Italien 1964 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 92 min. | Dokumentarfilm | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
„Die Waschfrau kommt und hat die Blume in der Tasche“. So stellt sich etwa ein kleiner Junge aus Palermo vor, wie die Kinder auf die Welt kommen. Eine der originellsten und liebenswürdigsten Antworten, die Pasolini bekommt, als er 1963 für ein halbes Jahr durch ganz Italien fährt, und Männer und Frauen jeden Alters nach ihrer Einstellung zu Liebe und Sexualität befragt. Dabei zeigt sich etwa, wie seinerzeit in Süditalien die traditionellen Lebensformen und die Einstellungen, die sie hervorbringen, noch überwiegen, während Norditalien schon freizügiger darüber denkt. Offen bleibt dabei aber, ob die sich andeutende sexuelle Emanzipation unter den Bedingungen des Kapitalismus tatsächlich einen Fortschritt darstellt. Im Gespräch mit Intellektuellen wie Alberto Moravia diskutiert Pasolini am Ende darüber, was er gehört hat.