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Dezember 2002 |
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Original Versions |
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Bergfilmreihe in Zusammenarbeit mit dem Wohnstift Augustinum und dem Kulturamt der Stadt |
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Die Macht der Bilder - Leni Riefenstahl
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Deutschland/Großbritannien/Frankreich 1993 | Regie: Ray Müller | 188 min. | 35 mm.
Leni Riefenstahl wurde vor kurzem 100 Jahre alt. Sie ist die wohl berühmteste, aber auch die umstrittenste deutsche Filmregisseurin. Das liegt an ihren Filmen "Triumph des Willens" sowie "Olympia", die sie in den Augen vieler zur filmischen Propagandistin des Dritten Reiches machten. Ray Müller verzichtet in seinem ausführlichen Porträt Leni Riefenstahls auf eine vorgegebene politische Postion und befaßt sich stattdessen insbesondere mit der eigentümlichen Form der Ästhetik, die ihre Filme prägt, und die auch heute noch Künstler aller Sparten beeinflußt.
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So., 1.12. - 13.00 UhrMo., 2.12. - 20.00 UhrDi., 3.12. - 20.00 UhrMi., 11.12. - 20.00 Uhr
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Stummfilm mit Live-Musikbegleitung
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Berg des Schicksals
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Deutschland 1924 | Regie: Arnold Fanck | 100 min. | 35 mm | nit Arnold Fanck jun., H. von Hoeslin, Erna Morena, Gustav Oberg, Frieda Richard, Luis Trenker | stumme Originalfassung.
Noch niemandem ist es gelungen, den Gipfel des majestätischen Guglia del Diavolo zu bezwingen. Selbst der größte Kletterer Tirols scheitert immer wieder an ihm und riskiert dabei sein Leben - bis er endlich seiner Mutter das Versprechen abgibt, nie wieder den Versuch zu unternehmen, die steile Bergwand herauszufordern. Doch noch jemand anderem läßt der Berg keine Ruhe: Hella, seiner Jugendfreundin. Sie glaubt, einen ganz sicheren Weg des Aufstiegs gefunden zu haben... - Bergfilme wurden vielfach ein typisch deutsches Genre genannt und gerne auch einmal psychoanalytisch gedeutet, wozu sie geradezu einladen. In jedem Fall sind sie die Schöpfung von Arnold Fanck und seinem Team, das es zu Beginn der zwanziger Jahre unternahm, unter nicht nur für das damalige Kino völlig ungewohnten, ja lebensgefährlichen Bedingungen spektakuläre Naturaufnahmen mit einer packenden Handlung zu verbinden. Der Erfolg gab Fanck recht. "Berg des Schicksals" ist dabei einer der frühesten Bergfilme überhaupt, stilbildend für dieses extreme Genre, das dabei so nah ist an dem mustergültigen Paradigma des Ästhetischen schlechthin, nämlich dem Erhabenen, für das der Philosophie lange eben die alpine Bergwelt stand.
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In Eis und Schnee - Arnold Fanck
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Deutschland 1996 | Video | Arnold Fanck, Arnold Fanck jun., Sepp Allgeier, Leni Riefenstahl, Luis Trenker, Enno Patalas | deutsche Originalfassung.
Man könnte Arnold Fanck leicht einen verkannten, ja sogar oft geschmähten Regisseur nennen. Denn in der Filmgeschichtsschreibung wird er allenfalls am Rande erwähnt und dann zumeist im Zusammenhang mit der "Entwicklung einer faschistischen Ästhetik" im Vorfeld der Gleichschaltung der UFA durch Hugenberg und die Nationalsozialisten. Doch diese Sicht ist stark verkürzt. Denn Fanck war vor allem ein filmbesessener Tüftler und Bastler, dem das Kino über den Bergfilm hinaus eine ganze Reihe Erfindungen verdankt. Dieser spannende Dokumentarfilm vereint historisches Material und Interviews vor allem mit Fancks Sohn und Leni Riefenstahl zu einem interessanten Zeitporträt, nicht zuletzt dem Bild eines Menschen, der auf der Suche nach einer authentischen Kunst extreme, ja vielfach lebensgefährliche Anstrengungen unternahm und damit unter anderem zum Vorbild für Regisseure wie Werner Herzog wurde.
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So., 1.12. - 22.00 UhrSo., 22.12. - 22.00 UhrMo., 23.12. - 20.00 Uhr
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Die weiße Hölle vom Piz Palü
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Deutschland 1929/35 | Regie: Arnold Fanck/GWPabst | 92 min. | 35 mm | mit Leni Riefenstahl, Gustav Diessl, Ernst Petersen, Ernst Udet, Mizzi Götzel | deutsche Originalfassung.
Ein junges Paar verbringt seine Flitterwochen in den Dolomiten. Die Gefahr, die von den Bergen ausgeht, und ihre jähe Gewalt unterschätzend, begibt es sich auf eine Bergtour, bei der es von einem drastischen Wetterumschwung überrascht wird... - Ende der zwanziger Jahre war der Bergfilm bereits nicht nur in Deutschland äußerst populär. "Die weiße Hölle vom Piz Palü" ist dabei eine der avanciertesten und unter härtesten Bedingungen gedrehten Hervorbringungen des Genres, eine Pioniertat des Stummfilmkinos. Nach dem Aufkommen des Tonfilms wurde die "Weiße Hölle" alsbald in einer überarbeiteten Tonfilmfassung neu herausgegeben.
Der Film ist auch Donnerstag, den 5.12., um 20.00 Uhr im Kinosaal des Wohnstifts Augustinum auf dem Emmertsgrund zu sehen!
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Schrei aus Stein
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Deutschland/Frankreich/Kanada 1991 | Regie: Werner Herzog nach einer Idee von Reinhold Messner | 106 min. | 35 mm | Vittorio Mezzogiorno, Stefan Glowacz, Mathilda May, Donald Sutherland, Brad Dourif | stumme Originalfassung.
Der Weltmeister im "Free-Climbing" und ein traditioneller Alpinist wetteifern in der Einöde Patagoniens um die Erstbesteigung eines bislang unbezwungenen, 6000 Meter hohen Berggipfels. Der tragische Ausgang des Duells scheint unausweichlich... - Werner Herzog, einer der maßgebenden Regisseure des Neuen deutschen Films, hat immer wieder nicht nur seltene, ja unberührte Drehorte für seine Filme ausgesucht. Immer wieder knüpfte er in seiner Arbeit gerade auch an den klassischen deutschen Stummfilm an, hier unverkennbar an die Pionierleistungen Arnold Fancks. Irritierend, aber ebenso Herzog-typisch, ist dabei die mystisch-märchenhafte Atmosphäre des Films.
Am Mittwoch, 11.12., 20 Uhr ist der Film auch im Kinosaal des Wohnstifts Augustinum, Emmertsgrund, zu sehen!
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Do., 5.12. - 22.15 UhrMo., 9.12. - 22.00 UhrDi., 10.12. - 19.45 Uhr
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Berge in Flammen
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Deutschland/Frankreich 1931 | Regie: Luis Trenker | 94 min. | 35 mm | Luis Trenker, Lissy Arna, Luigi Serventi, Claus Clausen | deutsche Originalfassung.
Der begeisterte Schifahrer und Bergsteiger Luis Trenker wurde als Schauspieler in den spektakulären und außergewöhnlichen Filmen Arnold Fancks weit über Alpinistenkreise hinaus bekannt. Wie eine weitere Schauspielerin Fancks, Leni Riefenstahl, begann auch Trenker schließlich, eigene Filme zu drehen, und dies blieb nicht die einzige Parallele, nahm doch auch Trenker sich in seinen Filmen immer wieder politischer Themen an. "Berge in Flammen" spielt dabei während des Ersten Weltkriegs, in dem die Donaumonarchie Österreich-Ungarn und sein Nachbar Italien in Südtirol erbittert Krieg führen. Bei Trenker selbstverständlich überwindet alpiner Geist leicht solch niederes Treiben. Ein in die Bergwelt verlegter "Kameradschaft"-Film (in Anlehnung an GWPabsts Klassiker), der nicht verhindern konnte, daß neben Riefenstahl auch Trenker dem Nationalsozialismus verfiel.
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Stürme über dem Montblanc
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Deutschland 1930 | Regie: Arnold Fanck | 110 min. | 35 mm | mit Leni Riefenstahl, Sepp Rist, Ernst Udet, Mathias Wieman | deutsche Originalfassung.
Ein "Leben über den Wolken" wollte Arnold Fanck in diesem eindrucksvoll gefilmten Klassiker zeigen. Was konnte sich dazu besser eignen als die Berglandschaft um den Montblanc, den höchsten Gipfel Europas, der die Alpen jenseits des Genfer Sees überragt? Niemand jedoch lebt dort freiwillig, lediglich ein Meteorologe wohnt weit abgelegen in der Wetterstation inmitten dieser menschenfeindlichen Einöde. Als diese in einem schweren Sturm zerstört wird, muß dieser um sein Überleben kämpfen. Doch er ist nicht allein... - "Stürme über dem Montblanc" war der erste Tonfilm unter Arnold Fancks in der ganzen Welt populären Bergfilmen und selbst einer der größten Erfolge des Weimarer Kinos. Wie die meisten Filme Fancks wurde auch dieser ohne Tricks, Doubles etc. in freier Natur gedreht. Der Kunstflieger Ernst Udet landete zum Beispiel - ohne offizielle Genehmigung -erstmals auf dem Montblanc-Gletscher. Fanck bewies selbst in abenteuerlichsten Situationen filmisches Geschick. So sollte Hollywood ihm im Anschluß an diesen Film sogar ein Projekt übertragen, an dem ein erstes Team bereits auf tragische Weise gescheitert war: über eine Rettungsexpedition in der Arktis, woraus der Film "SOS Eisberg" entstand.
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Fr., 20.12. - 19.45 UhrSo., 22.12. - 20.00 UhrMo., 23.12. - 21.00 Uhr
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