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Cine Latino 2006
Vorwort
Terminübersicht
Filme
Cine Latino 2006: Übersicht

Filmentdeckungen aus Lateinamerika 



Der große Zuschauerzuspruch der vergangenen Jahre zeigt, dass anspruchsvolle Qualitätsfilme dennoch ein breites Publikum finden können. Das Filmfestival, das parallel auch in Tübingen, Stuttgart, Frankfurt und Freiburg stattfindet, hat sich in den letzten Jahren zum wichtigsten Forum für lateinamerikanische Filmkultur in Deutschland entwickelt. Das Publikumsinteresse stieg kontinuierlich an und erreicht mittlerweile 15.000 Zuschauern, davon weit über 2000 in Heidelberg. 



Das Filmfest "Cine Latino" findet mittlerweile zum sechsten Mal im Karlstorkino statt und präsentiert zwischen dem 4. und 17. Mai so viele Filme wie noch nie zuvor. Mit 30 Filmen, darunter wieder
zahlreiche nationale und Heidelberger Premieren, gibt das Festival einen Querschnitt über das derzeitige Filmschaffen Lateinamerikas, wobei der Fokus auf dem innovativen Autorenkino liegt. Besonders stark vertreten sind dieses Jahr Produktionen aus Brasilien und Mexiko. So wird als Gast der Regisseur Paulo Sacramento mit „O prisoneiro da grade da ferro“ seine herausragende Dokumentation über das berüchtigte Gefängnis „Carandiru“ vorstellen, wie auch den auf der Berlinale 2004 preisgekrönten Film „Amarelo Manga“, wo er als Produzent und Cutter fungierte. Als weitere Gäste aus Brasilien werden die Dokumentarfilmer Marcos Strecker („Julia Mann“) und Joel Pizzini („500 Almas“) erwartet. Zu Mexiko findet gesondert und in Zusammenarbeit mit dem d.a.i. Heidelberg eine Reihe zum Thema „Migration“ statt, in der auch die mexikanischstämmige Amerikanerin Georgina G. Riedel ihre Komödie über drei Frauen aus drei Generationen („How the Garcia Girls Spent Their Summer“) präsentieren wird. 



Eine besondere Ehre ist es, in Zusammenarbeit mit der Cuba Solidarität, Humberto Solas aus Kuba begrüßen zu können, der zu den Mitbegründern des Neuen lateinamerikanischen Kinos der 1960er Jahre zählt und mit "Lucia" einen der Klassiker des kubanischen Films schuf. Mit seinem neuen Film "Barrio Cuba" erzählt Solas seine Geschichte über das Leben in Havanna. Neben weiteren Filmen aus Argentinien, Chile und Kolumbien werden auch Filme aus eher produktionsschwachen Ländern wie Uruguay, Nicaragua, Peru zu sehen sein - darunter auch "Maroa" aus Venezuela, mit der Regisseurin Solveig Hoogesteijn als Gast. Erstmals wird es auch eine Kurzfilmreihe mit prämierten Werken aus Mittelamerika geben, die im Rahmen einer Benefizveranstaltung für ein Guatemala-Hilfsprojekt gezeigt werden. 



Nach fünf erfolgreichen Jahren erhält das Filmfest Cine Latino einen großen Bruder zur Seite gestellt: Festival Latino. Zusammen mit dem Eine-Welt-Zentrum, das in den letzten Jahren im Karlstorbahnhof bereits die „Lateinamerika-Wochen“ organisierte und dem Theater und Philharmonischen Orchester, das mit einer „Mexikanischen Woche“ und der Aufführung der mexikanischen Oper „Florencia en el Amazonas“ eine Europa-Premiere vorbereitet hatte, wurde die Idee geboren, ein gemeinsames Festival zu Lateinamerika durchzuführen. Durch Kooperationen mit zahlreichen weiteren Kulturgruppen, Entwicklungsorganisationen, Tanzschulen, Nichtregierungsorganisationen, öffentlichen und universitären Einrichtungen entstand letztlich ein umfangreiches Programm mit Filmen, Vorträgen, Ausstellungen, Konzerten, Tanzveranstaltungen, Partys und einer Oper. Mit nahezu 100 Veranstaltungen zwischen dem 23. April und dem 24. Mai will das Festival eine kulturelle Vielfalt und Faszination, aber auch sozialkritische, politische und historische Hintergründe und Bestandsaufnahmen zum Kontinent Lateinamerikas präsentieren.



Der Vorverkauf beginnt am Donnerstag, 4.5. um 18.00 Uhr im Karlstorkino


 



12 Tangos- Adios Buenos Aires
12 Tangos- Adios Buenos Aires
Deutschland 2005 | Regie: Arne Birkenstock | 90 min. | 35 mm | mit Roberto Tonet, Marcela Maiola, Yolanda Zubieta | Original mit deutschen Untertiteln.
„12 Tangos“ erzählt die Geschichten von mehreren Tangueros im von wirtschaftlichen und politischen Krisen geschüttelten Buenos Aires. In der „Catedral“, einem zum stadtbekannten Tango-Club umfunktionierten, zweihundert Jahre alten ehemaligen Kornspeicher in Buenos Aires, spielt ein argentinisches Tango-All-Star-Orchester 12 bekannte Tangos, während sich die Gäste des allwöchentlichen Tangoballs dazu im Kreise drehen. Kreise, die zu den Kreisen ihres Lebens werden. Im Mittelpunkt des für den Film wesentlichen Lebenskreises stehen der 71-jährige Berufstänzer Roberto Tonet, die 20-jährige Tänzerin Marcela Maiola und die vier Kinder von Yolanda Zubieta. Tonet hat seine Rente während der Bankenkrise verloren, seine Tanzpartnerin Marcela bereitet ihre Auswanderung nach Europa vor. Yolanda Zubieta reist ebenfalls nach Europa, um sich in Spanien die Raten für ihr Haus zu verdienen, ihre vier Kinder lässt sie alleine in Buenos Aires zurück.
Im angesagtesten Tangoschuppen der Stadt treffen wir natürlich auch auf die fünf Freaks der Rockband „Las Muñecas“, die hier in der „Catedral“ leben, dort die Tangobälle ausrichten und Gardel-Lieder auf ihren E-Gitarren interpretieren. Tango als Ausdruck von Krise und Hoffnungslosigkeit und Trauer. Aber auch Lebensfreude, Genuss, Sehnsucht, Hilfe - er war dies schon immer. Er ist dies immer noch. Der Zusammenhang wird über die erzählten Geschichten der Tangotänzer und Musiker deutlich, die die aktuelle Situation um Vermögen, Job und Einkommen gebracht hat. Eingebettet in 12 Tangos, erzählt der Film die Geschichten dieser Tänzer und ihrer Vorfahren. Tango, Krise, Ein- und Auswanderung fügen sich organisch darin ein, über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft dieser Menschen wird die Geschichte des Tangos selbst erzählt. Und auch ein Porträt der Stadt Buenos Aires unserer Tage gezeichnet.
Fr., 28.4. - 19.30 UhrSa., 29.4. - 19.30 UhrMo., 1.5. - 19.30 UhrDi., 2.5. - 21.30 UhrMi., 3.5. - 19.30 Uhr
El viento - Der Wind
El viento - Der Wind
Argentinien 2005 | Regie: Eduardo Mignogna | 100 min. | 35 mm | mit Federico Luppi, Antonella Costa, Pablo Cedrón, Esteban Meloni | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ema Osorio wird beerdigt. Sie war Tochter und Mutter, aber keine Ehefrau. Zurück bleiben Vater und Tochter, aber kein Ehemann. Das muss keine Schande sein, aber in dem ländlich abgeschiedenen Punta Negra an der Südspitze Patagoniens ist es besser, wenn man für die Geburt weggeht und ansonsten eine möglichst akzeptable Erklärung für die außereheliche Schwangerschaft findet. Eine Erklärung, die gleichwohl Alina mit der Frage zurücklässt, wer sie eigentlich ist, wer ihr Vater war.
Die Frage nach der Identität bricht für Alina wieder auf, als ihr Großvater Frank sie überraschend mit der Nachricht vom Tod ihrer Mutter Ema in Buenos Aires besucht. Frank ist der Schlüssel zur Wahrheit, doch Alina wehrt seine Versuche, eine Beziehung zu ihr aufzubauen mit einer Mauer aus Misstrauen, Trauer und Zweifeln ab. Zu sehr scheint die Vergangenheit das Leben zu bedrohen, das sie sich mühsam aufgebaut hat. Dennoch hinterlässt Franks Aufenthalt Spuren: neben Emas Schmuck und ihren Briefen die Möglichkeit, sich mit der Vergangenheit auszusöhnen. Für El viento hat Filmemacher und Schriftsteller Eduardo Mignona am längsten gebraucht: 64 Jahre. Ein Leben lang hat er sich mit der Idee getragen, einen Film über Identität, Schuld und Gerechtigkeit zu drehen.
Do., 4.5. - 19.00 Uhr
Whisky
Whisky
Uruguay 2004 | Regie: Juan Pablo Rebella und Pablo Stoll | 98 min. | 35 mm | mit Andrés Pazos, Mirella Pascual, Jorge Bolani, Daniel Hendler, Ana Katz | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der 60jährige Jacobo, Inhaber einer Sockenfabrik in Montevideo, lebt seit dem Tod seiner Mutter alleine. Sein einziger Besitz ist die heruntergekommene Fabrik. Marta ist für ihn viel mehr als nur eine qualifizierte Angestellte, sie ist praktisch seine rechte Hand: Versucht sie doch regelmäßig, Probleme vor Jacobo fern zu halten. Über die Jahre hinweg ist zwischen den beiden eine gewisse Abhängigkeit entstanden. Als sich sein jüngerer Bruder Herman meldet, er würde zur Grabsteinsetzung für die verstorbene Mutter aus Brasilien anreisen, gibt Jacobo Marta als seine Ehefrau aus. Er tut dies, um mit seinem jüngeren Bruder gleichzuziehen. Denn Herman ist erfolgreich, leitet in Brasilien eine gut gehende Strumpffabrik und hat Frau und Kinder. Marta sieht Jacobos Bitte sich als seine Ehefrau auszugeben als Beweis dafür, dass sie mehr ist, als nur seine Angestellte. Herman, der wegen der Pflege der kranken Mutter seinem Bruder gegenüber ein schlechtes Gewissen hat, lädt Jacobo und Marta zu einem Ausflug ans Meer ein. Dabei verändert sich die Beziehung zwischen den dreien. Zum Schluss Eine kleine Auswahl der Auszeichnungen von „Whisky“: Cannes 2004: Prix du Regard Original und Preis der internationalen Filmkritik (FIPRESCI), Sundance-NHK International Filmmakers Award for Latin America für das beste Drehbuch.

Do., 4.5. - 21.30 UhrFr., 5.5. - 17.30 Uhr
Noticias lejanas - Neuigkeiten aus der Ferne
Noticias lejanas - Neuigkeiten aus der Ferne
Mexiko 2005 | Regie: Ricardo benet | 120 min. | 35 mm | mit David Aarón Estrada, Mayahuel del Monte, Martín Palomares, Gina Moret | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Der 17-jährige Martín, der in einem kleinen Dorf auf der mexikanischen Hochebene aufgewachsen ist, macht sich auf eine Reise in die Stadt, die zu einer Reise ins Erwachsenenleben wird. Er will den Kreis der Marginalisierung durchbrechen, die seine Familie bestimmt hat. Doch das Schicksal schickt ihn zurück zu seinem Ausgangspunkt – mit der Idee, dass man nicht die Zukunft, jedoch die Vergangenheit verändern kann. Die Umstände bringen ihn dort dazu, seinen allgegenwärtigen Vater zu zerstören und dem Haus, in dem er geboren wurde, ein Ende zu bereiten. Die Flammen reinigen die Vergangenheit und das Schicksal wird ihm eine zweite Chance geben.
Fr., 5.5. - 19.30 Uhr
Días de Santiago
Días de Santiago
Peru 2004 | Regie: Josué Mendez | 83 min. | mit Pietro Sibille, Milagros Vidal, Marisela Puicón, Alheli Castíllo, Lili Urbina, Ricardo Mejía, Erick García, Ivy La Noire | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der 23jährige Santiago Roman kehrt nach Lima zurück, nachdem er drei Jahre als Soldat für sein Land gedient hat. Er war in der Bekämpfung von Terror und Drogenhandel an der Grenze zu Ecuador im Einsatz. Jetzt möchte er ein normales Leben beginnen, arbeiten und eine Familie gründen, doch die Regierung hält für ihre Soldaten keine Unterstützung bereit und in Peru gibt es zu wenig Arbeitsplätze. Santiago muss selber schauen, wie er mit dem zivilen Leben zurechtkommt. Der Ansatz von „Días de Santiago“ ist global gültig: Ein junger Mann kehrt nach dem Militärdienst an den Ort seines normalen Lebens zurück und soll sich dort nach drei Jahren Abwesenheit im Dienste irgendeines Vaterlandes wieder zurecht finden. Auch die Situation, die er vorfindet, ist austauschbar, egal ob er als Soldat aus dem Irak in die USA heimkehrt, aus Tschetschenien nach Moskau oder eben von der ecuadorianischen Grenze nach Lima: Die Gesellschaft und der Staat, die ihn zur Verteidigung von irgendwelchen Gütern gebracht haben, haben ihm nun nichts zu bieten, was verteidigenswert wäre. Der junge peruanische Filmemacher Josué Méndez, der bereits mit seinen hervorragenden Kurzfilmen aufgefallen ist, legt hier ein inhaltlich überzeugendes wie formal bestechendes Erstlingswerk vor, in dem er aufzeigt, dass das Drama eines Armeedienstes oft erst dann richtig beginnt, wenn der Dienst vorüber ist. Zwischen schwarzweißen und farbigen Szenen wechselnd betont Méndez die Lebensnähe seines überzeugenden Films. Es ist bei weitem nicht nur ein Film über den heimkehrenden Soldaten, Méndez zeigt uns auch ein ungeschminktes Bild vom Leben in Perus Hauptstadt Lima.
Fr., 5.5. - 21.30 UhrMi., 10.5. - 17.30 Uhr
Julia Mann
Julia Mann
Brasilien 2005 2005 | Regie: Marcos Strecker Gomes | 55 min. | Beta SP | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Eine eindrückliche Dokumentation, die auf einfühlsame Weise das Leben und die Entwicklung von Julia Mann, der Mutter von Heinrich und Thomas Mann, erzählt.1857, im Alter von sechs Jahren, wird die in Parati, im Staat Rio de Janeiro, geborene Julia Mann zur Halbwaisin. Schon bald nach dem Tod ihrer Mutter bringt Julias Vater seine vier Kinder nach Lübeck und kehrt mit der Amme Anna nach Parati zurück. Später wird sie auch noch von ihrem Geschwistern getrennt Am Ende ist sie ganz allein auf sich gestellt iben ihr in der deutschen Fremde nur noch die Kindheitserinnerungen, die ihr aber keinen Trost und Kraft schenken können. Vollkommen entwurzelt, bleibt sie alleine in einer Welt zurückgelassen, an die sie sich für den Rest ihres Lebens nicht gewöhnen wird.
Ihr Schicksal und ihr späteres Leben nehmen großen Einfluss auf das Leben ihrer Kinder und vor allem auf die Literatur ihrer Söhne Heinrich und Thomas Mann, die den Schmerz und die Sehnsucht – saudades – ihrer Mutter in ihren Werken verarbeitet und verewigt haben.
Marcos Strecker Gomes wurde 1962 in São Paulo geboren, ist Journalist und studierte Regie und Physik an der Universität von São Paulo. Er schrieb mehrere Bücher, Julia Mann ist sein erster Film.
Sa., 6.5. - 17.30 Uhr
Maroa
Maroa
Venezuela, Spanien 2005 | Regie: Solveig Hoogesteijn, | 102 min. | 35 mm | mit Yorlis Domínguez, Tristán Ulloa, Elba Escobar, Luke Grande | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Maroa ist 11 Jahre alt und steht Schmiere in der Tiefgarage während ihr Freund ein Auto knackt. Nicht so ungewöhnlich in Caracas. Ungewöhnlicher schon, dass der Musiklehrer Joaquín an seinem VW-Käfer lehnt und Klarinette spielt. Ebenfalls in der Tiefgarage. Maroa ist so von seiner Musik fasziniert, dass sie ihm als "Dank" das Radio aus dem Auto stiehlt.
Bislang bestand Maroas Leben aus der Straße, kleinen Gaunereien und ihrer Großmutter, die auf dem Markt Lose und die Zukunft feilbietet. Lesen hat sie nicht gelernt, sehr wohl aber, sich gegen eine feindliche und durchaus tödliche Umwelt zur Wehr zu setzen. Als Maora in einem Heim landet, trifft sie zufällig Joaquín wieder und wird von ihm in seine Orchesterklasse aufgenommen. Für Maroa der Beginn ihrer Leidenschaft für die Musik, verbunden mit ungewohnter Disziplin, herben Rückschlägen, aber auch einer nicht ganz einfachen Freundschaft zu Joaquín. Während in Maroa die Vision einer Zukunft und Hoffnung wächst, wird Joaquín mit einer Realität konfrontiert, die auch von ihm ein Umdenken fordert.
Ein Jahr nach ihrer Geburt emigrierte die 1946 in Schweden geborene Tochter eines Holländers und einer Deutschen mit ihrer Familie nach Venezuela. Von 1971-1976 studierte sie an der Hochschule für Film und Fernsehen, später außerdem Literatur und Kunst. Maroa gewann den Publikumspreis beim Film Festival in Biarritz 2005.

Sa., 6.5. - 19.00 Uhr
Habana Blues - Havanna Blues
Habana Blues - Havanna Blues
Spanien/Kuba/Frankreich 2005 | Regie: Benito Zambiano | 110 min. | 35 mm | mit Alberto J. Garcia Osorio, Roberto Sanmartin, Yailene Sierra | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Am Morgen verkaufen sie Zigarren und Strohhüte an Touristen und Hummer auf dem Schwarzmarkt der „Perle der Karibik". Am Nachmittag singen und spielen sie traditionelle kubanische Lieder für die Sonnenanbeter im Sand der Playas del Este. Abends träumen sie von der großen internationalen Karriere.
Ruy und Tito sind begnadete Musiker. Ruy pflegt seine Dreadlocks und seinen 54er roten Chevvy Convertible, der leider allzu oft ein Opfer der Schlaglöcher in den Straßen Havannas wird. Tito, den die Frauen zärtlich, die Männer mitunter spöttisch „Mulatto" nennen, ist ein Fan von „Iron Maiden" und lässt auch sonst nichts anbrennen.
Gemeinsam haben sie eine Band, die die Musik des „anderen" Kuba spielt, eine mitreißende Mischung aus Samba, Salsa und Blues, elektrisch verstärkt und begleitet von den harten Beats moderner Drums. In Ermangelung eines Tonstudios funktionieren sie das Wohnzimmer von Ruys Großmutter um. Die Aufnahme der für den Durchbruch unerlässlichen Demo-Kassette wird zum Zeit und Nerven raubenden Abenteuer. Ebenso langwierig gestaltet sich die Suche nach einem Saal, in dem sie ihr erstes großes Live-Konzert geben können. Die Hallen, in denen einst die großen kubanischen Sänger und Musiker aufgetreten sind, sind in einem bemitleidenswerten Zustand.
Das Los der verhinderten Musik-Stars scheint sich zu wenden, als eines Tages die Talent Scouts einer spanischen Plattenfirma auftauchen und Ruy und Tito ihnen vorgestellt werden...
„Havanna Blues“ zeigt uns ein junges Kuba mit einer lebhaften Musikszene, in der die aktuellen Rhythmen der Welt den Takt angeben. Die Ausgelassenheit bei Rap, Hip Hop, Hard Rock und Heavy Metal macht die zum alltäglichen Überleben notwendige Improvisation nicht vergessen. Sie ist aber eine aufregende Alternative zum hier allzu gern gepflegten Lamento.
„Havanna Blues“ ist erfrischend lebendige Musik mit den Bildern eines etwas anderen Kubas. „Eine vergnügt anarchische Liebeserklärung an den Überlebenswillen der Kubaner", resümierte die US-Filmzeitschrift „Variety", ein Feel-Good-Movie, dessen Tempo einen aus den Sitzen reißt.
Sa., 6.5. - 22.00 UhrMo., 8.5. - 17.30 UhrDi., 9.5. - 17.30 UhrMi., 10.5. - 09.00 UhrMi., 10.5. - 12.00 Uhr
Batalla en el cielo - Kampf im Himmel
Batalla en el cielo - Kampf im Himmel
Mexiko, Belgien, F. 2005 | Regie: Carlos Reygadas | 98 min. | 35 mm | mit Marcos Hernández, Anapola Mushkadiz, Berta Ruiz, David Bornstein | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Der Fahrer Marcos und seine Frau entführen ein Baby, um Geld zu erpressen, doch tragischerweise geht alles schief und das Baby stirbt. Zu einer völlig anderen Welt gehört Ana, die sich für ihr eigenes Vergnügen prostituiert und die Tochter des Generals ist, den Marcos chauffiert.
Marcos gesteht ihr in einer verwirrten Suche nach Erlösung und Vergebung seine Schuld. Findet sich dann aber auf seinen Knien wieder inmitten einer Vielzahl von Gläubigen, die sich langsam zur Ehre der Jungfrauen von Guadalupe zur Basilika bewegen.
Carlos Reygadas, der schon mit seinem Erstlingsfilm Japón, für seine sublime und verstörend visuelle und narrative Erzählweise für Aufsehen sorgte, galt mit Batalla en el cielo als Skandalfilm im Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes 2005.
So., 7.5. - 17.30 Uhr
O prisioneiro de grade da ferro - Der Gefangene der eisernen Gitter
O prisioneiro de grade da ferro - Der Gefangene der eisernen Gitter
Brasilien 2004 | Regie: Paulo sacramento | 123 min. | 35 mm | brasilianisches Original mit englischen Untertiteln.
Das "Carandiru" Gefängnis in São Paulo ist mit 7.500 Insassen das größte Gefängnis Lateinamerikas. O Prisioneiro da grade de ferro gibt einen Einblick in den harten Alltag der Häftlinge. Das Besondere an dieser Dokumentation ist, dass die Gefangenen im Rahmen von Video-Kursen an der Kamera ausgebildet wurden und selbst ihren Alltag gefilmt haben. Auf diese Weise kamen über 170 Stunden Material zusammen, die Drehzeit betrug sieben Monate. Exemplarisch werden 14 Männer näher vorgestellt, die für die Aufnahmen verantwortlich zeichnen. Unter ihnen sind zum Beispiel der 30-jährige Reginaldo Peres, genannt Beá, ein leidenschaftlicher Boxer und Hip Hop Musiker oder der 43-jährige Jonas Freitas Cruz, der bereits zum dritten Mal inhaftiert ist und als Krankenpfleger versucht, seinen Mitgefangenen bei ihren gesundheitlichen Problemen zu helfen.
Regisseur Paulo Sacramento studierte Film an der Universität von São Paulo. O prisioneiro da grade de ferro ist sein Langfilm-Debüt und wurde in Brasilien mit Preisen überhäuft. Er arbeitet auch erfolgreich als Produzent und Cutter, u.a. für den preisgekrönten Spielfilm Amaralo manga. und für Quanto vale ou é por quilo? Paulo Sacramento über O Prisioneiro da grade de ferro: "Unser Film versucht die traditionelle Interviewer-Interviewter-Beziehung aufzuheben, in der ersterer komplett verantwortlich ist für die Konstruktion des Films. Während der Dreharbeiten fand ein ständiger Austausch zwischen unserer Crew und den Inhaftierten statt"

So., 7.5. - 19.00 Uhr
Amarelo Manga - Mango Gelb
Amarelo Manga - Mango Gelb
Brasilien 2002 | Regie: Cláudio Assis | 101 min. | 35 mm | mit Matheus Nachtegaele, Jonas Bloch, Dira Paes, Chico Diaz, Leona Cavalli | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Amarelo Manga ist ein Streifzug durch das pralle Alltagsleben in der brasilianischen Küstenstadt Recife. In diversen Erzählsträngen wird das Schicksal mehrerer Hauptdarsteller miteinander verwoben. Im Zentrum stehen der Metzger Wellington und die junge Kika, frommes Mitglied einer evangelikalen Gemeinde. Um sie herum gruppiert sich eine bunte Schar einfacher Leute, die ihrer Arbeit nachgehen, in der Kneipe abhängen oder ihren heimlichen Leidenschaften frönen. Das Panorama entfaltet sich vom schwulen und intriganten Hotelangestellten über den betrogenen Betrüger bis zur wehmütig in Erinnerungen schwelgenden Matrone.
Regisseur Cláudio Assis wurde in Caruaru (Pernambuco) geboren. Amarelo Manga ist sein erster Spielfilm, nachdem er bereits mehrere Kurzfilme gedreht hatte. Mit Amarelo Manga inszenierte er einen munteren Reigen, angesiedelt in der pittoresken Kulisse einer bröckelnden Altstadt. Sein pralles Sittengemälde erhielt auf der Berlinale 2003 den Preis des Internationalen Forums.
So., 7.5. - 22.00 Uhr
Quanto vale ou é por quilo? - Wieviel kostet es?
Quanto vale ou é por quilo? - Wieviel kostet es?
Brasilien 2005 | Regie: Sérgio Bianchi | 110 min. | 35 mm | mit Silvio Guindane, Claudia Mello, Herson Capri, Caco Ciocler | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Die Sklaverei wurde in Brasilien im Jahr 1888 endgültig abgeschafft – oder etwa doch nicht? Den unheimlichen Kontinuitäten der brasilianischen Gesellschaft ist der Film Quanto vale? auf der Spur. Auf geschickte Weise kontrastiert er historische mit gegenwärtigen Episoden, wobei die Schauspieler jeweils identisch sind. So mutieren der Sklavenjäger Candinho und die entlaufene Sklavin Arminda zum Auftragskiller und zur politischen Aktivistin – ihr Schicksal bleibt jedoch das gleiche.
Die Vorlage für den Film lieferte der Roman “Pai contra Mãe“ von Machado de Assis, der im Nationalarchiv von Rio de Janeiro recherchierte. Dabei entdeckte er die frappierenden Ähnlichkeiten der feudalen Sklaverei mit den modernen Machenschaften von Wohltätigkeitsorganisationen. Unter dem Deckmantel des sozialen Engagements bedienen sich diese bei den 100 Mio. $ großen Budgets der Spendengelder. Nicht mehr nur durch brutale Gewalt, sondern zuallererst mit Hilfe geschickter Manipulation beuten sie die Unterprivilegierten genauso aus wie vor 150 Jahren. Was also ist ein Menschenleben wert? Damals so wenig – oder so viel – wie heute.
Sérgio Bianchi gilt als polemischer Regisseur, der beißend, aber intelligent die brasilianische Gesellschaft kritisiert. Er zeigt auf der Leinwand seine Verzweiflung an dem Land, das oberflächlich gesehen fröhlich und demokratisch, aber in Wirklichkeit voller Vorurteile und elitär ist. Zu seinen herausragenden Filmen gehören außerdem Romance (1988) und Cronicamente Inviável von 2000
Mo., 8.5. - 19.30 Uhr
Ruido - Lärm
Ruido - Lärm
Uruguay, Argentinien, Spanien 2004 | Regie: Marcelo Bertalmío | 100 min. | 35 mm | mit Jorge Visca, Jorge Bazzano, Maiana Olazábal, Lucía Carlevari | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Basilio ist ein phänomenaler Typ und hat auch noch ein großes Herz, aber das merkt niemand. Seine Frau verprügelt ihn, seine Kollegen machen ihn lächerlich und selbst der Junge, der seinen Hund Gassi führt, verachtet ihn. Als er sich umbringen will, kreuzt Irene auf, eine professionelle Nachtschwärmerin, die ihm die Tür für ein neues Leben öffnet. Sie stellt ihm Méndez vor, einem Unternehmer mit einem etwas ungewöhnlichen Geschäft, der ihm einen Job anbietet.
Außerdem trifft er auf Vera, ein 12-jähriges Mädchen, das ihn in einer Angelegenheit von Leben und Tod um Hilfe bittet. Während die Stunden vergehen, treibt Basi durch die Stadt und verwickelt sich tiefer und tiefer in die extravaganten Anliegen seiner neuen Freunde. Und der Lärm wird immer lauter...
Der 1972 in Montevideo geborene Marcelo Bertalmío wuchs im Exil in Spanien auf, kehrte dann aber nach Uruguay zurück, wo er einen Abschluss als Ingenieur machte. Im Jahr 2000 landete er eine große Überraschung mit seinem ersten Film "Los días con Ana", der gleich als Bester Film, Bester Spielfilm und Beste Nachwuchsproduktion beim Internationalen Filmfest Uruguays ausgezeichnet wurde. Ruido ist sein zweiter Spielfilm.
Mo., 8.5. - 21.30 Uhr
How the Garcia Girls spent their summer - Wie die Garcia Girls ihren Sommer verbrachten
How the Garcia Girls spent their summer - Wie die Garcia Girls ihren Sommer verbrachten
USA 2005 | Regie: Georgina García Riedel | 128 min. | 35 mm | mit Elizabeth Peña, America Ferrera, Lucy Gallardo, Jorge Cevera Jr. | englisches Originalfassung.
Ein heißer Sommer in einer kleinen Grenzstadt in Arizona. Die Garcia Girls, drei Frauen aus drei Generationen, entdecken jede auf ihre Weise die Liebe und ihre Sehnsucht nach Zärtlichkeit.
Doña Genoveva, die mit 70 Jahren die Älteste ist, hat sich ein Auto gekauft, jedoch hat sie weder einen Führerschein noch kann sie Auto fahren. Dass ihr Gärtner Don Pedro ihr Fahrunterricht gibt, ist für ihre Tochter Lolita undenkbar.
Lolita ist geschieden und allein erziehende Mutter. Sie sehnt sich nach Zärtlichkeit und fühlt sich zu Víctor hingezogen, der verheiratet und ein womanizer ist.
Blanca, die jüngste der García-Familie, sucht Abwechslung in ihrer Freundschaft zu Sal, der alles andere als einen tadellosen Ruf hat. Mit der Zeit entwickelt sich zwischen den beiden etwas, das über bloße Freundschaft hinausgeht.
Georgina García Riedels Film ist eine Liebeserklärung an den Ort, an dem ihre Großmutter lebt. Die Idee für den Film entstand, als ihre Großmutter sich zu Weihnachten ein Auto wünschte und sich Riedel ausmalte, welche Reaktionen sich daraus ergäben. Die Filmemacherin ist eine mexikanischstämmige Amerikanerin, die an der University of Arizona Mediendesign studierte und anschließend Regie am American Film Institute. Nach zahlreichen Kurzfilmen ist How the Garcia girls spent their summer ihr erster Spielfilm.

Di., 9.5. - 19.00 Uhr
Mojados:Through the night
Mojados:Through the night
USA/Mexiko 2004 | Regie: Tommy Davis | spanische Originalfa min. | BETA | Guapo, Oso, Tigre, Viejo.
Der Schöne, der Tiger, der Alte und der Bär haben ein gemeinsames Ziel: ins gelobte Land USA zu gelangen. Dafür nehmen die vier Mexikaner ein hohes Risiko auf sich. Nachdem sie sich von ihren Familien verabschiedet haben, überqueren sie heimlich die Grenze und machen sich auf einen mehrtägigen Fußmarsch durch die texanische Wildnis. Ihre ständigen Begleiter auf dem 120 Meilen weiten Weg sind Hunger, Durst und Kälte, während sie gleichzeitig von den US-amerikanischen Grenzpatrouillen gejagt werden.
In dem Dokumentarfilm über ihr waghalsiges Unternehmen sind die gewohnten Perspektiven umgedreht: die sonst meist unscharf und marginal gezeichneten Flüchtlinge erscheinen hier in Farbe und lebensnah, während die US-Polizei und die Farmer an der Grenze nur am Rande und in Schwarzweiß vorkommen. Der Film besticht durch seine menschliche Sicht auf die Ereignisse, die aus den sonst nur als Randnotiz in den Nachrichten erscheinenden „Wetbacks“ Hauptfiguren macht.
Regisseur Tommy Davies wurde 1978 in Texas geboren. Monatelang hielt er sich in der mexikanischen Grenzregion auf, bis einige Auswanderungswillige Vertrauen zu ihm gefasst hatten. Mit einer Handkamera und über 40 Kilogramm Gepäck begleitete er das abenteuerliche Unternehmen der vier Männer. Mit Mojados, seinem ersten Langfilm, gelang ihm ein beeindruckendes Dokument der illegalen Einwanderung in die USA. Sein filmisches Tagebuch behandelt eines der Schlüsselthemen des 21. Jahrhunderts.
Di., 9.5. - 22.00 Uhr
Unser Amerika
Unser Amerika
Schweiz 2005 | Regie: Kristina Konrad | 84 min. | 35mm | mit Ana Cecilia Rojas, Magaly Cabrera, Enrique Fonseca, Josefina Ulloa, Emigdia Ferrufino, Francisco Ramirez, Herty Lewites, Walfriede Schmitt (Erzählerin) | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
25 Jahre nach einer Revolution, die damals niemand für möglich hielt, kehrt die Filmemacherin Kristina Konrad nach Nicaragua zurück. In das Land, das sie als einen Ort der Utopie erlebt hatte: einen Ort der Revolutionen, wo Frauen ausbrechen und ein Volk den Diktator zum Teufel, respektive in die USA, jagt, wo alphabetisiert und umverteilt wird, wo Dichter Minister sind ... einen Ort, der Tausende aus aller Welt anzog. Die europäische Filmemacherin erinnert sich und sucht im veränderten neoliberalen Nicaragua, verwundet von Krieg und Korruption, Spuren in den Erinnerungen der Menschen, in Mythos und Dichtung und denkt dabei über ihre eigene Beziehung zu diesem kleinen Land im „anderen“ Amerika nach. Dabei trifft sie auf Menschen, die ein bewegendes Zeugnis davon geben, wie viel mehr an Hoffung und Mut, wie viel Emanzipation möglich ist in Zeiten der revolutionären Veränderung. Der suchende, wenn auch nicht neutrale Blick, vermag es dabei, die spannende Geschichte der sandinistischen Revolution fühlbar zu machen. Und für die Generation, die dieser außergewöhnlichen Revolution damals eine lange Zukunft gewünscht hat, ist „Unser America“ ein unsentimentaler, doch engagierter Rückblick, der sich weigert, den Aufbruch und Ausbruch dieses kleinen, armen Landes nur an seinem Scheitern zu messen.

Mi., 10.5. - 19.30 UhrDo., 11.5. - 17.30 Uhr
Maria llena eres de gracia - Maria voll der Gnade
Maria llena eres de gracia - Maria voll der Gnade
USA/Kolumbien 2003 | Regie: Joshua Marston | 101 min. | 35mm | mit Catalina Sardina Moreno, Yenny Paola Vega, Guilied López, Patricia Rae, Orlando Tobón, John Àlex Toro | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Die 17jährige María lebt in einer Kleinstadt nördlich von Bogotá – unter einem Dach mit ihrer Mutter, Großmutter, Schwester und derem kleinen Sohn. Sie arbeitet auf einer Rosenplantage, wo sie zusammen mit ihrer besten Freundin Blanca Tag für Tag Dornen von den Stiefeln entfernt und Sträuße für den Export bindet. Die einzige Abwechslung in ihrem Leben sind die fiestas auf dem Marktplatz, auf die sie zusammen mit ihrem Freund Juan, von dem sie schwanger ist, geht. Sie fühlt sich zunehmend von ihrem Dasein in der Kleinstadt eingeengt. Sie möchte der häuslichen Armut und ihrem tristen Job entfliehen. So lässt sie sich von dem charmanten Franklin als Drogenkurier anwerben und fliegt zusammen mit drei weiteren Kurieren mit 62 Drogen-Päckchen im Bauch nach New York. Die Reise wird zu einer leidvollen Erfahrung für Maria - aber auch zur Herausforderung, einem neuen Leben entgegenzublicken.

Mi., 10.5. - 21.30 UhrDo., 11.5. - 12.00 UhrFr., 12.5. - 12.00 UhrFr., 12.5. - 17.30 UhrMo., 15.5. - 09.00 Uhr
Barrio Cuba - Stadtviertel Kuba
Barrio Cuba - Stadtviertel Kuba
Kuba 2005 | Regie: Humberto Solás | 105 min. | 35 mm | mit Luisa María Jiménez, Jorge Perugorría, Isabel Santos, Mario Limonta | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
In den 90er Jahren schrieb Humberto Solás einige Kurzgeschichten, gute 10 Jahre später bilden diese Geschichten das Gerüst von Barrio Cuba. Ganz nah am Alltag der Kubaner, weit entfernt von Bildern à la Buena vista, erzählt Solás von Menschen in Havanna.
Magalis, Ignacio, Vivian, Miguelito und Santo sind einige der Personen, die das "Stadtviertel Kuba" bewohnen und auf der Suche nach ihrem Stück vom Glück sind. Menschen, die das Leben aufsaugen, sich gegen ein unsicheres Schicksal auflehnen und sich immer wieder aufs Neue darauf einlassen, einen Ausweg zu finden. Die Realität kann manchmal hart sein, aber sie verlieren nie ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Vivian und El Chino wünschen sich ein Kind. Santo hat seine Frau verloren. Der alte Ignacio sehnt sich nach Liebe und mittendrin ist die junge und hübsche Magalis, die immer wieder die Liebe verliert.
Humberto Solás gehört zu den emblematischen Figuren des lateinamerikanischen Kinos und gilt als Begründer des Neuen lateinamerikanischen Kinos der 60er Jahre. Aus dieser Zeit stammt Lucía, der zu den wichtigsten Filmen des Kontinents gezählt wird.
Do., 11.5. - 19.00 Uhr
Como un avión estrellado - Wie ein abgestürztes Flugzeug
Como un avión estrellado - Wie ein abgestürztes Flugzeug
Argentinien 2005 | Regie: Ezequiel Acuña | 80 min. | 35 mm | mit Ignacio Rogers, Santiago Pedrero, Manuela Martelli, Carlos Echevarría | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Vor einem Jahr sind Nicos Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Seitdem lebt der Teenager bei seinem älteren Bruder Fran, der eine Tierklinik betreibt. Die Geschwister haben kein inniges Verhältnis, jeder versucht auf seine Weise ohne viele Worte über den Tod von Mutter und Vater hinwegzukommen. Wenn Nico nicht gerade in der Tierklinik seines Bruders jobbt, verbringt er seine Freizeit zumeist mit seinem besten Freund Santi, der ihn jedoch immer wieder für seine Diebstähle als Komplizen missbraucht, was die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe stellt. Die Sonne scheint wieder aufzugehen, als Nico sich in Luchi verliebt, deren krankes Kaninchen in der Tierklinik behandelt wird ...
Regisseur Ezequiel Acuña legt mit Como un avión estrellado seinen zweiten Spielfilm vor, der wie schon sein erster Langfilm Nadar Solo von dem bekannten argentinischen Regisseur Daniel Burman (El abrazo partido) produziert wurde. Nachwuchs-Schauspielerin Manuela Martelli glänzte bereits in Filmen wie Andrés Woods preisgekröntem Drama Machuca und Gonzalo Justinianos B-Happy.
Do., 11.5. - 22.00 Uhr
La sombra del caminante
La sombra del caminante
Kolumbien 2004 | Regie: Ciro Guerra | 91 min. | Beta SP | mit César Badillo, Ignacio Prieto, Inés Prieto Saravia | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Wer ist dieser Mann, der mit einem Stuhl auf dem Rücken, einem Regenschirm in der Hand und einer Sonnenbrille durch die Straßen Bogotás wandert? Mañe versucht dies mit allen Mitteln herauszufinden, schließlich ist der Mann mit dem Stuhl der einzige Mensch, der ihm hilft. Denn Mañe hat ein Holzbein und die Menschen aus seinem Viertel verspotten ihn, weil er keine Arbeit findet und in ihren Augen nutzlos ist. Doch auch Mañe kann dem geheimnisvollen Mann helfen und zwischen den beiden entwickelt sich langsam eine Freundschaft, die beiden das Leben erleichtert. Jedoch überschattet die Vergangenheit des Wanderers, die Teil der gewalttätigen Geschichte Kolumbiens ist, ihre Freundschaft.
Ciro Guerra zeigt die Geschichte Kolumbiens aus einer einzigartig menschlichen Perspektive. Der Film auf zahlreichen renommierten Festivals Preise gewonnen, u.a. in San Sebastián, Toulouse, Mar del Plata, Triest und Warschau. „Es ist ein kolumbianischer Film, und wenn man ihn am anderen Ende der Erde zeigt und alle ihn verstehen, finde ich das fantastisch – das Kino vereint die Welt wirklich.“ (C.G.). Ciro Guerra wurde 1981 in Río de Oro, Kolumbien, geboren. Er studierte Kino- und Fernsehwissenschaften an der Universidad Nacional de Colombia. Seit 1998 hat er mehrere Kurzfilme gedreht, bevor er mit einem Low-Budget La sombra del caminante, seinen ersten Spielfilm, produzieren konnte.

Fr., 12.5. - 19.30 Uhr
Discurso contra el olvido
Discurso contra el olvido
Guatemala/Österreich 2003 | Regie: Sergio Valdés Pedroni | 90 min. | dvd | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Kann das Kino die Vergangenheit eines Volkes retten und den Weg in die Zukunft weisen? Diese Aufgabe erscheint unmöglich, vor allem wenn dieses Land Guatemala heißt, dessen unmittelbare Geschichte von Blut, Rebellionen, Hinrichtungen und Völkermorden, verschleiert, beseitigt und systematisch vergessen wurde.
El Olvido ist ein ergreifender Film aus verschiedenen Genres. - Dokumentation?, Fiktion?, historische Wiedergutmachung? Protagonistin in El Olvido ist die Bevölkerung Guatemalas, deren Aktionen verstreut, heldenhaft, selbstmörderisch zu keinem Ziel zu führen scheinen. Die ermüdete Stimme der überlebenden Mitkämpfer im Ohr, begibt sich der Regisseur auf die Suche nach aufkeimenden und konvergierenden Stimmen eines verjüngten Guatemalas.
Fr., 12.5. - 21.30 Uhr
500 almas - 500 Seelen
500 almas - 500 Seelen
Brasilien 2004 | Regie: Joel Pizzini | 109 min. | 35 mm | mit Paulo José, Matheus Nachtergaele, Stefania Lars und zahlreiche Guatós | Original mit englischen Untertiteln.
Die Guató sind ein indigenes Volk, das in den Pantanal Sümpfen der südlichen Mato Grosso Region Brasiliens lebt, verstreut auf verschiedene Ortschaften an der Grenze zu Bolivien, wo ihr Ursprungsgebiet liegt. Galten die Guató in den sechziger Jahren als ausgestorben, wird diese ethnische Gruppe heute auf "500 Seelen" geschätzt. Der Film zeigt: Die "Totgesagten" sind heute noch sehr lebendig.
Der Zuschauer erlebt die Guató als naturverbundene, handwerklich geschickte, ernste und zugleich lustige Menschen, die dieselbe konzentrierte Ruhe ausstrahlen wie der langsame Wasserstrom, an und von dem sie leben. Ihre Sprache ist metaphorisch und verwoben mit dem natürlichen Umfeld der Insel, von der sie stammen und auf die viele gerne zurückkehren würden.
Forschungsergebnisse und Aussagen über die Guató aus dem Munde von – fiktiven – Richtern, Ethnologen, Südamerikanisten etc. werden der Lebenswirklichkeit einzelner Mitglieder der Gruppe und ihren eigenen Äußerungen wirkungsvoll gegenübergestellt. Vergessen und Vergessen werden ist das reale und poetische Thema des Films.
Ein ruhiger, fließender Film, eine gelungene Mischung aus vorwiegend dokumentarischen Anteilen, mit Verfremdungseffekten und nachgestellten Szenen. Im Vordergrund steht die Ethnopoesie, nicht die Fakten. Pizzini macht seit 1988 Filme, meist Kurzfilme und TV-Produktionen. Poesie, Musik, Kunst und Sprachen sind seine thematische Inspiration. 500 Almas erhielt den Preis als bester Dokumentarfilm beim Festival Mar del Plata.
Sa., 13.5. - 17.30 Uhr
Alma Mater - Mutterseele
Alma Mater - Mutterseele
Uruguay 2005 | Regie: Álvaro Buela | 100 min. | 35 mm | mit Roxana Blanco, Nicolás Becerra, Walter Reyno, Werner Schünemann | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Die 34-jährige Pamela ist schüchtern, sieht aus wie eine graue Maus und arbeitet als Kassiererin in einem Supermarkt. Ihr fades Leben findet nur im Besuch obskurer Sektengottesdienste etwas Abwechslung und Bestimmung. Zu einem Kneipenabend muss sie sich überwinden. Seit kurzem wird sie von einem unheimlich aussehenden Mann verfolgt, den jedoch weder ihre Kolleginnen noch die Überwachungskameras registrieren. In letzter Zeit passiert es ihr immer wieder, dass sie sich übergeben muss. Ob es ihr nicht gut gehe, ob sie Hilfe brauche, wird sie daher von der Transvestitin Katia gefragt. Aus dieser Begegnung entwickelt sich eine Freundschaft, in deren Folge sich Pamela verändert. Ihr Gesicht lernt Pflege und Kosmetik kennen, und gemeinsam mit Katia macht sie sich auf die Suche nach dem Vater für Pamelas Kind. Und sie finden den richtigen, auch wenn er nicht, wie ursprünglich gewünscht "Salvador" heißt.
Es wird behauptet, Frauen Mitte 30 wollten nur noch eines: ein Kind. Wenn man sich das vor Augen führe, würde man ihr Verhalten endlich verstehen. Auch Regisseur Álvaro Buela scheint diese schlichte These zu kennen. Ob der 44-jährige Vater ist, ist nicht bekannt. Derzeit arbeitet er nach einem Psychologiestudium als Lehrer, Journalist und Filmemacher in Montevideo.
Sa., 13.5. - 20.00 Uhr
ICARO-Guatemala-Filmfest: Kurzfilme
 ICARO-Guatemala-Filmfest: Kurzfilme
Guatemala/El Salvador/Costa Rica | 111 min. | Originalfassung.
Das Filmfestival Ícaro von Guatemala-City existiert seit 1998 und gilt als das bedeutsamste Forum für zeitgenössische audiovisuelle Kunst und Kultur in Mittelamerika. Beim 8. Ícaro-Filmfest liefen im November 2005 über 150 Film-, Video- und Fernsehproduktionen, sowohl Kurz- wie Langfilme, Spielfilme und Dokumentationen, Animation, Experimentelles wie auch Reportagen. Das Programm bietet somit, neben weiteren Filmen aus der Lateinamerika, einen umfassenden Querschnitt über das Filmschaffen der Region. Zur Förderung der Filmkultur laufen im Anschluss an das Festival die prämierten Filme in weiteren Städten Mittelamerikas. Weitere Informationen unter. www.festivalicaro.com
In Kooperation mit dem Ícaro hat Cine Latino Heidelberg nun erstmals die Gelegenheit, eine Auswahl dieser prämierten Kurzfilme in Original - und ohne Untertitel - zu präsentieren.

Die Filme im Einzelnen:

Placa, placa, policía ladrón
Guatemala 2005, Dir. Luis Enrique Gálvez, 1 min, DVD, Idioma Español
Corto publicitario de la UNESCO dirigido a los padres de familia donde por medio de un juego de niños se enfatiza que no se debe dejar el destino de los hijos en manos de otras personas. Premio ICARO Mejor Spot Pubblicitario.

25 años de impunidad
El Salvador 2005, Dir. Carlos Corado, 21 min, DVD, Idioma Español
Esta Producción hace una evaluación sobre la situación de los derechos humanos y el acceso a la justicia antes, durante y después de la guerra. En este se desarrollan 4 casos de asesinatos que se dan dentro de ese periodo: Caso Romero, Masacre de Copapayo, Caso García Prieto y caso Katya Miranda. Premio ICARO Mejor Reportage.

El cuento de lo quiero y no quiero
El Salvador 2004, Dir.: Ricardo Barahona, 4 Min, DVD, Idioma Español
Dos niñas campesinas hablan de aquellas cosas que quisieran y no quisieran tener, en las cuales se refleja una realidad cruda desde un punto de vista inocente pero positivo de la infancia. Premio ICARO Mejor Animación.

Paso a paso: A sentimental journey
Costa Rica 2005, Dir.: Julio Molina, Daniel Ross, 38 min, DVD, Idioma: Ingles, Español original, con subtitulos en Español
Este es el recorrido de Mr. Pitters, un músico calipsonian ciego, a travéz de su pueblo Siquirres, en busca de un amigo. Durante el trayecto se encuentra on distintos amigos en su camino, y se desarrollan conversaciones acerca de la historia de la comunidad negra … Premio ICARO Mejor Documental.

Difusores acústicos
Guatemala 2005, Dir.: Eduardo Spiegeler, 47 min, DVD, Idioma Español
En este corto Efraín Recinos e Igor Sarmientos nos hacen una visita guiada por la historia del arte en la explicación del mural en el conservatorio nacional de Guatemala.
Premio ICARO Mejor Documental Educativo.
Sa., 13.5. - 21.30 UhrSo., 14.5. - 17.30 Uhr
Quase dois irmaos - Fast wie Brüder
Quase dois irmaos - Fast wie Brüder
Brasilien 2004 | Regie: Lúcia Murat | 102 min. | 35 mm | mit Caco Ciocler, Flavio Bauráqui, Werner Schüneman, Antônio Pompeo | Original mit englischen Untertiteln.
In Kindertagen scheint die Freundschaft zwischen dem weißen Bürgersohn Miguel und dem schwarzen Slumjungen Jorge im Rio der 50er Jahre noch ungetrübt: Musik schweißt ihre Familien zusammen, das Slum beansprucht noch nicht seine Rechte. Sie treffen sich als junge Männer im berüchtigten Knast "Ilha Grande" wieder: Miguel als "politischer Gefangener" im Widerstand gegen die Militärdiktatur, Jorge als "Krimineller". Der Konflikt zwischen den "Politischen" und "Kriminellen" spitzt sich zu, weil die Spielregeln der vorwiegend weißen Linken und der meist schwarzen Gefangenen aus dem Umfeld des Drogenhandels so unterschiedlich sind – wie deren Lebensbedingungen außerhalb der Mauern eben auch. Jorge wird Anführer des "Comando Vermelho", das später den nationalen Drogenhandel dominiert. Als reife Männer führt die Realität Miguel und Jorge nochmals zusammen: noch ungleicher als jemals zuvor. Und der Teufelskreis von Ungleichheit und Macht wiederholt sich in ihren Kindern. Miguel und Jorge sind Archetypen der brasilianischen Gesellschaft, die eine Freund- oder gar Bruderschaft verhindert.
Ein Drama, das die drei Zeitebenen als Puzzle dargestellt. Der Einfluss Paulo Lins', der die Romanvorlage zum weltweit umjubelten Kino-Film City of God geschrieben hat, ist unverkennbar. Lucia Murat drosselt das Tempo und lenkt den Blick von der Gewalt per se auf deren Ursachen.
Lúcia Murat begann ihre Laufbahn als Journalistin für Zeitung und Fernsehen, bevor sie Spielfilme produzierte. Während der Militärdiktatur in den 1970ern war sie im Widerstand, wurde festgenommen und gefoltert. Dies und ihr Gefängnisaufenthalt haben sie wachsam für die Auswirkungen von Gewalt und Ungerechtigkeit gemacht. Quase dois irmãos gewann den Publikums- und Beste Regie-Preis beim Festival Mar del Plata.
So., 14.5. - 19.30 Uhr
Machuca - Machuca mein Freund
Machuca - Machuca mein Freund
Großbritannien, Spanien, Chile 2004 | Regie: Andrés Wood | 120 min. | 35mm | mit Matias Quer, Ariel Mateluna, Manuela Martelli | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Chile 1973. Die einzigartige Freundschaft zwischen Gonzalo und Pedro vor dem Hintergrund der dramatischen politischen Ereignisse, die zum Putsch durch Pinochet führten. Der 11jährige Gonzalo stammt aus guten Verhältnissen und besucht die katholische Schule von Santiago. Eines Tages nimmt die Schule auf Initiative des idealistischen Paters Mac Enroe neue Mitschüler aus den ärmlichen Vororten auf, unter ihnen Pedro Machuca. Gonzalo freundet sich mit Pedro an, der in der Slum-Siedlung am Rande der Stadt lebt. Gonzalo entdeckt eine ihm bislang unbekannte Welt aus Freundschaft, Solidarität und Respekt, und mit der hübschen Silvana auch die erste Liebe. Durch Gonzalos wache Augen beobachtet Regisseur Andrés Wood, wie das gesellschaftliche Klima der Offenheit in Chile sich praktisch täglich verschlechtert. „Machuca“ lief 2004 in Cannes im Programm Quinzaine des Réalisateurs und war für den Oskar 2005 nominiert.
So., 14.5. - 21.30 UhrMo., 15.5. - 17.30 UhrDi., 16.5. - 12.00 UhrMi., 17.5. - 17.30 Uhr
In Zusammenarbeit mit der mexikanischen Botschaft
Las caras de la luna - Die Gesichter des Mondes
Las caras de la luna - Die Gesichter des Mondes
Mexiko 2001 | Regie: Guita Schyfter | 010 min. | 35 mm | mit Carola Reyna, Geraldine Chaplin, Ana Torrent, Carmen Montejo, Diana Bracho | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Der dritte Film von Guita Schyfter, mit einer wunderbaren Geraldine Chaplin als bisexuelle New Yorker Kunsthändlerin Joan in einer der Hauptrollen, zeigt ein Treffen von fünf Frauen - neben Joan eine spanische Filmproduzentin, eine mexikanische Feministin, eine uruguayische Dokumentarfilmemacherin, die wegen Kontakten zu den Tupamaros im Gefängnis saß, und eine argentinische Regisseurin, die die Zeit der Diktatur in ihrer Heimat im Exil in Mexiko verbrachte. Sie bilden die Jury des III. Festivals des Lateinamerikanischen Frauenkinos in Mexiko. Sechs Tage lang teilen sie ihre Erfahrungen, Träume und Erwartungen und diskutieren die jüngste Geschichte Lateinamerikas und ihr eigenes Leben.
Ein leichtes und vergnügliches Schauspielerinnen-Ensemble-Stück über die Kämpfe und Sehnsüchte moderner Frauen.
Mo., 15.5. - 19.30 UhrDi., 16.5. - 21.30 Uhr
In Zusammenarbeit mit der mexikanischen Botschaft
Perfume de violetas (nadie te oye) - Veilchenparfum (niemand hört dich)
Perfume de violetas (nadie te oye) - Veilchenparfum (niemand hört dich)
Mexiko 2000 | Regie: Maryse Sistach | 90 min. | 35 mm | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Der Film beschreibt die Freundschaft von Yessica und Miriam, zweier pubertierender Mädchen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, die ihre Nachmittage zwischen Hausaufgaben, Schminktiraden und ausgelassenen Schaumbadespielen verbringen. Doch ihre leidenschaftliche Freundschaft wird durch die Gleichgültigkeit, den Egoismus und die sexuelle Gewalt von Erwachsenen zerstört.
Der auf einer wahren Begebenheit beruhende, wütend und bitter inszenierte Film erinnert in seiner konsequenten Mitleidlosigkeit an Luis Buñuel. 2001 wurde Perfume de violetas in Spanien mit dem Goya für den besten spanischsprachigen Auslandsfilm ausgezeichnet und 2002 von Mexiko für den Auslandsoscar nominiert.
Mo., 15.5. - 21.30 UhrDi., 16.5. - 17.30 Uhr
In Zusammenarbeit mit der mexikanischen Botschaft
En el pais de no pasa nada - Im Land, wo nichts passiert
En el pais de no pasa nada - Im Land, wo nichts passiert
Mexiko 1999 | Regie: María del Carmen de Lara | 92 min. | 35 mm | mit Jorge Galván, Carmen Delgado, Julieta Egurrola | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Elena ist mit dem erfolgreichen Geschäftsmann Enrique verheiratet. Um Geld braucht sie sich keine Sorgen zu machen: Ansonsten hält das Familienleben für sie aber nur Langeweile bereit, vor der sie sich in eine Phantasiewelt flüchtet, in der sie die Superheldin ist. Doch dann passieren eines Tages Dinge, die alles verändern: Elena entdeckt, dass Enrique sie betrügt, dieser wiederum wird von einem tölpelhaften Paar entführt und auch seine Angestellten haben einen Plan entwickelt, um sich an ihm für seine Schikanen zu rächen. Ausgangspunkt für eine Verwicklungskomödie, die Personen aus unterschiedlichen Schichten zusammenführt und miteinander konfrontiert. Die Regisseurin, die für ihre Dokumentarfilme zu feministischen Themen bekannt ist, hat dabei den weiblichen Figuren besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Mit Humor und Leichtigkeit thematisiert sie die Probleme, welche die Korruption in Mexiko mit sich bringt, aber auch die Rolle der Frau in der Gesellschaft.


Di., 16.5. - 19.30 UhrMi., 17.5. - 21.30 Uhr
In Zusammenarbeit mit der mexikanischen Botschaft
Pachito Rex, me voy pero no del todo - Pachito Rex
Pachito Rex, me voy pero no del todo - Pachito Rex
Mexiko 2001 | Regie: Fabián Hoffman | 98 min. | 35 mm | mit Ernesto Gómez Cruz, Ana Ofelia Murguia, Damián Alcázar, Fernando Torre | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Fabián Hoffman persifliert mit seiner schwarzen Komödie die politische Kultur in einigen Ländern Südamerikas. Auf den umstrittenen Sänger Francisco Ruiz, aussichtsreichster Kandidat auf das Präsidentenamt in einem fiktiven lateinamerikanischen Land, wird angeblich ein Anschlag verübt. Während der mit den Untersuchungen des vorgeblichen Mordes beauftragte Kriminalpolizist nach der verschwundenen Leiche sucht, wird ein Architekt damit beauftragt, ein Mausoleum für den Diktator, der nie einer wurde, zu planen. Der Film verbindet drei Kurzgeschichten miteinander und besticht auf visueller Ebene durch die Kombination von digitaler Videotechnik und computergenerierten Bildern.
Fabián Hoffman studierte Fotografie in Israel und arbeitete jahrelang als Standfotograf und Video Editor in Argentinien. Seit 1996 lebt er wieder in Mexiko, wo er derzeit als Assistant Academic Director an der Filmhochschule "Centro de Capacitación Cinematográfica" tätig ist. Pachito Rex ist sein erster Langfilm.
Mi., 17.5. - 19.30 Uhr
Medienforum Heidelberg e.V.
Kommunales Kino/ Aktive Medienarbeit
Marlene-Dietrich-Platz 3
69126 Heidelberg
Kartenreservierung: 06221 / 97 89 18
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