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36. Filmtage des Mittelmeeres: Die Filme |

Herzlich Willkommen zu den 36. Filmtagen des Mittelmeeres!
Pandemiebedingt in den Sommer verschoben, freuen wir uns nun auf ein Crossover mit Open-Air-Kino, Veranstaltungen im Kinosaal und zusätzlichem Online-Angebot.
Am 13.7. eröffnen wir die Filmtage im Karlstorkino und verlegen ab 20.7. die Leinwand mit dem letzten Film in den wunderschönen Garten des Völkerkundemuseums. Den Gewinnerfilm unseres Publikumspreises wird am 29. Juli präsentiert, gefolgt von einem Wochenende mit wundervollen italienischen Filmklassikern. Während des gesamten Festivals sorgen eine gute Auswahl an südfranzösischen Weinen sowie mediterrane Leckereien für zusätzlichen Genuss.
15 Länder begegnen sich in insgesamt 23 Filmen in unserem Kino, Regisseure*innen und Produzent*innen nehmen weite Wege auf sich, um mit unserem Publikum Gespräche zu führen. Die vielsprachigen Filmgeschichten tragen dazu bei, die Unterschiedlichkeit der Kulturen kennenzulernen und Neugierde auf das Andere zu wecken. Unser Festival sehen wir also auch als Beitrag zur Völkerverständigung und sprechen uns damit gegen Gewalt und herrschenden Krieg aus.
Im Rahmenprogramm unseres Festivals bieten wir in diesem Jahr wieder Musik: Zum Finale der Filmtage am Sonntag, den 24.7., lädt das Duo Cantuscanti unter dem Titel „Amuni“ ein zu sizilianischer Musik.
Lassen Sie sich von den Film-Geschichten (ver)führen, freuen Sie sich an der Vielfalt der Landschaften und natürlich an den Menschen, denen Sie dabei auf der Leinwand und in unserem Kino begegnen.
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Luzzu
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© trigon-film.org
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Malta 2021 | Regie: Alex Camilleri | 94 min. | Jesmark Scicluna, Michela Farrugia, David Scicluna, Frida Cauchi | maltes. Original mit deutschen Untertiteln.
„Luzzu“, so bezeichnet man auf Malta ein kleines, buntes Fischerboot, das auf der Insel typisch ist. Seit Generationen sind solche Luzzus auf dem Meer unterwegs und werfen ihre Netze aus. Jesmark Scicluna – im wirklichen Leben auch Fischer – ist einer von ihnen, jedoch bringen EU-Gesetze die kleinen Fischer zunehmend in Bedrängnis. Um seine Frau und ihr neugeborenes Kind versorgen zu können, begibt Jesmark sich in die Untiefen der Schwarzmarktfischerei. Im Spannungsfeld zwischen Tradition und moderner EU-Wirtschaft entwickelt sich eine verhängnisvolle Spirale aus Ausbeutung und Betrug.
Mit echten Fischern an Originalschauplätzen gedreht und mit authentischem Blick auf diese traditionsreiche Arbeit schließt LUZZU an die Schule des italienischen Neorealismus an und erinnert dabei vor allem an Viscontis Meisterwerk LA TERRA TREMA.
Eröffnung am Mittwoch, 13. Juli mit anschließendem Empfang im Festival-Café über dem Kino mit mediterranem Buffet und sommerlichen Weinsorten aus Montpellier.
Eintrittspreise Eröffnung: 14€ regulär / 12€ ermäßigt / 8€ Mitglieder Die Eröffnung ist ausverkauft.
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Mi., 13.7. - 19.00 UhrSo., 17.7. - 11.00 UhrDo., 21.7. - 17.00 Uhr
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Tlamess
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© Exit Productions
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Tunesien, Frankreich 2019 | Regie: Ala Eddine Slim | 120 min. | Abdullah Miniawy, Souhir Ben Amara, Khaled Ben Aïssa | arab. Original mit englischen Untertiteln.
Der Soldat S. ist Teil einer Einheit, die in der tunesischen Wüste Terroristen jagt. Doch er hasst seinen Armeealltag und die Gewalt. Als er für die Beerdigung seiner Mutter Heimaturlaub bekommt, desertiert er und flieht in die Wälder. Einige Jahre später trifft er auf eine schwangere Frau, auch sie ist auf der Flucht - vor ihrer Ehe mit einem Geschäftsmann. Die beiden Aussteiger gehen eine mysteriöse Koexistenz ein, die die Bahnen von Logik und Realismus verlässt. Mit seinen teils hypnotischen langen Einstellungen, schwebend und mäandernd, entwickelt TLAMESS eine besondere Sogwirkung und zelebriert die Rückkehr seiner Protagonist·innen zur Natur.
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Do., 14.7. - 17.00 UhrDi., 19.7. - 21.30 Uhr
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Let it be morning
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© Pyramide Films
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Israel, Frankreich 2021 | Regie: Eran Kolirin | 101 min. | Alex Bakri, Juna Suleiman, Salim Daw, Ehab Elias Salami, Khalifa Natour, Izabel Ramadan | hebr./arab. Original mit englischen Untertiteln.
Ein Filmtitel wie der Anfang eines Märchens, surreal und traumhaft. Verwirrend und zugleich humorvoll spinnt die Geschichte eine enge Verbindung zwischen politischer und seelischer Wirklichkeit. Inmitten der Wüste, in einem arabischen Dorf auf israelischem Boden, feiert Samis Bruder seine Hochzeit. Dorthin kehrt Sami nach langer Abwesenheit zurück, fühlt sich jedoch fremd und ohne Verbindung zu seinen Wurzeln. Nachts beginnen israelische Soldaten das Dorf zu umstellen und errichten ringsum eine Mauer. Damit schneiden sie jeden Kontakt zur Außenwelt ab. Je mehr die äußere Mauer wächst, desto mehr nimmt Sami seine innere wahr. Der Film ist eine freie Adaption des gleichnamigen Romans des palästinensischen Schriftstellers Sayed Kashua.
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Do., 14.7. - 19.15 UhrSo., 24.7. - 11.00 Uhr
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Anima bella
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© BiBi Film
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Italien 2021 | Regie: Dario Albertini | 95 min. | Madalina Maria Jekal, Luciano Miele, Piera degli Esposti u.a. | ital. Original mit englischen Untertiteln.
Zusammen mit ihrem Vater Bruno lebt Gioia, die gerade 18 geworden ist, in einem kleinen Dorf auf dem Land. Sie führen ein einfaches, harmonisches Leben zusammen mit den anderen Dorfbewohnern. Gioia, die gerne hilft, liefert dabei regelmäßig „Wunderwasser“ aus: Quellwasser, dem eine heilende Wirkung nachgesagt wird. Doch plötzlich wird ihr geschütztes Leben unterbrochen, als sie entdeckt, dass ihr Vater einer schwerwiegenden Spielsucht verfallen ist. Eine Behandlung ist nötig, doch dafür muss Bruno in die weit entfernte Stadt. Gioias Leben ändert sich nun radikal - Freunde und Sicherheit hinter sich lassend, beginnt eine Zeit, in der das Mädchen auf sich allein gestellt ist.
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Do., 14.7. - 21.30 UhrSa., 23.7. - 15.00 Uhr
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Memory Box
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© haut et court / abbout productions
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Libanon, Kanada, Frankreich, Katar 2021 | Regie: Joana Adjithomas und Khalil Joreige | 102 min. | Rim Turki, Manal Issa, Paloma Vauthier, Clémence Sabbagh | arab./frz. Original mit deutschen Untertiteln.
Die alleinerziehende Maia lebt mit ihrer Tochter Alex in Montreal. Am Weihnachtsabend erhält die kleine Familie ein unerwartetes Paket von Maias früherer Freundin. Maia reagiert eher unwillig auf die Lieferung und möchte das Paket nicht öffnen. Heimlich macht sich Alex daran, die Geheimnisse der Kiste zu lüften und entdeckt unzählige Briefe, Notizbücher, Fotographien und Aufnahmen aus dem Libanon, die Maia ihrer besten Freundin in den 80er Jahren geschickt hat. Mehr und mehr taucht Alex mit Hilfe der Erinnerungsstücke in die damalige Welt ihrer Mutter ein, eine Zeit des Erwachsenwerdens voller Lebenshunger und Leidenschaft vor dem Hintergrund des libanesischen Bürgerkriegs.
Leider können wir MEMORY BOX aus lizenzrechtlichen Gründen nicht per Streaming zeigen.
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Fr., 15.7. - 15.00 UhrMo., 18.7. - 17.00 Uhr
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Feathers
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© Heretic
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Ägypten, Frankreich, Niederlande, Griechenland 2021 | Regie: Omar El Zohairy | 112 min. | Demyana Nassar, Samy Bassouny, Fady Mina Fawzy, Abo Sefen Nabil Wesa, Mohamed Abd El Hady | arab. Original mit englischen Untertiteln.
Eigentlich sollte es ein ganz normaler Kindergeburtstag werden, doch dann missglückt ein Zaubertrick und der autoritäre Familienvater wird in ein Huhn verwandelt. Die Familienordnung ist außer Kraft gesetzt – plötzlich muss die Mutter Verantwortung übernehmen und als Alleinerziehende Geld verdienen - doch das ist leichter gesagt als getan. In kunstvollen Tableaus und gespickt mit tragikomischen Elementen verarbeitet Omar El Zohairy den Zustand einer patriarchalen Gesellschaft in einer beißenden Sozial-Satire – Kafka lässt grüßen!
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Fr., 15.7. - 17.00 UhrDo., 21.7. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum
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Alcarràs - Die letzte Ernte
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© Avalon Distribución Audiovisual / Lluis Tudela
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Spanien, Italien 2022 | Regie: Carla Simón | 120 min. | Jordi Pujol Dolcet, Anna Otin, Xènia Roset, Albert Bosch, Ainet Jounou u.a. | katal./span. Original mit deutschen Untertiteln.
Seit Generationen besitzt die Familie Solé eine Pfirsichplantage, doch diese Ernte könnte die letzte sein: Ihre Lebensgrundlage ist bedroht, denn auf ihrem Grundstück sollen Solarpaneele entstehen. Mit viel Gefühl für die Dynamiken in den Beziehungen porträtiert Carla Simón das katalanische Landleben und eine Großfamilie im Kampf um ihre Existenz. Der unterschiedliche Umgang der Familienmitglieder auf die ungewisse Zukunft liest sich wie eine Allegorie politischer Krisen: Die einen verschließen die Augen, andere versuchen sich zu arrangieren. Besonders überzeugen dabei die schauspielerischen Leistungen, von den Kinderdarsteller·innen bis hin zu den Senioren.
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Ballad For A Pierced Heart
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© Sutor Kolonko
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Griechenland, Frankreich, Deutschland, Zypern 2020 | Regie: Yannis Economides | 140 min. | Vasilis Bisbikis, Vicky Papadopoulou, Yannis Tsortekis u.a. | griech. Original mit deutschen Untertiteln.
Die Ballade des durchbohrten Herzens ist ein visualisierter Blues der Landschaft und der Nacht, ein schwarzer griechischer Western. Irgendwo steht das so und ist ziemlich treffend. Olga verlässt ihren Mann und nimmt neben seiner Million Euro auch ihren Liebhaber mit auf ihren weiteren Lebensweg in die malerische Landschaft von Lamia. Es wird dann dort jedoch sehr ungemütlich, denn von nun an ist die vom Verlassenen angeheuerte Mafia hinter ihr her. Gewaltbereite Mütter und Schwiegermütter mischen sich ein und Killer mit eigenen Interessen würzen das Ganze. Eine spannende Parabel auf die Verfasstheit der heutigen griechischen Gesellschaft.
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Fr., 15.7. - 21.30 UhrMi., 20.7. - 19.15 Uhr
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Il Buco - Ein Höhlengleichnis
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© Lucky Red
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Italien, Frankreich, Deutschland 2021 | Regie: Michelangelo Frammartino | 93 min. | Paolo Cossi, Jacopo Elia, Denise Trombin, Nicola Lanza | Original mit englischen Untertiteln.
Ein alter Schäfer beobachtet inmitten von üppigem Grün grasende Kühe - so beginnt IL BUCO, der die Geschichte der Entdeckung und Erforschung einer der tiefsten Höhlen der Welt in den 60er Jahren nacherzählt. Zwischen atemberaubenden Aufnahmen des ländlichen Italiens, dessen Bewohner die Aktivitäten der Höhlenforscher kaum wahrzunehmen scheinen, entfaltet sich eine abenteuerliche Reise in Dunkelheit und Tiefe. Regisseur Michelangelo Frammartino gelingt eine eindringliche Erfahrung ganz im Geiste des „slow cinema“, kontrastiert durch zwei Stränge: das Leben des Schäfers, scheinbar unberührt von Moderne und Veränderung, und das Kartographieren der Höhle - Erschließung des Unbekannten.
IFFMH präsentiert: IL BUCO – Hauptpreisträger des 70. Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg
Am Sonntag, 24.7. mit einer Einführung von Sascha Keilholz, Leiter des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg

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Sa., 16.7. - 13.00 UhrSo., 24.7. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum
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As I Want
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© Prophecy Films / Karim El Hakim
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Ägypten, Frankreich, Norwegen, Palästina, Deutschland 2021 | Regie: Samaher Alqadi | 88 min. | Dokumentarfilm | arab. Original mit englischen Untertiteln.
Bei der Kundgebung zum zweiten Jahrestag der Revolution kommt es auf dem Tahrir-Platz zu massiven sexuellen Übergriffen. Sie haben wütende Proteste ägyptischer Frauen zur Folge, darunter ist auch Samaher Alqadi. Sie geht mit einer Kamera auf die Straße - zum Dokumentieren des Aufstands, aber auch zum Selbstschutz. Auf einer zweiten Ebene hinterfragt sie ihre Rolle als Frau und werdende Mutter und stellt sich in einem inneren Dialog mit ihrer verstorbenen Mutter traumatischen Erlebnissen aus ihrer Kindheit. So entsteht ein filmischer Essay und politisches Dokument, das persönliche Emanzipation in Verbindung setzt mit einer feministischen Bewegung in einer Gesellschaft, in der sexuelle Belästigung Normalität ist und Frauen um ihre Selbstbestimmungsrechte kämpfen müssen.
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Sa., 16.7. - 15.00 UhrDi., 19.7. - 17.00 Uhr
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Hive - Zgjoi
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© jip film
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Kosovo, Schweiz, Albanien, Nordmazedonien 2021 | Regie: Blerta Basholli | 84 min. | Yllka Gashi, Çun Lajçi, Aurita Agushi, Kumrije Hoxha, Adriana Matoshi | alban. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Ein Bienenstock (engl. hive) spielt eine wichtige Rolle in dem Film, auch ein Lastwagen und Peperonimus. Im Mittelpunkt aber steht eine starke Frau und ihr Widerstand gegen das Patriarchat im Kosovo. Und der damalige Krieg, in dem die Männer verschwinden und oft nicht mehr lebend zurückkommen. Fahria ist diese Frau, die auf ihren Mann nicht (nur) wartet, sondern gegen großen, vor allem männlichen Widerstand ein eigenes neues Leben aufbaut. Sie fährt Auto, gründet ein erfolgreiches Unternehmen und wird so anderen Frauen zum Vorbild.
Die kosovarische/schweizerische/nordmazedonische/albanische Koproduktion löste ein großes Echo bei Kritik und Festivals aus und wurde vielfach ausgezeichnet. Beim Sundance Festival 2021 gewann der Film den Grand-Jury-Preis, den Publikumspreis und den Regiepreis im World Cinema Dramatic-Wettbewerb. Unter anderem stand er auf der Shortlist in der Kategorie Bester Internationaler Film für die Oscarverleihung 2022.
Am 24. Juli in Anwesenheit des Produzenten Yll Uka.
Yll Uka ist Produzent und Geschäftsführer von Ikonë-Studio in Pristina. Die von ihm mitgegründete Produktionsfirma hat das Ziel die Filmentwicklung des Kosovos zu fördern und konzentriert sich auf junge Filmemacher*innen und internationale Koproduktionen.
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Sa., 16.7. - 17.00 UhrSo., 24.7. - 15.00 Uhr
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Le Miracle du Saint Inconnu - The Unknown Saint
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© Le Moindre Geste - Altamar Films
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Marokko, Frankreich, Katar 2019 | Regie: Alaa Eddine Aljem | 100 min. | Younes Bouab, Salah Ben Saleh, Anas El Baz | arab. Original mit englischen Untertiteln.
Ein abseitiger Wüstenhügel gekrönt von einem einsamen Baum ist der Ort, an dem ein namenloser Dieb seine Beute vergräbt. Als Grab markiert ist das Geld in Sicherheit gebracht, bevor ihn die Polizei aufgreifen kann. Jahre später, als der Dieb aus dem Gefängnis entlassen wird, macht er sich auf den Weg das Raubgut wieder auszugraben. Doch entsetzt muss er feststellen, dass genau an jener Stelle nun ein festverschlossener Schrein steht, der einem unbekannten Heiligen gewidmet ist. Nicht nur das, ein ganzes Dorf ist rundherum entstanden! Der Dieb und sein Partner Ahmed „the brain“ müssen sich nun allerhand einfallen lassen, um an das versteckte Geld zu gelangen. Drollige und absurde Fabel über Spiritualität und Gier, mit viel trockenem Humor und skurrilen Gestalten.
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Sa., 16.7. - 19.15 UhrFr., 22.7. - 15.00 Uhr
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All eyes off me - Mishehu Yohav Misheshu
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© bff
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Israel 2021 | Regie: Hadas Ben Aroya | 90 min. | Elisheva Weil, Leib Lev Levin, Yoav Hait, Hadar Katz | hebr. Original mit englischen Untertiteln.
Danny sucht ihren Freund Max auf einer Party, um ihm zu sagen, dass sie von ihm schwanger ist. Doch Max ist längst anderweitig beschäftigt: Avishag heißt seine neue Flamme, doch die hat eigentlich einen anderen im Sinn. In drei Kapiteln folgt der Film einer Gruppe junger Leute in Tel Aviv, deren Leben, Sehnsüchte und Begehren auf unterschiedliche Art miteinander verwoben und verbunden sind. Faszinierendes Porträt einer israelischen Jugend, die die Grenzen ihrer Freiheit austestet.
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Sa., 16.7. - 21.30 UhrSo., 24.7. - 19.15 Uhr
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Notturno
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© 01 Distribution
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Italien, Frankreich, Deutschland 2020 | Regie: Gianfranco Rosi | 100 min. | Dokumentarfilm | arab./kurd. Original mit englischen Untertiteln.
Orte, Häuser, Landschaften, Brücken, Grenzwälle, Schützengräben und zuallererst Menschen. Alle sind sie verletzt und vom Krieg gezeichnet. Der Film führt uns irgendwo in die Grenzregionen von Syrien, des Irak, von Kurdistan und des Libanon. Dabei ist es völlig gleichgültig, wo genau wir uns befinden. Denn der Film entgrenzt, indem er sich ganz den Menschen annimmt, zeigt deren Alltag, geprägt von Krieg und Gewalt. In acht Episoden mit eindrücklichen Bildern macht uns Gianfranco Rosi bekannt mit Geschichten von Menschen und deren Versuchen, Normalität in dieser Welt zu leben, die nichts Normales hat.
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So., 17.7. - 13.00 UhrSo., 24.7. - 17.00 Uhr
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Murina
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© Antitalent / RT Features
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Kroatien, Brasilien, USA, Slowenien 2021 | Regie: Antoneta Alamat Kusijanovic | 92 min. | Gracija Filipovic, Danica Curcic, Leon Lucev, Cliff Curtis | kroat. Original mit englischen Untertiteln.
Eine felsige Meeresküste in Kroatien. Was für Touristen ein kleines Paradies zu sein scheint, ist für die junge Julija ein Ort der Qual. Zusammen mit ihrem Vater Ante taucht Julija im Meer, um mit Speeren nach Muränen zu fischen. An Land entpuppt sich Ante jedoch schnell als ein herrischer, von starken Selbstzweifeln geprägter Mann, der seine Frau und seine Tochter beständig gängelt und unterdrückt. Als Javi, ein alter Freund, eintrifft, beginnt ein eigenwilliges Geflecht aus Eifersucht und Spannung zwischen Julija und ihrer Mutter Nela zu entstehen. Denn Javi ist ihr ehemaliger Liebhaber, doch auch Julija weckt sein Interesse. Brillanter Erstling der kroatischen Filmemacherin Antoneta Alamat Kusijanović.
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So., 17.7. - 15.00 UhrSa., 23.7. - 19.15 Uhr
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Little Palestine, Diary of a Siege
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© Lightdox
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Syrien, Libanon, Frankreich, Katar 2021 | Regie: Abdallah Al-Khatib | 89 min. | Dokumentarfilm | arab. Original mit englischen Untertiteln.
Jarmuk, ein Stadtteil der syrischen Hauptstadt Damaskus, war bis 2018 das größte palästinensische Flüchtlingslager der Welt. Während der syrischen Revolution erklärte das Regime von Bashar al-Assad 2013 das Viertel als Zufluchtsort für Rebellen und begann mit einer Belagerung – der Stadtteil wurde von allen Versorgungswegen abgeschnitten. Nur mit einer Kamera in der Hand dokumentiert Abdallah al-Khatib den Alltag in dem Ort, der von Hunger und Bombardierungen geprägt ist. In seinem filmischen Tagebuch zeigt er auf eindringliche Weise, dass den Menschen in Jarmuk durch die Belagerung alles genommen werden kann, aber nicht ihr Mut und ihre Menschenwürde.
An beiden Terminen ist Regisseur Abdallah Al-Khatib anwesend.
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So., 17.7. - 17.00 UhrMo., 18.7. - 19.15 Uhr
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Libertad
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© epicentre
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Spanien, Belgien 2021 | Regie: Clara Roquet | 104 min. | Nicolle García, Maria Morera Colomer, Vicky Peña, Nora Navas | span. Original mit englischen Untertiteln.
Nora und ihre Mutter verbringen regelmäßig den Sommer im Ferienhaus ihrer Großmutter an der Costa Brava. Die alte Dame verfällt mehr und mehr dem Alzheimer und wird von Rosana, der kolumbianischen Haushaltshilfe versorgt. Als Rosanas Tochter Libertad aus Kolumbien anreist, beginnt für Nora ein entscheidender neuer Lebensabschnitt. Die beiden Mädchen freunden sich an und Libertads freche, spontane Art reißt Nora in einen Taumel neuer aufregender Entdeckungen hinein. Eine fremde Welt, die die Tochter aus wohlhabendem Hause nicht kennt. Glänzend besetzter Coming-of-Age Film, der neben Jugendfreundschaft auch subtil die Themen Ungleichheit und Klassenunterschiede aufgreift.
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So., 17.7. - 19.15 UhrFr., 22.7. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum
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Abou Leila
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© Djamel Kadi
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Algerien, Frankreich, Katar 2019 | Regie: Amin Sidi-Boumédiène | 140 min. | Slimane Benouari, Lyes Salem, Azouz Abdelkader, Fouad Megiraga, Meryem Medjkane u.a. | arab. Original mit englischen Untertiteln.
Algerien 1994: Die beiden Polizisten Lotfi und S., die sich schon seit ihrer Kindheit kennen, machen sich auf den Weg in die Sahara, um Abou Leila, einen berüchtigten Terroristen, aufzuspüren. Lotfi aber geht es vor allem darum seinen Freund S. von der Hauptstadt fernzuhalten, denn weitere Gräuel kann dieser in seinem bereits angegriffenen Gemütszustand nicht mehr ertragen. Ihre Reise gerät nach und nach zu einem surrealen Alptraum. Der Zustand von S. verschlechtert sich zusehends und immer deutlicher tritt hervor, dass beide Männer sich ihrer eigenen Gewalt und Bürgerkriegsgeschichte stellen müssen.
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So., 17.7. - 21.30 UhrDo., 21.7. - 19.15 Uhr
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Digger
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© Haos Film - Le Bureau
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Griechenland, Frankreich, Deutschland 2020 | Regie: Georgis Grigorakis | 101 min. | Vangelis Mourikis, Argyris Pandazaras, Sofia Kokkali | griech. Original mit englischen Untertiteln.
Als Johnny nach über 20 Jahren seinen Vater Nikitas in dessen Waldhütte aufsucht, erwartet ihn kein herzlicher Empfang – sein Vater ignoriert ihn einfach. Denn Johnny ist da, um das Erbe seiner Mutter einzufordern: die Hälfte des Grundstücks. Und er ist nicht der Einzige: Der Einsiedler führt einen einsamen Kampf gegen ein Bergbauunternehmen und dessen Profitgier, das seinen Grund und Boden bedroht. Vater und Sohn, in Hassliebe vereint, scheinen einen gemeinsamen Feind gefunden zu haben. Und sie müssen tief im Schlamm graben, um gegen ihn zu bestehen. Dieser zeitgenössische Western erzählt eine Geschichte von Widerstand und der Kraft der Aussöhnung, die stärker ist als jeder Bagger.
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Mo., 18.7. - 21.30 UhrFr., 22.7. - 19.15 Uhr
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Passed by Censor - Görülmüştür
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© Departures Film
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Türkei, Deutschland, Frankreich 2019 | Regie: Serhat Karaaslan | 96 min. | Berkay Ateş, Ipek Türktan, Saadet Aksoy, Fusun Demirel, Erdem Senocak | türk. Original mit englischen Untertiteln.
Zakir ist 30 Jahre alt und arbeitet als Zensor in einem türkischen Gefängnis. Tagtäglich liest und zensiert er Dutzende Briefe der Gefangenen. Sein monotones Leben ist geprägt von Arbeitsalltag, den Kollegen und einem abendlichen Schreibkurs. Als er eines Tages das Bild von Selma, der Frau eines Insassen, findet, beginnt er diese in seine Geschichten einzubauen. Um mehr über Selma zu erfahren, verfolgt und beobachtet Zakir sie heimlich. In seiner Fantasie wird Selma nun zur gefährdeten Schönen, die auf seine Rettung wartet. Zakirs Obsession beginnt gefährliche Züge anzunehmen…
Am 19. Juli in Anwesenheit des Regisseurs Serhat Karaaslan.
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Di., 19.7. - 19.15 UhrSa., 23.7. - 13.00 Uhr
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Sous le ciel d'Alice - Skies of Lebanon
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© Moby Dick Films
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Frankreich 2020 | Regie: Chloé Mazlo | 90 min. | Alba Rohrwacher, Wajdi Mouawad, Isabelle Zighondi, Mariah Tannoury | frz./arab. Original mit englischen Untertiteln.
Die junge Alice zieht 1950 von der Schweiz in den Libanon, um eine Stelle als Au-Pair anzutreten. In Beirut trifft sie auf den schüchternen Astrophysiker Joseph, der davon träumt als erster Mensch auf dem Mond zu landen. Die Beiden verlieben sich und es beginnt eine glückliche Romanze. Mehr als zwanzig Jahre später wird ihr gemeinsames Paradies vom aufziehenden Bürgerkrieg bedroht. Kann ihre Liebe vor diesem Schicksal bestehen? Der vielbeachtete Debütfilm von Chloé Mazlo besticht durch verspielte farbenfrohe Stopmotion-Animationen und quirlige Charaktere, die der Geschichte über Liebe und Krieg einen bemerkenswerten Charme verleihen.
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Mi., 20.7. - 17.00 UhrSa., 23.7. - 21.30 Uhr, Völkerkundemuseum
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Tralala
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© Jérôme Prébois / SBS Productions
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Frankreich 2021 | Regie: Jean-Marie und Arnaud Larrieu | 120 min. | Mathieu Amalric, Josiane Balasko, Mélanie Thierry, Maïwenn, Denis Lavant | frz. Original mit englischen Untertiteln.
Tralala, ein Sänger in den Vierzigern, schlägt sich mit Straßenmusik in Paris durch. Eines Nachts lernt er eine schöne junge Frau kennen, die ihm bevor sie verschwindet nur eine Nachricht hinterlässt: „Sei vor allem nicht du selbst“. Tralala sieht in ihr eine Erscheinung der Jungfrau Maria, auf der Suche nach ihr landet er in Lourdes. Als ihn dort eine Frau als ihren lang verschollenen Sohn vermeintlich wiedererkennt, beschließt Tralala diesem Wink des Schicksals zu folgen jene neue Identität anzunehmen.
Das Open-Air-Kino am 20.7. muss wegen der Regenwahrscheinlichkeit leider entfallen. Der Film wird stattdessen im Karlstorkino zu sehen sein.
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Mi., 20.7. - 21.30 UhrSa., 23.7. - 17.00 Uhr
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Bonne mère - Good Mother
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© SBS Distribution
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Frankreich 2021 | Regie: Hafsia Herzi | 99 min. | Halima Benhamed, Sabrina Benhamed, Jawed Hannachi Herzi u.a. | frz. Original mit englischen Untertiteln.
Mit liebevollem Blick porträtiert Hafsia Herzi eine Mutter, die mit aller Macht ihre Familie im Norden Marseilles zusammenhält. Nora ist das Rückgrat ihrer Familie. Um sie zu versorgen, arbeitet sie morgens als Putzkraft, danach in der Pflege. Manche ihrer Kinder tun nichts, andere verdingen sich im Escort-Service, ein Sohn sitzt im Gefängnis. Auch ihm versucht Nora so gut es geht beizustehen. Nora ist müde, aber sie wird nicht aufgeben. Ein beeindruckender Film über die bedingungslose Liebe einer Mutter.
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Fr., 22.7. - 17.00 UhrSo., 24.7. - 13.00 Uhr
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AMUNÍ: Lieder und Musik aus Sizilien - Konzert des Duos Cantuscanti
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Konzert.
„Amuní“: „Gehen wir los“ heißt es auf Sizilianisch. Auf eine Reise zu den Wurzeln der traditionellen Musik dieser mythischen und mehrfach verfilmten Insel lädt uns das Duo Cantuscanti ein. Mit der Gitarre und dem dort üblichen Instrument wie der Rahmentrommel singt Liliana Di Calogero traditionelle Lieder in ihrer Muttersprache (Sizilianisch natürlich!), die ihr ihre Mutter mündlich überliefert hat. Aber auch eigene Kompositionen von ihr werden uns die warme und melancholische Mittelmeerkultur an den Neckar bringen. Begleitet wird sie von Mathias Esnault aus Montpellier, der sich seit ganz frühen Jahren für die in Sizilien wichtige Maultrommel und Rahmentrommel begeistert und sich auf deren Suche in den Kulturen der ganzen Welt gemacht hat.
Eine Veranstaltung des Montpellier-Hauses in Zusammenarbeit mit dem Medienforum Heidelberg e. V. mit freundlicher Unterstützung des Karlstorbahnhofs
Abschlusskonzert auf der Sommerbühne des Karlstorbahnhofs. Eintritt: 12,- € / ermäßigt 8,- €
Kombi-Ticket Konzert + OpenAir-Film IL BUCO im Anschluss im Völkerkundemuseum: 18,- € / ermäßigt 13,- €
Hinweis zum Online-Kauf des Kombi-Tickets: Auswahl möglich über Karten kaufen -> Preiskategorie -> KOMBI
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So., 24.7. - 19.00 Uhr, Sommerbühne
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Publikumspreis 36. Filmtage des Mittelmeeres: Little Palestine, Diary of a Siege
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© Lightdox
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Syrien, Libanon, Frankreich, Katar 2021 | Regie: Abdallah Al-Khatib | 89 min. | Dokumentarfilm | arab. Original mit englischen Untertiteln.
Jarmuk, ein Stadtteil der syrischen Hauptstadt Damaskus, war bis 2018 das größte palästinensische Flüchtlingslager der Welt. Während der syrischen Revolution erklärte das Regime von Bashar al-Assad 2013 das Viertel als Zufluchtsort für Rebellen und begann mit einer Belagerung – der Stadtteil wurde von allen Versorgungswegen abgeschnitten. Nur mit einer Kamera in der Hand dokumentiert Abdallah al-Khatib den Alltag in dem Ort, der von Hunger und Bombardierungen geprägt ist. In seinem filmischen Tagebuch zeigt er auf eindringliche Weise, dass den Menschen in Jarmuk durch die Belagerung alles genommen werden kann, aber nicht ihr Mut und ihre Menschenwürde.
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Gefördert im Impulsprogramm „Kultur trotz Corona“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

Der Vorverkauf startet am Freitag, 01. Juli um 10 Uhr. Über http://www.filmtage-mittelmeer.de oder diese Homepage. Kartenverkauf vor Ort ebenfalls ab 1. Juli im Montpellier-Haus (Kettengasse 19, Öffnungszeiten: 10:00 bis 13:00 Uhr, 14:00 bis 17:00 Uhr, außer Freitag: bis 16:00 Uhr) oder im Karlstorkino, 30 Minuten vor Beginn des ersten Film des Tages .
Eintrittspreise im Kino: € 8.- regulär / € 7.- ermässigt / € 4.- Mitglieder Open-Air: 10€ // 8€ // 6€ //// 6€ Online-Stream // 30€ Online-Pass // Ermäßigungen nur gegen Vorlage eines gültigen Ausweises.
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