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cine latino 2017
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Terminübersicht
Filme
cine latino 2017: Die Filme

Buenos días, liebe Freundinnen und Freunde des lateinamerikanischen Kinos!


Mit der 17. Ausgabe des Festivals Cine Latino laden wir Sie auch in diesem Jahr ganz herzlich zu Filmentdeckungen aus Lateinamerika ein. In einer Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilmen präsentieren wir Ihnen ein breit gefächertes Programm, das die kinematographische Vielfalt an Genres und Stilen mit einem bunten Themenspektrum verbindet. Die Einblicke in ferne, teils fremde Lebenswelten sind dabei so vielzählig wie die Länder, die Sie zumindest auf der Leinwand bereisen können. Neben den klassischen Filmländern Argentinien, Mexiko, Chile oder Brasilien gibt es aber auch wieder Werke aus „kleineren“ Filmnationen wie Kolumbien, Peru oder Uruguay zu sehen. Und wie immer können Sie diese in der jeweiligen Originalsprache mit deutschen oder englischen Untertiteln erleben.


Die Schwierigkeiten, mit denen transsexuelle Menschen auf Kuba konfrontiert sind (TRANSIT HAVANNA), die Fallgruben des Großstadtlebens (PARAISO), groteske Auseinandersetzungen um das Begräbnis eines Selbstmörders (EL SOBORNO DEL CIELO) oder auch der gefährliche Weg mittelamerikanischer Migranten ins „gelobte Land“ (VIACRUCIS MIGRANTE), bilden einige der Themen, die mal heiter, mal ernst behandelt werden. Im Zentrum der Filmschau stehen jedoch diverse Portraits herausragender Persönlichkeiten.


Zu diesen gehören der peruanische Chefkoch Gastón Acurio, dessen filmisch dokumentierte Kochkunst vom Cinema Quadrat zusammen mit Buffet-Köstlichkeiten serviert wird, die engagierte brasilianische Psychiaterin Nise da Silveira sowie der berühmte chilenische Dichter Pablo Neruda, dem sein Landsmann Pablo Larraín einen schillernden Film gewidmet hat. Abgerundet wird das abwechslungsreiche Programm schließlich von einer musikalischen Reise des Meisterregisseurs Carlos Saura durch Argentinien sowie von einem Roadmovie, das uns in einem zweizylindrigen Citroën Méhari durch 45 Länder führt.


Kommen Sie mit auf diese nicht nur filmischen Entdeckungsreisen!


Wir freuen uns auf Sie!


Gunter Pietschmann und Sabine Fischer


Festivalleitung Cine Latino Heidelberg / Mannheim



Paraíso
Paraíso Trailer
Mexiko 2014 | Regie: Mariana Chenillo | 99 min. | mit Andres Almeida, Daniela Rincón | Original mit deutschen Untertiteln.
Kann eine Beziehung an einer gemeinsamen Diät scheitern? Carmen und Alfredo sind ein seit ihrer Jugend sehr verliebtes, glückliches Paar und leben sozial bestens eingebunden in einem sicheren und bequemen Vorort von Mexico-City: Satélite, ein in den 1950ern nach amerikanischen Vorstadt-Vorbildern entworfenes städtisches Bauprojekt. Als Alfredo aber ein verlockendes Jobangebot in der mexikanischen Metropole bekommt, verlassen sie das gemütliche Vorstadtleben und ziehen in die hektische, laute und auf Äußerlichkeiten bedachte Riesenstadt. In der neuen Umgebung beginnt Carmen an ihrem Aussehen und ihrem Gewicht zu zweifeln. Voller Motivation stürzt sie sich in eine Diät und überredet auch Alfredo, daran teilzunehmen. Doch während bei ihrem Mann die Kilos nur so purzeln, will sich bei Carmen so gar kein Erfolg einstellen...

Mariana Chenillos erster Spielfilm NORA’S WILL (2008) gewann mehr als 20 nationale und internationale Preise. 2010 wurde Chenillo beim Episodenfilm REVOLUCIÓN als jüngste Filmemacherin angefragt und nahm neben den bekanntesten mexikanischen Filmemachern wie Carlos Reygadas, Diego Luna, Gael Garcia Bernal und Gerardo Naranjo an dem Projekt teil, das auf der Berlinale uraufgeführt wurde. Für das Fernsehen drehte Chenillo die zweite Staffel der Hit-Serie SOY TU FAN (2012). Chenillo studierte Film am „Centro de Capacitación Cinematográfica” mit dem Schwerpunkt Regie.

Mi., 10.5. - 19.00 UhrMo., 15.5. - 21.00 UhrMi., 17.5. - 17.00 Uhr
O Último Cine Drive-in - Das letzte Drive-In Kino
O Último Cine Drive-in  -  Das letzte Drive-In Kino Trailer
Brasilien 2015 | Regie: Iberê Carvalho | 100 min. | mit Othon Bastos, Breno Nina, Rita Assemany, Fernanda Rocha | Original mit englischen Untertiteln.
Weil seine schwerkranke Mutter mehrere Wochen stationär im Krankenhaus behandelt werden muss, begleitet Marlombrando sie in die Stadt seiner frühen Kindheit. Er kennt hier niemanden, und so nimmt der junge Mann nach vielen Jahren Kontakt zu seinem Vater Almeida auf, der seit jeher ein Autokino betreibt. Der kauzige Almeida liebt sein altes Kino, auch wenn sich außer seinen zwei mindestens ebenso verschrobenen Angestellten kaum jemand für die Filme interessiert. Doch das hält Almeida nicht davon ab, jeden Abend den Projektor anzuwerfen. Als Marlombrando an den Zauberort seiner Kindheit zurückkehrt, steht der Abriss der heruntergekommen Betonwüste unmittelbar bevor…
DAS LETZTE DRIVE-IN KINO gewann mehrere Publikumspreise, auch die Schauspieler Breno Nina und Fernando Rocha erhielten Auszeichnungen.

Iberê Carvalho, 1976 in Brasilia geboren, studierte Anthropologie und Journalismus und erhielt in Madrid einen Master-Abschluss in Regie. Seine Kurzfilme liefen weltweit auf Filmfestivals und wurden mehrfach ausgezeichnet. DAS LETZTE DRIVE-IN KINO ist sein erster langer Spielfilm. Carvalho ist Co-Direktor der Produktionsfirma Pavirada Filmes.

Mi., 10.5. - 21.00 UhrSa., 13.5. - 19.00 UhrSo., 14.5. - 15.30 Uhr
El Rey de la Habana - Der König von Havanna
El Rey de la Habana - Der König von Havanna Trailer
Dominikanische Republik, Spanien 2015 | Regie: Agustí Villaronga | 119 min. | mit Maikol David, Yordanka Ariosa, Héctor Medina, Jean Luis Burgos | Original mit deutschen Untertiteln.
Kuba in den 90 er Jahren, in der schlimmsten Zeit der kubanischen Gesellschaft. Nach seiner Flucht aus einem Jugendheim versucht Reinaldo, in den Straßen von Havanna zu überleben. Hoffnungen, Enttäuschungen, Rum, Humor und vor allem Hunger begleiten ihn, bis er auf die Prostituierte Magda und die Transsexuelle Yunisleidy trifft, beide erzwungenermaßen Lebenskünstler wie er. Hin- und hergerissen zwischen den beiden versucht er, der materiellen und moralischen Armut um ihn herum zu entkommen, indem er Liebe und Leidenschaft, Spannung und Sex bis zum Äußersten lebt. Der Film basiert auf dem gleichnamigen, kontroversen Roman von Pedro Juan Gutièrrez: radikal, extrem, überzogen, moralisch ambivalent – und gerade deshalb wahrhaftig in seinem Porträt eines Kubas am Abgrund nach dem Untergang des Sowjetreiches.

Der 1953 auf Mallorca geborene Agustí Villaronga verfolgt in seinem Œuvre immer wieder die Themen einer zerstörten und verstörenden Kindheit, von Gewalt, sexuellem Erwachen und Homosexualität. Seine bisher sieben Kinoarbeiten erhielten mehrere Preise. Am bekanntesten sind seine Filme EL MAR (2000) und PA NEGRE (2010), der mit neun Goyas ausgezeichnet wurde.

Do., 11.5. - 17.00 UhrDi., 16.5. - 21.00 Uhr
Queer Cinema 2017
Transit Havanna
Transit Havanna Trailer
Kuba, Niederlande, Deutschland 2016 | Regie: Daniel Abma | 93 min. | Dokfilm | mit Malú Caño Valladeres, Giselle Odette Diógenes Domínguez Rodríguez, Juani Santos Peréz, Mariela Castro Espín, Stan Monstrey, Marlon Buncamper u.a. | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: ohne Altersbeschränkung.
Einmal im Jahr kommen zwei Ärzte aus Holland und Belgien nach Havanna und führen dort auf Initiative von Fidel Castros Nichte kostenlos geschlechtsangleichende Operationen durch.
Wie geht es den Menschen, die an Wendepunkten ihres Lebens stehen? So wie den Protagonisten Malú, Odette und Juani, die für ein Leben im richtigen Körper kämpfen? Malú ist Aktivistin in der Transgender-Community und wartet schon seit Jahren auf ihre Chance zur OP.
 Odette sagt von sich, sie sei der beste Panzerfahrer Kubas gewesen. Streng religiös lebt sie in ständigem Zwist mit ihrer Familie und verdingt sich als Ziegenhirtin.
 Juani sagt, er sei der erste transsexuelle Kubaner und erzählt, dass es wegen des Embargos jahrelang kein Testosteron für seine Behandlung gab.
Feinfühlig erzählt und wunderbar fotografiert taucht der Film ein in die kubanische Gesellschaft und zeigt – aus dem speziellen Blickwinkel der LGBT-Community gesehen – fern von Klischees, wie Kuba tickt mehr als 50 Jahre nach der Revolution. Und dann kommt auch noch der historische Moment der Öffnung Kubas dazu…

Geb. 1978 in den Niederlanden, studierte Daniel Abma Grundschulpädagogik, engagierte sich dann in der Jugendarbeit in Berlin und Brandenburg. 2008 Regiestudium an der Filmuniversität Babelsberg. 2012 erster langer Dokumentarfilm NACH WRIEZEN, der straffällig gewordene Jugendliche nach ihrer Haftentlassung drei Jahre lang begleitete. Der Film wurde auf diversen Festivals gezeigt, u.a. bei „Sehsüchte“ 2013 als bester Dokumentarfilm und für den besten Schnitt ausgezeichnet und 2015 mit einem Grimme-Preis geehrt.

Do., 11.5. - 19.00 UhrSo., 14.5. - 21.00 Uhr
El Soborno del cielo - Die Bestechung des Himmels
El Soborno del cielo - Die Bestechung des Himmels Trailer
Kolumbien 2016 | Regie: Lisandro Duque Naranjo | 93 min. | mit Guillermo García, Jaime Correa, Milady Dau, Sara Deray | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine schwarze Komödie: Eine Stadt in der kolumbianischen Provinz. Das Leben läuft ruhig vor sich hin, bis der Suizid von Aimer Zapata alles durcheinander bringt. Der neue strenge Priester verweigert dem Selbstmörder ein katholisches Begräbnis. Die Familie des Verstorbenen fordert jedoch die Kirche heraus, indem sie Aimer trotzdem auf dem katholischen Friedhof bestattet. Wütend verweigert der Priester von nun an jegliche Sakramente, bis der Leichnam auf den säkularen Friedhof umgebettet wird. Kinder ohne Taufe, keine Hochzeiten mehr, Sterbende ohne die letzte Salbung... dem Priester gelingt es, einen Keil zwischen die Stadtbewohner zu treiben. Von den Nachbarn bedrängt, verdoppelt die Familie ihren Einsatz: Sie werden ihren Leichnam dann umbetten, wenn auch alle anderen Familien ihre Selbstmörder umbetten. Und davon gibt es nicht wenige, doch sie werden streng geheim gehalten...

Der kolumbianische Filmemacher Lisandro Duque Naranjo, geboren 1943, arbeitet seit 1974 als Drehbuchautor und Regisseur für Film und Fernsehen. Mehrfach arbeitete er mit Gabriel García Márquez zusammen. Er publiziert als Kolumnist in El Espectador und ist Professor an der Universidad Central und an der Universidad Nacional. EL SOBORNO DEL CIELO ist sein elfter Kinospielfilm.

Do., 11.5. - 21.00 UhrMi., 17.5. - 19.00 Uhr
Zonda: Folclore argentino - Argentina
Zonda: Folclore argentino - Argentina Trailer
Argentinien, Spanien, Frankreich 2015 | Regie: Carlos Saura | 88 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Musik, Tanz und Leidenschaft: In Carlos Sauras ARGENTINA wirbeln die Röcke, hypnotisieren die Rhythmen, betören die folkloristischen Melodien. Der preisgekrönte Regisseur widmet sich in seinem Dokumentarfilm ganz der argentinischen Folklore. Anhand einiger choreographierter Szenen und Lieder begibt sich der Filmemacher auf eine persönliche Reise durch die verschiedenen Regionen Argentiniens und ihr faszinierendes Erbe. Dabei trifft und porträtiert Saura einige der bekanntesten Künstler und Gruppen des Landes wie Pedro Aznar, Soledad Pastorutti, Jaime Torres und Mercedes Sosa. So zeigt ARGENTINA durch Musik und Tanz ein Land, seine Einwohner, seine Geschichte. Und wie aus diesen Wurzeln das Wesen der faszinierenden, lebendigen argentinischen Kultur gewachsen ist.

Carlos Saura wurde 1932 in Huesca, Spanien geboren. Sein Maschinenbau-Studium brach Saura ab, um sich zunächst als Fotograf einen Namen zu machen, bevor er am Instituto de Investigaciones y Experiencias Cinematográficas Film studierte. Bis 1963 unterrichtete er dort Filmregie. Sauras vielfach preisgekröntes filmisches Werk wurde besonders durch den Spanischen Bürgerkrieg und den italienischen Neorealismus geprägt. In den 1980ern erlangte Saura besondere Beachtung für seine Flamenco-Trilogie, die in Zusammenarbeit mit dem bekannten Tänzer und Choreografen Antonio Gades entstand: BODA DE SANGRE (1981), CARMEN (1983) und EL AMOR BRUJO (1986). 1995 widmete sich Saura mit der Dokumentation FLAMENCO erneut dem spanischen Nationaltanz, bevor er wenige Jahre später im Doku-Drama TANGO (1998) begann, den argentinischen Volkstanz zu erforschen.

Fr., 12.5. - 17.00 Uhr
O coração da Loucura - Nise – Das Herz des Wahnsinns
O coração da Loucura - Nise – Das Herz des Wahnsinns Trailer
Brasilien 2015 | Regie: Roberto Berliner | 120 min. | mit Glória Pires, Fabrício Boliveira, Roberta Rodrigues, Augusto Madeira | Original mit deutschen Untertiteln.
Eine Frau klopft heftig gegen eine geschlossene Metalltür und bittet um Einlass. Die Psychiaterin Nise da Silveira (Glória Pires) wurde wegen „kommunistischer Umtriebe“ nach mehrmonatiger Haft aus dem Gefängnis entlassen und betritt nun eine andere Welt der Ein- und Ausgeschlossenen. In den 1940er Jahren ist die staatliche Nervenheilanstalt „Pedro II“ in Rio de Janeiro ein Hort, an dem brutale Behandlungsmethoden wie die Lobotomie und die Elektroschocktherapie als medizinisch fortschrittlich gelten. In der von Männern dominierten Einrichtung weigert sich die resolute Ärztin, diese anzuwenden. Stattdessen übernimmt die Schülerin von C. G. Jung den Bereich der Beschäftigungstherapie und fördert die künstlerische Tätigkeit der Patienten. „Mein Instrument ist ein Pinsel, kein Eispickel“, sagt die Gründerin des „Museums für Bilder des Unbewussten“. Sie will nicht das Anderssein der Erkrankten auslöschen, sondern deren Selbstbild und Handlungsfähigkeit stärken. Doch dann schlägt das System zurück…
Mit seinem ebenso lehrreichen wie emotionalen Portrait einer starken Frau, huldigt Regisseur Roberto Berliner der realen Nise da Silveira (1905-1999) und ihrem von tiefer Menschlichkeit geprägten Ringen um alternative Behandlungsmethoden; darüber hinaus stellt er mit seinem preisgekrönten Film die grundsätzliche Frage, wie eine Gesellschaft mit psychisch kranken Menschen umgeht.
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Sonderveranstaltung am Fr, 12.5., 19 Uhr:

Die gebürtige Brasilianerin Prof. Dr. med. Daniela Roesch Ely steht im Anschluss an die Filmvorführung für ein Fachgespräch und offene Diskussion zum Thema zur Verfügung. Sie ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und geschäftsführende Oberärztin der Klinik für Allgemeine Psychiatrie am Universitätsklinikum Heidelberg.

Die Diskussion findet im Gumbelraum (Karlstorbahnhof, 1. OG) statt.

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Roberto Berliner arbeitet als Regisseur, Produzent und Gründer von tvzero. Seit 1978 dreht er Werbefilme, Videoclips, TV-Serien, Kurz- und Langspielfilme sowie Dokumentarfilme. Sein Film über Nise da Silveira, der ihn dreizehn Jahre lang beschäftigte, wurde bei Filmfestivals in Tokio, Moskau und St. Petersburg ausgezeichnet; in Rio de Janeiro erhielt er den Publikumspreis.



Fr., 12.5. - 19.00 UhrSo., 14.5. - 13.00 UhrMo., 15.5. - 17.00 Uhr
A 60 km/h - Mit 60 km/h
A 60 km/h - Mit 60 km/h Trailer
Uruguay 2014 | Regie: Facundo Marguery | 96 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
Um die Welt mit dem Citroen Méhari – zwei Zylinder, 600 ccm, 60 km/h Höchstgeschwindigkeit: Mario, geschieden und einsam, verwirklicht zu seinem 50. Geburtstag den lange gehegten Traum von einer Weltreise. Mit seinen zwei Söhnen und einer Kamera macht er sich auf eine 150.000 Kilometer-Reise durch 45 Länder und fünf Kontinente. Auf der langen Fahrt, im Kampf gegen Geldmangel, Hitze, Regen, Dreck und Chaos zeigen sich Mut und Ausdauer, Leidenschaft und Leidensbereitschaft. Wie es Sohn Mattias ausdrückt: „Bei 60 Stundenkilometer bist du wie ein Chamäleon. Du bewegst dich langsam, und du veränderst dich mit der Landschaft, die du durchreist.“

Nach seinem Studium begann Facundo Marguery, an der Universidad ORT Uruguay Computeranimation zu studieren. Ab 2007 arbeitete er für internationale Produktionsfirmen. 2014 bereiste er für sein Filmdebüt MIT 60 KM/H die Welt.

Fr., 12.5. - 21.00 UhrSa., 13.5. - 17.00 UhrDi., 16.5. - 17.00 Uhr
Kurzfilme von Santiago Esteves
Kurzfilme von Santiago Esteves
Argentinien, Brasilien 2009-2013 | Regie: Santiago Esteves | 70 min. | Kurzfilme | Original mit englischen Untertiteln.
Cinco tardes sin Clara - Five afternoons without Clara | AR 2009 | 11 min | OmeU

Los crímenes - The Crimes | AR 2011 | 20 min | OmeU

Un sueño recurrente - A recurring dream | AR 2013 | 22 min | OmeU

Eva Randolph: Menino Peixe - Fish Boy | BR 2012 | 17 min | OmeU


Der Filmemacher Santiago Esteves, ein aufstrebendes Talent des argentinischen Kinos, steht im Mittelpunkt des Kurzfilmprogramms. Cine Latino zeigt drei seiner Arbeiten sowie mit MENINO PEIXE einen Kurzfilm seiner brasilianischen Kollegin Eva Randolph, bei dem er neben der Regisseurin für die Montage verantwortlich zeichnet. Esteves‘ Filme sind ebenso gewitzte wie hintergründige Reflexionen über verschlungene, rätselhafte Geschichten sowie über merkwürdige Fragen, die überraschende Antworten finden.
In CINCO TARDES SIN CLARA etwa fragt der melancholische Held Julian nacheinander einen Biologen, einen Mathematiker, einen Denker und einen Arbeitslosen, warum ihn seine Freundin verlassen habe. Später, in einer Frauenrunde, stellt er fest: „Wenn zwei Menschen sich finden, handelt es sich immer um ein Missverständnis.“ Denn es gebe beim Gegenüber immer einen dunklen Fleck. Ein solcher führt in dem vielfach ausgezeichneten LOS CRIMENES, einem mit maximaler Erzählökonomie und visuellem Einfallsreichtum erzählten Thriller, immer wieder auf falsche Fährten. Auf ganz andere Weise sucht Ignacio, der seit Monaten unter einem täglich wiederkehrenden Alptraum leidet, nach einem Weg aus dem Dschungel von Hypothesen. In UN SUENO RECURRENTE begibt er sich schließlich auf eine Gratwanderung zwischen Realität und Imagination.

Santiago Esteves, geboren 1983 in Mendoza, absolvierte nach einem Abschluss in Psychologie ein Filmstudium an der Universidad del Cine in Buenos Aires. Neben seinen Kurzfilmen arbeitete er auch als Editor u. a. für Paplo Trapero. Mit LA EDUCACION DEL REY, seinem ersten Langfilm, befindet sich Esteves zurzeit in der Postproduktion, für die er 2016 beim Filmfestival von San Sebastián einen Förderpreis erhielt.

Sa., 13.5. - 21.00 UhrDi., 16.5. - 19.00 Uhr
Neruda
Neruda Trailer
Chile, Argentinien, Frankreich, Spanien 2016 | Regie: Pablo Larraín | 108 min. | mit Luis Gnecco, Gael García Bernal, Alfredo Castro, Mercedes Morán | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
1948. In einer flammenden Rede vor dem Kongress bezichtigt Senator Pablo Neruda, berühmter Dichter und Kommunist, die Regierung Präsident Videlas des Verrats – und wird umgehend seines Amtes enthoben. Der Kalte Krieg ist in Chile angekommen. Neruda entzieht sich seiner Verhaftung und taucht ab, mitten in der Arbeit an seiner epochalen Gedichtsammlung „Canto General“. Verfolgt vom melancholischen Polizisten Peluchoneau beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, dem Neruda zwischen Poesie und Legendenbildung einen ganz eigenen Reiz abgewinnt. Immer wieder legt er selbst Spuren, um seinem hartnäckigen Verfolger im letzten Moment zu entkommen. Die seltsame Jagd führt die Kontrahenten derweil in immer abgelegenere Gegenden. In der imposanten Bergwelt der chilenischen Kordilleren macht sich Neruda schließlich daran, das letzte Kapitel des Duells mit Peluchoneau in Szene zu setzen... Dichtung und Wahrheit gehen übergangslos ineinander über, wenn Larraín – oder Neruda? – die Ebenen zwischen biographischer Erzählung, Fantasie und Fiktion verwischen.

Pablo Larraín, geboren 1976 in Santiago de Chile, dreht seit 2006 vielfach preisgekrönte Filme. ¡NO! (2012), die erste Zusammenarbeit mit Gael García Bernal, wurde unter anderem für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert. EL CLUB (2015) wurde u. a. mit dem Silbernen Bären und als bester lateinamerikanischer Film ausgezeichnet. Zuletzt lief der dreifach oscarnominierte JACKIE (2016) mit Natalie Portman in den deutschen Kinos.

So., 14.5. - 11.00 UhrMo., 15.5. - 19.00 Uhr
Viacrucis Migrante –
Kreuzweg der Migrant_innen
Viacrucis Migrante –<br>Kreuzweg der Migrant_innen Trailer
Deutschland 2015 | Regie: Hauke Lorenz | 61 min. | Dokfilm | Original mit deutschen Untertiteln.
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Vorfilm: SAMIRA
DE 2016 | R:Charlotte A. Rolfes | 17 min.
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„Kein Mensch ist illegal“, steht auf einem der Plakate, mit denen Demonstranten auf die schwierige Situation von Migranten und damit auf sich selbst aufmerksam machen. Angeführt von einem Franziskanermönch, der sich mit ihren Strapazen und Leiden solidarisiert, indem er symbolisch ein Kreuz trägt, führt ihre Prozession in der Karwoche durch die Straßen von Tenosique. Die kleine südmexikanische Grenzstadt mit ihrer Migrantenherberge „La 72“ ist Anlauf- und Zwischenstation für viele Flüchtlinge aus El Salvador, Guatemala und Honduras. Hier können sie nach einer langen, beschwerlichen und oft auch gefährlichen Reise rasten und auf einen der Güterzüge warten, der sie mit viel Glück und Gottvertrauen in die USA bringen soll…
In zahlreichen persönlichen Interviews dokumentiert der Film die Geschichten und Fluchtgründe der Migranten. Bedroht von krimineller Gewalt und Diskriminierung, Armut und Perspektivlosigkeit sehnen sich diese nach Freiheit und suchen in der Fremde nach einer besseren Zukunft. „Migrieren ist ein Recht und kein Verbrechen“, sagt einer von ihnen. Hauke Lorenz, der seinen intimen Film mit minimalem Budget realisiert hat, gewährt Einblicke in den Alltag von Migranten, erzählt von Hoffnungen und Schicksalen und macht den Zuschauer darauf aufmerksam, dass „Menschenrechte nichts Selbstverständliches“ sind.


In Anwesenheit des Regisseurs Hauke Lorenz. Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Filmgespräch statt.


Hauke Lorenz, geboren 1982, studierte Ethnologie und Lateinamerikanistik in Hamburg. Seine Ausbildung als Videojournalist absolvierte er beim Hamburger Communitysender und Ausbildungskanal TIDE sowie an der Hamburg Media School. VIACRUCIS MIGRANTE, sein erster Langfilm, lief beim lateinamerikanischen Filmfestival in Havanna und eröffnete das Filmfest Schleswig-Holstein Kiel.

So., 14.5. - 18.00 Uhr
Das Festival, bestehend aus Festival Latino und Cine Latino, ist mit über 70 Veranstaltungen der Kristallisationspunkt lateinamerikanischer Kultur in Heidelberg, Mannheim und der Region.
Festival Latino 27.4.-28.5.2017 || Cine-Latino 10.-17.5.2017
Das vollständige Programm inklusive Veranstaltungen in der Region finden Sie auf http://www.cine-latino.de
Medienforum Heidelberg e.V.
Kommunales Kino/ Aktive Medienarbeit
Marlene-Dietrich-Platz 3
69126 Heidelberg
Kartenreservierung: 06221 / 97 89 18
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