Italien 1961 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 117 min. | mit Franco Citti, Silvana Corsini, Franca Pasut, Adriana Asti | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
"Meine Leidenschaft für das Kino ist eines der wichtigsten kulturellen Elemente in meiner Bildung und Biographie, im Grunde genommen denke ich schon mein ganzes Leben lang ans Kino." Im September 1960 war es dann soweit, mit einem kleinen Team dreht Pasolini "Accatone", seinen ersten Spielfilm. Er hat zunächst kaum technisches Verständnis, doch die Borgata, jene subproletarischen römischen Vorstadtviertel, für die es anderswo kein Äquivalent gibt, sind das Zentrum, aus dem er immer wieder sein künstlerisches Schaffen, sei es als Filmemacher, sei es als Schriftsteller, schöpft. Sie sind ihm eine gefährdete Gegenwelt zum Bürgertum und zur Konsumgesellschaft. Dort spielt auch "Accatone". Ein junger Mann ohne Arbeit und ohne Hoffnung schlägt sich durchs Leben. Er versucht sich als Zuhälter und wird zum Dieb, am Schluss verunglückt er, als er durch die Polizei verfolgt wird. "Accattone" ist in seinem Stil so schonungslos realistisch gehalten, wie es ihm gelingt, das gezeigte Reale zu überhöhen. Er gilt als einer der besten Filme Pasolinis.
Am 5. März mit einer Einführung von Dr. Cora Rok (Romanisches Seminar der Universität Heidelberg).