Días de Santiago
Peru 2004 | Regie: Josué Mendez | 83 min. | mit Pietro Sibille, Milagros Vidal, Marisela Puicón, Alheli Castíllo, Lili Urbina, Ricardo Mejía, Erick García, Ivy La Noire | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der 23jährige Santiago Roman kehrt nach Lima zurück, nachdem er drei Jahre als Soldat für sein Land gedient hat. Er war in der Bekämpfung von Terror und Drogenhandel an der Grenze zu Ecuador im Einsatz. Jetzt möchte er ein normales Leben beginnen, arbeiten und eine Familie gründen, doch die Regierung hält für ihre Soldaten keine Unterstützung bereit und in Peru gibt es zu wenig Arbeitsplätze. Santiago muss selber schauen, wie er mit dem zivilen Leben zurechtkommt. Der Ansatz von „Días de Santiago“ ist global gültig: Ein junger Mann kehrt nach dem Militärdienst an den Ort seines normalen Lebens zurück und soll sich dort nach drei Jahren Abwesenheit im Dienste irgendeines Vaterlandes wieder zurecht finden. Auch die Situation, die er vorfindet, ist austauschbar, egal ob er als Soldat aus dem Irak in die USA heimkehrt, aus Tschetschenien nach Moskau oder eben von der ecuadorianischen Grenze nach Lima: Die Gesellschaft und der Staat, die ihn zur Verteidigung von irgendwelchen Gütern gebracht haben, haben ihm nun nichts zu bieten, was verteidigenswert wäre. Der junge peruanische Filmemacher Josué Méndez, der bereits mit seinen hervorragenden Kurzfilmen aufgefallen ist, legt hier ein inhaltlich überzeugendes wie formal bestechendes Erstlingswerk vor, in dem er aufzeigt, dass das Drama eines Armeedienstes oft erst dann richtig beginnt, wenn der Dienst vorüber ist. Zwischen schwarzweißen und farbigen Szenen wechselnd betont Méndez die Lebensnähe seines überzeugenden Films. Es ist bei weitem nicht nur ein Film über den heimkehrenden Soldaten, Méndez zeigt uns auch ein ungeschminktes Bild vom Leben in Perus Hauptstadt Lima.
Fr., 5.5.06 - 21.30 UhrMi., 10.5.06 - 17.30 Uhr
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