logo HOME //KARLSTORKINO //AKTIVE MEDIENARBEIT //ÜBER UNS //IMPRESSUM  
   
 HOME    KARLSTORKINO   AKTIVE MEDIENARBEIT   ÜBER UNS   NEWS[LETTER]   GÄSTEBUCH   SPENDEN  
 kinoprogramm   vorschau   kinder/jugendfilme   schulkino   programmarchiv   original versions   Über das kino   anfahrt/vrn 
Filmreihe Hou Hsiao-hsien
Vorwort
Terminübersicht
Filme
Filmreihe Hou Hsiao-hsien: Die Filme

Unter Filmkennern und Regisseuren zählt Hou Hsiao-hsien zu den bedeutendsten und einflussreichsten Filmemachern des Weltkinos. Der 1947 geborene, international vielfach ausgezeichnete „Meister der Meister“ (Die Zeit), der zusammen mit Edward Yang in den 1980er Jahren das taiwanesische Kino erneuert hat, gilt zugleich als Schöpfer eines neuen Realismus. Dieser ist gekennzeichnet durch historische Genauigkeit, eine sehr subjektive Alltagsbeobachtung sowie eine lebendige, lyrische Erzählweise. Deren Verzicht auf eine herkömmliche Dramaturgie präferiert stattdessen eine gelassene Beobachtung alltäglicher Ereignisse in statischen, tiefenscharfen Einstellungen, radikale Ellipsen und einen offenen Blick. In Hous historischen Arbeiten wird Geschichte nicht „verfilmt“; vielmehr wird sie vermittelt durch die intensive Gegenwart privater Momente und Stimmungen.


„The Epic Work of Hou Hsiao-Hsien“ lautet der Titel eines Seminars, das im Sommersemester auf dem Programm des Instituts für Sinologie der Universität Heidelberg steht. Dazu hat Prof. Dr. Barbara Mittler den renommierten taiwanesischen Filmkünstler und seine Drehbuchautorin Chu Tien-wen für das kommende Wochenende eingeladen. In Kooperation mit dem Karlstorkino wird Hou am 6. und 7. Mai drei seiner wichtigsten Filme persönlich vorstellen und öffentlich diskutieren – eine einmalige Gelegenheit, sich mit dem hierzulande leider zu wenig bekannten Werk des Regisseurs zu beschäftigen. Neben seinem in Cannes mit dem Regie-Preis ausgezeichneten aktuellen Film „The Assassin“ (2015), einer innovativen Auseinandersetzung mit dem Martial-Arts-Genre, sind auf der großen Kinoleinwand und in 35mm außerdem seine beiden Meisterwerke „Die Stadt der Traurigkeit“ und „The Puppetmaster“ zu sehen.


Beide Filme gehören zu einer historischen Trilogie, die sich mit der chinesischen bzw. japanischen Besatzung Taiwans beschäftigt. So registriert Hou Hsiou-hsien in seinem berühmtesten Werk „Die Stadt der Traurigkeit“ (1989), ausgezeichnet mit dem Goldenen Löwen der Filmfestspiele von Venedig, als „Chronist des Besonderen“ (N. Grob) jene Traumata, die nach dem Krieg und durch die Machtübernahme der Festlandchinesen den Alltag einer verzweigten Familie erschüttern. In „The Puppetmaster“ (Jurypreis in Cannes 1993) widmet er sich daraufhin dem 80-jährigen Puppenspieler Li Tien-lu und seinen persönlichen Echos der Vergangenheit. In einem Wechsel aus fiktionalen Spielszenen, dokumentarischen Passagen mit Li sowie Szenen aus Puppen- und Theaterstücken reflektiert Hou dessen Künstlerdasein unter der japanischen Besatzung und schafft so ein Plädoyer für die Freiheit der Kunst im Dienste der Humanität.
(Wolfgang Nierlin)


                                           Zu den Filmen....



Für die Kooperation zu der Filmreihe Hou Hsiao-hsien bedanken wir uns herzlich beim Institut für Sinologie der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Barbara Mittler!



Die Stadt der Traurigkeit - 悲情城市 - Bei qing cheng shi
Die Stadt der Traurigkeit - 悲情城市 - Bei qing cheng shi
Taiwan, Hongkong 1989 | Regie: Hou Hsiao-hsien | Drehbuch: Chu Tien-wen, Wu Nien-je | 158 min. | 35 mm | mit Li Tien-lu, Chen Sung-yung, Jack Kao, Tony Leung u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Nachdem Taiwan 50 Jahre lang von Japan beherrscht war, wurde es nach Kriegsende an die Republik China übergeben. Das führte in der Bevölkerung zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Taiwanesen und den nun einwandernden Festlandchinesen. Am 28. Februar 1947 gipfelte der Konflikt in einem Massaker. Hou Hsiao-Hsiens bislang wohl berühmtester Film, der nur zwei Jahre nach Aufhebung des Kriegsrechts, das seit diesem Moment 1947 galt, entstand, schildert vor diesem historischen Hintergrund, das Leben von vier sehr unterschiedlichen Brüdern und ihren Familien.

Goldener Löwe, Venedig 1989.


Der Regisseur Hou Hsiao-hsien und die Drehbuchautorin Chu Tien-wen sind zu Beginn der Vorführung anwesend und geben eine Einführung in den Film.



Kooperationsveranstaltung mit dem Institut für Sinologie der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Barbara Mittler.

Sa., 6.5. - 19.00 Uhr
The Puppetmaster - 戲夢人生 - Xi meng ren sheng
The Puppetmaster - 戲夢人生 - Xi meng ren sheng
Taiwan 1993 | Regie: Hou Hsiao-hsien | Drehbuch: Chu Tien-wen, Wu Nien-je | 142 min. | 35 mm | mit Li Tien-lu, Lim Giong, Chen Kuei-chung, Tsuo Chuwei u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ein alter Puppenspieler und Meister seines Fachs lässt sein Leben, das mit der Geschichte seiner Heimat Taiwan eng verflochten war, Revue passieren. Insbesondere die Zeit unter der japanischen Besatzung stellte einen tiefen Einschnitt dar. Hou Hsiao-Hsiens biographische Filmerzählung, die auf einem wahren Fall gründet, ist, typisch für den Regisseur, in sehr ruhigem Ton gehalten. Dabei entwickelt Hou ein leidenschaftliches Bekenntnis zur Freiheit der Kunst im Dienst der Humanität.

Preis der Jury, Cannes 1993.

Der Regisseur Hou Hsiao-hsien und die Drehbuchautorin Chu Tien-wen sind nach der Vorführung anwesend und stehen für ein Filmgespräch zur Verfügung.

Kooperationsveranstaltung mit dem Institut für Sinologie der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Barbara Mittler.

So., 7.5. - 16.00 Uhr
The Assassin - 聶隱娘 - Nie yin niang
The Assassin - 聶隱娘 - Nie yin niang Trailer
Taiwan, China, Hongkong, Frankreich 2015 | Regie: Hou Hsiao-hsien | Drehbuch: Chu Tien-wen | 104 min. | mit Shu Qi, Chang Chen, Zhou Yun u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Mit THE ASSASSIN führt uns Meisterregisseur Hou Hsiao-Hsien ins China des 9. Jahrhunderts zur Zeit der Tang-Dynastie. Nach langem Exil kehrt eine im Kloster zur Schwertkämpferin ausgebildete Frau in ihre Heimat zurück. Und sie hat einen Auftrag: den Gouverneur zu töten! Aber er ist der Mann, dem sie einst zur Frau versprochen wurde und den sie noch immer leidenschaftlich liebt. Weit entfernt vom Genre der üblichen Martial-Arts-Filme betört THE ASSASSIN mit einer Ästhetik, die eine Sekunde zur Ewigkeit macht.

Beste Regie, Cannes 2015.

So., 7.5. - 19.00 UhrMi., 14.6. - 19.00 Uhr
Medienforum Heidelberg e.V.
Kommunales Kino/ Aktive Medienarbeit
Marlene-Dietrich-Platz 3
69126 Heidelberg
Kartenreservierung: 06221 / 97 89 18
HOME
KARLSTORKINO
AKTIVE MEDIENARBEIT
ÜBER UNS
IMPRESSUM
DATENSCHUTZ