 Jean-Claude Carrière (*1931 – 2021) war eigentlich Schriftsteller, bevor er einer der bekanntesten und erfolgreichsten Drehbuchautoren Europas wurde. Zum Film kam er über Jacques Tati, für den er Romanfassungen für zwei seiner Filme schrieb. 1962 realisierte er dann mit Pierre Étaix den Kurzfilm „Heureux Anniversaire", für den sie prompt den Oscar gewannen. Größere Bekanntheit erlangte Carrière danach durch seine Zusammenarbeit mit Regie-Größen wie Luis Buñuel, Jean-Luc Godard, Andrzej Wajda, Miloš Forman und vielen anderen. Carrière war nicht nur versiert im Schreiben von Romanen und Originaldrehbüchern, sondern auch im Adaptieren von Romanvorlagen, wie beispielsweise für Volker Schlöndorffs Verfilmung von „Die Blechtrommel“ (1979). Im Laufe seiner Karriere wurde Carrière mit vielen wichtigen Filmpreisen bedacht, so 2015 mit dem Ehrenoscar für sein Lebenswerk und 2016 mit dem Europäischen Filmpreis. Bis ins hohe Alter schrieb er Drehbücher, zuletzt für „Le sel des larmes“ von Philippe Garrel, der 2020 im Wettbewerb der Berlinale lief. Zudem war das Multitalent auch als Schauspieler, Dramatiker, Essayist, Zeichner und lange Jahre als Präsident der Nationalen Hochschule für Film und Fernsehen in Paris tätig. Nun ist Jean-Claude Carrière im Februar 2021 verstorben. Als Hommage an sein vielseitiges Schaffen zeigen der Deutsch-Französische Kulturkreis Heidelberg, das Montpellier-Haus und das Medienforum Heidelberg e.V. in der ersten Augustwoche eine Auswahl seiner Filmwerke im Karlstorkino.
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