logo HOME //KARLSTORKINO //AKTIVE MEDIENARBEIT //ÜBER UNS //IMPRESSUM  
   
 HOME    KARLSTORKINO   AKTIVE MEDIENARBEIT   ÜBER UNS   NEWS[LETTER]   GÄSTEBUCH   SPENDEN  
 kinoprogramm   vorschau   kinder/jugendfilme   schulkino   programmarchiv   original versions   Über das kino   anfahrt/vrn 
30. Filmtage des Mittelmeeres
Vorwort
Terminübersicht
Filme
30. Filmtage des Mittelmeeres: Übersicht
Seit 30 Jahren zeigen wir in Heidelberg Spiel- und Dokumentarfilme von international renommierten wie gänzlich unbekannten Regisseuren – erleben Sie erstaunliche, wunderbare, mitunter auch verstörende Einblicke in andere Kulturen. Noch nie war dabei unser französisches Bienvenue so aktuell – denn Frankreich ist dieses Jahr unser Schwerpunktland. Wir zeigen außergewöhnliche Filme, die besondere Schicksale erzählen: ein Moslem konvertiert zum Katholizismus in L’APÔTRE und VINCENT N’A PAS D’ÉCAILLES erzählt die Geschichte eines Mannes, dessen Kräfte im Wasser gewaltig wachsen … Besonders freuen wir uns darüber, dass einige Regisseure ihre Filme in Gesprächen selbst vorstellen werden: so Tariq
Teguia, (TWARA TANJ-REVOLUTION ZENDJ) und Rabah Ameur-Zaïmeche (HISTOIRE DE JUDAS). Ioannis Nuguet wird ebenfalls erwartet (SPARTACUS ET CASSANDRA). Lassen Sie Sich überraschen, reisen Sie mit uns gemeinsam zehn Tage lang in (un)bekannte Gefilde und andere Epochen, schlüpfen Sie in die Rolle von neuen Charakteren! Bienvenue aux 30èmes Journées de Cinéma Méditerranéen ...

Geronimo
Geronimo
Frankreich 2014 | Regie: Toni Gatlif | 105 min. | digital | Céline Sallette, Rachid Yous, David Murgia u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Es ist ein Vorort in Südfrankreich, in dem dieses an „Romeo und Julia“ und an die „West Side Story“ angelehnte Drama spielt: Die junge Muslima Nil, die mit einem älteren Mann zwangsverheiratet werden soll, flieht in die Arme von Lucky, der zur ausgegrenzten und verachteten Gemeinschaft der Roma gehört. Nils Familie fühlt sich entehrt und schwört Rache – nur die junge Sozialarbeiterin Geronimo steht einem Blutvergießen im Wege…Viel Musik von Flamenco bis HipHop prägt diesen energiegeladenen, sinnlichen Film.

Toni Gatlif, 1948 als Michel Dahmani in Algerien geboren, ist Sohn einer aus Andalusien stammenden Roma und eines muslimischen Kabylen. Anfang der 60er Jahren wanderte er nach Frankreich aus, lebte zunächst auf der Straße, kam über die Schauspielerei und das Theater zum Film und legte 1975 schließlich sein Spielfilmdebüt vor. Neben zahlreichen preisgekrönten Kinofilmen hat er auch Musikvideos für verschiedene Künstler gedreht.

Am Eröffnungsabend (21.1.) läuft im Vorprogramm folgender Kurzfilm:
GUNEH – THE SIN / Türkei 2015 / Regie: Gülistan Acet / 15 Minuten
Das Kind Resho geht mit seinen Freunden in einer Höhle auf die Vogeljagd, in der es spuken soll, sagt man… Großer Preis des Kurzfilms beim Internationalen Filmfestival des Mittelmeeres in Montpellier 2015
Do., 21.1. - 19.30 UhrSo., 24.1. - 13.30 UhrMo., 25.1. - 15.30 Uhr
L’apôtre – The Apostle
L’apôtre – The Apostle
Frankreich 2013 | Regie: Cheyenne Carron | 117 min. | digital | Faycal Safi, Brahim Tekfa, Sarah Zaher u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Akim ist ein frommer junger Muslim, der eigentlich auf dem Wege war, Imam zu werden. Doch ein einschneidendes Erlebnis und die Begegnung mit einem katholischen Priester führen ihn zum Christentum, und er beschließt sogar - gegen alle Widerstände in seiner Familie und trotz der Ablehnung seines ihm eng verbundenen Bruders - zu konvertieren. Seine Verwandtschaft ist in Aufruhr, was Akim jedoch nicht davon abhält, um Verständnis für seine Entscheidung zu bitten…

Cheyenne Carron, 1976 in Valence geboren, arbeitet nicht nur als Filmemacherin, sondern auch als bildende Künstlerin. Zunächst verdiente sie als Model Geld, bevor sie begann, Filme zu drehen. L´APÔTRE wurde ohne staatliche Filmförderung mittels Spenden finanziert - und obwohl die Regisseurin den Film als „Friedensbotschaft zwischen den Religionen“ verstanden wissen will, löste er rund um die Charlie Hebdo-Attentate in Frankreich Irritationen aus und wurde dort von einigen Kinos aus dem Programm genommen.
Fr., 22.1. - 15.00 UhrSo., 24.1. - 21.30 Uhr
Omar
Omar
Palästina 2013 | Regie: Hany Abu-Assad | 96 min. | digital | Adam Bakri, Leem Lubany, Eyad Hourani u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der junge Palästinenser Omar wird nach einem Anschlag, den er gemeinsam mit zwei Freunden auf die israelischen Soldaten an einem Checkpoint verübt hat, festgenommen und verhört. Es droht ihm lebenslange Haft – wenn er nicht seine Komplizen verrät, die flüchtig sind. Einer davon ist der Bruder der schönen Nadja, mit der Omar eine Liebesbeziehung führt. Doch die politische Realität scheint kein privates Glück zuzulassen…

Hany Abu-Assad wurde 1961 in Nazareth geboren und wuchs gemeinsam mit arabischen Christen und Muslimen auf, bevor seine Familie in die Niederlande emigrierte. Viele seiner Werke wurden international ausgezeichnet; er arbeitete als Regisseur ebenso wie als Produzent und Drehbuchautor. OMAR war für den Auslands-Oscar nominiert und gewann den Spezialpreis der Jury in der Sektion ‚Un Certain Regard’ in Cannes.
Fr., 22.1. - 17.30 UhrSo., 31.1. - 19.30 Uhr
Sivas
Sivas
Türkei 2014 | Regie: Kaan Müjdeci | 97 min. | digital | Dogan Izci, Ezgi Ergin, Ozan Celik u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der kleine Aslan, 11 Jahre alt, ist in das Nachbarmädchen Ayse verliebt und träumt davon, an ihrer Seite im Schultheater den Prinzen spielen zu dürfen. Doch da kommt ihm der Sohn des Ortsvorstehers zuvor. Aslan tröstet sich mit einem verwundeten Hund, den er findet und aufpäppelt. Er nennt das Tier Sivas – und steigt mit seiner Hilfe bald vom Sohn armer Leute zu einem angesehenen Mitglied der archaischen anatolischen Dorfgemeinschaft auf, denn Sivas nimmt äußerst erfolgreich an Hundekämpfen teil. Jedenfalls solange, bis Aslan sich zu sehr um Sivas sorgt, um ihn weiter in solch erbarmungslosen Kämpfe zu schicken…

SIVAS, das Spielfilm-Debüt von Kaan Müjdeci, schaffte es auf Anhieb in den Wettbewerb des Filmfestivals von Venedig und gewann dort den „Großen Preis der Jury“. Der 1980 in Ankara geborene Drehbuchautor und Regisseur ging 2003 nach Berlin, um Film zu studieren, betrieb dort aber zunächst ein Open Air Kino und eine Bar, während er als Autodidakt erste Kurzfilme realisierte.
Fr., 22.1. - 19.30 UhrDi., 26.1. - 15.30 Uhr
Ohthes - Riverbanks
Ohthes - Riverbanks
Griechenland, Türkei, Deutschland, Frankreich 2015 | Regie: Panos Karkanevatos | 96 min. | digital | Elena Mavridou, Andreas Konstantinou, Levent Üzümcü u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Der Fluss Evros bildet eine natürliche Grenze zwischen der Türkei und Griechenland, an der immer wieder verzweifelte Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Europa ums Leben kommen. Chryssa verdingt sich hier als Schleuserin – für sie scheint es die einzige Möglichkeit, ein Auskommen zu finden. Oft werden die Kinder, die sie über die Grenze bringt, zusätzlich von örtlichen Bandenbossen als Drogenkuriere missbraucht. Im Grenzgebiet trifft Chryssa auf den griechischen Soldaten Yannis, der die dort liegenden brandgefährlichen Minen aus den Zeiten des Zypern-Konfliktes entschärft. Als die beiden sich näher kommen, schöpfen sie Mut und Hoffnung, dass ein anderes Leben möglich ist…

Panos Karkanevatos, Jahrgang 1962, studierte Anfang der 1980er Jahre Film und arbeitete als Kameramann und Cutter, u.a. für die Studios von Francis Ford Coppola, ehe er eigene Filme realisierte. Er produziert für das griechische Fernsehen ebenso Dokumentationen wie fiktionale Stoffe und ist Gründungsmitglied der griechischen Filmakademie.
Fr., 22.1. - 21.30 UhrSa., 30.1. - 15.30 Uhr
Scultura - Hand. Werk. Kunst.
Scultura - Hand. Werk. Kunst.
Italien, Deutschland 2015 | Regie: Francesco Clerici | 80 min. | digital | ohne Dialoge Originalfassung.
Die „Fonderia Artistica Battaglia“ ist eine über 100 Jahre alte Bronze-Manufaktur in Mailand, in der noch immer nach Art alter Meister an Bronzeskulpturen gearbeitet wird – die Verfahren haben sich dabei seit vielen Jahrhunderten zum Teil kaum geändert. Das Wissen, das dazu nötig ist, wird in mündlicher Überlieferung von Meister zu Schüler weitergegeben. Der kontemplative Dokumentarfilm SCULTURA begleitet den Künstler Velasco Vitali bei der Arbeit und bietet eindrucksvolle Bilder von einer Stätte, an der die Zeit stillzustehen scheint inmitten des hektischen Getriebes unserer modernen Welt.

Francesco Clerici, 1983 in Mailand geboren, studierte Kunstgeschichte und arbeitet seit 2003 als Dozent und Leiter von Filmworkshops für Kinder. Daneben ist er als Assistent des Künstlers Velasco Vitali tätig, der auch Protagonist seines ersten abendfüllenden Films ist, welcher auf zahlreichen internationalen Festivals zu sehen war.
Sa., 23.1. - 13.30 UhrSo., 31.1. - 17.30 Uhr
C’est eux les chiens...
C’est eux les chiens...
Marokko, Frankreich 2013 | Regie: Hisham Lasri | 85 min. | digital | Hassan Ben Badida, Yahya El Fouandi, Jalal Boulftaim u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der ‚Arabische Frühling’ hat Marokko erfasst! In den Straßen Casablancas geht es drunter und drüber, als der politische Gefangene Majhoul, der jahrelang hinter Gittern saß, inmitten der Wirren freikommt. Ein Kamerateam, das eine Doku über die rasanten Entwicklungen in dem Land dreht, das zwischen Angst vor dem Ungewissen und Hoffnung auf eine bessere Zukunft taumelt, beschließt, dem Mann zu folgen. Majhoul ist derweil seiner eigenen Vergangenheit auf der Spur – und sucht auch für sich ganz persönlich eine Zukunftsperspektive…

Hisham Lasri stammt aus Casablanca in Marokko. 1977 geboren und zunächst Jura-Student, begann Lasri für Film und Theater zu schreiben, realisierte ab 2002 eigene Kurzfilme und arbeitete als Autor und Regisseur fürs Fernsehen. Mit seinen ersten beiden Kinofilmen, THE END und C´EST EUX LES CHIENS..., wurde er jeweils nach Cannes eingeladen.
Sa., 23.1. - 15.30 UhrDi., 26.1. - 17.30 Uhr
Spartacus & Cassandra
Spartacus & Cassandra
Frankreich 2014 | Regie: Ioanis Nuguet | 80 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Spartacus und Cassandra sind Kinder einer mittellosen Roma-Familie. Als deren Zuhause abbrennt, werden die Geschwister aus der Familie genommen und bei einer Pflegemutter untergebracht. Ziel ist es, ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen – aber rechtfertigt das die Trennung von ihrer eigenen Familie? Irgendwann müssen die beiden selbst entscheiden, ob sie ein besseres Leben wollen - oder zu ihren verarmten Eltern zurückkehren, die ihnen aber keine Perspektive bieten können…

Ioanis Nuguet wurde 1983 geboren. Er studierte balinesischen Tanz und Theater in Indonesien und realisierte nach seiner Rückkehr nach Frankreich mehrere Tanzperformances auf dem Hintergrund dieser Erfahrungen. Sein erster Film SPARTACUS & CASSANDRA entstand nach drei Jahren, die er mit einer Roma-Gemeinschaft verbrachte. Dieser wurde u.a. auf dem Festival DOK Leipzig 2014 mit dem ‘Preis der Internationalen Filmkritik’ ausgezeichnet.

Am Sa. 23.1. in Anwesenheit des Produzenten Samuel Luret!
Sa., 23.1. - 17.30 UhrMi., 27.1. - 17.30 Uhr
Theeb
Theeb
Jordanien, Vereinigte Arabische Emirate, Qatar, Großbritannien 2014 | Regie: Naji Abu Nowar | 100 min. | digital | Jacir Eid, Hussein Salameh, Jack Fox u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Eine in wunderbaren Bildern erzählte Geschichte aus der Zeit des Ersten Weltkrieges – nicht mit eurozentrischem Blick, sondern im Nahen Osten angesiedelt: Der Beduinenjunge Theeb (auf deutsch: „Wolf“) folgt seinem älteren Bruder Hussein, der 1916 mit einem britischen Soldaten durch die Wüste unterwegs ist. Er bewundert den Älteren, der schon schießen kann und beobachtet aufmerksam alles, was um ihn herum vorgeht - nicht ahnend, welche Auswirkungen die Weltgeschichte auf sein Volk haben wird…

THEEB ist der erste Spielfilm von Naji Abu Nowar, der auf Anhieb nach Venedig eingeladen und dort mit der „Besten Regie“ in der Sektion „Orrizonti“ ausgezeichnet wurde. Auch auf dem Filmfestival in Kairo lief der Film erfolgreich. Der Regisseur, der 1981 in Oxford geboren wurde und lange zwischen England und Jordanien pendelte, lebt und arbeitet heute überwiegend in Amman.
Sa., 23.1. - 19.30 UhrSa., 30.1. - 22.00 Uhr
Much loved
Much loved
Marokko, Frankreich 2015 | Regie: Nabil Ayouch | 104 min. | digital | Loubna Abidar, Asmaa Lazrak, Halima Karaouane u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Sie sind stolze Frauen, sie leben in Marrakesch – und sie verkaufen ihre Körper. Niemand spricht gerne darüber – und doch ist Prostitution in dem islamischen Land weit verbreitet. Obwohl ihnen die gesellschaftliche Mehrheit, die ihre Dienste zugleich nutzt und verdammt, offiziell mit Verachtung begegnet, so haben Noha, Randa, Soukaina und Hlima zumindest in ihrem eigenen Mikrokosmos einen Weg gefunden, um ein Leben in Selbstbestimmung und Würde zu führen – trotz aller Ausbeutung und der widrigen Umstände.

Nabil Ayouch, 1969 in Paris geboren, hat mütterlicherseits jüdische Wurzeln, während sein Vater muslimischer Marokkaner ist. Er arbeitete zunächst in der Werbung, bevor er sich dem Film zuwandte. Bereits zwei seiner Werke vertraten Marokko bei den Oscars. Sein jüngster Film MUCH LOVED wurde in seinem Heimatland jedoch verboten.
Sa., 23.1. - 21.30 UhrDo., 28.1. - 17.30 Uhr
Thwara Tanj – Révolution Zendj
Thwara Tanj – Révolution Zendj
Algerien, Frankreich, Libanon, Qatar 2014 | Regie: Tariq Teguia | 137 min. | digital | Fethi Gares, Diyanna Sabri, Ahmed Hafez u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Der Journalist Ibn Battuta ist für eine Tageszeitung in Algerien tätig. Bei seiner Arbeit, die ihn in den Süden des Landes führt, stößt er mehr oder weniger zufällig auf lange vergessene Ereignisse: Die Aufstände gegen das Abbasiden-Kalifat im Irak des 8. und 9. Jahrhunderts. Battuta recherchiert weiter und reist dafür nach Beirut – also in eine Stadt, die wie keine zweite all die Aufbrüche und Hoffnungen, aber auch Kämpfe und Rückschritte der Arabischen Welt widerspiegelt. Auf seiner Reise trifft er auf eine junge Palästinenserin…

Tariq Teguia, 1966 in Algier geboren, legt mit THWARA TANJ seinen dritten Spielfilm vor. Nachdem er 1992 nach Paris zog, hat er zunächst Bildende Kunst und Philosophie an der Sorbonne studiert und dann als Fotograf für eine Tageszeitung sowie als Assistent eines künstlerischen Fotografen gearbeitet. Bereits seine beiden ersten Spielfilme wurden zum Festival nach Venedig eingeladen.

Am Samstag, 30.1. in Anwesenheit des Regisseurs!
So., 24.1. - 11.00 UhrSa., 30.1. - 19.30 Uhr
Tri dritare dhe nje varje – Three windows and a hanging
Tri dritare dhe nje varje – Three windows and a hanging
Kosovo (Gastland) 2014 | Regie: Isa Qosja | 94 min. | digital | Irena Cahani, Luan Jaha, Donat Qosja u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Die Lehrerin Lusche hat ein Tabu gebrochen: In einem anonymen Zeitungsinterview sprach sie über die Vergewaltigung, der sie zum Opfer gefallen war. Im archaischen Denken der Einwohner in ihrem kleinen Ort im Kosovo ist das eine Schande, die auf das ganze Dorf zurückfällt – und als Lusche als Quelle des Zeitungsberichts enttarnt wird, beginnt ein Spießrutenlauf, den der Film als beklemmende Parabel auf die verkrusteten gesellschaftlichen Strukturen im Kosovo inszeniert.

Isa Qosja, Jahrgang 1949, gehört zu den prägenden Filmemachern seines Landes. Er hat zahlreiche Dokumentar- und Spielfilme realisiert und unterrichtet an der Universität von Pristina. Sein Film PROKA wurde zum Festival in Cannes eingeladen, THREE WINDOWS AND A HANGING ist der erste Film aus dem Kosovo, der je für den "Auslands-Oscar" eingereicht wurde. Er bekam bereits den Kritikerpreis beim Internationalen Filmfestival des Mittelmeeres 2015.
So., 24.1. - 15.30 UhrDi., 26.1. - 21.30 Uhr
Private Revolutions - Jung, weiblich, ägyptisch
Private Revolutions - Jung, weiblich, ägyptisch
Ägypten, Österreich 2014 | Regie: Alexandra Schneider | 98 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Vier junge Ägypterinnen kämpfen für ein besseres Leben: Amani leitet einen Radiosender und tritt für Frauenrechte ein, die junge Mutter Fatema engagiert sich politisch bei den Muslimbrüdern. Die verheiratete Sharbat wagt es, gegen den Willen ihres Ehemanns auf die Straße zu gehen, um gegen das Regime zu protestieren – und May unterstützt ein Entwicklungshilfeprojekt im Süden des Landes, wofür sie sogar ihren Job bei einer Bank aufgibt. Ein Dokumentarfilm über selbstbewusste Frauen, die immer wieder an die von einer männlich geprägten, konservativen Gesellschaft gesetzten Grenzen stoßen..

1979 in der Schweiz geboren, wuchs Alexandra Schneider in Deutschland, Österreich, den USA und Dänemark auf. Sie studierte Sozialwissenschaften und danach Regie und Schnitt an der Wiener Filmakademie. Seit 2009 wirkte sie an mehreren Dokumentarfilmen mit.
So., 24.1. - 17.30 UhrMi., 27.1. - 15.30 Uhr
Es-Stouh – Les Terrasses
Es-Stouh – Les Terrasses
Algerien, Frankreich 2013 | Regie: Merzak Allouache | 92 min. | digital | Adila Bendimerad, Nassima Belmihoub, Mourad Khen u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Mehrere dramatische, komische, geheimnisvolle Geschichten ereignen sich Wand an Wand in einem Nachbarschaftsquartier in Algier, während die Rufe des Muezzin den Tag strukturieren: Ein Mann wird aus unbekannten Gründen gefoltert, ein kleines Mädchen versucht, inmitten einer zerstrittenen Familie zurechtzukommen, eine Gruppe junger Männer probt für einen musikalischen Auftritt… Der Film bietet ein wahres Kaleidoskop des Lebens in der Stadt Algier, das sinnbildlich für das Leben in der algerischen Gesellschaft steht.

Merzak Allouache, 1944 in Algier geboren, wuchs dort während des Unabhängigkeitskampfes auf. Er hat sowohl in Algier als auch in Paris studiert und nach mehreren Kurz- und Dokumentarfilmen 1976 seinen ersten Spielfilm OMAR GATLATO veröffentlicht, der ihm internationale Anerkennung brachte. ES-STOUH lief im Wettbewerb in Venedig 2013 und wurde als „Bester Film“ beim Festival in Abu Dhabi ausgezeichnet.
So., 24.1. - 19.30 UhrFr., 29.1. - 17.30 Uhr
Respire - Breathe
Respire - Breathe
Frankreich 2014 | Regie: Mélanie Laurent | 91 min. | digital | Josephine Japy, Lou de Laage, Isabelle Carré u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
In einem Vorort von Montpellier: Die schüchterne, unter Selbstzweifeln leidende Charlie und die im Gegensatz dazu äußerst selbstbewusste, attraktive Sarah freunden sich trotz aller Unterschiede in der Schule an. Die beiden Teenager teilen kleine Geheimnisse, erste Amouren und andere Intimitäten - doch als Sarah beginnt, sich mit der zurückhaltenden Charlie zu langweilen, bekommt die Verbindung erste Risse, die zu einer unheilvollen Entwicklung führen…

Mélanie Laurent, Jahrgang 1983, ist als Model, Sängerin, Schauspielerin, Regisseurin und Autorin ein wahres Multitalent, vor allem aber als Darstellerin weltweit bekannt. U.a. spielte sie in Quentin Tarantinos Film INGLOURIOUS BASTERDS. Seit 2008 dreht sie auch eigene Filme. RESPIRE basiert auf dem gleichnamigen Roman von Anne-Sophie Brasme und feierte im Rahmen der ‚Semaine de la Critique’ in Cannes Premiere.
Mo., 25.1. - 17.30 UhrDo., 28.1. - 15.30 Uhr
Cavalo dinheiro – Horse money
Cavalo dinheiro – Horse money
Portugal 2014 | Regie: Pedro Costa | 103 min. | digital | Ventura, Vitalina Verela, Tito Furtado u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Ventura, der einst als Immigrant von den Kapverden nach Portugal kam, war Teilnehmer am Aufstand gegen die Militärdiktatur Salazars - heute ist er ein alter, gebrechlicher Mann und lebt in einer düsteren Nervenheilanstalt. Rastlos streift er durch die dunklen Korridore, immer wieder Bilder aus seiner Vergangenheit vor Augen, und begegnet auf seinen Streifzügen Gestalten, von denen nicht klar ist, ob sie real sind oder seiner Fantasie entspringen. Der vielfach ausgezeichnete Film, in dem der Hauptdarsteller sich selbst spielt, ist ein ästhetisch ausgefeiltes Werk zwischen Fiktion und Dokumentation.

Pedro Costa gehört zu den renommiertesten Filmkünstlern Portugals. 1958 in Lissabon geboren, drehte er 1989 nach Lehrjahren als Assistent großer Regisseure seinen ersten eigenen Spielfilm. Es folgten mehrere, vielfach preisgekrönte Werke, die oft ohne festes Drehbuch entstanden. CAVALO DINHEIRO wurde beim Filmfest München mit dem „Arri / Osram Award““ für den “Besten Internationalen Film“ ausgezeichnet.
Mo., 25.1. - 19.30 UhrDo., 28.1. - 21.30 Uhr
Hermosa Juventud – Schöne Jugend
Hermosa Juventud – Schöne Jugend
Spanien 2014 | Regie: Jaime Rosales | 102 min. | digital | Ingrid Garcia Jonsson, Inma Nieto, Carlos Rodriguez u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Natalia und Carlos, Anfang zwanzig, leben noch bei ihren Müttern in Madrid. Die wirtschaftliche Lage im Land ist zu schlecht, als dass die beiden auf eigenen Beinen stehen könnten – obwohl sie gar keine großen Ansprüche haben. Um etwas Geld zu verdienen, drehen sie selbst einen Pornofilm, doch auch das bietet auf Dauer keine Perspektive. Erst als sie selbst Eltern einer Tochter werden, dämmert ihnen, dass sie etwas unternehmen müssen, um selbst erwachsen zu werden…

Jaime Rosales, Jahrgang 1970, stammt aus Barcelona. Er studierte Film in Kuba und Sydney und gründete 2000 eine eigene Produktionsfirma, mit der er fortan seine eigenen Projekte umsetzte. Seine Filme wurden auf mehreren renommierten Festivals ausgezeichnet, u.a. erhielt er den FIPRESCI - Award (Preis der Internationalen Filmkritik) in Cannes (2003) und in San Sebastian (2008).
Mo., 25.1. - 21.30 UhrSa., 30.1. - 17.30 Uhr
Vincent n’a pas d’écailles – Vincent
Vincent n’a pas d’écailles – Vincent
Frankreich 2014 | Regie: Thomas Salvador | 78 min. | digital | Thomas Salvador, Vimala Pons, Youseff Haidji u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Eigentlich ist Vincent ein stiller, eher unauffälliger Typ, nach dem sich kaum jemand umdrehen würde. Was niemand ahnt: Der einfache Bauarbeiter verfügt über sagenhafte Superkräfte, die allerdings nur dann zutage treten, wenn er mit Wasser in Berührung kommt. Erst als er sich in Lucie verliebt, beginnt sich sein zurückhaltendes Leben zu ändern – und sie ist es schließlich auch, mit der er sein Geheimnis erstmals teilt…

Thomas Salvador, der mit VINCENT N’A PAS D’ÉCAILLLES seinen ersten abendfüllenden Film vorlegt, in dem er zugleich die Hauptrolle spielt, wurde 1973 in Paris geboren und trat bisher sowohl als Schauspieler, Tänzer als auch als Regisseur von Kurzfilmen in Erscheinung, die auf zahlreichen internationalen Festivals ausgezeichnet wurden.

Im Vorprogramm zeigen wir den Kurzfilm BELLE GUEULE.
Di., 26.1. - 19.30 UhrFr., 29.1. - 15.30 Uhr
Dancing Arabs - Mein Herz tanzt
Dancing Arabs - Mein Herz tanzt
Israel, Deutschland, Frankreich 2014 | Regie: Eran Riklis | 105 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Eyad ist der einzige palästinensische Junge auf einem Elite-Gymnasium in Jerusalem. Seine Eltern wollen, dass er es einmal besser hat als sie – doch Eyad fühlt sich auf der Schule isoliert und als Außenseiter, zumindest bis er sich mit dem behinderten Jungen Yonatan und dem jüdischen Mädchen Naomi anfreundet. Als er für Naomi allerdings mehr als nur Freundschaft zu empfinden beginnt, darf das jedoch niemand wissen, schon gar nicht die Eltern der beiden…


Der 1954 geborene Eran Riklis ist der wohl derzeit bekannteste israelische Regisseur. 2004 feierte er mit dem Spielfilm DIE SYRISCHE BRAUT einen großen internationalen Erfolg. Der Film gewann den Publikumspreis in Locarno, das folgende Werk LEMON TREE im Jahr 2008 den ‚Panorama – Publikumspreis’ der Berlinale. Immer wieder setzt sich Riklis in seinen Filmen mit dem Nahostkonflikt auseinander.
Mi., 27.1. - 19.30 UhrSo., 31.1. - 15.30 Uhr
Paco de Lucia - La Busqueda
Paco de Lucia - La Busqueda
Spanien 2014 | Regie: Curro Sanchez | 95 min. | digital | Original mit deutschen Untertiteln.
Private Aufnahmen und selten gesehenes Archivmaterial sowie Statements von Weggefährten und Musiker-Kollegen lassen ein bewegendes Porträt des 2014 verstorbenen legendären Gitarristen Paco de Lucia entstehen. Trotz der persönlichen Nähe des Filmemachers werden auch die problematischeren Kapitel im Leben des 1947 geborenen Ausnahmemusikers nicht verschwiegen, der vor allem mit seinen Flamenco-Interpretationen berühmt wurde, darüber hinaus jedoch auch meisterhaft klassische Musik und Jazz spielte.

Curro Sanchez, mit bürgerlichem Namen Francisco Sanchez Varela, ist der Sohn Paco de Lucias und wurde 1984 in Madrid geboren. Er studierte Kommunikationswissenschaften und später Regie. Ohne zu wissen, dass sein Vater bald überraschend sterben würde, fing er die letzten Tage des Gitarristen filmisch ein. Für seinen sehr persönlichen Film wurde er für den spanischen Filmpreis „Goya“ nominiert.
Mi., 27.1. - 21.30 UhrSa., 30.1. - 11.00 UhrDo., 18.2. - 14.00 Uhr
Histoire de Judas
Histoire de Judas
Frankreich 2015 | Regie: Rabah Ameur-Zaïmeche | 99 min. | digital | Nabil Djedouani, Rabah Ameur-Zaïmeche, Mohamed Aroussi u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Judas setzt große Hoffnungen in sein Vorbild: Jesus von Nazareth scheint den Menschen in Judäa, das von den römischen Herrschern brutal geknechtet wird, neue Hoffnung zu geben. Immer mehr Anhänger schart er um sich, was der Obrigkeit ein Dorn im Auge ist. Aber auch Judas gerät in einen Konflikt, der seinen Glauben auf eine schwere Probe stellen wird… Atemberaubende Bilder tragen diese bewegende Interpretation des bekannten biblischen Stoffes, in der Judas ebenso zum Opfer von Intrigen wird wie Jesus selbst.

Rabah Ameur-Zaïmeche, 1966 in Algerien geboren, kam schon als Kleinkind nach Frankreich. Er absolvierte ein geisteswissenschaftliches Studium, gründete eine eigene Produktionsfirma und legte 2001 seinen Debütfilm WESH WESH QU’EST-CE QUI SE PASSE? vor. HISTOIRE DE JUDAS ist bereits sein fünfter Spielfilm und wurde auf der Berlinale mit dem „Preis der Ökumenischen Jury“ ausgezeichnet.

Am Donnerstag, 28.1. in Anwesenheit des Regisseurs!
Do., 28.1. - 19.30 UhrSa., 30.1. - 13.30 Uhr
A blast – Ausbruch
A blast – Ausbruch
Griechenland, Deutschland, Niederlande, Italien, Bosnien-Herzegovina, Frankreich 2014 | Regie: Syllas Tzoumerkas | 83 min. | digital | Angeliki Papoulia, Vassilis Doganis, Maria Filini u.a. | Original mit deutschen Untertiteln.
Maria will endlich ausbrechen aus ihrem Leben: Immer war sie eine vorbildliche Mutter für ihre Kinder, die brave Ehefrau ihres oft abwesenden Ehemannes – und gehorsame Tochter ihrer dominanten Mutter, die der Familie einen Haufen Schulden hinterlassen hat. Doch damit soll nun Schluss sein. Maria will der Fremdbestimmung ein radikales Ende setzen. Als sie mit dem Auto davonrast, alles hinter sich lassend, liegt auf der Rückbank ein Koffer voller Geld – und vor ihr eine ungewisse Zukunft…

Syllas Tzoumerkas, geboren 1978, stammt aus Thessaloniki und studierte Regie für Theater, Film und Fernsehen in Athen, Utrecht und New York. Er wirkte in mehreren Produktionen als Schauspieler mit. A BLAST ist sein zweiter Spielfilm und feierte in Locarno Premiere, nachdem bereits sein Debüt HOMELAND zum Festival in Venedig eingeladen wurde.
Fr., 29.1. - 19.30 UhrSo., 31.1. - 13.30 Uhr
Il Giovane Favoloso – Leopardi
Il Giovane Favoloso – Leopardi
Italien 2014 | Regie: Mario Martone | 143 min. | digital | Elio Germano, Michele Riondino, Massimo Popolizio u.a. | Original mit englischen Untertiteln.
Giacomo Leopardi (1798 - 1837) lebte ein kurzes, aber äußerst fruchtbares Leben: Der Dichter und Philosoph ist prägend für die Erneuerung der italienischen Sprache und Literatur im 19. Jahrhundert. Dabei war er zeitlebens von Krankheit geplagt, körperlich schwach und eher unansehnlich und lebte zumeist in materieller Not und Einsamkeit. Dem gegenüber stand sein äußerst wacher, skeptischer und neugieriger Geist. Das Biopic mit dem herausragenden Elio Germano in der Hauptrolle ruft Leopardi eindrucksvoll in Erinnerung. Der Film wurde mit gleich fünf italienischen Filmpreisen geehrt und auch auf dem Filmfestival in Venedig mehrfach ausgezeichnet.

Mario Martone, 1959 in Neapel geboren, ist sowohl Film- als auch Theaterregisseur sowie Drehbuchautor. Bereits mit 18 Jahren gründete er eine eigene Theatergruppe. Außer Spielfilmen realisierte er auch immer wieder Dokumentarfilmprojekte. Von 1999 bis 2001 leitete er das „Teatro Argentina“ in Rom. Seine Werke wurden vielfach ausgezeichnet.
Fr., 29.1. - 21.30 UhrSo., 31.1. - 11.00 Uhr
€ 7,50 regulär / € 6,50 ermäßigt und DFK Mitglieder / € 3,50 Mitglieder des Medienforums/Karlstorkinos ///// € 12.- / € 10.- / € 6.- Mitglieder am 21.1.16 (begrenzter Kartenverkauf) inkl. anschl. Feier (Buffet und Wein)
Medienforum Heidelberg e.V.
Kommunales Kino/ Aktive Medienarbeit
Marlene-Dietrich-Platz 3
69126 Heidelberg
Kartenreservierung: 06221 / 97 89 18
HOME
KARLSTORKINO
AKTIVE MEDIENARBEIT
ÜBER UNS
IMPRESSUM
DATENSCHUTZ