginnt gefährliche Züge anzunehmen…

Am 19. Juli in Anwesenheit des Regisseurs Serhat Karaaslan.

Di., 19.7. - 19.15 UhrSa., 23.7. - 13.00 Uhr
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
Sous le ciel d'Alice - Skies of Lebanon
Sous le ciel d'Alice - Skies of Lebanon
© Moby Dick Films Trailer
Frankreich 2020 | Regie: Chloé Mazlo | 90 min. | Alba Rohrwacher, Wajdi Mouawad, Isabelle Zighondi, Mariah Tannoury | frz./arab. Original mit englischen Untertiteln.

Die junge Alice zieht 1950 von der Schweiz in den Libanon, um eine Stelle als Au-Pair anzutreten. In Beirut trifft sie auf den schüchternen Astrophysiker Joseph, der davon träumt als erster Mensch auf dem Mond zu landen. Die Beiden verlieben sich und es beginnt eine glückliche Romanze. Mehr als zwanzig Jahre später wird ihr gemeinsames Paradies vom aufziehenden Bürgerkrieg bedroht. Kann ihre Liebe vor diesem Schicksal bestehen? Der vielbeachtete Debütfilm von Chloé Mazlo besticht durch verspielte farbenfrohe Stopmotion-Animationen und quirlige Charaktere, die der Geschichte über Liebe und Krieg einen bemerkenswerten Charme verleihen.

Mi., 20.7. - 17.00 UhrSa., 23.7. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum
Tralala
Tralala
© Jérôme Prébois / SBS Productions Trailer
Frankreich 2021 | Regie: Jean-Marie und Arnaud Larrieu | 120 min. | Mathieu Amalric, Josiane Balasko, Mélanie Thierry, Maïwenn, Denis Lavant | frz. Original mit englischen Untertiteln.

Tralala, ein Sänger in den Vierzigern, schlägt sich mit Straßenmusik in Paris durch. Eines Nachts lernt er eine schöne junge Frau kennen, die ihm bevor sie verschwindet nur eine Nachricht hinterlässt: „Sei vor allem nicht du selbst“. Tralala sieht in ihr eine Erscheinung der Jungfrau Maria, auf der Suche nach ihr landet er in Lourdes. Als ihn dort eine Frau als ihren lang verschollenen Sohn vermeintlich wiedererkennt, beschließt Tralala diesem Wink des Schicksals zu folgen jene neue Identität anzunehmen.

Das Open-Air-Kino am 20.7. muss wegen der Regenwahrscheinlichkeit leider entfallen. Der Film wird stattdessen im Karlstorkino zu sehen sein.

Mi., 20.7. - 21.30 UhrSa., 23.7. - 17.00 Uhr
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
Bonne mère - Good Mother
Bonne mère - Good Mother
© SBS Distribution Trailer
Frankreich 2021 | Regie: Hafsia Herzi | 99 min. | Halima Benhamed, Sabrina Benhamed, Jawed Hannachi Herzi u.a. | frz. Original mit englischen Untertiteln.

Mit liebevollem Blick porträtiert Hafsia Herzi eine Mutter, die mit aller Macht ihre Familie im Norden Marseilles zusammenhält. Nora ist das Rückgrat ihrer Familie. Um sie zu versorgen, arbeitet sie morgens als Putzkraft, danach in der Pflege. Manche ihrer Kinder tun nichts, andere verdingen sich im Escort-Service, ein Sohn sitzt im Gefängnis. Auch ihm versucht Nora so gut es geht beizustehen. Nora ist müde, aber sie wird nicht aufgeben. Ein beeindruckender Film über die bedingungslose Liebe einer Mutter.

Fr., 22.7. - 17.00 UhrSo., 24.7. - 13.00 Uhr
Online (jederzeit vom 13.- 24. Juli abrufbar)
AMUNÍ: Lieder und Musik aus Sizilien - Konzert des Duos Cantuscanti
AMUNÍ: Lieder und Musik aus Sizilien - Konzert des Duos Cantuscanti
Konzert.

„Amuní“: „Gehen wir los“ heißt es auf Sizilianisch. Auf eine Reise zu den Wurzeln der traditionellen Musik dieser mythischen und mehrfach verfilmten Insel lädt uns das Duo Cantuscanti ein. Mit der Gitarre und dem dort üblichen Instrument wie der Rahmentrommel singt Liliana Di Calogero traditionelle Lieder in ihrer Muttersprache (Sizilianisch natürlich!), die ihr ihre Mutter mündlich überliefert hat. Aber auch eigene Kompositionen von ihr werden uns die warme und melancholische Mittelmeerkultur an den Neckar bringen. Begleitet wird sie von Mathias Esnault aus Montpellier, der sich seit ganz frühen Jahren für die in Sizilien wichtige Maultrommel und Rahmentrommel begeistert und sich auf deren Suche in den Kulturen der ganzen Welt gemacht hat.

Eine Veranstaltung des Montpellier-Hauses in Zusammenarbeit mit dem Medienforum  Heidelberg e. V. mit freundlicher Unterstützung des Karlstorbahnhofs

Abschlusskonzert auf der Sommerbühne des Karlstorbahnhofs. Eintritt: 12,- € / ermäßigt 8,- €  

Kombi-Ticket Konzert + OpenAir-Film IL BUCO im Anschluss
im Völkerkundemuseum: 18,- € / ermäßigt 13,- €

Hinweis zum Online-Kauf des Kombi-Tickets: Auswahl möglich über Karten kaufen -> Preiskategorie -> KOMBI

So., 24.7. - 19.00 Uhr, Sommerbühne
Das Pfauenparadies - Il Paradiso del Pavone
Das Pfauenparadies - Il Paradiso del Pavone
© Vivo Film / Match Factory Trailer
Italien, Deutschland 2021 | Regie: Laura Bispuri | 89 min. | Dominique Sanda, Alba Rohrwacher u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Nena hat Geburtstag, an einem Wintertag feiert sie und alle kommen. Aber nicht nur ihre Familie, sondern auch Paco. So heißt der Pfau ihrer Enkelin. Er kann nicht fliegen, wohl aber sich verlieben. So verfällt er mit seinen Gefühlen einer Taube, abgebildet auf einem Gemälde. Ein sonderbarer Vorfall, so sonderbar, dass er die ganze Familie durcheinanderbringt. Denn nun wird ein jeder sich über seine wahren Gefühle bewusst. Laura Bispuri, bekannt durch „Figlia mia“, schuf hier eine Familiengeschichte mit einer gehörigen Portion geradezu animalischer Poesie, die das höchst Ungewöhnliche des Geschehens lustvoll auskostet. Sehr profilierte Schauspieler·innen wie Dominique Sanda oder Alba Rohrwacher helfen ihr dabei.

Mo., 25.7. - 19.00 UhrDi., 26.7. - 19.00 UhrSo., 31.7. - 11.00 UhrSo., 7.8. - 18.00 UhrMo., 15.8. - 19.00 Uhr
Wem gehört mein Dorf?
Wem gehört mein Dorf?
© jip film Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Christoph Eder | 96 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Ein Heimatfilm und ein Film über Kommunalpolitik: Göhren an der Ostsee ist als Badeort beliebt. Doch seit der Wende hat sich das Gesicht Göhrens völlig verändert. Das läge an einem Großinvestor und dessen Beziehungen zur Lokalpolitik. Damit hat sich eine Entwicklung in Richtung aggressiver Tourismus beschleunigt. Eine kämpferische Liebeserklärung – und bekanntlich haben auch andere Dörfer in Deutschland ähnliche Probleme.  

Seit ihrer Gründung engagieren sich Ökostadt Rhein-Neckar und stadtmobil Rhein-Neckar für Themen rund um umweltbewusste Mobilität und einen nachhaltigen Konsum. Das 30-jährige Bestehen wird mit einer Filmreihe zum gelebten Umweltschutz gefeiert.

Mi., 27.7. - 19.30 Uhr
Paco - Kampfmaschine des Todes
Paco - Kampfmaschine des Todes
Italien 1986 | Regie: Sergio Martino | 94 min. | Daniel Greene, Janet Agren, Claudio Cassinelli u.a. | deutsche Fassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Paco Queruak, seinerzeit muskelbepackter ...öhm Mann, gerät nach einem schweren Unfall in die rücksichtsichtlosen Hände des korrupten Industriellen Turner. Dieser lässt Paco zum Cyborg umschrauben, der ihm fortan als private Kampfnudel zur Verfügung stehen muss. Doch gleich das erste Opfer, ein friedlicher Politiker, rührt Pacos noch verbliebene Menschlichkeit (30 Prozent!). Er weigert sich zu töten und flieht stattdessen, von Gott und der Welt gejagt, nach Arizona, wo er auf die hübsche Linda trifft. Italienische Terminator-Variante mit Unmengen schwitzender Männer und der hohen Kunst des Armdrückens, dazwischen gibt’s natürlich Action, Laser und abgerissene Köpfe. Veredelt wird der Mucki-Mörder-Bot übrigens durch die Crème de la Crème der deutschen Synchronsprecher: Thomas Danneberg (Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone). 

"Fehlfunktionen gibt es überall. Wir alle können einmal irren." (Paco, Philosoph)

Do., 28.7. - 21.30 Uhr
Publikumspreis 36. Filmtage des Mittelmeeres: Little Palestine, Diary of a Siege
Publikumspreis 36. Filmtage des Mittelmeeres: Little Palestine, Diary of a Siege
© Lightdox Trailer
Syrien, Libanon, Frankreich, Katar 2021 | Regie: Abdallah Al-Khatib | 89 min. | Dokumentarfilm | arab. Original mit englischen Untertiteln.

Jarmuk, ein Stadtteil der syrischen Hauptstadt Damaskus, war bis 2018 das größte palästinensische Flüchtlingslager der Welt. Während der syrischen Revolution erklärte das Regime von Bashar al-Assad 2013 das Viertel als Zufluchtsort für Rebellen und begann mit einer Belagerung – der Stadtteil wurde von allen Versorgungswegen abgeschnitten. Nur mit einer Kamera in der Hand dokumentiert Abdallah al-Khatib den Alltag in dem Ort, der von Hunger und Bombardierungen geprägt ist. In seinem filmischen Tagebuch zeigt er auf eindringliche Weise, dass den Menschen in Jarmuk durch die Belagerung alles genommen werden kann, aber nicht ihr Mut und ihre Menschenwürde.

Fr., 29.7. - 19.00 Uhr
KLASSIKER: Il Deserto Rosso - Die Rote Wüste
KLASSIKER: Il Deserto Rosso - Die Rote Wüste
© missingFILMs Trailer
Italien 1964 | Regie: Michelangelo Antonioni | 120 min. | Monica Vitti, Richard Harris, Carlo Chionetti, Xenia Valderi, Rita Renoir u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Die an ihrer lieblosen Ehe verzweifelnde Giuliana findet nach einem Suizidversuch und Krankenhausaufenthalt nicht wieder in ihr alltägliches Leben zurück. Der Umgebung, wie sie sie wahrnimmt, wurde jegliches Leben ausgetrieben. Sie besteht aus kalten Innenräumen bzw. zerstörten oder zerstörenden Industrieanlagen. Giulianas Eindrücke verwandeln sich in apokalyptische Visionen des Verfalls.

Sa., 30.7. - 18.00 Uhr
KLASSIKER: Blow up
KLASSIKER: Blow up
© missingFILMs Trailer
Großbritannien, Italien 1966 | Regie: Michelangelo Antonioni | 107 min. | 35mm | David Hemmings, Vanessa Redgrave, Sarah Miles, John Castle, Jane Birkin u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Neurotischer Starfotograf entdeckt beim Vergrößern zufällig geschossener Aufnahmen, dass er einen Mord fotografiert hat. Angesiedelt im „Swinging London“ der 60er Jahre entwickelt Michelangelo Antonioni ein aufreizend kühl und rätselhaft verschlungenes Spiel von Schein, Wirklichkeit und der Macht des Zufalls. Ein ewiger Klassiker, nicht wegzudenken aus unserem Kinoprogramm.

Sa., 30.7. - 20.30 Uhr
KLASSIKER: L'amore in citta - Liebe in der Stadt
KLASSIKER: L'amore in citta - Liebe in der Stadt
© missingFILMs Trailer
Italien 1953 | Regie: Michelangelo Antonioni, Federico Fellini, Alberto Lattuada u.a. | 105 min. | Donatella Marrosu, Antonio Cifariello, Livia Venturini u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Eine Kurzfilm-Anthologie der 50er Jahre in Rom, eingefangen von verschiedenen großen italienischen Regisseuren: Carlo Lizzani, Michelangelo Antonioni, Dino Risi, Federico Fellini, Francesco Maselli und Cesare Zavattini sowie Alberto Lattuada.

So., 31.7. - 16.30 Uhr
KLASSIKER: La dolce vita - Das süße Leben
KLASSIKER: La dolce vita - Das süße Leben
© missingFILMs Trailer
Italien, Frankreich 1960 | Regie: Federico Fellini | 176 min. | Marcello Mastroianni, Anita Ekberg, Anouk Aimée u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Klatschreporter Marcello lebt ein Leben in Saus und Braus und genießt dies in vollen Zügen. Als seine Freundin Maddalena seinetwegen Selbstmord begeht, ist dies für den gefühlskalten Journalisten kein Grund, sich nicht sofort ins nächste Sex-Abenteuer zu stürzen - mit dem berühmten Star Sylvia, den er am selben Tag an Roms Flughafen erwartet.

So., 31.7. - 19.00 Uhr
Everything Everywhere All at Once
Everything Everywhere All at Once
© Leonine Trailer
USA 2022 | Regie: Dan Kwan, Daniel Scheinert | 139 min. | Michelle Yeoh, Stephanie Hsu, Ke Huy Quan, James Hong, Jamie Lee Curtis | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Evelyn kommt aus China und betreibt in New York einen Waschsalon. Ihr Leben ist ein Chaos, ihr Mann will sich scheiden lassen, die Tochter will der Familie ihre Freundin vorstellen. Dazu kommen eine große Familienfeier, die es zu organisieren gilt sowie als Höhepunkt massive Probleme mit der Steuerbehörde. Als Evelyn dort vorstellig werden muss, trifft sie auf „Alpha Waymond“ und ihr Leben wird plötzlich parallel und noch viel aufregender. Und spätestens dann wird das Publikum auf solch virtuose Weise durchgewirbelt, dass es sich in einem nur noch dreht. Gedacht als Science Fiction, in dem die Wurstfinger der Steuerberaterin nur einer von vielen Gags sind, beeindruckt er aber ebenso durch die Präsenz der Hauptfigur quer zu allen Paralleluniversen hindurch. Kaum ein Film ist in letzter Zeit seitens der Kritik so sehr gelobt worden, ein Musterbeispiel dafür, wie Film im Kino beeindrucken kann.

Mo., 1.8. - 19.00 UhrSa., 6.8. - 21.00 UhrFr., 12.8. - 21.00 UhrMi., 17.8. - 21.00 UhrDo., 1.9. - 21.00 UhrMi., 7.9. - 21.00 Uhr
Wir könnten genauso gut tot sein
Wir könnten genauso gut tot sein
© eksystent Filmverleih Trailer
Deutschland, Rumänien 2022 | Regie: Natalia Sinelnikova | 93 min. | Ioana Iacob, Pola Geiger, Jörg Schüttauf, Siir Eloğlu u.a. | dt./poln. | FSK: 12.

​Das Hochhaus am Waldrand ist bekannt für seine sorgfältig ausgewählte Hausgemeinschaft. Als ein Hund verschwindet und ihre Tochter sich weigert, das Bad zu verlassen, stellt sich die Sicherheitsbeauftragte Anna einem Wettkampf gegen die zunehmend absurdere Angst, die sich unter den Bewohner*innen ausbreitet. Die Utopie mit Waldblick gerät schleichend aus den Fugen.

Preview im Rahmen der Jüdisch-Muslimischen Kulturtage, mit anschließendem Gespräch mit der Regisseurin Natalia Sinelnikova. 

Eintritt frei.

Di., 2.8. - 19.00 Uhr
Sundown - Geheimnisse in Acapulco
Sundown - Geheimnisse in Acapulco
© 24 Bilder Trailer
Mexiko, Schweden, Frankreich 2021 | Regie: Michel Franco | 82 min. | Tim Roth, Charlotte Gainsbourg u.a. | engl./span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Neil Bennett, ein gut situierter Brite, gönnt sich zusammen mit seiner Schwester Alice und den Kindern einen Luxusurlaub in Acapulco. Es könnte das Paradies sein, aber dann erhält er einen Anruf von zu Hause. Ein Todesfall in der Familie, man entschließt sich zur sofortigen Rückkehr. Doch am Flughafen überlegt Neil Bennett es sich anders, er habe noch etwas im Hotel vergessen, gibt er vor, aber er käme mit dem nächsten Flug nach. Tatsächlich aber verfällt er in Lethargie, hängt an der Bar ab und bändelt mit einer Einheimischen an – Auszeit für sein bisheriges Leben. Michel Franco wurde einem größeren Filmpublikum zuletzt durch „New Order“ bekannt, mit „Sundown“ konstruiert er eine subtile psychologische Studie, die sehr durch die Schauspielkunst Tim Roths geprägt ist.

Mi., 3.8. - 19.00 UhrMo., 8.8. - 21.30 UhrSa., 13.8. - 19.00 UhrMi., 17.8. - 19.00 Uhr
Massive Talent
Massive Talent
© Leonine Trailer
USA 2022 | Regie: Tom Gormican | 108 min. | Nicolas Cage, Pedro Pascal, Tiffany Haddish, Neil Patrick Harris u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Einst war Nicolas Cage ein Superstar, aber dann hat er einfach zu viele schlechte Filme gedreht und steht nun vor dem finanziellen Ruin. Da kommt das verlockende Angebot des Milliardärs Javier Gutierrez gerade recht: Für eine Million Dollar soll Cage als Star bei seiner Geburtstagsparty auftreten. Plötzlich ist der ehemalige Hollywood-Star wieder ein gefragter Mann, denn kurz darauf wird er auch von der CIA kontaktiert: Der Milliardär ist ein gefürchteter Verbrecher und Cage soll bei der Party undercover Informationen beschaffen. Als Superfan Javier auch noch Nicolas‘ Ex-Frau und Tochter einfliegen lässt, nehmen die Dinge eine noch brisantere Wendung. Und so muss Cage die Rolle seines Lebens spielen, denn wenn er auffliegt, ist nicht nur er in Gefahr…

Mi., 3.8. - 21.00 UhrMi., 10.8. - 21.00 UhrSa., 27.8. - 21.00 UhrMi., 31.8. - 21.00 Uhr
Moneyboys
Moneyboys
© Salzgeber / eksystent Trailer
Österreich, Frankreich, Belgien, Taiwan 2021 | Regie: C.B. Yi | 120 min. | Kai Ko, Chloe Maayan, Yufan Bai, JC Lin | mandar. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der junge Fei lebt in einer chinesischen Großstadt und verdient sein Geld als „Moneyboy“, als illegaler Sexarbeiter, um seine Familie auf dem Land zu unterstützen. Seine Verwandten akzeptieren zwar sein Geld, nicht aber seine Homosexualität. Fei beschließt, sein Leben neu zu ordnen, sich zur Liebe zu bekennen und Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst und für seinen neuen Geliebten Long. Doch die Vergangenheit als „Moneyboy“ ist nicht so einfach abzustreifen …

In seinem packenden Spielfilmdebüt erzählt C.B. Yi von der Verlorenheit eines jungen Mannes und einer ganzen Generation, die zwischen dem wirtschaftlichen und moralischen Druck der Gesellschaft in einer Sackgasse festzustecken scheint. „Moneyboys“ feierte seine Premiere in Cannes und wurde seitdem vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Max Ophüls Preis 2022 als Bester Spielfilm.

Do., 4.8. - 19.00 UhrSa., 6.8. - 18.30 UhrSo., 14.8. - 17.30 UhrSo., 21.8. - 16.30 Uhr
Barbarella
Barbarella Trailer
Frankreich, Italien 1968 | Regie: Roger Vadim | 98 min. | Jane Fonda, John Phillip Law, Marcel Marceau u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Die wunderschöne Astronavigatrice Barbarella tuckert im Auftrag der Erde durch den Weltraum, um Superbösewicht Durand-Durand aufzuspüren. Dessen Positronen-Waffe bedroht den galaktischen Frieden, doch die unselige Mission endet erst einmal mit einem Absturz. Von nun an gerät die knapp und stylisch bekleidete Heldin in ein, meist erotisches, Abenteuer nach dem anderen. Ob Roboter-Puppen, eine schwarze Königin mit Vorliebe zum Sadomasochismus oder Orgasmotron, die Lustmaschine, Barbarella schlägt sie alle mit unschuldigem Herzen und gigantischer sexueller Energie. Spaßiges Pop-Feuerwerk nach den Comics von Jean-Claude Forest.

See Barbarella do her thing!

Do., 4.8. - 21.30 Uhr // Open Air, Hinterhof
WoAndersKino@Rotes Haus/Römerbad: Annette
WoAndersKino@Rotes Haus/Römerbad: Annette
Frankreich, USA, Mexiko, Deutschland, Belgien 2021 | Regie: Leos Carax | 141 min. | Adam Driver, Marion Cotillard, Simon Helberg, Devyn McDowell, Sparks | englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Wenn uns der Neckarorte e.V. der Stadt Heidelberg einen so besonderen Ort für Kunst bereitstellen, müssen wir auch mit einem ganz besonderen Film kommen. Eines der Kinohighlights letzten Jahres Leos Carax‘ Musicalfilm Annette.

Der derbe Stand-up-Comedian Henry und die erfolgreiche Opernsängerin Ann wirken, wenn auch unpassend, wie ein glückliches Paar. Mit der Geburt ihres ersten Kindes gerät ihre Welt durcheinander. Erst recht als Annettes unglaubliches Talent zum Vorschein tritt.

Der mehrfach preisgekrönte Film (u.a. Beste Regie bei den Filmfestspielen Cannes) besticht mit seinen surrealen Bildern und der Musik der Sparks, bekannt als „Die Lieblingsband eurer Lieblingsband“.

In Kooperation mit den Neckarorten e.V.

Das Ganze findet wie immer unter dem „Pay what you want“-Prinzip statt. Zahlt, was es euch wert ist.

Beginn ist wie immer bei Einbruch der Dunkelheit.

Denkt bitte daran, euch eine Jacke oder einen Pulli mitzunehmen. Gegen später kann es recht kühl werden.

Im Falle von Regen fällt die Veranstaltung ersatzlos aus.

Gefördert durch das KulurLabHD der Stadt Heidelberg.

Fr., 5.8. - 21.00 Uhr, WoAndersKino@Römerbad
The Northman
The Northman
© Universal
Großbritannien, USA 2022 | Regie: Robert Eggers | 137 min. | Alexander Skarsgård, Anya Taylor-Joy, Nicole Kidman, Ethan Hawke, Willem Dafoe, Claes Bang, Björk | engl. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 16.

Im Jahre 895 n.Chr. kehrt Auvrandil, König der Wikinger, aus der Schlacht in seine Heimat zurück, ein Inselreich im Nordatlantik. Schwer verwundet, ahnt er seinen nahen Tod und will darum seinem Sohn die Herrschaft übertragen. Doch Amleht ist erst zehn Jahre alt und Fjölnir, Halbbruder des Königs, erzwingt durch Mord den Thron. Als Amleht erwachsen geworden ist, führt er eine Bande, die äußerst brutal durch das sagenhafte Land der Rus streift. Eines Tages wird er von einer blinden Seherin erkannt und dadurch daran erinnert, sich an Fjölnir zu rächen. Regisseur Robert Eggers schuf mit „The Northman“ ein bildgewaltiges Spektakel von größter körperlicher Intensität, soll heißen, die Wikinger sind noch brutaler, als einer je gedacht hat. Allerdings ist sein „Northman“ auch voller Mythen, Märchen und Folklore, denn das habe ihn, Robert Eggers, am meisten interessiert.

Fr., 5.8. - 21.00 UhrSa., 13.8. - 21.00 UhrDi., 23.8. - 19.00 Uhr
Licorice Pizza
Licorice Pizza
© Universal Trailer
USA, Kanada 2021 | Regie: Paul Thomas Anderson | 133 min. | Alana Haim, Cooper Hoffman, Bradley Cooper, Benny Safdie, Sean Penn, Tom Waits | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der Titel würde “Lakritz-Pizza” bedeuten, womit eine Vinyl-Platte gemeint sei und nichts zum Reinbeißen. Paul Thomas Anderson, berühmt geworden durch „Boogie Nights“, „Magnolia“ oder „There will be Blood“, hielt ihn einfach für cool, denn er passt toll zu seiner Love Story aus den frühen 70ern. Darin wirft der erst 15-jährige Gary Valentine ein Auge auf die zehn Jahre ältere Alana Kane. Dann lernen die beiden noch Lance kennen. Das muss kompliziert werden, geht aber halbwegs gut   aus und wurde mit zahlreichen wunderbar romantischen Szenen zu einem der schönsten Liebesfilme, den man 2022 sehen durfte. Zumal es Paul Thomas Anderson auch gelingt, 70er Jahre Hollywood-Nostalgie sehr eigen zu gestalten. Wahrscheinlich gibt es dieses Jahr keinen besseren Sommerfilm.

So., 7.8. - 20.00 UhrMo., 22.8. - 19.00 Uhr
Parallele Mütter - Madres paralelas
Parallele Mütter - Madres paralelas
© Studiocanal Trailer
Spanien, Frankreich 2021 | Regie: Pedro Almodóvar | 123 min. | Penélope Cruz, Milena Smit, Aïtana Sánchez-Gijón, Rossy de Palma, Julieta Serrano, Israel Elejalde | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Hochverehrte Cineast*innen, machen Sie doch bitte einen Selbstversuch und lesen etwa in Wikipedia eine Inhaltsangabe dieses Films ohne Angaben zu Titel oder Regisseur. Wie lange brauchen Sie, um zu vermuten, das könnte ein neuer Almodóvar sein? Das liegt auch daran, dass eine Wiedergabe des Films mit all seinen überraschenden Wendungen nur schwer möglich ist. Jedenfalls beginnt „Madres paralelas" mit Janis und Arturo, sie Fotografin, er Anthropologe, der womöglich Janis dabei helfen könnte, den im Bürgerkrieg ermordeten Großvater zu exhumieren und in einem Familiengrab beizusetzen. Aber das ist wirklich nur der Anfang eines starken Frauenfilms nicht nur mit einer ungemein beeindruckend agierenden Penélope Cruz.

Mo., 8.8. - 19.00 UhrFr., 19.8. - 18.30 UhrMo., 29.8. - 18.30 Uhr
Sneak Preview
Sneak Preview
Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Bei unserer Sneak Preview im August begeben wir uns auf eine emotionale Reise in die Vergangenheit. Wem geht es nicht so? Alte Erinnerungen steigen aus der Tiefe, wenn wir auf Menschen treffen, die uns etwas bedeutet haben. Wie sagte nicht Proust? Die Menschen, die eine Rolle in unserem Leben spielen, verlassen es nur selten auf einen Schlag. Seid gespannt auf einen neuen Film mit sehr bekannten Gesichtern!

Di., 9.8. - 20.00 Uhr
Les Olympiades - Wo in Paris die Sonne aufgeht
Les Olympiades - Wo in Paris die Sonne aufgeht
© Neue Visionen Trailer
Frankreich 2021 | Regie: Jacques Audiard | 106 min. | Noémie Merlant, Lucie Zhang, Makita Samba | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Jacques Audiard, bekannt durch Meisterwerke wie „Un prophète“, wählte als Vorlage für sein Filmdrama „Les Olympiades“ zwei Graphic Novels des New Yorker Cartoonisten Adrian Tomine. In Schwarzweiß erzählt von der jungen Émilie, die im 13. Pariser Arrondissement bei ihrer dementen Großmutter lebt und einen Mitbewohner sucht. Sie entscheidet sich für Camille. Schnell verlieben sich die beiden ineinander, aber dann will er nicht mehr. Gleichzeitig lernen wir Nora kennen, die vom Land nach Paris gezogen ist, dort studieren möchte, aber ständig mit einem Camgirl verwechselt wird. Das wird ihr zum Trauma, sie wechselt in eine Immobilienagentur und trifft dort wiederum auf Camille. Beide kommen sich näher, aber glücklich wird Nora mit ihm nicht. Nun beginnt Nora mit dem Camgirl, für das sie so oft gehalten wurde, zu chatten. Ein romantischer Film in einer unromantischen Welt.

Do., 11.8. - 19.00 UhrSa., 20.8. - 19.00 UhrMo., 29.8. - 21.00 Uhr
The Exorcist - Der Exorzist
The Exorcist - Der Exorzist
USA 1973 | Regie: William Friedkin | 122 min. | Linda Blair, Jason Miller, Max von Sydow u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Schauspielerin Chris, die mit Mann und Tochter Regan in Hollywood verweilt, entdeckt eines Tages beunruhigende Verhaltensänderungen bei ihrem Kind. Ratlose Ärzte suchen verzweifelt nach einem Hirnschaden, doch die Befunde laufen ins Leere. Derweil verschlimmert sich Regans Zustand und nachdem sie mit unmenschlicher Stimme verkündet der Leibhaftige selbst zu sein, schaltet Chris geistlichen Beistand ein. Pater Merrin und Pater Karras müssen nun alles in ihrer Macht Stehende tun, um den äußerst großmäuligen und obszönen Dämon zu verjagen. Mitreißender Schocker mit Spezialeffekten, die direkt auf die Magengrube zielen.

What an excellent day for an exorcism.

Do., 11.8. - 21.30 Uhr // Open Air, Hinterhof
The Card Counter
The Card Counter
© Weltkino Filmverleih Trailer
Großbritannien, China, USA, Schweden 2021 | Regie: Paul Schrader | 103 min. | Oscar Isaac, Willem Dafoe, Tiffany Haddish, Tye Sheridan | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Zehn Jahre saß William Tell im Knast. Während der Vorgesetzte seiner Spezialeinheit ungeschoren davonkam, musste William als Sündenbock herhalten. In seiner Gefängniszelle lernte William die Kunst des Kartenzählers – bis zur Perfektion. Wieder in Freiheit reist er von Casino zu Casino. Er setzt niedrig, um nicht aufzufallen, und er gewinnt. Dabei lernt er La Linda und Cirk kennen. Während La Linda die Einsätze vorstrecken und die Gewinne erhöhen will, verfolgt Cirk einen perfiden Racheplan, der Williams ehemaligen Vorgesetzten im Visier hat. Wird William seine Chance auf Wiedergutmachung nutzen oder lässt er die Geister der Vergangenheit für immer ruhen?

Fr., 12.8. - 18.30 UhrMo., 15.8. - 21.00 UhrDo., 18.8. - 19.00 Uhr
WoAndersKino@Emmertsgrund: Die fabelhafte Welt der Amelie
WoAndersKino@Emmertsgrund: Die fabelhafte Welt der Amelie
Frankreich 2001 | Regie: Jean-Pierre Jeunet | 117 min. | Audrey Tautou, Mathieu Kassovitz | französisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

In den Häuserschluchten des Emmertsgrund bewegen wir uns filmisch in die Großstadt Paris.

Amélie ist nicht ganz von dieser Welt. Aber das macht nichts, denn Amélie hat ihre eigene, fabelhafte Welt. Amélie liebt die kleinen Dinge, die leisen Töne und die zarten Gesten. Sie hat ein Auge für Details, die jedem anderen entgehen, und einen Blick für magische Momente, die flüchtiger sind als ein Wimpernschlag. Amélie hat den Kopf in den Wolken. Aber dennoch steht sie mit beiden Beinen auf der Erde.

Ein Feelgood-Film für die ganze Familie und genau das richtige für einen warmen Sommerabend.

In Kooperation mit Kulturkreis Emmertsgrund-Boxberg e.V., Augustinum Heidelberg und dem Stadtteilmanagement Emmertsgrund.

Das Ganze findet wie immer unter dem „Pay what you want“-Prinzip statt. Zahlt, was es euch wert ist.

Beginn ist wie immer bei Einbruch der Dunkelheit.

Denkt bitte daran, euch eine Jacke oder einen Pulli mitzunehmen. Gegen später kann es recht kühl werden.

Bei schlechtem Wetter findet die Kinovorstellung im „Cinema Augustinum Heidelberg“ (Jasperstr. 2) statt.

Gefördert durch das KulurLabHD der Stadt Heidelberg.

Fr., 12.8. - 21.00 Uhr, WoAndersKino@Emmertsgrund
The French Dispatch
The French Dispatch
© Walt Disney Trailer
Deutschland, USA 2021 | Regie: Wes Anderson | 108 min. | Benicio del Toro, Frances McDormand, Tilda Swinton, Timothée Chalamet, Léa Seydoux, Bill Murray u.a. | engl./frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Arthur Holwitzer, ein verschrobener Herr aus Kansas, gab 50 Jahre lang in einem beschaulichen französischen Städtchen eine Zeitung namens „The French Dispatch“ heraus. Testamentarisch verfügte er, dass nach seinem Ableben ihr Erscheinen ebenso ein Ende findet. Zeit seines Lebens dem kreativen Journalismus wohlgesonnen, erinnern sich haben nun nach Holwitzers Tod einige Mitarbeiter*innen an besonders wilde Geschichten aus dieser Zeit, so als etwa die Kunstkritikerin  einen verurteilten Mörder porträtierte. Gedreht mit einer Liste von Stars, die das ganze Programmheft füllen würde, erweist sich Wes Anderson mit „The French Dispatch“ hier geradezu als Fetischist für komödiantische Details, mit denen er den Film zu einem höchst skurrilen Ganzen formt.

So., 14.8. - 15.00 UhrSo., 28.8. - 16.30 Uhr
Abschied und Ankunft
Abschied und Ankunft
© Privatarchiv Familie Heym / Beate Kunath 2021 Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Beate Kunath | 104 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Stefan Heym - Ein Humanist. Ein Sozialist. Ein unbequemer Schriftsteller.

Knapp 20 Jahre nach dem Tod Stefan Heyms übereignete seine Frau Inge Heym die über Jahrzehnte hinweg zusammengetragene Arbeitsbibliothek des Schriftstellers seiner Geburtsstadt Chemnitz.

Die aus Chemnitz stammende Filmemacherin Beate Kunath hat Inge Heyms Vorbereitungen auf den Umzug der Bibliothek mit der Kamera begleitet. Ergänzt um Archivaufnahmen mit Stefan Heym ist dabei ein einfühlsames Doppelporträt entstanden, das überraschende neue Einblicke in Heyms Leben und literarisches Schaffen bietet.

In Anwesenheit der Regisseurin Beate Kunath.

So., 14.8. - 20.00 Uhr
Some Like It Hot - Manche mögen's heiß
Some Like It Hot - Manche mögen's heiß
© MGM Studios/Park Circus
USA 1959 | Regie: Billy Wilder | 121 min. | Marilyn Monroe, Tony Curtis, Jack Lemmon, George Raft, Pat O'Brien u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Diese wundervoll queere Komödie von Hollywood Legende Billy Wilder brach in den 50gern mit den Normen des Hays Code und bewies, dass Kunst ohne Sittengesetz besser auskommt.

Tony Curtis und Jack Lemmon bieten ein wahres Spektakel als zwei Musiker, die sich als Frauen verkleiden um der Mafia zu entkommen. In ihrer neuen Band - einer Frauenband versteht sich - treffen sie auf Marilyn Monroe und schnell erwächst aus dem notgedrungenen Spiel mit den Geschlechterrollen eine Menge Gendertrouble. Wir sehen Männer, die Frauen sind, Frauen, die Männer sind, die sich in Frauen verlieben, Männer, die sich in Frauen verlieben, die eigentlich Männer sind, Personen, die beinahe schizophren zwischen ihrer männlichen und ihrer weiblichen Rolle fliegend wechseln, bis man nicht mehr weiß, wo oben, wo unten, wo männlich, wo weiblich ist und die Lachtränen in den Augen stehen.

"Manche Mögens Heiß" ist ein Meilenstein des Hollywood-Kinos, eine der besten Komödien aller Zeiten und wird Sie auch heute noch köstlich subversiv zum Lachen bringen.

Mit einer Einführung von Max Hirsch und anschließendem Gespräch.

Di., 16.8. - 20.00 Uhr
Friday the 13th - Freitag der 13.
Friday the 13th  - Freitag der 13.
USA 1980 | Regie: Sean S. Cunningham | 91 min. | Betsy Palmer, Adrienne King, Kevin Bacon u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Camp Crystal Lake, einst lustiges Ferienlager, wird aufgrund eines Mordfalles Ende der fünfziger Jahre geschlossen. Sämtliche Versuche, den abgelegenen Freizeitort wiederzubeleben, stehen unter schlechten Vorzeichen. Dennoch macht sich Neubesitzer Steve zwanzig Jahre später daran, das Camp mithilfe einer Truppe junger Leute neu zu eröffnen. Doch während die Mitstreiter wahlweise an den Kabinen werkeln oder für Techtelmechtel darin verschwinden, schleicht ein Unbekannter umher, der mit allerlei spitzem Gerät ausgestattet sicherlich nichts Gutes im Sinne hat. Einer der ganz großen Namen, wenn es um die Welle amerikanischer Slasher-Filme Anfang der achtziger Jahre geht. Schlitz, kreisch, usw.

You’re doomed! You’re all doomed!

Do., 18.8. - 21.30 Uhr // Open Air , Hinterhof
Top Gun: Maverick
Top Gun: Maverick
© Paramount Pictures
USA 2022 | Regie: Joseph Kosinski | 131 min. | Tom Cruise, Miles Teller, Jennifer Connelly, Jon Hamm, Glen Powell | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Die Fortsetzung des Films, mit dem Tom Cruise nicht nur berühmt wurde, jetzt sogar bei uns? Nun, leider gibt es keine Flugshow zur Begrüßung wie unlängst in Cannes, aber „Top Gun: Maverick“ ist als Actionfilm mit extremen g-Kräften an Ideologie fürs Publikum mindestens so kurvenreich wie ein Trainingsflug. Spannend nicht nur für die, die schon in den 80ern im Cockpit mitflogen: Im Vergleich zum Erstling ist die Geschichte ein wenig entschärft, keine bösen Russenflieger mehr, sondern Angriff auf eine Uran-Anreicherungsanlage in irgendeinem Schurkenstaat – auch das eine schwer zu lösende kampffliegerische Aufgabe. Selbst für den Maverick Pete Mitchell, der einst fahrlässig ein Hyperschallflugzeug verunfallte und darum dieses Himmelfahrtskommando erhält. Am Schluss gibt es Versöhnung und Sonnenuntergang, was aber kaum einen, der diesen Film sehen will, interessieren wird.

Am 30. August mit einer Einführung von Daniel Wachter.

Fr., 19.8. - 21.00 UhrDi., 30.8. - 19.00 Uhr
Der Rausch
Der Rausch
© Weltkino Filmverleih Trailer
Dänemark, Schweden, Niederlande 2020 | Regie: Thomas Vinterberg | 117 min. | Mads Mikkelsen, Thomas Bo Larsen, Lars Ranthe, Magnus Millang | dän./schwed. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Lehrer Martins Leben gibt nichts mehr her. Seine Schüler respektieren ihn nicht, deren Eltern möchten Martin loswerden, von seiner Frau hat er sich entfremdet. Den Kollegen geht es genauso. Aber bei einem Abendessen hat einer eine Idee. Es gibt nämlich einen Wissenschaftler, der die abstruse These vertritt, der Mensch hätte von Geburt an eigentlich zu wenig Alkohol im Blut - größter Grund für Lebensunlust. So beschließen die Lehrer Abhilfe, mit Bier und Wein wird alles besser sein. Und siehe da, es scheint zu gelingen. Aber natürlich trügt dieser Schein und die Komödie ward zur Tragödie. Einer der erfolgreichsten ausländischen Filme der letzten Zeit, vielfach ausgezeichnet – und dennoch soll es Menschen geben, denen dieses hochprozentige Meisterwerk ob seiner Tendenzen nicht gefällt.

Sa., 20.8. - 21.30 Uhr // Open Air, Hinterhof
Vergiftet
Vergiftet
Deutschland 2021 | Regie: Klaus Klingenfuss | 90 min. | Ralph Keifert, Timo Spagerer, Lilli und Judith Gabriel, Klaus Becker u.a. | dt. Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Nach MENETEKEL ist VERGIFTET der zweite Film, in dessen Zentrum das Ermittlerduo Privatdetektiv Dieter Dorn und Kriminalkommissar Anders Zürn steht. Diesmal geht es um zwei Fälle, die acht Jahre auseinander liegen. Sie scheinen beim besten Willen nichts miteinander zu tun zu haben und hängen doch auf fatale Weise zusammen. Eine Siebenjährige verschwindet eines Abends aus ihrem Kinderzimmer und taucht nie mehr auf. Es geht darüber hinaus um Blausäure als Abfallprodukt, deren „Entsorgung“ auch nach 60 Produktionsjahren nicht gelöst ist. Natura Nova kämpft inzwischen mit Demonstrationen gegen die kriminelle „Entsorgungspraxis“ in den Flüssen der Region. Schließlich (und leider keineswegs endlich) geht es um ungeheuerliche Geschäfte, die Tausende Menschen das Leben kosten können.

 

Darsteller und Regie anwesend. / In Heidelberg gedreht.

So., 21.8. - 19.00 Uhr
Land des Honigs
Land des Honigs
© Trice Films/Apolo Media Trailer
Nordmazedonien 2019 | Regie: Tamara Kotevska, Ljubomir Stefanov | 85 min. | Dokumentarfilm | maked. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Hatidze ist eine Frau um die 50. Sie lebt auf dem Land in Nordmazedonien und kümmert sich um ihre kranke Mutter. Vor allem aber ist Hatidze von ganzem Herzen Imkerin. Dabei legt sie großen Wert darauf, dass ihre Arbeit den Bienen nicht schadet, denn nur die Hälfte des Honigs, den diese erzeugen, verkauft sie später in der Stadt. Das reicht aber für ein bescheidenes Leben in Frieden mit sich und den Anderen. Damit ist es leider vorbei als das Familienoberhaupt, eigentlich Rinderzüchter, in die Imkerei einsteigen möchte. Denn Hussein entpuppt sich als aggressiver Geschäftsmann. „Honeyland“ überzeugte als Dokumentarfilm bereits beim Sundance-Festival.

Seit ihrer Gründung engagieren sich Ökostadt Rhein-Neckar und stadtmobil Rhein-Neckar für Themen rund um umweltbewusste Mobilität und einen nachhaltigen Konsum. Das 30-jährige Bestehen wird mit einer Filmreihe zum gelebten Umweltschutz gefeiert.

Mi., 24.8. - 19.30 Uhr
Die Magnetischen - Les Magnétiques
Die Magnetischen - Les Magnétiques
© Céline Nieszawer / Port au Prince Pictures Trailer
Frankreich, Deutschland 2021 | Regie: Vincent Maël Cardona | 98 min. | Thimotée Robart, Marie Colomb, Fabrice Adde | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Die Bretagne in den 1980er Jahren: In ihrem verschlafenen Heimatdorf betreibt eine Gruppe von Freunden einen Piratensender. Angeführt wird die Gruppe von dem charismatischen Macho Jérôme, in dessen Schatten sein technikaffiner jüngerer Bruder Philippe steht. Als er zum Militärdienst in West-Berlin berufen wird, versucht Philippe mit aller Kraft, weiterhin passioniert seiner Leidenschaft für die Welt des Radios nachzukommen – doch er muss erkennen, dass diese Welt sich schon lange auf einem absteigenden Ast befindet. Seine Weltpremiere feierte Vincent Maël Cardonas Film im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Cannes in der Quinzaine des Réalisateurs.

Do., 25.8. - 19.00 UhrSa., 27.8. - 18.30 UhrMi., 31.8. - 19.00 UhrDo., 1.9. - 19.00 UhrFr., 9.9. - 19.00 UhrDi., 13.9. - 21.00 Uhr
Poltergeist
Poltergeist
USA 1982 | Regie: Tobe Hooper | 110 min. | JoBeth Williams, Craig T. Nelson, Heather O'Rourke u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Familie Freeling genießt ihr Leben in einer beschaulichen amerikanischen Kleinstadt. Die frisch gebaute Reihensiedlung ist ideal für die drei Kids und dem friedvollen Alltag scheint nichts entgegenzustehen. Nachts jedoch kommt es zu ominösen Vorfällen und die Freelings ertappen ihre jüngste Tochter Carol-Anne bei lebhaften Gesprächen mit dem rauschenden Fernsehbild. Nach und nach dämmert es der Familie, dass sie es in ihrem Haus mit einer übernatürlichen Präsenz zu tun hat, die nicht nur Stühle verrückt oder Gläser kaputt macht, sondern es auch ganz offensichtlich auf die Kinder abgesehen hat. Nachdem Carol-Anne verschwindet und ihre Stimme nur noch über den Fernsehapparat zu vernehmen ist, suchen sich die verzweifelten Eltern Hilfe. Effektvolles Gruselkino, sensationell!

Y'all mind hanging back? You're jamming my frequency.

Do., 25.8. - 21.30 Uhr // Open Air, Hinterhof
Film und Wein
Film und Wein

Endlich geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Unser Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referenten*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen.

Moderation: Karoline Hering


Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 26.8. - 19.00 Uhr
WoAndersKino@Rohrbach Kerwe: Der Stadtneurotiker
WoAndersKino@Rohrbach Kerwe: Der Stadtneurotiker
USA 1977 | Regie: Woody Allen | 93 min. | Woody Allen, Diane Keaton, Tony Roberts, Carol Kane, Paul Simon, Janet Margolin, Shelley Duvall, Christopher Walken | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Den großen Abschluss dieses Jahr feiern wir auf der Kerwe in Rohrbach mit einem der großen Filmklassiker. „Der Stadtneurotiker“ von und mit Woody Allen.

Alvy Singer hatte schon als Kind seine Probleme mit der Welt und dem expandierenden Universum. Aufgewachsen in einer vielköpfigen jüdischen Familie in Brooklyn, ist er inzwischen ein ziemlich erfolgreicher TV-Komiker, steckt mit seinen 40 Jahren in einer gepflegten Midlifecrisis und tut sich nicht nur mit Frauen schwer.

Was will man über einen Film schreiben, der mehr Preise abgeräumt hat, als wir hier Platz haben aufzuzählen. Wir freuen uns darauf, mit euch Tränen zu lachen.

In Kooperation mit dem Stadtteilverein Rohrbach.


Das Open-Air-Kino muss wegen des Unwetters leider entfallen. Wir versuchen einen Ersatztermin zu ermöglichen. 


Das Ganze findet wie immer unter dem „Pay what you want“-Prinzip statt. Zahlt, was es euch wert ist.

Beginn ist wie immer bei Einbruch der Dunkelheit.

Denkt bitte daran, euch eine Jacke oder einen Pulli mitzunehmen. Gegen später kann es recht kühl werden.

Gefördert durch das KulurLabHD der Stadt Heidelberg.

Fr., 26.8. - 21.00 Uhr, WoAndersKino@KERWEPLATZ
Wettermacher
Wettermacher
© W-Film Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Stanislaw Mucha | 92 min. | Dokumentarfilm | FSK: 12.

Nahe des sibirischen Polarmeers liegt die Wetterstation „Chodowaricha“, auf der die drei Meteorologen Wladimir, Sascha und Alexander das Wetter beobachten. Sie leben und arbeiten dort in völliger Isolation: nur einmal im Jahr bringt ein Polarschiff lang ersehnte Vorräte. Das alltägliche Miteinander scheint zunächst friedlich, doch die andauernde Einsamkeit fordert schleichend ihren Tribut und lässt Spannungen zwischen den Metereologen wachsen. Vor allem der wortkarge Wladimir, über dessen Vergangenheit mehr und mehr düstere Details als Licht kommen, bringt Unruhe auf die Insel. Aber auch Schneestürme und halbverhungerte Eisbären sind omnipräsente Gefahren, mit denen sich die Wettermacher konfrontiert sehen. Vor dem stets greifbaren Wahnsinn bewahren sie nur die sporadischen Besuche einiger Nomaden, russische Popsongs und nicht zuletzt der Wachhund Jack.

Der wohl einsamste Arbeitsplatz der Welt: Der preisgekrönte Kult-Regisseur Stanislaw Mucha besucht drei Wettermacher auf der Polarinsel Chodowaricha, wo sie das Wetter ohne jegliche Elektronik mit einfachsten Hilfsmitteln messen.

Mit anschließendem Gespräch mit Regisseur Stanislaw Mucha.

So., 28.8. - 19.00 Uhr
Fitzcarraldo
Fitzcarraldo
© Studiocanal Trailer
Deutschland, Peru 1982 | Regie: Werner Herzog | 158 min. | Klaus Kinski, Claudia Cardinale, José Lewgoy, Miguel Ángel Fuentes u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Mitten im Amazonasgebiet plant ein besessener, vermögender Lebemann und Egozentriker ein Opernhaus zu errichten. Auf der äußerst strapaziösen Expedition dorthin muss beispielsweise ein Schiff über einen Berg gezogen werden... FITZCARRALDO wurde schon vor der Präsentation berühmt, als sich die ersten Meldungen über die extrem anstrengenden, ja verlustreichen Dreharbeiten am Originalschauplatz verbreiteten. Und dann natürlich Klaus Kinskis Launen in der Wildnis der Natur. Im Gegensatz zu AGUIRRE ist FITZCARRALDO noch spektakulärer, noch opulenter, noch mysteriöser - einer der ehrgeizigsten Filme Werner Herzogs!

Am 2.9. mit einer Einführung von Dr. Franz Schneider und Alexander Pawlak.

Fr., 2.9. - 19.00 UhrSa., 17.9. - 20.00 UhrFr., 30.9. - 20.30 Uhr
Woyzeck
Woyzeck
© Arthaus Trailer
Deutschland 1979 | Regie: Werner Herzog | 81 min. | Klaus Kinski, Eva Mattes, Wolfgang Reichmann, Willy Semmelrogge, Josef Bierbichler u.a. | dt. Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 16.

Die Besten sterben jung. Georg Büchner starb mit 23 Jahren. Nichts aus Weimar kann dem Hessen Paroli bieten, nicht wirklich. Denn vor allem er fand die Sprache für die menschliche Kreatur, in ihrem hauptsächlichen Zustand, dem Leiden. Und Werner Herzog fand dafür die Bilder, und Klaus Kinski bewegte sich durch sie. So entstand eine stilsichere, originalgetreue und sehr prägnante Verfilmung des Dramenfragments. „Nimm das und das! Kannst du nicht sterben? So! so ! Ha sie zuckt noch, noch nicht, noch nicht? (Stößt zu) Bist du tot? Tot! Tot!“ Ja, das ist Büchner, das ist Herzog, das ist Kinski, das ist Kunst.

Sa., 3.9. - 17.15 UhrMo., 26.9. - 21.00 Uhr
The Rock - Fels der Entscheidung
The Rock - Fels der Entscheidung
USA 1996 | Regie: Michael Bay | 136 min. | Nicolas Cage, Sean Connery u.a. | Englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Brigadegeneral Hummel hat die Schnauze voll und verlangt nach Gerechtigkeit für all diejenigen Soldaten, die bei inoffiziellen Einsätzen des US-Militärs ums Leben gekommen sind. Dafür klaut er 15 mit VX-Gas bestückte Raketen, schnappt sich 80 Touristen als Geiseln und verschanzt sich mit ihnen auf der Gefängnisinsel Alcatraz. 100 Mille Entschädigung oder San Francisco gets it! Vorhang auf für Chemiewaffenexperte Stanley Goodspeed, der zusammen mit einem SEALS-Kommando die Bedrohung ausschalten soll. Um unentdeckt in den Gefängniskomplex eindringen zu können, benötigt der Trupp die Hilfe von Superspion Mason, dem einst die Flucht aus Alcatraz gelang. Mason wird seit Jahren in Haft gehalten, da er einen Mikrofilm mit streng geheimen Informationen gemopst hat. Nachdem die SEALs von schießwütigen Söldnern beseitigt werden, müssen Goodspeed und Mason den Kampf mit Hummel & co. aufnehmen. Knusprig harte Michael-Bay-Action mit viel Pathos und einem gutgelaunten Helden-Duo!

Oh, I have a unique knowledge of this facility. I was formerly a guest here.

Sa., 3.9. - 19.00 Uhr
Army of Darkness - Armee der Finsternis
Army of Darkness - Armee der Finsternis
USA 1992 | Regie: Sam Raimi | 96 min. | Bruce Campbell, Embeth Davidtz u.a. | Englisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ash, friedlicher S-Mart Verkäufer, macht ungewollte Bekanntschaft mit dem Necronomicon. Das üble Zauberbüchlein ruft nicht nur böse Mächte auf den Plan, sondern schleudert Ash durch einen Zeittunnel ins Mittelalter. Hier bekriegen sich die Erzfeinde Fürst Arthur und Henry der Rote, gleichzeitig wird die gesamte Gegend von einer dämonischen Plage heimgesucht. Ash schlägt sich auf die Seite von Henry und wird als Auserwählter identifiziert, der die Dämonen vernichten soll. Dafür braucht er wiederum die Hilfe des unseligen Necronomicons. Das verschwundene Buch kann schließlich gefunden werden. Dumm nur, dass Ash die Zauberformel falsch ausspricht und damit die Armee der Finsternis beschwört. Ash bleibt nun nichts anderes übrig als sich den Untoten zu stellen, am besten mit Kettensäge. Grandios überdrehter surrealer Monster-Spaß!

Klaatu Verata N... Necktie! Nectar! Nickel! Noodle! It's An "N" word, It's Definitely An "N" Word!

Sa., 3.9. - 21.30 Uhr
Konzert: piya
Konzert: piya Trailer

Schon Ende 2021 wurde von der RNZ-Redaktion festgestellt, dass piya in der Lage sei, Chopin, Norah Jones und Lina Maly zu vereinen. Auf der Bühne zieht sie das Publikum mit ihrer ruhigen und etwas mystischen Art in den Bann. Sie überrascht dabei mit virtuosen Arpeggien und mit musikalischen Experimenten, wie das parallele Spiel von Klavier und Mundharmonika. Das breite Spektrum ihrer tiefen Jazzstimme zum zerbrechlichen Sprechgesang sorgt im Publikum für Stille und Gänsehautmomente. Auch ihre lyrischen Texte geben Anlass fürs Innehalten, man könnte es als akustische Poesie betiteln. Man tut sich schwer, ihre mutige und besondere Musik einem Genre zuzuordnen. Vielleicht ist sie irgendwo zwischen deutschen Liedermachern und Chanson, gewürzt mit einer Prise Jazz, zu Hause. 

(piya-music.com)

In Kooperation mit dem Karlstorbahnhof.

So., 4.9. - 19.00 Uhr, Hinterhof
Baden gegen Württemberg
Baden gegen Württemberg
© Camino Filmverleih Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Andreas Köller | 92 min. | Christian Pätzold, Stefan Preiss, Laura Schwickerath u.a. | dt. Originalfassung | FSK: 12.

BADEN GEGEN WÜRTTEMBERG erzählt die wahnwitzige Geschichte der Gründung Baden-Württembergs vor 70 Jahren. Während der Stuttgarter Frauenfunk emanzipierte Ratschläge für das tägliche Überleben in der Nachkriegszeit bietet, schmieden die Politiker weitreichende Pläne und Intrigen. Wer sich den Film anschaut, wird erstaunt feststellen, wie anders und trotzdem gleich unsere Heimat vor 70 Jahren gewesen ist.

Vorfilm: "Juhubiläums"-Imagefilm "70 Jahre - 70 Köpfe"

So., 4.9. - 21.00 Uhr, Hinterhof
Nosferatu: Phantom der Nacht
Nosferatu: Phantom der Nacht
© Studiocanal Trailer
Deutschland, Frankreich 1978 | Regie: Werner Herzog | 107 min. | Klaus Kinski, Isabelle Adjani, Bruno Ganz, Roland Topor u.a. | Originalfassung.

Jonathan Harker reist trotz dunkler Vorahnungen seiner Gattin nach Transsylvanien zum Schloß des Grafen Dracula. Und obwohl er von rumänischen Bauern gewarnt wird, muß er dennoch selbst erfahren, daß der Graf ein Vampir ist, von dessen nächtlichem Blutdurst auch er nicht verschont bleibt. Zwar gelingt Jonathan zuletzt die Flucht, aber der Graf ist bereits mit einer Ladung pestverseuchter Särge nach Wismar unterwegs, Jonathans Heimatstadt. Dort bricht nach des Grafen Ankunft die Seuche sofort aus. Nur eine Frau reinen Herzens kann Dracula ein Ende machen. Über die Filmwissenschaftlerin Lotte Eisner, die sich intensiv mit Murnaus "Nosferatu" befasst hat, fühlt sich Werner Herzog mit der Form von Kino verbunden, aus der der "legitime deutsche Film" (Herzog) hervorging. Darum widmete er ihr bereits "Jeder für sich und Gott gegen alle", Herzogs Geschichte des Kaspar Hauser. Werner Herzog hat bei seinem Nosferatu-Film Murnaus Vorbild in manchen Einstellungen bis ins Detail kopiert, um wiederum in der Handlung teilweise im Rückgriff auf den Roman von Bram Stoker einige Änderungen vorzunehmen. Es war bis dahin seine erste internationale Produktion und sein größter kommerzieller Erfolg.

Mo., 5.9. - 19.00 UhrSo., 25.9. - 19.00 Uhr
Kaspar Hauser – Jeder für sich und Gott gegen alle
Kaspar Hauser – Jeder für sich und Gott gegen alle
© Studiocanal Trailer
Deutschland 1974 | Regie: Werner Herzog | 110 min. | Bruno S., Walter Ladegast, Brigitte Mira, Willy Semmelrogge u.a. | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Kaspar Hauser, die legendäre Geschichte vom seltsamen jungen Mann, der sich einst 1828 ausgesetzt in Nürnberg wiederfand, nur seinen Namen stammeln konnte, aber von einem Lehrer unter dessen Obhut genommen wurde, woraufhin er sich als sehr begabt erwies, dennoch aber zum Opfer menschlicher Gewalt wurde, erzählt Werner Herzog aufgrund volkstümlicher Überlieferungen, nicht aber als historische Rekonstruktion. Wiederum war dabei die Hauptrolle von Bruno S. besetzt, gedreht wurde der Film unter anderem im fränkischen Dinkelsbühl, wo der Film in einem „Cinemobil“ auch interessanterweise Premiere hatte. Gilt als einer der berühmtesten Werke Werner Herzogs, bisweilen mit der Passionsgeschichte verglichen, zudem vielfach ausgezeichnet.

Di., 6.9. - 19.00 UhrMo., 12.9. - 19.00 Uhr
Lebenszeichen
Lebenszeichen
© Filmverl. d. Autoren
Deutschland 1968 | Regie: Werner Herzog | 91 min. | Peter Brogle, Wolfgang Reichmann, Wolfgang von Ungern-Sternberg, Wolfgang Stumpf, Athina Zacharopoulou | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Unter anderem inspiriert von Achim von Arnims rätselhafter Erzählung „Der tolle Invalide auf dem Fort Rattoneau“ zeigt uns Werner Herzog in seinem ersten Film den Wehrmachtssoldaten Stroszek. Zusammen mit einigen Kameraden hat er auf der griechischen Insel Kos ein Munitionsdepot zu bewachen. Doch abseits des Kriegsgeschehens passiert dort nicht viel, am liebsten bastelt man darum an Feuerwerkskörpern. Stroszek aber verträgt die Lethargie nicht, wird von Angst und Wahn befallen, verbarrikadiert sich vor seinen Kameraden und möchte die Sonne anzünden. So muss er unweigerlich scheitern. „Das Statement eines von Beginn an hochgradig selbstsicheren Autors“ meint damals hellsichtig die Kritik.

Mi., 7.9. - 19.00 UhrDo., 22.9. - 19.00 Uhr
Hive - Zgjoi
Hive - Zgjoi
© jip film Trailer
Kosovo, Schweiz, Albanien, Nordmazedonien 2021 | Regie: Blerta Basholli | 84 min. | Yllka Gashi, Çun Lajçi, Aurita Agushi, Kumrije Hoxha, Adriana Matoshi | alban. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

Ein Bienenstock (engl. hive) spielt eine wichtige Rolle in dem Film, auch ein Lastwagen und Peperonimus. Im Mittelpunkt aber steht eine starke Frau und ihr Widerstand gegen das Patriarchat im Kosovo. Und der damalige Krieg, in dem die Männer verschwinden und oft nicht mehr lebend zurückkommen. Fahria ist diese Frau, die auf ihren Mann nicht (nur) wartet, sondern gegen großen, vor allem männlichen Widerstand ein eigenes neues Leben aufbaut. Sie fährt Auto, gründet ein erfolgreiches Unternehmen und wird so anderen Frauen zum Vorbild.

Die Koproduktion löste ein großes Echo bei Kritik und Festivals aus und wurde vielfach ausgezeichnet. Beim Sundance Festival 2021 gewann der Film den Grand-Jury-Preis, den Publikumspreis und den Regiepreis im World Cinema Dramatic-Wettbewerb. Unter anderem stand er auf der Shortlist in der Kategorie Bester Internationaler Film für die Oscarverleihung 2022.

Do., 8.9. - 19.00 UhrSo., 11.9. - 20.30 UhrMi., 14.9. - 21.15 UhrSo., 18.9. - 17.30 UhrDi., 20.9. - 21.15 UhrFr., 30.9. - 18.30 UhrSa., 8.10. - 21.00 UhrSo., 23.10. - 18.00 Uhr
Atlantide
Atlantide
© Real Fiction Trailer
Italien, Frankreich, USA, Katar 2021 | Regie: Yuri Ancarani | 104 min. | Daniele Barison, Maila Dabalà, Bianka Berényi, Alberto Tedesco | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Dies ist kein Film über Venedig als Sehnsuchtsort, sondern über seine "Backstreets", die weiten Wasserwege der Lagune. Regisseur Yuri Ancarani findet dort die seltene Schönheit einer kristallklaren Landschaft, die von einer Gruppe junger Leute bewohnt wird, deren Lebensinhalt es ist, Speedboote aufzumotzen und in einem Rhythmus aus Adrenalin und Chill-out zu leben. 

ATLANTIDE lässt den Zuschauer in ein nihilistisches Universum aus sonnenverbrannten Körpern, flüssigen Landschaften und Panoramaaufnahmen von Barchino-Rennen eintauchen. Mit seiner hypnotischen Filmmusik und den Bildern aus schimmernden Farben und Licht wächst die Geschichte langsam über ihren erzählerischen Rahmen hinaus. ATLANTIDE begibt sich auf eine kraftvolle Reise, bereit, das Risiko eines Zusammenstoßes einzugehen, irgendwo in der pechschwarzen Nacht.

Do., 8.9. - 21.00 UhrSa., 10.9. - 21.00 UhrFr., 16.9. - 21.00 UhrSa., 24.9. - 21.00 Uhr
Der Blaue Engel
Der Blaue Engel
© Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Deutschland 1929/30 | Regie: Josef von Sternberg | 108 min. | Marlene Dietrich, Emil Jannings, Kurt Gerron, Hans Albers u.a. | FSK: 12.

Der pedantische Gymnasiallehrer Professor Immanuel Rath ist schockiert. Anstatt nachts brav im Bett zu liegen, treiben sich seine Schüler im Nachtlokal "Der blaue Engel" herum. Um sie auf frischer Tat zu ertappen, folgt Immanuel ihnen in das zweifelhafte Etablissement, macht dort Bekanntschaft mit der Sängerin Lola Lola und verfällt ihrem Charme. Als sein nächtliches Abenteuer auffliegt und er sich zu Lola bekennt, wird er entlassen. Er hält um ihre Hand an und begleitet sie auf ihrer Tournee. Doch während Lola mit den Jahren zu einer angesehenen Künstlerin aufsteigt, entwickelt sich der einst geachtete Professor zu einem armseligen Clown. 

DER BLAUE ENGEL war einer der ersten Tonfilme der Ufa und Marlene Dietrichs Sprungbrett für ihre internationale Karriere.

Die Vorstellung fällt wegen des Regens leider aus!

Fr., 9.9. - 21.00 Uhr, Marlene-Dietrich-Platz
Aguirre, der Zorn Gottes
Aguirre, der Zorn Gottes
© Studiocanal Trailer
Deutschland, Mexiko 1972 | Regie: Werner Herzog | 100 min. | mit Klaus Kinski, Ruy Guerra, Helena Rojo, Peter Berling, Daniel Ades | Originalfassung | FSK: 12.
Auf der Suche nach dem Dorado, dem nie gefundenen sagenhaften Goldland, unternahmen die spanischen Conquistadores im 16. Jahrhundert Expeditionen ins undurchdringliche Amazonasgebiet. Wie eine historische Chronik belegt, kam es auf einer dieser bewaffneten Waldbegehungen zu einem Aufstand unter den Anführern. Während der eine gewaltsam entmachtet wurde, sagte sich der andere daraufhin von Spanien los, um mitten im Urwald Südamerikas einen neuen eigenen Staat zu gründen, um von dort aus die Menschheit zu perfektionieren... Dank des dämonischen Zaubers des tropischen Regenwaldes und der Aufnahmen, die er von sich gestattete, sowie der schauspielerischen Glanzleistung Klaus Kinskis in der Hauptrolle wurde Herzogs Parabel über Wahnsinn, Macht und Ohnmacht zu einem seiner wohl besten Filme.
Fr., 9.9. - 21.00 UhrSa., 24.9. - 19.00 Uhr
Stroszek
Stroszek
© Studiocanal Trailer
Deutschland 1977 | Regie: Werner Herzog | 107 min. | Bruno S., Eva Mattes u.a. | dt./engl. Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

Hinter der Abkürzung „Bruno S.“ verbirgt sich ein 2010 verstorbener Arbeiter und Straßenmusiker, der, zeitlebens Außenseiter, von Werner Herzog entdeckt und für mehrere Filme als Hauptdarsteller verpflichtet wurde. „Stroszek“ handelt tatsächlich in vielem vom Leben dieses „Bruno S.“. Titel und Name „Stroszek“ jedoch stammen von einem Kommilitonen Herzogs, der ihm versprach, ihn damit weltberühmt zu machen. Im Film selbst nun sehen wir einen Straßenmusiker, der sich in eine Prostituierte verliebt, darauf von ihrem Zuhälter verprügelt wird und darum beschließt, mit ihr nach Wisconsin auszuwandern, da dort ein älterer Nachbar Verwandtschaft hat. Man lebt dort zunächst in einem Wohnwagen, später wird man kriminell, aber es zahlt sich nicht aus. Am Ende bleibt Stroszek nur das Indianerreservat. Im Stil semidokumentarisch, ja spröde, fand seinerzeit jedoch große Beachtung und gilt als sehr persönlicher Film Werner Herzogs.

Sa., 10.9. - 18.30 UhrMi., 14.9. - 19.00 Uhr
Singin' in the Rain
Singin' in the Rain
© Warner Bros.
USA 1952 | Regie: Stanley Donen, Gene Kelly | 103 min. | mit Gene Kelly, Donald O'Connor, Debbie Reynolds, Jean Hagen u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Hollywoods Filmindustrie erlebt 1927 durch den Tonfilm eine radikale Veränderung. Plötzlich sind die Karrieren zahlreicher Stars des Stummfilms zu Ende, denn sie haben keine schöne Stimme. So ergeht es auch Don Lockwood und Lina Lamont, zwei Stars, die in der Öffentlichkeit so tun, als ob sie ein Paar wären. In Wirklichkeit können sie sich nicht ausstehen. Weltberühmt durch den Titelsong und die Tanzszenen, der Inbegriff eines Musicals, voller Witz und Pointen, man geht pfeifend nach Hause: „What a glorious feeling, I’m happy again“.

Aufgrund des schlechten Wetters fällt die Vorstellung leider aus!

Sa., 10.9. - 21.00 Uhr, Marlene-Dietrich-Platz
Farewell Yellow Sea
Farewell Yellow Sea
© INDI FILM Produktion
Deutschland, China 2018 | Regie: Marita Stocker | 90 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Qing (23) hat ihr Heimatland China noch nie verlassen und brennt darauf, die Welt zu sehen. Eine Ausbildung zur Altenpflegerin in Deutschland klingt verlockend, doch als sie im Schwarzwald ankommt, prallen Welten aufeinander. Während Qing sich noch wundert, warum Deutsche täglich Brot mit kaltem Fleisch essen, erwartet ihr Arbeitgeber schnelle Integration und das Unterdrücken jeglichen Heimwehs. Für die Senioren wird sie unterdessen zur willkommenen Abwechslung im Heimalltag, vor allem für Frau Wohlfahrt, die Qing’s Intelligenz dem Konsum von Fischaugen zuschreibt und für den 100-jährigen Herrn Reiner, der zu ihrem Mentor wird. Der Film begleitet Qing drei Jahre durch bewegte Zeiten. Wir erleben, wie sie hadert, wie sie erste Wurzeln schlägt und wie sie reift. FAREWELL YELLOW SEA ist ein Film über das Flügge werden, über das Wandern zwischen den Welten und das Ankommen im eigenen Leben. Mal skurril und komisch, mal melancholisch und herzerwärmend.

Migration und Care-Arbeit sind zwei gesellschaftliche Themenbereiche, die nicht mehr voneinander zu trennen sind. Sie bergen Chancen und Herausforderungen. Sie betreffen uns alle – als Individuen sowie als Gesellschaft. Da es in Deutschland seit Jahren einen Mangel an Pflegekräften gibt, übernehmen diese Tätigkeiten zunehmend Menschen, die aus dem Ausland zu uns kommen.

Darüber möchten wir mit der Filmemacherin Marita Stocker, der Leiterin des Seniorenzentrums Pfaffengrund Monika Kirchdörfer, der Pflegschülerin und Musikerin Xuefei Gan sowie Vanessa Pham, der Anti-Rassismus-Referentin des Studierendenrats der Universität Heidelberg diskutieren. Das Publikum ist herzlich eingeladen mitzudiskutieren.  

In Kooperation mit Mosaik Deutschland e.V., dem Amt für Chancengleichheit der Stadt HD, der Akademie für Ältere sowie dem Studierenden Rat der Uni HD.

So., 11.9. - 17.00 Uhr
Cave of forgotten dreams – Die Höhle der vergessenen Träume 3D
Cave of forgotten dreams – Die Höhle der vergessenen Träume 3D
© Ascot Elite Trailer
Kanada, USA, Frankreich, Deutschland, Großbritannien 2010 | Regie: Werner Herzog | 90 min. | Dokumentarfilm | 3D | Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Werner Herzogs Werk vereint Widersprüche. Er bekennt, niemals zu träumen. Film sieht er aber als Weg, um kollektive Träume zu verändern. Aus seiner Abneigung gegen 3D macht er keinen Hehl, doch nutzt er die moderne Technik gerade bei seinem Film über die berühmte Chauvet-Höhle im Süden Frankreichs. Dort finden sich prähistorische Wandmalereien, die zu den ältesten bekannten künstlerischen Zeugnissen der Menschheit zählen. Herzog erhält das Privileg, für eine streng begrenzte Zeit in der Höhle zu filmen. Mithilfe neuester Technik liefert er Einblicke in diese ansonsten für die Öffentlichkeit unzugängliche archäologische Stätte und lässt auch die Wissenschaftler:innen mit ihrer Faszination für den frühen Menschen und dessen Alltag zu Wort kommen. Von der eigenen Faszination beflügelt erweckt Herzog die Wandmalereien zum Leben und kreiert ein Höhlenkino, das die prähistorischen Bildwelten mit der Traumfabrik der Moderne kurzschließt. Herzog selbst zu Deutung der Höhlenmalereien: „Sie tauchen hier in Träume ein, die festgefrorenen Träume einer tiefen Vergangenheit, die wir nicht voll begreifen können. Wir können nur spekulieren. Aber wir wissen gleichzeitig, dass dies auch wir sind. Wir sehen hier eine Möglichkeit des Menschseins, die wir in uns tragen.“

Einführung am 20.9.: Alexander Pawlak

Di., 13.9. - 19.00 UhrDi., 20.9. - 19.00 Uhr
Die Bartholomäusnacht - La reine Margot
Die Bartholomäusnacht - La reine Margot
© Luc Roux – Collection Fondation Jérôme Saydoux-Pathé
Frankreich, Italien, Deutschland 1994 | Regie: Patrice Chéreau | 144 min. | mit Isabelle Adjani,Daniel Auteuil,Virna Lisi, Vincent Perez | französisches Original mit deutschen Untertiteln.

1572 fanden die Hugenottenverfolgungen in Frankreich in der Bartholomäusnacht ihren traurigen Höhepunkt. Das Massaker der Katholiken an den Protestanten wurde zu einem Fanal in der Geschichte der Glaubenskriege, einem besonders blutigen Paradebeispiel für die Folgen religiöser Intoleranz. Patrice Chéreau erzählt von den Ereignissen, die dazu führten, vor dem Hintergrund einer Familiengeschichte um eine aus politischen Gründen erzwungene Heirat. Formal komponierte der Regisseur dafür großformatige Filmbilder voll Drastik und Eindringlichkeit, die die Historie hautnah beschwören, zugleich jedoch auch einen Bezug zur Gegenwart herstellen. "La Reine Margot" war sicherlich einer der spektakulärsten Historienfilme der 90er Jahre.

Do., 15.9. - 19.00 Uhr
Alle reden übers Wetter
Alle reden übers Wetter
© Grandfilm Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Annika Pinske | 89 min. | Anne Schäfer, Anne-Kathrin Gummich, Judith Hofmann, Marcel Kohler, Max Riemelt, Emma Frieda Brüggler, Sandra Hüller, Thomas Bading, Christine Schorn, Ronald Zehrfeld, Alireza Bayram | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Clara hat es geschafft. Weg aus der ostdeutschen Provinz führt sie als Dozentin ein unabhängiges Leben in Berlin und macht ihren Doktor in Philosophie. Zwischen ihren beruflichen Ambitionen, einer Affäre mit einem ihrer Studenten und der fordernden Freundschaft zu ihrer Doktormutter Margot bleibt wenig Zeit für die Familie. Als Clara mit ihrer jugendlichen Tochter Emma zum 60. Geburtstag ihrer Mutter Inge zurück in die Heimat fährt, wird sie mit ihrem Ideal von einem freien, selbstbestimmten Leben konfrontiert. Wie hoch ist der Preis, den sie dafür zahlen muss?

Mit humorvollen, pointierten Dialogen und genauen zwischenmenschlichen Beobachtungen erzählt ALLE REDEN ÜBERS WETTER die Geschichte einer ostdeutschen Bildungsaufsteigerin zwischen Alltag in der Metropole und Aufwachsen in der Provinz. Regisseurin Annika Pinske arbeitete zuvor mit Maren Ade (TONI ERDMANN) und René Pollesch zusammen, für ihren Kurzfilm HOMEWORK gewann sie den Deutschen Kurzfilmpreis. Ihr Spielfilmdebüt ALLE REDEN ÜBERS WETTER feierte Weltpremiere auf der Berlinale 2022.

Fr., 16.9. - 19.00 UhrSa., 17.9. - 18.00 UhrMo., 19.9. - 19.00 UhrDo., 22.9. - 21.00 UhrSo., 25.9. - 17.00 UhrMi., 5.10. - 21.00 UhrSo., 9.10. - 18.00 UhrDo., 13.10. - 20.45 Uhr
Nachholtermin: WoAndersKino@Rohrbach Kerwe: Der Stadtneurotiker
Nachholtermin: WoAndersKino@Rohrbach Kerwe: Der Stadtneurotiker
USA 1977 | Regie: Woody Allen | 93 min. | Woody Allen, Diane Keaton, Tony Roberts, Carol Kane, Paul Simon, Janet Margolin, Shelley Duvall, Christopher Walken | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Den großen Abschluss dieses Jahr feiern wir auf der Kerwe in Rohrbach mit einem der großen Filmklassiker. „Der Stadtneurotiker“ von und mit Woody Allen.

Alvy Singer hatte schon als Kind seine Probleme mit der Welt und dem expandierenden Universum. Aufgewachsen in einer vielköpfigen jüdischen Familie in Brooklyn, ist er inzwischen ein ziemlich erfolgreicher TV-Komiker, steckt mit seinen 40 Jahren in einer gepflegten Midlifecrisis und tut sich nicht nur mit Frauen schwer.

Was will man über einen Film schreiben, der mehr Preise abgeräumt hat, als wir hier Platz haben aufzuzählen. Wir freuen uns darauf, mit euch Tränen zu lachen.

In Kooperation mit dem Stadtteilverein Rohrbach.


Nachholtermin vom 26.8. auf der Rohrbacher Kerwe


Das Ganze findet wie immer unter dem „Pay what you want“-Prinzip statt. Zahlt, was es euch wert ist.

Beginn ist wie immer bei Einbruch der Dunkelheit.

Denkt bitte daran, euch eine Jacke oder einen Pulli mitzunehmen. Gegen später kann es recht kühl werden.

Gefördert durch das KulurLabHD der Stadt Heidelberg.

Fr., 16.9. - 21.00 Uhr, WoAndersKino@KERWEPLATZ
The White Diamond
The White Diamond
© Lena Herzog Trailer
Deutschland, Japan, Großbritannien 2004 | Regie: Werner Herzog | 90 min. | Dokumentarfilm | digital | dt./engl. Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

„Meine Dokumentarfilme sind oft Spielfilme in Verkleidung“, sagt Werner Herzog über sein dokumentarisches Filmwerk, für das er in diesem Jahr mit dem Deutschen Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet wurde. Das gilt sicher auch für die Geschichte des Luftfahrtingenieurs Dr. Graham Dorrington, der für den Tierfilmer Dieter Plage ein Luftschiff baut, um damit die Baumwipfel des Regenwaldes zu erkunden, der im wenig erforschte Gebiet am Fuß des Kaieteur-Wasserfalls in Guyana liegt. Doch Plage kommt beim Sturz aus dem Luftschiff ums Leben. Elf Jahre später wagt Dorrington, vom damaligen Unglück schwer traumatisiert, einen zweiten Versuch. Herzog liegt nichts ferner, als den logistischen Kraftakt nur filmisch zu dokumentieren. Er macht daraus eine Meditation über Traum und Trauma des Fliegens und das Bewahren von Geheimnissen – ganz im Sinne der von ihm propagierten „ekstatischen Wahrheit“, die gerade durch (Hinzu-)Dichtung und Stilisierung zur Wirklichkeit vordringen will.

Der Film hatte im Oktober 2004 seine Heidelberg-Premiere im Karlstorkino und wird nun in einer farbkorrigierten Version zu sehen sein.

Wir freuen uns sehr, dass die Natur- und Dokumentarfilmer Annette und Klaus Scheurich (Marco Polo Films AG, Heidelberg), die maßgeblich am Film mitgewirkt haben, am 18.9. unsere Gäste sind und von den Dreharbeiten mit Werner Herzog erzählen können.

So., 18.9. - 19.30 UhrMo., 26.9. - 19.00 Uhr
Auch Zwerge haben klein angefangen
Auch Zwerge haben klein angefangen
© Arthaus Trailer
Deutschland 1970 | Regie: Werner Herzog | 92 min. | Paul Glauer, Helmut Döring, Gisela Hertwig, Gerd Gickel u.a. | dt. Originalfassung | FSK: 16.

Der beinahe lustige Titel führt in die Irre: Die kleinwüchsigen Bewohner eines abgelegenen Erziehungsheims sind sehr darüber verärgert, dass sie als Strafe für ungebührliches Verhalten nicht bei einem Ausflug dabei sein dürfen. Sie proben darum den Aufstand. Ihr mit ihnen verbliebener Erzieher muss sich verschanzen, da er ihnen sich nicht gewachsen zeigt. Währenddessen leben die Kleinwüchsigen von nun an mit extremer Energie ihre Phantasien und Aggressionen aus. Das Chaos regiert. In seinem zweiten Film voll surrealer Bildersprache jenseits des cineastisch Gewohnten entwickelt Werner Herzog seine Passion für rebellische Randexistenzen, die sein weiteres Filmschaffen maßgeblich prägen wird. 

Mo., 19.9. - 21.00 UhrDo., 29.9. - 21.00 Uhr
Interstellar
Interstellar
© Warner Bros. Trailer
USA, Großbritannien, Kanada 2014 | Regie: Christopher Nolan | 168 min. | Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Jessica Chastain, Casey Affleck, Michael Caine u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Wurmlöcher sind eine theoretische Konstruktion aus der Relativitätstheorie, wonach zwei Seiten desselben Raumes durch eine Art Tunnel miteinander verbunden sind. So wie ein Wurm, der sich durch einen Apfel frisst. Experimentell sei noch nichts bewiesen, so Wikipedia. Für Christopher Nolan ist dies jedoch Wirklichkeit. Denn in INTERSTELLAR lassen sich in der Zukunft große Sprünge durch Raum und Zeit machen – und der Science-Fiction-Film hat eine neue Dimension! „Christoper Nolan fügt seiner Filmografie einen ebenso einzigartigen wie unerwarteten weiteren Meilenstein hinzu: eine sakrale Weltraum-Oper, in der große Gefühle wichtiger sind als bahnbrechende Effekte.“ (filmstarts.de).

Seit ihrer Gründung engagieren sich Ökostadt Rhein-Neckar und stadtmobil Rhein-Neckar für Themen rund um umweltbewusste Mobilität und einen nachhaltigen Konsum. Das 30-jährige Bestehen wird mit einer Filmreihe zum gelebten Umweltschutz gefeiert.

Mi., 21.9. - 19.30 Uhr
Film und Wein
Film und Wein

Endlich geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Unser Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referenten*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. Im September gibt es eine US-amerikanische Thrillerkomödie: "...go out of my mind or into..."

Referent: Dr. Franz Schneider

Moderation: Karoline Hering


Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 23.9. - 19.00 Uhr
Verabredungen mit einem Dichter - Michael Krüger
Verabredungen mit einem Dichter - Michael Krüger
© Real Fiction Filmverleih Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Frank Wierke | 91 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Michael Krüger gilt als einer der bedeutendsten Verleger und Literaturvermittler in Deutschland und weltweit - aber vor allem ist er Dichter. Wir sind verabredet in den inoffiziellen Bereichen, wo sich seine Gedichte und ein unkonventionelles, schicksalhaftes Leben berühren. "Wie ein Gedicht wirklich entsteht? Wenn man es wüsste, würden keine Gedichte mehr entstehen. Das ist für mich ganz klar.“ Unvoreingenommen folgt der Filmemacher Frank Wierke den Gedankengängen Michael Krügers bei ihren Verabredungen - von Krügers letztem Monat im Verlag bis in die Zeit, in der eine lebensbedrohliche Erkrankung tiefe Fragen aufwirft. In der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, im Garten bei den vertrauten Bäumen  und auf seinen täglichen Wegen sind es oft die gegenwärtigen Momente, in denen sich Michael Krügers Gedanken über das Leben entwickeln.

So., 25.9. - 11.00 UhrDo., 29.9. - 19.00 Uhr
Cosmopolis
Cosmopolis
© Stone Angels Trailer
Kanada, Frankreich, Portugal, Italien 2012 | Regie: David Cronenberg | 112 min. | Robert Pattinson u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der schwerreiche Spekulant Eric Packer lässt sich in einer weißen Limousine quer durch New York chauffieren. Eigentlich ist er nur auf dem Weg zum Friseur, doch New York steht kurz vor dem Kollaps, denn zeitgleich ist der amerikanische Präsident in der Stadt. Zudem kommt es zu Ausschreitungen gewaltbereiter Demonstranten, so dass Packer in seiner rollenden Festung kaum voran kommt. Er träumt derweil von hartem Sex, lässt sich von riskanten Termingeschäften stimulieren und philosophiert über die digitalisierte Welt. Als weltweit die Finanzmärkte aus der Balance geraten, droht schließlich auch er die Kontrolle über sein Leben zu verlieren... Regisseur David Cronenberg war mit seinem apokalyptischen, hochkarätig besetzten Drama, das zwischen Zivilisationskritik und Großstadt-Thriller angesiedelt ist, 2012 im Wettbewerb von Cannes vertreten. Cronenberg präsentiert Bilder, die man lange nicht vergisst.

Di., 27.9. - 20.00 Uhr
Zum Goldenen Hirsch / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland | ca. 120 min. | Kurzfilme.

Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns gezeigt! Immer bunt, immer wild!

Mi., 28.9. - 19.00 Uhr
Wir könnten genauso gut tot sein
Wir könnten genauso gut tot sein
© eksystent Filmverleih Trailer
Deutschland, Rumänien 2022 | Regie: Natalia Sinelnikova | 93 min. | Ioana Iacob, Pola Geiger, Jörg Schüttauf, Siir Eloğlu u.a. | dt./poln. | FSK: 12.

​Das Hochhaus am Waldrand ist bekannt für seine sorgfältig ausgewählte Hausgemeinschaft. Als ein Hund verschwindet und ihre Tochter sich weigert, das Bad zu verlassen, stellt sich die Sicherheitsbeauftragte Anna einem Wettkampf gegen die zunehmend absurdere Angst, die sich unter den Bewohner*innen ausbreitet. Die Utopie mit Waldblick gerät schleichend aus den Fugen.

Sa., 1.10. - 19.00 UhrMo., 3.10. - 20.00 UhrMi., 5.10. - 19.00 UhrMi., 12.10. - 21.00 UhrDi., 18.10. - 21.00 UhrSa., 22.10. - 21.00 Uhr
Die Ruhelosen - Les intranquilles
Die Ruhelosen - Les intranquilles
© Stenola Productions Trailer
Belgien, Frankreich, Luxemburg 2021 | Regie: Joachim Lafosse | 118 min. | Leïla Bekhti, Damien Bonnard | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Leïla und Damien lieben sich sehr. Er lebt nach dem Rhythmus seiner bipolaren Störung, und Leïla ist an seiner Seite. Bis sie eines Tages die nächste manische Krise kommen sieht: Damiens Stimmungsschwankungen nehmen zu, die Exzesse wie auch seine entgrenzte Begeisterung. Wieder einmal erscheint ihm das Leben viel zu eng. Während Damien implodiert, explodiert seine Beziehung. Leïla stößt an ihre eigenen Grenzen und kann ihre Rollen als Geliebte, Ehefrau, Mutter und Krankenschwester kaum mehr jonglieren.

Nach „After Love“ webt der belgische Regisseur Joachim Lafosse eine sensibel präzise und herzberührend intime Reflexion um die Frage, wie viele emotionale Erdbeben eine Beziehung aushalten kann.

Sa., 1.10. - 21.00 UhrDi., 4.10. - 19.00 UhrMo., 10.10. - 19.00 UhrSo., 23.10. - 20.00 UhrMi., 26.10. - 21.00 Uhr
Sunrise- a song of two humans - Sonnenaufgang- Lied von zwei Menschen
Sunrise- a song of two humans - Sonnenaufgang- Lied von zwei Menschen
USA 1927 | Regie: F.W. Murnau | 94 min. | Stummfilm | mit George O'Brien, Janet Gaynor, Margaret Livingston.

Ein Bauer begegnet einem Vamp aus der Stadt. Von ihm verführt, will der Bauer seine Frau ertränken,. Als dies misslingt, flieht die Frau in die Stadt, wo die beiden sich in der Fremde wieder versöhnen. Als jedoch auf der Rückfahrt das Boot kentert, glaubt der Mann, seine Frau wäre ertrunken, aber sie wird gerettet und der Vamp geht in die Stadt zurück. Aber so schlicht sollte man einen Film wie „Sunrise“ niemals zusammenfassen. Er ist einfach ein klassischer Stummfilm über Schuld, Gnade und Glück, meisterhaft in Stimmung, Fotografie und Stil.

Musikalische Begleitung: Wolfgang Kirchheim

Sonderpreis: 5€

Einführung: Prof. Dr. Henry Keazor (Universität Heidelberg, Institut für Europäische Kunstgeschichte)

So., 2.10. - 18.00 Uhr
Ma nuit
Ma nuit
© Cercamon Trailer
Frankreich, Belgien 2021 | Regie: Antoinette Boulat | 87 min. | Lou Lampros, Tom Mercier, Carmen Kassovitz, Lucie Saada u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln.

Zarte Blicke, unsichere Bewegungen, um die nächste Ecke biegt die erste Liebe. Die 18-jährige Marion zieht es auf die Straße, sie hat sich mit ihrer Mutter gestritten, Gefühle kochen hoch. Heute ist der Geburtstag ihrer verstorbenen Schwester. Da will sie bei ihren Freundinnen sein, sich frei fühlen, sie selbst sein. Es ist Sommer in Paris, der Kanal St. Martin ruft mit seinen verwunschenen Ufern und Brücken, die Männer flirten, die Frauen auch, Marion lässt sich treiben. Ein kleines Abenteuer folgt auf das nächste, bis ein Mann in ihr Leben tritt, der anders ist.
Regisseurin Antoinette Boulat bringt frischen Wind ins französische Kino. Mit Leichtigkeit und einem Auge für die Details, die Begegnungen so besonders machen, schafft sie einen vollends gegenwärtigen Film über das Verlieben, in den man sich selbst nur allzu gern verliebt.

Sonderpreis: 5€

IFFMH präsentiert: MA NUIT – Preisträger der Ökumenischen Jury beim 70. Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg

Einführung: Dr. Sascha Keilholz (Leiter des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg)

IFFMH Bildmarke

So., 2.10. - 20.30 Uhr
Zombie - Dawn of the Dead
Zombie - Dawn of the Dead
© Koch Films / Plaion Pictures
USA, Italien 1978 | Regie: George A. Romero | 119 min. | David Emge, Ken Foree, Scott H. Reiniger | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kommen die Toten auf die Erde zurück... Eine mysteriöse Seuche vernichtet fast restlos die Menschheit, aber die Toten finden keine Ruhe. Als blutrünstige Zombies kommen sie zurück und jagen die wenigen Lebenden, getrieben vom Hunger nach Menschenfleisch. Einer kleinen Gruppe von Überlebenden gelingt es, sich in einem Einkaufszentrum zu verbarrikadieren. Doch während sich draußen die toten Horden versammeln, braut sich im Einkaufsparadies ein klaustrophobischer Alptraum zusammen. ZOMBIE - DAWN OF THE DEAD ist der ultimative Zombie-Film! Das Meisterwerk von George A. Romero (DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN) gehört zu den berühmtesten und besten Horrorfilmen der Kinogeschichte und ist nun wieder auf der Leinwand zu sehen, 4K-Remastered und im unzensierten Dario Argento Cut! "

Sonderpreis: 5€

In Kooperation mit dem Käte Hamburger Kolleg für apokalyptische und postapokalyptische Studien der Universität Heidelberg.

Mit einem wissenschaftlichen Kommentar von Stephen Shapiro, Professor für Amerikanische Literatur an der Warwick University, UK. Er hat kürzlich als Herausgeber die Werke „The Cambridge Companion to American Horror“ and „Decolonizing;the Undead: Rethinking Zombies in World-Literature, Culture, and Media“ veröffentlicht.

So., 2.10. - 22.30 Uhr
Victoria
Victoria
© Wild Bunch Trailer
Deutschland 2015 | Regie: Sebastian Schipper | 136 min. | Laia Costa, Frederick Lau, Franz Rogowski, Burak Yigit, Max Mauff | dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Eine fiebrige Nacht in Berlin: Die junge Spanierin Victoria lernt vor einem Club die vier Freunde Sonne, Boxer, Blinker und Fuß kennen, kommt vor allem dem draufgängerischen Sonne schnell näher und wirft sich mit den Jungs in ein ungeahntes Abenteuer – denn die vier haben Schulden bei einer Unterweltgröße zu begleichen… Der Publikumsliebling der 65. Berlinale, in Echtzeit und ohne Schnitt in einem Take gedreht. Eine Feier des rauschhaft-anarchischen Lebensgefühls, mittlerweile mit Preisen überhäuft – für manche Kritiker der beste deutsche Film der letzten 20 Jahre.

Sonderpreis: 5€

Präsentiert vom Studentischen Filmclub.

Mo., 3.10. - 01.00 Uhr
Komm mit mir in das Cinema - Die Gregors
Komm mit mir in das Cinema - Die Gregors
© Ehlermann und Agneskirchner Filmproduktion Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Alice Agneskircher | 155 min. | Dokumentarfilm | Erika Gregor, Ulrich Gregor | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Ein Leben ohne Kino ist möglich, aber sinnlos. Getreu dieser Devise sind Erika und Ulrich Gregor seit 1957 überall auf der Welt unterwegs gewesen, um ungewöhnliche Filme zu finden und nach Berlin zu holen. In einer assoziativen Montage verbinden sich Filmgeschichte, bundesdeutsche und Berliner Zeitgeschichte mit dem heutigen Leben der Gregors, flankiert von den Aussagen vieler Wegbegleiter. Mit ihnen unternehmen wir eine Reise durch 70 Jahre Filmgeschichte und erhalten Einblicke in den Alltag dieses bedeutenden Filmpaares, das seit mehr als 60 Jahren verheiratet ist und immer noch jeden Tag zusammenarbeitet – getreu dem Motto von Bertolt Brecht: „Wer noch lebt, sage nicht niemals“. 

Mo., 3.10. - 17.00 UhrDi., 11.10. - 19.00 UhrSo., 16.10. - 16.00 UhrMo., 24.10. - 19.00 Uhr
Il mio corpo
Il mio corpo
© Salzgeber Trailer
Schweiz, Italien 2020 | Regie: Michele Pennetta | 80 min. | Dokumentarfilm | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Unter der sengenden Sonne Siziliens sammelt der Teenager Oscar mit seinem herrischen Vater und seinem Bruder Altmetall auf den Müllhalden, um es für ein wenig Geld weiterzuverkaufen. Ein paar Kilometer weiter putzt der aus Nigeria geflüchtete Stanley die Kirche. Er darf für sechs Monate bleiben und genießt den Schutz des Priesters, für den er sich auch um den Garten und die Schafe kümmert. Oscar und Stanley – zwei Überlebende, die scheinbar alles trennt, aber doch das Gefühl teilen, als in-die-Welt-Geworfene von den Entscheidungen anderer abhängig zu sein. Werden sie sich erkennen, wenn sie aufeinandertreffen, auch wenn es nur eine flüchtige Begegnung ist?

Mit einem zutiefst humanistischen Blick porträtiert Michele Pennetta den Jungen und den erwachsenen Mann zu den Klängen von Pergolesis „Stabat mater“ als durch die Landschaft schwebende Körper auf der Suche nach Erlösung und einem besseren Leben. Pennettas assoziative Liebeserklärung an Sizilien und die Ausgestoßenen der Gesellschaft wurde auf dem Filmfestival Visions du Réel in Nyon und bei ACID in Cannes gefeiert.

Di., 4.10. - 21.15 UhrSo., 9.10. - 20.00 UhrDo., 13.10. - 19.00 Uhr
L'horizon - Horizont
L'horizon - Horizont
© Arsenal Filmverleih Trailer
Frankreich 2021 | Regie: Emilie Carpentier | 84 min. | Tracy Gotoas, Sylvain Le Gall, Niia | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ein junges Mädchen in den Banlieus von Paris verliebt sich in den Sohn eines Bauern. Zusammen mit seinen Freunden kämpft dieser gegen ein geplantes Einkaufszentrum, da es die Lebensgrundlage seines Vaters zerstören würde. Die Jugendliche entdeckt in diesem Kampf rund um gefährdete, an den Rand der Gesellschaft gedrängte Existenzen, dass das Leben einem Stellungnahme abverlangt. Auch dann, wenn dies weitreichende Konsequenzen hat und vor allem zu Konflikten mit der eigenen Familie oder dem Gesetz führt. Mutiger Film über den Einsatz einer jungen Generation für eine nachhaltige Welt.

Do., 6.10. - 19.00 UhrSa., 8.10. - 19.00 UhrDo., 27.10. - 21.00 Uhr
Grand Jeté
Grand Jeté
© Brave New Work Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Isabelle Stever | 105 min. | Sarah Nevada Grether, Emil von Schönfels, Susanne Bredehöft, Stefan Rudolf | dt. Originalfassung | FSK: 16.

Im Mittelpunkt des unkonventionellen Dramas steht eine Ballettlehrerin, die sich von ihrem Sohn entfremdet hat, um sich auf ihre Karriere konzentrieren zu können. Als sie den jungen Sohn, der bei ihrer Mutter aufgewachsen ist, nach Jahren auf einer Familienfeier wiedertrifft, entwickelt sich eine Zuneigung, die weit über mütterliche Liebe hinausgeht.

Das Drehbuch basiert auf der Buchvorlage „Fürsorge‘‘ von Anke Stelling, die 2019 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde.

Do., 6.10. - 21.00 UhrSa., 15.10. - 21.30 UhrFr., 21.10. - 21.15 Uhr
Film und Wein
Film und Wein

Endlich geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Unser Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. 

You can get everything you want

in (Karoline Herings?) Restaurant!

Referentin: natürlich Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 7.10. - 19.00 Uhr
Wettermacher
Wettermacher
© W-Film Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Stanislaw Mucha | 92 min. | Dokumentarfilm | FSK: 12.

Nahe des sibirischen Polarmeers liegt die Wetterstation „Chodowaricha“, auf der die drei Meteorologen Wladimir, Sascha und Alexander das Wetter beobachten. Sie leben und arbeiten dort in völliger Isolation: nur einmal im Jahr bringt ein Polarschiff lang ersehnte Vorräte. Das alltägliche Miteinander scheint zunächst friedlich, doch die andauernde Einsamkeit fordert schleichend ihren Tribut und lässt Spannungen zwischen den Metereologen wachsen. Vor allem der wortkarge Wladimir, über dessen Vergangenheit mehr und mehr düstere Details als Licht kommen, bringt Unruhe auf die Insel. Aber auch Schneestürme und halbverhungerte Eisbären sind omnipräsente Gefahren, mit denen sich die Wettermacher konfrontiert sehen. Vor dem stets greifbaren Wahnsinn bewahren sie nur die sporadischen Besuche einiger Nomaden, russische Popsongs und nicht zuletzt der Wachhund Jack.

Der wohl einsamste Arbeitsplatz der Welt: Der preisgekrönte Kult-Regisseur Stanislaw Mucha besucht drei Wettermacher auf der Polarinsel Chodowaricha, wo sie das Wetter ohne jegliche Elektronik mit einfachsten Hilfsmitteln messen.

Mi., 12.10. - 19.00 UhrDi., 18.10. - 19.00 UhrSa., 22.10. - 19.00 Uhr
Viva Maria!
Viva Maria!
© MGM Trailer
Frankreich, Italien 1965 | Regie: Louis Malle | 120 min. | Brigitte Bardot, Jeanne Moreau, George Hamilton, Gregor von Rezzori u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Schon, dass er die beiden Ikonen des französischen Kinos, Jeanne Moreau und Brigitte Bardot, zusammengeführt hat, ist eine grandiose Leistung von Louis Malle. Beide können sich mit diesem Film aus ihren bisherigen Rollenklischees befreien und ihr komödiantisches Talent zeigen. Der Film, der alle Stereotypen der Lateinamerikaromantik bedient, wird ein Riesenerfolg beim breiten Publikum. Die Revolutionsoperette mit viel Frou-Frou ist von erstaunlicher Frische und so gar nicht démodée. Malle schließt hier in komödiantischer Form an die politische Umdeutung des Western-Mythos an, wie er sich vor allem im Italo-Western anbahnte. Er macht daraus eine fröhlich-anarchistische Persiflage voll subversiver Erotik, einen lustvoll femininen Kampf gegen Diktatoren und Tyrannen und Männer im Allgemeinen...

„Wenn man sich VIVA MARIA heute ansieht, erkennt man doch, dass der Film großartige Momente hat, und die beiden Mädchen sind wunderbar. Ich wünschte, er würde wieder gezeigt“ - diesem Wunsch seines Schöpfers folgen wir gern…

Einführung: Maya Dietrich und Barbara von Machui

Fr., 14.10. - 19.30 Uhr
Le souffle au cœur - Herzflimmern
Le souffle au cœur - Herzflimmern Trailer
Frankreich, Italien, Deutschland 1971 | Regie: Louis Malle | 118 min. | Lea Massari, Benoît Ferreux, Daniel Gélin, Gila von Weitershausen, Michael Lonsdale | frz. Original mit deutschen Untertiteln.

Wieder beweist Louis Malle sein Talent für die gesellschaftskritisch grundierte Komödie. Nach seinen dokumentarischen Indienfilmen kommt erstmals seine Kindheit zu ihm zurück. 1970/71 entsteht mit Le souffle au cœur ein heiter-charmantes Familienportrait mit autofiktionalen Zügen: Im Alter von 12 Jahren war bei Louis Malle tatsächlich Herzflimmern festgestellt worden, was einen längeren Kuraufenthalt mit der Mutter zur Folge hatte, damals wie im Film stand aufgrund eines Versehens für Mutter und Sohn nur ein Zimmer zur Verfügung. Laurent entdeckt gerade sowohl sich selbst als auch die Verlogenheit und Heuchelei der bürgerlichen Gesellschaft.

Den Inzest, in den die beiden Filmfiguren hineinschlittern, nennt Malle eine Art Freudscher Wunscherfüllung, ist doch seine wirkliche strenge und streng katholische Mutter sehr weit von der unbekümmerten Sinnlichkeit der hinreißenden Lea Massari entfernt. Wie kommt es aber, dass ein Film, der, während er läuft, für absolut ‚harmlos‘ gehalten wird, keinerlei Ängste freisetzt, dann aber die hitzigsten Debatten nach sich gezogen hat? À vous de juger - urteilen Sie selbst!

Einführung: Gilda Hysaj

Mit Vorfilm: VIVE LE TOUR (18 min.)

Ein impressionistischer Dokumentarfilm über das jährlich stattfindende Radrennen, der sich auf die Zuschauer und die Qualen der Fahrer konzentriert...

Sa., 15.10. - 18.00 Uhr
Les amants - Die Liebenden
Les amants - Die Liebenden
© Lux Compagnie Cinématographique de France Trailer
Frankreich 1958 | Regie: Louis Malle | 93 min. | Jeanne Moreau, Alain Cuny, Jean-Marc Bory, José Luis de Villalonga, Judith Magre | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Der Film ist die zweite Fusion der Talente von Malle und Jeanne Moreau, die hier auch noch privat ein Dream-Team sind, und eine großartige Hommage an Jeanne Moreaus Schönheit und Talent.

Als der Film 1958 gezeigt wurde, galt er als Pamphlet der freien Liebe, die sich gegen bürgerliche Lebensformen und Konventionen wendet. Die Figur der Jeanne Tournier wurde in der literarischen Tradition der Flaubertschen Madame Bovary gedeutet. Katholische Kreise in Europa bemühten sich um ein Verbot des Films, in dem expliziter Ehebruch mit Erweckung und Erlösung gleichgesetzt wurde. Die deutsche Fassung wurde um fünf Minuten gekürzt.

Die Liebe wird als Naturgewalt gezeigt: Gleißendes Mondlicht, aufgelöstes Haar, ein weiß wallendes Gewand, eine Kahnfahrt der Liebenden sind optische Metaphern gegen die Kälte, Leere und Oberflächlichkeit der mondänen Welt der Grossbourgeoisie, der sie entrinnen will. Zum Soundtrack von Brahms' Erstem Streichsextett treten die verwöhnte Jeanne und der mittellose Student, den sie erst wenige Stunden kennt, eine "Traumreise hinaus aufs Meer der Leidenschaft" an... Truffaut jubelt: "La première nuit d'amour au cinéma", Filmgeschichte also.

Einführung: Barbara von Machui

So., 16.10. - 19.00 Uhr
Il était une forêt - Das Geheimnis der Bäume
Il était une forêt - Das Geheimnis der Bäume
© Weltkino Trailer
Frankreich 2013 | Regie: Luc Jacquet | 74 min. | Dokumentarfilm | Francis Hallé | deutsche Fassung | FSK: 6.

In diesem faszinierenden Dokumentarfilm über das Wunderwerk Baum begleitet uns der Botaniker Francis Hallé aus Montpellier auf eine magische Reise zum Ursprung des Lebens. Vom ersten Wachsen im Urwald bis hin zur Entwicklung der einzigartigen Verbindung zwischen Pflanzen und Tieren entfalten sich nicht weniger als sieben Jahrhunderte vor den Augen der Zuschauer, die Zeugen eines der größten Naturwunder werden. Wer glaubt, Bäume seien reglos, sprachlos, harmlos, dürfte von diesem beeindruckenden Film überrascht werden. Gedreht wurde in Peru, Gabun und Frankreich. Nach DIE REISE DER PINGUINE entführt Oscar-Preisträger Luc Jacquet mit diesem Film in die faszinierende Welt der Wälder. Der Regisseur, ursprünglich Biologe, teilt mit Francis Hallé die Leidenschaft für die Natur. So dreht er seit 1992 Dokumentarfilme, insbesondere über Tiere, und verfolgt dabei zunehmend den Wunsch, damit einen Beitrag zur Rettung der Natur zu leisten, was er mit konkreten Projekten verwirklicht.

Anschließend Gespräch mit Francis Hallé

Mo., 17.10. - 20.00 Uhr
The Terminator
The Terminator
© 20th Century Fox Trailer
Großbritannien, USA 1984 | Regie: James Cameron | 107 min. | Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Michael Biehn | engl. | FSK: 16.

Im Jahr 2029 hat der Krieg zwischen Mensch und Maschine die Erde verwüstet und die Menschheit so gut wie ausgelöscht. Es gibt nur noch wenige Überlebende, die entweder als Sklaven im Dienste ihrer technologischen Oberherren leben oder als Widerstandskämpfer versuchen, die Maschinenherrschaft zu stürzen. Zwei Soldaten werden in die Zeit zurück nach Los Angeles im Jahr 1984 geschickt, um den Ausgang eines Konflikts zu beeinflussen, der noch nicht stattgefunden hat. Der eine ist ein unaufhaltsamer Cyborg-Attentäter, der andere ein menschlicher Guerilla-Kämpfer. Sie stehen auf verschiedenen Seiten des Kampfes und haben das gleiche Ziel: Sarah Connor, eine ahnungslose junge Frau, deren ungeborenes Kind der Schlüssel zur Rettung der Menschheit sein wird.

Mit wissenschaftlichem Kommentar von Elke Schwarz, Fellow am CAPAS, die in ihrem Beitrag unter anderem die Nutzung automatisierter Waffensysteme thematisieren wird. Elke Schwarz ist Senior Lecturer für politische Theorie an der Queen Mary University London (QMUL) und Direktorin des TheoryLab an der School of Politics and International Relations der QMUL. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Überschneidung von Ethik, Krieg und Technologie, insbesondere im Zusammenhang mit autonomen oder intelligenten Militärtechnologien und deren Auswirkungen auf die heutige Kriegsführung. Sie ist die Autorin von Death Machines: The Ethics of Violent Technologies (Manchester University Press, 2018), und ihre Arbeit wurde in einer Reihe von Fachzeitschriften in den Bereichen Sicherheitsstudien, Philosophie, Militärethik und internationale Beziehungen veröffentlicht. 

Mi., 19.10. - 19.00 Uhr
Geographies of Solitude
Geographies of Solitude
© Jacquelyn Mills Trailer
Kanada 2022 | Regie: Jacquelyn Mills | 103 min. | Dokumentarfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Seit den 70er Jahren lebt die Naturschützerin Zoe Lucas weitgehend allein auf Sable Island, einer 42 km langen Insel vor der Küste Kanadas. Ihre Studien zu den Wildpferden der Insel und zur Biodiversität haben die autodidaktische Wissenschaftlerin zu einer geschätzten Expertin gemacht. Auch das Sammeln erschreckender Mengen Plastikmülls gehört zu ihrem Alltag. Regisseurin Jacquelyn Mills filmt all diese täglichen Beobachtungen. Der expressionistische Stil ihrer 16mm Aufnahmen verleiht der kargen Landschaft eine besondere Schönheit. Wissenschaft und Kunst verschmelzen in den Aktivitäten der beiden Frauen und bereichern sich gegenseitig.

Gewinner des Caligari-Filmpreises 2022 der Berlinale.

Do., 20.10. - 17.45 UhrSo., 23.10. - 15.45 UhrMi., 26.10. - 18.45 UhrSo., 4.12. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 11.12. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Au revoir, les enfants - Auf Wiedersehen, Kinder
Au revoir, les enfants - Auf Wiedersehen, Kinder
© DB-MK2-Stella Films Trailer
Frankreich, Deutschland, Italien 1987 | Regie: Louis Malle | 105 min. | Gaspard Manesse, Raphaël Fejtö, Francine Racette, Philippe Morier-Genoud | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Dieser Film, der auf einem Kindheitserlebnis von Louis Malle beruht, ist der persönlichste und berührendste, den er gedreht hat. Nachdem er sich schon 1972 in Lacombe Lucien intensiv mit dem Thema Okkupation und Kollaboration beschäftigt hatte, findet er nun nach seiner Amerikazeit die Kraft, sich mit dem bedeutsamsten Ereignis seiner Kindheit, vielleicht sogar seines ganzen Lebens auseinanderzusetzen, wie er selbst sagt. Seine Erinnerungs- und Trauerarbeit gilt seiner Freundschaft mit einem jüdischen Mitschüler, den die Patres des Karmeliterordens versteckt hielten. Außenseiter beide und einsam, finden sie sich über ihre Liebe zu Literatur und Musik, bis die Gestapo in ihre Welt einbricht... Ein Drama um Rache, Verrat und Schuld ganz im Graublau der düster-absurden Erwachsenenwelt der „années noires“ mit überragenden Kinderdarstellern. Malles Schlusskommentar aus dem Off erschüttert immer noch.

Einführung: Barbara von Machui

Do., 20.10. - 20.00 Uhr
Zazie dans le métro
Zazie dans le métro
© Nouvelles Editions de Films Trailer
Frankreich, Italien 1960 | Regie: Louis Malle | 89 min. | Catherine Demongeot, Philippe Noiret, Carla Marlier u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Zazie dans le Métro ist sicherlich Louis Malles chaotischster, witzigster, turbulentester Film: Weil ihre Mutter mit ihrem Liebhaber ungestört sein möchte, soll die 10-jährige Zazie das Wochenende bei ihrem Onkel in Paris verbringen. Zazies größter Wunsch ist es, mit der Metro zu fahren, doch die wird bestreikt. Und Onkel Gabriel muss feststellen, dass es leichter ist, einen Sack Flöhe zu hüten, als auf die freche Zazie aufzupassen. So begleiten wir die beiden und viele andere skurrile und schillernde Gestalten bei ihrer turbulenten Odyssee durch das vom Streik gelähmte Paris. Die schräge, teils surreale Groteske über die Absurditäten der Welt der Erwachsenen, gesehen mit den Augen eines frühreifen Kindes, ist eine furiose filmische Achterbahnfahrt durch den gleichnamigen Roman von Raymond Queneau, eine brillante Tour de Force voller Sprachwitz und anarchistischer Lust am Chaos und gleichzeitig ein amüsanter Streifzug durch die Tricks und Stilmittel der Filmgeschichte.

Einführung: Dr. Jürgen John

Im Anschluss:

VIVE LE TOUR (18 min.)

Ein impressionistischer Dokumentarfilm von Louis Malle über das jährlich stattfindende Radrennen, der sich auf die Zuschauer und die Qualen der Fahrer konzentriert...

Fr., 21.10. - 19.00 Uhr
Happy Together
Happy Together
© Koch Films / Plaion Pictures
Hongkong, Japan, Südkorea 1997 | Regie: Wong Kar-Wai | 96 min. | Tony Leung Chiu-wai, Leslie Cheung u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Mit HAPPY TOGETHER erzählt Wong Kar-Wai von einem schwulen Hongkonger Paar, das in Argentinien versucht erneut zu beginnen, und stieg dafür 1997 in Cannes zum besten Regisseur auf. Es ist die Geschichte zweier Liebender, die glücklich sind beieinander zu sein, aber nicht miteinander glücklich - "Happy Together" - sein können — eines Missverständnisses wegen, wegen Kommunikation, wegen Zweifeln, wegen Inbesitznahmen, wegen ihres Unwillens sich Freiheit und Raum zu geben, weil ihnen ein Paradigma fehlt. All dies essentiell der Liebe wegen.

Mit umwerfend durchdachter Charakterisierung und Bildsprache geht diese Liebe zwischen Lai Yiu‑fai (Tony Leung) und Ho Po‑wing (Leslie Cheung) weit über queere Identität hinaus und spricht über die Irrungen und Wirrungen der Liebe im stetig erneuten Versuch to be happy together.

Mit einer Einführung von Haotian Wu.

Di., 25.10. - 20.00 Uhr
Werner Herzog - Radical Dreamer
Werner Herzog - Radical Dreamer
© 3B Produktion Trailer
Deutschland, USA 2022 | Regie: Thomas von Steinaecker | 102 min. | Dokumentarfilm | engl./dt. Original mit deutschen Untertiteln.

Quasi als Epilog zu unserer Retrospektive im Oktober zeigen wir jetzt noch eine Dokumentation über Werner Herzog, der bekanntlich auch selbst oft sehr spektakuläre Dokumentarfilme drehte. Thomas Steinaecker lässt hier Werner Herzog ausführlich zu Wort kommen. Insbesondere über seine Beziehung zur Natur erfährt man hier sehr Aufschlussreiches, die eine zentrale Stellung für seine ureigene Art Filme zu schaffen einnimmt. Zudem sieht man höchst selten zu sehende Originalaufnahmen von den jeweiligen Drehorten, dazu als kleinen Höhepunkt einige Episoden aus dem ursprünglichen „Fitzcarraldo“, der noch in der Hauptrolle mit Jason Roberts besetzt war. Trotzdem nicht nur etwas für diejenigen, die vieles von ihm bereits kennen, sondern darüber hinaus auch ein eindringliches Porträt eines Extremregisseurs und Ausnahmekünstlers.

Do., 27.10. - 19.00 UhrDo., 8.12. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 14.12. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Feierliche Eröffnung des Karlstorkinos in der Südstadt
Feierliche Eröffnung des Karlstorkinos in der Südstadt
© Stefan Friedel / Medienforum HD

Das Karlstorkino kommt in der Südstadt an

Schon die Anschrift des neuen Kommunalen Kinos ist Programm: Marlene-Dietrich-Platz 3. Nomen est omen! Bereits bei der Gründung des Karlstorkinos vor 27 Jahren kamen zwei Anliegen zusammen: Andere Filme anders zu zeigen und Wissen über das Filmemachen zu vermitteln, um anzuleiten, Filme selbst zu machen. Hierin liegt unser besonderer Bildungs- und Kulturauftrag als Kommunales Kino. Dank unserer neuen Räumlichkeiten in der Südstadt werden wir die damit erweiterten Möglichkeiten nun optimal nutzen und schließen an diese erfolgreiche Tradition unseres Hauses wieder an. Die Eröffnungswoche bietet einen spannenden Einblick in die Breite unserer Programmarbeit. Wir freuen uns auf Euren Besuch und heißen Euch herzlich willkommen im neuen Kommunalen Kino Heidelberg!

18:00 Grußworte & Eröffnungsreden

19:00 Sektempfang

Fr., 28.10. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
À bout de souffle - Außer Atem
À bout de souffle - Außer Atem
© Studiocanal Trailer
Frankreich 1960 | Regie: Jean-Luc Godard | 90 min. | 4K digital | Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Nach  diesem Film werde das Kino nie mehr so sein wie zuvor – das soll François Truffaut zur Premiere von „Außer Atem“ gesagt haben. Trotzdem ist seine Handlung eher klassisch und schlicht: Auf dem Weg nach Paris gerät der Autodieb Michel Poiccard mit einer gestohlenen Luxuslimousine in eine Kontrolle. Er erschießt einen Polizisten und versteckt sich bei der jungen Amerikanerin Patricia, die in Paris Zeitungen verkauft und sich zum Ziel gesetzt hat, Journalistin zu werden. Während Michel versucht, Geld für die gemeinsame Flucht aufzutreiben, gerät Patricia ins Visier der Polizei und muss sich zwischen ihren Gefühlen und ihrer Karriere entscheiden.

Mit diesem billig in den Straßen von Paris gedrehten Film, mit jungen Darstellern, die sich frei vor der Kamera bewegen und deren bis heute faszinierendem schnellen Rhythmus wurde „Außer Atem“ zu einem cineastischen Mythos, mit dem Jean-Luc Godard die Filmsprache revolutionierte und dabei auch die Regeln des Film noir auf den Kopf stellte. Denn der glücklose Kleinkriminelle Michel ist nur eine Parodie des coolen Hollywood-Helden. Und Patricia, die nach Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit strebt, ähnelt so gar nicht der klassischen Gangsterbraut. Aber in ihrer Suche nach Glück und Freiheit wurden die beiden zu Ikonen der Jugendkultur, die Darsteller Jean Seberg und Jean-Paul Belmondo zu Stars der Nouvelle Vague. Und wie sagte der Regisseur, der im Film interviewt wird? Er möchte unsterblich werden und dann sterben. Jean-Luc Godard ist das durchaus geglückt.

Fr., 28.10. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
„Der gläserne Untertitler“ mit anschließendem Kurzfilmprogramm
„Der gläserne Untertitler“ mit anschließendem Kurzfilmprogramm

Zu den Markenzeichen unseres Kinos gehört bekanntlich, Filme in ihrer Originalsprache zu zeigen. Aber wie gelingt es eigentlich, die vielen fremden Wörter mit all ihren Finessen in diese prägnanten, leicht verfolgbaren Sätze unter den Filmszenen zu übersetzen, die trotzdem ihre Nuanciertheit bewahren? Als „Gläserner Untertitler“ dürfen wir dem freischaffenden Übersetzer und Untertitler Florian Wolf bei seiner anspruchsvollen Arbeit über die Schulter schauen, Fragen stellen und interaktiv mitdiskutieren.

Nach einer kurzen Pause folgt ein Kurzfilmprogramm mit Festivalbeiträgen der PROVINZIALE – Filmfest Eberswalde mit anschließendem Podiumsgespräch mit Heidelberger Studierenden des Instituts für Übersetzen und Dolmetschen, die im Rahmen eines Seminars an der Untertitelung der Kurzfilme beteiligt waren.

Florian Wolf studierte Übersetzungswissenschaft am Institut für Übersetzen und Dolmetschen in Heidelberg und spezialisierte sich auf Filmübersetzung und Untertitelung. Seit 2010 ist er freischaffender Übersetzer für audiovisuelle Medien mit dem Schwerpunkt Untertitelung und Gründer von sub:werk. Seit 2013 gibt er regelmäßig Seminare, Workshops und Lehrveranstaltungen zum Thema.

In Kooperation mit dem Institut für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Heidelberg.

Moderation: Bettina Fetzer

Sa., 29.10. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Kommissar Gordon & Buffy
Kommissar Gordon & Buffy
© eksystent Filmverleih Trailer
Schweden 2017 | Regie: Linda Hambäck | 67 min. | Animationsfilm | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Im Revier des Waldkommissars Gordon werden Nüsse vermisst. Gemeinsam mit seiner fleißigen Assistentin, der Waldmaus Buffy, sind sie dem Verbrechen auf der Spur und klären nebenbei mit ganz viel Witz, Grips und vor allem Freundlichkeit die Auseinandersetzungen zwischen den Waldbewohnern. Der Zeichentrickfilm zeigt auf charmante Weise eine spannende Geschichte, die schon die Kleinsten zu begeistern weiß.

Der Film basiert auf den erfolgreichen Kinderbüchern von Ulf Nilsson und Gitte Spee.

Moderation: Lisa Niederauer, Kuratorin der Kinderfilm-Sektion des Internationalen Filmfestivals Mannheim – Heidelberg.

Anschließend um 14:30 Uhr Kinder-Filmworkshop

So., 30.10. - 13.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Führung durch das neue Kino
Führung durch das neue Kino

Kleine Führung durch das neue Kinogebäude.

Treffpunkt: Foyer des neuen Kinos

Marlene-Dietrich-Platz 3

69126 Heidelberg

So., 30.10. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 30.10. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Enjoy Jazz / IFFMH: Tania Giannouli im Gespräch über Filmmusik
Enjoy Jazz / IFFMH: Tania Giannouli im Gespräch über Filmmusik

Gespräch über Filmmusik mit der Komponistin Tania Giannouli und Sascha Keilholz, künstlerischer Leiter des Internationalen Filmfestivals Mannheim – Heidelberg.

Tania Giannouli schreibt Musik für ihr(e) Ensemble(s), Theater, Dokumentarfilme, Kurzfilme, Videos und Konzerte. Ihre Kompositionen werden als lyrisch, inspiriert, komplex, eklektisch und höchst originell beschrieben – „berauschende Orchestrierungen, die von einer europäischen Sensibilität geprägt sind, die die Farben des Mittelmeers heraufbeschwört“. (IMDb)

In Kooperation mit Enjoy Jazz und dem Internationalen Filmfestival Heidelberg

So., 30.10. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Licht aus! Film ab! Die Filmprojektion im Laufe der Zeit
Licht aus! Film ab! Die Filmprojektion im Laufe der Zeit

Schon mit der Laterna magica gab es Spezialvorführungen, bei denen nicht nur Standbilder, sondern auch mehrfach überlagerte bewegte Bilder projiziert wurden. Nach der Erfindung der Bewegtbildprojektion von fotografierten Bildern (Anschütz, Skladanowsky, Lumière) entstanden viele Apparate für unterschiedliche Filmformate bis sich der bereits von den Gebrüdern Lumière benutzte 35mm-Film durchsetzte, der bis zur digitalen Projektion das Standardformat war. Nach dem Wandel vom Stumm- zum Tonfilm und vom Schwarzweiß- zum Farbfilm, wurden, um mit dem Fernsehen konkurrenzfähig zu bleiben, immer wieder neue Projektionssysteme für Bild (3D, Breitwandsysteme) und Ton (Mehrkanalton) entwickelt, um das Kino attraktiv zu halten. Neben heute noch bekannten Breitwandprojektionen in 70mm oder dem IMAX-Verfahren, gab es noch viele vergessene Systeme wie z. B. das Showscan-Verfahren.

PD Dr. Wilfried E. Keil ist Kunsthistoriker, Film- und Fernsehwirt. Er lehrt als Privatdozent am Institut für Kunstgeschichte der Universität Heidelberg

So., 30.10. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
A Foreign Affair - Eine auswärtige Affäre
A Foreign Affair - Eine auswärtige Affäre
© Swashbuckler Films Trailer
USA 1948 | Regie: Billy Wilder | 116 min. | Marlene Dietrich, Jean Arthur, John Lund | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Im kriegszerstörten Berlin soll die konservative Kongressabgeordnete Phoebe Frost die Moral der stationierten amerikanischen Truppen prüfen. Dabei verliebt sie sich in Captain Pringle, der ihr den Hof macht, um seine Verbindungen zu einer deutschen Nachtclubsängerin zu verheimlichen. Äußerst amüsante Dreiecksgeschichte von Komödien-Meister Billy Wilder.

So., 30.10. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Vorstellung des Mühlbeyer Filmbuchverlags
Vorstellung des Mühlbeyer Filmbuchverlags

Lesung der Heidelberger Dokumentarfilmerin Elke Werry aus ihrem Buch „16:9. Fürs Fernsehen in die Ferne“. 

Anschließend:

Steine, Städte, Stupas: Orchontal – Mongolei

Autorin: Elke Werry, Kamera: Donald Saischowa, Ton: Stefan Eichinger, Schnitt: Manfred Linke

Auftragsproduktion Along Mekong Productions Heidelberg für SWR, „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“, 2006, 15 min

Anschließend: Lesung des Autors Harald Mühlbeyer aus seinem Buch „Grindhouse Kino“.

Harald Mühlbeyer, Jahrgang 1978, ist Inhaber des Mühlbeyer Filmbuchverlags. Filmkritiken seit 2001; 2002 bis 2012 Mitarbeiter der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung Wiesbaden. Seit 2016 Mitarbeiter im Cinema Quadrat Mannheim. Autor von "Perception is a Strange Thing. Die Filme von Terry Gilliam" (Schüren-Verlag 2010) und "Grindhouse-Kino. Schund - Trash - Exploitation deluxe!" (Mühlbeyer-Verlag 2021), Mitherausgeber von "Ansichtssache. Zum aktuellen deutschen Film" (Schüren-Verlag 2013; mit Bernd Zywietz). Arbeitet an einem Buch über Helge Schneider. 2014 Gründung des Mühlbeyer Filmbuchverlags mit dem Ziel, die Filmkultur in Deutschland zu stärken, weil man Filme nicht nur sehen, sondern auch darüber lesen sollte.

 

Elke Werry studierte Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg. Nach Abschluss ihrer Doktorarbeit 1990 zog sie es vor, ihr Leben nicht im Museum zu verbringen, sondern als freiberufliche Dokumentarfilmemacherin. Sie interessiert sich vorwiegend für kulturelle und entwicklungspolitische Themen in der weiten Welt. Ihre Dokumentarfilme sind meist Auftragsproduktionen für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, NGO's und Organisationen. Das Buch „16:9 – Fürs Fernsehen in die Ferne“ erzählt über ihre Arbeit an Drehorten in der fernen Welt, vom Entstehungsprozess einiger Filme und von der Macht der Bilder.

Di., 1.11. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Remake, Remix, Rip-Off - Kopierkultur und das türkische Pop-Kino
Remake, Remix, Rip-Off - Kopierkultur und das türkische Pop-Kino
© Drop-out Cinema Trailer
Deutschland, Türkei 2015 | Regie: Cem Kaya | 100 min. | Dokumentarfilm | türk./dt. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Vorstellung des Mannheimer Filmverleihs Drop-Out Cinema mit Jörg van Bebber.

Drop-Out Cinema eG ist ein 2013 gegründeter Filmverleih, der sich genossenschaftlich dem unterschlagenen Kinofilm widmet. Unter dem Label #CinemaObscure bringt der Verleih außergewöhnliche Horror- und Genre-Produktionen in die Kinos. Unter dem Label #DokuKino widmet sich der Verleih Dokumentarfilmen zu politischen und gesellschaftlichen Themen.

Anschließend:

REMAKE, REMIX, RIP-OFF - KOPIERKULTUR UND DAS TÜRKISCHE POP-KINO 

Cem Kaya, der mit Yeşilçam Filmen aus den türkischen Videotheken in Deutschland aufwuchs, zeichnet in seinem Dokumentarfilm die Kopierpraxis der türkischen Filmemacher von den Anfängen des türkischen Kinos bis hin zu den heutigen Fernsehserien nach.

Di., 1.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Wolken von Sils Maria
Die Wolken von Sils Maria
© Pallas Film Trailer
Frankreich, Deutschland, Schweiz 2014 | Regie: Olivier Assayas | 124 min. | Juliette Binoche, Kristen Steward, Chloë Grace Moretz, Lars Eidinger u.a. | engl./dt./frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere erhält die international erfolgreiche Schauspielerin Maria Enders das Angebot, in der Wiederaufführung eines Theaterstücks zu spielen, mit dem sie vor 20 Jahren ihren Durchbruch feierte. Damals hatte sie die Rolle der Sigrid übernommen, eine verführerische junge Frau, die auf ihre Vorgesetzte Helena eine ganz besondere Faszination ausübt und sie schließlich in den Selbstmord treibt. Anders als vor 20 Jahren soll Maria diesmal aber nicht Sigrid spielen, sondern die ältere Helena. Gemeinsam mit ihrer Assistentin Valentine fährt Maria nach Sils Maria, um dort, in der Abgeschiedenheit der Alpen, das Stück zu proben. Als Sigrid ist Jo-Ann Ellis vorgesehen, ein junges Starlet aus Hollywood mit Neigung zum Skandal. Eine charmante, aber nicht ganz durchsichtige junge Frau – und ein beunruhigendes Spiegelbild ihrer selbst, dem sich Maria nun gegenüber sieht.

Einführung: Prof. Dr. Daniel Winkler (Romanisches Seminar der Universität Heidelberg)

In Kooperation mit dem dfk - Deutsch-Französischer Kulturkreis e.V.

Mi., 2.11. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Teorema - Geometrie der Liebe - Teorema
Teorema - Geometrie der Liebe - Teorema
© Mondo TV Trailer
Italien 1968 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 95 min. | mit Silvana Mangano, Terence Stamp, Anne Wiazemsky u.a. | ital. Original mit englischen Untertiteln | FSK: 16.

Kann sich die Bourgeoisie von sich selbst befreien? Ein junger Mann, schön und intelligent, vielleicht so etwas wie ein säkularisierter Engel, tritt in den Kreis einer großbürgerlichen Familie, auf dass ein jeder von ihnen nun sein Leben ändere: der Vater, die Mutter, der Sohn, die Tochter, das Dienstmädchen. Alle brechen sie nun aus ihrer gewohnten Existenz aus, aber für alle gibt es danach kein besseres Leben, sondern nur die große Absurdität. Mit Lust an der Groteske rechnet Pasolini in TEOREMA schonungslos mit den Emanzipationsangeboten seiner Zeit ab und offenbart sich damit als intelligenter wie unbequemer Vordenker seiner Zeit. Mit einem Aufgebot bekannter Schauspieler*innen gelangen ihm dabei großartige Szenen.

Einführung am 2.11.: Dr. Cora Rok (Romanisches Seminar der Universität Heidelberg)

In Kooperation mit dem Montpellier-Haus.

Mi., 2.11. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 13.11. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Zwei Kinogeschichten: Lichtbild-Lesung und Filmpoems mit Telemach Wiesinger und Morticia Zschiesche
Zwei Kinogeschichten: Lichtbild-Lesung und Filmpoems mit Telemach Wiesinger und Morticia Zschiesche

Morticia Zschiesche liest aus ihrem Roman „Die kleinen Leute gehen ins Kino“. Es ist eine amouröse und kämpferische Hommage an das Kino und die Menschen, die es vereint. Sie spürt dem nach, was Filme über Sehnsüchte und soziale Grenzen verraten.

Telemach Wiesinger erzählt dazu seine Bildergeschichten mit Photographien und zeigt seine Filmpoems. Die Projektionen zeigen Schauplätze, wie sie nur der kinematographische Blick eröffnet: Schwarz auf Weiss, begleitet vom Laufgeräusch der 16mm Projektoren, inklusive Wort beim Spulenwechsel.

Hinter diesem Abend steht der Gedanke, Geschichten zu erzählen, wie sie einzig die Magie des dunklen Kinoorts in direktem Austausch mit den sich darin befindlichen Menschen schreiben kann.

Telemach Wiesinger, geboren 1968, ist Künstler, Filmemacher, Lichtbildner und Dozent. Seine Arbeiten zeigen diverse Buchveröffentlichungen und Einzelausstellungen, seine 16mm Filmarbeiten laufen auf internationalen Filmfestivals und sein Ateliersitz liegt in Riegel am Kaiserstuhl. 

Morticia Zschiesche, geboren 1971, ist Filmwissenschaftlerin, Publizistin und promovierte Soziologin. Ihre Essays über das Kino erscheinen im Jahrbuch Cinema, der Neuen Zürcher Zeitung, taz oder dem Wiener ray Filmmagazin. »Die kleinen Leute gehen ins Kino« ist ihr literarisches Debüt. Sie lebt in Heidelberg.

Do., 3.11. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Kurzfilmprogramm von GIRLS GO MOVIE
Kurzfilmprogramm von GIRLS GO MOVIE

Vortrag über feministische Filmarbeit von Sophie Rieger, Gründerin von "FILMLÖWIN. Das feministische Filmmagazin." Vortrag muss leider entfallen.

Anschließend ausgewähltes Kurzfilmprogramm mit Beiträgen von GIRLS GO MOVIE zum Themenfeld GENDER.

GIRLS GO MOVIE verbindet ein jährliches Kurzfilmfestival und Filmcoaching-Programm für Mädchen* und junge Frauen* und sieht sich als Sprachrohr für die Themen und Visionen dieser jungen weiblichen* Generation. 

Das nächste GIRLS GO MOVIE Kurzfilmfestival findet am 12. & 13. November im CinemaxX Mannheim statt.

Weitere Informationen unter www.girlsgomovie.de

Do., 3.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Kommunales Kino als Kulturelle Praxis - ein neuer Kinostandort als Herausforderung in Zeiten globaler Krisen
Kommunales Kino als Kulturelle Praxis - ein neuer Kinostandort als Herausforderung in Zeiten globaler Krisen

Kommunales Kino als Kulturelle Praxis - ein neuer Kinostandort als Herausforderung in Zeiten globaler Krisen. Ein Vortrag von Borjana Gaković.

Borjana Gaković ist Film- und Medienwissenschaftlerin. Sie ist als Autorin und als Dozentin im Bereich der Film- und Kinokultur sowie als Kuratorin meist historischer Kinoprogramme tätig, oft mit Bezug auf Feminismen in der Filmgeschichte.

Fr., 4.11. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Bergkatze
Die Bergkatze
Deutschland 1921 | Regie: Ernst Lubitsch | 82 min. | Stummfilm | Pola Negri, Paul Heidemann.

Eine Groteske: Alexis, Leutnant und Verführer wird auf dem Marsch zu einer Festung von Räubertochter Rischka ausgeraubt. So gedemütigt nimmt Alexis mit seinen Soldaten den Kampf auf. Aber in ihm ist längst die Leidenschaft erwacht und in Rischka ebenso. Doch natürlich leben ein Leutnant und eine Räubertochter in zwei verschiedenen Welten. Nicht nur weil Ernst Lubitsch dabei dem Militär gegenüber frech wurde, wurde seine Bergkatze zunächst ein Misserfolg. Heute aber gilt er gerade seiner technischen Innovationen und stilistischer Originalität wegen als Klassiker des frühen deutschen Stummfilms. Zudem darf laut gelacht werden.

Einführung durch die Film- und Medienwissenschaftlerin Borjana Gaković.

Musikalische Live-Begleitung von Julian Gramm und Thomas Bugert.

Seit 2017 vertonen die beiden Profimusiker Julian Gramm (Gitarre) und Thomas Bugert (Kontrabass) diverse Stummfilme aus dem Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung mit ihrem modernen, jazzig-avantgardistischen Klang.

Fr., 4.11. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Eröffnung Filmfestival Mathematik Informatik 2022
Eröffnung Filmfestival Mathematik Informatik 2022

Until the Sun Engulfs the Earth

USA 2021, 13 min, Regie: Anil Ananthaswamy, Kristin Kane, engl. Originalfassung

Der Kurzfilm „Until the Sun Engulfs the Earth: Lower Bounds in Computational Complexity“ geht der Frage nach, wie man wissen oder herausfinden kann, dass ein Problem unmöglich zu lösen ist. Der Film aus der Reihe „Theory Shorts“ ist ein Dokumentarfilm des Simons Institute for the Theory of Computing in Berkeley, der laufende Forschungsprogramme aufgreift. Die wissenschaftliche Beraterin des Films und Direktorin des Instituts, Shafi Goldwasser, erhielt 2012 den ACM A. M. Turing Award für komplexitäts-theoretische Grundlagen in der Kryptographie, bei denen es auch darum geht, ob bestimmte Berechnungen unmöglich sind.

Anschließende Diskussion mit den Regisseuren Anil Ananthaswamy und Kristin Kane (live zugeschaltet).

Olga Ladyzhenskaya

DE 2022, 32 min, Regie: Ekaterina Eremenko, russ./engl. Original engl. Untertiteln

Der Film erzählt die Geschichte von Olga Alexandrowna Ladyzhenskaya, einer weltberühmten Mathematikerin, Akademikerin und sehr klugen, charismatischen Persönlichkeit. Ihr Vater, ein ehemaliger zaristischer Offizier, wurde vom NKWD verhaftet und erschossen. Ihr tragisches Schicksal wurde von Aleksandr Solschenizyn in seinem Roman „Der Archipel Gulag“ beschrieben. Viele von Ladyzhenskayas Ideen haben die Entwicklung der modernen mathematischen Physik beeinflusst. 1958 stand sie auf der Shortlist für die Fields-Medaille.

Deutsche Premiere in Anwesenheit der Regisseurin Ekaterina Eremenko.

Die Eröffnungsfilme sind auf Einladung der Heidelberg Laureate Forum Foundation für Sie kostenfrei. Ein Erwerb von Karten (zum Preis von 0 EUR) ist dennoch notwendig.

Sa., 5.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Adventures of a Mathematician - Abenteuer eines Mathematikers
Adventures of a Mathematician - Abenteuer eines Mathematikers
© Filmwelt Trailer
Deutschland, Polen, United Kingdom 2020 | Regie: Thor Klein | 105 min. | mit Philippe Tlokinski, Fabian Kociecki u. a. | engl./pol. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Cambridge/Massachusetts inmitten des 2. Weltkriegs. Stan Ulam (Philippe Tlokinski), ein 30-jähriger begabter polnisch-jüdischer Mathematiker, lebt hier mit seinem Bruder Adam. Die Nachrichten aus der polnischen Heimat werden immer düsterer, doch es ist für Stan unmöglich geworden, dorthin zurückzugehen und nach seiner Familie zu suchen. Als Stan sein Stipendium in Harvard verliert, bietet ihm sein bester Freund, das ungarische Genie Johnny von Neumann (Fabian Kociecki), einen Job an, der ihn nach New Mexico führt. Stan zieht mit Françoise (Esther Garrel), einer Französin, die er nach einer rasanten Romanze heiratet, nach Los Alamos. Dort schließt er sich einer Gruppe von jungen, exzentrischen, charismatischen Wissenschaftlern an, um an dem streng geheimen Manhattan-Projekt zu arbeiten. Hier in den Weiten New Mexicos ist Stan an der Entwicklung einer Bombe beteiligt, die die Welt verändern wird, während er weiterhin verzweifelt versucht, seiner Schwester bei der Flucht aus dem von den Nazis besetzten Polen zu helfen.

Mit Einführung und Gespräch. Regisseur Thor Klein wird zugeschaltet.

So., 6.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Bat Mathematics
Bat Mathematics
Frankreich 2017 | Regie: François-Joseph Botbol | 62 min. | frz. Original mit englischen Untertiteln.

„Das Buch der Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben“, schrieb Galileo Galilei vor über 400 Jahren. Am Beispiel eines faszinierenden und liebenswerten Tieres - der Fledermaus - lädt uns der berühmte Mathematiker Cédric Villani dazu ein, die Welt durch seine wissenschaftliche Brille zu betrachten. „Bat Mathematics“ ist ein Vortrag für ein breites Publikum, der wie eine One-Man-Show 2017 in Paris aufgeführt wurde. Er führt uns in die mathematischen Geheimnisse ein, die in diesen charmanten Kreaturen, die fliegen und ihren Weg im Dunkeln finden können, verborgen sind. Eine faszinierende Entdeckungsreise, die aufzeigt, wie Mathematik in so vielen Phänomenen enthalten ist und wie die vertrautesten Dinge doch voller Geheimnisse und Wunder sind.

Anschließende Diskussion mit Cédric Villani, Mathematiker und Preisträger der Fields-Medaille 2010 (live zugeschaltet).

Mo., 7.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Agora
Agora
© Tobis Film Trailer
Spanien 2009 | Regie: Alejandro Amenábar | 126 min. | mit Rachel Weisz, Oscar Isaac u. a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: wertvoll | FSK: 12.

Alejandro Amenábar, der mit seinem Oscar-prämierten Drama „Das Meer in mir“ und dem raffinierten Thriller „The Others“ längst bewiesen hat, wie unglaublich authentisch und ergreifend er persönliche Schicksale auf die Leinwand bannen kann, schlägt ein hochspannendes Kapitel aus der Anfangszeit der abendländischen Kultur auf. Im Zentrum der fesselnden, wahren Geschichte aus frühchristlicher Epoche brilliert Rachel Weisz in der Rolle einer so unkonventionellen und faszinierenden weiblichen Heldin, wie man sie lange nicht mehr im Kino gesehen hat. Alexandria, im Jahr 391 n. Chr. An der neuplatonischen Schule lehrt die ebenso kluge wie schöne Philosophentochter Hypatia Mathematik und Astrologie. Bei ihren Schülern ist die selbstbewusste Wissenschaftlerin sehr beliebt, wird aber auch mit Argwohn beobachtet. Nicht nur weil sie eine Frau ist, sondern auch weil sie die elementaren Fragen des Sonnensystems erforscht und äußerst moderne Thesen vertritt. Privat ist Hypatia hin- und hergerissen zwischen dem Sklaven Davus und ihrem noblen Schüler Orestes. Die Lage spitzt sich zu, als das aufkommende Christentum die Stadt in einen blutigen Glaubenskrieg stürzt und Hypatia zwischen die Fronten gerät…

Einführung und anschließende Diskussion mit Dr. Julia Lougovaya-Ast, Institut für Papyrologie, Universität Heidelberg.

Di., 8.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Artificial Gamer
Artificial Gamer Trailer
USA 2021 | Regie: Chad Herschberger | 92 min. | Dokumentarfilm | engl. Originalfassung.

Bei der jährlichen E-Sport-Weltmeisterschaft „The International“ wurde 2017 ein Agent mit Künstlicher Intelligenz (KI) vorgestellt, der in dem beliebten Online-Videospiel DOTA 2, das als eines der komplexesten überhaupt gilt, gegen einige der weltbesten Spieler antreten konnte. Obwohl diese Demonstration auf einer „1 gegen 1“-Version des eigentlich „5 gegen 5“-Spiels basierte, war es eine riesige Überraschung. Nach der Vorführung und zur Verblüffung der Spiele- und KI-Communities kündigten die Entwickler an, beflügelt vom errungenen Sieg, dass sie im kommenden Jahr mit einer neuen KI zurückkommen werden, die das ganze „5 gegen 5“-Spiel beherrscht. „Artificial Gamer“ begleitet die Reise der Wissenschaftler und Ingenieure von OpenAI, die ihren künstlichen Agenten entwickeln. Dabei müssen sie sich den einzigartigen Herausforderungen stellen, in nur einem Jahr eines der größten und komplexesten KI-Systeme der Geschichte zu entwickeln.

Mit einer Einführung von Jun.-Prof. Dr. Jan Stühmer, HITS. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.

Mi., 9.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ich bin dein Mensch
Ich bin dein Mensch
© Paramount Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Maria Schrader | 108 min. | mit Maren Eggert, Dan Stevens, Sandra Hüller | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Im Berlin der nächsten Zukunft treffen wir auf Alma, eine attraktive Frau, ehrgeizig, aber doch gehörig mit sich unzufrieden. Alma arbeitet im Vorderasiatischen Museum und lässt sich, um Gelder für die Forschung zu bekommen, auf einen Test ein – drei Wochen zusammen mit einem Roboter-Mann. Zwar muss dieser Tom, wie er heißt, zunächst noch ein paar kleine technische Störungen beheben, aber vollends optimiert und auf Almas Bedürfnisse eingestellt, irritiert er diese nachhaltig, denn Alma will eigentlich einen richtigen Mann und keinen, der so tut. Aber ein echter Roboter ist lernfähig. Eine der Romantik keineswegs abgeneigte Liebesgeschichte mit kleinen Überraschungen.

Anschließende Diskussion mit der Philosophin und Medizinethikerin Dr. Nadia Primc, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universität Heidelberg.

Do., 10.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
I Am Mother
I Am Mother
© LEONINE Distribution Trailer
Australien, USA 2019 | Regie: Grant Sputore | 114 min. | mit Clara Rugaard, Hilary Swank, Rose Byrne | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Was ist klassischer am Anfang eines Science-Fiction, als dass die Erde zerstört wurde? Also dass dort endgültig keine Menschen mehr leben. Natürlich nicht ohne Ausnahme, diesmal hat ein humanoider Roboter überlebt, der jetzt zum Ziel hat, Mutter Erde neu zu besiedeln. Dafür hat der tatsächlich „Mutter“ genannte Roboter ein Kind herangezüchtet, das zum jungen Mädchen wird und scheinbar ganz normal wie früher auf der Welt lebt, jedoch in einer künstlichen Anlage, die hermetisch abgeschirmt ist. Doch man kennt das mit diesen Anlagen, irgendwann kommt irgendwer doch von draußen rein, so auch bei „I Am Mother“ und die Story beginnt. Reduziertes Setting, außerordentliche visuelle Effekte!

Anschließende Diskussion mit Prof. Fred Hamprecht, Image Analysis and Learning Lab, Universität Heidelberg.

Fr., 11.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Tron
Tron Trailer
USA 1982 | Regie: Steven Lisberger | 95 min. | mit Jeff Bridges, Bruce Boxleitner u. a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Programmierer Kevin Flynn verdächtigt Ed Dillinger, Präsident von Encom, einst mehrere von Flynn entwickelte Computerspiele gestohlen und diese als seine ausgegeben zu haben. Flynn, selbst tätig für Encom, schreibt nun Suchprogramme, die im Hauptcomputer der Firma, dem „Master Control Programm“ (MCP), die entsprechenden Beweise finden sollen. Was Flynn aber nicht ahnt, ist, dass alle Computerprogramme in einer vom MCP beherrschten virtuellen Realität als humanoide Wesen, die ihren Programmierern (User) ähneln, leben. Dabei kämpfen die verschiedenen (guten wie bösen) Programme innerhalb der Spiele auf dem Raster gegeneinander ... Filmhistorisch hat der vor nun 40 Jahren erschienene, bahnbrechende Disney-Klassiker "Tron" (von „ElecTRONic“) einen besonderen Stellenwert, da er zu den ersten Filmen gehört, die über große Strecken computergenerierte Sequenzen nutzen. Mit Animation, Tricktechnik, Dekor und Beleuchtung wurde ein insgesamt grelles Spektakel inszeniert, welches seiner Zeit weit voraus war.

Anschließende Diskussion mit Egzon Miftari, Visual Computing Group, Universität Heidelberg.

Sa., 12.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Robin Bank
Robin Bank
© Camino Filmverleih GmbH Trailer
Spanien, Deutschland, USA, Schweiz, Finnland 2022 | Regie: Anna Giralt Gris | 83 min. | Dokumentarfilm | Enric Duran | FSK: 12.

Man nannte ihn den Robin Hood der Banken: Enric Duran narrte 2008 die Finanzwelt, indem er sich Kredite in Höhe von einer halben Million Euro erschlich, nie zurückzahlte und damit soziale Projekte unterstützte. Duran tauchte unter und lebt bis heute im Exil, Staatsanwaltschaft und 16 Banken fordern seine Haftstrafe. Regisseurin Anna Giralt Gris gelingt es, den Aktivisten aufzuspüren und seine faszinierende Geschichte zu einem spannenden Dokumentarfilm zu verdichten.

So., 13.11. - 14.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 15.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Notre-Dame brûle - Notre-Dame in Flammen
Notre-Dame brûle - Notre-Dame in Flammen
© Mickael Lefevre – BSPP Trailer
Frankreich, Italien, Großbritannien, USA 2022 | Regie: Jean-Jacques Annaud | 110 min. | Samuel Labarthe, Jean-Paul Bordes, Mikaël Chirinian | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Im April 2019 überlebt die berühmte Kathedrale in Paris nur knapp den größten Brand ihrer bisherigen Geschichte. Detailliert und eingehend zeichnet Regisseur Jean-Jacques Annaud („Der Name der Rose“, „Sieben Jahre in Tibet“) den Ablauf der Katastrophe nach und nutzt dafür eigene Aufnahmen und Archivmaterial der Unglücksnacht, die er mit Szenen in aufwendigen Nachbauten kombiniert. Im Mittelpunkt des Films stehen dabei diejenigen Frauen und Männer, die unter Einsatz ihres Lebens versuchten, die Kirche und ihre Reliquien zu retten. Das Ergebnis ist eine eindringliche filmische Erfahrung über mutige Menschen und den Schrecken des Feuers.

Mo., 14.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Liebe, D-Mark und Tod - Aşk, Mark ve Ölüm
Liebe, D-Mark und Tod - Aşk, Mark ve Ölüm
© filmfaust Film Five Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Cem Kaya | 98 min. | Dokumentarfilm | dt./türk. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Anfang der 1960er-Jahre wurden die sogenannten Gastarbeiter:innen aus Anatolien und anderen Gegenden der Türkei von der Bundesrepublik Deutschland angeworben. Von Anfang an gab es etwas, dass sie immer begleitet hat und Bestandteil ihrer Kultur war: ihre Musik – ein Stück Heimat in der Fremde. Über die Jahre entwickelten sich in Deutschland eigenständige musikalische Richtungen, die es in dieser Form im Mutterland nicht gab. Diese beispiellose Geschichte einer selbständigen Musikkultur der Einwanderer aus der Türkei, ihrer Kinder und Enkelkinder in Deutschland, erzählt dieser spannende Kino-Dokumentarfilm unterhaltsam und sehr vielschichtig mit noch nie gesehenem Archivmaterial. Fern der Heimat, fremd im neuen Land, entstanden zu Beginn der Einwanderung melancholische Musikstile wie die Gurbetçi-Lieder (Lieder aus der Fremde). Präsentiert von Künstler:innen wie Yüksel Özkasap, der Nachtigall von Köln, oder Aşık Metin Türköz („Mayestero“). Ihnen folgten jüngere Musiker:innen wie das Duo Derdiyoklar („Liebe Gabi“), Ozan Ata Canani („Deutsche Freunde“) oder Cem Karaca und die Kanaken („Mein Freund, der Deutsche“), die in ihren gesellschaftskritischen Liedern zum ersten Mal auch auf deutsch sangen und damit sowohl die migrantische als auch die deutsche Popkultur prägten. HipHop wurde zum Sprachrohr der zweiten und dritten Generation von Menschen, die in Deutschland aufgewachsen waren. Pioniere deutsch-türkischen HipHops wie Fresh Familee, King Size Terror oder Islamic Force waren Wegbereiter zeitgenössischer Pop Musik in Deutschland.

Di., 15.11. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 30.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Briefe eines toten Menschen - Pisma myortvogo cheloveka
Briefe eines toten Menschen - Pisma myortvogo cheloveka
© DEFA-Stiftung / Nikolai Pokoptsew
Russland 1986 | Regie: Konstantin Lopushanskiy | 87 min. | Rolan Bykow, Jossif Ryklin, Wiktor Michailow u.a.

Nur noch in Bunkern können die Menschen nach einem Atomkrieg leben. Aufenthalte im Freien sind nur noch in Schutzanzügen möglich. Aber alle sterben eh an der Strahlenkrankheit. Ein Professor und sogar Nobelpreisträger hat zwar bislang überlebt, fühlt sich aber an der Katastrophe mitschuldig. Darum schreibt er Briefe an seinen wahrscheinlich toten Sohn. Da auch Kinder im Bunker des Professors leben und sich niemand mehr um diese kümmert, nimmt sich dieser schließlich ihrer an und beginnt sie zu unterrichten. Eines der Kinder schreibt alles auf. Sie fragen nach dem Ende der Welt.  Vor allem von beeindruckender Farbkomposition, gilt dieser Film als „Bewegende Anklage gegen Massenvernichtung“. Wer hätte zur Zeit seines Drehs seine heutige Aktualität erahnt?

Mit einem wissenschaftlichen Kommentar von Dr. Stefan Guth (Historisches Seminar/Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte der Universität Heidelberg).

Mi., 16.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
71. Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg
71. Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg

Vom 17. - 27. November ist das Karlstorkino Spielstätte des IFFMH.

Alle Infos zum Festivalprogramm finden Sie auf iffmh.de

Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg (IFFMH) entdeckt und fördert junge Filmkünstler*innen aus der ganzen Welt. Es ist eine einzigartige Plattform des kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Dialogs durch Filmkunst seit 1952, was es nach der Berlinale zum traditionsreichsten Filmfestival in Deutschland macht.

Das IFFMH ist spezialisiert darauf, jährlich neue Regietalente zu entdecken. Zu den ehemaligen Newcomern aus Mannheim-Heidelberg zählen François Truffaut, Rainer Werner Fassbinder, Wim Wenders, Jim Jarmusch, Angela Schanelec, Atom Egoyan, Thomas Vinterberg, Derek Cianfrance, Hong Sang-soo und Guillaume Nicloux.

Das IFFMH feiert Innovation sowie erzählerischen und ästhetischen Wagemut. Es steht für eine neue Erfahrung. Das Festival fungiert als Kompass und Trendscout, entdeckt Newcomer und präsentiert Visionäres, öffnet Horizonte und belebt Historisches neu. Das IFFMH stellt einen sozialen Erlebniskontext her. Als Vermittler und Vernetzer verschiedener Kulturszenen schafft das IFFMH Räume zum Austausch von Filmschaffenden und Publikum.

Während des Festivals gelten die Eintrittspreise des IFFMH. Für diese Veranstaltungen sind Mitgliedspreise des Karlstorkinos nicht gültig.

Do., 17.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 18.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 19.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 20.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 21.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 22.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 23.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 24.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 25.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 26.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 27.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Arrival
Arrival
© Sony Pictures Trailer
USA 2016 | Regie: Denis Villeneuve | 116 min. | mit Tzi Ma, Amy Adams, Forest Whitaker, Jeremy Renner, Michael Stuhlbarg u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Als 12 außerirdische Raumschiffe auf der Erde erscheinen, werden die Linguistin Dr. Louise Banks (Amy Adams) und der Physiker Ian Donnelly (Jeremy Renner) von der amerikanischen Regierung beauftragt, mit den fremden Wesen Kontakt aufzunehmen und ihre Absichten in Erfahrung zu bringen. Alle 18 Stunden öffnet sich ein Schacht in eines der Raumschiffe und ermöglicht es dem Team um die beiden WissenschaftlerInnen mit zwei der Außerirdischen zu kommunizieren. Obwohl das ungleiche Duo hierbei Fortschritte erzielt, mehren sich insbesondere in den weltweiten Militärapparaten Stimmen, die in der außerirdischen Präsenz keine Möglichkeit des gegenseitigen Austauschs, sondern eine Bedrohung für den Fortbestand der Menschheit sehen und Gegenmaßnahmen ergreifen, die selbst zu einer existenziellen Gefahr zu werden drohen. So wird der Versuch, die fremde Zeichensprache zu entschlüsseln, zu einem Wettlauf mit der Zeit.

Mit wissenschaftlichem Kommentar von Matthias Bartelmann, Professor für theoretische Astrophysik an der Universität Heidelberg

Mo., 28.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Jubiläumsprogramm: Kurz.Film.Tour. analog
Jubiläumsprogramm: Kurz.Film.Tour. analog
© Till Nowak
Deutschland, Schweiz | Regie: diverse | 75 min. | Kurzfilme | 35mm | dt. Originalfassung | FSK: 6.

In 25 Tourneejahren kommen einige Filme zusammen, die mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet wurden oder für ihn nominiert waren. Mit der Ausweitung der Preiskategorien, die auch experimentellen Filmen einen festen Platz in der Liste der Nominierungen ermöglichte, werden nun jedes Jahr insgesamt 13 Filme für den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert, die dann im Rahmen der Kurz.Film.Tour. in den Kinos gezeigt werden können.
Für das Jubiläumsprogramm wurden acht wunderbare Publikumslieblinge zusammengestellt - um den Rückblick perfekt zu machen - auf 35mm.

Hase und Igel

Sebastian Winkels
DE 2000 | Dokumentarfilm | Deutsch | 6:18 min
Filmband in Silber
Frei nach Grimm erzählen Teilnehmer eines Deutsch-Intensivsprachkurses das wohl populärste Verwirrspiel deutscher Literaturgeschichte: Naturgetreu im "Hase & Igel"-Stil.

Motodrom

Jörg Wagner
DE 2006 | Dokumentarfilm | ohne Dialog | 9:14 min
Nominierung in der Kategorie für Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit
Der Höllenkessel der Steilwandfahrer: Männer und Maschinen, Todesgefahr und Nervenkitzel, Selbstdarstellung und Schaulust.

Der Conny ihr Pony

Robert Pohle, Martin Hentze
DE 2008 | Animationsfilm | Deutsch | 4:50 min
Deutscher Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit
Der Animationsfilm erzählt collagenhaft von den Gedanken der elfjährigen Conny, die in der kleinen Schweizer Stadt Schaffhausen ihr viel zu großes Pony nicht in den Linienbus bekommt.

Trotzdem Danke

Mischa Leinkauf & Matthias Wermke
DE 2006 | Dokumentarfilm | Deutsch | 6:35 min
Deutscher Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit
Willkommen in der Dienstleistungsgesellschaft. Im hektischen Alltag des Berliner öffentlichen Nahverkehrs bietet ein junger Mann seine Dienste an.

Eine einfache Liebe

Maike Mia Höhne
DE 2005 | Spielfilm | Deutsch | 20 min
Nominierung in der Kategorie Spielfilm bis 30 Minuten
Sie lieben sich - aber da ist kein Sex mehr. Ist es eine Krise oder ist es das Ende. Sie weiß es nicht und er bemerkt es nicht. Im Ende ist kein Ende.

The Centrifuge Brain Project

Till Nowak
DE 2011 | Spielfilm | Deutsch | 7 min
Deutscher Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie für Spielfilme bis 7 Minuten
Seit den 70er-Jahren führen Wissenschaftler Experimente mit bizarren Jahrmarktkarussellen durch und erforschen deren Auswirkungen auf das menschliche Gehirn.

Underground Odyssey

Christos Dassios, Robert Nacken, Uli Grohs
DE 2010 | Spielfilm | Deutsch | 6:12 min
Deutscher Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Spielfilm bis 7 Minuten Laufzeit
Eine geheimnisvolle Dame beauftragt zwei Ganoven mit einer dringlichen Angelegenheit. Die Zeitvorgabe ist knapp, der Weg zum Wagen in der Tiefgarage lang. Gelegenheit für eine kleine Geschichte.

Ich bin's Helmut

Nicolas Steiner
DE/CH 2009 | Spielfilm | Deutsch | 12 min
Nominierung in der Kategorie Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit
Helmut feiert seinen 60. Geburtstag. Er ist 57, doch seine Frau hat sich verrechnet.
Di., 29.11. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
A girl walks home alone at night
A girl walks home alone at night
© Pretty Pictures Trailer
USA 2014 | Regie: Ana Lily Amirpour | 100 min. | Sheila Vand, Arash Marandi, Marshall Manesh, Mozhan Marnò u.a. | pers. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

In der iranischen Geisterstadt Bad City gehen seltsame Dinge vor sich. Hier tummeln sich die Erschöpften und Verbrauchten, Gesetzlose und ihre Opfer. Doch kaum einer, der hier lebt, ahnt, dass in dieser Stadt auch ein besonderes Wesen umherwandert. So geht es auch dem jungen, attraktiven Arash. Um die Schulden seines Vaters zu begleichen, muss er seinen geliebten Ford Thunderbird an den verschlagenen Dealer Saeed abtreten. Wütend auf alles und jeden, streift er durch die Straßen und begegnet einem Mädchen, das rätselhaft anziehend ist. Schon bald entdeckt Arash ihr Geheimnis: Sie ist ein Vampir....

Ein in ästhetischem Schwarz-Weiß gehaltener, iranischer Vampir-Western, der sich stark der Graphic Novel Ästhetik verpflichtet sieht. Bekam in den USA von der Independent Szene vor allem der sehr stimmigen Atmosphäre wegen größte Zustimmung.

Di., 29.11. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
X
X
© capelight pictures OHG / Christopher Moss
USA 2022 | Regie: Ti West | 105 min. | Mia Goth, Jenna Ortega, Brittany Snow, Martin Henderson, Kid Cudi | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Es ist das Jahr 1979. Maxine ist jung, schön und ziemlich besessen davon, es einmal zum Filmstar zu bringen, mit Vorliebe in der aufblühenden Pornoindustrie. Zusammen mit einer kleinen Filmcrew düst sie aufs Land, wo Manager Wayne das Nebengebäude eines Landhauses gemietet hat, um dort einen Streifen mit Plot à la „Wer knattert die hübschen Farmerstöchter?“ zu drehen. Alles scheint gut, bis ihre betagten Vermieter eine Ahnung vom expliziten Inhalt der Dreharbeiten bekommen. Oder, um genauer zu sein, durch die Begegnung mit den jungen Leuten an ihre eigene Sinnlichkeit erinnert werden. Diese wiederum ist mörderisch! Ti West hat mit X einen überraschenden Kracher hingelegt, mit schöner Verbeugung vor Klassikern wie THE TEXAS CHAIN SAW MASSACRE und einer hinreißenden Mia Goth.

I see one goddamn fucked up horror picture.

Mi., 30.11. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Welcome Venice
Welcome Venice
© Kairos Trailer
Italien 2022 | Regie: Andrea Segre | 103 min. | Paolo Pierobon, Andrea Pennacchi, Ottavia Piccolo, Roberto Citran, Sara Lazzaro | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Die Brüder Pietro und Alvise gehören zu einer alten Fischerfamilie aus Giudecca, einer der Inseln, aus denen die Stadt Venedig besteht. Ihr Leben kollidiert vor dem Hintergrund des unaufhaltsamen Wandels, der die Realität und die Identität Venedigs und seiner Bewohner verändert: Der zunehmende Einfluss des globalen Tourismus verändert die Beziehungen zwischen der Stadt und ihren Bewohnern. Obwohl es anstrengend und einsam ist, möchte Pietro weiterhin "moeche", die typischen Krebse der Lagune, fischen; Alvise hingegen sieht in seinem Elternhaus die Möglichkeit, neu anzufangen, indem er Beziehungen zur Immobilienelite aufnimmt, die die Stadt beherrscht. Der Konflikt greift schließlich auf die ganze Familie über.

Andrea Segres Filmschaffen kreist seit Jahren um seine faszinierende Heimatstadt Venedig. Auch in WELCOME VENICE zeigt er wieder berührend authentisch ein vor den Touristen verborgenes Venedig am Wendepunkt, wie man es sonst nie zu sehen bekommt.

Do., 1.12. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 4.12. - 17.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ariaferma - Verriegelte Luft
Ariaferma - Verriegelte Luft
© Kairos Trailer
Italien 2022 | Regie: Leonardo Di Costanzo | 117 min. | Toni Servillo, Silvio Orlando, Fabrizio Ferracane, Salvatore Striano, Roberto De Francesco | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Ein altes Gefängnis in den Bergen steht kurz vor der Schließung. Die wenigen übrig gebliebenen Häftlinge und Beamte warten auf ihre Verlegung. Das große Gebäude ist in schlechter Verfassung, Küche und andere Gemeinschaftsräume sind bereits geschlossen. Nach und nach scheinen die üblichen Gefängnisregeln immer weniger Sinn zu machen und die ungewisse Situation steigert die Spannungen. Schließlich liefern sich der leitende Wärter Gaetano und der schon lange einsitzende Mafioso Carmine einen Machtkampf um die Kontrolle über das Gefängnis… Ein spannendes Drama mit existenzialistischen Untertönen. Erstmals treffen die beiden Megastars des italienischen Kinos Toni Servillo und Silvio Orlando in einem psychologischen (und schauspielerischen) Duell aufeinander. ARIAFERMA wurde mit zwei italienischen Filmpreisen „David di Donatello“ ausgezeichnet, darunter für das beste Drehbuch.

Do., 1.12. - 20.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 6.12. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Il legionario - Der Legionär
Il legionario - Der Legionär
© Kairos Trailer
Italien 2022 | Regie: Hleb Papou | 81 min. | Germano Gentile, Maurizio Buosso, Felicitè Mbezelè, Marco Falaguasta, Giancarlo Porcacchia | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Daniel ist als Sohn von afrikanischen Eltern in Rom geboren und in einem besetzten Gebäude aufgewachsen. Vor Jahren hat er beschlossen wegzugehen, um ein neues Leben anzufangen, doch nun ist er gezwungen zurückzukehren. Diesmal trägt er jedoch eine Polizeiuniform und soll den alten Wohnkomplex räumen, wo immer noch seine Mutter und sein Bruder Patrick leben, der inzwischen der Anführer der Hausbesetzer ist. Die Polizeieinheit, der er angehört, ist für Daniel wie eine Zweitfamilie, auch wenn es immer wieder Vorbehalte gegen den einzigen schwarzen Polizisten in der Abteilung gibt. So hat er auch seine Vergangenheit in dem besetzten Haus verschwiegen. Der Tag der Räumung rückt näher. Daniel gerät immer mehr in ein Dilemma…

Römische Legionäre des 21. Jahrhunderts: Das packende und vielschichtige Porträt eines afrikanisch-italienischen Polizisten stellt viele Gewissheiten infrage – auch die eigenen. Filmemacher Hleb Papou ist selber Migrant aus Belarus und gewann mit IL LEGIONARIO beim Filmfestival von Locarno den Preis als bester Nachwuchsregisseur.

Fr., 2.12. - 17.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 6.12. - 20.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Belfast
Belfast
© Universal Pictures Trailer
Großbritannien 2021 | Regie: Kenneth Branagh | 98 min. | Caitríona Balfe, Judy Dench, Jamie Dornan, Ciarán Hinds, Jude Hill | engl. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

Krisenjahr 1969. Am Beispiel der Hauptstadt von Nordirland schildert der Film, was eine Gesellschaft spaltet und was sie über den Konflikt hinweg verbindet. Aus der Perspektive des neunjährigen Buddy erlebt man das Ereignis europäischer Konfliktgeschichte in mitreißender Dramaturgie.

Filmprogramm  in Kooperation mit dem Kurpfälzischen Museum Heidelberg zur Ausstellung Krieg und Frieden. Konfliktarchäologie an Rhein und Neckar.

Moderation: Josua Walbrodt, Kurpfälzisches Museum

Fr., 2.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Calcinculo - Karussell
Calcinculo - Karussell
© Kairos Trailer
Italien 2022 | Regie: Chiara Bellosi | 88 min. | Gaia Di Pietro, Andrea Carpenzano, Barbara Chichiarelli, Giandomenico Cupaiuolo, Francesca Antonelli | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Die 15-jährige Benedetta lebt mit ihren Eltern und den jüngeren Geschwistern in der süditalienischen Provinz. Wegen ihres Übergewichts gilt sie als Außenseiterin und wird häufig gemobbt. Als vor der Haustür der Familie ein Jahrmarkt seine Zelte aufschlägt, lernt sie die Schausteller:in Amanda kennen, die selbstbestimmt lebt und sich Gendernormen widersetzt. Amandas Souveranität fasziniert Benedetta sofort. Da wird Schule schnell zur Nebensache. Die beiden reden wenig, doch für Benedetta wird Amanda zur Einladung, sich einem Leben zu öffnen, von dem sie bisher glaubte, dass es ihr nicht zusteht... Chiara Bellosis zweiter Spielfilm (nach PALAZZO DI GIUSTIZIA, Cinema Italia 2020) ist die zärtliche Beobachtung einer ungleichen Freundschaft und erzählt zugleich von Selbstentdeckung und vom Ausbrechen. CALCINCULO hatte seine Uraufführung im Panorama der Berlinale 2022.

Sa., 3.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 7.12. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Come un gatto in tangenziale - ritorno a coccia di morto - Wie eine Katze auf der Autobahn - die Rückkehr
Come un gatto in tangenziale - ritorno a coccia di morto - Wie eine Katze auf der Autobahn - die Rückkehr
© Kairos Trailer
Italien 2021 | Regie: Riccardo Milani | 110 min. | Paola Cortellesi, Antonio Albanese, Sonia Bergamasco, Claudio Amendola, Luca Argentero | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Monica und Giovanni sind zurück! Wir erinnern uns: der feinsinnige Intellektuelle und die prollige Vorstadtmadam waren in der Erfolgskomödie Come un gatto in tangenziale/Wie eine Katze auf der Autobahn (Cinema Italia 2018) auf spektakuläre Weise aneinandergeraten. Jetzt gibt es neuen Stress: Monica wird verhaftet, weil ihre kleptomanischen Zwillingsschwestern Diebesgut bei ihr versteckt haben. Giovanni gelingt es, sie aus dem Knast zu holen und ihre Strafe in gemeinnützige Arbeit in einer anderen Gemeinde umzuwandeln. Dummerweise liegt Monicas neues Wirkungsfeld genau neben dem schicken Kulturzentrum, das Giovanni in Kürze eröffnen will.
Genauso lustig und turbulent wie der erste Teil. Paola Cortellesi und Antonio Albanese sind wieder in Hochform, und der neue Film wurde in Italien verdientermaßen zum absoluten Kassenknüller.

Sa., 3.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 5.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Deserto Rosso - Rote Wüste
Deserto Rosso - Rote Wüste
© Kairos Trailer
Italien 1964 | Regie: Michelangelo Antonioni | 117 min. | Monica Vitti, Richard Harris, Carlo Chionetti, Xenia Valderi, Rita Renoir, | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Giuliana, die Frau eines Ingenieurs und Fabrikbesitzers in Ravenna, gerät nach einem Autounfall in Angstzustände: Mann und Kind werden ihr fremd, die künstliche Umwelt der Fabriken und Raffinerien, die neuen Technologien, die ihren Mann Ugo faszinieren, werden in ihrer Wahrnehmung bedrohlich, verwandeln sich in apokalyptische Visionen des Zerfalls. Nach einer kurzen Liaison mit einem Kollegen und Partner ihres Mannes kehrt sie jedoch ins alltägliche Leben zurück.

DESERTO ROSSO war Michelangelo Antonionis erster Farbfilm. Er schildert die psychische Krise seiner Heldin mit einer raffinierten, bewusst irrealen Farbdramaturgie. Es ist auch einer der ersten Filme, die sich Mitte der 60er Jahren mit den Folgen der Industrialisierung und Umweltverschmutzung auseinandersetzten. Monica Vitti spielte zum vierten Mal die Hauptrolle in einem Film von Antonioni und ist mit ihrer eindringlichen Darstellung hier auf der Höhe ihrer Kunst. Wir zeigen DESERTO ROSSO auch als Hommage an die unlängst verstorbene großartige Schauspielerin.

So., 4.12. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 7.12. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Medusa
Medusa
© Drop-Out Films Trailer
Brasilien 2021 | Regie: Anita Rocha da Silveira | 127 min. | Mari Oliveira, Lara Tremouroux, Joana Medeiros | port. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Brasilien, in nicht näher definierter Zukunft: Die Säkularisierung ist aufgehoben, das Land wird von der Kirche regiert. Nachts ziehen Mariana und ihre gewaltbereiten Mitstreiterinnen maskiert durch die Stadt. Sie sind auf der Jagd nach Frauen, die gegen Sitte und Moral verstoßen. Ihre Ideologie fußt auf einer urban legend, wonach der Sünderin Melissa von einem Engel das Gesicht angezündet wurde. Das reinigende Feuer hat sie zur Heiligen avancieren lassen, die immer noch irgendwo, mit deformiertem Gesicht, ihr Dasein fristet. Marianas Spurensuche führt sie in eine ihr fremde Welt der menschlichen Nähe, die langsam auch sie zu verändern beginnt.

Mit MEDUSA erweist sich Regisseurin Anita Rocha da Silveira als lautstarke und feministische Stimme des zeitgenössischen brasilianischen Kinos. Gesellschaftskritik, Groteske und Genre vermischt in einer neongetränkten und mit verspielter Kamera eingefangenen Neuinterpretation des Medusa-Mythos.

Do., 8.12. - 20.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 14.12. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 17.12. - 20.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 20.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 30.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Das Schwein von Gaza
Das Schwein von Gaza
© Alamode Film Trailer
Frankreich, Deutschland, Belgien 2011 | Regie: Sylvain Estibal | 95 min. | Sasson Gabai, Baya Belal, Myriam Tekaïa, Ulrich Tukur, Khalifa Natour | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der palästinensische Fischer Jafaar fängt vor allem unbrauchbare Dinge aus dem Meer. Eines Tages fischt er endlich etwas Lebendiges heraus. Es ist aber kein Fisch, sondern ein Schwein, und dieses schätzen weder Palästinenser noch Israelis. Intelligent und zugleich heiter schildert der Film viele Aspekte und Absurditäten, die sich im Hintergrung gesellschaftlicher Konflikte abspielen.

Filmprogramm  in Kooperation mit dem Kurpfälzischen Museum Heidelberg zur Ausstellung Krieg und Frieden. Konfliktarchäologie an Rhein und Neckar.

Moderation: Josua Walbrodt, Kurpfälzisches Museum

Fr., 9.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen
Die wunderbare Reise des kleinen  Nils Holgersson mit den Wildgänsen
Japan, Österreich 1981 | Regie: Hisayuki Toriumi | 82 min. | Animationsfilm | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Nils lebt mit seinen Eltern auf einem Hof in Südschweden. Nach einem bösen Streich, verwandelt ihn ein Wichtelmann zur Strafe in einen Zwerg. Und plötzlich kann Nils mit Tieren sprechen. Als Wildgänse den Hof überfliegen, schließt Nils sich ihnen auf ihrem Weg nach Lappland an. Eine abenteuerlich schöne Reise beginnt.

Der Eintritt beträgt 3,50 Euro.

Wunderscheiben-Bastel-Workshop nach der Filmvorstellung am 11.12.

Im Workshop basteln und bemalen wir ein Thaumatrop, auch Wunderscheibe oder Wunderdreher genannt. Ein kleines illusionistisches Spiel, bei dem durch gezielte Bewegungen zwei Bilder zu einem verschmelzen. Jedes Kind kann später seinen eigenen Wunderdreher mit nach Hause nehmen.

Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bis zum 8.12. unter kinderkino@karlstorkino.de

Sa., 10.12. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 11.12. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Mein gestohlenes Land
Mein gestohlenes Land
© Dreamer Joint Venture Filmproduktion Trailer
Deutschland, Ecuador 2021 | Regie: Marc Wiese | 93 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln.

MEIN GESTOHLENES LAND handelt davon, wie aggressiv China seit einem Jahrzehnt vorgeht, um Zugang zu natürlichen Ressourcen in Afrika und Lateinamerika zu erhalten. Der Film führt uns nach Ecuador, einem Land mit immensen Rohstoffvorkommen, unberührter Natur und einer korrupten Regierung. Nun sitzt das Land auf einem Berg chinesischer Schulden. Filmemacher Marc Wiese trifft Paul Jarrin, der den indigenen Widerstand gegen die Ausbeutung ihres Landes anführt - auch bewaffnet. 

MEIN GESTOHLENES LAND zeigt den Beginn einer neuen Weltordnung: Die Übernahme eines ganzen Landes zur rücksichtslosen wirtschaftlichen Ausplünderung.

Sa., 10.12. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 16.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 28.12. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der Blaue Engel
Der Blaue Engel
© Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Deutschland 1929/30 | Regie: Josef von Sternberg | 108 min. | Marlene Dietrich, Emil Jannings, Kurt Gerron, Hans Albers u.a. | FSK: 12.

Der pedantische Gymnasiallehrer Professor Immanuel Rath ist schockiert. Anstatt nachts brav im Bett zu liegen, treiben sich seine Schüler im Nachtlokal "Der blaue Engel" herum. Um sie auf frischer Tat zu ertappen, folgt Immanuel ihnen in das zweifelhafte Etablissement, macht dort Bekanntschaft mit der Sängerin Lola Lola und verfällt ihrem Charme. Als sein nächtliches Abenteuer auffliegt und er sich zu Lola bekennt, wird er entlassen. Er hält um ihre Hand an und begleitet sie auf ihrer Tournee. Doch während Lola mit den Jahren zu einer angesehenen Künstlerin aufsteigt, entwickelt sich der einst geachtete Professor zu einem armseligen Clown. 

DER BLAUE ENGEL war einer der ersten Tonfilme der Ufa und Marlene Dietrichs Sprungbrett für ihre internationale Karriere.

Passend dazu gibt es bereits am Vorabend, Freitag 9.12.2022 im Karlstorbahnhof die Lesung Claudia Michelsen liest "Marlene Dietrich": Claudia Michelsen liest „Marlene Dietrich“ | Kulturhaus Karlstorbahnhof Heidelberg

Sa., 10.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Inu-Oh
Inu-Oh
© Rapid Eye Movies Trailer
Japan 2021 | Regie: Masaaki Yuasa | 98 min. | Animationsfilm | jap. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Vor 600 Jahren in Japan: Während politische Machtkämpfe toben, wird ein Kind mit einem verhexten Körper geboren und von allen wie ein Tier behandelt. Doch Inu-Oh entpuppt sich als begnadeter Tänzer! Aus dem Monster wird ein Popstar und bald stiehlt er den klassischen Tanzgruppen zu Hofe die Show – bis die Mächtigen beginnen, sich vor seinem Einfluss zu fürchten. Zügellos interpretiert Masaaki YUASA in seinem meisterhaften Animationsfilm die Vergangenheit seines Landes als Rock-Musical. Spätestens seit seinem Kultfilm MIND GAME (2004) zählt er zu den markantesten Stimmen des japanischen Animationskinos.

Sa., 10.12. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 16.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 22.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Bis ans Ende der Welt - Tabi no Owari Sekai no Hajimari
Bis ans Ende der Welt - Tabi no Owari Sekai no Hajimari
© trigon-film.org Trailer
Japan, Usbekistan, Katar 2019 | Regie: Kiyoshi Kurosawa | 120 min. | Atsuko Maeda, Shôta Sometani, Tokio Emoto, Ryô Kase, Adiz Rajabov | jap./usbek. Original mit deutschen Untertiteln.

Die in Japan sehr bekannte Moderatorin Yoko reist mit ihrer Crew durch Usbekistan, um einen Dokumentarfilm zu drehen. Den Bramul soll sie dabei jagen, einen mythischen Fisch im Aydarsee. Aber schon damit hat Yoko kein Glück, auch sonst bleiben ihr Land und Leute fremd, ja scheinen unheimlich. Ob es an Yokos Innenleben liegt, an ihren Ängsten und Vorurteilen? Nicht zu verwechseln mit Akira, ist Kiyoshi Kurosowa Fans bekannt für seine Horrorfilme wie etwa CURE, hier aber ist das Übernatürliche und Unheimliche sanftmütig, wie Brentano Preisträger Philipp Stadelmaier findet. Auch sonst hat ihm diese ungewöhnliche Reise zum eigenen Selbst in der Fremde gut gefallen. Vielleicht nicht nur ihm.

So., 11.12. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 17.12. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 25.12. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 30.12. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Und dann der Regen - También la lluvia
Und dann der Regen - También la lluvia
© Piffl Medien Trailer
Spanien, Mexiko, Frankreich 2010 | Regie: Icíar Bollaín | 103 min. | Gael García Bernal, Luis Tosar, Juan Carlos Aduviri, Karra Elejalde | span. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

Der junge spanische Regisseur Sebastián will einen großen Film über Kolumbus drehen und dabei nicht den heroischen Entdecker zeigen, sondern die brutale Eroberung eines Kontinents, die Gier nach Gold, die Ermordung und Versklavung der indigenen Bevölkerung, ihren Widerstand. Weil das Budget äußerst knapp ist, hat der Produzent Costa das bolivianische Cochabamba als Drehort ausgewählt. Die Dreharbeiten laufen ausgezeichnet, bis soziale Unruhen ausbrechen – die Wasserversorgung der Region wurde an einen internationalen Konzern verkauft. Auch die Filmcrew kann den aktuellen Konflikten nicht ausweichen, denn ausgerechnet ihr indigener Hauptdarsteller Daniel ist einer der Anführer des Aufstands.

Einführung: Prof. Dr. Fernando Nina, Romanisches Seminar, Universität Heidelberg

In Kooperation mit dem Romanischen Seminar der Universität Heidelberg. 

Di., 13.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Anna und die Apokalypse - Anna and the Apocalypse
Anna und die Apokalypse - Anna and the Apocalypse
© splendid film Trailer
Großbritannien 2017 | Regie: John McPhail | 93 min. | Ella Hunt, Malcolm Cumming, Sarah Swire, Mark Benton | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Anna, kurz vor dem Highschool-Abschluss, jobbt in einer Bowlingbahn, um Geld für Reisen im anschließenden Urlaubsjahr zu sparen. Ihr bester Freund John und ihr Vater sind zwar wenig von ihren Plänen angetan, aber ansonsten driftet die Kleinstadt gemächlich auf die beschauliche Weihnachtszeit zu. Doch mit dem Autftauchen eines Virus, das die Infizierten in rasende Zombies verwandelt, bricht das Chaos aus. Fortan muss sich Anna zusammen mit überlebenden Mitschüler*innen durch die Horden der Untoten kämpfen. Und das singend! Denn Anna and the Apocalypse ist ein wunderbar witziges und mitreißendes Weihnachts-Musical, das sich als Mischung aus Glee und den Filmen von George Romero versteht, nicht ohne auch auf die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens in der Endzeit hinzuweisen.

Wissenschaftlicher Kommentar: Lars Fischer & Mike Zeitz (beide: Spektrum der Wissenschaft).

Der Eintritt beträgt 3 Euro.

Do., 15.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Pünktchen und Anton
Pünktchen und Anton Trailer
Deutschland 1999 | Regie: Caroline Link | 107 min. | Mit Elea Geissler, Max Felder u.a. | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Pünktchen kommt aus einer wohlhabenden Familie, Anton dagegen muss seiner Mutter beim Geldverdienen helfen. Trotzdem werden die beiden beste Freunde und erleben bald ein erstes gemeinsames Abenteuer, als sie bemerken, wie ein Fremder den Einbruch in Pünktchens Elternhaus plant.

Der Eintritt beträgt 3,50 Euro.

Sa., 17.12. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 18.12. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Nelly & Nadine - Nelly & Nadine - Eine wahrhaft unglaubliche Liebesgeschichte
Nelly & Nadine - Nelly & Nadine - Eine wahrhaft unglaubliche Liebesgeschichte
© Auto Images Trailer
Schweden, Belgien, Norwegen 2022 | Regie: Magnus Gertten | 92 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

Die belgische Opernsängerin Nelly Mousset-Vos war im KZ Ravensbrück interniert. An Heiligabend 1944 singt sie dort Weihnachtslieder, wird dann aber von einer anderen Gefangenen gebeten, etwas von Madame Butterfly vorzutragen. Es ist Nadine Hwang, sofort verlieben sie sich ineinander. Und beide bleiben ein Paar auch nachdem sie zunächst getrennt werden, aber sie halten ihre Beziehung geheim, wandern nach Venezuela aus. Nellys Enkelin Sylvie hat sich unlängst jedoch entschlossen, ein Privatarchiv zu öffnen und dabei ein Tagebuch entdeckt, das eine Chronik einer Liebe zwischen Frauen unter schwierigsten Bedingungen gegen alle Widerstände ist und dabei zugleich die Heilkraft der Musik beschwört. „Eine bewegende Dokumentation“ urteilt „Der Tagesspiegel“.

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Als Vorfilm zeigen wir:

Geliebtes Du

Regie: Zuzanna Poloczek, Michelle Sitko, Maike Wahnschap, Lia Wortelker | Deutschland 2019 | 2 min | Dokumentarfilm

Die junge Künstlerin Annemarie Ladewig wird am 22. März 1945 verhaftet und zunächst in das Gestapo-Gefängnis Fuhlsbüttel, dann später ins KZ Neuengamme gebracht. Dort verfasst sie einen letzten Brief an ihren Verlobten und erzählt von ihren Erlebnissen.

So., 18.12. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 25.12. - 17.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 5.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 7.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 15.1. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 21.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Jirokichi, die Ratte - Oatsurae jirokichi kōshi
Jirokichi, die Ratte  - Oatsurae jirokichi kōshi
Japan 1931 | Regie: ITŌ Daisuke | 63 min. | Stummfilm | Mit Denjiro Okochi, Naoe Fushimi, Nobuko Fushimi | Original mit deutschen Untertiteln.

Das Historiendrama „Jirokichi, die Ratte“ ist einer der wenigen Stummfilme des Regisseurs ITŌ Daisuke (1898–1981), die noch existieren. Der Protagonist Jirokichi ist einer der bekanntesten Ganoven der japanischen Geschichte. Tagsüber Feuerwehrmann, verwandelt sich Jirokichi nachts in einen Einbrecher, der die reichen Herren und Samurais der Edo-Zeit bestiehlt. Gespielt wird die Hauptrolle von ŌKŌCHI Denjirō (1898–1962), dem Superstar des Samurai-Actionfilms der 1920er und 30er Jahre. Das Drehbuch geht zurück auf eine Geschichte des auch im Westen für seine Romane nach historischen Stoffen bekannten Schriftstellers YOSHIKAWA Eiji (1892–1962).

Im Vorprogramm wird der folgende Kurzfilm gezeigt:

Der Beulendieb - Kobutori

Japan 1929 | Regie: MURATA Yasuji | 10 min.

In diesem Kurzfilm, der zu den frühesten Zeichentrickfilmen aus Japan zählt, wird ein altes Märchen aus dem 13. Jahrhundert neu erzählt. Ein alter Mann mit einem großen Geschwulst im Gesicht gerät beim Holzfällen im Wald in ein Unwetter. Aus seinem Versteck in einem hohlen Baum beobachtet er ein Fest von Dämonen. Zum Dank dafür, dass der Mann den Dämonen einen Tanz vorführt, entfernen diese sein Geschwulst; am nächsten Tag soll er wiederkommen. Sein Nachbar, der ebenfalls unter einem Geschwulst leidet, überredet ihn, statt seiner am kommenden Tag die Dämonen zu besuchen, mit schlimmen Folgen für ihn … Regisseur MURATA Yasuji (1896–1966) zählt zu den Pionieren des japanischen Animationsfilms und produzierte zwischen 1927 und 1936 fast 30 kurze Filme mit meist erzieherischem Inhalt.

Das Karlstorkino zeigt im Dezember drei japanische Stummfilme mit Live-Begleitung durch einen Filmerzähler und einem Musiker. Der Stummfilmerzähler KATAOKA Ichirō wird für zwei Abende in Heidelberg zu Gast sein und um 1930 entstandene Stummfilme zum Leben erwecken. Begleitet werden wird er dabei von dem Shamisen-Spieler MIYAZAWA Yasumi. Stummfilmerzähler waren im Japan der Zwischenkriegszeit ein fester Bestandteil von Filmvorführungen in Kinos; manche von ihnen waren sogar richtige Stars und berühmter als die Schauspieler*innen auf der Leinwand. KATAOKA Ichirō, der schon zahlreiche Auftritte in Europa absolviert hat, wird auf Japanisch Dialoge nachsprechen und die Handlung erklären; die Zwischentitel der Filme werden deutsch untertitelt sein.

So., 18.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die weißen Fäden des Wasserfalls - Taki no shiraito
Die weißen Fäden des Wasserfalls  - Taki no shiraito
Japan 1933 | Regie: MIZOGUCHI Kenji | 101 min. | Stummfilm | Mit Kumeko Urabe, Takako Irie, Tokihiko Okada | Original mit deutschen Untertiteln.

Taki no Shiraito („Die weißen Fäden des Wasserfalls“) ist der Künstlername einer Geisha, die an einem Flussbett der Stadt Kanazawa Kunststücke mit Wasser vorführt. Der Film des als einer der drei japanischen Meisterregisseure des 20. Jahrhunderts geltenden MIZOGUCHI Kenji (1898–1956) geht zurück auf die Erzählung Giketsu kyōketsu („Nobles Blut, heroisches Blut“, 1894) des Autors Izumi Kyōka (1873–1939). Die Protagonistin hat eine schicksalhafte Begegnung mit einem jüngeren Mann, aus der sich eine melodramatische Handlung entfaltet: sie finanziert ihm das Studium der Rechtswissenschaften in Tokyo, verschuldet sich, begeht in ihrer Ausweglosigkeit einen Totschlag und erkennt in ihrem zuständigen Staatsanwalt den vor ihr geförderten ehemaligen Studenten wieder. Dieser stellt seine Pflichten über persönliche Gefühle, so dass die Todesstrafe unvermeidbar ist.

Das Karlstorkino zeigt im Dezember drei japanische Stummfilme mit Live-Begleitung durch einen Filmerzähler und einem Musiker. Der Stummfilmerzähler KATAOKA Ichirō wird für zwei Abende in Heidelberg zu Gast sein und um 1930 entstandene Stummfilme zum Leben erwecken. Begleitet werden wird er dabei von dem Shamisen-Spieler MIYAZAWA Yasumi. Stummfilmerzähler waren im Japan der Zwischenkriegszeit ein fester Bestandteil von Filmvorführungen in Kinos; manche von ihnen waren sogar richtige Stars und berühmter als die Schauspieler*innen auf der Leinwand. KATAOKA Ichirō, der schon zahlreiche Auftritte in Europa absolviert hat, wird auf Japanisch Dialoge nachsprechen und die Handlung erklären; die Zwischentitel der Filme werden deutsch untertitelt sein.

Mo., 19.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Kurzfilmtag: Kurz.Film.Tour. 2022
Kurzfilmtag: Kurz.Film.Tour. 2022
Deutschland | Regie: diverse | ca. 130 min. | Kurzfilme | FSK: 12.

Kurzfilme sind aufregend, innovativ, unterhaltsam und immer wieder für eine Überraschung gut. Der Deutsche Kurzfilmpreis ist die wichtigste und höchstdotierte Auszeichnung für kurze Filme in Deutschland. Er wird seit 1956 an herausragende Kurzfilmproduktionen vergeben. Seit 1998 gehen die Nominierten und Preisträgerfilme jedes Jahr auf Tournee durch die deutschen Kinos. Wir zeigen Euch am kürzesten Tag des Jahres eine Auswahl der besten Kurzfilme 2022.

 Gör

Anna Roller

Deutschland 2021 | Spielfilm | Deutsch | 9:30 min. | FSK 12

Deutscher Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Spielfilm bis 10 Minuten Laufzeit

Die alleinerziehende junge Mia kämpft mit Kritik und Vorurteilen gegen sie im Dorf. Als sie merkt, dass auch ihr Sohn darunter zu leiden hat, wird sie zur Löwenmutter.

 

Proll!

Adrian Figueroa

Deutschland 2021 | Spielfilm | Deutsch | 30 min.

Deutscher Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit

Murat, Juri und Cornelia zählen zu den sogenannten „working poor” – als Klick-Arbeiterin, in einer Kartonfabrik und als freier Paketzusteller verbindet sie nur der niedrige Lohn. Jeder kämpft für sich allein.

 

NO

Bruno Manguen Sapiña

Deutschland 2020 | Spielfilm | Spanisch m. dt. UT | 16 min.

Nominierung in der Kategorie Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit

NO erzählt die Tragödie des patriarchalischen Systems, in dem wir leben, und die Geschichten derjenigen, die von diesem System am meisten unterdrückt werden: Frauen.

 

Salidas

Michael Fetter Nathansky

Deutschland 2020 | Spielfilm | Gesang: Spanisch, Arabisch | 10 min.

Nominierung in der Kategorie Spielfilm bis 10 Minuten Laufzeit

Der fiktive poetische Tanzfilm SALIDAS (span., AUFBRÜCHE) erzählt den Übergang von Leben zu Tod mit den Mitteln des Flamenco-Tanzes in einem alten monumentalen ostdeutschen Schiffshebewerk.

 

Obervogelgesang

Ferdinand Ehrhardt, Elias Weinberger

Deutschland 2020 | Animationsfilm | Deutsch | 6 min. | FSK 12

Nominierung in der Kategorie Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit

Eine Jugendliche wird mit einer frischen rechtsextremistischen Schmiererei in der S-Bahn und einer von ihr zuvor verdrängten Fratze ihrer Heimat konfrontiert.

 

Genosse Tito, ich erbe

Olga Kosanović

Deutschland/Österreich 2021 | Dokumentarfilm | Serbisch m. dt. UT | 27 min. | FSK 0

Nominierung in der Kategorie Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit

Heimat ist kompliziert, erben vielleicht eine Last und Tito wird zur Symbolfigur für etwas Gewesenes - Eine filmische Auseinandersetzung mit dem, was bleibt.

 

One Hundred Steps

Bárbara Wagner, Benjamin de Burca

Deutschland/Frankreich 2021 | Experimentalfilm | Englisch, Gälisch, Französisch, Arabisch, Okzitanisch | 30 min.

Deutscher Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Experimentalfilm bis 30 Minuten Laufzeit

Die Kamera durchstreift zwei herrschaftliche Anwesen – einen aristokratischen Landsitz in Irland und ein bourgeoises Stadtpalais in Marseille –, die heute als Museen öffentlich zugänglich sind. Nach und nach entpuppen sich die Besucher*innen als Performer*innen. Mit ihrer Musik ermächtigen sie sich kurzzeitig dieser aufgeladenen Orte.

https://kurzfilmtag.com/veranstaltung/6104.html

Mi., 21.12. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
EO
EO
© Aneta Gębska / Filip Gębski Trailer
Polen, Großbritannien, Italien 2022 | Regie: Jerzy Skolimowski | 86 min. | Sandra Drzymalska, Lorenzo Zurzolo, Mateusz Kosciukiewicz, Isabelle Huppert | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ein Esel steht im Mittelpunkt von Jerzy Skolimowskis neuestem Film EO. Bild- und tongewaltig zeigt der 84-jährige mehrfach preisgekrönte polnische Regisseur die Welt aus der Perspektive eines grauen Nutztieres und folgt ihm auf seinem Lebensweg durch Europa mit freudvollen und schmerzhaften Begegnungen. EO, der in Cannes den Jurypreis gewonnen hat, ist eine Hommage und zugleich eine Neuinterpretation von Robert Bressons Film AU HASARD BALTHAZAR, den Skolimowski über alles liebt.

Do., 22.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 26.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 28.12. - 20.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 4.1. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 6.1. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 7.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 11.1. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 16.1. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 24.1. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 8.2. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 16.2. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein

Am Vorweihnachtsabend laden wir zur ersten „Film und Wein“-Veranstaltung in der Südstadt. Das Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. Es wird weihnachtlich und ukrainisch...

Referent: Ihor Kolesnykov

Moderation: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 23.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die barfüßige Gräfin
Die barfüßige Gräfin
© Park Circus Trailer
Italien, USA 1954 | Regie: Joseph L. Mankiewicz | 131 min. | Ava Gardner, Humphrey Bogart, Edmond O'Brien u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ava Gardner starb zwar 1990, wäre aber am 24. Dezember 2022 100 Jahre alt geworden. Davor war sie ein Sexsymbol der 40er und frühen 50er. Sie drehte mit Gregory Peck und Clark Gable, war zudem auch für eine Weile mit Frank Sinatra verheiratet. In THE BAREFOOT CONTESSA, diesem betont stylischen Melodram, spielte sie endlich die Hauptrolle, obwohl eigentlich Rita Hayworth dafür vorgesehen war. Es geht darum, wie die Tänzerin Maria Vargas, zu Maria d‘Amata wird, einem Star über Nacht. Denn sie wird dafür gebraucht, von einem Regisseur im Niedergang, hier gespielt vom späten Bogie. Er entdeckt sie und baut sie auf, aber es folgen Affären und eine Tragödie, zuletzt gibt es eine Beerdigung im strömenden Regen. Das passt doch zu den Festtagen.

Sa., 24.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Momo
Momo Trailer
Deutschland, Italien 1986 | Regie: Johannes Schaaf | 104 min. | Mit Radost Bokel, Leopoldo Trieste u.a. | deutsche Fassung | FSK: 6.

Eines Tages hat niemand mehr Zeit. Denn mysteriöse graue Herren mit Aktenkoffern stehlen den Menschen ihre Zeit, um sie für ihre Zwecke zu nutzen. Mit Hilfe ihrer Schildkröte und einer Stundenblume stellt Momo sich mutig den Zeitdieben entgegen.

Der Eintritt beträgt 3,50 Euro.

So., 25.12. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 26.12. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Drive My Car - Doraibu mai kā
Drive My Car - Doraibu mai kā
© Rapid Eye Movies Trailer
Japan 2021 | Regie: Ryusuke Hamaguchi | 179 min. | Hidetoshi Nishijima, Reika Kirishima, Toko Miura | Japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Yusuke Kafuku, ein Bühnenschauspieler und Regisseur, ist glücklich verheiratet mit Oto, einer Drehbuchautorin. Doch Oto stirbt plötzlich, nachdem sie ein Geheimnis hinterlassen hat. Zwei Jahre später erhält Kafuku, der den Verlust seiner Frau noch immer nicht ganz verkraftet hat, das Angebot, bei einem Theaterfestival Regie zu führen, und fährt mit seinem Auto nach Hiroshima. Dort lernt er Misaki kennen, eine zurückhaltende Frau, die ihm als Chauffeurin zugewiesen wird. Während sie Zeit miteinander verbringen, wird Kafuku mit dem Geheimnis seiner Frau konfrontiert, das ihn im Stillen verfolgt. Meisterhafte Adaption einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami und in Cannes 2021 als bestes Drehbuch ausgezeichnet.

Mo., 26.12. - 17.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 31.12. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
As I Was Moving Ahead Occasionally I Saw Brief Glimpses Of Beauty
As I Was Moving Ahead Occasionally I Saw Brief Glimpses Of Beauty
USA 2000 | Regie: Jonas Mekas | 288 min. | Dokumentarfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Exakt an diesem Heiligabend hätte er seinen 100. Geburtstag feiern können, doch es hat nicht ganz erreicht, er verstarb 2019. Jonas Mekas, 1922 in Litauen geboren, lebte seit 1949 in New York, wo er mit seinen Filmen und durch die Herausgabe der Zeitschrift "Film Culture" sowie die Gründung der "New American Cinema Group" zu einem der bedeutendsten unabhängigen Filmemacher der USA und Repräsentanten der Underground-Kultur wurde. Über Jahrzehnte hinweg hat er auf experimentelle Weise Kultur und Alltag in New York auf Film gebannt, immer wieder gerieten Freunde wie Allen Ginsberg oder Andy Warhol vor seine Kamera. "As I was moving ahead", begeistert gefeiert auf der Berlinale 2001, ist dabei wie die Essenz seines Filmschaffens und einer bewegten, verloren erscheindenden Zeit in New York, der Hauptstadt der westlichen Welt, eine wahre "wiedergefundene Zeit". Material aus zwei Jahrzehnten hat Mekas für den Film montiert und mit Kommentaren versehen. 

Eintritt frei!

Di., 27.12. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Das Ereignis - L'événement
Das Ereignis - L'événement
© Prokino
Frankreich 2021 | Regie: Audrey Diwan | 100 min. | Anamaria Vartolomei, Kacey Mottet Klein, Luàna Bajrami | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Anne ist eine kluge und aufgeweckte junge Frau. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, bietet ihr das Universitätsstudium Aussichten auf eine positive Zukunft. Doch kurz vor den entscheidenden Abschlussprüfungen wird Anne schwanger und befürchtet, damit alles zu verlieren. Sie entschließt sich zu einer im Frankreich der 1960er Jahre illegalen Abtreibung. Wird sie dabei erwischt, droht ihr das Gefängnis. Gleichzeitig ist der Eingriff lebensgefährlich. Für Anne beginnt eine dramatische Zeit, allein und den Zwängen der Verhältnisse unterworfen. Vorlage ist der gleichnamige autobiografische Roman von Annie Ernaux. Regisseurin Audrey Diwan legte dabei Wert darauf, den Bericht der Schriftstellerin als zeitlosen Film umzusetzen, der die Geschlechtergrenzen überwindet.

Do., 29.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Dave Made a Maze
Dave Made a Maze
USA 2017 | Regie: Bill Watterson | 80 min. | Mit Nick Thune, Meera Rohit Kumbhani u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Dave ist 30, Künstler und schleppt sich mit dem Geld seiner Eltern von einer kreativen Krise in die Nächste. Sein neues Projekt ist eine Art Kinderfestung aus Pappe mitten im Wohnzimmer. Als seine Freundin Annie in die Wohnung zurückkehrt, schallt Daves Stimme aus den Tiefen der Kartons und warnt sie davor, das Fort zu betreten. Zur Hilfe geholt werden nun die Freunde des Pärchens inklusive einer Kamera-Crew und entgegen besseren Wissens kriecht die Gruppe in das Pappgebilde. Einmal drinnen stellt sich heraus, dass Dave zufällig ein gigantisches Labyrinth erschaffen hat, das fortan ein seltsames Eigenleben entwickelt und mit Monstern und Fallen die Lebenszeit von Daves Freunden verkürzt. Doch wie findet man den Ausweg aus einem wild gewordenen Etsy-Shop? Schrullig-schöne Fantasy/Horrorkomödie für Bastelfans!

We are not just doing it because it rhymes!

Do., 29.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Goldrausch - The Gold Rush
Goldrausch - The Gold Rush
© Studiocanal
USA 1925 | Regie: Charles Chaplin | 96 min. | Stummfilm | Charles Chaplin, Mack Swain, Tom Murray, Georgia Hale | FSK: 6.

Alaska 1898: Im Goldrausch stürzt sich auch Charlie in das gefahrvolle Leben der Goldschürfer: Hunger, Kälte, Einsamkeit. Ein Schneesturm verschlägt ihn in ein Lager. Dort trifft er den steckbrieflich gesuchten Halunken Black Larson und den Goldgräber Jim. Umso trostloser die Lage, desto erheiternder sind die Einfälle des Tramps ...

Sa., 31.12. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Land of Dreams
Land of Dreams
© W-film / Ghasem Ebrahimian / Bon Voyage Films / Palodeon Pictures Trailer
Deutschland, USA 2021 | Regie: Shirin Neshat, Shoja Azari | 113 min. | Sheila Vand, Matt Dillon, William Moseley, Isabella Rossellini | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Simin lebt in einer USA in nicht allzu ferner Zukunft. Sie arbeitet dort als Traumfängerin. Das klingt vielleicht poetisch, ist es aber nicht. Denn die USA haben dann nicht nur ihre Grenzen vollständig geschlossen, sondern überwachen und kontrollieren massiv das Bewusstsein der Bevölkerung. Zusammen mit einer Art zynischer Bodyguard reist Simin durch den uramerikanischen Mittleren Westen und befragt Leute, fragt, wovon sie zuletzt geträumt haben. Langsam begreift Simin dabei, dass sie vom Staat instrumentalisiert wird. Shirin Neshat wurde vor dieser Regiearbeit vor allem durch ihre Fotoreihen bekannt. Die Dialoge zum Film erfand übrigens der ewig großartige Jean-Claude Carrière, unvergessen wie er einst bei uns zu Gast war.

So., 1.1. - 17.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 7.1. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 14.1. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 20.1. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 22.1. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Schriftstellerin, ihr Film und ein glücklicher Zufall - So-seol-ga-ui yeong-hwa
Die Schriftstellerin, ihr Film und ein glücklicher Zufall - So-seol-ga-ui yeong-hwa
© Grandfilm Trailer
Südkorea 2022 | Regie: Hong Sangsoo | 92 min. | Lee Hyeyoung, Kim Minhee, Seo Younghwa, Park Miso, Kwon Haehyo | kor. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Wie lässt sich eine kreative Krise bewältigen? Indem man jemanden trifft, dem es ähnlich ergeht und mit dem man sich zusammentut. Vielleicht könnte man Hong Sang-soos neuesten Film so verstehen. Er zeigt uns die erfolgreiche Autorin Jun-hee wie sie bei einem Ausflug in einem Vorort von Seoul eine frühere Bekannte wiedertrifft, die dort eine Buchhandlung führt. Sewon, so heißt sie, neidet aber ihr den Erfolg und verkennt auch die Probleme, die Jun-hee belasten. Aber als diese ganz unvermittelt die sehr bekannte Schauspielerin Kilsoo kennenlernt, fasst sie einen Plan, nämlich gemeinsam einen Film zu drehen. Hong San-soo beeindruckte bisher mit RIGHT NOW, WRONG THEN oder ON THE BEACH AT NIGHT ALONE. In seinem 27. Film feiert er die Schönheit zufälliger Begegnungen. Diese gibt sich dabei lakonisch und mäandert von Bild zu Bild. 

So., 1.1. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 4.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 8.1. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 13.1. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 15.1. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 21.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
nicht verRecken
nicht verRecken
© Salzgeber Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Martin Gressmann | 110 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Immer weiterlaufen, um mit dem Leben davonzukommen… Anfang 1945 werden überall dort, wo die Front in die Nähe der Konzentrationslager kommt, Gefangene Richtung Westen getrieben. Häftlinge aus den Lagern Sachsenhausen und Ravensbrück müssen bis zu 250 Kilometer marschieren. Anfang Mai werden die Überlebenden der Tortur in Raben Steinfeld bei Schwerin, in Ludwigslust, in Plau am See und noch weiter nördlich von der Roten Armee und der US-Armee befreit.

Über sieben Jahrzehnte später folgt Regisseur Martin Gressmann den Hauptrouten der Todesmärsche durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, an denen heute 200 Gedenktafeln stehen. In seinem Film NICHT VERRECKEN lässt er die letzten, heute hochbetagten Zeugen zu Wort kommen. Einige von ihnen sprechen zum ersten Mal darüber. Sie erinnern sich an ein Grauen, das nicht verschwindet. Wie weit muss man zurückschauen, um zu verstehen, wie stark das Vergangene mit dem Heutigen verknüpft ist?

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Als Vorfilm zeigen wir:

Wie so ein lästiger Regen schweigen kann

Regie: Jakob Werner | Deutschland 2021 | 5 min | Animationsfilm

Als Otto Dov Kulka mit 11 Jahren den Todesmarsch von Auschwitz nach Groß-Rosen antreten musste, sieht er einen Häftling, der mit einem gebrochenem Bein auf Befehl des Angeklagten Baretzki liegen gelassen und wahrscheinlich erschossen wird. Anders als dieser Unbekannte Häftling, schaffte es Kulka auf unwahrscheinliche Weise dem Tod zu entkommen.

Di., 3.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 8.1. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 23.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Unruh - Unrueh
Unruh - Unrueh
© Grandfilm Trailer
Schweiz 2022 | Regie: Cyril Schäublin | 93 min. | Clara Gostynski, Alexei Evstratov, Monika Stalder, Hélio Thiémard, Alice-Marie Humbert | schweizerdt./frz./russ. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Das Schweizer Jura im späten 19. Jahrhundert, ein Zentrum der berühmten Schweizer Uhrenmanufakturen. Deren sorgfältige Herstellung wird jedoch mindestens genauso sorgsam kontrolliert, Beamte und Gendarmen wachen über die Zeit. Aber es kommt Besuch, ein Mann aus Russland, Fürst Pjotr Alexejewitsch Kropotkin, Verfasser von „Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt“ oder eben schlicht der berühmte Anarchist. Fabrikarbeiterin Josephine Gräbli erwartet ihn. Sie und andere verlangen jetzt nichts weniger als die Befreiung von der Zeit.

Schön stilvoller Historienfilm, Kropotkin war auch wirklich dort. Unruhe nennt man übrigens das winzige Teil im Uhrwerk, das den Schwung der mechanischen Uhr verursacht. Wer eine solche sein Eigen nennt, darf sie zum Film bei uns sehr gerne tragen.

Do., 5.1. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 8.1. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 11.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 14.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 15.1. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 24.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 6.2. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 8.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 12.2. - 13.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 26.2. - 20.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Eine Frau
Eine Frau
© Unafilm Trailer
Deutschland, Argentinien 2021 | Regie: Jeanine Meerapfel | 104 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Eine Suche in den Wunden des Exils: Jeanine Meerapfel, deutsch-argentinische Filmregisseurin und Präsidentin der Berliner Akademie der Künste, recherchierte über das Leben ihrer Mutter Marie Louise Chatelaine. Diese floh als Jüdin vor den Nazis nach Argentinien. Fotos von ihr zeigen eine schöne Frau, die zunächst mit einem reichen Mann zusammen war. Doch dieser verlässt sie, Marie-Luise verarmt und stirbt in einem feuchten Haus irgendwo am Rand von Buenos Aires. Ihr Leben davor hat Jeanine Meerapfel behutsam aus Fotos und Briefen rekonstruiert, ihr Kommentar dazu aus dem Off klingt dabei wie ein rezitiertes Gedicht, unterlegt von der Klarinette des Jazzmusikers Floros Floridis. Dabei zeigt sich zuletzt, wie schwierig es ist, aus der Gegenwart etwas Vergangenes zu erfassen.  

Fr., 6.1. - 16.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 16.1. - 18.45 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 22.1. - 11.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ship of Fools - Das Narrenschiff
Ship of Fools - Das Narrenschiff
© Park Circus Trailer
USA 1965 | Regie: Stanley Kramer | 148 min. | Oskar Werner, Vivien Leigh, Simone Signoret, José Ferrer, Lee Marvin | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

1933, kurz vor der Machtergreifung: der Passagierdampfer Vera fährt von Vera Cruz (!) nach Bremerhaven, an Bord ein Panorama der damaligen Gesellschaft. Ein gescheiterter Sportler, ein hinterlistiger Nazi-Verleger, ein jüdischer Kaufmann und eine echte Komtessa. Dazu Dr. Schumann, Schiffsarzt und herzkrank. Er wird die Reise nicht überleben, aber sein Tod wird schön sein, so sehr, dass nicht nur deswegen Oskar Werner dafür den Oscar (sic) als bester Hauptdarsteller bekam. Manchen Kritikern war die Verfilmung des Bestsellers von K.A. Porter ein wenig zu schematisch. Aber Oskar Werner passt in kein Schema. Und da es mit ihm nicht immer Truffaut sein muss, gedenken wir seiner mit diesem nautischen Drama, wenn auch mit diskreter Verspätung, denn bereits am 13. November wäre er 100 Jahre alt geworden. Lebendig hätte er diesen Tag wohl kaum erlebt.

Fr., 6.1. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die unendliche Geschichte
Die unendliche Geschichte
Deutschland, USA 1984 | Regie: Wolfgang Petersen | 101 min. | Kinderfilm | Barret Oliver, Noah Hathaway u.a. | deutsche Fassung | FSK: 6.

Der kleine Bastian hat es nicht leicht. Ständig wird er von seinen Mitschülern gemobbt und muss sich verstecken. Dabei entdeckt er eines Tages in einem Antiquariat ein geheimnisvolles Buch. Bastian beginnt nun in seinem Versteck in der „Unendlichen Geschichte“ zu lesen und entdeckt eine zauberhafte Welt voller Winzlinge, Rennschnecken, Felsenbeißer und Glücksdrachen. Doch Phantasien schwebt in großer Gefahr. Wer kann das magische Reich retten? 

Der Eintritt beträgt 3,50 Euro.

Sa., 7.1. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 8.1. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Noah
Noah
© Paramount Pictures Germany
USA 2014 | Regie: Darren Aronofsky | 138 min. | Russell Crowe, Jennifer Connelly, Anthony Hopkins, Emma Watson, Ray Winstone u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Noah durchlebt Visionen, die ihm prophezeien, dass Gott („der Erschaffer“) die Menschheit als Strafe ihrer Sünden durch eine Sintflut auslöschen wird und er durch den Bau einer Arche die unschuldige Tierwelt retten soll. Gemeinsam mit seiner Frau Naameh, seinen Söhnen und seiner Adoptivtochter macht er sich an den Bau des gigantischen Konstrukts, wobei er immer wieder mit Widrigkeiten zu kämpfen hat. Neben dem Zwiespalt zwischen der Verantwortung für seine Familie und seiner Loyalität gegenüber Gott muss er sich Tubal-Kain stellen, der die Arche erobern und so der göttlichen Strafe entkommen möchte. Mithilfe gefallener Engel, den „Steinernen Wächtern“, versuchen Noah und seine Familie diese Hindernisse zu überwinden. Mit Noah gelang Regisseur Aronofsky ein kontroverser Film, der klassische biblische Stoffe mit apokryphen Quellen verbindet und so die altbekannte Geschichte aus einer innovativen Perspektive erzählt.

Mit wissenschaftlichem Kommentar von Konstanze Kupski, Doktorandin am Theologischen Seminar der Universität Heidelberg.

Mo., 9.1. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
M – Eine Stadt sucht einen Mörder
M – Eine Stadt sucht einen Mörder
© Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen
Deutschland 1931 | Regie: Fritz Lang | 111 min. | Peter Lorre, Inge Landgut u.a. | dt. Original mit englischen Untertiteln.

1000 Mark Belohnung - Wer ist der Mörder?

So steht es auf dem Fahnungsplakat in Fritz Langs Meisterwerk "M - eine Stadt sucht einen Mörder".

Während die Gesellschaft von den Taten eines unbekannten Kindermörders in Angst und Schrecken versetzt wird und die Polizei im Dunkeln tappt, wird auch immer mehr die Unterwelt der Stadt von den Taten beeinflusst.

Obwohl der Film aus dem Jahre 1931 heute fast 100 Jahre als ist, sind die gesellschaftskritischen Themen heute noch aktuell, und die filmischen Inovationen ("M" war einer der ersten Tonfilme) nach wie vor fazinierend.

Referent: Heinrich Jahn


1000 Marks reward - Who is the murderer?

That's what it says on the wanted poster in Fritz Lang's masterpiece "M".

While society is terrified by the deeds of an unknown child murderer and the police are groping in the dark, the city's underworld is also more and more affected by it.

Although the film from 1931 is now almost 100 years old, the socio-critical themes are still relevant today, and the cinematic innovations ("M" was one of the first sound films) are still fascinating.

Presented by Student Film Club in the German original version with English subtitles.

Speaker: Heinrich Jahn

Di., 10.1. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Kobanê
Kobanê
Syrien 2022 | Regie: ÖzlemYaşar | 140 min. | Kurdisches Original mit deutschen Untertiteln.

Kobanê, eine kleine Stadt im Norden Syriens, war in den letzten Jahren Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen der kurdischen Volksverteidigung und dem "Islamischen Staat" (IS). Zehra, eine 32-jährige Kurdin, gehört zu den Kräften, die mit aller Macht versuchen, dem brutalen Angriff entgegenzustehen. Als der führende Kommandant auf dem Höhepunkt der Kämpfe den Widerstand im Stich lässt, ist Zehra gezwungen seine Rolle einzunehmen. Zur Hilfe kommen den zahlenmäßig und waffentechnisch unterlegenen Widerstandskämpfern*innen erfahrene Guerillakämpfer, doch dem IS gelingt es die Stadt einzukreisen. Zehra und ihre Kamerad*innen geben dennoch nicht auf und trotz hoher Verluste gelingt es ihnen Stück für Stück die Stadt zu befreien. KOBANÊ von Özlem Yaşar erzählt die Geschichte des Widerstands von Kobanê gegen den IS und ist das neueste Werk der Filmkommune Rojava.

Am 24.02. wird die Vorführung von "Kobanê" als Solidaritätsveranstaltung für die Erdbebenopfer in Kurdistan, der Türkei und Syrien stattfinden.

Die Einnahmen werden gespendet.

Im Anschluss an die Filmvorstellung gibt es die Möglichkeit zum Gespräch.

Do., 12.1. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 24.2. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein

Im neuen Jahr geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Das Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. Dieses Mal sogar eine Doppelvorstellung, die der Frage nachgeht:

"Wie drehst du in Polen im Jahr 1976 einen Film über einen Aktivisten? Und wie verändert dieser Film dann dein Leben?"

Referent: Josef Černohous

Moderation: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 13.1. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der Schamane und die Schlange - El abrazo de la serpiente
Der Schamane und die Schlange - El abrazo de la serpiente
© Andres Cordoba / MFA+ Film Distribution Trailer
Kolumbien, Venezuela, Argentinien 2015 | Regie: Ciro Guerra | 122 min. | Jan Bijvoet, Nilbio Torres u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Anfang des 20. Jahrhunderts war der deutsche Forscher Theodor Koch-Grünberg im Amazonasgebiet unterwegs. Als er schwer erkrankte, drohte er mangels medizinischer Versorgung zu sterben. Doch der Schamane Karamakate, der zu einem der indigenen Stämme der Region gehört, die Koch-Grünberg erforschte, machte sich auf die Suche nach der Yakruna-Heilpflanze, die den Deutschen schließlich rettete. Jahrzehnte später ist es ein amerikanischer Biologe und Botaniker, der mit dem inzwischen gealterten Karamakate erneut den Amazonas bereist - auf der Suche nach dieser heilenden Pflanze. Die Reise wird dabei auch zu einem poetischen Rückblick auf das Unglück, das die Kolonialisierung über die indigenen Völkern der Region gebracht hat…

Einführung: Prof. Dr. Fernando Nina, Romanisches Seminar, Universität Heidelberg

In Kooperation mit dem Romanischen Seminar der Universität Heidelberg. 

Di., 17.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Rey
Rey
© Real Fiction Trailer
Chile, Frankreich, Deutschland, Niederlande 2017 | Regie: Niles Atallah | 90 min. | Rodrigo Liboa, Claudio Riveros | span. Original mit deutschen Untertiteln.

1860 reiste der Abenteurer Orélie-Antoine de Tounens durch die Wälder Südchiles und Argentiniens, um die Königreiche Araucana und Patagonien zu gründen – mit sich selbst als König! Als es ihm gelingt, das indigene Volk der Mapuche zu vereinigen, bekommt er gravierende Probleme. Niles Atallah arbeitete sieben Jahre lang an REY und experimentierte dabei vor allem mit seinem 16- und 35mm-Filmmaterial.

Kommentar: Niles Atallah (Regie) & Robert Folger (CAPAS) 

Mi., 18.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Meinen Hass bekommt ihr nicht - Vous n'aurez pas ma haine
Meinen Hass bekommt ihr nicht - Vous n'aurez pas ma haine
© Tobis Trailer
Deutschland, Frankreich, Belgien 2022 | Regie: Kilian Riedhof | 102 min. | Pierre Deladonchamps, Camélia Jordana, Thomas Mustin | frz. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

Beim Terroranschlag auf den Paris Club „Bataclan“ in der Nacht des 13. Novembers 2015 stirbt Antoine Leiris‘ Frau Hélène. Allein mit dem siebzehn Monate alten Sohn und voller Trauer schreibt Antoine seine Gefühle in einem Facebook-Post nieder, der um die Welt geht. Denn der Wut und der Verzweiflung über die unfassbare Tat stellt Antoine seine Liebe zu seinem Sohn und seiner Frau entgegen. „Freitagabend habt ihr das Leben eines außerordentlichen Wesens geraubt, das der Liebe meines Lebens, der Mutter meines Sohnes, aber meinen Hass bekommt ihr nicht.“ Behutsam nähert sich der Film einem menschlichen Ausnahmezustand, behandelt Trauer und Schock und den schwierigen Pfad eines Neubeginns. Das Drehbuch beruht auf dem gleichnamigen Bestseller des Journalisten und Autors Antoine Leiris. 

Do., 19.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 21.1. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 22.1. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Mad Heidi
Mad Heidi
Schweiz 2022 | Regie: Johannes Hartmann, Sandro Klopfstein | 92 min. | Alice Lucy, Caspar Van Dien u.a. | Englisch-Schweizerdeutsches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Die titelgebende Heldin dieses ersten „Swissploitation“-Films könnte eigentlich ganz happy sein. Wohl behütet lebt sie mit ihrem Großvater Alpöhi in den Bergen, frisch verliebt in den attraktiven Geissenpeter. Doch Heidis Leben wird gründlich durcheinander gerüttelt, denn die Schweiz wird brutal von fanatischen Käsefaschisten beherrscht, deren Käseproduktionspläne die Ausrottung von sämtlichen laktoseintoleranten Mitbürgern*innen beinhaltet. Als Geissenpeter das Käsemonopol mit der eigenen Herstellung des beliebten Milchprodukts bedroht, wird er kurzerhand hingerichtet und das Heidi ins Gefängnis verfrachtet. Dort lernt sie allerdings allerhand brauchbare skills, um den verhassten Fascho-Säuniggeln äußerst blutig den Garaus zu machen. Herrliches Geblödel mit herzhaften Splatter-Einlagen und natürlich jeder Menge Käse!

I love the smell of cheese in the morning.

Do., 19.1. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Everything will change
93 min. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Fr., 20.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Shaun das Schaf - UFO-Alarm
Shaun das Schaf - UFO-Alarm
Großbritannien 2019 | Regie: Will Becher, Richard Phelan | 87 min. | Kinderfilm | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Huch, was ist denn da schon wieder auf der Mossy Farm los? Shaun das Schaf kriegt Besuch aus dem All! Ein kleines buntes Wesen namens LU-LA ist mit seinem Raumschiff bruchgelandet. Schnell freunden sich Shaun und LU-LA an und haben jede Menge verrückten Spaß zusammen. Doch der kleine extraterrestrische Gast bekommt auch jede Menge Heimweh und Shaun und seine Herde müssen helfen, das kaputte UFO wieder flott zu kriegen.

Der Eintritt beträgt 3,50 Euro.

Stop-Motion-Spaß mit Knete: Kinder-Filmworkshop nach der Filmvorstellung am 22.01.

Im Workshop können mit Knete lustige Figuren geschaffen werden. Mithilfe einer Fotokamera und dem berühmten Stopptrick werden die Knetfiguren anschließend zum Leben erweckt.

Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bis zum 20.01. unter kinderkino@karlstorkino.de

UPDATE: Leider sind keine Anmeldungen mehr möglich. Der Film-Workshop ist bereits ausgebucht.

Sa., 21.1. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 22.1. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Apples - Mila
Apples - Mila
© Bartosz Swiniarski Trailer
Griechenland, Polen, Slowenien 2020 | Regie: Christos Nikou | 90 min. | 35mm | Aris Servetalis, Sofia Georgovassili, Anna Kalaitzidou, Argyris Bakirtzis, Kostas Laskos | griech. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der alleinstehende Aris hat sein Gedächtnis verloren - eine mysteriöse Pandemie hat ihn jeglicher Erinnerung beraubt. Er wird daher für ein wissenschaftliches Programm ausgewählt, das ihm zu neuen Erinnerungen verhelfen soll: Auf Anweisung unternimmt er verschiedene alltägliche Dinge, die er fotografisch festhalten soll, um so eine neue Identität herauszubilden. Als er dabei auf die rätselhafte Anna trifft, regen sich Zweifel in ihm, ob er wirklich das Richtige tut… Eine mit surreal-lakonischem Humor gewürzte filmische Versuchsanordnung, die von einem starken Hauptdarsteller getragen wird.   

Mi., 25.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 27.1. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 1.2. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
El entusiasmo
El entusiasmo
© AVED Producciones Trailer
Spanien 2018 | Regie: Luis E. Herrero | 80 min. | Dokumentarfilm | span./katalan. Original mit deutschen Untertiteln.

Spanien nach dem Ende der 40 Jahre währenden faschistischen Franco-Diktatur: Der Weg für einen gesellschaftlichen Neuanfang hin zur Demokratie scheint offen, linke Gewerkschaften haben großen Zulauf - doch neue Konflikte innerhalb des Landes sind vorprogrammiert. Die Atmosphäre ist aufgeladen, zumal Verbrechen der Vergangenheit ungeklärt bleiben und der Geheimdienst eine dubiose Rolle spielt… Der Dokumentarfilm zeichnet auf spannende Weise eine entscheidende Phase in Spaniens jüngerer Geschichte nach.

Do., 26.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 30.1. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Concerned Citizen - Ezrah Mudag
Concerned Citizen - Ezrah Mudag
© Guy Sahaf Trailer
Israel 2022 | Regie: Idan Haguel | 82 min. | Shlomi Bertonov, Ariel Wolf | hebr. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ben ist schwul, gutsituiert und lebt mit seinem Partner in einer schicken Hipster-Wohnung in Tel Aviv. Er hält sich für tolerant und weltoffen - doch seine Überzeugungen und sein Selbstbild werden auf eine schwere Probe gestellt, als eine absurde Verkettung von Ereignissen in der Nachbarschaft, an denen er nicht unbeteiligt ist, zu einem brutalen Polizeieinsatz gegen einen Geflüchteten aus Eritrea führt. Satirisch überspitzt und mit schwarzem Humor nimmt der Film verdrängte Ressentiments und verleugnete Privilegien der vermeintlich liberalen urbanen Mittelschicht aufs Korn.

Do., 26.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 30.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 14.2. - 18.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 22.2. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ashkal
Ashkal
© Supernova Films / Poetik Film / Blast Film Trailer
Frankreich, Tunesien 2022 | Regie: Youssef Chebbi | 92 min. | Fatma Oussaifi, Mohamed Houcine Grayaa, Rami Harrabi | arab. Original mit deutschen Untertiteln.

Ein bildstarker politischer Krimi aus Tunesien: Die selbstbewusste Polizistin Fatma und ihre Kollege Batal ermitteln im mysteriösen Fall einer verbrannten Leiche. Handelt es sich (wieder) um eine Selbstverbrennung, so wie damals, als der „Arabische Frühling“ begann? Die Ermittler sind skeptisch. Parallel zu ihrer Arbeit versucht ein Komitee, die „Kommission für Wahrheit und Würde“ (die es tatsächlich bis 2018 gab), die staatliche Willkür der alten Regierung aufzuarbeiten, was innerhalb des Polizeiapparats für Unruhe sorgt. Die politische Lage ist angespannt, Gewalt liegt in der Luft…

Do., 26.1. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Costa Brava, Lebanon
Costa Brava, Lebanon
© mk2 Trailer
Libanon, Frankreich, Spanien, Schweden, Dänemark, Norwegen, Katar 2021 | Regie: Mounia Akl | 106 min. | Nadine Labaki, Saleh Bakri, Ceana Restom, Geana Restom, Nadia Charbel, Liliane Khoury, Yumna Marwan | arab. Original mit englischen Untertiteln.

Die Hauptstadt Beirut versinkt in Korruption und Müll, weshalb Walid Badri sich mit Frau, Töchtern und seiner lungenkranken Mutter aufs Land abgesetzt hat. Dort scheint das Leben erst in ruhigen Bahnen zu verlaufen - bis die Regierung ausgerechnet hier eine Mülldeponie plant, direkt neben dem Haus der Badris. Das von außen drohende Ungemach bringt auch die zwischenmenschliche Statik in der Familie ins Wanken. Genau beobachtete Familiengeschichte, die gekonnt den gesellschaftlichen Zustand des Libanon spiegelt.

Nach der Vorstellung am 03.02. wird Regisseurin Mounia Akl per Zoom für ein Q&A zugeschaltet.

Fr., 27.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 3.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
ADN - DNA
ADN - DNA
© Malgosia Abramowska Trailer
Frankreich, Algerien 2020 | Regie: Maïwenn | 90 min. | Maïwenn, Fanny Ardant, Louis Garrel, Marine Vacth, Dylan Robert | frz. Original mit englischen Untertiteln.

Neige pflegt eine enge Beziehung zu ihrem algerischen Großvater, der sie als Kind immer vor ihren Eltern beschützt hat. Bei den Familienmitgliedern herrscht viel Verbitterung und die Spannungen zwischen ihnen sitzen tief. Der Tod des Großvaters, der das Rückgrat der algerisch-französischen Familie darstellte, löst bei Neige eine tiefe Identitätskrise aus. Seitdem will sie ihre DNA verstehen und kennenlernen. ADN ist eine berührende Reflexion über Verlust und familiäre Wurzeln, mit einem Schuss Humor verfeinert.

Fr., 27.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 3.2. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Boy From Heaven - Walad Min Al Janna
Boy From Heaven - Walad Min Al Janna
© Atmo- X-Verleih Trailer
Schweden, Frankreich, Finnland, Dänemark 2022 | Regie: Tarik Saleh | 126 min. | Tawfeek Barhom, Fares Fares, Mohammad Bakri | arab. Original mit deutschen Untertiteln.

Die renommierte Azhar-Universität in Kairo ist ein Zentrum der klerikalen Macht. Als der dortige Groß-Imam stirbt, kommt es zu einem undurchsichtigen Gerangel um seine Nachfolge - mittendrin der junge Student Adam, Sohn eines einfachen Fischers, der es dank eines Stipendiums an die Hochschule geschafft hat. Er wird vom Geheimdienst als Spitzel eingespannt und gerät so bald zwischen die Fronten…In Cannes mit dem Preis für das „beste Drehbuch“ ausgezeichneter Thriller, der einen Blick hinter die Kulissen des politischen Islam in Ägypten wirft.

Fr., 27.1. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 4.2. - 14.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Glassboy
Glassboy
© Der Filmverleih Trailer
Italien, Österreich, Schweiz 2020 | Regie: Samuele Rossi | 92 min. | Kinderfilm | Andrea Arru, Loretta Goggi, Giorgia Würth, Pascall Ulli, Rosa Barboloni | deutsche Fassung | FSK: 6.

Der 11jährige Pino leidet an Hämophilie - also an der sogenannten „Bluter-Krankheit“. Das Haus darf er daher nicht verlassen, jede Verletzung könnte schlimme Folgen haben, so fürchtet seine Familie. Doch sein Mut und sein Freiheitsdrang sind ungebrochen, und am allerliebsten würde er Teil einer richtigen Kinderbande werden und riskante Abenteuer erleben. Bisher bleibt ihm nur, andere Kinder sehnsuchtsvoll mit dem Fernglas zu beobachten… Warmherziger und spannender Kinder- und Jugendfilm über den Mut zur Selbstbehauptung, ab 6 Jahren.

Sa., 28.1. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 5.2. - 14.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
143, rue du Désert - Malikas Königreich
143, rue du Désert - Malikas Königreich
© Météore Films Trailer
Algerien, Frankreich, Katar 2019 | Regie: Hassen Ferhani | 100 min. | Dokumentarfilm | arab. Original mit deutschen Untertiteln.

Mitten in der algerischen Sahara, vermeintlich fernab der Zivilisation, betreibt Malika eine Art Kiosk, die als Anlaufstelle für Fernfahrer und Globetrotter, aber auch Menschen aus der Umgebung dient. Der weitgehend dokumentarische Film, der wie eine Art „Anti-Roadmovie“ wirkt, porträtiert Malika, die hier jeden Gast gleichermaßen mit Freundlichkeit empfängt und umsorgt. Und er beweist: Die Abgeschiedenheit eines solchen „Nicht-Ortes“ produziert manchmal die spannendsten Geschichten und erzählt viel von der Mentalität der Menschen.

Sa., 28.1. - 13.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 31.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Mare
Mare
© Be for Films Trailer
Schweiz, Kroatien 2020 | Regie: Andrea Štaka | 84 min. | Marija Škaričić, Goran Navojec, Mateusz Kościukiewicz, Mirjana Karanović | kroat. Original mit deutschen Untertiteln.

Mare ist Mutter von drei Kindern im Teenageralter und lebt mit diesen und ihrem Ehemann Duro nahe beim Flughafen. Selbst geflogen ist sie noch nie, auch wenn sie immer öfter den Blick sehnsüchtig in den Himmel richtet, wenn Jets ankommen oder abfliegen. Denn trotz der Liebe zu ihrer Familie - irgendetwas zieht sie in die Ferne. Als nebenan ein junger Mann einzieht, ändert sich einiges in Mares Leben…Mit dem 2020 im „Panorama“ der Berlinale uraufgeführten Film beweist Andrea Štaka erneut ihr Händchen für starke Frauenfiguren.

Sa., 28.1. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 1.2. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Harka
Harka
© Film Constellation
Frankreich, Tunesien, Luxemburg, Belgien, Deutschland, USA 2022 | Regie: Lotfy Nathan | 90 min. | Adam Bessa, Najib Allagui, Ikbal Harbi, Salima Maatoug | arab. Original mit englischen Untertiteln.

Ali schlägt sich mit dem Verkauf von geschmuggeltem Benzin auf den Straßen Tunesiens durch. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters muss er sich um seine beiden jüngeren Schwestern kümmern. Die Verantwortung und ständige Ungerechtigkeiten in seinem Alltag führen ihn in einen Kreislauf aus Wut und Verzweiflung. Das Porträt einer von Armut zerfressenen Generation, zwölf Jahre nach dem Arabischen Frühling.

Sa., 28.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 2.2. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Cinco lobitos - Lullaby
Cinco lobitos - Lullaby
© ENCANTA FILMS SLU, SAYAKA PRODUCCIONES SL, BUENA PINTA MEDIA SLU.n Trailer
Spanien 2022 | Regie: Alauda Ruiz de Azúa | 104 min. | Laia Costa, Susi Sánchez, Ramon Baréa, Mikel Bustamante | span./bask. Original mit englischen Untertiteln.

Die junge Mutter Amaia fühlt sich überfordert in ihrer neuen Rolle, vor allem als ihr Partner berufsbedingt länger verreisen muss und sie mit dem ständig schreienden Kind allein ist. Sie reist deshalb aus Madrid zu ihren Eltern aufs Land an die baskische Küste. Doch trotz der malerischen Umgebung und der Fürsorge ihrer eigenen Mutter wird Amaia immer deutlicher bewusst, dass sie nun zwar selbst ein Kind hat - sich aber noch lange nicht aus der eigenen, inzwischen zu eng gewordenen Tochter-Rolle befreit hat…

Sa., 28.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 3.2. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Orientalisches Konzert: Trio Smaali-Fadat-Wornom
Orientalisches Konzert: Trio Smaali-Fadat-Wornom
Konzert.

Adil Smaali (Voc.) feierte 2021 mit seiner Gruppe AYWA die 35. Ausgabe der Filmtage des Mittelmeeres auf der Sommerbühne – mit großem Erfolg! Jetzt kommt er wieder mit Damien Fadat (Querflöte, Chor.) und Samuel Wornom (Darbuka, Bendir, Percussion), um den verschiedenen Musiken des Maghreb Tribut zu zollen: Sie interpretieren neben berühmten Liedern der großen Namen des Raï (Khaled, Cheb Hasni …) auch populäre Melodien aus der Berber- oder Gnawa-Traditionen neu. Getragen von der Energie der orientalischen Rhythmen, bieten sie einen schönen Moment der festlichen Geselligkeit, des Teilens und der Zusammenkunft der Kulturen – passend zu den Filmtagen des Mittelmeeres!

Eintritt: 15 € / erm. 10 €
Einlass: 19.30 Uhr

Sa., 28.1. - 20.00 Uhr, TiK (Theater im Karlstorbahnhof)
Nostalgia
Nostalgia
© 2022 Picomedia – Mad Entertainment – Medusa Film –Rosebud Entertainment Pictures Trailer
Italien, Frankreich 2022 | Regie: Mario Martone | 118 min. | Pierfrancesco Favino, Francesco Di Leva, Tommaso Ragno | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Er ist ein gestandener Mann, der es zu etwas gebracht hat. Nun reist Felice zurück in seine Heimatstadt Neapel, ins Viertel seiner Kindheit, um dort - vielleicht ein letztes Mal - seine Mutter zu besuchen. All die schönen, aber auch die heruntergekommenen und zum Teil bedrohlichen Ecken der Stadt faszinieren ihn und wecken nostalgische Gefühle, die ihn schließlich sogar in Gefahr bringen. Italiens Oscar - Beitrag für 2023 ist eine stimmungsvoll komponierte Milieustudie und ein im Rückblick erzähltes Coming of Age - Drama zugleich.

Sa., 28.1. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 2.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Republic of Silence
Republic of Silence
© Salzgeber Trailer
Deutschland, Frankreich, Syrien, Katar, Italien 2021 | Regie: Diana El Jeiroudi | 183 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Zwischen persönlicher, hochpoetischer filmischer Erinnerungsarbeit und Reflektion der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Syrien ist dieser bemerkenswerte, drei Stunden lange Essay angesiedelt, der über 12 Jahre hinweg entstand. Die Filmemacherin deckt darin eine Zeitspanne von ihrem siebten Geburtstag, als sie ihre erste Kamera geschenkt bekam, bis zu ihrem Leben heute im Berliner Exil ab. Zugleich wird auf berührende Weise deutlich, welch katastrophale Entwicklung ihr Heimatland Syrien in dieser Zeit genommen hat.

So., 29.1. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 4.2. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Seabird - Das zivile Auge
Seabird - Das zivile Auge
© Simon Straetker Trailer
Deutschland 2022 | Regie: David Lohmueller, Simon Straetker | 20 min. | Dokumentarfilm | dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Das zentrale Mittelmeer: Ein Ort, wo Wut, Trauer und Erleichterung so nah beieinander liegen. Ein Ort, wo wir zuschauen müssen, wie Menschenrechte systematisch gebrochen werden. Gemeinsam mit der Schweizer NGO “Humanitarian Pilotes Initiative” (HPI) betreibt Sea-Watch seit dem Frühjahr 2017 zwei zivile Aufklärungsflugzeuge über dem zentralen Mittelmeer namens Seabird.

Während ihrer Flüge versucht die Crew, Seenotfälle zu finden, Rettungsmaßnahmen einzuleiten und diese aus der Luft zu koordinieren. Ein großer Bestandteil der Arbeit ist jedoch auch die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen auf See durch die sogenannte Libysche Küstenwache.

Am 12. Februar 2020 wird die vierköpfige Flugzeugbesatzung Zeugin einer dramatischen Abhandlung im Mittelmeer: Die Seabird kreist über einem Boot mit knapp 30 Menschen an Bord. Niemand von ihnen trägt eine Rettungsweste. Immer und immer wieder kontaktiert die Besatzung umliegende Handelsschiffe und die offiziellen Rettungsleitstellen. Keine Hilfe. Keine Rettung. Keine Hoffnung.

Im Anschluss an den Film: Input-Runde mit Aktivist:innen von Sea-Watch zur aktuellen Situation auf dem zentralen Mittelmeer.

Eintritt frei - Spenden erwünscht

Die gesamten Spenden gehen an die Organisation Sea-Watch e.V.!

Sea-Watch e.V. · Zivile Seenotrettung an Europas Grenzen

So., 29.1. - 14.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Mediterranean Fever
Mediterranean Fever
© Luxbox Trailer
Palästina, Deutschland, Frankreich, Zypern, Katar 2022 | Regie: Maha Haj | 108 min. | Amer Hlehel, Ashraf Farah, Anat Hadid | arab. Original mit deutschen Untertiteln.

Waleed ist Anfang 40 und steckt in einer depressiven Phase, hat aber den unerschütterlichen Traum, ein großer Schriftsteller zu werden. Als nebenan ein Kleinkrimineller mit einigem Charisma einzieht, sucht Waleed zunehmend dessen Nähe - nicht ganz ohne Hintergedanken. Es entwickelt sich eine Art Freundschaft, jedoch hat jeder der beiden Männer so seine Geheimnisse, über die er nicht sprechen will - oder kann. Mit schwarzem Humor garnierte, zwischen Drama und Komödie angesiedelte Freundschaftsgeschichte, in der sich die politische Lage Israels und Palästinas spiegelt.

So., 29.1. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 2.2. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Burning Days - Kurak Günler
Burning Days - Kurak Günler
© Cinemien Trailer
Türkei, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Griechenland, Kroatien 2022 | Regie: Emin Alper | 127 min. | Selahattin Paşalı, Ekin Koç, Hatice Aslan, Erol Babaoğlu, Erdem Şenoca | türk. Original mit deutschen Untertiteln.

Der ebenso junge und unerfahrene wie ambitionierte Staatsanwalt Emre wird in eine türkische Provinzstadt berufen. Dort gibt es Probleme mit der Wasserversorgung und politische Skandale rund um Korruption und Misswirtschaft. Schon bald wird der ehrgeizige Staatsanwalt in die lokalen Fehden und Intrigen hineingezogen und droht in einem wahren Sumpf zu versinken. Hilfe erhofft er sich vom Journalisten Murat, der seine eigenen Ermittlungen anstellt. Ein packender Politthriller, der in der Reihe „Un certain regard“ in Cannes Weltpremiere hatte.

So., 29.1. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 3.2. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Dirty Difficult Dangerous
Dirty Difficult Dangerous
© Intramovies Trailer
Frankreich, Italien, Libanon, Katar 2022 | Regie: Wissam Charaf | 83 min. | Clara Couturet, Ziad Jallad, Rifaat Tarabay, Darina Al Joundi | arab. Original mit englischen Untertiteln.

Aus Syrien nach Beirut geflüchtet, hält Ahmed sich gerade so als Schrottsammler über Wasser. Es verbindet ihn eine komplizierte Liebe mit der als Hausmädchen tätigen äthiopischen Gastarbeiterin Mehdia, die Mühe hat, sich gegen ihre übergriffige Arbeitgeberfamilie zu behaupten. Die beiden stehen am Rande der Gesellschaft, und eines Tages ergreifen sie gemeinsam die Flucht - doch Ahmeds Körper beginnt unterwegs, sich auf rätselhafte Weise zu verwandeln… Ein origineller Mix aus Lovestory, Sozialkritik und Fantasy-Elementen, mit leisem Humor serviert und dadurch sehr unterhaltsam.

So., 29.1. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 4.2. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Les Harkis
Les Harkis
© Pyramide Films Trailer
Frankreich, Belgien 2022 | Regie: Philippe Faucon | 82 min. | Théo Cholbi, Mohamed Mouffok, Pierre Lottin, Yannick Choirat u.a. | frz./arab. Original mit englischen Untertiteln.

Ende der 1950er Jahre, der Algerienkrieg dauert an. Viele mittellose junge Algerier schließen sich als Hilfstruppen der französischen Armee an, die sogenannten „Harkis“. Darunter sind auch Salah und Kaddour, sie stehen unter dem Kommando von Leutnant Pascal. Als sich die baldige Unabhängigkeit Algeriens abzeichnet, steht das Schicksal der Harkis auf Messers Schneide. Leutnant Pascal versucht alle Männer seiner Einheit nach Frankreich zu evakuieren, doch seine Vorgesetzten haben andere Pläne.

Mo., 30.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 5.2. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
L'enfant - A Criança
L'enfant - A Criança
© Alfama Films Trailer
Portugal, Frankreich 2022 | Regie: Marguerite de Hillerin, Félix Dutilloy-Liégeois | 109 min. | Grégory Gadebois, João Arrais, Maria João Pinho, Loïc Corbery, Inês Pires Tavares | frz./port. Original mit englischen Untertiteln.

Mitte des 16. Jahrhunderts in Lissabon - einer schon damals pulsierenden, internationalen Stadt, deren Glanz jedoch zu schwinden beginnt. Der junge Bela wurde von einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie adoptiert und versucht seinen Platz innerhalb dieser Kreise zu finden und zugleich das Herz seiner großen Liebe Rosa zu gewinnen. Doch tragische Missverständnisse, Neid und Missgunst führen zu schicksalhaften Entwicklungen… Ein schillerndes Familien- und Zeitporträt, inspiriert von der Erzählung „Der Findling“ von Heinrich von Kleist.

Di., 31.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 5.2. - 11.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Lacci - Was uns hält
Lacci - Was uns hält
© Cineworx Trailer
Italien 2020 | Regie: Daniele Luchetti | 100 min. | Alba Rohrwacher, Luigi Lo Cascio, Laura Morante, Silvio Orlando, Giovanna Mezzogiorno, Adriano Giannini | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Neapel in den 80er Jahren: Aldo, der mit seiner Frau Vanda zwei Kinder großzieht, eröffnet ihr, dass er eine Affäre hat. Dieses Geständnis erschüttert zunächst die Welt der beiden, und es kommt zur Trennung. Es folgen Jahre des Zwists, unter dem auch die Kinder zu leiden haben - und doch ist da ein Band, das die Familie zusammenhält. Denn auch Jahrzehnte später, als die Kinder längst erwachsen sind, sind Aldo und Vanda noch immer verheiratet. Der Eröffnungsfilm der Filmfestspiele Venedig 2020 basiert auf dem Roman „Auf immer verbunden“ von Domenico Starnone, der auch am Drehbuch mitwirkte.

Di., 31.1. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 4.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Das Blau des Kaftans - Le bleu du caftan
Das Blau des Kaftans - Le bleu du caftan
© Arsenal Filmverleih Trailer
Frankreich, Marokko, Belgien 2022 | Regie: Maryam Touzani | 124 min. | Lubna Azabal, Saleh Bakri, Ayoub Missioui | arab. Original mit deutschen Untertiteln.

Halim betreibt mit seiner Frau Mina eine traditionelle Schneiderei in der historischen Medina von Salé in Marokko, wo er kostbare Gewänder von Hand fertigt. Um die Arbeit bewältigen zu können, heuert er als Lehrling den jungen Youssef an, denn Minas Gesundheit erlaubt ihr keine allzu langen Arbeitsstunden. Doch Mina bemerkt, dass ihr Mann sich immer mehr zu dem jungen Mitarbeiter hingezogen fühlt. Feinfühlige Dreiecksgeschichte mit überraschendem Ende, in aller Ruhe und in wundervoll komponierten Bildern erzählt.

Mi., 1.2. - 18.45 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 5.2. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Human Flowers of Flesh
Human Flowers of Flesh
© Grandfilm Trailer
Deutschland, Frankreich 2022 | Regie: Helena Wittmann | 106 min. | Angeliki Papoulia, Denis Lavant, Vladimir Vulevic, Ferhat Mouhali, Mauro Soares | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Ein visuell eindrucksvoller, sinnlich-utopischer Film, Wettbewerbsbeitrag in Locarno 2022, in dem das Mittelmeer die heimliche Hauptrolle spielt und kolonialgeschichtliche Bezüge ebenso anklingen wie aktuelles Zeitgeschehen rund um die Fluchtbewegungen zwischen Afrika und Europa: Ida segelt mit ihrer kleinen multi-ethnischen Besatzung über das Meer - in welcher Mission genau, bleibt unklar. Als sie in Marseille auf Männer der französischen Fremdenlegion trifft, beschließt die Crew, deren Spur zu folgen, denn diese hermetisch abgeschottete Männerwelt mit ihren eigenen Ritualen fasziniert Ida immer mehr…

So., 5.2. - 20.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 19.2. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 21.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Return to Seoul
Return to Seoul
© Aurora Films / Vandertastic / Frakas Productions Trailer
Belgien, Deutschland, Frankreich, Südkorea, Rumänien, Kambodscha, Katar 2022 | Regie: Davy Chou | 119 min. | Ji-Min Park, Oh Kwang-rok, Guka Han, Yoann Zimmer, Ouk-Sook Hur | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Freddie, 25, kehrt zum ersten Mal nach Südkorea zurück, wo sie geboren wurde, bevor sie adoptiert wurde und in Frankreich aufgewachsen ist, um ihre Herkunft wiederzufinden. Die eigensinnige junge Frau macht sich auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern in einem Land, von dem sie so wenig weiß, dass es ihr Leben in neue und unerwartete Bahnen lenkt.

Der französisch-kambodschanische Regisseur Davy Chou beweist große Sensibilität im Umgang mit Themen wie Heimat und Identität und erweist sich als ein neuer, unverzichtbarer Porträtist der heutigen Jugend. Dabei entmystifiziert er die vorgefassten Meinungen über internationale Adoptionen durch die Suche dieser brennenden jungen Frau nach einer Lösung für ihre tief verwurzelte Identitätskrise.

Mo., 6.2. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 9.2. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 11.2. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 18.2. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 27.2. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Chronik einer Plünderung - Memoria del saqueo
Chronik einer Plünderung - Memoria del saqueo
© EZEF Trailer
Argentinien, Frankreich, Schweiz 2004 | Regie: Fernando E. Solanas | 118 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Als sich Argentinien im Dezember 2001 zahlungsunfähig erklärte, war dies Folge der verfehlten sozioökonomischen und politischen Entwicklung der letzten zwei Jahrzehnte und hatte dramatische Auswirkungen für das Leben der allermeisten Argentinier:innen. Betroffen waren auch die internationalen Wirtschafts- und Finanzmärkte.
Solanas protokolliert diese Entwicklungen, zeichnet in Interviews mit Expert:innen die Korruption und Verschwendung öffentlicher Gelder nach und zeigt die sozialen Folgen der neoliberalen Umgestaltung des Landes. Es gelingt ihm ein äußerst informativer Filmessay, der der Komplexität und historischen Dimension seines Themas gerecht wird und auch für Nicht-Wirtschaftswissenschaftler:innen nachvollziehbar macht.

Einführung: Prof. Dr. Fernando Nina, Romanisches Seminar, Universität Heidelberg

In Kooperation mit dem Romanischen Seminar der Universität Heidelberg. 

Di., 7.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Belleville, belle et rebelle
Belleville, belle et rebelle
© Coccinelle Films Trailer
Deutschland, Frankreich 2021 | Regie: Daniela Abke | 98 min. | Dokumentarfilm | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Paris, Belleville: ein letztes Café Musette. Charmant, bezaubernd, eigenwillig wie die sechs Charaktere, deren Wege sich hier kreuzen. Reale Poesie und populäres Chanson. Unbeugsam, unbändig, zeitlos. Französische Geschichte, die trotzt und fortbesteht. Anhand einer Straßenecke porträtiert der Film ein Viertel, das dem Fremden ein Zuhause geworden ist. Geprägt von den Migrationen der letzten Jahrhunderte, von Handwerk und Revolte, singt uns Belleville seine Lieder von Liebe und Kampf.

„Belleville, belle et rebelle“ portraitiert sechs außergewöhnliche Bewohner von Belleville, dem Pariser Einwandererviertel par excellence. Die Stammgäste des Le Vieux Belleville – charmant und eigenwillig – tragen den Film ähnlich wie im französischen film choral: Joseph, Cafébesitzer und Chronist; Minelle, Sängerin und Akkordeonistin mit ansteckender Energie; Robert Bober, Regieassistent von Truffaut, Schriftsteller, Fotograf und Filmemacher. Riton la Manivelle, Bariton und Drehorgelspieler; Steven, schottischer Bistro- und Wandmaler. Und Lucio Urtubia, Maurer, Baske und Anarchist, von Interpol gesuchter Scheckfälscher, der das Kulturzentrum Espace Louise Michel leitet.

Do., 9.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 12.2. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 3.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 5.3. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 12.3. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Midwives
Midwives
© jip film & verleih Trailer
Myanmar, Deutschland, Kanada 2022 | Regie: Snow Hnin Ei Hlaing | 92 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Die junge Muslima Nyo Nyo ist fest entschlossen eine zuverlässige Hebamme zu werden. Ihre buddhistische Lehrerin Hla hat eine improvisierte Klinik im Westen Myanmars, in der die beiden Frauen trotz ihrer unterschiedlichen ethnischen und religiösen Zugehörigkeiten zusammenarbeiten, aber auch bedroht werden. Die Klinik ist für schwangeren Frauen, Neugeborene und Kinder die einzige Hoffnung auf medizinische Versorgung, denn die muslimische Rohingya sind rechtlos. Hlas Belastung im Klinikalltag ist groß und ihre Sicherheit in Gefahr. Trotzdem ermutigt sie täglich ihre Schülerin und fordert sie heraus, besser zu werden. Im Land kämpft die Bevölkerung mit den Nachwirkungen des Militärputsches und dem harten Vorgehen gegen Demonstrant*innen. Die beiden Hebammen trotzen den widrigen Umständen, Chaos und Gewalt und ringen um das Glück, dass sich immer dann einstellt, wenn eine Geburt gelingt und ein Kind zur Welt kommt.

Snow Hnin Ei Hlaings drehte ihr bemerkenswertes Dokumentarfilmdebüt über sechs turbulente Jahre im Rakhaing-Staat in Myanmar. Voller Liebe, Empathie und Hoffnung bietet MIDWIVES einen seltenen Einblick in die komplexe Realität Myanmars und seiner Menschen. Gleichzeitig macht der Film auf den unverzichtbaren Beitrag für die Versorgung Schwangerer, junger Mütter und Neugeborener aufmerksam, den Hebammen weltweit leisten.

Der Film gewann beim prestigeträchtigen Sundance Filmfestival und ist nominiert für den Independent Spirit Award.

Fr., 10.2. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 17.2. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 19.2. - 14.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 3.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 9.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Publikumspreis 37. Filmtage des Mittelmeeres: Das Blau des Kaftans
Publikumspreis 37. Filmtage des Mittelmeeres: Das Blau des Kaftans
© Arsenal Filmverleih Trailer
Frankreich, Marokko, Belgien 2022 | Regie: Maryam Touzani | 124 min. | Lubna Azabal, Saleh Bakri, Ayoub Missioui | arab. Original mit deutschen Untertiteln.

Halim betreibt mit seiner Frau Mina eine traditionelle Schneiderei in der historischen Medina von Salé in Marokko, wo er kostbare Gewänder von Hand fertigt. Um die Arbeit bewältigen zu können, heuert er als Lehrling den jungen Youssef an, denn Minas Gesundheit erlaubt ihr keine allzu langen Arbeitsstunden. Doch Mina bemerkt, dass ihr Mann sich immer mehr zu dem jungen Mitarbeiter hingezogen fühlt. Feinfühlige Dreiecksgeschichte mit überraschendem Ende, in aller Ruhe und in wundervoll komponierten Bildern erzählt.

Fr., 10.2. - 20.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ernest & Célestine
Ernest & Célestine Trailer
Frankreich, Belgien, Luxemburg 2012 | Regie: Benjamin Renner, Vincent Patar, Stéphane Aubier | 80 min. | Kinderfilm / Animation | deutsche Fassung | FSK: 6.

Célestine ist eine kleine Maus und lebt im unterirdischen Mäusereich, das heftig verfeindet ist mit den Bären, die an der Oberfläche leben. Das Mäusemädchen malt am liebsten, soll aber Zahnärztin werden und muss dafür Bärenzähne sammeln. Bei einem Streifzug trifft sie auf den grummeligen Bären Ernest. Trotz aller Vorurteile entsteht zwischen den Beiden eine wundervolle Freundschaft und zusammen müssen sie viele spannende Abenteuer bestehen.

Schön, poetisch und zärtlich erzählt, gehört ERNEST & CÉLESTINE „zu den besten Animationsfilmen für Kinder, die je entstanden sind“. (Bundesverband Jugend und Film e.V.)

Der Eintritt beträgt 3,50 Euro.

Sa., 11.2. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 12.2. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Pacifiction
Pacifiction
© Filmgalerie 451 Trailer
Frankreich, Spanien, Deutschland, Portugal 2022 | Regie: Albert Serra | 163 min. | Benoît Magimel, Pahoa Mahagafanau, Marc Susini, Matahi Pambrun, Alexandre Melo | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

De Roller, Hochkommissar der französischen Republik auf der Insel Tahiti in Französisch-Polynesien, ist ein berechnender Mann mit perfekten Manieren. Zwischen offiziellen Empfängen und zwielichtigen Lokalen fühlt er ständig den Puls der einheimischen Bevölkerung, aus der jederzeit Wut aufsteigen kann. Dies gilt umso mehr, als sich ein Gerücht hartnäckig hält: Angeblich wurde ein U-Boot gesichtet, dessen geisterhafte Präsenz eine Wiederaufnahme der französischen Atomtests ankündigt.

Ein in Tahiti gedrehter Thriller, der im Schatten der Atomtests spielt. Einer der eigenwilligsten und schönsten Filme des Jahres.

Sa., 11.2. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 13.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 19.2. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 26.2. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 1.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 10.3. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 21.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The most beautiful boy in the world
The most beautiful boy in the world
© Mantaray Film Trailer
Schweden, Deutschland, Frankreich 2020 | Regie: Kristina Lindström, Kristian Petri | 93 min. | Dokumentarfilm | Björn Andrésen | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Nicht jedem wird der Name Björn Andrésen gleich etwas sagen, wohl aber sein Bild als junger Mann. Denn er war Tadzio in Viscontis TOD IN VENEDIG. Manche Kritiker wollten manche Einstellungen mit ihm als Gemälde im Louvre hängen sehen.  Die Dokumentation nun zeigt, dass zu viel der Schönheit einem oft schadet. Björn Andrésen, der 1955 in Stockholm geboren wurde, früh seine Mutter verlor, seinen Vater nie kannte, berichtet darin, wie schwer es nun war, von einem bestimmten Image loszukommen und sich eine eigene Identität vor allem als Musiker aufzubauen. Dennoch war er 2019 etwa im Horrorfilm MIDSOMMAR zu sehen, ein mysteriöser alter Mann, langhaarig und mit durchdringendem Blick.

So., 12.2. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 18.2. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 28.2. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Tod in Venedig - Morte a Venezia
Tod in Venedig - Morte a Venezia
© Warner Bros. Trailer
Italien, Frankreich 1971 | Regie: Luchino Visconti | 130 min. | Dirk Bogarde, Björn Andrésen, Silvana Mangano, Romolo Valli, Mark Burns | engl. Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.

Langsames Sterben zu Gustav Mahler: Luchino Viscontis weltberühmte Verfilmung der weltberühmten Novelle von Thomas Mann war und ist ob ihrer Abänderungen keineswegs unumstritten, betört und überwältigt aber auch heute noch mit ihrer unwiderstehlichen Schönheit. Diese verkörpert besonders der junge Tadzio mit seinen ebenmäßigen Gliedmaßen und seinem bleichen Antlitz mit seine oft gelangweilten Gesichtszügen, dem der bei Visconti gescheiterte Komponist Gustav von Aschenbach zusehends verfällt, obwohl im mahlerisch morbiden Venedig die Cholera ausbricht. Für Dirk Bogarde war von Aschenbach eine seiner wichtigsten Rollen, Björn Andrésen wurde wegen Tadzio „The most beautiful boy in the world“.

So., 12.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 26.2. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Call me by your name
Call me by your name
© Sony Pictures Trailer
Frankreich, Italien, USA, Brasilien 2017 | Regie: Luca Guadagnino | 133 min. | mit Timothée Chalamet, Armie Hammer, Michael Stuhlbarg | engl./frz./ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Im schwülen Sommer Norditaliens empfängt die intellektuelle, jüdische Familie des 17-jährigen Elio den amerikanischen Doktoranden Oliver in ihrer Villa. Weder Elio noch der Zuschauer werden rückblickend sagen können, wann die beiden begonnen haben, miteinander zu flirten. In dieser kleinen liberalen Enklave kann die Liebe der beiden aufblühen. Pittoreske Bilder zeigen die beiden von Timothée Chalamet und Armie Hammer wundervoll gespielten Männer, deren körperliche Darstellung ganz den ästhetischen Idealen antiker Statuen entsprechen, welche im Laufe des Filmes von Elios Vater mit Oliver studiert werden.

Mit 4 Oscar-Nominierungen gilt CALL ME BY YOUR NAME als einer der gelungensten Liebesfilme der letzten Jahre, also die perfekte Wahl für den Valentinstag: spielerisch und doch tief, erotisch aber nicht pornographisch, ein Film über die kaum ertragbare absolute Liebe, der dennoch nie in den Kitsch verfällt.

Referent*innen: Max Hirsch und Rosa Lustgarten

Di., 14.2. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Endzeit
Endzeit
© farbfilm verleih Trailer
Deutschland 2018 | Regie: Carolina Hellsgård | 90 min. | Gro Swantje Kohlhof, Maja Lehrer, Trine Dyrholm, Barbara Philipp, Muriel Wimmer | dt. Original mit englischen Untertiteln | FSK: 16.

Vor zwei Jahren haben Zombies die Erde überrannt. Weimar und Jena sind dank eines Schutzzauns die vermutlich letzten Orte menschlicher Zivilisation. Als Vivi und Eva sich zwischen den Städten schutzlos auf freiem Feld wiederfinden, müssen sie wohl oder übel gemeinsam den Kampf gegen die Untoten aufnehmen. Und damit auch gegen die Dämonen der eigenen Vergangenheit.

Vivi versucht verzweifelt herauszufinden, was mit ihrer kleinen Schwester passiert ist, während Eva ihr Image als furchtlose „Zombie-Killerin“ hinter sich lassen und neu anfangen will. Auf ihrem Weg finden die jungen Frauen keine finstere Endzeit-Welt, sondern eine berauschend schöne Natur vor, die sich alles zurückerobert hat, was sie einst Zivilisation nannten. Diese mystisch-märchenhafte Dystopie birgt ungeahnte Gefahren, aber auch ungeahnte Chancen für ein neues Leben in einer neuen Welt.

Wissenschaftlicher Kommentar: Lars Schmeink (Medienwissenschaftlicher Experte)

Mi., 15.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Au Hasard Balthazar - Zum Beispiel Balthasar
Au Hasard Balthazar - Zum Beispiel Balthasar
© trigon-film.org Trailer
Frankreich, Schweden 1966 | Regie: Robert Bresson | 92 min. | Anne Wiazemsky, François Lafarge | frz. Original mit englischen Untertiteln | FSK: 12.

Balthasar, so hieß nicht nur einer der drei Könige, so nennen die Kinder auch liebevoll einen Esel, graubraun das Fell, groß die Eselsohren, tiefgründig der Blick aus seinen dunklen Augen. Die erste Zeit ist glücklich, dann aber trottet er lieblos behandelt durch sein Esel-Leben. Balthasar trägt schwere Lasten und wird im Zirkus vorgeführt, am Ende wird er von den Schmugglern getrieben und erblickt schließlich die junge Marie, so hilflos wie er. AU HASARD BALTHAZAR gilt als einer der intensivsten, aber auch traurigsten Filme Bressons. Kollege Godard meinte nur: „Wahrhaftig die Welt in anderthalb Stunden“. Jerzy Skolimowski versteht sein EO als Neuinterpretation dieser Allegorie über Leiden und Transzendenz.

Mit freundlicher Unterstützung durch das Institut Français.

 

Do., 16.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 19.2. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein

Endlich geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Das Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. Im Februar:

Dr. Franz Schneider sucht Uran für die schönste Frau der Welt.

Moderation: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 17.2. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Petrov's Flu - Petrow hat Fieber
Petrov's Flu - Petrow hat Fieber
© farbfilm verleih Trailer
Russland, Frankreich, Deutschland, Schweiz 2022 | Regie: Kirill Serebrennikov | 145 min. | Semyon Serzin, Chulpan Khamatova, Yuri Kolokolnikov, Alexander Ilin, Vladislav Semiletkov, Julia Peresild | russ. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Wenn aus der Banalität das größte Abenteuer wird: Sylvester und andere Tage im Leben des Automechanikers Petrov und seiner Familie. Alles wird krank, wodkatrunken kriegt man eine Grippe, die es in sich hat. Denn jetzt sieht man sonderbare Bilder, es wird halluzinatorisch, Traum wird Wirklichkeit, das Delirium triumphiert über die Realität. Eine Auflösung von innen, ein Kommentar auf bestehende russische Verhältnisse mit beißendem Sarkasmus vorgetragen, sei „Petrov’s Flu“, wie etwa Filmkritiker Thomas Schultze von Blickpunkt Film festhält. Regisseur Kirill Serebrennikow drehte vorher den vielbeachteten Musiker-Dokumentarfilm „Leto“, verbrachte mehrere Jahre in Hausarrest, konnte dann aber Richtung Hamburg Russland verlassen. Wir wünschen ihm weiterhin Glück.

Sa., 18.2. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 20.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 25.2. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 28.2. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Barrikade
Barrikade
© UCM.ONE / David Klammer Trailer
Deutschland 2021 | Regie: David Klammer | 83 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: 6.

Um den Dannenröder Forst vor der Rodung für eine neue Autobahntrasse zu bewahren, besetzten Klimaaktivist:innen im Oktober 2019 den Wald. Über ein Jahr lebten sie in Baumhäusern, weit über 20 Metern hoch über dem Boden und schafften so einen alternativen Lebens- und Freiraum.

Ein Jahr später mit Beginn der Rodungssaison begannen die Räumung der Strukturen und die Rodung der Schneise für die A49. Mit Kreativität, Mut und Musik leisteten die Besetzer:innen Widerstand und zivilen Ungehorsam, bis schließlich am 8. Dezember 2020 der letzte Baum mit dem letzten Baumhaus fiel.

David Klammer dokumentiert die Proteste gegen die Rodung des Dannenröder Forstes für den geplante Autobahnausbau fotografisch und mit der Filmkamera. Sein Film BARRIKADE begleitet die Aktivist:innen von September bis Dezember 2020.

Mi., 22.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 25.2. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Das Hamlet Syndrom
Das Hamlet Syndrom
© Kundschafter Filmproduktion Trailer
Polen, Deutschland 2022 | Regie: Elwira Niewiera, Piotr Rosołowski | 85 min. | Dokumentarfilm | ukrain. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Wenige Monate vor der Invasion Russlands in die Ukraine 2022 nehmen fünf junge Frauen und Männer an einer einzigartigen Theaterinszenierung teil. Darin versuchen sie, ihre Kriegserfahrungen mit Shakespeares Theaterstück Hamlet in Beziehung zu setzen. Die Bühne ist eine Plattform, auf der sie ihre Trauer und Traumata anhand der berühmten Frage "Sein oder Nichtsein" reflektieren können – ein Dilemma, welches sich in ihrem Leben widerspiegelt. Die Protagonist*innen kämpfen an gegen Enttäuschung, Ohnmacht und Wut. Sie versuchen, ihr Leben wieder aufzuräumen und gleichzeitig die schmerzhafte Vergangenheit zu verarbeiten. Die Proben für das Stück werden mit einem intensiven Einblick in das Leben der Protagonist*innen kombiniert: ein kraftvolles Porträt einer Generation, die mit dem Trauma des Krieges zurechtzukommen versucht, was nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine nun auch ihre Gegenwart und Zukunft prägt.

Do., 23.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 27.2. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Studio 666
Studio 666 Trailer
USA 2022 | Regie: BJ McDonnell | 106 min. | Dave Grohl, Nate Mendel, Taylor Hawkins u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Die Foo Fighters, gespielt von den Foo Fighters, werden von ihren Managern bedrängt doch endlich mal ihr 10. Album aufzunehmen und vor allem dem unsäglichen „writer’s block“ von Sänger Dave Grohl beizukommen. Gesagt, getan und so begibt sich die Band in kreative Klausur in einer alten Villa. Doof nur, dass das Haus von einer dämonischen Präsenz heimgesucht wird, die sich seit den 90zigern dort mietfrei eingerichtet hat. Der bösartige Mitbewohner hat es darauf abgesehen von einem der schaffensgeplagten Musiker Besitz zu nehmen und neben Songs allerlei mörderische Taten zu produzieren. Blutrünstige Horror-Komödie getarnt als Jam Session. Passt bestens!

We will miss you, Taylor.

 

Do., 23.2. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Mein Freund, die Giraffe
Mein Freund, die Giraffe Trailer
Niederlande, Belgien, Deutschland 2017 | Regie: Barbara Bredero | 74 min. | Kinderfilm | Liam de Vries, Egbert-Jan Weeber, Medi Broekman, Martijn Fischer | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Dominiks bester Freund ist eine sprechende Giraffe. Die beiden kennen sich schon seit sie auf die Welt gekommen sind und verbringen jeden Tag miteinander. Doch nun steht Dominiks Einschulung an und doofer Weise sind Giraffen in der Schule nicht erlaubt. Zum ersten Mal werden Raff und Dominik getrennt und sind natürlich überhaupt nicht damit einverstanden. Doch langsam freundet sich Dominik auch mit Yous aus seiner Klasse an und die Freundschaft mit Raff wird auf die Probe gestellt. Zauberhafter Kinderfilm, charmant und immer auch auf Augenhöhe mit seiner kleinen Hauptfigur. Mit der Stimme von „Checker-Tobi“!

Der Eintritt beträgt 3,50 Euro.

"Komm, wir basteln einen Zoo": Kinder-Bastelworkshop nach der Vorstellung am 26.02.

Mit buntem Tonpapier basteln wir lustige Tiere - natürlich auch Giraffen!

Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bis zum 23.02. unter kinderkino@karlstorkino.de

Sa., 25.2. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 26.2. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Return to Dust
Return to Dust
© Qizi Films Limited Trailer
China 2022 | Regie: Li Ruijun | 133 min. | Wu Renlin, Youtie Ma, Hai Qing, Guiying Cao | mand. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Ein zartes Märchen über die verwandelnde Natur der Liebe. Der bescheidene, zurückhaltende Ma und die schüchterne Cao wurden von ihren Familien verstoßen und in eine arrangierte Ehe gezwungen. Sie müssen ihre Kräfte bündeln und ein Haus bauen, um zu überleben. Im Angesicht vieler Widrigkeiten beginnt eine unerwartete Verbindung zu erblühen, als Ma und Cao sich im Einklang mit den Zyklen der Erde einen Ort schaffen, an dem sie gedeihen können. Eine Geschichte über die ewige Liebe, trotz aller Widrigkeiten.

Regisseur Li Ruijun, der für die Dreharbeiten in sein Heimatdorf Gaotai in der nordwestchinesischen Provinz Gansu zurückgekehrt ist, thematisiert Ausbeutung, Zwangsverstädterung, Armut und Verlust von Traditionen durch Entwurzelung. Doch vor allem geht es ihm darum, wie seine arglosen und verletzlichen Figuren die Welt sehen. Ihnen gelten seine Liebe und sein Vertrauen. Ein zutiefst menschlicher Film von unaufdringlicher Zärtlichkeit.

Do., 2.3. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 4.3. - 18.45 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 7.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 19.3. - 14.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 20.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Catch the Fair One
Catch the Fair One
© Drop-Out Cinema Trailer
USA 2021 | Regie: Josef Kubota Wladyka | 85 min. | Kali Reis u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Nach dem mysteriösen Verschwinden ihrer Schwester stößt eine Boxerin bei ihren Nachforschungen auf einen Mädchenhändlerring und plant ihre eigene Entführung, um sie zu finden. Sie will sich die Befehlskette hinaufarbeiten, um an den Verantwortlichen zu gelangen.

Boxweltmeisterin Kali Reis gibt in dieser Darren Aronofsky-Produktion ihr Schauspieldebüt und verkörpert dabei äußerst physisch und mit unglaublicher Leinwandpräsenz weibliches Empowerment. Kali Reis, selbst halb amerikanische Ureinwohnerin, engagiert sich als aktive Unterstützerin der Bewegung für vermisste und ermordete indigene Frauen und Mädchen (MMWIG) – am Drehbuch zu „Catch the Fair One“ hat sie mitgeschrieben.

Do., 2.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 4.3. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 16.3. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 31.3. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Dead Slow Ahead - Ganz langsam voraus
Dead Slow Ahead - Ganz langsam voraus Trailer
Spanien, Frankreich 2015 | Regie: Mauro Herce | 70 min. | Dokumentarfilm | tag./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Hypnotische und fesselnde Bilder. Der Schauplatz: ein Frachtschiff inmitten der Weiten des Ozeans. Gigantische Ausmaße. Alles ist riesig, bis auf die Seemänner: Sie sind kleine Wesen gegenüber einer mächtigen Natur und einem unendlichen Horizont, der sich mit dem Auf und Ab des Stahlkolosses bewegt, auf dem sie unterwegs sind. Ähnlich wie Saturn, der seine Kinder verschlingt, dient der Schiffsriese als Metapher für das Monster des Kapitalismus, dem die Naturordnung fremd ist. Während die Maschinerie alles verschlingt und niemals stillsteht, bedient die Mannschaft dieses unersättliche und pausenlos arbeitende System.

Spektakuläre, bisweilen abstrakte Bildausschnitte. Entfremdung des Menschen. Mensch und Maschine sind zu einer symbiotischen Beziehung verdammt, damit beide überleben können. Dead Slow Ahead ist beinahe ein Science-Fiction-Film, eine Reise ins Ungewisse, vergleichbar mit der Jupiter-Reise in Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum, in dem der Supercomputer HAL 9000 das Raumschiff kontrolliert. Hier gibt es zwar keinen HAL, doch die Macht ist spürbar: Das System der globalen Lieferketten führt das Schiff über die Meeresautobahnen, auf dem Weg in den Profithafen.

Sa., 4.3. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 18.3. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Zumiriki
Zumiriki Trailer
Spanien 2019 | Regie: Oskar Alegría | 122 min. | Dokumentarfilm | span./bask. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Ist es möglich, zweimal zur selben Erinnerung zu reisen? Der Filmemacher baute eine Kabine auf einem abgelegenen Flussufer, direkt gegenüber seiner Kindheitsinsel, die nach dem Bau eines Damms verschwunden war. Das Ziel war es, an den Ort zurückzukehren, der unsichtbar geworden war. Nur die Bäume der Insel, auf der er gespielt hatte, standen fest in der Mitte des Wassers, wie die Masten eines zerbrochenen Spielzeugs. Dieser Film ist das Tagebuch eines Schiffbrüchigen in Erinnerungen; 4 Monate in einem verlorenen Paradies mit zwei Hühnern, einem kleinen Gemüsegarten und einer Uhr, die für immer bei 11:36 und 23 Sekunden stehen blieb.

So., 5.3. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 19.3. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der Gymnasiast - Le lycéen
Der Gymnasiast - Le lycéen
© Jean Louis Fernandez Trailer
Frankreich 2022 | Regie: Christophe Honoré | 122 min. | Paul Kircher, Vincent Lacoste, Juliette Binoche, Erwan Kepoa Falé u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Lucas ist 17 und kann es kaum abwarten, endlich das Internat und die Provinz hinter sich zu lassen, um nach Paris zu ziehen, wo sein großer Bruder Quentin lebt. Auch sein erster Freund Oscar wird ihn nicht davon abhalten. Doch ein tragischer Unfall reißt Lucas‘ hoffnungsvollen Blick auf die Welt in Stücke. Weil selbst seine Mutter ihn nicht trösten kann, macht er sich auf nach Paris, wo er eine Woche bei Quentin und dessen Mitbewohner Lilio wohnen wird. Es werden Tage, die alles verändern werden …

In seinem bisher wohl persönlichsten Film erzählt Christophe Honoré, der selbst die Rolle des Vaters spielt, vom schmerzhaften Erwachsenwerden eines Teenagers. Neben den Kinostars Vincent Lacoste und Juliette Binoche glänzt Newcomer Paul Kircher als Lucas, der erst nach und nach eine Sprache für seine Wut findet und die große Stadt, die Liebe und das Leben instinktiv erkundet. Für seine atemberaubende Leistung wurde Kircher in San Sebastian als Bester Darsteller ausgezeichnet.

Mo., 6.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Rebellinnen - Fotografie. Underground. DDR.
Rebellinnen - Fotografie. Underground. DDR.
© Salzgeber Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Pamela Meyer-Arndt | 88 min. | Dokumentarfilm | Tina Bara, Cornelia Schleime, Gabriele Stötzer | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Tina Bara, Cornelia Schleime und Gabriele Stötzer sind Rebellinnen. Als junge Frauen in den 1970ern und 80ern in der DDR sind die Drei voller Sturm und Drang und ohne Furcht. Sie wollen frei sein – und weil das nicht geht, zumindest die Kunst machen, die ausdrückt, was sie fühlen. Ihre Bilder erzählen auf berührende Art und Weise von ihrem Ausgeliefert-Sein in einem System, das viele junge kreative Menschen unterdrückt. Als der Konflikt mit der Staatssicherheit eskaliert, müssen sie sich entscheiden: Bleiben oder gehen. Der Film von Pamela Meyer-Arndt gibt einen neuen Blick frei auf die Kunst und das Leben dieser drei faszinierenden Frauen.

Mi., 8.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 12.3. - 13.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 19.3. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 30.3. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Black Mambas
Black Mambas
© jip Film Trailer
Deutschland, Frankreich 2022 | Regie: Lena Karbe | 81 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 6.

Jede Nacht patrouilliert die weibliche Anti-Wilderei-Einheit „Black Mambas“ im Kruger Nationalpark, einem der beliebtesten touristischen Attraktionen von Südafrika. Für die jungen Frauen ist der Job ein Dilemma. Er ist der Weg aus Armut und Arbeitslosigkeit mit Aussicht auf ein selbstbestimmtes Leben, aber gleichzeitig auch ein Bruch mit vorherrschenden Traditionen. Zudem müssen sie einen Umweltpatriotismus in ihre Gemeinden bringen, die an der Wildtierwirtschaft seit Gründung des Parks weder teilhaben noch davon profitieren können.
Der Dokumentarfilm von Regisseurin Lena Karbe zeigt die Alltagskämpfe der Frauen mit weißen Vorgesetzten, fordernden Angehörigen und dem "System Nationalpark“. Er erzählt von der Arbeit der „Black Mambas“ in der es um den Schutz der letzten Nashörner und den Erhalt der Artenvielfalt in einer der faszinierendsten Landschaften Afrikas geht. Gleichzeitig rückt er das Schicksal der dort lebenden Menschen in den Blick und stellt unausweichliche Fragen.

Mi., 8.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 10.3. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 29.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Crazy Thunder Road
Crazy Thunder Road
© Rapid Eye Movies Trailer
Japan 1980 | Regie: ISHII Sogo | 98 min. | YAMADA Tetsuo, KAIYA Hiroshi, OIKE Masamitsu u.a. | japan. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Der eigenwillige Regisseur Sogo Ishii ist bekannt für seine beeindruckenden Bilder und ausgefallenen Themen und gilt als Meister des japanischen Punk-Kinos. CRAZY THUNDER ROAD ist eine Geschichte über delirierende Biker und blutige Bandenkriege, Sogo Ishiis düstere Vision der japanischen Vorstadt. Bandenführer Ken träumt von einem ruhigen Leben mit seiner Freundin und sein eigenwilliger Nachfolger lässt sich nicht von rechten Spinnern vorschreiben, was er tun oder wen er töten soll…

Als Japans MAD MAX gefeiert, war Sogo Ishiis lautes Debüt gleichzeitig eine der seltsamsten Erfolgsgeschichten des Landes: ein Abschlussprojekt eines Filmschul-Punkrockers, von den Toei-Studios gekauft und landesweit veröffentlicht. Einer der wichtigsten japanischen Filme der letzten 40 Jahre - rasant, schlagfertig und brillant stilisiert.

Do., 9.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 11.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 17.3. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Feivel der Mauswanderer
Feivel der Mauswanderer
USA 1986 | Regie: Don Bluth | 80 min. | 35mm | deutsche Fassung | FSK: 6.

„Es gibt keine Katzen in Amerika und der Käse hängt an den Bäumen!“ Voller Hoffnung macht sich Familie Mauskewitz per Schiff auf den Weg in die verheißungsvollen vereinigten Staaten. Doch kurz vor der Ankunft wird Mäusejunge Feivel von Bord gespült und landet schließlich völlig allein als „Flaschenpost“ im Hafen. Zusammen mit neuen Freunden macht sich Feivel daran, im riesigen New York seine Familie wiederzufinden. Dabei muss der kleine Mäuserich allerhand Abenteuer bestehen, denn in Amerika gibt es sehr wohl jede Menge Katzen!

Don Bluths Animations-Klassiker wird bei uns auf 35mm zu sehen sein. Dazu gibt es in unserem Kino-Foyer eine Mini-Ausstellung mit analogem Filmmaterial. Auch zum Anfassen!

Der Eintritt beträgt 3,50 Euro.

Sa., 11.3. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 12.3. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ainhoa: yo no soy esa - Ainhoa, die bin ich nicht
Ainhoa: yo no soy esa - Ainhoa, die bin ich nicht Trailer
Spanien 2018 | Regie: Carolina Astudillo Muñoz | 98 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln.

Ainhoa Mata ist in einer Familie aufgewachsen, die ihr tägliches Leben über viele Jahre hinweg filmte, aufnahm und fotografierte. Als Jugendliche begann sie aufzuschreiben, was sie niemandem erzählen wollte. Die Tagebücher, die sie bis zu ihrem Lebensende aufbewahrte, skizzieren eine andere Frau als diejenige, die ihre Familie und Freunde kannten, und offenbaren zudem eine Vielzahl von Themen, die mit der Erfahrung des Frauseins zusammenhängen. 

Sa., 11.3. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 25.3. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
INSIGHTS: Stuttgart Trainwriting
INSIGHTS: Stuttgart Trainwriting
Deutschland 2022 | 97 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

INSIGHTS gewährt einen Einblick in einen Teil der Stuttgarter Graffiti-Szene, die sich ausschließlich auf Züge spezialisiert hat. Im Vordergrund stehen dabei der künstlerische Aspekt sowie die historische Entwicklung der Szene. Dokumentarisch werden verschiedene Epochen gezeigt und einige Akteure kommen dabei zu Wort. Beleuchtet werden die Ursprünge in den frühen 90er Jahren, der Beginn des »goldenen Zeitaltes« um die Jahrtausendwende, die Entwicklung der letzten Jahre sowie ein Ausblick in die Zukunft. Mit der größtenteils aus anonym eingesandten Archiv- und Privataufnahmen bestehenden Dokumentation versuchen die Produzenten ein möglichst vollständiges Bild dieser sonst verschlossenen Szene zu zeichnen.

Sa., 11.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
El año del descubrimiento - Das Jahr der Entdeckung
El año del descubrimiento - Das Jahr der Entdeckung Trailer
Spanien, Schweiz 2020 | Regie: Luis López Carrasco | 200 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Im ‚Superjahr‘ 1992 werden in Spanien zwei wichtige Veranstaltungen ausgetragen: die Olympischen Spiele in Barcelona und die Weltausstellung in Sevilla anlässlich des 500. Jahrestages der Entdeckung Amerikas. Zehn Jahre nach dem Regierungsantritt der PSOE unter Felipe González wird Spanien von der internationalen Gemeinschaft als lebendiges, modernes und zivilisiertes Land wahrgenommen – als neuer ‚Global Player‘. In der Mittelmeerstadt Cartagena hingegen spitzen sich die Unruhen und Proteste aufgrund von Fabrikschließungen und der industriellen Umstrukturierung immer weiter zu, bis schließlich ein Molotowcocktail das Regionalparlament in Brand setzt.

So., 12.3. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 26.3. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Schlacht um Algier - La battaglia di Algeri
Schlacht um Algier - La battaglia di Algeri
© D.R. Trailer
Italien, Algerien 1966 | Regie: Gillo Pontecorvo | 117 min. | 35mm | Brahim Haggiag, Jean Martin, Yacef Saadi, Samia Kerbash, Fusia El Kader | deutsche Fassung.

Algier 1957, die Stadt wird zum Zentrum des algerischen Unabhängigkeitskrieges. Einheiten der französischen Armee verfolgen in der verwinkelten Altstadt nach den Anführern der FLN, der Nationalen Befreiungsfront. Gedreht nach ausführlicher Recherche in Schwarzweiß und teilweise mit Laiendarstellern, stilistisch dabei inspiriert durch den italienischen Neorealismus, gelang Regisseur Gillo Pontecorvo eine objektive Darstellung der Ereignisse und der Grausamkeit beider Seiten. Gerade auch darum, weil vieles darin sich auch auf andere militärische Konfliktfälle übertragen lässt, hat der seinerzeit in Frankreich verbotene Film nichts von seiner ungemein beklemmenden Authentizität eingebüßt.  Ein Meisterwerk des politisch engagierten Films.

In Kooperation mit dem Heidelberger Kunstverein / Ausstellung von Marwa Arsanios "Matter of Alliances"

Am Vortag, 12.3. um 15:00 Uhr, findet im Kunstverein eine Lesung von Frantz Fanons "Der Schleier" statt. Im Anschluss folgt der Film "Have you ever killed a Bear or Becoming Jamila" über die algerische Freiheitskämpferin Jamila Bouhired. 

Veranstaltungen – HdKV

Mo., 13.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Das Wunder im Meer von Sargasso - To thávma tis thálassas ton Sargassón
Das Wunder im Meer von Sargasso - To thávma tis thálassas ton Sargassón
© Real Fiction Trailer
Griechenland, Deutschland, Niederlande, Schweden 2019 | Regie: Syllas Tzoumerkas | 121 min. | mit Angeliki Papoulia, Boudali Youla, Hristos Passali | griech./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

In der Küstenstadt Mesolongi in West-Griechenland werden Aale gezüchtet. Und der Morast, den diese Tiere lieben, ist in diesem dramatischen Thriller durchaus sinnbildlich zu verstehen. Nach dem vermeintlichen Suizid eines Schlagersängers, der regelmäßig in der örtlichen Disco auftrat, kommt so einiges an Schmutz ans Tageslicht, und die desillusionierte Polizistin Elisabeth, einst aus Athen in die Provinz versetzt, will eigentlich nur noch weg aus dieser Einöde. Diesen Wunsch hat sie mit der geheimnisvollen Rita, der Schwester des Toten, gemeinsam…

Referent: Nikias Herzhauser

Di., 14.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Zum Goldenen Hirsch / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland | ca. 120 min. | Kurzfilme.

Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns gezeigt! Immer bunt, immer wild!

Mi., 15.3. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ténor
Ténor
© StudioCanal Trailer
Frankreich 2022 | Regie: Claude Zidi Jr. | 100 min. | Mohammed Belkhir (MB14), Michèle Laroque, Guillaume Duhesme | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der talentierte Rapper Antoine schlägt sich als Lieferdienst-Kurier in den Pariser Banlieues durchs Leben. Bei einer Sushi-Lieferung in der Pariser Oper trifft er durch Zufall auf Madame Loyseau, die sein Talent als Opernsänger sofort erkennt. Als Madame Loyseau Antoine als Schüler aufnimmt, verbirgt er seinen neuen Traum vor seinen Freunden und seiner Familie und stürzt sich in ein Doppelleben zwischen der vergoldeten Pariser Oberschicht und der rauen und gleichzeitig familiären Vorstadt. Doch bald holt die Wirklichkeit Antoine ein und zwingt ihn, seine eigene Stimme zu finden.

Do., 16.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 18.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 22.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Im Westen nichts Neues
Im Westen nichts Neues
© Capelight Pictures
USA 1930 | Regie: Lewis Milestone | 136 min. | mit Lew Ayres, Louis Wolheim u.a. | Originalfassung | FSK: 12.

Der Gymnasiast Paul Bäumer meldet sich 1914 begeistert als Freiwilliger für den Krieg gegen Frankreich. Bald erfährt er an der Front, wie wenig süß und ehrenhaft es ist, für das Vaterland zu sterben. Hungrig liegt er im Schützengraben und sieht wie seine Kameraden fallen, während weit hinten in der Etappe der Militarismus nicht totzukriegen ist. Diese Verfilmung des Bestsellers von Erich Maria Remarque gilt wegen ihrer einfühlsamen Deutlichkeit als einer der berühmtesten Antikriegsfilme überhaupt. Zudem einer der ersten Filme, die für den deutschen Markt synchronisiert wurden. International ein überaus großer Erfolg, obwohl in Deutschland zunächst heftigst angefeindet.

Am 17.3. mit kurzer Einführung von Alexander Pawlak (Programmrat Karlstorkino) und der Möglichkeit zur anschließenden Diskussion. 

Fr., 17.3. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 28.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
THE GAME. Spiel zwischen Leben und Tod
THE GAME. Spiel zwischen Leben und Tod
© Doppelkopf Studio Trailer
Deutschland 2020 | Regie: Manuela Federl | 90 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

An der bosnisch-kroatischen Grenze dreht sich alles um THE GAME, den illegalen Gang über die EU-Außengrenze. An diesem Spiel nehmen nicht nur junge Männer, sondern ganze Familien teil. Manuela und Bernd, zwei Flüchtlingshelfer aus Bayern, möchten helfen und erkennen schnell, dass bei diesem Spiel auch Schlepper, die Polizei, internationale Organisationen und viele weitere Spieler mitmischen. Nach und nach lernen die beiden die Spieler kennen und werden selbst Teil des GAMES. 

Im Anschluss: Gespräch mit der Seebrücke Heidelberg

Sa., 18.3. - 18.45 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Liebe, D-Mark und Tod - Aşk, Mark ve Ölüm
Liebe, D-Mark und Tod - Aşk, Mark ve Ölüm
© filmfaust Film Five Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Cem Kaya | 98 min. | Dokumentarfilm | dt./türk. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Anfang der 1960er-Jahre wurden die sogenannten Gastarbeiter:innen aus Anatolien und anderen Gegenden der Türkei von der Bundesrepublik Deutschland angeworben. Von Anfang an gab es etwas, dass sie immer begleitet hat und Bestandteil ihrer Kultur war: ihre Musik – ein Stück Heimat in der Fremde. Über die Jahre entwickelten sich in Deutschland eigenständige musikalische Richtungen, die es in dieser Form im Mutterland nicht gab. Diese beispiellose Geschichte einer selbständigen Musikkultur der Einwanderer aus der Türkei, ihrer Kinder und Enkelkinder in Deutschland, erzählt dieser spannende Kino-Dokumentarfilm unterhaltsam und sehr vielschichtig mit noch nie gesehenem Archivmaterial. Fern der Heimat, fremd im neuen Land, entstanden zu Beginn der Einwanderung melancholische Musikstile wie die Gurbetçi-Lieder (Lieder aus der Fremde). Präsentiert von Künstler:innen wie Yüksel Özkasap, der Nachtigall von Köln, oder Aşık Metin Türköz („Mayestero“). Ihnen folgten jüngere Musiker:innen wie das Duo Derdiyoklar („Liebe Gabi“), Ozan Ata Canani („Deutsche Freunde“) oder Cem Karaca und die Kanaken („Mein Freund, der Deutsche“), die in ihren gesellschaftskritischen Liedern zum ersten Mal auch auf Deutsch sangen und damit sowohl die migrantische als auch die deutsche Popkultur prägten. HipHop wurde zum Sprachrohr der zweiten und dritten Generation von Menschen, die in Deutschland aufgewachsen waren. Pioniere deutsch-türkischen HipHops wie Fresh Familee, King Size Terror oder Islamic Force waren Wegbereiter zeitgenössischer Pop Musik in Deutschland.

Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2023.

Ausgezeichnet mit zwei Preisen der deutschen Filmkritik 2022 (Bester Dokumentarfilm + Beste Montage)

Mi., 22.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 27.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Erica Jong - Breaking the Wall
Erica Jong - Breaking the Wall
© Rise and Shine Cinema Trailer
Schweiz 2022 | Regie: Kaspar Kasics | 96 min. | Dokumentarfilm | Erica Jong | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

“Zipless Fuck”: diejenigen Leser*innen, denen das etwas sagt, haben höchstwahrscheinlich “Angst vorm Fliegen” zumindest überflogen. Erica Jongs Debütroman wurde gleich Bestseller, das vermeintlich feministische Plädoyer für die sexuelle Autonomie der Frau. Besagte New Yorker Autorin schrieb jedoch viel mehr, ist etwas älter geworden und immer noch höchst vital, wie Dokumentarfilmer Kaspar Kasics einem vor Augen und Ohren führt. Das Porträt einer starken Frau und Persönlichkeit jenseits der üblichen Konventionen. Ob das womöglich auch daran liegt, daß Erica Jong vor ihrem großen Erfolg einige Jahre in Heidelberg lebte, um von dort aus nach Frankfurt zu Alexander Mitscherlich zu fahren und sich von ihm therapieren zu lassen?   

Do., 23.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 26.3. - 12.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 29.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 31.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Death Proof - Todsicher
Death Proof - Todsicher
© Senator/Central
USA 2007 | Regie: Quentin Tarantino | 114 min. | Kurt Russell, Zoë Bell, Rosario Dawson, Vanessa Ferlito, Sydney Tamiia Poitier u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Die 70er Jahre in den USA waren die Blütezeit der Exploitationfilme, B-Movies voller Blut und Unkorrektheit, präsentiert in dazugehörenden Schmuddel – und Bahnhofkinos. Mit DEATH PROOF wagt Quentin Tarantino eine bis in die Details ausgearbeitete Stilkopie - als GRINDHOUSE-Idee in den USA noch als Double-Feature präsentiert, mittlerweile für Europa aber leider getrennt, nachdem diese Konzeption keinen großen Besucheranklang in den Staaten fand. Eine party-wütige Mädchengang trifft auf einen mysteriösen Fremden mit Totenkopf auf dem Auto, der sich schon bald als perfider Killer entpuppt. Edel-trash, bisweilen nostalgisch, aber absolut nicht zimperlich.

It‘s better than safe. It’s death proof.

Do., 23.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein

Endlich geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Das Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. 

Im März: Eine Verfilmung nach einer Geschichte des japanischen Edgar Allen Poe!

Referentin: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 24.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Schule der magischen Tiere
Die Schule der magischen Tiere
Deutschland, Österreich 2021 | Regie: Gregor Schnitzler | 92 min. | Emilia Maier, Leonard Conrads u.a. | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

So ganz neu an der Schule hat es Ida nicht leicht. Sie findet nur schwer Anschluss. Doch alles ändert sich als ihre Klassenlehrerin Miss Cornfield verkündet, dass die Kinder magische Tiere bekommen. Von nun an ist Rabbat, ein sprechender Fuchs, Idas pfiffiger Begleiter, der dafür sorgt, dass Idas Mitschüler*innen ihre Freunde sein wollen. Eines Tages verschwinden immer mehr Dinge an der Wintersteinschule, ein Dieb geht um! Zusammen mit ihren magischen Tieren machen sich die Kinder auf die Suche nach dem Täter.

Filmadaption nach der erfolgreichen Kinderbuchreihe von Margit Auer.

"Magische Tiere - Magische Hände": Kinder-Bastelworkshop nach der Vorstellung am 26.03.

Wir zeigen euch, wie man aus Socken munter plappernde Tiere macht!

Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bis zum 23.03. unter kinderkino@karlstorkino.de

Der Eintritt beträgt 3,50 Euro.

Sa., 25.3. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 26.3. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Online Drag Contest V – Public Viewing
Online Drag Contest V – Public Viewing

Drag ist mehr als Glam und Queens. Die Vielfalt der Kunstform Drag steht beim ODC im Mittelpunkt: 13 lokale und internationale Kings, Performer, Quings und Queens treten mit ihren originalen Videoproduktionen auf einer digitalen Bühne an – wer wird die meisten Punkte im Publikumsvoting und von der Jury erhalten und Gewinner des fünften Contests werden? Um für eure Favoriten abzustimmen, benötigt ihr nur euer Smartphone, wenn es heißt „Start voting now!“.

Hosts der Show sind Patricia Piccante und Nele Bianga, zusammen mit Gast-Moderatorin Queen Henni.

Einlass ab 19:30 Uhr

Der Eintritt für das Viewing ist kostenlos.

Sa., 25.3. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Empathiemaschine Film? Filmreihe gegen Antiziganismus
Empathiemaschine Film? Filmreihe gegen Antiziganismus
© Benedict Uphoff
Deutschland, Ungarn Portugal, Rumänien, Frankreich | 60 min. | Kurzfilmprogramm.

Kurzfilmprogramm | ca. 60 min.

FÜNFZEHN MINUTEN

Deutschland 2022 | Regie: Sejad Adamaj | 13 min. | Spielfilm

Nachdem FARETA wie jeden Tag mit ihrer Familie zu Abend gegessen hat und in Ruhe ihre Hausaufgaben macht, klingelt unerwartet die Polizei an der Haustür. Diese teilt mit, dass Faretas Familie innerhalb von fünfzehn Minuten für die bevorstehende Abschiebung mitgenommen wird. Die langersehnte Klassenfahrt nach Berlin und ihre Zukunftspläne, die sie mit ihrem Freund Lukas hat, sind dahin.

SEJAD ADEMAJ, 1991 in Podgorica geboren und aufgewachsen in Freiburg, versucht die Geschichten, die das Leben schreibt, filmisch zu konservieren. Als ausgebildeter Veranstaltungskaufmann hatte er immer viel Nähe zu Menschen, sowohl zum Publikum, als auch zu den Küstler*innen. Schon in dieser Zeit setzte er kleinere Kurzfilmprojekte um. Im Anschluss begann er sein Studium in Mediengestaltung und -produktion, schärfte dadurch seinen filmischen Blick und studiert nun seit 2020 Drehbuch an der Filmakademie Baden-Württemberg.

DAS CASTING

Deutschland 2022 | Regie: Willi Kubica | 3 min. | Spielfilm

Ein satirischer Kurzfilm über die mediale Reproduktion antiziganistischer Vorurteile. Ein Regisseur sucht für seinen neuen Film Darsteller*innen für “fahrendes Volk am Rande der Stadt” - möglichst “authentisch” und “aus dem Leben gegriffen” sollen die Figuren sein. Also werden zum Casting Sinti*zze und Rom*nja eingeladen. Doch diese entsprechen ganz und gar nicht den antiziganistischen Vorurteilen und Erwartungen des Regisseurs. Ein Film gegen Antiziganismus, der insbesondere herausstellen soll, wie das verzerrte Bild von Sinti*zze und Rom*nja medial geprägt und erschaffen wird.

SOSTAR, SOSTAR, WHY ARE YOU SOSTAR?

Ungarn 2014 | Regie: André Raatzsch | 5 min | Experimentalfilm

Der Experimentalfilm ist Teil der Ausstellung {roma} The contract to sell the ethnicity (2014, Budapest), die die Konzepte (Rom-Cigány-Gipsy) als kulturelle und künstlerische Strategie mit visuellen und kommunikativen Mitteln kritisch untersucht und dekonstruiert. Eines der Hauptziele ist es, Beispiele aufzuzeigen, in denen - neben und jenseits der Minderheitenidentität - das Gefühl, Ungar und Europäer zu sein, in der Erinnerung und Selbstidentifikation der Roma-Minderheit auftaucht.

ANDRÉ RAATZSCH wurde 1978 in Ilmenau geboren und ist Angehöriger der deutschen und ungarischen Sinti-und-Roma-Minderheit. Er wuchs in Ungarn auf und lebt seit 2007 in Deutschland. Seit 2007 beschäftigt er sich mit dem Blickwechsel in der Repräsentation der europäischen Sinti und Roma in den Medien. 2019 kuratierte er für die RomArchive den Archivbereich „Bilderpolitik“.

BATRACHIAN'S BALLAD / BALADA DE UM BATRÁQUIO

Portugal 2016 | Regie: Leonor Teles | 11 min. | Dokumentarfilm

“Es war einmal, bevor die Menschen kamen, da waren alle Lebewesen frei”, erzählt der Sprecher. “Alle Tiere tanzten zusammen und waren glücklich. Nur einer war nicht zu dem Fest eingeladen – der Frosch. In seiner Wut über die Ungerechtigkeit beging er Selbstmord.” Der Frosch gilt in Portugal als antiziganistisches Symbol. Der Film unternimmt etwas dagegen.

LEONOR TELES wurde in Vila Franca de Xira, Portugal, in eine Familie mit Wurzeln in der örtlichen Rom*nja-Gemeinschaft geboren. Sie studierte an der Nationalen Filmhochschule Lissabon, wo sie sich auf Kamera und Regie spezialisierte und erwarb einen Master in audiovisueller Kunst und Multimedia.

LETTER OF FORGIVENESS / BILET DE IERTARE

Rumänien 2020 | Regie: Alina Serban | 15 min. | Spielfilm

Der Kurzfilm ist Teil eines künftigen abendfüllenden Projekts und zeigt einen Tag in einem Haushalt, in dem Maria und ihr Sohn Dinca als Sklaven dienen. Als wichtige Gäste zum Abendessen eintreffen und alle Sklaven Vorbereitungen treffen, sehen Maria und ihr Sohn diesen Tag als eine Chance, einen Schritt zu tun, um ihr Schicksal zu ändern. Während der Zeit der Sklaverei, bis 1856, wurde das rumänische Äquivalent des Wortes "Vergebung" verwendet, wenn es darum ging, jemanden aus der Sklaverei zu befreien (der Roma-Sklave wurde aus der Sklaverei "vergeben").

ALINA SERBAN ist eine preisgekrönte Schauspielerin, Dramatikerin und Regisseurin. Geboren 1987, wuchs Serban in Bukarest, Rumänien, auf. Sie überwand enorme Hindernisse, darunter Armut und Diskriminierung, und machte als erstes Mitglied ihrer Roma-Familie ihren Schul- und Universitätsabschluss. Nachdem sie in Bukarest an der Akademie für Theaterkunst und Kinematografie ein Schauspielstudium absolviert hatte, besuchte Serban die Tisch School of the Arts in New York und erwarb einen Master-Abschluss an der Royal Academy of Dramatic Art in London.

CANTA, GITANO

Frankreich 1982 | Regie: Tony Gatlif | 12 min. | Musical

Musikalischer Kurzfilm über die Vernichtung von Sinti und Roma durch die Nazis während des Zweiten Weltkriegs.

Der 1948 unter dem Namen MICHEL DAHMANI in Algier geborene TONY GATLIF verließ Anfang der 60er Jahre die algerische Hauptstadt und ging nach Frankreich, wo er Erfahrungen mit Kriminalität machte und Jugendstrafanstalten durchlief, bis es ihm gelang, seinen Weg im Kino zu finden. Im Jahr 1975 debütierte er mit La tête en Ruines und führte Anfang der 1980er Jahre Regie bei Corre Gitano, seinem ersten Werk über die Situation der Romn*ja.

Mo., 27.3. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Human Scale
The Human Scale
© NFP
Dänemark, Bangladesch, China, Neuseeland, USA 2013 | Regie: Andreas Dalsgaard | 83 min. | Dokumentarfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Für wen werden Städte gebaut? In erster Linie für Menschen – oder doch eher für Autos? Vermindert Beton in seiner Ausdehnung Lebensqualität – oder schafft sie diese erst? Fragen, die sich auch der dänische Architekt Jan Gel stellte. In der Dokumentation von Andreas Dalsgaard wird Gel zum Zeugen heutiger Lebensbedingungen in den Metropolen wie beispielsweise Melbourne, einer chinesischen Megacity wie Chongqing oder beobachtet schlicht den weltberühmten New Yorker Time Square. Aber auch in die Zukunft der Stadtplanung wird geschaut, denn die Zeit der sogenannten Gigacities, in denen über 50 Mio. Menschen leben werden, wird bald kommen.

In Kooperation mit dem Amt für Stadtentwicklung der Stadt Heidelberg. Eine Veranstaltung im Rahmen der Bürgerbeteiligung zum neuen Stadtentwicklungskonzept 2035 (STEK 2035).

Do., 30.3. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der Gymnasiast - Le lycéen
Der Gymnasiast - Le lycéen
© Jean Louis Fernandez Trailer
Frankreich 2022 | Regie: Christophe Honoré | 122 min. | Paul Kircher, Vincent Lacoste, Juliette Binoche, Erwan Kepoa Falé u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Lucas ist 17 und kann es kaum abwarten, endlich das Internat und die Provinz hinter sich zu lassen, um nach Paris zu ziehen, wo sein großer Bruder Quentin lebt. Auch sein erster Freund Oscar wird ihn nicht davon abhalten. Doch ein tragischer Unfall reißt Lucas‘ hoffnungsvollen Blick auf die Welt in Stücke. Weil selbst seine Mutter ihn nicht trösten kann, macht er sich auf nach Paris, wo er eine Woche bei Quentin und dessen Mitbewohner Lilio wohnen wird. Es werden Tage, die alles verändern werden …

In seinem bisher wohl persönlichsten Film erzählt Christophe Honoré, der selbst die Rolle des Vaters spielt, vom schmerzhaften Erwachsenwerden eines Teenagers. Neben den Kinostars Vincent Lacoste und Juliette Binoche glänzt Newcomer Paul Kircher als Lucas, der erst nach und nach eine Sprache für seine Wut findet und die große Stadt, die Liebe und das Leben instinktiv erkundet. Für seine atemberaubende Leistung wurde Kircher in San Sebastian als Bester Darsteller ausgezeichnet.

Sa., 1.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 2.4. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 6.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 10.4. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 19.4. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 20.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ganja & Hess
Ganja & Hess
© Rapid Eye Movies Trailer
USA 1973 | Regie: Bill Gunn | 113 min. | Marlene Clark, Duane Jones, Leonard Jackson, Bill Gunn | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Bill Gunns revolutionärer Independent-Film GANJA & HESS kokettiert mit den Konventionen des Blaxploitation- und des Horrorfilms und ist eine hoch stilisierte und äußerst originelle Abhandlung über Sex, Religion und afroamerikanische Identität. Duane Jones spielt den Anthropologen Hess Green, der von seinem labilen Assistenten mit einem uralten Zeremoniendolch erstochen wird, der ihm den Segen der Unsterblichkeit verleiht... und den Fluch eines unstillbaren Blutdurstes. Als die schöne und freimütige Frau des Assistenten, Ganja, auf der Suche nach ihrem verschwundenen Ehemann ist, gehen sie und Hess eine unerwartete Partnerschaft ein. Gemeinsam erkunden sie, wie viel Macht in Blut steckt. Später umgeschnitten und in einer minderwertigen Version veröffentlicht, stellt diese Ausgabe die Originalfassung dar, die vom Museum of Modern Art restauriert und in HD von einem 35-mm-Negativ gemastert wurde.

Sa., 1.4. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 8.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Diagnose Mensch. Einblicke in das Leben erwachsener Asperger-Autisten
Diagnose Mensch. Einblicke in das Leben erwachsener Asperger-Autisten
© Medienprojekt Wuppertal Trailer
Deutschland 2015 | 68 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Aus jedem autistischen Kind wird ein autistischer Erwachsener. Der Film DIAGNOSE MENSCH gibt Einblicke in das Leben erwachsener Asperger-Autisten.
Ina kann mit ihrer Assistenzhündin schwierige Situationen meistern und stundenweise arbeiten gehen. Bettina ist Polizeibeamtin. Sie hat als Jugendliche begonnen, eine Gleichaltrige zu imitieren und so zunehmend den Kontakt zu sich selbst verloren. Die Diagnose Autismus im Alter von 39 Jahren verändert ihr Leben und ihre Selbstwahrnehmung grundlegend. Jörg hat auch erst als Erwachsener von seiner Diagnose „Autismus-Spektrum“ erfahren. Er ist Vater eines autistischen Jungen und fühlt sich beruflich unterfordert. Sein Sohn Christian hat die Diagnose bereits als Kind erhalten und macht eine Ausbildung zum Chemielaboranten. Sein Arbeitgeber hat das Arbeitsumfeld klar gestaltet und gewährt flexible Arbeitszeiten.
Der Film DIAGNOSE MENSCH zeigt, was ein Leben im Autismus-Spektrum für Erwachsene bedeutet. Vermittelt wird dieser Eindruck durch subjektive Selbstbeschreibungen und Beobachtungen.

Im Anschluss an den Film besteht Gelegenheit zu Diskussion und Gedankenaustausch.

Eintritt frei! Spenden erwünscht!

Zum Weltautismustag, in Kooperation mit Autismus Nordbaden-Pfalz e.V.

So., 2.4. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Fucking Åmål
Fucking Åmål
© Salzgeber
Schweden 1998 | Regie: Lukas Moodysson | 89 min. | Alexandra Dahlström, Rebecka Liljeberg, Erica Carlson, Mathias Rust, Stefan Hörberg | schwed. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Agnes lebt in Åmål, einem schwedischen Kaff, in dem nie etwas passiert und aus dem alle nur weg wollen. In ihrer Klasse gilt sie als Außenseiterin. Dass sie heimlich in Elin, das beliebteste Mädchen der Schule, verliebt ist, weiß niemand – bis Elin sie auf einer Geburtstagsparty plötzlich küsst. Was eigentlich als blöde Mutprobe gedacht war, ist der Beginn einer engen Freundschaft, in der sich Elin bald fragen muss, wie tief ihre Gefühle für Agnes eigentlich gehen. Und auf einmal gibt es ganz viele Gründe, in Åmål zu bleiben.

Schmetterlinge im Bauch, Coming-out und das erste Mal. FUCKING ÅMÅL von Lukas Moodysson zählt noch immer zu den schönsten Coming-of-Age-Filmen der 90er Jahre. Es geht um Sehnsucht, die Freude und den Schmerz des Verliebtseins, die komischen und herzzerreißenden Aspekte des Erwachsenwerdens – und um den Mut, der nötig ist, um anders als die anderen zu sein. Jetzt kehrt einer der lesbischen Filmklassiker überhaupt endlich auf der großen Leinwand zurück!

Mo., 3.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Jungfrauenmaschine
Die Jungfrauenmaschine
© Salzgeber
Deutschland 1988 | Regie: Monika Treut | 85 min. | Ina Blum, Peter Kern u.a. | dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Dorothee Müller, eine junge, naive Hamburger Journalistin, ist ihres aufdringlichen Liebhabers Heinz überdrüssig. Mit ihrem schwulen Halbbruder Bruno verbindet sie eine unerfüllbare Sehnsucht. Arglos und in aller Unschuld macht sie sich an eine Untersuchung über romantische Liebe – eine Krankheit der Frauen?

Schauplatz ihrer Recherche ist die Praxis eines genusssüchtigen Sexualhormon-Forschers und das Affenhaus im Zoo. Aber auch das Studium des Sexualverhaltens der Schimpansen bietet ihr keine Perspektive. Weil sie keine befriedigenden Antworten auf ihre Fragen findet, entschließt sie sich, die alte Welt zu verlassen. Sie reist ins sonnige Kalifornien. Im lebenslustigen San Francisco trifft sie drei unvergessliche Frauen: Dominique, eine verschmitzte Ungarin aus Uruguay, die sich über die deutsche Arbeitsmoral lustig macht und ihr als hilfreiche Freundin zur Seite steht; Susie Sexpert, die Spezialistin für sexuelle Genüsse mit ihrer erstaunlichen Dildosammlung; und schließlich die attraktive Ramona, die in einem Lesbenlokal einen heißen Strip als geiler Macho hinlegt …

Mo., 3.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Toz Bezi - Dust Cloth
Toz Bezi - Dust Cloth
© Ahu Öztürk
Türkei, Deutschland 2015 | Regie: Ahu Öztürk | 99 min. | Asiye Dinçsoy, Nazan Kesal, Serra Yilmaz, Didem Inselel | türk./kurd. Original mit deutschen Untertiteln.

Das türkische Drama zeigt die Freundschaft von Nesrin und Hatun, die als Putzfrauen in Istanbul arbeiten. Ihr Alltag ist geprägt vom Umgang mit ihren Arbeitgebern, der Beziehung zu ihren eigenen Familien und dem Traum, einst selbst zur Mittelschicht zu gehören. Während Nesrin versucht mit ihrer kleinen Tochter zu überleben und zu verstehen, warum ihr Mann sie verlassen hat, träumt Hatun von einem Haus in einer sauberen Gegend.

Regisseurin Ahu Öztürk gibt Einblicke in die Klassenunterschiede der türkischen Gesellschaft und das Leben zweier kurdischer Frauen in der Metropole.

In Kooperation mit dem Heidelberger Kunstverein / Ausstellung von Marwa Arsanios "Matter of Alliances"

Flankiert wird der Film von der Lesung aus „Dekolonialer Feminismus“ mit der Autorin Françoise Vergès, deren Buch mit der Frage anfängt: „Who cleans the world?“ - Wer macht die Welt sauber, wer putzt?

Lesung am 2.4. um 15 Uhr im Heidelberger Kunstverein

Di., 4.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Stimmen vom Feuer - Voices from the Fire
Stimmen vom Feuer - Voices from the Fire
© FILMALLEE Trailer
Deutschland, Tschechien 2021 | Regie: Helen Simon | 92 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

„Und wenn ich morgen sterbe, dann ist es auch egal.“ Wie schrecklich müssen die Umstände sein, damit man zu einer solchen Einschätzung kommt? Moderner Menschenhandel und Zwangsprostitution sind globale Phänomene der Entmenschlichung in unserer scheinbar aufgeklärten Zeit. Über eine Million Menschen, vor allem Frauen und Mädchen, werden jährlich in diese zeitgenössische Form der Sklaverei getrieben. Auch in Deutschland! Für STIMMEN VOM FEUER ist Helen Simon jahrelang durch die Welt gereist, hat recherchiert und mit unzähligen Opfern gesprochen. Drei Frauen, die durch die Hölle gegangen sind, erzählen ihre Geschichte, zwei von Ihnen begleitet Simon bei ihrem mutigen Kampf um Würde, Gerechtigkeit und eine längst überfällige Veränderung. 

Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2023.

Hinweis: Dieser Film enthält die explizite Erzählung und Darstellung von (sexualisierter) Gewalt.

Mi., 5.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 11.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Can and me
Can and me
© Televisor Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Michael P. Aust, Tessa Knapp | 84 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Was bedeutet Klang? Was bedeutet Stille? Ein intimer Blick in das Leben und Schaffen von Irmin Schmidt, dem Gründer der Kölner Band CAN, die Generationen von Musikern in Pop und elektronischer Musik prägte – eine Reise in eine Zeit voller musikalischer Abenteuer, Exzentrik und Visionen.
Schmidt, inzwischen 85 Jahre alt, hat sich immer wieder neu erfunden: Der Film zeigt den Weg vom klassischen Dirigenten über den Schüler von Stockhausen und Ligeti zu CAN, weiter über Filmmusik für Wim Wenders und Roland Klick, Oper bis zur elektronischen Clubmusik. 

Mi., 5.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 8.4. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Victim - Obeť
Victim - Obeť
© Rapid Eye Movies Trailer
Slowakei, Tschechien, Deutschland 2022 | Regie: Michal Blaško | 91 min. | Vita Smachelyuk, Gleb Kuchuk, Igor Chmela, Viktor Zavadil, Inna Zhulina | ukrain./tschech. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Die ukrainische Einwanderin Irina lebt mit ihrem 13-jährigen Sohn Igor in einer kleinen tschechischen Grenzstadt. Als ihr Sohn angegriffen wird und im Krankenhaus landet, solidarisiert sich die ganze Stadt mit ihrer Familie und verurteilt ihre Roma-Nachbar:innen, die angeblich das Verbrechen begangen haben. Im Laufe der Zeit beginnt Irina, Ungereimtheiten in seiner Geschichte zu entdecken. Zudem dient der Fall bald schon als Vorwand für eine Neonazi-Kampagne.

Basierend auf realen Ereignissen erzählt Michal Blaško in seinem kraftvollen Debüt von Rassismus, Fake News und dem Aufstieg der Neuen Rechten.

Do., 6.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 9.4. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 12.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 22.4. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein

Endlich geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Das Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. 

Im April: Der Film ging dem Mord voraus.

Referent: Martin Keding

Moderation: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 7.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Häschenschule - Der große Eierklau
Die Häschenschule - Der große Eierklau
Deutschland, Österreich 2021 | Regie: Ute von Münchow-Pohl | 76 min. | Kinderfilm / Animationsfilm | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Max, der freche Stadthase, soll in der Häschenschule zum Meisterhasen ausgebildet werden. Turbulent wird es, als sich das große goldene Ei verdunkelt und Max verhindern muss, dass sein Rivale Leo zusammen mit den Füchsen sämtliche Ostereier klaut. Der spannende Animationsfilm beruht lose auf dem Kinderbuchklassiker aus dem Jahr 1924. Ein buntes Oster-Abenteuer für kleine und große Langohren!

Der Eintritt beträgt 3,50 Euro.

Sa., 8.4. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 9.4. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 10.4. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Deadlock
Deadlock
© Filmgalerie 451 Trailer
Westdeutschland 1970 | Regie: Roland Klick | 88 min. | Mario Adorf, Anthony Dawson, Marquard Bohm, Mascha Elm Rabben, Sigurd Fitzek | deutsche Fassung | FSK: 16.

Die Banditen Sunshine und Kid flüchten nach einem Bankraub in die Geisterstadt Deadlock in der mexikanischen Sierra. Die einzigen Bewohner sind Charles Dump und seine Tochter Jessy. Dump versucht, den Banditen ihre Beute abzujagen...
Nach klassischer Dramaturgie wandert der Geldkoffer der demolierten Gangster von einem zum anderen, unterstützt von dem schier Beckettschen Unvermögen der Galgenvögel, den jeweiligen Besitzer umzulegen. Mario Adorf als rührend tollpatschiger Pechvogel, Anthony Dawson als alternder Killer und Marquard Bohm, „Schwabings Understatement-Ungeheuer“, als verletzter Gangster schleichen zu dem psychedelischen Soundtrack der Avantgarde-Rockband CAN um die Beute wie die Katzen um den heißen Brei.

Sa., 8.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 12.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Alice in den Städten
Alice in den Städten
© Wim Wenders Stiftung Trailer
Westdeutschland 1974 | Regie: Wim Wenders | 114 min. | Rüdiger Vogler, Yella Rottländer, Lisa Kreuzer u.a. | dt. Originalfassung | FSK: 6.

Journalist Philip Winter, soeben gekündigt, trifft an einem Flughafen in den USA auf Lisa van Dam, eine junge Frau, welche ihm am Morgen danach bittet, mit ihrer neunjährige Tochter Alice zurück nach Deutschland zu fliegen, sie selbst würde nachkommen. Aber sie kommt nicht. Zunächst in Amsterdam, suchen nun Philip Winter und Alice deren Großmutter, die irgendwo in Wuppertal wohnen würde. Anfangs gehen die beiden sich auf die Nerven, der eine in einer Lebenskrise, die andere für ihr Alter ungewöhnlich selbstbewusst, doch das ändert sich im Lauf ihrer Ruhrgebiets-Odyssee. Bis heute gefällt dieser frühe Wenders durch seine ruhige, schon melancholische Stilsicherheit und dem eindringlich genauen Spiel seiner Hauptfiguren.

So., 9.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 14.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der Dieb von Bagdad - The Thief of Bagdad
Der Dieb von Bagdad - The Thief of Bagdad
Großbritannien, USA 1940 | Regie: Ludwig Berger, Michael Powell, Tim Whelan | 106 min. | Conrad Veidt, Sabu, June Duprez, John Justin, Rex Ingram | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Der junge König Ahmad besitzt fast unbegrenzte Macht, doch die Unterdrückung seines Volkes, besonders durch seinen Großwesir Jaffar möchte er nicht mehr mitansehen. Die Bürger von Bagdad sollen in Frieden und Wohlstand leben. Auf den Rat des Großwesirs hin schleicht sich der König in der Nacht aus dem Palast, um sich unter Menschen zu begeben. Doch das war eine Falle Jaffars. Seiner edlen Kleider entledigt und nicht imstande, seinen königlichen Status zu beweisen, lässt Jaffar den König ins Gefängnis werfen. Nur der kleine Dieb Abu glaubt an Ahmad und hilft ihm dabei, aus dem Gefängnis zu entkommen und den Kampf gegen den betrügerischen Großwesir aufzunehmen. 

"Der Dieb von Bagdad" ist heute berühmt wegen der Spezialeffekte und dem Technicolor. Berüchtigt war er wegen der langwierigen Dreharbeiten. Daß jedoch Conrad Veidt als Jaffar dabei sein muß, war immer klar.

Einführung: Dr. Franz Schneider (Programmrat Karlstorkino)

Mo., 10.4. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Les choses humaines - Menschliche Dinge
Les choses humaines - Menschliche Dinge
© MFA+ Trailer
Frankreich 2021 | Regie: Yvan Attal | 138 min. | Charlotte Gainsbourg, Mathieu Kassovitz, Pierre Arditi, Ben Attal u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Man könnte meinen, die Farels sind eine Familie wie aus dem Bilderbuch: Jean Farel ist ein prominenter Fernsehjournalist, seine Frau Claire eine Intellektuelle, bekannt für ihr feministisches Engagement, ihr gemeinsamer Sohn Alexandre ist gutaussehend, sportlich und studiert in Kalifornien an einer Eliteuni. Bis eines Tages die Polizei vor der Tür steht: Ausgerechnet die 16-jährige Tochter von Claires neuem Lebensgefährten hat Anzeige wegen Vergewaltigung gegen Alexandre erstattet. Die glanzvolle Fassade zeigt gefährliche Risse, und das Leben aller gerät aus den Fugen, „wegen eines Aktes von 20 Minuten“ – ein Satz, für den Alexandres Vater einen Twitter-Shitstorm kassiert. Wo fängt eine Vergewaltigung an? Was genau ist sexueller Konsens? Wo liegen die Grenzen von Lust? All das sind Fragen, die spätestens seit #MeToo dringend diskutiert werden müssen und in dem spannenden Thriller von Yvan Attal (Die brillante Mademoiselle Neïla (2017), Der Hund bleibt (2019), gestellt werden. Das atemberaubende Drama mit einer herausragenden Charlotte Gainsbourg in der Hauptrolle basiert auf dem gleichnamigen Bestsellerroman Menschliche Dinge von Karine Tuil und ist inspiriert von dem „Fall Stanford“.

Do., 13.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 16.4. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 17.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Five Devils - Les cinq diables
The Five Devils - Les cinq diables
© F Comme Film - Trois Brigands Productions Trailer
Frankreich 2022 | Regie: Léa Mysius | 95 min. | Sally Dramé, Adèle Exarchopoulos, Swala Emati, Moustapha Mbengue u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ein Film, nach dem man eine Ahnung davon bekommt, was ein sogenannter olfaktorischer Sinn ist. Das Mädchen Vicky nämlich hat diesen, sie kann praktisch alle Gerüche wahrnehmen und auch wiedergeben. Dafür sammelt sie diese in Gläsern!  Ein solches Talent macht einsam, aber Vicky liebt ihre Mutter, natürlich hat sie auch ihren Geruch konserviert. Dann erscheint Tante Julia, sie kommt aus dem Gefängnis. Dank ihrer besonderen Gabe entdeckt Vicky von nun an langsam die dunklen Geheimnisse  ihrer Familie und der Welt, in der sie lebt. Regisseurin Léa Mysius debütierte mit AVA, der Geschichte einer 13-Jährigen, die bald erblindet und sehenden Auges nur noch einen letzten Sommer hat. Ihre „fünf Teufel“ wurden darum mit Spannung erwartet.

Fr., 14.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 15.4. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 16.4. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 19.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 22.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 26.4. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 29.4. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 5.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 24.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Luftkrieg - Die Naturgeschichte der Zerstörung - The Natural History of Destruction
Luftkrieg - Die Naturgeschichte der Zerstörung  - The Natural History of Destruction
© Imperial War Museum / Progress Filmverleih Trailer
Deutschland, Niederlande, Litauen 2022 | Regie: Sergei Loznitsa | 109 min. | Dokumentarfilm | engl./dt. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Inspiriert von W. G. Sebalds Buch „Luftkrieg und Literatur“ und anhand von Archivmaterial setzt sich der ukrainische Regisseur mit dem Ausmaß der Zerstörung deutscher Städte im Zweiten Weltkrieg und entscheidenden ethischen Themen auseinander: Ist es moralisch vertretbar, die Zivilbevölkerung als Mittel im Krieg einzusetzen? Ist es möglich, Massenvernichtung mit höheren „moralischen“ Idealen zu rechtfertigen? Diese Fragen sind heute noch genauso aktuell wie vor 80 Jahren und ihre Dringlichkeit zeigt sich auf tragische Weise im gegenwärtigen politischen Geschehen.

Sa., 15.4. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 20.4. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 23.4. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Das Wachsfigurenkabinett
Das Wachsfigurenkabinett
© Neptune-Film A.G.
Deutschland 1924 | Regie: Paul Leni, Leo Birinsky | 82 min. | Emil Jannings, Conrad Veidt, Werner Krauß, William Dieterle | engl. Zwischentitel, dt. Untertitel Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

3 Geschichten aus dem Panoptikum, 3 Mal bedrohte junge Liebe: Ein junger Dichter kriegt vom Besitzer eines Wachsfigurenkabinetts den Auftrag, zusammen mit dessen schöner Tochter in einer kurzen Episode nachzuspielen, wie es einerseits den Kalifen Harun al-Raschid nach der Frau eines Bäckers gelüstet, wie der Zar Iwan der Schreckliche ein junges Paar in eine Folterkammer steckt und schließlich wie der Serienmörder Jack the Ripper seinem nächsten Opfer auflauert. Stilistisch vollendet expressionistisch, mit tollen Kostümen vor ebensolchen Kulissen, dazu das überragende Spiel der Hauptdarsteller – eine Stummfilm-Sternstunde. Conrad Veidt mimt natürlich den schrecklichen Iwan. Digital restauriert seit 2019.

Sa., 15.4. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Jeanne Dielman, 23, Quai du Commerce, 1080 Bruxelles
Jeanne Dielman, 23, Quai du Commerce, 1080 Bruxelles
© Arsenal - Institut für Film und Videokunst
Belgien 1975 | Regie: Chantal Akerman | 202 min. | Delphine Seyrig u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln.

Überraschung! Zum ersten Mal seit 70 Jahren hat die renommierte Filmzeitschrift Sight&Sound, die seit 1952 alle 10 Jahre den „besten Film aller Zeiten“ kürt, den Film einer Frau ‚Jeanne Dielman‘ der belgischen Regisseurin Chantal Akerman (damals 25 Jahre jung) 2022 an die Spitze gestellt. Wenn man wissen will, was Kino ist, muss man ‚Jeanne Dielman‘ auf der Leinwand gesehen haben, über 3 Stunden lang. Traumhafter Hyperrealismus, der Suspense des Alltäglichen. Als erstes Meisterwerk weiblicher Filmkunst wird der Film seit Jahrzehnten gerühmt und studiert.

3 Tage im unspektakulären Leben einer Hausfrau und alleinerziehenden Mutter - überragend verkörpert von Delphine Seyrig, dem emblematischen Star der Kinomoderne seit Resnais’ 'Letztes Jahr in Marienbad’, 1971. In Akermans Inszenierung verwandelt sie sich in eine Hausfrau, in eine unter Druck geratenen Heldin des Alltags,  deren angestaute Emotionen sich in einen Gewaltakt entladen. Ein Thriller in Zeitlupe...

Referentin: Renate Karst-Matausch (Programmrat Karlstorkino)

So., 16.4. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 24.4. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Babi Yar. Context
Babi Yar. Context
Niederlande, Ukraine 2021 | Regie: Sergei Loznitsa | 121 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

Jubelnde Menschen schenken den deutschen Panzersoldaten beim Einmarsch in die Ukraine im Sommer 1941 Blumen. Gegen die Juden und Jüdinnen finden in Lemberg Pogrome statt. In Kyiv ermorden die Deutschen in zwei Tagen in der Schlucht von Babi Yar 33.771 Juden und Jüdinnen. Sergei Loznitsa montiert Archivaufnahmen, ordnet das Massaker ein, endet mit Bildern der öffentlichen Hinrichtung deutscher Täter und dem Zuschütten der Schlucht in Sowjetzeiten. So entsteht eine erschütternde Bildcollage gegen das Vergessen.

In Kooperation mit der Jüdischen Kultusgemeinde Heidelberg K.d.ö.R. Im Rahmen des Kulturprogramms 2023 des Zentralrates der Juden in Deutschland.

Di., 18.4. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 30.4. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Berenshtein
Berenshtein
© Pandastorm Pictures
Israel 2021 | Regie: Roman Shumunov | 105 min. | Leonid Berenshtein, Yaroslav Kucherenko, Vladimir Kuznetsov u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.

Widerstand zwischen Moral und Befehl. Der ukrainisch-jüdische Partisan Leonid Berenshtein jagte mit seiner Einheit nicht nur Munitionszüge der Deutschen in die Luft, sondern spürte 1944 in Polen ein Geheimversteck der Nazis für die V2-Raketen auf. Doch gegen Massaker an Zivilist_innen konnte er oft nichts unternehmen. Der auf Ukrainisch und Russisch gedrehte Spielfilm zeigt Berenshtein auch in Interviews kurz vor seinem Tod. So entsteht eine genauso komplexe wie bittere Studie über Widerstand und Moral im Krieg.

In Kooperation mit der Jüdischen Kultusgemeinde Heidelberg K.d.ö.R. Im Rahmen des Kulturprogramms 2023 des Zentralrates der Juden in Deutschland.

Di., 18.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 23.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Nymphomaniac: Teil 1
Nymphomaniac: Teil 1
© Christian Geisnaes / Concorde Filmverleih Trailer
Dänemark, Deutschland, Belgien, Großbritannien, Frankreich, Schweden, USA 2013 | Regie: Lars von Trier | 326 min. | Charlotte Gainsbourg, Stellan Skarsgård, Shia LaBeouf, Christian Slater, Uma Thurman u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: Keine Jugendfreigabe.

In einem besonderen Event zeigt der studentische Filmclub das ganze in zwei Filme geteilte Meisterwerk NYMPHOMANIAC von Lars von Trier. Auf der Handlungsebene findet ein alternder Junggeselle Seligman eines Tages eine schwer verletzte, offenbar zusammengeschlagene Frau Joe in einer Seitenstraße und versorgt sie bei sich zu Hause. Joe sagt, sie sei ein schlechter Mensch, was Seligman kategorisch ausschließt. Es entspinnt sich ein Zwigespräch in dem Joe, die sich selbst als nymphoman bezeichnet, die sexuellen Ausschweifungen ihres Lebens zur Beweisführung anführt. Lars von Trier provoziert durch die expliziten Bilder, doch in dem Zwiegespräch wird eigentlich Liberalismus, Religion, Feminismus, Kunst, Sexualität und Depression verhandelt. Man könnte so weit gehen zu sagen, dass Lars von Trier mit Nymphomaniac die ganze westliche Kultur darstellt und kritisch beleuchtet.

Einführung: Max Hirsch

Fr., 21.4. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Nymphomaniac: Teil 2
Nymphomaniac: Teil 2
© Concorde Filmverleih Trailer
Dänemark, Deutschland, Belgien, Großbritannien, Frankreich, Schweden 2013 | Regie: Lars von Trier | 326 min. | Charlotte Gainsbourg, Stellan Skarsgård, Willem Dafoe, Shia LaBeouf, Mia Goth u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: Keine Jugendfreigabe.

In einem besonderen Event zeigt der studentische Filmclub das ganze in zwei Filme geteilte Meisterwerk NYMPHOMANIAC von Lars von Trier. Auf der Handlungsebene findet ein alternder Junggeselle Seligman eines Tages eine schwer verletzte, offenbar zusammengeschlagene Frau Joe in einer Seitenstraße und versorgt sie bei sich zu Hause. Joe sagt, sie sei ein schlechter Mensch, was Seligman kategorisch ausschließt. Es entspinnt sich ein Zwigespräch in dem Joe, die sich selbst als nymphoman bezeichnet, die sexuellen Ausschweifungen ihres Lebens zur Beweisführung anführt. Lars von Trier provoziert durch die expliziten Bilder, doch in dem Zwiegespräch wird eigentlich Liberalismus, Religion, Feminismus, Kunst, Sexualität und Depression verhandelt. Man könnte so weit gehen zu sagen, dass Lars von Trier mit Nymphomaniac die ganze westliche Kultur darstellt und kritisch beleuchtet.

Beginn von Teil 2: ca. 20:45 Uhr

Mit anschließendem Gespräch

Fr., 21.4. - 20.45 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Melodie des Meeres
Die Melodie des Meeres
Irland/Dänemark/Belgien/Luxemburg/Frankreich 2014 | Regie: Tomm Moore | 93 min. | Kinderfilm / Animationsfilm | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Ben, ein zehnjähriger Junge, der mit seiner kleinen Familie am Meer lebt, vermisst seine Mutter. Sie verschwand nach der Geburt seiner Schwester Saoirse, ein mittlerweile sechsjähriges Mädchen, das nicht spricht. Wie sich herausstellt, war Bens Mutter ein Zauberwesen: Selkies sind Menschen, die sich im Wasser in Seehunde verwandeln. Auch Saoirse ist ein Selkie mit einer ganz besonderen Aufgabe. Nur ihr Lied des Meeres kann die magischen Wesen Irlands retten…

Zauberhaft berührender Animationsfilm ausgezeichnet mit dem Prädikat besonders wertvoll.

„Wir legen einen Film!“: Kinder-Trickfilmworkshop nach der Vorstellung am 23.04.

Mit Legetrickfilm lassen wir Seehunde schwimmen und animieren keltische Muster und Formen!

Die Teilnahme ist kostenlos (Dauer ca. 2 Stunden). Anmeldung bis zum 20.04. unter kinderkino@karlstorkino.de

Der Eintritt beträgt 3,50 Euro.

Sa., 22.4. - 14.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 23.4. - 14.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Sara Mardini - Gegen den Strom
Sara Mardini - Gegen den Strom
© mindjazz pictures Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Charly Wai Feldman | 89 min. | Dokumentarfilm | Sara Mardini, Yusra Mardini, Seán Binder | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Sara Mardini und ihre jüngere Schwester Yusra stammen aus einer Familie von Hochleistungssportler:innen in Syrien. Der Krieg im Land unterbricht den Traum, olympische Schwimmerin zu werden, und zwingt die Schwestern 2015 zur Flucht. Als auf der Flucht über das Mittelmeer von der Türkei nach Griechenland der Motor des überfüllten Schlauchbootes versagt, springen die Schwestern ins Wasser und helfen bei der Rettung aller Geflüchteten indem sie das Boot drei Stunden auf Kurs halten bis sie das rettende Ufer von Lesbos erreichen und damit alle Geflüchteten an Bord retten.

Die Geschichte macht auf der ganzen Welt Schlagzeilen. Mit 20 ist Sara berühmt. Danach trennen sich die Wege der Schwestern: Yusra schwimmt bei den Olympischen Spielen, während Sara nach Lesbos zurückkehrt, um sich ehrenamtlich zu engagieren und anderen Geflüchteten zu helfen. Im Jahr 2018 aber wird sie verhaftet und einer Reihe von schweren Straftaten beschuldigt – darunter Beihilfe zur illegalen Einreise (Schleusung), Geldwäsche, Betrug und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Nach über drei Monaten in einem Hochsicherheitsgefängnis in Griechenland wird Sara auf Kaution freigelassen und wartet seitdem auf ihre Verhandlung – ihr drohen 20 Jahre Haft.

Über vier Jahre hat die Filmemacherin Charly Wai Feldman Saras Kampf um Gerechtigkeit und um eine neue Zukunft in Berlin begleitet.

Am 22.4.: Vortrag und Gespräch mit Carmen Derst, ehrenamtliche Helferin auf Lesbos.

In Kooperation mit Sea-Eye e.V. (www.sea-eye.org

Sa., 22.4. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 27.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 30.4. - 13.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Apples and Oranges
Apples and Oranges
Israel 2021 | Regie: Yoav Brill | 80 min. | Dokumentarfilm | hebr./engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Um die 350.000 Freiwillige engagierten sich in Kibbuzim in ganz Israel. Ab Ende der 1960er Jahre strömten viele junge Menschen dorthin. Auf den Feldern erlebten die Freiwilligen aus aller Welt ein Gemeinschaftsgefühl. Die Kibbuzniks lehrten die Helfer das Leben in der Kommune, die jungen Fremden brachten einen Hauch Woodstock nach Israel. In den 1980ern lief das Modell allmählich aus. Anhand anschaulicher Aussagen von Beteiligten und Archivmaterial erzählt Regisseur Yoav Brill von diesem besonderen Kapitel israelischer Geschichte.

In Kooperation mit der Jüdischen Kultusgemeinde Heidelberg K.d.ö.R. Im Rahmen des Kulturprogramms 2023 des Zentralrates der Juden in Deutschland.

So., 23.4. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 30.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Orlacs Hände
Orlacs Hände
© Kino Video
Österreich 1924 | Regie: Robert Wiene | 90 min. | Conrad Veidt, Alexandra Sorina, Fritz Kortner, Carmen Cartellieri.

Robert Wiene, der Regisseur des „Caligari“, erweist sich mit diesem spätexpressionistischem Meisterwerk nach einem phantastischen Roman von Maurice Renard als Wegbereiter des cineastischen „Body Horrors“, das geschickt mit unserer Angst vor körperlicher Verstümmelung spielt. Orlac‘s Hände handelt von einem Klaviervirtuosen, natürlich gespielt von Conrad Veidt, der bei einem Zugunglück beide Hände verliert. Da dies das Ende seiner Karriere bedeuten wird, entschließt sich der Chirurg, angefleht von der Gattin des Virtuosen, diesem die Hände eines jüngst exekutierten Mörders namens Vasseur anzunähen. Als Orlac aus der Narkose erwacht, ist er verwundert und zugleich verbittert, denn nie würde er mit solchen Händen wieder Klavier spielen können, vielleicht aber jemanden umbringen. Darüber verzweifelt, gerät er in ein intrigantes Netz des Verbrechens aus dem er kaum wieder entfliehen kann.

Einführung: Dr. Morticia Zschiesche (Programmrat Karlstorkino)

Di., 25.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Augenblicke Kurzfilme
Augenblicke Kurzfilme Trailer
Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Österreich, Niederlande, Spanien | Regie: diverse | ca. 100 min. | Kurzfilmprogramm | FSK: 12.

Die Welt ist aus dem Takt geraten und wir versuchen, mit ihr Schritt zu halten. In der diesjährigen Auswahl für das Kurzfilmprojekt AUGENBLICKE 2023 finden sich all die Gefühle und Themen, die uns Menschen in diesen Zeiten gerade beschäftigen und unsere Gedanken und Gefühle bestimmen. Angst, Furcht und Unwissenheit – wohin mit uns, wenn unsere Erde kollabiert oder Kriege und Umweltkrisen uns zwingen, unsere Heimat zu verlassen? Doch einige der ausgewählten Filme in diesem vielfältigen Programm geben auch Anlass zum Schmunzeln, Wundern und Freuen.

Einführung: Dr. Almut Rumstadt, Weiterbildungsreferentin Bildungszentrum Heidelberg Kooperationsveranstaltung mit dem Bildungszentrum Heidelberg.

Zum ausführlichen Programmheft als PDF-Datei geht es hier

Filmbeschreibungen:

BETTER HALF

Regie, Buch: Jürgen Heimüller, Deutschland 2021, 12 Min., Kurzspielfilm, OmdtU

Die Weltbevölkerung halbieren, um den Planeten zu retten? Prima Idee, finden Politiker, Experten und normale Bürger von der Straße. Doch wer soll gehen? Eine fiktive Dokumentation über die Abgründe unserer Zivilgesellschaft.

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AYSHA

Regie, Buch: Cengiz Akaygün, Deutschland 2021, 13 Min., Kurzspielfilm, OmdtU

Auszeichnungen (Auswahl): Hofer Filmtage 2021: Publikumspreis, Internationales Filmfestival Santo Domingo 2022: Kurzfilmpreis, Prädikat besonders wertvoll

Die zehnjährige Aysha, ein kleines, rebellisches Mädchen mit Ganzkörperschleier, und ihre elfjährige Schwester werden in einem Hinterhof in Rojava in Syrien von einer verhüllten Frau einer religiösen Prüfung unterzogen, während Aysha mit ihrer Identität und ihren Ängsten zu kämpfen hat.

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MIGRANTEN

Regie: Hugo Caby, Zoé Devise, Antoine Dupriez, Aubin Kubiak, Lucas Lermytte, Frankreich 2020, 8 Min., Animationsfilm, ohne Dialog

Auszeichnungen (Auswahl): ITFS Stuttgart 2021: Trickstar Nature Award, Kurzfilmtage Thalmässing 2021: 2. Horizonte-Sonderpreis

Zwei Eisbären werden durch die globale Erderwärmung ins Exil getrieben. Auf ihrer Reise treffen sie auf Braunbären, mit denen sie versuchen, zusammenzuleben.

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DOLÀPO IS FINE

Regie: Ethosheia Hylton, Großbritannien 2020, 15 Min., Kurzspielfilm, OmdtU

Auszeichnungen (Auswahl): American Black Film Festival 2020, 1. Preis HBO Short Film Competition 2020, Internationale Kurzfilmtage Oberhausen 2021: Preis der Jugendjury

Dolápo stammt aus Nigeria und besucht ein Internat in Großbritannien. Kurz vor dem Ende ihrer Schulzeit sucht sie einen Praktikumsplatz im Londoner Bankenviertel. Eine Mentorin soll sie bei ihrer Bewerbung unterstützen. Das erste Gespräch mit Daisy stellt Dolápos Selbstverständnis in Frage: Kann sie nur dann auf eine Karriere im Investmentbanking hoffen, wenn sie ihre krausen Haare glättet?

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AUSSTIEG RECHTS

Regie: Rupert Höller, Bernhard Wenger, Österreich 2015, 3 Min., Kurzspielfilm

Auszeichnungen (Auswahl): WILDsound Film Festival Toronto Kanada 2015: Bester Film, Internationales Short Film Festival „Youfilmaker“ Italien 2015: Bester Film, Rüsselsheimer Kurzfilmtage 2015: 1. Preis

Wegsehen oder eingreifen? Als eine Person of Color in einem voll besetzten Bus grundlos rassistisch angegriffen wird, gibt es nur einen Fahrgast, der die Situation nicht wie alle anderen ignoriert.

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PASTRAMI

Regie, Drehbuch: Richard Böhringer, Deutschland 2015, 7 Min., Kurzspielfilm, OmdtU,  Prädikat wertvoll

Als die Raketen-Warnsirenen ertönen, hält die israelische Familie ihren Wagen am Straßenrand an, steigt aus und legt sich zum Schutz auf den Boden. Der Vater merkt, dass er seinem Sohn einen Weg durch die Angst weisen muss.

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PEOPLE IN MOTION

Regie: Christoph Lauenstein, Deutschland 2021, 9 Min., Stop Motion – Puppentrick

Auszeichnungen (Auswahl): Annecy International Animated Film Festival 2021: Junior Jury Award als Bester Kurzfilm, Prädikat besonders wertvoll

In einem Land ohne Licht bringt das Auftauchen eines fremdartigen Leuchtkörpers das Miteinander der Bewohner in Bewegung. Der surreale Puppenanimationsfilm erzählt eine eigenwillige Parabel über die Unzulänglichkeiten menschlichen Verhaltens. Am Ende wird klar: in einer Welt voller Gier und Egoismus kann es keinen Gewinner geben.

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HANG ON

Regie: Bart Schrijver, Niederlande 2018, 6 Min., Kurzspielfilm, OmdtU

Dennis hat einen gefährlichen Job. Beim Fensterputzen an der Außenseite eines Hochhauses fällt er vom 40. hinunter bis zum 33. Stock, wo er sich gerade noch festhalten kann. Dort versucht er verzweifelt, sich durch eine Lärmschutzscheibe mit der Bewohnerin dahinter zu verständigen. Doch die junge Frau ist vollauf mit den Vorbereitungen für ein Date beschäftigt…

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GET HOME SAFE

Regie: Tamara Denić, Deutschland 2022, 13 Min., Kurzspielfilm

Maya ist ehrenamtliche Mitarbeiterin bei einem Heimweg-Telefon, einem Service für alle, die sich auf ihrem Heimweg unwohl fühlen und gerne von einer beruhigenden Stimme durch die Nacht begleitet werden. Eines Abends bekommt sie einen Anruf von Lea, die kurz zuvor eine unangenehme Begegnung mit einem fremden Mann hatte. Zuerst will Maya mit ihr das übliche Gespräch führen, doch bald stellt sich heraus, dass Lea von dem Fremden verfolgt wird. Maya versucht nun alles, um ihr zu helfen. Dabei ahnt sie nicht, dass dieser Anruf auch ihr Leben nachhaltig verändern wird.

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DISTANCES

Regie, Buch: Susan Béjar, Spanien 2020, 14 Min., Kurzspielfilm, OmdtU

Auszeichnungen (Auswahl): Cleveland International Film Festival 2021: Best Live Action Short, ALMA – Festival de Cortometrajes de Almassora 2020: Best Short Film Award

In einer vollen U-Bahn fängt ein Mann an, mit sich selbst zu sprechen. Maria entscheidet sich, zu antworten, um die Distanz zu überwinden.

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Mi., 26.4. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Shin Godzilla
Shin Godzilla Trailer
Japan 2016 | Regie: Hideaki Anno u. Shinji Higuchi | 118 min. | Hiroki Hasegawa, Satomi Ishihara u.a. | Japanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Vor der Küste Tokyos kommt es unter Wasser zu unerklärlichen Eruptionen. Die alarmierten Regierungsvertreter vermuten einen Vulkanausbruch, doch entgegen allen Erwartungen erweist sich die Theorie des jungen Kabinettssekretärs Rando Yaguchi als richtig: Es handelt sich um ein Monster! Aus den Tiefen des Meeres krabbelt ein riesiges echsenartiges Wesen und beginnt die Stadt zu terrorisieren. Aus den Unterlagen des einstmals verlachten Journalisten Goro Maki geht hervor, dass es sich hierbei um Godzilla handelt, ein durch Strahlungen mutiertes gigantisches Urzeitgeschöpf, das mit Vorliebe Häuser platt stampft. Tohos 29. Teil der Original-Reihe wartet mit charmantem Retro-Look und hinreißender Action auf. Gleichzeitig stellt der Film eine unverhohlene Kritik am Umgang mit der Tsunami- und Reaktorkatastrophe von Fukushima dar. Godzilla vs. Bürokratie mit Gänsehaut-Garantie!

 

„SKREEEEE-EEEEEONGK“ – Godzilla (Regierungskritiker)

 

Do., 27.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Lautrec - Der Maler von Montmartre
Lautrec -  Der Maler von Montmartre
Frankreich, Spanien 1998 | Regie: Roger Planchon | 125 min. | Régis Royer, Elsa Zylberstein u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Die Adelsfamilie Toulouse-Lautrec ist glücklich, ein Sohn wurde geboren! Henri wird das Kind genannt, doch es stellt sich schnell heraus, dass er unter einer Erbkrankheit leidet, die Kleinwuchs verursacht. Doch Henri wächst heran und beginnt bereits früh zu malen. Nach dem Studium in Paris, ergießt sich der junge Künstler im Pariser Nachtleben. Henri ist fasziniert von den einfachen Leuten, von Wäscherinnen, Prostituierten, aber auch den Tänzerinnen des Moulin Rouge. Seine Zeichnungen erregen Aufmerksamkeit und Lob und er wird schließlich als Plakatmaler für das Moulin Rouge bekannt. Doch Henri scheint zerrissen und seine Geliebte Suzanne verlässt ihn. Mit verheerenden Folgen: Alkohol und Gesundheitsbeschwerden raffen den talentierten Künstler früh dahin.

Der Film wird im Zusammenhang mit der aktuellen Ausstellung des Kurpfälzischen Museums "La Bohème. Toulouse-Lautrec und die Meister vom Montmartre" gezeigt.

Moderation: Josua Walbrodt, Kurpfälzisches Museum

Fr., 28.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Tausendschönchen - Sedmikrásky
Tausendschönchen - Sedmikrásky
© Cinemalovers e.V. Trailer
Tschechische Republik 1966 | Regie: Věra Chytilová | 76 min. | Jitka Cerhová, Ivana Karbanová u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Alles in der Welt ist verdorben, auch wir sind es. Doch was macht das schon? Marie 1 und Marie 2 jedenfalls leben in den Tag hinein und hinaus, surreal und quietschfidel. Insbesondere essen sie gerne. Das darf hier anarchistisch und dekadent genannt werden und das reicht für einen der wichtigsten Filme der 60er Jahre, der darum ganz experimentell gleich eine Tschechische Neue Welle in Schwung brachte. Denn, wie bereits 1969 „Die Zeit“ erkannte, TAUSENDSCHÖNCHEN ist „ein Film, der die Realität und sich selbst als Realität beispielhaft in Frage stellt. Von den beiden Heldinnen bleibt als Gewissheit nur der Augenschein.“  Endlich scheint er auch mal bei uns.

Sa., 29.4. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 30.4. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Casablanca
Casablanca
© Warner Bros.
USA 1942 | Regie: Michael Curtiz | 102 min. | Humphrey Bogart, Ingrid Bergman, Conrad Veidt, Claude Rains, Peter Lorre u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

"Ich seh dir in die Augen, Kleines!" Wahrscheinlich ist "Casablanca" der definitive Kultfilm und der Klassiker überhaupt. Das liegt an der Atmosphäre, den Schauspielern und an der Musik. Nicht nur, denn er handelt einer unmöglichen Liebe und heroischem Verzicht auf sie. In der ersten Fassung, die in die deutschen Kinos nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte, waren alle Anspielungen auf das Vichy-Regime und den Nationalsozialismus getilgt, die Geschichte vom politischen Widerstandskämpfer wurde zu einer beliebigen Agentengeschichte vereinfacht. Erst seit den 70er Jahren gibt es eine authentischere Fassung, die die ganzen Zwischentöne hör- und sehbar macht. Und eigentlich machte gerade das Zusammenspiel von Subtilem und offensichtlich Tragischem den Film so berühmt.

Sa., 29.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Für die Vielen
Für die Vielen
© Navigator Film Trailer
Österreich 2022 | Regie: Constantin Wulff | 120 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

Mit einem Porträt der Arbeiterkammer Wien zeichnet FÜR DIE VIELEN ein Bild der Vielfalt unserer Gesellschaft. Im Direct-Cinema-Stil gibt er den Menschen, deren individuelle Geschichten sich hinter abstrakten Begriffen wie Krise, Rezession und Arbeitsmarktverwerfungen verbergen, ein Gesicht. Die Arbeiterkammer ist seit über 100 Jahren die zentrale Interessensvertretung der Beschäftigten und einzigartige Anlaufstelle für die vielen, die um ihre Rechte kämpfen.

Mo., 1.5. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 21.5. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 28.5. - 15.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Eismayer
Eismayer
© Salzgeber Trailer
Österreich 2022 | Regie: David Wagner | 87 min. | Gerhard Liebmann, Luka Dimić, Julia Koschitz u.a. | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Hart, härter, Eismayer! Der herrische Vizeleutnant Charles Eismayer gilt als gefürchtetster Ausbilder beim österreichischen Bundesheer. Und er ist schwul – nur das darf keiner wissen. Die Liebesbeziehung zu einem Mann ist mit seinen Vorstellungen, wie ein echter Soldat zu sein hat, nicht vereinbar. Doch als der hübsche und offen schwule Rekrut Mario in seiner Truppe landet, gerät Eismayers strenge Gedankenwelt ins Wanken. Wird er seinem Image des gefühlslosen Machos treu bleiben – oder dem Ruf seines Herzens folgen?

David Wagners mitreißendes Liebesdrama beruht auf einer wahren Geschichte, die unter Österreichs Soldaten legendär ist: Charles Eismayer, der berüchtigtste Schleifer des Bundesheeres, verliebte sich in einen Rekruten und gab ihm 2014 in Galauniform auf dem Kasernenhof das Ja-Wort. Gerhard Liebmann brilliert als brüllender Eismayer, der erst nach und nach Zugriff zu seinen Gefühlen findet; Luka Dimić als selbstbewusster Rekrut Mario Falak, der seinen Ausbilder aus einem jahrzehntelangen Versteck holt. Ein starkes und wichtiges Stück österreichischen Kinos!

Mo., 1.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Vamos a la playa
Vamos a la playa
© jip Film Trailer
Deutschland, Kuba 2022 | Regie: Bettina Blümner | 90 min. | Leonard Scheicher, Victoria Schulz, Maya Unger, Jakub Gierszal, Eugenio Torroella Ramos | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Die Student*innen Benjamin, Katharina und Judith reisen nach Kuba, um Katharinas abgetauchten Bruder Wanja zu finden. Doch dieses Vorhaben wird schnell zur Nebensache – Katharina sucht nach sexuellen Abenteuern, für die sie auch bereit ist zu zahlen, Benjamin nach echter Liebe und Judith will eigentlich gar keine Beziehung. Als der kubanische Tanzlehrer Ignacio auftaucht und die Dreierkonstellation durcheinander wirbelt, verstricken sich alle immer tiefer in emotionalen Widersprüchen, sexuellen Begierden und aufrichtigen Gefühlen. Zunehmend kollidieren zudem die klischeehaften Projektionen der westlichen Tourist*innen mit der komplexen Realität wirtschaftlicher Ungleichheit auf der Insel.

Das Roadmovie VAMOS A LA PLAYA begleitet drei junge Deutsche auf ihrer äußeren und inneren Reise, wirft auf tragikomische Weise Fragen um jugendliche Befindlichkeiten, kulturelle Missverständnisse, Sex-Tourismus und soziale Ungerechtigkeiten auf und gibt einen Einblick in das Verhältnis von naivem Tourismus und kubanischer Lebensrealität. Regisseurin Bettina Blümner wurde für ihr Langfilmdebüt PRINZESSINNENBAD mit dem Deutschen Filmpreis und dem Preis Dialogue en Perspective der Berlinale ausgezeichnet.

Di., 2.5. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 3.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 18.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 20.5. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 26.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 31.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Taxi Teheran
Taxi Teheran
© Weltkino Filmverleih Trailer
Iran 2014 | Regie: Jafar Panahi | 82 min. | Jafar Panahi | pers. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Filmemacher Jafar Panahi fäht in einem Taxi durch Teheran, und die verschiedensten Menschen steigen ein und aus. Alte, und junge. Männer, wie Frauen, und sogar Kinder. Sie alle werden von Panahi befragt, und alle haben unterschiedlichste Meinungen und Vorstellungen, sodass der Gewinnerfilm der Berlinale 2015 TAXI TEHERAN einen lebhaften Querschnitt der iranischen Gesellschaft darstellt. Darüber hinaus zeigt der Film auf, wie trotz schwierigster Bedingungen ein Kunstwerk entstehen kann, das gleichermaßen tragisch wie komisch, politisch wie magisch ist.

Referent: Heinrich Jahn

Di., 2.5. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Zwei Träume - Eine israelisch-palästinensische Dorfgeschichte
Zwei Träume - Eine israelisch-palästinensische Dorfgeschichte
© Palmyra Verlag/Nahostarchiv Heidelberg
Palästina, Israel, Schweiz 2022 | Regie: Barbara Miller | 54 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

Im Palästinakrieg 1948/49 wurden etwa 750.000 Palästinenser vertrieben und circa 500 palästinensische Dörfer von jüdisch-israelischen Militärverbänden zerstört. Michael Kaminer lebt in einem Kibbuz in Israel, der 1948 auf den Trümmern eines palästinensischen Dorfes errichtet wurde. Er begibt sich auf eine Spurensuche nach dieser – im Kibbuz verschwiegenen – Geschichte, sucht in palästinensischen Flüchtlingslagern nach den Menschen, die einst dort lebten und konfrontiert seine Gemeinschaft mit den tabuisierten Fakten der Vergangenheit. Seine Recherchen verarbeitet er in einem Film, den er in Israel aber auch im Westjordanland zeigt. Kaminer ist überzeugt, dass eine Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern nur möglich sein wird, wenn beide Seiten dazu bereit sind, sich mit dem Leid und dem Narrativ der jeweils anderen Seite auseinanderzusetzen.

Anschließendes Filmgespräch: Georg Stein (Palmyra Verlag / Nahostarchiv Heidelberg)

Mi., 3.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Music
Music
© Grandfilm Trailer
Deutschland, Frankreich, Griechenland, Serbien 2022 | Regie: Angela Schanelec | 108 min. | Aliocha Schneider, Agathe Bonitzer, Agyris Xafis, Marisha Triantafyllidou, Frida Tarana u.a. | dt./griech. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der Mythos von Ödipus, demontiert und dekonstruiert, traumhaft und spielerisch geworden. Nun heißt er Jon, kommt dennoch in den griechischen Bergen zur Welt, kennt seine Eltern immer noch nicht. Als Erwachsener landet er im Gefängnis, dort trifft er Iro, die Aufseherin, die ihm nahe sein möchte. Sie lässt ihn Musik hören, so dass er bald selbst zu singen beginnt, aber Jon droht darüber zu erblinden. Angela Schanelec beweist mit MUSIC erneut, dass sie eine der interessantesten europäischen Filmemacherinnen ist. Eine ganz eigene Kamera im Kopf scheint sie zu haben, wobei in MUSIC auch die Götter mit im Spiel gewesen sein müssten. Gedreht auf der Peloponnes und in Berlin. Ein Film wie ein Windhauch.

Do., 4.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 5.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 6.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 7.5. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 9.5. - 18.45 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 10.5. - 18.45 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 20.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 27.5. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 29.5. - 15.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Spaceballs
Spaceballs
© MGM Trailer
USA 1987 | Regie: Mel Brooks | 96 min. | Mel Brooks, John Candy, Rick Moranis, Bill Pullman | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Es war einmal vor langer Zeit in einem nah, nah gelegenen Kino… 

Midnight Madness 

Episode 45 

Es ist Star Wars Tag. Die Rechte der Filme liegen in den Fängen eines weltumfassenden Imperiums.

Doch rebellische Programmgestalter gehen zum Angriff über und feuern DIE Star Wars Parodie auf ihr Publikum.  

Werden sie mit ihrer Mission das Publikum zu unterhalten erfolgreich sein?  

Den superfiesen Spaceballs geht die Luft aus, wortwörtlich. Sie entführen Prinzessin Vespa um den Code für das Planetenschild von Druidia zu erpressen.

Die einzige Chance ist der Weltraumabenteurer Lone Starr. 

Riesige Emotionen, Riesige Weltraumschlachten und eine Riesige Weltraumputze. 

Außerdem hat doch eh schon jeder Star Wars gesehen…

Möge der Saft mit euch sein - Yogurt

Do., 4.5. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der Räuber Hotzenplotz
Der Räuber Hotzenplotz
Deutschland, Schweiz 2022 | Regie: Michael Krummenacher | 106 min. | Kinderfilm | Mit Nicholas Ofczarek, August Diehl u.a. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Ein kleiner unbescholtener Ort wird vom berüchtigten Räuber Hotzenplotz auf Trab gehalten. Die Polizei kriegt ihn nicht zu fassen und schwupps, hat Hotzenplotz die Kaffeemühle der lieben Großmutter gemopst. Die beiden Freunde Kasperl und Seppel machen sich an die Verfolgung des Räubers, doch werden sie prompt gefangen genommen und in die Dienste des Zauberers Petrosilius Zwackelmann verfrachtet. Werden Kasperl und Seppel es mithilfe der Fee Amaryllis schaffen zu entkommen und den Räuber aufzuhalten?

Die preisgekrönte Neuverfilmung des Otfried Preußler Klassikers ist großer Kino-Spaß für die ganze Familie! Ausgezeichnet mit dem Prädikat besonders wertvoll.

Der Eintritt beträgt 3,50 Euro.

Sa., 6.5. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 7.5. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Bulldog
Bulldog
© missing Films Trailer
Deutschland, Spanien 2022 | Regie: André Szardenings | 95 min. | Julius Nitschkoff, Lana Cooper, Karin Hanczewski | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Der 21-jährige Bruno und seine nur 15 Jahre ältere Mutter Toni haben eine starke symbiotische Beziehung. Nichts und niemand hat Platz im chaotischen Leben der beiden – sie arbeiten sogar zusammen in einer Ferienanlage in Spanien. Als Tonis neue Partnerin Hannah in den gemeinsamen Bungalow zieht, steht das Verhältnis vor einer Zerreißprobe: Zum ersten Mal muss Bruno die Aufmerksamkeit seiner Mutter mit einer anderen Person teilen. Aus dem gemeinsamen Bett verdrängt, erkennt er, dass sein bisheriges Verantwortungsgefühl für Toni eine größere Last ist als gedacht – und dass die erdrückende Liebe seiner Mutter ihn an seinem eigenen Leben hindert.

Sa., 6.5. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 24.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 29.5. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Irrlicht - Fogo-Fátuo
Irrlicht - Fogo-Fátuo
© Salzgeber Trailer
Portugal, Frankreich 2022 | Regie: João Pedro Rodrigues | 67 min. | Mauro Costa, André Cabral, Margarida Vila-Nova, Miguel Loureiro, Joel Branco | port. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Wir schreiben das Jahr 2069. Auf dem Sterbebett erinnert sich der ehrwürdige Regent Alfredo, König ohne Krone, an seine ausschweifende Jugend als Feuerwehr-Azubi. Die Begegnung mit seinem Ausbilder Afonso entzündete damals eine leidenschaftliche Liebe – und den gemeinsamen Willen, den Status quo zu verändern.

Ein perfekt choreografierter Liebestanz, sexy Feuerwehrmänner in Jockstraps und ein Baum-Penis-Memory gegen den Flächenbrand: Der neue Film des portugiesischen Kultregisseurs João Pedro Rodrigues („O Fantasma“, „To Die Like a Man“, „Der Ornithologe“) ist eine wunderbar wilde Mischung aus Musical, Folklore, Fantasy, Postcolonial Study und queerer Erweckungsgeschichte im Zeichen des Umweltschutzes – also ganz großes Kino! Seit seiner Weltpremiere in Cannes (Quinzaine) wird Rodrigues’ meisterhafte filmische Fantasie weltweit auf Festivals gefeiert – und irrlichtert jetzt auch durch Deutschland.

Sa., 6.5. - 22.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 20.5. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 25.5. - 22.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Mädchen in Uniform
Mädchen in Uniform
© Salzgeber Trailer
Deutschland 1931 | Regie: Leontine Sagan | 96 min. | Emilia Unda, Dorothea Wieck, Herta Thiele | dt. Originalfassung | FSK: 6.

Die 14-jährige Waise Manuela von Meinhardis wird von ihrer Tante auf ein Internat für Offizierstöchter in Potsdam geschickt, in dem preußischer Drill und Disziplin herrschen. Das sensible Mädchen leidet unter der strengen Erziehung und den kalten Autoritätsfiguren. Verständnis erfährt sie nur von der jungen Lehrerin Fräulein von Bernburg, in die sie sich unsterblich verliebt. Nach einer geglückten Theater-Aufführung gesteht Manuela, angetrunken und im Feierrausch, der Lehrerin öffentlich ihre Liebe. Die Folgen sind verheerend: Den beiden wird sofort jeder weitere Kontakt untersagt und Manuela in ein Isolierzimmer gesperrt. Die Hoffnungslosigkeit treibt das Mädchen zu verzweifelten Taten …

„Mädchen in Uniform" (1931) basiert auf dem Roman „Das Mädchen Manuela“ von Christa Winsloe und gilt als erster Film der Filmgeschichte, der offen lesbische Liebe thematisiert. Die österreichische Bühnen- und Filmregisseurin Leontine Sagan erzählt darin von den zerstörerischen Folgen des repressiven Wahns des preußischen Erziehungssystems – und begegnet dem Mädchen Manuela, das anders als die anderen liebt und empfindet, voller Empathie und Menschlichkeit. Jetzt gibt es den bahnbrechenden lesbischer Kultklassiker endlich wieder auf der großen Leinwand zu sehen!

Moderation: Prof. Dr. Karen Nolte (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin,
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)

So., 7.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der offene Blick - Künstlerinnen und Künstler der Sinti und Roma
Der offene Blick - Künstlerinnen und Künstler der Sinti und Roma
© ZDF/Jerzy Palacz, ZDF/Rainer Komers
Deutschland, Österreich 2022 | Regie: Peter Nestler | 101 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Dokumentarfilm über Künstlerinnen und Künstler der Minderheit der Sinti und Roma, die in ihren Arbeiten oft die leidvolle Erfahrung der Verfolgung im 20. Jahrhundert thematisieren. Der Film wirft erhellende Einblicke in eine höchst kreative und lebendige Kunstszene und stellt dem die feindseligen Klischees gegenüber, denen Sinti und Roma ihrerseits gerade auch in der Kunst vielfach ausgesetzt waren und sind. Die aufmerksame Inszenierung sensibilisiert mit großem Nachdruck für ihre oft marginalisierte Kunst und zeigt den schöpferischen Akt der Kunstschaffenden als permanenten Akt der Revolte.

Zu Gast: Produzent Dieter Reifarth

PETER NESTLER wurde 1937 in Freiburg im Breisgau geboren. 1955 fuhr er zur See (damals eine Alternative zum wieder eingeführten Militärdienst), studierte später Malerei in München, war manchmal Schauspieler und begann 1961 Filme zu drehen: Freelance und zwei Produktionen im Auftrag des deutschen Fernsehens (ARD). Nachdem es ihm in der Bundesrepublik nicht mehr gelang, weitere Filme zu finanzieren, zog er 1966 nach Schweden, dem Land seiner Mutter. Von 1968 bis 2000 hat er für das schwedische Fernsehen gearbeitet, wo eine große Anzahl seiner Dokumentarfilme entstand, oft in Zusammenarbeit mit seiner Frau Zsóka. Mit der Zeit hat ihm auch das deutsche Fernsehen wieder Filme finanziert, erst der WDR, dann SWF und 3sat.

Mo., 8.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Poppy Field
Poppy Field
© missing Films Trailer
Rumänien 2020 | Regie: Eugen Jebeleanu | 81 min. | Conrad Mericoffer, Alexandru Potocean, Radouan Leflahi, Cendana Trifan u.a. | rumän. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der junge Polizist Cristi zieht eine strenge Grenze zwischen Beruflichem und Privatem. Als die Aufführung eines queeren Films von homophoben Ultra-Nationalist*innen gestört wird, wird seine Truppe zu einem Einsatz in das örtliche Kino gerufen. Dort trifft er nicht nur auf die wütende Meute, sondern auch auf einen alten Bekannten. Als dieser droht, ihn zu outen, gerät die Situation außer Kontrolle.

Im begrenzten Zeitrahmen von 24 Stunden spielend, inszeniert Regisseur Eugen Jebeleanu den inneren Kampf eines Mannes in einem toxisch-maskulinen Umfeld mit eindringlicher Intensität.

Di., 9.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 21.5. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 31.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Girls Girls Girls - Tytöt tytöt tytöt
Girls Girls Girls - Tytöt tytöt tytöt
© Ilkka Saastamoinen Trailer
Finnland 2022 | Regie: Alli Haapasalo | 100 min. | Aamu Milonoff, Eleonoora Kauhanen, Linnea Leino | finn./frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Rönkkö will endlich richtigen Sex haben. Mimmi ist da prinzipiell schon einen Schritt weiter, aber ansonsten ziemlich wütend. Zusammen arbeiten die beiden besten Freundinnen in einem Smoothie-Laden. Als eines Tages die ehrgeizige Eiskunstläuferin Emma einen Drink bestellt, bröckelt Mimmis Toughness, und eine Party später lässt sie sich von Emma schon den dreifachen Lutz zeigen. Zwischen Laserpistolenduellen und Bindungsängsten machen sich die drei Teenager auf Liebessuche.

Die finnische Regisseurin Alli Haapasalo erzählt in ihrem wilden Freundinnenfilm authentisch und mitreißend davon, wie es sich anfühlt, jung zu sein. Es geht um unbändigen Lebenshunger und die Lust auf super-guten Sex, um Rückschläge und Verletzungen – und das Gefühl, dass man einem anderen Menschen so nah sein will, dass es nicht reicht, nur seine Haut zu berühren. „Girls Girls Girls“ und sein famoses Darstellerinnen-Trio wurden bereits auf der Berlinale und in Sundance gefeiert, wo der Film mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.

Mi., 10.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 23.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 27.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Mi país imaginario - Mi país imaginario - Das Land meiner Träume
Mi país imaginario - Mi país imaginario - Das Land meiner Träume
© Real Fiction Filmverleih Trailer
Chile, Frankreich 2022 | Regie: Patricio Guzmán | 83 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Im Oktober 2019 führt die Erhöhung der Metro-Preise in Santiago de Chile zu von der Regierung unerwarteten sozialen Protesten. Eineinhalb Millionen Menschen finden zusammen, um in den Straßen für Demokratie, ein gerechteres Bildungs- und Gesundheitssystem sowie eine neue Verfassung zu demonstrieren – kurz: für ein besseres Leben. So vielfältig die Forderungen, so divers sind auch die Demonstrierenden, besonders laut erklingen die Stimmen und Sprechgesänge der Frauen. Mit Erfolg: Die Verfassung der Militärdiktatur wird gekippt.

Der Filmemacher Patricio Guzmán liefert ein erfrischendes Zeitdokument, das fesselt und unter die Haut geht: die Geschichte einer Revolution, wobei Guzmán aufwühlende Aufnahmen von Protesten an vorderster Front mit der komplizierten und blutigen Geschichte Chiles verbindet.

Patricio Guzmán, 1941 in Santiago de Chile geboren, studierte Anfang der 1960er Jahre Geschichte und Philosophie, anschließend am Filminstitut der Katholischen Universität und an der Filmhochschule Madrid. Seit 1971 realisiert er Filme, unter anderem. Nach dem Militärputsch von 1973 wurde er ins Exil gezwungen. Er ist Direktor des von ihm gegründeten Internationalen Dokumentarfestivals in Santiago de Chile.

Do., 11.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 14.5. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 17.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 3.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 7.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 11.6. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Anhell69
Anhell69
© Salzgeber Trailer
Kolumbien, Rumänien, Frankreich, Deutschland 2022 | Regie: Theo Montoya | 75 min. | Hybrid | Alejandro Hincapié, Camilo Machado, Alejandro Mendigaña, Víctor Gaviria u.a. | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ein Leichenwagen fährt durch die Straßen von Medellín, der zweitgrößten Stadt Kolumbiens. Ein junger Regisseur liegt im Sarg und erinnert sich an die Vorbereitungen für seinen ersten Film, ein B-Movie über Geister. Die Rollen wollte er mit seinen Freunden besetzten, den jungen queeren Menschen aus Medellín, die gegen ein repressives Umfeld kämpfen. Aber sein Hauptdarsteller, der auf Instagram „Anhell69“ heißt, stirbt an einer Überdosis, wie auch so viele weitere Freunde. Trotzdem entsteht ein Film – es ist aber ein ganz anderer als geplant.

Halb rekonstruiert, halb imaginiert, erzählt Theo Montoya in seinem Regiedebüt "Anhell69" von den Träumen und Ängsten, den Exzessen und der Melancholie einer zerstörten Generation. Sein fluider Film über eine Welt ohne Zukunft, die Kraft der Gemeinschaft und die schmale Grenze zwischen Leben und Tod wurde in der Woche der Kritik der Filmfestspiele in Venedig uraufgeführt und ist Gewinner der Goldenen Taube des DOK Leipzig. Eine poetische, zutiefst politische Geisterbeschwörung!

Do., 11.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 16.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Piazzolla, los años del tiburón - Astor Piazzolla - The Years of the Shark
Piazzolla, los años del tiburón - Astor Piazzolla - The Years of the Shark
© Filmdisposition Wessel Trailer
Argentinien, Frankreich 2018 | Regie: Daniel Rosenfeld | 94 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Der argentinische Bandeonist Astor Piazzolla (1921-1992) revolutionierte den Tango. Als einer der weltbesten Harmonikaspieler stellte er, rebellisch, streitbar, leidenschaftlich, dem traditionellen Tango Argentino seinen mitreißenden Tango Nuevo gegenüber – und schrieb die Musik mehrerer Filme, unter anderem für TANGOS (1985), SUR (1988) und EL VIAJE (1992). Daniel Rosenfeld, Piazzollas Sohn, stützte sich für sein lebendiges filmisches Porträt auf die Privatsammlung der Familie mit einzigartigen, nie zuvor gezeigten Konzert- und Familienaufnahmen, sowie auf viele O-Töne aus Interviews, in denen Piazzolla selbst zu Wort kommt. Diese packenden Originalaufnahmen verbindet Rosenfeld zu einer rhythmischen Komposition über die Kunst und Biographie Piazzollas, mit ihren Höhen und Tiefen.

Daniel Rosenfeld, 1973 in Buenos Aires geboren, besuchte nach Musik- und Medienstudium Seminare für Schnitt, Bühnengestaltung und Schauspiel. Er war Mitglied im Octeto Electrónico seines Vaters Astor Piazzolla. Rosenfeld drehte bisher fünf Langfilme sowohl im Dokumentar- wie im Spielfilmbereich, die auf Festivals weltweit ausgezeichnet wurden.

Fr., 12.5. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 14.5. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Utama. Ein Leben in Würde
Utama. Ein Leben in Würde
© Kairos Trailer
Bolivien, Uruguay, Frankreich 2022 | Regie: Alejandro Loayza Grisi | 87 min. | José Calcina, Luisa Quispe, Santos Choque | quech./span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Das Altiplano, das bolivianische Hochland der Anden: Hier leben Vigilio und Sisa aus der indigenen Ethnie der Quechua. Hinter ihnen liegt ein langes gemeinsames Leben, geprägt durch die traditionelle Lebensweise mit Lama-Zucht und Gemüseanbau, in enger Verbindung mit der Natur. Doch nun bleibt der Regen aus, und Vigilio ist ernsthaft krank, wovon seine Frau nichts erfahren soll. Aus dem Flug des Kondors versucht er die Zeichen um sich herum zu deuten. Wird ein Marsch auf den Vulkan mit der rituellen Beschwörung des Regens Besserung bringen? Bei seinem Besuch drängt der Enkel die Großeltern zum Umzug in die Stadt, in die moderne Welt, die nicht die ihre ist, die ihre Sprache und ihre Lebensweisheiten nicht mehr nutzt.

„Utama“ bedeutet „dein Zuhause“ – Grisis beeindruckender Erstlingsfilm ist eine zärtliche Liebesgeschichte in atemberaubender Landschaft und zugleich ein aktueller Kommentar zum Klimawandel, der gerade die indigenen Völker am härtesten trifft. Grand Jury Prize beim Sundance Film Festival 2022.

Alejandro Loayza Grisi wurde 1985 im bolivianischen La Paz geboren. Er studierte Kommunikationswissenschaft und Werbung an der Universidad Católica de Bolivia in Córdoba, Argentinien. 2010 begann er als Fotograf und zu arbeiten und gewann diverse Auszeichnungen. Als Kameramann wirkte er an der Dokumentarserie PLANETA BOLIVIA und an Kurzfilmen mit, mit seinen Musikvideos nahm er an Festivals von Bogotá bis Jaipur teil. UTAMA ist sein erster Spielfilm als Regisseur.

Fr., 12.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 14.5. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 17.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Medusa
Medusa
© Drop-Out Films Trailer
Brasilien 2021 | Regie: Anita Rocha da Silveira | 127 min. | Mari Oliveira, Lara Tremouroux, Joana Medeiros | port. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Neues brasilianisches Kino: Gesellschaftskritik, Groteske und Genre, vermischt in einer neongetränkten und mit verspielter Kamera eingefangenen Neuinterpretation des Medusa-Mythos.

In einer nicht näher definierten Zukunft wird Brasilien von der Kirche regiert. Mariana und ihre gewaltbereiten Mitstreiterinnen ziehen nachts maskiert durch die Stadt auf der Jagd nach „unreinen“ Frauen, die gegen „Sitte“ und „Anstand“ verstoßen. Als Mariana dabei verwundet wird, passt sie nicht mehr ins perfekte Bild der fanatischen Sekte… Anita Rocha das Silveira inszeniert ein laut- und bildstarkes Statement über (weibliche) Ohnmacht in einer totalitär-patriarchalen Gesellschaft – eine filmisch stilisierte, bewusst überspitzte scharfe Kritik an den demokratiefeindlichen Tendenzen in Brasilien. „Ein wichtiger Film, der weniger von Rache als von Emanzipation, weibliche Solidarität und der Umdeutung reaktionärer Geschichten handelt. Einer der besten Filme des Jahres 2022.“ (Filmdienst)

Anita Rocha da Silveira wurde in Rio de Janeiro geboren, wo sie auch Film an der Päpstlichen Katholischen Universität studierte. Neben ihrer Arbeit als Editorin und Drehbuchautorin drehte sie drei Kurzfilme. Ihr Langfilm-Debüt KILL ME PLEASE (2015) wurde unter anderem bei den Filmfestspielen in Venedig in der Sektion Orizzonti und beim South by Southwest Festival in Austin, Texas gezeigt. Ihr zweiter Spielfilm MEDUSA (2021) hatte seine Weltpremiere in der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes und gewann beim Internationalen Filmfestival in Rio drei Preise (für besten Spielfilm, beste Regie und beste Nebendarstellerin).

Fr., 12.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 13.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Das ist unser Haus!
Das ist unser Haus!
© SEELAND Medienkooperative e.V.
Deutschland 2016 | Regie: Burkhard Grießenauer, Daniel Kunle und Holger Lauinger | 65 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Im 65-minütigen Film „Das ist unser Haus!“ erläutern Akteure des Mietshäuser Syndikats das Modell der kollektiven Raumaneignung und präsentieren vielseitige Projekte in unterschiedlichen räumlichen Kontexten. Mit Impressionen aus den Projekten: Freie Hütte (Lübeck), LÜDIA (Hadmersleben), Handwerkerhof Ottensen (Hamburg), Jugendwohnprojekt Mittendrin (Neuruppin), Grethergelände (Freiburg), 4-Häuser-Projekt (Tübingen).

Weitere Infos unter das-ist-unser-haus.de

Eintritt frei!

In Kooperation mit paraSol Heidelberg - solidarisches Wohnen am Paradeplatz. Unter dem Dach des Mietshäuser Syndikats verwirklicht eine Gruppe von Menschen auf rund 3000 Quadratmetern im ehemaligen Gebäude 13 einen gemeinschaftlichen Lebensraum für Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung, Herkunft und kulturellem Background mit garantiert langfristig bezahlbaren Mieten und leistet so einen innovativen Beitrag zur städtischen Entwicklung des Campbell-Quartiers. Im Anschluss an die Vorführung stehen Mitglieder*innen von paraSol für Fragen und Antworten rund um solidarisches Wohnen zur Verfügung.

Sa., 13.5. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Leben und Sterben der Grünflächen in Heidelberg
Leben und Sterben der Grünflächen in Heidelberg
Deutschland 2020 | Regie: Cornelia Wiethaler | 44 min. | Dokumentarfilm | 4K digital | dt. Originalfassung.

Verlust der Artenvielfalt und Klimakrise machen vor Heidelberg nicht halt. Die Stadt am Neckar gehört zu den Städten mit den höchsten Hitzebelastungen in Baden-Württemberg. Gleichzeitig hat sie den geringsten Anteil an innerstädtischen Grün- und Erholungsflächen unter den Großstädten im Südwesten. Wie andere Großstädte steht sie unter massivem Baudruck, was die ökologische Problematik noch verschärft.

Vor diesem Hintergrund nimmt uns der Film zu den verbliebenen Grünflächen in Heidelberg mit: Von der beliebten Neckarwiese über kleines und großes Grün, das teils idyllisch, teils verkehrsbelastet oder von Bebauung bedroht ist. Menschen aus allen Stadtteilen erzählen, was ihnen die Grünflächen bedeuten. Veränderungen auf den Konversionsflächen mit ihrer dichten Bebauung werden sichtbar. Bürgerinitiativen kommen zu Wort, die seit Jahren um verbliebenes Stadtgrün kämpfen. Sie machen den Film und seine Bilder von alten und entstehenden Stadtteilen zu einem beeindruckenden Zeitdokument. Produziert wurde der Film von vier Frauen aus dem AK-Umweltpolitik des NABU-Heidelberg und zwei Filmemachern. Er wurde als Mikroprojekt  „Action!now“ vom NABU-Bundesverband und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) im  Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt.

In Kooperation mit NABU Heidelberg, AK Umweltpolitik

Mit anschließendem Gespräch, Eintritt frei

Sa., 13.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Mamacita – Es ist nie zu spät zu vergeben
Mamacita – Es ist nie zu spät zu vergeben
© Real Fiction Trailer
Mexiko, Deutschland, Luxemburg 2018 | Regie: José Pablo Estrada Torrescano | 75 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Als extravagante Beauty-Queen residiert „Mamacita“ in ihrem Anwesen, umgeben von treuen Hausangestellten, die der 95-Jährigen rund um die Uhr zu Diensten stehen. Durch effiziente Selbstvermarktung gelang es ihr aus dem Nichts ein Beauty-Imperium aufzubauen, dem auch ihre acht Kinder ihr ganzes Leben widmeten. Als ihr Enkel José Pablo nach Europa ging um Film zu studieren, ließ sie sich von ihm versprechen, eines Tages einen Film über ihr Leben zu drehen. Jetzt ist José Pablo zurück in seiner Heimat, um sein Versprechen einzulösen. Doch bald entdeckt er unter der glattgebügelten Oberfläche längst verdrängte Familiengeheimnisse, die noch heute fünf Generationen der großbürgerlichen mexikanischen Familie prägen. „Das dokumentarische Psychogramm einer Familie balanciert zwischen emotionaler Nähe und analytischer Distanz und leuchtet einen Mikrokosmos emotionaler wie ökonomischer Abhängigkeiten aus, was ein bezeichnendes Licht auf die mexikanische Gesellschaft wirft.“ (Filmdienst)

José Pablo Estrada Torrescano stammt aus Mexiko und lebt und arbeitet in Düsseldorf. Er studierte Regie in Prag und Versicherungsmathematik und Statistik in Mexico City. Er nahm an mehreren Sound Poetry Performances in Düsseldorf und Prag teil; MAMACITA ist sein Debütfilm.

So., 14.5. - 13.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 16.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Virar Mar / Meer Werden
 Virar Mar / Meer Werden
© Philipp Hartmann Trailer
Brasilien, Deutschland 2020 | Regie: Philipp Hartmann & Danilo Carvalho | 85 min. | Dokufiktion / Experimentalfilm | Johannes Kirschbaum, Fernando Pimentel, Inga Richter, Larissa de Melo, Janayra Alves u.a. | dt./port. Original mit englischen Untertiteln.

Wasser ist grundlegend für das Leben. Eine Naturgewalt, die den Planeten bestimmt und für die Menschheit unkontrollierbar scheint. Es ist der Mangel, aber auch der Überfluss, die nicht nur die Landschaft, sondern auch die Lebensbedingungen prägen. In doku-fiktionaler Inszenierung entwirft der Film ein assoziatives Bild des Wassers als physische wie metaphysische Grundlage der menschlichen Existenz. Während Dithmarschen den Kampf gegen den steigenden Meeresspiegel aufgibt, verschärfen sich die periodischen Dürren in den Steppen des brasilianischen Sertão. Auf der einen Seite eine sonnengebleichte Wüstenlandschaft, in der Wasser ein rares Gut darstellt, auf der anderen Seite, wie in einem Paralleluniversum, die Evakuierung von Häusern an den sattgrünen Deichen wegen der angekündigten Flut. Drama und Alltag in Zeiten des Klimawandels.

Mit anschließendem Gespräch mit Regisseur Philipp Hartmann.

Philipp Hartmann, geboren 1972 in Karlsruhe, studierte vor seinem Filmstudium Lateinamerika-Wissenschaften und promovierte in Umweltökonomie in Köln und Brasilien. Er arbeitet seit 2000 als Filmemacher (66KINOS, 2017, EL ARGENTINO, 2020).

Danilo Carvalho, geboren 1972 in Fortaleza in Nordost-Brasilien, studierte Musik und arbeitet als Toningenieur und Sounddesigner. Seit 2010 dreht er eigene Filme. Mitglied bei verschiedenen Jazzbands.

Mo., 15.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Neben der Straße - On the Side of the Road
Neben der Straße - On the Side of the Road
© Palmyra Verlag/Nahostarchiv Heidelberg
Israel 2013 | Regie: Lia Tarachansky | 83 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

Der Film zeigt die in Israel weit verbreitete kollektive Verdrängung der Ereignisse von 1948, welche zur Gründung Israels führten und die Vertreibung bzw. Flucht der Palästinenser verursachten. Er folgt den Kriegsveteranen Tikva Honig-Parnass und Amnon Noiman und zeigt, wie es ihnen gelingt, das Schweigen über ihre Kriegsbeteiligung zu brechen und über die Vertreibung der Palästinenser zu berichten. Parallel dazu erzählt der Film auch die Geschichte der israelischen Regisseurin, die in einer Siedlung im Westjordanland aufwuchs, aber erst als Erwachsene durch die Begegnung mit Palästinensern die Probleme der israelischen Besatzung zu realisieren begann. Es ist ein Film über Fragen, die sich viele Israelis in der Regel nicht stellen, über tabuisierte Erinnerungen und über eine Geschichte, die sich den Weg ans Licht kämpft.

Anschließendes Filmgespräch: Georg Stein (Palmyra Verlag / Nahostarchiv Heidelberg)

Do., 18.5. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein

Endlich geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Das Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. 

Im Mai: Eine preisgekrönte Dokumentation über eine Schulform, die es kaum noch gibt.

Referent: Frank Barsch

Moderation: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 19.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Janosch - Komm, wir finden einen Schatz
Janosch - Komm, wir finden einen Schatz
© Papa Löwe Filmproduktion GmbH
Deutschland 2012 | Regie: Irina Probost | 75 min. | Kinderfilm / Animationsfilm | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Der kleine Tiger und der kleine Bär finden beim Angeln eine alte Schatzkarte. Zusammen mit dem Hasen Jochen, der sich nichts sehnlicher als einen Freund wünscht, machen sich Tiger und Bär auf den Weg den Schatz zu finden. Auf ihrer Reise muss die kleine Gruppe allerhand Abenteuer bestehen, vom Tintenmoor bis hin zur Eiswüste! Und verfolgt werden sie auch noch! Kater Gokatz und Hund Kurt wollen Tiger, Bär und Hase den Schatz nämlich abjagen, sobald sie ihn gefunden haben. Doch was sie wirklich finden, ist viel wertvoller als alles Gold der Welt… Frei nach Janoschs Kinderbuchklassiker!

Der Eintritt beträgt 3,50 Euro.

„Abenteuer Kunst!“ – Mal- und Bastelworkshop nach der Vorstellung am 21.05.

Lesen ist klasse, doch gedruckte Zeilen können auch ein ganz eigenes Muster bilden. Wir zeigen Euch, wie man aus alten Buchseiten kleine Kunstwerke macht und basteln „Schatztütchen“ zum mit nach Hause nehmen!

Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bis zum 18.05. unter kinderkino@karlstorkino.de

Sa., 20.5. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 21.5. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Tscherwonez
Tscherwonez
© Rapid Eye Movies Trailer
Deutschland 1982 | Regie: Gábor Altorjay | 97 min. | Tom Dokoupil, Peter Halas, Stephen Balint, Eva Buchmüller, Sheryl Sutton, Angelo Galizia | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Die experimentelle New-Wave-Satire TSCHERWONEZ spielt mit Themen der Filmklassiker PANZERKREUZER POTEMKIN und NINOTSCHKA. Zu den Klängen der Limburger No-Wave-Band „The Wirtschaftswunder“ setzt sich ein russischer Matrose in Hamburg von seinem Schiff ab, um seinen verschollenen Bruder zu suchen. Der KGB, die deutsche Geheimpolizei, Journalisten und Waffenhändler sind ihm auf den Fersen.

TSCHERWONEZ wird ein Fest für Cineast:innen und Kinogänger:innen, die sich gern von Skurrilem überraschen lassen.

So., 21.5. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 26.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 27.5. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Priscilla - Königin der Wüste - The Adventures of Priscilla, Queen of the Desert
Priscilla - Königin der Wüste - The Adventures of Priscilla, Queen of the Desert
© Park Circus Trailer
Australien 1994 | Regie: Stephan Elliott | 104 min. | Guy Pearce, Hugo Weaving, Terence Stamp, Bill Hunter, Sarah Chadwick | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Die zwei Drag-Queens Tick und Adam und trans* Frau Bernadette bekommen das Angebot für eine Show in einem Casino in Alice Springs, einem abgelegenen Ort tief im australischen Outback. Also stürzen sich die drei Travestie-Künstler*innen mit ihrem klapprigen Reisebus, getauft auf den Namen Priscilla, in die abenteuerliche Reise. Es beginnt ein irrwitziger Trip reich an kuriosen Begegnungen, bei der sie etwa auf Hinterwäldler mit Vorurteilen treffen und Ureinwohner*innen mit Vorliebe für ABBA - und auf ihre eigenen Macken, Schwächen und Träume.

Ein rasanter Roadtrip auf High Heels in der australischen Wüste - witzig, gewagt, überdreht und unvergesslich. Der Film sorgte für Furore beim Filmfestival in Cannes und gewann einen Oscar für das beste Kostümdesign.

Anschließendes Gespräch: Dr. Klemens Ketelhut (Mosaik Deutschland e.V.) und Heike Hollborn (PRIDE PICTURES Karlsruhe) zum Thema "queere Filmfestivals"

Mo., 22.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Illusions perdues - Verlorene Illusionen
Illusions perdues - Verlorene Illusionen
© Cinemien Trailer
Frankreich, Belgien 2021 | Regie: Xavier Giannoli | 149 min. | Benjamin Voisin, Cécile de France, Vincent Lacoste, Xavier Dolan, Gérard Depardieu | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

„Die Matrix der modernen Welt“ – so charakterisiert Regisseur Xavier Giannoli Honroré de Balzacs 1837 bis 1843 erschienenen Roman „Illusions perdues“, der vom Aufstieg und Fall eines jungen Mannes handelt, der sich von Lucien Chardon zu Lucien de Rubempré wandelt, da er aus der Provinz nach Paris kommt, um dort Erfolg als Schriftsteller zu haben, so wie der Autor der „Comédie humaine“ einst selbst. Balzac wurde wahrlich sehr oft verfilmt, die jüngste Adaption nimmt sich heutiger Aktualität willen einige Freiheiten heraus und beweist trotzdem wieder einmal die Liebe der Franzosen zu ihren Dichtern. Das heimatliche Publikum zeigte sich darüber sehr angetan und strömte. Dennoch lohnt sich immer noch die üppige Lektüre, zumal die Vorlage erst 2014 wieder einmal neu ins Deutsche übersetzt wurde. 

Do., 25.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 28.5. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 30.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Padauk: Myanmar Spring
Padauk: Myanmar Spring Trailer
Myanmar 2021 | Regie: Jeanne Marie Hallacy, Rares Michael Ghilezan | 56 min. | Dokumentarfilm | birman. Original mit englischen Untertiteln.

PADAUK: MYANMAR SPRING zeichnet die Demokratiebewegung direkt nach dem Putsch bis zur brutalen Niederschlagung in Myanmar Anfang 2021 nach. MYANMAR SPRING nimmt die Zuschauer:innen mit auf die Straßen Myanmars in den aufregenden Tagen nach dem Militärputsch im Februar 2021. Nant, ein junger Demonstrant, der zum ersten Mal auf die Straße geht, lernt die Wahrheit über ein brutales Regime kennen, das seit Jahrzehnten Krieg gegen das eigene Volk führt. Der Film zeigt die Widerstandsfähigkeit und Entschlossenheit der Menschen in Myanmar und die Opfer, die sie gebracht haben.

Sonderpreis: 5€

So., 28.5. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Midwives
Midwives
© jip film & verleih Trailer
Myanmar, Deutschland, Kanada 2022 | Regie: Snow Hnin Ei Hlaing | 92 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Die junge Muslima Nyo Nyo ist fest entschlossen eine zuverlässige Hebamme zu werden. Ihre buddhistische Lehrerin Hla hat eine improvisierte Klinik im Westen Myanmars, in der die beiden Frauen trotz ihrer unterschiedlichen ethnischen und religiösen Zugehörigkeiten zusammenarbeiten, aber auch bedroht werden. Die Klinik ist für schwangere Frauen, Neugeborene und Kinder die einzige Hoffnung auf medizinische Versorgung, denn die muslimische Rohingya sind rechtlos. Hlas Belastung im Klinikalltag ist groß und ihre Sicherheit in Gefahr. Trotzdem ermutigt sie täglich ihre Schülerin und fordert sie heraus, besser zu werden. Im Land kämpft die Bevölkerung mit den Nachwirkungen des Militärputsches und dem harten Vorgehen gegen Demonstrant*innen. Die beiden Hebammen trotzen den widrigen Umständen, Chaos und Gewalt und ringen um das Glück, das sich immer dann einstellt, wenn eine Geburt gelingt und ein Kind zur Welt kommt.

Snow Hnin Ei Hlaings drehte ihr bemerkenswertes Dokumentarfilmdebüt über sechs turbulente Jahre im Rakhaing-Staat in Myanmar. Voller Liebe, Empathie und Hoffnung bietet MIDWIVES einen seltenen Einblick in die komplexe Realität Myanmars und seiner Menschen. Gleichzeitig macht der Film auf den unverzichtbaren Beitrag für die Versorgung Schwangerer, junger Mütter und Neugeborener aufmerksam, den Hebammen weltweit leisten.

Der Film gewann beim prestigeträchtigen Sundance Filmfestival und ist nominiert für den Independent Spirit Award.

So., 28.5. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der große Bücherraub - The Great Book Robbery
Der große Bücherraub - The Great Book Robbery
© Palmyra Verlag/Nahostarchiv Heidelberg
Israel 2012 | Regie: Benny Brunner | 57 min. | Dokumentarfilm | hebr./engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Der Film erzählt von der systematischen Plünderung von über 70.000 palästinensischen Büchern 1948 durch eine Operation der Haganah, der späteren israelischen Armee. Im Mittelpunkt stehen Augenzeugenberichte und Interviews wie mit dem israelischen Historiker Ilan Pappe, die den Bücherdiebstahl in einen größeren historisch-kulturellen Kontext stellen. Dabei wird ein neuer Blick auf die palästinensische Tragödie der Vertreibung (Nakba) geworfen und das einseitige israelische Narrativ des Krieges von 1948/49 widerlegt. Die israelische Nationalbibliothek katalogisiert die Bücher bis heute unter dem Kürzel „AP“, das für „Abandoned Property“ steht.

Anschließendes Filmgespräch: Georg Stein (Palmyra Verlag / Nahostarchiv Heidelberg)

Mo., 29.5. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Trenque Lauquen - Teil 1
Trenque Lauquen - Teil 1
© Grandfilm Trailer
Argentinien, Deutschland 2022 | Regie: Laura Citarella | 128 min. | Laura Paredes, Ezequiel Pierri, Rafael Spregelburd, Elisa Carricajo, Juliana Muras | span. Original mit deutschen Untertiteln.

Laura, eine junge Biologin aus Buenos Aires, kommt für einen Forschungsauftrag in die Provinzstadt Trenque Lauquen – und verschwindet plötzlich. Zwei Männer machen sich auf die Suche nach ihr, beide lieben diese Frau, beide verstehen nicht, warum sie gegangen ist. Spielt die russische Autorin Alexandra Kollontai eine Rolle, die Laura zuletzt las? Was hat es mit dem geheimnisvollen Briefwechsel auf sich, den Laura gefunden hatte, versteckt in den Büchern der lokalen Bibliothek? Während die beiden Männer sich auf ihre Spur begeben und Vermutungen anstellen, hält eine unheimliche Entdeckung im See des örtlichen Parks die Menschen der Kleinstadt in Atem …

Mit ihrem dritten Spielfilm feiert Laura Citarella die Lust am Geschichtenerzählen und bedient sich bei so unterschiedlichen Genres wie Detektivgeschichte, Liebesfilm, Film noir und Mysterydrama mit einer an David Lynch erinnernden Note. Citarella ist Mitglied des argentinischen Filmkollektivs El Pampero Cine, das uns 2018 das vor Ideen übersprudelnde Kinowunderwerk LA FLOR bescherte.

Do., 1.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 8.6. - 17.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 16.6. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 18.6. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 25.6. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Touki Bouki - Touki Bouki - Die Reise der Hyäne
Touki Bouki - Touki Bouki - Die Reise der Hyäne
© Cinemalovers Trailer
Senegal 1973 | Regie: Djibril Diop Mambéty | 89 min. | Magaye Niang, Myriam Niang, Christoph Colomb, Mustapha Ture, Aminata Fall | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Mit einer Rinderherde macht sich Mory auf nach Dakar, um sie dort zu verkaufen. Doch sein Traum und eigentliches Ziel ist es, nach Paris aufzubrechen - ins gelobte Land Frankreich. Natürlich fehlt es an Geld für die Schiffspassage und auch die trickreich entwendete Kiste mit den vermeintlichen Gesamteinnahmen für die Errichtung eines Denkmals zu Ehren von Charles de Gaulle führt nicht ans Ziel. Deshalb muss Mory zunächst mit seiner Freundin Anta einen Playboy ausnehmen, ehe sie sich die Tickets für die Schiffspassage leisten können. Doch die Reise nach Frankreich wird Mory nicht antreten. In TOUKI BOUKI setzt sich Djibril Diop Mambéty mit den europäisch beeinflussten Eliten seines Landes auseinander, mit den neuen politischen Führern des Senegals, die auch nach der Unabhängigkeit die von der Kolonialmacht übernommenen Verwaltungs- und Machtstrukturen unangetastet lassen. Für seine Zeit war dieser Film inhaltlich wie formal revolutionär. Er kritisiert bestehende gesellschaftliche Hierarchien, thematisiert die Suche nach einer neuen, afrikanischen Identität und greift Tabuthemen wie Korruption und Homosexualität auf. Mambéty entwickelt dabei eine innovative Bildersprache und einen eigenwilligen, meisterhaft arrangierten Soundtrack.

TOUKI BOUKI gewann vor 50 Jahren den internationalen Kritikerpreis in Cannes, gilt manchen als bester afrikanischer Film aller Zeiten und ist nun als restaurierte Wiederaufführung zu sehen.

Am 2.6. mit Einführung von Anselm Scherer (Programmgestalter Karlstorkino) und anschließender Möglichkeit zum Austausch.

Fr., 2.6. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 4.6. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 24.6. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 28.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Valeria is getting married
Valeria is getting married
© W-FILM / Lama Films Trailer
Israel, Ukraine 2022 | Regie: Michal Vinik | 76 min. | Lena Fraifeld, Dasha Tvoronovich, Yakov Zada Daniel, Avraham Shalom Levi | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Das Konzept der arrangierten Ehe bedeutet noch heute für manche Frauen eine Möglichkeit, prekären Lebensumständen zu entkommen. So auch für Valeria. Sie kommt nach Israel, um erstmals ihren Verlobten Eytan zu treffen. Die Ehe wurde online arrangiert, ähnlich wie einst bei ihrer Schwester Christina, die mit Michael ein besseres Zuhause gefunden hat. Doch als Valeria ihrem Zukünftigen endlich von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht, kippt die Stimmung sehr bald ins Unbehagliche, weil bei ihr Zweifel auftreten.

In ihrem atmosphärisch dichten Kammerspiel demontiert Regisseurin Michal Vinik auf subtile Weise patriarchale Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse. Die israelisch-ukrainische Produktion ist kraftvolles Schauspielkino über weibliche Selbstbestimmung, das Fragen zum Verhältnis von Beziehungen und Freiheit aufwirft. 

Fr., 2.6. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 10.6. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 14.6. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 22.6. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Eismayer
Eismayer
© Salzgeber Trailer
Österreich 2022 | Regie: David Wagner | 87 min. | Gerhard Liebmann, Luka Dimić, Julia Koschitz u.a. | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Hart, härter, Eismayer! Der herrische Vizeleutnant Charles Eismayer gilt als gefürchtetster Ausbilder beim österreichischen Bundesheer. Und er ist schwul – nur das darf keiner wissen. Die Liebesbeziehung zu einem Mann ist mit seinen Vorstellungen, wie ein echter Soldat zu sein hat, nicht vereinbar. Doch als der hübsche und offen schwule Rekrut Mario in seiner Truppe landet, gerät Eismayers strenge Gedankenwelt ins Wanken. Wird er seinem Image des gefühlslosen Machos treu bleiben – oder dem Ruf seines Herzens folgen?

David Wagners mitreißendes Liebesdrama beruht auf einer wahren Geschichte, die unter Österreichs Soldaten legendär ist: Charles Eismayer, der berüchtigtste Schleifer des Bundesheeres, verliebte sich in einen Rekruten und gab ihm 2014 in Galauniform auf dem Kasernenhof das Ja-Wort. Gerhard Liebmann brilliert als brüllender Eismayer, der erst nach und nach Zugriff zu seinen Gefühlen findet; Luka Dimić als selbstbewusster Rekrut Mario Falak, der seinen Ausbilder aus einem jahrzehntelangen Versteck holt. Ein starkes und wichtiges Stück österreichischen Kinos!

Sa., 3.6. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 7.6. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 15.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 20.6. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 28.6. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Besties
Besties
© DenisManin Trailer
Frankreich 2021 | Regie: Marion Desseigne Ravel | 80 min. | Lina El Arabi, Esther Rollande, Leila, Mahia Zrouki, Tasnim Jamlaoui | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Sommer in einem Pariser Vorort. Nedjma zieht mit ihren Freundinnen durch die Straßen, die Gang ist wie ihre zweite Familie. Als sie Zina, die Neue in der Nachbarschaft, zum ersten Mal sieht, ist sie sofort verknallt. Das Problem ist nur: Zina gehört zur verfeindeten Clique. Nedjma ist hin- und hergerissen: zwischen der Loyalität gegenüber ihrer Gruppe und dem Begehren für Zina, das mit jeder Nacht, die sie heimlich zusammen verbringen, größer wird. Nedjma muss sich entscheiden, für was sie eigentlich kämpfen möchte.

Mitreißend und temporeich erzählt Marion Desseigne Ravel eine moderne, raue „Julia und Julia“-Variante, die authentisch und stets dicht an ihren Figuren ist. Lina El Arabi und Esther Rollande glänzen als leidenschaftliches Liebespaar, das sich tagsüber prügelt und nachts in den Armen liegt. Eine echte Perle des jungen queeren Kinos aus Frankreich.

Mo., 5.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Das Fest - Festen
Das Fest - Festen
© Studiocanal Trailer
Dänemark, Schweden 1998 | Regie: Thomas Vinterberg | 105 min. | Ulrich Thomsen, Henning Moritzen, Thomas Bo Larsen, Paprika Steen, Trine Dyrholm | dän. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ein Hoch auf das Geburtstagskind!

Zu seinem 60. Geburtstag lädt der Geschäftsmann Helge Freunde und Familie in sein abgelegenes Landhotel. Besonders wichtig: Seine drei Kinder, deren letzte Zusammenkunft anlässlich der Beerdigung ihrer Schwester und Helges Tochter Linda stattfand. Nun kommen sie jedoch wieder zusammen, um ihren Vater zu feiern. Als ältestem Sohn wird Christian die Aufgabe zuteil, die traditionelle Geburtstagsrede zu halten, wobei es zu einem Eklat kommt. Vor sämtlichen Gästen offenbart Christian den sexuellen Missbrauch seines Vaters an ihm und seiner Schwester Linda, die sich infolgedessen das Leben nahm. So sehr die nachfolgenden Redner*innen auch Helge zur Seite springen, die Anschuldigungen scheinen doch zu schwerwiegend. Es fällt schwer, die Fassade der glücklichen Familie aufrecht zu erhalten. Und so nimmt DAS FEST seinen Lauf…

In DAS FEST (FESTEN) zeigt Thomas Vinterberg die Komplexität und Abgründe familiärer Strukturen sowie die ambivalenten Rollen in einer bürgerlichen Gesellschaft. Der erste nach den Regeln der Gruppe „Dogma 95“ produzierte Film wurde bei den Filmfestspielen in Cannes 1998 mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet.

Referent: Nils Ley

Di., 6.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Trenque Lauquen - Teil 2
Trenque Lauquen - Teil 2
© Grandfilm Trailer
Argentinien, Deutschland 2022 | Regie: Laura Citarella | 132 min. | Laura Paredes, Ezequiel Pierri, Rafael Spregelburd, Elisa Carricajo, Juliana Muras | span. Original mit deutschen Untertiteln.

Laura, eine junge Biologin aus Buenos Aires, kommt für einen Forschungsauftrag in die Provinzstadt Trenque Lauquen – und verschwindet plötzlich. Zwei Männer machen sich auf die Suche nach ihr, beide lieben diese Frau, beide verstehen nicht, warum sie gegangen ist. Spielt die russische Autorin Alexandra Kollontai eine Rolle, die Laura zuletzt las? Was hat es mit dem geheimnisvollen Briefwechsel auf sich, den Laura gefunden hatte, versteckt in den Büchern der lokalen Bibliothek? Während die beiden Männer sich auf ihre Spur begeben und Vermutungen anstellen, hält eine unheimliche Entdeckung im See des örtlichen Parks die Menschen der Kleinstadt in Atem …

Mit ihrem dritten Spielfilm feiert Laura Citarella die Lust am Geschichtenerzählen und bedient sich bei so unterschiedlichen Genres wie Detektivgeschichte, Liebesfilm, Film noir und Mysterydrama mit einer an David Lynch erinnernden Note. Citarella ist Mitglied des argentinischen Filmkollektivs El Pampero Cine, das uns 2018 das vor Ideen übersprudelnde Kinowunderwerk LA FLOR bescherte.

Do., 8.6. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 16.6. - 20.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 18.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 25.6. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 27.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein
deutsche Fassung.

Endlich geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Das Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. 

Im Juni: Das alte Peking - erzählt von einem Mädchen - in deutscher Synchronfassung.

Referentin: Tao Zhang

Moderation: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 9.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Meine Freundin Conni - Geheimnis um Kater Mau
Meine Freundin Conni - Geheimnis um Kater Mau
Deutschland 2020 | Regie: Ansgar Niebuhr | 76 min. | Kinderfilm | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Große Aufregung herrscht bei Conni und ihren Freunden! Zum ersten Mal geht es ohne Eltern auf Reise in eine Jugendherberge. Blöd nur, dass Connys Katze Mau nicht mitkommen darf, denn Tiere sind auf der Burgmühle nicht erlaubt. Der kleine freche Kater schafft es dennoch als blinder Passagier dazu und sorgt mit seiner verspielten Neugierde für allerlei Tumult. Das Durcheinander, das Mau dabei anrichtet, wird dem süßen Waschbär Oskar in die Schuhe geschoben und Conny und co. müssen zusehen, dass sie den unschuldig Beschuldigten vor dem Zoo bewahren. Kunterbunter Animationsspaß nach den beliebten Kinderbüchern von Liane Schneider!

Katzen-Bastelworkshop nach der Vorstellung am 11.06.

Wir basteln lustige Katzengesichter mit Wasserfarbe und Papptellern! Bei schönem Wetter findet der Workshop im Freien statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bis zum 09.06. unter kinderkino@karlstorkino.de

Sa., 10.6. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 11.6. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Inside
Inside
© Square One/Steve Annis Trailer
Deutschland, Griechenland, Belgien 2023 | Regie: Vasilis Katsoupis | 105 min. | Willem Dafoe | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Nemo ist ein professioneller Einbrecher und Kunstdieb, ein absolutes Genie auf seinem Gebiet. Doch als er in das Luxus-Penthouse eines renommierten Sammlers einbricht, passiert etwas Unerwartetes: Das Sicherheitssystem des Appartements verriegelt alle Ein- und Ausgänge und bricht im Anschluss zusammen. Nemo ist eingesperrt. Tage werden zu Wochen, Wochen werden zu Monaten, in denen Nemo in einem Gefängnis voller Kunstwerke durchhalten muss. Schließlich muss er sein einzigartiges Talent und seinen Einfallsreichtum nur noch auf eines konzentrieren: Überleben.

INSIDE ist ein mitreißender Mix aus Psycho-Thriller und Survival-Drama, der für den Überlebenskampf seiner Hauptfigur einen völlig unerwarteten Ort wählt: Ein Luxus-Penthouse voller Kunstwerke inmitten der pulsierenden Metropole New York! In Kombination mit der ungewöhnlichen Bildsprache des gefeierten Kameramannes Steve Annis wird INSIDE zu einem visuell berauschenden und emotional fesselnden Kinoerlebnis.

Sa., 10.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 12.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 23.6. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 24.6. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Piaffe
Piaffe
© Salzgeber Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Ann Oren | 86 min. | Simone Bucio, Sebastian Rudolph, Simon(e) Jaikiriuma Paetau, Bjørn Melhus | dt./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Nach dem Nervenzusammenbruch ihrer Schwester Zara muss die introvertierte Eva deren Job als Geräuschemacherin übernehmen. Für einen Werbespot vertont sie das Verhalten eines Pferds – und vertieft sich so leidenschaftlich in die Arbeit, dass ihr ein Schweif aus dem Steißbein wächst. Mit dem Schwanz wird auch Evas sexuelles Begehren immer größer. Sie beginnt eine SM-Affäre mit einem Botaniker, der Farne erforscht, und erlebt ihren Körper auf eine noch nie empfundene Weise.

In PIAFFE mischt die aus Tel Aviv stammende und in Berlin lebende Regisseurin und Künstlerin Ann Oren Elemente aus Erotik, Fantasy und Performancekunst zu einer surrealistischen Feier des Andersseins und Andersbegehrens. Ihr auf 16mm gedrehter Film ist „Body Pleasure“ par excellence und zugleich ein taktiler Liebesbrief an die unterschätzten Magier des Kinos. In Locarno wurde PIAFFE als sinnliches Meisterwerk gefeiert und mit dem Preis der Jugendjury ausgezeichnet. Ein transgressiver, kaum fassbarer Film voller neuer und faszinierender Reize!

Sa., 10.6. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 17.6. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 21.6. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der Illusionist
Der Illusionist
© Bildersturm Filmproduktion Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Birgit Schulz | 94 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

DER ILLUSIONIST zeichnet das schillernde Bild des erfolgreichsten Kunsthändlers der Welt: Helge Achenbach – Freund der Reichsten und Mächtigsten im Kunstbereich. Als er Rechnungen fälscht und das Ergebnis „Collage“ nennt, stürzt er tief. Gleichzeitig ist der Film eine Groteske über die Entwicklung des Kunstmarkts zur Spekulationsbörse - getrieben von Gier, Geltungssucht und der großen Illusion, der Wert eines Bildes ließe sich an seinem Preis messen. Und ein Film über einen Mann, der sich aus dem Nichts neu erfinden muss…

So., 11.6. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 21.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ramba Zamba
Ramba Zamba
© Partisan Filmverleih Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Sobo Swobodnik | 90 min. | Dokumentarfilm | Zora Schemm, Jonas Sippel, Nele Winkler, Sebastian Urbanski, Hieu Pham u.a. | dt. Original mit englischen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

RAMBA ZAMBA ist ein Film über Inklusion, Integration und Parti­zi­pa­tion anhand des Theaters Rambazamba aus Berlin, an dem exem­plarisch abzu­lesen ist, wie selbiges in diesem Fall von behinder­ten und nicht behinderten Menschen / Schauspieler­:innen besten­falls funktioniert. Ein Theater, das seit mittler­weile dreißig Jahren dieses inklusive, integrative Mit­einander tagtäglich eindrucks­voll lebt und sich erarbeitet. Der Film begleitet die geistig und körperlich beeinträchtigten Schauspieler­:innen filmisch über ein halbes Jahr hinweg anhand einer Theater­produktion vom Anfang der Proben bis zur Premiere. Dabei wird der Film zum Teil auch von den Porträtierten selbst beeinflusst, quasi inklusiv mit­bestimmt, indem sie ihre eigene Sicht und Wahrnehmung, ihren Blick auf die Wirklich­keit selbst filmisch festhalten.

Anschließend Gespräch mit Prof. Dr. Klauß (Lebenshilfe e.V.) und der Behindertenbeauftragten der Stadt Heidelberg, Christina Reiß.

So., 11.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Loriots große Trickfilmrevue
Loriots große Trickfilmrevue
© Studio Loriot Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Peter Geyer, Loriot | 79 min. | Animation | 4K digital | dt. Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Zwei Herren im Bad, ein sprechender Hund, die Tücken eines Fernsehabends oder ein zu hart gekochtes Frühstücksei. Die Figuren und Szenen aus Loriots Trickfilmen begleiten und erfreuen uns seit über fünf Jahrzehnten. „Loriots große Trickfilmrevue“ präsentiert nun sein gesammeltes Trickfilmwerk in neuem Glanz, erstmals im Kino und in 4K. Ein urkomischer Streifzug entlang von 31 geliebten Trickfilmklassikern, die jetzt in noch nie gesehener Brillanz auf der großen Leinwand neu erlebt werden können. Eine einzigartige Wiederbegegnung mit Loriot!

Di., 13.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 17.6. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 25.6. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 26.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Train to Busan
Train to Busan
Südkorea 2016 | Regie: Yeon Sang-ho | 118 min. | Gong Yoo, Kim Su-an, Ma Dong-seok u.a. | koreanisches Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Businessman Seok-woo macht sich mit seiner kleinen Tochter Su-an von Seoul auf den Weg nach Busan. Damit das auch angemessen ratzifatzi geht, nehmen sie den Hochgeschwindigkeitszug KTX. Doch kaum haben sich die Türen des flotten Transportmittels geschlossen, bricht das Chaos los! Ein eingeschlepptes Virus verwandelt die Mitreisenden in blutrünstige Zombies und den Zug in eine tödliche Falle. Originell, actionreich und so spannend, dass einem die Fahrkarte in den Händen zerbröselt!

Sorry, but you're infected.

Do., 15.6. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Ballad of George Barrington
The Ballad of George Barrington
© The Barrington Society Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Matthias Meyer, Alexander Rischer | 122 min. | poetischer Dokumentarfilm | 4K digital | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

In seinem Film Pickpocket von 1959 stellt Robert Bresson seinem Protagonisten Michel eine historische Figur als Vorbild zur Seite: den Taschendieb George Barrington. Methodisch facettenreich nähern sich Matthias Meyer und Alexander Rischer in ihrem Film diesem schillernden und widersprüchlichen Charakter, der sich im ausgehenden 18. Jahrhundert trickreich in der aristokratischen Gesellschaft Londons bewegte und schließlich nach Australien verbannt wurde. Der Film ist eine verwinkelte Suche nach Diebesgut, nach wertvollen, aber auch banalen Gegenständen, nach Dokumenten, Orten, Menschen und ihren Verbindungen zueinander und wurde zwischen 2016 und 2022 auf Reisen nach Dublin, London, St. Petersburg, Sydney und Canberra realisiert.

In Anwesenheit der Regisseure Matthias Meyer und Alexander Rischer sowie des Produzenten Nils Hartlef.

Sa., 17.6. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Jugendkino
Jugendkino

Filme bei Netflix&Co bestellen, das kennen die meisten von Euch. Kino für andere, für ein Publikum zu machen, geht anders. Aber wie? Wie kommt der Film ins Kino? Wie wählt man Filme fürs Kino aus? Wie arbeitet ein Filmverleih und wie verhandelt man mit ihm über den Preis pro Film? Wie macht man Öffentlichkeitsarbeit oder wie gebe ich eine Einführung in „meinen“ Film zu Beginn einer Vorstellung? Zu Kino-machen gehört auch, mal hinter der Theke zu stehen, Gäste zu begrüßen und Eintrittskarten oder Getränke zu verkaufen und vieles andere mehr.

Wir sind zwischen 15 und 17 Jahre alt und hatten Lust darauf, Kino mal „von innen“ kennen zu lernen, um uns einen Einblick zu verschaffen, wie Kino geht. Darum arbeiten wir bei diesem Workshop mit.

Wir freuen uns, Euch zu unserer ersten Filmvorführung am Dienstag, den 20.6 um 17.00 Uhr ins Karlstorkino einladen zu dürfen (Heidelberg Südstadt, Marlene Dietrich-Platz 3, 69126 Heidelberg).

Eintritt frei!

Di., 20.6. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Un triomphe - Ein Triumph
Un triomphe - Ein Triumph Trailer
Frankreich 2020 | Regie: Emmanuel Courcol | 105 min. | Komödie, Drama | Kad Merad, David Ayala, Lamine Cissokho, Sofian Khammes, Pierre Lottin | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Worauf wartet Godot, wenn er im Gefängnis sitzt? Das wäre eigentlich die Frage, die man gerne beantwortet sehen möchte, wenn man Étienne mit seinen Leuten beobachtet. Dieser Étienne, ein nicht so sehr erfolgreicher Schauspieler, hat die Möglichkeit bekommen, in einem Gefängnis einen Theater-Workshop zu leiten. Zunächst aber nehmen die Insassen ihn nicht sonderlich ernst, dann jedoch hat Étienne die Idee, Becketts Klassiker für die Bühne zu inszenieren. Er verändert damit etwas, denn die Gefangenen werden sich ihrer Situation allmählich bewusst, entwickeln Zusammenhalt und Solidarität, und die Inszenierung gelingt. Zu Samuel Becketts Zeiten selbst probten schwedische Gefangene dieses Stück, führten es auch in der Öffentlichkeit auf und nutzten die Gelegenheit zur Flucht: „Das Beste, was meinem Stück passieren konnte“, so einst Beckett.

Do., 22.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 29.6. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Chicken Run
Chicken Run
Großbritannien 2000 | Regie: Peter Lord, Nick Park | 81 min. | Kinderfilm | deutsche Fassung | FSK: 6.

Die Henne Ginger lebt mit ihren Freundinnen auf der extrem gut abgesicherten Hühnerfarm von Mrs. Tweedy. Das ist allerdings wenig angenehm, denn von den Hühnern wird das Eierlegen erwartet. Bleiben die Nester leer, droht das Ende in einer Pastete! Gingers unermüdliche Ausbruchspläne gehen leider ständig schief und so setzen die Hennen ihre Hoffnung auf den Hahn Rocky, der ihnen das Fliegen beibringen soll. Der hinreißende Knetanimationsfilm aus dem Hause Aardman (Wallace & Gromit) besticht durch eine Fülle von witzigen Gestalten, herrlichen Einfällen und natürlich jeder Menge Humor!

Sa., 24.6. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 25.6. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Wie klaut man eine Million? - How to steal a million
Wie klaut man eine Million? - How to steal a million
© 20th Century Fox Trailer
USA 1966 | Regie: William Wyler | 123 min. | Audrey Hepburn, Peter O’Toole u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Ein angesehener Pariser Kunstsammler betätigt sich in Wirklichkeit als Kunstfälscher, der als Hobby seine selbst angefertigten Fälschungen eines van Gogh oder einer Venus-Statue lukrativ zu verkaufen versucht. Dessen hübsche Tochter ist davon allerdings nicht begeistert. Alleine zu Hause überrascht sie einen dort eingedrungenen Kunstexperten und Echtheitsprüfer, den sie aber für einen Dieb hält...

Sa., 24.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Meteoriten-Weinprobe
Meteoriten-Weinprobe

Der Name „Domaine du Météore“ verspricht einen Meteoriten-Wein. Und in der Tat befindet sich eines der Weinfelder des Weinguts nahe der südfranzösischen Stadt Béziers in einer runden Senke von 200 Metern Durchmesser, die einem Einschlagkrater ähnelt. Aber handelt es sich dabei wirklich um echten Meteoriten-Wein? Wissenschaftler:innen stellten erst kürzlich durch Gesteins- und Bodenanalysen fest, dass der Krater einst tatsächlich durch den Einschlag eines Eisen-Nickel-Meteoriten entstanden ist. Der Kosmochemiker Prof. Frank Brenker von der Universität Frankfurt berichtet von den Ergebnissen. Dazu werden mit Michael Dunn zwei Weine aus dem Weingut verkostet.

Fr., 30.6. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Fireball: Besuch aus fernen Welten - Fireball: Visitors from Darker Worlds
Fireball: Besuch aus fernen Welten - Fireball: Visitors from Darker Worlds
© Apple TV+
USA 2020 | Regie: Werner Herzog, Clive Oppenheimer | 97 min. | Dokumentarfilm | engl. Originalfassung | FSK: 6.

Der Dokumentarfilm „Fireball: Visitors from Darker Worlds“ von Werner Herzog und dem Vulkanologen Clive Oppenheimer erkundet die Geheimnisse von Metereoiten und Kometen. Die beiden besuchen bedeutsame Orte – vom sibirischen Tscheljabinsk, das Zeuge eines spektakulären Feuerballs am Himmel im Jahr 2013 war, bis nach Chicxulub auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán, wo vor 66 Millionen Jahren ein Meteoriteneinschlag vermutlich die Dinosaurier vernichtete.

In einem wissenschaftlichen Kommentar besprechen Clive Oppenheimer und CAPAS Fellow Duane Hamacher die wissenschaftlichen Hintergründe des Films.

Fr., 30.6. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Elfriede Jelinek - die Sprache von der Leine lassen
Elfriede Jelinek - die Sprache von der Leine lassen
© Karin Rochol Trailer
Deutschland, Österreich 2022 | Regie: Claudia Müller | 96 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Wunderkind, Skandalautorin, Feministin, Modeliebhaberin, Kommunistin, Sprachterroristin, Enfant terrible, geniale, verletzliche Künstlerin – zum allerersten Mal wird hier in einem Kinofilm die Geschichte von Leben und Werk der unvergleichlichen Elfriede Jelinek erzählt, der ersten österreichischen Schriftstellerin, die mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde.

Der Dokumentarfilm nähert sich dieser nur auf den ersten Blick unnahbaren Künstlerin an und zeigt mit erstmals veröffentlichten Film- und Tonausschnitten, vielen unbekannten Interviewpassagen und zum Teil neu aufgenommenen Off-Texten die zurückgezogene Autorin auch als Mensch in all ihren Facetten. Entstanden ist ein vielschichtiges, assoziatives und sinnliches Filmporträt, das Widersprüche umarmt und ihren kreativen Umgang mit der Sprache in den Mittelpunkt stellt.

Sa., 1.7. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 7.7. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 9.7. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Demon Pond
Demon Pond
© Shochiku Co. Ltd
Japan 1979 | Regie: Masahiro Shinoda | 129 min. | Tsutomu Yamazaki, Tamasaburo Ban, Go Kato | japan. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Nach einem Kabuki-Theaterstück von Kyoka Izumi aus dem Jahre 1913: Ein kleines Dorf in Japan, daneben ein Dämonenteich, trotzdem lastet die Dürre schwer. Dort lebt der rechtschaffene Akira und Yuri, seine Frau. Akira hütet den Glockenturm. Als ein mysteriöser Fremder vorbeikommt, erkennt Akira in ihm einen alten Freund wieder. Ihm erzählt Akira, dass die Leute im Dorf, um es zu schützen, drei Mal am Tag die Glocke läuten müssen, dies jedoch zunehmend vergaßen. Berührt von der Geschichte, möchte nun der alte Freund den sagenhaften Teich sehen. Doch in ihm haust eine Drachengöttin. Das klingt schon etwas bedrohlich. Opulent, schillernd und grell, dazu wundervoll altjapanisch, aber jetzt remastered in 4K!

Sa., 1.7. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 6.7. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 8.7. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Her Stories
Her Stories
© Abd Al-Kader Habak Trailer
Libanon, Großbritannien, Syrien 2020 | Regie: Abd Al-Kader Habak | 54 min. | Dokumentarfilm | arab. Original mit deutschen Untertiteln.

HER STORIES erzählt von den Kämpfen, Erfolgen und Träumen dreier Frauen aus Syrien. Zehn Jahre nachdem die Menschen in Syrien es gewagt haben, gegen die Diktatur auf die Straße zu gehen, erzählt dieser Film, wie drei Frauen es geschafft haben, trotz des Krieges und ihrer Flucht kulturelle Barrieren zu überwinden und zu jemandem zu werden, von dem sie vor der Revolution nie dachten, dass sie es sein könnten. Damit steht der Film stellvertretend für die Erfahrung tausender syrischer Frauen, deren Geschichten nicht gehört werden.

Von der Mutterschaft über das Verlassen der Familie bis hin zur Entscheidung für das Exil: HER STORIES zeigt, wie der Krieg diese Frauen zu revolutionären Persönlichkeiten geformt hat, die sich über kulturelle und gesellschaftliche Schranken hinwegsetzen, um Stärke und Unabhängigkeit zu erlangen. Die Geschichten der drei Frauen und ihr anhaltendes Engagement von innerhalb und außerhalb Syriens machen deutlich, was in Syrien noch verloren oder eben gewonnen werden kann.

Im Anschluss folgt ein Gespräch mit Regisseur Abd Al-Kader Habak (per Video zugeschaltet) über den Film und wie revolutionäre Emanzipation für syrische Frauen im Exil und in Syrien heute aussieht und Frauen aus Syrien, die inzwischen hier in der Region beheimatet sind und über ihre Erfahrungen berichten.

Eine gemeinsame Veranstaltung der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg, der Freunde Arabischer Kunst und Kultur e.V. und des Karlstorkinos.

Eintritt frei!

So., 2.7. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Before, Now & Then - Nana
Before, Now & Then - Nana
© Cinejoy Movies Trailer
Indonesien 2022 | Regie: Kamila Andini | 109 min. | Happy Salma, Laura Basuki, Arswendy Bening Swara, Ibnu Jamil, Rieke Diah Pitaloka | indon. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

In den 1960er-Jahren kam es in Indonesien zu einem gewaltvollen Putsch, in dessen Verlauf Präsident Sukarno durch General Suharto abgelöst wurde. Auch die sanfte, schöne Nana haben die dramatischen Ereignisse damals mitgenommen. Ihr Ehemann war während der japanischen Besatzung entführt und verschleppt worden. Sie konnte zwar dem Anführer entkommen, der sie zur Heirat zwingen wollte, doch der Vorfall kostete ihren Vater das Leben und trieb sie in die Armut. Jahre später führt sie als zweite Frau eines wohlhabenden Sudanesen mit den drei Kindern und einem Dienstmädchen an ihrer Seite ein angenehmes Leben. Aber in ihren Träumen holt die Vergangenheit sie ein.

Berlinale 2022 – Silberner Bär Beste Nebendarstellerin

So., 2.7. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 5.7. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 7.7. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 9.7. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der Müllhubschrauber - Sophelikoptern
Der Müllhubschrauber - Sophelikoptern
© Bob Film Trailer
Schweden, Katar 2015 | Regie: Jonas Selberg Augustsén | 100 min. | Christopher Burjanski, Daniel Szoppe, Jessica Szoppe, Singoalla Millon | Original mit englischen Untertiteln.

In DER MÜLLHUBSCHRAUBER begeben sich drei junge Erwachsene auf eine abenteuerliche Reise durch Schweden, um ihrer Großmutter eine alte Wanduhr zurückzubringen.

Mit anschließendem Gespräch mit Regisseur Jonas Selberg Augustsén!

JONAS SELBERG AUGUSTSÉN hat sich in den letzten Jahren zu einem der interessantesten Regisseure Schwedens entwickelt. Er begann seine Karriere als Tischler, bevor er über die Modebranche in die Welt des Films kam.

Mo., 3.7. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Jugendkino

Kino „von innen“ zu erleben, ist das Angebot an Jugendliche, das wir im Mai gestartet haben. Wer weiß schon, wie Kino gemacht wird? Wie wählt man Filme aus und warum diese? Woher bekommt man überhaupt die Filme und zu welchen Bedingungen? Wie konzipiert man eine Filmeinführung für das Publikum? Solche und andere Fragestellungen behandeln wir mit interessierten Jugendlichen ab 15 Jahren. Deren eigenes Filmprogramm entsteht dabei in unserem Kino – Kino live.

Di., 4.7. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Liebe, D-Mark und Tod - Aşk, Mark ve Ölüm
Liebe, D-Mark und Tod - Aşk, Mark ve Ölüm
© filmfaust Film Five Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Cem Kaya | 98 min. | Dokumentarfilm | dt./türk. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Anfang der 1960er-Jahre wurden die sogenannten Gastarbeiter:innen aus Anatolien und anderen Gegenden der Türkei von der Bundesrepublik Deutschland angeworben. Von Anfang an gab es etwas, dass sie immer begleitet hat und Bestandteil ihrer Kultur war: ihre Musik – ein Stück Heimat in der Fremde. Über die Jahre entwickelten sich in Deutschland eigenständige musikalische Richtungen, die es in dieser Form im Mutterland nicht gab. Diese beispiellose Geschichte einer selbständigen Musikkultur der Einwanderer aus der Türkei, ihrer Kinder und Enkelkinder in Deutschland, erzählt dieser spannende Kino-Dokumentarfilm unterhaltsam und sehr vielschichtig mit noch nie gesehenem Archivmaterial. Fern der Heimat, fremd im neuen Land, entstanden zu Beginn der Einwanderung melancholische Musikstile wie die Gurbetçi-Lieder (Lieder aus der Fremde). Präsentiert von Künstler:innen wie Yüksel Özkasap, der Nachtigall von Köln, oder Aşık Metin Türköz („Mayestero“). Ihnen folgten jüngere Musiker:innen wie das Duo Derdiyoklar („Liebe Gabi“), Ozan Ata Canani („Deutsche Freunde“) oder Cem Karaca und die Kanaken („Mein Freund, der Deutsche“), die in ihren gesellschaftskritischen Liedern zum ersten Mal auch auf Deutsch sangen und damit sowohl die migrantische als auch die deutsche Popkultur prägten. HipHop wurde zum Sprachrohr der zweiten und dritten Generation von Menschen, die in Deutschland aufgewachsen waren. Pioniere deutsch-türkischen HipHops wie Fresh Familee, King Size Terror oder Islamic Force waren Wegbereiter zeitgenössischer Pop Musik in Deutschland.

Ausgezeichnet mit zwei Preisen der deutschen Filmkritik 2022 (Bester Dokumentarfilm + Beste Montage)

Jüdisch-Muslimische Kulturtage 2023 - Eintritt frei

Di., 4.7. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Olchis - Willkommen in Schmuddelfing!
Die Olchis - Willkommen in Schmuddelfing!
© Wunderwerk / Oetinger / Leonine / ZDF
Deutschland, Belgien 2021 | Regie: Toby Genkel, Jens Møller | 86 min. | Kinderfilm | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Die Olchis sind schon ganz besondere Wesen: klein, grün, mit drei Hörnern auf dem Kopf und einer Vorliebe für alles, was eklig ist. Alte Schuhsohlen zum Frühstück? Ein guter Schluck Schmieröl? Für die Olchis gibt es nichts Schöneres als herrlichen Müll! So ist es nicht verwunderlich, dass die grünen Gestalten auf die Müllhalde von Schmuddelfing ziehen. Das ist für die Einwohner des Städtchens ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber Professor Brausewein sind die Olchis willkommen, arbeitet er doch an einem Destinktomaten, bei dem sie ihm helfen können. Doch nicht alle sind mit den Olchis einverstanden, denn Bauunternehmer Hammer führt nichts Gutes im Schilde… Humorvolle und warmherzige Verfilmung nach den bekannten Kinderbüchern von Erhard Dietl.

Mal- und Bastelworkshop nach der Vorstellung am 09.07.

Nach dem Kino-Abenteuer mit den Olchis kriegt man direkt Lust eines der vielen Bücher mit den grünen Müll-Liebhabern in die Hand zu nehmen. Damit der Lesespaß besonders gut klappt, basteln wir zusammen kunterbunte Lesezeichen!

Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bis zum 07.07. unter kinderkino@karlstorkino.de

Sa., 8.7. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 9.7. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Das ist unser Haus!
Das ist unser Haus!
© SEELAND Medienkooperative e.V.
Deutschland 2016 | Regie: Burkhard Grießenauer, Daniel Kunle und Holger Lauinger | 65 min. | dt. Originalfassung.

Im 65-minütigen Film „Das ist unser Haus!“ erläutern Akteure des Mietshäuser Syndikats das Modell der kollektiven Raumaneignung und präsentieren vielseitige Projekte in unterschiedlichen räumlichen Kontexten. Mit Impressionen aus den Projekten: Freie Hütte (Lübeck), LÜDIA (Hadmersleben), Handwerkerhof Ottensen (Hamburg), Jugendwohnprojekt Mittendrin (Neuruppin), Grethergelände (Freiburg), 4-Häuser-Projekt (Tübingen).

Weitere Infos unter das-ist-unser-haus.de

Eintritt frei!

In Kooperation mit paraSol Heidelberg - solidarisches Wohnen am Paradeplatz. Unter dem Dach des Mietshäuser Syndikats verwirklicht eine Gruppe von Menschen auf rund 3000 Quadratmetern im ehemaligen Gebäude 13 einen gemeinschaftlichen Lebensraum für Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung, Herkunft und kulturellem Background mit garantiert langfristig bezahlbaren Mieten und leistet so einen innovativen Beitrag zur städtischen Entwicklung des Campbell-Quartiers.

Im Anschluss an die Vorführung stehen Mitglieder*innen von paraSol für Fragen und Antworten rund um solidarisches Wohnen zur Verfügung.

Sa., 8.7. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Chevalier noir - A Tale of Shemroon
Chevalier noir - A Tale of Shemroon
© INDIE PROD • UPRODUCTION • 2PILOTS • ALI MOSAFFA PRODUCTIONS • BIBI FILM TV SRL • TAKE SHELTER 2022 Trailer
Frankreich, Iran, Deutschland, Italien 2022 | Regie: Emad Aleebrahim Dehkordi | 102 min. | Iman Sayad Borhani, Payar Allahyari, Masoumeh Beygi, Behzad Dorani | farsi Original mit deutschen Untertiteln.

Shemroon, im Norden von Teheran. Iman und sein jüngerer Bruder Payar leben bei ihrem Vater. Wie sie mit dem Tod ihrer Mutter umgehen, könnte unterschiedlicher kaum sein. Während Payar eine Box-Karriere verfolgt und sich zu Hause um den kranken Vater kümmert, sucht Iman einen Weg aus dem erdrückenden Leben. Er beginnt mit Drogen zu dealen, um das schnelle Geld zu machen und bewegt sich zwischen Exzessen und Partys seiner wohlhabenden Freunde. Das bleibt jedoch nicht ohne Folgen für die gesamte Familie, denn eines Nachts endet ein Drogendeal im Chaos.
CHEVALIER NOIR blickt auf einen im iranischen Kino selten zu sehenden Stoff: eine Generation neureicher junger Erwachsener in Teheran, die sich scheinbar freier von Zwängen und Unterdrückung bewegen kann - was im Vergleich zur jetzigen Situation im Iran fast wie eine Utopie wirkt.

Sa., 8.7. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 17.7. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 19.7. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 22.7. - 18.45 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Freier Fall
Freier Fall
© Salzgeber Trailer
Deutschland 2013 | Regie: Stephan Lacant | 100 min. | Hanno Koffler, Max Riemelt, Katharina Schüttler | dt. Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

Genau zehn Jahre ist es her, dass FREIER FALL in die deutschen Kinos kam. Zum runden Geburtstag kehrt der schwule Kultfilm und Publikumshit über die Liebe zweier junger Polizisten auf die große Leinwand zurück!

Karriereaussichten bei der Bereitschaftspolizei, Nachwuchs unterwegs, die Doppelhaushälfte von den Eltern vorfinanziert: Marcs Leben ist gut eingerichtet. Doch dann lernt er bei einer Fortbildung den Kollegen Kay kennen. Der bringt ihm beim gemeinsamen Lauftraining ein neues Gefühl von Leichtigkeit bei – und wie es ist, Gefühle für einen Mann zu entwickeln. Hin- und hergerissen zwischen der ihm vertrauten Welt und dem Rausch der neuen Erfahrung gerät ihm sein Leben zusehends außer Kontrolle. Im freien Fall kann Marc es niemandem mehr recht machen. Am wenigsten sich selbst.

Ohne zu werten oder seine Figuren zu verurteilen, erzählt Stephan Lacant das Drama eines Mannes, der aus seiner überschaubaren Welt fällt. Die fulminanten schauspielerischen Leistungen von Hanno Koffler, Max Riemelt und Katharina Schüttler vermitteln auf emotionale Weise, was es heißt, wenn Lebensentwürfe zu Bruch gehen und es keinen Weg mehr gibt, den Menschen, die man liebt, gerecht zu werden.

Mo., 10.7. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Das weiße Band - Eine deutsche Kindergeschichte
Das weiße Band - Eine deutsche Kindergeschichte
© Warner Bros./X-Verleih Trailer
Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien 2009 | Regie: Michael Haneke | 145 min. | digital | Christian Friedel, Leonie Benesch, Ulrich Tukur, Burghart Klaußner u.a. | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Eichwald, 1913 - im Rückblick erzählt der Lehrer des (fiktiven) protestantischen Dorfes im Norden Deutschlands von Ereignissen, die den Frieden der Gemeinschaft stören.

Es beginnt mit einem Reitunfall des Arztes, doch immer wieder scheint es zu Vorfällen und Konflikten zu kommen, und wiederholt scheint es, als seien die jüngsten des Dorfes im Zentrum dieser deutschen Kindergeschichte.

Der österreichische Regisseur Michael Haneke präsentiert einen spannenden, zum Nachdenken anregenden und außergewöhnlichen deutschen Film, der ein Ausrufezeichen hiter seine Karriere setzt und unter anderem mit der goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet wurde.

Referent: Heinrich Jahn

Di., 11.7. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Wizard of Oz - Der Zauberer von Oz
The Wizard of Oz - Der Zauberer von Oz Trailer
USA 1939 | Regie: Victor Fleming | 101 min. | Judy Garland, Frank Morgan, Ray Bolger | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Die Abenteuer der kleinen Dorothy, die ein Tornado von Kansas ins wunderbare Land Oz verschlägt, gilt als meistgesehener, meistzitierter und beliebtester Film aller Zeiten. „The Wizard of Oz“ (1939) war die Reaktion von Warner Brothers auf den enormen Erfolg von Disneys „Snow White and the Seven Dwarfs“ (1937). Doch „Oz“ spielte zunächst seine enormen Produktionskosten nicht ein und trat seinen Siegeszug erst mit den TV-Ausstrahlungen in den 1950er-Jahren an. Stanley Kubrick hasste den Film angeblich – vielleicht weil „Oz“ der ultimativere Trip als „2001“ ist? Das können wir nun wieder auf der großen Leinwand einer kritischen Prüfung unterziehen. „We’re off to see the Wizard…“

Am 12.7. mit kurzer Einführung von Alexander Pawlak (Redakteur und Wissenschaftsjournalist, Programmrat Karlstorkino) und der Möglichkeit zur anschließenden Diskussion. 

100 Jahre Warner Bros. - Wir feieren das Jubiläum mit einigen ihrer Klassiker

Mi., 12.7. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 23.7. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Tagebuch einer Pariser Affäre - Chronique d’une liason passagère
Tagebuch einer Pariser Affäre - Chronique d’une liason passagère
© Neue Visionen Filmverleih Trailer
Frankreich 2022 | Regie: Emmanuel Mouret | 100 min. | Sandrine Kiberlain, Vincent Macaigne u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Die Liebe in Frankreich, wie man sie sich vorstellt: „Ich will mit dir schlafen“ meint Charlotte entschlossen nach zwei Minuten Rendezvous mit Simon. „Das geht aber schnell“ kann er noch kontern, aber das nützt nichts, es geschieht. Aber ohne Gefühle, nur rein physisch, so ist es gedacht, denn Charlotte liebt ihre Unabhängigkeit und der etwas tollpatschige Simon ist vor allem verheiratet. Cineastisch erfahrenen Erotoman*innen können sich nun den weiteren Verlauf denken, denn so einfach und klar geht es auch in Frankreich nicht, aber dabei können Besagte mit Vergnügen den zunehmenden emotionalen Verwicklungen des Bett-Paares beiwohnen, denn Sandrine Kiberlain und Vincent Macaigne agieren großartig. Kritiker Lucas Barwenczik typisiert den letztjährigen Eröffnungsfilm des internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg als „Anti-RomCom“. Wie heißt das auf Französisch bitte?

Do., 13.7. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 15.7. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 21.7. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Sisu
Sisu
© Sony Pictures Entertainment Inc. Trailer
Finnland, Großbritannien 2022 | Regie: Jalmari Helander | 91 min. | Jorma Tommila, Aksel Hennie, Jack Doolan, Mimosa Willamo | engl. Originalfassung | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Aatami, ehemals bekannt als beträchtlich killende Kriegslegende, zieht sich mit Hund und Pferd in die Einöde Lapplands zurück, um Gold zu schürfen. Mit Erfolg! Eine reiche Ader füllt Aatamis Satteltaschen und er macht sich auf den Weg in die nächste Stadt, um die Nuggets zu Bargeld zu machen. Unterwegs trifft er – wir schreiben das Jahr 1944 – auf eine Einheit der deutschen Wehrmacht, die ihm Gold und Leben mopsen will. Doch bevor die Nazis abdrücken können, macht Aatami, was Aatami bestens kann, nämlich knallhart killen! Es entspinnt sich ein absurd actionreiches Verfolgungs- und Tötungsspiel mit definitivem Tarantino-Vibe, was das Ableben der Faschisten betrifft. Brutal unterhaltsam!

We might have a problem.

Do., 13.7. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Can creativity save the world?
Can creativity save the world?
© Emotional Network GmbH Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Hermann Vaske | 70 min. | Dokumentarfilm | Cate Blanchett, Golshifteh Farahani, Marina Abramović, Garri Kasparov, Isabella Rossellini u.a. | Original mit englischen Untertiteln.

In « Can Creativity Save the World », dem dritten Teil von Hermann Vaskes Creative Saga, fragen wir, ob die außergewöhnliche Macht der Kreativität und der Imagination uns helfen kann, uns vor der existentiellen Bedrohung zu schützen, der wir als Welt und Spezies gegenüberstehen. Die Antworten kamen von einigen ungewöhnlichen Menschen – Menschen, die allgemein als einige der kreativsten Köpfe der Welt angesehen werden. Unsere Hoffnung ist es, dass diese Visionäre uns zeigen, wie wir unsere eigene Kreativität erkennen, wie wir sie freisetzen und anwenden können, um einer notleidenden Welt zu helfen.

Mit  Schauspieler:innen wie Cate Blanchett, Isabella Rossellini, Golshifteh Farahani und Willem Dafoe; mit Musiker:innen wie Björk, Campino und David Bowie. Künster:innen wie Marina Abramovic, Shirin Neshat; Aktivist:innen wie Pussy Riot und Luisa Neubauer und mit dem besten Schachspieler aller Zeiten Garry Kasparov.

Zu Gast: Regisseur Hermann Vaske

Fr., 14.7. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Joker
Joker
© Warner Bros. Trailer
USA, Kanada 2019 | Regie: Todd Phillips | 122 min. | mit Joaquin Phoenix, Robert De Niro, Zazie Beetz | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ein Spektakel, bei dem einem das Lachen vergeht: Arthur Fleck möchte man lieber nicht begegnen, ein psychisch kranker junger Mann voller Neurosen, schiefer Körperhaltung und einem wahrlich höllischen Lachen. Das kultiviert er, denn er möchte raus aus dem Sumpf der völlig verwahrlosten Gotham City, sondern ein beliebter Stand-up-Comedian werden. Aber es will ihm nicht gelingen, die Kette der Demütigungen reißt nicht ab. Und dann hat er eine Knarre und sitzt in der nächtlichen U-Bahn. Zur Zeit einer der erfolgreichsten Filme. Voller höchst einprägsamer Szenen und Rock ’n ’Roll von Garry Glitter, jetzt endlich auch bei uns. Man darf gespannt sein, ob einer von unseren Gästen so lachen kann wie eben Arthur Fleck.

100 Jahre Warner Bros. - Wir feieren das Jubiläum mit einigen ihrer Klassiker

Sa., 15.7. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 21.7. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Holy Spider
Holy Spider
© Alamode Film Trailer
Dänemark, Deutschland, Schweden, Frankreich, Jordanien, Italien 2022 | Regie: Ali Abbasi | 117 min. | Zar Amir Ebrahimi, Mehdi Bajestani, Arash Ashtiani, Forouzan Jamshidnejad | farsi Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Eine Reihe von unaufgeklärten Morden an Prostituierten hält die Heilige Stadt Maschhad im Nordosten des Iran in Atem: „Spinnenmörder“ nennen sie den Serienkiller, der von sich glaubt, die Arbeit Gottes zu verrichten, indem er die Straßen vom Dreck befreit. Die Journalistin Rahimi wird von ihrer Zeitung geschickt, dem Fall nachzugehen – und bekommt als Frau in einer von Männern dominierten Welt ein Hindernis nach dem anderen in den Weg gelegt. Doch Rahimi gibt ihre Suche nach der Wahrheit nicht einfach auf. Während die Behörden tatenlos zusehen, wie der Mörder ein Opfer nach dem anderen in sein Netz lockt, kommt sie dem Täter immer näher. Entsetzt muss sie feststellen, dass er von vielen Menschen in der Stadt als Held gefeiert wird, und seine Verurteilung mehr als ungewiss scheint. 

Mit der großartigen Zar Amir Ebrahimi in der Hauptrolle der mutigen Journalistin und einem nicht minder fantastischen Mehdi Bajestani als ihren Gegenspieler ist HOLY SPIDER ein gewagter Drahtseilakt, der ein ganz anderes Bild des Iran zeichnet, als man es bisher aus Filmen kennt

So., 16.7. - 17.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 18.7. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 22.7. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Sylvia Plath: Inside the Bell Jar
Sylvia Plath: Inside the Bell Jar
Großbritannien 2018 | Regie: Teresa Griffiths | 59 min. | Dokumentarfilm | Sylvia Plath | engl. Originalfassung.

Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte von Sylvia Plaths bahnbrechendem Roman „Die Glasglocke“ sowie die Parallelen zwischen ihrem Leben und dem Buch. Der Film enthält exklusive Aussagen von Sylvia Plaths Tochter Frieda Hughes über ihre Mutter, die ein neues Licht auf Sylvias Leben und Werk werfen.

Mit Vortrag von Williams Rothvoss-Buchheimer.

Eintritt frei!

So., 16.7. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Jugendkino - Der Plan

Kino „von innen“ zu erleben, ist das Angebot an Jugendliche, das wir im Mai gestartet haben. Wer weiß schon, wie Kino gemacht wird? Wie wählt man Filme aus und warum diese? Woher bekommt man überhaupt die Filme und zu welchen Bedingungen? Wie konzipiert man eine Filmeinführung für das Publikum? Solche und andere Fragestellungen behandeln wir mit interessierten Jugendlichen ab 15 Jahren. Deren eigenes Filmprogramm entsteht dabei in unserem Kino – Kino live.

Di., 18.7. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Gehen und bleiben
Gehen und bleiben
© Salzgeber Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Volker Koepp | 168 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Motive des Gehens und Bleibens und die Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte durchziehen das Werk von Uwe Johnson (1934-1984), mit dessen Texten Volker Koepp in die biografischen und literarischen Gegenden des Schriftstellers reist. Vor allem geht es in den Nordosten Deutschlands, zu Menschen, die von ihrem Leben in der unmittelbaren Gegenwart, von ihren Erinnerungen, vom Ausharren an den Orten ihrer Herkunft, vom Fortziehen und auch von Uwe Johnson erzählen.

Do., 20.7. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 23.7. - 16.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 31.7. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Bell Jar
The Bell Jar
USA 1979 | Regie: Larry Peerce | 107 min. | Marilyn Hassett, Julie Harris, Anne Jackson, Barbara Barrie | engl. Originalfassung.

Im Sommer 1953 reist die junge, erfolgreiche Collegestudentin Esther Greenwood von ihrer Heimatstadt in Neu England in die pulsierende Metropole New York, um dort als Volontärin bei einem Modemagazin zu arbeiten. Den Aufenthalt erhielt sie als Auszeichnung ihrer besonderen Leistungen im Literaturstudium. Ihr anerzogenes Pflichtgefühl kollidiert mit dem Freiheitsgefühl der Großstadt und obwohl Esther sich ausleben möchte, plagen sie zunehmend Schuldgefühle. Sie stürzt in eine Existenzkrise, die in einer Geisteskrankheit mündet.

Mit Vortrag von Williams Rothvoss-Buchheimer.

Eintritt frei

technischer Hinweis: Wir spielen die einzig verfügbare Fassung des Films, der leider nur in sehr schlechter Bildqualität vorliegt.

So., 23.7. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
La stranezza
La stranezza
© True Colors Trailer
Italien 2022 | Regie: Roberto Andò | 103 min. | Toni Servillo, Salvatore Ficarra, Renato Carpentieri, Donatella Finocchiaro, Luigi Lo Cascio | ital. Original mit englischen Untertiteln.

Luigi Pirandello, späterer Gewinner des Literaturnobelpreises, kehrt 1921 nach Sizilien zurück, um den 80. Geburtstag seines Mentors Giovanni Verga zu feiern. Durch den plötzlichen Tod seines einstigen, von ihm sehr geliebten Kindermädchens verzögert sich seine Rückreise. Bei den Vorbereitungen zur Beerdigung lernt Pirandello die beiden Totengräber Sebastiano und Onofrio kennen, die ihn in ihre Amateurtheater-Gruppe einladen. Angeregt durch die Begegnung mit den unterschiedlichen SchauspielerInnen beginnt Pirandello über Theater zu reflektieren. Seine Fantasie entzündet sich dabei an neuen Ideen, die ihm auch in Form von Erscheinungen begegnen. Stück für Stück tritt hierbei Pirandellos Inspiration für sein größtes Meisterwerk zutage: „Sechs Personen suchen einen Autor“. LA STRANEZZA bietet einen zugänglichen und unterhaltsamen Einblick in das Universum eines der großen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.

Hinweise:

Findet open air im Garten des Völkerkundemuseums statt. Die Wetterprognose verspricht einen trockenen, wenn auch etwas kühlen Abend - warme Kleidung nicht vergessen!

Das Kartenvorverkaufs-Kontingent ist bereits erschöpft - weitere Karten gibt es an der Abendkasse!

Mi., 26.7. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum
Fragile - Fragil
Fragile - Fragil
© DCM Filmdistribution Trailer
Frankreich 2021 | Regie: Emma Benestan | 99 min. | Yasin Houicha, Oulaya Amamra,Raphaël Quenard, Diong-Kéba Tacu, Tiphaine Daviot | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Az lebt in der malerischen südfranzösischen Hafenstadt Sète und lässt die Seele baumeln, wie es sich für einen jungen Menschen gehört. Mit einem Heiratsantrag an seine Freundin Jessica möchte er sein Glück perfekt machen, doch leider hat Jessica andere Pläne. Nach einer herben Abfuhr weiß Az nicht, wohin mit sich. Zum Glück bringen seine Familie, seine Freunde und natürlich die attraktive Lila ihm bei, dass es selbst als Mann heutzutage okay ist, gelegentlich zu weinen. Dass die Lektionen immer einfach sein würden, hat allerdings niemand behauptet.

Achtung: Wegen des anhaltenden Regens muss die Vorstellung leider in unseren Kinosaal in der Südstadt verlegt werden - Einlass ab 19 Uhr, Filmbeginn bereits um 20 Uhr!

Do., 27.7. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Hable con ella - Sprich mit ihr
Hable con ella - Sprich mit ihr
© Tobis StudioCanal Trailer
Spanien 2002 | Regie: Pedro Almodóvar | 116 min. | Javier Cámera, Darío Grandinetti, Leonor Watling, Rosario Flores, Geraldine Chaplin | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Der Pfleger Benigno wohnt mit seiner Mutter gegenüber einer Ballettschule. Tag für Tag sieht er den Tänzerinnen zu und verliebt sich dabei in Alicia. Als die junge Frau nach einem Unfall im Koma liegt, wird Benigno mit ihrer Pflege beauftragt. Im Krankenhaus lernt Benigno Marco kennen, ein Journalist, dessen Freundin die Stierkämpferin Lydia ist. Auch Lydia liegt nach einer schweren Verletzung im Koma und Benigno zeigt Marco, wie er sich um Alicia kümmert, sie frisiert, mit ihr spricht, letztendlich eine ganze Beziehung mit ihr führt. Problematisch wird die Situation als Marco schließlich erfährt, dass Alicia schwanger ist. Pedro Almodóvars vielfach preisgekröntes Meisterwerk ist ein zärtlicher, hinreißend menschlicher Film über Liebe, Tod und Einsamkeit.

Achtung: Wegen des anhaltenden Regens muss die Vorstellung leider in unseren Kinosaal in der Südstadt verlegt werden - Einlass ab 19 Uhr, Filmbeginn bereits um 20 Uhr!

Fr., 28.7. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Under the Fig Trees - Taht el Karmouss
Under the Fig Trees - Taht el Karmouss Trailer
Tunesien, Frankreich, Schweiz, Katar, Deutschland 2021 | Regie: Erige Sehiri | 92 min. | Fide Fdhili, Feten Fdhili, Ameni Fdhili, Samar Sifi, Leila Ouhebi | arab. Original mit deutschen Untertiteln.

Fidé, Sana, Melek und Meriem sind junge Feigenpflückerinnen. Mit viel Geschick ernten sie die reifen Früchte und unterhalten sich rege im Schatten der Bäume. Sie reden über Liebe, das Schicksal und was die Zukunft für sie bereithält. Sie lachen, streiten, machen sich über die älteren Arbeiter lustig, aber auch politische Themen schimmern durch ihre Gespräche. Regisseurin Erige Sehiri erzählt sensibel und in lockerem Stil von einem einzigen sommerlichen Arbeitstag. Der Film und dessen LaiendarstellerInnen stellen dabei jeweils einen Teil der tunesischen Gesellschaft dar, in der die Generationen mit ihren sich wandelnden Werten aufeinandertreffen.

Hinweise:

Findet open air im Garten des Völkerkundemuseums statt. Warme Kleidung nicht vergessen!

Sa., 29.7. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum
IFFMH präsentiert: Safe Place - Sigurno mjesto
IFFMH präsentiert: Safe Place - Sigurno mjesto
© Cercamon Trailer
Kroatien 2022 | Regie: Juraj Lerotić | 102 min. | Snježana Sinovčić Šiškov, Goran Marković, Juraj Lerotić | kroat. Original mit deutschen Untertiteln.

Damir will seinem Leben ein Ende setzen, doch sein Bruder Bruno rettet ihn in letzter Sekunde. Während Damir weiterhin einen Ausweg sucht, versucht seine Familie, ihn in dieser Welt zu halten. Gemeinsam kämpfen sie gegen gefühlskalte Ärzte und misstrauische Polizisten, doch der Nebel aus Wahnvorstellungen wird immer dichter. Dieses bewegende Drama erzählt von einem, der sich dem Leben entzieht, in Bildern, die uns den direkten Blick auf die Welt verwehren. Menschen verschwimmen hinter Milchglas, flimmern in Spiegelungen, werden von Häuserzeilen fast verschluckt. Von der ersten Einstellung an zeigt Regisseur Juraj Lerotić, wie souverän er die magischen Kräfte des Kinos beherrscht: das Spiel aus Zeigen und Verdecken, aus Sehen und Ahnen. Die verwinkelten Bilder verstärken dabei den Sog einer Geschichte voller Andeutungen und Zweifel: SAFE PLACE ist ein bemerkenswertes Debüt, zugleich zielgerichtet und unvorhersehbar, streng und frei.

Hinweise:

Findet open air im Garten des Völkerkundemuseums statt. Warme Kleidung nicht vergessen!

Einführung: Philipp Schwarz (Programmkoordinator des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg)

So., 30.7. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum
The Whale
The Whale
© Plaion Pictures Trailer
USA 2022 | Regie: Darren Aranofsky | 117 min. | Brendan Fraser, Hong Chau, Sadie Sink, Ty Simpkins | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der Oscar-Gewinner Brendan Fraser in der Rolle seines Lebens - THE WHALE von Kultregisseur Darren Aranofsky. Der Freitod seines Partners hatte bei Charlie zu einer selbstzerstörerischen Fresssucht geführt. Jetzt wiegt der Literaturprofessor 300 Kilo, sein Blutdruck steigt ins Unermessliche – laut seiner Krankenschwester Liz hat er nicht mehr lange zu leben. Dass er vor acht Jahren Frau und Kind wegen dieses Mannes verließ, nagt an ihm. Seine Chance auf Versöhnung sieht Charlie gekommen, als eines Tages seine Tochter Ellie vor der Tür steht. Doch der fettleibige Vater stößt bei dem tief verletzten Teenager nur auf Ablehnung. Wird das Mädchen ihm je vergeben können?

Di., 1.8. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 4.8. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 9.8. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 17.8. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Frau im Nebel - Decision to Leave
Die Frau im Nebel - Decision to Leave
© Plaion Pictures Trailer
Südkorea 2022 | Regie: Park Chan-wook | 138 min. | Go Kyung-Pyo, Lee Jung-hyun, Park Hae-il, Tang Wei | korean. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ein passionierter Hobbykletterer stürzt beim Bergsteigen in den Tod. Alles deutet auf einen tragischen Unfall hin, Kommissar Jang hat jedoch seine Zweifel. Schnell fällt sein Verdacht auf Seo-rae, die schöne Witwe des Verstorbenen. Doch schon bald gerät der Polizist in den Bann der so verletzlich wirkenden jungen Frau, und er wird regelrecht besessen von ihr. Beide spielen ein Spiel, dass sie schon bald nicht mehr unter Kontrolle haben. Ein neues Meisterwerk des südkoreanischen Kult-Regisseurs Park Chan-wook: DIE FRAU IM NEBEL erweist sich als genialer Drahtseilakt zwischen mitreißendem Film Noir und melodramatischer Liebesgeschichte, von feinem Humor durchsetzt, zutiefst bewegend erzählt und bis zum Schluss hochspannend. Eine bildgewaltige Hommage an den großen Alfred Hitchcock, die in Cannes nicht nur die Kritiker begeisterte, sondern auch mit dem Regie-Preis ausgezeichnet wurde.

Mi., 2.8. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 10.8. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 24.8. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 26.8. - 19.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Purpursegel - L'envol
Die Purpursegel - L'envol
© CG CINÉNEMA / Piffl Medien Trailer
Frankreich, Italien, Deutschland 2022 | Regie: Pietro Marcello | 105 min. | Juliette Jouan, Raphaël Thiéry, Noémie Lvovsky, Louis Garrel, Yolande Moreau | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kommt Raphaël, der sich auf Arbeit mit Holz versteht, in sein nordfranzösisches Dorf zurück. Dort heißt es, seine Frau sei während der Geburt ihrer Tochter verstorben, er muss sie nun allein aufziehen. Die beiden finden Unterschlupf in einem Gehöft am Dorfrand, Außenseiter, die von der Dorfgemeinschaft gemieden werden. Juliette wächst heran, wird dank der Zuwendung des Vaters zu einem sensiblen, hochbegabten Mädchen, das im Einklang mit der Natur lebt. Als sie wieder im Wald umherstreift, begegnet ihr eine alte mysteriöse Frau, die ihr prophezeit, es werden eines Tages Purpursegel am Himmel erscheinen und Juliette davontragen. Vom Regisseur von MARTIN EDEN, ein Filmkunstwerk von außergewöhnlicher Stimmung und Schönheit, das einem große Kraft gibt, sich selbst zu entfalten.

Do., 3.8. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 4.8. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 6.8. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 8.8. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 9.8. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 11.8. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 13.8. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 25.8. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 6.9. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 18.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 27.9. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Green Knight
The Green Knight
© 24 Bilder Trailer
USA 2020 | Regie: David Lowery | 125 min. | Dev Patel, Alicia Vikander, Joel Edgerton, Barry Keoghan, Sean Harris, Katie Dickie | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Basierend auf der zeitlosen Artuslegende erzählt THE GREEN KNIGHT die abenteuerliche Geschichte des tollkühnen Sir Gawain, Ritter der Tafelrunde. Um sich vor seiner Familie, seinem Volk und letztlich auch sich selbst zu beweisen, begibt sich der Neffe König Artus auf die Reise seines Lebens mit dem Ziel, sich der ultimativen Herausforderung zu stellen: dem sagenhaften Grünen Ritter, einem gigantischen, smaragdgrünhäutigen Fremden und Prüfer der Menschen.

THE GREEN KNIGHT ist eine fantastische Geschichte über Ehre, Liebe, Schicksal und die Suche nach sich selbst, bildgewaltig und poetisch inszeniert von Visionär David Lowery.

Begleitend zur Ausstellung Agnes Scherer: >Savoir Vivre< im Heidelberger Kunstverein

Einführung: Mehveş Ungan (Kuratorische Assistenz des Heidelberger Kunstvereins)

Sa., 5.8. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
8½ - Otto e mezzo - Achteinhalb
8½ - Otto e mezzo - Achteinhalb
© missingFILMS Trailer
Italien, Frankreich 1963 | Regie: Federico Fellini | 138 min. | Marcello Mastroianni, Claudia Cardinale, Anouk Aimée, Sandra Milo, Barbara Steele | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Der Regisseur Guido Anselmi hat seine Kreativität und Inspiration verloren. Durch die Zweifel an sich und seinem Können fühlt er sich zunehmend außerstande, die Arbeiten an seinem aktuellen Film fortzuführen. Um neue Kräfte zu sammeln, zieht er sich in einen ruhigen, abgeschiedenen Kurort zurück. Doch die Flucht vor dem Stress funktioniert nicht. Nach und nach treffen all diejenigen Personen ein, von denen er sich zeitweisen Abstand erhofft hatte: der Drehbuchautor, der Produzent, seine Frau und seine Geliebte. Obwohl die Verwirrung in seinem Kopf stetig zunimmt und er keinen Ausweg aus der Misere findet, läuft die Produktion des Films ununterbrochen auf Hochtouren. Immer mehr teure Kulissen werden errichtet, immer mehr Druck auf den überforderten Regisseur baut sich auf. Ausflucht scheint es für Guido nur noch in Form von Tagträumen zu geben...

So., 6.8. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 12.8. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Elefant
Elefant
© Salzgeber Trailer
Polen 2022 | Regie: Kamil Krawczycki | 93 min. | poln. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der 22-jährige Bartek führt einen kleinen Bauernhof in den polnischen Bergen. Seit sich sein Vater aus dem Staub gemacht hat, ist er das Familienoberhaupt und muss für seine Mutter da sein. Frei fühlt er sich nur, wenn er Zeit mit seinen geliebten Pferden verbringen kann. Doch als eines Tages der lange verschollene Nachbarssohn Dawid ins Dorf zurückkommt, gerät Barteks von Pflichterfüllung geprägter Alltag durcheinander. Er muss sich entscheiden: zwischen einem Leben für die Familie und seinen immer stärker werdenden Gefühlen für Dawid.

Inspiriert von Filmen wie „God’s Own Country“ und „Brokeback Mountain“ erzählt „Elefant“ von der ersten Liebe und Selbstwerdung eines jungen schwulen Mannes inmitten einer rauen, aber atemberaubend schönen Landschaft. Regisseur Kamil Krawczycki hat den Film an Originalschauplätzen in seiner Heimat am Fuße des Tatra-Gebirges gedreht. Ein leidenschaftlicher Film, der Mut und Hoffnung macht.

Mit einer Einführung von Danijel Cubelic, Leiter des Amts für Chancengleichheit Heidelberg

Mo., 7.8. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Un beau matin - An einem schönen Morgen
Un beau matin - An einem schönen Morgen
© Weltkino Filmverleih Trailer
Frankreich, Deutschland 2022 | Regie: Mia Hansen-Løve | 112 min. | Léa Seydoux, Pascal Greggory, Melvil Poupaud, Nicole Garcia | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Sandra arbeitet als Übersetzerin und hat eine 8-jährige Tochter. Ihr Mann ist verstorben, seitdem ist sie allein. Sie lebt in Paris, so oft wie möglich besucht sie ihren kranken alten Vater, früher Professor für Philosophie, mittlerweile fast blind, zudem zunehmend dement. Sie fühlt sich darum gezwungen, nach einer besseren Unterkunft für ihn zu suchen als sein bisheriges Zuhause. Und dann trifft Sandra einen alten Freund wieder, Clément, verheiratet und Vater, aber vielleicht irgendwie unglücklich – der Beginn einer leidenschaftlichen Affäre, vor allem für Sandra.  Seitens der Regisseurin stark autobiographisch geprägt, wurde "Un beau matin“  von der Kritik vor allem für die außergewöhnliche Leistung des Ensembles gelobt. Besonders Léa Seydoux agiere so überzeugend wie nie zuvor. Warm, lebendig, humorvoll. 

Do., 10.8. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 16.8. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
WoAndersKino@Hasenleiser: Soul Kitchen
WoAndersKino@Hasenleiser: Soul Kitchen
© Pandora Filmverleih Trailer
Deutschland, Frankreich, Italien 2009 | Regie: Fatih Akin | 99 min. | Adam Bousdoukos, Moritz Bleibtreu, Birol Ünel, Pheline Roggan, Wotan Wilke Möhring | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Kneipenbesitzer Zinos ist vom Pech verfolgt: erst zieht seine Freundin Nadine für einen neuen Job nach Shanghai, dann erleidet er einen Bandscheibenvorfall. Als er in seiner Not den exzentrischen Spitzenkoch Shayn engagiert, bleiben auf einmal auch noch die ohnehin schon wenigen Stammgäste aus. Und als wäre das nicht schon genug, taucht auch noch sein leicht krimineller Bruder Illias auf und bittet ihn um Hilfe. Während Zinos noch überlegt, wie er den Laden los wird, um Nadine nach China folgen zu können, locken Musik und die ausgefallene Speisekarte immer mehr Szenepublikum an. Das "Soul Kitchen" rockt und boomt wie nie zuvor. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse.

In Kooperation mit dem Quartiersmanagement Hasenleiser.

Fr., 11.8. - 21.15 Uhr, Wilson Theater (Rohrbach)
Höhere Gewalt - Turist
Höhere Gewalt - Turist
© Alamode Film Trailer
Schweden, Frankreich, Norwegen, Dänemark, Italien 2014 | Regie: Ruben Östlund | 118 min. | Johannes Kuhnke, Lisa Loven Kongsli, Kristofer Hivju u.a. | schwed./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Eine junge schwedische Familie macht Skiurlaub in den französischen Alpen. Die Sonne scheint, die Pisten sind herrlich, das Berg-Idyll perfekt. Doch plötzlich geschieht beim Mittagessen auf der Restaurant-Terrasse die Katastrophe: Eine Lawine rast mit voller Wucht auf sie zu. Panisch ergreift Mutter Ebba die beiden Kinder und panisch ergreift Vater Tomas… die Flucht. Das große Unglück ist zwar ausgeblieben, doch zurück bleibt der Schock über Tomas Handeln. Die Kinder streiken, die Ehe kriselt und Tomas muss schwer mit seiner angeschlagenen Männlichkeit kämpfen... Der auf dem Filmfest in Cannes gefeierte Film seziert meisterhaft die Rollenbilder der modernen Familie. Einer der besten europäischen Filme seit vielen Jahren.

Als Vorfilm zeigen wir ZWISCHENFALL VOR EINER BANK (2010, 12 min.) von Ruben Östlund.

Fr., 11.8. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 14.8. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Mama Muh und die große weite Welt
Mama Muh und die große weite Welt
© Central Film Trailer
Schweden 2021 | Regie: Christian Ryltenius u. Tomas Tivemark | 65 min. | Kinderfilm / Animationsfilm | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Auf dem Bauernhof lässt es sich gut aushalten. Mama Muh und ihre Freunde sind dort glücklich. Doch eines Tages treffen sie auf eine Störchin, die schon in der ganzen Welt unterwegs war und die erstaunlichsten Dinge gesehen hat. Da packt auch Mama Muh das Fernweh. Wie wäre es, wenn man doch mal auf Reisen geht?

Liebevoll gestaltetes Kinoabenteuer nach den Bilderbüchern von Jujja Wieslander und Sven Nordqvist. Besonders empfehlenswert für unsere ganz kleinen Gäste!

Sa., 12.8. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 13.8. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Hao are you
Hao are you
© F_Mag / HANFGARN & UFER Filmproduktion
Deutschland 2023 | Regie: Dieu Hao Do | 90 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

“Alle Kriege werden zweimal geführt, das erste Mal auf dem Schlachtfeld, das zweite Mal in der Erinnerung.“
(Viet Thanh Nguyen)

Seine Mutter beschuldigt den Kommunismus, sein Onkel macht einen Erbstreit verantwortlich, der Rest verfällt in Schweigen: Dieu Hao Do erforscht die Zersplitterung seiner Familie, die 1975 wie 1,5 Millionen andere Vietnamesen ihre Heimat verlassen musste und seitdem nicht mehr miteinander spricht. Seine Reise führt den Regisseur über drei Kontinente, immer entlang der Frage: Wie haben sich Traumata durch Verfolgung und Gewalt in die Körper und Seelen der Überlebenden und die ihrer Kinder eingeschrieben?

SoyMuchJoy - Empowerment Festival 2023

Das MeltingPot Collective Heidelberg ist Kollektiv gegen antiasia*tischen Rassismus.

Sa., 12.8. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Il gattopardo - Der Leopard
Il gattopardo - Der Leopard
© Park Circus Trailer
Italien, Frankreich 1963 | Regie: Luchino Visconti | 186 min. | Burt Lancaster, Alain Delon, Claudia Cardinale, Paolo Stoppa, Rina Morelli, Terence Hill | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Auch Sizilien erreichen um die Mitte des 19. Jahrhunderts die Auswirkungen des Risorgimentos, der Einigungsbewegung Italiens. Don Fabrizio, alternder Fürst von Salina, erkennt, dass im Zuge der Umwälzungen, der Adel dem Untergang geweiht ist. Dennoch unterstützt er seinen Neffen Tancredi, der sich den Gefolgsleuten Garibaldis anschließt und auch als dieser sich in die schöne Angelica, eine Bürgerliche, verliebt, steht er den Heiratsplänen nicht entgegen. Illusionslos, doch klaren Blicks beobachtet Don Fabrizio die Entwicklung Siziliens, das nach einer Abstimmung dem Vereinigten Königreich Italien zugesprochen wird. Angesichts der sich nun tummelnden Opportunisten, zu denen auch sein Neffe gehört, lehnt der Fürst eine politische Mitarbeit ab. Angelica wird nun von Tancredi offiziell in die Aristokratie eingeführt und das Ende der Ära kündigt sich mit einem meisterlich inszenierten Ball an, dessen Schönheit und Opulenz bereits die Züge des Todes tragen. Das Meisterwerk der Filmgeschichte!

So., 13.8. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 19.8. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Big Short
The Big Short
© Paramount Pictures Germany Trailer
USA 2015 | Regie: Adam McKay | 130 min. | Christian Bale, Steve Carell, Ryan Gosling, Brad Pitt | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Wir alle haben einen cleveren Spruch, warum 2008 die Weltwirtschaft zusammenbrach, im Hinterkopf, aber, wenn wir ehrlich sind, haben wir keine Ahnung, was damals geschehen ist. Dies wirft THE BIG SHORT uns gleich zu Beginn vor. Adam McKay erzählt die Geschichte einiger cleverer Außenseiter, die die Krise kommen sahen und mithilfe eines "Shorts" aus dieser Gewinn schlugen. Anhand dieser Geschichte zeigt er mit verschiedensten Mitteln der Verfremdung auf, dass die Krise vorhersehbar und menschengemacht war und nicht wie eine Naturkatastrophe, wie ein Vulkan, der sich ohne Warnung öffnet und die Gegend verwüstet. Zum Ende des Films so die klare Hoffnung des Regisseurs, werden wir mehr als einen cleveren Spruch vorzuweisen haben. 

In seinen bewussten Brüchen und Versatzstücken kritisiert Adam McKay auch die Aufmerksamkeitsökonomie. In diesem Sinne: Wer Margot Robbie nackt in der Badewanne sehen will, muss diesen Film sehen!

Einführung: Max Hirsch und Heinrich Jahn

Di., 15.8. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Forever Young - Les Amandiers
Forever Young - Les Amandiers
© Neue Visionen Filmverleih Trailer
Frankreich 2022 | Regie: Valeria Bruni Tedeschi | 126 min. | Nadia Tereszkiewicz, Sofiane Bennacer, Louis Garrel, Micha Lescot, Clara Bretheau u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Es sind die frühen 80er und Stella hat es geschafft. Sie bekommt einen Platz an der in Paris Nanterre gelegenen Schauspielschule Théâtre des Amandiers. Direktor ist der berühmte Patrice Chéreau, man probt Tchechows Platonow. Stella gerät in einen Rausch der Gefühle, Freundschaft und Liebe, sie feiert ihr Leben als ob sie ständig auf der Bühne stände. Aber bald begreift sie, dass sie an der Schwelle ihrer Jugend zum Erwachsenwerden ist: Konflikte, Auseinandersetzungen, Enttäuschungen, zudem AIDS. Valeria Bruni Tedeschis sehr bunter und wild inszenierter Film beruht auf  ihren eigenen Erlebnissen und hingerissen vom Wunsch, mittels der Kunst ein anderes Leben führen zu können, auch wenn der Preis dafür hoch ist.

Do., 17.8. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 18.8. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 23.8. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 24.8. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 31.8. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Square
The Square
© Alamode Film Trailer
Schweden, Deutschland, Frankreich, Dänemark 2017 | Regie: Ruben Östlund | 145 min. | Claes Bang, Elisabeth Moss, Dominic West, Terry Notary | schwed. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Christian ist der smarte Kurator eines großen Museums in Stockholm. Die nächste spektakuläre Ausstellung, die er vorbereitet, ist "The Square". Es handelt sich um einen Platz, der als moralische Schutzzone fungieren und das schwindende Vertrauen in die Gemeinschaft hinterfragen soll. Doch wie bei den meisten modernen Menschen reicht auch bei Christian das Vertrauen nicht weit – er wohnt abgeschottet in einem stylishen Apartment und würde seinen Tesla nicht unbeaufsichtigt in einer zwielichtigen Gegend parken. Als Christian ausgeraubt wird und ihm kurz darauf die provokante Mediakampagne zu "The Square" um die Ohren fliegt, geraten sein Selbstverständnis wie auch sein Gesellschaftsbild schwer ins Wanken.

Prämiert mit der Goldenen Palme der Filmfestspiele von Cannes, begibt sich THE SQUARE in die schillernde Welt der modernen Kunst und öffnet ihre moralischen Falltüren. In seiner klug inszenierten und äußerst unterhaltsamen Satire wirft Regisseur Ruben Östlund brisante Fragen zum Zustand der heutigen Gesellschaft auf.

Als Vorfilm zeigen wir SZENE NR. 6882 AUS MEINEM LEBEN (2005, 8 min.) von Ruben Östlund.

Fr., 18.8. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 21.8. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Banshees of Inisherin
The Banshees of Inisherin Trailer
Großbritannien, USA, Irland 2022 | Regie: Martin McDonagh | 114 min. | Colin Farrell, Brendan Gleeson, Kerry Condon, Pat Shortt u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Auf einer abgelegenen irischen Insel zur Zeit des Bürgerkriegs leben dort Pádraic und Colm. Pádraic ist jünger, lebt mit seiner Schwester zusammen und betreibt eine kleine Landwirtschaft. Colm ist Folkmusiker und hat einen Hund. Der Pub vor Ort ist naturgemäß ihr regelmäßiger Treffpunkt. An einem 1. April beendet Colm abrupt die Freundschaft mit Pádraic, da er dessen geistige Schlichtheit nicht mehr ertragen könne. Für Pádraic bricht eine Welt zusammen. Wiederholt versucht er, Colm umzustimmen, auch andere Mitglieder der Dorfgemeinschaft schalten sich ein, zunächst ohne jeden Erfolg. Es bedarf dafür nämlich noch weiterer Unglücksfälle. Sehr irische Tragikomödie, vor allem seitens der Kritik hoch gelobt wegen der schauspielerischen Leistungen, wobei aber Zwerg-Eselin Jenny alle überragt.

So., 20.8. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 23.8. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 25.8. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 31.8. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Beau is afraid
Beau is afraid Trailer
USA, Großbritannien, Finnland, Kanada 2023 | Regie: Ari Aster | 179 min. | Joaquin Phoenix, Nathan Lane, Amy Ryan, Stephen McKinley Henderson, Hayley Squires | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Beau geht es nicht gut - seine Paranoia macht ihm das Leben schwer und die Medikamente, die ihm sein Therapeut verschreibt, sind auch keine Lösung. Als Beau aufbricht um seine Mutter zu besuchen, beginnt eine epische Odyssee, auf der er mit seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft konfrontiert wird. Am Ende muss Beau erkennen, dass er seine dunkelsten Abgründe überwinden muss, um seine Träume zu erfüllen....

Di., 22.8. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 28.8. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 30.8. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
WoAndersKino@Emmertsgrund: Der Gendarm von St. Tropez
WoAndersKino@Emmertsgrund: Der Gendarm von St. Tropez
© Constantin Film Trailer
Frankreich, Italien 1964 | Regie: Jean Girault | 89 min. | Louis de Funès, Geneviève Grad, Michel Galabru u.a. | deutsche Fassung | FSK: 6.

Der ambitionierte, aber erfolglose Polizei-Offizier Cruchot wird nach St. Tropez versetzt. Nun geht es den Ganoven, Falschparkern und Nudisten an den Kragen - endlich wird es Zucht und Ordnung geben im zügellosen St. Tropez! Doch auch seine Tochter schlägt über die Stränge. Der Gendarm kriegt allerhand zu tun!

Der erste "Gendarm" mit Louis de Funès, in der kultigen deutschen Synchronfassung!

In Kooperation mit dem Kulturkreis Emmertsgrund-Boxberg e.V. und dem Stadtteilmanagement Emmertsgrund.

Entfällt wegen Regens!

Fr., 25.8. - 21.15 Uhr, WoAndersKino@Emmertsgrund
Oink
Oink
© Kinostar Filmverleih Trailer
Niederlande 2022 | Regie: Mascha Halberstad | 72 min. | Kinderfilm / Animationsfilm | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.

In Babs geregeltes Leben kommt allerhand Wirbel, als ihr Opa aus Amerika die Familie besucht. Tolle Geschichten kann er erzählen und das Schönste – er schenkt Babs zum 9. Geburtstag ein kleines Ferkel! Fortan ist Oink der ständige Begleiter von Babs und sorgt für jede Menge Lachen und Durcheinander. Doch als Babs Opa an einem Würstchen-Wettbewerb teilnehmen will, wird ihr mulmig zumute. Ist etwa ihr süßes Schweinchen in Gefahr?

Wundervoller Stop-Motion-Film aus den Niederlanden, der wichtige Themen wie Nachhaltigkeit und Ernährung aufgreift.

Sa., 26.8. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 27.8. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Triangle of Sadness
Triangle of Sadness
© Fredrik Wenzel / Alamode Film Trailer
Schweden, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, USA, Türkei, Dänemark, Griechenland, Schweiz, Mexiko 2022 | Regie: Ruben Östlund | 147 min. | Harris Dickinson, Charlbi Dean, Woody Harrelson, Sunnyi Melles, Iris Berben | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

„Heute heißt es häufig: Warum porträtiert ihr die armen Menschen auf so gemeine Art und Weise?“ Ich bin zumindest gerecht: Ich porträtiere alle Menschen als gemein. Ich behandle meine Figuren also gerecht.“ Interviews mit Ruben Östlund zu lesen haben ihren Reiz. Mit seiner sarkastischen Farce voller Toilettenhumor von einer Traumschiffreise mit Supermodel und Düngemittelproduzent, die zum Alptraum wird als die Piraten kommen, zeigt der Regisseur, wie sich Herrschaftsverhältnisse durch Katastrophen umstürzen lassen, ohne dass sich dadurch insgesamt etwas verbessert. Der Film mit der Sorgenfalte und der bereits zweiten Goldenen Palme für Ruben Östlund (nach THE SQUARE).

Am 27.8. zu Gast: Darstellerin Sunnyi Melles

So., 27.8. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 29.8. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
All the beauty and the bloodshed
All the beauty and the bloodshed
© Plaion Pictures Trailer
USA 2022 | Regie: Laura Poitras | 117 min. | Dokumentarfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Mit ihren schonungslos direkten Bildern von Sex, Drogen und Gewalt avancierte die New Yorker Fotografin Nan Goldin zu einem Star in der Kunstwelt. Einen tiefen Einschnitt in ihrem Leben erfährt sie 2014, als ihr der Arzt nach einer OP das Schmerzmittel Oxycontin verschreibt - drei Jahre ist Goldin abhängig vom Opioid. Von der Sucht genesen, nimmt sie den Kampf gegen die Pharmadynastie Sackler auf, die das Oxycontin vertreibt. Die Milliardärsfamilie gehört zu den weltweit größten Kunstmäzenen. Als Aktivistin bewirkt Nan Goldin, dass große Museen wie der Louvre keine Spenden mehr von den Sacklers annehmen. Der Oscar-prämierten Filmemacherin Laura Poitras gelang ein eindrucksvolles Porträt der Künstlerin Nan Goldin. In ihrem Film, der in Venedig den Goldenen Löwen gewann, verwebt sie gekonnt das Persönliche und Politische und macht daraus ein filmisches Meisterwerk. Eine brillante Collage aus Diashows, intimen Interviews und beeindruckender Fotokunst dokumentiert Goldins Leben und ihren Feldzug gegen die Familie Sackler. Das Ergebnis ist zugleich bewegende Familiengeschichte, inspirierende Künstler-Biographie und faszinierendes Porträt einer mutigen Aktivistin.

Fr., 1.9. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 3.9. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 10.9. - 17.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Rodéo
Rodéo
© Plaion Pictures / Studiocanal Trailer
Frankreich 2022 | Regie: Lola Quivoron | 105 min. | Julie Ledru, Yannis Lafki, Antonia Buresi | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Angetrieben von ihrem unbändigen Verlangen nach Freiheit gerät die hitzköpfige Julia in den Bann der illegalen "Rodeos" - Motorradtreffs, bei denen die wagemutigen Fahrer ihr Können mit halsbrecherischen Stunts und irren Mutproben unter Beweis stellen. Beim Versuch, sich in der rauen und ultramaskulinen Welt der "Rodeos" zu bewähren, begibt sich Julia immer tiefer in die Fänge dieser faszinierenden wie gefährlichen Parallelgesellschaft. Lola Quivorons Debütfilm RODEO ist durchzogen von einem elektrisierenden, nervösen Puls. Julias Motorradleidenschaft setzt eine überwältigende Energie frei und wird zur Metapher einer radikalen Freiheitssehnsucht.

Fr., 1.9. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 2.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 5.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 8.9. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 16.9. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 19.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Schneewittchen und die sieben Zwerge
Schneewittchen und die sieben Zwerge
© Park Circus
USA 1937 | 80 min. | Kinderfilm / Animationsfilm | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Der erste abendfüllende Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios war zugleich ein außerordentlicher Erfolg und maßgeblich für weitere Produktionen Disneys. Walt Disney hat hierfür viel riskiert, nicht nur finanziell. Denn offen für damalige technische Neuerungen, beschäftigte er zudem ein sehr großes Team und griff selbst auch immer wieder ein. Die spätere Premiere vor geladener Prominenz wurde Legende. Nebenbei, die Handlung – gute schöne Stieftochter, böse Stiefmutter, dann die berühmten sieben Zwerge und schließlich der erlösende Prinz darf man in ihren wesentlichen Zügen wohl voraussetzen.  

The Happiness of the Katakuris - Katakuri-ke no kôfuku
The Happiness of the Katakuris - Katakuri-ke no kôfuku
© 2001 KATAKURIKE NO KOUFUKU Trailer
Japan 2001 | Regie: Takashi Miike | 113 min. | Kenji Sewada, Keiko Matsuzaka, Shinji Takeda, Tatsuro Tamba | japan. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Die Katakuris sind eine ganz normale durchgeknallte Familie. Nach seiner Entlassung richtet sich Vater Masao mit seiner Familie ein Gasthaus auf einem idyllischen Berg ein, um dort von den Einnahmen zu Leben. Nur die Gäste lassen auf sich warten. Als der erste kommt, bringt er sich zu allem Unglück in seinem Zimmer einfach um. Im abergläubischen Japan eine schlechte Werbeidee. Also wird der tote Gast verscharrt. Und der nächste ebenfalls …

Ein Horror-Komödien-Musical von Takashi MIIKE und ein wildes Remake von KIM Jiwoons schwarzhumoriger Groteske THE QUIET FAMILY.

Sa., 2.9. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 7.9. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Rebel without a cause - ...denn sie wissen nicht, was sie tun
Rebel without a cause - ...denn sie wissen nicht, was sie tun
© Warner Bros. Trailer
USA 1955 | Regie: Nicholas Ray | 105 min. | James Dean, Nathalie Wood, Dennis Hopper | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ein junger, von Selbstzweifeln geplagter Mann kommt als Neuling auf ein College. Dort muss er sich zuerst mit den Regeln vertraut machen. Er eckt dabei sofort an, der Anführer der dortigen Gang fordert ihn schließlich zu einem illegalen Autorennen heraus. Als dieser dabei tödlich verunglückt, will er sich der Polizei stellen, aber seine Eltern wollen ihn daran hindern. Es beginnt eines der wohl berühmtesten Jugenddramen der Filmgeschichte, voller programmatischer Dialoge und exemplarischer Szenen. Für James Dean war es neben „Jenseits von Eden“ und „Giganten“ die Rolle, deswegen man sich auch heute noch an ihn erinnert. Es ist wohl eine dieser unerträglichen ironischen Pointen dieser Welt, dass der Star eine tatsächliche Wettfahrt mit dem Auto nicht auch überlebte, sondern dabei ums Leben kam. Aber so mancher Mythos hat seinen absurden Anfang.

So., 3.9. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 24.9. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Blue Jean
Blue Jean
© Salzgeber Trailer
Großbritannien 2022 | Regie: Georgia Oakley | 97 min. | Rosy McEwen, Kerrie Hayes, Lucy Halliday | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

England, 1988. Die Sportlehrerin Jean sieht sich zu einem Doppelleben gezwungen: Margaret Thatcher hat mit ihrer konservativen Parlamentsmehrheit gerade Section 28 verabschiedet – ein homophobes Gesetz, das „die Förderung von Homosexualität“ verbietet. Deswegen darf in der Schule niemand wissen, dass Jean lesbisch ist – andernfalls könnte sie ihren Job verlieren. Ihre kämpferische Partnerin Vic unterstützt sie zwar, würde sich aber etwas mehr Mut von Jean wünschen. An den Wochenenden tauchen sie zusammen in das queere Nachtleben Newcastles ein. Als Jean in einer Lesben-Bar einer ihrer Schülerinnen begegnet, muss sie eine schwerwiegende Entscheidung treffen…

Packend und vielschichtig erzählt Regisseurin Georgia Oakley in ihrem Debütfilm von einer zutiefst repressiven Zeit in Großbritannien, in der die Leben von zahllosen Lesben und Schwulen durch politische Entscheidungen maßgeblich eingeschränkt oder gar zerstört wurden. Zugleich zeugt BLUE JEAN aber auch von der widerständigen Kraft einer queeren Gemeinschaft, die sich in Opposition gegen die Eiserne Lady und ihre konservative Regierung erst richtig formierte. Bei seiner Weltpremiere in Venedig erhielt das mitreißende Drama und Zeitporträt den Publikumspreis der Sektion Giornate degli Autori. Bei den British Independent Film Awards 2022 wurde BLUE JEAN in 13 Kategorien nominiert und vier Mal ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis für die Beste Hauptdarstellerin für Newcomerin Rosy McEwen.

Mo., 4.9. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Passagiere der Nacht - Les passagers de la nuit
Passagiere der Nacht - Les passagers de la nuit
© Nord-Ouest Films / Arte France Cinéma Trailer
Frankreich 2022 | Regie: Mikhaël Hers | 111 min. | Charlotte Gainsbourgh, Noée Abita, Emmanuelle Béart u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Paris im Jahre 1981: Mitterand hat die Wahl gewonnen, es könnte in Frankreich sich etwas ändern. Für Elisabeth ändert sich auf jeden Fall etwas. Ihre Ehe nämlich ist hinüber und sie muss schauen, wie sie jetzt mit ihren beiden Kindern allein klarkommt. Sie kriegt einen Job beim Nacht-Radio und dadurch trifft sie Talulah, schön und abgerissen. Elisabeth nimmt sie mit, ihre beiden Kinder mögen sie, ihr Sohn verliebt sich sogar. Aber dann ist sie plötzlich fort, um nach einigen Jahren wieder aufzutauchen, verändert, aber nur um wieder weiterzumachen. Mild melancholisch in der Grundstimmung, schwebend und ruhig erzählt, dabei gleichsam wie von der Nacht umhüllt, gelang Regisseur Mikhaël Hers eine Elegie über die Kraft der Zeit, die vermeintlich alle Wunden zu heilen vermag.

Do., 7.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 14.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 16.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Be Water - Voices from Hong Kong
Be Water - Voices from Hong Kong
© Drop-Out Cinema Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Lia Erbal | 92 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

Mit nie zuvor gezeigten Bildern schildert der Film die Proteste in Hongkong 2019/2020, die Eskalation und ihre endgültige Niederschlagung. Innere Dialoge junger Aktivist:innen in Hongkong und im Berliner Exil ergänzen die vielschichtige Bild- und Klangkollage, die den gegenwärtigen Streit um weltpolitische Machtansprüche zwischen China und dem Westen auf den Punkt bringt. Während man in der ehemals britischen Kolonie Hongkong um die Einhaltung des chinesisch-britischen Abkommens ringt, das ihnen liberal-demokratische Sonderrechte bis 2047 zusichern sollte, verschärft sich der Ton der Akteure auf der großen politischen Bühne, der Politiker:innen, Analyst:innen und Ökonom:innen in Berlin und Straßburg, die mit China und den USA um Antworten innerhalb eines weltpolitischen Paradigmenwechsels ringen.

Fr., 8.9. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 15.9. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 20.9. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der Herr der Ringe Trilogie - The Lord of the Rings Triple Feature Teil 1: Die Gefährten
Der Herr der Ringe Trilogie - The Lord of the Rings Triple Feature Teil 1: Die Gefährten
© Warner Bros.
Neuseeland, USA 2001-2003 | Regie: Peter Jackson | 726 min. | Elijah Wood, Ian McKellen, Viggo Mortensen, Cate Blanchett, Christopher Lee, Orlando Bloom | engl. Originalfassung | FSK: 16.

Tolkien-Fans aufgepasst! Peter Jacksons Mittelerde-Epos kehrt noch einmal in voller Länge ins Kino zurück - DER HERR DER RINGE Trilogie in der Extended OV!

11:00 Uhr - Teil 1: The Fellowship of the Ring (Die Gefährten), 228‘

15:15 Uhr - Teil 2: The Two Towers (Die zwei Türme), 235‘

20:00 Uhr - Teil 3: The Return of the King (Die Rückkehr des Königs), 263‘

Der junge Hobbit Frodo erhält von seinem Onkel Bilbo einen außergewöhnlichen Ring als Geschenk. Vom Zauberer Gandalf erfährt Frodo, dass es sich um den mächtigen Ring des bösen Sauron handelt. Um dessen Rückkehr zur Macht zu verhindern, muss der Ring in Saurons Reich Mordor vernichtet werden. Frodo macht sich auf den beschwerlichen Weg, doch die Feinde sind nicht weit.

Einheitspreis: 15€ (Die Filme sind nicht einzeln buchbar)

In den Pausen zwischen den Filmen ist für ein Essensangebot gesorgt.

Sa., 9.9. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Fantasia
Fantasia
© Park Circus
USA 1940 | 119 min. | Kinderfilm / Animationsfilm | FSK: 6.

Technisch perfekt, einfallsreich und unterhaltsam: Der dritte abendfüllende Zeichentrickfilm der Walt Disney Studios, zudem mit Mehrkanal-Tonsystem. Das bedeutet konkret: Bach und Beethoven treffen auf die Mickey Mouse und ihre Freund*innen, das Musikvideo wurde geboren, wenn auch in früher Form. Soll heißen: Cartoon-Segmente und Kommentare, dazu Aufnahmen vom Orchester. Die Geschichte der Rezeption ist die, wie man das alles ins rechte Verhältnis setzt. Walt Disney wollte, dass sein Film ein Ereignis sei, für das man sich in Schale schmiss und vorher Plätze reservierte. Bitte tun Sie Ihm den Gefallen! 

Einführung am 15.09: Alexander Pawlak (Redakteur und Wissenschaftsjournalist, Programmrat Karlstorkino)

Fr., 15.9. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Searching for Sugar Man
Searching for Sugar Man
© Rapid Eye Movies Trailer
Schweden, Großbritannien, Finnland 2012 | Regie: Malik Bendjelloul | 86 min. | Dokumentarfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Eine schier unglaubliche Geschichte: Sixto Díaz Rodríguez war ein amerikanischer Folksänger, der in den 70ern in Südafrika zur musikalischen Stimme der Anti-Apartheid-Bewegung wurde, ohne selbst davon zu wissen. Der Künstler galt seitdem als verschollen, möglicherweise gar tot. Zwei Fans von einst zweifelten jedoch daran, begaben sich auf die Suche und fanden ihn völlig verarmt wieder - spannend wie ein Thriller!

Wir zeigen den mit dem Oscar 2013 als „Bester Dokumentarfilm“ ausgezeichneten Film nochmals im Gedenken an den großartigen Künstler Sixto Rodríguez, der am 8. August im Alter von 81 Jahren verstorben ist.

So., 10.9. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 16.9. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Allegro non troppo
Allegro non troppo
© Bruno Bozzetto Distribution
Italien 1976 | Regie: Bruno Bozzetto | 81 min. | Animationsfilm | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Eine prächtige satirische Neuinterpretation von Walt Disneys FANTASIA: Sechs animierte Kurzfilme, jeweils mit einem klassischen Musikstück synchronisiert, die in eine Realfilm-Rahmenhandlung um einen gefrusteten Zeichner eingebettet sind. Zu Werken von Ravell, Stravinsky oder Vivaldi tanzen in den einzelnen Episoden die bizarrsten Fantasiefiguren über die Leinwand. ALLEGRO NON TROPPO ist ein musikalisches Bravourstück und ein echter Glücksfall für Fans der Animationskunst!

Mo., 11.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Robocop
Robocop
© Park Circus Trailer
USA 1987 | Regie: Paul Verhoeven | 103 min. | Peter Weller, Nancy Allen, Dan O'Herlihy | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Das Detroit der nahen Zukunft ist von Verbrechen und Armut beherrscht, und das Polizeidepartment wurde vor kurzem vom Großkonzern „Omni Consumer Products“ aufgekauft. Alex Murphy, ein abgehärteter Cop, patrouilliert die Straßen, bis er in die Klauen einer Bande bekannter Polizistenmörder gerät. Sein brutal zugerichteter Körper gehört nun OCP, die seine Überreste nutzen, um den Verbrechensbekämpfer der Zukunft zu schaffen: RoboCop. Der stoische Metalltitan beginnt gegen die Kriminalität auf Detroits Straßen vorzugehen und zeigt dabei höchste Effizienz. Zumindest bis er beginnt sich an sein früheres Leben als Alex Murphy zu erinnern…

Paul Verhoevens satirischer Actionklassiker überzeugt mit beißender Sozialkritik, explosiven Actionsequenzen und einem Protagonisten, der selbst als Roboter mehr emotionale Tiefe besitzt als viele seiner kontemporären Actionheldkollegen.

Referentin: Julie Mutschler

Di., 12.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Zum Goldenen Hirsch / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland | ca. 120 min. | Kurzfilme.

Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino. Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns gezeigt! Immer bunt, immer wild!

Mi., 13.9. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die fabelhafte Reise der Marona
Die fabelhafte Reise der Marona Trailer
Frankreich, Belgien, Rumänien 2019 | Regie: Anca Damian | 92 min. | Animationsfilm | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

„Die fabelhafte Reise der Marona“ der rumänischen Regisseurin Anca Damian erzählt die Lebensgeschichte einer zauberhaften Hündin und ihren wechselnden Besitzern. Unsere Heldin ist ein Halbblut-Labrador, der tiefe Spuren in den Leben der Menschen hinterlässt, denen sie begegnet. Rund um den Globus vielfach ausgezeichnet, begeistert der Animationsfilm mit einem Feuerwerk an bunten, visuellen Ideen. Die Poesie der Sprache, Fantasie und Humor vereinen sich zu einem einzigartigen und eigenwilligen Meisterwerk, bei dem alle Sinne angeregt und die widersprüchliche Schönheit des Lebens gefeiert werden. Empfohlen ab 8 Jahren.

Papierpoesie - Bastelworkshop nach der Vorstellung am 17.9.

Wir basteln aus Tonpapier bunte Fantasietiere, die sich sogar bewegen lassen! Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bis zum 14.09. unter kinderkino@karlstorkino.de

Sa., 16.9. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 17.9. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
WoAndersKino@Wilhelmsplatz: Das Kabinett des Dr. Parnassus
WoAndersKino@Wilhelmsplatz: Das Kabinett des Dr. Parnassus
© Concorde Trailer
Kanada, Frankreich, Großbritannien 2009 | Regie: Terry Gilliam | 122 min. | Heath Ledger, Christopher Plummer, Tom Waits, Johnny Depp, Colin Farrell, Jude Law | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der Magier Dr. Parnassus zieht schon lange samt Theatertruppe in einem alten Varieté-Kabinett durch die Lande. Die besondere Attraktion ist ein Zauberspiegel, durch den man in eine fantastische Welt gelangt. Als die Truppe in London gastiert, taucht Mr. Nick – der leibhaftige Teufel – auf. Er erinnert Parnassus schmerzhaft daran, dass dieser ihm vor Jahren seine Tochter Valentina versprochen hat, sobald sie 16 Jahre alt geworden ist. Um seine Tochter zu retten, geht Dr. Parnassus eine letzte Wette mit Mr. Nick ein: wem es binnen drei Tagen als erstem gelingt, fünf Seelen zu gewinnen, dem soll Valentina gehören...

Der Film wird im Rahmen des Internationalen Wanderbühnenfestivals gezeigt. Vor der Vorstellung gibt es einen Vortrag von der Film- und Sozialwissenschaftlerin Dr. Morticia Zschiesche über die spannende wechselseitige Beziehung von der Wanderbühne als Frühform des Theaters und dem Wanderkino als Urform: Die Wanderbühne als Wunderbühne des Kinos.

Sa., 16.9. - 21.15 Uhr, WoAndersKino@Wilhelmsplatz
La insurrecion de la burguesia - Der Aufstand der Bourgeoisie
La insurrecion de la burguesia - Der Aufstand der Bourgeoisie
Chile, Kuba 1975 | Regie: Patricio Guzmán | 100 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln.

Neuauflage der Trilogie von Patricio Guzmán zum 50. Jahrestages des Putsches in Chile im September diesen Jahres. LA BATALLA DE CHILE ist Ausdruck und Höhepunkt einer produktiven Periode im chilenischen Dokumentarfilm, die eng mit der Präsidentschaft Salvador Allendes zusammenhing und mit dem Militärputsch am 11. September 1973 jäh beendet wurde. Der Film setzt ein am Vorabend der letzten freien Wahlen im März 1973 und endet am Tag nach dem Putsch. Die ersten beiden Teile folgen der täglichen Chronologie der Ereignisse. Agil bewegt sich die Erzählung zwischen Plenarsaal und Straßenkampf, Streikkomitees und Nachbarschaftshilfe, Autokorsos und Großdemonstrationen und dokumentiert somit nicht nur, was geschieht, sondern macht Zusammenhänge und Widersprüche sichtbar. Im dritten Teil reflektiert Guzmán auf diese atemlose Zeit und bemüht sich um ein genaueres Verständnis der solidarischen Praxis der Arbeiter und des Klassenkampfes. Von Anfang an, so Guzmán einmal, sei es ihm und seinem Team darum gegangen, mit diesem Film Gedächtnisarbeit für spätere Generationen zu leisten. Als sie zu drehen anfingen, war freilich nicht abzusehen, dass sie sich schließlich einem Regime gegenüber sehen würden, dem es nicht zuletzt um die Zerstörung der Erinnerung und um das Verwischen von Spuren ging. (Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum, Berlin)

Kombipreis für die gesamte Trilogie: 15€

So., 17.9. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
El golpe del estado - Der Staatsstreich
El golpe del estado - Der Staatsstreich
Chile, Kuba 1976 | Regie: Patricio Guzmán | 90 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln.

Neuauflage der Trilogie von Patricio Guzmán zum 50. Jahrestages des Putsches in Chile im September diesen Jahres. LA BATALLA DE CHILE ist Ausdruck und Höhepunkt einer produktiven Periode im chilenischen Dokumentarfilm, die eng mit der Präsidentschaft Salvador Allendes zusammenhing und mit dem Militärputsch am 11. September 1973 jäh beendet wurde. Der Film setzt ein am Vorabend der letzten freien Wahlen im März 1973 und endet am Tag nach dem Putsch. Die ersten beiden Teile folgen der täglichen Chronologie der Ereignisse. Agil bewegt sich die Erzählung zwischen Plenarsaal und Straßenkampf, Streikkomitees und Nachbarschaftshilfe, Autokorsos und Großdemonstrationen und dokumentiert somit nicht nur, was geschieht, sondern macht Zusammenhänge und Widersprüche sichtbar. Im dritten Teil reflektiert Guzmán auf diese atemlose Zeit und bemüht sich um ein genaueres Verständnis der solidarischen Praxis der Arbeiter und des Klassenkampfes. Von Anfang an, so Guzmán einmal, sei es ihm und seinem Team darum gegangen, mit diesem Film Gedächtnisarbeit für spätere Generationen zu leisten. Als sie zu drehen anfingen, war freilich nicht abzusehen, dass sie sich schließlich einem Regime gegenüber sehen würden, dem es nicht zuletzt um die Zerstörung der Erinnerung und um das Verwischen von Spuren ging. (Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum, Berlin)

So., 17.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
El poder popular - Die Volksmacht
El poder popular - Die Volksmacht
Chile, Kuba 1978 | Regie: Patricio Guzmán | 82 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln.

Neuauflage der Trilogie von Patricio Guzmán zum 50. Jahrestages des Putsches in Chile im September diesen Jahres. LA BATALLA DE CHILE ist Ausdruck und Höhepunkt einer produktiven Periode im chilenischen Dokumentarfilm, die eng mit der Präsidentschaft Salvador Allendes zusammenhing und mit dem Militärputsch am 11. September 1973 jäh beendet wurde. Der Film setzt ein am Vorabend der letzten freien Wahlen im März 1973 und endet am Tag nach dem Putsch. Die ersten beiden Teile folgen der täglichen Chronologie der Ereignisse. Agil bewegt sich die Erzählung zwischen Plenarsaal und Straßenkampf, Streikkomitees und Nachbarschaftshilfe, Autokorsos und Großdemonstrationen und dokumentiert somit nicht nur, was geschieht, sondern macht Zusammenhänge und Widersprüche sichtbar. Im dritten Teil reflektiert Guzmán auf diese atemlose Zeit und bemüht sich um ein genaueres Verständnis der solidarischen Praxis der Arbeiter und des Klassenkampfes. Von Anfang an, so Guzmán einmal, sei es ihm und seinem Team darum gegangen, mit diesem Film Gedächtnisarbeit für spätere Generationen zu leisten. Als sie zu drehen anfingen, war freilich nicht abzusehen, dass sie sich schließlich einem Regime gegenüber sehen würden, dem es nicht zuletzt um die Zerstörung der Erinnerung und um das Verwischen von Spuren ging. (Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum, Berlin)

So., 17.9. - 20.45 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Konferenz der Tiere
Die Konferenz der Tiere
© Linda-Film / MFA+ FilmDistribution e.K. Trailer
Deutschland 1969 | Regie: Curt Linda | 93 min. | Animationsfilm | dt. Originalfassung | FSK: 6.

Erich Kästner schrieb seine Fabel „Die Konferenz der Tiere“ 1949 unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs als einen Appell für den Frieden in der Welt. Die Repräsentanten der verschiedenen Tiergattungen strömen von überall her zusammen und halten ihre eigene Konferenz. Nun wird überlegt, was gegen die machtbesessenen und kriegerischen Menschen unternommen werden kann. Der Friedensappell an die Menschen wird jedoch nicht erhört. Da greifen die Tiere zu einem drastischen Mittel: Sie entführen alle Kinder. Denn die Kinder sind diejenigen, die unter den Kriegen am meisten leiden. Die Tiere behalten die Kinder, solange bis die Staatsmänner einen Vertrag unterzeichnen, in dem festgehalten wird, dass alle Waffen und Militärs auf der Welt abgeschafft werden. Ein seltenes Beispiel eines deutschen Zeichentrick-Langfilms, nicht nur für Kinder geeignet.

Mi., 20.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 24.9. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Music For Black Pigeons
Music For Black Pigeons
© Rise and Shine Cinema Trailer
Dänemark 2022 | Regie: Jørgen Leth, Andreas Koefoed | 92 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Music for Black Pigeons erkundet das Leben und die Arbeitsweise einiger der bekanntesten und produktivsten Jazzmusiker der Welt, darunter Jakob Bro, Bill Frisell, Lee Konitz, Paul Motian und Midori Takada.

Das Filmteam ist dem dänischen Komponisten Jakob Bro in den letzten 14 Jahren durch Nordamerika, Europa und Japan gefolgt und hat seine musikalischen Begegnungen mit Musikern verschiedener Generationen und Nationalitäten miterlebt. Music for Black Pigeons findet seine Inspiration nicht nur in den individuellen und unterschiedlichen Methoden der dokumentierten Musiker, sondern auch in der einzigartigen Energie und Kameradschaft, die bei der Zusammenarbeit von Musikern entsteht.

In der altehrwürdigen Jazztradition, das Band einfach rollen zu lassen, entdecken Leth und Koefoed intime, improvisierte Momente zwischen Pionieren der experimentellen Musik in Aufnahmeräumen in New York, Kopenhagen und Lugano.

Unvorhersehbare Live-Jams werden von kurzen, aufschlussreichen Porträts der Beteiligten unterbrochen, darunter der gefeierte Jazz-Saxophonist Mark Turner, der innovative Kontrabassist Thomas Morgan, die Avantgarde-Jazz-Schlagzeuger Joey Baron und Andrew Cyrille, der Trompeter Palle Mikkelborg, der wild-professionelle Gründer von ECM Records, Manfred Eicher und viele andere.

Do., 21.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 24.9. - 20.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 30.9. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Millennium Mambo - Qian xi man po
Millennium Mambo - Qian xi man po
© 3H Productions / Paradis Films / Orly Films / SinoMovie.com Trailer
Taiwan, Frankreich 2001 | Regie: Hou Hsiao-Hsien | 105 min. | Shu Qi, Jack Kao, Tuan Chun-hao | mandarin Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Hou Hsiao-Hsien füllte einst unser altes Kino bis zum letzten Platz, es gab eine Retro, aber ein Meisterwerk fehlte. Jetzt kommt es, optisch und akustisch brillant restauriert in 4K. Gut genug für uns, hoffentlich auch für Vicky. Sie arbeitet in einem Nachtclub in Taipeh. Ihr geht alles auf die Nerven. Ihr Freund vor allem, ein Eifersuchtskontrolleur. Darum Jack. Er ist smart, aber er ist auch irgendwie kriminell. Klar was kommt, sie muss sich entscheiden. Zumal, es gibt bald ein neues Jahrtausend.  Bekanntlich schon eine Weile her, aber, wie es bei unseren Schweizer Freund*innen von Cine Image heißt. „Langsam taucht aus den Brocken der verlorenen Zeit die Frage auf, was sich vom Leben festhalten lässt, während es vergeht“. Jetzt liegen die Brocken bei uns, endlich.

Do., 21.9. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 23.9. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 26.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 29.9. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein

Endlich geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Das Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. 

Im September: Der Film unterlag bei den Filmfestspielen von Venedig 1954 Renato Castellanis "Romeo und Julia".

Referentin: Sonya Isaak

Moderation: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 22.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
WoAndersKino@Wilhelmsplatz: A sensitive person
WoAndersKino@Wilhelmsplatz: A sensitive person
© MasterFilm / CinemArt, a.s.
Tschechien, Slowakei 2023 | Regie: Tomáš Klein | 120 min. | David Prachař, Jaroslav Cuhra, Tatiana Dyková, Jiří Lábus | tschech. Original mit englischen Untertiteln.

Das Roadmovie basiert auf dem Roman Ein empfindsamer Mensch von Jáchym Topol und erzählt von einer vierköpfigen Schauspielerfamilie, die nach Hause zurückkehrt, nachdem sie jahrelang wie Nomaden gelebt hat. Mit einem Wohnwagen tourte sie über diverse europäische Theaterfestivals und erlebte einen krisengeschüttelten Kontinent. Premiere feierte der Film im Juli 2023 beim Internationalen Filmfestival Karlovy Vary.

Der Film wird im Rahmen des Internationalen Wanderbühnenfestivals gezeigt. Der Eintritt ist frei!

Fr., 22.9. - 21.15 Uhr, WoAndersKino@Wilhelmsplatz
Walt Disney’s Laugh-O-Grams-Filmserie
Walt Disney’s Laugh-O-Grams-Filmserie
USA 1921-1922 | ca. 90 min. | Kinderfilm / Animationsfilm / Kurzfilme.

Walt Disney vor 100 Jahren

Bis heute hält sich das Gerücht, Walt Disney habe nicht zeichnen können. Als habe er späteren Zweiflern zuvorkommen wollen, zeigen ihn die allerersten Filmmeter, die er belichtete, am Zeichentisch. Das war 1920, er war gerade 19 Jahre alt geworden und hatte mit seinem Bruder Roy in Kansas City sein erstes Trickfilmstudio gegründet. Ganze 250 Dollar waren ihr Startkapital. Dass er und sein Partner Ub Iwerks ihr Handwerk in Windeseile lernten und sogar eine Reihe noch heute origineller Märchenparodien schufen, konnte sie nicht vor der Pleite retten. So gründeten Walt und Roy Disney einfach in Hollywood eine neue Filmgesellschaft. In diesem Jahr feiert diese Walt Disney Company ihren 100. Geburtstag und ist rund 150 Milliarden Euro wert.

In diesem märchenhaften Programm tauchen wir ein in die Vorgeschichte des Disneystudios. Erzählt und am Klavier begleitet von Daniel Kothenschulte, Herausgeber der Disney-Buchreihe beim Taschen-Verlag und Stummfilmpianist, lernen wir das ursprüngliche Aschenputtel kennen, einen ersten "gestiefelten Kater", die Bremer Stadtmusikanten und die allererste Alice. Walt Disney, der nur wenige Jahre eine Schule besucht hatte, lernte sein Handwerk aus Büchern und dem Kino, wo „Schneewittchen“ und „Peter Pan“ bereits Furore machten. So sehr er zeitlebens die Unterhaltungskultur revolutionierte, blieb der Stummfilm für ihn immer eine Inspiration. Aber dann erkannte er - eher als jeder andere Trickfilmkünstler - die Möglichkeiten des Tonfilms, was Micky Maus zum größten Star der Welt machen sollte.

Live-Klavier und Vortrag: Daniel Kothenschulte

mit den Filmen:

Newman's Laugh O'Grams

Cinderella

The Four Town Musicians of Bremen

Puss 'n' Boots

Alice's Wonderland

Trolley Trouble

Sa., 23.9. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Oskar Fischinger - Musik für die Augen
Oskar Fischinger - Musik für die Augen
© jip Film Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Harald Pulch | 90 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: 6.

1993, Los Angeles. Elfriede Fischinger, Witwe und Kollegin des Trickfilm-Pioniers Oskar Fischinger, erzählt in einem exklusiven Interview über das bewegte Künstlerleben des Ehepaars, das in Frankfurt, München, Berlin und Hollywood arbeitete. In der Zeit erschuf Fischinger experimentelle farbenfrohe Meisterwerke für die Leinwand, er ließ abstrakte Formen und Farben zum Rhythmus der Musik tanzen und gilt damit als Erfinder der visuellen Musik. Als die Nazis die Macht ergriffen, galten Fischingers Filme als entartete Kunst und das Ehepaar emigrierte 1936 in die USA. In Hollywood arbeitete Fischinger für die großen Studios: Paramount, MGM und Walt Disney, doch die Zusammenarbeit war nicht von langer Dauer. In einem Brief an einen Freund schrieb er: „Kein wirkliches Kunstwerk kann mit der Arbeitsweise entstehen, die im Disney-Studio üblich ist.“ Frustriert von der Arbeit in den Filmstudios und davon, nicht wie in Deutschland unabhängige Filme produzieren zu können, widmete Fischinger sich den Rest seines Lebens der Ölmalerei.

Oskar Fischinger war ein Wegbereiter unserer Zukunft und innovativer Gestalter von Bewegtbildern. Seine Filme sind die Vorläufer moderner Musikvideos und seine Einflüsse bis heute spürbar.

Mo., 25.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 27.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 1.10. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 8.10. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Burning Days - Kurak Günler
Burning Days - Kurak Günler
© Cinemien Trailer
Türkei, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Griechenland, Kroatien 2022 | Regie: Emin Alper | 127 min. | Selahattin Paşalı, Ekin Koç, Hatice Aslan, Erol Babaoğlu, Erdem Şenoca | türk. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Der ebenso junge und unerfahrene wie ambitionierte Staatsanwalt Emre wird in eine türkische Provinzstadt berufen. Dort gibt es Probleme mit der Wasserversorgung und politische Skandale rund um Korruption und Misswirtschaft. Schon bald wird der ehrgeizige Staatsanwalt in die lokalen Fehden und Intrigen hineingezogen und droht in einem wahren Sumpf zu versinken. Hilfe erhofft er sich vom Journalisten Murat, der seine eigenen Ermittlungen anstellt. Ein packender Politthriller, der in der Reihe „Un certain regard“ in Cannes Weltpremiere hatte.

Do., 28.9. - 20.45 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 30.9. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 1.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 4.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 7.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 22.10. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 29.10. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Das Kombinat
Das Kombinat
© Real Fiction Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Moritz Springer | 90 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Der Dokumentarfilm DAS KOMBINAT begleitet über einen Zeitraum von neun Jahren das Kartoffelkombinat aus München auf seiner bewegenden Reise von der idealistischen Idee zur größten Solidarischen Landwirtschaft in Deutschland.

Den beiden Gründer Daniel Überall und Simon Scholl dient dabei der Anbau von Gemüse als trojanisches Pferd, um eine viel größere Idee voranzutreiben. Die beiden wollen ein ganz anderes Wirtschaftssystem, eine Alternative zur kapitalistischen Produktionsweise. Sie fragen sich, wie produzieren wir Dinge, wer besitzt die Produktionsmittel und wer soll am Ende von dieser Produktion profitieren? Auf den Weg dorthin tauchen sowohl ganz konkrete gärtnerische als auch persönliche Probleme auf und plötzlich steht das Projekt kurz vor dem Scheitern.

In Kooperation mit dem Eine-Welt-Zentrum Heidelberg, präsentiert zur Fairen Woche.

Im Anschluss an den Film steht die Heidelberger Solidarische Landwirtschaft Boden.Leben für ein Q&A zur Verfügung!

Boden-Leben

Unterstützt von der Heidelberger Solidarischen Landwirtschaft MARKTGARTEN IM SAUBAD.

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Fr., 29.9. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Geschichten vom Franz
Geschichten vom Franz
© NGF / Wild Bunch Germany Trailer
Deutschland, Österreich 2021 | Regie: Johannes Schmid | 79 min. | Jossi Jantschitsch, Nora Riedinger, Leo Wacha | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Franz ist der kleinste Bub in seiner Klasse und dass er mit seinen blonden Locken auch noch für ein Mädchen gehalten wird, nervt ihn total. Wenig hilfreich auch, dass seine Stimme ganz piepsig wird, wenn er sich aufregt. Zeit ein „richtiger Kerl“ zu werden, denkt Franz und probiert mit Hilfe seiner Freunde die ultimativen Alpha-Männer-Tipps des Influencers Hank aus. Ob neue Klamotten, heimliches Training im Fitnessstudio oder bis zur letzten Stufe des dunklen Kellers hinabsteigen, die Ratschläge für echte Kerle führen zu allerlei komischen Durcheinander! Feinfühlige und witzige Adaption des Kinderbuchklassikers von Christine Nöstlinger.

Sa., 30.9. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 1.10. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ein Himmel voller Bienen
Ein Himmel voller Bienen
© Frank Meyer
Deutschland 2021 | Regie: Vanessa Weber von Schmoller | 85 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Ein stilles Sterben hat begonnen, die Bienen verschwinden. Neben der Klimakrise ist das Artensterben die größte Bedrohung weltweit. Laut NABU verschwinden täglich 150 Tier- und Pflanzenarten für immer von unserem Planeten.

„Ein Himmel voller Bienen“ zeigt Menschen, die sich mit großem Einsatz für die Bienen stark machen, um das Artensterben aufzuhalten. Der Film soll das Publikum sensibilisieren und dazu anregen, sich selbst für die Bienen und andere Insekten zu engagieren. Wie der Film zeigt, braucht es dafür nicht viel.

In Kooperation mit dem Carl Bosch Museum

Mit anschließendem Gespräch mit den Filmemacherinnen

So., 1.10. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Wait until dark - Warte, bis es dunkel ist
Wait until dark - Warte, bis es dunkel ist
© Warner Bros. Trailer
USA 1967 | Regie: Terence Young | 108 min. | Audrey Hepburn, Alan Arkin, Richard Crenna, Jack Weston u.a. | engl. Originalfassung.

Ein Thriller gestaltet nach einem Bühnenstück. Susy Hendrix, eine durch einen Unfall erblindete junge Frau, wird von drei Männern zunehmend unter Druck gesetzt. Diese glauben, sie hätte etwas mit einer mysteriösen Puppe zu tun, die gefüllt mit Heroin sei und die ihr Mann von einer Reise mitgebracht hat... Atmosphärisch sehr dicht, geriet WAIT UNTIL DARK gerade auch durch die beeindruckende schauspielerische Leistung Audrey Hepburns sehr beklemmend und intensiv.

Mo., 2.10. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Difficult love
Difficult love
Südafrika 2010 | Regie: Peter Goldsmid, Zanele Muholi | 47 min. | Dokumentarfilm | Zanele Muholi | Original mit deutschen Untertiteln.

Zanele Muholi, Jahrgang 1972, versteht sich als non-binäre visuelle Aktivistin. Ihre Arbeiten waren bereits beispielsweise in der Londoner Tate Modern zu sehen, Bildmetaphern mit Stahlschwamm im Haar oder ein Körper, der mit einem Saugrohr umwickelt ist. Ihr besonderes Engagement gilt dem Kampf für die Selbstbehauptung der südafrikanischen Community jenseits der Heteronormativität und ihrer gängigen Perspektiven der Wahrnehmung. Der Film dabei basiert auf Interviews mit Zanele Muholi und ihrem Umfeld. Zentral wird darin der Focus auf den Zusammenhang von Klasse, Herkunft und Sexualität gelegt. 

Mit anschließendem Gespräch mit Zanele Muholi und Maxi Broecking.

Di., 3.10. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Alles andere zeigt die Zeit
Alles andere zeigt die Zeit Trailer
Deutschland 2015 | Regie: Andreas Voigt | 95 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Zu Beginn der Dreharbeiten – Ende 1989, nach dem Fall der Mauer – waren Isabel, Jenny und Sven noch Teenager. Die Folgen des gesellschaftlichen Umbruchs in den Jahren nach dem Zusammenbruch der DDR haben sie mit voller Wucht, getroffen – mitten in der Pubertät. 

Die Protagonisten sind heute um die 40. Ihre Lebenszeit in der Bundesrepublik ist inzwischen länger als die, die sie in der DDR verbracht haben. Ihre Schicksale hätten unterschiedlicher kaum verlaufen können. Drei stehen im Zentrum des neuen Films – über 25 Jahre nach dem ersten. Letzter Teil der international beachteten und vielfach preisgekrönten Leipzig-Reihe von Andreas Voigt.

In Anwesenheit von Regisseur Andreas Voigt

Di., 3.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
La nuit du 12 - In der Nacht des 12.
La nuit du 12 - In der Nacht des 12.
© Haut et Court Trailer
Frankreich, Belgien 2022 | Regie: Dominik Moll | 115 min. | Bastien Bouillon, Bouli Lanners, Pauline Serieys, Mouna Soualem | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Schriftstellerin Pauline Guéna fand in ihrer Recherche bei der Versailler „Police Judiciaire“ heraus, dass so ziemlich jeder langjährige Fahnder einen bestimmten ungelösten Fall nicht vergessen kann. Im Ausgang davon entwickelt Dominik Moll den Fall der jungen Clara, die an einem 12. Oktober von einer Party kam und in einer Seitengasse von einem Mann angegriffen, mit Benzin übergossen und verbrannt wurde. Ausführliche Untersuchungen in ihrem Bekanntenkreis lassen viele ihrer Männerbekanntschaften verdächtig wirken, aber der eigentliche Mörder ist nicht zu finden. Der Fall, so brutal wie er ist, wird zu Akten gelegt. Drei Jahre später aber kommt dem Polizeibeamten Yohan Vivès ein Mann verdächtig vor und er beginnt sich wieder an Clara zu erinnern. Mit einem neuen Team nimmt er die Suche nach dem Mörder wieder auf. Wurde in Frankreich nominiert für mehr als ein Dutzend Filmpreise, bekam acht davon.   

Am 5.10. mit Apéro vor dem Film

Do., 5.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 10.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 25.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Dangan Runner - Dangan ranna
Dangan Runner - Dangan ranna
© NIKKATSU Trailer
Japan 1996 | Regie: Sabu | 82 min. | Tomorô Taguchi, Diamond Yukai, Shinichi Tsutsumi, Sabu | japan. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

1996 legte Sabu ein rasantes, atemloses Debüt voller Intensität vor und setzte ein Ausrufezeichen in der Filmwelt. Ein Möchtegern-Bankräuber vergisst seine Maske auf seinem ersten großen Raubüberfall und verpfuscht dann den Versuch, eine Ersatzmaske aus dem nahegelegenen Supermarkt zu stehlen. Der Ladenbesitzer, ein abgehalfterter Rockstar, jagt den Dieb und läuft buchstäblich in den Yakuza Boss, dem er Geld schuldet... Eine Verfolgungsjagd dreier Männer durch die Straßen von Tokio beginnt - getrieben, schneller und schneller voranzukommen, wird das Laufen zum Selbstzweck, zur Droge und führt in einen fast surrealen Schwebezustand.

Do., 5.10. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 12.10. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein

Endlich geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Das Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. 

Im Oktober: "Ambivalent, noir und antikonformistisch: vielleicht ein Irrtum?"

Referentin: Gilda Hysaj

Moderation: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 6.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Jazz Fest: A New Orleans Story
Jazz Fest: A New Orleans Story
© The Kennedy/Marshall Company Trailer
USA 2022 | Regie: Frank Marshall, Ryan Suffern | 95 min. | Dokumentarfilm | engl. Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Eine Dokumentation über das New Orleans Jazz & Heritage Festival, gemeinhin bekannt als das Jazz Fest. Gegründet 1970, wird es jährlich von Hunderttausenden besucht und findet tatsächlich in New Orleans statt. Archivmaterial aus dem letzten halben Jahrhundert montiert mit Live-Aufnahmen von Herbie Hancock bis Bruce Springsteen oder Samantha Fish, das Programm ist bewusst sehr breit gehalten. Zudem werfen die Regisseure neben den Performances und Interviews einen Blick auf die Kultur von New Orleans überhaupt. Darum Grammy Award 2023 in der Kategorie „Bester Musikfilm“!

Sa., 7.10. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
2001 - Odyssee im Weltraum - 2001: A Space Odyssey
2001 - Odyssee im Weltraum - 2001: A Space Odyssey
© Warner Bros. Trailer
Großbritannien, USA 1968 | Regie: Stanley Kubrick | 143 min. | 4K | Keir Dullea, Gary Lockwood, William Sylvester | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der mysteriöse schwarze Monolith, der fühlende Bordcomputer HAL 9000 und Walzer tanzende Raumschiffe: basierend auf einer Kurzgeschichte von Arthur C. Clarke kommt in 2001 – ODYSSEE IM WELTRAUM eine Weltraumoper zur Aufführung, die technische Utopie mit Kulturpessimismus verbindet und dabei voller Witz und Ironie ist. Berühmt durch seine optischen Effekte und seine Tricktechnik schuf Kubrick den wohl spektakulärsten Science-Fiction-Film aller Zeiten, der das Genre insgesamt maßgeblich prägte.

Am 29.10. mit Einführung von Alexander Pawlak (Redakteur und Wissenschaftsjournalist, Programmrat Karlstorkino) und der Möglichkeit zur Diskussion

Sa., 7.10. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 29.10. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Notre corps - Our Body
Notre corps - Our Body
© Madison Films Trailer
Frankreich 2023 | Regie: Claire Simon | 168 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

Mit behutsamem Blick schaut sich Claire Simon in ihrem beeindruckenden Dokumentarfilm in einer gynäkologischen Klinik in Paris um; Sie trägt Szenen von Geburten und Krebsdiagnosen, von Beratungsgesprächen zu Endometriose und zur Hormontherapie für eine ältere Transfrau zusammen. Was dabei entsteht, ist ein zunächst beobachtender, später immer persönlicherer Film über das, was es bedeutet, in einem weiblichen Körper zu leben, und zugleich ein wunderbares Beispiel für die Stärke dokumentarischen Kinos. NOTRE CORPS bündelt Erfahrungen, von denen man glaubt, man sei damit allein; er macht Strukturen sichtbar, wo man Nöte für individuell hält; er legt dar, wie sehr Dinge, über die man sich nicht zu sprechen traut, eine gesellschaftliche Dimension haben und diskutiert werden müssen.

So., 8.10. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 23.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 26.10. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Drifter
Drifter
© Salzgeber Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Hannes Hirsch | 79 min. | Lorenz Hochhuth, Cino Djavid, Gustav Schmidt u.a. | dt-engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Moritz ist 22 und gerade von seinem Freund Jonas verlassen worden, für den er eigentlich nach Berlin gezogen war. Eine Zeit lang findet er Geborgenheit bei dem älteren Noah, bis es ihm zu eng wird. Moritz ändert sein Aussehen und taucht ein in die Berliner Partyszene. Er lebt seine unterdrückten Sehnsüchte und sexuellen Fetische aus, verliert sich aber auch zunehmend in Drogenexzessen und emotionaler Entfremdung. Erst mit Hilfe seiner queeren Freunde findet er heraus, wer er wirklich sein möchte.

In seinem ersten Langfilm erzählt Hannes Hirsch von der Suche eines jungen schwulen Mannes zu sich selbst – und von einer Art zweitem Coming-out. DRIFTER ist eine Reise entlang von Einsamkeit, Exzessen und Kinks, stellt Fragen nach schwulen Körperbildern und nicht-heteronormativen (Wahl-)Verwandtschaften und zeichnet ein authentisches Porträt der queeren Community Berlins von heute.

Ausgezeichnet mit dem First Steps Award

Mit einer Einführung des Queerfeministischen Kinokollektivs Heidelberg

Mo., 9.10. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Melancholia
Melancholia
© Zentropa Entertainment Trailer
Dänemark, Schweden, Frankreich, Deutschland 2011 | Regie: Lars von Trier | 135 min. | Kirsten Dunst, Charlotte Gainsbourg, Kiefer Sutherland, Alexander Skarsgård, Charlotte Rampling | engl. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

Eine wartende Hochzeitsgesellschaft, das Hochzeitspaar ist auf dem Weg ... doch die Frischverliebenden bleiben in der Stretch-Limousine, die sie zur Feier bringen soll, immer wieder stecken. Ein erstes, unerfreuliches Omen für den weiteren Verlauf des Abends. Denn die Braut, die sensible Justine, leidet unter Schwermut, die sich nun immer mehr Gehör verschaffen wird – zum Unwillen ihrer Schwester Claire, die das Fest organisiert hat. Doch das alles scheint nur ein Vorgeschmack darauf zu sein, was in Folge passieren wird. Immer schneller nähert sich der Planet Melancholia der Erde, vielleicht auf Kollisionskurs. Während nun die labile Justine immer ruhiger wird, gerät Claire zunehmend in Panik. Wer wird Recht behalten? Und wer von beiden Schwestern wird die stärkere sein ...? Das Ende der Welt – nichts anderes hat sich der dänische Filmemacher Lars von Trier zum Thema seines neuen Films gemacht. Auf welche Weise er dies tut, ist als einer der Höhepunkt seines bisherigen Schaffens zu bezeichnen.

Wissenschaftlicher Kommentar von Robert Folger (CAPAS Direktor, Universität Heidelberg) mit Antwort und Diskussion von Alexander Pawlak (Programmrat Karlstorkino, Physik Journal)

Mi., 11.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die toten Vögel sind oben
Die toten Vögel sind oben
© stormfilm produktion Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Sönje Storm | 83 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

350 ausgestopfte Vögel. 3000 Schmetterlinge, Pilze, Käfer. Die Sammlung ist dokumentarisch, obsessiv und poetisch. Die Vielzahl an Objekten, Schmetterlingskästen, Fotografien über Stunden, wahrscheinlich sogar Monate, mit der Hand koloriert. Wer nimmt sich so viel Zeit, was war in diesem Kopf los? 

Regisseurin Sönje Storm öffnet in ihrem Film den Nachlass des Bauern Jürgen Friedrich Mahrt (1882-1940), der ihr Urgroßvater war. Im Ersten Weltkrieg wurde er für die Luftaufklärung zum Fotografen ausgebildet und an der Westfront eingesetzt. Ab 1919 beobachtet und dokumentiert er die Veränderungen in seiner Heimat: die menschlichen Eingriffe in die Naturlandschaften, den Rückgang der Arten. Er sammelt die Tiere seiner Zeit und eröffnet 1928 in seinem Bauernhaus ein privates Naturkundemuseum.

Mahrt beobachtet die fortschreitende Zerstörung fragiler Ökosysteme wie der Moore, dabei dokumentiert er Ursachen unserer Klimaprobleme: Bilder aus der Frühzeit des Anthropozäns. 

Do., 12.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 19.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 22.10. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Heidelberger Romanze
Heidelberger Romanze
Deutschland 1951 | Regie: Paul Verhoeven | 97 min. | Liselotte Pulver, O.W.Fischer, Gardy Granass | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Das Lexikon des Internationalen Films urteilt wohlwollend: „Alte Burschenherrlichkeit in Heidelberg um 1912 und Studenten-Romantik der 50er Jahre, gegenübergestellt in den Liebesgeschichten eines alten und eines jungen Paares. Eine teils sentimental, teils humorig in Szene gesetzte Reminiszenz an Alt-Heidelberg, das in schönstem Agfacolor als Hintergrund eingefangen wird.“ Vor allem gibt es keinen Film in Heidelberger Kinos, an dem das Publikum leidenschaftlicher teilnimmt. Manche Vorstellungen standen schon kurz vor dem Abbruch.

Filmvorführung in Kooperation mit dem Kurpfälzischen Museum Heidelberg anlässlich der Ausstellung "Heidelberg in den 50er Jahren". Moderation: Josua Walbrodt

 

Fr., 13.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Paddington
Paddington
© StudioCanal Trailer
Großbritannien, Frankreich, USA, China 2014 | Regie: Paul King | 95 min. | Hugh Bonneville, Sally Hawkins, Nicole Kidman u.a. | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Ein kleiner, sprechender Bär reist von Peru nach London. In der großen Stadt ist es gar nicht so einfach sich zurechtzufinden, doch glücklicherweise nimmt Familie Brown den Bären erst einmal auf und tauft ihn Paddington. Paddington, zwar höflich und hilfsbereit, sorgt für allerhand Chaos und obendrein hat es auch noch eine Tierpräparatorin auf ihn abgesehen, denn sprechende Bären sind eine Seltenheit. Wunderschöne und witzige Filmadaption mit der Kinderbuchfigur von Michael Bond! Sehr sehenswert!

Sa., 14.10. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 15.10. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Sound Before the Fury
Frankreich 2014 | Regie: Martin Sarrazac | 89 min. | Dokumentarfilm | engl./frz. Original mit englischen Untertiteln.

Der Saxophonist Archie Shepp, mittlerweile 86 Jahre alt, gilt als einer wichtigsten Persönlichkeiten des Jazz überhaupt. 1972 nahm er seinen legendären “Attica Blues“ auf, ein Album, das sich auf den gleichnamigen Gefängnisaufstand bezieht. 40 Jahre danach greift Archie Shepp wieder darauf zurück, es folgen intensive Proben mit 25 Musikern. Martin Sarrazac porträtiert die Künstler bei der Arbeit bis zum Eröffnungskonzert in Paris und kombiniert diese Aufnahmen mit Material über den damaligen Aufstand. Dabei wird auch deutlich, was die Ereignisse für die Musiker bedeuten. 

Sa., 14.10. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
IFFMH präsentiert: A l'abordage - Ein Sommer zum Verlieben
IFFMH präsentiert: A l'abordage - Ein Sommer zum Verlieben
© The Party Film Sales
Frankreich 2020 | Regie: Guillaume Brac | 95 min. | Éric Nantchouang, Salif Cissé, Édouard Sulpice | frz. Original mit deutschen Untertiteln.

In einem Moment verliebt, im nächsten schon verreist. Die Freunde Félix und Chérif fahren, spontan einer Flamme folgend, von Paris in den sommerlichen Süden. Doch die Verehrte reagiert verhalten auf den Überraschungsbesuch. Und so entwickelt sich ›A l’Abordage‹ zu einer grandiosen Melange aus Drama, Romantik und Situationskomik. Nie allerdings gibt Regisseur Guillaume Brac in dieser sanften Komödie eine Figur für eine Pointe preis. Ein Hohelied der Humanität und zugleich ein Fest für die Sinne!

Sa., 14.10. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Angsthasen
Angsthasen
© Erika Hauri
Deutschland 2007 | Regie: Franziska Buch | 90 min. | Edgar Selge, Nina Kunzendorf, Claudia Messner, Nicholas Ofczarek, Christian Hoening | dt. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Schlafstörungen, Panikattacken, Horrorvisionen und Schweißausbrüche – Lebensversicherungsmitarbeiter Adrian Zimbusch ist ein von Angst zerfressener Hypochonder. Seine Wohnung gleicht einer Klosterzelle, das Büro einer hermetisch abgeschirmten Festung. Den Scheidungswunsch seiner Frau Sylvie ignoriert er aus Furcht vor Einsamkeit. Doch jenseits der Angst schlummert in Adrian ein sensibler Mann. Der wird endlich erweckt, als er erfährt, dass er nur noch wenige Monate zu leben hat. Plötzlich traut sich Adrian alles... Eine Tragikomödie, die ernste und existenzielle Fragen auf wunderbar leichte Weise behandelt.

In Kooperation mit dem Heidelberger Selbsthilfebüro zum Welttag der seelischen Gesundheit.

Deutsche Originalfassung mit deutschen Untertiteln für Hörgeschädigte

Eintritt frei

So., 15.10. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
À bout de souffle - Außer Atem
À bout de souffle - Außer Atem
© Studiocanal Trailer
Frankreich 1960 | Regie: Jean-Luc Godard | 90 min. | 4K | Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Nach diesem Film werde das Kino nie mehr so sein wie zuvor – das soll François Truffaut zur Premiere von „Außer Atem“ gesagt haben. Trotzdem ist seine Handlung eher klassisch und schlicht: Auf dem Weg nach Paris gerät der Autodieb Michel Poiccard mit einer gestohlenen Luxuslimousine in eine Kontrolle. Er erschießt einen Polizisten und versteckt sich bei der jungen Amerikanerin Patricia, die in Paris Zeitungen verkauft und sich zum Ziel gesetzt hat, Journalistin zu werden. Während Michel versucht, Geld für die gemeinsame Flucht aufzutreiben, gerät Patricia ins Visier der Polizei und muss sich zwischen ihren Gefühlen und ihrer Karriere entscheiden.

Mit diesem billig in den Straßen von Paris gedrehten Film, mit jungen Darstellern, die sich frei vor der Kamera bewegen und deren bis heute faszinierendem schnellen Rhythmus wurde „Außer Atem“ zu einem cineastischen Mythos, mit dem Jean-Luc Godard die Filmsprache revolutionierte und dabei auch die Regeln des Film noir auf den Kopf stellte.

Einführung: Jürgen John

So., 15.10. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Taikon
Taikon
© Björn Langhammer Trailer
Schweden 2015 | Regie: Gellert Tamas & Lawen Mohtadi | 74 min. | Dokumentarfilm.

Die schwedische Roma-Aktivistin und Autorin Katarina Taikon (1932-1995) kämpfte in den 1960er und 1970er Jahren für die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Roma in Schweden sowie für das Bleiberecht von Roma-Flüchtlingen. Außerdem schrieb sie - einzigartig in Europa - in den Jahren 1969 bis 1981 eine dreizehnteilige Kinderbuchserie, um einen Mentalitätswandel in der Mehrheitsgesellschaft zu erreichen. Der Film von Lawen Mohtadi und Gellert Tamas von 2015 zeigt mit viel dokumentarischem Material Ausschnitte aus dem Leben und Kampf Katarina Taikons.

Eintritt frei!

Einführung: Meike Weber (Leiterin des Zentrums für internationale Kulturelle Bildung am Goethe-Institut Mannheim)

Mo., 16.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Pierrot le fou - Elf Uhr nachts
Pierrot le fou - Elf Uhr nachts
© Studiocanal Trailer
Frankreich, Italien 1965 | Regie: Jean-Luc Godard | 110 min. | Jean-Paul Belmondo, Anna Karina, Henri Attal, Jean-Pierre Léaud u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Zwischen Romanze und Roadmovie changierend, nimmt dieser zehnte Film in fünf Jahren viele Motive von Godards früheren Filmen wieder auf und bringt seine „romantische Phase“ zum Abschluss, auch indem die Handlung immer mehr fragmentiert und durch Zitate aus Literatur, Film und Malerei zusammengehalten wird. Auf einem amerikanischen Kriminalroman basierend, wird der Film vor allem durch seine Farbdramaturgie berühmt. Im Fantasieraum zwischen Rot und Blau entwickelt sich eine Geschichte von Liebe und Verrat zwischen einem Mann, „der mit 120 Sachen in den Abgrund rast“ und einer Frau, „die einen Mann liebt, der mit 120 Sachen in den Abgrund rast“. Ein Mann und eine Frau ziehen durch Frankreich, auf der Flucht und auf der Suche nach der verlorenen Zeit, in die Ewigkeit begleitet von Rimbauds-Versen. Ein „Filmversuch“ mit einem tieftraurigen Belmondo-Pierrot und einer undurchschaubaren verräterischen Geliebten, zum sechsten und vorletzten Mal Anna Karina.

Einführung: Barbara von Machui

Di., 17.10. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Week End - Weekend
Week End - Weekend
© Gaumont Trailer
Frankreich, Italien 1967 | Regie: Jean-Luc Godard | 99 min. | Mireille Darc, Jean Yanne, Jean-Pierre Kalfon, Jean-Pierre Léaud, Jean Eustache | franz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Statt einer stringenten Erzählung besteht Week End aus Sequenzen, die durch ihre Diskontinuität den Zuschauer irritieren. Bild und Ton überlagern sich zeitweilig, es entsteht eine bunte, oft surreale Collage.

In einer Sequenz gerät das Paar Corinne und Roland in einen chaotischen Verkehrsstau, gefilmt als „travelling“, eine Parodie der Konsumgesellschaft, die in Barbarei und Kannibalismus enden wird. Das Roadmovie gerät zur Dystopie.

Einen Gegenentwurf in diesem Untergangsszenario bilden unvermittelt auftauchende Figuren aus Alice im Wunderland, die romantische Dichterin Emily Brontë und der Sozialrevolutionär Saint-Just. Und auf einem Bauernhof wird eine Klaviersonate von Mozart gespielt.

Week End wurde Ende Dezember 1967 fertiggestellt, am Vorabend des Revolutionsjahrs 1968. Er markiert das Ende von Godards erster Schaffensperiode als Regisseur. Und auch das Ende unserer mit dem Erzählkino vertrauten Sehgewohnheiten. 

Einführung: Peter Reif

Mi., 18.10. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Passages
Passages
© Mubi / SBS Productions Trailer
Frankreich, Deutschland 2023 | Regie: Ira Sachs | 91 min. | Franz Rogowski, Ben Whishaw, Adèle Exarchopoulos, Erwan Kepoa Falé | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Der Filmemacher Tomas lebt zusammen mit seinem Ehemann Martin in Paris. Glücklich? Vielleicht. Trotzdem lässt sich Tomas auf eine Affäre mit der jungen Lehrerin Agathe ein, was eine Grenze in seiner Beziehung zu Martin überschreitet. Das merkt er jedoch erst, als Martin selbst eine Affäre hat. Tomas bekommt es plötzlich mit kaum zu bändigender Eifersucht zu tun. Es wird ihm immer klarer, dass er eine Entscheidung treffen muss: die Regeln einer monogam geführten Ehe zu respektieren oder sich damit abfinden, dass er und Martin vielleicht nicht mehr gemeinsam durchs Leben gehen können.

Do., 19.10. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 25.10. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 26.10. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 31.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Le petit soldat - Der kleine Soldat
Le petit soldat - Der kleine Soldat
© Studiocanal
Frankreich 1960 | Regie: Jean-Luc Godard | 84 min. | Michel Subor, Anna Karina, Henri-Jacques Huet, László Szabó | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der französische Fotograf Bruno Forestier desertiert während des Algerienkrieges in die Schweiz. Als Mitglied der rechtsextremen französischen OAS soll er einen Radiojournalisten ermorden, der die algerische Unabhängigkeitsbewegung unterstützt. Als er sich in die hübsche Veronica verliebt und bei der Ausführung des Attentats zögert, gerät er unter Druck. Doch für einen Rückzieher ist er schon zu tief zwischen die Fronten geraten.

Godards zweiter Langspielfilm sorgte in Frankreich für großes politisches Aufsehen und wurde anfänglich mit einem Aufführungsverbot belegt. Obwohl Godard stets beteuerte, weder für die eine oder andere Seite Partei zu ergreifen, kam der Film erst 1963 in die Kinos. Bei den Dreharbeiten lernte sich das spätere Traumpaar der Nouvelle Vague - Jean-Luc Godard und Anna Karina - kennen und lieben.

Einführung: Reiner Coblenzer

Fr., 20.10. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Le Livre d’image - Bildbuch
Le Livre d’image - Bildbuch
© Casa Azul Films - Ecran Noir Trailer
Schweiz, Frankreich 2018 | Regie: Jean-Luc Godard | 85 min. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

„Mit den Händen zu denken ist die wahre Bestimmung des Menschen.“ - Das ist nur ein Zitat aus dem letzten Langfilm des Altmeisters, der seinem Spätwerk alle Freiheiten gibt. „Le livre d'image“ ist eine Art Essay voller Bildfundstücke. Natürlich kreisen diese um die Geschichte des Kinos, welches er hier ein weiteres Mal neu erfindet. Doch die Bilder bewegen sich auch um das Verhältnis von Regisseur zu Kultur, Politik und dergleichen. Ein rauschhafter Gedankenfluss, eine assoziative Collage in fünf Kapiteln. Die Sehnsucht nach Freiheit. Die Abgründe der Menschheit. Die Schönheit des Kinos. Zeit und Geschichte, gedehnt und verdichtet.

Einführung: Anselm Scherer

Fr., 20.10. - 20.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Summer of Soul - Summer of Soul (...Or, When the Revolution Could Not Be Televised)
Summer of Soul - Summer of Soul (...Or, When the Revolution Could Not Be Televised)
© Walt Disney Trailer
USA 2021 | Regie: Questlove | 118 min. | Dokumentarfilm | engl. Originalfassung | FSK: 6.

Im Sommer 1969 gab es nicht nur Woodstock. Denn nicht so weit weg davon fand damals das „Harlem Culture Festival“ statt, mehr als Black Musik, sondern ein Kompendium der eigenständigen Kultur der Afroamerikaner. 40 Stunden Filmmaterial gibt es darüber, es zu präsentieren stieß jedoch auf kein Interesse, bis der Musiker Ahmed „Questlove“ Thompson es schließlich sichtete. Daraus entstand ein Dokumentarfilm, in dem sich ein musikalischer Höhepunkt an den nächsten reiht, zuletzt triumphiert Nina Simone. Doch Thompson belässt es nicht nur dabei, sondern stellt das Gezeigte in den Kontext der „black community“ und ihrer Geschichte. Super Soul (nicht nur), zudem sehr aufschlussreich!

Sa., 21.10. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Nameyên ji Şengalê - Briefe aus Shingal
Nameyên ji Şengalê - Briefe aus Shingal
Irak, Syrien 2023 | Regie: Dêrsim Zêrevan | 80 min. | Dokumentarfilm | kurdisches Original mit deutschen Untertiteln.

Im Sommer 2014 drang der Islamische Staat in Shingal ein, die Hauptstadt der Jesiden in Irakisch-Kurdistan. Der Plan war, die ethnisch-religiöse Minderheit, die abfällig als "Teufelsanbeter" bezeichnet wird, auszurotten. 5000 jezidische Männer wurden getötet, 7000 Frauen und Kinder wurden in die Sklaverei verschleppt. Der Film erzählt die Befreiung Shingals anhand der Geschichten von fünf Partisanen, die stellvertretend für die vielen sind, die aus verschiedenen Ländern gegen den Islamischen Staat kämpften.

Die Realität von Shingal, die Kultur des jezidischen Volkes und sein historischer Mut werden in jedem Moment des Films deutlich. Das Team des Films "Briefe aus Shingal" bestand hauptsächlich aus Frauen und wurde von Prodîcsiyon Nûjiyan produziert. Shingal hat mit seiner Einzigartigkeit die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich gezogen. Menschen aus allen vier Teilen Kurdistans haben an dem Film mitgewirkt. Gleichzeitig arbeiteten Internationalisten aus der Türkei, Spanien und Katalonien an dem Film mit.

Sa., 21.10. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 27.10. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
La Grande Bellezza – Die große Schönheit
La Grande Bellezza – Die große Schönheit
© Gianni Fiorito Trailer
Italien, Frankreich 2013 | Regie: Paolo Sorrentino | 142 min. | Toni Servillo, Carlo Verdone, Sabrina Ferilli u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

"La Grande Bellezza" ist ein atemberaubender Film des renommierten italienischen Regisseurs Paolo Sorrentino. Der Film entführt die Zuschauer in die pulsierende Welt Roms, wo Schönheit und Verfall in einer faszinierenden Symbiose existieren.

Die Geschichte dreht sich um Jep Gambardella, einen alternden Journalisten und Schriftsteller, der einst einen vielversprechenden Roman veröffentlichte, nun aber in der mondänen Gesellschaft Roms gefangen ist. Jep ist ein Beobachter der Schönheit und Dekadenz, die die Stadt zu bieten hat. Seine abendlichen Partys sind legendär, doch er sucht immer noch nach dem Sinn des Lebens und der wahren Bedeutung der Schönheit.

Der Film ist ein visuelles Meisterwerk, das die prachtvolle Architektur Roms und die exzentrischen Charaktere, die die Stadt bewohnen, in den Mittelpunkt rückt. Die Kameraarbeit und der Soundtrack sind ebenso beeindruckend wie die schauspielerischen Leistungen, insbesondere die von Toni Servillo in der Hauptrolle.

"La Grande Bellezza" ist eine tiefgründige Meditation über das Leben, die Kunst und die Vergänglichkeit. Sorrentino nimmt uns mit auf eine Reise durch die Höhen und Tiefen der menschlichen Existenz und stellt dabei die Frage, ob wahre Schönheit jemals erlangt werden kann.

Dieser Film ist ein Muss für alle, die sich für anspruchsvolles Kino und die Magie Roms interessieren. Tauchen Sie ein in die Welt von "La Grande Bellezza" und lassen Sie sich von ihrer betörenden Schönheit verzaubern.

Referenten: Ilija Poljanac, Valentin Jablonowski, Hendrik Ruhe

Di., 24.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
You look so German + #Uploading_Holocaust
You look so German + #Uploading_Holocaust
Deutschland, Israel, Österreich 2018/2016 | Regie: Nirit Ben-Joseph / Udi Nir und Sagi Bornstein | 130 min. | Dokumentarfilm | hebr. Original mit deutschen Untertiteln.

Erinnern!? Perspektiven des Gedenkens an die Shoah

Zwei Filme und Gespräch mit drei israelischen Regisseur*innen

 "Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt."

(Der damalige Bundespräsident Roman Herzog 1996 anlässlich des ersten Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus)

In ihrem Dokumentarfilm „You look so German“ (2018) begibt sich Nirit Ben-Joseph in Berlin und Israel auf Spurensuche ihrer Familie. Seit Jahren lebt sie in Berlin und ist jahrelang davon ausgegangen, dass ihre Familie nicht von der Shoah betroffen ist, was sich als Irrtum herausstellt.

In „#uploadingholocaust“ (2016) reihen Udi Nir und Sagi Bornstein unkommentiert YouTube-Videos aneinander, die israelische Schüler*innen während ihrer Reise nach Auschwitz mit ihren Kameras und Handys aufnahmen. Jedes Jahr reisen ca. 30.000 israelische Schüler*innen nach Polen, um die Erinnerung an die Geschichte der Jüdinnen und Juden in Europa und den Holocaust lebendig zu halten.

Das filmische Double-Feature führt vor Augen, dass es nicht nur eine, sondern sehr unterschiedliche Zugänge zur Erinnerung an die Shoah gibt. Wir laden ein zu Diskussion und zum Austausch mit den drei israelischen Filmemacher*innen.

Moderation: Prof. Dr. Henry Keazor (Institut für Europäische Kunstgeschichte, Universität Heidelberg)

Verdolmetschung des Gesprächs mit den FilmemacherInnen: Judith Wetzka

Eine Veranstaltung der Initiative Stolpersteine Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung BW und dem Freundeskreis Heidelberg-Rehovot

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                         HDRehLogo_transparent 

und mit Unterstützung von:

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    HSE_transparent         Stadt_Heidelberg_transparent

 

             Manfred_Lautenschläger_Stiftung_transparent

 

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Sa., 28.10. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Winzlinge: Operation Zuckerdose
Die Winzlinge: Operation Zuckerdose
© Pandastorm Pictures Trailer
Frankreich, Belgien 2014 | Regie: Hélène Giraud, Thomas Szabo | 84 min. | Kinderfilm / Animationsfilm | FSK: ohne Altersbeschränkung.

In einem schönen Tal tummeln sich die schwarzen Ameisen und machen einen tollen Fund. Eine vergessene Zuckerdose, was für ein Schatz! In der Dose selbst finden sie einen Marienkäfer, der allein zurückgeblieben ist. Die Ameisen und der kleine Käfer freunden sich schnell an und gemeinsam machen sie sich daran die Zuckerdose zum heimatlichen Ameisenhügel zu bringen. Doch die roten Ameisen wollen sich die Dose ebenfalls unter den Nagel reißen und eine tollkühne Jagd beginnt. „Ein herrlich unterhaltsamer Spaß für Klein und Groß, der den Zuschauer durch seine raffinierte Optik verblüfft“ schreibt Kino-Zeit.de und das finden wir auch!

Wir malen Winzlinge! - Malworkshop nach der Vorstellung am 29.10.

Wir malen Marienkäfer mit Fingerfarbe und Stempeln! Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bis zum 26.10. unter kinderkino@karlstorkino.de

Sa., 28.10. - 14.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 29.10. - 14.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ingredients for Disaster
Ingredients for Disaster
United Kingdom 2023 | Regie: Julian Phillips | 60 min. | Dokumentarfilm | Originalfassung.

Der Schweizer Komponist und Pianist Nik Bärtsch gründete die Band Ronin, „Ritual Groove Music“, deren Stil so hypnotisch wie funky  klingt, Disziplin und Virtuosität, minimale Ideen, maximale Wirkung. Klar, dass eine solche Musik noch nicht jeder kennt. Darum eine brandfrische Dokumentation mit Interviews, Computeranimationen und Performances. „Kommen Sie mit uns auf eine Reise an die musikalische Grenze, wo nur wenige zuvor gewesen sind …“ heißt es darüber im Promo-Text. Nun, wer möchte da nicht dabei sein?

Mit anschließendem Gespräch mit Nik Bärtsch.

Sa., 28.10. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Mi país imaginario - Mi país imaginario - Das Land meiner Träume
Mi país imaginario - Mi país imaginario - Das Land meiner Träume
© Real Fiction Filmverleih Trailer
Chile, Frankreich 2022 | Regie: Patricio Guzmán | 83 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Im Oktober 2019 führt die Erhöhung der Metro-Preise in Santiago de Chile zu von der Regierung unerwarteten sozialen Protesten. Eineinhalb Millionen Menschen finden zusammen, um in den Straßen für Demokratie, ein gerechteres Bildungs- und Gesundheitssystem sowie eine neue Verfassung zu demonstrieren – kurz: für ein besseres Leben. So vielfältig die Forderungen, so divers sind auch die Demonstrierenden, besonders laut erklingen die Stimmen und Sprechgesänge der Frauen. Mit Erfolg: Die Verfassung der Militärdiktatur wird gekippt.

Der Filmemacher Patricio Guzmán liefert ein erfrischendes Zeitdokument, das fesselt und unter die Haut geht: die Geschichte einer Revolution, wobei Guzmán aufwühlende Aufnahmen von Protesten an vorderster Front mit der komplizierten und blutigen Geschichte Chiles verbindet.

Patricio Guzmán, 1941 in Santiago de Chile geboren, studierte Anfang der 1960er Jahre Geschichte und Philosophie, anschließend am Filminstitut der Katholischen Universität und an der Filmhochschule Madrid. Seit 1971 realisiert er Filme, unter anderem. Nach dem Militärputsch von 1973 wurde er ins Exil gezwungen. Er ist Direktor des von ihm gegründeten Internationalen Dokumentarfestivals in Santiago de Chile.

Anschließend Gespräch mit Prof. Stephan Ruderer (Institut für Geschichte an der Pontificia Universidad Católica in Chile)

Moderation: Dr. Héctor Alvarez Mella

In Kooperation mit dem Heidelberg Center for Ibero-American Studies (HCIAS) der Universität Heidelberg

Mo., 30.10. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Exorcist - Director's Cut - Der Exorzist
The Exorcist - Director's Cut - Der Exorzist Trailer
USA 1973 | Regie: William Friedkin | 132 min. | Linda Blair, Jason Miller, Max von Sydow u.a. | engl. Originalfassung | FSK: 16.

Schauspielerin Chris, die mit Mann und Tochter Regan in Hollywood verweilt, entdeckt eines Tages beunruhigende Verhaltensänderungen bei ihrem Kind. Ratlose Ärzte suchen verzweifelt nach einem Hirnschaden, doch die Befunde laufen ins Leere. Derweil verschlimmert sich Regans Zustand und nachdem sie mit unmenschlicher Stimme verkündet der Leibhaftige selbst zu sein, schaltet Chris geistlichen Beistand ein. Pater Merrin und Pater Karras müssen nun alles in ihrer Macht Stehende tun, um den äußerst großmäuligen und obszönen Dämon zu verjagen. Mitreißender Schocker mit Spezialeffekten, die direkt auf die Magengrube zielen.

What an excellent day for an exorcism.

Di., 31.10. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Orlando, meine politische Biografie
Orlando, meine politische Biografie
© Salzgeber Trailer
Frankreich 2023 | Regie: Paul B. Preciado | 98 min. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

In „Orlando“ (1928) erzählt Virginia Woolf die Geschichte eines jungen Mannes, der am Ende eine Frau ist. Knapp 100 Jahre nach dem Erscheinen des Romans, der heute als queerer Schlüsseltext gilt, schreibt Philosoph und trans Aktivist Paul B. Preciado einen filmischen Brief an Woolf und ruft ihr zu: Deine Figur ist wahr geworden, die Welt ist heute voller Orlandos! In seinem Film zeichnet er seine eigene Verwandlung nach und lässt 25 andere trans und nicht-binäre Menschen im Alter zwischen 8 und 70 Jahren zu Wort kommen. Sie alle schlüpfen in die Rolle Orlandos.

Mi., 1.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 13.11. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Motherland
Motherland
© déjà-vu Film
Schweden, Norwegen, Ukraine 2023 | Regie: Alexander Mihalkovich, Hanna Badziaka | 92 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

Während der junge Nikita ängstlich seinen Wehrdienst antritt, reist Svetlana durch Belarus, auf der Suche nach Gerechtigkeit für ihren Sohn, der während der militärischen Ausbildung ermordet wurde. Es ist das Jahr 2020 und Aktivisten wüten auf den Straßen von Minsk gegen die staatliche Gewalt, die in der "Dedowschtschina" wurzelt, der grausamen Misshandlung, die angeblich Jungen zu Soldaten macht, aber stattdessen genau der Mechanismus von Angst und Gewalt ist, welchen die Regierung einsetzt, um ihre Bevölkerung zu kontrollieren. 

MOTHERLAND ist ein Film von bemerkenswerter Breite und Tiefe, der die staatlich verordnete Kultur der Gewalt in der weißrussischen Gesellschaft enthüllt. Dafür wurde er mit dem Hauptpreis beim Internationalen Dokumentarfilmfestival Kopenhagen und mit dem FIPRESCI-Preis beim goEast Festival ausgezeichnet.

Do., 2.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 12.11. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 15.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Neptune Frost
Neptune Frost
© Cinemalovers e.V. Trailer
Ruanda, USA 2021 | Regie: Saul Williams, Anisia Uzeyman | 105 min. | Cheryl Isheja, Bertrand Ninteretse „Kaya Free", Eliane Umuhire, Dorcy Rugamba, Rebecca Mucyo | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

NEPTUNE FROST spielt in den Hügeln von Burundi, wo eine Gruppe entkommener Coltan-Bergleute ein antikolonialistisches Hacker-Kollektiv bilden. Von einer überirdisch wirkenden Elektroschrott-Müllhalde aus versuchen sie, das autoritäre Regime zu stürzen, das die natürlichen Ressourcen der Region – und deren Menschen – ausbeutet. Als eine intersexuelle Ausreißerin und ein entkommener Coltan-Bergarbeiter durch kosmische Kräfte zueinander finden, löst ihre Verbindung Störungen im größeren übermenschlichen Kreislauf aus. Liquid fluktuierend zwischen den Zuständen des Seins – männlich und weiblich, kolonisiert und frei, Vergangenheit und Gegenwart, Traum und Wachzustand – ist NEPTUNE FROST ein wiederbelebender und empowernder Download direkt auf die Großhirnrinde. Ein kraftvoller Aufruf, Technologie für progressive politische Zwecke zu nutzen.

Do., 2.11. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 15.11. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein
engl. Originalfassung.

Endlich geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Das Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. 

Im November erwartet uns eine Anthologie des Fantastischen aus der frühen Nachkriegszeit!

Referent: Marcel Zühlsdorff

Moderation: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 3.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Particle Fever
Particle Fever
USA 2013 | Regie: Mark Levinson | 99 min. | Dokumentarfilm | engl. Originalfassung.

"Particle Fever" ist ein fesselnder Dokumentarfilm über die aufregende Welt der Teilchenphysik. Der Film bietet einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen des Large Hadron Collider (LHC) am CERN, dem Europäischen Kernforschungszentrum in Genf. Regisseur Mark Levinson fängt die Begeisterung und die Spannung ein, die mit dem Versuch verbunden sind, das Higgs-Boson-Teilchen, auch als "Gottesteilchen" bekannt, zu entdecken. Zu sehen sind hochkomplexe Experimente, die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der ganzen Welt durchgeführt werden, um die fundamentalen Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln. Dabei stellt der Film nicht nur die wissenschaftlichen Herausforderungen dar, sondern auch die menschlichen Emotionen und die gemeinsame Leidenschaft der Forschenden. "Particle Fever" führt uns vor Augen, wie bahnbrechende Entdeckungen in der Physik nicht nur das Verständnis über das Universum erweitern, sondern auch die Zusammenarbeit und den Ehrgeiz der globalen wissenschaftlichen Gemeinschaft unterstreichen. 

Anschließende Diskussion mit Prof. Johannes Walcher, Mathematische Physik, Universität Heidelberg und Prof. Monica Dunford, Kirchhoff-Institut für Physik, Universität Heidelberg (live zugeschaltet).

Der Eröffnungsfilm ist auf Einladung der Heidelberg Laureate Forum Foundation für Sie kostenfrei. Ein Erwerb von Karten (zum Preis von 0 EUR) ist dennoch notwendig.

Sa., 4.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Inside the Mind of Leonardo
Inside the Mind of Leonardo
Großbritannien, Kanada 2013 | Regie: Julian Jones | 85 min. | Dokumentarfilm | engl. Originalfassung.

In einer Mischung aus Dokumentarfilm und historischer Rekonstruktion führt der Film durch die verschiedenen Lebensphasen von Leonardo da Vinci. Er erzählt von seinen bahnbrechenden künstlerischen Werken, seinen faszinierenden wissenschaftlichen Erkenntnissen, seinen Gedanken und Ideen und hebt so die Vielseitigkeit dieses Genies hervor. Die visuelle Umsetzung vermittelt nicht nur die Schönheit von Leonardos Kunst, sondern auch die Komplexität seines Geistes. Die Filmmusik spielt dabei eine unterstützende Rolle, um die Atmosphäre der Renaissance lebendig werden zu lassen. Eine faszinierende filmische Reise in das Leben und Denken des legendären Renaissance-Künstlers, präsentiert durch seine eigenen Worte, die von einem Erzähler zum Leben erweckt werden.

Anschließende Diskussion mit Dr. Matthias Eckoldt, Wissenschaftsautor.

So., 5.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
AlphaGo
AlphaGo
USA 2017 | Regie: Greg Kohs | 90 min. | Dokumentarfilm | mehrsprachiges Original mit englischen Untertiteln.

Mit mehr Spielkonfigurationen als Atome im Universum galt das antike chinesische Spiel Go lange Zeit als eine enorme Herausforderung für Künstliche Intelligenz (KI). Am 9. März 2016 kollidierten die Welten von Go und Künstlicher Intelligenz in Südkorea bei einem außergewöhnlichen Best-of-Five-Wettkampf, bekannt als The DeepMind Challenge Match. Hunderte Millionen Menschen weltweit verfolgten, wie ein legendärer Go-Meister erstmals in der Geschichte gegen einen unerprobten KI-Herausforderer antrat. Unter der Regie von Greg Kohs, begleitet von einem Original-Score des Oscar-nominierten Hauschka, nimmt "AlphaGo" das Publikum mit auf eine Reise von den Hallen der Universität Oxford über die Gassen von Bordeaux bis zu den Programmier-Terminals von Google DeepMind in London und schließlich zum siebentägigen Turnier in Seoul. Was kann künstliche Intelligenz über ein 3000 Jahre altes Spiel enthüllen?

Anschließende Diskussion mit Prof. Carsten Rother, Computer Vision and Learning Lab, Universität Heidelberg.

Mo., 6.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Flatland
Flatland
USA 2007 | Regie: Ladd Ehlinger Jr. | Animationsfilm | engl. Originalfassung.

“Flatlandist die filmische Adaption des gleichnamigen Klassikers der mathematischen Literatur von Edwin A. Abbott: Die Geschichte spielt in einer flachen, zweidimensionalen Welt, bewohnt von unterschiedlichen geometrischen Formen, deren soziale Hierarchie durch ihre Form bestimmt wird. Der Animationsfilm erzählt die Geschichte von A. Square, einem Quadrat, das eine transformative Reise durch verschiedene Dimensionen erlebt. Dabei stößt er auf eine mysteriöse Sphäre, die ihm Einblicke in eine Welt jenseits der flachen Realität gewährt. Die Handlung erforscht mathematische Konzepte wie Dimensionalität, wirft gleichzeitig aber auch soziale und philosophische Fragen auf. "Flatland" ist nicht nur ein visuell faszinierendes Werk, sondern auch ein intellektuelles Abenteuer, das dazu einlädt, über die Natur unserer Realität und die Begrenzungen unserer Wahrnehmung nachzudenken. Der Film schafft es, komplexe mathematische Konzepte auf eine zugängliche und unterhaltsame Weise zu präsentieren und bietet somit eine einzigartige Erfahrung für Zuschauende, die sich für Mathematik, Philosophie und visuell ansprechendes Erzählen interessieren.

Anschließende Diskussion mit Philipp-Thomas Wehage, Universität Heidelberg, UNIFY.

Di., 7.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Algorithmenbasierte Kameraüberwachung
Algorithmenbasierte Kameraüberwachung
Deutschland 2022 | Regie: Martin Mannweiler | 40 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

“Algorithmenbasierte Kameraüberwachung” dokumentiert ein 2017 eingeführtes Pilotprojekt der Polizei zur Videoüberwachung von öffentlichen Plätzen in Mannheim. Ebenso werden weitere Städte, die auf Kameraüberwachungsprojekte setzen, beispielhaft aufgeführt – darunter auch Stuttgart. Die überwachten Stadtgebiete Mannheims gelten als kriminelle Hotspots. Kameras sollen die Lage entschärfen, indem ein schnelles polizeiliches Intervenieren bei der Beobachtung krimineller Handlungen sichergestellt wird. Aktuell wird daran gearbeitet, dass Algorith­men spezifische Bewegungsabläufe erkennen und mögliche Straftaten signalisieren. Diese Maßnahme wirft folgende Thematiken auf, die in der filmischen Dokumentation behandelt werden: tatsächli­che Bedrohungslagen, panoptische Überwachung, private Generierung und öffentliche Bereitstellung von Bilddaten, Sicherheit und Freiheit, globale Krisen und daran gekoppelte Bedürfnisse nach der Kontrolle des Lokalen. 

Anschließende Diskussion mit dem Regisseur Martin Mannweiler, Steffen Haschler, Lehrer und Hacktivist, CCC Mannheim und Hendrik Nees, Polizeipräsidium Mannheim.

Mi., 8.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ready Player One
Ready Player One Trailer
USA 2018 | Regie: Steven Spielberg | 140 min. | Tye Sheridan, Olivia Cooke u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

In einer zukünftigen Welt haben zwei Entwickler die OASIS erschaffen, eine virtuelle Realität von perfekter Qualität. Als einer der Schöpfer stirbt, stellt sich ein Jugendlicher, Wade Owen Watts, mit seinem Avatar gegen einen mächtigen Megakonzern, der die Kontrolle über die OASIS erlangen möchte. Die Suche nach dem versteckten Easter Egg, das dem Finder die Übernahme des virtuellen Universums zusichert, entwickelt sich zu einem Wettlauf gegen das skrupellose Unternehmen und andere Spieler, darunter Wades Rivalen und eine Gruppe von Freunden, die sich zusammentun, um die Herausforderungen und Rätsel der OASIS zu lösen. Die Verfilmung des Romans über virtuelle Welten beeindruckt durch ihre spektakuläre Gestaltung und zahlreiche Verweise auf die Popkultur der 1980er-Jahre.

Anschließende Diskussion mit Prof. Stefan Höltgen, Game Design und Game Studies, SRH Hochschule Heidelberg.

Do., 9.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
WarGames
WarGames
USA 1983 | Regie: John Badham | 114 min. | Matthew Broderick, Ally Sheedy u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

"WarGames" erzählt die Geschichte des jungen Computer-Hackers David Lightman, der zufällig über einen militärischen Supercomputer stolpert, der darauf programmiert ist, thermonukleare Kriegsführung zu simulieren. Als David versehentlich in das Computersystem eindringt, glaubt er, ein neues Videospiel namens "Global Thermonuclear War" zu spielen. In Wirklichkeit löst er jedoch eine ernsthafte Krise aus, da der Computer die simulierten Szenarien für real hält. Die Handlung nimmt Fahrt auf, als der Supercomputer beginnt, reale Atomraketen zu aktivieren. David, unterstützt von seiner Freundin Jennifer, muss nun verzweifelt versuchen, die drohende nukleare Katastrophe zu stoppen. Der Film stellt nicht nur die Gefahren der zunehmenden Automatisierung und Vernetzung von Militärsystemen dar, sondern wirft auch Fragen nach Verantwortung, Technologie und der Kontrolle über lebenswichtige Systeme auf.

Anschließende Diskussion mit Prof. Frederik Armknecht, Dependable Systems Engineering, Universität Mannheim.

Fr., 10.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Solving the Bonnet Problem
Solving the Bonnet Problem
Deutschland 2023 | Regie: Ekaterina Eremenko | 79 min. | Dokumentarfilm | engl. Originalfassung.

Der Dokumentarfilm "Solving the Bonnet problem" begleitet die Arbeit von drei Mathematikern, die zusammen an der Lösung eines seit langem bestehenden geometrischen Problems arbeiten, das von Pierre Ossian-Bonnet vorgeschlagen wurde. Neben ihrer Arbeit beleuchtet der Film auch das Leben und die Beiträge von Bonnet und seinem Zeitgenossen Gaston Darboux sowie die Geschichte der französischen Mathematik im 19. Jahrhundert. Fesselnde Computergrafiken helfen dabei, komplizierte Konzepte zu entschlüsseln und sie für alle zugänglich zu machen.

Mit anschließender Diskussion mit der Regisseurin Ekaterina Eremenko.

Sa., 11.11. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Indochine - Indochina
Indochine - Indochina
© Jugendfilm
Frankreich 1992 | Regie: Régis Wargnier | 158 min. | Catherine Deneuve, Linh Dam Pham, Vincent Perez u.a. | Original mit englischen Untertiteln | FSK: 12.

Indochina, das die heutigen Länder Kambodscha, Laos und Vietnam umfasste, war in den späten 30er Jahren eine französische Kolonie. Dort leitet Eliane Devries die Kautschukplantage ihres Vaters. Sie lebt mondän, aber hat nur zu ihrer Adoptiv-Tochter Camille engen Kontakt. Die Beziehung zwischen den beiden wird auf die Probe gestellt, als sie den jungen Offizier Jean-Baptiste kennenlernen, der wegen der zunehmenden Aufstände gegen die Kolonialherren geschickt wurde. Denn beide verlieben sich in ihn. Die Lage eskaliert, da die Verwirrung ihrer Gefühle mit den immer heftiger werdenden politischen Unruhen einhergeht. Obwohl vielfach prämiert, ist INDOCHINE ob seines elegischen Erzählstils nicht unumstritten. Gerühmt wurde aber stets die schauspielerische Leistung des Ensembles, gerade die von Catherine Deneuve, die mit Eliane Devries einen Gegenakzent zu ihrem spektakulären Frühwerk setzen konnte. Wir erlauben uns damit eine kleine Nachfeier zu ihrem 80. Geburtstag.

Einführung: Dr. Franz Schneider

So., 12.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Punch
Punch
© Salzgeber Trailer
Neuseeland 2022 | Regie: Welby Ings | 98 min. | Jordan Oosterhof, Conan Hayes, Tim Roth | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ein Küstenstädtchen in Neuseeland. Der 17-jährige Jim ist ein großes Boxtalent, der nächste Sieg könnte ihn zum Profi werden. Vor allem sein Vater Stan, der ihn streng trainiert, selbst aber ein Alkoholproblem hat, setzt große Hoffnungen in ihn. Doch Jim ist sich selbst nicht so sicher, wo er eigentlich hin will – vor allem nach seiner ersten Begegnung mit Whetu. Der offen schwule junge Māori wohnt mit seinem Hund in einer Hütte am Strand und träumt davon, Musiker zu werden. Zusammen mit Whetu gibt es auf einmal Dinge, für die es sich wirklich zu kämpfen lohnt.

Neben Hollywood-Star Tim Roth als Vater Stan glänzen die Nachwuchstalente Jordan Oosterhof und Conan Hayes, der selbst Māori-Wurzeln hat, als zwei junge Männer, die sich gegen die auch in Neuseeland noch durchaus gegenwärtige Homophobie behaupten müssen. Aus einer Vater-Sohn-Geschichte im ruppigen Boxmilieu entwickelt Regisseur Welby Ings eine zarte Liebesgeschichte, bei der Jim mit dem Takatāpui Whetu – mit diesem Begriff bezeichnen Māori queere Menschen – nicht nur seine sexuellen Perspektiven erweitert, sondern auch seine Vorstellungen, was ein gutes Leben ist.

Einführung: Dr. Corinna Assmann (Anglistisches Seminar, Universität Heidelberg)

Mo., 13.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Sur l'Adamant - Auf der Adamant
Sur l'Adamant - Auf der Adamant
© Grandfilm Trailer
Frankreich, Japan 2022 | Regie: Nicolas Philibert | 109 min. | Dokumentarfilm | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Paris, am rechten Ufer der Seine nahe der Pont Charles-de-Gaulle, ein großes Haus, schwimmend. Darin befindet sich das Centre de Jour l’Adamant, eine Tagesklinik für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Das dortige Team versucht, mit einem umfassenden Programm die Patienten ihren Alltag wieder bewältigen zu lassen.

Nicolas Philibert, bekannt geworden durch ÊTRE ET AVOIR, hat diese Einrichtung porträtiert, er wirft einen Blick auf die Architektur und deren Umgebung, zeigt die Arbeit, vor allem aber die Patient*innen, deren Auffälligkeiten er bisweilen sehr liebevoll vor die Kamera bringt. Er vermeidet dabei jeden Kommentar und scheut sich nicht vor einer humanitären Botschaft, wonach es keine großen Unterschiede zwischen Gesunden und vermeintlich Kranken gebe. Folgerichtig erhielt er für seine Dokumentation 2023 den Goldenen Bären.

Di., 14.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 29.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Naomi - Forbidden techniques - Kinjirareta tekunikku
Naomi - Forbidden techniques - Kinjirareta  tekunikku
© Rapid Eye Movies
Japan 1966 | Regie: Kan MUKAI | 75 min. | Shusaku MUTO, Chikako NATSUMI, Kaoru MIYA | deutsche Fassung | FSK: 16.

Nach einer Begegnung mit einer Prostituierten erinnert sich ein ehemaliger Boxchampion an sein früheres Leben.

Die „Zeitlos“-Reihe feiert die Rückkehr eines fast verlorenen Films: Eine Mischung aus Thriller und Erotikfilm, irgendwie auch ein Film Noir. Indem Boxkampf und Sexualität gleichgesetzt werden, verschmelzen Boxring und Bett zu einem – und wird zur Kampfzone triebgesteuerter Männer, die verzweifelt versuchen sich mittels Aggressionen ihrer Existenz zu versichern.

Von diesem Film war weltweit nur noch eine einzige 35mm-Kopie erhalten – und zwar die deutsche Synchronfassung! Neu restauriert und digitalisiert kommt er nun wieder in die Kinos!

Di., 14.11. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 29.11. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
72. Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg
72. Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg

Vom 16. - 26. November ist das Karlstorkino Spielstätte des IFFMH.

Alle Infos zum Festivalprogramm finden Sie auf iffmh.de

Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg (IFFMH) entdeckt und fördert junge Filmkünstler*innen aus der ganzen Welt. Es ist eine einzigartige Plattform des kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Dialogs durch Filmkunst seit 1952, was es nach der Berlinale zum traditionsreichsten Filmfestival in Deutschland macht.

Das IFFMH ist spezialisiert darauf, jährlich neue Regietalente zu entdecken. Zu den ehemaligen Newcomern aus Mannheim-Heidelberg zählen François Truffaut, Rainer Werner Fassbinder, Wim Wenders, Jim Jarmusch, Angela Schanelec, Atom Egoyan, Thomas Vinterberg, Derek Cianfrance, Hong Sang-soo und Guillaume Nicloux.

Das IFFMH feiert Innovation sowie erzählerischen und ästhetischen Wagemut. Es steht für eine neue Erfahrung. Das Festival fungiert als Kompass und Trendscout, entdeckt Newcomer und präsentiert Visionäres, öffnet Horizonte und belebt Historisches neu. Das IFFMH stellt einen sozialen Erlebniskontext her. Als Vermittler und Vernetzer verschiedener Kulturszenen schafft das IFFMH Räume zum Austausch von Filmschaffenden und Publikum.

Während des Festivals gelten die Eintrittspreise des IFFMH. Für diese Veranstaltungen sind Mitgliedspreise des Karlstorkinos nicht gültig.

Do., 16.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 17.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 18.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 19.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 20.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 21.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 22.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 23.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 24.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 25.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 26.11. - - Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Revision
Revision
© Real Fiction Trailer
Deutschland 2012 | Regie: Philip Scheffner | 106 min. | Dokumentarfilm | FSK: 12.

1992 wurden in Mecklenburg-Vorpommern, an der Grenze zu Polen, zwei Roma erschossen. Die Täter, zwei Jäger, gaben an, sie mit Wildschweinen verwechselt zu haben. Und wurden mangels Beweisen schließlich freigesprochen. Die Angehörigen der beiden Roma, die eigentlich aus Rumänien kamen, wurden weder über das Verfahren informiert noch auf ihre rechtlichen Möglichkeiten hingewiesen. Regisseur Philip Scheffner hat das äußerst merkwürdige Geschehen erneut aufgerollt. In Kooperation mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma.

Mo., 27.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Montana Sacra - Der heilige Berg
Montana Sacra - Der heilige Berg
© Bildstörung Trailer
Mexiko, USA 1973 | Regie: Alejandro Jodorowsky | 114 min. | 4K digital | Alejandro Jodorowsky, Horacio Salinas, Zamira Saunders | span./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

9 Lehrlinge treten unter der Leitung des mysteriösen Alchemisten eine Pilgerreise zum heiligen Berg auf der Lotus-Insel an, auf dessen Gipfel ein Bund weiser Männer das Geheimnis der Unsterblichkeit hütet. Die Lehrlinge setzen sich aus verschiedenen bizarren Charakteren zusammen, darunter eine christähnliche Figur, ein Waffenhersteller, ein Finanzminister. Vor dem Antritt der Reise vollziehen sie unter der Leitung des Alchemisten transformative Rituale, die sie auf die Erleuchtung vorbereiten sollen.

Alejandro Jodorowskys Film über das spirituelle Streben nach Transzendenz ist ein Meisterwerk des Surrealismus, ein Film, der sich allen gängigen Normen widersetzt. Natürlich resultiert dies in einer gehörigen Prise Provokation, jede Szene beinhaltet eine Flut an sakrilegischen und politisch anstößigen Elementen. Zudem ist das von John Lennon mitfinanzierte Werk visuell einzigartig, vollständig durchzogen von grotesken und extravaganten Bildern:

Psychedelische Schrotflinten, Babynilpferde im Badezimmer und kostümierte Kröten sind nur ein kleiner Ausschnitt der Absurditäten, die von diesem Film auf die Leinwand projiziert werden.

Referentin: Julie Mutschler

Di., 28.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Vögel - The Birds
Die Vögel - The Birds
© Universal Trailer
USA, Großbritannien 1963 | Regie: Alfred Hitchcock | 119 min. | 35mm | Tippi Hedren, Rod Taylor, Jessica Tandy u.a. | deutsche Fassung | FSK: 16.

Jens Wawrczeck wird bei uns zu Gast sein, wenn bei uns die Vögel fliegen. Bekannt ist er als Schauspieler, als Hörspielstimme, aber auch als Buchautor, der ein betont subjektives Porträt über Alfred Hitchcock verfasst hat, „How to Hitchcock“.. Daraus wird er bei uns vorlesen, den berühmten Film gibt es natürlich auch dazu. Vielleicht wird Jens Wawrczeck uns dann erklären, warum die Vögel im Film so böse werden und die mittlerweile 93jährige Tippi Hedren damals so blond war. Und vielleicht noch vieles mehr um diesen mythenumrankten Film, der lange nachwirkt, wenn man ihn gesehen hat. Der Texter jedenfalls erinnert sich sofort an den Film, wenn er am Himmel mehr als drei seiner gefiederten Freunde zusammen erblickt.     

Mit einer Einführung von Jens Wawrczeck (Schauspieler, Sänger, Synchron- und Hörspielsprecher (Die Drei ???)). 

Außerdem mit einer Kurzlesung aus seinem neuen Buch „How to Hitchcock – Meine Reise durch das Hitchcock-Universum“ und Buchverkauf.

Do., 30.11. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Grazie Ragazzi - Alles nur Theater?
Grazie Ragazzi - Alles nur Theater?
© Kairos
Italien 2023 | Regie: Riccardo Milani | 117 min. | Antonio Albanese, Sonia Bergamasco, Giacomo Ferrara, Vinicio Marchioni, Fabrizio Bentivoglio | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Antonio ist mit Leib und Seele Theaterschauspieler, leider oft arbeitslos. Eines Tages bietet ihm ein Freund einen Job an. Er soll einen Theaterworkshop im Gefängnis von Velletri leiten. Antonio akzeptiert, doch nur fünf Häftlinge kommen zum Workshop. So beschließt er, das Stück zu proben, mit dem er Jahre zuvor debütiert hatte, Samuel Becketts „Warten auf Godot“. Nach anfänglichen Spannungen und Misstrauen gelingt es Antonio langsam, die Häftlinge zu begeistern. Doch die strenge Gefängnisdirektorin bleibt misstrauisch...
GRAZIE RAGAZZI beruht auf einer wahren Geschichte aus einem schwedischen Gefängnis, die schon mehrere Filme inspiriert hat. Riccardo Milanis Version ist eine mitreißende, sehr italienische und hervorragend gespielte Komödie, die auch Themen wie die Realität des Strafvollzugs, Identitätssuche und last not least die Magie des Theaterspielens in den Blick nimmt.

Am 1.12. bietet Volare e.V. vor dem Film einen Aperitivo an. 

Fr., 1.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 3.12. - 19.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Notte fantasma - Ghost Night
Notte fantasma - Ghost Night
© Kairos Trailer
Italien 2022 | Regie: Fulvio Risuleo | 83 min. | Edoardo Pesce, Yothin Clavenzani | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Rom an einem Samstagabend: Der 17-jährige Tarek, Sohn eines ägyptischen Vaters und einer indonesischen Mutter, ist auf dem Weg zu einer Party, in seiner Tasche ein bisschen Gras. Auf der menschenleeren Straße wird er von einer Zivilstreife angehalten. Statt es bei einer Verwarnung zu belassen, nötigt der dubiose Polizist Tarek zum Einsteigen. Doch ist dieser abgehalfterte Typ überhaupt ein Cop? Das diffuse Unbehagen verstärkt sich im Lauf der abenteuerlichen Nacht, bis der Morgen graut und sich die Rollen vielleicht vertauschen könnten.
Eine unfreiwillige nächtliche Spritztour gerät aus der Spur: NOTTE FANTASMA nimmt uns mit auf einen atemlosen Roadtrip zweier Protagonisten, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Der junge Regisseur Fulvio Risuleo war schon 2020 bei Cinema! Italia! erfolgreich dabei mit der Komödie IL COLPO DEL CANE / DER GANZ GROßE COUP.

Fr., 1.12. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 5.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Beata Te - Der Erzengel und ich
Beata Te - Der Erzengel und ich
© Kairos Trailer
Italien 2022 | Regie: Paola Randi | 104 min. | Serena Rossi, Fabio Balsamo, Paola Tiziana Cruciani, Gianni Ferreri, Valentina Correani | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Schon mal einem Erzengel begegnet? Marta Pellegrino, 40, Single, erfolgreiche Theaterregisseurin, staunt nicht schlecht: plötzlich steht ein seltsamer Typ vor ihr, ganz in Weiß gekleidet, der behauptet, der Erzengel Gabriel zu sein. Und er verkündet ihr, dass sie ein Kind zur Welt bringen wird, obwohl sie schon länger keine Beziehung mehr mit einem Mann hatte. Marta lacht ihn aus. Doch Gabriel lässt nicht locker und quartiert sich für zwei Wochen bei ihr ein. Innerhalb dieser Frist soll sie sich entscheiden, ob sie das „Geschenk“ annehmen will oder nicht. Zusammen mit dem Erzengel beginnt Marta schließlich, eine umfangreiche Liste zu erstellen mit Argumenten für oder gegen ein Kind…
Eine absurd-märchenhafte Ausgangssituation, aus der Regisseurin Paola Randi mit charmanter Leichtigkeit eine Komödie zaubert, in der die Funken und Pointen nur so sprühen. Serena Rossi als Marta und Fabio Balsamo als herrlich skurriler Erzengel strahlen eine Spielfreude aus, die sich unmittelbar überträgt. Wunderbar.

Sa., 2.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 5.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Il bambino nascosto - Das versteckte Kind
Il bambino nascosto - Das versteckte Kind
© Kairos Trailer
Italien 2021 | Regie: Roberto Andò | 110 min. | Silvio Orlando, Giuseppe Pirozzi, Lino Musella, Imma Villa, Sasà Striano | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Musikprofessor Gabriele Santoro lebt zurückgezogen in einem Arbeiterviertel von Neapel. Eines Morgens schleicht sich heimlich ein zehnjähriges Kind in seine Wohnung. Der Junge heißt Ciro und ist der Sohn der Nachbarn von oben. Doch er will auf keinen Fall zu seiner Familie zurück. Gabriele beschließt instinktiv, den Jungen in seiner Wohnung versteckt zu halten. Denn es stellt sich heraus, dass Giros Vater zur Camorra gehört und Giro selber von den Gangstern in ganz Neapel gesucht wird, weil der Junge in einen schweren Unfall mit der Mutter eines mächtigen Camorra-Bosses verwickelt ist. Die Situation spitzt sich immer mehr zu…

Sa., 2.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 6.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Mamma Roma
Mamma Roma
© missingFILMs Trailer
Italien 1962 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 105 min. | Anna Magnani, Ettore Garofalo, Franco Citti, Silvana Corsini | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Als ihr Zuhälter und Vater ihres Kindes eine andere Frau heiratet, versucht „Mamma Roma“ die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neues Leben anzufangen: Sie zieht mit ihrem 16-jährigen Sohn, der auf dem Land in einem Internat aufgewachsen ist, in eine bürgerliche Gegend und betreibt einen Gemüsestand. Das neue gemeinsame Leben entpuppt sich als spannungsgeladener als geplant, und plötzlich erscheint auch der Zuhälter Carmine wieder, inzwischen von seiner neuen Frau getrennt, und stellt sie vor ein Ultimatum.

Wir zeigen den großartigen Klassiker MAMMA ROMA in restaurierter Fassung als zweifache Hommage: zum 50. Todestag der unvergleichlichen Anna Magnani, die hier eine ihrer eindrucksvollen Rollen spielte, und zum 101. Geburtstag von Pier Paolo Pasolini.

So., 3.12. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 4.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Margini - Am Rand
Margini - Am Rand
© Kairos Trailer
Italien 2022 | Regie: Niccolò Falsetti | 91 min. | Francesco Turbanti, Emanuele Linfatti, Matteo Creatini, Silvia D’Amico, Aurora Malianni | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Die drei Freunde Edoardo, Iacopo und Michele leben in Grosseto, einem verschlafenen Provinzstädtchen in der Toskana. Michele hat eine Frau und eine Tochter, Edoardo einen despotischen Patenonkel und Jacopo träumt von einer besseren Zukunft. Gemeinsam spielen sie in einer Punkband, sind jedoch arbeitslos und immer kurz vor der Pleite. Mit Auftritten bei Provinzfestivals und Dorffesten machen sie mühsam ein paar Euro. Endlich die große Chance: sie dürfen in Bologna als Vorgruppe bei einem Konzert der berühmten US-Band Defense spielen. Als das Konzert plötzlich abgesagt wird, gibt das Trio nicht auf. Wenn sie nicht in Bologna mit Defense auftreten können, dann muss Defense eben nach Grosseto kommen…
Ein sympathischer, oft auch sehr komischer Film über drei junge Musiker aus der Provinz, über Freundschaft und über den unbeirrbaren Wunsch, einmal groß herauszukommen. Niccolò Falsettis Debütfilm beruht auf authentischen Erfahrungen und wurde beim Filmfestival von Venedig uraufgeführt.

Mo., 4.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 6.12. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Les jeunes amants - Im Herzen jung
Les jeunes amants - Im Herzen jung
© Alamode Film Trailer
Frankreich, Belgien 2021 | Regie: Carine Tardieu | 114 min. | Fanny Ardant, Melvil Poupaud, Cécile de France u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Eine Liebesgeschichte, zärtlich und genau, dabei melodramatisch wie bei Douglas Sirk. Sie kommt in Fahrt, als der ehrgeizige Mediziner Pierre von einem Kollegen in dessen Haus eingeladen wird, das gerade von der Architektin Shauna renoviert wird. Beide sind sich Jahre zuvor in einem Krankenhaus begegnet, Shauna ist 25 Jahre älter als Pierre. Jetzt beginnen sie, einander von sich zu erzählen, werden sogar miteinander intim. Doch die Affäre kommt ans Licht, Pierre ist verheiratet, seine Frau verzweifelt. Als Shauna zudem schwer erkrankt, wird die Situation noch komplizierter. LES JEUNES AMANTS beschert einem nicht nur ein Wiedersehen mit der großartigen Fanny Ardant in der Hauptrolle, sondern macht trotz allem Mut auf eine unkonventionelle Liebesbeziehung, die dem Leben auch die Stirn bietet.

Do., 7.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 10.12. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Sirene
Die Sirene
© Grandfilm Trailer
Frankreich, Deutschland, Luxemburg, Belgien 2023 | Regie: Sepideh Farsi | 100 min. | farsi Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

1980. Abadan, die Ölmetropole des Iran, steht vor der irakischen Belagerung. Der jugendliche Omid bleibt bei seinem Großvater, nachdem er vergeblich versucht hat, sich als Soldat zu verpflichten. Auf seinen Streifzügen durch die Stadt trifft er auf ungewöhnliche Charaktere, die trotz des drohenden irakischen Einmarschs alle ihre Gründe haben in der Stadt zu bleiben. Darunter ist auch eine berühmte Diva und ihre Tochter Pari, in die sich Omid verliebt. Als sich die Situation verschlechtert, entdeckt und repariert er ein veraltetes Boot, einen Lenj. Bietet dieser Fund Omid die Chance, sich und alle Menschen, die ihm wichtig sind, zu retten?

Regisseurin Sepideh Farsi beleuchtet mit ihrem Animationsfilm die Epoche nach der iranischen Revolution, in der das Land eine Zeitenwende erfuhr und deren Ausläufer es bis heute prägen.

Do., 7.12. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 8.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 9.12. - 19.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 13.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 16.12. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Abschied von Gestern
Abschied von Gestern
© Kairos Film
Deutschland 1966 | Regie: Alexander Kluge | 88 min. | Alexandra Kluge, Alfred Edel u.a. | dt. Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 16.

„Uns trennt von gestern kein Abgrund, sondern die veränderte Situation“. Eine junge Frau mit jüdischen Eltern ist aus Leipzig in den Westen geflüchtet und versucht sich dort durchzuschlagen. Sie verliert jedoch ihre Anstellung, scheitert in anderen Tätigkeiten und wird wiederholt straffällig. Am Ende landet sie im Frauengefängnis. Alexander Kluge zeigte 1966, wie wenig sich in der BRD seit dem Ende des NS-Regime bewegt hatte. Seine filmischen Ausdrucksmittel orientieren sich dabei am Oberhausener Manifest sowie am epischen Theater. Einer der wohl wichtigsten Filme Nachkriegsdeutschlands.

Inklusive zwei Vorfilmen von Alexander Kluge:

Alexander Kluge knüpft Zusammenhänge und kreiert Konstellationen, kein Medium, kein Inhalt, kein Werk steht „alleine“ da. Aus diesem Grund wurden von Kluge selbst zwei Kurzfilme aus seinem Schaffen ausgewählt, die einen inhaltlichen Rahmen zu ABSCHIED VON GESTERN bilden: 

LIED DER MEDEA (Alexander Kluge, 2023, 3 min)

DER GÄRTNER VON NÜRNBERG (Alexander Kluge, 2017, 4 min)

Fr., 8.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 10.12. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Franky Five Star
Franky Five Star
© jip Film / Sami Kuokkanen Trailer
Deutschland, Finnland 2022 | Regie: Birgit Möller | 115 min. | Lena Urzendowsky, Cino Djavid, Paul Pötsch, Gerti Drassl, Sven Hönig | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Franky jobbt im Getränkemarkt, wohnt mit ihrer besten Freundin Katja in einer WG und himmelt ihren unerreichbaren Nachbarn an. Wenn sie in peinliche oder unangenehme Situationen gerät, nimmt sie den Aufzug und checkt in ein wundersames Hotel ein, das nur in ihrem Kopf existiert. Das teilt sie sich mit der illustren Runde: Frau Franke, Ella, Lenny und Frank, die nur so vor Energie sprühen. Sie wollen spielen, sich verlieben, die Welt retten oder endlich mal Sex haben. Als Katjas neuer Freund Hasim, genannt Hasi, in die gemeinsame WG einzieht, sind die vier nicht mehr zu halten. In einem günstigen Moment nimmt die verführerische Ella den Fahrstuhl und macht sich an Hasi ran. Jetzt gerät Frankys Leben buchstäblich aus den Fugen. Sie droht alles zu verlieren, ihren Job, ihr Zuhause und ihre beste Freundin. Das Chaos führt zu einem dramatischen Notfall im Kopfhotel. Eine märchenhafte Liebeskomödie über die Suche nach sich selbst.

Sa., 9.12. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 10.12. - 15.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 16.12. - 19.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 20.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Fremont
Fremont
© trigon-film / Cinemalovers Trailer
USA 2023 | Regie: Babak Jalali | 91 min. | Anaita Wali Zada, Jeremy Allen White | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Die schöne und unruhige 20-jährige Donya, eine afghanische Übersetzerin, die früher für die US-Regierung gearbeitet hat, kann kaum schlafen. Sie lebt allein im kalifornischen Fremont in einem Gebäude mit anderen afghanischen Einwanderern und isst oft allein in einem örtlichen Restaurant und schaut Seifenopern. Ihre Routine ändert sich, als sie in ihrem Job in einer Glückskeksfabrik in der Stadt zur Wahrsagerin befördert wird. Während ihre Wahrsagungen von Fremden in der ganzen Bucht gelesen werden, treibt Donyas schwelende Sehnsucht sie dazu, eine Botschaft in die Welt hinauszuschicken, ohne zu wissen, wohin das führen wird.

Sa., 9.12. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 13.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 27.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Knochen und Namen
Knochen und Namen
© Salzgeber Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Fabian Stumm | 104 min. | dt./frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Boris und Jonathan sind seit vielen Jahren ein Paar. Doch ihre Beziehung ist an einem Punkt angekommen, an dem sie die gemeinsamen Abende auch getrennt verbringen könnten: Der eine liegt im Bett und liest, der andere arbeitet im Nebenraum am Schreibtisch. Während sich der Schauspieler Boris immer tiefer in die Proben zu einem neuen Film mit einer ambitionierten Regisseurin wühlt und dabei reale und fiktive Charaktere zu vermischen beginnt, versucht Jonathan, seine Stimme als Schriftsteller neu zu definieren. Durch diese Tage des Ringens um Distanz, Nähe, Vertrauen, Verlangen und Verlustangst geistert Jonathans’ kleine Nichte Josie, die auf eigenwillige Weise versucht, mit dem nahenden Ende ihrer Kindheit umzugehen.

KNOCHEN UND NAMEN, das Langfilmdebüt von Fabian Stumm, porträtiert Menschen, die nach ihrem Platz im Leben suchen. Eine sensible und humorvolle Reflexion über die Dissonanzen in Beziehungen, die uns verbinden und voneinander entfernen.

Mit anschließendem Gespräch mit dem queeren KinoKollektiv Heidelberg.

Mo., 11.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Strangers to Peace
Strangers to Peace Trailer
Kolumbien 2022 | Regie: Laura Ángel, Noah DeBonis | 88 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit englischen Untertiteln.

Drei ehemalige Soldaten sehen sich mit Vergeltung, Angst und Gefahr konfrontiert, während sie versuchen, ihr Leben neu aufzubauen, nachdem sie die FARC-Guerillaarmee und den blutigen kolumbianischen Konflikt verlassen haben. STRANGERS TO PEACE fängt die persönlichen Geschichten ein von Dayana, der Marktverkäuferin, die sich mit ihrer neuen Identität als Transfrau auseinandersetzt; Ricardo, dem jungen Vater, der heimlich an seiner kommunistischen Ideologie festhält; und Alexandra, der indigenen Kindersoldatin, die gezwungen war, ihre Familie im Amazonasgebiet zurückzulassen. Ihre Geschichten werden durch die Linse der Filmemacherin Laura Ángel erzählt, die selbst ein Opfer der FARC-Gewalt war.

Anschließend gibt es ein Gespräch mit der Produzentin und Drehbuchautorin Colleen O'Brien (Friedrich Schiller-Universität Jena)

Di., 12.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Tótem
Tótem
© Limerencia Films Trailer
Mexiko 2023 | Regie: Lila Avilés | 95 min. | Naíma Sentíes, Montserrat Marañon, Marisol Gasé, Saori Gurza, Mateo García Elizondo | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Ein weitläufiges Haus mit großem Garten, ein Tag in einer mexikanischen Großfamilie. Die siebenjährige Sol ist gekommen, um bei den Vorbereitungen zur Geburtstagsparty ihres Vaters Tona zu helfen. Es wird gekocht, gebacken und geputzt, gelacht und gestritten, Geister werden ausgetrieben, Familienmitglieder und Freunde treffen ein. Unter dem schwirrenden Trubel liegt eine mit Händen zu greifende, alle und alles verbindende Spannung: Die Sorge um den todkranken Tona, der versucht, seine schwindenden Kräfte für den Abend zu sammeln.

Als die Dämmerung hereinbricht, beginnt ein denkwürdiges Fest, in dem sich all die Liebe und Freude, die mit Tona verbunden sind, der Schmerz und die Hoffnung, zu Momenten ungeheurer Intensität und Glücks verdichten, zu einer fulminanten, leuchtenden Feier des Lebens.

Mit seinem wunderbaren Ensemble, großartig gefilmt und in meisterhaft choreografierten Einstellungen erzählt, ist TÓTEM ein vielstimmiger, choraler Film über das Leben, die Liebe, den Schmerz und den Tod – melancholisch und ausgelassen, tragikomisch und tief, spirituell und sinnlich. Am Ende beginnt Sol jenes Geheimnis zu begreifen, das jenseits der Worte liegt, jene Kraft, die den Mut zum Loslassen und Weitermachen gibt.

Im Anschluss zeigen wir ein online Filmgespräch mit der Regisseurin Lila Avilés (18 min / span. mit deutschen Untertiteln).

Do., 14.12. - 18.45 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 16.12. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 17.12. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 20.12. - 18.45 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 23.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 30.12. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Rocky Horror Picture Show
The Rocky Horror Picture Show Trailer
USA, Großbritannien 1975 | Regie: Jim Sharman | 100 min. | Tim Curry, Susan Sarandon, Barry Bostwick u.a. | engl. Originalfassung | FSK: 12.

What’s on the slab? Okay, okay, bevor wir alle den sinnlichen Schauern dieses Satzes verfallen, kurz zur Story. Im beschaulichen Denton macht der steife Brad seiner tugendhaften Janet einen Heiratsantrag. Nach der erfolgreichen Verlobung macht sich das Paar auf den Weg, um ihren Mentor Dr. Scott zu besuchen. Eine Autopanne unterbricht die Reise und unsere unschuldigen Protagonisten landen im Schloss von Dr. Frank N. Furter, der just zu dieser Zeit eine Versammlung illustrer Gäste unterhält, die gebannt sind auf sein neuestes (menschliches) Experiment. Brad und Janet stolpern prompt in ein erotisch-musikalisches Abenteuer rund um Außerirdische und sexuelle Fantasien. Kult-Grusical mit allen erdenklichen Angriffen auf Moral und Konvention der 70er Jahre und einem unwiderstehlichen Soundtrack!

Do., 14.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Das Boot - Director's Cut
Das Boot - Director's Cut
© Croco Film Trailer
Deutschland 1981/1997 | Regie: Wolfgang Petersen | 208 min. | Jürgen Prochnow, Herbert Grönemeyer, Klaus Wennemann, Hubertus Bengsch, Martin Semmelrogge u.a. | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Wolfgang Petersens aufwändiger, auch international überaus erfolgreicher Film basiert auf einer authentischen U-Boot-Operation während des Zweiten Weltkriegs. 1941 sticht das deutsche U-Boot U-96 vom französischen Hafen La Rochelle aus in See, um im Atlantik britische Frachtschiffe zu torpedieren. Mit an Bord ist der junge Kriegsberichterstatter Werner, der bei der Mannschaft jedoch auf wenig Sympathie stößt. Nach ereignislosen, zermürbenden Tagen unter See kommt eine britische Frachterflotte in Sicht. Doch die Besetzung übersieht bei ihrem Angriffsplan ein wichtiges Detail: Den hoch gerüsteten Geleitschutz der Frachtschiffe ...

Zum 15-jährigen Jubiläum der ursprünglichen Kinofassung kam der Film 1997 als nunmehr knapp dreieinhalbstündiger "Director's Cut" zurück auf die Leinwände. Dieser enthält neben zusätzlichen Szenen aus der mehrteiligen Fernsehfassung von 1985 auch eine neu abgemischte Tonspur mit effektvollem Subwoofereinsatz sowie ein im Vergleich zur Originalfassung insgesamt restauriertes Bild.

Mit einer Einführung von Dr. Morticia Zschiesche (Film- und Sozialwissenschaftlerin, Programmrat Karlstorkino) und der Möglichkeit zum lustvollen Austausch nach dem Film.

Fr., 15.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Paddington 2
Paddington 2 Trailer
Großbritannien, Frankreich 2017 | Regie: Paul King | 100 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Manchmal braucht es einen Bären, um einen Dieb zu fangen! Paddington findet das perfekte Geschenk für seine Tante Lucy. Ein wunderschönes altes Pop-Up-Buch über London! Dumm nur, dass der Schauspieler Buchanan davon erfährt und das Buch klaut, weil er darin eine Schatzkarte vermutet. Paddington wird des Diebstahls verdächtigt und daraufhin ins Gefängnis gesperrt. Seine Familie muss nun alles daran setzen, seine Unschuld zu beweisen. Liebenswerte und abenteuerliche Fortsetzung mit dem kleinen Bären mit dem großen Herzen in der großen Stadt!

Sa., 16.12. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 17.12. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Plan 75
Plan 75
© Fugu Filmverleih Trailer
Japan, Frankreich, Philippinen, Katar 2022 | Regie: Chie Hayakawa | 112 min. | Chieko Baisho, Hayato Isomura, Taka Takao, Yumi Kawai, Stefanie Arianne | japan. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

In nicht allzu ferner Zukunft sollen Menschen ab 75 dazu gedrängt werden, freiwillig aus dem Leben zu scheiden, um der Überalterung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Dafür wird eigens eine Agentur für Sterbehilfe eingerichtet. Sie funktioniert störungsfrei. Subtil inszeniert schildert Chie Hayakawa in ihrem Debütfilm wie verschiedene Menschen damit umgehen. Nach ihrer Entlassung hat die ehemalige Putzfrau Michi nur noch Kontakt mit ihrer Sterbebegleiterin. Ein früherer Ingenieur trifft bei seinem Entschluss zu sterben ausgerechnet auf seinen Neffen. Eine junge Frau von den Philippinen entsorgt die verbliebenen Habseligkeiten der Toten. Eine beklemmende Dystopie von hypnotischer Wirkung. „Sie werden sich schläfrig fühlen. Entspannen Sie sich und lassen Sie sich treiben.“

So., 17.12. - 19.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 28.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 30.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Django - Ein Leben für die Musik
Django - Ein Leben für die Musik
© Weltkino Trailer
Frankreich 2017 | Regie: Etienne Comar | 117 min. | Reda Kateb, Cécile De France, Beata Palya, Bim Bam Merstein, Gabriel Mirété | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Frankreich, 1943. Der begnadete Jazzgitarrist Django Reinhardt ist auf dem Gipfel seines Erfolges. Abend für Abend spielt er in ausverkauften Sälen und begeistert das Publikum mit seinem Gypsy-Swing, einer Musik voller Lebenslust und Witz, der sich auch die deutschen Besatzer nicht entziehen können. Während andere Sinti in ganz Europa verfolgt werden, kann sich Django aufgrund seiner Popularität in Sicherheit wiegen – bis ihn die Nationalsozialisten auf Tournee nach Deutschland schicken wollen. Django weigert sich. Seine Pariser Geliebte hilft ihm, mit seiner schwangeren Frau und seiner Mutter an der Schweizer Grenze unterzutauchen. Hier trifft er auf Mitglieder seiner weitverzweigten Familie, die ebenfalls auf der Flucht sind. Über den Genfer See will er in die Schweiz gelangen, doch die Nazis sind ihm dicht auf den Fersen.

In seinem Regiedebüt porträtiert Étienne Comar einen unkonventionellen Künstler und Freigeist, dessen Leben so improvisiert war wie seine Musik. Vor die Frage gestellt, ob er seine Kunst politisch missbrauchen lässt, muss er eine existentielle Entscheidung treffen. Reda Kateb brilliert in der Rolle des Ausnahme-Künstlers an der Seite von César-Gewinnerin Cécile de France.

Mo., 18.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
A Single Man
A Single Man
© Central Film Trailer
USA 2009 | Regie: Tom Ford | 99 min. | Colin Firth, Julianne Moore, Nicholas Hoult, Matthew Goode | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der Professor George Falconer sieht den Sinn in seinem Leben nicht mehr, oder vielleicht doch? Sein Lebenspartner ist in einem Unfall gestorben und seine Freundin Charley kann ihm, gefangen in ihren eigenen fundamentalen Fragen, auch nicht wirklich helfen. Und dennoch kann schon eine geteilte Zigarette vor einer Tanzstelle mit einem jungen Mann - schöner als James Dean - noch einen Moment des Glücks entfachen. Dann wiederum ist es nur ein Moment und in dieser Ambivalenz nähern wir uns vorsichtig einem komplizierten und fragilen Mann und der ganzen Schönheit seines Lebens. 

Tom Ford hat einen Film gedreht so farblos wie das Leben des Protagonisten hoffnungslos ist: Zumeist, aber manchmal vielleicht auch nicht. Alleine für die einzigartige Ästhetik muss man diesen Film gesehen haben!

Vortrag von Max Hirsch

Sonderpreis 4€ für Studierende / Auszubildende, mit freundlicher Unterstützung des StuRa.

Di., 19.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Kurzfilmtag: Kurz.Film.Tour. 2023
Kurzfilmtag: Kurz.Film.Tour. 2023
© Mo Harawe, Alexander von Piechowski
ca. 105 min. | FSK: 16.

Muss ja nicht sein, dass es heute ist

Deutschland 2022 | Regie: Sophia Groening | Spielfilm | Deutsch | 07:42 min. | FSK (noch nicht geprüft)

Deutscher Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Spielfilm bis 10 Minuten Laufzeit

Vier Freunde sitzen am Platz der Kulturen in Köln Finkenberg. Sie suchen die richtigen Worte und Satzzeichen für eine SMS, die nie abgeschickt wird.

 

Will my Parents Come to See Me

Österreich, Deutschland, Somalia 2022 | Regie: Mo Harawe | Spielfilm | Somali m. dt. UT | 28:00 min. | FSK (noch nicht geprüft)

Deutscher Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit

Eine erfahrene somalische Polizistin begleitet erneut einen jungen Insassen durch das Prozedere des somalischen Justizwesens.

 

Backflip

Deutschland/ Frankreich 2022 | Regie: Nikita Diakur | Animationsfilm | Englisch m. dt. UT | 12:13 min. | FSK 0

Deutscher Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit

Park. Wohnung. 6-Kern-Prozessor. Mein Avatar lernt einen Rückwärtssalto.

 

Würdenbewahrerin

Deutschland 2021 | Regie: Sandro Rados | Spielfilm | Deutsch/Bosnisch | 08:29 min. | FSK 12

Nominierung in der Kategorie Spielfilm bis 10 Minuten Laufzeit

Als sie durch einen Todesfall mit ihren Terminen in Verzug gerät, sieht sich die mobile Krankenschwester Esma mit einer schwierigen Entscheidung konfrontiert.

 

Bird in Italian is Uccello

Deutschland 2021 | Regie: Gernot Wieland | Experimentalfilm | Englisch m. dt. UT | 14:26 min. | FSK (noch nicht geprüft)

Deutscher Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Experimentalfilm bis 30 Minuten Laufzeit

Der Besuch und die Recherche in einer ehemaligen italienischen Psychiatrie wecken Kindheitserinnerungen.

 

Platform

Deutschland 2022 | Regie: Johannes Büttner, Steffen Köhn | Spielfilm | Englisch/ Tamil m. dt. UT | 16:20 min. | FSK (noch nicht geprüft)

Nominierung in der Kategorie Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit

Drei Gigworker aus dem Lieferservicesektor planen den weltweiten Aufstand.

 

Hundefreund

Deutschland 2022 | Regie: Maissa Lihedheb | Spielfilm | Deutsch | 18:00 min. | FSK 16

Nominierung in der Kategorie Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit

Bei einem Date entfacht ein Streit zwischen Malik und Phillip, bei dem ihre ungleichen Positionen innerhalb der deutschen Gesellschaft in den Vordergrund rücken.

Do., 21.12. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein

Endlich geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Das Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. 

Im Dezember gibt es französisch-amerikanischen Psychohorror: ein audiovisuell meisterhaftes Rätselwerk, dessen geheimen Sinn wir auf Kinovinospuren auf den Grund gehen werden... Karoline Hering führt uns auf eine einsame Landstraße.

Referentin: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 22.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Little Fugitive - Der kleine Ausreißer
Little Fugitive - Der kleine Ausreißer
© 1953 ORKIN/ENGEL PHOTO ARCHIVE Trailer
USA 1953 | Regie: Morris Engel, Ruth Orkin, Ray Ashley | 80 min. | Richie Andrusco, Richie Brewster, Winnifred Cushing, Jay Williams | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Joey ist sieben und lebt in Brooklyn. Weil seine Mutter ihre kranke Mutter pflegen muss, soll sein Bruder Lennie auf ihn aufpassen, was dem Zwölfjährigen überhaupt nicht gefällt. Mit seinen Freunden spielt er Joey deshalb einen Streich. Sie lassen den Jungen mit einem Gewehr hantieren, und als sich ein Schuss löst, stellt Lennie sich tot. Als „Mörder“ seines Bruders nimmt Joey Reißaus. Mit sechs Dollar in der Tasche fährt er nach Coney Island, wo er sich am Strand und im Vergnügungspark herumtreibt … Die Kamera in Nabelhöhe: Mit einer mobilen 35-mm-Kamera, die er an seinem Körper befestigte, dokumentierte der Fotograf Morris Engel aus der Perspektive seines Helden dessen Umgebung. Während dieser Karussell fährt, Baseballwürfe übt, Zuckerwatte verspeist und sich als Flaschensammler betätigt, nehmen die Filmemacher die Auszeit Joeys zum Anlass, ihre Landsleute während der Freizeit zu porträtieren: beim Bummeln, Flirten, Schwimmen oder Sonnenbaden. Als seien sie mit den staunenden Augen eines Siebenjährigen festgehalten, präsentiert DER KLEINE AUSREISSER belustigte und anthropologische Blicke auf Menschen in der Masse – und zugleich Meisterwerke der Schwarzweißfotografie. (Berlinale Retrospektive 2023)

Als einer der einflussreichsten Filme des amerikanischen Independent-Kinos inspirierte LITTLE FUGITIVE die französische Nouvelle Vague und viele bekannte Filmemacher wie François Truffaut, Stanley Kubrick, John Cassevetes und Martin Scorsese.

Sa., 23.12. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 29.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 31.12. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Anselm - Das Rauschen der Zeit
Anselm - Das Rauschen der Zeit
© Road Movies / Wim Wenders Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Wim Wenders | 93 min. | Dokumentarfilm | 4K digital | dt. Originalfassung | FSK: 6.

In ANSELM zeichnet Wim Wenders das Porträt eines der innovativsten und bedeutendsten bildenden Künstler unserer Zeit: Anselm Kiefer. Gedreht in 3D und in einer Auflösung von 6K erlaubt der Film seinem Publikum eine filmische Reise durch das Werk eines Künstlers, dessen Kunst die menschliche Existenz und die zyklische Natur der Geschichte erforscht, inspiriert von Literatur und Poesie, Geschichte, Philosophie, Wissenschaft, Mythologie und Religion.

Mehr als zwei Jahre lang folgte Wenders den Spuren Kiefers und verknüpft in seinem Film die Lebensstationen und Schaffensorte einer mehr als fünf Jahrzehnte umspannenden Karriere zwischen Kiefers Heimatland Deutschland und Frankreich, seiner heutigen kreativen Heimat.

Sa., 23.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 28.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 29.12. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ronja Räubertochter
Ronja Räubertochter Trailer
Schweden, Norwegen 1984 | Regie: Tage Danielsson | 121 min. | Hanna Zetterberg, Dan Håfström u.a. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 6.

Auf einer Burg mitten in einer Gewitternacht wird Ronja geboren, die Tochter des Räuberhauptmanns Mattis. Während Ronja heran wächst, lernt sie, dass der Mattis-Wald rund um die Burg wunderschön, aber gefährlich ist und dass die größten Feinde alle Mitlieder der Borkas-Bande sind. Doch Ronja trifft Birk Borkasohn und die beiden freunden sich nach anfänglichen Streitigkeiten an; sie mögen sich so sehr, dass sie Bruder und Schwester sein wollen und den Streit ihrer Eltern finden sie ziemlich dumm. Mattis, Ronjas Vater, kann damit gar nichts anfangen und ist so erzürnt, dass er Ronja aus der Burg treibt. Werden die Erwachsenen ein Einsehen haben? Eine der schönsten Astrid Lindgren Verfilmungen aller Zeiten mit klugen Kindern und wilden Frühlingsschreien!

Mo., 25.12. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 26.12. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Fallende Blätter
Fallende Blätter
© Sputnik Trailer
Finnland, Deutschland 2023 | Regie: Aki Kaurismäki | 81 min. | Jussi Vatanen, Alma Pöysti, Janne Hyytiäinen | finn. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

FALLENDE BLÄTTER erzählt von zwei einsamen Menschen, die zufällig im nächtlichen Helsinki aufeinander treffen. Beide sind auf der Suche nach der ersten, einzigen und endgültigen Liebe ihres Lebens. Der Weg zu diesem ehrenwerten Ziel wird erschwert durch die Alkoholsucht des Mannes, verlorene Telefonnummern, die Unkenntnis des Namens und der Adresse des jeweils anderen – und nicht zuletzt durch die allgemeine Tendenz des Lebens, denjenigen, die ihr Glück suchen, Steine in den Weg zu legen.

Diese sanfte Tragikomöde kann als "vierter Teil" von Aki Kaurismäkis Arbeitertrilogie (Schatten im Paradies, Ariel und Das Mädchen aus der Streichholzfabrik) angesehen werden.

Mo., 25.12. - 17.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 26.12. - 17.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 30.12. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Singin' in the Rain - Du sollst mein Glücksstern sein
Singin' in the Rain - Du sollst mein Glücksstern sein
© Warner Bros. Trailer
USA 1952 | Regie: Stanley Donen, Gene Kelly | 103 min. | Gene Kelly, Donald O'Connor, Debbie Reynolds, Jean Hagen u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Hollywoods Filmindustrie erlebt 1927 durch den Tonfilm eine radikale Veränderung. Plötzlich sind die Karrieren zahlreicher Stars des Stummfilms zu Ende, denn sie haben keine schöne Stimme. So ergeht es auch Don Lockwood und Lina Lamont, zwei Stars, die in der Öffentlichkeit so tun, als ob sie ein Paar wären. In Wirklichkeit können sie sich nicht ausstehen. Weltberühmt durch den Titelsong und die Tanzszenen, der Inbegriff eines Musicals, voller Witz und Pointen, man geht pfeifend nach Hause: „What a glorious feeling, I’m happy again“.

Mi., 27.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 31.12. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Anatomie eines Falls
Anatomie eines Falls
© Les Films Pelléas/Les Films de Pierre Trailer
Frankreich 2023 | Regie: Justine Triet | 150 min. | Sandra Hüller, Swann Arlaud, Milo Machado Graner | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Sandra, eine deutsche Schriftstellerin, ihr französischer Ehemann Samuel und ihr Sohn Daniel leben in einem kleinen Ort in den französischen Alpen. An einem strahlenden Tag wird Samuel am Fuße ihres Chalets tot im Schnee gefunden. War es Mord? Selbstmord? Oder doch nur ein tragischer Unfall? Der Polizei erscheint Samuels plötzlicher Tod verdächtig, und Sandra wird zur Hauptverdächtigen. Es folgt ein aufreibender Indizienprozess, der nach und nach nicht nur die Umstände von Samuels Tod, sondern auch Sandras und Samuels lebhafte Beziehung im Detail seziert. Beim diesjährigen Festival von Cannes wurde Justine Triet – als dritte Frau in der Geschichte des Festivals – für ANATOMIE EINES FALLS mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Im Ringen um die Frage, was wirklich geschah, entspinnt Triet auf raffinierte Weise ein packendes Beziehungsdrama, das die Widersprüche im Privaten der harten Realität des Justizsystems gegenüberstellt. Sandra Hüller glänzt erneut mit ihrem außergewöhnlichen und höchst nuancierten Spiel und wurde in Cannes von der deutschen und internationalen Presse gefeiert.

Sa., 4.5. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 19.5. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt) Karten
How to Have Sex
How to Have Sex
© Nikolopoulos Nikos Trailer
Großbritannien, Griechenland 2023 | Regie: Molly Manning Walker | 88 min. | Mia McKenna-Bruce, Samuel Bottomley, Lara Peake | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Sonne, Party und Sex: Mehr interessiert die Teenager Tara, Em und Skye während ihres ersten Mädelstrips nicht. Mit wilden Clubnächten, jeder Menge Drinks und heißen Partyspielen soll ihr gemeinsamer Sommerurlaub auf Kreta der beste ihres Lebens werden. Vor allem die 16-jährige Tara hat sich vorgenommen, die Zeit in vollen Zügen zu genießen. Sie ist als einzige der drei Freundinnen noch Jungfrau – und das möchte sie unbedingt noch in diesem Sommer ändern…

In ihrem kraftvollen Langfilmdebüt HOW TO HAVE SEX richtet die Regisseurin Molly Manning Walker ihren nuancierten Blick auf die Herausforderungen jugendlicher Sexualität. Mit subtiler Finesse erforscht die Filmemacherin die ernste Frage des gegenseitigen Einverständnisses, ohne dabei auf Klischees des Erwachsenwerdens zurückzugreifen. Die drei Protagonistinnen, die gestärkt aus ihren Erlebnissen hervorgehen, werden von großartigen Nachwuchstalenten verkörpert – allen voran von Mia McKenna-Bruce.

Mo., 1.1. - 20.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 4.1. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 6.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 13.1. - 20.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 22.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Dragon Inn
Dragon Inn
© Rapid Eye Movies Trailer
Taiwan, Hongkong 1967 | Regie: King Hu | 112 min. | 4K digital | Lingfeng Shangguan, Chun Shih, Ying Bai, Feng Hsu | mandarin Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Nach einer erfolgreichen Intrige wird General Yu von seinem politischen Gegner Obereunuch Zhao hingerichtet und seine Kinder aus China verbannt. Doch die Kinder des Generals sind dem Obereunuchen Zhao ein Dorn im Auge und daher setzt er alles daran, sie auf ihrem Weg ins Exil umzubringen. An der einsamen Herberge zum Drachentor legt er einen Hinterhalt. Doch die treuen Gefolgsleute des gemeuchelten Generals eilen den Kindern zur Hilfe. Es entfesselt sich ein Kampf um Leben und Tod. DRAGON INN, der heute als Klassiker des asiatischen Kinos gilt, feierte 1967 seine Uraufführung. Der Film brach damals sämtliche Zuschauerrekorde in Korea, Taiwan und den Philippinen und war richtungsweisend für das Genre des Martial-Arts-Films. Er besticht durch seine poetischen Bilder und dramatischen Kampfchoreografien. Der Film wurde vom Taiwan Film Institut restauriert und als 4k remastered.

Mi., 3.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 13.1. - 22.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Lagunaria
Lagunaria
© Ginko Film Trailer
Italien 2021 | Regie: Giovanni Pellegrini | 85 min. | Dokumentarfilm | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Eine Stimme aus einer fernen Zukunft erzählt von einer verschwundenen Stadt, die einst zu den berühmtesten der Welt gehörte: Venedig. Inmitten von Legenden, Ritualen und Hörensagen beschreibt der Erzähler ihr tägliches Leben, das aus Booten besteht, und ihre tiefe Beziehung zur Lagune, die sie umgibt. Hat diese Stadt jemals existiert? War sie jemals bewohnt, oder war sie ein Touristenpark? Hat sie die Überschwemmungen und Plagen überlebt? Ist es ihren Bewohnern gelungen, eine neue Form des Zusammenlebens zu finden? Das Ergebnis ist eine Geschichte einer einzigartigen und zerbrechlichen Stadt, die auf eine bestimmte Weise von jeder Stadt der Welt spricht.

Do., 4.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 7.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 14.1. - 17.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 18.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein

Bei „Film und Wein“ lautet das Konzept wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. 

Im Januar: Dr. Franz Schneider wagt sich ins nasse Element für das Erstlingswerk eines Skandalons.

Referent: Dr. Franz Schneider

Moderation: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 5.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Michel in der Suppenschüssel
Michel in der Suppenschüssel
Schweden 1971 | Regie: Olle Hellbom | 95 min. | Jan Ohlsson u.a. | deutsche Fassung | FSK: 6.

Wenn der kleine Michel aus Lönneberga schläft, könnte man den Fünfjährigen für einen Engel halten. Wenn er aber wach ist, dann hat dieser Michel mehr Unsinn als Sinn im Kopf. Obwohl er eigentlich nur helfen und immer das Beste will! Kann Michel denn was dafür, dass sein Kopf einfach im Topf stecken bleibt, als er den Rest der Suppe auslecken wollte? Lustiger Kinderklassiker nach den Büchern von Astrid Lindgren.

Sa., 6.1. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 7.1. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Norwegian Dream
Norwegian Dream
© Salzgeber Trailer
Norwegen, Polen, Deutschland 2023 | Regie: Leiv Igor Devold | 97 min. | Original mit deutschen Untertiteln.

Der 19-Jährige Pole Robert ist gerade an die norwegische Küste gezogen. In einer Fischfabrik nahe Trondheim will er genug Geld verdienen, um die Schulden seiner Mutter begleichen zu können. Robert findet schnell Anschluss bei den anderen Polen in Team und verliebt sich in Ivar, den Adoptivsohn des Fabrikeigentümers. Doch während Ivar offen schwul ist, will Robert seine Gefühle lieber geheim halten – aus Angst von der Reaktion seiner Landsleute. Als es in der Fabrik zum Streik kommt, muss sich Robert entscheiden: zwischen dem Geld, das er so dringend braucht, und seiner Liebe zu Ivar.

In seinem Spielfilmdebüt erzählt Leiv Igor Devold eine mitreißende schwule Liebesgeschichte vor der atemberaubenden Kulisse der norwegischen Fjord-Landschaft. In den Hauptrollen glänzen der polnische Shooting Star Hubert Milkowski und der junge Norweger Karl Bekele Steinland in seiner ersten Filmrolle als schwules Paar, das über soziale und kulturelle Barrieren hinweg zueinander findet.

Mo., 8.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Werk ohne Autor
Werk ohne Autor
© The Walt Disney Company Trailer
Deutschland, Italien 2018 | Regie: Florian Henckel von Donnersmarck | 189 min. | Tom Schilling, Sebastian Koch, Paula Beer, Saskia Rosendahl, Oliver Masucci u.a. | dt. Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

Florian Henckel von Donnersmarcks aufwendiges Epos schildert bildgewaltig, wie Kurt Barnert zum  Künstler und Schöpfer eines Werks ohne Autor wurde. Ähnlichkeiten mit dem Leben Gerhard Richters sind dabei kein Zufall. Im Zentrum der Geschichte steht der Euthanasie-Mord an seiner vermeintlich schizophrenen Tante und der Umstand, dass Barnerts spätere Frau Ellie die Tochter eines der Verantwortlichen ist. Barnerts Biografie wird seine künstlerische Entwicklung entgegengestellt, die ihn aus der DDR nach Düsseldorf gehen lässt, um dort mit der damaligen Avantgarde in Berührung zu treten. Dennoch aber muss er seine eigene ihm gemäße Form des Ausdrucks finden. „Ein Panorama deutscher Geschichte in Kunst gebannt“ wie stellvertretend Kritikerin Antje Harries es zusammenfasste.

Mit einer Einführung von PD Dr. Thomas Röske (Leiter der Sammlung Prinzhorn)

Di., 9.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der Sommer mit Mamã - Que Horas Ela Volta?
Der Sommer mit Mamã - Que Horas Ela Volta?
© Gullane Filmes, Alline Arruda Trailer
Brasilien 2015 | Regie: Anna Muylaert | 111 min. | Regina Casé, Camilla Márdila, Michel Joelsas, Karine Teles, Lourenço Mutarelli | port. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Seit vielen Jahren lebt und arbeitet Val als Haushälterin bei einer wohlhabenden Familie in São Paulo. Pflichtbewusst und mit Hingabe kümmert sie sich um alles und erträgt so manches. Für den 17-jährigen Sohn Fabinho ist sie wie eine zweite Mutter. Eines Tages kommt ihre eigene Tochter Jéssica, die sie als kleines Mädchen bei einer Freundin zurückgelassen hat, zu ihr, um die Aufnahmeprüfung an der Universität zu machen. Und damit gerät nicht nur Vals Weltbild, sondern auch das strenge Machtgefüge im Haus ins Wanken. Denn Jéssica ist nicht bereit, sich den starren Standesregeln unterzuordnen und mischt den Haushalt auf.

In DER SOMMER MIT MAMÃ erzählt die Regisseurin Anna Muylaert subtil und dabei sehr amüsant vom gesellschaftlichen Wandel, den Brasilien seit etwa zwei Jahrzehnten erlebt. Camila Márdila als Jéssica verkörpert herrlich selbstbewusst und frech eine jener jungen Frauen, die ihr Recht auf Teilhabe einfordern. Die Seele des Films aber ist Brasiliens Filmstar Regina Casé als Haushälterin Val, die sich mit Witz, Charme und ihrer übersprudelnden Energie in die Herzen des Publikums spielt. Für ihre Rolle als Val wurde Casé in Sundance als Beste Schauspielerin ausgezeichnet. Auf der Berlinale gewann DER SOMMER MIT MAMÃ den Publikumspreis

Einführung: Prof. Fernando Nina (Romanisches Seminar der Universität Heidelberg)

In Kooperation mit dem Romanischen Seminar der Universität Heidelberg. 

Mi., 10.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Peter von Kant
Peter von Kant
© Carole BETHUEL_Foz Trailer
Frankreich, Belgien 2022 | Regie: François Ozon | 85 min. | Denis Ménochet, Isabelle Adjani, Hanna Schygulla, Khalil Ben Gharbia | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Aus Petra wurde Peter. Wer Rainer Werner Fassbinders „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ kennt, fragt sich natürlich, was hat François Ozon anders gemacht außer Peter scheinbar tränenlos werden zu lassen? Nun, auch bei Ozon liegt ein erfolgreicher Künstler den ganzen Tag über faul im Bett und lässt die restliche Arbeit von seinem Assistenten erledigen, den er dazu noch nach Lust und Laune demütigt. Dann aber steht Amir vor der Tür, jung und schön, dazu mit spannender Biografie. Peter will spontan einen Schauspieler aus ihm machen und Amir zieht bei ihm ein, das Verhängnis beginnt. Gegenüber dem früh verstorbenen Genie des deutschen Films versteht sich Ozons Adaption als freie Interpretation sehr wohl auch mit französischem Einschlag. Damit die Psychoquälerei ein bisschen leichter daherkommt.

Do., 11.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 14.1. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 16.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Talk to Me
Talk to Me
© capelight pictures Trailer
Australien 2023 | Regie: Danny Philippou, Michael Philippou | 95 min. | Sophie Wilde, Joe Bird, Alexandra Jensen | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

In einer australischen Kleinstadt ist die mysteriöse Skulptur einer Hand im Umlauf. Mit ihr versetzen sich ganze Freundesgruppen nacheinander in Trance und beschwören Tote aus dem Jenseits. Handyvideos von besessenen Mitschülern machen schließlich auch die besten Freundinnen Mia und Jade neugierig: Die beiden beschließen, selbst an einer Séance teilzunehmen. Doch als Mias verstorbene Mutter mithilfe der Hand Kontakt zu ihr aufnimmt, schlägt das Spiel in tödlichen Ernst um. Die Regeln des Rituals sind gebrochen – die Tür zur Geisterwelt steht einen Spaltbreit offen ...

Do., 11.1. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 15.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 18.1. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 20.1. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
„Der gläserne Untertitler“ mit anschließendem Kurzfilmprogramm
„Der gläserne Untertitler“ mit anschließendem Kurzfilmprogramm

Zu den Markenzeichen unseres Kinos gehört bekanntlich, Filme in ihrer Originalsprache zu zeigen. Aber wie gelingt es eigentlich, die vielen fremden Wörter mit all ihren Finessen in diese prägnanten, leicht verfolgbaren Sätze unter den Filmszenen zu übersetzen, die trotzdem ihre Nuanciertheit bewahren? Als „Gläserner Untertitler“ dürfen wir dem freischaffenden Übersetzer und Untertitler Florian Wolf bei seiner anspruchsvollen Arbeit über die Schulter schauen, Fragen stellen und interaktiv mitdiskutieren.

Nach einer kurzen Pause folgt ein Kurzfilmprogramm mit Festivalbeiträgen der PROVINZIALE – Filmfest Eberswalde, bei denen Studierende des Instituts für Übersetzen und Dolmetschen im Rahmen eines Seminars an der Untertitelung der Kurzfilme beteiligt waren.

Florian Wolf studierte Übersetzungswissenschaft am Institut für Übersetzen und Dolmetschen in Heidelberg und spezialisierte sich auf Filmübersetzung und Untertitelung. Seit 2010 ist er freischaffender Übersetzer für audiovisuelle Medien mit dem Schwerpunkt Untertitelung und Gründer von sub:werk. Seit 2013 gibt er regelmäßig Seminare, Workshops und Lehrveranstaltungen zum Thema.

Studierende der Universität Heidelberg haben freien Eintritt!

In Kooperation mit dem Institut für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Heidelberg und mit großzügiger Unterstützung der Fachschaft des Instituts für Übersetzen und Dolmetschen.

         

Fr., 12.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Lucy ist jetzt Gangster
Lucy ist jetzt Gangster Trailer
Deutschland 2022 | Regie: Till Endemann | 91 min. | Valerie & Violetta Arnemann, Brooklyn Liebig u.a. | deutsche Fassung | Praedikat: wertvoll | FSK: 6.

Die zehnjährige Lucy ist grundehrlich, höflich und immer gut gelaunt. Sie versucht jeden Tag die Welt ein bisschen besser zu machen – zusammen mit ihrer besten Freundin Rima und ihrer Familie, die Eis nach altem Familienrezept verkauft. Doch dann geht die Eismaschine kaputt und die Schließung droht. Was nun? Lucys Lösung: eine Bank überfallen! Spannende Gangsterkomödie für kleine und große Eisliebhaber!

Sa., 13.1. - 15.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 14.1. - 15.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Im Namen des Volkes - Das Schöffenamt als Beitrag zur Demokratie + Die zwölf Geschworenen (1957)
Im Namen des Volkes - Das Schöffenamt als Beitrag zur Demokratie + Die zwölf Geschworenen (1957) Trailer
USA 1957 | Regie: Sidney Lumet | 96 min. | Henry Fonda, Lee J. Cobb, Martin Balsam, John Fiedler, E.G. Marshall u.a. | deutsche Fassung | FSK: 12.

Informationsmatinée zum Schöffenamt
Sonntag, 14. Januar 2024
11:00—12:30 Uhr
Podiumsgespräch

13:00—14:30 Uhr
Filmvorführung: DIE ZWÖLF GESCHWORENEN (DF)

Über Schuld und Unschuld wird in Deutschland im Namen des Volkes entschieden. Dafür sorgen mehr als 60.000 Schöffinnen und Schöffen bundesweit. Doch obwohl das Schöffenamt einen essenziellen Beitrag zu unserer Demokratie leistet, ist es ein weithin unbekanntes Ehrenamt. Sind Sie selbst Schöffin oder Schöffe? Oder interessieren Sie sich für diese wenig prominente, aber spannende Aufgabe?

Bei unserer Informationsmatinee haben Sie die Gelegenheit, mit Kennern und Expertinnen aus der Praxis ins Gespräch zu kommen, um einen tieferen Einblick in die Schöffentätigkeit zu gewinnen. Im Anschluss an das Podiumsgespräch zeigen wir den US-amerikanischen Filmklassiker »Die zwölf Geschworenen« (1957). Der Eintritt ist kostenlos. Um einen Unkostenbeitrag wird gebeten.

Grußwort
CLAUDIA KITZIG
Landesvorsitzende der Deutschen Vereinigung der Schöffinnen und Schöffen Baden-Württemberg e. V.


Moderation
CHIARA HENRICH
Wissenschaftliche Assistentin am Institut für deutsches, europäisches und internationales Strafrecht, Universität Heidelberg


Podiumsgespräch

SABRINA ZINKE
Schöffin am Landgericht Heidelberg

KAI GRÄF
Schöffe am Landgericht Heidelberg


MICHAEL WALDMANN
Vorsitzender Richter am Landgericht Heidelberg


DR. MAXIMILIAN SEYDERHELM
Strafverteidiger, Rechtsanwaltkanzlei sfc Heidelberg–Mannheim


DIE ZWÖLF GESCHWORENEN - 12 ANGRY MEN
US 1957 | R: Sidney Lumet | 96 min | Henry Fonda, Lee J. Cobb, Martin Balsam, John Fiedler, E.G. Marshall u.a. | DF | ab 12 J.

Das Spielfilmdebüt von Sidney Lumet ist ein mitreißendes Justizdrama: Ein junger Slumbewohner wird des Mordes an seinem Vater beschuldigt und nun liegt es an der zwölfköpfigen Jury, über das Leben des jungen Mannes zu entscheiden. Schnell kommt es zur ersten Abstimmung, die ihn mit elf zu eins für schuldig befindet. Da das Urteil jedoch einstimmig gefällt werden muss, ist dies der Beginn einer hitzigen Debatte. Beeindruckend in Szene gesetzt von Lumet zeigt uns DIE ZWÖLF GESCHWORENEN, wie Vorurteile und eigene Erfahrungen unser Urteilsvermögen beeinflussen können.

Eintritt frei

So., 14.1. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Verdens Undergang - The End of the World
Verdens Undergang - The End of the World
© Det Danske Filminstitut
Dänemark 1916 | Regie: August Blom | 77 min. | Stummfilm | Olaf Fönss, Carl Lauritzen, Ebba Thomsen, Johanne Fritz-Petersen, Thorleif Lund.

Gedreht unter dem Eindruck, den 1910 der Halleysche Komet auf die Erdbewohner hatte sowie unter den Schrecken des Ersten Weltkriegs wurde August Bloms Stummfilm einer der ersten Katastrophenfilme. Denn in einer kleinen Bergarbeiterstadt verlässt die Tochter des Minenverwalters zusammen mit dem Besitzer den langweiligen Ort, obwohl sie eigentlich mit einem dortigen Arbeiter verlobt ist. Dieser sinnt auf Rache. Gleichzeitig wird ein Komet am Himmel entdeckt, der sich der Erde gefährlich nähert. Bald gibt es Aufruhr und es regnet Feuer und Steine. Am Ende bleibt nur noch das Gebet.

Live-Musik: Gramm Art Project

Wissenschaftlicher Kommentar: Thomas Christensen (Leiter der Filmrestauration am Dänischen Filminstitut), Thomas Meier (CAPAS Direktor)

Mi., 17.1. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Pest in Florenz - The Plague of Florence
Die Pest in Florenz - The Plague of Florence
© Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Deutschland 1919 | Regie: Otto Rippert | 73 min. | Stummfilm | Theodor Becker, Marga Kierska, Julietta Brandt | FSK: 12.

Julia ist schön und kommt aus Venedig nach Florenz. Es ist die Zeit der Renaissance, das Leben in Florenz aber ist durch Frömmigkeit und Askese geprägt. Doch das wird sich ändern. Denn sowohl Herrscher Cesare als auch dessen Sohn Lorenzo verlieben sich leidenschaftlich in die Kurtisane. So lockern sich die Sitten und die Verführerin führt. Dann erscheint Franziskus, der Einsiedler mit seiner Prophezeiung, die nur Böses versprechen kann. So kommt der Bannfluch des Papstes und die Pest. Die Stadttore werden geschlossen, an der Mauer erscheinen Zeichen: „Mene tekel upharsin“. Man darf übersetzen. Drehbuch von Fritz Lang, zudem beeindruckende Filmbauten und Kostüme.

Live-Musik: Gramm Art Project

Wissenschaftlicher Kommentar: Thomas Christensen (Leiter der Filmrestauration am Dänischen Filminstitut), Thomas Meier (CAPAS Direktor)

Ein Film aus dem Bestand der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung in Wiesbaden.

Mi., 17.1. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Nelly & Nadine - Eine wahrhaft unglaubliche Liebesgeschichte
Nelly & Nadine - Eine wahrhaft unglaubliche Liebesgeschichte
© Auto Images Trailer
Schweden, Belgien, Norwegen 2022 | Regie: Magnus Gertten | 92 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln.

Es ist Weihnachten im Jahr 1944 als Nelly und Nadine sich zum ersten Mal im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück begegnen. Nach der Befreiung finden sie einander wieder und bleiben ihr Leben lang zusammen. Nellys Enkelin Sylvie setzt sich mit dem in einer Kiste verschlossenen Vermächtnis ihrer Großmutter auseinander. In Fotografien, Super-8- und Audioaufnahmen sowie in poetischen und erschütternden Tagebucheinträgen stößt die Enkelin nicht nur auf die Erinnerungen ihrer Großmutter an das KZ, sondern auch auf Zeugnisse eines gemeinsamen Lebens mit Nadine – einer Liebesbeziehung, die von der Familie nie als solche benannt wurde. Über einen Zeitraum von einem Jahr begleitet Magnus Gertten die Enkelin auf ihrer behutsamen Suche und geht dabei den Spuren der unsichtbaren Familiengeschichte nach, die in den unterschiedlichen Quellen zu finden sind.

Dr. Anna Hajkóvá kommentiert den Film und steht für die Diskussion nach dem Film zur Verfügung.

Dr. Anna Hajkóvá ist Direktorin des Warwick Centre for Global Jewish Studies in Großbritannien. Sie forscht zur Alltagsgeschichte von queeren Menschen im Nationalsozialismus.

Fr., 19.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Wiese - Ein Paradies nebenan
Die Wiese - Ein Paradies nebenan Trailer
Deutschland 2019 | Regie: Jan Haft | 93 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Die Wiese ist nicht nur irgendein Ort. Ihre biologische Vielfalt und das komplexe Zusammenspiel von Flora und Fauna ist so geheimnisvoll wie erstaunlich. Über drei Jahre wirft der Film mithilfe verschiedener moderner Aufnahmetechniken einen beeindruckenden Blick auf das ganz eigenständige Universum der Wiese, dem Paradies von nebenan.

In Kooperation mit dem Carl Bosch Museum

Eintritt frei!

So., 21.1. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Physik in Hollywood
Physik in Hollywood
Eintritt frei! | 30 min. | Vortrag von Sascha Vogel, jeweils um 14 Uhr und um 16 Uhr.

Funktionieren eigentlich Lichtschwerter? Wie kommt es eigentlich, dass James Bond immer gewinnt? Was hat Spiderman mit Physik zu tun und wie schafft es Iron Man eigentlich, seinen Teilchen-Beschleuniger so schnell zu bauen? Dass Hollywood nicht der Gipfel des wissenschaftlichen Realismus ist, ist hinlänglich bekannt. Wie dick es allerdings kommt, zeigt Sascha Vogel am 21. Januar mit seinem preisgekrönten Programm „Physik in Hollywood”. Aber keine Angst – hier geht’s nicht um Formeln und Naturkonstanten, sondern um den Spaß an und in der Wissenschaft! In Vogels Rundumschlag durch die Filmwelt bleibt mit Sicherheit kein Auge trocken, auch wenn man Physik schon nach der dritten Klasse abgewählt hat. Von Armageddon über Star Wars bis zum Zoolander – nichts ist vor ihm sicher! Physik in Hollywood – ganz anders als man denkt!

Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Heidelberg und des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft

Eintritt frei!

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So., 21.1. - 14.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 21.1. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Jacob's Ladder - In der Gewalt des Jenseits
Jacob's Ladder - In der Gewalt des Jenseits
© Koch Films Trailer
USA 1990 | Regie: Adrian Lyne | 112 min. | Tim Robbins, Elizabeth Peña, Danny Aiello, Matt Craven, Pruitt Taylor Vince | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

„If you're frightened of dying and you're holding on, you'll see devils tearing your life away. If you've made your peace, then the devils are really angels freeing you from the earth.” (Jacob's Ladder, 1990)

Der Kriegsveteran Jacob Singer kehrt traumatisiert aus Vietnam zurück und wird von verstörenden Visionen heimgesucht. Verloren zwischen der Realität und einem undurchsichtigen Netz von Albträumen versucht Jacob verzweifelt, die düsteren Schatten seiner Vergangenheit zu entwirren und die wahren Geschehnisse seines Aufenthalts in Vietnam ans Licht zu bringen. Dabei gerät seine Welt zunehmend aus den Fugen und die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen immer mehr. Genau wie der Protagonist, gespielt von Tim Robbins, finden auch wir uns oft in einem komplexen Labyrinth von Erinnerungen und Emotionen wieder. JACOB'S LADDER entführt uns auf eine emotionale Achterbahnfahrt, bei der Themen wie Trauma, Schuldgefühle und der existenzielle Kampf in den Vordergrund treten - eine Reflexion über die inneren Kämpfe, die wir alle durchleben.

Vortrag von Ilija Poljanac

Sonderpreis 4€ für Studierende / Auszubildende, mit freundlicher Unterstützung des StuRa.

Di., 23.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Inshallah a boy - Inshallah walad
Inshallah a boy - Inshallah walad
© Pyramide Films Trailer
Jordanien, Frankreich, Saudi-Arabien, Katar 2023 | Regie: Amjad Al Rasheed | 113 min. | Mouna Hawa, Haitham Omari, Yumna Marwan, Salwa Nakkara u.a. | arab. Original mit deutschen Untertiteln.

Nawals Welt wird durch den plötzlichen Tod ihres Mannes erschüttert. Sie findet sich allein mit ihrer Tochter in einer bescheidenen Wohnung in Amman wieder und kämpft täglich darum, genug Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen. Zunächst scheint ihr Schwager Verständnis für ihre Situation zu zeigen, doch bald werden die Herausforderungen des jordanischen Rechtssystems offensichtlich. Inmitten der komplexen Familiendynamik muss die junge Mutter gegen eine patriarchalische Justiz ankämpfen, um Wohnung und Sorgerecht für ihre Tochter zu verteidigen. Um die Schulden ihres verstorbenen Mannes zu begleichen, nimmt Nawal eine Stelle als Pflegerin bei einer wohlhabenden Familie am anderen Ende der Stadt an. Hier entsteht eine Verbindung zu Lauren, der Tochter ihrer Arbeitgeberin. Obwohl die Frauen auf den ersten Blick unterschiedlich erscheinen, eint sie die gemeinsame Erfahrung, dass ihnen vorgeschrieben wird, wie sie ihr Leben führen sollen. 
Ein packendes Gesellschaftsdrama über systemische Unterdrückung, das sich in einen meisterhaften Thriller verwandelt. 

Arabische Originalfassung mit deutschen + englischen Untertiteln

Mi., 24.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 28.1. - 19.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 2.2. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Tel Aviv - Beirut
Tel Aviv - Beirut
© Pallas Film Trailer
Zypern, Frankreich, Deutschland 116 | Regie: Michale Boganim | 116 min. | Sofia Essaïdi, Sarah Adler, Shlomi Elkabetz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

TEL AVIV – BEIRUT ist ein historisches Drama vor dem Hintergrund des israelisch- libanesischen Konflikts in den Jahren 1984 bis 2006. Der Film erzählt von der epischen Reise zweier Familien auf beiden Seiten der Grenze, deren Schicksale durch den Krieg im Libanon miteinander verwoben sind. Im Zentrum der sich über 20 Jahre erstreckenden Geschichte stehen zwei Frauen, eine Libanesin und eine Israelin, die sich inmitten des Krieges zusammenfinden und sich gemeinsam auf eine Reise begeben, um einen geliebten Menschen zu retten.

Zusammenhalt und Hoffnung im Angesicht der erschütternden Realität des Krieges: Mit TEL AVIV – BEIRUT ist der französisch-israelischen Regisseurin Michale Boganim ein intimes und zutiefst berührendes Kinoerlebnis gelungen – ein eindringlicher Film voll roher Kraft und großer Poesie.

Do., 25.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 29.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Olfas Töchter - Les filles d'Olfa
Olfas Töchter - Les filles d'Olfa
© Twenty Twenty Vision Trailer
Frankreich, Tunesien, Deutschland, Saudi-Arabien 2023 | Regie: Kaouther Ben Hania | 110 min. | Olfa Hamrouni, Hend Sabri, Eya Chikhaoui, Tayssir Chikhaoui, Nour Karoui, Ichraq Matar | arab. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

Das Leben der Tunesierin Olfa, Mutter von vier Töchtern, oszilliert zwischen Licht und Schatten. Eines Tages verschwinden ihre beiden ältesten Töchter. Regisseurin Kaouther Ben Hania setzt professionelle Schauspielerinnen ein, um die Abwesenheit der beiden zu kompensieren. Dadurch wird ein außergewöhnlicher Filmmechanismus in Gang gesetzt, der die Geschichte von Olfa und ihren Töchtern enthüllt.
Eine intime Reise voller Hoffnung, Rebellion und Gewalt beginnt, in deren Verlauf Tradition, Generationskonflikte und Schwesternschaft beobachtet und die Fundamente unserer Gesellschaft hinterfragt werden.

OLFAS TÖCHTER ist nominiert für den Oscar in der Kategorie Bester Dokumentarfilm 

Do., 25.1. - 19.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 4.2. - 20.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 24.2. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 27.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 9.3. - 17.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 17.3. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Nos frangins - Our Brothers
Nos frangins - Our Brothers
© Goodfellas Trailer
Frankreich, Algerien 2022 | Regie: Rachid Bouchareb | 92 min. | Reda Kateb, Lyna Khoudri, Raphaël Personnaz, Samir Guesmi u.a. | frz. Original mit englischen Untertiteln.

Der 5. Dezember 1986: Während auf den Straßen tausende Studierende für Bildungsreformen protestieren, erschießt ein betrunkener Polizist den 20-jährigen Abdel Benyahia in einer Bar einer Paris Vorstadt. Nur wenige Stunden später wird der junge Malik Oussekine von motorisierten Polizisten verfolgt und zu Tode geprügelt. Kommissar Daniel Mattei, der in beiden Fällen ermittelt, stößt auf eine Polizei und eine Regierung, die Abdels Tod vertuschen will und Malik zu diskreditieren versucht. Regisseur Rachid Bouchareb nimmt die verzweifelte Wahrheitssuche der Familien der beiden Ermordeten in den Blick, während sich auf den Pariser Straßen Massenproteste und Unruhen als Reaktion auf Maliks Tod anbahnen.

Do., 25.1. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 30.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Kash Kash - Kashkash - Ohne Federn können wir nicht leben
Kash Kash - Kashkash - Ohne Federn können wir nicht leben
© Camino Filmverleih Trailer
Libanon, Deutschland, Katar 2022 | Regie: Lea Najjar | 90 min. | Dokumentarfilm | arab. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Unter der goldenen Sonne über den labyrinthartigen Straßen Beiruts fliegen jeden Abend Schwärme aus ihren Käfigen. Ihr Flug folgt der Choreografie einer jahrhundertealten Tradition: dem Glückspiel “Kash Hamam”. Jeder Spieler besitzt einen Schwarm und lässt seine Tauben über seinem Haus kreisen, in der Hoffnung, die Tauben der Nachbarn auf sein eigenes Dach zu locken. Wenn eine gegnerische Taube auf einem anderen Dach landet, wird sie eingefangen, und somit der eigene Spielschwarm vergrößert. Das ist ein “Kash”.

In einer dystopischen Zeit des jüngsten politischen Untergangs vom Libanon begeben wir uns auf eine Reise über die Dächer von Beirut. Wenn alles zugrunde geht, warum halten wir am Fliegen fest? Der Film beobachtet den Konflikt einer Stadt im Umschwung aus der Perspektive von drei Taubenspielern und einem jungen Mädchen, das darum kämpft, eines Tages ihre eigenen Vögel fliegen zu lassen.

Am 26.1. ist Produzent Matthias Drescher zu Gast!

Fr., 26.1. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 31.1. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Lost country
Lost country
© KinoElektron, Easy Riders Films Trailer
Serbien, Frankreich, Luxemburg, Kroatien 2023 | Regie: Vladimir Perisic | 98 min. | Jovan Ginic, Jasna Duricic | serb. Original mit englischen Untertiteln.

Serbien 1996. Auf den Straßen toben die Studentenproteste gegen Slobodan Milošević und dessen Wahlmanipulation. Auch der 15-jährige Stefan ist darunter, doch der Junge steckt in einem tiefen Dilemma. Seine Mutter ist Parteisprecherin und verteidigt die Propaganda des Regimes. Während Stefan zwischen Loyalität zu seiner Mutter und dem wachsenden Unmut seiner Freunde schwankt, untersucht der Film die Herausforderung einer familiären Zerreißprobe. Die Darstellung von Jasna Djuričić als ambivalente Figur überzeugt, während der Film die Psychologie der Situation einfühlsam, mit Sorgfalt und einer eindringlichen visuellen Erzählweise erkundet.

Fr., 26.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 31.1. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Tale of King Crab - Re Granchio
The Tale of King Crab - Re Granchio
© Shellac Trailer
Italien, Argentinien, Frankreich 2021 | Regie: Alessio Rigo de Righi, Matteo Zoppis | 99 min. | Gabriele Silli, Maria Alexandra Lungu, Ercole Colnago u.a. | ital./span. Original mit deutschen Untertiteln.

Eine Gruppe älterer italienischer Männer sitzt zusammen, tauscht lokale Geschichten aus und erzählt von Luciano, dem unehelichen Sohn eines Arztes im 19. Jahrhundert. Der Film, aufgeteilt in zwei Episoden seines Lebens, zeigt Luciano als heruntergekommenen Trunkenbold in einem italienischen Dorf, dessen Bewohner er mit zahlreichen Eskapaden gegen sich aufbringt. Später findet Lucianos Geschichte in Argentinien seinen Fortgang. Er begibt sich auf eine absurde Schatzsuche in Begleitung von Dieben und dem titelgebenden Krebs. Doch die Gruppe schlittert zunehmend in eine gewalttätige Spirale, entflammt von Gier und Wahnsinn. Eine in bezaubernden Landschaftsbildern eingefangene bizarre Fabel über die Suche nach Erlösung.

Die deutschen Untertitel wurden von Studierenden im Rahmen zweier kombinierter Seminare am Institut für Übersetzen und Dolmetschen (IÜD) der Universität Heidelberg erstellt. Im Anschluss an beide Vorführungen findet eine Paneldiskussion mit den beteiligten Studierenden und den beiden Dozent*innen Irmela Noack und Florian Wolf statt.

Fr., 26.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 28.1. - 13.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Black Night - Karanlik Gece
Black Night - Karanlik Gece
© ArtHood Entertainment Trailer
Türkei 2022 | Regie: Özcan Alper | 114 min. | Berkay Ateş, Cem Yiğit Üzümoğlu, Pınar Deniz, Taner Birsel, Sibel Kekilli | türk. Original mit englischen Untertiteln.

Der Film erzählt die Geschichte von Ishak, einem einsamen Saz-Musiker, der durch die Nachtclubs Anatoliens streift und nach 8 Jahren Selbstexil gezwungen ist, in seine Heimatstadt zurückzukehren. Es ist aber auch die Geschichte von Ferhat, einem verstörten Außenseiter, der allein durch den Wald wandert, sowie von Sirma, einer Frau aus der Großstadt, die gelegentlich einen kleinen Ort besucht, um sich um ihren kranken Vater zu kümmern. Durch die Erzählstränge wird langsam klar, dass es um ein Verschwinden geht, das allen bekannt ist, aber von niemandem besprochen wird. Ali, ein Förster, der vor acht Jahren in die Stadt kam und spurlos verschwand. Dinge, die tief in der Vergangenheit begraben sind, drängen an die Oberfläche. Letztendlich ist es das Geheimnis, das Ishak und seine Kindheitsfreunde teilen und das ihn, seine Freunde und eigentlich das ganze Land heimsucht.

Fr., 26.1. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 2.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
La Singla
La Singla
© Rise and Shine Cinema Trailer
Spanien, Deutschland 2023 | Regie: Paloma Zapata | 95 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Der Film erzählt die unglaubliche Geschichte von Antoñita “La Singla”, der Flamenco-Tänzerin, die in den 1960er Jahren Spanien und den Rest der Welt im Sturm eroberte. Sie ging mit Ella Fitzgerald auf Tournee, tanzte sogar für Dalí und trat im Olympia in Paris auf. Marcel Duchamp bewunderte sie und Jean Cocteau sagte über sie, sie “spuckte Feuer aus ihrem Mund und löschte es mit ihren Füßen”. Was diese Geschichte so anders und mystisch macht, ist die Tatsache, dass “La Singla” durch eine Infektion ihr Gehör verlor und auf dem Höhepunkt ihrer Karriere plötzlich spurlos verschwand.

Fünf Jahrzehnte später rekonstruiert Paloma Zapata das Leben und die Tragödie von “La Singla”. Eine Geschichte über einen einst gefeierten jungen Flamenco-Star, die so packend ist wie “Searching for Sugar Man“.

Sa., 27.1. - 13.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 30.1. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ekskurzija - Excursion
Ekskurzija - Excursion
© Salaud Morisset Trailer
Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Serbien, Frankreich, Norwegen, Katar 2023 | Regie: Una Gunjak | 93 min. | Asja Zara Lagumdžija, Nađa Spaho, Maja Izetbegović u.a. | bosn. Original mit englischen Untertiteln | FSK: 12.

Eines Tages behauptet die Jugendliche Iman beim Spiel Wahrheit oder Pflicht mit ihren Freunden, dass sie mit einem bestimmten älteren Jungen geschlafen hat. Obwohl sie in ihn verliebt ist und es zu einer gewissen körperlichen Annäherung kam, hat der eigentliche Akt nie stattgefunden. Iman verstrickt sich jedoch zunehmend in ihre Lüge und gibt sogar vor, schwanger zu sein. Als die Eltern der Klasse davon erfahren, versuchen einige, die bevorstehende Klassenfahrt zu verhindern. Iman hat es nun nicht mehr nur mit entsetzten Eltern zu tun, sondern auch mit zahlreichen zornigen Mitschülern. EKSKURZIJA erzählt von einer rebellischen jungen Frau, die auf der Suche nach ihrer Identität ist und dabei ungeschönt mit den gesellschaftlichen Erwartungen konfrontiert wird, die Frauen in der konservativen Gesellschaft Bosnien-Herzegowinas auferlegt werden.

Sa., 27.1. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 3.2. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Déserts
Déserts
© Barney Production / Mont Fleuri Production / NiKo Film / Entre Chien et Loup Trailer
Marokko, Deutschland, Belgien, Frankreich 2023 | Regie: Faouzi Bensaïdi | 120 min. | Fehd Benchemsi, Abdelhadi Talbi, Rabii Benjhaile u.a. | arab. Original mit deutschen Untertiteln.

Mehdi und Hamid arbeiten als Inkassobeamte und versuchen im Tiefen Süden Marokkos Geld einzutreiben. Die beiden langjährigen Freunde, immer in identischen Anzügen unterwegs, stoßen an einer abgelegenen Tankstelle auf den geheimnisvollen "Evadé", der gefesselt auf einem Motorrad sitzt. Die Begegnung entwickelt sich zu einer unerwarteten Reise durch die marokkanische Wüste. Ungemein humorvoll erzählt Regisseur Faouzi Bensaïdi die abenteuerliche Geschichte von Mehdi und Hamid, die mit allerhand skurrilen Situationen konfrontiert werden. DÉSERTS beeindruckt dabei nicht nur durch seine amüsante Erzählweise, sondern auch durch die majestätische Kulisse der marokkanischen Wüste, die in betörenden Bildern eingefangen wird.

Sa., 27.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 3.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Libre Garance!
Libre Garance!
© Nour Films Trailer
Frankreich 2022 | Regie: Lisa Diaz | 96 min. | Azou Gardahaut-Petiteau, Grégory Montel, Laetitia Dosch, Lolita Chammah u.a. | frz. Original mit englischen Untertiteln.

Es ist der Sommer 1982. Die 11-jährige Garance lebt in einer abgelegenen Siedlung in den Cevennen, wo ihre Eltern versuchen, ein alternatives Leben zu führen. Zusammen mit anderen Kindern streift sie durch das riesige Gebiet und inszeniert mit ihrer überbordenden Fantasie allerlei politische Rollenspiele. Als jedoch der Überfall einer nahe gelegenen Bank durch zwei Mitglieder der Roten Brigaden misslingt, stellt das Garance Leben und das ihrer Familie auf den Kopf. An der Schwelle zum Erwachsenwerden erlebt Garance einen Sommer zwischen grenzenloser Freiheit, dem Kampf um Träume und Utopien und der Frage nach dem politischen Erbe der 70er Jahre.

Sa., 27.1. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 3.2. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Algerisches Konzert: Saf Feh
Algerisches Konzert: Saf Feh

Eine sanfte Stimme mit orientalischen Aromen, ein Riss, ein Atem. Authentisch und spritzig, Tradition und Moderne verbindend, verschmilzt Sabrina Kerfah (Voc., Git.) Sprachen und Kulturen: Die Darija "algerisches Arabisch" mischt sich mit Französisch, der Orient mit Frankreich, die Sonne als einziger Kompass; sie ist als Tochter eines algerischen Paares schon in Kindesalter nach Sète gezogen und dort aufgewachsen.

Saf Feh! - es reicht! - Sabrina Kerfah verkündet ihr Erbe, lässt sich in ihren eigenen Kompositionen von ihren Klangreisen tragen.

Vielfältig in ihren Sprachen, vielfältig in ihren Rhythmen: Saf Feh vermischt ihre Einflüsse: von der Black Music über dem französischen Chanson und dem Rock bis hin zum Orientalischen. Umgeben von zwei talentierten Musikern, Guilhem Vienot (Bass und N'goni Bass) und Emilien Gindrat (Perc.), gibt Saf Feh ihre Geschichte mit Inbrunst preis. Dies ist der Schrei, den man aus ihren Texten heraushört.

Eintritt: 17 € / erm. 12 €
Einlass: 19:30 Uhr

Sa., 27.1. - 20.00 Uhr, TiK (Theater im Karlstorbahnhof)
Die Bologna Entführung - Rapito
Die Bologna Entführung - Rapito
© Pandora Film / Anna Camerlingo Trailer
Italien, Frankreich, Deutschland 2023 | Regie: Marco Bellocchio | 134 min. | Paolo Pierobon, Barbara Ronchi, Fausto Russo Alesi u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Bologna, 1858: Im Auftrag des Papstes dringen Soldaten in das Haus der Familie Mortara im jüdischen Viertel der Stadt ein. Sie erheben einen Anspruch darauf, Edgardo, den siebenjährigen Sohn der Mortaras, mitzunehmen. Als Säugling wurde der Junge heimlich von seiner Amme getauft – in diesen Fällen gilt das damals unumstößliche päpstliche Gesetz: Edgardo muss eine katholische Erziehung erhalten. Die verzweifelten Eltern tun alles, um ihren Sohn in die Familie zurückzuholen. Unterstützt von der Öffentlichkeit und der internationalen jüdischen Gemeinde, nimmt der Kampf der Mortaras schnell eine politische Dimension an. Doch die Kirche und der Papst stimmen der Rückgabe des Kindes nicht zu und nutzen den Fall, um ihre zunehmend schwankende Macht zu festigen …


Sa., 27.1. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 4.2. - 15.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Fridas Sommer - Estiu 1993
Fridas Sommer - Estiu 1993
© Grandfilm Trailer
Spanien 2016 | Regie: Carla Simón | 96 min. | Laia Artigas, Paula Robles, Bruno Cusí, David Verdaguer, Fermi Reixacha | katalan. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Spanien 1993: es ist Sommer in Barcelona, doch für die sechsjährige Frida sind es traurige Tage. Schweigend sieht sie zu, wie die letzten Gegenstände aus der Wohnung ihrer kürzlich verstorbenen Mutter verpackt werden. Zum Abschied laufen Freunde winkend hinter dem Auto her, das sie zu Verwandten aufs Land bringt. Und obgleich sie von der Familie ihres Onkels liebevoll aufgenommen wird, lebt sich Frida fernab ihrer Heimatstadt nur zögerlich in die neue Umgebung ein. Sie tollt mit ihrer Cousine Anna durch den Garten und erkundet die Hänge und den nahegelegenen Wald, aber trotz des strahlenden Sommers macht sich immer wieder Traurigkeit bei Frida breit. Das im Grunde lebensfrohe Mädchen verhält sich unvorhersehbar und launisch, was ihre Tante Marga und ihren Onkel Esteve vor echte Herausforderungen stellt. Wird Frida sich an ihr neues Zuhause gewöhnen?

So., 28.1. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Auf trockenen Gräsern - Kuru Otlar Üstüne
Auf trockenen Gräsern - Kuru Otlar Üstüne
© Nuri Bilge Ceylan Trailer
Türkei, Frankreich, Deutschland, Schweden 2023 | Regie: Nuri Bilge Ceylan | 197 min. | Deniz Celiloglu, Merve Dizdar, Musab Ekici u.a. | türk. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

In seinem neuen Film reist der türkische Autorenfilmer Nuri Bilge Ceylan wieder in die melancholischen Weiten Anatoliens und erweist sich einmal mehr als herausragender Porträtist und Poet des Weltkinos. 

Ein junger Kunstlehrer aus Istanbul leistet seit vier Jahren seinen Pflichtdienst in einem abgelegenen Dorf in Anatolien. Er verrichtet seine Arbeit gewissenhaft, wartet aber trotz einer Affäre mit seiner Kollegin nur darauf, die Trostlosigkeit der türkischen Peripherie so schnell wie möglich wieder verlassen zu können. Nach einer Reihe von Ereignissen schwindet aber Hoffnung immer mehr – und der Lehrer offenbart Züge, die ihn als völlig anderen Menschen ausweisen.

AUF TROCKENEN GRÄSERN ist visuell beeindruckendes Kino, provokant und voller durchdringender Ideen. Der Film hatte seine Weltpremiere im Wettbewerb von Cannes 2023, bei dem auch Merve Dizdar als beste Darstellerin ausgezeichnet worden ist. 

So., 28.1. - 15.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 3.2. - 13.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Vanishing Soldier
The Vanishing Soldier
© UCM / Intramovies Trailer
Israel 2023 | Regie: Dani Rosenberg | 98 min. | Ido Tako, Mika Reiss, Efrat Ben Tzur u.a. | hebr. Original mit englischen Untertiteln.

In einem spannungsgeladenen Abenteuer, das sich über 24 Stunden erstreckt, begleiten wir den 18-jährigen israelischen Soldaten Shlomi auf seiner tragikomischen Heldenreise durch die hitzigen Straßen von Tel Aviv. Nachdem er bei einem Häuserkampf im Gazastreifen in Panik gerät, hat Shlomi nur einen Gedanken: Flucht. Über einen langen und beschwerlichen Weg gelangt er schließlich nach Tel Aviv, wo er vor ihrer Abreise nach Kanada seine Freundin noch einmal sehen möchte. Während er um seine Beziehung kämpft, ist die israelische Armee fest davon überzeugt, dass Shlomi von der Hamas entführt wurde, und startet eine intensive Suche nach ihm.

So., 28.1. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 4.2. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Notas sobre un verano - Notes on a summer
Notas sobre un verano - Notes on a summer
© déjà-vu film Trailer
Spanien 2023 | Regie: Diego Llorente | 83 min. | Katia Borlado, Antonio Araque, Álvaro Quintana, Rocío Suárez | span. Original mit deutschen Untertiteln.

In Madrid hat Marta einen geregelten Alltag zwischen akademischer Karriere und ihrer Beziehung zu Leo. Als sie jedoch in den Sommerferien in ihre Heimat fährt, in die Provinz Asturien an der Atlantikküste, trifft sie auf eine alte Liebe. Die Begegnung mit Pablo ist aufregend, sinnlich und die beiden kommen sich immer näher bis sie schließlich miteinander schlafen. Marta scheint glücklich zu sein, hat sie doch ein Leben wieder gefunden, dass leichter und freier wirkt als der Trott in Madrid. Doch ist Leo wirklich schon abgeschrieben?
Ein sommerlicher Film über Lust und Liebe und Entscheidungen, die man treffen muss (oder auch nicht).

Mo., 29.1. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 1.2. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
De la conquête
De la conquête
© La Traverse Trailer
Frankreich, Algerien 2022 | Regie: Franssou Prenant | 74 min. | Dokumentarfilm | frz. Original mit englischen Untertiteln.

In DE LA CONQUÊTE werden zeitgenössische Bilder von Algier und Paris mit der Lektüre von Texten konfrontiert, die die blutige Kolonisierung Algeriens von 1830 bis 1848 dokumentieren. Der Film reflektiert kritisch über die Folgen dieser historischen Ereignisse, die zur Zerstörung von Bevölkerung, Kultur und Zivilisation führten. Franssou Prenant wirft einen genauen Blick auf eine oft übersehene Seite der französischen Nationalgeschichte und regt das Publikum dazu an, über die Konsequenzen dieser Epoche nachzudenken.

Das Gespräch mit Regisseurin Franssou Prenant findet nach der Vorstellung am 4.2. statt!

Mo., 29.1. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 4.2. - 13.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Nezouh
Nezouh
© trigon-film.com Trailer
Syrien, Frankreich, Großbritannien 2022 | Regie: Soudade Kaadan | 103 min. | Hala Zein, Kinda Alloush, Samir al-Masri, Nizar Alani, Nabil Abousalih | arab. Original mit englischen Untertiteln.

Die 14-jährige Zeina lebt mitten im einst so lebensfrohen Damaskus in einem zerbombten Viertel, aus dem alle geflohen sind. Ihr Vater Motaz beharrt eisern darauf, zu bleiben. Er hat Angst, zum Flüchtling zu werden, was im Titel des Films – «Vertreibung» – unter anderem zum Ausdruck kommt. Hala, Zeinas Mutter, möchte nichts lieber als gehen. Ihre raren Momente von Freude und Freiheit sind jene, in denen sie mit Zeina zu Popmusik tanzt. Dann reisst eine Bombe ein Loch in die Decke von Zeinas Zimmer, was mindestens zwei Vorteile hat: Sie kann unter freiem Himmel träumen und lernt den gleichaltrigen Amer kennen, der auf den Dächern des Quartiers ausharrt.

NEZOUH ist ein sanftes Juwel aus einem malträtierten und in Trümmern liegenden Syrien. Mit zärtlichem und gleichzeitig amüsiertem Blick erzählt Soudade Kaadan vom emanzipatorischen Weg einer jungen Frau und ihrer Mutter aus dem Wahnsinn der Männer heraus.

Di., 30.1. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 1.2. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der Rhein fließt ins Mittelmeer
Der Rhein fließt ins Mittelmeer
© Offer Avnon Trailer
Israel 2021 | Regie: Offer Avnon | 95 min. | Dokumentarfilm | dt./poln./hebr. Original mit deutschen Untertiteln.

In assoziativ montierten Bildern und Gesprächen in Deutschland, Polen und Israel erkundet der Film Traumata, Mechanismen der Verdrängung und Versuche der Verständigung. Er stellt Fragen nach dem möglichen Dialog zwischen Angehörigen von Tätern und Opfern und erforscht, wie Identität, Zugehörigkeit, Bewusstsein und Wahrnehmung geprägt werden. Als Sohn eines polnischen Überlebenden der Shoah hat Offer Avnon zehn Jahre lang in Deutschland gelebt und den Holocaust niemals vergessen können. Nach seiner Rückkehr nach Israel betrachtet Avnon den israelisch-palästinensischen Konflikt mit einem neuen Blick, der sich im sozialen Raum von Haifa manifestiert.

Mit Regie-Gespräch mit Offer Avnon

Mi., 31.1. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Bye Bye Tibériade - Bye Bye Tiberias
Bye Bye Tibériade - Bye Bye Tiberias
© Lightdox Trailer
Palästina, Frankreich, Belgien, Katar 2023 | Regie: Lina Soualem | 82 min. | Dokumentarfilm | Hiam Abbass u.a. | arab./frz. Original mit deutschen Untertiteln.

In ihren frühen Zwanzigern verließ Hiam Abbass ihr palästinensisches Heimatdorf, um ihren Traum, Schauspielerin in Europa zu werden, zu verfolgen. Dabei ließ sie ihre Mutter, Großmutter und sieben Schwestern zurück. Dreißig Jahre später kehrt ihre Tochter Lina, selbst Regisseurin, mit ihr ins Dorf zurück und befragt die kühnen Entscheidungen ihrer Mutter, ihr gewähltes Exil und die Art und Weise, wie die Frauen ihrer Familie ihr Leben beeinflusst haben. "Bye Bye Tibériade" ist ein lebendiges Geflecht aus aktuellen Bildern sowie familiären und historischen Archiven. Der Film führt uns durch vier Generationen mutiger palästinensischer Frauen, die trotz Exil, Enteignung und Zerrissenheit durch die Kraft ihrer Verbindungen ihre intime und gemeinsame Erinnerung bewahren.

Do., 1.2. - 19.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 3.2. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
La Chimera
La Chimera
© Piffl Medien Trailer
Italien, Frankreich, Schweiz 2023 | Regie: Alice Rohrwacher | 130 min. | Josh O'Connor, Carol Duarte, Vincenzo Nemolato, Isabella Rossellini, Alba Rohrwacher | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Eine Reise zwischen den Lebenden und den Toten: In ihrem neuesten Film taucht Alice Rohrwacher in die Welt toskanischer Grabräuber ein. Sie haben alle ihre eigene Chimäre - ein Trugbild, das sie erreichen möchten, aber nie finden. Für die Bande der Tombaroli, die Diebe antiker Grabbeigaben und archäologischer Kostbarkeiten, bedeutet die Chimäre die Erlösung von der Arbeit und der Traum von leichtem Reichtum. Für Arthur, einen jungen Engländer, sieht sie wie die Frau aus, die er verloren hat: Benjamina. Um sie zu finden, fordert Arthur das Unsichtbare heraus und begibt sich in die Erde - auf der Suche nach der Tür zum Jenseits, von der die Mythen sprechen.

Fr., 2.2. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
O melissokomos - Der Bienenzüchter
O melissokomos - Der Bienenzüchter
© trigon-film.com Trailer
Griechenland, Frankreich, Italien 1986 | Regie: Theo Angelopoulos | 122 min. | Marcello Mastroianni, Nadia Mourouzi, Serge Reggiani, Jenny Roussea, Dinos Iliopoulos | griech. Original mit deutschen Untertiteln.

Der alternde Lehrer und Imker Spiros hat nach der Trennung von seiner Frau und der Heirat seiner Tochter genug vom Leben und von seiner Familie. Er tritt eine letzte Reise in den Süden an mit einem Lastwagen voller Bienenkisten. Unterwegs nimmt er eine junge Anhalterin mit, zu der eine seltsame Beziehung entsteht, die ihn jedoch nicht von seiner Todessehnsucht abbringen kann. Der Film besticht durch seine einfühlsame, melancholische Darstellung, die in erster Linie durch die ausdrucksstarken Bilder und einen sehr sensibel spielenden Marcello Mastroianni geschaffen wird. Das Alter, der schmerzliche Verlust politischer Ideale, der gnadenlose Pragmatismus der Jugend, die Sprachlosigkeit in der Ehe: All diese Themen deutet der Film mehr an, als dass er sie explizit aussprechen würde. Das von Tonino Guerra beflügelte Drehbuch lehnt sich an Motive des Romans «Der Tod eines Bienenzüchters» von Lars Gustafsson an.

So., 4.2. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Le Paradis
Le Paradis
© Kris De Witte Trailer
Belgien, Frankreich 2023 | Regie: Zeno Graton | 83 min. | Khalil Gharbia, Julien de Saint Jean, Eye Haidara | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

In einer Jugendstrafanstalt bereitet sich der 17-Jährige Joe auf seine Rückkehr in die Gesellschaft vor, unsicher, welches Leben ihn jenseits der Mauern erwartet. Doch als Neuzugang William die Nachbarzelle bezieht, wird Joes Sehnsucht nach Freiheit durch ein anderes Begehren abgelöst. Mit wachsender Begierde umkreisen sich die beiden jungen Sträflinge – bis sich die Chance auf eine gemeinsame Flucht bietet …

Zeno Graton erzählt von zwei jungen Männern, die für ihre Liebe im wahrsten Sinne des Wortes Mauern sprengen müssen. Freiheit heißt in diesem Drama vor allem Freiheit der Leidenschaft! In den Hauptrollen sind mit Khalil Gharbia und Julien de Saint Jean zwei Shooting Stars des französischen Kinos zu sehen.

Einführung: Dr. Klemens Ketelhut (Mosaik Deutschland e.V.)

Mo., 5.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
African Apocalypse
African Apocalypse Trailer
Niger, Großbritannien 2020 | Regie: Rob Lemkin | 88 min. | Dokumentarfilm | Original mit englischen Untertiteln.

Ein junger Mann begibt sich auf eine epische Reise durch Afrika auf der Suche nach einem Kolonialmörder. Angetan mit einer Kopie von Conrads klassischem Roman „Herz der Finsternis“ macht sich der britisch-nigerianische Student der Oxford University, Femi Nylander, auf die Suche nach der Bedeutung und dem Erbe des kolonialen Schreckens in Westafrika. Dabei stößt er auf die unbekannte Geschichte eines französischen Armeeoffiziers, Paul Voulet, der während der Eroberung von Niger unsagbare Barbarei verursachte, zur selben Zeit, als Conrad sein Buch schrieb. Femi entdeckt Gemeinden, die noch immer von der Gewalt Voulets vor über einem Jahrhundert traumatisiert sind. Doch inmitten dieser tragischen Geschichte begegnet Femi auch einem Geist der Hoffnung: junge Menschen, die lernen, einen Weg aus der Dunkelheit des Kolonialismus zu finden, und ein Land, das entschlossen ist, die Kraft seiner kostbarsten Ressource zu nutzen - das Licht der Sonne.

Wissenschaftlicher Kommentar: Rob Lemkin (Regisseur)

Mi., 7.2. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Heart of Darkness - Herz in der Finsternis
Heart of Darkness - Herz in der Finsternis
USA 1993 | Regie: Nicolas Roeg | 101 min. | Tim Roth, John Malkovich u.a. | engl. Originalfassung | FSK: 16.

Der britische Kapitän Charles Marlow erhält den Auftrag, Versorgungsgüter in den afrikanischen Dschungel zu liefern und gleichzeitig nach dem sagenumwobenen Gesandten Kurtz zu suchen. Dieser ist im Urwald verschollen und soll angeblich enorme Mengen an Elfenbein horten. Während seiner mühsamen Suche gerät Marlow in einen undurchdringlichen Sumpf aus Aberglauben, Furcht und fremden Ritualen. Der Name Kurtz taucht dabei immer häufiger auf. Als Marlow schließlich die Station des mittlerweile wahnsinnigen Kurtz entdeckt, beginnt für ihn der Alptraum erst richtig. Nicolas Roegs sorgsame Inszenierung von Josef Conrads Roman "Herz der Finsternis" diente "Apocalypse Now" von Francis Coppola als Vorlage.

Wissenschaftlicher Kommentar: Albert Gouaffo (Kulturwissenschaftler, Universität Dschang, ACT - Africa Centre for Transregional Research, Universität Freiburg)

Mi., 7.2. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Jeanne du Barry - Die Favoritin des Königs
Jeanne du Barry - Die Favoritin des Königs
© Wild Bunch / Ste'phanie Branchu - Why Not Productions Trailer
Belgien, Frankreich 2023 | Regie: Maïwenn | 116 min. | Maïwenn, Johnny Depp, Benjamin Lavernhe, Pierre Richard | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Geboren 1743 als Marie-Jeanne Bécu ging sie als junges Mädchen nach Paris und wurde Kurtisane. Vom Grafen Jean-Baptiste du Barry hoffähig gemacht, gefiel sie Ludwig XV auf Anhieb, wurde seine bevorzugte Mätresse und beeinflusste ihn zusehends, missgünstig beneidet von den anderen Höflingen. Als Comtesse du Barry endete sie dann standesgemäß auf der Guillotine. In Trinität von Regisseurin, Drehbuchautorin und Hauptdarstellerin schildert Maïwenn die du Barry als verführerische Persönlichkeit, der es gelingt sich von ihrem Ruf als Straßenmädchen zu befreien. Dabei half ihr auch Johnny Depp als Louis XV, ein gealterter Lüstling, bisweilen lächerlich. Eine cineastische Opulenz besonders für Fetischistinnen gewagter Garderobe und Bewunderer von Interieurs mit hohen Wänden. 

Do., 8.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 12.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 18.2. - 17.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Sprich mit mir
Sprich mit mir
© UCM.ONE / Antonia Lange Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Janin Halisch | 80 min. | Alina Sbegler, Barbara Philipp, Peter Lohmeyer, Pearl Graw, Jonathan Berlin | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Karo (28) ist frisch getrennt und kämpft mit der nicht vorhandenen Beziehung zu ihrem Vater. Als ihre Mutter Michaela (50) mit ihr in den Urlaub nach Rügen fahren will, vermutet Karo wieder eine gescheiterte Männergeschichte dahinter. Was als spontaner Trip beginnt, entpuppt sich schnell als Reise in die Vergangenheit zweier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können: Michaela will Ablenkung, Karo will Ruhe. Im Hotel angekommen, lernen sie den frisch geschiedenen Jochen (60) und seine Teenager-Tochter Marie (16) kennen. Für Michaela ist Jochen ein Urlaubsflirt und für Karo könnte er die Antwort auf all ihre Fragen und Sehnsüchte sein, Marie hingegen der Spiegel einer Jugend, die Karo nie hatte.

Mutter und Tochter begreifen schnell, dass der abwesende Vater eine Leerstelle hinterlassen hat, die größer und schmerzhafter ist, als sie dachten. Alte Wunden werden aufgerissen und beide versuchen auf ihre eigene Art und Weise zu heilen und sich aus ihren gefestigten Rollen zu befreien.

Do., 8.2. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 14.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein

Bei unserer „Film und Wein“-Reihe lautet das Konzept wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken! Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. 

Im Februar wird uns eine archaische Diva erwarten - Königin, Zauberin, Fremde - in einem extremen Film!

Referentin: Renate Karst-Matausch 

Moderation: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 9.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen
Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen
Deutschland 2023 | Regie: Johannes Honsell | 93 min. | dt. Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Nach dem Riesenerfolg von CHECKER TOBI UND DAS GEHEIMNIS UNSERES PLANETEN mit über 500.000 Zuschauern kommt endlich der zweite, noch spannendere Kinofilm des beliebten KiKA-Moderators auf die großen Leinwände: In CHECKER TOBI UND DIE REISE ZU DEN FLIEGENDEN FLÜSSEN dreht sich alles um eine geheimnisvolle Schatzkiste, die Tobi eines Tages erhält. Doch die Kiste ist verschlossen, und nur eine Person hat den Schlüssel: Marina – Weltumseglerin und Tobis beste Freundin aus Kindertagen. Aber wo steckt sie? Mit der Suche nach ihr beginnt auch Tobis neuestes Abenteuer.

Sa., 10.2. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 11.2. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
A Touch of Zen - Ein Hauch von Zen
A Touch of Zen - Ein Hauch von Zen Trailer
Taiwan, Hongkong 1971 | Regie: King Hu | 180 min. | 4K | Feng Hsu, Shih Chun, Bai Ying, Tien Peng, Roy Chiao Hung | Mandarin Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der sanfte Ku ist Schreiber in einem Dorf und lebt sehr zurückgezogen. Das ändert sich bald, als mysteriöse Fremde auftauchen, darunter eine Frau, in die sich Ku sehr verliebt. So wird er in blutige Auseinandersetzungen zwischen Rebellen und korrupten Regierungsmitgliedern hineingezogen. Der letzte Kampf findet in einem Bambuswald statt. Im Wuxia-Genre gilt gerade XIA NU, so der Originaltitel, wegen seiner epischen Breite und visuellen Kraft als Meisterwerk, das stilbildend für eine ganze Reihe späterer Filme wie etwa „Tiger and Dragon“ war und dem asiatischen Action-Kino zu künstlerischer Anerkennung verhalf.

Sa., 10.2. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 13.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Publikumspreis 38. Filmtage des Mittelmeeres: La Singla
Publikumspreis 38. Filmtage des Mittelmeeres: La Singla
© Rise and Shine Cinema Trailer
Spanien, Deutschland 2023 | Regie: Paloma Zapata | 95 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Der Film erzählt die unglaubliche Geschichte von Antoñita “La Singla”, der Flamenco-Tänzerin, die in den 1960er Jahren Spanien und den Rest der Welt im Sturm eroberte. Sie ging mit Ella Fitzgerald auf Tournee, tanzte sogar für Dalí und trat im Olympia in Paris auf. Marcel Duchamp bewunderte sie und Jean Cocteau sagte über sie, sie “spuckte Feuer aus ihrem Mund und löschte es mit ihren Füßen”. Was diese Geschichte so anders und mystisch macht, ist die Tatsache, dass “La Singla” durch eine Infektion ihr Gehör verlor und auf dem Höhepunkt ihrer Karriere plötzlich spurlos verschwand.

Fünf Jahrzehnte später rekonstruiert Paloma Zapata das Leben und die Tragödie von “La Singla”. Eine Geschichte über einen einst gefeierten jungen Flamenco-Star, die so packend ist wie “Searching for Sugar Man“.

Sa., 10.2. - 20.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ohne Gnade - Euthanasie im Nationalsozialismus
Ohne Gnade - Euthanasie im Nationalsozialismus
© BR / Michael Ackermann
Deutschland 2021 | Regie: Despina Grammatikopulu, Robert Domes | 45 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Auch gut 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs gibt es immer noch keine genauen Zahlen über die Opfer der sogenannten NS-Euthanasie. Offiziell spricht man von 200.000 bis 300.000 Menschen, die in den Heil- und Pflegeanstalten zwischen 1939 und 1945 starben. Nach Berechnung von Experten hat jeder achte Deutsche einen ermordeten Verwandten unter seinen Vorfahren. Die Krankenmorde der Nazis sind ein blinder Fleck in der Aufarbeitung.

Gleichzeitig beeinflussen sie bis heute unsere Gesellschaft in der Diskussion über Inklusion, den Umgang mit Behinderten und Randgruppen. Die Krankenmorde haben aber auch in den Familien, in denen das Schicksal der Opfer aus Scham totgeschwiegen wurde, ein Trauma hinterlassen. Viele Nachkommen machen sich erst jetzt auf Spurensuche. Sie brechen das Schweigen, erforschen und erzählen das Schicksal ihrer ermordeten Angehörigen. Sie rühren damit an alte Wunden – und heilen sie zugleich. Anhand von drei Opferbiografien zeichnet OHNE GNADE das perfide System der Euthanasie im Nationalsozialismus nach und begleitet Angehörige auf ihrer Suche nach der Wahrheit.

Mit einer Einführung von Medizinhistorikerin Prof. Dr. Maike Rotzoll.

Im Anschluss an den Film findet eine Diskussion mit Maike Rotzoll und PD Dr. Thomas Röske (Leiter der Sammlung Prinzhorn) statt.

Eintritt frei

Zur Sonderausstellung: Prinzhorn Sammlung: Opfer des Nationalsozialismus in der Sammlung Prinzhorn (sammlung-prinzhorn.de)

So., 11.2. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Eine Frage der Würde - Blaga's Lessons
Eine Frage der Würde - Blaga's Lessons
© Svetoslav Stoyanov Trailer
Bulgarien, Deutschland 2023 | Regie: Stephan Komandarev | 119 min. | Eli Skorcheva, Ivan Barnev, Gerasim Georgiev, Rozalia Abgarian u.a. | bulg. Original mit deutschen Untertiteln.

Blaga ist eine alte Lehrerin, moralisch integer und mit klaren Prinzipien. Kürzlich ist ihr Mann verstorben. Von ihren Ersparnissen will sie ein Doppelgrab kaufen, für ihn und später auch für sie. Doch falsche Polizisten stehlen all ihr Geld. Jetzt kann Blaga ihre Schulden bei der Friedhofsverwaltung nicht bezahlen. In ihrer Not hat sie eine Idee, es gelingt ihr, mit den Betrügern Kontakt aufzunehmen, um ähnlich wie diese an Geld zu kommen, indem sie nämlich für diese als Kurier arbeitet. Sie wird zur Verbrecherin aus verlorener Ehre. Bulgariens rabenschwarzer Beitrag zur Oscarverleihung mit einer überragenden Hauptdarstellerin.

So., 11.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 14.2. - 20.45 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 18.2. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 26.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Leere Netze - Empty Nets
Leere Netze - Empty Nets
© Ashkan Ashkani / Port au Prince Pictures Trailer
Deutschland, Iran 2023 | Regie: Behrooz Karamizade | 101 min. | Hamid Reza Abbasi, Sadaf Asgari, Keyvan Mohamadi, Pantea Panahiha, Ali Bagheri | farsi Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 12.

Amir liebt Narges und Narges liebt Amir. Sie träumen davon, ein gemeinsames Leben aufzubauen, doch als Amir seinen Job verliert, rückt eine Heirat in weite Ferne – zu hoch ist der Brautpreis, den die iranischen Traditionen von ihm verlangen. In der Hoffnung, die Klassenunterschiede mit harter Arbeit überwinden zu können, heuert Amir bei einer ländlichen Fischerei an der rauen Küste des Kaspischen Meeres an und verstrickt sich dort in kriminelle Machenschaften illegaler Kaviar-Wilderei. Zunehmend gerät Amir in einen gefährlichen Sog, der auch die Beziehung zu Narges gefährdet.

Mit seinem visuell beeindruckenden Debütfilm LEERE NETZE entfaltet Regisseur Behrooz Karamizade eine poetische Liebesgeschichte und zeichnet zugleich ein eindringliches Porträt der jungen Generation im Iran: Er erzählt von ihrer Hoffnung nach einer freieren Zukunft und beleuchtet die lebensgefährlichen Fluchtbewegungen im Iran der Gegenwart.

Am 22. und 27. Februar mit englischen Untertiteln

English subtitles on 22 and 27 February

Do., 15.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 19.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 22.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 27.2. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 29.2. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Los Colonos - Colonos
Los Colonos - Colonos
© Mubi / Quijote Films Trailer
Chile, Argentinien, Dänemark, Frankreich, Taiwan, Großbritannien, Deutschland, Schweden 2023 | Regie: Felipe Gálvez | 97 min. | Camilo Arancibia, Mark Stanley, Benjamin Westfall, Alfredo Castro, Marcelo Alonso | span./engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Im Jahr 1901 ist das chilenische Patagonien am südlichsten Zipfel Südamerikas ein Land, das noch darauf wartet, erschlossen zu werden. Dieser Auffassung ist zumindest Großgrundbesitzer José Menéndez, als er seinen Plan einer neuen Straße verfolgt. Drei Männer sollen den Weg dafür frei machen, zur Not mit Gewalt. Für den Traum eines neuen Amerika ist kein Preis zu hoch – vor allem, wenn die indigene Bevölkerung ihn zu zahlen hat. Felipe Gálvez‘ Regiedebüt, bildgewaltige Grenzwanderung zwischen südamerikanischem Neo-Western und postkolonialer Parabel, wurde in Cannes mit dem FIPRESCI-Preis der internationalen Filmpresse ausgezeichnet.

Do., 15.2. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 17.2. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 19.2. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 21.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 23.2. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 24.2. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 29.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Bonjour Tristesse
Bonjour Tristesse Trailer
USA 1958 | Regie: Otto Preminger | 94 min. | Jean Seberg, David Niven, Deborah Kerr, Geoffrey Home, Roland Culver | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: Keine Jugendfreigabe.

Vier Jahre nach dem Welterfolg des Romans und der damals 19-jährigen Françoise Sagan dreht der in die USA ausgewanderte österreichische Regisseur Otto Preminger einen Film nach der Vorlage, bei der die Kritik sogleich von einem Wunderwerk spricht. Die späteren Protagonisten der Nouvelle Vague erkennen sofort, was da gewagt wurde: Jacques Rivette und François Truffaut feiern den Film mit hymnischen Kritiken und Jean-Luc Godard übernimmt für sein Debüt À BOUT DE SOUFFLE nicht nur den skizzenhaften Stil, sondern auch den weiblichen Star Jean Seberg, die durch ihre bloße Präsenz verzaubert: "Den ganzen Film über hat man nur Blicke für sie, so graziös ist sie noch in der beiläufigsten Bewegung, so genau in jedem Blick", so Truffaut. Sie ist eine frühe Schwester seiner Cathérine, die JULES ET JIM den Kopf verdreht, und von Godards Marianne, die ihrem PIERROT LE FOU am Ende keinerlei Chance lässt.

Einführung: Barbara von Machui

Wir zeigen den Film in der französischen Fassung mit deutschen Untertiteln.

Bereits am 14. Februar, 19 Uhr, hält Barbara von Machui den Vortrag (dt.) "Françoise Sagan: Mythos, Legende, Projektionsfläche einer Generation". 

Ort: Mittelbadgasse 7, 69117 Heidelberg

Fr., 16.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Mami Wata
Mami Wata
© Cinemalovers e.V. Trailer
Nigeria, Frankreich, Großbritannien 2023 | Regie: C.J. 'Fiery' Obasi | 107 min. | Rita Edochie, Uzomaka Aniunoh, Evelyne Ily, Emeka Amakeze, Kelechi Udegbe | Pidgin, Fon, Engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Iyi ist ein kleines Dorf am Golf von Guinea. Abgeschnitten von der Außenwelt leben die Menschen tief in der eigenen Kultur verwurzelt. Stolz tragen sie ihr leuchtend weißes Make-up und ehren die Göttin Mami Wata, die ihnen Schutz und Glück bringen soll. Der Name des Wassergeists stammt aus dem Pidgin-Englisch, steht für „Mutter des Wassers“ und hat bis in die Karibik auf der anderen Seite des Atlantiks Wirkmacht. Ihren eigenen Reichtum vertrauen die Menschen Mama Efe an, die als Vermittlerin für die Gottheit auf Erden fungiert. Nachdem eine ihrer Töchter als Medium aktiv werden soll, treten Spannungen in der Familie auf. Und als ein Kind stirbt, werden Mama Efes Kräfte und die Existenz der Göttin in Frage gestellt.

Fr., 16.2. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 21.2. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 24.2. - 19.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Wenn die Gondeln Trauer tragen - Don’t look now
Wenn die Gondeln Trauer tragen - Don’t look now
© Arthaus Trailer
Großbritannien, Italien 1973 | Regie: Nicolas Roeg | 110 min. | Julie Christie, Donald Sutherland u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Nach dem Unfalltod ihrer kleinen Tochter lebt das Ehepaar John und Laura Baxter in Trauer. Um über den Verlust hinwegzukommen, begleitet Laura ihren Mann nach Venedig, wo John die Restauration einer Kirche beaufsichtigt. Alle Erholung verfliegt jedoch, als Laura die Bekanntschaft zweier mysteriöser Schwestern macht, die behaupten, mit den Toten in Kontakt zu stehen, während John mehr und mehr von unheimlichen Visionen heimgesucht wird. Ein stilistisch perfekter Thriller von unglaublicher Spannung.

Sa., 17.2. - 22.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Einzeltäter: Hanau
Einzeltäter: Hanau
© CORSO Film
Deutschland 2023 | Regie: Julian Vogel | 84 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Am 19. Februar 2020 ermordet ein Rechtsterrorist neun Menschen in Hanau: Said Nesar Hashemi, Hamza Kenan Kurtović, Ferhat Unvar, Sedat Gürbüz, Fatih Saraçoğlu, Gökhan Gültekin, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz und Kaloyan Velkov. Angehörige und Überlebende müssen bis heute um die vollständige Aufklärung des rassistischen Anschlags kämpfen.

Filmemacher Julian Vogel zeichnet ein Porträt dreier betroffener Familien zwischen Wut, Trauer und Entschlossenheit – für Konsequenzen und Gerechtigkeit. Der Film ist Teil einer Trilogie, die sich den Opfern der Anschläge in München (2016), Halle (2019) und Hanau (2020) widmet.

In Kooperation mit dem Heidelberger Bündnis Erinnern.Verändern

Eintritt frei

So., 18.2. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Prinzessin Mononoke
Prinzessin Mononoke
Japan 1997 | Regie: Hayao Miyazaki | 133 min. | Animationsfilm | deutsche Fassung | FSK: 12.

Das filmische Meisterwerk PRINZESSIN MONONOKE des gefeierten Regisseurs Hayao Miyazaki erzählt von dem Kampf zwischen der Menschen und der Götter des Waldes. Der junge Krieger Ashitaka, welcher von weit gekommen ist, wird gegen seinen Willen immer mehr in diesen Konflikt hinein gezogen, obwohl er nichts von diesem Kampf hält. Durch diese auf den ersten Blick einfache Fantasygeschichte behandelt der Film Themen wie der Beziehung von Mensch und Natur, Religion, die Rolle von Frauen in der Gesellschaft, und den Verlust von Unschuld. So bleibt PRINZESSIN MONONOKE ein Film, welcher heute kein Bisschen von seiner Relevanz verloren hat.

Wir zeigen den Film in der Deutschen Fassung!

Vortrag: Heinrich Jahn

Sonderpreis 4€ für Studierende / Auszubildende, mit freundlicher Unterstützung des StuRa.

Di., 20.2. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Cocaine Bear
Cocaine Bear
© Universal Pictures
USA, Niederlande, Neuseeland, Irland, Großbritannien 2023 | Regie: Elizabeth Banks | 95 min. | Keri Russell, O'Shea Jackson Jr., Ray Liotta, Kristofer Hivju, Alden Ehrenreich | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Eigentlich wollte Drogenschmuggler Thornton nur routiniert seine Kokain-gefüllten Säcke aus dem Flugzeug plumpsen lassen, da geht er beim anschließenden Fallschirmsprung einfach hopps. Die verwaiste Ware wird nun im Nationalpark von einer Schwarzbärin erschnüffelt und in bedenklichen Mengen kurzerhand konsumiert. Jetzt beginnt ein reines Gedicht an äußerst blutiger Beschaffungskriminalität seitens der abhängigen Bärin, bei der sich prosaische Schlingel wie Parkranger, Tierforscher oder Kartellangehörige doch schwer ins Zeug legen müssen, um (erfolglos) dem Tode zu entgehen. Tierische Horrorkomödie nach wahren Begebenheiten!

Do., 22.2. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Shaun das Schaf – Der Film
Shaun das Schaf – Der Film Trailer
Großbritannien 2015 | Regie: Richard Starzak | 85 min. | Kinderfilm / Animationsfilm | ohne Dialog | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Shaun, das Schaf, erlebt sein erstes Kinoabenteuer: Als der Bauer durch einen Scherz der Schafe in einen tiefen Schlaf fällt und später mit vorübergehendem Gedächtnisverlust in der Großstadt erwacht, brechen die Schafe auf, um ihn zu finden. Dabei erleben sie turbulente urbane Abenteuer, während zu Hause drei Schweine den Hof übernehmen und eine ausgelassene Party feiern. Diese amüsante und brillant inszenierte Stop-Motion-Animation zeigt die beliebten Knetfiguren aus dem Fernsehen in einer neuen und aufregenden Dimension.

Stop-Motion-Spaß mit Knete: Kinder-Filmworkshop nach der Filmvorstellung am 25.01.

Im Workshop können mit Knete lustige Figuren geschaffen werden. Mithilfe einer Fotokamera und dem berühmten Stopptrick werden die Knetfiguren anschließend zum Leben erweckt.

Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bis zum 22.02. unter kinderkino@karlstorkino.de

Sa., 24.2. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 25.2. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Bis zum letzten Tropfen
Bis zum letzten Tropfen
© SWR/diwafilm
Deutschland 2022 | Regie: Daniel Harrich | 89 min. | Sebastian Bezzel, Ulrich Tukur, Hannah Schiller, Karoline Schuch, Michael Roll | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Schwindende Wasservorräte, zunehmende Trockenheit: Auch in Deutschland wird Wasser knapper und die Frage nach dem Wassermanagement dringender. Der investigative ARD-Fernsehfilm handelt von einem Bürgermeister, der Rechte am Grundwasservorkommen seines Ortes an einen Getränkehersteller vergibt und nach heftigen Widerständen in seinem Umfeld in Erwägung ziehen muss, von dem Deal Abstand zu nehmen.

Eintritt frei

Mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema Wasserverfügbarkeit und Wassermanagement:

Thomas Reutter, Redakteur der gleichnamigen Doku und Koordinator des ARD-Thementages #unserWasser, wird uns einleitend Hintergründe zum Film darlegen und steht im Anschluss für Fragen zu diesem zur Verfügung.

Mit Dr. Victoria Caillet, die zu Instrumenten der Dürrebewältigung im baden-württembergischen Wasserrecht promovierte und mit ihrer Arbeit unter den Finalisten des Deutschen Studienpreises war, erhalten wir einen Einblick in die aktuellen rechtlichen Möglichkeiten des Wassermanagements in Baden-Württemberg sowie Empfehlungen für die Zukunft.

Für ökologische Fragestellungen wird Dr. Bianca Räpple, Regionalgeschäftsführerin und Leiterin des Arbeitskreis Wasser des BUND Rhein-Neckar-Odenwald, auf dem Podium sein.

Die Diskussion wird moderiert von Dr. Ulrike Gayh vom BUND-Arbeitskreis Wasser Rhein-Neckar-Odenwald und der SRH Hochschule Heidelberg.

In Kooperation mit dem BUND. Die Nutzung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des SWR.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Aktionstags "Eine Welt - Ihr. Wir. Zusammen!" vom Eine-Welt-Zentrum Heidelberg statt.

So., 25.2. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Vertigo - Aus dem Reich der Toten
Vertigo - Aus dem Reich der Toten
© Universal Pictures
USA 1958 | Regie: Alfred Hitchcock | 130 min. | James Stewart, Kim Novak u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: wertvoll | FSK: 12.

Scottie, ein Polizist, der wegen Höhenangst seinen Dienst quittierte, kann den Selbstmord einer jungen Frau namens Madeleine, die sich von einem Glockenturm stürzt, nicht verhindern. Davon traumatisiert begegnet er dann eines Tages Judy. Sie sieht Madeleine sehr ähnlich. Zunehmend besessen, Madeleine quasi wieder auferstehen zu lassen, bittet Scottie Judy darum eindringlich, Madeleines Äußeres anzunehmen. Doch dann erkennt Scottie, dass die beiden Frauen identisch sind und er Opfer einer Täuschung wurde. Das ist eigentlich schon zu viel nacherzählt, vor allem bei einem Hitchcock. Seiner Zeit eher zurückhaltend aufgenommen, gilt der Psychothriller mit dem Vertigo-Effekt – was darunter zu verstehen ist, sei hier jetzt nicht verraten - als eines der absoluten Meisterwerke Sir Alfreds, ja als einer der besten Filme überhaupt. 

Einführung: Dr. Franz Schneider (Programmrat Karlstorkino)

So., 25.2. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Zum Goldenen Hirsch / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Zum Goldenen Hirsch / Das ganzjährige Kurzfilmfestival
Deutschland | ca. 120 min. | Kurzfilme.

Das größte regionale Kurzfilmfestival Deutschlands bringt erneut die neuesten, lustigsten und schrägsten Kurzfilme aus der Region ins Karlstorkino! Filmische Machwerke der unterschiedlichsten Art treten hier gegeneinander an und wollen das Heidelberger Publikum überzeugen. Was sie in aller Regel auch tun. Die Filme sind dabei so unterschiedlich wie ihre Macher. Was originell und gut ist, wird bei uns gezeigt! Immer bunt, immer wild!

Mi., 28.2. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Le Paradis
Le Paradis
© Kris De Witte Trailer
Belgien, Frankreich 2023 | Regie: Zeno Graton | 83 min. | Khalil Gharbia, Julien de Saint Jean, Eye Haidara | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

In einer Jugendstrafanstalt bereitet sich der 17-Jährige Joe auf seine Rückkehr in die Gesellschaft vor, unsicher, welches Leben ihn jenseits der Mauern erwartet. Doch als Neuzugang William die Nachbarzelle bezieht, wird Joes Sehnsucht nach Freiheit durch ein anderes Begehren abgelöst. Mit wachsender Begierde umkreisen sich die beiden jungen Sträflinge – bis sich die Chance auf eine gemeinsame Flucht bietet …

Zeno Graton erzählt von zwei jungen Männern, die für ihre Liebe im wahrsten Sinne des Wortes Mauern sprengen müssen. Freiheit heißt in diesem Drama vor allem Freiheit der Leidenschaft! In den Hauptrollen sind mit Khalil Gharbia und Julien de Saint Jean zwei Shooting Stars des französischen Kinos zu sehen.

Fr., 1.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 3.3. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 14.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Arrival
Arrival
© Sony Pictures Trailer
USA, Kanada 2016 | Regie: Denis Villeneuve | 116 min. | Amy Adams, Forest Whitaker, Jeremy Renner, Tzi Ma, Michael Stuhlbarg | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Unvermittelt dringen zwölf gigantische Raumschiffe in die Erdatmosphäre ein, und verharren rund um den Globus verteilt im Himmel. In diesem ultimativen Ausnahmezustand wird die Sprachwissenschaftlerin Louise Banks rekrutiert, um das US-Militär bei der Kontaktaufnahme mit einem Alien-Schiff zu unterstützen, das über einer unbesiedelten Ebene in Montana seine Position hält. Viel Zeit bleibt Louise nicht, denn mit jedem Tag ohne Erklärung für die außerirdische Präsenz nimmt die verunsicherte Menschheit die Raumschiffe mehr als Bedrohung wahr, was die Gefahr einer fatalen Eskalation zusehends wachsen lässt. – Betörend beiläufig bricht Denis Villeneuve in die Erhabenheit eines Ufos über grüner Wiese auf eine unmittelbar menschliche Perspektive herunter. Auf Grundlage der Sapir-Whorf-Hypothese – der zufolge jede Sprache eine ganz spezifische Wahrnehmung der Welt formt – folgt sein Film der überragenden Amy Adams bei ihrer semiotischen Detektivarbeit und gelangt so zu ebenso verblüffender wie kostbarer Wahrhaftigkeit: ARRIVAL erzählt wunderbar geerdet von Liebe, die Grenzen von Zeit und Raum überwindet.

Fr., 1.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 9.3. - 21.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Prisoners
Prisoners
© Tobis Film Trailer
USA 2013 | Regie: Denis Villeneuve | 153 min. | Jake Gyllenhaal, Hugh Jackman, Viola Davis, Melissa Leo, Paul Dano | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Eine triste Industriestadt in Pennsylvannia: Während ihre Familien gemeinsam Thanksgiving feiern, verschwinden die Mädchen Anna Dover und Joy Birch spurlos. Während Police Detective Loki die offiziellen Ermittlungen in der traumatisierten Gemeinde übernimmt, scheut Annas verzweifelter Vater Keller Dover nicht vor drastischen Maßnahmen zurück, um sein Kind auf eigene Faust zu finden. Im Verlauf der fieberhaften Suche geraten die beiden gleichsam getriebenen Männer nicht nur aneinander, sondern werden auch mit ungeahnten Abgründen menschlichen Tuns konfrontiert, die sie beide zu verschlingen drohen.

Das von Kritik und Publikum gleichsam gefeierte US-Debüt von Denis Villeneuve begeistert als kompromissloser Neo Noir, der in finstersten Bildern (Oscar-nominiert fotografiert von Kameramann Roger Deakins) einem tröstlichen Funken Hoffnung nachspüren lässt.

Sa., 2.3. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 6.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Only the River Flows - He bian de cuo wu
Only the River Flows - He bian de cuo wu
© LIAN RAY PICTURES Trailer
China 2023 | Regie: Wei Shujun | 101 min. | Zhu Yilong, Chloe Maayan, Hou Tianlai, Kai Tong Lin | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Im ländlichen China der 1990er-Jahre wird die Leiche einer älteren Dame an einem Fluss gefunden. Ma Zhe, Chef der Kriminalpolizei, leitet die Morduntersuchung, die schnell zu der Verhaftung eines offensichtlich Tatverdächtigen führt. Allerdings kommt es Ma Zhe merkwürdig vor, dass seine Vorgesetzten ihren Fahndungserfolg aufdringlich allen mitteilen wollen. Das bringt ihn dazu, noch tiefer in den Fall einzusteigen und das dubiose Verhalten seiner Kollegen näher zu untersuchen. Ein Indiz leitet ihn auf einen labyrinthischen Weg – gesäumt von Leichen und voller eigenartiger Begegnungen.

Wei Shujuns stilvoller, regendurchnässter und anspielungsreicher Neo-Noir-Thriller, der auf der Kurzgeschichte Mistake by the River von Yu Hua basiert, führt zurück in das China der 1990er-Jahre – einem Land im Umbruch zur Zeit des umstrittenen Baus der Drei-Schluchten-Talsperre. In atmosphärisch dichten, von Verfall und Morbidität getränkten Bildern entfaltet sich eine raffinierte, spannende und humorvolle Story, in deren Mittelpunkt der zweifelnde und kritische Ermittler Ma Zhe steht.

Sa., 2.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 7.3. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 9.3. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 14.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 20.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 29.3. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Something You Said Last Night
Something You Said Last Night
© Salzgeber Trailer
Kanada, Schweiz 2022 | Regie: Luis De Filippis | 96 min. | Carmen Madonia, Paige Evans, Ramona Milano, Joey Parro | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Trans Frau Ren ist Mitte 20, angehende Schriftstellerin und hat gerade ihren Job verloren. Ausgerechnet jetzt steht der Strandurlaub mit ihren liebevollen, aber ziemlich temperamentvollen italo-kanadischen Eltern und ihrer rebellischen kleinen Schwester Siena an. Im Wissen, dass sie jetzt wieder mehr auf die Unterstützung ihrer Familie angewiesen sein wird, wartet Ren auf den richtigen Moment, von der Entlassung zu erzählen. Doch zwischen der Enge der spießigen Ferienanlage den üblichen Familienstreitereien und einem irritierenden Urlaubsflirt ist es gar nicht so einfach, Raum für sich und die eigenen Gefühle zu finden.

Vor dem Hintergrund der schwülen Langeweile eines Familienurlaubs erzählt Autorin und Regisseurin Luis De Filippis in ihrem Debütfilm vom widersprüchlichen Wunsch eines Millenials, gleichzeitig unabhängig und umsorgt zu sein. Fernab von melodramatischen Klischees zeichnet SOMETHING YOU SAID LAST NIGHT ein vielschichtiges Figurenporträt, das mit mehreren Narrativen der Darstellung von trans Menschen im Kino bricht. Ren wird von ihrer Familie in ihren Eigenheiten geliebt und als Tochter und Schwester wahrgenommen – die Frage, was sie genau mit ihrem Leben machen möchte, ist damit aber natürlich noch nicht geklärt. Die junge kanadische trans Darstellerin Carmen Madonia gibt ein fulminantes Schauspieldebüt.

Mo., 4.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Frau, die singt - Incendies
Die Frau, die singt - Incendies
© Arsenal Filmverleih Trailer
Kanada, Frankreich 2010 | Regie: Denis Villeneuve | 133 min. | Maxim Gaudette, Mélissa Désormeaux-Poulin u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Als der Notar Lebel den Zwillingen Jeanne und Simon den letzten Willen ihrer Mutter Nawal eröffnet, sind die beiden erstaunt, gleich zwei Umschläge überreicht zu bekommen - einen Brief für ihren totgeglaubten Vater und einen für ihren Bruder, von dessen Existenz sie bisher nichts wussten. Fassungslos machen sich die beiden Geschwister auf in den Nahen Osten, um die geheimnisvolle Vergangenheit ihrer Mutter zu erkunden. Villeneuves Verfilmung eines Theaterstücks von Wajdi Mouawad ist eine zutiefst bewegende Tragödie über die Schrecken des Krieges und darüber, was das mit den Menschen macht. Das Epos sorgte in Venedig und Toronto für Furore und war für den Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ 2011 nominiert.

Di., 5.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 8.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Tirailleurs - Mein Sohn, der Soldat
Tirailleurs - Mein Sohn, der Soldat
© Marie Clémence David Trailer
Frankreich, Senegal 2022 | Regie: Mathieu Vadepied | 100 min. | Omar Sy, Alassane Diong, Jonas Bloquet | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Die Tirailleurs sénégalais waren schwarzafrikanische Soldaten aus den französischen Kolonien, die auch im ersten Weltkrieg eingesetzt wurden. Einer von ihnen ist Thierno, er wurde zwangsrekrutiert und kämpft nun in den Schützengräben. Doch sein Vater möchte, dass sein Sohn diesen Krieg überlebt und meldet sich darum freiwillig. Aber Thierno wird zusehends von einem Leutnant beeinflusst und entzieht sich. Regisseur Mathieu Vadepied erinnert mit seinem Drama an ein bislang wenig beachtetes Geschehen in der Geschichte Frankreichs. Von tiefer humaner Prägung wurden die „Tirailleurs“ in Frankreich zu einem großen Erfolg beim Publikum, Dabei brilliert insbesondere Omar Sy, bekannt vor allem durch „Ziemlich beste Freunde“, in der Rolle des Vaters.

Do., 7.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 13.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Helke Sander: Aufräumen
Helke Sander: Aufräumen
© Claudia Richarz Film Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Claudia Richarz | 82 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Die Verhältnisse sind veränderbar, und zwar durch Einsicht und selber denken: 
Warum ist, was ist? (H.S.)

Die Filmemacherin und Autorin Helke Sander ist eine Ikone nicht nur der Frauenbewegung, sondern auch des neuen deutschen Films. Historische Umwälzungen brauchen manchmal nur einen kleinen Impuls, der die versteinerten Verhältnisse plötzlich in Bewegung bringt. Helke Sander hat vor vielen Jahren eine solche erdrutschartige Veränderung in Deutschland ausgelöst.

Die Gewalt gegen Frauen und ihre Unterdrückung durch patriarchale Strukturen sind ihr Lebensthema. Hinter Sanders emanzipierter Haltung steht die kontinuierliche Aufforderung, nachzudenken,  vermeintliche Selbstverständlichkeiten nicht hinzunehmen und unabhängig davon, was andere für richtig halten, auch immer auf sich selbst zu hören.

Fr., 8.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 10.3. - 17.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 24.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der kleine Prinz
Der kleine Prinz
Frankreich 2015 | Regie: Mark Osborne | 108 min. | Animationsfilm | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.

In dieser modernen Neuinterpretation des Klassikers von Antoine de Saint-Exupéry entdeckt ein hochbegabtes Mädchen, das für eine Eliteschul-Aufnahmeprüfung büffelt, eine magische Welt. Ihr streng von der Mutter geregeltes Leben ändert sich als sie auf ihren schrulligen Nachbarn trifft, der ihr die faszinierende Geschichte vom kleinen Prinzen erzählt. Gemeinsam tauchen sie in die Welt der Erzählungen ein und lernen wilde Füchse, Rosen und die Kraft des Herzens kennen. Wunderschöne und eigenwillige Adaption des berühmten Stoffes, ausgezeichnet mit dem Prädikat Besonders wertvoll!

Wir treffen einen Fuchs! Kinder-Bastelworkshop nach der Filmvorstellung am 10.03.

Im Anschluss an den Film wollen wir im Workshop kleine Füchse basteln! Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bis zum 07.03. unter kinderkino@karlstorkino.de

Sa., 9.3. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 10.3. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
More than Honey
More than Honey
© Senator Film Trailer
Schweiz, Deutschland, Österreich 2012 | Regie: Markus Imhoof | 95 min. | Dokumentarfilm | dt. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Eines der wichtigsten Naturwunder unserer Erde schwebt in höchster Gefahr: die Honigbiene. Das fleißigste aller Tiere, das verlässlich von Blüte zu Blüte fliegt, verschwindet langsam. Es ist ein mysteriöses Sterben, das weltweit mit Sorge beobachtet wird. Denn ein Leben ohne die Biene ist undenkbar. Sie ist die große Ernährerin der Menschen. Aber ihr wird heute Großes abverlangt: der weltweite Bedarf an Naturprodukten ruht auf ihren zierlichen Flügeln. Zwischen Pestiziden, Antibiotika, Monokulturen und dem Transport von Plantage zu Plantage scheinen die Königinnen und ihre Arbeiterinnen ihre Kräfte zu verlieren. MORE THAN HONEY entführt uns in das faszinierende Universum der Biene. Regisseur Markus Imhoof verfolgt ihr Schicksal von der eigenen Familienimkerei bis hin zu industrialisierten Honigfarmen und Bienenzüchtern. Mit spektakulären Aufnahmen öffnet er dabei den Blick auf eine Welt jenseits von Blüte und Honig, die man nicht so schnell vergessen wird.

In Kooperation mit dem Carl Bosch Museum

So., 10.3. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Berlin Bytch Love
Berlin Bytch Love
© UCM.ONE Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Heiko Aufdermauer, Johannes Girke | 86 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: 12.
Sophie, 15, und Dominik, 17, leben seit einem halben Jahr auf den Straßen um den Görlitzer Park. Ihr Alltag ist geprägt vom Überlebenskampf, inklusive Schlafen in Hauseingängen, Flaschensammeln und Betteln. Trotz der schwierigen Umstände bleibt ihre Beziehung stark. Der Film beleuchtet ihr Leben auf den Straßen Berlins und die Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen, darunter auch Sophies Schwangerschaft und Dominiks bevorstehende Gerichtsverhandlung wegen mehrerer Straftaten.

Mit Regie-Gespräch

So., 10.3. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Babylon
Babylon
© National Film Trustee Company Ltd Trailer
Großbritannien, Italien 1980 | Regie: Franco Rosso | 95 min. | David N. Haynes, Trevor Laird, Victor Romero Evans, Brinsley Forde | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ein frisch restauriertes, einzigartiges Zeitdokument aus der frühen Thatcher-Ära: BABYLON erzählt von David (gespielt von Brinsley Forde, Gitarrist der Reggae-Band Asward), der im Südwesten Londons als Automechaniker arbeitet und nachts als Teil eines Dub-Soundsystems Partys veranstaltet. Wegen seiner Hautfarbe ist er ständiger Diskriminierung und Polizeigewalt ausgesetzt. Ein Film voller Wut und Leidenschaft, der Missing Link zwischen THE HARDER THEY COME und Steve McQueens LOVERS ROCK. Mit einem Soundtrack von Produzentenlegende Dennis Bovell. (Filmfestival Cologne)

Di., 12.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 18.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Cosmos
Cosmos Trailer
Kanada 1996 | Regie: Denis Villeneuve u.a. | 99 min. | Episodenfilm | Igor Ovadis, David La Haye, Audrey Benoît, Carl Alacchi, Stéphane Demers | frz. Original mit deutschen Untertiteln.

Ein Episodenfilm mit sechs Handlungssträngen, die durch den Taxifahrer Cosmos verbunden sind. Im Verlauf eines Tages gibt er zunächst eine Pannenhilfe, dann chauffiert er eine Anwältin, einen Serienmörder, einen Filmregisseur und eine abendliche Kinobesucherin durch Montréal, ehe er schließlich ins Taxi eines Kollegen steigt. Villeneuve schrieb und inszenierte die Episode »Le Technétium«. In ihr lässt sich ein nervöser Filmregisseur von Cosmos zu einem Fernsehinterview fahren. Der Kabelsender strahlt sein Programm aus »Techno’s Hair Shop« aus. Wichtiger als die kommunizierten Inhalte sind die Frisuren der Interviewten und mit welchen Haarpflegemitteln Techno sie zustande gebracht hat. Auch der Filmemacher fällt ihm in die Hände …
Mit schwarzweißem New-Wave-Look, blondiertem Personal, »Cyborg«-Punk und kunstvollen Video-Installationen persifliert »Le Technétium« das Musikfernsehen mit den Mitteln eines versierten Clip-Regisseurs, als der sich Denis Villeneuve in den 1990er Jahren profilierte.

Mi., 13.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 21.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein

Bei unserer „Film und Wein“-Reihe lautet das Konzept wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken! Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. 

Im März: Wie kommt ein Vampir an Blut, wenn er niemanden beißen will, und wer war Christopher Marlow?

Referentin: Andrea Landfried

Moderation: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 15.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
IFFMH präsentiert: Get Out
IFFMH präsentiert: Get Out
© Universal Pictures Trailer
USA 2017 | Regie: Jordan Peele | 104 min. | Catherine Keener, Daniel Kaluuya, Bradley Whitford, Allison Williams, Betty Gabriel | engl. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: 16.

Filme mit Schwarzen Hauptdarsteller*innen haben es in Deutschland oft nicht leicht. Auch GET OUT hat bei uns noch mehr Aufmerksamkeit verdient. Sein internationaler Erfolg und zahlreiche Auszeichnungen, u.a. der Oscar für das beste Originaldrehbuch, sprechen für sich. Und von der bedeutenden Kinozeitschrift Sight and Sound wurde dieses vielschichtige Werk sogar zu einem der besten Filme aller Zeiten gewählt. Doch worum geht‘s? Der afroamerikanische Fotograf Chris Washington besucht gemeinsam mit seiner Weißen Freundin Rose Armitage deren Eltern auf ihrem Anwesen. Diese geben sich betont freundlich, liberal und aufgeschlossen. Aber schon bald erregen bizarre Zwischenfälle Chris‘ Argwohn. Schließlich stößt er auf ein schreckliches Geheimnis, das sich für ihn allmählich zu einem wahren Albtraum entwickelt.

Regisseur Jordan Peele ist mit seinem Debüt ein selbstbewusstes Meisterstück des Black Cinema gelungen. Auf originelle Weise verbindet es Horror mit Komödienelementen, analysiert unterschiedlichste Facetten von Alltagsrassismus und spart nicht mit Seitenhieben gegen Hollywood. 

Mit Einführung

Sa., 16.3. - 20.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Citizen Kane
Citizen Kane Trailer
USA 1941 | Regie: Orson Welles | 117 min. | Orson Welles, Joseph Cotton u.a | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Aufstieg, Karriere und Ende des Zeitungsmilliardärs Kane, erzählt als verschachtelte Rückblende aus mehreren Perspektiven. Orson Welles' Filmdebüt als Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller, filmhistorisch bedeutend durch seine Montage und Bildkomposition, die Erinnerung, Kommentar und Dokument miteinander virtuos kombiniert. Gilt laut einer Umfrage unter Filmkritikern schlicht als der beste Film der Welt. Das ist sicherlich nicht völlig falsch. Oder?

Einführung: Prof. Dr. Henry Keazor (Universität Heidelberg, Institut für Europäische Kunstgeschichte)

So., 17.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Frauen bildet Banden! - Eine Spurensuche zur Geschichte der Roten Zora
Frauen bildet Banden! - Eine Spurensuche zur Geschichte der Roten Zora
© LasOtras
Deutschland 2019 | Regie: Christine Lamberty, Maria Baumeister | 75 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Die »Rote Zora« war in den 1970er und 1980er Jahren eine feministische, militante FrauenLesbengruppe in der BRD, die aus dem Kontext der Revolutionären Zellen hervorgegangen ist. Zentral waren die Selbstermächtigung der FrauenLesben und der Bruch mit der zugeschriebenen Friedfertigkeit.
Ihre Aktivitäten richteten sich u.a. gegen die alltägliche Gewalt gegen Frauen, gegen Gen- und Reproduktionstechnologien, Bevölkerungspolitik und internationale Ausbeutungsbedingungen als Ausdruck patriarchaler Herrschaft.
Erzählungen von verschiedenen Zeitzeuginnen, Interviews mit einer Historikerin und ehemaligen Zoras lassen die Geschichte der „Roten Zora“ und der damaligen Frauenbewegung wieder lebendig werden. Historische Aufnahmen der Frauen- und Studentinnen*bewegung in der BRD bringen Erinnerungen an die damaligen Kämpfe zurück. FrauenLesben aus anderen Ländern berichten über ihre Begegnung mit dieser Politik heute. Der Film zeigt, dass viele Themen heute noch hochaktuell sind, und bietet Diskussionsstoff zum heutigen Umgang mit dieser Geschichte.

Anschließend gibt es ein Filmgespräch mit Regisseurin Christine Lamberty 

Di., 19.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Peter Hase
Peter Hase
Australien, USA, Großbritannien 2018 | Regie: Will Gluck | 96 min. | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Das schelmische Langohr Peter und seine drei Schwestern Mopsi, Flopsi und Wuschelpuschel plündern fortwährend den Garten des mürrischen Mister McGregor. Wer könnte dem schönen Gemüse schon widerstehen? Nach dem Tod des älteren Herren scheint das Anwesen den Tieren zu gehören, bis sein grantiger Neffe Thomas auftaucht. Entschlossen, die Hasen loszuwerden, setzt Thomas auf Elektrozäune und Sprengstoff. Doch als er sich in die bezaubernde Nachbarin Bea verliebt, geraten seine Pläne ins Wanken. Bea hegt eine besondere Zuneigung zu den pelzigen Bewohnern und lässt niemanden an ihre Puschelschwänzchen. Eine turbulente und humorvolle Geschichte über Freundschaft, Liebe und die Abenteuer eines liebenswerten Hasenclans.

Fr., 29.3. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 30.3. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 31.3. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Maelström
Maelström Trailer
Kanada 2000 | Regie: Denis Villeneuve | 87 min. | Marie-Josée Croze, Jean-Nicolas Verreault, Stephanie Morgenstern, Pierre Lebeau | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Die 25-jährige Bibiane ist Luxus gewohnt: Aufgewachsen in einem wohlhabenden Elternhaus, leitet sie tagsüber mehrere Boutiquen und verbringt die Nächte in exklusiven Clubs. Doch ihr privilegierter Alltag kann nicht über die große emotionale Leere in ihrem Leben hinwegtäuschen. Als Bibiane ungewollt schwanger wird und zudem finanzielle Probleme ihre berufliche Existenz gefährden, droht sie den Halt zu verlieren. Nach der Abtreibung lässt sie sich ziellos durch das Nachtleben treiben, bis einer der mit Alkohol und unverbindlichen Flirts ausgefüllten Abende ein jähes Ende findet: Angetrunken verschuldet Bibiane einen Verkehrsunfall, der einem Mann das Leben kostet. Sie begeht Fahrerflucht, aber die diffuse Erinnerung holt sie letztlich ein. Völlig verzweifelt will sie Selbstmord begehen, doch dann begegnet sie Evian. Er ist der Sohn des Unfallopfers, und plötzlich nimmt Bibianes Leben eine neue, unerwartete Wendung. Mit seinem gewagten Drama konnte Denis Villeneuve Publikum und Kritik gleichermaßen begeistern, nicht zuletzt dank der faszinierenden Präsenz der Hauptdarstellerin Marie-Josée Croze.

Mi., 20.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 28.3. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Highlander
Highlander
USA, Großbritannien 1986 | Regie: Russel Mulcahy | 116 min. | Christopher Lambert, Sean Connery, Clancy Brown u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Who wants to live forever? Jedenfalls nicht ein noch ahnungsloser Connor MacLeod als er im 16. Jahrhundert auf einem schottischen Schlachtfeld das Zeitliche segnet. Doch, o Wunder, der Totgeglaubte kommt wieder zu sich und wird von seiner arg aufgebrachten Gemeinschaft zügig als mit dem Teufel im Bunde Stehender verbannt. MacLeod, der es sich mit seiner Frau irgendwo abgelegen gemütlich gemacht hat, erfährt nun durch die Begegnung mit dem Adligen Ramírez, was es mit seiner Unkaputtbarkeit eigentlich auf sich hat. Ramírez und MacLeod gehören zu den Unsterblichen! Einmal durch Hinscheiden aktiviert, können sie weder altern noch Kinder kriegen. Damit aber nicht genug, denn nur einen kann es geben, der am Schluss mächtige Macht durch das Köpfen der anderen endlos Lebenden ergattert. Diese Power soll jetzt jedoch bloß nicht dem verantwortungslosen Bösewicht Kurgan zufallen und MacLeod muss sich nun über die Jahrhunderte hinweg bis ins Jahr 1985 auf den alles entscheidenden Kampf mit der dunklen Leitkuh der Letzten vorbereiten.

Do., 21.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Amitié
Die Amitié
© Kollektiv Amitié Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Kollektiv Amitié | 102 min. | Sylwia Gola, Yann Mbiene, Walter Hess, Aziz Çapkurt, Christoph Bach | dt. Originalfassung.

Zwei Menschen reisen in einem Bus an: Agnieszka aus Polen, zur Pflege eines älteren Herrn, der langsam ins Vergessen abdriftet. Dieudonné von der Elfenbeinküste, um in einem riesigen Gewächshaus zu arbeiten. Sie sind nicht allein. Heerscharen von freundlichen Pflegekräften kümmern sich um verwirrte Deutsche. Arbeitsmigrant:innen ernten, verpacken und liefern Biogemüse aus. Auf den ersten Blick mag dies wie ein Sklavenhalter-System des 21. Jahrhunderts aussehen. Doch die vermeintlich Subalternen kommunizieren über ein perfektes Netzwerk: Die AMITIÉ. Eine selbstlernende künstliche Intelligenz, die in der Lage ist, Informationen auszutauschen, Sprachen zu lehren, Migrationsrouten zu vergleichen, Jobs zu vermitteln und Geld zu transferieren. Eine KI, der sich jede:r anschließen, eine virtuelle Realität, in die jede:r eintreten kann. Freundschaft hat Fraternisieren ersetzt. Wäre da nicht der verrückte Polizist, der auf Schleuserjagd ist!

Fr., 22.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 27.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 29.3. - 19.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Polytechnique
Polytechnique Trailer
Kanada 2009 | Regie: Denis Villeneuve | 77 min. | Karine Vanasse, Maxime Gaudette, Sébastien Huberdeau | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Am 6. Dezember 1989 tötete ein Amokläufer insgesamt vierzehn Frauen an der École Poytechnique in Montreal. Denis Villeneuves mehrfach ausgezeichneter und viel diskutierter Film reflektiert die Tragödie aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Studierenden Jean-François und Valerié. Im steten Wechsel der Zeit- und Betrachtungsebenen gelingt so eine mutige, formal wie inhaltlich fordernde Auseinandersetzung mit einem willkürlichen Akt der Gewalt. POLYTECHNIQUE wurde mit insgesamt neun kanadischen Genie Awards ausgezeichnet, darunter mit den Preisen für den Besten Film, die Beste Regie und die Beste Hauptdarstellerin.

Fr., 22.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 27.3. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Blade Runner (Final Cut)
Blade Runner (Final Cut)
© Warner Bros. Trailer
USA 1982/2007 | Regie: Ridley Scott | 117 min. | Harrison Ford, Rutger Hauer, Sean Young, Daryl Hannah | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Das Original im Vergleich zu Villeneuves Fortsetzung BLADE RUNNER 2049: 2019 ist die Welt eine Stadt. Dort sucht ein „Blade Runner“, ein Spezialdetektiv, nach vier künstlichen Menschen, die er unschädlich machen soll, da sie eine Gefahr für das System werden. Aber als er mit ihnen Kontakt aufnimmt, beginnt er langsam deren humane Qualitäten zu lieben. Es kommt zu einem großen Konflikt... BLADE RUNNER ist wegen vieler Spezialeffekte filmhistorisch bedeutsam und fasziniert darüber hinaus durch seine konsequent futuristische Atmosphäre, die ihn zum Prototypen eines Action-Films aus nicht allzu ferner Zeit haben werden lassen. Die Final-Cut-Version verzichtet auf unpassenden Off-Kommentar und auf ein aufgesetztes Happy-End.

Sa., 23.3. - 22.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Musiktag für alle
Musiktag für alle
© Caleb George

Musiktag für alle. Workshops, Konzerte und kulturelle Begegnungen.

Im Rahmen des Heidelberger Frühling Musikfestivals findet am 24. März von 11 bis 18 Uhr ein großer Musiktag für alle im Karlstorbahnhof statt. Menschen jeden Alters sind eingeladen, sich auf eine musikalische Entdeckungsreise zu begeben und Klänge aus aller Welt kennenzulernen.

Für neugierige Kinder und Familien sowie für ältere Menschen gibt es zahlreiche Angebote zum Zuhören und Mitmachen. Auch wir sind dabei mit zwei Workshops zur Filmmusik.

Die beiden Musiker Youssef Laktina und David Jara zeigen Euch im Kinosaal, wie man Stummfilm-Ausschnitte vertont und wie Bilder gänzlich anders wirken, wenn sie musikalisch begleitet werden. Die Teilnahme ist kostenlos. Dauer 30-40 Min.

Tickets zu den Konzerten des Musiktags für alle, sowie Informationen zu den verschiedenen Workshop-Angeboten gibt es auf der Webseite des Heidelberger Frühling.

So., 24.3. - 13.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 24.3. - 15.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Blade Runner 2049
Blade Runner 2049
© Sony Pictures / Warner Bros. Pictures Trailer
USA, Großbritannien, Kanada, Spanien 2017 | Regie: Denis Villeneuve | 163 min. | Ryan Gosling, Harrison Ford, Ana de Armas, Dave Bautista, Robin Wright | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

2049, in Los Angeles gibt es wegen Smog kein natürliches Licht mehr, die Menschen ernähren sich von proteinreichen Käfermaden, San Diego ist eine einzige Müllkippe und Las Vegas ein atomar verseuchtes Sperrgebiet. Und vor allem gibt es nicht nur Menschen, sondern auch Hologramme und Replikanten. Das Zusammenleben verläuft meist friedlich, aber es gibt Officer K. Selbst ein Replikant, ist er auf der Jagd nach seinesgleichen, zumal er von einem mysteriösen Knochenfund hört. Die lang erwartete Fortsetzung überzeugte Kritiker und Publikum, denn sie versteht es, große Themen verschlungen zu erzählen.

Mo., 25.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 30.3. - 20.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Solaris
Solaris Trailer
Russland 1972 | Regie: Andrej Tarkowskij | 167 min. | Natalja Bondartschuk, Donatas Banionis, Nikolaj Grinko, Juri Jarwet, Anatoli Solonizyn | russ. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Mit SOLARIS erweckt Tarkowski den Science-Fiction Roman von Stanislaw Lem aus dem Jahr 1961 wurde durch seine poetische und sehr humanistische Perspektive zu einem zweiten Leben. In dem Film wird der Psychologe Kris Kelvin auf eine Raumstation auf dem Ozean Planeten Solaris geschickt, und was ihn dort erwartet, ist eine beunruhigende Weltraumreise wie keine andere. Ausgehend von einer Geschichte voll technischer Details, trägt die Verfilmung die typischen Züge Tarkowskis: langsam enthüllend, unverkennbar spirituell, wunderschön verfasste Dialoge und unterhaltsam durch Tarkowskis außergewöhnliche Bildsprache. Der Film bleibt eine wertvolle Referenzquelle für spätere Filmemacher und eine eindringliche Untersuchung des menschlichen Geistes.

Vortrag von Max Hirsch und Jenny Jia

Sonderpreis für Studierende / Auszubildende, mit freundlicher Unterstützung des StuRa.

Di., 26.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
OPUS - Ryuichi Sakamoto
OPUS - Ryuichi Sakamoto
© 2022 KAB Inc. Trailer
Japan 2023 | Regie: Neo Sora | 103 min. | Konzertfilm | Ryūichi Sakamoto.

Am 28.3.23 verstarb Komponist und Pianist Ryūichi Sakamoto nach langjährigem Kampf gegen den Krebs. Seit Jahren schon fehlte ihm die Kraft um noch Konzerte zu geben. Ende 2022 setzte er sich dennoch für eine letzte Performance an den Flügel für diesen Dokumentarfilm unter der Regie seines Sohns Neo Sora. 20 Stücke spielt er, die seine ganze Karriere umfassen, von seinen Zeiten als Popstar in der Gruppe Yellow Magic Orchestra über berühmte Filmscores etwa für Bernardo Bertolucci bis hin zu seinem letzten Album »12«. Ein berührender Abschied. (Filmfestival Cologne 2023)

Do., 28.3. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 29.3. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ben Hur
Ben Hur
© Warner Bros.
USA 1959 | Regie: William Wyler | 223 min. | Charlton Heston, Stephen Boyd, Jack Hawkins, Haya Harareet | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

Judah Ben-Hur, ein Mitglied des jüdischen Adels in Jerusalem, lebt ein religiöses Leben und widersetzt sich friedlich der tyrannischen Besetzung Judäas durch Rom. Als sein Jugendfreund Messala als römischer Beamter in die Region zurückkehrt, entfremden sich Messala und Judah aufgrund seiner fanatischen Loyalität gegenüber Rom und seiner Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal Judäas. Schließlich erhebt Messala Anklage wegen Verrats gegen Ben-Hur und seine Familie... 

Die meisten Academy Awards für einen Film - keiner gewann mehr: BEN HUR wurde mit 11 Oscars ausgezeichnet, darunter für den Besten Film, die Beste Regie und den Besten Schauspieler, und gilt als eines der größten Hollywood-Epen, die je verfilmt wurden. Wir laden ein zur kritischen (Wieder-)Sichtung im Oscar-Monat März.

So., 31.3. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Himmel über der Wüste - The Sheltering Sky
Himmel über der Wüste - The Sheltering Sky
© Vittorio Storaro Trailer
Großbritannien, Italien 1990 | Regie: Bernardo Bertolucci | 138 min. | Debra Winger, John Malkovich, Campbell Scott, Jill Bennett, Timothy Spall | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

1947: Eine Reise nach Marokko soll die Ehe des New Yorker Künstlerpaares Port und Kit Moresby retten. Die Erfahrungen in der Fremde sollen ihrer Beziehung einen neuen Sinn verleihen. Während sie zwischen Anspannung und Annäherung schwanken, wagen sich die beiden in immer entlegenere Gebiete vor. Bis die Beziehung überraschend endet…

Bertoluccis Wüsten-Epos gewann 1991 den Golden Globe für die Beste Filmmusik, komponiert von Ryūichi Sakamoto und Richard Horowitz.

Mo., 1.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der 32. August auf Erden - Un 32 août sur terre
Der 32. August auf Erden - Un 32 août sur terre Trailer
Kanada 1998 | Regie: Denis Villeneuve | 85 min. | Pascale Bussières, Alexis Martin | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Die 26-jährige Simone schläft am Steuer ihres Wagens ein und überlebt wie durch ein Wunder einen schweren Unfall. Entschlossen, ihr Leben zu ändern, gibt sie ihren Job als Model auf und will ein Kind. Simones bester Freund, der Dauerstudent Philippe, soll sie schwängern. Er willigt ein, allerdings unter der Bedingung, dass sie dazu in die Wüste reisen. So landen Simon und Philippe in Salt Lake City, doch damit ist ihre Reise noch lange nicht zu Ende. Denis Villeneuves Spielfilmdebüt ist zugleich existentialistische Komödie und surreales Roadmovie.

Di., 2.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 9.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Squaring the Circle: The Story of Hipgnosis
Squaring the Circle: The Story of Hipgnosis
© Hipgnosis Ltd Trailer
Großbritannien 2022 | Regie: Anton Corbijn | 101 min. | Dokumentarfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Pink Floyd, The Dark Side of the Moon: Auf dem Cover ein Prisma vor tiefschwarzem Hintergrund. Die Idee dafür kam von Aubrey Powell und Storm Thorgerson, zwei Kunststudenten, die zu „Hipgnosis“ wurden und  zunächst eben Pink Floyd designten. Bands wie Led Zeppelin, Genesis oder Künstler wie Paul McCartney folgten. Irgendwann war der Hype zwar vorbei, aber davor war es richtig gut. Anton Corbijn, Regisseur und Fotograf, auch bekannt durch seine kreative Arbeit für Depeche Mode, gelang es, neben ungewöhnlichen Originalaufnahmen die Elite der noch lebenden Musiker der späten 60er und frühen 70er zu Hipgnosis zu interviewen. Kultur- und Rockgeschichte mal aus völlig anderer Perspektive, spannend und bewusstseinserweiternd.

Mi., 3.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 6.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 9.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Omen - Augure
Omen - Augure
© Grandfilm / Wrong Men Trailer
Belgien, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Südafrika, Demokratische Republik Kongo 2023 | Regie: Baloji | 92 min. | Marc Zinga, Yves-Marina Gnahoua, Marcel Otete Kabeya, Eliane Umuhire, Lucie Debay u. a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Koffi ist besessen. Das glaubt zumindest seine Familie, die ihn deshalb Zabolo, Zeichen des Teufels, nennt. Er kehrt nach vielen Jahren erstmals an seinen Geburtsort im Kongo zurück, nachdem er dort jahrelang geächtet wurde. Koffi will sich den Segen der Familie für seine Heirat mit Alice einholen, mit der er in Belgien lebt. Doch die alten Feindseligkeiten sind weiterhin spürbar, einzig seine Schwester Tshala steht dem kollektiven Aberglauben kritisch gegenüber. Koffi will die Gründe für seine Ächtung verstehen und stößt dabei auf ein Familiengeheimnis. Und dann ist da noch Paco, ein Junge aus einer Straßengang, dessen Schicksal mit Koffis Leben verbunden zu sein scheint …

Mit seinem vielfach ausgezeichneten Spielfilmdebüt erforscht der Musiker, Filmemacher und Allroundkünstler Baloji auf eindringliche Weise, wie sehr Aberglauben und Vorurteile das Schicksal seiner vier Hauptfiguren beeinflussen. OMEN ist ein Film voller unvergesslicher Bilder, ein umwerfender Beweis für die kreative Energie des aktuellen afrikanischen Kinos.

Do., 4.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 8.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 10.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 18.4. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 24.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Atrocity Exhibition
The Atrocity Exhibition
© Filmfreak: Johnathan Weiss Trailer
USA 1998 | Regie: Johnathan Weiss | 102 min. | Victor Slezak, Anna Juvander, Michael Kirby | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

J.G. Ballard hatte einmal gesagt, dass The Atrocity Exhibition seine einzige Novelle ist, die er für nicht verfilmbar hält. Solange, bis Jonathan Weiss seine Adaption dieser berüchtigten Arbeit schuf. Eine experimentelle Dichtung, die Ballard als poetisches Meisterwerk lobte. Mit seinem Kollegen Dr. Nathan und seiner Geliebten stellt Universitätsprofessor Travis Talbert die schändlichen Grausamkeiten der Menschheit aufwendig nach, wobei Talbert es für die ultimativ nihilistische Aussage hält, den Dritten Weltkrieg auszulösen.

Do., 4.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 10.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein

Bei unserer „Film und Wein“-Reihe lautet das Konzept wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken! Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen. 

Im April: (Nicht nur) Karoline Hering fragt: Who are you? What have you sacrificed?

Moderation: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 5.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die kleine Hexe
Die kleine Hexe
Deutschland, Schweiz 2018 | Regie: Michael Schaerer | 103 min. | Karoline Herfurth, Axel Prahl u.a. | Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Die kleine Hexe hat einen großen Wunsch. Zusammen mit den alten, erfahrenen Hexen möchte sie auch auf den Blocksberg fliegen und dort die Walpurgisnacht feiern. Damit dieser Wunsch in Erfüllung geht, muss die kleine Hexe innerhalb eines Jahres ihre Zauberkünste perfektionieren und lernen, was es heißt, eine gute Hexe zu sein. Doch die kleine Hexe entwickelt gänzlich andere Vorstellungen davon, was eine „gute“ Hexe ausmacht als ihre älteren Kolleginnen… Gelungene Verfilmung des Kinderbuch-Klassikers von Otfried Preußler. Frech, charmant und natürlich voller Zauber!

Sa., 6.4. - 14.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 7.4. - 14.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Vergiss Meyn nicht
Vergiss Meyn nicht
© W-FILM Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl, Jens Mühlhoff | 102 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: 12.

2018 besetzten Klimaaktivist*innen mit Leib und Seele den Hambacher Wald, der rasch zum Symbol des Widerstands gegen Politik und Wirtschaft wurde. Als die Polizei den Wald räumte, verunglückte ein junger Filmstudent tödlich: Steffen Meyn. Mit journalistischer Absicht hatte er die Protestaktion samt 360° Kamera begleitet – solidarisch, aber keinesfalls unkritisch! Aus seinen hinterlassenen Aufnahmen setzt sich dieser außergewöhnliche Dokumentarfilm zusammen. Er liefert nie gesehene Bilder und unmittelbare Einblicke in eine Protestbewegung, die um ihre Haltung und geeignete Mittel ringt. Wie weit kann und darf Aktivismus gehen? VERGISS MEYN NICHT stellt genau diese Frage, die angesichts blockierter Straßen und Razzien brennender denn je ist!

Sa., 6.4. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 7.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Dune
Dune
© Warner Bros. Pictures Germany Trailer
USA, Kanada 2021 | Regie: Denis Villeneuve | 155 min. | Timothée Chalamet, Rebecca Ferguson, Oscar Isaac, Josh Brolin, Stellan Skarsgård u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

DUNE in unserem Karlstorkino? Das ist, wie wenn ein Lindwurm durchs Wohnzimmer kriecht. Aber genau das hat seinen besonderen Reiz. Würmer sind auch die eigentlichen Stars in Denis Villeneuves um Pathos und Wucht bemühte Adaption der legendären Roman-Reihe von Frank Herbert, die einst auch schon David Lynch zur Verfilmung reizte. Es geht um eine Geschichte aus dem Jahre 10191. Dann wird es einen Wüstenplaneten namens Arrakis geben, der eine Droge namens Spice birgt, die einem die Herrschaft über das gesamte Universum verleiht. Und dann wird Herzog Leto nebst seinem Gefolge sich anschicken, die Verwaltung dieses sagenumwobenen Planeten zu übernehmen. Es erwarten ihn die Mächte des Bösen. Nicht allein durch seine mit sechs Oscars ausgezeichnete audio-visuelle Opulenz setzte DUNE Maßstäbe im aktuellen Blockbuster-Kino.

Sa., 6.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 12.4. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 20.4. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Das ist unser Haus!
Das ist unser Haus!
© SEELAND Medienkooperative e.V.
Deutschland 2016 | Regie: Burkhard Grießenauer, Daniel Kunle und Holger Lauinger | 65 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Im 65-minütigen Film „Das ist unser Haus!“ erläutern Akteure des Mietshäuser Syndikats das Modell der kollektiven Raumaneignung und präsentieren vielseitige Projekte in unterschiedlichen räumlichen Kontexten. Mit Impressionen aus den Projekten: Freie Hütte (Lübeck), LÜDIA (Hadmersleben), Handwerkerhof Ottensen (Hamburg), Jugendwohnprojekt Mittendrin (Neuruppin), Grethergelände (Freiburg), 4-Häuser-Projekt (Tübingen).

Weitere Infos unter das-ist-unser-haus.de

Vorführung anlässlich der Housing Action Days 2024

Eintritt frei!

In Kooperation mit paraSol Heidelberg - solidarisches Wohnen am Paradeplatz. Unter dem Dach des Mietshäuser Syndikats verwirklicht eine Gruppe von Menschen auf rund 3000 Quadratmetern im ehemaligen Gebäude 13 einen gemeinschaftlichen Lebensraum für Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung, Herkunft und kulturellem Background mit garantiert langfristig bezahlbaren Mieten und leistet so einen innovativen Beitrag zur städtischen Entwicklung des Campbell-Quartiers.

Im Anschluss an die Vorführung stehen Mitglieder*innen von paraSol für Fragen und Antworten rund um solidarisches Wohnen zur Verfügung.

So., 7.4. - 12.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Wochenendrebellen
Wochenendrebellen
© Leonine
Deutschland 2023 | Regie: Marc Rothemund | 109 min. | Florian David Fitz, Cecilio Andresen, Aylin Tezel, Joachim Król u.a. | dt. Originalfassung | FSK: 6.

Mirco ist beruflich bedingt viel unterwegs, während seine Frau Fatime das fordernde Familienleben organisiert. Ihr zehnjähriger Sohn Jason ist Autist und sein Alltag besteht aus täglichen Routinen und festen Regeln. Als der Familie Jasons Wechsel auf eine Förderschule nahegelegt wird, ist auch Mirco als Vater gefordert. Er schließt einen Pakt mit seinem Sohn: Jason verspricht, sich alle Mühe zu geben, sich in der Schule nicht mehr provozieren zu lassen, wenn Mirco ihm hilft, einen Lieblingsfußballverein zu finden. Allerdings will Jason sich erst für einen Verein entscheiden, wenn er alle 56 Mannschaften der ersten, zweiten und dritten Liga live in ihren jeweiligen Stadien gesehen hat. Dabei hat er sehr individuelle Kriterien – von Maskottchen, Nachhaltigkeit über Rituale der Spieler bis hin zu den Farben der Fußballschuhe. Auf ihren außergewöhnlichen Reisen durch Deutschland lassen Vater und Sohn die heimische Routine hinter sich und finden alles, was sie nie gesucht, aber definitiv gebraucht haben.

Mit anschließendem Gespräch, in Kooperation mit Autismus Nordbaden-Pfalz e.V.

Eintritt frei

So., 7.4. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Verführung: Die grausame Frau
Verführung: Die grausame Frau
© Salzgeber Trailer
Deutschland 1985 | Regie: Elfi Mikesch & Monika Treut | 84 min. | Mechthild Großmann, Udo Kier | dt. Originalfassung | FSK: 16.

Die Queerfilmnacht präsentiert Treuts bahnbrechenden Debütfilm aus dem Jahr 1985, das sadomasochistische Liebesdrama „Verführung – Die grausame Frau“ in restaurierter Fassung. 

VERFÜHRUNG erzählt von der geheimnisvollen Domina und cleveren Geschäftsfrau Wanda. Ihr Beruf ist es, grausam zu sein, und ihre Spezialität, ihre Liebhaber:innen in die Falle der Verführung zu locken. In ihrer Galerie im Hamburger Hafen inszeniert sie bizarre Bühnenshows: sadomasochistische Rituale als ästhetische Form und gewinnbringendes Geschäft. Auch in ihrem Privatleben ist sie eine souveräne Herrscherin: Sie bestimmt die Spielregeln der Lust, denen ihre Liebhaber:innen zu folgen haben. Ihr sklavischer Bühnenpartner Gregor, ein romantischer Schwärmer, verliebt sich in Wanda. Ihre gelehrige Schülerin Justin, eine Unschuld aus Amerika, begreift bald, dass die Verführung ein teuflisch raffiniertes Spiel ist. Der Journalist Herr Mährsch will Wanda eigentlich interviewen, bis er seinen masochistischen Charakter entdeckt. Nur Caren, die lesbische Freundin und exzentrische Geschäftsfrau, leidet. Deshalb muss sie aus dem Spiel ausgeschlossen werden – denn die Show muss weitergehen.

Mo., 8.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Avec amour et acharnement - Mit Liebe und Entschlossenheit
Avec amour et acharnement - Mit Liebe und Entschlossenheit
© Arsenal Filmverleih / Curiosa Films Trailer
Frankreich 2021 | Regie: Claire Denis | 116 min. | Juliette Binoche, Vincent Lindon, Grégoire Colin u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Eine für einen französischen Film sehr typische Liebesgeschichte, in Szene gesetzt von einer Meisterin ihres Fachs: Juliette Binoche spielt Sara, eine Moderatorin. Sie lebt glücklich mit Jean, und das schon seit einiger Zeit. Aber dann geschieht es wieder, sie trifft François, mit dem sie früher zusammen war. Über ihn hat Sara damals auch Jean kennengelernt. Dieser hat einen Sohn aus einer früheren Ehe, Marcus, ein ziemlicher Problemjugendlicher. Auch Jean selbst hadert mit sich, eine Zusammenarbeit mit François könnte helfen. Aber das Leben ist nicht so einfach und Sara steht schnell zwischen den beiden Männern inmitten einer Spirale, die sich dreht und dreht. Claire Denis inszeniert mit Andeutung und Auslassung, auch als Zuschauer:in gerät man unweigerlich mitten hinein. 

Do., 11.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 14.4. - 17.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Enemy
Enemy
© Capelight Trailer
Kanada, Spanien, Frankreich 2013 | Regie: Denis Villeneuve | 90 min. | Jake Gyllenhaal, Mélanie Laurent, Sarah Gadon, Isabella Rossellini | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ein Geschichtsprofessor, der mit seinem Leben nicht so recht zufrieden ist, entdeckt eines Tages in einem Film einen Schauspieler, der exakt genauso aussieht wie er. Irritiert beginnt er zu recherchieren – und es gelingt ihm tatsächlich, mit seinem Doppelgänger in Kontakt zu treten. Dadurch entsteht für beide eine merkwürdige Situation, die zunehmend eskaliert, zumal beide auch ihre Partnerinnen haben. Eine spannende, symbolisch aufgeladene Adaption eines Romans des portugiesischen Nobelpreisträgers Jose Saramago. Äußerst sehenswert, aber nicht für Arachnophobiker! Und definitiv das Richtige für alle David-Lynch-Fans!

Do., 11.4. - 21.15 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 19.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Dune: Part Two
Dune: Part Two
© Warner Bros. Pictures Germany Trailer
USA, Kanada, Vereinigte Arabische Emirate, Ungarn, Italien, Neuseeland, Jordanien, Gambia 2024 | Regie: Denis Villeneuve | 166 min. | Timothée Chalamet, Zendaya, Rebecca Ferguson, Javier Bardem, Stellan Skarsgård u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Kein seriöser Programhefttexter sollte es wagen, eine Inhaltsangabe der Fortsetzung der Neuverfilmung von DUNE zu geben. Deswegen nur: Wüste und Wurm, dazu mehr Mystery als gut sein kann und das Ergebnis für viele noch besser als Teil 1. Basiert auf der zweiten Hälfte des ersten Buches der gleichnamigen Romanreihe von Frank Herbert. Höhepunkt im Film wäre der Ritt auf dem Sandwurm, sehr gelungen dazu der Soundtrack von Hans Zimmer. Wie meinte jemand von der BBC: „Eines der verblüffendsten und schrägsten Werke der Art-House-Psychedelik, die jemals von einem großen Studio produziert wurden.“ Darum jetzt bei uns quasi im behaglichen Sandkastenformat als Abschluss unserer Denis Villeneuve Retrospektive der Film, über den derzeit wohl am meisten gesprochen wird.   

Mi., 1.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 4.5. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 9.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Lawrence von Arabien - Lawrence of Arabia
Lawrence von Arabien - Lawrence of Arabia Trailer
Großbritannien 1962 | Regie: David Lean | 228 min. | Peter O'Toole, Alec Guinness, Anthony Quinn | engl./arab./türk. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Der siebenfache Oscar-Gewinner ist ein historisches Epos, in dem die Erfahrungen des britischen Offiziers T.E. Lawrence in den Wirren des Ersten Weltkriegs filmisch dargestellt werden. Basierend auf dem autobiografischen Kriegsbericht „Seven Pillars of Wisdom“ zeigt dieses Monumentalwerk den getriebenen Offizier, wie er mit Sherif Ali versucht, eine arabische Armee gegen die türkischen Truppen aufzustellen. Hinzu kommt eine grandiose Kinematographie, die die Essenz der Wüste einfängt und diesen Film vielleicht zum besten Wüstenfilm aller Zeiten macht?

Einführung: Dr. Franz Schneider (Programmrat Karlstorkino)

Sa., 13.4. - 17.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Sicario
Sicario
© Studiocanal Trailer
USA. Mexiko, Hongkong 2015 | Regie: Denis Villeneuve | 121 min. | Emily Blunt, Benicio Del Toro, Josh Brolin, Daniel Kaluuya, Victor Garber u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Bei der Erstürmung eines Hauses an der Grenze zwischen Arizona und Mexico entdecken die FBI-Agentin Kate Macer und ihr Team Dutzende Leichen, die in den Wänden des Gebäudes eingemauert waren. Es sind Opfer eines ausufernden Drogenkriegs, in den eine rasch eingeflogene Spezialeinheit eingreifen soll. Zu der gehört auch Alejandro, ein schweigsamer Berater mit undefiniertem Auftrag. Ohne Rücksicht auf geltende Gesetze beginnt die Truppe ihren Feldzug gegen das grenzübergreifend operierende Kartell, und alsbald muss sich die idealistische Kate fragen, ob der Zweck hier wirklich alle Mittel heiligt. Das gilt nicht zuletzt für das Vorgehen Alejandros, der als enigmatischer Söldner eine ganz persönliche Agenda zu verfolgen scheint. – Welche moralischen und ethischen Koordinaten unterscheiden in diesem Konflikt noch eine rechtswidrig agierende Exekutive und einen Sicario, einen Auftragsmörder? Die Frage nach der Spiegelbildlichkeit der Gewalt stellt Villeneuves grimmig wie grandios in Szene gesetzter Actionthriller gemeinsam mit seiner skeptischen Protagonistin, die erst um ihre Menschlichkeit und schließlich um ihr Leben kämpfen muss.

Sa., 13.4. - 22.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 26.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Schilf - Alles, was denkbar ist, existiert
Schilf - Alles, was denkbar ist, existiert
© X-Verleih Trailer
Deutschland 2012 | Regie: Claudia Lehmann | 90 min. | Mark Waschke, Stipe Erceg, Bernadette Heerwagen | dt. Originalfassung.

Zum Welttag der Quanten - World Quantum Day

Sebastian ist Physikprofessor an der Universität Jena und beschäftigt sich seit Jahren mit Paralleluniversen. Akribisch versucht er, deren Existenz wissenschaftlich zu beweisen. Sein Studienfreund Oskar, Professor für theoretische Physik am CERN in Genf, belächelt Sebastians festen Glauben an Paralleluniversen und die Viele-Welten-Theorie. Um sich der Beweisführung in Ruhe widmen zu können, bringt Sebastian seinen Sohn Nick ins Ferienlager, während seine Frau Maike in den Urlaub in die Berge fährt. An einer Raststätte verschwindet Nick spurlos aus dem Auto und für Sebastian beginnt ein Alptraum. Zunehmend entgleitet ihm die Kontrolle. Was passiert wirklich? Wird ihm seine eigene Theorie zum Verhängnis? Und wer ist dieser mysteriöse Schilf, der unvermittelt in Sebastians Leben tritt?

Wissenschaftlicher Kommentar: Prof. Dr. Matthias Bartelmann (Institut für Theoretische Physik der Universität Heidelberg)

World Quantum Day

So., 14.4. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Zwischen uns der Fluss
Zwischen uns der Fluss
© Michael Klier Film / Peter Zach Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Michael Klier | 94 min. | Kotti Yun, Lena Urzendowsky, Laura Tonke, Jeremias Meyer, Vu Dinh | dt. Originalfassung.

Alice wurde nach einer Umweltaktion des zivilen Ungehorsams beschuldigt und zum Sozialdienst verurteilt. Sie soll sich um Cam kümmern, die nach einem rassistischen Überfall traumatisiert ist. Als Cam sich gegen eine Verlängerung des Klinikaufenthalts entscheidet, nimmt Alice die verschlossene Frau mit zu sich ins gutbürgerliche Villenviertel in Dresden. Dort löst sich etwas in Cam; in dieser idyllisch geschützten Umgebung kann sie erwachen. Alice kümmert sich und ist zunehmend fasziniert. Die unerwartete Zuneigung ist spürbar. Doch das Verhältnis wandelt sich und Cam hält Alice’s Fürsorge einen kritischen Spiegel vor - und wird ihren eigenen Weg gehen. 

Zwei sehr unterschiedliche junge Frauen, die sich gegenseitig fordern, sich schließlich einander öffnen und auf ungewöhnliche Art ineinander wiedererkennen. In klaren, meditativen und lyrischen Bildern, die mehr und mehr zu einem Flow werden, entsteht ein intensives, irrlichterndes Generationenporträt und eine hintergründige Hommage an die Elbe von Dresden.

Mo., 15.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 21.4. - 14.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 24.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Augenblicke 2024
Augenblicke 2024 Trailer
Deutschland, Dänemark, Niederlande, Irland 2019-2022 | Regie: diverse | 92 min. | Kurzfilmprogramm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

AUGENBLICKE – Kurzfilme im Kino ist kirchliche und nichtkommerzielle Kinoarbeit zur Förderung der Kurzfilmkultur.

Zum ausführlichen Programmheft als PDF-Datei geht es hier

SVEN NICHT JETZT, WANN DANN …?

Regie, Drehbuch, Animation: Jens Rosemann, Deutschland 2021, 4 Min., Animationsfilm

Auszeichnungen: INTERFILM 38 Internationales Kurzfilmfestival Berlin 2022: Ejec XXIV-Publikumspreis, SoonerPublikumspreis, Flensburger Kurzfilmtage 2022: Publikumspreis

Es ist ein schöner Sommertag im Freibad. Sven hat es sich schon lange vorgenommen: Er wird vom Sprungturm springen. Heute wird er es machen! Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt! Obwohl…? Vielleicht wäre es morgen besser…? Oder doch lieber nächste Woche…? Hin- und hergerissen zwischen ja, nein oder doch eher vielleicht, besteigt Sven den Turm.

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WÜRDENBEWAHRERIN

Regie: Sandro Rados, Deutschland 2021, 9 Min., Kurzspielfilm, OmdtU

Durch einen Todesfall gerät die mobile Krankenschwester Esma mit ihren Terminen in Verzug. Zwischen Berufsethos und familiären Verpflichtungen sieht sich die „Würdenbewahrerin“ mit einer schwierigen Entscheidung konfrontiert.

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LITTLE BOXES

Regie: Nathalie Lamb, Deutschland 2022, 9 Min., Kurzspielfilm

Die Call-Center Agentin Ines darf keinen weiteren Kunden verlieren. Alwin, der Glückskeks-Textautor, leidet unter Schreibblockade und möchte seinen Telefonvertrag kündigen. Durch eine seltsame Wendung der Ereignisse helfen sich die beiden Fremden gegenseitig.

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ON MY MIND

Regie, Drehbuch: Martin Strange-Hansen, Dänemark 2021, 18 Min., Kurzspielfilm, OmdtU

Auszeichnungen: Oscar 2022: Nominierung für den Besten Kurzfilm

Ein Ehemann will eine Karaoke-Version des Liedes aufnehmen, das seine Frau liebt. Ein Film, der in den kleinen Details eine große Geschichte von Herzschmerz, Liebe und Reue erzählt.

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ST. ANDROID

Regie, Animation: Lukas von Berg, Deutschland 2021, 6 Min., Animationsfilm, OmdtU, FBW-Prädikat: besonders wertvoll

Normans Frau liegt im Sterben. In diesem Moment bestellt er einen Sterbebegleiter ein, aber dieser ist nicht, was Norman erwartet hat.

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KUCKUCK!

Regie: Jörgen Scholtens, Niederlande 2019, 8 Min., Kurzspielfilm, OmdtU

Auszeichnungen: Gilde Filmpreis 2021: Bester Kurzfilm

In einer Kuckucksuhr lebt ein einsamer Mann. Jede Stunde bereitet er sich darauf vor, aus seinem kleinen Haus katapultiert zu werden und "Kuckuck!" zu rufen.

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GEGENLICHT

Regie, Drehbuch: Manuel Endraß, Deutschland 2022, 10 Min., Kurzspielfilm

Auszeichnungen: Kurzfilmtage Thalmässing 2023: 1. Horizonte-Sonderpreis

Celine und Jakob treffen sich zwischen Rauch und Schatten. Doch Celine ist nicht wie Jakob erwartet als Frau geboren. Auf der unromantischen Clubtoilette müssen sie sich ihren Vorurteilen und Gefühlen stellen.

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INTRO

Regie, Animation: Anne Isensee, Deutschland 2022, 7 Min., Animationsfilm, OmdtU

Auszeichnungen (Auswahl): Kurzfilmtage Thalmässing 2023: 2. Horizonte-Sonderpreis, FBW-Prädikat: besonders wertvoll

Überfordert und genervt von der visuellen Diffusität und Stümperhaftigkeit dieses Animationsfilms fällt die Sprecherin der Audiodeskription aus ihrer Rolle und wird in die Innenwelt ihres Kopfes versetzt. Dort kramt sie akustisch in vergessenen Erinnerungen und verdrängten Gefühlen und versucht auf verschiedene Weise, das Publikum an ihrem Innenleben teilhaben zu lassen.

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AN IRISH GOODBYE

Regie, Drehbuch: Tom Berkeley, Ross White, Irland 2022, 24 Min., Kurzspielfilm, OmdtU

Auszeichnungen (Auswahl): Oscar 2023: Bester Kurzspielfilm

Im ländlichen Nordirland treffen sich zwei entfremdete Brüder nach dem frühen Tod ihrer Mutter wieder. Lorcan, der das Down-Syndrom hat, ist weitaus lebensbejahender als sein älterer Bruder. Sein Traum, das Land, auf dem er aufgewachsen ist, weiterhin zu bewirtschaften, wird zunichte gemacht, als Turlough beschließt, Lorcan zur Tante auf die andere Seite Irlands zu schicken. Doch als die Brüder eine unerfüllte Wunschliste ihrer verstorbenen Mutter entdecken, nähern sich diese unerwartet wieder einander an.

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Einführung: Dr. Almut Rumstadt, Weiterbildungsreferentin Bildungszentrum Heidelberg

Kooperationsveranstaltung mit dem Bildungszentrum Heidelberg.

Mi., 17.4. - 19.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Amsel im Brombeerstrauch - Blackbird Blackbird Blackberry
Amsel im Brombeerstrauch - Blackbird Blackbird Blackberry
© ALVA FILM & TAKES FILM Trailer
Georgien, Schweiz 2023 | Regie: Elene Naveriani | 110 min. | Eka Chavleishvili, Temiko Chinchinadze, Pikria Nikabadze, Anka Khurtsidze, Tamar Mdinaradze | georg. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Etero geht auf die 50 zu und betreibt einen kleinen Laden in einem abgelegenen georgischen Dorf. Geheiratet hat sie aus Überzeugung nie, stets zufrieden mit sich und ihrem ungebundenen ruhigen Leben. Zwar begegnet man ihr im Dorf immer wieder mit Herablassung und Spot, doch Etero liebt ihre Freiheit unbeirrbar.

Dann aber weckt ein Unfall in ihr eine Sehnsucht, die sie bis dahin nicht verspürt hat. Unerwartet verliebt sie sich leidenschaftlich in einen Mann und steht plötzlich vor der Entscheidung, eine Beziehung einzugehen oder an ihrer Unabhängigkeit festzuhalten. Etero muss ihre Gefühle und Bedürfnisse neu entdecken, um herauszufinden, wie ihr eigener Weg zum Glück aussehen kann.

Elene Naverianis zärtlich-skurrile Dramödie „Amsel im Bromberstrauch“ feierte seine Uraufführung bei der Quinzaine des cinéastes, Cannes 2023 und gewann den Hauptpreis beim diesjährigen Sarajevo Film Festival. Ausgezeichnet wurde dort auch die große Offenbarung des Films, Hauptdarstellerin Eka Chavleishvili, für ihre Rolle der bodenständigen Etero, die den Zauber der romantischen Liebe und ihre eigene sinnliche Selbstbestimmung entdeckt. 

In Kooperation mit dem Heidelberger Stückemarkt

Am 29.4. anschließendes Filmgespräch mit Hannes Wirth, Mitglied des Georgica e.V., und David Gabunia, Kurator des Gastlandprogramms.

Do., 18.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 21.4. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 25.4. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 29.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der Junge und der Reiher - The Boy and the Heron
Der Junge und der Reiher - The Boy and the Heron
© Studio Ghibli Trailer
Japan 2023 | Regie: Hayao Miyazaki | 124 min. | Animationsfilm | japan. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Ein Junge, der sich nach seiner Mutter sehnt, wagt sich in eine geheimnisvolle Welt, die von den Lebenden und den Toten geteilt wird. Dort findet der Tod ein Ende und das Leben einen neuen Anfang. DER JUNGE UND DER REIHER ist eine halb-autobiografische Fantasie über Leben, Tod und Schöpfung und nicht zuletzt eine Hommage an die Freundschaft, von Meisterregisseur Hayao Miyazaki. Nachdem seine Mutter bei einem Luftangriff im zweiten Weltkrieg umgekommen ist, muss der elfjährige Mahito Tokio verlassen. Er zieht zu seinem Vater und dessen neuer Frau in ein altes Herrenhaus, das sich auf einem riesigen Landgut befindet. Isoliert von der Welt, beginnt Mahito, die verzauberten Landschaften, die sein neues Zuhause umgeben, zu erforschen und begegnet einem mysteriösen Graureiher, der hartnäckig an seiner Seite bleibt. Nach und nach wird der Reiher zu seinem Führer und hilft ihm, die Welt um ihn herum besser zu verstehen und die Geheimnisse des Lebens zu lüften.

Ausgezeichnet mit dem Oscar 2024 als Bester animierter Spielfilm.

28.4.: English subtitles / engl. UT

Sa., 20.4. - 15.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 22.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 26.4. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 28.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Nibelungen. 1. Teil: Siegfried
Die Nibelungen. 1. Teil: Siegfried
© Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Deutschland 1924 | Regie: Fritz Lang | 149 min. | Paul Richter, Margarete Schön, Theodor Loos | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Siegfried hat bei Mime als gelehriger Schüler die hohe Kunst des Waffenschmiedens erlernt. Als er erfährt, dass König Gunther und dessen Schwester Kriemhild in Worms Hof halten, will er sich auf den Weg dorthin machen. Doch sein Lehrmeister Mime ist eifersüchtig auf seinen Meisterschüler, deshalb weist er ihm einen gefährlichen Weg nach Worms, der ihn durch einen Zauberwald führt. In diesem Wald trifft Siegfried auf einen Drachen, mit dem er einen lebensgefährlichen Kampf wagen muss. Doch das ist nur der Beginn seiner abenteuerlichen Reise...

Fritz Langs Verfilmung des mittelhochdeutschen Nibelungenliedes gehört zu den monumentalen Produktionen des Weimarer Kinos. Lang und Autorin Thea von Harbou konzipierten  den  zwischen 1922 und 1924 entstandenen Film in zwei Teilen – SIEGFRIED und KRIEMHILDS RACHE. Als Vorlage diente nicht die populäre Oper Richard Wagners, sondern die ursprüngliche nordische Volkssage. Diese Entscheidung spiegelt sich auch in ästhetischen Gesichtspunkten – wie der Architektur und den Kostümen – wider, als auch in der Musikbegleitung. Statt Motive aus Wagners Oper zu verwenden, komponierte Gottfried Huppertz eine neue Musik. In sieben Gesängen bzw. Akten werden im ersten Teil der Aufstieg und Fall des niederländischen Thronnachfolgers Siegfried beschrieben, der einen Drachen tötet, den Nibelungenschatz erbeutet und seine große Liebe Kriemhild befreit. Doch das Schicksal wendet sich gegen den Helden.

Zum 100. Jubiläum des Stummfilmepos präsentieren wir den Zweiteiler in der aufwendig restaurierten Fassung der Murnau-Stiftung aus dem Jahr 2010.

„Ein Film aus dem Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung (www.murnau-stiftung.de) in Wiesbaden.“

So., 21.4. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Vergiftet
Vergiftet
Deutschland 2021 | Regie: Klaus Klingenfuss | 90 min. | Ralph Keifert, Timo Spagerer, Lilli und Judith Gabriel, Klaus Becker u.a. | dt. Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Nach MENETEKEL ist VERGIFTET der zweite Film, in dessen Zentrum das Ermittlerduo Privatdetektiv Dieter Dorn und Kriminalkommissar Anders Zürn steht. Diesmal geht es um zwei Fälle, die acht Jahre auseinander liegen. Sie scheinen beim besten Willen nichts miteinander zu tun zu haben und hängen doch auf fatale Weise zusammen. Eine Siebenjährige verschwindet eines Abends aus ihrem Kinderzimmer und taucht nie mehr auf. Es geht darüber hinaus um Blausäure als Abfallprodukt, deren „Entsorgung“ auch nach 60 Produktionsjahren nicht gelöst ist. Natura Nova kämpft inzwischen mit Demonstrationen gegen die kriminelle „Entsorgungspraxis“ in den Flüssen der Region. Schließlich (und leider keineswegs endlich) geht es um ungeheuerliche Geschäfte, die Tausende Menschen das Leben kosten können.

Die Filmemacher sind anwesend und stehen im Anschluss für ein Filmgespräch zur Verfügung.

So., 21.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Nader und Simin - eine Trennung - Jodaeiye Nader az Simin
Nader und Simin - eine Trennung - Jodaeiye Nader az Simin
© Alamodefilm Trailer
Iran, Frankreich, Australien 2011 | Regie: Asghar Farhadi | 123 min. | Leila Hatami, Peyman Moadi, Shahab Hosseini, Sareh Bayat, Sarina Farhadi | pers. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

"Was Sie hier anführen, sind noch keine Gründe für eine Scheidung. Wenn Sie andere Gründe haben, dann tragen Sie die bitte vor!" Ein iranisches Ehepaar sitzt vorm Richter. Eigentlich wollen Sie sich nicht trennen, doch während die Ehefrau Simin plant das Land zu verlassen, um der gemeinsamen Tochter im Ausland eine bessere Zukunft zu verschafften, besteht ihr Ehemann Nader darauf im Iran zu bleiben, um sich um seinen an Alzheimer erkrankten Vater zu kümmern. Der einzige Ausweg scheint die Scheidung zu sein, die der Richter auch gestattet, doch müssen sich beide Seiten einigen, ob die Tochter Termeh das Land verlassen darf...

So beginnt NADER UND SIMIN - EINE TRENNUNG von Regisseur und Drehbuchautor Asghar Farhadi, der mit dem Drama 2011 nicht nur den Goldenen Bären der Berlinale und den Oscar für den besten Ausländischen Film gewann, sondern es schaffte das Kino Irans einem breiteren Publikum zu öffnen. Neben den Themen Beziehung, Ehe und Trennung finden Diskussionen über Religion, Geschlechterkonflikte und Klassenunterschiede Einklang in die Geschichte des Films, der berührt und uns allen wie kaum ein anderes Werk die emotionale Kraft des Kinos vor Augen führt.

Vortrag: Heinrich Jahn

Sonderpreis 4€ für Studierende / Auszubildende, mit freundlicher Unterstützung des StuRa.

Di., 23.4. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Eureka
Eureka
© Grandfilm_Slot Machine Trailer
Argentinien, Deutschland, Frankreich, Mexiko, Portugal 2023 | Regie: Lisandro Alonso | 146 min. | Alaina Clifford, Sadie Lapointe, Viggo Mortensen, Chiara Mastroianni, Adanilo Costa u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Sadie hat genug von dem trostlosen Alltag im Pine Ridge Reservat in South Dakota. Zwischen mies bezahlten Jobs, sich prügelnden Männern und alten schwarz-weiß Western im Fernsehen, die sie in keiner Form repräsentieren, fehlt ihr jegliche Perspektive. Sie beschließt, eine mystische Reise anzutreten: Ein magischer Trank ihres Großvaters hilft ihr, sich von ihrem Körper zu befreien und durch Raum und Zeit zu fliegen.

Lisandro Alonso, experimentierfreudiger Meister des argentinischen Kinos, nimmt uns in seinem starbesetzten neuen Film mit auf einen Trip durch die Jahrhunderte, zwischen Mexiko, Brasilien und den USA, zwischen Traum und Mythos, zwischen Western und postkolonialer Fabel.

Yuku und die Blume des Himalaya
Yuku und die Blume des Himalaya Trailer
Belgien, Frankreich, Schweiz 2022 | Regie: Rémi Durin, Arnaud Demuynck | 65 min. | Animationsfilm | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Hoch oben, auf den höchsten Gipfeln der Erde, wächst eine Pflanze im glänzenden Sonnenschein. Ihr Name ist «die Blume des Himalaya». Yuku verlässt ihre Familie, um sich auf die Suche nach dieser Blume mit dem ewigen Licht zu machen. Sie will sie ihrer Großmutter schenken, die angekündigt hat, dass sie bald mit dem kleinen, blinden Maulwurf in die Erde ziehen wird. Doch um die Blume zu finden, muss sie eine lange Reise mit vielen Hindernissen zurücklegen. Aber dank ihrer Musik und ihrer Lieder findet Yuku auf ihrem Weg viele neue Freund*innen. Sie sind das wertvollste Gut, um die Abenteuer des Lebens zu bestehen.

Kinder-Bastelworkshop

Ihr wollt auch eine magische Blume finden? Dann kommt zum Bastelworkshop nach dem Film am 28.4. und wir zeigen Euch, wie man schöne bunte Blumen aus Papier machen kann! Der Workshop ist kostenlos. Anmeldungen bis zum 26.4. unter kinderkino@karlstorkino.de

Sa., 27.4. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 28.4. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der Junge dem die Welt gehört
Der Junge dem die Welt gehört
© Kreisfilm Trailer
Deutschland, Italien 2024 | Regie: Robert Gwisdek | 92 min. | Julian Vincenzo Faber, Chiara Höflich, Denis Lavant, Corinna Harfouch | dt./frz./ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Basilio lebt allein in einer verlassenen sizilianischen Villa und und schreibt Musik. Er wird von einem mysteriösen Mentor heimgesucht, der ihn mal wie ein Kind, mal wie ein alter Mann dazu antreibt, die "wahre Poesie" zu suchen. Als Basilio wenig später auf die ebenfalls mysteriöse Karla trifft, beginnt sich seine Welt mehr und mehr in ein Gedicht zu verwandeln. 

Eine verspielte Reise ins Unbewusste des Protagonisten, die ihre eigene Sprache sucht und findet; mit Musik von Sophie Hunger, Faber, Käptn Peng & Olicia.

Am 27.4. sind Robert Gwisdek und Chiara Höflich zu Gast!

Do., 2.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 6.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Nibelungen. 2. Teil: Kriemhilds Rache
Die Nibelungen. 2. Teil: Kriemhilds Rache
© Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Deutschland 1924 | Regie: Fritz Lang | 130 min. | Margarete Schön, Theodor Loos, Rudolf Klein-Rogge | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Im zweiten Nibelungen-Teil vollzieht sich, ebenfalls in sieben Akten, die Rache von Kriemhild. Um den Tod an Siegfried zu sühnen, willigt sie in die Ehe mit dem Hunnenkönig Etzel ein. Zur Geburt ihres Sohnes wird ein großes Fest gegeben, welches Kriemhilds Racheplan dient.

Fritz Langs Verfilmung des mittelhochdeutschen Nibelungenliedes gehört zu den monumentalen Produktionen des Weimarer Kinos. Lang und Autorin Thea von Harbou konzipierten den zwischen 1922 und 1924 entstandenen Film in zwei Teilen – SIEGFRIED und KRIEMHILDS RACHE. Als Vorlage diente nicht die populäre Oper Richard Wagners, sondern die ursprüngliche nordische Volkssage. Diese Entscheidung spiegelt sich auch in ästhetischen Gesichtspunkten – wie der Architektur und den Kostümen – wider, als auch in der Musikbegleitung. Statt Motive aus Wagners Oper zu verwenden, komponierte Gottfried Huppertz eine neue Musik. In sieben Gesängen bzw. Akten werden im ersten Teil der Aufstieg und Fall des niederländischen Thronnachfolgers Siegfried beschrieben, der einen Drachen tötet, den Nibelungenschatz erbeutet und seine große Liebe Kriemhild befreit. Doch das Schicksal wendet sich gegen den Helden.

Zum 100. Jubiläum des Stummfilmepos präsentieren wir den Zweiteiler in der aufwendig restaurierten Fassung der Murnau-Stiftung aus dem Jahr 2010.

„Ein Film aus dem Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung (www.murnau-stiftung.de) in Wiesbaden.“

So., 28.4. - 11.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Kurzfilmprogramm + Cornouailles
Kurzfilmprogramm + Cornouailles
Kanada 1994/2008 | Regie: Denis Villeneuve / Pierre Perrault | ca. 95 min. | Kurzfilmprogramm | frz./engl. Original mit deutschen Untertiteln.

NEXT FLOOR

Kanada 2008 | 12 Minuten | engl. OV (o.Dialog) | Regie: Denis Villeneuve

Eine festliche Abendgesellschaft aus elf Personen verspeist genüsslich enorme Mengen appetitlich zubereiteten Wildbrets. Aufgrund ihrer Gewichtszunahmen knarzt der Fußboden verdächtig.

REW FFWD

Kanada 1994 | 30 Minuten | frz./engl. OV | Regie: Denis Villeneuve

Ein Fotograf, der in Jamaika eine »Miss World« fotografieren soll, strandet mit seinem Auto in Trench Town, dem Armenviertel von Kingston. Von seinen Vorurteilen und Ängsten zunächst paralysiert, findet er Kontakt zu Bewohnern des Viertels, das vor allem durch seine Reggae-Musiker bekannt geworden ist. Während er auf die Reparatur seines Autos wartet, erläutern einige von ihnen dem Gast die Lebenswirklichkeit und -philosophie von Trench Town. – Das mit subjektiver Kamera gefilmte »Psychodrama« eines westlichen Beobachters, dem dabei die Augen aufgehen: »Stop your cinema! Wake up!«

CORNOUAILLES

Kanada 1994 | 52 Minuten | frz. OV | Regie: Pierre Perrault

Unweit des Nordpols auf Ellesmere Island verfolgt eine wachsame Kamera hundertzwanzig Tage lang ein Tier mit Fell und Hufen, den uralten Moschusochsen, in Erwartung eines Kampfes dieses großen Bullen um die Vorherrschaft in seinem Revier. Im Licht des Spätsommers kommt es zum Kampf zwischen den pelzigen Streitern. »Anfang der 1990er Jahre reiste Denis Villeneuve als Teil eines kleinen Teams mit dem Québecer Filmemacher Pierre Perrault nach Ellesmere Island, um einen poetischen naturkundlichen Dokumentarfilm über Moschusochsen zu drehen, die ihre Reviere in der Tundra verteidigen. ›Es geht um die Frankokanadier und Amerika‹, erklärte mir Villeneuve mit einem Augenzwinkern. Er war nur da, um die Stative herbeizutragen und die Suppe zu kochen, aber die Erfahrung war einschneidend. Wie die Wüste hatte auch die Tundra einen tiefen psychologischen Einfluss auf ihn.« (Helen Macdonald, The New York Times, 3.10.2021)

So., 28.4. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Ein Traum von Revolution
Ein Traum von Revolution
© HOPE MEDIEN Film- und Fernsehproduktion Trailer
Deutschland 2024 | Regie: Petra Hoffmann | 95 min. | Dokumentarfilm | dt./span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Vor 45 Jahren, mit dem Sieg der sandinistischen Revolution in Nicaragua, beginnt eine Ära der Hoffnung. Eine junge Generation übernimmt die Regierung mit dem ehrgeizigen Ziel, eine gerechtere und sozialere Gesellschaft aufzubauen.

Allein aus Westdeutschland reisen in den 80er Jahren 15.000 „BrigadistInnen“ zum Wiederaufbau des ausgebluteten Landes nach Nicaragua: Liberale, Grüne, GewerkschafterInnen, SozialdemokratInnen, Linke und Kirchenvertreter ernten Kaffee und Baumwolle, bauen Schulen, Kindergärten und Krankenstationen. Keine Bewegung hat so viele Menschen mobilisiert. Auch die Regisseurin Petra Hoffmann ist mit dabei. 45 Jahre nach dem Sieg der Revolution fragt sie nach, was aus den Wünschen und Träumen der RevolutionärInnen und ihrer UnterstützerInnen geworden ist.

Mi., 1.5. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 15.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 20.5. - 20.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt) Karten
Touched
Touched
© 2Pilots & SoQuietFilms Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Claudia Rorarius | 134 min. | Ísold Halldórudóttir, Stavros Zafeiris, Angeliki Papoulia | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Die Begegnung zwischen Maria, einer fürsorglichen Pflegerin, und Alex, einem querschnittsgelähmten Bewohner, entwickelt sich schnell zu einer verbotenen Beziehung, in der die beiden die Grenzen von Intimität ausloten und eine ungeahnte Verbundenheit erleben. Für Maria entwickelt sich die Beziehung jedoch zu einer Zerreißprobe, als Alex beginnt Forderungen zu stellen, die sie zunehmend demütigen. TOUCHED ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Nuancen der Liebe, den Abhängigkeiten und den Konflikten, die entstehen, wenn diese unaufhaltsam aufeinandertreffen. Der Film hinterfragt gleichfalls Schönheitsideale und Konventionen und taucht ein in die Komplexität menschlicher Beziehungen.

Do., 2.5. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 7.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 10.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein
Original mit englischen Untertiteln.

Im neuen Jahr geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Das Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen.

Im Mai: Polen am 8. Mai 1945.

Referent: Josef Černohous

Moderation: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 3.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Anselm - Das Rauschen der Zeit
Anselm - Das Rauschen der Zeit
© Road Movies / Wim Wenders Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Wim Wenders | 93 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: 6.

In ANSELM zeichnet Wim Wenders das Porträt eines der innovativsten und bedeutendsten bildenden Künstler unserer Zeit: Anselm Kiefer. Der Film erlaubt seinem Publikum eine filmische Reise durch sein Werk, das die menschliche Existenz und die zyklische Natur der Geschichte erforscht, inspiriert von Literatur und Poesie, Geschichte, Philosophie, Wissenschaft, Mythologie und Religion.

Mehr als zwei Jahre lang folgte Wenders den Spuren Kiefers und verknüpft in seinem Film die Lebensstationen und Schaffensorte einer mehr als fünf Jahrzehnte umspannenden Karriere zwischen Kiefers Heimatland Deutschland und Frankreich, seiner heutigen kreativen Heimat.

Das Ganze findet wie immer unter dem „Pay what you want“-Prinzip statt. Zahlt, was es euch wert ist.

Beginn ist wie immer bei Einbruch der Dunkelheit.

Oh, wie schön ist Panama
Oh, wie schön ist Panama
© Warner Bros. GmbH
Deutschland 2006 | Regie: Martin Otevrel | 70 min. | Animationsfilm | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

In einem kleinen Haus in der Nähe eines Flusses leben die beiden Freunde Kleiner Tiger und Kleiner Bär. Der kleine Tiger streift gerne durch den Wald und sammelt Pilze, der kleine Bär ist lieber zuhause, kocht leckeres Essen oder angelt nach Fischen. Eines Tages finden die beiden Freunde eine Holzkiste am Fluss, die ganz wunderbar nach Bananen duftet. „Die ist bestimmt aus Panama!“ Panama ist nämlich das Traumland der Beiden und der kleine Tiger und der kleine Bär beschließen sich auf den Weg zu machen. Eine wundervolle Reise beginnt! Charmantes Kinovergnügen nach den berühmten Janosch-Büchern.

"Die Panama-Entdeckerwerkstatt!" Mal- und Bastelworkshop nach der Vorstellung am 5.5. Wie sieht euer Traumland aus? Mithilfe von Collage-Techniken gestalten wir ein Land der Träume. Schnibbeln, puzzeln, kleben!  Natürlich auch mit dem kleinen Bären und dem kleinen Tiger! Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen bis zum 3.5. unter kinderkino@karlstorkino.de

Sa., 4.5. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 5.5. - 15.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Familienlesung: Milena Bartels: Kiezkinder - Wir mischen mit! Der Geheimplatz
Familienlesung: Milena Bartels: Kiezkinder - Wir mischen mit! Der Geheimplatz
60 min.

Milena Bartels, aufgewachsen in Heidelberg, ist Ärztin und Kinderbuchautorin. Für das Buch führte sie anonymisierte Interviews mit queeren Familien aus ganz Deutschland, um die Lebensrealitäten der Menschen zu Wort kommen zu lassen, die in Kinderbüchern oft unterrepräsentiert sind. Sie ist selbst Mutter von zwei Kindern und lebt in einer Familien-Wohngemeinschaft in Leipzig.
Kiezkinder betont die Wichtigkeit von Freund*innenschaft, Toleranz und der Anerkennung von Unterschieden. Wir erleben sechs Freund*innen, die sich mit ihren Stärken und Schwächen auseinandersetzen, die lernen, sich zu verzeihen und zu unterstützen. Sie erkennen, dass gemeinsam mehr erreicht werden kann. Sie lernen, an die eigene Selbstwirksamkeit zu glauben und zu sich zu stehen. Die Geschichte betont das Recht von Kindern auf Teilhabe, den eigenen Lebensraum mitzugestalten. Aber auch Unterschiede von Klasse, Herkunft, Familienkonstellationen, sozialem Status, Religion und Leben mit Behinderung finden Raum. Sie werden mit Selbstverständlichkeit erzählt und bieten dadurch vielfältige Identifikationsmöglichkeiten.

Lesung des Queer Festivals zum International Family Equality Day (IFED)

Begrüßung durch Marius Emmerich, Koordinationsstelle LSBTIQ+ der Stadt Heidelberg.

In Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit im Rahmen der Rainbow City Heidelberg und PLUS e.V.

Die Lesung findet im Kinofoyer statt.

Eintritt frei

So., 5.5. - 12.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
For the Time Being
For the Time Being
© Nele Dehnenkamp Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Nele Dehnenkamp | 90 min. | Dokumentarfilm | engl. Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Michelle heiratete ihren Jugendfreund Jermaine im sterilen Besuchsraum eines Hochsicherheitsgefängnisses – in der Hoffnung, bald mit ihm in Freiheit leben zu können. Jermaine behauptet, zu Unrecht wegen Mordes verurteilt worden zu sein. Er verbüßt eine 22-jährige Haftstrafe im berüchtigten Sing Sing Gefängnis in der Nähe von New York. Jahrelang kämpft Michelle unermüdlich dafür, seine Unschuld zu beweisen, während sie sich gleichzeitig als alleinerziehende Mutter um ihre jugendlichen Kinder Paul und Kaylea kümmert. In einer zermürbenden Routine aus kurzen Telefonaten, Briefe schreiben und Besuchen in der Haftanstalt träumt sie von einem idyllischen Familienleben außerhalb der Gefängnismauern. Kurz bevor Paul und Kaylea in ihr eigenes Leben aufbrechen, wird ein neues Beweisstück in Jermaines Fallentdeckt, das ihre Hoffnung auf seine baldige Freilassung wieder aufleben lässt. Entstanden über fast eine Dekade hinweg zeichnet der Dokumentarfilm ein intimes Porträt weiblicher Widerstandskraft, inmitten des maroden US-amerikanischen Justizsystems.

So., 5.5. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 11.5. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 24.5. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt) Karten
Der Wunsch
Der Wunsch
© Kloos & Co. Ost Trailer
Deutschland, Norwegen 2024 | Regie: Judith Beuth | 105 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Der Dokumentarfilm begleitet das Liebespaar Maria und Christiane über einen Zeitraum von 10 Jahren auf ihrer emotionalen Reise, sich einen Lebenswunsch zu erfüllen: ein gemeinsames Kind.

Die Regisseurin, Jugendfreundin von Maria, erzählt einfühlsam, wie das Paar dabei mit immer größer werdenden Herausforderungen umgeht. Die Hürden im Gesundheitssystem, die eigene biologische Uhr und die emotionalen Höhen und Tiefen, die das Paar erlebt, setzen ihre Beziehung mehr und mehr unter Druck. 

Über Jahre unternehmen beide immer neue Versuche, schwanger zu werden, recherchieren neue Möglichkeiten, probieren neue Techniken, stellen sich finanziellen Herausforderungen. Die querschnittgelähmte Maria zweifelt zunehmend, während Christianes Kinderwunsch unverändert stark bleibt. Wie lange kann man an einem Wunsch festhalten?

In Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und PLUS e.V.

Begrüßung durch Marius ­EmmerichKoordinations­stelle ­LSBTIQ+ der Stadt Heidelberg und anschließendes Gespräch mit PLUS Rhein-Neckar e.V. 

Eintritt frei

So., 5.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Solidarität verbindet - 100 Jahre Rote Hilfe
Solidarität verbindet - 100 Jahre Rote Hilfe
Deutschland 2024 | Regie: Chris Hölzing | 109 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Zum 100-jährigen Bestehen der Roten Hilfe ist der Film „Solidarität verbindet — 100 Jahre Rote Hilfe“ erschienen, der sich der Geschichte und Gegenwart der Solidaritätsarbeit widmet.
Beginnend bei der Roten Hilfe Deutschlands in der Weimarer Republik und in der Illegalität während des NS-Faschismus, schlägt der Film einen Bogen über die Neugründung von Rote-Hilfe-Strukturen in den frühen 1970er-Jahren bis zur heutigen Roten Hilfe e. V.
Beispielhafte Repressionsfälle zeigen Aktionsfelder aus diesen Phasen auf und nähern sich dem Thema aus verschiedenen Perspektiven: In Interviews kommen linke Aktivist*innen aus unterschiedlichen Bewegungen zu Wort, die angeklagt oder inhaftiert wurden und solidarische Unterstützung erfuhren, ebenso wie Rote-Hilfe-Mitglieder, die die Prozesse begleiteten und Kampagnen organisierten.
Dabei wird deutlich, dass Unterstützungspraxis, Themen und politische Schwerpunkte einige Kontinuitäten, aber auch Änderungen und Brüche erfahren haben. Als roter Faden zieht sich die praktische und organisierte Solidarität durch alle Jahrzehnte.

Vor und nach der Filmvorführung ist im Kinofoyer die Ausstellung "100 Jahre Rote Hilfe - Solidarität verbindet" zu sehen.

Im Anschluss an den Film gibt es ein Publikumsgespräch mit der Mitarbeiterin am Film Silke Makowski.

In Kooperation mit Rote Hilfe e.V. - Ortsgruppe Heidelberg/Mannheim

Mi., 8.5. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Almamula
Almamula
© Cinemien Trailer
Argentinien, Frankreich, Italien 2023 | Regie: Juan Sebastián Torales | 109 min. | María Soldi, Martina Grimaldi, Nicolás Díaz | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Im abgelegenen Santiago del Estero im Norden Argentiniens kämpft der junge Nino mit seiner Identität und den homophoben Einstellungen in seiner Nachbarschaft. Auf der Suche nach einer sichereren Umgebung beschließen seine Eltern, die Familie vorübergehend aufs Land zu bringen. Dort, weit weg vom städtischen Trubel, findet sich Nino in den Tiefen eines geheimnisvollen Waldes wieder, der der örtlichen Legende nach von der Almamula heimgesucht wird, einer schrecklichen Kreatur, die Menschen bestraft, die sich fleischlichen Sünden hingeben.

In der drückenden Hitze des Sommers, in der Realität und Träume verschwimmen, verschwindet plötzlich ein Junge aus dem Dorf. Schnell verbreiten sich Gerüchte und Ängste, und die Einwohner tuscheln über das Monster. Für Nino, der zwischen der repressiven Realität und seiner aufkeimenden Sehnsucht gefangen ist, wird der Wald zu einem Ort der Flucht. Er bietet ihm nicht nur eine Zuflucht vor der giftigen Atmosphäre zu Hause, sondern weckt auch seine tiefsten Triebe und Neugierde.

Während die Gemeinschaft mit unausgesprochenen Wünschen, Verboten und der Bedrohung durch Gewalt zu kämpfen hat, fühlt sich Nino zunehmend zu den verborgenen und sinnlichen Geheimnissen des Waldes hingezogen. Dieser Film ist eine fesselnde Erkundung der Selbstfindung, des Kampfes gegen Vorurteile und der Kraft der ungezähmten Natur, die zusammen eine bedrückende und zugleich befreiende Welt für Nino schaffen.

Mi., 8.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 9.5. - 16.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Norwegian Dream
Norwegian Dream
© Salzgeber Trailer
Norwegen, Polen, Deutschland 2023 | Regie: Leiv Igor Devold | 98 min. | Hubert Miłkowski, Karl Bekele Steinland, Edyta Torhan, Øyvind Brandtzæg | Original mit deutschen Untertiteln.

Der 19-Jährige Pole Robert ist gerade an die norwegische Küste gezogen. In einer Fischfabrik nahe Trondheim will er genug Geld verdienen, um die Schulden seiner Mutter begleichen zu können. Robert findet schnell Anschluss bei den anderen Polen in Team und verliebt sich in Ivar, den Adoptivsohn des Fabrikeigentümers. Doch während Ivar offen schwul ist, will Robert seine Gefühle lieber geheim halten – aus Angst von der Reaktion seiner Landsleute. Als es in der Fabrik zum Streik kommt, muss sich Robert entscheiden: zwischen dem Geld, das er so dringend braucht, und seiner Liebe zu Ivar.

In seinem Spielfilmdebüt erzählt Leiv Igor Devold eine mitreißende schwule Liebesgeschichte vor der atemberaubenden Kulisse der norwegischen Fjord-Landschaft. In den Hauptrollen glänzen der polnische Shooting Star Hubert Milkowski und der junge Norweger Karl Bekele Steinland in seiner ersten Filmrolle als schwules Paar, das über soziale und kulturelle Barrieren hinweg zueinander findet.

Fr., 10.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 15.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
RA - The Spiritual Path
RA - The Spiritual Path
Türkei 2023 | Regie: Devrim Tekinoğlu | 56 min. | Dokumentarfilm | kurd. Original mit deutschen Untertiteln.

RA - THE SPIRITUAL PATH ist ein Dokumentarfilm über das Dersim-Alevitentum, ein einzigartiges, in Anatolien verwurzeltes Glaubenssystem. Es betont die tiefe Verbindung zwischen Natur und Mensch, die durch geografische Härten geprägt ist. Der Gottesdienstkalender, der sich um die Monate Gağan, Xızır und Hawtemal dreht, spiegelt diese Perspektive wieder.

Kurdische Originalfassung mit deutschen und türkischen Untertiteln

Anschließend Gespräch mit dem Musiker Cemil Qoçgiri

Sa., 11.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
The Zone of Interest
The Zone of Interest
© Leonine Trailer
USA, Großbritannien, Polen 2023 | Regie: Jonathan Glazer | 105 min. | Christian Friedel, Sandra Hüller | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Als freie Adaption eines Romans von Martin Amis zeigt uns Jonathan Glazer („Sexy Beast“, „Under the Skin“) Hedwig Höß, Mutter von fünf Kindern, Ehefrau von Rudolf Höß, dem Lagerkommandanten von Auschwitz. Direkt neben dem Konzentrationslager bewohnen sie ein geräumiges Haus mit Paradiesgarten, ruhig und idyllisch, nur jenseits der Mauer Schüsse und Schreie bisweilen. Als ihr Mann versetzt werden soll, weigert Hedwig Höß sich, ihr Domizil zu verlassen. Jonathan Glazer betonte oft, dass er seinen Film darum drehte, da ihn besonders interessiert hat, wie Zuschauer völlig unbeteiligt Gräueltaten beobachten können. So wurde THE ZONE OF INTEREST trotz Auszeichnungen und positiver Kritiken einer der wohl meistdiskutierten Filme der letzten Zeit.

Menetekel - der „Heidelbergkrimi“
Menetekel - der „Heidelbergkrimi“
Deutschland 2016 | Regie: Klaus Klingenfuss | 122 min. | Judith Gabriel, Lilli Gabriel, Lena Pirker-Frühauf | dt. Originalfassung.

Astrid ist auf Abwege geraten. Die Tochter einer heillos überforderten, alleinerziehenden Mutter droht in die Prostitution abzugleiten. MENETEKEL, der im Sommer 2016 in Heidelberg und Wiesloch gedrehte Krimi, durchleuchtet kritisch ein leider zeitlos-aktuelles Thema – den sexuellen Missbrauch Minderjähriger, im vorliegenden Fall den Missbrauch pubertierender Mädchen. Sie kommen aus gescheiterten Familien, aus Beziehungen, die nie funktioniert haben, aus Verhältnissen, in denen Erziehung ein Fremdwort war. Neugier, früh aufbrechende Sexualität, hilfloser Protest gegenüber Eltern, die ihre selbstverständliche Aufgabe Vorbild zu sein nicht wahrgenommen haben, aber auch eine gehörige Portion Ahnungslosigkeit lassen diese jungen Menschen in Situationen geraten, die sie auf Lebenszeit verwunden oder sie gar das Leben kosten können. Der Film geht der Lage dreier Sechzehnjähriger nach (Saskia, Julika, Astrid), versucht zu verstehen, warum sie in eine Form der Prostitution abgerutscht sind. Immer sind es die Verhältnisse, die dieses Abrutschen bewirken, es zumindest begünstigen. MENETEKEL will nicht nur die Fälle, sondern ihr Umfeld und ihre Ursachen aufklären.

Die Filmemacher sind anwesend und stehen im Anschluss für ein Filmgespräch zur Verfügung.

So., 12.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Saint Omer
Saint Omer
© Grandfilm Trailer
Frankreich 2022 | Regie: Alice Diop | 123 min. | Kayije Kagame, Guslagie Malanda, Valérie Dréville, Aurélia Petit u.a. | frz. Original mit englischen Untertiteln | FSK: 12.

Das Unfassbare passiert: Laurence Coly, eine junge Frau aus dem Senegal, legt ihr 15 Monate altes Baby ins Meer. Der Säugling stirbt. In der nordfranzösischen Stadt Saint Omer soll Coly der Prozess gemacht werden. Mord oder nicht – das ist die Frage. Zunächst. Im Gerichtssaal sitzt auch eine andere junge Frau: Rama. Die aus Paris angereiste Professorin und Schriftstellerin identifiziert sich mit der Angeklagten und will eine Reportage über den Prozess schreiben. Das Verfahren beginnt, und nach den ersten Aussagen wird klar, dass nichts klar ist. Wer sitzt hier wirklich auf der Anklagebank? Und wie schnell wird ein Urteil gefällt im Angesicht unvorstellbarer Taten?

Inspiriert von einer wahren Begebenheit erzählt die vielfach ausgezeichnete Filmemacherin Alice Diop in SAINT OMER von Brüchen in weiblichen Biografien. Ein packender, intelligenter Film über universelle Fragen von Wahrheit, Ausgrenzung und Mutterschaft.

Sondervorstellung im Rahmen vom Festival contre le racisme

In Kooperation mit dem Antirassismusreferat des StuRa der Universität HD & Antidiskriminierungsreferat des StuPa der Pädagogischen Hochschule HD und dem Studentischen Filmclub

Sonderpreis 4€ für Studierende

Mo., 13.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Tu te souviendras de moi - Du wirst mich in Erinnerung behalten
Tu te souviendras de moi - Du wirst mich in Erinnerung behalten
© JETS Filmverleih + Vertrieb Trailer
Kanada 2020 | Regie: Eric Tessier | 108 min. | Rémy Girard, Julie LeBreton, Karelle Tremblay, France Castel u.a. | frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Edouard, eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und pensionierter Geschichtslehrer, verliert langsam sein Gedächtnis. Gewohnt, auf allen Tribünen zu sprechen, muss er sich zurückhalten, auch wenn er glaubt, noch viel zu sagen zu haben. Und da niemand auf ihn aufpassen kann, wird er in die Obhut von Bérénice gegeben, einem jungen Mädchen, das ein wenig rebellisch und verloren ist. Die Begegnung bringt Edouard dazu, ein Kapitel seiner persönlichen Geschichte wieder aufzugreifen, das er vergessen wollte, und Bérénice hilft es, einen Sinn in ihrem Leben zu finden.

Di., 14.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Der Rhein fließt ins Mittelmeer
Der Rhein fließt ins Mittelmeer
© Offer Avnon Trailer
Israel 2021 | Regie: Offer Avnon | 95 min. | Dokumentarfilm | dt./poln./hebr. Original mit deutschen Untertiteln.

In assoziativ montierten Bildern und Gesprächen in Deutschland, Polen und Israel erkundet der Film Traumata, Mechanismen der Verdrängung und Versuche der Verständigung. Er stellt Fragen nach dem möglichen Dialog zwischen Angehörigen von Tätern und Opfern und erforscht, wie Identität, Zugehörigkeit, Bewusstsein und Wahrnehmung geprägt werden. Als Sohn eines polnischen Überlebenden der Shoah hat Offer Avnon zehn Jahre lang in Deutschland gelebt und den Holocaust niemals vergessen können. Nach seiner Rückkehr nach Israel betrachtet Avnon den israelisch-palästinensischen Konflikt mit einem neuen Blick, der sich im sozialen Raum von Haifa manifestiert.

Zu Gast: Regisseur Offer Avnon

Moderation: Dr. Silvia Richter (Goethe-Universität Frankfurt am Main; Forschungsschwerpunkt u.a. autobiografische Zeugnisse der Shoah)

In Kooperation mit der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, der Volkshochschule Edingen-Neckarhausen, dem Montpellier-Haus und dem U-Lab Heidelberg.

Unterstützt durch die Stadt Heidelberg, Amt für Chancengleichheit und Mosaik Deutschland e.V. im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.

Mi., 15.5. - 18.00 Uhr, Hochschule für Jüdische Studien
Auf trockenen Gräsern - Kuru Otlar Üstüne
Auf trockenen Gräsern - Kuru Otlar Üstüne
© Nuri Bilge Ceylan Trailer
Türkei, Frankreich, Deutschland, Schweden 2023 | Regie: Nuri Bilge Ceylan | 197 min. | Deniz Celiloglu, Merve Dizdar, Musab Ekici u.a. | türk. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

In seinem neuen Film reist der türkische Autorenfilmer Nuri Bilge Ceylan wieder in die melancholischen Weiten Anatoliens und erweist sich einmal mehr als herausragender Porträtist und Poet des Weltkinos. 

Ein junger Kunstlehrer aus Istanbul leistet seit vier Jahren seinen Pflichtdienst in einem abgelegenen Dorf in Anatolien. Er verrichtet seine Arbeit gewissenhaft, wartet aber trotz einer Affäre mit seiner Kollegin nur darauf, die Trostlosigkeit der türkischen Peripherie so schnell wie möglich wieder verlassen zu können. Nach einer Reihe von Ereignissen schwindet aber Hoffnung immer mehr – und der Lehrer offenbart Züge, die ihn als völlig anderen Menschen ausweisen.

AUF TROCKENEN GRÄSERN ist visuell beeindruckendes Kino, provokant und voller durchdringender Ideen. Der Film hatte seine Weltpremiere im Wettbewerb von Cannes 2023, bei dem auch Merve Dizdar als beste Darstellerin ausgezeichnet worden ist. 

Do., 16.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 18.5. - 16.45 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 26.5. - 16.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt) Karten Do., 30.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt) Karten
Slow
Slow
© andriusaleksandravicius Trailer
Litauen, Spanien, Schweden 2023 | Regie: Marija Kavtaradze | 108 min. | Greta Grinevičiūtė, Kęstutis Cicėnas | lit. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Als Tanzlehrerin Elena bei einem Kurs für gehörlose Jugendliche dem Gebärdensprachdolmetscher Dovydas begegnet, gibt es sofort eine Anziehung zwischen den beiden, eine unmittelbare Energie. Sie treffen sich wieder, verbringen Zeit miteinander, teilen erste Erinnerungen. Schnell bekommt ihre Freundschaft immer romantischere Züge. Doch als Elena auch Dovydas’ körperliche Nähe sucht, schreckt der zurück und offenbart ihr, dass er asexuell ist. Beide sind einander so wichtig geworden, dass sie trotzdem einen Weg als Paar finden wollen – mit einer Art von Intimität, die sich für beide richtig anfühlt.

In ihrem atemberaubenden Liebesfilm SLOW erzählt die litauische Regisseurin Marija Kavtaradze voller Empathie und visueller Kraft von der Beziehung zweier Menschen auf der Suche nach einer gemeinsamen emotionalen und körperlichen Sprache. Greta Grinevičiūtė und Kęstutis Cicėnas glänzen als zwei Liebende mit Respekt für die gegenseitigen Grenzen, aber auch mit individuellen Wünschen. Ihr elegant choreografierter Tanz entlang vermeintlicher Barrieren ist eine bahnbrechende filmische Erkundung von Asexualität. Kavtaradze wurde dafür in Sundance mit dem Regiepreis ausgezeichnet.

Fr., 17.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 21.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt) Karten
Love is the Devil - Love Is the Devil: Study for a Portrait of Francis Bacon
Love is the Devil - Love Is the Devil: Study for a Portrait of Francis Bacon
© BBC and BF Trailer
Großbritannien, Frankreich, Japan, USA 1998 | Regie: John Maybury | 89 min. | Derek Jacobi, Daniel Craig, Tilda Swinton u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Francis Bacon, einer der wohl berühmtesten Künstler des 20. Jahrhunderts, hatte in den 60ern und frühen 70ern eine konfliktreiche Beziehung mit George Dyer, einem eher gewöhnlichen Kleinkriminellen mit ordentlichem Alkoholproblem, die mit dessen Selbstmord endete. Regisseur John Maybury durfte für diese tragische Liebesgeschichte zwischen diesen ungleichen Männern keine Originalgemälde des Künstlers abfilmen, doch er machte aus der Not eine Tugend. Nicht nur dunkel und mysteriös, dabei sehr kunstvoll geriet darum LOVE IS THE DEVIL, sondern zugleich ungemein physisch. Die Figuren werden scheinbar selbst zum Bild und bringen unmittelbar zum Ausdruck, was für Francis Bacons Kunst zentrales Thema war, die Darstellung von Körperlichkeit, Schmerz und Gewalt.

Mit Filmmusik von Ryūichi Sakamoto.

Fr., 17.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Di., 21.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt) Karten
Neue Geschichten vom Pumuckl
Neue Geschichten vom Pumuckl Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Marcus H. Rosenmüller | 77 min. | Florian Brückner, Maxi Schafroth u.a. | deutsche Fassung | FSK: ohne Altersbeschränkung.

Seit über drei Jahrzehnten stand die Werkstatt von Meister Eder leer, doch jetzt plant sein Neffe, das Gebäude zu verkaufen. In der alten Schreinerei geschehen jedoch plötzlich seltsame Ereignisse. Ein Unfall mit einem Leimtopf bringt den Pumuckl wieder zum Vorschein, und laut dem Koboldgesetz ist er nun an den jungen Eder gebunden. Zusammen erleben sie eine unterhaltsame Zeit voller Spaß und Streiche. Gelungene Fortsetzung der Geschichte des frechen Kobolds mit den roten Haaren, die dem Original treu bleibt. „Hurra, der Pumuckl ist wieder da!“

Los Delincuentes - Die Missetäter
Los Delincuentes - Die Missetäter Trailer
Argentinien, Luxemburg, Brasilien, Chile 2023 | Regie: Rodrigo Moreno | 189 min. | Daniel Eliás, Esteban Bigliardi, Germán de Silva u.a. | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Argentiniens Beitrag zum Oscar 2024 war eine Tragikomödie, die schon beim letztjährigen Filmfestival Mannheim-Heidelberg für volles Haus sorgte. Am Anfang konfrontiert ein bislang ziemlich zurückhaltender Bankangestellter seinen Kollegen damit, er habe soeben Geld aus der Bank gestohlen, genau doppelt so viel wie er für ein Leben als künftiger Rentner brauche. Ob er nicht die eine Hälfte haben wolle, er müsse sie nur irgendwo vergraben, während er selbst erstmal ins Gefängnis dafür gehe. Gesagt, getan, aber auch in Argentinien gibt es mysteriöse Frauen. Bewusst langatmig und elegisch erzählt, also ganz gegen die vermeintlichen Regeln des Genres, zeigt er uns damit klar, wer von uns selber für einen solchen Coup geeignet wäre und wer lieber nicht.

IFFMH präsentiert: Housekeeping for Beginners
IFFMH präsentiert: Housekeeping for Beginners
© Viktor Irvin Ivanov_2023 FOCUS FEATURES LLC
Nordmazedonien, Polen, Kroatien, Serbien, Kosovo, Schweden, USA, Australien 2023 | Regie: Goran Stolevski | 107 min. | Anamaria Marinca, Alina Serban, Samson Selim, Mia Mustafa, Vladimir Tintor, Dzada Selim | mazedon. Original mit englischen Untertiteln.

Eine bunt gemischte Gruppe aus queeren Personen hat bei Dita ein Zuhause. Als deren Partnerin unheilbar erkrankt, nimmt diese der unwilligen Dita den Schwur ab, ihre beiden Töchter großzuziehen. Doch um die Patchworkfamilie zu retten, muss Dita noch viel weiter gehen. Der dritte Spielfilm von Goran Stolevski, IFFMH-Gewinner 2022, beweist erneut seinen Ausnahmestatus: Rasant und lustvoll stößt er uns Zuschauer mitten hinein in eine Gemeinschaft scheinbar unvereinbarer Charaktere. Gekonnt lotet er so die Möglichkeiten von Liebe und Familie jenseits klassischer Geschlechterbilder und Verwandtschaft aus. Ein wunderbar gegenwärtiger Film!

Mit Einführung

Das leere Grab
Das leere Grab
© Salzgeber Trailer
Deutschland, Tansania 2024 | Regie: Agnes Lisa Wegner & Cece Mlay | 97 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Bis heute lagern zehntausende menschliche Gebeine aus ehemaligen Kolonien in deutschen Museen. Bis heute ist unklar, wie sie identifiziert und zurückgeführt werden können. DAS LEERE GRAB folgt zwei Familien auf ihrer mühsamen Suche nach ihren Vorfahren: Im Süden Tansanias begibt sich der junge Anwalt John Mbano mit seiner Frau Cesilia auf die Spuren seines Urgroßvaters, der vor über 100 Jahren von der deutschen Kolonialarmee hingerichtet wurde. Der Schädel seines Ahnen wurde damals zu rassistischen „Forschungszwecken“ nach Deutschland gebracht; die Familie wird bis heute von diesem Schmerz heimgesucht. Ähnlich geht es Felix und Ernest Kaaya: Im Norden Tansanias kämpfen sie um die Rückführung der Gebeine ihres Vorfahren und begeben sich dafür in die Metropole Dar es Salaam. Beide Familien ringen mit dem Dickicht deutscher und tansanischer Bürokratie, erhalten aber auch Unterstützung von Aktivisten wie Mnyaka Sururu Mboro und Konradin Kunze, die in Deutschland Sichtbarkeit für das Thema schaffen. Mit deren Hilfe werden die Mbanos schließlich im Auswärtigen Amt in Berlin empfangen, und dann kommt sogar Bundespräsident Steinmeier in ihre Heimatstadt, um sich für das zugefügte Leid zu entschuldigen. Das Grab jedoch ist immer noch leer.

In ihrem Film erzählt das deutsch-tansanische Regieduo Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay von den Spuren und Traumata, die die einstige deutsche Kolonialherrschaft in tansanischen Familien und Communities bis heute hinterlassen hat – und von der Stärke und Selbstermächtigung der Hinterbliebenen, die sich hartnäckig für eine vollständige Aufklärung einsetzen. DAS LEERE GRAB wirft Licht auf ein (auch filmisch) bisher kaum beleuchtetes Kapitel deutscher Geschichte und liefert damit einen wichtigen Beitrag zu der längst überfälligen Aufarbeitung deutscher Kolonialverbrechen.

Am 26.5. zu Gast: Regisseurin Agnes Lisa Wegner

Blue Jean
Blue Jean
© Salzgeber Trailer
Großbritannien 2022 | Regie: Georgia Oakley | 97 min. | Rosy McEwen, Kerrie Hayes, Lucy Halliday | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

England, 1988. Die Sportlehrerin Jean sieht sich zu einem Doppelleben gezwungen: Margaret Thatcher hat mit ihrer konservativen Parlamentsmehrheit gerade Section 28 verabschiedet – ein homophobes Gesetz, das „die Förderung von Homosexualität“ verbietet. Deswegen darf in der Schule niemand wissen, dass Jean lesbisch ist – andernfalls könnte sie ihren Job verlieren. Ihre kämpferische Partnerin Vic unterstützt sie zwar, würde sich aber etwas mehr Mut von Jean wünschen. An den Wochenenden tauchen sie zusammen in das queere Nachtleben Newcastles ein. Als Jean in einer Lesben-Bar einer ihrer Schülerinnen begegnet, muss sie eine schwerwiegende Entscheidung treffen…

Packend und vielschichtig erzählt Regisseurin Georgia Oakley in ihrem Debütfilm von einer zutiefst repressiven Zeit in Großbritannien, in der die Leben von zahllosen Lesben und Schwulen durch politische Entscheidungen maßgeblich eingeschränkt oder gar zerstört wurden. Zugleich zeugt BLUE JEAN aber auch von der widerständigen Kraft einer queeren Gemeinschaft, die sich in Opposition gegen die Eiserne Lady und ihre konservative Regierung erst richtig formierte. Bei seiner Weltpremiere in Venedig erhielt das mitreißende Drama und Zeitporträt den Publikumspreis der Sektion Giornate degli Autori. Bei den British Independent Film Awards 2022 wurde BLUE JEAN in 13 Kategorien nominiert und vier Mal ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis für die Beste Hauptdarstellerin für Newcomerin Rosy McEwen.

Apocalypse Now – Final Cut
Apocalypse Now – Final Cut Trailer
USA 1979/2019 | Regie: Francis Ford Coppola | 183 min. | 4K digital | Marlon Brando, Robert Duvall, Martin Sheen, Dennis Hopper, Laurence Fishburne, Harrison Ford | engl. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Ein Film der Superlative, der zum Nachdenken anregt: Die modernisierte Verfilmung des Romans "Heart of Darkness" von Joseph Conrad spielte weltweit ein Vielfaches seiner Kosten ein, wurde mit zwei Academy Awards, drei Golden Globes sowie der Goldenen Palme ausgezeichnet und zählt zum Höhepunkt der auslaufenden New Hollywood-Ära. Gleichzeitig führten die Dreharbeiten zu einem Höchstmaß an Angst bei den Beteiligten. Francis Ford Coppolas Film über den verlorenen Vietnamkrieg der USA ist ein polarisierendes Meisterwerk der Extreme - und daher ein weiterer cineastischer Höhepunkt in unserer Superlativ-Reihe, den wir neu und auch kritisch betrachten werden. Wir gratulieren damit zugleich Marlon Brando zum 100. Geburtstag, dem vielleicht besten Charakterdarsteller aller Zeiten, der hier als abrünniger Colonel Kurtz Filmgeschichte schrieb.

Die finale Version wurde von Francis Ford Coppola höchstpersönlich restauriert. Der Fokus der Überarbeitung lag vor allem auf einem ultimativen Realismus durch eine bestmögliche Bild- und Audioqualität.

Einführung: Dr. Morticia Zschiesche, Sozial- und Filmwissenschaftlerin und Mitglied im Programmrat

Ninotschka
Ninotschka
© Warner Bros. Trailer
USA 1939 | Regie: Ernst Lubitsch | 110 min. | Greta Garbo, Melvyn Douglas, Ina Claire, Bela Lugosi, Sig Ruman u.a. | engl. Original mit deutschen Untertiteln.

“Don’t try to pronounce it, See it!”, titelten die englischen Plakate 1939 für Lubitschs Klassiker NINOTCHKA. Und NINOTCHKA muss man wirklich gesehen haben. Für Lubitschs Charme und Greta Garbos Lachen, für den Witz, die Liebesgeschichte und den politischen Kommentar. 

Eine sowjetische Delegation ist in Paris um die Kronjuwelen einer enteigneten russischen Adligen zu verkaufen. Alles im Dienste Stalins natürlich. Aber der Konsum im Kapitalismus ist doch verführerisch, und so wird man sich schnell einig, dass Genosse Stalin wollen würde, dass man das Volk in einer teuren Suite vertritt. Selbst die eigentlich so überzeugte Stalinistin Ninotchka, gespielt von Greta Garbo, kann sich dem Charme ausgerechnet des Adligen, der mit der vorherigen Besitzerin der Juwelen residiert, nur schwerlich erwehren. 

Lubitsch arbeitet mit seinen präzisen Dialogen schnell die Widersprüche beider Systeme heraus, die sich kaum ein Jahrzehnt später auf den zwei Seiten des eisernen Vorhangs wiederfinden sollten, zeigt uns zutiefst menschliche Charaktere und bringt uns über alles zum Lachen. Denn dies ist eins der absoluten Meisterwerke des Regisseurs, der namensgebendend ist für das bis heute größte Kompliment, das einer Komödie gegeben werden kann: Dieser Film hat den Lubitsch Touch.

Vortrag: Max Hirsch

Sonderpreis 4€ für Studierende / Auszubildende, mit freundlicher Unterstützung des StuRa.

The Rocky Horror Picture Show
The Rocky Horror Picture Show Trailer
USA, Großbritannien 1975 | Regie: Jim Sharman | 100 min. | Tim Curry, Susan Sarandon, Barry Bostwick u.a. | engl. Originalfassung | FSK: 12.

What’s on the slab? Okay, okay, bevor wir alle den sinnlichen Schauern dieses Satzes verfallen, kurz zur Story. Im beschaulichen Denton macht der steife Brad seiner tugendhaften Janet einen Heiratsantrag. Nach der erfolgreichen Verlobung macht sich das Paar auf den Weg, um ihren Mentor Dr. Scott zu besuchen. Eine Autopanne unterbricht die Reise und unsere unschuldigen Protagonisten landen im Schloss von Dr. Frank N. Furter, der just zu dieser Zeit eine Versammlung illustrer Gäste unterhält, die gebannt sind auf sein neuestes (menschliches) Experiment. Brad und Janet stolpern prompt in ein erotisch-musikalisches Abenteuer rund um Außerirdische und sexuelle Fantasien. Kult-Grusical mit allen erdenklichen Angriffen auf Moral und Konvention der 70er Jahre und einem unwiderstehlichen Soundtrack!

Open Air auf dem Marlene-Dietrich-Platz

Eintritt frei

Di., 28.5. - 21.30 Uhr, Marlene-Dietrich-Platz
Fabian oder Der Gang vor die Hunde
Fabian oder Der Gang vor die Hunde
© Lupa Film / Hanno Lentz / DCM Trailer
Deutschland 2021 | Regie: Dominik Graf | 176 min. | Tom Schilling, Saskia Rosendahl, Albrecht Schuch, Meret Becker u.a. | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Deutschland in den frühen 30ern, die Weimarer Republik geht ihrem Ende entgegen. Germanist Dr. Jakob Fabian wäre gerne Schriftsteller, arbeitet aber als Werbetexter. Nachts zieht er mit seinem Freund Lessing-Kenner Stephan Labude durch Berlin, eine Stadt voller Sünde, Babylon und Sodom zugleich. Dann verliert Fabian seine Stellung, lernt aber Cornelia Battenberg kennen - Bardame, angehende Schauspielerin, Nachbarin. Es wird Liebe, aber Fabian kann nicht schwimmen.

Dominik Grafs stilistisch sehr vielfältige Verfilmung des Erfolgsromans von Erich Kästner versteht sich als Summe seines Könnens als Regisseur und seines Wissens als Filmhistoriker. Sicherlich darum eine der wichtigsten Literaturverfilmungen der letzten Jahre, zudem natürlich wirklich toll gespielt.

Sa., 1.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Mutt
Mutt
© Salzgeber Trailer
USA 2023 | Regie: Vuk Lungulov-Klotz | 87 min. | engl./span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

An einem Sommertag in New York scheint für den jungen trans Latino Feña alles auf einmal zu passieren: Papa Pablo kommt aus Chile zu Besuch und sucht plötzlich Kontakt, sein heterosexueller Ex-Boyfriend John meldet sich nach monatelanger Funkstille wieder und dann steht auch noch seine 13-jährige Halbschwester Zoe mit ihren ganz eigenen Problemen vor der Tür. Doch seit Feñas Transition haben sich die Dynamiken zu allen dreien verändert. Er stellt sich die Frage, wieviel Nähe sich zu den Menschen seines alten Lebens richtig anfühlt.

Authentisch und mitreißend schildert Vuk Lungulov-Klotz in seinem Debütfilm 24 Stunden im Leben eines jungen Transmannes. Lío Mehiel, selbst non-binär und mit Wurzeln in Puerto Rico und Griechenland, verkörpert Feñas vielschichtiges Dazwischensein facettenreich und ausdrucksstark – und wurde für diese Leistung in Sundance mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet. Kaum ein Film vor MUTT hat die Komplexität des Alltags als trans Person derart wahrhaftig gezeigt.

Mo., 3.6. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Murina
Murina
© Antitalent / RT Features Trailer
Kroatien, Brasilien, USA, Slowenien 2021 | Regie: Antoneta Alamat Kusijanovic | 92 min. | Gracija Filipovic, Danica Curcic, Leon Lucev, Cliff Curtis | kroat. Original mit deutschen Untertiteln.

Eine felsige Meeresküste in Kroatien. Was für Touristen ein kleines Paradies zu sein scheint, ist für die junge Julija ein Ort der Qual. Zusammen mit ihrem Vater Ante taucht Julija im Meer, um mit Speeren nach Muränen zu fischen. An Land entpuppt sich Ante jedoch schnell als ein herrischer, von starken Selbstzweifeln geprägter Mann, der seine Frau und seine Tochter beständig gängelt und unterdrückt. Als Javi, ein alter Freund, eintrifft, beginnt ein eigenwilliges Geflecht aus Eifersucht und Spannung zwischen Julija und ihrer Mutter Nela zu entstehen. Denn Javi ist ihr ehemaliger Liebhaber, doch auch Julija weckt sein Interesse. Brillanter Erstling der kroatischen Filmemacherin Antoneta Alamat Kusijanović.

Sa., 8.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Niemals allein, immer zusammen
Niemals allein, immer zusammen
© Neue Visionen Filmverleih GmbH Trailer
Deutschland 2024 | Regie: Joana Georgi | 91 min. | Dokumentarfilm | Quang Paasch, Simin Jawabreh, Patricia Machmutoff, Feline, Zaza | dt. Originalfassung | FSK: 12.

Für ihren Dokumentarfilm NIEMALS ALLEIN, IMMER ZUSAMMEN begleitet die Filmemacherin Joana Georgi fünf Berliner Aktivist*innen ein Jahr durch ihren Alltag. Quang, Patricia, Simin, Zaza und Feline sind jung, idealistisch und organisiert. Sie engagieren sich bei „Fridays for Future“, „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“, kämpfen in der Berliner Krankenhausbewegung für bessere Care-Arbeit und setzen sich für die Aufarbeitung rassistisch motivierter Gewalt ein. Sie kümmern sich um die Community, machen politische Kunst und mischen Social Media auf. Mittels Instagram, TikTok und YouTube sind sie global vernetzt und bringen ihre Ideen in die Smartphones und die Herzen ihrer Altersgenossen. In einer zunehmend gespaltenen und polarisierten Welt zeigen sie Wege aus der politischen Lethargie und repräsentieren eine neue Generation, die ihre Stimme erhebt, um befreit von Denkverboten und dogmatischen Altlasten für eine gerechtere Zukunft einzustehen.

Mit NIEMALS ALLEIN, IMMER ZUSAMMEN wirft Regisseurin Joana Georgi einen authentischen Blick auf den schwierigen Weg, der Aktivismus häufig bedeutet und lenkt den Fokus auf die liebevollen, tagtäglichen Geschichten des Ringens um gesellschaftliche Veränderung. Dabei bricht sie mit abwertenden Klischees über soziale Bewegungen und schafft einen hoffnungsvollen Film, dessen Protagonist*innen fest daran glauben, dass radikaler Wandel nicht nur möglich, sondern notwendig ist.

Am 12.6. zu Gast: Quang Paasch und Produzentin Irina Thiab

Mi., 12.6. - 18.30 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 15.6. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 16.6. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mo., 17.6. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 19.6. - 20.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 22.6. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Do., 27.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Film und Wein
Film und Wein

Im neuen Jahr geht sie weiter, unsere „Film und Wein“-Veranstaltungsreihe! Das Konzept lautet wie gehabt: Eine Filmperle neu- oder wiederentdecken. Dazu ein schönes Glas Rotwein und cinephile Referent*innen, die zum anschließenden Gespräch einladen.

Im Juni: Dr. Franz Schneider gibt Vollgas mit Jean-Pierre Léaud!

Referent*in: Dr. Franz Schneider

Moderation: Karoline Hering

Für Mitglieder des Medienforums / Karlstorkinos: Eintritt frei!

Fr., 14.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Anatomie eines Falls
Anatomie eines Falls
© Les Films Pelléas/Les Films de Pierre Trailer
Frankreich 2023 | Regie: Justine Triet | 150 min. | Sandra Hüller, Swann Arlaud, Milo Machado Graner | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Sandra, eine deutsche Schriftstellerin, ihr französischer Ehemann Samuel und ihr Sohn Daniel leben in einem kleinen Ort in den französischen Alpen. An einem strahlenden Tag wird Samuel am Fuße ihres Chalets tot im Schnee gefunden. War es Mord? Selbstmord? Oder doch nur ein tragischer Unfall? Der Polizei erscheint Samuels plötzlicher Tod verdächtig, und Sandra wird zur Hauptverdächtigen. Es folgt ein aufreibender Indizienprozess, der nach und nach nicht nur die Umstände von Samuels Tod, sondern auch Sandras und Samuels lebhafte Beziehung im Detail seziert. Beim diesjährigen Festival von Cannes wurde Justine Triet – als dritte Frau in der Geschichte des Festivals – für ANATOMIE EINES FALLS mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Im Ringen um die Frage, was wirklich geschah, entspinnt Triet auf raffinierte Weise ein packendes Beziehungsdrama, das die Widersprüche im Privaten der harten Realität des Justizsystems gegenüberstellt. Sandra Hüller glänzt erneut mit ihrem außergewöhnlichen und höchst nuancierten Spiel und wurde in Cannes von der deutschen und internationalen Presse gefeiert.

Sa., 15.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Die Nächte der Cabiria - Le notti di Cabiria
Die Nächte der Cabiria - Le notti di Cabiria Trailer
Italien, Frankreich 1957 | Regie: Federico Fellini | 110 min. | Giulietta Masina, François Périer, Franca Marzi | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Oftmals werden Filme als Kubrickian oder Lynchian bezeichnet, wenn sie den Filmen der namensgebenden Regisserue ähneln. Auch für den Stil des Italieners Federico Fellini gibt es ein solches Wort: "fellinesk".

Unter den Filmen des Großmeisters der Filmkunst ist vermutlich sein Werk DIE NÄCHTE DER CABIRIA aus dem Jahre 1957 das fellineskeste von allen.

Der Film erzählt aus dem Leben der Prostituierten Cabiria, die von Fellinies Ehefrau Giulietta Masina gespielt wird. Obwohl sie im Leben immer wieder Unglück und Enttäuschungen erleidet, weigert sie sich die Hoffnung aufzugeben. Hierbei behandelt die Geschichte nicht nur das Innenleben der Protagonistin, sondern auch die italienische Gesellschaft und das Leben an sich.

Trotz dieser ernsten Thematik, die in die Reihe der frühen neorealistischen Filme Fellinis passt, versprüht dieser Film ebenfalls eine enorme Menge an Magie, und auch die Traumhaftigkeit des späten Fellinis lässt sich finden. So trägt DIE NÄCHTE DER CABIRIA die Handschrift Fellinis wie kein zweiter Film. Ein Film für alle, die das Kino und menschliche Geschichten lieben.

Vortrag: Heinrich Jahn

Sonderpreis 4€ für Studierende / Auszubildende, mit freundlicher Unterstützung des StuRa.

Di., 18.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
Don Camillo und Peppone
Frankreich/Italien 1952 | Regie: Julien Duvivier | 108 min. | deutsche Fassung | Praedikat: wertvoll.
Do., 1.1. - 20.00 Uhr
Peeping Tom - Augen der Angst
Großbritannien 1959 | Regie: Michael Powell | 101 min. | deutsche Fassung.
Do., 1.1. - 22.00 UhrFr., 2.1. - 22.00 UhrSa., 3.1. - 22.00 UhrSo., 4.1. - 20.00 Uhr
Viaggio in Italia - Reise in Italien
Italien 1953 | Regie: Roberto Rosselini | 82 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 2.1. - 20.00 UhrSa., 3.1. - 20.00 UhrSo., 4.1. - 22.00 Uhr
O Thiassos - Der Wanderschauspieler
Griechenland 1975 | Regie: Theo Angelopoulos | 230 min. | griechisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 5.1. - 20.00 UhrDi., 6.1. - 20.00 UhrMi., 7.1. - 20.00 UhrDo., 8.1. - 20.00 Uhr
Die kleinen Strolche sind zurück
USA 1922-27 | Regie: Robert F. McGowan | 80 min. | deutsche Fassung.
Do., 8.1. - 16.00 UhrFr., 9.1. - 16.00 UhrSa., 10.1. - 16.00 UhrSo., 11.1. - 16.00 Uhr
Ghost in the Shell
Japan 1995 | Regie: Mamoru Oshii | 79 min. | deutsche Fassung.
Fr., 9.1. - 20.00 UhrSa., 10.1. - 20.00 UhrSo., 11.1. - 20.00 Uhr
Angst essen Seele auf
BRD 1973 | Regie: Rainer Werner Fassbender | 93 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: wertvoll.
Fr., 9.1. - 22.00 UhrMo., 12.1. - 22.00 UhrMi., 14.1. - 22.00 Uhr
To live with herds
Australien 1972 | Regie: Judith und David MacDougall | 69 min. | englische Originalfassung.
So., 11.1. - 11.30 Uhr
S'en fout la mort - Scheiß auf den Tod
Frankreich/BRD 1990 | Regie: Claire Denis | 92 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 12.1. - 20.00 UhrDi., 13.1. - 18.00 UhrMi., 14.1. - 20.00 Uhr
Der Unhold
Deutschland/Frankreich/Großbritannien 1996 | Regie: Volker Schlöndorff | 117 min. | deutsche Originalfassung.
Di., 13.1. - 20.00 Uhr
Maboroshi no hikari - Das Licht der Illusion
Japan 1995 | Regie: Hirokazu Kore-Eda | 110 min. | japanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 15.1. - 19.45 UhrFr., 16.1. - 17.45 UhrSa., 17.1. - 20.00 UhrSo., 18.1. - 22.00 Uhr
Mossane
Senegal/Frankreich/Deutschland 1996 | Regie: Safi Faye | 105 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 15.1. - 22.00 UhrFr., 16.1. - 20.00 UhrSa., 17.1. - 17.45 UhrSo., 18.1. - 19.45 Uhr
Jeanne la Pucelle - 1.Batailles - Johanna, die Jungfrau - 1. Der Kampf
Frankreich 1993 | Regie: Jacques Rivette | 159 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 19.1. - 20.00 Uhr
Deadlock
BRD 1970 | Regie: Roland Kick | 94 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Mo., 26.1. - 19.00 UhrDi., 27.1. - 20.00 UhrMi., 28.1. - 20.00 Uhr
Bierkampf
BRD 1976 | Regie: Herbert Achternbusch | 85 min. | deutsche Originalfassung.
Di., 27.1. - 22.00 UhrMi., 28.1. - 22.00 UhrSo., 1.2. - 22.00 Uhr
Herzog Ernst
Deutschland 1993 | Regie: Lutz Dammbeck | 45 min. | deutsche Originalfassung.
Do., 29.1. - 16.00 UhrFr., 30.1. - 16.00 UhrSa., 31.1. - 16.00 UhrSo., 1.2. - 16.00 Uhr
Picasso in München
Deutschland 1997 | Regie: Herbert Achternbusch | 101 min. | deutsche Originalfassung.
Do., 29.1. - 20.00 UhrFr., 30.1. - 20.00 UhrSa., 31.1. - 20.00 UhrSo., 1.2. - 20.00 Uhr
Gandhi
Großbritannien/USA/Indien 1981/82 | Regie: Richard Attenborrough | 188 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Mo., 2.2. - 20.00 UhrDi., 3.2. - 20.00 UhrMi., 4.2. - 20.00 Uhr
Die Schneekönigin
Finnland 1986 | Regie: Pävi Hartzell | 83 min. | deutsche Fassung.
Do., 5.2. - 16.00 UhrFr., 6.2. - 16.00 UhrSa., 7.2. - 16.00 UhrSo., 8.2. - 16.00 Uhr
Eggs
Norwegen 1995 | Regie: Bent Hamer | 90 min. | norwegisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 5.2. - 20.00 UhrFr., 6.2. - 20.00 UhrSa., 7.2. - 20.00 UhrSo., 8.2. - 20.00 UhrMo., 9.2. - 22.00 Uhr
Die 120 Tage von Bottropp
Deutschland 1997 | Regie: Christoph Schlingensief | 60 min. | deutsche Originalfassung.
Sa., 7.2. - 18.00 UhrSo., 8.2. - 18.00 UhrSo., 8.2. - 22.00 UhrMo., 9.2. - 20.00 UhrMi., 11.2. - 22.00 Uhr
Trickfilmabend mit Manfred Liedtke I+II
Di., 10.2. - 20.00 UhrMi., 11.2. - 20.00 Uhr
Ernesto Guevara de la Serna - genannt "Che"
Kuba/Italien 1994 | Regie: Luca Iannity | 105 min.
Di., 10.2. - 22.00 Uhr
Knaneh-ye dust kojast? - Wo ist das Haus meines Freundes?
Iran 1988 | Regie: Abbas Kiarostami | 85 min. | persisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 12.2. - 16.00 UhrFr., 13.2. - 16.00 UhrSa., 14.2. - 15.00 Uhr
La Promesse
Belgien/Frankreich 1996 | Regie: Luc und Jean-Pierre Dardenne | 93 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 12.2. - 20.00 UhrFr., 13.2. - 20.00 UhrSa., 14.2. - 20.00 UhrSo., 15.2. - 20.00 UhrMo., 16.2. - 22.15 Uhr
Meine liebste Jahreszeit
Frankreich 1992 | Regie: Pascal Bonitzer | 127 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
So., 15.2. - 22.00 UhrMo., 16.2. - 19.45 UhrDo., 19.2. - 22.00 UhrFr., 20.2. - 19.45 Uhr
Encore
Frankreich 1996 | Regie: Pascal Bonitzer | 98 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 17.2. - 20.00 Uhr
Zan Boko
Burkino Faso 1988 | Regie: Gaston Kaboré | 102 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 19.2. - 20.00 UhrSo., 22.2. - 22.00 UhrDi., 24.2. - 20.00 Uhr
Taafe Fanga
Mali 1996 | Regie: Adama Drabo | 95 min. | französische Originalfassung.
Sa., 21.2. - 20.00 Uhr
Buud Yam
Burkino Faso 1996 | Regie: Gaston Kaboré | 90 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
So., 22.2. - 20.00 Uhr
Frantz Fanon: Black Skin, White Mask
Mo., 23.2. - 20.00 Uhr
Mirt Sost Shi Amit - Ernte 3000 Jahre
Äthiopien 1975 | Regie: Haile Gerima | 140 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mi., 25.2. - 20.00 Uhr
Der General
USA 1926 | Regie: Buster Keaton und Clyde Bruckman | 78 min. | Originalfassung.
Stummfilm mit Musik und Zwischentiteln
Do., 26.2. - 16.00 UhrFr., 27.2. - 16.00 UhrSa., 28.2. - 16.00 UhrSo., 1.3. - 16.00 Uhr
Kini & Adams
Burkino Faso 1997 | Regie: Idrissa Ouédraogo | 93 min. | englische Originalfassung.
Sa., 28.2. - 20.00 Uhr
Faustrecht der Freiheit
BRD 1974 | Regie: Rainer Werner Fassbinder | 123 min. | deutsches Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
So., 1.3. - 22.00 UhrMo., 2.3. - 19.45 UhrDi., 3.3. - 19.45 UhrMi., 4.3. - 19.45 Uhr
Liebe und Anarchie
Italien/Frankreich 1973 | Regie: Lina Wertmüller | 125 min. | deutsche Fassung.
Mi., 4.3. - 22.15 UhrDo., 5.3. - 19.45 UhrFr., 6.3. - 19.45 UhrSo., 8.3. - 22.15 Uhr
Mimi, in seiner Ehre gekränkt
Italien 1972 | Regie: Lina Wertmüller | 112 min. | deutsche Fassung.
Do., 5.3. - 22.15 UhrSa., 7.3. - 19.45 UhrSo., 8.3. - 19.45 UhrMi., 11.3. - 22.15 Uhr
Laurel & Hardy in Anarchie und Chaos
Fr., 6.3. - 15.00 UhrSa., 7.3. - 15.00 UhrSo., 8.3. - 15.00 Uhr
Jeanne la Pucelle - 2. Les Prisons - Johanna, die Jungfrau - 2. Der Verrat
Frankreich 1993 | Regie: Jacques Rivette | 176 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 10.3. - 20.00 Uhr
Die bitteren Tränen der Petra von Kant
BRD 1972 | Regie: Rainer Werner Fassbinder | 124 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Mi., 11.3. - 19.45 UhrDo., 12.3. - 21.45 UhrFr., 13.3. - 19.45 UhrDi., 17.3. - 19.45 Uhr
The Circus
USA 1927 | Regie: Charles Chaplin | 72 min.
Do., 12.3. - 20.00 UhrFr., 13.3. - 15.00 UhrSa., 14.3. - 15.00 UhrSo., 15.3. - 15.00 Uhr
Panzerkreuzer Potemkin
UdSSR 1925 | Regie: Sergej M. Eisenstein | 75 min.
Sa., 14.3. - 20.00 UhrSo., 15.3. - 20.00 UhrMo., 16.3. - 20.00 UhrDi., 17.3. - 22.15 Uhr
Out 1 - Noli me tangere
Frankreich 1971/90 | Regie: Jacques Rivette und Suzanne Schiffmann | 413(Episoden 1-4)/36 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mi., 18.3. - 18.00 UhrDo., 19.3. - 18.00 Uhr
Pünktchen und Anton
BRD/Österreich 1953 | Regie: Thomas Engel | 90 min. | deutsche Originalfassung.
Fr., 20.3. - 16.00 UhrSa., 21.3. - 16.00 UhrSo., 22.3. - 16.00 Uhr
Das Grüne Zimmer
Frankreich 1978 | Regie: Francois Truffaut | 94 min. | deutsche Fassung.
Fr., 20.3. - 20.00 UhrSa., 21.3. - 20.00 UhrSo., 22.3. - 20.00 UhrMo., 23.3. - 22.00 Uhr
Il Conformista - Der große Irrtum
Italien/Frankreich/BRD 1969 | Regie: Bernardo Bertolucci | 110 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
So., 22.3. - 22.00 UhrDi., 24.3. - 22.00 UhrMi., 25.3. - 19.45 UhrFr., 27.3. - 19.45 Uhr
Obrazy starého sveta - Bilder einer alten Welt
CSSR 1972 | Regie: Dusan Hanák | 67 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 23.3. - 20.00 UhrDi., 24.3. - 20.00 UhrMi., 25.3. - 22.00 UhrDo., 26.3. - 20.00 Uhr
Die Konferenz der Tiere
BRD 1969 | Regie: Curt Linda | 95 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: wertvoll.
Fr., 27.3. - 16.00 UhrSa., 28.3. - 16.00 UhrSo., 29.3. - 16.00 Uhr
To meteora vima tou pelargou - Der schwebende Schritt des Storches
Frankreich/Griechenland/Schweiz/Italien 1991 | Regie: Theo Angelopoulos | 140 min. | griechisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 28.3. - 19.30 UhrSo., 29.3. - 20.00 UhrMo., 30.3. - 20.00 Uhr
Hundert Jahre Brecht
Deutschland 1997 | Regie: Ottokar Runze | 104 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Mi., 1.4. - 20.00 UhrDo., 2.4. - 20.00 UhrFr., 3.4. - 20.00 UhrSa., 4.4. - 17.45 UhrSo., 5.4. - 17.45 UhrSo., 5.4. - 22.00 UhrDi., 7.4. - 22.00 UhrMi., 8.4. - 22.00 Uhr
Flame
Zimbabwe/Namibia/Frankreich 1996 | Regie: Ingrid Sinclair | 90 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mi., 1.4. - 22.15 UhrDo., 2.4. - 22.15 UhrFr., 3.4. - 18.00 UhrSa., 4.4. - 20.00 UhrSo., 5.4. - 20.00 Uhr
Emil und die Detektive
Deutschland 1931 | Regie: Gerhard Lamprecht | 75 min. | deutsche Originalfassung.
Fr., 3.4. - 16.00 UhrSa., 4.4. - 16.00 UhrSo., 5.4. - 16.00 Uhr
Polygynie in Westafrika
So., 5.4. - 11.30 Uhr
Dann war mein Leben nicht umsonst
USA 1970 | Regie: Sydney lumet, Ely Landau, Joseph L. Mankiewicz | 135 min. | deutsche Fassung.
Mo., 6.4. - 20.00 Uhr
Les Apprentis - Die Anfänger
Frankreich 1995 | Regie: Pierre Salvadori | 95 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 7.4. - 20.00 Uhr
Die amerikanische Nacht
Frankreich/Italien 1972/73 | Regie: Francois Truffaut | 116 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Mi., 8.4. - 19.45 UhrDo., 9.4. - 19.45 UhrFr., 10.4. - 19.45 UhrSa., 11.4. - 19.45 Uhr
Carla's Song
Großbritannien/Deutschland/Spanien 1996 | Regie: Ken Loach | 127 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 9.4. - 22.15 UhrSo., 12.4. - 19.45 UhrMo., 13.4. - 19.45 UhrDi., 14.4. - 19.45 UhrMi., 15.4. - 22.15 Uhr
tatis Schützenfest
Frankreich 1947/63/95 | Regie: Jacques Tati | 82 min. | deutsche Fassung | Praedikat: wertvoll.
Fr., 10.4. - 16.00 UhrSa., 11.4. - 15.00 UhrSo., 12.4. - 16.00 UhrMo., 13.4. - 16.00 Uhr
In einem Jahr mit 13 Monden
BRD 1978 | Regie: Rainer Werner Fassbinder | 124 min. | deutsche Originalfassung.
So., 12.4. - 22.15 UhrMo., 13.4. - 22.15 UhrDi., 14.4. - 22.15 UhrMi., 15.4. - 19.45 Uhr
Bertolt Brecht- -Liebe, Revolution und andere gefährliche Sachen
Deutschland 1998 | Regie: Jutta Brückner | 90 min. | deutsche Originalfassung.
Do., 16.4. - 20.00 UhrFr., 17.4. - 20.00 UhrSa., 18.4. - 20.00 UhrSo., 19.4. - 20.00 UhrMo., 20.4. - 22.30 UhrDi., 21.4. - 22.00 UhrMi., 22.4. - 22.00 Uhr
Tod in Venedig
Italien 1970 | Regie: Luchino Visconti | 135 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Do., 16.4. - 22.00 UhrSo., 19.4. - 22.00 UhrMo., 20.4. - 20.00 Uhr
Lassies größtes Abenteuer
USA 1962 | Regie: William Beaudine | 91 min. | deutsche Fassung | Praedikat: wertvoll.
Fr., 17.4. - 16.00 UhrSa., 18.4. - 16.00 UhrSo., 19.4. - 16.00 Uhr
Männerblich - Frauenblick. Die Hamar im Film
So., 19.4. - 11.30 Uhr
La Discréte - Die Verschwiegene
Frankreich 1990 | Regie: Christian Vincent | 95 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 21.4. - 20.00 Uhr
Salam Cinema
Iran 1994 | Regie: Mohsen Makhmalbaf | 75 min. | persisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mi., 22.4. - 20.00 UhrDo., 23.4. - 22.00 Uhr
Just visiting this Planet - Die Winterreise
Deutschland 1991 | Regie: Peter Sempel | 98 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: wertvoll.
Do., 23.4. - 20.00 Uhr
Nun va goldun - Das Brot und die Blume
Iran 1996 | Regie: Mohsen Makhmalbaf | 78 min. | persisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 24.4. - 20.00 UhrSa., 25.4. - 22.00 Uhr
Le Temps de l'Amour - Die Zeit der Liebe
Turkei 1990 | Regie: Mohsen Makhmalbaf | 75 min. | türkisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 25.4. - 20.00 UhrSo., 26.4. - 20.00 Uhr
Die unwürdige Greisin
Frankreich 1964 | Regie: René Allio | 92 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
So., 26.4. - 22.15 UhrMo., 27.4. - 22.15 UhrDi., 28.4. - 20.00 UhrMi., 29.4. - 20.00 Uhr
Moses und Aaron
BRD 1974 | Regie: Jean-Marie Straub und Daniéle Huilet | 110 min. | deutsche Originalfassung.
Mo., 27.4. - 20.00 UhrDi., 28.4. - 22.00 UhrMi., 29.4. - 22.00 Uhr
Drei Farben: Blau
Frankreich/Polen 1993 | Regie: Krzysztof Kieslowski | 98 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Mo., 4.5. - 20.00 Uhr
ein kurzer Film über das Töten
Polen 1987 | Regie: Krzysztof Kieslowski | 85 min. | deutsche Fassung.
Mo., 4.5. - 22.00 UhrDi., 5.5. - 22.00 UhrMi., 6.5. - 22.00 UhrSa., 9.5. - 22.15 Uhr
Drei Farben: Weiß
Frankreich/Polen/Schweiz 1993 | Regie: Krzysztof Kieslowski | 91 min. | deutsche Fassung.
Di., 5.5. - 20.00 Uhr
Drei Farben: Rot
Frankreich/Polen/Schweiz 1994 | Regie: Krzysztof Kieslowski | 99 min. | deutsche Fassung.
Mi., 6.5. - 20.00 Uhr
Die Dreigroschenoper
Deutschland/USA 1931 | Regie: Georg Wilhelm Pabst | 110 min. | deutsche Originalfassung.
Do., 7.5. - 20.00 UhrDo., 7.5. - 22.15 Uhr
Charlie Caplin in seinen besten Grotesken
USA/BRD 1916/1957 | Regie: Charles Chaplin | 80 min. | Originalfassung.
Stummfilme mit Musik
Fr., 8.5. - 16.00 UhrSa., 9.5. - 16.00 UhrSa., 9.5. - 17.45 UhrSo., 10.5. - 16.00 Uhr
Die dunkle Seite des Herzens
Argentinien 1992 | Regie: Eliseo Subiela | 127 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 8.5. - 18.45 UhrSa., 9.5. - 19.45 UhrSo., 10.5. - 19.45 UhrMo., 11.5. - 19.45 UhrDi., 12.5. - 19.45 UhrMi., 13.5. - 19.45 Uhr
Juliana
Peru 1988 | Regie: Fernando Espinoza und Alejandro Legaspi | 90 min. | deutsche Fassung.
Fr., 8.5. - 22.00 Uhr
Krotki film o milosci - Ein kurzer Film über die Liebe
Polen 1988 | Regie: Krzysztof Kieslowski | 87 min. | polnisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 10.5. - 17.45 UhrSo., 10.5. - 22.15 UhrMo., 11.5. - 22.15 UhrDi., 12.5. - 22.15 UhrMi., 13.5. - 22.15 Uhr
Stoffwechsel/Das drachenprächtige Ungeheuer: Kindheit
Deutschland 1997 | Regie: Hyun-Sook Song und Jochen Hillmann | 77 min. | koreanisch-deutsche Originalfassung.
Do., 14.5. - 20.00 Uhr
Die Ferien des Monsieur Hulot
Frankreich 1953 | Regie: Jacques Tati | 89 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Fr., 15.5. - 15.00 UhrSa., 16.5. - 16.00 UhrSo., 17.5. - 16.00 Uhr
Frida, naturaleza viva
Mexiko 1984 | Regie: Paul Leduc | 108 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Fr., 15.5. - 19.00 Uhr
El Imperio de la Fortuna
Mexiko 1986 | Regie: Artura Ripstein | 150 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Sa., 16.5. - 19.00 Uhr
Moebius
Deutschland 1991 | Regie: Matti Geschonneck | 85 min. | deutsche Originalfassung.
So., 17.5. - 18.00 UhrSo., 24.5. - 18.00 UhrSo., 24.5. - 22.15 Uhr
Mariana, Mariana
Mexiko 1986 | Regie: Alberto Isaac | 82 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
So., 17.5. - 20.00 Uhr
Gregorio
Peru 1984 | Regie: Fernando Espinoza, Stefan Kaspar, Alejandro Legaspi | 90 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 17.5. - 22.00 Uhr
Dias Dificiles
Mexiko 1987 | Regie: Alejandro Pelayo | 75 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Mo., 18.5. - 20.00 Uhr
Esperanza
Mexiko 1987 | Regie: Sergio Olbovich | 140 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Di., 19.5. - 19.00 Uhr
Gregorio und Juliana
Peru 1995 | Regie: Augusto Tamayo | 90 min.
Di., 19.5. - 22.00 Uhr
El Secreto de Romelia
Mexiko 1988 | Regie: Busi Cortés | 90 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Mi., 20.5. - 20.00 Uhr
Goldrausch
USA 1924 | Regie: Charles Chaplin | 78 min. | Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Stummfilm mit Musik
Do., 21.5. - 15.00 UhrFr., 22.5. - 15.00 UhrSa., 23.5. - 16.00 UhrSo., 24.5. - 16.00 Uhr
Die Grille mit dem Maulkorb
Deutschland 1996 | Regie: Peter heller und Sylvie Banuls | 41 min. | deutsche Originalfassung.
Do., 21.5. - 20.00 Uhr
Tot Ziens - Bis bald
Niederlande 1995 | Regie: Heddy honigmann | 114 min. | niederländisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 22.5. - 19.45 UhrSa., 23.5. - 19.45 UhrSo., 24.5. - 19.45 UhrMo., 25.5. - 22.15 UhrDi., 26.5. - 22.15 UhrMi., 27.5. - 22.15 Uhr
Mon oncle d'Amerique
Frankreich 1980 | Regie: Alain Resnais | 125 min. | französische Originalfassung.
Mo., 25.5. - 19.45 Uhr
Un condamné à mort s'es échappé
Frankreich 1956 | Regie: Robert Bresson | 95 min. | französische Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Di., 26.5. - 20.00 Uhr
Sous le soleil de Satan - Unter der Sonne Satans
Frankreich 1987 | Regie: Maurice Pialat | 103 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Mi., 27.5. - 19.45 Uhr
Eine Komödie im Mai
Frankreich/Italien 1989 | Regie: Louis Malle | 107 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Do., 28.5. - 19.45 UhrFr., 29.5. - 19.45 UhrSa., 30.5. - 18.00 UhrSa., 30.5. - 19.45 UhrSa., 30.5. - 22.00 Uhr
Mein Onkel
Frankreich/Italien 1958 | Regie: Jacques Tati | 109 min. | deutsche Fassung | Praedikat: wertvoll.
Fr., 29.5. - 16.00 UhrSa., 30.5. - 16.00 UhrSo., 31.5. - 16.00 UhrMo., 1.6. - 16.00 Uhr
Seacoal - Schwemmkohle
Großbritannien 1985 | Regie: Amber Films | 82 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 31.5. - 20.15 UhrDi., 2.6. - 22.00 UhrMi., 3.6. - 19.30 Uhr
Akira Kurosawas Träume
USA/Japan 1990 | Regie: Akira Kurosawa | 119 min. | deutsche Fassung | Praedikat: wertvoll.
Mo., 1.6. - 19.30 UhrDi., 2.6. - 19.30 UhrDo., 4.6. - 19.30 Uhr
Ai no corrida - Im Reich der Sinne
Japan/Frankreich 1976 | Regie: Nagisa Oshima | 102 min. | japanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 4.6. - 22.00 UhrSa., 6.6. - 22.00 UhrMo., 8.6. - 22.00 UhrDi., 9.6. - 22.00 Uhr
Play-Time - Tatis herrliche Zeiten
Frankreich/Italien 1965 | Regie: Jacques Tati | 113 min. | Originalfassung | Praedikat: wertvoll.
Fr., 5.6. - 16.00 UhrSa., 6.6. - 16.00 UhrSo., 7.6. - 15.00 Uhr
Danzón
Mexiko 1991 | Regie: María Novaro | 104 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Fr., 5.6. - 19.45 Uhr
Serpientes y Escaleras
Mexiko 1992 | Regie: Busi Cortés | 95 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Sa., 6.6. - 19.45 Uhr
Un Ano perdido
Mexiko 1993 | Regie: Gerardo Lara | 110 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
So., 7.6. - 19.45 Uhr
El Jardin de Eden
Mexiko 1994 | Regie: María Novaro | 100 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Di., 9.6. - 20.00 Uhr
Cilantro y perejil
Mexiko 1996 | Regie: Rafael Montero | 90 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Mi., 10.6. - 19.30 Uhr
Die 3 aus der Haferstraße
Deutschland 1997 | Regie: Pál Erdöss | 85 min. | deutsche Originalfassung.
Do., 11.6. - 16.00 UhrFr., 12.6. - 15.00 UhrSa., 13.6. - 15.00 UhrSo., 14.6. - 16.00 Uhr
A Place called Chiapas - Ein Ort namens Chiapas
Kanada 1998 | Regie: Nettie Wild | 90 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 11.6. - 18.00 UhrDo., 11.6. - 22.00 UhrFr., 12.6. - 20.00 UhrSa., 13.6. - 20.00 UhrSo., 14.6. - 18.00 UhrSo., 14.6. - 22.00 Uhr
Sanjuro
Japan 1962 | Regie: Akira Kurosawa | 96 min.
Do., 11.6. - 20.00 UhrSo., 14.6. - 20.00 Uhr
Leben auf Probe
Deutschland 1998 | Regie: Klaus Klingenfuss | deutsche Originalfassung.
Mo., 15.6. - 20.00 Uhr
Auf der Klippe
Deutschland 1997 | Regie: Anderi Schwartz | 79 min. | deutsche Originalfassung.
Di., 16.6. - 20.00 UhrMi., 17.6. - 22.15 UhrDo., 18.6. - 22.15 Uhr
Schwarzer Regen
Japan 1988 | Regie: Shohei Immamura | 122 min. | deutsche Fassung | Praedikat: wertvoll.
Mi., 17.6. - 19.45 UhrDo., 18.6. - 19.45 UhrSo., 21.6. - 17.45 UhrSo., 21.6. - 22.00 Uhr
Der Krieg der Knöpfe
Frankreich 1961 | Regie: Yves Robert | 92 min. | deutsche Fassung.
Fr., 19.6. - 15.00 UhrSa., 20.6. - 16.00 UhrSo., 21.6. - 16.00 Uhr
Dama de Noche
Mexiko 1993 | Regie: Eva López Sánchez | 100 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Fr., 19.6. - 20.00 Uhr
Gabbeh
Iran 1996 | Regie: Mohsen Makhmalbaf | 75 min. | persisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 19.6. - 22.00 UhrSa., 20.6. - 22.00 UhrSo., 21.6. - 22.00 UhrMo., 22.6. - 22.00 UhrDi., 23.6. - 20.00 UhrMi., 24.6. - 20.00 Uhr
Im Reich der Leidenschaft
Japan/Frankreich 1978 | Regie: Nagisa Oshima | 105 min. | deutsche Fassung.
Mo., 22.6. - 22.00 UhrMi., 24.6. - 20.00 UhrDo., 25.6. - 22.00 Uhr
Unagi - Der Aal
Japan 1997 | Regie: Shohei Immamura | 117 min. | japanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 25.6. - 19.45 UhrFr., 26.6. - 19.45 UhrSa., 27.6. - 19.00 UhrSo., 28.6. - 19.45 UhrMo., 29.6. - 22.00 UhrDi., 30.6. - 22.00 UhrMi., 1.7. - 22.00 Uhr
Das Dschungelbuch
USA 1942 | Regie: Zoltan Korda und André De Toth | 108 min. | deutsche Fassung.
Fr., 26.6. - 15.30 UhrSa., 27.6. - 15.30 UhrSo., 28.6. - 15.30 Uhr
[Focus]
Japan 1996 | Regie: Satoshi Isaka | 82 min. | japanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 26.6. - 18.00 UhrFr., 26.6. - 22.00 UhrSo., 28.6. - 18.00 UhrSo., 28.6. - 22.00 UhrMo., 29.6. - 20.00 UhrMo., 29.6. - 20.00 Uhr
Bolwieser
BRD 1976/77 | Regie: Rainer Werner Fassbinder | 112 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Mi., 1.7. - 19.45 UhrFr., 3.7. - 19.45 UhrSo., 5.7. - 19.45 Uhr
Warum läuft Herr R. Amok
BRD 1969 | Regie: Rainer Werner Fassbinder | 88 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Mi., 1.7. - 22.15 UhrDo., 2.7. - 22.15 UhrDi., 7.7. - 22.15 UhrMi., 8.7. - 22.15 Uhr
Querelle - Ein Pakt mit den Teufel
BRD/Frankreich 1982 | Regie: Rainer Werner Fassbinder | 108 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Do., 2.7. - 19.45 UhrSa., 4.7. - 19.45 UhrDo., 9.7. - 22.00 UhrSo., 12.7. - 22.00 Uhr
Eine Nacht in Casablance
USA 1946 | Regie: Archie L. Mayo | 85 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Sa., 4.7. - 16.00 Uhr
Sergej Eisenstein. Mexikanskaja Fantasija - Sergej Eisenstein. Mexikanische Phantasie
Russland 1998 | Regie: Oleg Kowalow | 100 min. | russisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 5.7. - 22.15 UhrMo., 6.7. - 19.15 UhrDi., 7.7. - 20.00 UhrMi., 8.7. - 20.00 Uhr
Moebius
Argentinien 1996 | Regie: Gustavo Mosquera R. und Kollektiv | 88 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 9.7. - 19.45 UhrFr., 10.7. - 19.45 UhrSa., 11.7. - 19.45 UhrSo., 12.7. - 19.45 Uhr
Pan Tau - Alarm in den Wolken
C/BRD 1978 | Regie: Jindrich Polák | 76 min. | deutsche Fassung.
Sa., 11.7. - 15.00 Uhr
Solaris
UdSSR 1971/72 | Regie: Andrej Tarkowskij | 167 min. | russisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 13.7. - 20.00 UhrDi., 14.7. - 20.00 UhrMi., 15.7. - 20.00 UhrDo., 16.7. - 18.00 Uhr
Nenette & Boni
Frankreich 1996 | Regie: Claire Denis | 103 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 17.7. - 19.45 UhrSa., 18.7. - 19.45 UhrSo., 19.7. - 19.00 UhrMo., 20.7. - 22.15 UhrDi., 21.7. - 22.15 UhrMi., 22.7. - 22.15 Uhr
Der Dieb von Bagdad
Großbritannien/USA 1940 | Regie: Ludwig Berger | 108 min. | deutsche Fassung.
Sa., 18.7. - 16.00 Uhr
Blade Runner (Director's Cut)
USA 1982 | Regie: Ridley Scott | 117 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Mo., 20.7. - 19.45 UhrDi., 21.7. - 19.45 UhrMi., 22.7. - 19.45 UhrDo., 23.7. - 22.00 Uhr
Irma Vep
Frankreich 1996 | Regie: Olivier Assayas | 96 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 23.7. - 19.45 UhrFr., 24.7. - 19.45 UhrSa., 25.7. - 19.45 UhrSo., 26.7. - 19.45 UhrMo., 27.7. - 22.15 UhrDi., 28.7. - 22.15 UhrMi., 29.7. - 22.15 Uhr
Uhrwerk Orange
Großbritannien 1970/71 | Regie: Stanley Kubrick | 137 min. | deutsche Fassung | Praedikat: wertvoll.
Fr., 24.7. - 22.00 UhrMo., 27.7. - 19.30 UhrDi., 28.7. - 19.30 UhrMi., 29.7. - 19.30 Uhr
Pan Tau - Der Film
BRD/CSSR 1988 | Regie: Jindrich Polák | 90 min. | deutsche Fassung.
Sa., 25.7. - 16.00 Uhr
Ein Traum von der Freiheit
Deutschland 1997 | Regie: Jürgen Stumpfhaus | 90 min. | deutsche Originalfassung.
Sa., 25.7. - 17.45 UhrSo., 26.7. - 17.45 UhrSo., 26.7. - 22.00 Uhr
Ivan und Abraham
Frankreich/Russland 1993 | Regie: Yolande Zauberman | 105 min. | deutsche Fassung.
Do., 30.7. - 19.45 UhrFr., 31.7. - 19.45 UhrSa., 1.8. - 19.45 UhrSo., 2.8. - 19.45 Uhr
An Evening with Portishead (Portishead live at the Roseland Ballroom, New York)
USA 1997 | Regie: Dick Carruthers | 71 min. | Originalfassung.
Do., 30.7. - 22.00 UhrFr., 31.7. - 22.00 UhrSa., 1.8. - 22.00 UhrSo., 2.8. - 22.00 Uhr
Fitzcarraldo
BRD 1981 | Regie: Werner Herzog | 158 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Mo., 3.8. - 20.00 UhrDi., 4.8. - 20.00 UhrMi., 5.8. - 20.00 Uhr
O Amor Natural
Niederlande 1996 | Regie: Heddy Honigman | 79 min.
Do., 6.8. - 20.00 UhrFr., 7.8. - 20.00 UhrSa., 8.8. - 20.00 UhrSo., 9.8. - 20.00 Uhr
Manhattan
USA 1978 | Regie: Woody Allen | 96 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Do., 6.8. - 22.15 UhrSo., 9.8. - 22.15 Uhr
Rembetiko
Griechenland 1983 | Regie: Costas Ferris | 120 min. | griechisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 10.8. - 19.45 UhrDi., 11.8. - 19.45 UhrMi., 12.8. - 19.45 Uhr
Urga
Frankreich/UdSSR 1991 | Regie: Nikita Michalkow | 118 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Do., 13.8. - 19.45 UhrFr., 14.8. - 19.45 UhrSa., 15.8. - 19.45 UhrSo., 16.8. - 19.45 Uhr
Bad Lieutenant
USA 1992 | Regie: Abel Ferrara | 96 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 13.8. - 22.15 UhrFr., 14.8. - 22.15 UhrSa., 15.8. - 22.15 UhrSo., 16.8. - 22.15 Uhr
Barry Lyndon
Großbritannien 1973-75 | Regie: Staley Kubrick | 185 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Mo., 17.8. - 20.00 UhrDi., 18.8. - 20.00 UhrMi., 19.8. - 20.00 Uhr
Wir können auch anders...
Deutschland 1992/93 | Regie: Detlev Buck | 90 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: wertvoll.
Do., 20.8. - 20.00 UhrFr., 21.8. - 19.00 UhrSa., 22.8. - 20.00 UhrSo., 23.8. - 20.00 Uhr
Pauline am Strand
Frankreich 1982 | Regie: Eric Rohmer | 94 min. | deutsche Fassung.
Do., 20.8. - 20.00 UhrDo., 27.8. - 20.00 UhrFr., 28.8. - 20.00 UhrSa., 29.8. - 19.00 Uhr
Die zwei Leben der Veronika
Polen/Frankreich/Deutschland 1991 | Regie: Krzysztof Kieslowski | 92 min. | deutsche Fassung.
Do., 20.8. - 22.00 UhrFr., 21.8. - 21.30 UhrFr., 21.8. - 22.00 UhrSa., 22.8. - 22.00 Uhr
Der Zauberberg
BRD/Frankreich/Italien 1981 | Regie: Hans W. Geissendörfer | 153 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: wertvoll.
Mo., 24.8. - 20.00 UhrDi., 25.8. - 20.00 UhrMi., 26.8. - 20.00 Uhr
Down by Law
USA 1986 | Regie: Jim Jarmusch | 106 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 27.8. - 22.00 UhrFr., 28.8. - 22.00 UhrSo., 30.8. - 22.00 Uhr
L'Albero degli Zoccoli - Der Holzschuhbaum
Italien 1977/78 | Regie: Ermanno Olmi | 186 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 31.8. - 20.00 UhrDi., 1.9. - 20.00 UhrMi., 2.9. - 20.00 Uhr
Black Moon
Frankreich/BRD 1975 | Regie: Louis Malle | 100 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Do., 3.9. - 20.00 UhrFr., 4.9. - 20.00 UhrSa., 5.9. - 20.00 UhrSo., 6.9. - 20.00 Uhr
Lacombe Lucien
Frankreich/BRD/Italien 1973 | Regie: Louis Malle | 137 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Do., 3.9. - 22.00 UhrMo., 7.9. - 19.30 UhrDi., 8.9. - 19.30 UhrMi., 9.9. - 19.30 Uhr
The Addiction
USA 1994 | Regie: Abel Ferrara | 84 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: wertvoll.
So., 6.9. - 22.15 UhrMo., 7.9. - 22.15 UhrDi., 8.9. - 22.15 UhrMi., 9.9. - 22.15 Uhr
Wasted!
Niederlande 1996 | Regie: Ian Kerkhof | 100 min. | niederländisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 10.9. - 20.00 UhrFr., 11.9. - 20.00 UhrSa., 12.9. - 20.00 UhrSo., 13.9. - 20.00 Uhr
Konga Roja
Mexiko 1943 | Regie: Alejandro Galindo | 110 min. | spanische Originalfassung.
Mo., 14.9. - 20.00 Uhr
Tania la bella salvaje
Mexiko 1948 | Regie: Juan Orol | 96 min. | spanische Originalfassung.
Di., 15.9. - 20.00 Uhr
Calabacitas tiernas
Mexiko 1949 | Regie: Martinez Solares | 101 min. | spanische Originalfassung.
Mi., 16.9. - 20.00 Uhr
Walkabout
Großbritannien 1970 | Regie: Nicolas Roeg | 100 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 17.9. - 20.00 UhrFr., 18.9. - 20.00 UhrSa., 19.9. - 20.00 UhrSo., 20.9. - 20.00 UhrMo., 21.9. - 22.00 UhrDi., 22.9. - 22.00 UhrMi., 23.9. - 20.00 Uhr
Jazz on a Summer's Day
USA 1959 | Regie: Bert Stern | 81 min. | englische Originalfassung | Praedikat: wertvoll.
So., 20.9. - 22.15 UhrMi., 23.9. - 22.15 UhrDo., 24.9. - 22.15 UhrSo., 27.9. - 22.15 Uhr
Loco y vagabundo
Mexiko 1946 | Regie: Carlos Orellana | 92 min. | spanische Originalfassung.
Mo., 21.9. - 20.00 Uhr
Perdida
Mexiko 1949 | Regie: Fernando A. Rivero | 91 min. | spanische Originalfassung.
Di., 22.9. - 20.00 Uhr
Der Bauch des Architekten
Großbritannien 1986 | Regie: Peter Greenaway | 118 min. | deutsche Fassung.
Do., 24.9. - 19.45 UhrFr., 25.9. - 19.45 UhrSa., 26.9. - 19.45 UhrSo., 27.9. - 19.45 Uhr
Neitoperho - Die NAcht des Schmetterlings
Finnland 1997 | Regie: Auli Mantila | 90 min. | finnisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 3.10. - 20.00 Uhr
Betty
Frankreich 1991 | Regie: Claude Chabrol | 103 min. | deutsche Fassung.
So., 4.10. - 20.00 UhrMo., 5.10. - 20.00 UhrDi., 6.10. - 20.00 Uhr
Godzilla
Japan 1954 | Regie: Inoshira Honda | 90 min. | deutsche Fassung.
So., 4.10. - 22.15 UhrMo., 5.10. - 22.15 UhrDi., 6.10. - 22.15 UhrMi., 7.10. - 22.15 Uhr
Insprecteur Lavardin
Frankreich/Schweiz 1985/86 | Regie: Claude Chabrol | 100 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll.
Mi., 7.10. - 20.00 Uhr
Heidelberg Filmabend
Do., 8.10. - 20.00 Uhr
Le Ceremonie - Bierster
Frankreich/Deutschland 1995 | Regie: Claude Chabrol | 111 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 18.10. - 20.00 UhrDi., 20.10. - 20.00 UhrMi., 21.10. - 20.00 Uhr
King Kong gegen Godzilla
Japan 1073 | Regie: Jun Fukuda | 84 min. | deutsche Fassung.
So., 18.10. - 22.15 UhrDi., 20.10. - 22.15 UhrMi., 21.10. - 22.15 UhrDo., 22.10. - 22.15 Uhr
Namibia - Rückkehr in ein neues Land
Deutschland 1997 | Regie: Christoph und Thomas Schuch | 88 min. | deutsche Originalfassung.
Mo., 19.10. - 20.00 Uhr
Der Kontrakt des Zeichners
Großbritannien 1982 | Regie: Peter Greenaway | 108 min. | deutsche Fassung | Praedikat: wertvoll.
Do., 22.10. - 19.45 UhrFr., 23.10. - 19.00 UhrSa., 24.10. - 19.45 UhrDi., 27.10. - 22.15 Uhr
Die sieben Samurai
Japan 1953 | Regie: Akira Krosawa | 159 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
So., 25.10. - 20.00 UhrMo., 26.10. - 20.00 UhrMi., 28.10. - 20.00 Uhr
Le Mur - Die Mauer
Frankreich 1983 | Regie: Yilmaz Güney | 116 min. | türkisches Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll.
Di., 27.10. - 20.00 Uhr
Il Carniere - Die Jagdtasche
Italien 1997 | Regie: MaurizioZaccaro | 94 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 29.10. - 20.00 UhrSo., 1.11. - 22.00 Uhr
Le Acrobate - Die Akrobatinnen
Italien/Schweiz 1997 | Regie: Silvio Soldini | 120 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 29.10. - 22.00 UhrFr., 30.10. - 19.45 Uhr
Besame mucho - Küß mich, küß mich, küß mich!
Italien 1998 | Regie: Maurizio Ponzi | 110 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 30.10. - 22.15 UhrMo., 2.11. - 20.00 Uhr
In barca a vela contromano - Gegen den Wind segeln
Italien 1997 | Regie: Stefano Reali | 95 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 31.10. - 19.30 UhrMo., 2.11. - 22.00 Uhr
Luna e l'altra
Italien 1996 | Regie: Maurizio Nichetti | 92 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 31.10. - 22.15 UhrSo., 1.11. - 20.00 Uhr
Elvjs & Merilijn
Italien 1998 | Regie: Armando Manni | 93 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 2.11. - 20.00 UhrMi., 4.11. - 22.00 Uhr
Le mani forti - Die starken Hände
Italien 1997 | Regie: Franco Bernini | 95 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 3.11. - 22.00 UhrMi., 4.11. - 20.00 Uhr
Rashomon
Japan 1950 | Regie: Akira Kurosawa | 88 min. | deutsche Fassung.
Do., 5.11. - 20.00 UhrFr., 6.11. - 20.00 UhrSa., 7.11. - 20.00 UhrSo., 8.11. - 20.00 Uhr
Ah Fei Zhengzhuan - Days of Being Wild
Hongkong 1990 | Regie: Wong Kar-wei | 102 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 5.11. - 22.00 UhrSo., 8.11. - 22.00 UhrMo., 9.11. - 20.00 Uhr
Mongkok Kamen
Hongkong 1988 | Regie: Wong Kar-wai | 102 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 9.11. - 22.00 UhrDo., 12.11. - 22.00 UhrSa., 14.11. - 20.00 Uhr
Smoking
Frankreich 1993 | Regie: Alain Resnais | 145 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 10.11. - 20.00 Uhr
In der Fremde
BRD/Iran 1974 | Regie: Sohrab Shabid Saless | 91 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Mi., 11.11. - 20.00 UhrDo., 12.11. - 20.00 Uhr
Jerusalem
Schweden/Dänemark/Norwegen/Finnland/Island 1997 | Regie: Bille August | 165 min. | deutsche Fassung.
Fr., 13.11. - 20.00 UhrSo., 15.11. - 20.00 UhrMo., 16.11. - 20.00 UhrMi., 18.11. - 20.00 Uhr
No Smoking
Frankreich 1993 | Regie: Alain Resnais | 147 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 17.11. - 20.00 Uhr
Ceux qui m'aiment prendront le train - Wer mich liebt, nimmt den Zug
Frankreich 1997 | Regie: Patrice Chéreau | 120 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 19.11. - 19.45 UhrFr., 20.11. - 19.45 UhrSa., 21.11. - 19.45 UhrSo., 22.11. - 19.45 UhrMo., 23.11. - 22.00 UhrDi., 24.11. - 22.00 UhrMi., 25.11. - 22.00 Uhr
Shaft
USA 1970 | Regie: Gordon Parks | 100 min. | englische Originalfassung.
Sa., 21.11. - 22.15 UhrSo., 22.11. - 22.15 UhrMo., 23.11. - 19.45 UhrMi., 25.11. - 19.45 Uhr
I want to go home
Frankreich 1988 | Regie: Alain Resnais | 105 min. | deutsche Fassung.
Di., 24.11. - 20.00 Uhr
Al Unku Edes Freundin war...
DDR 1980 | Regie: Helmut Dziuba | 72 min. | deutsche Originalfassung.
Mo., 30.11. - 20.00 Uhr
The Trip
The Trip
USA 1967 | Regie: Roger Corman | 78 min. | englische Originalfassung.
Mo., 30.11. - 22.00 UhrDi., 1.12. - 22.00 UhrMi., 2.12. - 22.00 Uhr
Levins Mühle
DDR 1980 | Regie: Horst Seemann | 121 min. | deutsche Originalfassung.
Di., 1.12. - 20.00 UhrMi., 2.12. - 20.00 Uhr
Justino - Un Asesino de la Tercera Edad - Justino, der Mordbube
Spanien 1994 | Regie: Luis Guridi und Satiago Aguilar | 94 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 3.12. - 20.00 UhrSa., 5.12. - 20.00 UhrSo., 6.12. - 20.00 UhrMo., 7.12. - 20.00 UhrMo., 7.12. - 22.00 Uhr
Le Pére Noel a les yeux bleus/Une sale Histoire/Les photos d'Alix
Frankreich 1966/1977/1980 | Regie: Jean Eustache | 114 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 8.12. - 20.00 Uhr
Langer Filmabend der a.u.f.
Mi., 9.12. - 20.00 Uhr
Die Steinigung/Eine Rose aus Afrika
Niederlande | Regie: Amir Razi | 65 min. | niederländisches Original mit englischen Untertiteln.
Sa., 12.12. - 14.30 Uhr
Die Träne der Kinder/Ich heisse Joseph/Geburtstag der Omi
Deutschland | Regie: Mehrangis Dabui/Darioush Shrivani/Ali Samadi | 81 min. | deu Originalfassung.
Sa., 12.12. - 16.00 Uhr
Cinema Rex
USA | Regie: Parviz Sayyad | 160 min. | persisches Original mit englischen Untertiteln.
Sa., 12.12. - 18.45 Uhr
Das Imam-Ali Zentrum/Der Weltkongreß der Frauen in China
Iran | Regie: Nahid Zareh/Shaadi Amin | 50 min.
So., 13.12. - 11.00 Uhr
Die Grenze/Männerrecht, Frauenleid/Der Weg
Deutschland/Schweden | Regie: Reza Parsa/Mehrangis Dabui/Huschag Vahedi | 93 min. | deutsche Originalfassung.
So., 13.12. - 13.45 Uhr
Die Befreiung
Deutschland | Regie: Madjidy | 60 min. | deutsche Originalfassung.
So., 13.12. - 16.30 Uhr
Morte Za: Ein Leben in Japan/Der rote Fisch/Ioana
Japan/Niederlande/Deutschland | Regie: Mahmud Sarifi/Amir Razi/Abbas Samarkar | 107 min.
So., 13.12. - 19.30 Uhr
Die Einsamkeit des Langstreckenläufers
Großbritannien 1962 | Regie: Tony Richardson | 104 min. | deutsche Fassung.
Mo., 14.12. - 19.45 UhrMi., 16.12. - 19.45 UhrFr., 18.12. - 22.15 Uhr
Die Wiese
Italien 1979 | Regie: Paolo und Vittorio Taviani | 115 min. | deutsche Fassung.
Mo., 14.12. - 22.00 UhrDo., 17.12. - 19.45 UhrFr., 18.12. - 19.45 Uhr
La Maman et la putain - Die Mama und die Hure
Frankreich 1973 | Regie: Jean Eustache | 209 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Di., 15.12. - 20.00 Uhr
Die Strategie der Spinne
Italien 1969 | Regie: Bernardo Bertolucci | 98 min. | deutsche Fassung.
Sa., 19.12. - 20.00 UhrSo., 20.12. - 20.00 UhrMo., 21.12. - 20.00 UhrMi., 23.12. - 20.00 Uhr
Peppermint Frappé
Spanien 1967 | Regie: Carlos Saura | 94 min. | deutsche Fassung.
So., 20.12. - 22.00 UhrMo., 21.12. - 22.00 UhrMi., 23.12. - 22.00 Uhr
Mes petites Amoureuses - Meine kleinen Geliebten
Frankreich 1974 | Regie: Jean Eustache | 120 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Di., 22.12. - 20.00 Uhr
Die Spaziergängerin von Sans-Souci
BRD/Frankreich 1982 | Regie: Jacques Rouffio | 102 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: wertvoll.
Do., 24.12. - 20.00 UhrFr., 25.12. - 20.00 UhrSa., 26.12. - 20.00 UhrSo., 27.12. - 20.00 Uhr
Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen
BRD/Frankreich/Italien 1974 | Regie: Claude Chabrol | 125 min. | deutsche Originalfassung.
Fr., 25.12. - 22.00 UhrSo., 27.12. - 22.00 UhrMo., 28.12. - 22.00 UhrDi., 29.12. - 22.00 UhrMi., 30.12. - 22.00 Uhr
Der Glöckner von Notre Dame
USA 1939 | Regie: WilliamDieterle | 118 min. | deutsche Fassung.
Mo., 28.12. - 19.45 UhrDi., 29.12. - 19.45 UhrMi., 30.12. - 19.45 UhrDo., 31.12. - 19.45 Uhr
Stella Does Tricks
Großbritannien 1996 | Regie: Coky Giedroyc | 98 min. | englische Originalfassung.
Fr., 1.1. - 22.00 UhrSa., 2.1. - 22.00 UhrSo., 3.1. - 22.00 UhrDi., 5.1. - 22.00 UhrMi., 6.1. - 22.00 Uhr
Fahrraddiebe
Italien 1948 | Regie: Vitorrio de Sica | 88 min. | deutsche Fassung | Praedikat: wertvoll.
Mo., 4.1. - 20.00 UhrDi., 5.1. - 20.00 UhrMi., 6.1. - 20.00 UhrDo., 7.1. - 22.00 Uhr
La Vie de Jésus
Frankreich 1997 | Regie: bruno Dumont | 96 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 7.1. - 20.00 UhrFr., 8.1. - 20.00 UhrSa., 9.1. - 20.00 UhrSo., 10.1. - 20.00 Uhr
Chappaqua
USA 1966 | Regie: Conrad Rooks | 96 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 10.1. - 22.15 UhrMo., 11.1. - 22.15 UhrDi., 12.1. - 22.15 UhrMi., 13.1. - 22.15 UhrDo., 14.1. - 22.15 Uhr
Homo Faber
Deutschland/Frankreich/Griechenland 1990 | Regie: Volker Schlöndorff | 117 min. | deutsche Originalfassung.
Mo., 11.1. - 21.45 UhrDi., 12.1. - 21.45 UhrMi., 13.1. - 21.45 UhrSo., 17.1. - 21.45 Uhr
Ton-pu - Blue Fish
Japan 1996 | Regie: Yosuke Nakagawa | 60 min. | japanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 14.1. - 20.00 UhrFr., 15.1. - 20.00 UhrSa., 16.1. - 20.00 UhrSo., 17.1. - 20.00 Uhr
Al Massir - Das Schicksal
Ägypten 1997 | Regie: Yussef Chabine | 135 min. | ägyptisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 18.1. - 19.30 Uhr
Das Wunder von Mailand
Italien 1950 | Regie: Vittorio de Sica | 95 min. | deutsche Fassung.
Di., 19.1. - 20.00 UhrDi., 19.1. - 20.00 UhrDi., 19.1. - 20.00 UhrDi., 19.1. - 22.00 Uhr
Der Fall der Dynastie Romanow
UdSSR 1927 | Regie: Esfira Schub | 76 min. | russisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 25.1. - 20.00 Uhr
Orphée
Frankreich 1945 | Regie: Jean Cocteau | 95 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 26.1. - 20.00 Uhr
Rocco und seine Brüder
Italien/Frankreich 1960 | Regie: Luchino Visconti | 166 min. | italienisches deutsche Fassung | Praedikat: wertvoll.
Mo., 1.2. - 20.00 UhrDi., 2.2. - 20.00 UhrMi., 3.2. - 20.00 Uhr
Woyzeck
Ungarn 1993 | Regie: János Szász | 93 min. | ungarisches Original mit englischen Untertiteln.
Do., 4.2. - 20.00 UhrDo., 4.2. - 20.00 Uhr
A részleg - Die Abteilung
Ungarn 1994 | Regie: Péter Gothár | 85 min. | ungarisches Original mit englischen Untertiteln.
Fr., 5.2. - 20.00 UhrSo., 7.2. - 22.00 Uhr
Witman fiúk - Die Wirman-Jungs
Ungarn 1997 | Regie: Jánosz Szász | 93 min. | ungarisches Original mit englischen Untertiteln.
Sa., 6.2. - 20.00 UhrMi., 10.2. - 20.00 Uhr
Video Blues
Ungarn 1992 | Regie: Arpád Sopsits | 95 min. | ungarisches Original mit englischen Untertiteln.
So., 7.2. - 20.00 UhrMo., 8.2. - 22.00 Uhr
Bolshe Vita
Ungarn 1995 | Regie: Ibolya Fekete | 95 min. | ungarisches Original mit englischen Untertiteln.
Mo., 8.2. - 20.00 UhrDi., 9.2. - 22.15 Uhr
Western
Frankreich 1997 | Regie: Manuel Poirier | 120 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 9.2. - 20.00 UhrMi., 10.2. - 22.00 Uhr
It's Elementary
USA | Regie: Debra Chasnoff und Helen Cohen | 73 min. | englische Originalfassung.
Do., 11.2. - 20.00 Uhr
German Fried Movie
Deutschland 1991/92 | Regie: Uwe Boll und Frank Lustig | 86 min. | deutsche Originalfassung.
Fr., 12.2. - 20.00 Uhr
Barschel - Mord in Genf?
Deutschland 1992 | Regie: Uwe Boll und Frank Lustig | 74 min. | deutsche Originalfassung.
Sa., 13.2. - 20.00 Uhr
Children of the Revolution
Australien 1996 | Regie: Peter Duncan | 99 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 14.2. - 20.00 UhrSo., 14.2. - 22.00 UhrMo., 15.2. - 19.00 UhrMi., 17.2. - 22.00 Uhr
Y'aura t'il de la neige á noel? - Gibt es zu Weihnachten Schnee
Frankreich 1996 | Regie: Sandrine Veysset | 90 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 16.2. - 20.00 Uhr
Nel Nome del Padre - Im Namen des Vaters
Italien 1972 | Regie: Marco bellocchio | 107 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mi., 17.2. - 19.45 UhrDo., 18.2. - 19.45 UhrDi., 23.2. - 19.45 UhrMi., 24.2. - 19.45 Uhr
Les Innocents
Frankreich 1987 | Regie: André Téchiné | 100 min. | französische Originalfassung.
Do., 18.2. - 20.00 Uhr
Zakir and his friends
Deutschland/Schweiz 1997 | Regie: Lutz Leonhardt | 90 min. | deutsche Originalfassung.
Do., 18.2. - 22.00 UhrSo., 21.2. - 22.00 UhrMo., 22.2. - 22.00 UhrDi., 23.2. - 22.00 UhrMi., 24.2. - 22.00 Uhr
La Septiéme Ciel - Der siebte Himmel
Frankreich 1997 | Regie: Benoit Jacquot | 91 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 19.2. - 20.00 UhrSa., 20.2. - 20.00 UhrSo., 21.2. - 20.00 UhrMo., 22.2. - 20.00 Uhr
Leben auf Probe
Deutschland 1998 | Regie: Klaus Klingenfuss | 120 min. | deutsches Originalfassung.
Do., 25.2. - 20.00 Uhr
Tibet Kurzfilme I
China 1989/1997 | Regie: Palden/Zha Xi Wang | 110 min. | chinesisches Original mit deutschen Untertiteln.
1. Film: Dalai Lama
2.Film: Die letzten Momente des Panchen Lama
Fr., 26.2. - 19.45 Uhr
No. 16 Barkhor South Street
Volksrepublik China 1996 | Regie: Duan Jinchuan | 100 min. | chinesisches deutsche Fassung.
Fr., 26.2. - 22.00 Uhr
Tibet Kurzfilme II
China 1984/1985/1986/1996 | Regie: Pan Hui Gen/Xhu Hong Yun/Wu Yun/Zhe Ren | 100 min. | chinesisches Original mit deutschen Untertiteln.
1.Film:Nanga Parbat
2.Film: Labrang
3.Film: Kumbum
4.Film: Shigatse
Sa., 27.2. - 19.45 Uhr
Tibet Kurzfilme III
China 1985/1985/1986/1989 | 111 min. | chinesisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 27.2. - 22.00 Uhr
Tibet Kurzfilme IV
China/Großbritannien/Deutschland 1951-59/1988 | Regie: Fu Hong Xing/Vanya Kewley | 82 min. | chinesisches deutsche Fassung.
1.Film: Tashilunpo
2.Film: Tibet - Tränen über Tibet
So., 28.2. - 19.45 Uhr
Red River Valley
China 1995 | Regie: Feng Xiao-Ning | 100 min. | chinesisches Original mit englischen Untertiteln.
So., 28.2. - 22.00 Uhr
Kurzfilmprogramm I
BRD 1967/68/69 | Regie: Wim Wenders | 69 min. | deutsches Originalfassung.
1.Film: Same Player Shoots Again
2. Film: Silver City
3.Film:Alabama 200 Light Years
4.Dilm: Polizeifilm
Mo., 1.3. - 20.00 UhrMi., 3.3. - 20.00 UhrDo., 4.3. - 20.00 Uhr
Summer in the City
Deutschland 1969/70 | Regie: Wim Wenders | 125 min. | deutsche Originalfassung.
Mo., 1.3. - 22.15 UhrDi., 2.3. - 22.15 UhrMi., 3.3. - 22.15 UhrDo., 4.3. - 22.15 Uhr
La femme d'a Côté - Die Frau Nebenan
Frankreich 1981 | Regie: Francois Truffaut | 106 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Di., 2.3. - 20.00 Uhr
Shamt al kusuhr - Palast des Schweigens
Tunesien/Frankreich 1994 | Regie: Moufida Tlatli | 127 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Fr., 5.3. - 19.45 UhrSa., 6.3. - 18.45 UhrSo., 7.3. - 19.45 UhrMo., 8.3. - 19.45 UhrDi., 9.3. - 19.45 Uhr
Die Angst des Tormanns beim Elfmeter
BRD/österreich 1971 | Regie: Wim Wenders | 101 min. | deutsches Originalfassung.
So., 7.3. - 22.15 UhrMo., 8.3. - 22.15 UhrDi., 9.3. - 22.15 UhrDo., 11.3. - 20-00 Uhr
Der scharlachrote Buchstabe
BRD/Spanien 1972 | Regie: Wim Wenders | 90 min. | deutsches Originalfassung.
Mi., 10.3. - 20.00 UhrDo., 11.3. - 22.00 UhrSo., 14.3. - 22.00 UhrMo., 15.3. - 22.00 Uhr
Fred
Frankreich 1996 | Regie: pierre Jolivet | 88 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 12.3. - 20.00 UhrSa., 13.3. - 20.00 UhrSo., 14.3. - 20.00 UhrMo., 15.3. - 20.00 Uhr
Sabbath in Paradise
Deutschland 1997 | Regie: Claudia Heuermann | 85 min. | deutsches Originalfassung | Praedikat: wertvoll.
So., 14.3. - 22.15 UhrDi., 16.3. - 22.15 UhrMi., 17.3. - 22.15 UhrSo., 21.3. - 22.15 UhrDi., 23.3. - 22.15 Uhr
Alice in den Städten
BRD 1973 | Regie: Wim Wenders | 112 min. | deutsches Originalfassung.
Di., 16.3. - 19.45 UhrMi., 17.3. - 19.45 UhrDo., 18.3. - 22.00 UhrFr., 19.3. - 22.15 Uhr
Laila Al Qadar - La Nuit du Destin
Algerien/Frankreich 1997 | Regie: Abdelkrim Bahloul | 90 min. | arabisch-französisches Original mit englischen Untertiteln.
Do., 18.3. - 20.00 Uhr
Al Tarhal - Le Déplacement
Syrien 1997 | Regie: Raymond Boutros | 120 min. | arabisches Original mit englischen Untertiteln.
Fr., 19.3. - 19.45 Uhr
Les Casablancais
Marokko 1998 | Regie: Abdelkader Lagtaa | 87 min. | arabisches Original mit englischen Untertiteln.
Sa., 20.3. - 20.00 Uhr
Araq Al balah - Der Palmwein
Ägypten 1998 | Regie: Radwan Al Kashif | 110 min. | arabisches Original mit englischen Untertiteln.
So., 21.3. - 20.00 Uhr
Die Wahlverwandtschaften
DDR 1975 | Regie: Siegfried Kühn | 103 min. | deutsches Originalfassung.
Mo., 22.3. - 20.00 UhrMi., 24.3. - 20.00 Uhr
Vivement Dimanche! - Auf Liebe und Tod
Frankreich 1982/83 | Regie: Francois Truffaut | 111 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln | Praedikat: wertvoll.
Di., 23.3. - 20.00 Uhr
Annäherung an Margarete
Deutschland 1994/95 | Regie: klaus klingenfuss | 96 min. | deutsches Originalfassung.
Do., 25.3. - 20.00 Uhr
W. - Le jeune Werther
Frankreich 1992 | Regie: Jacques Doillon | 94 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 29.3. - 20.00 UhrMi., 31.3. - 20.00 Uhr
Le Paltoquet
Frankreich 1986 | Regie: Michelle Deville | 92 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Di., 30.3. - 20.00 Uhr
Faust
BRD 1960^ | Regie: Peter Gorski | 128 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Do., 1.4. - 19.30 UhrFr., 2.4. - 19.30 UhrSa., 3.4. - 19.30 UhrSo., 4.4. - 19.30 UhrMo., 5.4. - 11.30 UhrMo., 5.4. - 22.00 Uhr
La Bête
Frankreich 1975 | Regie: Walerian Borowski | 94 min. | französisches deutsche Fassung.
Do., 1.4. - 22.00 Uhr
Wahlverwandtschaften
Italien/Frankreich 1996 | Regie: Paolo und Vittrio Taviani | 98 min. | italienisches deutsche Fassung.
So., 4.4. - 22.00 UhrMo., 5.4. - 20.00 UhrMi., 7.4. - 20.00 Uhr
Im Laufe der Zeit
BRD 1975 | Regie: Wim Wenders | 175 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Di., 6.4. - 20.00 UhrDo., 8.4. - 20.00 UhrSo., 11.4. - 20.00 UhrMo., 12.4. - 20.00 Uhr
Der amerikanische Freund
BRD/Frankreich 1976 | Regie: Wim Wenders | 126 min. | deutsche Originalfassung.
Fr., 9.4. - 19.30 UhrDi., 13.4. - 22.15 UhrMi., 14.4. - 22.15 UhrDo., 15.4. - 19.45 Uhr
100% Arabica
Algerien 1997 | Regie: Mahmoud Zemmouri | 85 min. | arabisch-französisches Original mit englischen Untertiteln.
Sa., 10.4. - 20.00 Uhr
Ridicule - Von der Lächerlichkeit des Seins
Frankreich 1996 | Regie: Patrice Leconte | 102 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 13.4. - 20.00 Uhr
Hamam - Das türkische Bad
Italien/Türkei/Spanien 1997 | Regie: Ferzan Ozpetek | 94 min. | deutsche Fassung.
Mi., 14.4. - 22.15 UhrSo., 18.4. - 22.15 UhrMo., 19.4. - 20.00 Uhr
Devils Island
Island 1997 | Regie: Fridrik Thor Fridriksson | 107 min. | isländisches Originalfassung.
Do., 15.4. - 19.45 UhrFr., 16.4. - 19.00 UhrSa., 17.4. - 19.45 UhrSo., 18.4. - 19.45 UhrMo., 19.4. - 20.00 UhrDi., 20.4. - 20.00 Uhr
Chacun cherche son chat - ^...und jeder sucht sein Kätzchen
Frankreich 1997 | Regie: Cédric Klapisch | 90 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 20.4. - 20.00 Uhr
Le amiche - Die Freundinnen
Italien 1955 | Regie: Michel Antonioni | 104 min. | deutsche Fassung.
Mi., 21.4. - 19.15 UhrDo., 22.4. - 19.15 UhrFr., 23.4. - 19.45 UhrSo., 25.4. - 19.45 Uhr
Nick's Film Lightning over Water
BRD/Schweden 1980 | Regie: Wim Wenders | 92 min. | deutsche Originalfassung.
Do., 22.4. - 22.15 UhrMo., 26.4. - 20.00 UhrMi., 28.4. - 20.00 UhrSa., 25.9. - 22.15 Uhr
Tango Bar
USA 1935 | Regie: John Reinhardt | 60 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 24.4. - 20.00 Uhr
Tango Lesson
Großbritannien 1997 | Regie: Sally Potter | 102 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 24.4. - 21.30 Uhr
Der Stand der Dinge
BRD/Portugel 1982 | Regie: Wim Wenders | 124 min. | deutsches Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Mo., 26.4. - 22.00 UhrDi., 27.4. - 22.00 UhrDo., 29.4. - 22.00 UhrFr., 30.4. - 19.30 Uhr
Les Randonneurs - Singles unterwegs
Frankreich 1997 | Regie: Phillippe Harel | 95 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 27.4. - 20.00 UhrMi., 28.4. - 22.00 Uhr
Eldia que me quieras
Kolumbien 1986 | Regie: Sergio Dow | 76 min. | spanische Originalfassung.
Do., 29.4. - 20.00 Uhr
La Deuda
Kolumbien/Frankreich 1997 | Regie: Manuel José Álvarez | 97 min. | spanische Originalfassung.
Sa., 1.5. - 20.00 Uhr
Tokyo-Ga
BRD/USA 1985 | Regie: Wim Wenders | 90 min. | deutsche Originalfassung.
Sa., 1.5. - 22.00 UhrMo., 3.5. - 22.00 UhrDi., 4.5. - 22.00 UhrMi., 5.5. - 22.00 Uhr
Condores no entierran todos los dias
Kolumbien 1984 | Regie: Fransisco Norden | 90 min. | spanische Originalfassung.
So., 2.5. - 20.00 Uhr
SolarArchitektur für Europa/Wärme, die aus der Sonne kommt
Deutschland 1995 | Regie: Carl-A.Fechner, Jo Angerer, Astrid Schneider und Gabriele Ammermann | 84 min. | deutsche Originalfassung.
Mo., 3.5. - 20.00 UhrMi., 5.5. - 20.00 Uhr
Posición Viciada
Kolumbien 1997 | Regie: Ricardo Coral-Dorado und Dario Garcia-Dago | 95 min. | spanische Originalfassung.
Di., 4.5. - 20.00 Uhr
La femme infidéle - Die untreue Frau
Frankreich/italien 1968 | Regie: Claude Chabrol | 97 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Do., 6.5. - 20.00 Uhr
Der Himmel über Berlin
BRD/Frankreich 1986/87 | Regie: Wim Wenders | 122 min. | deutsche Originalfassung.
Do., 6.5. - 22.00 UhrFr., 7.5. - 19.00 UhrSa., 8.5. - 19.00 UhrMo., 10.5. - 19.00 Uhr
A Journey without a Journey
USA 1996 | Regie: Chitra Neogy | 90 min. | englische Originalfassung.
So., 9.5. - 20.00 Uhr
La belle noiseuse - Die schöne Querulantin
Frankreich 1991 | Regie: Jacques Rivette | 240 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 11.5. - 20.00 Uhr
Der olympische Sommer
Deutschland 1991 | Regie: Gordian Maugg | 84 min. | deutsche Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Mi., 12.5. - 20.00 Uhr
Yara
Deutschland 1998 | Regie: Yilmaz Arslan | 96 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 13.5. - 19.00 Uhr
Luces de la Noche - Night Trail
Mexiko 1994 | Regie: Sergio Munoz | 90 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Mo., 17.5. - 20.00 Uhr
Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten
BRD/Frankreich 1988/89 | Regie: Wim Wenders | 81 min. | deutsche Originalfassung.
Mo., 17.5. - 22.00 UhrMi., 19.5. - 22.00 UhrDo., 20.5. - 22.00 UhrSo., 23.5. - 22.00 Uhr
Kurzfilme zur Malerei im Film
Frankreich 1950/1948/1980/1924/1983/1982 | Regie: Alain Resnais und Robert Hessens/Jean Eustache/Fernand Léger und Dudley Murphy/Francois Caillat/Didier Baussy/Piere Beuchot | 158 min. | französisches Originalfassung.
1.Film: Guernica
2.Film: La Jardin des délices de Jérome Boch
3.Film: Le Ballet Mécanique
4.FilmChambre Noire
5.Film: Le tintoret d'apresJean-Paul Satre ou la déchirure jaune
6.Film: Cézanne par Rainer Maria Rilke
Di., 18.5. - 20.00 Uhr
Konzert für Bagger und Schlagzeug
BRD 1986/87 | 57 min. | Originalfassung.
Mi., 19.5. - 19.30 Uhr
Kurzfilme aus Mexiko
Mexiko 1995/1996/1994/1994 | Regie: Antonio Urrutia/Danie Gruener/Alejandra Moya/Javier Bourgos | 45 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
1.Film: De Tripas, Corazón
2.Film: De Jazmin en flor
3.Film: Ponchada
4.Film: Peor es nada
Mi., 19.5. - 20.00 Uhr
Libre de culpas - Free of guilt
Mexiko 1995 | Regie: Marcel Sisiniega | 100 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Do., 20.5. - 20.00 Uhr
El Limite del Tiempo - The Limit of Time
Mexiko 1998 | Regie: Carlos Bolado | 96 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Fr., 21.5. - 20.00 Uhr
Por si no te vuelvo a ver - If I never see you again
Mexiko 1996 | Regie: Juan Pablo Villasenor | 97 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
So., 23.5. - 20.00 Uhr
Fibra óptica - Optical fiber
Mexiko 1996 | Regie: Francisco Athié | 100 min. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Mo., 24.5. - 20.00 Uhr
Wim Wenders Kurzfilme
BRD/Deutschland 1974/1982/1992 | Regie: Wim Wenders | 79 min. | deutsche Originalfassung.
1.Film: Aus der Familie der Panzerechsen/Die Insel
2.Film: Chambre 666
3.Film:Arisha, der Bär und der stählerne Ring
Mo., 24.5. - 22.00 UhrMi., 26.5. - 22.00 UhrSo., 30.5. - 22.00 UhrMo., 31.5. - 22.00 Uhr
Van Gogh
Frankreich 1991 | Regie: Maurice Pialat | 159 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 25.5. - 20.00 Uhr
Trickfilmabend mit Manfred Liedtke und Klaus Kirchner I&II
Mi., 26.5. - 20.00 UhrDo., 27.5. - 20.00 Uhr
Suzie Washington
Österreich 1998 | Regie: Florian Flicker | 87 min. | deutsche Originalfassung.
Fr., 28.5. - 20.00 UhrSa., 29.5. - 20.00 UhrSo., 30.5. - 20.00 UhrMo., 31.5. - 20.00 Uhr
Fistful of Flies
Australien 1996 | Regie: Monica Pellizari | 85 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 1.6. - 20.00 UhrMi., 2.6. - 20.00 UhrFr., 4.6. - 20.00 UhrSa., 5.6. - 20.00 UhrMo., 7.6. - 22.00 Uhr
Suzie Washington
Österreich 1998 | Regie: Florian Flicker | 87 min. | deutsche Originalfassung.
Di., 1.6. - 22.00 UhrMi., 2.6. - 22.00 Uhr
Semlja - Erde
UdSSR 1930 | Regie: Alexander Dowshenko | 83 min.
Stummfilm mit niederländischen Zwischentiteln
Do., 3.6. - 20.00 Uhr
Unmoralische Geschichte
Frankreich 1973 | Regie: Walerian Borowczyk | 103 min. | französisches Originalfassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Do., 3.6. - 22.00 UhrMo., 7.6. - 22.00 UhrDi., 8.6. - 19.45 Uhr
Woswraschtschenije Bronenosza - Die Rückkehr des Panzerkreuzers
Russland 1996 | Regie: Gennasy Poloka | 161 min. | russisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 6.6. - 20.00 UhrMi., 9.6. - 20.00 Uhr
Les 400 coups - Sie küßten und sie schlugen ihn
Frankreich 1958/59 | Regie: Francois Truffaut | 101 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 8.6. - 20.00 Uhr
Caro Diario - Liebes Tagebuch
Italien/Frankreich 1993 | Regie: Nanni Moretti | 101 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 10.6. - 20.00 Uhr
TGV Express - Der schnellste Bus nach Conakry
Senegal/Frankreich 1997 | Regie: Moussa Touré | 90 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 11.6. - 20.00 UhrSa., 12.6. - 19.00 UhrSo., 13.6. - 20.00 UhrMo., 14.6. - 22.00 UhrDi., 15.6. - 22.00 Uhr
Bando und der goldene Fußball
Frankreich/Guinea 1993 | Regie: Cheik Doukouré | 90 min. | Originalfassung.
Sa., 12.6. - 16.00 Uhr
Ethusiasm - Die Donbaß-Sinfonie
UdSSR 1930 | Regie: Dsiga Wertow | 66 min. | russisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 13.6. - 22.00 UhrMo., 14.6. - 20.00 Uhr
Au revoir les enfants - Auf Wiedersehen, Kinder
Frankreich 1987 | Regie: Louis Malle | 105 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 15.6. - 20.00 UhrMi., 16.6. - 22.15 Uhr
Nachtblende
BRD/Frankreich/Italien 1974 | Regie: Andrzej Zulawski | 113 min. | deutsche Originalfassung.
Mi., 16.6. - 19.45 UhrSa., 19.6. - 22.00 UhrSo., 20.6. - 22.00 UhrMi., 23.6. - 22.00 Uhr
Quién Diablos Es Juliette? - Wer zum Teufel ist Juliette
Mexiko 1997 | Regie: Carlos Marcovich | 90 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 17.6. - 20.00 UhrFr., 18.6. - 20.00 UhrSa., 19.6. - 20.00 UhrSo., 20.6. - 20.00 Uhr
Bis ans Ende der Welt
Deutschland/Frankreich/Australien 1991 | Regie: Wim Wenders | 179 min. | deutsche Originalfassung.
Mo., 21.6. - 20.00 UhrDi., 22.6. - 20.00 UhrDo., 24.6. - 20.00 UhrSa., 26.6. - 20.00 Uhr
Ponette
Frankreich 1996 | Regie: Jacques Doillon | 93 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mi., 23.6. - 20.00 Uhr
In weiter Ferne, so nah!
Deutschland 1993 | Regie: Wim Wenders | 146 min. | deutsche Originalfassung.
Fr., 25.6. - 20.00 UhrSo., 27.6. - 20.00 UhrMo., 28.6. - 20.00 UhrMi., 30.6. - 21.15 Uhr
Die seltsamen Abenteuer des Mr. West im Lande der Bolschewiki
UdSSR 1924 | Regie: Lew Kuleschow | 60 min.
Stummfilm mit deutschen Zwischentiteln
So., 27.6. - 19.45 Uhr
La Promesse
Belgien/Frankreich 1996 | Regie: Luc und Jean-Pierre Dardenne | 93 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 29.6. - 20.00 Uhr
Shoemaker
Kanada 1996 | Regie: Colleen Murphy | 82 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 29.6. - 22.00 Uhr
Aprile
Italien/Frankreich 1998 | Regie: Nanni Moretti | 78 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 1.7. - 20.00 Uhr
Shoemaker
Kanada 1996 | Regie: Colleen Murphy | 82 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 1.7. - 22.00 UhrSa., 3.7. - 22.00 UhrSo., 4.7. - 22.00 Uhr
Lucia
Kuba 1968 | Regie: Humberto Solás | 151 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 2.7. - 19.00 UhrSa., 3.7. - 19.00 UhrSo., 4.7. - 19.00 Uhr
Madagascar/Melodram
Kuba 1994/1995 | Regie: Fernando Pérez/Rolando Diaz | 102 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 5.7. - 19.45 UhrDi., 6.7. - 19.45 UhrMi., 7.7. - 19.45 Uhr
El Regreso
Kuba 1997 | 80 min. | spanische Originalfassung.
Mo., 5.7. - 22.00 Uhr
Ernesto Che Guevara: el amor, la politica, la rebeldia
Kuba/Italien 1995 | Regie: Teresita Gómez | 45 min. | spanische Originalfassung.
Di., 6.7. - 22.00 Uhr
Das Meisterspiel
Deutschland 1998 | Regie: Lutz Dammbeck | 105 min. | deutsche Originalfassung.
Do., 8.7. - 19.45 UhrFr., 9.7. - 19.45 UhrSa., 10.7. - 19.00 UhrSo., 11.7. - 19.45 Uhr
Memorias del Subdesarrollo - Erinnerungen an die Unterentwicklung
Kuba 1967 | Regie: Tomás Gutiérrez Alea | 90 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 11.7. - 22.00 UhrMo., 12.7. - 20.00 UhrDi., 13.7. - 20.00 UhrMi., 14.7. - 20.00 Uhr
Kurt & Courtney
Großbritannien 1998 | Regie: Nick Broomfield | 95 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 12.7. - 22.00 UhrDi., 13.7. - 22.00 UhrMi., 14.7. - 22.00 UhrDo., 15.7. - 22.00 UhrSa., 17.7. - 22.00 UhrSo., 18.7. - 22.00 Uhr
Yara
Deutschland 1998 | Regie: Yilmaz Arslan | 96 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 15.7. - 20.00 UhrFr., 16.7. - 20.00 UhrSa., 17.7. - 20.00 UhrSo., 18.7. - 20.00 Uhr
Las Aventuras de Juan Quin quin - Die Abenteuer des Juan Quin Quin
Kuba 1966 | Regie: Julio Garcia Espinosa | 105 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 19.7. - 19.45 UhrDi., 20.7. - 19.45 UhrMi., 21.7. - 19.45 Uhr
Love and Death on Long Island
Kanada/Großbritannien 1997 | Regie: Richard Kwietnowski | 93 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 19.7. - 22.00 UhrDi., 20.7. - 22.00 UhrMi., 21.7. - 22.00 UhrDo., 22.7. - 22.00 Uhr
Lagrimas negras
Niederlande 1997 | Regie: Sonia Herman Dolz | 75 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 22.7. - 19.45 UhrFr., 23.7. - 19.45 UhrSa., 24.7. - 19.45 UhrSo., 25.7. - 19.45 UhrMo., 26.7. - 22.00 UhrDi., 27.7. - 22.00 Uhr
La Muerte de un Burocrata - Der Tod eines Bürokraten
Kuba 1966 | Regie: Tomás Gutiérrez | 80 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 26.7. - 20.00 UhrDi., 27.7. - 20.00 UhrMi., 28.7. - 22.00 Uhr
Matj - Die Mutter
UdSSR 1926 | Regie: Wselewod Pudowkin | 95 min. | Originalfassung.
Stummfilm mit deutschen und französischen Zwischentiteln
Mi., 28.7. - 20.00 Uhr
Kopfleuchten
Deutschland 1998 | Regie: Mischka Popp und Thomas Bergmann | 90 min. | deutsche Originalfassung.
Do., 29.7. - 20.00 UhrFr., 30.7. - 20.00 UhrSa., 31.7. - 20.00 Uhr
Kopfleuchten
Deutschland 1998 | Regie: Mischka Popp und Thomas Bergmann | 90 min. | deutsche Originalfassung.
So., 1.8. - 20.00 Uhr
La Vie de Bohéme - Das Leben der bohéme
Frankreich/Finnland/Schweden/Deutschland 1991 | Regie: Aki Kaurismäki | 103 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 1.8. - 22.15 UhrMo., 2.8. - 22.15 UhrDi., 3.8. - 22.15 UhrMi., 4.8. - 22.15 Uhr
Lost Highway
USA 1996 | Regie: David Lynch | 134 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 2.8. - 19.45 UhrDi., 3.8. - 19.45 UhrMi., 4.8. - 19.45 Uhr
Aprile
Italien/Frankreich 1998 | Regie: Nanni Moretti | 78 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 5.8. - 20.00 UhrFr., 6.8. - 20.00 UhrSa., 7.8. - 20.00 UhrSo., 8.8. - 20.00 Uhr
Womit habe ich das verdient?
Spanien 1984 | Regie: Pedro Almadóvar | 101 min. | spanisches deutsche Fassung.
Do., 5.8. - 22.00 UhrFr., 6.8. - 22.00 UhrSa., 7.8. - 22.00 UhrSo., 8.8. - 22.00 Uhr
Jules und Jim
Frankreich 1961/62 | Regie: Francois Truffaut | 107 min. | französisches deutsche Fassung.
Mo., 9.8. - 20.00 UhrDi., 10.8. - 20.00 UhrMi., 11.8. - 20.00 Uhr
Hamam - Das türkische Bad
Italien/Türkei/Spanien 1997 | Regie: Ferzan Ozpetek | 94 min. | deutsche Fassung.
Mo., 9.8. - 22.15 UhrDi., 10.8. - 22.15 UhrMi., 11.8. - 22.15 Uhr
Othello
Marokko/Großbritannien 1945-1952 | Regie: Orson Welles | 91 min. | deutsche Fassung.
Do., 12.8. - 22.00 UhrFr., 13.8. - 22.00 UhrSa., 14.8. - 22.00 UhrSo., 15.8. - 22.00 Uhr
The End of Violence - Am Ende der Gewalt
Frankreich/Deutschland/USA 1997 | Regie: Wim Wenders | 121 min. | englische Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 12.8. - 22.00 UhrFr., 13.8. - 22.00 UhrSa., 14.8. - 22.00 UhrSo., 15.8. - 22.00 Uhr
Davandeh - The Runner - Der Läufer
Iran 1985 | Regie: Amir Naderi | 94 min. | persisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 16.8. - 20.00 UhrDi., 17.8. - 20.00 UhrMi., 18.8. - 20.00 Uhr
Ta m e guilass - Der GEschmack der Kirsche
Iran/Frankreich 1997 | Regie: Abbas Kiarostami | 99 min. | persisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 16.8. - 22.00 UhrDi., 17.8. - 22.00 UhrMi., 18.8. - 22.00 Uhr
Juha
Finnland 1999 | Regie: Aki Kaurismäki | 78 min. | deutsche Fassung.
Mi., 18.8. - 20.00 UhrDo., 19.8. - 20.00 UhrSa., 21.8. - 20.00 UhrSo., 22.8. - 20.00 Uhr
Night on Earth
USA 1991 | Regie: Jim Jarmusch | 126 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 19.8. - 21.45 UhrFr., 20.8. - 21.45 UhrSa., 21.8. - 21.45 UhrSo., 22.8. - 21.45 Uhr
Max Ernst: Mein Vagabundieren - Meine Unruhe
Deutschland 1991 | Regie: Peter Schamoni | 105 min. | deutsche Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 23.8. - 19.45 UhrDi., 24.8. - 19.45 UhrMi., 25.8. - 19.45 Uhr
Sommer
Frankreich 1996 | Regie: Eric Rohmer | 113 min. | deutsche Fassung.
Mo., 23.8. - 22.00 UhrDi., 24.8. - 22.00 UhrMi., 25.8. - 22.00 Uhr
Al Massir - Das Schicksal
Ägypten/Frankreich 1997 | Regie: Yussef Chahine | 135 min. | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 26.8. - 19.45 UhrFr., 27.8. - 19.45 UhrSa., 28.8. - 19.45 UhrSo., 29.8. - 19.45 UhrMo., 30.8. - 19.45 UhrDi., 31.8. - 19.45 Uhr
TGV Express - Der schnellste Bus nach Conakry
Senegal/Frankreich 1997 | Regie: Moussa Touré | 90 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 26.8. - 22.15 UhrFr., 27.8. - 22.15 UhrSa., 28.8. - 22.15 UhrSo., 29.8. - 22.15 Uhr
Sturm über Asien
UdSSR 1928 | Regie: Wselewod Pudowkin | 88 min. | Originalfassung.
Stummfilm mit deutschen Zwischentiteln
So., 29.8. - 20.00 Uhr
Labyrinth der Leidenschaften
Spanien 1982 | Regie: Pedro Almadóvar | 97 min. | deutsche Fassung.
Mo., 30.8. - 22.15 UhrDi., 31.8. - 22.15 Uhr
Al Massir - Das Schicksal
Ägypten/Frankreich 1997 | Regie: Yussef Chahine | 135 min. | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mi., 1.9. - 19.45 Uhr
Labyrinth der Leidenschaften
Spanien 1982 | Regie: Pedro Almadóvar | 97 min. | deutsche Fassung.
Mi., 1.9. - 22.15 Uhr
I Hired A Contract Killer
Finnland/Schweden 1990 | Regie: Aki Kaurismäki | 80 min. | deutsche Fassung.
Do., 2.9. - 20.00 UhrFr., 3.9. - 20.00 UhrSa., 4.9. - 20.00 UhrMi., 8.9. - 22.15 Uhr
Wild at Heart
USA 1990 | Regie: David Lynch | 124 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 2.9. - 22.00 UhrSa., 4.9. - 17.45 UhrMi., 8.9. - 19.45 Uhr
Secret Défense - Geheimsache
Frankreich/Schweiz/Italien 1998 | Regie: Jacques Rivette | 173 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 5.9. - 20.00 UhrMo., 6.9. - 20.00 UhrDi., 7.9. - 20.00 Uhr
Raghs-e Khak - Dance of Dust
Iran 1998 | Regie: Abolfazzl Jalili | 73 min. | deutsche Fassung.
Do., 9.9. - 19.30 UhrFr., 10.9. - 20.00 UhrSa., 11.9. - 20.00 UhrSo., 12.9. - 20.00 Uhr
Dead Man
USA/Deutschland 1995 | Regie: Jim Jarmusch | 121 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 12.9. - 22.00 UhrMo., 13.9. - 22.00 UhrDi., 14.9. - 22.00 Uhr
Rikos ja rangaistus - Crime and Punishment
Finnland 1983 | Regie: Aki Kaurismäki | 93 min. | finnisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 13.9. - 20.00 UhrDi., 14.9. - 20.00 UhrMi., 15.9. - 19.00 Uhr
Os mutantes - Kinder der Nacht
Portugal/Frankreich 1998 | Regie: Teresa Villaverde | 115 min. | portugiesisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 16.9. - 18.45 UhrFr., 17.9. - 19.45 UhrSa., 18.9. - 19.45 UhrSo., 19.9. - 19.45 Uhr
Der Elefantenmensch
USA 1980 | Regie: David Lynch | 124 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
So., 19.9. - 22.00 UhrMo., 20.9. - 22.00 UhrDo., 23.9. - 22.00 Uhr
Calamari Union
Finnland 1985 | Regie: Aki Kaurismäki | 85 min. | finnisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 20.9. - 20.00 UhrDi., 21.9. - 20.00 UhrMi., 22.9. - 19.00 Uhr
Fassloh Padjom - Die fünfte Jahreszeit
Iran/Frankreich 1997 | Regie: Rafi Pitts | 80 min. | persisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 23.9. - 20.00 UhrFr., 24.9. - 20.00 UhrSa., 25.9. - 20.00 UhrMo., 27.9. - 20.00 UhrDi., 28.9. - 20.00 Uhr
Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens
Deutschland 1921/22 | Regie: Friedrich Wilhelm Murnau | 80 min. | Originalfassung.
Stummfilm mit Zwischentiteln
So., 26.9. - 20.00 Uhr
Kika
Spanien/Frankreich 1993 | Regie: Pedro Almadóvar | 114 min. | deutsche Fassung.
So., 26.9. - 22.00 UhrMo., 27.9. - 22.00 UhrDi., 28.9. - 22.00 UhrMi., 29.9. - 18.45 Uhr
Günese Yolculug - Reise zur Sonne
Türkei/Niederlande/Deutschland 1999 | Regie: Yesim Ustaoglu | 104 min. | türkisch-kurdisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 30.9. - 19.45 Uhr
Günese Yolculug - Reise zur Sonne
Türkei/Niederlande/Deutschland 1999 | Regie: Yesim Ustaoglu | 104 min. | türkisch-kurdisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 1.10. - 19.45 UhrSa., 2.10. - 19.45 UhrSo., 3.10. - 19.45 UhrMo., 4.10. - 22.00 UhrDi., 5.10. - 22.00 UhrMi., 6.10. - 22.00 Uhr
To Have and Have Not - Haben und Nichthaben
USA 1944 | Regie: Howard Hawks | 100 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 3.10. - 22.00 UhrMi., 6.10. - 20.00 UhrDo., 7.10. - 20.00 Uhr
Mephisto
Ungarn/BRD/Österreich 1985-86 | Regie: István Szabó | 145 min. | ungarisches Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: wertvoll.
Mo., 4.10. - 19.00 Uhr
Vivre Au Paradis
Frankreich 1998 | Regie: Bourlem Guerdjou | 105 min. | französische-arabisches Original mit englischen Untertiteln.
Di., 5.10. - 20.00 Uhr
Paul Bowles - Halbmond
Deutschland 1994 | Regie: Irene von Alberty und Frieder Schlauch | 91 min. | Original mit deutschen Untertiteln | Praedikat: wertvoll.
Do., 7.10. - 22.00 UhrDo., 14.10. - 20.00 UhrFr., 15.10. - 20.00 UhrSa., 16.10. - 20.00 Uhr
Tanger. Eine Legende
Deutschland/Frankreich 1998 | Regie: Peter Goedel | 96 min. | deutsche Originalfassung.
Fr., 8.10. - 20.00 UhrSa., 9.10. - 20.00 UhrSo., 10.10. - 19.00 UhrMo., 11.10. - 22.00 UhrMi., 13.10. - 22.00 Uhr
Lila Lili
Frankreich 1998 | Regie: Marie Vermillard | 110 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Mo., 11.10. - 19.45 Uhr
Sa Vie á Elle
Frankreich 1995 | Regie: Romain Goupil | 85 min. | französische-arabisches Original mit englischen Untertiteln.
Di., 12.10. - 20.00 Uhr
Chacun pour soi
Frankreich 1998 | Regie: Bruno Bontzolakis | 105 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Mi., 13.10. - 19.45 Uhr
Narcisz es Psyche - Narziß und Psychr
Ungarn 1980 | Regie: Gábor Bódy | 136 min. | ungarisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 14.10. - 19.30 Uhr
Eltácozott nap - Die entfernte Sonne
Ungarn 1968 | Regie: Márta Mészáros | 95 min. | ungarisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 17.10. - 19.00 Uhr
L Examen de Minuit
Frankreich 1998 | Regie: Daniéle Dubroux | 100 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Mo., 18.10. - 20.00 Uhr
Bent Familia - Tunisiennes
Tunesien/Frankreich 1997 | Regie: Nouri Bouzid | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
arabisches Original mit französischen Untertiteln
Di., 19.10. - 20.00 Uhr
Kauas pilvet karaavat - Wolken ziehen vorüber
Finnland/Deutschland/Frankreich 1996 | Regie: Aki Kaurismäki | 96 min. | finnisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 19.10. - 22.15 UhrMi., 20.10. - 22.15 UhrDo., 21.10. - 22.15 Uhr
Plus qu hier, moins que demain
Frankreich 1997 | Regie: Laurent Achard | 90 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Mi., 20.10. - 20.00 Uhr
La Stanza dello Scirocco - Das Scirocco-Zimmer
Italien 1998 | Regie: Maurizio Sciarra | 89 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 21.10. - 18.00 UhrSa., 30.10. - 22.15 Uhr
Yara
Deutschland 1998 | Regie: Yilmaz Arslan | 96 min. | türkisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 21.10. - 20.00 UhrFr., 22.10. - 20.00 UhrSa., 23.10. - 20.00 UhrSo., 24.10. - 22.00 Uhr
Carne tremula - Live Flesh - Mit Haut und Haar
Spanien/Frankreich 1997 | Regie: Pedro Almadóvar | 101 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 23.10. - 22.00 UhrMo., 25.10. - 22.00 UhrMo., 25.10. - 22.00 Uhr
Der letzte Mann
Deutschland 1924 | Regie: Friedrich Wilhelm Murnau | 73 min. | deutsche Originalfassung.
Stummfilm mit deutschen Untertiteln
So., 24.10. - 20.00 Uhr
Si je t Aime... Prends garde a toi
Frankreich 1998 | Regie: Jeanne Labrune | 110 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Mo., 25.10. - 19.45 Uhr
L Honneur de ma Famille
Frankreich 1997 | Regie: Rachid Bouchareb | 83 min. | französische-arabische Originalfassung.
Di., 26.10. - 20.00 Uhr
Victor... pendant qu il est trop tard
Frankreich 1988 | Regie: Sandrine Veysset | 88 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Mi., 27.10. - 19.00 Uhr
L Albero delle pere - Der Birnbaum
Italien 1998 | Regie: Francesca Archebugi | 98 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 28.10. - 20.00 UhrFr., 29.10. - 22.15 Uhr
Teatro di guerra - Kriegstheater
Italien 1998 | Regie: Mario Martone | 110 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 28.10. - 22.00 UhrFr., 29.10. - 20.00 Uhr
Vito in suspeso - Leben in der Schwebe
Italien 1998 | Regie: Marco Turco | 96 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 30.10. - 19.30 Uhr
Best of Film- & Videotage
Deutschland 1997/1998 | Regie: Sven Taddicken/Nils Loof/Sebastian Peterson/Nicolai Robde/Markus Mischkowski und Kai Maria Steinkübler | 59 min. | deutsche Originalfassung.
1.Film: El Cordobes
2.Film: Mooman
3.Film: Fisch
4.Film: Fake
5.Film: Schlafmann
6.Film: Was tun
So., 31.10. - 20.00 Uhr
Del perduto amore - Von der verlorenen Liebe
Italien 1998 | Regie: Michele Placido | 101 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 31.10. - 22.00 Uhr
Del perduto amore - Von der verlorenen Liebe
Italien 1998 | Regie: Michele Placido | 101 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 1.11. - 20.00 Uhr
Figli di Annibale - Hannibals Kinder
Italien 1998 | Regie: Davide Ferrario | 93 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 1.11. - 22.00 UhrDi., 2.11. - 20.00 Uhr
Giamaica - Jamaika
Italien 1998 | Regie: Luigi Faccini | 85 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 2.11. - 22.00 UhrMi., 3.11. - 20.00 Uhr
Vito in suspeso - Leben in der Schwebe
Italien 1998 | Regie: Marco Turco | 96 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mi., 3.11. - 22.00 Uhr
De Vertekeling - Blinder Passagier
Niederlande 1997 | Regie: Ben van Liebout | 90 min. | niederlandisch-usbekisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 4.11. - 19.00 UhrFr., 5.11. - 20.00 UhrSa., 6.11. - 20.00 UhrMo., 8.11. - 22.15 Uhr
Stranger than Paradise
USA/BRD 1984 | Regie: Jim Jarmusch | 85 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 5.11. - 22.00 UhrSa., 6.11. - 22.00 Uhr
Sátántango - Satanstango
Ungarn 1991-93 | Regie: Béla Tarr | 450 min. | ungarisches Original mit deutschen Untertiteln.
So., 7.11. - 14.00 Uhr
Janmadinam - Der Tag der Geburt
Indien 1997 | Regie: Suma Josson | 105 min. | Malayalam Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 8.11. - 20.00 UhrMi., 10.11. - 20.00 Uhr
Cyrano de Bergerac
Frankreich 1990 | Regie: Jean-Paul Rappenau | 135 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 9.11. - 19.30 Uhr
No te mueras sin decirme a dónde vas - Stirb nicht ohne mir zu sagen wohin du gehst
Argentinien 1995 | Regie: Eliseo Subiela | 120 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 11.11. - 19.30 UhrFr., 12.11. - 19.30 UhrSa., 13.11. - 19.30 UhrSo., 14.11. - 19.30 Uhr
Die Zivilisationsbringer - Deutschtum in Guatemala
Deutschland 1997 | Regie: Uli Stelzner und Thomas Walther | 130 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 15.11. - 20.00 Uhr
Moliére
Frankreich 1977 | Regie: Ariane Mnouchkine | 250 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 16.11. - 20.00 Uhr
La Tarea - Die Hausaufgabe
Mexiko 1990 | Regie: Jaime Umbero Hermosillo | 85 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mi., 17.11. - 20.00 UhrMi., 17.11. - 22.00 Uhr
Tropicanita - Kleines tropikana
Kuba 1997 | Regie: Daniel Diaz Torres | 112 min. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 18.11. - 22.15 UhrFr., 19.11. - 20.00 UhrSa., 20.11. - 20.00 UhrSo., 21.11. - 19.00 Uhr
El Regreso
Kuba 1997 | 80 min. | spanische Originalfassung.
Sa., 20.11. - - Uhr
Tango Lesson
Großbritannien 1997 | Regie: Sally Potter | 102 min. | englisches Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 20.11. - 21.00 UhrDi., 23.11. - 23.00 Uhr
Ernesto Che Guevara: el amor, la politica, la rebeldia
Kuba/Italien 1995 | Regie: Teresita Gómez | 45 min. | spanische Originalfassung.
So., 21.11. - 18.00 Uhr
Dealer
Deutschland 1998 | Regie: Thomas Arslan | 74 min. | deutsche Originalfassung.
So., 21.11. - 22.15 UhrMo., 22.11. - 22.15 UhrDi., 23.11. - 22.15 UhrMi., 24.11. - 22.15 Uhr
Fährmann Maria
Deutschland 1996 | Regie: Frank Wisbar | 83 min. | deutsche Originalfassung.
Mo., 22.11. - 20.00 Uhr
Le Diner de Cons - Dinner für Spinner
Frankreich 1997 | Regie: Francis Veber | 80 min. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Di., 23.11. - 20.00 Uhr
Zwischen Strom und Steppe
Deutschland/Ungarn 1938 | Regie: Géza von Bolváry | 85 min. | deutsche Originalfassung.
Mi., 24.11. - 20.00 Uhr
The Living Arts of Janakpur
Nepal 1997 | Regie: Signe Rüttgers | 56 min. | englische Originalfassung.
Do., 25.11. - 20.00 Uhr
TGV Express - Der schnellste Bus nach Conakry
Senegal/Frankreich 1997 | Regie: Moussa Touré | 90 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 26.11. - 20.00 UhrSa., 27.11. - 22.15 UhrMo., 29.11. - 22.15 UhrDi., 30.11. - 22.15 Uhr
Bhoothakkannadi - Das Vergrößerungsglas
Indien 1997 | Regie: Ambazhathil Karanakuran Lohithadas | 115 min. | Malayalam Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 27.11. - 19.45 UhrMo., 29.11. - 19.45 Uhr
Coup de torchon - Der Saustall
Frankreich 1981 | Regie: Bertrand Tavernier | 128 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln | Praedikat: besonders wertvoll.
Di., 30.11. - 20.00 Uhr
Der Krieg auf dem Balkan und die neue NATO-Strategie
Mi., 1.12. - 20.00 Uhr
Cosi ridevano - So haben wir gelacht
Italien 1998 | Regie: Gianni Amelio | 124 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 2.12. - 20.00 Uhr
Vollmond
Schweiz 1998 | Regie: Fredi M. Murer | 124 min. | deutsche Originalfassung.
Fr., 3.12. - 19.30 UhrSa., 4.12. - 19.30 UhrSo., 5.12. - 19.30 UhrMo., 6.12. - 22.15 UhrDi., 7.12. - 22.30 Uhr
Lamerica
Italien/Frankreich 1994 | Regie: Gianni Amelio | 115 min. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 6.12. - 19.45 UhrMi., 8.12. - 19.45 Uhr
La vie et rien d'antre - DasLeben und nichts anderes
Frankreich 1989 | Regie: Bertrand Tavernier | 134 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Di., 7.12. - 20.00 Uhr
Kubanisch Rauchen
Österreich/Deutschland 1998 | Regie: Stephan Wagner | 88 min. | deutsche Originalfassung.
Do., 9.12. - 19.30 UhrFr., 10.12. - 20.00 UhrSa., 11.12. - 20.00 UhrSo., 12.12. - 20.00 UhrMo., 13.12. - 20.00 Uhr
Im Porträt:Marie Marcks, Karl Heinz Gaßner,Dörte Klages
Deutschland 1999 | Regie: Renate Webler | 75 min. | deutsche Originalfassung.
So., 12.12. - 16.00 Uhr
Meine Nächte sind schöner als deine Tage
Frankreich 1998 | Regie: Andrzej Zulawski | 89 min. | deutsche Fassung.
Mo., 13.12. - 22.15 UhrDi., 14.12. - 22.15 UhrMi., 15.12. - 22.15 Uhr
L'Appat - Der Lockvogel
Frankreich 1995 | Regie: Bertrand Tavernier | 115 min. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Di., 14.12. - 20.00 Uhr
Central do Brasil - Central Station
Brasilien/Frankreich 1997 | Regie: Walter Salles | 112 min. | brasilianisches Original mit deutschen Untertiteln.
Mi., 15.12. - 19.45 UhrDo., 16.12. - 19.45 UhrFr., 17.12. - 19.45 UhrSa., 18.12. - 19.45 Uhr
Wilde Erdbeeren
Schweden 1957 | Regie: Ingmar Bergmann | 92 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Do., 16.12. - 22.15 UhrSa., 18.12. - 22.15 UhrSo., 19.12. - 22.15 Uhr
Faust - Eine deutsche Volkssage
Deutschland 1925 | Regie: Friedrich Wilhelm Murnau | 115 min. | deutsche Originalfassung.
So., 19.12. - 19.45 Uhr
Jean Seberg - American Actress
Deutschland/Schweiz 1995 | Regie: Fosco und Donatello Dubini | 82 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Mo., 20.12. - 20.00 UhrDi., 21.12. - 20.00 UhrMi., 22.12. - 22.00 Uhr
Fahrraddiebe
Italien 1948 | Regie: Vittorio de Sica | 88 min. | deutsche Fassung.
Mo., 20.12. - 22.00 UhrDi., 21.12. - 20.00 UhrMi., 22.12. - 22.00 Uhr
Kinder des Olymp
Frankreich 1943-45 | Regie: Marcel Carné | 190 min. | deutsche Fassung | Praedikat: besonders wertvoll.
Do., 23.12. - 20.00 UhrFr., 24.12. - 20.00 Uhr
Andrej Rubljow
UdSSR 1966-69 | Regie: Andrej Tarkowski | 185 min. | deutsche Fassung.
Fr., 24.12. - 20.00 UhrFr., 24.12. - 20.00 Uhr
Buddenbrooks
BRD 1959 | Regie: Alfred Weidenmann | 206 min. | deutsche Originalfassung.
So., 26.12. - 20.00 UhrDi., 28.12. - 20.00 Uhr
Berlin - Alexanderplatz
Deutschland 1931 | Regie: Piel Jutzi | 88 min. | deutsche Originalfassung.
Mo., 27.12. - 19.30 Uhr
Der Zauberberg
BRD/Frankreich/Italien 1981 | Regie: Hans W. Geissendörfer | 153 min. | deutsche Originalfassung.
Mi., 29.12. - 20.00 UhrDo., 30.12. - 20.00 Uhr
Lisbon Story
BRD / Portugal 1995 | Regie: Wim Wenders | 100min min.
Mo., 1.1. - - UhrDi., 2.1. - - UhrMi., 3.1. - - UhrDo., 4.1. - - Uhr
One Flew Over the Cuckoo’s Nest - Einer flog über das Kuckucksnest
USA 1975 | Regie: Milos Forman | 134 min. | deutsche Fassung.
Do., 4.1. - - UhrFr., 5.1. - - UhrSa., 6.1. - - UhrSo., 7.1. - - Uhr
Ich hab' die nie einen Rosengarten versprochen
USA | Regie: Anthony Page | 92 min. | deutsche Fassung.
So., 7.1. - - UhrSo., 7.1. - - UhrMo., 8.1. - - UhrDi., 9.1. - - UhrMi., 10.1. - - Uhr
Lagrimas Negras
Niederlande 1997 | Regie: Sonia Herman | 75 min. | Original mit deutschen Untertiteln.
Do., 11.1. - - UhrSa., 13.1. - - UhrSo., 14.1. - - UhrSo., 14.1. - - UhrMo., 15.1. - - UhrDi., 16.1. - - UhrMi., 17.1. - - UhrDo., 18.1. - - Uhr
Moondram Pirai
Indien 1982 | Regie: Balu Mahendra | 143 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Fr., 12.1. - - Uhr
Antareen
Indien 1993 | Regie: Mrinal Sen | 91 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Sa., 13.1. - - Uhr
Kaadu
Indien 1973 | Regie: Girish Karnad | 141 min. | Original mit englischen Untertiteln.
So., 14.1. - - Uhr
Thanneer Thanneer - Water Water
Indien 1981 | Regie: K. Balachander | 143 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Mo., 15.1. - - Uhr
Drohkaal
Indien | Regie: Govind Nihalani | 171 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Di., 16.1. - - Uhr
English, August
Indien 1994 | Regie: Dev Benegal | 116 min. | Originalfassung.
Mi., 17.1. - - Uhr
Unishe April
Indien 1994 | 138 min. | Original mit englischen Untertiteln.
Do., 18.1. - - Uhr
Clubbed to Death
Frankreich 1996 | Regie: Yolande Zauberman | 90 min. | deutsche Fassung.
Mo., 29.1. - - UhrDi., 30.1. - - UhrMi., 31.1. - - Uhr
Die totale Therapie
BRD / Österreich 1998 | Regie: Christian Frosch | 122 min. | deutsche Fassung.
Mo., 29.1. - - UhrDi., 30.1. - - UhrMi., 31.1. - - UhrDo., 1.2. - - UhrSo., 4.2. - - UhrMo., 5.2. - - UhrDi., 6.2. - - Uhr
Die totale Therapie
BRD / Österreich 1998 | Regie: Christian Frosch | 122 min. | deutsche Fassung.
Do., 1.2. - - UhrSo., 4.2. - - UhrMo., 5.2. - - UhrDi., 6.2. - - Uhr
Die totale Therapie
BRD, Österreich 1998 | Regie: Christian Frosch | 122 min. | deutsch deutsche Fassung.
Do., 1.2. - - UhrSo., 4.2. - - UhrMo., 5.2. - - UhrDi., 6.2. - - Uhr
The leap across the Cattle
Sa., 3.2. - - Uhr
Two girls going hunting
Sa., 3.2. - - Uhr
Nanuk der Eskimo
USA 1922 | Regie: Robert Flaherty | 48 min. | Stummfilm Original mit deutschen Untertiteln.
Sa., 3.2. - - Uhr

Prinzhorn Sammlung: Sammlung Prinzhorn (sammlung-prinzhorn.de)


Medienforum Heidelberg e.V.
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