|
Griechenland, Italien, Frankreich 1998 | Regie: Theo Angelopoulos / Musik: Eleni Karaindrou | 137 min. | mit Bruno Ganz, Isabelle Renauld, Fabrizio Bentivoglio | mehrsprachiges Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.
Es ist der letzte Tag im Leben des Poeten Alexander aus Saloniki – der letzte Tag vor der Ewigkeit, die der Krebskranke in einem Krankenhaus verbringen soll und dann… wer weiß wo? Alexander, gespielt von Bruno Ganz, nutzt diesen Tag, um Abschied zu nehmen: von seiner Tochter, seiner bereits verstorbenen Frau, seiner Mutter und dem Leben, das er kannte. Dabei begegnet er einem einen albanischen Flüchtlingsjungen. Alexander begreift, dass auch er auf der Flucht war: Nicht vor anderen, vor sich selbst. Gemeinsam verbringen sie einen Tag mit Musik, Tanz und Dichtung – und der Frage, wo eigentlich die Zeit geblieben ist.
Die Filme des großen griechischen Filmschöpfers Theo Angelopoulos waren und sind Legenden. Mit seinen eigenwilligen, mythischen, philosophischen Filmen prägt er seit Jahrzehnten das europäische Filmschaffen wie kaum ein anderer. Angelopoulos ist vielleicht der letzte große Europäer der siebten Kunst. Er zeigt im 1998 mit der Palme d'Or Cannes ausgezeichneten „Die Ewigkeit und ein Tag“ sanft und melancholisch das Verrinnen der Zeit. Die Grenzen zwischen Zeit und Ort, Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen und machen Platz für die letzte und ungewisseste Grenze, das Ende des Lebens. Angelopoulos hinterfragt die Funktion des Künstlers und Poeten, auch die des Filmemachers im Angesicht dieser Vergänglichkeit.
Vervollkommnet wird der Film durch die von Eleni Karaindrou komponierte Filmmusik. Ihre klagenden, manchmal volksliedhaften Melodien greifen die nachdenkliche, melancholische Stimmung in Angelopoulos‘ Bildern auf und vermitteln dem Zuschauer ein Gefühl von Leere und Sehnsucht nach vergangenen Zeiten.
In Kooperation mit Enjoy Jazz
|