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Cine Latino 2009
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Terminübersicht
Filme
Cine Latino 2009: Übersicht
 

Vorhang auf zu Cine Latino 2009! Zwischen dem 23. April und dem 6. Mai bieten über 30 Filme einen spannenden Überblick über das aktuelle, vielfältige und qualitativ hochstehende Filmschaffen Lateinamerikas zu geben.


In Heidelberg hat sich das lateinamerikanische Filmfest Cine Latino über die neun Jahre seines Bestehens nicht nur ein treues Publikum geschaffen. Zusammen mit dem „Eine Welt Zentrum“ konnte über die Jahre ein regionales Netzwerk lateinamerikanischer Kultur aufgebaut werden, aus dem 2006 das Festival Latino entstand. So wird das Filmfest auch dieses Jahr wieder durch vielfältige kulturelle und politische Veranstaltungen ergänzt.


Das Festival findet traditionell in enger Kooperation mit Cine Latino in Tübingen statt, das zeitgleich in weiteren Städten im süddeutschen Raum gastiert. Mit Papaymedia, den Organisatoren des Mittelamerika-Festivals in Wien konnte ein weiterer Kooperationspartner hinzugewonnen werden, wodurch sich das Länderspektrum erweitern ließ. Neben produktionsstarken Ländern wie Mexiko und Brasilien können nun erstmals auch Spielfilme aus Guatemala und El Salvador bei Cine Latino Heidelberg präsentiert werden.


Ein Schwerpunkt bildet in Zusammenarbeit mit der Kuba Solidarität Heidelberg Anfang Mai eine umfangreiche Retrospektive zu 50 Jahre „Nuevo Cine Cubano“ mit Filmklassikern von Fernando Perez, Humberto Solas, Tomás Gutiérrez Alea, Santiago Àlvarez u.a. Durch die Revolution auf Kuba und der Gründung des Filminstituts ICAIC entstand 1959 eine der wichtigsten und einflussreichsten Filmkulturen Lateinamerikas. Eine Einführung bietet hierzu der Vortrag des Regisseurs und Literaturwissenschaftlers Dr. Florian Borchmeyers (2. Mai, 17.00 Uhr im Marstallcafe), das in Kooperation mit dem Romanischen Seminar der Universität Heidelberg angeboten wird. Ganz im Stile von "cine movil" ist die Kuba-Retrospektive mobil unterwegs und so werden einige Filme auch in der süddeutschen Provinz, im Kino am Kocher Aalen, gezeigt. Passend eröffnet das Cine Latino Festival (Do. 23. April, 19.00 Uhr) mit einem Film zur Popikone der Revolution, „Che – Revolucion“ von Steven Soderbergh.


Eine besondere Festivalatmosphäre und spannende Filmgespräche versprechen uns wieder Regisseure, die ihre Produktionen dem Publikum präsentieren werden. Wie der Jungregisseur Esteban Larrain aus Chile mit seiner bildgewaltigen, elegischen Spielfilm „Alicia en el Pais“ (Fr. 24. April, 19.30 Uhr). Hierzu wird es durch die Chilenin Veronica Gonzalez eine musikalische Eröffnung geben.


Traditionell werden alle Filme im Original mit Untertitel gezeigt. Vormittags werden erneut auch Schulveranstaltungen angeboten. Da zu den Abendveranstaltungen mit einem hohen Publikumsverkehr zu rechnen ist, bieten wir Ihnen die Möglichkeit zum Kartenvorverkauf. Die Kasse öffnet ab dem 24. April täglich um 17.00 Uhr.


Wir wünschen Ihnen 14 interessante Festivaltage mit vielen Filmentdeckungen aus Lateinamerika.


Michael Doh

Medienforum Heidelberg

Festivalorganisation Cine Latino



Che - Revolucion (Che - Part 1)
Che - Revolucion (Che - Part 1)
Spanien/USA 2008 | Regie: Steven Soderbergh | 126 min. | 35mm | Benicio Del Toro u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
1956 setzte der aus Argentinien stammende Arzt Ernest Guevara, genannt der “Che” zusammen mit seinem Freund Fidel Castro auf die Insel Kuba über. In dreijährigem harten und entbehrungsreichen Kampf gelang es ihnen und ihren Gefährten mit zunehmender Unterstützung in der Bevölkerung das von den USA unterstützte Batista-Regime zu stürzen: Die kubanische Revolution, bis heute Symbol des antiimperialistischen Befreiungskampfes. Während Fidel Castro Kommandeur wird, bezieht Guevara den Posten eines Industrieministers, Differenzen zwischen den beiden bleiben nicht aus. Davon handelt der erste Teil des auf zwei Filme projektierten „Che“-Opus von Steven Soderbergh, in der Hauptrolle des Che Benicio Del Toro. Um Authentizität bemüht, rezipierte Soderbergh intensiv Che Guevaras Tagebücher, zudem führte er vorab viel Interviews mit Zeitzeugen.

Steven Soderbergh debütierte und brillierte 1989 mit „Sex, Lies and Video“, unterhielt mit „Out of Sight“ oder „Ocean’s Eleven“, beherrscht aber mit Filme wie „Traffic – Die Macht des Kartells“ auch sozialkritische Themen und ist dadurch heute einer der kreativsten Filmregisseure überhaupt, auch weil er bei aller Professionalität stets ein wenig unberechenbar und überraschend blieb.
Do., 23.4. - 19.00 Uhr
La Zona - Die Zone
La Zona - Die Zone
Mexiko 2007 | Regie: Rodrigo Pla | 95 min. | digital | Maribel Verdu, Daniel Gimenez Cacho u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
"La Zona" spielt in Mexico-City, wo sich ein Quartier von wohlhabenden Leuten vollständig von der Außenwelt abschirmt: mit einer Mauer, privatem Sicherheitsdienst und Videoüberwachung. Ein Loch in der Hochsicherheitsmauer rund um die Villensiedlung bietet einer Gruppe von Jugendlichen aus dem Armenviertel die Gelegenheit, sich auf das verbotene Wohlstands-Terrain zu wagen. Auf ihrem Streifzug durch die "Gated Community" kommt es zu einem Einbruch, der außer Kontrolle gerät und Tote fordert. Eine irrationale Verfolgungsjagd beginnt, bei der allerdings nicht die Polizei die Hauptrolle spielt, sondern die aufgebrachten und um ihre künstliche Sicherheit besorgten Bewohner von "La Zona". Hysterisch üben sie sich in folgenreicher Selbstjustiz…
Ein unbequemer, stimmig inszenierter, brandaktueller Film über sozialen Hass, Selbstjustiz und das Scheitern eines schwachen Staates.

Rodrigo Plá drehte mehrere Kurzfilme, wobei er mit „El ojo en la nuca” (2000) international bekannt wurde. „La Zona“ ist sein Debutfilm und gewann zahlreiche Preise auf internationalen Filmfesten wie dem Kritikerpreis (Fipresci) in Toronto, den Debutfilmpreis in Venedig und den Publikumspreis in Fribourg. 2008 realisierte er „Desierto adentro“, der ebenso erfolgreich ist.
Do., 23.4. - 21.30 UhrMo., 27.4. - 09.00 UhrDi., 28.4. - 19.30 UhrMi., 29.4. - 17.30 UhrSa., 2.5. - 17.30 UhrMi., 6.5. - 11.00 UhrMo., 18.5. - 09.00 Uhr
Manda bala - Send a bullet
Manda bala - Send a bullet
USA/Brasilien 2007 | Regie: Jason Kohn | 85 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Nicht zynisch, nur wahr: Wenn die Reichen die Armen bestehlen, stehlen die Armen die Reichen. Unliebsame Porträts aus Brasilien: Ein Politiker bezieht seine Einkünfte aus einer Froschfarm, ein plastischer Chirurg unterstützt auf seine Weise Entführungsopfer, ein reicher amerikanischer Geschäftsmann ist in seiner persönlicher Form von Korruption verwickelt, ein Entführer aus den Slums von São Paulo geht seiner Arbeit nach. Jason Kohn porträtiert eine Gesellschaft im Kriegszustand. Denn jeder versucht, an die Spitze der Nahrungskette zu gelangen. Alle wollen sie Geld, ohne Rücksicht auf Verluste. Am Ende verliert die ganze Gesellschaft. Ein visueller sehr suggestiver Essay, dessen expressive Bilder und poppige Klänge mit der Härte der sozialen Realität kontrastieren.

Mit 23 Jahren begann der New Yorker Jason Kohn gemeinsam mit Freunden vom College seinen Film zu realisieren, eine Arbeit für die er fünf Jahre benötigte. Gewann u.a. beim Sundance Filmfest 2007 den Großen Jurypreis.
Fr., 24.4. - 17.30 UhrDi., 28.4. - 21.30 Uhr
Alicia en el pais - Alicias Weg
Alicia en el pais - Alicias Weg
Chile 2008 | Regie: Esteban Larrain | 86 min. | 35mm | Original mit englischen Untertiteln.
Alicia, ein Quechua-Mädchen, verlässt ihr Dorf in Südbolivien, um in Nordchile, mehr als 180 Kilometer entfernt, Arbeit zu suchen. In Symbiose mit der Natur geht sie ihren Weg über Bergkämme und Steppen, ein Weg, der in der Quechua-Kultur eine besondere spirituelle Initiation darstellt. Filmaufnahmen, die die Natur in ihren riesigen Ausmaßen abbilden, zeigen sie als kleine Figur. Die Kamera stolpert bisweilen mit ihr durch Wüsten, Täler Berge und Höhlen und bildet so filmisch ihre Körperbewegung ab. Dazwischen gibt es Einschübe über ihre Familie und ihrer Herkunft. Fast ohne Dialog aber mit epischer Größe erzählt der Film von der Beziehung zwischen Mensch und Natur, von Heimat und Fremde.
Esteban Larraín zeichnet den Weg, den Alicia bereits zweimal tatsächlich gemacht hatte, filmisch nach. Durch diese Nachzeichnung entstand Spielfilm mit dokumentarischen Elementen. Genau das macht seine Faszination aus: Die ästhetisch perfekten Landschaften sind untrennbar verquickt mit der geo-politischen Realität.

Esteban Larraín studierte Journalismus, Regie und Politikwissenschaften. Im Mittelpunkt seiner Filme stehen aktuelle politische und soziale Themen im Leben von Frauen. “Alicia en el País“ gewann 2008 in Locarno den Spezialpreis der Jury und wurde zum besten Film beim Dokumentarfilmfestival in Navarra gekürt.

In Anwesenheit des Regisseurs und mit musikalischer Untermalung von Veronica Gonzalez.

Im Anschluss an den Film ist die Kneipe im KTB geöffnet!
Fr., 24.4. - 19.30 Uhr
O chiero do ralo - Duft des Zerfalls
O chiero do ralo - Duft des Zerfalls
Brasilien 2006 | Regie: Heitor Dhalia | 95 min. | 35mm | Selton Mello, Paula Braun, Paulo Alves u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Für Lourenço ist alles Objekt: Er will nur besitzen und hat Angst vor dem Sein. Als Trödelhändler hat er keine Hemmungen, die Situation derjenigen auszunutzen, die ihm ihre letzte Habe anbieten. Mit Kalkül kauft und füllt er sein bereits ansehnliches Lager – verkaufen sieht man ihn nie. Erst als er ein künstliches Auge angeboten bekommt, zeigt er menschliche Züge und bildet sich ein, das Auge gehörte ursprünglich seinem im Krieg gefallenen Vater. Eine seltsame Hassliebe empfindet er für den Gestank, der dem Abfluss seiner Toilette entweicht und die Luft seines Büros verpestet. Fasziniert ist er vom Hintern einer Bedienung; auch für diesen ist er bereit, Geld zu bezahlen. Als er stattdessen mit Zuneigung und Zärtlichkeit konfrontiert wird, bricht seine Welt zusammen und seine Sammlung von bizarren Figuren schlagen mit einem tragischen Ausgang zurück.
Die Kinoversion des gleichnamigen Buches von Lourenço Mutarelli ist eine originelle, witzige und skurile Komödie, in der ein respektloser Trödler ein existentielles Drama erlebt.

Heitor Dhalia war 1999 Regieassistent bei „Um Copo de Cólera“. 2004 drehte er seinen ersten Spielfilm Nina. „O cheiro do Ralo“ wurde bester Film bei der Mostra in São Paulo, gewann den Spezialpreis der Jury in Rio de Janeiro und kam in die offizielle Spielfilmauswahl beim Sundance Festival 2007.
Fr., 24.4. - 21.30 Uhr
El bano del Papa - Das große Geschäft
El bano del Papa - Das große Geschäft
Uruguay 2007 | Regie: Enrique Fernandez, Cesar Charlone | 98 min. | 35mm | Cesar Troncoso u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Uriges Uruguay: auf seiner Lateinamerika-Reise plant Papst Johannes Paul II. auch das kleine Dorf Melo zu besuchen. Groß ist die Euphorie der dortigen Bevölkerung, aber auch die Hoffnung auf das große Geschäft erblüht, denn auch die Religion hat ihre touristische Dimension. So hat der kleine Grenz-Schmuggler Beto den göttlichen Einfall, für die Pilger eine Luxus-Toilette zu errichten. Ein Mammut-Projekt für seine Verhältnisse, zudem Betos Familie durch einige Turbulenzen erschüttert wird, seine Tochter nämlich möchte studieren, der Vater hat aber nur sein Geschäft im Auge.
Enrique Fernández stammt selber aus Melo, die meisten der Darsteller sind Laien. Der Film beschreibt mit Finesse, Witz und Melodramatik, dabei voller Liebe für Land und Leute, den Alltag in diesem Dorf. Gleichzeitig reflektiert der Film über die Macht der Fernsehbilder, die in dieser Geschichte weit stärker sind als jene der Kirche.

Enrique Fernandez lebte einige Jahre in Deutschland und arbeitete dort und in Uruguay als Drehbuchautor, Regieassistent und Kameramann an einigen Kurz- und Dokumentarfilmen. 1997 wurde sein Drehbuch „Otario“ von Diego Arsuaga („El ultimo Tren“) verfilmt. Sein Debutfilm “El Baño del Papa“ erhielt Auszeichnungen auf internationalen Festivals, u.a. in Guadalajara, Gramado, Sao Paulo und San Sebastian. Der Film war 2007 von Uruguay für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert.
Sa., 25.4. - 17.30 UhrSo., 26.4. - 19.30 UhrMo., 27.4. - 17.30 Uhr
Antonia
Antonia
Brasilien 2006 | Regie: Tata Amaral | 90 min. | 35mm | Negra Li, Cindy, Leilah Moreno u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Die vier Freundinnen Preta, Barbara, Mayah und Lena verwirklichen ihren Traum: Sie gründen die Rap-Band Antônia in der Hoffnung, berühmt zu werden und Armut, Macho-Gehabe und Gewalt zu trotzen. So wie die Menschen erfindet sich die Umgebung im Film ständig neu. In Vila Brasilândia, einem Vorort von Såo Paulo, schlägt das Schicksal jedoch zu und trennt die Gruppe. Ihr einstmals gemeinsamer Traum scheint zu scheitern.
Die vier Hauptdarstellerinnen sind tatsächlich Rapperinen aus den Favelas, die zusammen mit der Regisseurin den Film entwickelten. Es entstand ein vibrierender Musikfilm mit authentischen Frauenfiguren, die sich mutig und kraftvoll für ihre Ziele durchsetzen.

Tata Amaral zählt zu den bekanntesten Filmemacherinnen Brasiliens. „Antônia“ ist der dritte Teil einer Trilogie über archetypische Frauenbilder. Der Film wurde bester Spielfilm beim Internationalen Filmfestival in São Paulo und gewann in der Kategorie beste Filmmusik in Havanna. In Brasilien lief der Film so erfolgreich, dass mittlerweile eine Telenovela für das Fernsehen produziert wurde.
Sa., 25.4. - 19.30 UhrSo., 26.4. - 21.30 Uhr
El enemigo - Der Feind
El enemigo - Der Feind
Venezuela 2008 | Regie: Luis Alberto Lamata | 82 min. | 35mm | Lourdes Valera, Carlos Cruz u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
In Caracas herrscht das Recht der Straße. Gewalt, Mord und Schrecken stehen an der Tagesordnung. Antonieta und Benigno begegnen sich nachts in der Notaufnahme eines Krankenhauses. Sie verdient sich ihren Lebensunterhalt mit Waschen und Bügeln, er ist Staatsanwalt. Beide bangen um die Zukunft ihrer Kinder. Antonietas Sohn Odulio wurde bei einer Schießerei im Drogenmilieu schwer verletzt. Benignos Tochter Elisa geriet während einer Geiselnahme mitten auf dem Universitätsgelände in einen Schusswechsel. Antonieta verschließt die Augen vor der Realität. Sie möchte nur das Gute in ihrem Jungen sehen und schiebt sein Scheitern auf die Ungerechtigkeit der Gesellschaft. Für sie besteht das einzige Recht für Menschen ihrer Klasse darin, sich von Problemen und illegalen Geschäften fernzuhalten. Benigno im Gegensatz dazu glaubt an das Gesetz und die Gerechtigkeit - und doch trägt er ein dunkles Geheimnis mit sich herum. Denn das Treffen der beiden ist kein Zufall. In dieser vom moralischen Zerfall geprägten Gesellschaft prallen zwei Welten aufeinander.

Luis Alberto Lamata studierte Geschichte und Drehbuch. Sein erster Spielfilm "Jericó" bekam 1990 unter anderem den Gran Coral Preis in Havana. "El Enemigo" gewann 2008 in Mérida in den Kategorien bester Film, beste Regie, beste Hauptdarstellerin und bester Hauptdarsteller und bekam in Triest den Preis für das beste Drehbuch.
Sa., 25.4. - 21.30 Uhr
Melodia de arrabal - Melodie der Vorstadt
Melodia de arrabal - Melodie der Vorstadt
Frankreich/Argentinien 1932 | Regie: Carlos Gardel u.a. | 82 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
"Melodía de Arrabal" erzählt die Geschichte des Roberto Ramírez, der Kartenspieler und Sänger in einer Vorstadtbar ist. Eines Nachts kreuzt sich sein Weg mit der jungen Gesangslehrerin Alina und es entwickeln sich neue Perspektiven in seinem Leben... Carlos Gardel singt in diesem Film
wunderschöne Tangos wie "Melodía de Arrabal", "Silencio" und "Mañanita de Sol" im Duo mit Imperio Argentina.

Die Tonfilmzeit machte Carlos Gardel zum internationalen Star. Ein Sänger, der noch heute (er starb 1935 bei einem Flugzeugunglück) von der argentinischen Bevölkerung geradezu abgöttisch verehrt wird. Die Wärme seiner Stimme und sein früher Tod machten aus Gardel eine Legende – sein Name bleibt unzertrennlich mit dem Tango verbunden.
So., 26.4. - 17.30 Uhr
Z.
Z.
Guatemala/Spanien 2008 | Regie: Julio Hernandez Cordon | 73 min. | 35mm | Francisco Jacome u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Gerardo, Nano und Raymundo zapfen Benzin für nächtliche Spritztouren aus den Autos ihrer Eltern, Nachbarn und Bekannten. Sie fahren ziellos durch ihr Wohnviertel und machen Action aus reiner Langeweile, um ihr bürgerliches Leben hinter sich zu lassen. Was zunächst ein harmloser Teenagerstreich zu sein scheint, entpuppt sich als gefährliches Spiel mit dem Feuer. Weil Ramundo Nanos 14-jährige Schwester geschwängert hat, muss Nano ihn vor seinem wutentbrannten Vater verteidigen. Um an mehr Geld für Benzin zu kommen, verkaufen sie gebrauchte Sachen als Neuware. Als der Schwindel auffliegt, können sie gerade noch rechtzeitig entkommen. Im Rausch des Freiheitsgefühls überqueren sie eines Nachts die Schranken ihres behüteten Wohnviertels und ahnen nicht, dass sie direkt auf die Eskalation zusteuern. Die drei Hauptdarsteller sind Nachbarn des Regisseurs Cordón, für den der Film eine Reflektion über seine Jugend und die nachfolgender Generationen darstellt.

Julio Hernández Cordón drehte mehrere Kurzfilme und zwei Spielfilme („Norman“ und „Sí hubo genocido“). „Gasolina“ gewann 2007 in Sán Sebastian den Films in Progress Industry Preis, den Casa de América Preis und den CICAE Preis und 2008 den Premio Horizontes.
Mo., 27.4. - 19.30 UhrMo., 27.4. - 19.30 Uhr
Mi vida dentro - Mein Leben hier drin
Mi vida dentro - Mein Leben hier drin
Mexiko/USA 2007 | Regie: Lucia Gaja | 122 min. | 35mm | Original mit englischen Untertiteln.
Über 10 Millionen Mexikaner leben in den USA, davon die Hälfte Frauen. Im Jahr 2006 gab es 1679 Gerichtsverfahren gegen Mexikanerinnen. Dieser Film zeigt eine Gerichtsverhandlung gegen eine von ihnen: Rosa.
Rosa ist 24 Jahre alt. Sie kam als Wetback illegal aus Mexiko nach Texas. Sie hatte den Traum von einer Familie, sie wollte Geld verdienen, um ihrer Mutter ein Haus zu bauen und ein komfortableres Leben zu ermöglichen. Rosa lernte ihren ebenfalls mexikanischen Ehemann kennen und bekam zwei Kinder. Sie arbeitete als Kindermädchen, verstand kaum Englisch und sprach noch weniger. Doch als das Kind in ihrer Obhut einen Unfall hatte, zeigte sich, wie fatal es war, dass Rosa auch ihre Rechte und Pflichten nicht kannte. Das Kind starb und Rosa wurde des Totschlags angeklagt. Hat sie in den Mühlen der US-amerikanischen Justiz überhaupt eine Chance?

Lucía Gajá studierte Film in Mexiko City. Sie besuchte Workshops bei Santiago Álvarez und Patricio Guzmán und arbeitete als Regieassistentin. 2005 erhielt ihre Kurzdokumentation „Soy“ mehrere Preise. Ihr erster langer Dokumentarfilm „Mi Vida Dentro“ gewann den ersten Preis bei der Documenta in Madrid, den Preis für Menschenrechte in Buenos Aires und wurde 2007 bester mexikanischer Dokumentarfilm in Morelia.
Mo., 27.4. - 21.30 Uhr
La matinee - Die Matinee
La matinee - Die Matinee
Uruguay/Deutschland 2007 | Regie: Sebastian Bednarik | 81 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
20 Jahre nachdem sie ihre Karrieren beendet haben, werden einige legendäre Musiker des Karnevals in Uruguay von zwei jungen Kollegen für eine kleine Konzertreise wiedervereint: Ramon "Cuita" Correa (65), der berühmteste Snaredrum-Spieler des Landes, der in einem Slum am Rande von Montevideo lebt; "El Loco" Ian Betancour (67), der das Becken spielt und fast seiner Trinksucht erlegen wäre, bis die Anonymen Alkoholiker ihm eine zweite Chance gaben; und Walter "Tate" Taveira, der sich nostalgisch an seine kriminelle Vergangenheit erinnert, wegen der er schließlich nach Venezuela fliehen musste. Der Film begleitet die Musiker bei den Vorbereitungen und regionalen Auftritten, bis sie sich am Ende für das große Finale des nationalen Murga-Wettbewerbs qualifizieren.
Die Murga ist die einzigartige Karnevalsmusik Montevideos, die Schlaginstrumente mit vielstimmigen Chören verbindet, die mit Witz und Flair ganze Dramen erzählen. Die Popularität der Gruppen wurde während Militärdiktatur wegen ihrer gesellschaftskritischen Satire verboten. Heute übernehmen die Murga-Gruppen soziale Aufgaben für Kinder aus Armenvierteln.

Sebastián Bednarik schrieb 2002 das Drehbuch zu „La Espera“. „La Matinée“ ist sein erster langer Film und gewann 2007 vom Filmkritikerverband Uruguays den Preis als besten Dokumentarfilm. „La Matinée“ ist der bislang erfolgreichste Dokufilm in den Kinos seines Landes. Ein herzerfrischender "Buena Murga Social Club" aus Uruguay.

Am 1. Mai um 19.30 Uhr in Anwesenheit des Filmemachers Florian Borchmeyer.
Di., 28.4. - 17.30 UhrFr., 1.5. - 19.30 Uhr
Gallero - Hahnenkampf
Gallero - Hahnenkampf
Argentinien 2008 | Regie: Sergio Mazza | 100 min. | 35mm | Gustavo Almada, Sivia Zerbini u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Mario lebt auf dem Land und züchtet Kampfhähne, denen er seine ganze Liebe und Aufmerksamkeit schenkt. Ansonsten ist er ein Einzelgänger. Ab und zu fährt er für Gelegenheitsjobs aufs Land hinaus. Eines Tages trifft er auf dem Weg Julia, eine ältere Frau, die einsam in ihrem abseits gelegenen Haus lebt. Durch einen Unfall hat sie ihre ganze Familie verloren und lebt seitdem zurückgezogen. Zunächst kommt Mario nur, um ihr bei verschiedenen Reparaturen zu helfen. Allmählich entspannt sich eine zarte Freundschaft und es entwickeln sich zunehmend Gefühle, die verwirren und die keiner von beiden zulassen kann. Die Unsicherheit im Umgang miteinander und die vielen Worte, die unausgesprochen bleiben, erzeugen zunehmend Spannung beim Zuschauer. Als Julia schließlich beim entscheidenden Kampf von Marios stärkstem Hahn auftaucht, scheint der Bann gebrochen.
Sergio Mazza hat mit „Gallero“ einen Film komponiert, der durch seine plastischen Bilder besticht. Er handelt von einer Welt, in der Einsamkeit, Liebe und Brutalität Hand in Hand gehen, eine Welt zwischen Realität und Absurdität.

Sergio Mazza, Jahrgang 1976, studierte Bild- und Sounddesign an der Universität von Buenos Aires. Er drehte mehrere Kurzfilme und Werbespots. Sein erster Spielfilm „El Amarillo“ lief u.a. auf dem Internationalen Filmfestival von Venedig 2008 und bei Cine Latino.
Mi., 29.4. - 19.30 Uhr
Intimidades de Shakespeare y Victor Hugo - Verwicklungen zwischen Shakespeare und Victor Hugo
Intimidades de Shakespeare y Victor Hugo - Verwicklungen zwischen Shakespeare und Victor Hugo
Mexiko 2008 | Regie: Yulene Olaizola | 83 min. | 35mm | Original mit englischen Untertiteln.
Gleich beim Einzug sagte Jorge Riosse zu Rosa Carbajal: “Ich möchte hier wohnen, aber ich werde nicht lange bleiben.” Rosa wusste nicht, ob er bald sterben oder bald weiterziehen wird. Doch dann lebten sie acht Jahre gemeinsam unter einem Dach an der Ecke Shakespeare und Victor Hugo in Mexiko Stadt und Jorge wurde Rosas bester Freund. Gleichwohl blieb er ein Mann voller Geheimnisse: Was macht er den ganzen Tag, womit verdient er sein Geld, warum kann er so gut zeichnen, warum malt er immer nur Frauen und wieso singt er so traurige Lieder?
Rosa erzählt 20 Jahre später, was sie von Jorge beobachtet hat, stellt Vermutungen an und berichtet doch lediglich von der Einsamkeit und vom Wunsch, für jemanden vertraut zu sein. Ihre Erinnerungen verdichten sich zum Portrait eines Abwesenden und seiner Tragödie.

Yulene Olaizola gewann ein Stipendium des “Fondo Nacional para la Cultura y las Artes” (FONCA) für den Dreh von „Intimidades de Shakespeare y Victor Hugo“. Sie führte Regie bei „Viejo gordo Sol“ (2003), „Café Americano“ (2004) und „Te voy a dormir“ (2006).
Mi., 29.4. - 21.30 Uhr
La casa de enfrente - Das Haus gegenüber
La casa de enfrente - Das Haus gegenüber
Guatemala 2003 | Regie: Elias Jimenez | 80 min. | digital | Maurice Echeverria, Julliet Cruz u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Angel, ein Buchprüfer im Finanzministerium von Guatemala, steht drei Tage vor seiner Hochzeit. Doch nun entdeckt er eine Unterschlagung öffentlicher Mittel in Millionenhöhe durch eine Regierungsperson und entscheidet sich den Betrug an die Öffentlichkeit zu bringen. Am Abend lädt ihn sein Kollege Juan ins Striptease-Lokal und macht ihm ein ganz besonderes Geschenk zum Junggesellenabschied: Eine Nacht mit der schönen Nachtclubtänzerin Kiara. Doch Juan hegt einen hinterhältigen Plan… Damit beginnt eine klassische Krimigeschichte, in der sich ein unschuldiger Held in einer korrupten Welt zwischen Gewalt, Macht und Sex durchschlagen muss. Drei Tage, die sein Leben völlig verändern werden. Am Ende kommt alles anders als erwartet oder doch nicht?

Der Regisseur Elías Jiménez zeichnet in seinem ersten Spielfilm ein düsteres Szenario, in der die Gesellschaft Guatemalas von korrupten Politikern und gewalttätigen Gangs beherrscht wird und das Gute kaum mehr eine Chance hat, zu siegen.
„La Casa de enfrente“ sorgte in Guatemala für viel Aufsehen und war ein großer Kinoerfolg. Mit „V.I.P. La otra Casa“ drehte 2007 Jiménez eine spannende Fortsetzug.
Do., 30.4. - 17.30 Uhr
La vida me mata - Das Leben bringt mich um
La vida me mata - Das Leben bringt mich um
Chile 2007 | Regie: Sebastian Silva | 92 min. | 35mm | Gabriel Diaz, Diego Munoz u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Kameramann Gaspar neigt zu Depressionen. Der frühe Tod seines Bruders hat ein gähnendes Loch in seinem Leben hinterlassen. Auch sein Engagement bei einem schrägen Kurzfilmprojekt mit der Möchtergern-Schauspielerin Susana hält ihn nicht von ständig neuen, hablherzigen Selbstmordversuchen ab. Auf einer Beerdigung lernt er den exzentrischen Álvaro kennen. Im Gegensatz zu Gaspar begegnet dieser dem Tod mit einer skurrilen Neugier, an der er Gaspar von nun an teilhaben lässt. Ob bei einem Ausflug in die Leichenhalle oder mit einem toten Vogel, Álvaro verblüfft Gaspar immer wieder und bringt ihn dazu, dem Tod in die Augen zu sehen. Wenig später verfolgen sie gebannt die letzten Atemzüge von Gaspars Großvater. Sebastián Silvas rabenschwarzer Humor hinterlässt ein Schmunzeln auf den Lippen und die Erkenntnis im Bewusstsein, dass man dem Tod nicht mehr Beachtung schenken sollte als dem Leben.

Sebastián Silva studierte Film und Animation. "La Vida me mata" gewann den chilenischen Oscar „Pedro Sienna“ in den Kategorien bester Film, beste Nebendarstellerin, bester Schnitt, beste Effekte und beste Maske. Beim SANFIC in Santiago de Chile erhielt er den Preis für die beste Schauspielerin und den Publikumspreis.!
Do., 30.4. - 19.30 Uhr
Partes usadas - Ersatzteile
Partes usadas - Ersatzteile
Mexiko 2007 | Regie: Aaron Fernandez Lesur | 95 min. | 35mm | Eduardo Granados, Alan Chavez u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Iván, 14 Jahre, lebt mit seinem Onkel Jaime, einem Gebrauchtwarenhändler. Beide träumen von einem besseren Leben und sparen für die illegale Emigration in die USA. Als sie sich bewusst werden, dass sie mehr Geld als geplant für den Übergang benötigen, beschließt Jaime, seinen Neffen in die Machenschaften des Raubes von Autoteilen einzuweisen. Iván lernt schnell und überzeugt seinen Freund Efraín, ihm zur Seite zu stehen. Die Jungs erfüllen mit Sorgfalt und Freude, was Jaime von ihnen verlangt, doch bald merkt Iván, dass sich die Vorstellungen seines Onkels von der Reise verändert haben ...

„Partes usadas“ gewann in der Kategorie „Bester Debutfilm“ bei Mexikos renommiertesten Filmfestival in Guadalajara und war Mexikos Beitrag zum Golden Globe 2008.
Aarón Fernández Lesur studierte Film in Paris und ist Mitbegründer der mexikanischen Produktionsfirma Cinta Negra. Er dreht Kurz-, Dokumentar- und Werbefilme. „Partes Usadas“ ist sein erster Spielfilm.
Do., 30.4. - 21.30 Uhr
V.I.P. La otra Casa - V.I.P. Das andere Haus
V.I.P. La otra Casa - V.I.P. Das andere Haus
Guatemala 2007 | Regie: Elias Jimenez | 94 min. | digital | Juan Pablo Olyslager, Douglas Vasquez, Roberto Diaz Gomar und Insassen des Männergefängnisses der Zone 18 | Original mit englischen Untertiteln.
Ein klassischer Macho-Mann, der dachte er sei unantastbar. Eine vom Komfort geblendete Ehefrau. Ein Gefängnis ohne jegliche Regeln, bis auf eine - „die Macht des Stärkeren“.
Juan Ramos, ein ehemaliger politischer Funktionär wird verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Obwohl er eine beträchtliche Summe zahlt um in den V.I.P. Sektor verlegt zu werden, landet er im schlimmsten Sektor des Gefängnisses. Aus dem V.I.P. Sektor wollen Juans Feinde seinen Gefängnisaufenthalt auf brutale Art und Weise verkürzen - der Kampf ums Überleben beginnt.

V.I.P. La otra casa, ist die spannende Fortsetzung des ersten Teils „La Casa de enfrente”.
Regisseur Elías Jiménez mischt Schauspieler mit echten Insassen um die Grenze zwischen der komfortablen Welt außerhalb und der brutalen Realität innerhalb des Gefängnisses so real wie möglich zu verdeutlichen. Heißes Latino-Menü aus Gewalt, Sex und Machismo - „picante“. Gewann den Publikumspreis beim Mittelamerikanischen-Filmfest 2008 in Wien.
Fr., 1.5. - 17.30 Uhr
Sobreviviendo Guazapa - Überleben in Guazapa
Sobreviviendo Guazapa - Überleben in Guazapa
El Salvador 2008 | Regie: Roberto Davila Alegria | 113 min. | digital | Arturo Rivera, Nilson Urbina, Alejandro Lopez u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der Vulkan um Guazapa, 30km nördlich der Hauptstadt San Salvador, galt während des Bürgerkriegs der 80er Jahre den Rebellen als strategisch wichtige Militärbase und war Mittelpunkt schwerer Kämpfe mit den Regierungseinheiten. Der Film beginnt 1986, als Rebellen Landminen auslegen und dabei in einen heftigen Schusswechsel geraten. Guerillakämpfer Pablo wird verwundet, kann sich aber in Sicherheit bringen. Als er jedoch kurze Zeit später seinen Bruder tot auffindet, beschließt er zu desertieren. Auf seinem Weg trifft er den von seiner Einheit versprengten Soldaten Julio. Trotz großer Rivalität beschließen sie, sich zusammen zu tun, um gemeinsam zu überleben. Als sie auf ein flüchtiges Mädchen treffen, versuchen sie zu dritt aus dem Kriegsgebiet zu fliehen. Ein Unternehmen auf Leben und Tod…
„Sobreviviendo Guazapa“ ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung des Bürgerkriegs von El Salvador. Es ist der erste eigenständig produzierte Spielfilm in El Salvador. Die Produktion verlief unter außerordentlich schwierigen Bedingungen. Allein die Drehzeit zog sich über neun Monate hin, da infolge von Hurricanes, Regenzeit, Ausbruch von Dengue-Fieber, Set-Unfällen und technischer Probleme mehrfach unterbrochen werden musste und letztlich das vorgesehene Budget um das Mehrfache überzogen wurde.

Der Regisseur Roberto Dávila Alegría drehte, schrieb und produzierte mehrere Kurzfilme, u.a. den prämierten “Tu Ausencia me mata” (2004), bevor er 2004 mit diesem sehr ehrgeizigen und wichtigen Projekt begann.
Fr., 1.5. - 21.30 Uhr
Memorias del Subdesarrollo - Geschichten der Unterentwicklung
Memorias del Subdesarrollo - Geschichten der Unterentwicklung
Kuba 1968 | Regie: Tomas Gutierrez Alea | 104 min. | 35mm | Sergio Corrieri, Daisy Granados, Eslinda Nunez u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Castros Revolution war für viele Kubaner die Erlösung von einem tyrannischen Regime und der Beginn von wesentlich mehr Freiheit und sozialer Gerechtigkeit. Sergio, verwöhnt und eitel, ist im Land geblieben, nicht aus Überzeugung, sondern aus Bequemlichkeit und ein bisschen Neugier. Seine Frau jedoch hat ihn und Kuba verlassen. Sergio versucht in seiner Luxuswohnung, seine Memoiren zu schreiben. Es funktioniert nicht, dafür beginnt er eine Affäre. Wer die südamerikanische Variante der Melancholie begreifen möchte, muss diesen Film sehen, eine Allegorie auf die Vergänglichkeit alles Irdischen und zugleich voller Skepsis gegenüber dem Fortschritt, erzählt in wunderbare ruhigem Ton, sanft ironisch und hoch intelligent. Zudem eine kleine freche Hommage an die Notwendigkeit der Dekadenz, gerade in einem Regime, das sich der Verbesserung der Menschheit verschworen hat.

Mit Tomás Gutiérrez Alea verstarb 1996 einer der wichtigsten Filmregisseure Lateinamerikas. Er war Kommilitone Fidel Castros, lies sich in Rom als Filmemacher ausbilden, nahm dann an der kubanischen Revolution teil und realisierte danach eine Fülle von Dokumentar- und Spielfilmen, insbesondere „Memoria del Subdesarrollo“ dem zumindest für Kritiker wohl besten Latino-Film überhaupt.

In Anwesenheit des Filmemachers Florian Borchmeyer. Im Anschluss an den Film ist die Kneipe im KTB geöffnet!
Sa., 2.5. - 19.30 Uhr
Vampiros en la Habana - Vampire in Havanna
Vampiros en la Habana - Vampire in Havanna
Kuba 1985 | Regie: Juan Padron | 71 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Der berühmte Vampir-Wissenschaftler Professor Amadeus von Dracula hat eine chemische Formel erfunden, welche es Vampiren ermöglicht, sich unbesorgt dem Sonnenlicht aus zu setzten. Aus Düsseldorf nach Kuba ausgewandert, verabreichte Werner, sein "Vampisol" seit frühester Jugend seinem Neffen Pepe. Er wächst auf, ohne zu wissen, dass er eigentlich ein Vampir ist, da ihm das Tageslicht nicht schadet. In den 1930er Jahren ist Pepe ein in Liebesabenteuer verstrickter Beatnik und Jazzmusiker und kämpft als junger Revolutionär gegen den Tyrannen Machado. Erst als die Mafia-Vampir-Clans aus Düsseldorf und Chicago sich des Wundermittels bemächtigen wollen, muss sich Pepe seiner Familientradition besinnen und gegen das Böse und für das Recht aller Vampire auf „Vampisol“ kämpfen...

Juan Padrón wurde 1947 in Havanna geboren, ist Kubas berühmtester Animationsregisseur. Legendär ist seine Trickfilmfigur „Elpidio Valdés“, zu der er zwischen 1974 und 1989 mehrere Kurzfilme zeichnete und schrieb. Mit „Vampiros en la Habana“ schuf er 1985 einen Kultfilm, der in Teilen Lateinamerikas bis heute einen ähnlichen Status genießt wie bei uns die "Rocky Horror Picture-Show".
Sa., 2.5. - 21.30 Uhr
Neue Filme aus Kuba
Neue Filme aus Kuba
Kuba | digital | Original mit englischen Untertiteln.
El Mégano – Das Köhlerdorf
Spielfilm / Kuba 1955 / R: Julio García Espinosa, Tomás Gutiérrez Alea / 25 Min / OmdtU / s/w / digital

In einem kubanischen Dorf nahe der Schweinebucht verdingen sich Arbeiter ihr Leben mit der Vorbereitung zur Kohleherstellung. Tag auf Tag stehen sie für wenig und manchmal gar kein Geld bis zur Brust im Morast. In neorealistischer Optik und fast ohne Dialog, basierend auf Geschichten, die die Arbeiter den Filmemachern erzählten, liegt dem Film ein emotionales Potential zugrunde, das sich wenige Jahre später in der Revolution entlud. Nach der ersten Aufführung wurde der Film von der Batista-Polizei beschlagnahmt. Heute gilt „El Mégano“ als erster sozialkritischer Film Kubas und wurde Ausgangspunkt für das Neue Kubanische Kino.

Espinosa, 1926 geboren, studierte Film in Rom und realisierte 1955 zusammen mit Alea seinen Debutfilm „El Mégano“. Nach der Revolution wurde Espinosa leitender Funktionär Kubas für Kino und Kultur, war u.a. Filmminister und stellv. Vorsitzender des Filminstituts.

und:

Kurzfilme von Santiago Álavarez
Ciclón, 1963, 22 Min, OmeU, digital
Now, 1964, 6 Min, OmeU, digital
LBJ, 1968, 18 Min, OmeU, digital
¡Mi hermano Fidel...!, 1977, 17 Min, OmeU, digital

Álvarez (1919-1998) war nach der Revolution der Leiter der aktuellen Berichterstattung des Filminstituts ICAIC. In drei Jahrzehnten hat er ca. 600 Wochenschauen und 50 Dokumentarfilme gedreht. Der Tenor seiner Arbeit war offen sozialistisch, ideologisch, antiimperialistisch, sein Stil hingegen war innovativ und beeinflusste z.B. Solanas bei „Stunde der Hochöfen“. Seine "nervöse Montage" stand für eine Form von Information, die auf den allwissenden Erzähler verzichtete und statt dessen auf die aufklärende Zusammenwirkung von Bildern, raschen Bildschnitten und Musik vertraute. Am meisten Aufsehen erregte er mit "Now" (1965). In dem Kurzfilm illustrierte er ein zu jener Zeit heftig diskutiertes Lied der Sängerin Lena Horne, das die Schwarzen Amerikas zum Widerstand gegen ihre Diskriminierung aufforderte, mit dokumentarischen Beispielen rassistischer Praktiken in den USA, wobei er das Tempo der Bildfolgen dem anwachsenden Tempo der Musik anglich. Der Film steht exemplarisch für Alvarez Methode, Musik zur Strukturierung seiner Filme einzusetzen.

In Kooperation mit dem "Ibero-Amerikanischen Institut (IAI)", Berlin
In Anwesenheit des Filmemachers Florian Borchmeyer
So., 3.5. - 17.30 Uhr
Lucia
Lucia
Kuba 1968 | Regie: Humberto Solas | 156 min. | digital | Raquel Revuelta, Eslinda Nunez, Adela Legra | Original mit deutschen Untertiteln.
Dreimal eine Frau mit Namen Lucía: Zur Zeit des kubanisch-spanischen Krieges Mitte des 19. Jahrhunderts, zur Zeit der bürgerlichen Revolte gegen den verhassten Diktator Machado Anfang der 1930er Jahre und im Kuba der 1960er Jahre, nach dem Triumph der Revolution, nach dem Einsetzen der Hilfe der UdSSR, zum Höhepunkt der Alphabetisierungskampagne. Im ersten Teil, durchlebt eine Aristokratin eine romantische Liebe, die von der damaligen kubanischen Gesellschaft missbilligt wird. Im zweiten Teil wird eine Frau aus dem Bürgertum durch die Liebe zu einem Revolutionär selbst zu einer Revolutionärin. Im dritten Teil kämpft eine junge Arbeiterin gegen den Widerstand ihres Ehemannes für ihre Emanzipation. Dem Geschehen entsprechend fand Humbeto Solás für die Episoden einen jeweils unterschiedlichen Stil.

Humbeto Solás, 1941-2008, war einer der großen Pioniere des neuen lateinamerikanischen Film der 60er Jahre. Wie Rocha in Brasilien, Birri in Argentinien oder Sanjinés in Bolivien, wollte er einen neue ästhetische Ausdrucksform seiner Kultur schaffen. Gleich mit seinem zweiten Film „Lucía“ gelang ihm dies eindrucksvoll. Dieses filmhistorische Dokument über das Schicksal von kubanischen Frauen in drei Zeitepochen zählt heute noch zu den zehn besten und wichtigsten Filmen Lateinamerikas. Solas war 2006 Gast bei Cine Latino mit „Barrio Cuba“.
So., 3.5. - 19.00 Uhr
La Escritura y el Desastre - Die Bücher und das Desaster - Un Lugar Ilamado Guantanamo - Ein Ort namens Guantanamo
La Escritura y el Desastre - Die Bücher und das Desaster - Un Lugar Ilamado Guantanamo - Ein Ort namens Guantanamo
Kuba 2007/2008 | Regie: Raydel Araoz Valdez/Rolando Almirante | 45 u. 52 min. | digital | Original mit englischen Untertiteln.
La Escritura y el Desastre – Die Bücher und das Desaster
Spielfilm / Kuba 2008 / R: Raydel Araoz Valdés / 52 Min / OmeU / digital
Ein Jugendlicher, der von der Gesellschaft isoliert lebt, flüchtet in seine Bücher und in eine imaginäre Reise.
und:

Un Lugar llamado Guantánamo – Ein Ort namens Guantánamo
Doku / Kuba 2007 / R: Rolando Almirante / 45 Min / OmeU / digital
Die Geschichte der kubanischen Provinz Guantánamo ist viel mehr als die unerwünschte Präsenz des US-Marinestützpunktes, die Besetzung und schreckliche Berichte in der internationalen Presse über das US-amerikanische Folterzentrum.
So., 3.5. - 21.30 Uhr
Viva Cuba! - Hoch lebe Kuba!
Viva Cuba! - Hoch lebe Kuba!
Kuba 2005 | Regie: Juan Carlos Cremata Malberti | 79 min. | digital | Jorge Milo, Malu Tarrau Broche u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Die beiden neunjährigen Kinder Malu und Jorgito schwören sich Freundschaft fürs Leben trotz der gegenseitigen Abneigung ihrer Eltern. Als die Großmutter von Malu stirbt und die Mutter alles unternimmt um auszuwandern, beschließen beide das Problem zu lösen. Ihre Hoffnung ist der Vater von Malu, der am anderen Ende der Insel als Leuchtturmwärter lebt. Heimlich packen Sie Ihre Sachen und ihr weniges Geld und brechen auf. Viele neue Erfahrungen erwarten sie auf Ihrer Reise durch Kuba... Dieser Kinderfilm, übrigens der erste in Kuba, der mit Kindern in den Hauptrollen gedreht wurde, besticht durch seine gut durchkomponierte und nichts beschönigende Geschichte, in der sich auf exzellente Weise komische, tragische und phantastische Elemente vereinen.

Juan Carlos Cremata Malberti, Jahrgang 1961, drehte und schrieb zuvor „La Epoca y el Encanto de fin de Siglo“ (1999) und „Nada“ (2001), für den er internationale Preise gewann. „Viva Cuba“ gewann wurde bei den Kinderfilmfesten in Würzburg und in Giffoni zum besten Film gewählt. Zudem erhielt der Film 2005 den Grand Prix Ecrans Juniors in Cannes. Der Film war 2005 von Kuba als bester ausländischer Film nominiert.
Mo., 4.5. - 17.30 UhrMi., 6.5. - 21.30 Uhr
Clandestinos - Gefährliches Leben
Clandestinos - Gefährliches Leben
Kuba 1986 | Regie: Fernando Perez | 89 min. | digital | Luis Alberto Garcia, Isabel Santos, Susana Perez u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Eine Gruppe Jugendlicher geht in den 50er Jahren in den Untergrund, um gegen die Diktatur Batistas zu kämpfen. Prompt geraten sie ins Kreuzfeuer von Polizei und Geheimdiensten und müssen ums blanke Überleben kämpfen. Die Gruppe, die von Freundschafts- und Liebesbeziehungen, von gemeinsamen Träumen und Sehnsüchten getragen wird, droht an diesem Druck zu zerbrechen.
Dieser kubanische Polit-Thriller - der erste Spielfilm von Fernando Pérez - handelt von wahren Personen in einer fiktiven Geschichte. Die hoffnungsvollen Charaktere der Jugendlichen und ihre Konflikte mit den Grenzen und Widerständen der Realität werden dramatisch beleuchtet. Mit Sinn für Action und Spannung sowie einem grandiosen Zusammenspiel von Regie, Kamera und Musik weiß Pérez gekonnt Hollywood Konkurrenz zu machen.

Fernando Pérez, Jahrgang 1944, drehte in den 70er Jahren Dokumentarfilme bevor er mit „Clandestinos“ seinen ersten Spielfilm realisierte. Seitdem erschaffte er alle vier Jahre neue kunstvoll-poetische Filme über Kuba und seine Menschen. Spätestens mit „La Vida es Silbar“ (1998) wurde Pérez weltweit bekannt und gilt heute als einer wichtigsten aktuellen Regisseure Lateinamerikas. Mit „Suite Habana“ war er 2004 in Heidelberg zu Gast bei Cine Latino. Zuletzt drehte er „Madrigal“ und produziert derzeit einen Film über Jose Martí.
Mo., 4.5. - 19.30 Uhr
Maluala
Maluala
Kuba 1979 | Regie: Sergio Giral | 80 min. | digital | Samuel Claxton, Miguel Gutierrez u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Kuba im 19. Jahrhundert: Die Cimarrons, wie die aufständischen Sklaven mit afrikanischen Wurzeln bezeichnet werden, lehren ihren früheren Herren das Fürchten. Im offenen Kampf sind sie den Spaniern überlegen und fordern das grundlegende Recht auf Freiheit und Land. Doch die um ihre schwindende Macht besorgten Herren greifen auf Mittel der Heimtücke und Intrige zurück. Den freiheitlichen Siedlungen der entflohenen Sklaven, wie Maluala es eine ist, droht die brutale Zerstörung... „Maluala“, der letzte Teil seiner Trilogie über die kubanische Sklaverei im 19. Jahrhundert, ist eine Hommage an die gefährliche Flucht der Afrikaner und an ihren Überlebenskampf in den kubanischen Bergen.

Der bekannteste farbige Filmemacher Kubas, Sergio Giral, Jahrgang 1937, setzte den Sklavenaufständen gegen die spanischen Kolonialherren ein filmisches Denkmal. „Maluala“ wurde auf dem 1.Festival des Neuen Lateinamerikanischen Films in Havanna mit dem Gran Premio Coral ausgezeichnet.
Mo., 4.5. - 21.30 Uhr
La Vida es Silbar - Das Leben ein Pfeifen
La Vida es Silbar - Das Leben ein Pfeifen
Kuba 1998 | Regie: Fernando Perez | 106 min. | 35mm | Elpidio Valdes, Coralia Veloz, Claudia Rojas u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Leben in Havanna: Kinder, denen das Wort ‘Gleichheit’ eingetrichtert wird, Erwachsene, die ohnmächtig werden, wenn sie von 'Freiheit' hören, Pfeifen als Ausdruck der Lebensfreude, der manchen im Halse stecken bleibt. Die Tänzerin Mariana, der Musiker Elpidio und Julia, eine Altenpflegerin, sind auf der Suche nach dem Glück. Zärtlich und gemischt mit surrealistischem Humor, der über die Ernsthaftigkeit, mit der die Figuren diese Suche betreiben, herzlich lachen lässt. Der Film stellt eine bunte Mischung aus Drama und Komödie dar, die Kuba am Ende des 20. Jahrhunderts beleuchtet. Eine Liebeserklärung an Havanna und seine Menschen und zugleich ein entschiedenes Plädoyer für ein selbstbestimmtes Leben.

Mit „La vida es Silbar“ hat Pérez seinen an Magritte orientierten metaphorischen Weg innerhalb seines Filmschaffens fortgesetzt. „La vida es Silbar“ ist einer der erfolgreichsten Filme Kubas und gewann international zahlreiche Preise u.a. beim Filmfest Havanna (Bester Film, Beste Regie, Beste Kamera), beim Sundance Filmfestival (Großer Preis der Jury) und auf der Berlinale (Kritikerpreis).
Di., 5.5. - 17.30 UhrMi., 6.5. - 19.30 Uhr
Fresa y Chocolate - Erdbeer und Schokolade
Fresa y Chocolate - Erdbeer und Schokolade
Kuba 1993 | Regie: Tomas Gutierrez Alea, Juan Carlos Tabio | 110 min. | 35mm | Jorge Perugorria, Mirta Ibarra, Vladimir Cruz | Original mit deutschen Untertiteln.
David ist Student und Kommunist, aber sein Leben völlig durcheinander. Seine Freundin verließ ihn, um einen anderen zu heiraten. Eines Tages will sich David ein Eis kaufen und trifft Diego. Der glaubt, David müsse schwul sein, weil er Erdbeer-Eis mag, obwohl man heute auch das selten angebotene Schokoladen-Eis bekäme. Sie lernen sich kennen, Diego entpuppt sich als schwuler Kritiker des Castro-Regimes mit Affinität zur US-Pop-Kultur. Davids Genossen raten ihm, Diego zu überwachen, aber die beiden freunden sich an und werden eng miteinander vertraut. Zudem hat Diego eine ausnehmend schöne Nachbarin. Einer der beliebtesten Filme aus Cuba, nominiert für den Oscar.

Mit Tomás Gutiérrez Alea verstarb 1996 einer der wichtigsten Filmregisseure Lateinamerikas. Er war Kommilitone Fidel Castros, lies sich in Rom als Filmemacher ausbilden, nahm dann an der kubanischen Revolution teil und realisierte danach eine Fülle von Dokumentar- und Spielfilmen, insbesondere „Memoria del Subdesarrollo“ dem zumindest für Kritiker wohl besten Latino-Film überhaupt.
Di., 5.5. - 19.30 UhrMi., 6.5. - 17.30 Uhr
Alicia en el Pueblo de Maravillas - Alicia im Ort der Wunder
Alicia en el Pueblo de Maravillas - Alicia im Ort der Wunder
Kuba 1991 | Regie: Daniel Diaz Torres | 90 min. | digital | Thais Valdes, Vanessa Carballido, Carlos Cruz u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Auch wenn die Anspielung des Titels auf das berühmte Werk von Lewis Carroll (1832-1898) diese Richtung zweifellos ankündigt, ist diese kubanische Satire von 1991 noch um einen Grad verrückter und heftiger als erwartet. Alice ist kein kleines Mädchen im Wunderland, sondern Alicia eine junge, erwachsene Frau im wunderlichen Ort Maravillas, in dem abgeschottet von der Außenwelt geradezu unglaubliche, bedrückende Zustände herrschen.
„Alicia en el Pueblo de Maravillas“ gilt als DER Skandalfilm Kubas, der gewaltige Kontroversen in Politik und Kultur ausgelöst hat und jahrelang verboten wurde. Jahre später wurde Torres offiziell rehabilitiert und sein Film als revolutionär bezeichnet. Mit seiner satirischen Adaption von Lewis Carolls „Alice im Wunderland“ auf die kubanischen Verhältnisse, hat Torres Maßstäbe für einen kritischen, sozialistischen Humor gesetzt, der ein Festessen für Liebhaber des Absurden ist.

Daniel Díaz Torres, 1948 geboren, studierte Jura, war Filmkritiker bei ICAIC und Vizepräsident der Internat. Film- und Fernsehuniversität in San Antonio de los Banos. Seit 1975 drehte er knapp 20 Dokumentar- und Spielfilme. „Alicia en el pueblo de Maravillas“ gilt als sein Meisterwerk, das u.a. auf der Berlinale gefeiert wurde. Zuletzt kamen seine Komödien „Tropicanita“ und „Hacerse el Sueco“ mit dem dt. Schauspieler Peter Lohmeyer in die deutschen Kinos.
Di., 5.5. - 21.30 Uhr
Separate Schulvorstellungen (4,00 Euro pro Person, Begleitpersonen frei) in den Morgenstunden sind möglich. Anmeldungen / Anfragen hierbei bitte über: schule@cine-latino.de | Tel. 06221 - 978920 | Mindestteilnehmerzahl einer Schulvorstellung: 15 Personen. Folgende Filme sind möglich: LA ZONA - DIE ZONE (23.04.-30.04.), EL BANO DES PAPA - DAS GROSSE GESCHÄFT (23.04.-28.04.), AL NORTE - NACH NORDEN (29.04.-06.05.) und LA MATINEE -DIE MATINEE (04.05.-06.05.) Kartenvorverkauf für das Filmprogramm von cine latino möglich (ab 23.4.; nur im Karlstorkino), aber keine Reservierungsmöglichkeit. Die Kinokasse ist täglich ab 17.00 Uhr geöffnet. Das komplette Programm finden Sie auch unter www.cine-latino.de und www.karlstorkino.de.
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Kartenreservierung: 06221 / 97 89 18
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