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Cine Latino 2006: Quanto vale ou é por quilo? - Wieviel kostet es? |
Quanto vale ou é por quilo? - Wieviel kostet es?
Brasilien 2005 | Regie: Sérgio Bianchi | 110 min. | 35 mm | mit Silvio Guindane, Claudia Mello, Herson Capri, Caco Ciocler | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Die Sklaverei wurde in Brasilien im Jahr 1888 endgültig abgeschafft – oder etwa doch nicht? Den unheimlichen Kontinuitäten der brasilianischen Gesellschaft ist der Film Quanto vale? auf der Spur. Auf geschickte Weise kontrastiert er historische mit gegenwärtigen Episoden, wobei die Schauspieler jeweils identisch sind. So mutieren der Sklavenjäger Candinho und die entlaufene Sklavin Arminda zum Auftragskiller und zur politischen Aktivistin – ihr Schicksal bleibt jedoch das gleiche.
Die Vorlage für den Film lieferte der Roman “Pai contra Mãe“ von Machado de Assis, der im Nationalarchiv von Rio de Janeiro recherchierte. Dabei entdeckte er die frappierenden Ähnlichkeiten der feudalen Sklaverei mit den modernen Machenschaften von Wohltätigkeitsorganisationen. Unter dem Deckmantel des sozialen Engagements bedienen sich diese bei den 100 Mio. $ großen Budgets der Spendengelder. Nicht mehr nur durch brutale Gewalt, sondern zuallererst mit Hilfe geschickter Manipulation beuten sie die Unterprivilegierten genauso aus wie vor 150 Jahren. Was also ist ein Menschenleben wert? Damals so wenig – oder so viel – wie heute.
Sérgio Bianchi gilt als polemischer Regisseur, der beißend, aber intelligent die brasilianische Gesellschaft kritisiert. Er zeigt auf der Leinwand seine Verzweiflung an dem Land, das oberflächlich gesehen fröhlich und demokratisch, aber in Wirklichkeit voller Vorurteile und elitär ist. Zu seinen herausragenden Filmen gehören außerdem Romance (1988) und Cronicamente Inviável von 2000
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