Die letzten Jahre haben in China eine Reihe an bemerkenswerten Filmen von Regisseurinnen gesehen: Erstlingswerke wie auch Streifen etablierter Filmemacherinnen, die durch Qualität und Eigenwilligkeit beeindrucken. Auffallend ist eine offensichtliche Auseinandersetzung mit Familienthemen: das Heranwachsen und langsame Erwachsenwerden junger Menschen, oft junger Mädchen, das mit ernsten Fragen des Lebens oder ersten Abschiedserfahrungen einhergeht; die konfliktgeprägte Mutter-Tochter-Beziehung, Verlust und Reifeprozesse. Feinfühlige menschliche Analysen sind eingebettet in farbenprächtige Naturaufnahmen. Die Frage, inwieweit diese Familienbilder stellvertretend für nationale Strukturen und Gegebenheiten verstanden werden können, bleibt den Zusehern überlassen. In jedem Fall werden sie um menschliche Erfahrungen und Einsichten bereichert.
Am Sonntag, dem 25. Juli 2021 endet das gemeinsame Filmfestival „Chinesische Regisseurinnen 2018 – heute: Rückbesinnung auf die Familie?“ des Konfuzius-Instituts Heidelberg und des Karlstorkinos. Sechs Filme waren insgesamt zu sehen, in denen die Regisseurinnen Familiendynamiken von ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchteten. So deckten A First Farewell, Spring Tide, The Crossing, Red Flowers, Green Leaves, Changfeng Town und Summer is the Coldest Season ein breites Spektrum an typischen Themen ab, angefangen von Prozessen des Erwachsenwerdens, über Krisen-, Verlust- und Abschiedserfahrungen, bis zu Generationskonflikten.
Zum Abschluss des Filmfestivals lädt das Konfuzius-Institut nun zu einem letzten (Online-)Gespräch mit der Filmexpertin Dr. Isabel Wolte ein, in dem Eindrücke ausgetauscht und Fragen zu den Filmen, zu den Regisseurinnen und zum Konzept der Reihe gestellt werden können.
Das Gespräch findet am Montag, d. 26.7.2021 von 19 bis 20 Uhr über ZOOM statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Die Zugangsdaten folgen.
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