Algerien, Frankreich, Belgien 2019 | Regie: Mounia Meddour | 106 min. | mit Marwan Zeghbib, Lyna Khoudri, Yasin Houicha | frz./arab. Original mit englischen Untertiteln.
Algerien Anfang der 90er Jahre: Während allmählich immer konservativere islamische Fundamentalisten an gesellschaftlichem Einfluss gewinnen und Freiheitsrechte insbesondere für Frauen beschneiden wollen, feiern die beiden Studentinnen Nedjima und Wassila (noch) das Leben. Sie gehen gern feiern und tanzen, lieben Mode - und lassen sich von Moralaposteln und Nörglern in ihrem Freiheitsdrang kaum bremsen. Echte „Papichas“ eben, wie moderne, hippe junge Frauen genannt werden. Doch das soziale Klima wird zusehends rauer - eine Atmosphäre des Misstrauens prägt das Land, das am Rande des Bürgerkriegs steht…
Obwohl für Algerien im Oscar-Rennen, wurde Mounia Meddours erster Spielfilm PAPICHA im Herkunftsland zensiert und nicht öffentlich im Kino gezeigt. Der Film feierte Premiere in der Reihe „Un certain regard“ in Cannes. Meddour wurde 1978 in Moskau als Tochter einer Russin und eines algerischen Filmemachers geboren, studierte Journalismus und Film in Frankreich und war zunächst als Dokumentarfilmerin tätig.